TaTorT DeuTschlanD – Die lokalreDakTion DeckT auf - Drehscheibe
TaTorT DeuTschlanD – Die lokalreDakTion DeckT auf - Drehscheibe
TaTorT DeuTschlanD – Die lokalreDakTion DeckT auf - Drehscheibe
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Modellseminar: Tatort Deutschland<br />
mit diesem Kollegen, der am Newsdesk<br />
sitzt, Kontakt <strong>auf</strong>. Auch Fotolieferungen,<br />
Aufträge an zusätzliche Fotografen l<strong>auf</strong>en<br />
über diesen Kollegen.<br />
• einem Hauptreporter, im Idealfall ein Blaulichtexperte,<br />
der möglichst viele Ansprechpartner<br />
in diesem Fachgebiet ohnehin<br />
kennt. Er schreibt den Text federführend.<br />
• einem „Wachhund“ vor Ort (bei mehreren<br />
Schauplätzen möglichst mehr als einer).<br />
<strong>Die</strong>ser meldet sich, wenn z. B. ein Sprecher<br />
spontan vor das Polizeipräsidium/das<br />
Rathaus/die Bank usw. tritt oder wenn<br />
wichtige Ansprechpartner gesichtet werden.<br />
Er sollte auch eine Kamera dabei<br />
haben. Das kann auch ein freier Mitarbeiter<br />
übernehmen.<br />
• mindestens einem Fotografen.<br />
Für alle, die „draußen“ sind, wäre es gut,<br />
Handy mit Ersatzakku (Autoladekabel),<br />
Kamera und einen Laptop mit Surfstick zum<br />
Absetzen von Meldungen, Textteilen, Fotos,<br />
Videos dabeizuhaben.<br />
Praxistipps: Das Handynetz kann zusammenbrechen.<br />
In diesem Fall kann man<br />
Anwohner fragen, ob man sich in ihr W-Lan<br />
einwählen darf. Kulis und andere Stifte<br />
versagen im Regen. Nur Bleistifte schreiben<br />
immer. Eine zweite Speicherkarte oder ein<br />
USB-Stick können mit einem Taxi in die Redaktion<br />
gebracht werden, wenn mit Online-<br />
Übertragung gar nichts mehr geht.<br />
Abl<strong>auf</strong> Berichterstattung:<br />
So früh wie möglich liefern Schreiber und<br />
Fotograf, damit Online eine Vorabmeldung<br />
produzieren kann. Ein Zweitreporter kümmert<br />
sich im Idealfall um das Umfeld des<br />
Falls, damit sich der Hauptreporter <strong>auf</strong> das<br />
zentrale Geschehen konzentrieren kann.<br />
Wichtig: Der Hauptreporter muss irgendwann<br />
schreiben. Klären, wer ihn in dieser<br />
Zeit ablöst. Der Nachrichtenfluss soll nicht<br />
abreißen; fortl<strong>auf</strong>end setzen die Reporter<br />
neue Meldungen ab. Der Desk steuert, ob<br />
daraus neue Meldungen für Online entstehen<br />
oder ein Facebook-Post oder ein Tweet.<br />
Es wird ein Ansprechpartner bestimmt, der<br />
sich um Anfragen anderer Medien kümmert.<br />
Er entscheidet, ob und wie man kooperiert,<br />
muss daher auch informiert sein, was der<br />
eigene Reporter exklusiv hat.<br />
<strong>Die</strong> sozialen Netzwerke müssen nicht nur<br />
bedient werden, sondern auch gescannt.<br />
Möglichst auch am Desk werden Facebook<br />
und Twitter gescannt: Gibt es neue Entwicklungen<br />
oder Gerüchte, die man überprüfen<br />
muss? Wenn ja, wer: Innendienst oder<br />
Reporter draußen?<br />
Tipp: Wenn man Gerüchte schnell <strong>auf</strong><br />
ihren Wahrheitsgehalt überprüft und <strong>auf</strong><br />
Facebook antwortet, kann das u. U. die Meinungsführerschaft<br />
bringen.<br />
Ethische Grundsätze festschreiben:<br />
• sensible, zurückhaltende Berichterstattung<br />
<strong>–</strong> an den Schutz der Angehörigen denken<br />
• im Vorfeld eine Skala („Rostock-Skala“)<br />
überlegen, von 1 bis 10: dabei bedeutet<br />
1 volle Zurückhaltung und 10 alle Details<br />
bringen. Wir empfehlen die 4 als Richtwert.<br />
Das heißt: keine Leichen, keine Körperteile,<br />
keine Blutlachen.<br />
• Sensible Bildauswahl, Schockierendes<br />
vermeiden, dennoch aussagekräftig auswählen.<br />
• Umgang mit Angehörigen: Notfallhelfer<br />
berichten, dass Menschen in den ersten<br />
sechs Stunden nach einem traumatischen<br />
Erlebnis nicht wirklich steuern können, was<br />
sie erzählen; man hat als Reporter auch<br />
die Verantwortung, Opfer und Angehörige<br />
in dieser Ausnahmesituation vor sich selbst<br />
zu schützen.<br />
Erstes Gegenlesen:<br />
Mit den Augen der Angehörigen <strong>auf</strong> den<br />
Text schauen! Würden wir wollen, dass der<br />
Bericht so erscheint, wenn das Opfer oder<br />
der Täter ein Mitglied der eigenen Familie<br />
wäre? Empfehlung: Sekretärin, Korrektor<br />
oder sonst einen Verlagsangestellten drüberschauen<br />
lassen, der nicht „rein journalistisch“<br />
denkt.<br />
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