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Erläuterungsbericht Grünordnungsplan - Ennepetal

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GRÜNORDNUNGSPLAN<br />

zum Bebauungsplan Nr. 84<br />

„Gewerbegebiet Oelkinghausen Süd-West”<br />

ERLÄUTERUNGSBERICHT<br />

PLANDARSTELLUNGEN<br />

– Entwurf –<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong>


Wolters Partner<br />

Architekten BDA · Stadtplaner<br />

Bearbeitet<br />

im Auftrag der<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

Friedrich Wolters<br />

Leonore Wolters-Krebs<br />

Michael Ahn<br />

Bearbeiter:<br />

Elke Borg<br />

Annika Gille<br />

Nina Viefhues<br />

Daruper Straße 15 · 48653 Coesfeld<br />

Telefon 02541-9408-0<br />

Telefax 02541-6088<br />

e-mail: info@ wolterspartner.de<br />

Coesfeld, im November 2007


Vorbemerkung<br />

GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Charakteristik des Untersuchungsraums 5<br />

1.1 Lage des Untersuchungsraums 6<br />

1.2 Nutzung und Naturraum 6<br />

1.3 Planungsrechtliche Vorgaben 7<br />

2. Analyse und Bewertung der Schutzgüter 8<br />

2.1 Schutzgut Geologie und Boden 8<br />

2.2 Schutzgut Wasser 12<br />

2.2.1 Grundwasser 12<br />

2.2.2 Oberflächengewässer 14<br />

2.3 Schutzgut Klima und Lufthygiene 15<br />

2.4 Schutzgut Biotoptypen 16<br />

2.4.1 Potenziell natürliche Vegetation 16<br />

2.4.2 Biotoptypen 16<br />

2.4.3 Zusammenfassende Beschreibung der Biotoptypen 25<br />

2.5 Schutzgut Landschaftsbild und Erholungsnutzung 25<br />

2.5.1 Makroebene 26<br />

2.5.2 Mesoebene 26<br />

3. Beschreibung des Vorhabens 29<br />

4. Auswirkungsprognose 30<br />

5. <strong>Grünordnungsplan</strong>ung 35<br />

5.1 Erhaltungs- und Maßnahmenplanung 35<br />

5.1.1 Erhaltungsmaßnahmen 35<br />

5.1.2 Grüngestaltungsmaßnahmen 36<br />

5.2 Kostenschätzung 45<br />

6. Eingriffsregelung 46<br />

6.1 Plangebietsinterne Maßnahmen 46<br />

6.2 Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung 49<br />

6.3 Ersatzaufforstungsbilanz 52<br />

6.4 Plangebietsexterner Ausgleich, Ersatzaufforstungsfläche 52<br />

6.4.1 Ökologischer Ausgleich 53<br />

6.4.2 Ersatzaufforstung 53<br />

Zusammenfassung<br />

Anhang<br />

Plan 1 Bestands- und Konfliktplan<br />

Plan 2 Biotoptypenbewertungsplan<br />

Plan 3 Landschaftsbild<br />

Plan 4 Maßnahmenplan<br />

Wolters Partner 3


Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 1: Plangebiet des Bebauungsplans 6<br />

Abb. 2: Böden im Untersuchungsraum 8<br />

Abb. 3: Buchenwald 17<br />

Abb. 4: Waldbestand im Südosten 17<br />

Abb. 5: Gebüsch nördlich Halzenbecke 18<br />

Abb. 6: Heckenpflanzung an der Halzenbecke 18<br />

Abb. 7: Lückige Hecke am südlichen Plangebietsrand 19<br />

Abb. 8: Baumreihe an der Halzenbecke 20<br />

Abb. 9: Intensivgrünland im Süden (Planbereich B) 21<br />

Abb. 10: Gewässer nördlich Halzenbecke 22<br />

Abb. 11: Ruderalvegetation nördlich Halzenbecke 24<br />

Abb. 12: Gewerbliche Nutzung südlich des Planbereiches A 24<br />

Abb. 13: Blick von Planbereich B Richtung Norden 27<br />

Abb. 14: Blick von Osten auf den im Plangebiet vorhanenen<br />

Waldbestand und das östlich den Hang hinaufreichende<br />

Gewerbegebiet 28<br />

Abb. 15: Blick von Süden auf die Kuppe des Plangbereiches B 29<br />

Abb. 16: Lage der Ersatzaufforstungsfläche 51<br />

GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tab. 1: Bewertung der Speicher- und Reglerfunktion des Bodens 10<br />

Tab. 2: Bewertung des natürlichen Ertragsfähigkeit 11<br />

Tab. 3: Bewertungsmatrix der 13<br />

Grundwasserverschmutzungsgefährdung<br />

Tab. 4: Bewertung der Verschmutzungsempfindlichkeit des 13<br />

Grundwassers<br />

Wolters Partner 4


GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

Vorbemerkung<br />

Bei der Aufstellung eines Bebauungsplanes sind gem. § 1 (7) BauGB die<br />

Belange des Umweltschutzes einschließlich des Naturschutzes und der<br />

Landschaftspflege zu berücksichtigen.<br />

Der Schwerpunkt des vorliegenden <strong>Grünordnungsplan</strong>es liegt auf der Bearbeitung<br />

der Eingriffsregelung und der Maßnahmenplanung zur Grüngestaltung<br />

des neuen Gewerbegebietes.<br />

Der <strong>Grünordnungsplan</strong> stellt das ökologische Fachgutachten für die gem.<br />

§§ 2 (4) und 2a BauGB im Rahmen der Bebauungsplanaufstellung durchzuführende<br />

und im Umweltbericht zu dokumentierende Umweltprüfung<br />

dar.<br />

Wolters Partner 5


GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

1. Charakteristik des Untersuchungsraums<br />

1.1 Lage des Untersuchungsraums<br />

Der Untersuchungsraum befindet sich am westlichen Rand der Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

im Ortsteil Oelkinghausen. Er umfasst ein in zwei Abschnitte geteiltes<br />

Plangebiet von 2,3 ha (Planbereich A) im Norden und Planbereich B<br />

mit 12,9 ha im Süden. Um Auswirkungen des Vorhabens auch auf die angrenzende<br />

Umwelt analysieren und bewerten zu können, sind auch die angrenzenden<br />

Flächen (vgl. Abb. 1 schraffierter Bereich) Bestandteil der Untersuchung,<br />

Abb. 1:<br />

Planbereiche A und B mit Untersuchungsraum<br />

1.2 Nutzung und Naturraum<br />

Das im Ennepe-Ruhr-Kreis gelegene Gebiet ist naturräumlich der Einheit<br />

der Radevormwalder Hochfläche in der Großeinheit der Bergischen Hochflächen<br />

zuzuordnen 1 . Kennzeichnend sind großwellig bewegte, im einzelnen<br />

sanft hügelige Bereiche auf gefalteten Gesteinen, die aus einem Mosaik<br />

aus parkähnlichen Strukturen wie zahlreichen Hecken, einigen Feldgehölzen<br />

sowie auf Kuppen stockenden Waldflächen und auf ebeneren Bereichen<br />

genutzte landwirtschaftliche Flächen bestehen.<br />

Die Hochflächen werden von ausgedehnten Lehmablagerungen bedeckt,<br />

während sich die Hänge flachgründig darstellen.<br />

Neben den in den Talungen vorkommenden Siedlungsbereichen gehören<br />

bäuerliche Weiler wie Holthausen, Oberholthausen und Windgarten zu den<br />

typischen Siedlungsformen in der freien Landschaft.<br />

Das Relief im Untersuchungsraum fällt von Süden nach Norden von<br />

1 Bürgener, Martin: Die naturräumlichen<br />

Einheiten, Blatt 110<br />

Arnsberg. In: Institut für Landeskunde<br />

(Hrsg.): Naturräumliche<br />

Gliederung Deutschlands. Bonn-<br />

Bad Godesberg, 1969<br />

Wolters Partner 6


GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

332 m ü. NN. bis auf 264 m ü. NN. stetig ab.<br />

Im nordöstlichen Umfeld des Plangebietes sind weite Bereiche bereits als<br />

gewerbliche Bauflächen genutzt, während die südlich und westlich angrenzenden<br />

Flächen wie auch das Plangebiet der landwirtschaftlichen Nutzung<br />

unterliegen oder mit Laub-Mischwäldern bestockt sind.<br />

1.3 Planerische Vorgaben<br />

Die Flächen im Untersuchungsraum sind im wirksamen Flächennutzungsplan<br />

als „Fläche für die Landwirtschaft” bzw. „Wald” dargestellt.<br />

Am südlichen Rand des Plangebietes beginnt ein „Bereich zum Schutz der<br />

Landschaft und östlich des Gewerbegebietes verläuft ein regionaler Grünzug.<br />

Seit dem 16.05.2001 liegt ein rechtsverbindlicher Landschaftsplan vor.<br />

Aus diesem gehen folgende Festsetzungen hervor:<br />

– Landschaftsschutzgebiete außerhalb des Plangebietes:<br />

nördlich „Beyenburg / Schlagbaum”<br />

südlich „Holthausen Windgarten”<br />

– Geschützter Landschaftsbestandteil (Nr. 3.4.45 Hecke aus<br />

Stechpalmen (Ilex aquifolium) in Schwelm. Die Hecke ist lt. Verordnung<br />

vom 27.08.1974 als Naturdenkmal ausgewiesen<br />

Als Entwicklungsziel für das Plangebiet ist die temporäre Erhaltung der jetzigen<br />

Landschaftsstruktur bis zu Realisierung der Bauleitplanung vorgesehen.<br />

Für die nördliche Landschaft ist die „Erhaltung einer mit naturnahen<br />

Lebensräumen oder sonstigen natürlichen Landschaftselementen reich<br />

oder vielfältig ausgestatteten Landschaft” und im übrigen Umfeld ist die<br />

„Anreicherung einer im ganzen erhaltungswürdigen Landschaft mit naturnahen<br />

Lebensruäumen und mit gliedernden und belebenden Elementen”<br />

gesetztes Entwicklungsziel.<br />

Aus dem LANUV-Biotopkataster 2 gehen folgende Informationen für den<br />

Untersuchungsraum hervor:<br />

BK-4709-095 Brachgefallener Obstgarten bei Hagelsiepen (LB-Vorschlag)<br />

LSG bestehend)Schutzziel ist der Erhalt eines reich strukturierten<br />

Biotopkomplexes aus einem brachgefallenen Obstgarten mit Gewässern,<br />

Hecken und Gehölzen.<br />

BK-4709-096 Weiher bei Weißenfeld (LB-Vorschlag, LSG bestehend)<br />

Am westlichen Rand des Untersuchungsraumes befindet sich ein<br />

Weiher, der insbesondere als Amphibienlaichplatz erhalten werden<br />

soll.<br />

2 LANUV: Biotopkataster NRW.<br />

Recklinghausen, 1995<br />

Wolters Partner 7


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Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

BK-4709-097 Teich bei Halzenbecke (LB-Vorschlag, LSG bestehend)<br />

Nördlich der Splittersiedlung Halzenbecke im Zentrum des Untersuchungsraumes<br />

befindet sich ein Teich. Schutzziel ist der Erhalt des<br />

Gewässers insbesondere als Amphibienlaichplatz.<br />

BK-4709-098 Bachlauf der Schwelme (LB-Vorschlag, LSG bestehend).<br />

Schutzziel ist die Erhaltung des naturnah ausgeprägten Bachtals<br />

mit angrenzendem Grünland und Waldbeständen.<br />

Bk-4709-099 Wald am Beuker Kopf (LSG, bestehend) Ziel des südöstlich<br />

des Gewerbegebietes gelegenen Waldes ist der Erhalt als naturnaher<br />

Laubwaldbestand.<br />

Entsprechend Artikel 6 FFH-Richtlinie i.V.m. § 34 BNatschG sind „Pläne<br />

auf ihre Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen eines Gebietes von gemeinschaftlicher<br />

Bedeutung oder eines Europäischen Vogelschutzgebietes<br />

zu überprüfen”, insbesondere wenn sie einen Radius von 300 m<br />

unterschreiten 3 . Die nächstgelegenen FFH-Gebiete „Gevelsberger Stadtwald”<br />

(DE-4610-301” und „Ennepe unterhalb der Talsperre” (DE-4710-<br />

301) liegen zwischen 4 bis 5 km vom Plangebiet entfernt. Von Beeinträchtigungen<br />

ist mit Planrealisierung des Vorhabens nicht auszugehen.<br />

2. Analyse und Bewertung der Schutzgüter<br />

2.1 Schutzgut Geologie und Boden<br />

Der geologische Untergrund wird aus sandig-schluffigen Tonsteinen und<br />

schluffig, tonigen Sandsteinen gebildet, deren geologisches Alter von Norden<br />

