Erläuterungsbericht Grünordnungsplan - Ennepetal
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Erläuterungsbericht Grünordnungsplan - Ennepetal
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GRÜNORDNUNGSPLAN<br />
zum Bebauungsplan Nr. 84<br />
„Gewerbegebiet Oelkinghausen Süd-West”<br />
ERLÄUTERUNGSBERICHT<br />
PLANDARSTELLUNGEN<br />
– Entwurf –<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong>
Wolters Partner<br />
Architekten BDA · Stadtplaner<br />
Bearbeitet<br />
im Auftrag der<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Friedrich Wolters<br />
Leonore Wolters-Krebs<br />
Michael Ahn<br />
Bearbeiter:<br />
Elke Borg<br />
Annika Gille<br />
Nina Viefhues<br />
Daruper Straße 15 · 48653 Coesfeld<br />
Telefon 02541-9408-0<br />
Telefax 02541-6088<br />
e-mail: info@ wolterspartner.de<br />
Coesfeld, im November 2007
Vorbemerkung<br />
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Charakteristik des Untersuchungsraums 5<br />
1.1 Lage des Untersuchungsraums 6<br />
1.2 Nutzung und Naturraum 6<br />
1.3 Planungsrechtliche Vorgaben 7<br />
2. Analyse und Bewertung der Schutzgüter 8<br />
2.1 Schutzgut Geologie und Boden 8<br />
2.2 Schutzgut Wasser 12<br />
2.2.1 Grundwasser 12<br />
2.2.2 Oberflächengewässer 14<br />
2.3 Schutzgut Klima und Lufthygiene 15<br />
2.4 Schutzgut Biotoptypen 16<br />
2.4.1 Potenziell natürliche Vegetation 16<br />
2.4.2 Biotoptypen 16<br />
2.4.3 Zusammenfassende Beschreibung der Biotoptypen 25<br />
2.5 Schutzgut Landschaftsbild und Erholungsnutzung 25<br />
2.5.1 Makroebene 26<br />
2.5.2 Mesoebene 26<br />
3. Beschreibung des Vorhabens 29<br />
4. Auswirkungsprognose 30<br />
5. <strong>Grünordnungsplan</strong>ung 35<br />
5.1 Erhaltungs- und Maßnahmenplanung 35<br />
5.1.1 Erhaltungsmaßnahmen 35<br />
5.1.2 Grüngestaltungsmaßnahmen 36<br />
5.2 Kostenschätzung 45<br />
6. Eingriffsregelung 46<br />
6.1 Plangebietsinterne Maßnahmen 46<br />
6.2 Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung 49<br />
6.3 Ersatzaufforstungsbilanz 52<br />
6.4 Plangebietsexterner Ausgleich, Ersatzaufforstungsfläche 52<br />
6.4.1 Ökologischer Ausgleich 53<br />
6.4.2 Ersatzaufforstung 53<br />
Zusammenfassung<br />
Anhang<br />
Plan 1 Bestands- und Konfliktplan<br />
Plan 2 Biotoptypenbewertungsplan<br />
Plan 3 Landschaftsbild<br />
Plan 4 Maßnahmenplan<br />
Wolters Partner 3
Abbildungsverzeichnis<br />
Abb. 1: Plangebiet des Bebauungsplans 6<br />
Abb. 2: Böden im Untersuchungsraum 8<br />
Abb. 3: Buchenwald 17<br />
Abb. 4: Waldbestand im Südosten 17<br />
Abb. 5: Gebüsch nördlich Halzenbecke 18<br />
Abb. 6: Heckenpflanzung an der Halzenbecke 18<br />
Abb. 7: Lückige Hecke am südlichen Plangebietsrand 19<br />
Abb. 8: Baumreihe an der Halzenbecke 20<br />
Abb. 9: Intensivgrünland im Süden (Planbereich B) 21<br />
Abb. 10: Gewässer nördlich Halzenbecke 22<br />
Abb. 11: Ruderalvegetation nördlich Halzenbecke 24<br />
Abb. 12: Gewerbliche Nutzung südlich des Planbereiches A 24<br />
Abb. 13: Blick von Planbereich B Richtung Norden 27<br />
Abb. 14: Blick von Osten auf den im Plangebiet vorhanenen<br />
Waldbestand und das östlich den Hang hinaufreichende<br />
Gewerbegebiet 28<br />
Abb. 15: Blick von Süden auf die Kuppe des Plangbereiches B 29<br />
Abb. 16: Lage der Ersatzaufforstungsfläche 51<br />
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Tabellenverzeichnis<br />
Tab. 1: Bewertung der Speicher- und Reglerfunktion des Bodens 10<br />
Tab. 2: Bewertung des natürlichen Ertragsfähigkeit 11<br />
Tab. 3: Bewertungsmatrix der 13<br />
Grundwasserverschmutzungsgefährdung<br />
Tab. 4: Bewertung der Verschmutzungsempfindlichkeit des 13<br />
Grundwassers<br />
Wolters Partner 4
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Vorbemerkung<br />
Bei der Aufstellung eines Bebauungsplanes sind gem. § 1 (7) BauGB die<br />
Belange des Umweltschutzes einschließlich des Naturschutzes und der<br />
Landschaftspflege zu berücksichtigen.<br />
Der Schwerpunkt des vorliegenden <strong>Grünordnungsplan</strong>es liegt auf der Bearbeitung<br />
der Eingriffsregelung und der Maßnahmenplanung zur Grüngestaltung<br />
des neuen Gewerbegebietes.<br />
Der <strong>Grünordnungsplan</strong> stellt das ökologische Fachgutachten für die gem.<br />
§§ 2 (4) und 2a BauGB im Rahmen der Bebauungsplanaufstellung durchzuführende<br />
und im Umweltbericht zu dokumentierende Umweltprüfung<br />
dar.<br />
Wolters Partner 5
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
1. Charakteristik des Untersuchungsraums<br />
1.1 Lage des Untersuchungsraums<br />
Der Untersuchungsraum befindet sich am westlichen Rand der Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
im Ortsteil Oelkinghausen. Er umfasst ein in zwei Abschnitte geteiltes<br />
Plangebiet von 2,3 ha (Planbereich A) im Norden und Planbereich B<br />
mit 12,9 ha im Süden. Um Auswirkungen des Vorhabens auch auf die angrenzende<br />
Umwelt analysieren und bewerten zu können, sind auch die angrenzenden<br />
Flächen (vgl. Abb. 1 schraffierter Bereich) Bestandteil der Untersuchung,<br />
Abb. 1:<br />
Planbereiche A und B mit Untersuchungsraum<br />
1.2 Nutzung und Naturraum<br />
Das im Ennepe-Ruhr-Kreis gelegene Gebiet ist naturräumlich der Einheit<br />
der Radevormwalder Hochfläche in der Großeinheit der Bergischen Hochflächen<br />
zuzuordnen 1 . Kennzeichnend sind großwellig bewegte, im einzelnen<br />
sanft hügelige Bereiche auf gefalteten Gesteinen, die aus einem Mosaik<br />
aus parkähnlichen Strukturen wie zahlreichen Hecken, einigen Feldgehölzen<br />
sowie auf Kuppen stockenden Waldflächen und auf ebeneren Bereichen<br />
genutzte landwirtschaftliche Flächen bestehen.<br />
Die Hochflächen werden von ausgedehnten Lehmablagerungen bedeckt,<br />
während sich die Hänge flachgründig darstellen.<br />
Neben den in den Talungen vorkommenden Siedlungsbereichen gehören<br />
bäuerliche Weiler wie Holthausen, Oberholthausen und Windgarten zu den<br />
typischen Siedlungsformen in der freien Landschaft.<br />
Das Relief im Untersuchungsraum fällt von Süden nach Norden von<br />
1 Bürgener, Martin: Die naturräumlichen<br />
Einheiten, Blatt 110<br />
Arnsberg. In: Institut für Landeskunde<br />
(Hrsg.): Naturräumliche<br />
Gliederung Deutschlands. Bonn-<br />
Bad Godesberg, 1969<br />
Wolters Partner 6
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
332 m ü. NN. bis auf 264 m ü. NN. stetig ab.<br />
Im nordöstlichen Umfeld des Plangebietes sind weite Bereiche bereits als<br />
gewerbliche Bauflächen genutzt, während die südlich und westlich angrenzenden<br />
Flächen wie auch das Plangebiet der landwirtschaftlichen Nutzung<br />
unterliegen oder mit Laub-Mischwäldern bestockt sind.<br />
1.3 Planerische Vorgaben<br />
Die Flächen im Untersuchungsraum sind im wirksamen Flächennutzungsplan<br />
als „Fläche für die Landwirtschaft” bzw. „Wald” dargestellt.<br />
Am südlichen Rand des Plangebietes beginnt ein „Bereich zum Schutz der<br />
Landschaft und östlich des Gewerbegebietes verläuft ein regionaler Grünzug.<br />
Seit dem 16.05.2001 liegt ein rechtsverbindlicher Landschaftsplan vor.<br />
Aus diesem gehen folgende Festsetzungen hervor:<br />
– Landschaftsschutzgebiete außerhalb des Plangebietes:<br />
nördlich „Beyenburg / Schlagbaum”<br />
südlich „Holthausen Windgarten”<br />
– Geschützter Landschaftsbestandteil (Nr. 3.4.45 Hecke aus<br />
Stechpalmen (Ilex aquifolium) in Schwelm. Die Hecke ist lt. Verordnung<br />
vom 27.08.1974 als Naturdenkmal ausgewiesen<br />
Als Entwicklungsziel für das Plangebiet ist die temporäre Erhaltung der jetzigen<br />
Landschaftsstruktur bis zu Realisierung der Bauleitplanung vorgesehen.<br />
Für die nördliche Landschaft ist die „Erhaltung einer mit naturnahen<br />
Lebensräumen oder sonstigen natürlichen Landschaftselementen reich<br />
oder vielfältig ausgestatteten Landschaft” und im übrigen Umfeld ist die<br />
„Anreicherung einer im ganzen erhaltungswürdigen Landschaft mit naturnahen<br />
Lebensruäumen und mit gliedernden und belebenden Elementen”<br />
gesetztes Entwicklungsziel.<br />
Aus dem LANUV-Biotopkataster 2 gehen folgende Informationen für den<br />
Untersuchungsraum hervor:<br />
BK-4709-095 Brachgefallener Obstgarten bei Hagelsiepen (LB-Vorschlag)<br />
LSG bestehend)Schutzziel ist der Erhalt eines reich strukturierten<br />
Biotopkomplexes aus einem brachgefallenen Obstgarten mit Gewässern,<br />
Hecken und Gehölzen.<br />
BK-4709-096 Weiher bei Weißenfeld (LB-Vorschlag, LSG bestehend)<br />
Am westlichen Rand des Untersuchungsraumes befindet sich ein<br />
Weiher, der insbesondere als Amphibienlaichplatz erhalten werden<br />
soll.<br />
2 LANUV: Biotopkataster NRW.<br />
Recklinghausen, 1995<br />
Wolters Partner 7
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Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
BK-4709-097 Teich bei Halzenbecke (LB-Vorschlag, LSG bestehend)<br />
Nördlich der Splittersiedlung Halzenbecke im Zentrum des Untersuchungsraumes<br />
befindet sich ein Teich. Schutzziel ist der Erhalt des<br />
Gewässers insbesondere als Amphibienlaichplatz.<br />
BK-4709-098 Bachlauf der Schwelme (LB-Vorschlag, LSG bestehend).<br />
Schutzziel ist die Erhaltung des naturnah ausgeprägten Bachtals<br />
mit angrenzendem Grünland und Waldbeständen.<br />
Bk-4709-099 Wald am Beuker Kopf (LSG, bestehend) Ziel des südöstlich<br />
des Gewerbegebietes gelegenen Waldes ist der Erhalt als naturnaher<br />
Laubwaldbestand.<br />
Entsprechend Artikel 6 FFH-Richtlinie i.V.m. § 34 BNatschG sind „Pläne<br />
auf ihre Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen eines Gebietes von gemeinschaftlicher<br />
Bedeutung oder eines Europäischen Vogelschutzgebietes<br />
zu überprüfen”, insbesondere wenn sie einen Radius von 300 m<br />
unterschreiten 3 . Die nächstgelegenen FFH-Gebiete „Gevelsberger Stadtwald”<br />
(DE-4610-301” und „Ennepe unterhalb der Talsperre” (DE-4710-<br />
301) liegen zwischen 4 bis 5 km vom Plangebiet entfernt. Von Beeinträchtigungen<br />
ist mit Planrealisierung des Vorhabens nicht auszugehen.<br />
2. Analyse und Bewertung der Schutzgüter<br />
2.1 Schutzgut Geologie und Boden<br />
Der geologische Untergrund wird aus sandig-schluffigen Tonsteinen und<br />
schluffig, tonigen Sandsteinen gebildet, deren geologisches Alter von Norden<br />
(Untere Honseler Schicht) nach Süden (Brandenburger Schicht, Mühlenberg<br />
Schicht, Hobräcker Schicht) hin zunimmt.<br />
3 RdErl. d. Ministeriums für Umwelt,<br />
Raumordnung und Landwirtschaft<br />
v. 26.4.2000: Verwaltungsvorschrift<br />
zur Anwendung<br />
der nationalen Vorschriften zur<br />
Umsetzung der Richtlinien<br />
92/43/EWG (FFH-RL) und<br />
79/409/EWG (Vogelschutz-RL)<br />
(VV-FFH).<br />
Abb. 2: Böden im Untersuchungsraum (Quelle Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen:<br />
Bodenkarte von NRW 1:50.000. Blatt L 4110 Wuppertal. Krefeld, 1987)<br />
4 Geologischer Dienst Nordrhein-<br />
Westfalen: Geologische Karte<br />
von NRW 1:100.000. Blatt C<br />
4708 Wuppertal. Krefeld, 1981<br />
Wolters Partner 8
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Aufgrund der im südlichen Teil des Untersuchungsraumes vorkommenden<br />
Gesteinsschichten aus Tonschiefer, Grauwacken und Tonsteine (durch<br />
Druck erzeugten massiven Gesteinen) ist in diesem Bereich mit mäßig bis<br />
geringen Durchlässigkeiten zu rechnen.<br />
Im nördlichen Teilbereich liegt eine Kalklinse aus devonischen Korallenoder<br />
Stromatoporenriffen, bei der die Gefahr großräumiger Ausspülungen<br />
besteht.<br />
Infolge chemischer und physikalischer Prozesse entwickelten sich über<br />
dem geologischen Untergrund verschiedene Böden 5 .<br />
Im Untersuchungsraum sind es überwiegend Braunerden mit unterschiedlich<br />
intensiven Stauwassereinflüssen, die das Plangebiet dominieren, aber<br />
auch Gleye im Senkenbereich sowie um die Gley-Böden gelagerte kolluviale<br />
Böden, die infolge von Bodenerosion (Wind oder Wasser) umgeschichtet<br />
wurden.<br />
Die Bodentypen im Untersuchungsraum werden hinsichtlich nachfolgender<br />
Kriterien analysiert:<br />
– Speicher- und Reglerfunktion<br />
– Biotische Lebensraumfunktion<br />
– Seltenheit und Schutzwürdigkeit<br />
– natürliche Ertragsfähigkeit<br />
– Vorbelastung und Entwicklungspotenzial<br />
• Speicher- und Reglerfunktion<br />
Die Speicher- und Reglerfunktion beschreibt die Fähigkeit des Bodens,<br />
Stoffe zurückzuhalten, anzulagern oder umzuwandeln. Sie ergibt sich aus<br />
der Sorptionsfähigkeit der Böden in Verbindung mit ihrer physikalischen<br />
Filtereigenschaft – so besitzen Tone eine sehr hohe, lehmige und tonige<br />
Schluffe eine hohe, stark lehmige Sande eine mittlere, Fein- und Mittelsande<br />
eine geringe und Grobsande sowie Kiese eine sehr geringe physiko-chemische<br />
Filtereigenschaft und dementsprechende Speicher- und Reglerfunktion.<br />
Tabelle 1 zeigt die Speicher- und Reglerfunktion der Böden im Untersuchungsraum.<br />
5 Geologischer Dienst Nordrhein-<br />
Westfalen: Bodenkarte von NRW<br />
1:50.000. Blatt L 4110 Münster.<br />
Krefeld, 1981<br />
Wolters Partner 9
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Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Tab. 1: Bewertung der Speicher- und Reglerfunktion des Bodens<br />
Bodentyp<br />
Bodenart im Hinblick auf physikochemische<br />
Filtereigenschaften (dm)<br />
Physikalische<br />
Filtereigenschaft<br />
Sorptionsfähigkeit<br />
Speicher- und<br />
Reglerfunktion<br />
B33 Braunerde, z.T. Pseudogley-<br />
Braunerde, meist podsolig<br />
sB31 Pseudogley-Braunerde, z.T.<br />
Braunerde meist mit schwacher<br />
Tonverlagerung<br />
grusig-steiniger, schluffiger Lehm bis lehmiger<br />
Schluff (4-10) über Ton, Schluff und Sandstein<br />
schwach grusiger stark schluffiger bis schluffiger<br />
Lehm (4-10) über steinigem schluffigen<br />
Lehm bis lehmig schluffige Steinen (4-10)<br />
G3 Gley und Nassgley schluffig-lehmig über sandig-kiesigen Flussund<br />
Bachablagerungen z.T. über Ton- und<br />
Schluffstein<br />
K3 Kolluvium schwach humoser lehmiger Schluff bis schluffiger<br />
Lehm (10->20) über stark schluffigem bis<br />
schluffigem Lehm<br />
mittel bis hoch<br />
mittel<br />
bis hoch<br />
mittel bis hoch<br />
hoch mittel mittel bis hoch<br />
nachrangig bis mittel<br />
mittel bis<br />
hoch<br />
mittel<br />
hoch hoch hoch<br />
Im Untersuchungsraum wird der überwiegende Teil der Böden aus Braunerden<br />
mit unterschiedlichen Staunässeeinflüssen gebildet. In den Planbereichen<br />
A und B dominieren Böden (B33) mit hohen Lehm- und Schluffanteils<br />
und einer mittlere Auflagehöhe und daher einer mittleren bis hohen<br />
Speicher- und Reglerfunktion.<br />
In der Senke westlich des Planbereiches A zieht sich ein grundwasserbeeinflusster<br />
Bereich mit kiesigem Substrat und daraus resultierender mittlerer<br />
Speicher- und Reglerfunktion. Die in den Randbereichen der Senke umgelagerten<br />
schluffigen Lehme hingegen sind aufgrund des Substrats und<br />
der Substratmächtigkeit von hoher Speicher- und Reglerfunktion.<br />
• Biotische Lebensraumfunktion<br />
Die biotische Lebensraumfunktion stellt den Wert des Bodens als Standort<br />
für die Biozönose heraus. Wertbestimmende Merkmale sind<br />
– die Natürlichkeit des Bodenprofils und<br />
