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Mähzeitpunkte<br />

Bestimmten bedrohten Pflanzenarten<br />

(zum Beispiel Kreuzenzian) und fast<br />

allen Bodenbrütern kommt ein später<br />

Mähzeitpunkt entgegen. In Landschaftspflegeprojekten<br />

von Verbänden sollte in aller Regel<br />

erst nach Mitte Juni gemäht werden (vgl. Projekt<br />

13). Damit vermeiden wir auch Störungen<br />

von Heuschrecken, Schmetterlingen und Wanzen<br />

in deren Jugendstadien.<br />

und Mitte August optimal. Einige Halbtrockenrasen<br />

vertragen es, wenn man sie nur alle zwei<br />

Jahre mäht. Das kann Geld, Zeit und Mühe sparen.<br />

Es gibt wichtige Ausnahmen, bei denen frühere<br />

Mähtermine sinnvoll sind: Die Ausmagerung<br />

nährstoffreicher Wiesen geht schneller, wenn<br />

ein paar Jahre lang mehrmals gemäht und das<br />

Mähgut abtransportiert wird. Blütenreiche<br />

Salbei-Glatthaferwiesen und auch bestimmte<br />

Nasswiesen wurden auch traditionell zwei Mal<br />

geschnitten. Das sollte auch weiterhin geschehen,<br />

da sonst die Kräuter zu Gunsten der Gräser<br />

zurückgehen.<br />

Das Gras von spät geschnittenen Wiesen kann<br />

gut an Pferde und Jungvieh verfüttert werden.<br />

Deshalb wollen wir auch Landwirte und deren<br />

Förderung unterstützen, die bereits jetzt oder<br />

zukünftig speziell für Pferde und Jungvieh Futter<br />

bereitstellen.<br />

Orchideenreiche Wiesen und Wiesen mit Enzianen<br />

sollen i.d.R. zwischen Ende August und<br />

Oktober, bei einigen Arten auch erst im Winterhalbjahr<br />

gemäht werden, damit diese spätfruchtenden<br />

Arten sich aussamen oder über<br />

ihre Wurzeln vermehren können. Extrem<br />

feuchte und magere Wiesen bzw. Streuwiesen<br />

können und sollen erst im Herbst oder Winter<br />

gemäht werden. Durch die traditionelle Wintermahd<br />

sind Streuwiesen erst entstanden. Es gibt<br />

einige Pflanzenarten, die erst im Januar /<br />

Februar des Folgejahres fruchten und hierdurch<br />

profitieren. Wüchsige Nasswiesen müssen<br />

früher gemäht werden, da sonst Hochstauden<br />

überhand nehmen oder die Wiesen sich in eher<br />

artenarme Seggenrieder umwandeln. Für alle<br />

anderen Wiesen ist die Zeit zwischen Ende Juni<br />

Landwirte, die Milchvieh halten, stehen jedoch<br />

vor einer anderen Situation: Bereits Ende Mai /<br />

Anfang Juni beginnt der Futterwert des<br />

geschnittenen Grases erheblich zu sinken, es ist<br />

dann als Nahrung für Milchvieh nur von geringem<br />

Wert. In Programmen zur Grünland-Förderung<br />

gelten deshalb heute flexiblere Regelungen:<br />

Wenn die Vegetation im Vergleich zu<br />

Durchschnittsjahren weit fortgeschritten ist,<br />

kann in Absprache mit den Naturschutzbehörden<br />

auch vor dem festgelegten Mähzeitpunkt<br />

gemäht werden.<br />

.<br />

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