(Untere Honseler Schicht) nach Süden (Brandenburger Schicht, Mühlenberg<br />

Schicht, Hobräcker Schicht) hin zunimmt.<br />

3 RdErl. d. Ministeriums für Umwelt,<br />

Raumordnung und Landwirtschaft<br />

v. 26.4.2000: Verwaltungsvorschrift<br />

zur Anwendung<br />

der nationalen Vorschriften zur<br />

Umsetzung der Richtlinien<br />

92/43/EWG (FFH-RL) und<br />

79/409/EWG (Vogelschutz-RL)<br />

(VV-FFH).<br />

Abb. 2: Böden im Untersuchungsraum (Quelle Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen:<br />

Bodenkarte von NRW 1:50.000. Blatt L 4110 Wuppertal. Krefeld, 1987)<br />

4 Geologischer Dienst Nordrhein-<br />

Westfalen: Geologische Karte<br />

von NRW 1:100.000. Blatt C<br />

4708 Wuppertal. Krefeld, 1981<br />

Wolters Partner 8


GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

Aufgrund der im südlichen Teil des Untersuchungsraumes vorkommenden<br />

Gesteinsschichten aus Tonschiefer, Grauwacken und Tonsteine (durch<br />

Druck erzeugten massiven Gesteinen) ist in diesem Bereich mit mäßig bis<br />

geringen Durchlässigkeiten zu rechnen.<br />

Im nördlichen Teilbereich liegt eine Kalklinse aus devonischen Korallenoder<br />

Stromatoporenriffen, bei der die Gefahr großräumiger Ausspülungen<br />

besteht.<br />

Infolge chemischer und physikalischer Prozesse entwickelten sich über<br />

dem geologischen Untergrund verschiedene Böden 5 .<br />

Im Untersuchungsraum sind es überwiegend Braunerden mit unterschiedlich<br />

intensiven Stauwassereinflüssen, die das Plangebiet dominieren, aber<br />

auch Gleye im Senkenbereich sowie um die Gley-Böden gelagerte kolluviale<br />

Böden, die infolge von Bodenerosion (Wind oder Wasser) umgeschichtet<br />

wurden.<br />

Die Bodentypen im Untersuchungsraum werden hinsichtlich nachfolgender<br />

Kriterien analysiert:<br />

– Speicher- und Reglerfunktion<br />

– Biotische Lebensraumfunktion<br />

– Seltenheit und Schutzwürdigkeit<br />

– natürliche Ertragsfähigkeit<br />

– Vorbelastung und Entwicklungspotenzial<br />

• Speicher- und Reglerfunktion<br />

Die Speicher- und Reglerfunktion beschreibt die Fähigkeit des Bodens,<br />

Stoffe zurückzuhalten, anzulagern oder umzuwandeln. Sie ergibt sich aus<br />

der Sorptionsfähigkeit der Böden in Verbindung mit ihrer physikalischen<br />

Filtereigenschaft – so besitzen Tone eine sehr hohe, lehmige und tonige<br />

Schluffe eine hohe, stark lehmige Sande eine mittlere, Fein- und Mittelsande<br />

eine geringe und Grobsande sowie Kiese eine sehr geringe physiko-chemische<br />

Filtereigenschaft und dementsprechende Speicher- und Reglerfunktion.<br />

Tabelle 1 zeigt die Speicher- und Reglerfunktion der Böden im Untersuchungsraum.<br />

5 Geologischer Dienst Nordrhein-<br />

Westfalen: Bodenkarte von NRW<br />

1:50.000. Blatt L 4110 Münster.<br />

Krefeld, 1981<br />

Wolters Partner 9


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Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

Tab. 1: Bewertung der Speicher- und Reglerfunktion des Bodens<br />

Bodentyp<br />

Bodenart im Hinblick auf physikochemische<br />

Filtereigenschaften (dm)<br />

Physikalische<br />

Filtereigenschaft<br />

Sorptionsfähigkeit<br />

Speicher- und<br />

Reglerfunktion<br />

B33 Braunerde, z.T. Pseudogley-<br />

Braunerde, meist podsolig<br />

sB31 Pseudogley-Braunerde, z.T.<br />

Braunerde meist mit schwacher<br />

Tonverlagerung<br />

grusig-steiniger, schluffiger Lehm bis lehmiger<br />

Schluff (4-10) über Ton, Schluff und Sandstein<br />

schwach grusiger stark schluffiger bis schluffiger<br />

Lehm (4-10) über steinigem schluffigen<br />

Lehm bis lehmig schluffige Steinen (4-10)<br />

G3 Gley und Nassgley schluffig-lehmig über sandig-kiesigen Flussund<br />

Bachablagerungen z.T. über Ton- und<br />

Schluffstein<br />

K3 Kolluvium schwach humoser lehmiger Schluff bis schluffiger<br />

Lehm (10->20) über stark schluffigem bis<br />

schluffigem Lehm<br />

mittel bis hoch<br />

mittel<br />

bis hoch<br />

mittel bis hoch<br />

hoch mittel mittel bis hoch<br />

nachrangig bis mittel<br />

mittel bis<br />

hoch<br />

mittel<br />

hoch hoch hoch<br />

Im Untersuchungsraum wird der überwiegende Teil der Böden aus Braunerden<br />

mit unterschiedlichen Staunässeeinflüssen gebildet. In den Planbereichen<br />

A und B dominieren Böden (B33) mit hohen Lehm- und Schluffanteils<br />

und einer mittlere Auflagehöhe und daher einer mittleren bis hohen<br />

Speicher- und Reglerfunktion.<br />

In der Senke westlich des Planbereiches A zieht sich ein grundwasserbeeinflusster<br />

Bereich mit kiesigem Substrat und daraus resultierender mittlerer<br />

Speicher- und Reglerfunktion. Die in den Randbereichen der Senke umgelagerten<br />

schluffigen Lehme hingegen sind aufgrund des Substrats und<br />

der Substratmächtigkeit von hoher Speicher- und Reglerfunktion.<br />

• Biotische Lebensraumfunktion<br />

Die biotische Lebensraumfunktion stellt den Wert des Bodens als Standort<br />

für die Biozönose heraus. Wertbestimmende Merkmale sind<br />

– die Natürlichkeit des Bodenprofils und<br />

– die Natürlichkeit des Wasserhaushalts.<br />

Die Natürlichkeit des Bodenprofils ist im Untersuchungsraum überwiegend<br />

infolge landwirtschaftlicher Nutzung im Oberboden durch Schad- und<br />

Nährstoffeintrag sowie mechanische Bearbeitung beeinträchtigt.<br />

Lediglich die mit Wald bestandenen Flächen weisen aufgrund der geringen<br />

Bearbeitungsintensität eine überwiegend natürliche Entwicklung von Bodenprofil<br />

und Wasserhaushalt auf.<br />

Den höchsten Beeinträchtigungsgrad weisen die durch Siedlungs- bzw.<br />

Gewerbebauten oder Straßen ausgekofferten, aufgefüllten oder versiegelten<br />

Böden auf. Ihre natürliche Entwicklung ist langfristig unterbunden.<br />

Entlang von Straßen besteht durch den Straßenverkehr zudem eine Beeinträchtigung<br />

angrenzender Bereiche durch Einsatz von Streusalz, Reifenabrieb,<br />

Ölverlust, Schwermetalle.<br />

Wolters Partner 10


Insgesamt weisen die Böden im Untersuchungsraum unter den versiegelten<br />

Bereichen eine geringe Bedeutung als Lebensraum auf, während die<br />

Bedeutung unter den Ackerflächen von mittlerer und die Bedeutung unter<br />

den Waldflächen von hoher ökologischer Funktionserfüllung sind.<br />

GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

• Seltenheit und Schutzwürdigkeit<br />

Aus der Karte der schutzwürdigen Böden geht hervor, dass die westlich<br />

des Planbereiches A vorkommenden kolluvialen Böden in den Senkenrandbereichen<br />

mit 65-85 Bodenpunkten eine regional hohe Bodenfruchtbarkeit<br />

aufweisen und als schützenswerter Boden eingestuft wird. Zudem kommt<br />

dieser Boden im Naturraum vereinzelt kleinflächig vor und ist daher als<br />

selten einzustufen.<br />

• Natürliche Ertragsfähigkeit<br />

Die natürliche Ertragsfunktion ist die potenzielle Fähigkeit des Bodens, das<br />

Wachstum natürlicher wie auch kultivierter Pflanzengesellschaften zu ermöglichen<br />

und dauerhaft Erträge zu liefern. Neben der Fähigkeit, pflanzenverfügbare<br />

Nährstoffe und Wasser zu speichern, ist auch die Bearbeitbarkeit<br />

des Substrats zu berücksichtigen.<br />

Die Ertragsfunktion wird in der Bodenzahl ausgedrückt, die in Zusammenhang<br />

mit der Bearbeitbarkeit und Wasserversorgung des Bodens Rückschlüsse<br />

auf den Ertrag erlaubt:<br />

> 75 = Sehr hohe Ertragsfähigkeit<br />

55-75 = Hohe Ertragsfähigkeit<br />

35-55 = Mittlere Ertragsfähigkeit<br />

< 35 = Geringe Ertragsfähigkeit<br />

Tab. 2: Bewertung der natürlichen Ertragsfähigkeit<br />

Bodentyp Bodenzahl Beschreibung Bedeutung<br />

B33 Braunerde, z.T. Pseudogley-Braunerde,<br />

meist podsolig<br />

sB31 Pseudogley-Braunerde, z.T. Braunerde<br />

meist mit schwacher Tonverlagerung<br />

20-40 Geringer bis mittlerer Ertrag, Bearbeitbarkeit nur nach starken<br />

Niederschlägen, durch starke Hangneigung oder hohem<br />

Steingehalt erschwert<br />

40-60 Mittlerer Ertrag, Bearbeitbarkeit nur nach starken Niederschlägen<br />

und bei starker Hangneigung erschwert<br />

Nachrangig<br />

Mittel<br />

G3 Gley und Nassgley 35-60 Mittlerer Ertrag, jedoch unsicher, stellenweise periodisch<br />

überflutet<br />

K3 Kolluvium 65-85 Hoher bis sehr hoher Ertrag, Bearbeitbarkeit nur nach starken<br />

Niederschlägen und bei Grundwasser- oder Staunässeeinfluss<br />

erschwert<br />

Mittel<br />

Hoch bis<br />

sehr hoch<br />

Wolters Partner 11


GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

Der im Untersuchungsraum dominierende Boden (B33) weist eine durch<br />

geringe Bodenqualität und hohe mögliche Beeinträchtigungsfaktoren bedingte,<br />

nachrangig einzustufende Qualität hinsichtlich der Bedeutung als<br />

Standort für die Nahrungsmittelproduktion auf.<br />

Von mittlerer Bedeutung sind die in den nordwestlichen Randbereichen<br />

des Untersuchungsraumes gelegenen Pseudogley-Braunerden (sB31) und<br />

die Gleye im Senkenbereich.<br />

Eine hohe Qualität als Pflanzenstandort weisen die kolluvialen Böden im<br />

Nahbereich der Senke auf. Aufgrund der geringen Ausdehnung ist nur von<br />

mittlerer bis hoher Qualität für land- oder forstwirtschaftliche Nutzung<br />

auszugehen.<br />

• Vorbelastung<br />

Die Vorbelastungen sind analog zur Natürlichkeit der Böden zu sehen. Eine<br />

hohe anthropogene Vorbelastung weisen die versiegelten Böden auf. Die<br />

landwirtschaftlichen Nutzflächen sind aufgrund von mechanischer Beeinträchtigung<br />

und Nährstoffeintrag vorbelastet .<br />

Eine geringe bis keine Vorbelastung weisen die Flächen unter den Waldflächen<br />

auf.<br />

2.2 Schutzgut Wasser<br />

2.2.1 Grundwasser<br />

Das Grundwasser wird mittels nachfolgender Kriterien bewertet:<br />

– Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen<br />

– Bedeutung für die Grundwasserneubildung<br />

– Wasserschutzfunktion<br />

– Vorbelastungen<br />

• Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen<br />

Die Möglichkeit eines aus oberflächennahen Verunreinigungen resultierenden<br />

Eintrags von Stoffen in das Grundwasser hängt außer vom Grundwasserflurabstand<br />

(s. Tab. 3) auch von der Speicher- und Reglerfunktion des<br />

aufliegenden Bodens ab. Je länger ein Schadstoff in der ungesättigten Zone<br />

verweilt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er z.B. über Pflanzenwurzeln<br />

aufgenommen wird und dem biologisch-chemischen Abbau<br />

bzw. der Transformation oder Adsorption unterliegt.<br />

Wolters Partner 12


GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

Tab. 3: Bewertungsmatrix der Grundwasserverschmutzungsgefährdung<br />

Speicher- und Reglerfunktion<br />

Flurabstand (dm) sehr hoch hoch mittel nachrangig<br />

< 8 gering hoch hoch sehr hoch sehr hoch<br />

8-13 mittel mittel hoch hoch hoch<br />

13-20 hoch mittel mittel hoch hoch<br />

> 20 sehr hoch gering mittel mittel hoch<br />

Tab. 4: Bewertung der Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers<br />