– die Natürlichkeit des Wasserhaushalts.<br />
Die Natürlichkeit des Bodenprofils ist im Untersuchungsraum überwiegend<br />
infolge landwirtschaftlicher Nutzung im Oberboden durch Schad- und<br />
Nährstoffeintrag sowie mechanische Bearbeitung beeinträchtigt.<br />
Lediglich die mit Wald bestandenen Flächen weisen aufgrund der geringen<br />
Bearbeitungsintensität eine überwiegend natürliche Entwicklung von Bodenprofil<br />
und Wasserhaushalt auf.<br />
Den höchsten Beeinträchtigungsgrad weisen die durch Siedlungs- bzw.<br />
Gewerbebauten oder Straßen ausgekofferten, aufgefüllten oder versiegelten<br />
Böden auf. Ihre natürliche Entwicklung ist langfristig unterbunden.<br />
Entlang von Straßen besteht durch den Straßenverkehr zudem eine Beeinträchtigung<br />
angrenzender Bereiche durch Einsatz von Streusalz, Reifenabrieb,<br />
Ölverlust, Schwermetalle.<br />
Wolters Partner 10
Insgesamt weisen die Böden im Untersuchungsraum unter den versiegelten<br />
Bereichen eine geringe Bedeutung als Lebensraum auf, während die<br />
Bedeutung unter den Ackerflächen von mittlerer und die Bedeutung unter<br />
den Waldflächen von hoher ökologischer Funktionserfüllung sind.<br />
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
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Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
• Seltenheit und Schutzwürdigkeit<br />
Aus der Karte der schutzwürdigen Böden geht hervor, dass die westlich<br />
des Planbereiches A vorkommenden kolluvialen Böden in den Senkenrandbereichen<br />
mit 65-85 Bodenpunkten eine regional hohe Bodenfruchtbarkeit<br />
aufweisen und als schützenswerter Boden eingestuft wird. Zudem kommt<br />
dieser Boden im Naturraum vereinzelt kleinflächig vor und ist daher als<br />
selten einzustufen.<br />
• Natürliche Ertragsfähigkeit<br />
Die natürliche Ertragsfunktion ist die potenzielle Fähigkeit des Bodens, das<br />
Wachstum natürlicher wie auch kultivierter Pflanzengesellschaften zu ermöglichen<br />
und dauerhaft Erträge zu liefern. Neben der Fähigkeit, pflanzenverfügbare<br />
Nährstoffe und Wasser zu speichern, ist auch die Bearbeitbarkeit<br />
des Substrats zu berücksichtigen.<br />
Die Ertragsfunktion wird in der Bodenzahl ausgedrückt, die in Zusammenhang<br />
mit der Bearbeitbarkeit und Wasserversorgung des Bodens Rückschlüsse<br />
auf den Ertrag erlaubt:<br />
> 75 = Sehr hohe Ertragsfähigkeit<br />
55-75 = Hohe Ertragsfähigkeit<br />
35-55 = Mittlere Ertragsfähigkeit<br />
< 35 = Geringe Ertragsfähigkeit<br />
Tab. 2: Bewertung der natürlichen Ertragsfähigkeit<br />
Bodentyp Bodenzahl Beschreibung Bedeutung<br />
B33 Braunerde, z.T. Pseudogley-Braunerde,<br />
meist podsolig<br />
sB31 Pseudogley-Braunerde, z.T. Braunerde<br />
meist mit schwacher Tonverlagerung<br />
20-40 Geringer bis mittlerer Ertrag, Bearbeitbarkeit nur nach starken<br />
Niederschlägen, durch starke Hangneigung oder hohem<br />
Steingehalt erschwert<br />
40-60 Mittlerer Ertrag, Bearbeitbarkeit nur nach starken Niederschlägen<br />
und bei starker Hangneigung erschwert<br />
Nachrangig<br />
Mittel<br />
G3 Gley und Nassgley 35-60 Mittlerer Ertrag, jedoch unsicher, stellenweise periodisch<br />
überflutet<br />
K3 Kolluvium 65-85 Hoher bis sehr hoher Ertrag, Bearbeitbarkeit nur nach starken<br />
Niederschlägen und bei Grundwasser- oder Staunässeeinfluss<br />
erschwert<br />
Mittel<br />
Hoch bis<br />
sehr hoch<br />
Wolters Partner 11
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Der im Untersuchungsraum dominierende Boden (B33) weist eine durch<br />
geringe Bodenqualität und hohe mögliche Beeinträchtigungsfaktoren bedingte,<br />
nachrangig einzustufende Qualität hinsichtlich der Bedeutung als<br />
Standort für die Nahrungsmittelproduktion auf.<br />
Von mittlerer Bedeutung sind die in den nordwestlichen Randbereichen<br />
des Untersuchungsraumes gelegenen Pseudogley-Braunerden (sB31) und<br />
die Gleye im Senkenbereich.<br />
Eine hohe Qualität als Pflanzenstandort weisen die kolluvialen Böden im<br />
Nahbereich der Senke auf. Aufgrund der geringen Ausdehnung ist nur von<br />
mittlerer bis hoher Qualität für land- oder forstwirtschaftliche Nutzung<br />
auszugehen.<br />
• Vorbelastung<br />
Die Vorbelastungen sind analog zur Natürlichkeit der Böden zu sehen. Eine<br />
hohe anthropogene Vorbelastung weisen die versiegelten Böden auf. Die<br />
landwirtschaftlichen Nutzflächen sind aufgrund von mechanischer Beeinträchtigung<br />
und Nährstoffeintrag vorbelastet .<br />
Eine geringe bis keine Vorbelastung weisen die Flächen unter den Waldflächen<br />
auf.<br />
2.2 Schutzgut Wasser<br />
2.2.1 Grundwasser<br />
Das Grundwasser wird mittels nachfolgender Kriterien bewertet:<br />
– Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen<br />
– Bedeutung für die Grundwasserneubildung<br />
– Wasserschutzfunktion<br />
– Vorbelastungen<br />
• Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen<br />
Die Möglichkeit eines aus oberflächennahen Verunreinigungen resultierenden<br />
Eintrags von Stoffen in das Grundwasser hängt außer vom Grundwasserflurabstand<br />
(s. Tab. 3) auch von der Speicher- und Reglerfunktion des<br />
aufliegenden Bodens ab. Je länger ein Schadstoff in der ungesättigten Zone<br />
verweilt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er z.B. über Pflanzenwurzeln<br />
aufgenommen wird und dem biologisch-chemischen Abbau<br />
bzw. der Transformation oder Adsorption unterliegt.<br />
Wolters Partner 12
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Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Tab. 3: Bewertungsmatrix der Grundwasserverschmutzungsgefährdung<br />
Speicher- und Reglerfunktion<br />
Flurabstand (dm) sehr hoch hoch mittel nachrangig<br />
< 8 gering hoch hoch sehr hoch sehr hoch<br />
8-13 mittel mittel hoch hoch hoch<br />
13-20 hoch mittel mittel hoch hoch<br />
> 20 sehr hoch gering mittel mittel hoch<br />
Tab. 4: Bewertung der Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers<br />
Bodenart Speicher- Grundwasserflurabstand Verschmutzungsund<br />
Reglerfunktion Bestand Bewertung empfindlichkeit des<br />
Grundwassers<br />
B33 Braunerde, z.T. Pseudogley-Braunerde,<br />
meist<br />
podsolig<br />
Nachrangig<br />
Mittlere Wasserdurchlässigkeit,<br />
stellenweise Hangwasser oder<br />
Staunässe<br />
Mittel Hoch<br />
Mittel<br />
sB31 Pseudogley-Braunerde,<br />
z.T. Braunerde meist mit<br />
schwacher Tonverlagerung<br />
Meist 4 dm unter Flur, mittlere<br />
Wasserdurchlässigkeit, schwache<br />
bis mittlere Hang- oder<br />
Staunässe,<br />
Gering<br />
bis mittel<br />
Hoch bis sehr hoch<br />
G3 Gley und Nassgley Mittel 4-8 dm unter Flur, geringe bis<br />
mittlere Wasserdurchlässigkeit<br />
K3 Kolluvium Mittel bis hoch Meist tiefer 13 dm unter Flur,<br />
stellenweise Hang- oder Staunässeeinfluss,<br />
mittlere Wasserdurchlässigkeit<br />
Mittel<br />
Mittel bis hoch<br />
Hoch<br />
Mittel bis hoch<br />
Da der Boden im Untersuchungsraum überwiegend von durchschnittlicher<br />
Speicher- und Reglerfunktion ist und das Grundwasser überwiegend hoch<br />
ansteht bzw. eine mittlere Wasserdurchlässigkeit vorherrscht, besteht potenziell<br />
bei Schadstoffeintrag eine hohe Gefährdung von Grundwasserbeeinträchtigungen.<br />
Lediglich die kolluvialen Böden in den Randbereichen der Gleye weisen,<br />
aufgrund ihrer physiko-chemischen Zusammensetzung und Mächtigkeit eine<br />
leicht reduzierte Verschmutzungsempfindlichkeit auf.<br />
Aus dem Entwässerungsgutachten geht hervor, dass die anstehenden Gesteine<br />
im Süden des Plangebietes nur eine mäßige bis geringe Untergrunddurchlässigkeit<br />
aufweisen. Im nördlichen Untersuchungsraum ist eine Riffkalklinse<br />
zu vermuten, deren Sickerungsfähigkeit derzeit noch nicht abschließend<br />
beurteilt werden kann.<br />
Aus einem Entwässerungsgutachten 6 geht hervor, dass die Niederschlagsversickerung<br />
südlich der Halzenbecke aufgrund von Undurchlässigkeiten<br />
des Untergrundes und des Hanggefälles nicht möglich ist. Östlich der Königsfelder<br />
Straße hingegen ist eine Niederschlagsversickerung möglich.<br />
6 Ing.-Büro Beck: Entwässerungsstudie zum<br />
Bebauungsplan Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”, Wuppertal<br />
Nov. 2005, ergänzt Okt. 2007<br />
Wolters Partner 13
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
• Grundwasserneubildung<br />
Die Grundwasserneubildung ist im Untersuchungsraum östlich der Königsfelder<br />
Straße im Bereich des bestehenden Gewerbegebietes aufgrund der<br />
versiegelten Flächen verzögert. Westlich der Königsfelder Straße erstrecken<br />
sich überwiegend unbebaute Flächen, so dass in diesem Bereich,<br />
der laut Bodenkarte eine mittere, vereinzelt eine hohe Grundwasserdurchlässigkeit<br />
aufweist, mit einer konstanten und unverzögerten Grundwasserneubildung<br />
zu rechnen ist.<br />
Anfallendes Niederschlagswasser fließt aufgrund der durch den Untersuchungsraum<br />
von Norden nach Süden verlaufenden Wasserscheide im<br />
Westen Richtung Wupper und im Osten Richtung Ruhr.<br />
• Wasserschutzfunktion<br />
Im Untersuchungsraum kommen keine Wasserschutzgebiete vor.<br />
• Vorbelastungen des Grundwassers<br />
Zu den Vorbelastungen gehören im Untersuchungsraum die bestehende<br />
gewerbliche Nutzung und daraus resultierende Versiegelungen von Flächen<br />
sowie die verkehrliche Belastung im Bereich der Zuwegungen. Neben<br />
dem bereits genannten verzögerten Niederschlagsabfluss zählen im Saumbereich<br />
der Zuwegungen ein erhöhter Schad- und Nährstoffeintrag zu den<br />
bestehenden Beeinträchtigungen.<br />
2.2.2 Oberflächengewässer<br />
Im Untersuchungsraum kommen zwei Teiche nahe der Halzenbecke sowie<br />
ein Fließgewässer im nördlichen Waldbestand vor.<br />
Die Halzenbecke befindet sich westlich des Plangebietes und entwässert<br />
Richtung Norden in den Wald. Dieser am Hangfuß und anschließendem<br />
Tümpel austretende Gewässerlauf wird von einem Gehölzbestand aus alten<br />
Eichen, Eschen und Weiden eingerahmt. In besonnten Bereichen haben<br />
sich Hochstaudenfluren aus u.a. Rauhhaarigem Weidenröschen, Mädesüß<br />
und Dost entwickelt. Das Gewässer weist aufgrund der naturnahen Entwicklung<br />
eine hohe ökologische Qualität auf.<br />
Die Teiche befinden sich im Umfeld der Siedlung Halzenbecke bzw. Weißenfeld<br />
westlich des Plangebietes und sind im Landschaftsplan als schützenswerte<br />
Landschaftsbestandteile festgesetzt.<br />
Das Gewässer nahe der Straße Halzenbecke ist nördlich von zahlreichen<br />
Nadelgehölzen und einigen Laubgehölzen umstanden, der Uferbereich ist<br />
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durch teilweise Befestigung und eine begradigte Uferlinie leicht beeinträchtigt<br />
und die naturnahe Entwicklung ist aufgrund der Nutzung als<br />
Fischteich eingeschränkt.<br />
Der Teich bei Weißenfeld ist am Ostufer von Weiden bestanden und weist<br />
eine naturnähere Uferlinie und Entwicklung auf.<br />
In beiden Gewässern sind Vorkommen von Erdkröte, Grasfrosch und Bergmolch<br />
nachgewiesen. Die Gewässer weisen trotz dieser Artenvorkommnisse<br />
aufgrund der anthropogenen Beeinträchtigungen eine insgesamt mittlere<br />
Qualität auf.<br />
• Vorbelastungen der Oberflächengewässer<br />
Zu den Vorbelastungen gehören die genannte anthropogene Nutzung als<br />
Fischteich und ein teilweise eingeschränkte naturnahe Entwicklung durch<br />
begradigte Uferlinien.<br />
Desweiteren besteht eine Beeinträchtigung der Gewässer durch Schadund<br />
Nährstoffeintrag aus hangaufwärts gelegenen, landwirtschaftlich genutzten<br />
Flächen.<br />
2.3 Schutzgut Klima und Lufthygiene<br />
Die von kontinentalen Wetterlagen geprägte Ennepe-Hochfläche weist<br />
Hauptwindrichtungen aus Südwest und ein wind- und wolkenreiches Höhenklima<br />
mit bis zu 1.200 mm Niederschlag auf.<br />
Das Mesoklima wird durch das Kleinrelief sowie die verschiedenen Strukturen<br />
und Biotoptypen bestimmt.<br />
Die Offenlandflächen, die den größten Anteil des Untersuchungsraumes<br />
ausmachen, fungieren als Bereiche mit Bedeutung als Kaltluftentstehungsgebiet.<br />
Die im Nordwesten bzw. im Südwesten des Untersuchungsraumes gelegenen<br />
Waldbestände weisen mehrere wichtige Funktionen zum klimaökologischen<br />
Ausgleich auf:<br />
– Frischluftproduktion (Sauerstoffproduktion, Kohlendioxidverbrauch)<br />
– Erhöhung der Luftfeuchte<br />
– Reduzierung der Windgeschwindigkeit<br />
– Filterung von Luftschadstoffen<br />
– Ausgleich für Temperaturschwankungen und Regulation des Lokalklimas<br />
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Aufgrund des Reliefs fließen Kalt- und Frischluft von den südlichen Hangbereichen<br />
in die nördlichen Talflächen. Hier gelangt sie bis zum Waldbestand,<br />
der gleich einer Barriere die Strömungen weitestgehend aufhält.<br />
2.4 Schutzgut Biotoptypen<br />
2.4.1 Potenziell natürliche Vegetation<br />
Als potenzielle natürliche Vegetation wird die Vegetation bezeichnet, die<br />
sich bei Nutzungsaufgabe langfristig auf dem beschriebenen Standort einstellen<br />
würde.<br />
Im Bereich des Untersuchungsraumes würde sich der im Hügel- und Bergland<br />
verbreitete artenarme bis artenreiche Hainsimsen-Buchenwald entwickeln.<br />
Diese Vegetation ist insbesondere auf schwach- und mittel-basenhaltigen<br />
Braunerden und Rankern, teilweise auf podsoligen, lehmigen<br />
Sanden bis schluffigen Lehmen verbreitet 7 .<br />
Zur Bestandesstruktur der natürlichen Waldgesellschaft gehören neben der<br />
Rotbuche (Fagus sylvatica) auch Traubeneiche (Quercus petraea), Stieleiche<br />
(Quercus robur), Sandbirke (Betula pendula), Vogelbeere (Sorbus aucuparia),<br />
Espe (Populus tremula) und Hainbuche (Carpinus betulus) sowie<br />
Salweide (Salix caprea), Faulbaum (Rhamnus frangula), Hasel (Corylus<br />
avellana) und Hundsrose (Rosa canina).<br />
2.4.2 Biotoptypen<br />
Die Bestandserfassung der im Untersuchungsraum vorkommenden Biotopstrukturen<br />
wurde im Herbst 2005 durchgeführt und erfolgte in Anlehnung<br />
an den LANUV (ehem. LÖBF)-Kartierschlüssel 8) .<br />
Bewertungskriterien der ökologischen Wertigkeit der Biotoptypen sind:<br />
– Natürlichkeitsgrad bzw. Hemerobie<br />
– Gefährdung und Seltenheit<br />
– Strukturvielfalt, Form und Größe<br />
– Bedeutung im Biotopverbund<br />
– Biotoptypische Vielfalt<br />
– Entwicklungsdauer und Wiederherstellbarkeit<br />
– Bedeutung als faunistischer Lebensraum sowie<br />
– Vorbelastung<br />
Die Analyse erfolgt in den den nachfolgenden Tabellen.<br />
7 Haubner, Kraus, Witt: Vegetation<br />
(Potenzielle natürliche Vegetation).<br />
Gebrüder Jänecke Verlag<br />
(Hrsg.). Hannover, 1972<br />
8 LANUV: Biotopkartierung Nordrhein-Westfalen,<br />
Methodik und<br />
Arbeitsanleitung. Recklinghausen,<br />
2002<br />
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• Wald<br />
AA0<br />
Beschreibung<br />
Buchenwald<br />
Im Norden des Untersuchungsraum stockt ein Buchenmischwald bodensaurer<br />
Standorte. Neben Buchen kommen hier auch einige Nadelgehölze<br />
vor. Der dem Plangebiet zugewandte Waldrand ist gut ausgeprägt<br />
und weist eine stufige Struktur auf. Am nordöstlichen Ende<br />
des Waldes zieht sich ein schmaler Streifen des Waldes zwischen<br />
