31.12.2013 Aufrufe

TaTorT DeuTschlanD – Die lokalreDakTion DeckT auf - Drehscheibe

TaTorT DeuTschlanD – Die lokalreDakTion DeckT auf - Drehscheibe

TaTorT DeuTschlanD – Die lokalreDakTion DeckT auf - Drehscheibe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Modellseminar: Tatort Deutschland<br />

referat<br />

Wolfgang Kaes: „Ich wollte wissen, wer Trudel Ulmen war.“<br />

Eine Frage der Ehre<br />

Nach 16 Jahren hilft die Arbeit eines Reporters der Polizei <strong>auf</strong> die Sprünge<br />

Vor 17 Jahren verschwand<br />

eine Frau<br />

aus Rheinbach bei<br />

Bonn spurlos. Der<br />

Ehemann gab an,<br />

sie sei mit ihrem<br />

Liebhaber <strong>auf</strong> und<br />

davon. Doch als<br />

Trudel Ulmen 2011<br />

für tot erklärt werden<br />

sollte, wurde<br />

Wolfgang Kaes <strong>auf</strong><br />

den Fall <strong>auf</strong>merksam.<br />

Der Chefreporter<br />

des Bonner<br />

General-Anzeigers<br />

(GA) begann zu<br />

recherchieren <strong>–</strong> und<br />

half maßgeblich dabei,<br />

ein Verbrechen<br />

<strong>auf</strong>zudecken.<br />

Dabei stand zunächst der Zufall Pate:<br />

Eine amtliche Bekanntmachung landete aus<br />

Versehen zunächst nicht in der Anzeigenabteilung,<br />

sondern in der Redaktion. In der<br />

Bekanntmachung des Amtsgerichts Rheinbach<br />

ging es um Trudel Ulmen, eine Frau<br />

aus Rheinbach, die für tot erklärt werden<br />

sollte. Wolfgang Kaes wurde stutzig, weil er<br />

nie von der Sache gehört hatte und fragte<br />

bei der Polizei nach, die zurückhaltend<br />

reagierte. „Ganz am Anfang stand bei mir<br />

vor allem die Neugier, ich wollte wissen:<br />

Wer war Trudel Ulmen?“, blickt Kaes zurück:<br />

„Dann habe ich aber relativ schnell gemerkt,<br />

dass da etwas nicht stimmt.“<br />

Seine Recherchen begann der Reporter<br />

bei den Angehörigen der Verschwundenen,<br />

die aus dem Eifelstädtchen Mayen stammte<br />

<strong>–</strong> der Ort, in dem auch Wolfgang Kaes<br />

<strong>auf</strong>gewachsen ist. Ein zweiter Zufall, der ihm<br />

die Informationsbeschaffung erleichterte und<br />

ihm ein deutlicheres Bild von Trudel Ulmen<br />

vermittelte. Er sprach mit der Mutter, mit<br />

Geschwistern, mit Schulfreunden in Mayen<br />

und Freunden wie Nachbarn in Rheinbach.<br />

Dabei gewann er die Erkenntnis: „<strong>Die</strong>se<br />

Frau war nicht der Typ, der sich von heute<br />

<strong>auf</strong> morgen absetzt und alles im Stich lässt,<br />

um ein neues Leben zu beginnen.“<br />

Weitere Anhaltspunkte erhielt Kaes durch<br />

einen Hinweis in ihrer Personalakte beim<br />

letzten Arbeitgeber, dem Neurologischen<br />

Rehabilitationszentrum Godeshöhe in Bad<br />

Godesberg. Daraus war ersichtlich, dass die<br />

Polizei damals lediglich vier Tage ermittelt<br />

und sich im Wesentlichen mit der Aussage<br />

des Ehemanns begnügt hatte. Der hatte<br />

Seite

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!