Bodenart Speicher- Grundwasserflurabstand Verschmutzungsund<br />

Reglerfunktion Bestand Bewertung empfindlichkeit des<br />

Grundwassers<br />

B33 Braunerde, z.T. Pseudogley-Braunerde,<br />

meist<br />

podsolig<br />

Nachrangig<br />

Mittlere Wasserdurchlässigkeit,<br />

stellenweise Hangwasser oder<br />

Staunässe<br />

Mittel Hoch<br />

Mittel<br />

sB31 Pseudogley-Braunerde,<br />

z.T. Braunerde meist mit<br />

schwacher Tonverlagerung<br />

Meist 4 dm unter Flur, mittlere<br />

Wasserdurchlässigkeit, schwache<br />

bis mittlere Hang- oder<br />

Staunässe,<br />

Gering<br />

bis mittel<br />

Hoch bis sehr hoch<br />

G3 Gley und Nassgley Mittel 4-8 dm unter Flur, geringe bis<br />

mittlere Wasserdurchlässigkeit<br />

K3 Kolluvium Mittel bis hoch Meist tiefer 13 dm unter Flur,<br />

stellenweise Hang- oder Staunässeeinfluss,<br />

mittlere Wasserdurchlässigkeit<br />

Mittel<br />

Mittel bis hoch<br />

Hoch<br />

Mittel bis hoch<br />

Da der Boden im Untersuchungsraum überwiegend von durchschnittlicher<br />

Speicher- und Reglerfunktion ist und das Grundwasser überwiegend hoch<br />

ansteht bzw. eine mittlere Wasserdurchlässigkeit vorherrscht, besteht potenziell<br />

bei Schadstoffeintrag eine hohe Gefährdung von Grundwasserbeeinträchtigungen.<br />

Lediglich die kolluvialen Böden in den Randbereichen der Gleye weisen,<br />

aufgrund ihrer physiko-chemischen Zusammensetzung und Mächtigkeit eine<br />

leicht reduzierte Verschmutzungsempfindlichkeit auf.<br />

Aus dem Entwässerungsgutachten geht hervor, dass die anstehenden Gesteine<br />

im Süden des Plangebietes nur eine mäßige bis geringe Untergrunddurchlässigkeit<br />

aufweisen. Im nördlichen Untersuchungsraum ist eine Riffkalklinse<br />

zu vermuten, deren Sickerungsfähigkeit derzeit noch nicht abschließend<br />

beurteilt werden kann.<br />

Aus einem Entwässerungsgutachten 6 geht hervor, dass die Niederschlagsversickerung<br />

südlich der Halzenbecke aufgrund von Undurchlässigkeiten<br />

des Untergrundes und des Hanggefälles nicht möglich ist. Östlich der Königsfelder<br />

Straße hingegen ist eine Niederschlagsversickerung möglich.<br />

6 Ing.-Büro Beck: Entwässerungsstudie zum<br />

Bebauungsplan Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”, Wuppertal<br />

Nov. 2005, ergänzt Okt. 2007<br />

Wolters Partner 13


GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

• Grundwasserneubildung<br />

Die Grundwasserneubildung ist im Untersuchungsraum östlich der Königsfelder<br />

Straße im Bereich des bestehenden Gewerbegebietes aufgrund der<br />

versiegelten Flächen verzögert. Westlich der Königsfelder Straße erstrecken<br />

sich überwiegend unbebaute Flächen, so dass in diesem Bereich,<br />

der laut Bodenkarte eine mittere, vereinzelt eine hohe Grundwasserdurchlässigkeit<br />

aufweist, mit einer konstanten und unverzögerten Grundwasserneubildung<br />

zu rechnen ist.<br />

Anfallendes Niederschlagswasser fließt aufgrund der durch den Untersuchungsraum<br />

von Norden nach Süden verlaufenden Wasserscheide im<br />

Westen Richtung Wupper und im Osten Richtung Ruhr.<br />

• Wasserschutzfunktion<br />

Im Untersuchungsraum kommen keine Wasserschutzgebiete vor.<br />

• Vorbelastungen des Grundwassers<br />

Zu den Vorbelastungen gehören im Untersuchungsraum die bestehende<br />

gewerbliche Nutzung und daraus resultierende Versiegelungen von Flächen<br />

sowie die verkehrliche Belastung im Bereich der Zuwegungen. Neben<br />

dem bereits genannten verzögerten Niederschlagsabfluss zählen im Saumbereich<br />

der Zuwegungen ein erhöhter Schad- und Nährstoffeintrag zu den<br />

bestehenden Beeinträchtigungen.<br />

2.2.2 Oberflächengewässer<br />

Im Untersuchungsraum kommen zwei Teiche nahe der Halzenbecke sowie<br />

ein Fließgewässer im nördlichen Waldbestand vor.<br />

Die Halzenbecke befindet sich westlich des Plangebietes und entwässert<br />

Richtung Norden in den Wald. Dieser am Hangfuß und anschließendem<br />

Tümpel austretende Gewässerlauf wird von einem Gehölzbestand aus alten<br />

Eichen, Eschen und Weiden eingerahmt. In besonnten Bereichen haben<br />

sich Hochstaudenfluren aus u.a. Rauhhaarigem Weidenröschen, Mädesüß<br />

und Dost entwickelt. Das Gewässer weist aufgrund der naturnahen Entwicklung<br />

eine hohe ökologische Qualität auf.<br />

Die Teiche befinden sich im Umfeld der Siedlung Halzenbecke bzw. Weißenfeld<br />

westlich des Plangebietes und sind im Landschaftsplan als schützenswerte<br />

Landschaftsbestandteile festgesetzt.<br />

Das Gewässer nahe der Straße Halzenbecke ist nördlich von zahlreichen<br />

Nadelgehölzen und einigen Laubgehölzen umstanden, der Uferbereich ist<br />

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durch teilweise Befestigung und eine begradigte Uferlinie leicht beeinträchtigt<br />

und die naturnahe Entwicklung ist aufgrund der Nutzung als<br />

Fischteich eingeschränkt.<br />

Der Teich bei Weißenfeld ist am Ostufer von Weiden bestanden und weist<br />

eine naturnähere Uferlinie und Entwicklung auf.<br />

In beiden Gewässern sind Vorkommen von Erdkröte, Grasfrosch und Bergmolch<br />

nachgewiesen. Die Gewässer weisen trotz dieser Artenvorkommnisse<br />

aufgrund der anthropogenen Beeinträchtigungen eine insgesamt mittlere<br />

Qualität auf.<br />

• Vorbelastungen der Oberflächengewässer<br />

Zu den Vorbelastungen gehören die genannte anthropogene Nutzung als<br />

Fischteich und ein teilweise eingeschränkte naturnahe Entwicklung durch<br />

begradigte Uferlinien.<br />

Desweiteren besteht eine Beeinträchtigung der Gewässer durch Schadund<br />

Nährstoffeintrag aus hangaufwärts gelegenen, landwirtschaftlich genutzten<br />

Flächen.<br />

2.3 Schutzgut Klima und Lufthygiene<br />

Die von kontinentalen Wetterlagen geprägte Ennepe-Hochfläche weist<br />

Hauptwindrichtungen aus Südwest und ein wind- und wolkenreiches Höhenklima<br />

mit bis zu 1.200 mm Niederschlag auf.<br />

Das Mesoklima wird durch das Kleinrelief sowie die verschiedenen Strukturen<br />

und Biotoptypen bestimmt.<br />

Die Offenlandflächen, die den größten Anteil des Untersuchungsraumes<br />

ausmachen, fungieren als Bereiche mit Bedeutung als Kaltluftentstehungsgebiet.<br />

Die im Nordwesten bzw. im Südwesten des Untersuchungsraumes gelegenen<br />

Waldbestände weisen mehrere wichtige Funktionen zum klimaökologischen<br />

Ausgleich auf:<br />

– Frischluftproduktion (Sauerstoffproduktion, Kohlendioxidverbrauch)<br />

– Erhöhung der Luftfeuchte<br />

– Reduzierung der Windgeschwindigkeit<br />

– Filterung von Luftschadstoffen<br />

– Ausgleich für Temperaturschwankungen und Regulation des Lokalklimas<br />

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Aufgrund des Reliefs fließen Kalt- und Frischluft von den südlichen Hangbereichen<br />

in die nördlichen Talflächen. Hier gelangt sie bis zum Waldbestand,<br />

der gleich einer Barriere die Strömungen weitestgehend aufhält.<br />

2.4 Schutzgut Biotoptypen<br />

2.4.1 Potenziell natürliche Vegetation<br />

Als potenzielle natürliche Vegetation wird die Vegetation bezeichnet, die<br />

sich bei Nutzungsaufgabe langfristig auf dem beschriebenen Standort einstellen<br />

würde.<br />

Im Bereich des Untersuchungsraumes würde sich der im Hügel- und Bergland<br />

verbreitete artenarme bis artenreiche Hainsimsen-Buchenwald entwickeln.<br />

Diese Vegetation ist insbesondere auf schwach- und mittel-basenhaltigen<br />

Braunerden und Rankern, teilweise auf podsoligen, lehmigen<br />

Sanden bis schluffigen Lehmen verbreitet 7 .<br />

Zur Bestandesstruktur der natürlichen Waldgesellschaft gehören neben der<br />

Rotbuche (Fagus sylvatica) auch Traubeneiche (Quercus petraea), Stieleiche<br />

(Quercus robur), Sandbirke (Betula pendula), Vogelbeere (Sorbus aucuparia),<br />

Espe (Populus tremula) und Hainbuche (Carpinus betulus) sowie<br />

Salweide (Salix caprea), Faulbaum (Rhamnus frangula), Hasel (Corylus<br />

avellana) und Hundsrose (Rosa canina).<br />

2.4.2 Biotoptypen<br />

Die Bestandserfassung der im Untersuchungsraum vorkommenden Biotopstrukturen<br />

wurde im Herbst 2005 durchgeführt und erfolgte in Anlehnung<br />

an den LANUV (ehem. LÖBF)-Kartierschlüssel 8) .<br />

Bewertungskriterien der ökologischen Wertigkeit der Biotoptypen sind:<br />

– Natürlichkeitsgrad bzw. Hemerobie<br />

– Gefährdung und Seltenheit<br />

– Strukturvielfalt, Form und Größe<br />

– Bedeutung im Biotopverbund<br />

– Biotoptypische Vielfalt<br />

– Entwicklungsdauer und Wiederherstellbarkeit<br />

– Bedeutung als faunistischer Lebensraum sowie<br />

– Vorbelastung<br />

Die Analyse erfolgt in den den nachfolgenden Tabellen.<br />

7 Haubner, Kraus, Witt: Vegetation<br />

(Potenzielle natürliche Vegetation).<br />

Gebrüder Jänecke Verlag<br />

(Hrsg.). Hannover, 1972<br />

8 LANUV: Biotopkartierung Nordrhein-Westfalen,<br />

Methodik und<br />

Arbeitsanleitung. Recklinghausen,<br />

2002<br />

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• Wald<br />

AA0<br />

Beschreibung<br />

Buchenwald<br />

Im Norden des Untersuchungsraum stockt ein Buchenmischwald bodensaurer<br />

Standorte. Neben Buchen kommen hier auch einige Nadelgehölze<br />

vor. Der dem Plangebiet zugewandte Waldrand ist gut ausgeprägt<br />

und weist eine stufige Struktur auf. Am nordöstlichen Ende<br />

des Waldes zieht sich ein schmaler Streifen des Waldes zwischen<br />

Wohnen und Gewerbegebiet. Kraut- und Strauchschicht sind aufgrund<br />

des dichten Kronendaches und der im Herbst anfallenden<br />

schwer verrottbaren Laubschicht nur lückig ausgeprägt.<br />

Am südlichen Rand des Planbereiches B erstreckt sich ein weiterer<br />

Bestand, der im Untersuchungsraum eine ähnlicher Ausprägung wie<br />

der nördliche Buchenbestand aufweist, aber von größerer Ausdehnung<br />

ist.<br />

Rotbuche – Fagus sylvativca<br />

Dornfarn – Dryopteris carthusiana<br />

Behaarte Hainsimse – Luzula pilosa<br />

Gewöhnliches Sternmoos – Mnium hornum<br />

Kleingabelzahnmoos – Dicranella heteromalla<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Größere Waldbestände sind für Groß- und Kleinsäuger, zahlreiche<br />