Wohnen und Gewerbegebiet. Kraut- und Strauchschicht sind aufgrund<br />
des dichten Kronendaches und der im Herbst anfallenden<br />
schwer verrottbaren Laubschicht nur lückig ausgeprägt.<br />
Am südlichen Rand des Planbereiches B erstreckt sich ein weiterer<br />
Bestand, der im Untersuchungsraum eine ähnlicher Ausprägung wie<br />
der nördliche Buchenbestand aufweist, aber von größerer Ausdehnung<br />
ist.<br />
Rotbuche – Fagus sylvativca<br />
Dornfarn – Dryopteris carthusiana<br />
Behaarte Hainsimse – Luzula pilosa<br />
Gewöhnliches Sternmoos – Mnium hornum<br />
Kleingabelzahnmoos – Dicranella heteromalla<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Größere Waldbestände sind für Groß- und Kleinsäuger, zahlreiche<br />
Vögel und xylobionte (holzbewohnende) Insekten von Bedeutung.<br />
Abb. 3:<br />
Buchenwald<br />
Vorbelastung<br />
Der in der Senke gelegene Waldbestand wird durch Nährstoffeintrag<br />
der höher gelegenen landwirtschaftlichen Flächen beeinträchtigt.<br />
Zudem wird der Wald als Naherholungsgebiet der nördlich angrenzenden<br />
Siedlungsbereiche genutzt.<br />
Der südliche Waldbestand weist im Bereich des Untersuchungsraumes<br />
derzeit keine Beeinträchtigungen auf.<br />
Bewertung<br />
Hoch<br />
AB3<br />
Beschreibung<br />
Eichenmischwald mit Edellaubhölzern<br />
An der Königsfelder Straße befindet sich im Südosten des Plangebietes<br />
ein dreiecksförmiger Gehölzbestand aus Eichen und Kiefern. In<br />
den lichteren Bereichen dominieren in der Strauchschicht Ilex, Brombeere<br />
oder Adlerfarn.<br />
Stieleiche – Quercus robur<br />
Kiefer – Pinus sylvestris<br />
Hainbuche – Carpinus betulus<br />
Brombeere – Rubus fruticosus<br />
Adlerfarn – Pteridium aquilinum<br />
Stechhülse – Ilex aquifolium<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Der Gehölzbestand ist trotz der geringen Größe aufgrund der dichten<br />
Strauchschicht Unterstand für Großsäuger auf. Auch für Kleinsäuger,<br />
Avifauna und xylobionte (holzbewohnende) Insekten stellt der Bestand<br />
einen Lebensraum dar. Aufgrund der verinselten Lage und der<br />
nördlich bzw. westlich vorkommenden größeren Waldbestände weist<br />
er lediglich mittlere Funktion als Trittsteinbiotop auf.<br />
Vorbelastung<br />
Am westlichen Rand befindet sich derzeit eine Miete mit Ablagerungen,<br />
deren Nährstoffeinträge sich nachteilig auf den Waldrand auswirken.<br />
Angrenzende verkehrliche und landwirtschaftliche Nutzung. Durch<br />
den Sturm „Kyrill” sind auch hier einige Bäume (insbesondere Kiefern)gefallen<br />
Bewertung<br />
Mittel<br />
Abb. 4:<br />
Waldbestand im Südosten<br />
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• Gehölze<br />
BB0<br />
Beschreibung<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Vorbelastung<br />
Gebüsch<br />
Von dem nördlichen Waldbestand ausgehend ziehen sich Hecken in<br />
das angrenzende Grünland. Diese weisen eine Breite von 5-7 m und<br />
eine strukturreiche Schichtung auf. In den Randbereichen werden die<br />
Hecken von nitrophilen (stickstoffliebenden) Kräutern und mastigen<br />
Gräsern des angrenzenden Grünlandes begleitet.<br />
Schlehe – Prunus spinosa<br />
Hasel – Corylus avellana<br />
Sandbirke – Betula pendula<br />
Weißdorn – Crataegus monogyna<br />
Schwarzer Holunder – Sambucus nigra<br />
Brennessel – Urtica dioica<br />
Knäuelgras – Dactylis glomerata<br />
Giersch – Aegepodium podagraria<br />
Wiesenkerbel – Anthriscus sylvestris<br />
Gemeiner Beifuß – Artemisia vulgaris<br />
Bedeutung für Gebüschbrüter und Insekten, insbesondere auch als<br />
Leitstruktur zwischen anthropogen genutzten Flächen<br />
Angrenzende mechanische und stoffliche Beeinträchtigung aus landwirtschaftlicher<br />
Nutzung<br />
Bewertung Mittel bis hoch Abb. 5: Gebüsch nördlich Halzenbecke<br />
BD0_1<br />
Hecke (Anpflanzung bodenständiger Gehölze)<br />
Beschreibung<br />
Zwischen den Splittersiedlungen Halzenbecke und Weißenfeld befindet<br />
sich eine extensivierte Grünländfläche. Diese ist durch eine 5-reihige<br />
junge Heckenanpflanzung aus bodenständigen Gehölzen eingegrünt.<br />
Die Hecke ist gegen Verbiss durch Zäunung geschützt.<br />
Schlehe – Prunus spinosa<br />
Vogelkirsche – Sorbus aucuparia<br />
Sandbirke – Betula pendula<br />
Faulbaum – Rhamnus frangula<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Strukturreiche Hecken stellen insbesondere in Verbindung mit angrenzendem<br />
Grünland und Wald einen wertvollen Biotoptyp dar, der<br />
für Insekten, Gebüschbrüter und Kleinsäuger als Lebensraum und<br />
mit zunehmendem Alter für Großsäuger als Unterstand fungiert.<br />
Abb. 6:<br />
Heckenpflanzung an der<br />
Halzenbecke<br />
Vorbelastung<br />
Zäunung als Hindernis für größere faunistische Arten<br />
Bewertung<br />
Mittel bis hoch<br />
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BD0_2<br />
Hecke (Ilex-dominiert)<br />
Beschreibung<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Am südlichen Rand außerhalb des Plangebietes verläuft eine lückigefreiwachsende<br />
Hecke. Diese fungiert als Leitelement zwischen dem<br />
westlich und dem östlich angenzenden Waldbestand.<br />
Eine weitere, von Ilex durchzogene Hecke, zieht sich von der Halzenbecke<br />
nach Süden in das Plangebiet. Vereinzelt kommen auch Bäume<br />
mittleren Stammdurchmessers vor. Diese Hecke ist als „geschützter<br />
Landschaftsbistandteil” im Landschaftsplan geführt.<br />
Hasel – Corylus avellana<br />
Stechpalme – Ilex aquifolium<br />
Faulbaum – Rhamnus frangula<br />
Hainbuche – Carpinus betulus<br />
Rotbuche – Fagus sylvatica<br />
Sandbirke – Betula pendula<br />
Die Hecke fungiert als Lebensraum für Gebüschbrüter und Insekten<br />
und trägt zur Vernetzung der beiden kleinen Waldbestände im Westen<br />
und Osten bei.<br />
Abb. 7:<br />
Lückige Hecke am<br />
südlichen Plangebietsrand<br />
Vorbelastung<br />
Ggf. Verbiss sowie Nährstoffeintrag durch südlich angrenzende intensive<br />
Weidenutzung, lückige Struktur<br />
Bewertung<br />
Hoch<br />
BD0_3<br />
Hecke (Laubgehölze und Koniferen)<br />
Beschreibung<br />
Die Siedlung Halzenbecke wird nach Norden durch eine heterogene<br />
Pflanzung aus Nadelgehölzen (Pinus sylvestris, Pinus strobus, Picea<br />
abies, Picea glauca) und wenigen Laubgehölzen (u.a. Sorbus aucuparia)<br />
eingegrünt.<br />
Diese Gehölzstruktur zieht sich entlang des Siedlungsrandes.<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Für einige Vogelarten wie z.B. Wintergoldhähnchen stellen größere<br />
Nadelholzbestände einen geeigneten Lebensraum dar. Für Kleinsäuger<br />
sind die Gehölze als Lebensraum, insbesondere auch als Nahrungsraum<br />
von Bedeutung.<br />
Vorbelastung –<br />
Bewertung<br />
Mittel<br />
BD5_1<br />
Beschreibung<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Vorbelastung<br />
Bewertung<br />
Schnitthecke (bodenständige Gehölze)<br />
Entlang der Splittersiedlung an der Halzenbecke verläuft eine Hecke<br />
aus Hainbuche (Carpinus betulus).<br />
Hecken aus einheimischen Gehölzen stellen insbesondere einen Lebensraum<br />
für Insekten und somit auch einen Nahrungsraum für kleinere<br />
Vögel sowie Kleinsäuger dar.<br />
Pflege, angrenzende Straße und Siedlungsnutzung<br />
Mittlere ökologische Wertigkeit<br />
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Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
BD5_2<br />
Schnitthecke (Ziergehölze)<br />
Beschreibung<br />
Entlang des gewerblich genutzten Grundstückes im Kreuzungsbereich<br />
zwischen Königsfelder und Schwelmerstraße ist eine einreihige<br />
Hecke aus Scheinzypresse (Chamaecyparis lawsoniana) gepflanzt.<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Die Ziergehölze sind für Arten- und Lebensgemeinschaften von nachrangiger<br />
Bedeutung.<br />
Vorbelastung<br />
Geringe Breite, Pflegemaßnahmen und Lage zwischen Straße und<br />
Gewerbegebiet<br />
Bewertung<br />
Nachrangig<br />
BE0<br />
Ufergehölz<br />
Beschreibung<br />
Im Westen des Untersuchungsraumes befindet sich ein kleines Stillgewässer,<br />
das von einem Ufergehölz aus Weiden teilweise eingerahmt<br />
wird.<br />
Silberweide – Salix alba<br />
Salweide – Salix caprea<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Gehölze in der freien Landschaft stellen einen Lebensraum für Avifauna<br />
und Insekten dar, sind aber insbesondere als Trittsteinbiotop<br />
zwischen größeren Gehölzstrukturen von Bedeutung.<br />
Vorbelastung<br />
Angrenzende landwirtschaftliche und verkehrliche Nutzung, geringe<br />
Entwicklungsmöglichkeit<br />
Bewertung<br />
Mittlere bis hohe ökologische Wertigkeit<br />
BF1<br />
Baumreihe<br />
Beschreibung<br />
Entlang der Straße „Halzenbecke” zieht sich im östlichen Bereich auf<br />
der Böschung eine Baumreihe aus Sandbirken (Betula pendula) und<br />
Bergahorn (Acer pseudoplatanus).<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Einzelbäume in der freien Landschaft sind insbesondere für Singvögel<br />
von Bedeutung als Singwarte oder für Greifvögel als Ansitzplatz<br />
oder fungieren als Trittsteinbiotop zwischen größeren Lebensräumen.<br />
Vorbelastung<br />
Angrenzende verkehrliche Nutzung (insbes. Lichtraumprofilschnitt),<br />
Schad- und Nährstoffeintrag sowie mechanische Beeinträchtigung<br />
aus südlich hangaufwärts bestehender landwirtschaftlicher Nutzung<br />
Bewertung<br />
Mittlere ökologische Wertigkeit<br />
Abb. 8:<br />
Baumreihe an der Halzenbecke<br />
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GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
• Grünland<br />
EA0<br />
Analyse<br />
Fettwiese<br />
Nördlich der Halzenbecke sowie verstreut im südlichen wie auch im<br />
östlichen Teil des Untersuchungsraumes kommen intensiv genutzte<br />
Grünländer vor.<br />
Sie bestehen aus artenarmen, ertragreichen Weidelgras-Weißklee-Vegetationseinheiten<br />
mit dichter Vegetationsnarbe.<br />
Der Bereich nördlich der Halzenbecke ist gem. bestehendem Bebauungsplan<br />
Nr. 81 „Oelkinghausen West” als Fläche für Ver- und Entsorgung<br />
ausgebaut.<br />
Deutsches Weidelgras – Lolium perenne<br />
Löwenzahn – Taraxacum officinale<br />
Weißklee – Trifolium repens<br />
Gemeines Knäuelgras – Dactylis glomerata<br />
Ackerhornkraut – Cerastium arvense<br />
Gemeine Braunelle – Prunella vulgaris<br />
Kriechender Hahnenfuß – Ranunculus repens<br />
Weiches Honiggras – Holcus lanatus<br />
Stumpfblättriger Ampfer – Rumex obtusifolius<br />
Einjähriges Rispengras – Poa annua<br />
Breitwegerich – Plantago major<br />
Abb. 9:<br />
Intensivgrünland im Süden<br />
(Planbereich B)<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Die intensive Bewirtschaftung führt zu einer faunistischen und floristischen<br />
Verarmung, die erst in Zusammenhang mit den angrenzenden<br />
Strukturen (Waldflächen bzw. Ufergehölze und Wasserfläche) mittlere<br />
Bedeutung insbesondere als Nahrungsraum für die Avifauna gewinnt.<br />
Vorbelastungen<br />
Schad- und Nährstoffeintrag aus landwirtschaftlicher Nutzung<br />
Bewertung<br />
Mittlere ökologische Wertigkeit<br />
EG0/BF3<br />
Analyse<br />
Extensivgrünland mit Gehölzpflanzung<br />
Zwischen den Splittersiedlungen Weißenfeld und Halzenbecke befindet<br />
sich ein Grünlandschlag, der extensiv gepflegt wird. Auf diesem<br />
befinden sich Einzelbaumpflanzungen aus bodenständigen Gehölzen.<br />
Eingerahmt wird das Grünland von einer Hecke (vgl. BD0_1).<br />
Gemeines Knäuelgras – Dactylis glomerata<br />
Gemeines Schafgarbe – Achillea millefolium<br />
Wiesenrispengras – Poa pratensis<br />
Wiesendistel – Cirsium arvense<br />
Weiche Trespe – Bromus hordeaceus<br />
Weiches Honiggras – Holcus lanatus<br />
Gemeines Rispengras – Poa trivialis<br />
Große Brennessel – Urtica dioica<br />
Löwenzahn – Taraxacum officinale<br />
Stumpfblättriger Ampfer – Rumex obtusifolius<br />
Kriechender Hahnenfuß – Ranunculus repens<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Das extensiv bewirtschaftete Grünland stellt einen hochwertigen Biotop<br />
dar, der insbesondere Wirbellosen wie Schmetterlingen, Heuschrecken,<br />
Bienen und Libellen sowie Vögeln (Wiesenbrüter) einen Lebensraum<br />
bietet.<br />
Vorbelastungen<br />
Schad- und Nährstoffeintrag aus ehemaliger bzw. bestehender angrenzender<br />
intensiver landwirtschaftlicher Nutzung<br />
Bewertung<br />
Hohe ökologische Wertigkeit<br />
Wolters Partner 21
• Gewässer<br />
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
FB0<br />
Weiher (stetig)<br />
Beschreibung<br />
Nördlich der Splittersiedlung Halzenbecke befindet sich ein Gewässer,<br />
das als Angelteich genutzt wird. Naturferne, gepflegte Uferbereiche<br />
und eine Eingrünung, die überwiegend aus Kiefern besteht, sind<br />
für dieses kennzeichnend.<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Im Zuge der LÖBF-Biotopkartierung sind Erdkröte, Laubfrosch und<br />
Bergmolch nachgewiesen. Desweiteren ist mit an Gewässer gebundenen<br />
Insekten zu rechnen.<br />
Vorbelastung<br />
Bewertung<br />
Fischbesatz, anthropogene Pflege<br />
Mittlere ökologische Wertigkeit<br />
Abb. 10:<br />
Gewässer nördlich<br />
Halzenbecke<br />
• Anthropogene Biotope<br />
HAO<br />
Analyse<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Vorbelastungen<br />
Bewertung<br />
Acker<br />
Ackerflächen finden sich insbesondere südlich der Schwalmestraße<br />
und nehmen somit den überwiegenden Teil des südlichen Plangebietes<br />
ein.<br />
Neben den Kulturarten kommen in den Randbereichen vereinzelt<br />
schmale krautige Säume nährstoffliebender Arten vor:<br />
Gemeiner Wermut – Artemisia vulgaris<br />
Gemeines Knäuelgras – Dactylis glomerata<br />
Rainfarn – Tanacetum vulgare<br />
Wiesenkerbel – Anthriscus sylvestris<br />
Aufgrund der intensiven Bewirtschaftung und der geringen floristischen<br />
Artenvielfalt weisen diese Flächen eine geringe Bedeutung als<br />
Lebensraum oder Nahrungshabitat auf. Positiv ist die aufgrund der<br />
Größe der Fläche gegebene relative Ungestörtheit in den zentralen Bereichen.<br />
In den Säumen ist das Vorkommen von Arten der Feldflur<br />
(z.B. Feldlerche) denkbar (s. HCO).<br />
Intensive landwirtschaftliche Nutzung<br />
Nachrangige ökologische Wertigkeit<br />
Wolters Partner 22
HB0<br />
Beschreibung<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Vorbelastung<br />
Bewertung<br />
Ackerbrache<br />
Der nördliche Teil des Plangebietes (Planbereich A) ist derzeit als junge<br />
Ackerbrache ausgebildet. Auf der Fläche hat sich ein lückiger Bestand<br />
aus ruderalen Stauden und Gräsern entwickelt.<br />
Wiesenkerbel – Anthriscus sylvestris<br />
Gemeiner Wermut – Artemisia vulgaris<br />
Weiches Honiggras – Holcus lanatus<br />
Wiesenbärenklau – Heracleum spondhylium<br />
Kriechender Hahnenfuß – Ranunculus repens<br />
Stumpfblättriger Ampfer – Rumex obtusifolius<br />
Gemeines Knäuelgras – Dactylis glomerata<br />
Brennessel – Urtica dioica<br />
Glatthafer – Arrhenatherum elatior<br />
Rainfarn – Tanacetum vulgare<br />
Die gering genutzten Offenlandflächen weisen insbesondere für Insekten<br />
einen interessanten Lebensraum auf, dadurch ist die Fläche in<br />
Zusammenhang mit den angrenzenden Gehölzstrukturen für zahlreiche<br />
Vögel (Gebüschbrüter und Waldarten) als Nahrungsraum von<br />
Bedeutung.<br />
Ehemalige intensive Nutzung, angrenzende gewerbliche Nutzung<br />
