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damit der Betriebskostenabrechnung.<br />
Holt der Mieter<br />
das Einschreiben nicht<br />
bei der Post ab, wird es an den<br />
Vermieter zurückgesendet. Der<br />
muss dann die Abrechnung erneut<br />
verschicken. Ist dann die<br />
§<br />
Nachfolgend die Tipps des<br />
DMB zu den häufig strittigen<br />
Themen Betriebskostenabrechnungen<br />
und Grundreinigung von<br />
Teppichböden.<br />
Keine Forderungen aus<br />
verspäteter Abrechnung<br />
Spätestens 12 Monate nach<br />
Ende der Abrechnungsperiode<br />
muss der Mieter die Betriebskostenabrechnung<br />
des Vermieters<br />
erhalten haben. Abrechnungen<br />
für das Kalenderjahr 2011<br />
müssen daher bis Silvester<br />
2012 die Mieter erreicht haben.<br />
Verpasst der Vermieter diese<br />
Frist, kommt die Abrechnung<br />
später beim Mieter an, kann der<br />
Vermieter nach Darstellung des<br />
DMB Hannover e.V. keine Nachforderungen<br />
aus dieser Abrechnung<br />
mehr stellen.<br />
Es kommt dabei nicht darauf an,<br />
wann der Vermieter die Abrechnung<br />
erstellt oder verschickt hat.<br />
Entscheidend ist allein, wann<br />
der Mieter die Abrechnung „in<br />
Händen hält“. Deshalb reicht<br />
es auch nicht aus, wenn der<br />
Vermieter innerhalb der Zwölfmonatsfrist<br />
die Betriebskostenabrechnung<br />
durch Einschreiben<br />
mit Rückschein verschickt. Trifft<br />
der Postbote den Mieter nicht<br />
an, hinterlegt er einen Benachrichtigungsschein<br />
im Briefkasten.<br />
Der ersetzt aber nicht den<br />
Zugang des Einschreibens und<br />
Zwölfmonatsfrist verstrichen,<br />
kann der Vermieter keine Nachforderungen<br />
aus der Abrechnung<br />
mehr geltend machen.<br />
Nach Informationen des DMB<br />
Hannover e.V. kann sich der<br />
Vermieter auch nicht darauf berufen,<br />
er habe die Verspätung<br />
nicht zu verantworten. Tatsächlich<br />
trägt der Vermieter das Risiko,<br />
dass der Mieter die Abrechnung<br />
rechtzeitig bekommt.<br />
Teppichboden<br />
Auch die Grundreinigung eines<br />
Teppichbodens gehört zu den<br />
Schönheitsreparaturen, entschied<br />
der Bundesgerichtshof<br />
(BGH XII ZR 15/07). Voraussetzung<br />
ist nach Darstellung des<br />
DMB Hannover e.V. dass im<br />
Mietvertrag die Pflicht, Schönheitsreparaturen<br />
durchzuführen,<br />
wirksam auf den Mieter übertragen<br />
wurde.<br />
Bisher ging die Rechtsprechung<br />
überwiegend davon aus,<br />
dass Mieter nur dann für die<br />
Grundreinigung des Teppichbodens<br />
verantwortlich sind,<br />
wenn dies ausdrücklich so im<br />
Mietvertrag vereinbart wurde.<br />
Der für Gewerberaummietrecht<br />
zuständige XII. Zivilsenat des<br />
Bundesgerichtshofs erklärte<br />
nun, dass die Teppichbodenreinigung<br />
automatisch zu den<br />
IHR GUTES RECHT<br />
§<br />
Foto: Thorben Wengert / Pixelio.de<br />
gehört<br />
Mietrecht – was Mieter wissen sollten<br />
Von Susanne Schönemeier, Stellv. Geschäftsführerin Deutscher Mieterbund Hannover e.V. (DMB)<br />
Immer wieder kommt es zu vermeidbaren Streitigkeiten zwischen Mietern<br />
und Vermietern, weil Mieter ihre Rechte und Pflichten nicht ausreichend<br />
kennen.<br />
Schönheitsreparaturen<br />
und nicht gesondert vereinbart<br />
werden muss.<br />
Nach der „gesetzlichen“ Definition<br />
der Schönheitsreparaturen in<br />
der II. Berechnungs-Verordnung<br />
gehört neben Malerarbeiten an<br />
Wänden, Decken, Türen, Fenstern<br />
und Heizkörpern auch das<br />
Streichen der Fußböden dazu.<br />
Damit waren die ursprünglich<br />
anzustreichenden Holzdielen<br />
gemeint. Der Bundesgerichtshof<br />
Frühmark & Vogt<br />
Rechtsanwälte<br />
erklärte, dass es immer um die<br />
Verschönerung der Oberfläche<br />
des Fußbodens gehe. Während<br />
früher die Holzböden gestrichen<br />
werden mussten, müssen jetzt<br />
die Teppichböden gründlich gereinigt<br />
werden. Nach Angaben<br />
des DMB Hannover e.V. hat der<br />
Bundesgerichtshof bisher zumindest<br />
noch keine ausdrückliche<br />
Entscheidung getroffen, ob<br />
diese Rechtsprechung auch für<br />
Wohnraummietverhältnisse gilt.<br />
Zweigstelle Extertal in Bürogemeinschaft mit<br />
Rechtsanwältin Monika Brinckmann<br />
Hackemackweg 3 32699 Extertal<br />
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