Vögel und xylobionte (holzbewohnende) Insekten von Bedeutung.<br />

Abb. 3:<br />

Buchenwald<br />

Vorbelastung<br />

Der in der Senke gelegene Waldbestand wird durch Nährstoffeintrag<br />

der höher gelegenen landwirtschaftlichen Flächen beeinträchtigt.<br />

Zudem wird der Wald als Naherholungsgebiet der nördlich angrenzenden<br />

Siedlungsbereiche genutzt.<br />

Der südliche Waldbestand weist im Bereich des Untersuchungsraumes<br />

derzeit keine Beeinträchtigungen auf.<br />

Bewertung<br />

Hoch<br />

AB3<br />

Beschreibung<br />

Eichenmischwald mit Edellaubhölzern<br />

An der Königsfelder Straße befindet sich im Südosten des Plangebietes<br />

ein dreiecksförmiger Gehölzbestand aus Eichen und Kiefern. In<br />

den lichteren Bereichen dominieren in der Strauchschicht Ilex, Brombeere<br />

oder Adlerfarn.<br />

Stieleiche – Quercus robur<br />

Kiefer – Pinus sylvestris<br />

Hainbuche – Carpinus betulus<br />

Brombeere – Rubus fruticosus<br />

Adlerfarn – Pteridium aquilinum<br />

Stechhülse – Ilex aquifolium<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Der Gehölzbestand ist trotz der geringen Größe aufgrund der dichten<br />

Strauchschicht Unterstand für Großsäuger auf. Auch für Kleinsäuger,<br />

Avifauna und xylobionte (holzbewohnende) Insekten stellt der Bestand<br />

einen Lebensraum dar. Aufgrund der verinselten Lage und der<br />

nördlich bzw. westlich vorkommenden größeren Waldbestände weist<br />

er lediglich mittlere Funktion als Trittsteinbiotop auf.<br />

Vorbelastung<br />

Am westlichen Rand befindet sich derzeit eine Miete mit Ablagerungen,<br />

deren Nährstoffeinträge sich nachteilig auf den Waldrand auswirken.<br />

Angrenzende verkehrliche und landwirtschaftliche Nutzung. Durch<br />

den Sturm „Kyrill” sind auch hier einige Bäume (insbesondere Kiefern)gefallen<br />

Bewertung<br />

Mittel<br />

Abb. 4:<br />

Waldbestand im Südosten<br />

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• Gehölze<br />

BB0<br />

Beschreibung<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Vorbelastung<br />

Gebüsch<br />

Von dem nördlichen Waldbestand ausgehend ziehen sich Hecken in<br />

das angrenzende Grünland. Diese weisen eine Breite von 5-7 m und<br />

eine strukturreiche Schichtung auf. In den Randbereichen werden die<br />

Hecken von nitrophilen (stickstoffliebenden) Kräutern und mastigen<br />

Gräsern des angrenzenden Grünlandes begleitet.<br />

Schlehe – Prunus spinosa<br />

Hasel – Corylus avellana<br />

Sandbirke – Betula pendula<br />

Weißdorn – Crataegus monogyna<br />

Schwarzer Holunder – Sambucus nigra<br />

Brennessel – Urtica dioica<br />

Knäuelgras – Dactylis glomerata<br />

Giersch – Aegepodium podagraria<br />

Wiesenkerbel – Anthriscus sylvestris<br />

Gemeiner Beifuß – Artemisia vulgaris<br />

Bedeutung für Gebüschbrüter und Insekten, insbesondere auch als<br />

Leitstruktur zwischen anthropogen genutzten Flächen<br />

Angrenzende mechanische und stoffliche Beeinträchtigung aus landwirtschaftlicher<br />

Nutzung<br />

Bewertung Mittel bis hoch Abb. 5: Gebüsch nördlich Halzenbecke<br />

BD0_1<br />

Hecke (Anpflanzung bodenständiger Gehölze)<br />

Beschreibung<br />

Zwischen den Splittersiedlungen Halzenbecke und Weißenfeld befindet<br />

sich eine extensivierte Grünländfläche. Diese ist durch eine 5-reihige<br />

junge Heckenanpflanzung aus bodenständigen Gehölzen eingegrünt.<br />

Die Hecke ist gegen Verbiss durch Zäunung geschützt.<br />

Schlehe – Prunus spinosa<br />

Vogelkirsche – Sorbus aucuparia<br />

Sandbirke – Betula pendula<br />

Faulbaum – Rhamnus frangula<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Strukturreiche Hecken stellen insbesondere in Verbindung mit angrenzendem<br />

Grünland und Wald einen wertvollen Biotoptyp dar, der<br />

für Insekten, Gebüschbrüter und Kleinsäuger als Lebensraum und<br />

mit zunehmendem Alter für Großsäuger als Unterstand fungiert.<br />

Abb. 6:<br />

Heckenpflanzung an der<br />

Halzenbecke<br />

Vorbelastung<br />

Zäunung als Hindernis für größere faunistische Arten<br />

Bewertung<br />

Mittel bis hoch<br />

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BD0_2<br />

Hecke (Ilex-dominiert)<br />

Beschreibung<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Am südlichen Rand außerhalb des Plangebietes verläuft eine lückigefreiwachsende<br />

Hecke. Diese fungiert als Leitelement zwischen dem<br />

westlich und dem östlich angenzenden Waldbestand.<br />

Eine weitere, von Ilex durchzogene Hecke, zieht sich von der Halzenbecke<br />

nach Süden in das Plangebiet. Vereinzelt kommen auch Bäume<br />

mittleren Stammdurchmessers vor. Diese Hecke ist als „geschützter<br />

Landschaftsbistandteil” im Landschaftsplan geführt.<br />

Hasel – Corylus avellana<br />

Stechpalme – Ilex aquifolium<br />

Faulbaum – Rhamnus frangula<br />

Hainbuche – Carpinus betulus<br />

Rotbuche – Fagus sylvatica<br />

Sandbirke – Betula pendula<br />

Die Hecke fungiert als Lebensraum für Gebüschbrüter und Insekten<br />

und trägt zur Vernetzung der beiden kleinen Waldbestände im Westen<br />

und Osten bei.<br />

Abb. 7:<br />

Lückige Hecke am<br />

südlichen Plangebietsrand<br />

Vorbelastung<br />

Ggf. Verbiss sowie Nährstoffeintrag durch südlich angrenzende intensive<br />

Weidenutzung, lückige Struktur<br />

Bewertung<br />

Hoch<br />

BD0_3<br />

Hecke (Laubgehölze und Koniferen)<br />

Beschreibung<br />

Die Siedlung Halzenbecke wird nach Norden durch eine heterogene<br />

Pflanzung aus Nadelgehölzen (Pinus sylvestris, Pinus strobus, Picea<br />

abies, Picea glauca) und wenigen Laubgehölzen (u.a. Sorbus aucuparia)<br />

eingegrünt.<br />

Diese Gehölzstruktur zieht sich entlang des Siedlungsrandes.<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Für einige Vogelarten wie z.B. Wintergoldhähnchen stellen größere<br />

Nadelholzbestände einen geeigneten Lebensraum dar. Für Kleinsäuger<br />

sind die Gehölze als Lebensraum, insbesondere auch als Nahrungsraum<br />

von Bedeutung.<br />

Vorbelastung –<br />

Bewertung<br />

Mittel<br />

BD5_1<br />

Beschreibung<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Vorbelastung<br />

Bewertung<br />

Schnitthecke (bodenständige Gehölze)<br />

Entlang der Splittersiedlung an der Halzenbecke verläuft eine Hecke<br />

aus Hainbuche (Carpinus betulus).<br />

Hecken aus einheimischen Gehölzen stellen insbesondere einen Lebensraum<br />

für Insekten und somit auch einen Nahrungsraum für kleinere<br />

Vögel sowie Kleinsäuger dar.<br />

Pflege, angrenzende Straße und Siedlungsnutzung<br />

Mittlere ökologische Wertigkeit<br />

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BD5_2<br />

Schnitthecke (Ziergehölze)<br />

Beschreibung<br />

Entlang des gewerblich genutzten Grundstückes im Kreuzungsbereich<br />

zwischen Königsfelder und Schwelmerstraße ist eine einreihige<br />

Hecke aus Scheinzypresse (Chamaecyparis lawsoniana) gepflanzt.<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Die Ziergehölze sind für Arten- und Lebensgemeinschaften von nachrangiger<br />

Bedeutung.<br />

Vorbelastung<br />

Geringe Breite, Pflegemaßnahmen und Lage zwischen Straße und<br />

Gewerbegebiet<br />

Bewertung<br />

Nachrangig<br />

BE0<br />

Ufergehölz<br />

Beschreibung<br />

Im Westen des Untersuchungsraumes befindet sich ein kleines Stillgewässer,<br />

das von einem Ufergehölz aus Weiden teilweise eingerahmt<br />

wird.<br />

Silberweide – Salix alba<br />

Salweide – Salix caprea<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Gehölze in der freien Landschaft stellen einen Lebensraum für Avifauna<br />

und Insekten dar, sind aber insbesondere als Trittsteinbiotop<br />

zwischen größeren Gehölzstrukturen von Bedeutung.<br />

Vorbelastung<br />

Angrenzende landwirtschaftliche und verkehrliche Nutzung, geringe<br />

Entwicklungsmöglichkeit<br />

Bewertung<br />

Mittlere bis hohe ökologische Wertigkeit<br />

BF1<br />

Baumreihe<br />

Beschreibung<br />

Entlang der Straße „Halzenbecke” zieht sich im östlichen Bereich auf<br />

der Böschung eine Baumreihe aus Sandbirken (Betula pendula) und<br />

Bergahorn (Acer pseudoplatanus).<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Einzelbäume in der freien Landschaft sind insbesondere für Singvögel<br />

von Bedeutung als Singwarte oder für Greifvögel als Ansitzplatz<br />

oder fungieren als Trittsteinbiotop zwischen größeren Lebensräumen.<br />

Vorbelastung<br />

Angrenzende verkehrliche Nutzung (insbes. Lichtraumprofilschnitt),<br />

Schad- und Nährstoffeintrag sowie mechanische Beeinträchtigung<br />

aus südlich hangaufwärts bestehender landwirtschaftlicher Nutzung<br />

Bewertung<br />

Mittlere ökologische Wertigkeit<br />

Abb. 8:<br />

Baumreihe an der Halzenbecke<br />

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• Grünland<br />

EA0<br />

Analyse<br />

Fettwiese<br />

Nördlich der Halzenbecke sowie verstreut im südlichen wie auch im<br />

östlichen Teil des Untersuchungsraumes kommen intensiv genutzte<br />

Grünländer vor.<br />

Sie bestehen aus artenarmen, ertragreichen Weidelgras-Weißklee-Vegetationseinheiten<br />

mit dichter Vegetationsnarbe.<br />

Der Bereich nördlich der Halzenbecke ist gem. bestehendem Bebauungsplan<br />

Nr. 81 „Oelkinghausen West” als Fläche für Ver- und Entsorgung<br />

ausgebaut.<br />

Deutsches Weidelgras – Lolium perenne<br />

Löwenzahn – Taraxacum officinale<br />

Weißklee – Trifolium repens<br />

Gemeines Knäuelgras – Dactylis glomerata<br />

Ackerhornkraut – Cerastium arvense<br />

Gemeine Braunelle – Prunella vulgaris<br />

Kriechender Hahnenfuß – Ranunculus repens<br />

Weiches Honiggras – Holcus lanatus<br />

Stumpfblättriger Ampfer – Rumex obtusifolius<br />

Einjähriges Rispengras – Poa annua<br />

Breitwegerich – Plantago major<br />

Abb. 9:<br />

Intensivgrünland im Süden<br />

(Planbereich B)<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Die intensive Bewirtschaftung führt zu einer faunistischen und floristischen<br />