und teilweise Nutzung als Zufahrt zu einer angrenzenden Baustelle<br />
im Bereich des Gewerbebetriebes<br />
Mittel<br />
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
HC0<br />
Beschreibung<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Vorbelastung<br />
Bewertung<br />
Rain, Saumstreifen<br />
Entlang der Straßen ziehen sich schmale, in Böschungsbereichen<br />
breitere Saumstreifen aus ruderalen Kräutern und Gräsern.<br />
Wiesenkerbel – Anthriscus sylvestris<br />
Gemeiner Wermut – Artemisia vulgaris<br />
Gemeines Knäuelgras – Dactylis glomerata<br />
Brennessel – Urtica dioica<br />
Glatthafer – Arrhenatherum elatior<br />
Rainfarn – Tanacetum vulgare<br />
Die Saumstreifen stellen aufgrund der geringen Größe und der isolierten<br />
Lage lediglich für Insekten einen Lebensraum dar. Die Qualität<br />
ist allerdings durch die geringe Flächenausdehnung sowie angrenzende<br />
verkehrliche oder landwirtschaftliche Nutzung eingeschränkt.<br />
Schad- und Nährstoffeintrag aus angrenzender anthropogener Nutzung,<br />
geringe Größe, teilweise Pflege<br />
Nachrangig bis mittel<br />
WA6<br />
Beschreibung<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Vorbelastung<br />
Bewertung<br />
Landwirtschaftliche Lagerfläche / Miete<br />
Im Südosten des Plangebietes befindet sich eine große, langgestreckte<br />
Fläche, auf der Stallmist gelagert wird. Aufgrund des hohen Stickstoffgehalts<br />
kommen im direkten Umfeld mastige, nährstoffliebende<br />
Arten vor.<br />
Geringe Bedeutung, evtl. Nahrungsraum für Avifauna und Insekten<br />
Schad- und Nährstoffeintrag in die freie Landschaft<br />
Nachrangig<br />
Wolters Partner 23
• Hochstaudenfluren<br />
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
LB0<br />
Hochstaudenflur<br />
Beschreibung<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Nördlich der Halzenbecke befindet sich eine Fläche, die durch die angrenzenden<br />
Gehölze teilweise verschattet wird. In diesem Bereich,<br />
dessen Übergang in das angrenzende Grünland fließend ist, kommen<br />
eutrophe Hochstauden und Gräser vor.<br />
Wiesenkerbel – Anthriscus sylvestris<br />
Gemeiner Wermut – Artemisia vulgaris<br />
Weiches Honiggras – Holcus lanatus<br />
Stumpfblättriger Ampfer – Rumex obtusifolius<br />
Gemeines Knäuelgras – Dactylis glomerata<br />
Brennessel – Urtica dioica<br />
Glatthafer – Arrhenatherum elatior<br />
Rainfarn – Tanacetum vulgare<br />
Die Offenlandflächen weisen insbesondere für Insekten einen interessanten<br />
Lebensraum auf, dadurch ist die Fläche in Zusammenhang<br />
mit den angrenzenden Gehölzstrukturen für zahlreiche Vögel (Gebüschbrüter<br />
und Waldarten) als Nahrungsraum von Bedeutung.<br />
Abb. 11:<br />
Ruderalvegetation nördlich<br />
Halzenbecke<br />
Vorbelastung<br />
Für den Bereich liegen Hinweise auf militärische Einwirkungen vor,<br />
die sich je nach Art ggf. nachteilig auf die Entwicklung auswirken.<br />
Bewertung<br />
Mittel<br />
• Siedlungsflächen<br />
SB0/HJ1<br />
Gemischte Bauflächen / Wohnbauflächen mit Gärten<br />
Beschreibung<br />
Im Norden des Untersuchungsraumes befinden sich besiedelte Bereiche,<br />
die sich durch eine Mischung aus versiegelten Strukturen und<br />
Gärten zusammensetzen.<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
In diesen Bereichen ist insbesondere mit Kulturfolgern zu rechnen,<br />
also Arten, die sich durch die Nähe des Menschen nicht gestört fühlen<br />
und die Strukturen der menschlichen Siedlung als Ersatzlebensraum<br />
nutzen.<br />
Vorbelastung<br />
Anthropogene Nutzung<br />
Bewertung<br />
Nachrangig<br />
SC0<br />
Gewerbe- und Industrieflächen<br />
Beschreibung<br />
Im Untersuchungsraum befinden sich am östlichen Rand sowie auf<br />
einem Baufeld an der Straßenkreuzung gewerblich genutzte Bauflächen.<br />
Hier besteht ein hoher Versiegelungsgrad und eine der Nutzung<br />
entsprechend hohe anthropogene Beeinträchtigung. Um die<br />
großen Höhenunterschiede auszugleichen, sind einige Baufelder<br />
durch hohe Aufschüttungen gekennzeichnet.<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Keine Bedeutung<br />
Vorbelastung<br />
Bewertung<br />
Anthropogene Nutzung<br />
Nachrangig<br />
Abb. 12:<br />
Gewerbliche Nutzung südlich<br />
des Planbereiches A<br />
Wolters Partner 24
• Verkehrs- und Wirtschaftswege<br />
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
VA0<br />
Analyse<br />
Faunistischer<br />
Lebensraum<br />
Vorbelastungen<br />
Bewertung<br />
Verkehrswege<br />
Durch den Untersuchungsraum erstrecken sich einige Straßen.<br />
Die Königsfelder Straße führt von Norden nach Süden auf die B 483.<br />
Die Scharpenberger Straße und die Halzenbecke bilden die West-Ost-<br />
Verbindung.<br />
Die versiegelten Bereiche stellen keinen Lebensraum für Arten- und<br />
Lebensgemeinschaften dar. Vielmehr wirken sie als Barriere insbesondere<br />
für an Boden gebundene Lebewesen.<br />
Hoher Versiegelungsgrad, Emissionen durch verkehrliche Nutzung in<br />
den Randbereichen.<br />
Nachrangige ökologische Wertigkeit<br />
2.4.3 Zusammenfassende Beschreibung der Biotoptypen<br />
Der Untersuchungsraum wird aus einer Vielzahl verschiedener Biotoptypen<br />
gebildet.<br />
Den überwiegenden Teil bilden die landwirtschaftlichen Flächen. Südlich<br />
der Halzenbecke sind dies überwiegend intensiv genutzte Ackerflächen.<br />
Aufgrund der intensiven Nutzung besteht hier kaum Lebensraum für Arten<br />
und Lebensgemeinschaften. Demgegenüber stehen die Intensiv- und Extensivgrünländer<br />
und Bracheflächen nördlich der Halzenbecke. Teilweise<br />
extensive bis zeitweilig aufgegebene Nutzung mit strukturierenden Hecken<br />
und Gebüschen aus bodenständigen Gehölzen bilden einen Biotopkomplex<br />
mit hoher Lebensraumqualität.<br />
Im Norden und im Süden wird der Untersuchungsraum von weitläufigen,<br />
von Buchen dominierten und Eichen sowie Kiefern und Fichten durchmischten<br />
Waldbeständen eingerahmt. Am südlichen Rand bzw. im südöstlichen<br />
Teil des Planbereiches A befinden sich kleinere Restwaldparzellen<br />
mit ebenfalls reicher Strukturierung.<br />
Zu den hochwertig einzustufenden Biotoptypen im Plangebiet gehören somit<br />
einige Heckenstrukturen und Baumreihen sowie der kleinflächige<br />
Waldbestand am südöstlichen Plangebiet.<br />
2.5 Schutzgut Landschaftsbild und Erholungsnutzung<br />
Laut BNatSchG ist die „Landschaft in ihrer Vielfalt, Eigenart und<br />
Schönheit auch wegen ihrer Bedeutung als Erlebnis- und Erholungsraum<br />
des Menschen zu sichern. Ihre charakteristischen Strukturen und Elemente<br />
sind zu erhalten oder zu entwickeln. (...) Vor allem in siedlungsnahem Bereich<br />
sind ausreichende Flächen für die Erholung bereitzustellen.”<br />
Das in diesem Sinne zu schützende Gut ist das Landschafts- bzw. Ortsbild,<br />
Wolters Partner 25
das der Mensch mit seinen Sinnen wahrnimmt und intuitiv bewertet.<br />
Da sich das Plangebiet in einem durch starke Reliefierung geprägten Gelände<br />
befindet und das Vorhaben eine deutliche Höhenentwicklung aufweist,<br />
gilt den Auswirkungen auf das Landschaftsbild bzw. den möglichen<br />
Verminderungsmaßnahmen ein besonderes Augenmerk.<br />
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
2.5.1 Makroebene<br />
Um die Landschaft zu beschreiben, werden zunächst Landschaftsbildeinheiten<br />
gebildet, die sich in Geomorphologie, Biotopstruktur und Randlinieneffekten<br />
unterscheiden und sich so gegenüber anderen Arealen abgrenzen.<br />
Die Übergänge zwischen den Einheiten sind fließend, da gliedernde<br />
Strukturen auch immer visuell in angrenzende Einheiten wirken.<br />
Im Untersuchungsraum lassen sich vier unterschiedlich wirkende Land<br />
schaftsbildeinheiten einteilen:<br />
Landschaftsbildeinheit 1 : „Siedlungsraum”<br />
Landschaftsbildeinheit 2 : „Gewerbegebiet”<br />
Landschaftsbildeinheit 3a : „Siedlungsnaher Agrarbereich”<br />
Landschaftsbildeinheit 3b :„Siedlungsferner Agrarbereich”<br />
2.5.2 Mesoebene<br />
Auf der Mesoebene werden diese Einheiten hinsichtlich der Kriterien<br />
Vielfalt, Eigenart und Schönheit an visuell bedeutsamen wie auch an erholungsrelevanten<br />
Strukturen (landschaftsprägende Strukturelemente) eingestuft.<br />
Außer der visuellen Wahrnehmung tragen auch die auditiven und olfaktorischen<br />
(geruchlichen) Eindrücke zur Qualität des Landschaftserlebens bei.<br />
• Kriterien<br />
Die Vielfältigkeit einer Landschaft wird an ihrer Ausstattung mit unterschiedlichen<br />
landschaftsbelebenden Strukturen gemessen. Hierzu gehören<br />
gleichermaßen natürliche bzw. naturnahe Strukturen (z.B. Hecken- und<br />
Gehölzstrukturen) wie auch merklich anthropogen geprägte Elemente wie<br />
z.B. Hofstellen und Hochspannungsleitungen. Ein Landschaftsraum ist umso<br />
vielfältiger, je höher Quantität und Qualität der belebenden und erlebbaren<br />
Strukturen sind (vgl. Tab. 14).<br />
Das Kriterium Eigenart erfasst und beschreibt den für die Landschaft typischen<br />
Charakter. Dabei werden natürliche Strukturen (z.B. Relief) und die<br />
Wolters Partner 26
historische Landschaftsstruktur als Teil der historischen Kontinuität einbezogen.<br />
Der relevante Zeitraum umfasst dabei 2-3 Generationen.<br />
Die natürliche Schönheit einer Landschaft stellt sich durch den Grad der<br />
natürlichen Entwicklung dar. D.h. je geringer der Anteil menschlichen Einflusses<br />
(Hemerobie), desto hochwertiger ist die natürliche Schönheit, desto<br />
hochwertiger ist auch das Erleben einer unbeeinflussten Landschaft.<br />
Gleichzeitig ist die natürliche Schönheit aber auch ein subjektives Kriterium,<br />
das sich aus aus den Wünschen und Bedürfnissen der Erholungsuchenden<br />
sowie dessen persönlichen Hintergrundwissen und Erfahrungen<br />
zusammensetzt.<br />
Außer diesen Kriterien werden auch erholungsrelevante Strukturen (landschaftsprägende<br />
Strukturelemente) aufgenommen und die Landschaftseinheiten<br />
hinsichtlich ihrer Erlebbarkeit eingestuft.<br />
Im Untersuchungsraum erstreckt sich im westlichen und nördlichen Bereich<br />
der Ortsrand Schwelms (Landschaftsbildeinheit 1). Kennzeichnend<br />
sind weitestgehend freistehende Einfamilienhäuser mit Gärten unterschiedlicher<br />
Strukturierung und Pflegeintensität. Abgesehen von fingerartig<br />
in die freie Landschaft hineingewachsenden, strukturreich eingegrünten<br />
Wohnnutzungen wirkt die Siedlung aufgrund vorgelagerter großflächiger<br />
Waldbestände und kleinerer Gehölzstrukturen kaum in die freie Landschaft.<br />
Somit ist auch das Plangebiet derzeit lediglich von wenigen Bereichen<br />
aus sichtbar.<br />
Der Bereich ist durch zahlreiche Strukturen vielfältig ausgeprägt, weist<br />
aber einen hohen Grad an anthropogener Beeinflussung auf, durch den die<br />
Eigenart der Landschaft überformt wurde, so dass das Bild der Landschaft<br />
eher von mittlerer bis nachrangiger Qualität ist.<br />
Im östlichen Untersuchungsraum wird das Bild der Landschaft von dem<br />
bestehenden Gewerbegebiet „Oelkinghausen” dominiert (Landschaftsbildeinheit<br />
2). Die großflächigen Gewerbebauten erstrecken sich weit<br />
nach Osten wo sie von Waldbeständen eingerahmt werden.<br />
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Abb. 13: Blick von Planbereich B Richtung Norden<br />
Wolters Partner 27
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Die negative Wirkung in die freie Landschaft im Untersuchungsraum wird<br />
weniger durch Eingrünung als vielmehr durch das reliefierte Gelände gemindert.<br />
Entsprechend sind die Gewerbebauten von den niedriger gelegenen<br />
Tallagen im Südosten weniger einsehbar als von den kuppigen Höhen<br />
südlich des Plangebietes.<br />
Vielfalt, Eigenart und natürliche Schönheit sind absolut überformt, das Bild<br />
der Landschaft im Gewerbegebiet entsprechend von nachteiliger Qualität,<br />
die Auswirkungen in die freie Landschaft von mittlerer Intensität.<br />
Das Landschaftsbild im südlichen Teil des Untersuchungsraumes ist gekennzeichnet<br />
von der für die Region der Bergischen Hochflächen typischen<br />
großwellig bewegten Landschaft mit bewaldeten Kuppen und landwirtschaftlich<br />
bewirtschafteten ebeneren Flächen und zahlreichen eingestreuten<br />
kleinen bis mittleren Splittersiedelungen.<br />
Der Unterschied zwischen den Landschaftsbildeinheiten 3a und 3b<br />
ist die insbesondere die visuelle Wirkung der heranrückenden Siedlungskulisse,<br />
die den westlichen Teil der der Königsfelder Straße mehr beeinflusst<br />
als den nach Osten abfallenden Teil östlich Bereich.<br />
Die mittlere bis hohe Vielfalt an natürlichen Strukturen bzw. die für die Region<br />
typischen Nutzungen bewirken ein interessantes, hochwertiges Landschaftsbild.<br />
Abb. 14: Blick von Osten auf den im Plangebiet vorhanenen Waldbestand und das östlich den<br />
Hang hinaufreichende Gewerbegebiet<br />
Wolters Partner 28
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Im Übergangsbereich zwischen Siedlung und freier Landschaft findet für<br />
gewöhnlich ein Großteil der täglichen Naherholung statt. Im Untersuchungsraum<br />
dienen insbesondere die siedlungsnahen Wälder sowie die<br />
wenig befahrenen Straßen im Bereich der Siedlung „Weißenfeld” der Naherholung.<br />
Abb. 15: Blick von Süden auf die Kuppe des Plangbereiches B<br />
3. Beschreibung des Vorhabens<br />
Mit der westlichen Erweiterung des Gewerbegebietes Oelkinghausen soll<br />
das ca. 15,2 ha große Plangebiet einer gewerblichen Nutzung zugeführt<br />
werden. Das Gebiet besteht aus zwei Teilbereichen (Planbereich A im Norden,<br />
Planbereich B im Süden) nördlich bzw. südlich des bereits bestehenden<br />
Bebauungsplans Nr. 81 der Stadt <strong>Ennepetal</strong>.<br />
Auf dem nördlichen, rund 2,3 ha großen Planbereich A ist vorgesehen,<br />
neben einer rund 0,5 ha großen gewerblichen Baufläche insbesondere die<br />
für die Entwässerung des Gebietes erforderlichen Regenrückhaltebecken<br />
sowie angrenzend Flächen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung<br />
von Boden, Natur und Landschaft mit randlichen Gehölzpflanzungen festzusetzen.<br />
Die im Gewerbegebiet entstehenden Böschungsbereiche sind<br />
vollständig einzugrünen.<br />
Die Erschließung ist über die Königsfelder Straße vorgesehen. Hier erfolgt<br />
in Anlehnung an das südlich angrenzende Gewerbegebiet eine Eingrünung<br />
durch einen 5 m breiten Pflanzstreifen.<br />
Der südliche Planbereich B umfasst eine rund 12,9 ha große Fläche, die<br />
durch zwei von der Königsfelder Straße ausgehende Straßen erschlossen<br />
wird. Hier ist die Entwicklung von 9,8 ha gewerblicher Baufläche vorgesehen.<br />
Der zulässige Versiegelungsgrad ist unter Berücksichtigung entwässerungstechnischer<br />
Vorgaben auf 70% festgesetzt. Die Höhe der Gebäude ist<br />
Wolters Partner 29
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
in Relation zur absoluten Höhe festgesetzt. Ein tiefes Eingraben in das bestehende<br />
Niveau ist aufgrund des teilweise felsigen Baugrundes vielfach<br />
nicht möglich, so dass mit Baukörperhöhen von ca. 8-15 zu rechnen ist.<br />
Um die mit der Planrealisierung entstehenden visuellen Auswirkungen zu<br />
mindern sind im Randbereich allseits Gehölzanpflanzungen von 5-10 m<br />
