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Katholisches Wort in die Zeit 42. Jahr Oktober 2011 - Der Fels

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<strong>Der</strong> Massenmörder von<br />

Oslo und <strong>die</strong> Berichterstattung<br />

Auf<br />

dem<br />

Prüfstand<br />

Die Information über den Terrorakt<br />

von Oslo stellt ke<strong>in</strong>e journalistische<br />

Meisterleistung dar. Zuerst wurden<br />

islamistische Kreise als mutmaßliche<br />

Täter gemeldet. Die Nachricht stellte<br />

sich schnell als Falschmeldung<br />

heraus. Im Wettrennen um <strong>die</strong> erste<br />

Schlagzeile wurde nicht gewartet,<br />

bis gesicherte Erkenntnisse vorlagen.<br />

Als dann der Täter Anders Behr<strong>in</strong>g<br />

Breivik gefasst war, kam <strong>die</strong> zweite<br />

Falschmeldung. Breivik sei e<strong>in</strong><br />

„christlicher Fundamentalist“ (ZDF<br />

und andere Sender am 23.7.<strong>2011</strong>).<br />

In den ZDF-Sendungen „Heute-<br />

Journal“ und „Berl<strong>in</strong> Direkt“ vom<br />

24.7.11 wurde von e<strong>in</strong>em „christlichfundamentalistischen<br />

H<strong>in</strong>tergrund<br />

des Täters Breivik“ gesprochen.<br />

Dazu erklärte der Theologe Re<strong>in</strong>hard<br />

Hempelmann, Fundamentalismusexperte<br />

der evangelischen Zentralstelle<br />

für Weltanschauungsfragen:<br />

Breivik sei ke<strong>in</strong> christlicher Fundamentalist.<br />

Die Bezeichnung sei ‚irreführend’,<br />

weil damit suggeriert<br />

werde, es gebe e<strong>in</strong>en Bezug zu derartigen<br />

Strömungen oder Gruppen. Er<br />

könne <strong>in</strong> dem veröffentlichten „Pamphlet“<br />

des Attentäters ke<strong>in</strong>e Charakteristika<br />

erkennen, <strong>die</strong> auf religiösen<br />

Fundamentalismus h<strong>in</strong>deuten. E<strong>in</strong><br />

Fundamentalist berufe sich po<strong>in</strong>tiert<br />

auf bestimmte heilige Schriften und<br />

verstehe <strong>die</strong>se wortwörtlich. Ferner<br />

hänge er e<strong>in</strong>em spezifischen Religionssystem<br />

an und wolle <strong>die</strong>s durchsetzen.<br />

All <strong>die</strong>s sei bei Breivik nicht<br />

der Fall.“ (rv/dr/kna)<br />

<strong>Der</strong> Religionshistoriker Mayer,<br />

Direktor des „Instituts Religioscope“<br />

<strong>in</strong> Freiburg äußerte gegenüber der<br />

Nachrichtenagentur sda: „<strong>Der</strong> Täter<br />

sei e<strong>in</strong> ‚kulturell Gläubiger und nicht<br />

biblisch’. Er sei weder praktizierend<br />

noch habe er <strong>die</strong> Anschläge mit der<br />

Bibel gerechtfertigt.“<br />

Soviel zum „christlich-fundamentalistischen<br />

H<strong>in</strong>tergrund“. Die Berichterstattung<br />

zeigt e<strong>in</strong>e schlampigschludrige<br />

Vorgehensweise, e<strong>in</strong>e Art<br />

von Journalismus, <strong>die</strong> Arthur Schopenhauer,<br />

e<strong>in</strong> Meister der deutschen<br />

Sprache, so charakterisiert: „E<strong>in</strong>e<br />

große Menge schlechter Schriftsteller<br />

lebt alle<strong>in</strong> von der Narrheit des Publikums,<br />

nichts lesen zu wollen, als<br />

was heute gedruckt ist: – <strong>die</strong> Journalisten.<br />

Treffend benannt! Verdeutscht<br />

würde es heißen: ‚Tagelöhner’ (Über<br />

Schriftstellerei und Stil, Hamburg<br />

1947, Seite 6).“<br />

Was aber <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n verschwiegen<br />