Verarmung, die erst in Zusammenhang mit den angrenzenden<br />

Strukturen (Waldflächen bzw. Ufergehölze und Wasserfläche) mittlere<br />

Bedeutung insbesondere als Nahrungsraum für die Avifauna gewinnt.<br />

Vorbelastungen<br />

Schad- und Nährstoffeintrag aus landwirtschaftlicher Nutzung<br />

Bewertung<br />

Mittlere ökologische Wertigkeit<br />

EG0/BF3<br />

Analyse<br />

Extensivgrünland mit Gehölzpflanzung<br />

Zwischen den Splittersiedlungen Weißenfeld und Halzenbecke befindet<br />

sich ein Grünlandschlag, der extensiv gepflegt wird. Auf diesem<br />

befinden sich Einzelbaumpflanzungen aus bodenständigen Gehölzen.<br />

Eingerahmt wird das Grünland von einer Hecke (vgl. BD0_1).<br />

Gemeines Knäuelgras – Dactylis glomerata<br />

Gemeines Schafgarbe – Achillea millefolium<br />

Wiesenrispengras – Poa pratensis<br />

Wiesendistel – Cirsium arvense<br />

Weiche Trespe – Bromus hordeaceus<br />

Weiches Honiggras – Holcus lanatus<br />

Gemeines Rispengras – Poa trivialis<br />

Große Brennessel – Urtica dioica<br />

Löwenzahn – Taraxacum officinale<br />

Stumpfblättriger Ampfer – Rumex obtusifolius<br />

Kriechender Hahnenfuß – Ranunculus repens<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Das extensiv bewirtschaftete Grünland stellt einen hochwertigen Biotop<br />

dar, der insbesondere Wirbellosen wie Schmetterlingen, Heuschrecken,<br />

Bienen und Libellen sowie Vögeln (Wiesenbrüter) einen Lebensraum<br />

bietet.<br />

Vorbelastungen<br />

Schad- und Nährstoffeintrag aus ehemaliger bzw. bestehender angrenzender<br />

intensiver landwirtschaftlicher Nutzung<br />

Bewertung<br />

Hohe ökologische Wertigkeit<br />

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• Gewässer<br />

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Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

FB0<br />

Weiher (stetig)<br />

Beschreibung<br />

Nördlich der Splittersiedlung Halzenbecke befindet sich ein Gewässer,<br />

das als Angelteich genutzt wird. Naturferne, gepflegte Uferbereiche<br />

und eine Eingrünung, die überwiegend aus Kiefern besteht, sind<br />

für dieses kennzeichnend.<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Im Zuge der LÖBF-Biotopkartierung sind Erdkröte, Laubfrosch und<br />

Bergmolch nachgewiesen. Desweiteren ist mit an Gewässer gebundenen<br />

Insekten zu rechnen.<br />

Vorbelastung<br />

Bewertung<br />

Fischbesatz, anthropogene Pflege<br />

Mittlere ökologische Wertigkeit<br />

Abb. 10:<br />

Gewässer nördlich<br />

Halzenbecke<br />

• Anthropogene Biotope<br />

HAO<br />

Analyse<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Vorbelastungen<br />

Bewertung<br />

Acker<br />

Ackerflächen finden sich insbesondere südlich der Schwalmestraße<br />

und nehmen somit den überwiegenden Teil des südlichen Plangebietes<br />

ein.<br />

Neben den Kulturarten kommen in den Randbereichen vereinzelt<br />

schmale krautige Säume nährstoffliebender Arten vor:<br />

Gemeiner Wermut – Artemisia vulgaris<br />

Gemeines Knäuelgras – Dactylis glomerata<br />

Rainfarn – Tanacetum vulgare<br />

Wiesenkerbel – Anthriscus sylvestris<br />

Aufgrund der intensiven Bewirtschaftung und der geringen floristischen<br />

Artenvielfalt weisen diese Flächen eine geringe Bedeutung als<br />

Lebensraum oder Nahrungshabitat auf. Positiv ist die aufgrund der<br />

Größe der Fläche gegebene relative Ungestörtheit in den zentralen Bereichen.<br />

In den Säumen ist das Vorkommen von Arten der Feldflur<br />

(z.B. Feldlerche) denkbar (s. HCO).<br />

Intensive landwirtschaftliche Nutzung<br />

Nachrangige ökologische Wertigkeit<br />

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HB0<br />

Beschreibung<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Vorbelastung<br />

Bewertung<br />

Ackerbrache<br />

Der nördliche Teil des Plangebietes (Planbereich A) ist derzeit als junge<br />

Ackerbrache ausgebildet. Auf der Fläche hat sich ein lückiger Bestand<br />

aus ruderalen Stauden und Gräsern entwickelt.<br />

Wiesenkerbel – Anthriscus sylvestris<br />

Gemeiner Wermut – Artemisia vulgaris<br />

Weiches Honiggras – Holcus lanatus<br />

Wiesenbärenklau – Heracleum spondhylium<br />

Kriechender Hahnenfuß – Ranunculus repens<br />

Stumpfblättriger Ampfer – Rumex obtusifolius<br />

Gemeines Knäuelgras – Dactylis glomerata<br />

Brennessel – Urtica dioica<br />

Glatthafer – Arrhenatherum elatior<br />

Rainfarn – Tanacetum vulgare<br />

Die gering genutzten Offenlandflächen weisen insbesondere für Insekten<br />

einen interessanten Lebensraum auf, dadurch ist die Fläche in<br />

Zusammenhang mit den angrenzenden Gehölzstrukturen für zahlreiche<br />

Vögel (Gebüschbrüter und Waldarten) als Nahrungsraum von<br />

Bedeutung.<br />

Ehemalige intensive Nutzung, angrenzende gewerbliche Nutzung<br />

und teilweise Nutzung als Zufahrt zu einer angrenzenden Baustelle<br />

im Bereich des Gewerbebetriebes<br />

Mittel<br />

GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

HC0<br />

Beschreibung<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Vorbelastung<br />

Bewertung<br />

Rain, Saumstreifen<br />

Entlang der Straßen ziehen sich schmale, in Böschungsbereichen<br />

breitere Saumstreifen aus ruderalen Kräutern und Gräsern.<br />

Wiesenkerbel – Anthriscus sylvestris<br />

Gemeiner Wermut – Artemisia vulgaris<br />

Gemeines Knäuelgras – Dactylis glomerata<br />

Brennessel – Urtica dioica<br />

Glatthafer – Arrhenatherum elatior<br />

Rainfarn – Tanacetum vulgare<br />

Die Saumstreifen stellen aufgrund der geringen Größe und der isolierten<br />

Lage lediglich für Insekten einen Lebensraum dar. Die Qualität<br />

ist allerdings durch die geringe Flächenausdehnung sowie angrenzende<br />

verkehrliche oder landwirtschaftliche Nutzung eingeschränkt.<br />

Schad- und Nährstoffeintrag aus angrenzender anthropogener Nutzung,<br />

geringe Größe, teilweise Pflege<br />

Nachrangig bis mittel<br />

WA6<br />

Beschreibung<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Vorbelastung<br />

Bewertung<br />

Landwirtschaftliche Lagerfläche / Miete<br />

Im Südosten des Plangebietes befindet sich eine große, langgestreckte<br />

Fläche, auf der Stallmist gelagert wird. Aufgrund des hohen Stickstoffgehalts<br />

kommen im direkten Umfeld mastige, nährstoffliebende<br />

Arten vor.<br />

Geringe Bedeutung, evtl. Nahrungsraum für Avifauna und Insekten<br />

Schad- und Nährstoffeintrag in die freie Landschaft<br />

Nachrangig<br />

Wolters Partner 23


• Hochstaudenfluren<br />

GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

LB0<br />

Hochstaudenflur<br />

Beschreibung<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Nördlich der Halzenbecke befindet sich eine Fläche, die durch die angrenzenden<br />

Gehölze teilweise verschattet wird. In diesem Bereich,<br />

dessen Übergang in das angrenzende Grünland fließend ist, kommen<br />

eutrophe Hochstauden und Gräser vor.<br />

Wiesenkerbel – Anthriscus sylvestris<br />

Gemeiner Wermut – Artemisia vulgaris<br />

Weiches Honiggras – Holcus lanatus<br />

Stumpfblättriger Ampfer – Rumex obtusifolius<br />

Gemeines Knäuelgras – Dactylis glomerata<br />

Brennessel – Urtica dioica<br />

Glatthafer – Arrhenatherum elatior<br />

Rainfarn – Tanacetum vulgare<br />

Die Offenlandflächen weisen insbesondere für Insekten einen interessanten<br />

Lebensraum auf, dadurch ist die Fläche in Zusammenhang<br />

mit den angrenzenden Gehölzstrukturen für zahlreiche Vögel (Gebüschbrüter<br />

und Waldarten) als Nahrungsraum von Bedeutung.<br />

Abb. 11:<br />

Ruderalvegetation nördlich<br />

Halzenbecke<br />

Vorbelastung<br />

Für den Bereich liegen Hinweise auf militärische Einwirkungen vor,<br />

die sich je nach Art ggf. nachteilig auf die Entwicklung auswirken.<br />

Bewertung<br />

Mittel<br />

• Siedlungsflächen<br />

SB0/HJ1<br />

Gemischte Bauflächen / Wohnbauflächen mit Gärten<br />

Beschreibung<br />

Im Norden des Untersuchungsraumes befinden sich besiedelte Bereiche,<br />

die sich durch eine Mischung aus versiegelten Strukturen und<br />

Gärten zusammensetzen.<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

In diesen Bereichen ist insbesondere mit Kulturfolgern zu rechnen,<br />

also Arten, die sich durch die Nähe des Menschen nicht gestört fühlen<br />

und die Strukturen der menschlichen Siedlung als Ersatzlebensraum<br />

nutzen.<br />

Vorbelastung<br />

Anthropogene Nutzung<br />

Bewertung<br />

Nachrangig<br />

SC0<br />

Gewerbe- und Industrieflächen<br />

Beschreibung<br />

Im Untersuchungsraum befinden sich am östlichen Rand sowie auf<br />

einem Baufeld an der Straßenkreuzung gewerblich genutzte Bauflächen.<br />

Hier besteht ein hoher Versiegelungsgrad und eine der Nutzung<br />

entsprechend hohe anthropogene Beeinträchtigung. Um die<br />

großen Höhenunterschiede auszugleichen, sind einige Baufelder<br />

durch hohe Aufschüttungen gekennzeichnet.<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Keine Bedeutung<br />

Vorbelastung<br />

Bewertung<br />

Anthropogene Nutzung<br />

Nachrangig<br />

Abb. 12:<br />

Gewerbliche Nutzung südlich<br />

des Planbereiches A<br />

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• Verkehrs- und Wirtschaftswege<br />

GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

VA0<br />

Analyse<br />

Faunistischer<br />

Lebensraum<br />

Vorbelastungen<br />

Bewertung<br />

Verkehrswege<br />

Durch den Untersuchungsraum erstrecken sich einige Straßen.<br />

Die Königsfelder Straße führt von Norden nach Süden auf die B 483.<br />

Die Scharpenberger Straße und die Halzenbecke bilden die West-Ost-<br />

Verbindung.<br />

Die versiegelten Bereiche stellen keinen Lebensraum für Arten- und<br />

Lebensgemeinschaften dar. Vielmehr wirken sie als Barriere insbesondere<br />

für an Boden gebundene Lebewesen.<br />

Hoher Versiegelungsgrad, Emissionen durch verkehrliche Nutzung in<br />

den Randbereichen.<br />

Nachrangige ökologische Wertigkeit<br />

2.4.3 Zusammenfassende Beschreibung der Biotoptypen<br />

Der Untersuchungsraum wird aus einer Vielzahl verschiedener Biotoptypen<br />

gebildet.<br />

Den überwiegenden Teil bilden die landwirtschaftlichen Flächen. Südlich<br />

der Halzenbecke sind dies überwiegend intensiv genutzte Ackerflächen.<br />

Aufgrund der intensiven Nutzung besteht hier kaum Lebensraum für Arten<br />

und Lebensgemeinschaften. Demgegenüber stehen die Intensiv- und Extensivgrünländer<br />

und Bracheflächen nördlich der Halzenbecke. Teilweise<br />

extensive bis zeitweilig aufgegebene Nutzung mit strukturierenden Hecken<br />

und Gebüschen aus bodenständigen Gehölzen bilden einen Biotopkomplex<br />

mit hoher Lebensraumqualität.<br />

Im Norden und im Süden wird der Untersuchungsraum von weitläufigen,<br />

von Buchen dominierten und Eichen sowie Kiefern und Fichten durchmischten<br />

Waldbeständen eingerahmt. Am südlichen Rand bzw. im südöstlichen<br />

Teil des Planbereiches A befinden sich kleinere Restwaldparzellen<br />

mit ebenfalls reicher Strukturierung.<br />

Zu den hochwertig einzustufenden Biotoptypen im Plangebiet gehören somit<br />

einige Heckenstrukturen und Baumreihen sowie der kleinflächige<br />

Waldbestand am südöstlichen Plangebiet.<br />

2.5 Schutzgut Landschaftsbild und Erholungsnutzung<br />

Laut BNatSchG ist die „Landschaft in ihrer Vielfalt, Eigenart und<br />

Schönheit auch wegen ihrer Bedeutung als Erlebnis- und Erholungsraum<br />

des Menschen zu sichern. Ihre charakteristischen Strukturen und Elemente<br />

sind zu erhalten oder zu entwickeln. (...) Vor allem in siedlungsnahem Bereich<br />

sind ausreichende Flächen für die Erholung bereitzustellen.”<br />

Das in diesem Sinne zu schützende Gut ist das Landschafts- bzw. Ortsbild,<br />

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das der Mensch mit seinen Sinnen wahrnimmt und intuitiv bewertet.<br />