Breite vorgesehen. Außer der Anpflanzung von Sträuchern soll insbesondere<br />
die Integration von Bäumen I. und II. Ordnung zu einer Verringerung der<br />
visuellen Beeinträchtigungen in die Landschaft beitragen.<br />
Da die nördliche Erschließung dem Relief folgt, wird eine in das Gebiet ragende<br />
Hecke (geschützter Landschaftsbestandteil) zwar weitestgehend erhalten,<br />
jedoch gleichzeitig auch zerschnitten.<br />
Im nördlichen Teil wird außer der gebietsumgebenden Eingrünung zusätzlich<br />
eine Flächen für „Maßnahmen zum Schutz und zur Entwicklung von<br />
Boden, Natur und Landschaft” festgesetzt. Hier ist die Entwicklung von<br />
Obstwiesen vorgesehen.<br />
Die zulässige Art der Betriebe im gesamten Planbereich berücksichtigt<br />
im Hinblick auf die von ihnen ausgehenden Emissionen die nächstgelegenen<br />
Wohnnutzungen. Im Bebauungsplan wird daher eine Gliederung der<br />
Bauflächen gem. Abstandserlass NW festgesetzt. Diese variiert je nach Abstand<br />
zu den schützenswerten Nutzungen zwischen dem Ausschluss sämtlicher<br />
in der Abstandsliste genannten Betriebsarten und der Zulässigkeit<br />
von Betriebsarten, die einen Abstand von bis zu 300 m (Abstandsklasse V)<br />
erfordern.<br />
Das Niederschlagswasser der Gewerbegebiete wird über Trennsystem abgeleitet.<br />
Im Bereich der Königsfelder Straße wird das Niederschlagswasser<br />
im Mischsystem abgeleitet.<br />
Das im Trennsystem gewonnene unverschmutzte Niederschlagswasser<br />
wird über ein Mulden-Rigolen System in das Regenrückhaltebecken im<br />
Planbereich A plangebietsnah versieckert. Anschließend wird es gedrosselt<br />
in die Halzenbecke geleitet.<br />
4. Auswirkungsprognose<br />
Das geplante Vorhaben beeinträchtigt die Schutzgüter durch den Baubetrieb,<br />
die Überbauung und die anschließende Nutzung in unterschiedlicher<br />
Intensität. Im Folgenden werden die potenziellen bau-, anlage- und betriebsbedingten<br />
Auswirkungen aufgeführt und hinsichtlich ihrer Beeinträchtigungsintensität<br />
einer vierstufigen Skala (sehr hoch, hoch, mittel, gering)<br />
zugeordnet.<br />
Wolters Partner 30
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Auswirkungsprognose für das Schutzgut Boden<br />
Beeinträchtigungen<br />
Beeinträchtigungsintensität<br />
– Inanspruchnahme von<br />
– dominierend Braunerden mit mittlerer bis hoher Speicherund<br />
Reglerfunktion und nachrangiger Ertragsfähigkeit<br />
– am westlichen Rand vorkommenden Pseudogley-Braunerde<br />
mit mittlerer bis hoher Speicher- und Reglerfunktion.<br />
– Entnahme, Umlagerung und Versiegelung von überwiegend<br />
durch landwirtschaftliche Nutzung in den obersten Bodenschichten<br />
vorbelasteten Bereichen.<br />
– Verlust als Lebensraum und Lebensgrundlage für Organismen<br />
der Fauna und Flora, damit einhergehend verringerte bzw. unterbundene<br />
Sauerstoffproduktion der Bodenorganismen, Verlust<br />
der Schadstoffadsorptionsfähigkeit.<br />
– Erhöhung der Schad- und Nährstoffeinträge durch Erhöhung<br />
verkehrlicher Nutzung im Bereich der Königsfelder Straße.<br />
Hohe Beeinträchtigung<br />
Auswirkungsprognose für das Schutzgut Wasser<br />
Beeinträchtigungen<br />
Beeinträchtigungsintensität<br />
– Bei ordnungsgemäßer Baustellenabwicklung ist kein Eintrag<br />
von Schadstoffen in das Grundwasser zu erwarten.<br />
– Verbrauch von Frischwasser bei Produktionstätigkeiten.<br />
– Aufgrund der starken Reliefierung des Geländes wird ein geringer<br />
Versiegelungsgrad festgesetzt, so dass zusätzlich zu den<br />
Grünflächen mind. 30 % der gewerblichen Baufläche für plangebietsinterne<br />
Niederschlagsversickerung verbleiben.<br />
– Das Niederschlagswasser der Gewerbegebiete wird über Trennsystem<br />
abgeleitet. Im Bereich der Königsfelder Straße wird das<br />
Niederschlagswasser im Mischsystem abgeleitet.<br />
– Das im Trennsystem gesammelte unverschmutzte Niederschlagswasser<br />
wird über ein Mulden-Rigolen System in das Regenrückhaltebecken<br />
im Planbereich A plangebietsnah versieckert.<br />
Anschließend wird es gedrosselt in die Halzenbecke<br />
geleitet.<br />
– Durch die Versiegelung im Gewerbegebiet und der damit verbundenen<br />
teilweisen Ableitung von Niederschlagswasser ist<br />
von einer Reduzierung der Wassermengen in der Halzenbecke<br />
auszugehen.<br />
– Im Rahmen ordnungsgemäßer Bewirtschaftung ist nicht mit einer<br />
Beeinträchtigung des Grundwassers zu rechnen.<br />
Mittlere Beeinträchtigung<br />
Wolters Partner 31
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Auswirkungsprognose für das Schutzgut Klima und Lufthygiene<br />
Bau- und<br />
anlagebedingte<br />
Beeinträchtigungen<br />
– Überwiegend Inanspruchnahme von Bereichen mit geringerbis<br />
mittlerer Bedeutung für die Kaltluftproduktion (Acker,<br />
Grünland), sowie eines Biotops mit hoher luftklimatischer Ausgleichsfunktion<br />
(Wald). Da die Siedlungsbereiche nicht in<br />
Hauptwindrichtung liegen und zudem durch Waldbereiche<br />
vom Gewerbegebiet abgegrenzt werden, bestehen keine Beeinträchtigung<br />
von Bereichen mit direkter Bedeutung für den<br />
lufthygienischen Ausgleich.<br />
– Durch großräumige Bebauung Ausdehnung des Klimas versiegelter<br />
Bereiche (Erhöhung von Temperatur und Luftschadstoffen)<br />
– Je nach Art der Betriebe ggf. Schadstoffausstoß (im Rahmen<br />
gesetzlicher Anforderungen)<br />
– Je nach Art der Betriebe könnte die verkehrliche Nutzung und<br />
somit der Ausstoß von Aerosolen aus Zu- und Abfahrtsverkehr<br />
deutlich ansteigen.<br />
– Im Planbereich A Umwandlung von Acker in strukturreiche<br />
Brache mit Gehölzen und naturnahen Regenrückhaltebecken.<br />
In diesem Bereich daher Verbesserung der lufthygienischen<br />
Bedeutung.<br />
Beeinträchtigungsintensität<br />
Überwiegend mittel, vereinzelt hoch<br />
Wolters Partner 32
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Auswirkungsprognose für das Schutzgut Biotoptypen und Fauna<br />
Beeinträchtigungen<br />
Beeinträchtigungsintensität<br />
– Überwiegend Inanspruchnahme von Ackerflächen mit nachrangiger<br />
ökologischer Bedeutung<br />
– Verlust eines ökologisch mittel- bis hochwertigen Eichenmischwaldbestandes<br />
– Wenngleich überwiegend Erhalt der ökologisch bedeutsamen<br />
Hecke im Planbereich B so doch Zerschneidung durch eine Verkehrsfläche<br />
und Beeinträchtigung durch die heranrückende<br />
– Durch breite Pufferstreifen wird eine Beeinträchtigung der angrenzenden<br />
Lebensräume verringert<br />
– Ergänzung des naturnah gestalteten Regenrückhaltebeckens<br />
und der damit verbundenen Lebensraumfunktionen mit angrenzendem<br />
Offenland und Gehölzstrukturen im Planbereich A<br />
– Anpflanzung von Hecken, die zwar aufgrund der angrenzenden<br />
gewerblichen Nutzung vorwiegend für Aller-Welts-Arten<br />
von Bedeutung sein werden, aber für die angrenzenden unbebauten<br />
Flächen und Lebensräume zu einer Verringerung der<br />
heranrückenden anthropgenen Beeinträchtigungen führen.<br />
– Entwicklung von Obstwiesen im nördlichen Teil des Planbereiches<br />
B. Aufgrund der Größe und der zwischen Gewerbe und<br />
Obstwiese vorgesehenen breitgen Anpflanzung sind die negativen<br />
Randeinflüsse durch die gewerbliche Nutzung verringert.<br />
So können die Obstwiesen langfristig einen interessanten Lebensraum<br />
auch für z.B. Insekten, Höhlenbrüter, Kleinsäuger<br />
etc. werden.<br />
Mittel, vereinzelt hoch<br />
Wolters Partner 33
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Auswirkungsprognose für das Schutzgut Landschaftsbild<br />
Beeinträchtigungen<br />
Beeinträchtigungsintensität<br />
Planbereich A<br />
Die Auswirkungen auf das Landschaftsbild sind von mittlerer Intensität. Dies liegt an der geringen Größe<br />
(ein Großteil der Fläche wird für die Regenrückhaltung verwendet), an der Lage im Talbereich und<br />
der umgebenden Strukturen. So schirmt der angrenzende Wald die künftigen Baukörper nach Westen ab<br />
und nach Süden und Osten bestehen bereits großflächige gewerbliche Nutzungen.<br />
Planbereich B<br />
Mit der Bebauung im Planbereich B gehen deutliche visuelle Veränderungen in die umgebende Landschaft<br />
einher. Die gewerbliche Nutzung wird auf dem ansteigenden Gelände, bis nahe der Kuppe zulässig<br />
und es können bis zu 8-10 m (über der derzeitigen Geländeoberkante) hohe Gebäude entstehen. Um<br />
die Auswirkungen so weit wie möglich zu verringern, wurden im Bebauungsplan Maßnahmen ergriffen,<br />
(u.a. auch die vorgenannte Beschränkung der Höhenentwicklung) die im Folgenden mitbeschrieben werden.<br />
Eine vollständige Sichtverschattung ist aber auch mit Realisierung dieser Maßnahmen nicht möglich.<br />
Sie können lediglich zu Verringerung der Auswirkungen beitragen.<br />
Im nördlichen Bereich würden die hohen Gewerbebauten entlang der Straße „Halzenbecke” -lediglich<br />
verdeckt durch die derzeitigen Hecken- den Blick in die Landschaft vollständig verändern.<br />
Um diese Auswirkungen zu verringern ist die Bebauung erst in einem Abstand von 10-40 m von der<br />
Plangebietsgrenze zulässig. In dem so entstandenen Freiraum sind zur Straße „Halzenbecke” großflächig<br />
offene Obstwiesen vorgesehen und nach Süden soll eine 10 m breite, dichte Hecken zur Abgrünung<br />
der Gewerbebauten beitragen.<br />
Fernwirksame Auswirkungen sind aufgrund der Beeinträchtigungen durch das bestehende Gewerbegebiet<br />
und der im Norden einrahmenden Waldkulisse begrenzt. Eine Verringerung dieser Auswirkungen<br />
übernehmen die breiten Hecken, die die meist massiven Gewerbebauten bis zu Höhen von 15 m teilweise<br />
verdecken werden.<br />
Nach Osten wird im Nahbereich entlang der Königsfelder Straße ein verändertes Landschaftsbild entstehen.<br />
Da von der Königsfelder Straße aus die Erschließung einiger Gewerbegrundstücke vorgesehen<br />
ist, kann hier lediglich eine private Eingrünung vorgenommen werden.<br />
Um aber insbesondere im weiteren Verlauf nach Süden die Auswirkungen in die weite Landschaft zu<br />
verringern, sind entlang der Straße großkronige bodenständige Laubbäume 1. Ordnung zu pflanzen.<br />
Im Süden ragt das Gewerbegebiet nahezu bis an die Kuppe. Südwestlich rahmt ein Waldbestand das<br />
Vorhaben ein. Eine südöstlich angrenzende lückige Hecke könnte die entstehenden gewerblichen Bauten<br />
nicht verdecken, so ist südöstlich im Plangebiet die Anpflanzung einer 10 m breite Hecke mit Sträuchern<br />
und hohen Bäumen (1. und 2. Ordnung) zur Verringerung der Auswirkungen vorgesehen.<br />
Nach Westen erstrecken sich einige landwirtschaftliche Flächen, die nach wenigen hundert Metern<br />
von einer Waldkulisse begrenzt werden. Durch den Waldbestand, das nahezu gleichmäßige Relief und<br />
die homogene Nutzung sind kaum Unterschiede in den Auswirkungen hinsichtlich Nah- und Fernwirkung<br />
zu erwarten. Die visuellen Beeinträchtigungen mittlerer Intensität können auch hier durch Anpflanzung<br />
einer breiten Gehölzanpflanzung gemindert werden.<br />
Insgesamt würde ohne die integrierten Verringerungsmaßnahmen ein hoher Eingriff in das Landschaftsbild erfolgen.<br />
Hohe Sensibilität weisen insbesondere im Nahbereich die Flächen nördlich der Straße „Halzenbecke” und der östliche<br />
Freiraum auf. Die übrigen Flächen sind teilweise durch bestehende gewerbliche Nutzung vorbelastet oder durch Waldkulisse<br />
nicht weithin wirksam.<br />
Eingriffsvermindernd sind die festgesetzten breiten Eingrünungen, die zur Halzenbecke hin vorgesehene Anlage breiter<br />
Obstwiesen sowie die interne Durchgrünung mit Bäumen. Die visuelle Eingrünung zum östlichen Freiraum erfolgt durch<br />
die Baumreihe und die vorgesehene Anpflanzung.<br />
Die vorgesehenen Maßnahmen können keine vollständige Vermeidung der Beeinträchtigungen erwirken, führen aber<br />
zu einer teilweise deutlichen Minderung der visuellen Nah- und Fernwirkungen.<br />
Wolters Partner 34
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Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
5. <strong>Grünordnungsplan</strong>ung<br />
5.1 Erhaltungs- und Maßnahmenplanung<br />
Ziel der <strong>Grünordnungsplan</strong>ung ist es, hochwertige Strukturen zu erhalten<br />
und in die Planung zu integrieren. Auch sollen die durch das Vorhaben<br />
entstehenden Beeinträchtigungen auf die Schutzgüter soweit möglich verringert<br />
oder ausgeglichen werden. Hierbei wird unter anderem die Einbindung<br />
des Vorhabens in die Landschaft, aber auch die Verringerung von Beeinträchtigungen<br />
in angrenzende hochwertige Biotope berücksichtigt.<br />
Generell sind zur Vermeidung bzw. Verringerung der Eingriffsintensität folgende<br />
Vorgaben zu beachten:<br />
– Zügige und gebündelte Abwicklung von Bauaktivitäten, um Störungen<br />
zeitlich und räumlich zu minimieren<br />
– Schutz von Bäumen, Pflanzbeständen und Vegetationsflächen bei<br />
Baumaßnahmen gem. DIN 18920 und der Richtlinie für die Anlage<br />
von Straßen, Teil Landschaftspflege Abschnitt 4: Schutz von Bäumen,<br />
Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen (RAS-<br />
LP4)<br />
– Rodung von Gehölzbeständen unter Beachtung der zeitlichen Vorgaben<br />
gem. LG NRW<br />
Die Lage der im folgenden erläuterten, plangebietsinternen Maßnahmen<br />
ist dem Plan 4 „Maßnahmenplan“ zu entnehmen.<br />
5.1.1 Erhaltungsmaßnahmen<br />
Weitestgehend Erhalt eines geschützten Landschaftsbestandteils (vgl. Plan 4: E1)<br />
Lage / Ziel<br />
Im Planbereich B ragt nördlich eine Hecke aus bodenständigen Gehölzen, die im Landschaftsplan als geschützter Landschaftsbestandteil<br />
festgesetzt ist, in das Gebiet.<br />
Da die Erschließung vom Knotenpunkte Halzenbecke / Königsfelder Straße erfolgen muss und im Plangebiet den Höhenlinien des<br />
Reliefs weitestgehend folgt, kann die Hecke nicht vollständig erhalten bleiben. Ein südlicher Teil wird zerschnitten und liegt künftig<br />
isoliert im Gewerbegebiet. Hier konnte lediglich Rücksicht darauf genommen werden, dass größere Gehölze nicht in Anspruch<br />
genommen werden.<br />
Laut Landschaftsplan soll neben der Gewährleistung des Bestands der Hecke als Pflegemaßnahme die Entferung der Laubgehölze<br />
in der Hecke und die Pflanzung von insgesamt ca. 40 lfd m Ilex in den Lücken erfolgen.Hierdurch soll die ursprünglich durchgehende<br />
Hecke wiederhergestellt werden.<br />
Wolters Partner 35
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Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
5.1.2 Grüngestaltungsmaßnahmen<br />
1 Anpflanzung einer Hecke (vgl. Plan 4: V4)<br />
Lage / Ziel<br />
Mit der Ergänzungspflanzung soll die zu erhaltende Hecke (E1) vor negativen Einflüssen durch angrenzende gewerbliche Nutzung<br />
geschützt werden.<br />
Pflanzvorgaben<br />
– Um eine dichte Eingrünung zu erreichen, ist die flächendeckende Pflanzung in einem Pflanzabstand von 1,0 m x 1,0 m<br />
vorzunehmen.<br />
– Pflanzung von Bäumen II. Ordnung nahe des geschützten Landschaftsbestandteils<br />
– Verwendung von mind. 5 verschiedenen Straucharten<br />
– Als Pflanzmaterial sind Arten regionaler Herkunft zu verwenden.<br />
– Alle Arbeiten sind gemäß DIN 18916, 18917 und 18919 durchzuführen.<br />
Pflanzschema<br />
Geschützter Landschaftsbestandteil (Osten)<br />
Reihen-/ Pflanzabstand<br />
1,0 x 1,0 m<br />
Gewerbegebiet (Westen)<br />
Pflanzschema fortlaufend bis zum<br />