haben, ist <strong>die</strong> Tatsache, dass<br />

Breivik Mitglied des norwegischen<br />

Freimaurerordens war. Breivik war<br />

Meister des dritten Grades. <strong>Der</strong> Attentäter<br />

wurde nach se<strong>in</strong>em Terrorakt<br />

aus dem norwegischen Freimaurerorden<br />

ausgeschlossen. Warum wurde<br />

das <strong>in</strong> den Me<strong>die</strong>n verschwiegen?<br />

Die Behauptung, der Täter sei e<strong>in</strong><br />

Mann mit „christlich fundamentalistischem<br />

H<strong>in</strong>tergrund“, lässt je nach<br />

Fe<strong>in</strong>dbild e<strong>in</strong>e breite Palette der Angriffsfläche<br />

zu. Sie reicht von evangelikalen<br />

Christen bis zu katholischen<br />

„Fundamentalisten“, <strong>die</strong> für das ungekürzte<br />

und unverfälschte Evangelium<br />

e<strong>in</strong>treten. Diese Behauptung läuft<br />

<strong>in</strong>s Leere, weil für e<strong>in</strong>en Katholiken<br />

im Gegensatz zu den Protestanten <strong>die</strong><br />

Unvere<strong>in</strong>barkeit e<strong>in</strong>er Mitgliedschaft<br />

<strong>in</strong> der Freimaurerloge und zugleich<br />

auch <strong>in</strong> der katholischen Kirche gilt.<br />

Hubert G<strong>in</strong>dert<br />

Verschleierung statt<br />

Nennung der wahren Ursachen<br />

Die Jugendkrawalle <strong>in</strong> London,<br />

Manchester und Birm<strong>in</strong>gham haben<br />

<strong>die</strong> Verwüstung ganzer Stadtteile,<br />

<strong>die</strong> Plünderung von Geschäften und<br />

fünf Tote auf ihrem Konto. Auf dem<br />

Höhepunkt der Randale sprach der<br />

Resolution <br />

Die Bundestagsentscheidung<br />

vom 7. Juli <strong>2011</strong><br />

zur Präimplantationsdiagnostik<br />

hat verdeutlicht, wie verfügbar<br />

menschliches Leben geworden<br />

ist. Ob Auslese im Reagenzglas,<br />

Abtreibung oder Euthanasie:<br />

Gerade am Anfang und am Ende<br />

des Lebens wird Menschen<br />

immer öfter nur e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geschränkte<br />

Würde zuerkannt. Dabei<br />

wird unterteilt <strong>in</strong> gesunde,<br />

leistungsfähige, gewollte Personen<br />

und solche, <strong>die</strong> aus irgende<strong>in</strong>em<br />

Grund nicht <strong>in</strong> <strong>die</strong>se Kategorien<br />

passen und deshalb<br />

aussortiert und getötet werden<br />

dürfen. Unzählige Menschen<br />

leiden unter den heute möglichen<br />

Entscheidungen über<br />

Leben und Tod. Darunter s<strong>in</strong>d<br />

auch Millionen Frauen, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

schwerwiegenden Folgen e<strong>in</strong>er<br />

Abtreibung verarbeiten müssen<br />

und ke<strong>in</strong>e Hilfe erfahren, weil es<br />

ihr Leiden, das Post-Abortion-<br />

Syndrom, <strong>in</strong> Deutschland offiziell<br />

nicht gibt.<br />

Wenn wir <strong>die</strong> Würde des Menschen<br />

ernst nehmen, steht uns ke<strong>in</strong>erlei<br />

Unterscheidung zwischen<br />

Noch-nicht-Mensch, Mensch und<br />

298 DER FELS 10/<strong>2011</strong>

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