Da sich das Plangebiet in einem durch starke Reliefierung geprägten Gelände<br />

befindet und das Vorhaben eine deutliche Höhenentwicklung aufweist,<br />

gilt den Auswirkungen auf das Landschaftsbild bzw. den möglichen<br />

Verminderungsmaßnahmen ein besonderes Augenmerk.<br />

GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

2.5.1 Makroebene<br />

Um die Landschaft zu beschreiben, werden zunächst Landschaftsbildeinheiten<br />

gebildet, die sich in Geomorphologie, Biotopstruktur und Randlinieneffekten<br />

unterscheiden und sich so gegenüber anderen Arealen abgrenzen.<br />

Die Übergänge zwischen den Einheiten sind fließend, da gliedernde<br />

Strukturen auch immer visuell in angrenzende Einheiten wirken.<br />

Im Untersuchungsraum lassen sich vier unterschiedlich wirkende Land<br />

schaftsbildeinheiten einteilen:<br />

Landschaftsbildeinheit 1 : „Siedlungsraum”<br />

Landschaftsbildeinheit 2 : „Gewerbegebiet”<br />

Landschaftsbildeinheit 3a : „Siedlungsnaher Agrarbereich”<br />

Landschaftsbildeinheit 3b :„Siedlungsferner Agrarbereich”<br />

2.5.2 Mesoebene<br />

Auf der Mesoebene werden diese Einheiten hinsichtlich der Kriterien<br />

Vielfalt, Eigenart und Schönheit an visuell bedeutsamen wie auch an erholungsrelevanten<br />

Strukturen (landschaftsprägende Strukturelemente) eingestuft.<br />

Außer der visuellen Wahrnehmung tragen auch die auditiven und olfaktorischen<br />

(geruchlichen) Eindrücke zur Qualität des Landschaftserlebens bei.<br />

• Kriterien<br />

Die Vielfältigkeit einer Landschaft wird an ihrer Ausstattung mit unterschiedlichen<br />

landschaftsbelebenden Strukturen gemessen. Hierzu gehören<br />

gleichermaßen natürliche bzw. naturnahe Strukturen (z.B. Hecken- und<br />

Gehölzstrukturen) wie auch merklich anthropogen geprägte Elemente wie<br />

z.B. Hofstellen und Hochspannungsleitungen. Ein Landschaftsraum ist umso<br />

vielfältiger, je höher Quantität und Qualität der belebenden und erlebbaren<br />

Strukturen sind (vgl. Tab. 14).<br />

Das Kriterium Eigenart erfasst und beschreibt den für die Landschaft typischen<br />

Charakter. Dabei werden natürliche Strukturen (z.B. Relief) und die<br />

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historische Landschaftsstruktur als Teil der historischen Kontinuität einbezogen.<br />

Der relevante Zeitraum umfasst dabei 2-3 Generationen.<br />

Die natürliche Schönheit einer Landschaft stellt sich durch den Grad der<br />

natürlichen Entwicklung dar. D.h. je geringer der Anteil menschlichen Einflusses<br />

(Hemerobie), desto hochwertiger ist die natürliche Schönheit, desto<br />

hochwertiger ist auch das Erleben einer unbeeinflussten Landschaft.<br />

Gleichzeitig ist die natürliche Schönheit aber auch ein subjektives Kriterium,<br />

das sich aus aus den Wünschen und Bedürfnissen der Erholungsuchenden<br />

sowie dessen persönlichen Hintergrundwissen und Erfahrungen<br />

zusammensetzt.<br />

Außer diesen Kriterien werden auch erholungsrelevante Strukturen (landschaftsprägende<br />

Strukturelemente) aufgenommen und die Landschaftseinheiten<br />

hinsichtlich ihrer Erlebbarkeit eingestuft.<br />

Im Untersuchungsraum erstreckt sich im westlichen und nördlichen Bereich<br />

der Ortsrand Schwelms (Landschaftsbildeinheit 1). Kennzeichnend<br />

sind weitestgehend freistehende Einfamilienhäuser mit Gärten unterschiedlicher<br />

Strukturierung und Pflegeintensität. Abgesehen von fingerartig<br />

in die freie Landschaft hineingewachsenden, strukturreich eingegrünten<br />

Wohnnutzungen wirkt die Siedlung aufgrund vorgelagerter großflächiger<br />

Waldbestände und kleinerer Gehölzstrukturen kaum in die freie Landschaft.<br />

Somit ist auch das Plangebiet derzeit lediglich von wenigen Bereichen<br />

aus sichtbar.<br />

Der Bereich ist durch zahlreiche Strukturen vielfältig ausgeprägt, weist<br />

aber einen hohen Grad an anthropogener Beeinflussung auf, durch den die<br />

Eigenart der Landschaft überformt wurde, so dass das Bild der Landschaft<br />

eher von mittlerer bis nachrangiger Qualität ist.<br />

Im östlichen Untersuchungsraum wird das Bild der Landschaft von dem<br />

bestehenden Gewerbegebiet „Oelkinghausen” dominiert (Landschaftsbildeinheit<br />

2). Die großflächigen Gewerbebauten erstrecken sich weit<br />

nach Osten wo sie von Waldbeständen eingerahmt werden.<br />

GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

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Abb. 13: Blick von Planbereich B Richtung Norden<br />

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GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

Die negative Wirkung in die freie Landschaft im Untersuchungsraum wird<br />

weniger durch Eingrünung als vielmehr durch das reliefierte Gelände gemindert.<br />

Entsprechend sind die Gewerbebauten von den niedriger gelegenen<br />

Tallagen im Südosten weniger einsehbar als von den kuppigen Höhen<br />

südlich des Plangebietes.<br />

Vielfalt, Eigenart und natürliche Schönheit sind absolut überformt, das Bild<br />

der Landschaft im Gewerbegebiet entsprechend von nachteiliger Qualität,<br />

die Auswirkungen in die freie Landschaft von mittlerer Intensität.<br />

Das Landschaftsbild im südlichen Teil des Untersuchungsraumes ist gekennzeichnet<br />

von der für die Region der Bergischen Hochflächen typischen<br />

großwellig bewegten Landschaft mit bewaldeten Kuppen und landwirtschaftlich<br />

bewirtschafteten ebeneren Flächen und zahlreichen eingestreuten<br />

kleinen bis mittleren Splittersiedelungen.<br />

Der Unterschied zwischen den Landschaftsbildeinheiten 3a und 3b<br />

ist die insbesondere die visuelle Wirkung der heranrückenden Siedlungskulisse,<br />

die den westlichen Teil der der Königsfelder Straße mehr beeinflusst<br />

als den nach Osten abfallenden Teil östlich Bereich.<br />

Die mittlere bis hohe Vielfalt an natürlichen Strukturen bzw. die für die Region<br />

typischen Nutzungen bewirken ein interessantes, hochwertiges Landschaftsbild.<br />

Abb. 14: Blick von Osten auf den im Plangebiet vorhanenen Waldbestand und das östlich den<br />

Hang hinaufreichende Gewerbegebiet<br />

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GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

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Im Übergangsbereich zwischen Siedlung und freier Landschaft findet für<br />

gewöhnlich ein Großteil der täglichen Naherholung statt. Im Untersuchungsraum<br />

dienen insbesondere die siedlungsnahen Wälder sowie die<br />

wenig befahrenen Straßen im Bereich der Siedlung „Weißenfeld” der Naherholung.<br />

Abb. 15: Blick von Süden auf die Kuppe des Plangbereiches B<br />

3. Beschreibung des Vorhabens<br />

Mit der westlichen Erweiterung des Gewerbegebietes Oelkinghausen soll<br />

das ca. 15,2 ha große Plangebiet einer gewerblichen Nutzung zugeführt<br />

werden. Das Gebiet besteht aus zwei Teilbereichen (Planbereich A im Norden,<br />

Planbereich B im Süden) nördlich bzw. südlich des bereits bestehenden<br />

Bebauungsplans Nr. 81 der Stadt <strong>Ennepetal</strong>.<br />

Auf dem nördlichen, rund 2,3 ha großen Planbereich A ist vorgesehen,<br />

neben einer rund 0,5 ha großen gewerblichen Baufläche insbesondere die<br />

für die Entwässerung des Gebietes erforderlichen Regenrückhaltebecken<br />

sowie angrenzend Flächen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung<br />

von Boden, Natur und Landschaft mit randlichen Gehölzpflanzungen festzusetzen.<br />

Die im Gewerbegebiet entstehenden Böschungsbereiche sind<br />

vollständig einzugrünen.<br />

Die Erschließung ist über die Königsfelder Straße vorgesehen. Hier erfolgt<br />

in Anlehnung an das südlich angrenzende Gewerbegebiet eine Eingrünung<br />

durch einen 5 m breiten Pflanzstreifen.<br />

Der südliche Planbereich B umfasst eine rund 12,9 ha große Fläche, die<br />

durch zwei von der Königsfelder Straße ausgehende Straßen erschlossen<br />

wird. Hier ist die Entwicklung von 9,8 ha gewerblicher Baufläche vorgesehen.<br />

Der zulässige Versiegelungsgrad ist unter Berücksichtigung entwässerungstechnischer<br />

Vorgaben auf 70% festgesetzt. Die Höhe der Gebäude ist<br />

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GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

in Relation zur absoluten Höhe festgesetzt. Ein tiefes Eingraben in das bestehende<br />

Niveau ist aufgrund des teilweise felsigen Baugrundes vielfach<br />

nicht möglich, so dass mit Baukörperhöhen von ca. 8-15 zu rechnen ist.<br />

Um die mit der Planrealisierung entstehenden visuellen Auswirkungen zu<br />

mindern sind im Randbereich allseits Gehölzanpflanzungen von 5-10 m<br />

Breite vorgesehen. Außer der Anpflanzung von Sträuchern soll insbesondere<br />

die Integration von Bäumen I. und II. Ordnung zu einer Verringerung der<br />

visuellen Beeinträchtigungen in die Landschaft beitragen.<br />

Da die nördliche Erschließung dem Relief folgt, wird eine in das Gebiet ragende<br />

Hecke (geschützter Landschaftsbestandteil) zwar weitestgehend erhalten,<br />

jedoch gleichzeitig auch zerschnitten.<br />

Im nördlichen Teil wird außer der gebietsumgebenden Eingrünung zusätzlich<br />

eine Flächen für „Maßnahmen zum Schutz und zur Entwicklung von<br />

Boden, Natur und Landschaft” festgesetzt. Hier ist die Entwicklung von<br />

Obstwiesen vorgesehen.<br />

Die zulässige Art der Betriebe im gesamten Planbereich berücksichtigt<br />

im Hinblick auf die von ihnen ausgehenden Emissionen die nächstgelegenen<br />

Wohnnutzungen. Im Bebauungsplan wird daher eine Gliederung der<br />

Bauflächen gem. Abstandserlass NW festgesetzt. Diese variiert je nach Abstand<br />

zu den schützenswerten Nutzungen zwischen dem Ausschluss sämtlicher<br />

in der Abstandsliste genannten Betriebsarten und der Zulässigkeit<br />

von Betriebsarten, die einen Abstand von bis zu 300 m (Abstandsklasse V)<br />

erfordern.<br />

Das Niederschlagswasser der Gewerbegebiete wird über Trennsystem abgeleitet.<br />

Im Bereich der Königsfelder Straße wird das Niederschlagswasser<br />

im Mischsystem abgeleitet.<br />

Das im Trennsystem gewonnene unverschmutzte Niederschlagswasser<br />

wird über ein Mulden-Rigolen System in das Regenrückhaltebecken im<br />

Planbereich A plangebietsnah versieckert. Anschließend wird es gedrosselt<br />

in die Halzenbecke geleitet.<br />

4. Auswirkungsprognose<br />

Das geplante Vorhaben beeinträchtigt die Schutzgüter durch den Baubetrieb,<br />

die Überbauung und die anschließende Nutzung in unterschiedlicher<br />

Intensität. Im Folgenden werden die potenziellen bau-, anlage- und betriebsbedingten<br />

Auswirkungen aufgeführt und hinsichtlich ihrer Beeinträchtigungsintensität<br />

einer vierstufigen Skala (sehr hoch, hoch, mittel, gering)<br />

zugeordnet.<br />

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Auswirkungsprognose für das Schutzgut Boden<br />