Ende der Pflanzung wiederholen<br />
Pflanzliste<br />
Bäume II. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Sträucher – LSTR, 1xv, MW, 70-90 HO<br />
Feldahorn (Acer campestre) Hasel (Corylus avellana)<br />
Traubenkirsche (Prunus padus) Weißdorn (Crataegus spec)<br />
Sandbirke (Betula pendula)<br />
Schlehe (Prunus spinosa)<br />
Hainbuche (Carpinus betulus)<br />
Faulbaum (Rhamnus frangula)<br />
Hundsrose (Rosa canina)<br />
Untersaat / Pflege<br />
1. Fertigstellungspflege (1 Jahr): 2 x Mahd des Unterwuchses, bei Bedarf Wässern.<br />
2. Nachpflanzung nicht angegangener Pflanzen.<br />
3. Pflegeschnitte nach Bedarf<br />
Wolters Partner 36
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2 Anpflanzung von Sträuchern und Bäumen (vgl. Plan 4: VA1)<br />
Lage / Ziel<br />
Zur südlichen und westlichen Eingrünung des Planbereiches B ist die Pflanzung eines 10 m breiten Gehölzes aus Sträuchern und<br />
Bäumen vorgesehen. In das Plangebiet hineinragende Gehölze sind zu erhalten und in die Pflanzung zu integrieren.<br />
Pflanzvorgaben<br />
– Verwendung von – ca. 50% Bäume I. Ordnung<br />
– ca. 30% Bäumen II. Ordnun, vereinzelt zur Auflockerung entlang des Gewerbegebietes<br />
sonst überwiegend abgestuft zur freien Landschaft<br />
– ca. 20% Sträucher, Verwendung aller Arten, bewehrte Arten in den Randbereichen zur freien Landschaft<br />
– Pflanzabstand 1,0 m x 1,0 m<br />
– Als Pflanzmaterial sind Arten regionaler Herkunft zu verwenden.<br />
– Alle Arbeiten sind gemäß DIN 18916, 18917 und 18919 durchzuführen.<br />
Pflanzschema<br />
Gewerbegebiet<br />
Reihen-/ Pflanzabstand<br />
1,0 x 1,0 m<br />
Pflanzschema fortlaufend bis zum<br />
Ende der Pflanzung wiederholen<br />
Landwirtschaftliche Fläche<br />
Pflanzliste<br />
Bäume I. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Bäume II. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Sträucher – LSTR, 1xv, MW, 70-90 HO<br />
Stieleiche (Quercus robur) Feldahorn (Acer campestre) Hasel (Corylus avellana)<br />
Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Sandbirke (Betula pendula) Kornelkirsche (Cornus sanguinea)<br />
Hainbuche (Carpinus betulus) Faulbaum (Rhamnus frangula)<br />
Eberesche (Sorbus aucuparia)<br />
Traubenkirsche (Prunus padus)<br />
bewehrte Sträucher<br />
Weißdorn (Crataegus spec)<br />
Schlehe<br />
(Prunus spinosa)<br />
Hundsrose (Rosa canina)<br />
Untersaat und Pflege<br />
1 Als Untersaat unter der Gehölzpflanzung ist Getreide (Triticale) zu verwenden.<br />
2. Fertigstellungspflege (1 Jahr): 2 x Mahd des Unterwuchses, bei Bedarf Wässern.<br />
3. Entwicklungspflege (2 Jahre): Insg. 2 x Mahd des Unterwuchses.<br />
4. Nachpflanzung nicht angegangener Pflanzen.<br />
5. Pflegeschnitte nach Bedarf, jedoch nur abschnittsweise.<br />
Sonstiges<br />
Zum Schutz vor Verbiss ist die Hecke einzuzäunen<br />
Wolters Partner 37
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
3 Anpflanzung von Sträuchern und Bäumen (vgl. Plan 4: VA1)<br />
Lage / Ziel<br />
Zur südlichen und westlichen Eingrünung des Planbereiches B ist die Pflanzung eines 10 m breiten Gehölzes aus Sträuchern und<br />
Bäumen vorgesehen. In das Plangebiet hineinragende Gehölze sind zu erhalten und in die Pflanzung zu integrieren.<br />
Pflanzvorgaben<br />
– Verwendung von – ca. 50% Bäume I. Ordnung<br />
– ca. 30% Bäumen II. Ordnun, vereinzelt zur Auflockerung entlang des Gewerbegebietes<br />
sonst überwiegend abgestuft zur freien Landschaft<br />
– ca. 20% Sträucher, Verwendung aller Arten, bewehrte Arten in den Randbereichen zur freien Landschaft<br />
– Pflanzabstand 1,0 m x 1,0 m<br />
– Als Pflanzmaterial sind Arten regionaler Herkunft zu verwenden.<br />
– Alle Arbeiten sind gemäß DIN 18916, 18917 und 18919 durchzuführen.<br />
Pflanzschema<br />
Gewerbegebiet<br />
Reihen-/ Pflanzabstand<br />
1,0 x 1,0 m<br />
Pflanzschema fortlaufend bis zum<br />
Ende der Pflanzung wiederholen<br />
Landwirtschaftliche Fläche<br />
Pflanzliste<br />
Bäume I. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Bäume II. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Sträucher – LSTR, 1xv, MW, 70-90 HO<br />
Stieleiche (Quercus robur) Feldahorn (Acer campestre) Hasel (Corylus avellana)<br />
Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Sandbirke (Betula pendula) Kornelkirsche (Cornus sanguinea)<br />
Hainbuche (Carpinus betulus) Faulbaum (Rhamnus frangula)<br />
Eberesche (Sorbus aucuparia)<br />
Traubenkirsche (Prunus padus)<br />
bewehrte Sträucher<br />
Weißdorn (Crataegus spec)<br />
Schlehe<br />
(Prunus spinosa)<br />
Untersaat und Pflege<br />
1 Als Untersaat unter der Gehölzpflanzung ist Getreide (Triticale) zu verwenden.<br />
2. Fertigstellungspflege (1 Jahr): 2 x Mahd des Unterwuchses, bei Bedarf Wässern.<br />
3. Entwicklungspflege (2 Jahre): Insg. 2 x Mahd des Unterwuchses.<br />
4. Nachpflanzung nicht angegangener Pflanzen.<br />
5. Pflegeschnitte nach Bedarf, jedoch nur abschnittsweise.<br />
Sonstiges<br />
Zum Schutz vor Verbiss ist die Hecke zur freien Landschaft einzuzäunen<br />
Hundsrose<br />
(Rosa canina)<br />
Wolters Partner 38
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
4 Anpflanzung einer Hecke zum Waldrand (vgl. Plan 4: VA2)<br />
Lage / Ziel<br />
Zwischen südlich angrenzendem Wald und Planbereich B ist eine 10 m breite Eingrünung vorgesehen, die den Wald vor negativen<br />
Einflüssen aus dem Gewerbegebiet soweit wie möglich abschirmen soll. Entlang des Gewerbegebietes wird das Pflanzschema<br />
aus der östlichen Hecke aufgegriffen und zum Wald hin sind sind Bäume 1. und 2. Ordnung durchmischt von einigen Sträuchern<br />
vorgesehen.<br />
Pflanzvorgaben<br />
– Verwendung von – ca. 50% Bäume I. Ordnung<br />
– ca. 40% Bäumen II. Ordnung, vereinzelt zur Auflockerung entlang des Gewerbegebietes<br />
sonst überwiegend abgestuft zur freien Landschaft<br />
– ca. 10% Sträucher, Verwendung aller Arten<br />
– Pflanzabstand 1,0 m x 1,0 m<br />
– Als Pflanzmaterial sind Arten regionaler Herkunft zu verwenden.<br />
– Alle Arbeiten sind gemäß DIN 18916, 18917 und 18919 durchzuführen.<br />
Pflanzschema<br />
Gewerbegebiet<br />
Reihen-/ Pflanzabstand<br />
1,0 x 1,0 m<br />
Pflanzschema fortlaufend bis zum<br />
Ende der Pflanzung wiederholen<br />
Wald<br />
Pflanzliste<br />
Bäume I. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Bäume II. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Sträucher – LSTR, 1xv, MW, 70-90 HO<br />
Stieleiche (Quercus robur) Feldahorn (Acer campestre) Ilex (Ilex aquifolium)<br />
Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Traubenkirsche (Prunus padus) Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)<br />
Eberesche (Sorbus aucuparia)<br />
Untersaat und Pflege<br />
1 Als Untersaat unter der Gehölzpflanzung ist Getreide (Triticale) zu verwenden.<br />
2. Fertigstellungspflege (1 Jahr): 2 x Mahd des Unterwuchses, bei Bedarf Wässern.<br />
3. Entwicklungspflege (2 Jahre): Insg. 2 x Mahd des Unterwuchses.<br />
4. Nachpflanzung nicht angegangener Pflanzen.<br />
5. Pflegeschnitte nach Bedarf, jedoch nur abschnittsweise.<br />
Sonstiges<br />
Zum Schutz vor Verbiss ist die Hecke einzuzäunen<br />
Wolters Partner 39
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
5 Anpflanzung von Hecken und einer Baumreihe (vgl. Plan 4: VA3)<br />
Lage / Ziel<br />
Entlang der Königsfelder Straße ist auf den Gewerbegrundstücken eine 5 m breite, dichte Hecken anzupflanzen, die insbesondere<br />
der Eingrünung der gewerblichen Baukörper dient. Die vorgelagerte Baumreihe (Abstand 15 m) trägt insbesondere im südlichen<br />
Bereich zur Eingrünung in die freie Landschaft und somit zur Verringerung der Beeinträchtigung in das Landschaftsbild bei.<br />
Die Realisierung der Eingrünung übernehmen die künftigen Grundstückseigentümer. Die Anpflanzung der Baumreihe erfolgt seitens<br />
der Stadt, um entlang der Königsfelder Straße ein einheitliches Bild zu erzielen.<br />
Pflanzvorgaben<br />
– Um einen dichten Schutz zu erreichen, ist für die Pflanzung ein Pflanzabstand von 1,0 m x 1,0 m vorgesehen.<br />
– Verwendung von – Bäume II. Ordnung, truppweise, ineinander verzahnte Pflanzung, mind. 3 verschiedenen Arten<br />
– Verwendung von mind. 3 verschiedenen Arten<br />
– Bäume I. Ordnung als Baumreihe mind. alle 15 m, nach Realisierung der Gewerbegrundstücke<br />
im Bereich der Zufahrten geringfügig verschiebbar<br />
– Als Pflanzmaterial sind Arten regionaler Herkunft zu verwenden.<br />
– Alle Arbeiten sind gemäß DIN 18916, 18917 und 18919 durchzuführen.<br />
Pflanzschema<br />
Straße<br />
Reihen-/ Pflanzabstand<br />
1,0 x 1,0 m<br />
Gewerbegebiet<br />
Pflanzschema fortlaufend bis zum<br />
Ende der Pflanzung wiederholen<br />
Pflanzliste<br />
Bäume I. Ordnung – HST, 1xv, StU 14/16 Bäume II. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Sträucher – LSTR, 1xv, MW, 70-90 HO<br />
Stieleiche (Quercus robur) Feldahorn (Acer campestre) Hasel (Corylus avellana)<br />
Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Traubenkirsche (Prunus padus) Weißdorn (Crataegus spec)<br />
Sandbirke (Betula pendula) Schlehe (Prunus spinosa)<br />
Hainbuche (Carpinus betulus) Faulbaum (Rhamnus frangula)<br />
Hundsrose (Rosa canina)<br />
Untersaat / Pflege<br />
1. Fertigstellungspflege (1 Jahr): 2 x Mahd des Unterwuchses, bei Bedarf Wässern.<br />
2. Nachpflanzung nicht angegangener Pflanzen.<br />
3. Pflegeschnitte nach Bedarf<br />
Sonstiges<br />
1. 2-Bock-Verankerung der Bäume<br />
2. 2x jährlich Baumkontrollen im Sommer- und Winterzustand zur Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht.<br />
Wolters Partner<br />
40
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
6 Entwicklung einer Obstwiese (vgl. Plan 4: VA4)<br />
Lage / Ziel<br />
Um visuelle Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes am nordwestlichen Rand des Planbereiches B gering zu halten, ist auf<br />
dem stark reliefierten Gelände keine gewerbliche Entwicklung vorgesehen sondern im Anschluss an eine Eingrünung durch<br />
Heckenstrukturen die Entwicklung einer Obstwiese.<br />
Pflanzmaßnahme<br />
– Als Mindestqualitäten sind Obstgehölze, HSt, StU 6-8, o.B. zu verwenden<br />
– Zur Anpflanzung sollen einheimische Obstgehölze gewählt werden, vorzugsweise Wildsorten vgl. Pflanzliste im Anhang „Alte<br />
Obstbaumarten für die Region Bergisches Land”<br />
– Für die westliche Streuobstwiese sind die bei der Pflanzung Abstände gem. Nachbarschaftsrecht zur östlich angrenzenden<br />
Ackerfläche einzuhalten.<br />
– Die übrigen Arbeiten (Wildschutzmanschette, Pflanzschnitt etc.) sind gem. Ausschreibung fachgerecht vorzunehmen.<br />
– Die Obstbäume sind in einem mittleren Abstand von ca. 15 m zu pflanzen. Insgesamt werden auf den beiden Fächen<br />
(6720,00 qm, 2465,00 qm) rund 41 Bäume gepflanzt. Um ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild zu erzielen und einen „Plantageneindruck“<br />
zu vermeiden, stehen die Bäume teilweise in Gruppen gleicher Art (aber verschiedener Sorte), teilweise als<br />
Einzelbäume mit mehr Raum. Letzteres gilt insbesondere für Kirschen und Birnen.<br />
Pflegemaßnahmen<br />
– Die Streuobstwiese wird zweimal jährlich gemäht (Ende Juni bzw. Ende September)<br />
– Das Mahdgut wird abgefahren, Schnittholz wird offen gelagert<br />
– Erforderlich werdende Nachpflanzungen erfolgen zeitig<br />
– Das Grünland auf der Obstwiese ist extensiv zu nutzen.<br />
Die zweischürige Mahd erfolgt nicht vor dem 15.06. bzw. dem 15.09. eines jeden Jahres (einschließlich witterungsbedingter<br />
geringer zeitlicher Verschiebungen). Vor der Mahd erfolgt eine Begehung der Fläche, um ggfls. Gelege bodenbrütender<br />
Vögel zu erkennen – i.d.F. ist ebenfalls eine Verschiebung des Mahdtermins erforderlich. Das anfallende Mahdgut<br />
ist abzufahren.<br />
– Keine maschinelle Bearbeitung (Walzen, Schleppen, Mähen etc.) vom 15.03. - 15.06.<br />
– Ein Eintrag von Düngemitteln und Pestiziden hat zu unterbleiben.<br />
Kein Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenbehandlungsmitteln jeglicher Art – unerwünschter Aufwuchs kann<br />
nach Abstimmung mit der Unteren Landschaftsbehörde oder einem von ihr Beauftragten selektiv behandelt werden.<br />
– Keine Nivellierung des Reliefs, kein Pflegeumbruch, keine Nachsaat, keine Umwandlung der Fläche<br />
– Ein Brachfallen der Fläche ist unerwünscht, jedoch entfällt die Nutzungspflicht auf bis zu 5 m breiten Randstreifen, der in<br />
mehrjährigem Rhythmus zu mähen ist.<br />
– Bei Weidenutzung gelten folgende Bedingungen:<br />
Beweidung mit bis zu 2 GVE je ha zwischen 15.03 und 15.06, ab 15.06 bis 31.10 dem Aufwuchs entsprechend ohne Zufütterung<br />
jeweils als Standweide, keine Beweidung zwischen dem 01.11 und dem 15.03, Schutz vor Vermiss<br />
Wolters Partner 41
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
7 Anpflanzung einer Hecke (vgl. Plan 4: A1)<br />
Lage / Ziel<br />
Nördlich des Regenrückhaltebeckens ist in Zusammenhang mit dem angrenzenden Gewässerkomplex die Anpflanzung einer<br />
Hecke aus einheimischen und standortgerechten Sträuchern und Bäumen I. und II. Ordnung vorgesehen.<br />
Pflanzvorgaben<br />
– Um einen dichten Schutz zu erreichen, ist für die Pflanzung ein Pflanzabstand von 1,0 m x 1,0 m vorgesehen.<br />
– Verwendung von – ca. 10% Bäumen I. Ordnung, im Randbereich des Gewässers, um gem. Nachbarschaftsrecht<br />
einen Abstand von 6 m zu landwirtschaftlichen Flächen im Norden einzuhalten.<br />
– ca. 20% Bäumen II. Ordnung, truppweise Pflanzung nahe der Bäume I. Ordnung, mind. 3<br />
verschiedenen Arten<br />
– ca. 70% Sträucher, Verwendung von mind. 5 verschiedenen Arten, bewehrte Arten in den<br />
Randbereichen<br />
– Als Pflanzmaterial sind Arten regionaler Herkunft zu verwenden.<br />
– Alle Arbeiten sind gemäß DIN 18916, 18917 und 18919 durchzuführen.<br />
Pflanzliste<br />
Bäume I. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO<br />
Sträucher – LSTR, 1xv, MW, 70-90 HO<br />
Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Hasel (Corylus avellana)<br />
Traubeneiche (Quercus petraea) Weißdorn (Crataegus spec)<br />
Stieleiche (Quercus robur) Ilex (Ilex aquifolium)<br />
Silberweide (Salix alba) Schlehe (Prunus spinosa)<br />
Bäume II. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Faulbaum (Rhamnus frangula)<br />
Feldahorn (Acer campestre) Hundsrose (Rosa canina)<br />
Traubenkirsche (Prunus padus) Kartoffelrose (Rosa fruticosa)<br />
Schwarzerle (Alnus glutinosa) Salweide (Salix caprea)<br />
Sandbirke (Betula pendula) Purpurweide (Salix purpurea)<br />
Hainbuche (Carpinus betulus) Grauweide (Salix cinerea)<br />
Zitterpappel (Populus tremula) Öhrchen-Weide (Salix aurita)<br />
Eberesche<br />
(Sorbus aucuparia)<br />
Untersaat / Pflege<br />
1. Als Untersaat unter der Gehölzpflanzung ist Getreide (Triticale) zu verwenden.<br />
2. Fertigstellungspflege (1 Jahr): 2 x Mahd des Unterwuchses, bei Bedarf Wässern.<br />
3. Entwicklungspflege (2 Jahre): Insg. 2 x Mahd des Unterwuchses.<br />
4. Nachpflanzung nicht angegangener Pflanzen.<br />
5. Pflegeschnitte nach Bedarf, jedoch nur abschnittsweise.<br />
Sonstiges<br />
1. Zum Schutz vor Verbiss ist die Hecke einzuzäunen<br />
Wolters Partner 42
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
8 Entwicklung von Extensivgrünland und truppweise Gehölzpflanzung (vgl. Plan 4: A2)<br />