Beeinträchtigungen<br />

Beeinträchtigungsintensität<br />

– Inanspruchnahme von<br />

– dominierend Braunerden mit mittlerer bis hoher Speicherund<br />

Reglerfunktion und nachrangiger Ertragsfähigkeit<br />

– am westlichen Rand vorkommenden Pseudogley-Braunerde<br />

mit mittlerer bis hoher Speicher- und Reglerfunktion.<br />

– Entnahme, Umlagerung und Versiegelung von überwiegend<br />

durch landwirtschaftliche Nutzung in den obersten Bodenschichten<br />

vorbelasteten Bereichen.<br />

– Verlust als Lebensraum und Lebensgrundlage für Organismen<br />

der Fauna und Flora, damit einhergehend verringerte bzw. unterbundene<br />

Sauerstoffproduktion der Bodenorganismen, Verlust<br />

der Schadstoffadsorptionsfähigkeit.<br />

– Erhöhung der Schad- und Nährstoffeinträge durch Erhöhung<br />

verkehrlicher Nutzung im Bereich der Königsfelder Straße.<br />

Hohe Beeinträchtigung<br />

Auswirkungsprognose für das Schutzgut Wasser<br />

Beeinträchtigungen<br />

Beeinträchtigungsintensität<br />

– Bei ordnungsgemäßer Baustellenabwicklung ist kein Eintrag<br />

von Schadstoffen in das Grundwasser zu erwarten.<br />

– Verbrauch von Frischwasser bei Produktionstätigkeiten.<br />

– Aufgrund der starken Reliefierung des Geländes wird ein geringer<br />

Versiegelungsgrad festgesetzt, so dass zusätzlich zu den<br />

Grünflächen mind. 30 % der gewerblichen Baufläche für plangebietsinterne<br />

Niederschlagsversickerung verbleiben.<br />

– Das Niederschlagswasser der Gewerbegebiete wird über Trennsystem<br />

abgeleitet. Im Bereich der Königsfelder Straße wird das<br />

Niederschlagswasser im Mischsystem abgeleitet.<br />

– Das im Trennsystem gesammelte unverschmutzte Niederschlagswasser<br />

wird über ein Mulden-Rigolen System in das Regenrückhaltebecken<br />

im Planbereich A plangebietsnah versieckert.<br />

Anschließend wird es gedrosselt in die Halzenbecke<br />

geleitet.<br />

– Durch die Versiegelung im Gewerbegebiet und der damit verbundenen<br />

teilweisen Ableitung von Niederschlagswasser ist<br />

von einer Reduzierung der Wassermengen in der Halzenbecke<br />

auszugehen.<br />

– Im Rahmen ordnungsgemäßer Bewirtschaftung ist nicht mit einer<br />

Beeinträchtigung des Grundwassers zu rechnen.<br />

Mittlere Beeinträchtigung<br />

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Auswirkungsprognose für das Schutzgut Klima und Lufthygiene<br />

Bau- und<br />

anlagebedingte<br />

Beeinträchtigungen<br />

– Überwiegend Inanspruchnahme von Bereichen mit geringerbis<br />

mittlerer Bedeutung für die Kaltluftproduktion (Acker,<br />

Grünland), sowie eines Biotops mit hoher luftklimatischer Ausgleichsfunktion<br />

(Wald). Da die Siedlungsbereiche nicht in<br />

Hauptwindrichtung liegen und zudem durch Waldbereiche<br />

vom Gewerbegebiet abgegrenzt werden, bestehen keine Beeinträchtigung<br />

von Bereichen mit direkter Bedeutung für den<br />

lufthygienischen Ausgleich.<br />

– Durch großräumige Bebauung Ausdehnung des Klimas versiegelter<br />

Bereiche (Erhöhung von Temperatur und Luftschadstoffen)<br />

– Je nach Art der Betriebe ggf. Schadstoffausstoß (im Rahmen<br />

gesetzlicher Anforderungen)<br />

– Je nach Art der Betriebe könnte die verkehrliche Nutzung und<br />

somit der Ausstoß von Aerosolen aus Zu- und Abfahrtsverkehr<br />

deutlich ansteigen.<br />

– Im Planbereich A Umwandlung von Acker in strukturreiche<br />

Brache mit Gehölzen und naturnahen Regenrückhaltebecken.<br />

In diesem Bereich daher Verbesserung der lufthygienischen<br />

Bedeutung.<br />

Beeinträchtigungsintensität<br />

Überwiegend mittel, vereinzelt hoch<br />

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Auswirkungsprognose für das Schutzgut Biotoptypen und Fauna<br />

Beeinträchtigungen<br />

Beeinträchtigungsintensität<br />

– Überwiegend Inanspruchnahme von Ackerflächen mit nachrangiger<br />

ökologischer Bedeutung<br />

– Verlust eines ökologisch mittel- bis hochwertigen Eichenmischwaldbestandes<br />

– Wenngleich überwiegend Erhalt der ökologisch bedeutsamen<br />

Hecke im Planbereich B so doch Zerschneidung durch eine Verkehrsfläche<br />

und Beeinträchtigung durch die heranrückende<br />

– Durch breite Pufferstreifen wird eine Beeinträchtigung der angrenzenden<br />

Lebensräume verringert<br />

– Ergänzung des naturnah gestalteten Regenrückhaltebeckens<br />

und der damit verbundenen Lebensraumfunktionen mit angrenzendem<br />

Offenland und Gehölzstrukturen im Planbereich A<br />

– Anpflanzung von Hecken, die zwar aufgrund der angrenzenden<br />

gewerblichen Nutzung vorwiegend für Aller-Welts-Arten<br />

von Bedeutung sein werden, aber für die angrenzenden unbebauten<br />

Flächen und Lebensräume zu einer Verringerung der<br />

heranrückenden anthropgenen Beeinträchtigungen führen.<br />

– Entwicklung von Obstwiesen im nördlichen Teil des Planbereiches<br />

B. Aufgrund der Größe und der zwischen Gewerbe und<br />

Obstwiese vorgesehenen breitgen Anpflanzung sind die negativen<br />

Randeinflüsse durch die gewerbliche Nutzung verringert.<br />

So können die Obstwiesen langfristig einen interessanten Lebensraum<br />

auch für z.B. Insekten, Höhlenbrüter, Kleinsäuger<br />

etc. werden.<br />

Mittel, vereinzelt hoch<br />

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Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

Auswirkungsprognose für das Schutzgut Landschaftsbild<br />

Beeinträchtigungen<br />

Beeinträchtigungsintensität<br />

Planbereich A<br />

Die Auswirkungen auf das Landschaftsbild sind von mittlerer Intensität. Dies liegt an der geringen Größe<br />

(ein Großteil der Fläche wird für die Regenrückhaltung verwendet), an der Lage im Talbereich und<br />

der umgebenden Strukturen. So schirmt der angrenzende Wald die künftigen Baukörper nach Westen ab<br />

und nach Süden und Osten bestehen bereits großflächige gewerbliche Nutzungen.<br />

Planbereich B<br />

Mit der Bebauung im Planbereich B gehen deutliche visuelle Veränderungen in die umgebende Landschaft<br />

einher. Die gewerbliche Nutzung wird auf dem ansteigenden Gelände, bis nahe der Kuppe zulässig<br />

und es können bis zu 8-10 m (über der derzeitigen Geländeoberkante) hohe Gebäude entstehen. Um<br />

die Auswirkungen so weit wie möglich zu verringern, wurden im Bebauungsplan Maßnahmen ergriffen,<br />

(u.a. auch die vorgenannte Beschränkung der Höhenentwicklung) die im Folgenden mitbeschrieben werden.<br />

Eine vollständige Sichtverschattung ist aber auch mit Realisierung dieser Maßnahmen nicht möglich.<br />

Sie können lediglich zu Verringerung der Auswirkungen beitragen.<br />

Im nördlichen Bereich würden die hohen Gewerbebauten entlang der Straße „Halzenbecke” -lediglich<br />

verdeckt durch die derzeitigen Hecken- den Blick in die Landschaft vollständig verändern.<br />

Um diese Auswirkungen zu verringern ist die Bebauung erst in einem Abstand von 10-40 m von der<br />

Plangebietsgrenze zulässig. In dem so entstandenen Freiraum sind zur Straße „Halzenbecke” großflächig<br />

offene Obstwiesen vorgesehen und nach Süden soll eine 10 m breite, dichte Hecken zur Abgrünung<br />

der Gewerbebauten beitragen.<br />

Fernwirksame Auswirkungen sind aufgrund der Beeinträchtigungen durch das bestehende Gewerbegebiet<br />

und der im Norden einrahmenden Waldkulisse begrenzt. Eine Verringerung dieser Auswirkungen<br />

übernehmen die breiten Hecken, die die meist massiven Gewerbebauten bis zu Höhen von 15 m teilweise<br />

verdecken werden.<br />

Nach Osten wird im Nahbereich entlang der Königsfelder Straße ein verändertes Landschaftsbild entstehen.<br />

Da von der Königsfelder Straße aus die Erschließung einiger Gewerbegrundstücke vorgesehen<br />

ist, kann hier lediglich eine private Eingrünung vorgenommen werden.<br />

Um aber insbesondere im weiteren Verlauf nach Süden die Auswirkungen in die weite Landschaft zu<br />

verringern, sind entlang der Straße großkronige bodenständige Laubbäume 1. Ordnung zu pflanzen.<br />

Im Süden ragt das Gewerbegebiet nahezu bis an die Kuppe. Südwestlich rahmt ein Waldbestand das<br />

Vorhaben ein. Eine südöstlich angrenzende lückige Hecke könnte die entstehenden gewerblichen Bauten<br />

nicht verdecken, so ist südöstlich im Plangebiet die Anpflanzung einer 10 m breite Hecke mit Sträuchern<br />

und hohen Bäumen (1. und 2. Ordnung) zur Verringerung der Auswirkungen vorgesehen.<br />

Nach Westen erstrecken sich einige landwirtschaftliche Flächen, die nach wenigen hundert Metern<br />

von einer Waldkulisse begrenzt werden. Durch den Waldbestand, das nahezu gleichmäßige Relief und<br />

die homogene Nutzung sind kaum Unterschiede in den Auswirkungen hinsichtlich Nah- und Fernwirkung<br />

zu erwarten. Die visuellen Beeinträchtigungen mittlerer Intensität können auch hier durch Anpflanzung<br />

einer breiten Gehölzanpflanzung gemindert werden.<br />

Insgesamt würde ohne die integrierten Verringerungsmaßnahmen ein hoher Eingriff in das Landschaftsbild erfolgen.<br />

Hohe Sensibilität weisen insbesondere im Nahbereich die Flächen nördlich der Straße „Halzenbecke” und der östliche<br />

Freiraum auf. Die übrigen Flächen sind teilweise durch bestehende gewerbliche Nutzung vorbelastet oder durch Waldkulisse<br />

nicht weithin wirksam.<br />

Eingriffsvermindernd sind die festgesetzten breiten Eingrünungen, die zur Halzenbecke hin vorgesehene Anlage breiter<br />

Obstwiesen sowie die interne Durchgrünung mit Bäumen. Die visuelle Eingrünung zum östlichen Freiraum erfolgt durch<br />

die Baumreihe und die vorgesehene Anpflanzung.<br />

Die vorgesehenen Maßnahmen können keine vollständige Vermeidung der Beeinträchtigungen erwirken, führen aber<br />

zu einer teilweise deutlichen Minderung der visuellen Nah- und Fernwirkungen.<br />

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Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

5. <strong>Grünordnungsplan</strong>ung<br />

5.1 Erhaltungs- und Maßnahmenplanung<br />

Ziel der <strong>Grünordnungsplan</strong>ung ist es, hochwertige Strukturen zu erhalten<br />

und in die Planung zu integrieren. Auch sollen die durch das Vorhaben<br />

entstehenden Beeinträchtigungen auf die Schutzgüter soweit möglich verringert<br />

oder ausgeglichen werden. Hierbei wird unter anderem die Einbindung<br />

des Vorhabens in die Landschaft, aber auch die Verringerung von Beeinträchtigungen<br />

in angrenzende hochwertige Biotope berücksichtigt.<br />

Generell sind zur Vermeidung bzw. Verringerung der Eingriffsintensität folgende<br />

Vorgaben zu beachten:<br />

– Zügige und gebündelte Abwicklung von Bauaktivitäten, um Störungen<br />

zeitlich und räumlich zu minimieren<br />

– Schutz von Bäumen, Pflanzbeständen und Vegetationsflächen bei<br />

Baumaßnahmen gem. DIN 18920 und der Richtlinie für die Anlage<br />

von Straßen, Teil Landschaftspflege Abschnitt 4: Schutz von Bäumen,<br />

Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen (RAS-<br />

LP4)<br />

– Rodung von Gehölzbeständen unter Beachtung der zeitlichen Vorgaben<br />

gem. LG NRW<br />

Die Lage der im folgenden erläuterten, plangebietsinternen Maßnahmen<br />

ist dem Plan 4 „Maßnahmenplan“ zu entnehmen.<br />

5.1.1 Erhaltungsmaßnahmen<br />

Weitestgehend Erhalt eines geschützten Landschaftsbestandteils (vgl. Plan 4: E1)<br />