Lage / Ziel<br />
Im nördlichen Planbereich A ist die Entwicklung einer Grünlandfläche mit truppweiser Gehölzpflanzung vorgesehen. Durch die Realisierung<br />
dieser Maßnahme erhöht sich die Strukturvielfalt nahe der geplanten Regenrückhaltung naturnaher Ausprägung.<br />
Pflanz- und Pflegevorgaben<br />
• Pflege des Extensivgrünlandes<br />
– Das Extensivgrünland wird als Wiese oder Weide genutzt.<br />
– Keine maschinelle Bearbeitung (Walzen, Schleppen, Mähen etc.) vom 15.03. - 15.06.<br />
– Kein Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenbehandlungsmitteln jeglicher Art – unerwünschter Aufwuchs kann nach Abstimmung<br />
mit der Unteren Landschaftsbehörde oder einem von ihr Beauftragten selektiv behandelt werden.<br />
– Ggf. Rückbau vorhandener Entwässerungseinrichtungen<br />
– Keine Nivellierung des Reliefs, kein Pflegeumbruch, keine Nachsaat, keine Umwandlung der Fläche<br />
– Kein Ausbringen von Düngemitteln jeglicher Art (Mist, Gülle, Kunstdünger etc.) oder Kalkung<br />
– Aushagerung der Fläche durch zwei- bis dreischürige Mahd in den ersten zwei Jahren, danach max. 2 Mahdtermine<br />
– 1. Mahd ab dem 15.06., 2. Mahd ab dem 15.09. jeweils von innen nach außen oder von einer Seite her, das Mähgut ist abzuräumen<br />
– Bei Vorkommen gefährdeter bodenbrütender Vogelarten ist die Untere Landschaftsbehörde durch schriftliche Mitteilung berechtigt,<br />
die Mahd auf einen späteren Termin (bis zum Ende der Brutzeit) zu verschieben.<br />
– Bei Weidenutzung gelten folgende Bedingungen:<br />
Beweidung mit bis zu 2 GVE je ha zwischen 15.03 und 15.06, ab 15.06 bis 31.10 dem Aufwuchs entsprechend ohne Zufütterung<br />
jeweils als Standweide, keine Beweidung zwischen dem 01.11 und dem 15.03<br />
• Gehölzpflanzung<br />
Als Lebensraum für Arten und Lebensgemeinschaften wie Vögel, Kleinsäuger und Insekten ist auf der Grünlandfläche die Pflanzung<br />
einzelner oder truppweiser Gehölze vorgesehen.<br />
Wahlweise können Bäume I. oder II. Ordnung einzeln oder in kleinen Gruppen (bis 6 Bäume) gepflanzt werden. Insgesamt sind<br />
auf dieser 2.300,000 qm großen Fläche 23 Bäume zu pflanzen (1 Baum je 100 qm).<br />
Pflanzliste<br />
Bäume I. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO<br />
Bäume II. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO<br />
Stieleiche (Quercus robur) Feldahorn (Acer campestre)<br />
Silberweide (Salix alba) Schwarzerle (Alnus glutinosa)<br />
Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Sandbirke (Betula pendula)<br />
Traubeneiche (Quercus petraea) Hainbuche (Carpinus betulus)<br />
Zitterpappel (Populus tremula)<br />
Pflege<br />
1. Fertigstellungspflege (1 Jahr): 2 x Mahd des Unterwuchses, bei Bedarf Wässern.<br />
2. Entwicklungspflege (2 Jahre): Insg. 2 x Mahd des Unterwuchses.<br />
3. Nachpflanzung nicht angegangener Pflanzen.<br />
4. Pflegeschnitte nach Bedarf, jedoch nur abschnittsweise.<br />
Sonstiges<br />
1. Zum Schutz vor Verbiss sind Verbissschutzmaßnahmen vorzunehmen<br />
Wolters Partner 43
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
9 Anpflanzung einer Hecke mit vorgelagerter Baumreihe (vgl. Plan 4: A3)<br />
Lage / Ziel<br />
Als Pufferstreifen zwischen Königsfelder Straße und westlichem Gewässerbiotopkomplex mit hohem ökologischen Entwicklungspotenzial<br />
ist auf einem 20 m breiten Streifen die Pflanzung einer lockeren Hecke vorgesehen. Durch die Anlage einer Baumreihe<br />
(Bäume I. Ordnung gem. Pflanzliste) entlang der Königsfelder Straße wird der Übergang von freier Landschaft im Westen und<br />
städtisch geprägtem Gebiet im Osten gebildet und das Gewerbegebiet durch Grünstrukturen aufgewertet. Die Baumreihe wird im<br />
weiteren Bebauungsplangebiet fortgesetzt.<br />
.<br />
Pflanzvorgaben<br />
– Verwendung von – ca. Bäume I. Ordnung, truppweise Pflanzung gleicher Arten<br />
– Bäume II. Ordnung, truppweise Pflanzung gleicher Arten, mind. 5 verschiedene Arten<br />
– Sträucher, Verwendung aller Arten, truppweise Pflanzung gleicher Arten,<br />
bewehrte Arten in den Randbereichen<br />
– Pflanzabstand 1,5 m x 1,5 m<br />
– Als Pflanzmaterial sind Arten regionaler Herkunft zu verwenden.<br />
– Alle Arbeiten sind gemäß DIN 18916, 18917 und 18919 durchzuführen.<br />
Straße<br />
Reihen-/ Pflanzabstand<br />
1,5 1,5 m<br />
Pflanzschema fortlaufend bis zum<br />
Ende der Pflanzung wiederholen<br />
Extensivgrünland mit truppweiser Gehölzpflanzung (A2)<br />
Pflanzliste<br />
Bäume I. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Bäume II. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Sträucher – LSTR, 1xv, MW, 70-90 HO<br />
Stieleiche (Quercus robur) Feldahorn (Acer campestre) Hasel (Corylus avellana)<br />
Traubeneiche (Quercus petraea) Sandbirke (Betula pendula) Traubenkirsche (Prunus padus)<br />
Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Hainbuche (Carpinus betulus) Faulbaum (Rhamnus frangula)<br />
Eberesche (Sorbus aucuparia)<br />
bewehrte Sträucher<br />
Krautige Vegetation Weißdorn (Crataegus spec)<br />
Schlehe<br />
(Prunus spinosa)<br />
Hundsrose (Rosa canina)<br />
Untersaat<br />
1. Als Untersaat unter der Gehölzpflanzung ist Getreide (Triticale) zu verwenden.<br />
Pflege<br />
1. Fertigstellungspflege (1 Jahr): 2 x Mahd des Unterwuchses, bei Bedarf Wässern.<br />
2. Entwicklungspflege (2 Jahre): Insg. 2 x Mahd des Unterwuchses.<br />
3. Nachpflanzung nicht angegangener Pflanzen.<br />
4. Pflegeschnitte nach Bedarf<br />
Sonstiges<br />
1. Ggf. ist der gesamte Biotopkomplex zum Schutz vor Verbiss einzuzäunen<br />
2. 2x jährlich Baumkontrollen im Sommer- und Winterzustand zur Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht.<br />
Wolters Partner 44
5.2 Kostenschätzung<br />
Die folgenden Kostenschätzungen umfassen die Kosten für die plangebietsinternen<br />
Maßnahmen. Aufwendungen für den Grunderwerb sind nicht<br />
enthalten.<br />
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Pos. Menge Gegenstand Einzelpreis Gesamtpreis<br />
1 Anpflanzung einer Hecke am geschützten Landschaftsbestandteil (vgl. Plan 4: V4)<br />
150 qm Hecke, Gehölzstreifen aus bodenständigen Gehölzen 6,00 EUR 900,00 EUR<br />
lStr, 1xv, mw, 70-90 h<br />
lHei, 1xv, 100-150 h<br />
Pflanzabstand 1,0 m x 1,0 m<br />
Untersaat Triticale<br />
Fertigstellungspflege (1 Jahr), Entwicklungspflege (2 Jahre)<br />
2 Anpflanzung von Sträuchern und Bäumen zur Eingrünung der Planbereiche (vgl. Plan 4: VA1)<br />
2.1 7.615 qm Hecke, Gehölzstreifen aus bodenständigen Gehölzen 6,00 EUR 45.690,00 EUR<br />
lStr, 1xv, mw, 70-90 h<br />
lHei, 1xv, 100-150 h<br />
Pflanzabstand 1,0 m x 1,0 m<br />
Untersaat Triticale<br />
Fertigstellungspflege (1 Jahr), Entwicklungspflege (2 Jahre)<br />
2.2 480 m<br />
Wildschutzzaun (Knotengeflecht, verzinkt, 180/24/15), Holzpfahl<br />
zum Freiraum 6,50 EUR 3.120,00 EUR<br />
3 Anpflanzung einer Hecke zum Waldrand (vgl. Plan 4: VA2)<br />
3.1 900 qm Hecke, Gehölzstreifen aus bodenständigen Gehölzen 6,00 EUR 5.400,00 EUR<br />
lStr, 1xv, mw, 70-90 h<br />
lHei, 1xv, 100-150 h<br />
Pflanzabstand 1,0 m x 1,0 m<br />
Untersaat Triticale<br />
Fertigstellungspflege (1 Jahr), Entwicklungspflege (2 Jahre)<br />
3.2 150 m Wildschutzzaun (Knotengeflecht, verzinkt, 180/24/15), Holzpfahl 6,50 EUR 975,00 EUR<br />
4 Anpflanzung einer Baumreihe auf den Gewerbegrundstücken (vgl. Plan 4: VA3)<br />
27 Stck Quercus robur, Hochstämme 3xv, StU 12-14 350,00 EUR 9.450,00 EUR<br />
Pflanzmaterial, Pflanzung, Verankerung, Verbissschutzmanschette<br />
Fertigstellungspflege (1 Jahr), Entwicklungspflege (3 Jahre)<br />
5 Entwicklung einer Obstwiese im nördlichen Teil des Planbereiches B (vgl. Plan 4: VA4)<br />
5.1 9.185 qm Streuobstwiese mit Extensivgrünland 0,80 EUR 7.348,00 EUR<br />
HST, StU 6-8<br />
Pflanzabstand 15 m x 15 m<br />
Fertigstellungspflege (1Jahr): 1 Pflanzschnitt<br />
Entwicklungspflege Obstbäume (4 Jahre): 1 Schnitt / Jahr<br />
Verbissschutzmanschette, Baumpfahl mit Kokosstrick<br />
Einsaat: Langjährige Stillegung (LS1), 32 kg/ha<br />
Fertigstellungspflege 1 Jahr: 1 Mahdgang<br />
Entwicklungspflege 4 Jahre: 9 Mahdgänge<br />
Ausgangszustand Acker, gepflügt und geeggt<br />
5.2 90 m<br />
Wildschutzzaun (Knotengeflecht, verzinkt, 180/24/15), Holzpfahl, zur<br />
westlichen freien Landschaft 6,50 EUR 585,00 EUR<br />
Wolters Partner 45
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Pos. Menge Gegenstand Einzelpreis Gesamtpreis<br />
6 Anpflanzung einer Hecke nördlich des Regenrückhaltebeckens (vgl. Plan 4: A1)<br />
265 qm Hecke, Gehölzstreifen aus bodenständigen Gehölzen 6,00 EUR 1.590,00 EUR<br />
lStr, 1xv, mw, 70-90 h<br />
lHei, 1xv, 100-150 h<br />
Pflanzabstand 1,0 m x 1,0 m<br />
Untersaat Triticale<br />
Fertigstellungspflege (1 Jahr), Entwicklungspflege (2 Jahre)<br />
7 Entwicklung von Extensivgrünland und truppweise Gehölzpflanzung (vgl. Plan 4: A2)<br />
8.795 qm Hecke, Gehölzstreifen aus bodenständigen Gehölzen 4,10 EUR 36.059,50 EUR<br />
Untersaat Triticale<br />
Fertigstellungspflege (1 Jahr), Entwicklungspflege (2 Jahre)<br />
8 Anpflanzung einer Hecke mit vorgelagerter Baumreihe an der Königsfelder Straße (vgl. Plan 4: A3)<br />
8.1 2.300 qm Hecke, Gehölzstreifen aus bodenständigen Gehölzen 4,10 EUR 9.430,00 EUR<br />
lStr, 1xv, mw, 70-90 h<br />
lHei, 1xv, 100-150 h<br />
Pflanzabstand 1,5 m x 1,5 m<br />
Untersaat Triticale<br />
Fertigstellungspflege (1 Jahr), Entwicklungspflege (2 Jahre)<br />
8.2 8 Stck Quercus robur, Hochstämme 3xv, StU 12-14 350,00 EUR 2.800,00 EUR<br />
Pflanzmaterial, Pflanzung, Verankerung, Verbissschutzmanschette<br />
Fertigstellungspflege (1 Jahr), Entwicklungspflege (3 Jahre)<br />
8.3 105 m Wildschutzzaun (Knotengeflecht, verzinkt, 180/24/15), Holzpfahl 6,50 EUR 682,50 EUR<br />
Summe<br />
124.030,00 EUR<br />
19 % Mehrwertsteuer 23.565,70 EUR<br />
Zwischensumme<br />
147.595,70 EUR<br />
Baunebenkosten und Unvorhergesehenes<br />
14.759,57 EUR<br />
rd. 10 % der Baukosten von<br />
164841,18 EUR<br />
Gesamtsumme<br />
162.355,27 EUR<br />
6. Eingriffsregelung<br />
Mit dem Bebauungsplan wird ein Eingriff in Natur und Landschaft gem.<br />
§§ 18 ff BNatschG vorbereitet, für den gem. § 1a BauGB i.V.m. § 21<br />
BNatSchG ein entsprechender Ausgleich zu sichern ist.<br />
6.1 Plangebietsinterne Maßnahmen<br />
Außer dem Erhalt und der Vermeidung von Eingriffen trägt auch die Verringerung<br />
des Eingriffs durch z.B. Anlage von eingrünenden Hecken zur<br />
Reduzierung der Eingriffsintensität bei (s. Plan 2 im Anhang). Vermeidungs-<br />
bzw. Erhaltungsmaßnahmen werden mit dem Kürzel „E” gekennzeichnet,<br />
Verminderungsmaßnahmen erhalten das Kürzel „V” und Ausgleichsmaßnahmen<br />
das Kürzel „A”. Da die Verminderung eines Eingriffs<br />
teilweise gleichzeitig auch als Ausgleich fungiert, erhalten diese Maßnahmen<br />
das Kürzel „VA”.<br />
Wolters Partner 46
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
• Vermeidungsmaßnahmen<br />
Zur Vermeidung der Eingriffsintensität trägt folgende Maßnahme bei:<br />
E1 Weitestgehend Erhalt eines geschützten Landschaftsbestandteils<br />
• Verringerungsmaßnahmen<br />
Zur Verringerung von Beeinträchtigungen werden folgende Maßnahme<br />
festgesetzt:<br />
V1 Festsetzungen der maximalen Gebäudehöhe<br />
von ca. 8-15 m in Abhängigkeit zu NN zur Verringerung von visuellen<br />
Beeinträchtigungen in die Landschaft<br />
V2 Festsetzung eines geringen Versiegelungsgrades (70%)<br />
zur Begrenzung des Niederschlagswasserabflusses aus den Planbereichen<br />
V3 Abstufung der zulässigen gewerblichen Nutzungen<br />
gem. Abstandsliste zur Einhaltung erforderlicher Abstände zu<br />
Wohnnutzungen<br />
V4 Anpflanzung einer Hecke<br />
zur Pufferung von Beeinträchtigungen zum geschützten Landschaftsbestandteil<br />
• Verringerungsmaßnahmen und Ausgleichsmaßnahmen<br />
Einige Maßnahmen tragen sowohl zur Verringerung der Beeinträchtigung<br />
als auch zum Ausgleich (gem. Eingriffsregelung) des Eingriffs in das Plangebiet<br />
bei.<br />
VA1 Anpflanzung von breiten Sichtschutzhecken<br />
aus Sträuchern und Bäumen zur Verringerung von visuellen Beeinträchtigungen<br />
in die freie Landschaft<br />
VA2 Anpflanzung einer Hecke zum Waldrand<br />
aus Sträuchern und Bäumen (I. und II. Ordnung) als Pufferstreifen<br />
zum angrenzenden Wald<br />
VA3 Anpflanzung einer breiten Hecke sowie einer Baumreihe<br />
aus großkronigen, bodenständigen Laubgehölzen auf Privatgrundstücken<br />
zur Eingrünung der Gewerbebetriebe entlang der Königsfelder<br />
Straße<br />
VA4 Entwicklung einer Obstwiese<br />
zur Verringerung visueller Beeinträchtigungen entlang der Straße<br />
„Halzenbecke”<br />
Wolters Partner 47
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
• Ausgleichsmaßnahmen<br />
A1 Anpflanzung einer Hecke<br />
in Zusammenhang mit dem Gewässerbiotopkomplex im nördlichen<br />
Teil des Planbereiches A<br />
A2 Entwicklung von Extensivgrünland mit truppweiser Gehölzpflanzung<br />
zur naturnahen Gestaltung im Umfeld des Gewässerbiotopkomplexes<br />
im Planbereich A<br />
A3 Anpflanzung einer Hecke mit vorgelagerter Baumreihe<br />
als Puffer zwischen Königsfelder Straße und Gewässerbiotopkomplex<br />
• Nicht flächenscharf abgrenzbare Maßnahmen<br />
– Die auf den gewerblichen Bauflächen entstehenden Böschungsbereiche<br />
sind vollständig vom Böschungsfuß bis 1 m oberhalb der Böschungskante<br />
mit einheimischen standortgerechten Sträuchern<br />
(siehe Pflanzliste) einzugrünen und dauerhaft zu erhalten.<br />
– Auf den Pkw-Stellplatzflächen ist anteilig je 4 Stellplätze ein großkroniger<br />
einheimischer und standortgerechter Laubbaum (siehe<br />
Pflanzliste im Anhang) zu pflanzen.<br />
– Im Verlauf der Erschließungsstraßen (Planstraße A,B,C) ist mindestens<br />
alle 20 m ein großkroniger standortgerechter heimischer<br />
Laubbaum (siehe Pflanzliste) zu pflanzen. Die genauen Standorte<br />
sind nach Detailplanung auf die örtliche Situation (Grundstückszufahrten<br />
etc.) abzustimmen. Die Abstände sind danach geringfügig<br />
verschiebbar.<br />
– Schutz von Bäumen, Pflanzbeständen und Vegetationsflächen bei<br />
Baumaßnahmen gem. DIN 18920 und der Richtlinie für die Anlage<br />
von Straßen, Teil Landschaftspflege Abschnitt 4: Schutz von Bäumen,<br />
Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen (RAS-<br />
LP4), hier insbesondere im Bereich der Bäume an der Halzenbecke<br />
– Zeitliche Abstimmung der Durchführung von Pflanzmaßnahmen<br />
auf die Vegetationsperiode<br />
– Zügige und gebündelte Abwicklung der Bauaktivitäten<br />
Wolters Partner 48
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-West”<br />
Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
6.2 Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung<br />
Der durch den Bebauungsplan vorbereitete Eingriff in Natur und Landschaft<br />
ist gem. § 1a BauGB i.V.m. § 21 BNatSchG zu ermitteln und durch<br />
ökologisch sinnvolle Maßnahmen auszugleichen. Ein Teil des Ausgleichs<br />
erfolgt durch Realisierung von Verringerungs- und Ausgleichsmaßnahmen<br />
innerhalb des Plangebietes. Das verbleibende Biotopwertdefizit wird mittels<br />
Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung berechnet und extern ausgeglichen.<br />
* MSWKS und MUNLV (2001): Ausgleich<br />
von Eingriffen in Natur und<br />
Landschaft. Düsseldorf<br />
• Berechnung des Ausgleichs<br />
Zur Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung wird das Biotopwertverfahren<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen* angewandt.<br />
Von der Gesamtfläche ist der Bereich für Ver- und Entsorgung (Regenrückhaltebecken),<br />
dessen Ausgleich im Rahmen des wasserrechtlichen Verfahrens<br />
nach § 31 LWG zu bewerten ist sowie die bereits versiegelte Verkehrsfläche<br />
als „Nicht-eingriffsrelevanter Bereich” auszuklammern.<br />
Gesamtfläche des Plangebietes:<br />
152.090,00 qm<br />
davon nicht eingriffsrelevant<br />
Fläche für Ver- und Entsorgung:<br />
Eingriffsrelevanter Bereich:<br />
9.130,00 qm<br />
142.960,00 qm<br />
Wolters Partner 49
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-<br />
West” Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Tabelle Nr. 1: Biotopwert vor dem Eingriff<br />
Code LÖBF Biotoptyp Fläche Grund- Korrektur- Gesamt- Einzel-<br />
Nr. Code (qm) wert faktor faktor flächenwert<br />
1.1 VA0, Versiegelte Fläche (Straße, Wohnhaus)<br />
SB0<br />
3.700,00 0,00 1,00 0,00 0,00<br />
2.1 HC0 Straßenbegleitgrün, Straßenböschungen, Rain ohne<br />
Gehölzaufwuchs 2.660,00 2,00 1,00 2,00 5.320,00<br />
4.1 HJ0 Zier- und Nutzgarten 800,00 2,00 1,00 2,00 1.600,00<br />
3.1 WAG Landwirtschaftliche Lagerfläche 1.000,00 2,00 1,00 2,00 2.000,00<br />
3.1 HA0 Acker 85.580,00 2,00 1,00 2,00 171.160,00<br />
5.1* HB0 Brachen < 5 Jahre 12.530,00 4,00 0,81 3,24 40.597,20<br />
3.2 EA0 Grünland, intensiv genutzt 27.420,00 4,00 1,00 4,00 109.680,00<br />
8.1** BD2 Hecken im Norden in den Planbereich B hineinragend<br />
650,00 7,00 1,20 8,40 5.460,00<br />
8.1 BD0_2 Hecke am südlichen Rand in den Planbereich B<br />
hineinragend 100,00 7,00 1,00 7,00 700,00<br />
8.2 BF1 Bodenständige Baumreihe, Einzelbäume entlang<br />
der Halzenbecke vereinzelt in den Planbereich B<br />
hineinragend<br />
20,00 7,00 1,00 7,00 140,00<br />
6.4/<br />
6.5<br />
AB3<br />
Waldbestand im Planbereich B (Mittelwert zwischen<br />
Nadelwald -4- und Laub-Mischwald -7-) 8.500,00 5,50 1,00 5,50 46.750,00<br />
Summe 142.960,00 383.407,20<br />
* Korrekturfaktor 0,81 aufgrund des geringen Alters und der bestehenden Beeinträchtigung durch Baufahrzeuge<br />
** Korrkturfaktor 1,2 aufgrund der Einstufung als schützenswerter Landschaftsbestandteil<br />
Wolters Partner 50
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-<br />
West” Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Tabelle Nr. 2: Zustand des Untersuchungsraumes gem. den Festsetzungen des Bebauungsplanes<br />
Maßnahme / Biotoptyp Fläche Grund- Korrektur- Gesamt- Einzel-<br />
Code (qm) wert faktor wert flächenwert<br />
Gewerbegebiet (GRZ 0,7) 103.630,00 70.560,00<br />
1.1 Versiegelte Fläche (Asphalt, Beton, engfugiges Pflaster) 72.520,00 0,00 1,00 0,00 0,00<br />
4.3 Grünflächen in Industrie- und Gewerbegebieten 29.050,00 2,00 1,00 2,00 58.100,00<br />
8.1 Pflanzung von 5 m breiten Hecken entlang der Gewerbegebiete<br />
an der Königsfelder Straße in beiden Planbereichen<br />
1.960,00 6,00 1,00 6,00 11.760,00<br />
E1 8.1* Erhalt einer Hecke im Planbereich B 100,00 7,00 0,81 5,67 700,00<br />
Private Grünfläche 8.520,00 51.570,00<br />
VA1 8.3 P1: Eingrünungen der Planbereiche durch dichte<br />
Gehölzpflanzungen 8.070,00 6,00 1,00 6,00 48.420,00<br />
E1 8.3** Erhalt eines geschützten Landschaftsbestandteils<br />
im Planbereiches B 450,00 7,00 0,90 6,30 3.150,00<br />
Fläche/Maßnahmen gem. § 9 (1) Nr. 25 BauGB 17.970,00 117.000,00<br />
A3 8.3* P2 Gehölzanpflanzung mit vorgelagerter Eichenreihe<br />
im Osten des Planbereiches A 2.300,00 6,00 0,81 4,86 13.800,00<br />
A2 5 M2 Entwicklung von Extensivgrünland mit einzelnen<br />
Gehölzen im Planbereich A (Bewertung vgl. Pkt. 5) 6.230,00 6,00 1,00 6,00 37.380,00<br />
A4 3.7 M1 Entwicklung von Obstwiesen am nördlichen Rand<br />
des Planbereiches B 9.180,00 7,00 1,00 7,00 64.260,00<br />
A1 8.3 P1 Anpflanzung einer Hecke im Norden des<br />
Planbereiches A 260,00 6,00 1,00 6,00 1.560,00<br />
Verkehrsfläche 12.770,00 0,00<br />
1.1 Versiegelte Fläche 12.770,00 0,00 1,00 0,00 0,00<br />
Fläche für Ver- und Entsorgung 70,00 0,00<br />
1.1 Versiegelte Fläche (Trafohäuschen) 70,00 0,00 1,00 0,00 0,00<br />
SummSumme G2 142.960,00 239.130,00<br />
* Korrekturfaktor aufgrund der beidseits heranrückenden Beeinträchtigung / der geringen<br />
Breite des Biotoptyps (0,9*0,9)<br />
** Korrekturfaktor aufgrund der einseits heranrückenden Beeinträchtigung (0,9)<br />
Tabelle Nr. 3: Biotopwertdifferenz<br />
Biotopwertdifferenz (in Punkten/qm) = G2 - G1 239.130,00 - 383.407,20 = -144.277,20<br />
Ausgleichsdefizit -144.277 Biotopwertpunkte<br />
51
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-<br />
West” Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
6.3 Ersatzaufforstungsbilanz<br />
Tab. 4: Ersatzaufforstungsbilanz gem. den Festsetzungen des Bebauungsplanes (vgl. Plan 1)<br />
Code-Nr. Waldumwandlungskategorie Fläche Ersatzaufforstungs- Größe der<br />
(qm) verhältnis Ersatzaufforstung (qm)<br />
o.A. Laubmischwald 8.500,00 1:2 17.000,00<br />
Ersatzaufforstungsfläche (qm) 17.000,00<br />
Mit der Planung werden 8.500 m 2 Laubmischwald in Anspruch genommen.<br />
Diese sind an anderer Stelle durch Ersatzaufforstung von 17.000 m 2 auszugleichen.<br />
6.4 Plangebietsexterner Ausgleich, Ersatzaufforstungsfläche<br />
Rund 1.800 m südwestlich befindet sich eine Fläche, auf der durch Anpflanzung<br />
aus bodenständigen Laubgehölzen der forstliche wie auch ein<br />
Teil des ökologischen Ausgleiches erfolgen soll.<br />
Gemarkung : <strong>Ennepetal</strong><br />
Flur : 13<br />
Flurstück : 153 (anteilig)<br />
FLächengröße : 17.000 m 2<br />
Abb. 1: Ausgleichsfläche (unmaßstäblich)<br />
52
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-<br />
West” Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
6.4.1 Ökologischer Ausgleich<br />
• Laubwaldanpflanzung<br />
Tab. 5: Ökologischer Ausgleich durch Laubwaldanpflanzung<br />
Code LÖBF Biotoptyp Fläche Grund- Korrekt Einzel-<br />
Nr. Code (qm) wert flächenwert<br />
3.1 HA0 Acker 17.000,00 2,00 34.000,00<br />
Biotopwert nach dem Eingriff<br />
6.4/6.5 o.A. Aufforstung in standortheimischen Laubwald 17.000,00 6,00 102.000,00<br />
Aufwertungspotenzial 17.000,00 68.000,00<br />
Mit der Anpflanzung erfolgt eine ökologische Aufwertung der Fläche um<br />
68.000 Wertpunkte.<br />
Diese werden dem mit dem Vorhaben vorbereiteten Eingriff zugeordnet.<br />
• Ausgleich im Ökopool-„Burg”<br />
Tab. 6: Ökologischer Augleich im Ökopool „Burg”<br />
Biotopwertdifferenz (in Punkten/qm) = G2 - G1 -144.277,20 + 68.000,00 = -76.277,20<br />
Ausgleichsdefizit -76.277 Biotopwertpunkte<br />
Es verbleibt ein Ausgleichsdefizit von -76.277 Biotopwertpunkten, das anteilmäßig<br />
im stadteigenen Ausgleichsflächenpool „Burg” ausgeglichen<br />
wird. Hier ist entlang eines Abschnitts der Ennepe die Umwandlung von<br />
intensiv genutzten Grünländern in extensiv gepflegte Mäh- und Weidewiesen<br />
von vorgesehen.<br />
Die anteilige Zuordnung erfolgt im Rahmen des Ökokontos der Stadt <strong>Ennepetal</strong>.<br />
6.4.2 Ersatzaufforstung<br />
Mit der Anpflanzung von Laubwald auf einer Flähe von 17.000 m 2 ist der<br />
gesamte forstliche Ausgleich erfolgt. Der Eingriff in den Wald ist somit<br />
ausgeglichen.<br />
53
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-<br />
West” Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
Zusammenfassung<br />
– Die Stadt <strong>Ennepetal</strong> besitzt nur noch wenig Flächenreserven für gewerbliche<br />
Nutzung. Um weiterhin ausreichend Flächen für die gewerbliche<br />
Nutzung anbieten zu können, soll das bestehende Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen nach Westen bzw. Südwesten erweitert<br />
werden.<br />
– Derzeit wird das Gebiet überwiegend landwirtschaftlich genutzt.<br />
Vereinzelt liegen Siedlungsstrukturen im Umfeld, im Norden und<br />
Süden rahmen größere Waldbestände das Plangebiet ein.<br />
– In der Bestandsanalyse wurden eine hohe Speicher- und Reglerfunktion<br />
des Bodens und eine hohe Grundwasserverschmutzungsempfindlichkeit<br />
festgestellt. Während die landwirtschaftlich genutzten<br />
Flächen lediglich geringe Bedeutung als Lebensraum aufweisen,<br />
sind die Hecken und Gehölzstrukturen von mittlerer bis hoher<br />
Bedeutung. Hohe Funktion weisen die im Nordwesten und im<br />
Südwesten gelegenen Waldbestände auf, die insbesondere in Zusammenhang<br />
mit den angrenzenden Biotopen als Lebensräume für<br />
Arten und Lebensgemeinschaften von hoher Bedeutung sind. Da<br />
das Plangebiet abseits der genannten Biotope liegt, ist von einer<br />
vernetztenden oder verbindenden Funktion des Plangebietes nicht<br />
auszugehen.<br />
– Gesonderte Betrachtung erfolgte hinsichtlich des im bergischen<br />
sensiblen Landschaftsbildes. Aus der Analyse geht hervor, dass das<br />
Landschaftsbild überwiegend als hochwertig einzustufen ist. Es<br />
wird aber auch auf die Vorbelastung durch das bestehendehnde<br />
Gewerbe hingewiesen. Besondere Empfindlichkeit weist das östlich<br />
angrenzende Landschaftsbild auf, da hier nicht wie in anderen Bereichen<br />
bereits durch Gehölzbestände eingrünende und somit sichtverschattende<br />
Strukturen bestehen.<br />
– Der Bebauungsplan besteht aus dem nördlichen Planbereich A und<br />
dem südlichen Planbereich B. Im nördlichen Teil ist ein 0,5 ha großes<br />
Baufeld, die Entwässerung des gesamten Baugebietes erforderlichen<br />
Fläche für die Regenrückhaltung sowie eine an den Gewässerkomplex<br />
angrenzende Fläche für Maßnahmen mit Bedeutung<br />
für Boden, Natur und Landschaft inklusive einrahmender Gehölzanpflanzungen<br />
vorgesehen.<br />
Der südliche Teil wird von gewerblicher Baufläche (9,9 ha) dominiert,<br />
die über zwei miteineinander verbundene Straßen erschlos-<br />
Wolters Partner 54
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-<br />
West” Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
sen wird. Entlang der Randbereiche ziehen sich breite Hecken, die<br />
der Eingrünung des Vorhabens dienen. Die Grundflächenzahl wird<br />
mit 0,7 festgesetzt, die zulässige Höhenentwicklung der Baukörper<br />
auf ca. 8 - 15 m beschränkt. Im Norden puffern zwei Obstwiesen<br />
die visuellen Auswirkungen im Nahbereich deutlich ab.<br />
– Bei Vorhabensrealisierung wird die naturnahe Entwicklung der mittel-<br />
bis hochwertig ausgeprägten Böden nachhaltig unterbunden,<br />
ein hochwertiger Landschaftsbildbereich mit angrenzender Erholungsnutzung<br />
beeinträchtigt sowie ein Biotoptyp (Waldbestand)<br />
mit hoher Lebensraumfunktion in Anspruch genommen.<br />
– Um Beeinträchtigungen zu vermeiden, bzw. zu verringern wird der<br />
geschützte Landschaftsbestandteil weitestgehend erhalten, jedoch<br />
auch im südlichen Bereich durch die Planstraße A zerschnitten. Der<br />
südliche Teil der Hecke liegt künftig verinselt.<br />
– Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes werden durch breite Eingrünungen<br />
sowie große Streuobstwiesen wirksam verringert.<br />
– Der mit dem Vorhaben vorbereitete Eingriff in Natur und Landschaft<br />
ist mittels Eingriffsbilanzierung zu berechnen und da mit den<br />
internen Vermeidungs- und Verringerungsmaßnahmen kein Ausgleich<br />
geschaffen werden kann, extern auszugleichen. Für das Biotopwertdefizit<br />
von 144.280,00 Biotopwertpunkten werden zwei<br />
Ausgleichsflächen ökologisch aufgewertet.<br />
Auf einer 17.000 m 2 großen Fläche südwestlich des Vorhabens in<br />
der Gemarkung „<strong>Ennepetal</strong>”, Flur 13, Flurstück 152 erfolgt eine<br />
Laubwaldanpflanzung, durch die rund 68.000 Biotopwertpunkte<br />
erzielt und angerechnet werden können.<br />
Das verbleibende Defizit von 76.280,00 Biotopwertpunkten wird<br />
im stadteigenen Ausgleichsflächenpool „Burg” ausgeglichen. Der<br />
Ausgleich wird im Ökopool dem Eingriffsverursacher anteilig zugeordnet.<br />
– Der durch das Vorhaben in Anspruch genommene Waldbstand<br />
(8.500 qm) wird durch Ersatzaufforstung im Verhältnis 1:2 in der<br />
Gemarkung „<strong>Ennepetal</strong>”, Flur 13, Flurstück 152 ausgeglichen.<br />
– Nach Umsetzung der internen und externen Ausgleichsmaßnahmen<br />
sowie der Ersatzaufforstung ist der durch das Vorhaben entstandene<br />
Eingriff ausgeglichen.<br />
Wolters Partner 55
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-<br />
West” Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
• Pflanzenlisten<br />
• Pflanzliste bodenständiger Gehölze<br />
Baumarten I. Ordnung:<br />
Sträucher<br />
Stieleiche (Quercus robur) Hasel (Corylus avellana)<br />
Silberweide (Salix alba) Weißdorn (Crataegus spc)<br />
Traubeneiche (Quercus petraea) Traubenkirsche (Prunus padus)<br />
Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Schlehe (Prunus spinosa)<br />
Faulbaum<br />
Baumarten II. Ordnung: Hundsrose (Rosa canina)<br />
Feldahorn (Acer campestre) Salweide (Salix caprea)<br />
Schwarzerle (Alnus glutinosa) Purpurweide (Salix pupurea)<br />
Sandbirke (Betula pendula) Grauweide (Salix cinerea)<br />
Hainbuche (Carpinus betulus) Öhrchen-Weide (Salix aurita)<br />
(Rhamnus frangula)<br />
Zitterpappel (Populus tremula) Ilex (Ilex aquifolium)<br />
Eberesche<br />
(Sorbus aucuparia)<br />
• Alte Obstbaumarten für die Region Bergisches Land<br />
Zeichen: vt = virusgetestet, vf = virusfrei, se=schorfempfindlich<br />
• Äpfel<br />
Hauptsorten Ergänzungssorten Lokal- und Regionalsorte<br />
Apfel aus Croncels vf Danziger Kantapfel vt Zuccalmaglios Renette vf<br />
Gelber Edelapfel vf Gelber Bellefleur vf<br />
Jakob Lebel vf<br />
Grahams Jubiläumsapfel vf<br />
Kaiser Wilhelm vt Luxemburger Renette vf<br />
Ontario vf<br />
Rheinische Schafsnase vf<br />
Rheinischer Bohnapfel Roter Eiserapfel vf<br />
Rheinischer Krummstiel vf Schöner aus Nordhausen vf<br />
Riesenboiken vf<br />
Winterglockenapfel vf<br />
Rote Sternrenette vf<br />
Schöner aus Boskoop vf<br />
Winterrambur vf<br />
• Birnen<br />
a) Rheintal und angrenzende Höhen bis 250 m ü. NN<br />
Hauptsorten<br />
Alexander Lucas<br />
Gellerts Butterbirne (se)<br />
Gute Graue<br />
Gute Luise (se)<br />
Köstliche von Charneux<br />
Madame Verté<br />
Pastorenbirne<br />
Williams Christbirne (se)<br />
Ergänzungssorten<br />
Boscs Flaschenbirne (se)<br />
Clapps Liebling (se)<br />
Conference<br />
Gräfin von Paris (nur beste Lagen)Herzogin Elsa<br />
Neue Poiteau<br />
Vereinsdechantsbirne<br />
Wolters Partner 56
GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />
Oelkinghausen Süd-<br />
West” Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />
b) Höhenlagen oberhalb 150 m über NN im östlichen Gebietsteil<br />
Hauptsorten<br />
Gellerts Butterbirne (se)<br />
Köstliche von Charneux<br />
Ergänzungs- und Regionalsorten wie unter a)<br />
• Pflaumen, Zwetschen, Mirabellen, Renekloden<br />
Hauptsorten<br />
Bühler Frühzwetsche<br />
Große Grüne Reneklode<br />
Hauszwetsche<br />
Mirabelle von Nancy<br />
Wangenheims Frühzwetsche<br />
• Süß- und Sauerkirschen<br />
Hauptsorten<br />
Büttners Rote Knorpelkirsche<br />
Dönissens Gelbe Knorpelkirsche<br />
Große Schwarze Knorpelkirsche<br />
Hedelfinger Riesenkirsche<br />
Schattenmorelle<br />
Schneiders Späte Knorpelkirsche<br />
Wolters Partner 57