Lage / Ziel<br />

Im Planbereich B ragt nördlich eine Hecke aus bodenständigen Gehölzen, die im Landschaftsplan als geschützter Landschaftsbestandteil<br />

festgesetzt ist, in das Gebiet.<br />

Da die Erschließung vom Knotenpunkte Halzenbecke / Königsfelder Straße erfolgen muss und im Plangebiet den Höhenlinien des<br />

Reliefs weitestgehend folgt, kann die Hecke nicht vollständig erhalten bleiben. Ein südlicher Teil wird zerschnitten und liegt künftig<br />

isoliert im Gewerbegebiet. Hier konnte lediglich Rücksicht darauf genommen werden, dass größere Gehölze nicht in Anspruch<br />

genommen werden.<br />

Laut Landschaftsplan soll neben der Gewährleistung des Bestands der Hecke als Pflegemaßnahme die Entferung der Laubgehölze<br />

in der Hecke und die Pflanzung von insgesamt ca. 40 lfd m Ilex in den Lücken erfolgen.Hierdurch soll die ursprünglich durchgehende<br />

Hecke wiederhergestellt werden.<br />

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Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

5.1.2 Grüngestaltungsmaßnahmen<br />

1 Anpflanzung einer Hecke (vgl. Plan 4: V4)<br />

Lage / Ziel<br />

Mit der Ergänzungspflanzung soll die zu erhaltende Hecke (E1) vor negativen Einflüssen durch angrenzende gewerbliche Nutzung<br />

geschützt werden.<br />

Pflanzvorgaben<br />

– Um eine dichte Eingrünung zu erreichen, ist die flächendeckende Pflanzung in einem Pflanzabstand von 1,0 m x 1,0 m<br />

vorzunehmen.<br />

– Pflanzung von Bäumen II. Ordnung nahe des geschützten Landschaftsbestandteils<br />

– Verwendung von mind. 5 verschiedenen Straucharten<br />

– Als Pflanzmaterial sind Arten regionaler Herkunft zu verwenden.<br />

– Alle Arbeiten sind gemäß DIN 18916, 18917 und 18919 durchzuführen.<br />

Pflanzschema<br />

Geschützter Landschaftsbestandteil (Osten)<br />

Reihen-/ Pflanzabstand<br />

1,0 x 1,0 m<br />

Gewerbegebiet (Westen)<br />

Pflanzschema fortlaufend bis zum<br />

Ende der Pflanzung wiederholen<br />

Pflanzliste<br />

Bäume II. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Sträucher – LSTR, 1xv, MW, 70-90 HO<br />

Feldahorn (Acer campestre) Hasel (Corylus avellana)<br />

Traubenkirsche (Prunus padus) Weißdorn (Crataegus spec)<br />

Sandbirke (Betula pendula)<br />

Schlehe (Prunus spinosa)<br />

Hainbuche (Carpinus betulus)<br />

Faulbaum (Rhamnus frangula)<br />

Hundsrose (Rosa canina)<br />

Untersaat / Pflege<br />

1. Fertigstellungspflege (1 Jahr): 2 x Mahd des Unterwuchses, bei Bedarf Wässern.<br />

2. Nachpflanzung nicht angegangener Pflanzen.<br />

3. Pflegeschnitte nach Bedarf<br />

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2 Anpflanzung von Sträuchern und Bäumen (vgl. Plan 4: VA1)<br />

Lage / Ziel<br />

Zur südlichen und westlichen Eingrünung des Planbereiches B ist die Pflanzung eines 10 m breiten Gehölzes aus Sträuchern und<br />

Bäumen vorgesehen. In das Plangebiet hineinragende Gehölze sind zu erhalten und in die Pflanzung zu integrieren.<br />

Pflanzvorgaben<br />

– Verwendung von – ca. 50% Bäume I. Ordnung<br />

– ca. 30% Bäumen II. Ordnun, vereinzelt zur Auflockerung entlang des Gewerbegebietes<br />

sonst überwiegend abgestuft zur freien Landschaft<br />

– ca. 20% Sträucher, Verwendung aller Arten, bewehrte Arten in den Randbereichen zur freien Landschaft<br />

– Pflanzabstand 1,0 m x 1,0 m<br />

– Als Pflanzmaterial sind Arten regionaler Herkunft zu verwenden.<br />

– Alle Arbeiten sind gemäß DIN 18916, 18917 und 18919 durchzuführen.<br />

Pflanzschema<br />

Gewerbegebiet<br />

Reihen-/ Pflanzabstand<br />

1,0 x 1,0 m<br />

Pflanzschema fortlaufend bis zum<br />

Ende der Pflanzung wiederholen<br />

Landwirtschaftliche Fläche<br />

Pflanzliste<br />

Bäume I. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Bäume II. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Sträucher – LSTR, 1xv, MW, 70-90 HO<br />

Stieleiche (Quercus robur) Feldahorn (Acer campestre) Hasel (Corylus avellana)<br />

Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Sandbirke (Betula pendula) Kornelkirsche (Cornus sanguinea)<br />

Hainbuche (Carpinus betulus) Faulbaum (Rhamnus frangula)<br />

Eberesche (Sorbus aucuparia)<br />

Traubenkirsche (Prunus padus)<br />

bewehrte Sträucher<br />

Weißdorn (Crataegus spec)<br />

Schlehe<br />

(Prunus spinosa)<br />

Hundsrose (Rosa canina)<br />

Untersaat und Pflege<br />

1 Als Untersaat unter der Gehölzpflanzung ist Getreide (Triticale) zu verwenden.<br />

2. Fertigstellungspflege (1 Jahr): 2 x Mahd des Unterwuchses, bei Bedarf Wässern.<br />

3. Entwicklungspflege (2 Jahre): Insg. 2 x Mahd des Unterwuchses.<br />

4. Nachpflanzung nicht angegangener Pflanzen.<br />

5. Pflegeschnitte nach Bedarf, jedoch nur abschnittsweise.<br />

Sonstiges<br />

Zum Schutz vor Verbiss ist die Hecke einzuzäunen<br />

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GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

3 Anpflanzung von Sträuchern und Bäumen (vgl. Plan 4: VA1)<br />

Lage / Ziel<br />

Zur südlichen und westlichen Eingrünung des Planbereiches B ist die Pflanzung eines 10 m breiten Gehölzes aus Sträuchern und<br />

Bäumen vorgesehen. In das Plangebiet hineinragende Gehölze sind zu erhalten und in die Pflanzung zu integrieren.<br />

Pflanzvorgaben<br />

– Verwendung von – ca. 50% Bäume I. Ordnung<br />

– ca. 30% Bäumen II. Ordnun, vereinzelt zur Auflockerung entlang des Gewerbegebietes<br />

sonst überwiegend abgestuft zur freien Landschaft<br />

– ca. 20% Sträucher, Verwendung aller Arten, bewehrte Arten in den Randbereichen zur freien Landschaft<br />

– Pflanzabstand 1,0 m x 1,0 m<br />

– Als Pflanzmaterial sind Arten regionaler Herkunft zu verwenden.<br />

– Alle Arbeiten sind gemäß DIN 18916, 18917 und 18919 durchzuführen.<br />

Pflanzschema<br />

Gewerbegebiet<br />

Reihen-/ Pflanzabstand<br />

1,0 x 1,0 m<br />

Pflanzschema fortlaufend bis zum<br />

Ende der Pflanzung wiederholen<br />

Landwirtschaftliche Fläche<br />

Pflanzliste<br />

Bäume I. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Bäume II. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Sträucher – LSTR, 1xv, MW, 70-90 HO<br />

Stieleiche (Quercus robur) Feldahorn (Acer campestre) Hasel (Corylus avellana)<br />

Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Sandbirke (Betula pendula) Kornelkirsche (Cornus sanguinea)<br />

Hainbuche (Carpinus betulus) Faulbaum (Rhamnus frangula)<br />

Eberesche (Sorbus aucuparia)<br />

Traubenkirsche (Prunus padus)<br />

bewehrte Sträucher<br />

Weißdorn (Crataegus spec)<br />

Schlehe<br />

(Prunus spinosa)<br />

Untersaat und Pflege<br />

1 Als Untersaat unter der Gehölzpflanzung ist Getreide (Triticale) zu verwenden.<br />

2. Fertigstellungspflege (1 Jahr): 2 x Mahd des Unterwuchses, bei Bedarf Wässern.<br />

3. Entwicklungspflege (2 Jahre): Insg. 2 x Mahd des Unterwuchses.<br />

4. Nachpflanzung nicht angegangener Pflanzen.<br />

5. Pflegeschnitte nach Bedarf, jedoch nur abschnittsweise.<br />

Sonstiges<br />

Zum Schutz vor Verbiss ist die Hecke zur freien Landschaft einzuzäunen<br />

Hundsrose<br />

(Rosa canina)<br />

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GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

4 Anpflanzung einer Hecke zum Waldrand (vgl. Plan 4: VA2)<br />

Lage / Ziel<br />

Zwischen südlich angrenzendem Wald und Planbereich B ist eine 10 m breite Eingrünung vorgesehen, die den Wald vor negativen<br />

Einflüssen aus dem Gewerbegebiet soweit wie möglich abschirmen soll. Entlang des Gewerbegebietes wird das Pflanzschema<br />

aus der östlichen Hecke aufgegriffen und zum Wald hin sind sind Bäume 1. und 2. Ordnung durchmischt von einigen Sträuchern<br />

vorgesehen.<br />

Pflanzvorgaben<br />

– Verwendung von – ca. 50% Bäume I. Ordnung<br />

– ca. 40% Bäumen II. Ordnung, vereinzelt zur Auflockerung entlang des Gewerbegebietes<br />

sonst überwiegend abgestuft zur freien Landschaft<br />

– ca. 10% Sträucher, Verwendung aller Arten<br />

– Pflanzabstand 1,0 m x 1,0 m<br />

– Als Pflanzmaterial sind Arten regionaler Herkunft zu verwenden.<br />

– Alle Arbeiten sind gemäß DIN 18916, 18917 und 18919 durchzuführen.<br />

Pflanzschema<br />

Gewerbegebiet<br />

Reihen-/ Pflanzabstand<br />

1,0 x 1,0 m<br />

Pflanzschema fortlaufend bis zum<br />

Ende der Pflanzung wiederholen<br />

Wald<br />

Pflanzliste<br />

Bäume I. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Bäume II. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Sträucher – LSTR, 1xv, MW, 70-90 HO<br />

Stieleiche (Quercus robur) Feldahorn (Acer campestre) Ilex (Ilex aquifolium)<br />

Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Traubenkirsche (Prunus padus) Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)<br />

Eberesche (Sorbus aucuparia)<br />

Untersaat und Pflege<br />

1 Als Untersaat unter der Gehölzpflanzung ist Getreide (Triticale) zu verwenden.<br />

2. Fertigstellungspflege (1 Jahr): 2 x Mahd des Unterwuchses, bei Bedarf Wässern.<br />

3. Entwicklungspflege (2 Jahre): Insg. 2 x Mahd des Unterwuchses.<br />

4. Nachpflanzung nicht angegangener Pflanzen.<br />

5. Pflegeschnitte nach Bedarf, jedoch nur abschnittsweise.<br />

Sonstiges<br />

Zum Schutz vor Verbiss ist die Hecke einzuzäunen<br />

Wolters Partner 39


GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

5 Anpflanzung von Hecken und einer Baumreihe (vgl. Plan 4: VA3)<br />

Lage / Ziel<br />

Entlang der Königsfelder Straße ist auf den Gewerbegrundstücken eine 5 m breite, dichte Hecken anzupflanzen, die insbesondere<br />

der Eingrünung der gewerblichen Baukörper dient. Die vorgelagerte Baumreihe (Abstand 15 m) trägt insbesondere im südlichen<br />

Bereich zur Eingrünung in die freie Landschaft und somit zur Verringerung der Beeinträchtigung in das Landschaftsbild bei.<br />

Die Realisierung der Eingrünung übernehmen die künftigen Grundstückseigentümer. Die Anpflanzung der Baumreihe erfolgt seitens<br />

der Stadt, um entlang der Königsfelder Straße ein einheitliches Bild zu erzielen.<br />

Pflanzvorgaben<br />

– Um einen dichten Schutz zu erreichen, ist für die Pflanzung ein Pflanzabstand von 1,0 m x 1,0 m vorgesehen.<br />

– Verwendung von – Bäume II. Ordnung, truppweise, ineinander verzahnte Pflanzung, mind. 3 verschiedenen Arten<br />

– Verwendung von mind. 3 verschiedenen Arten<br />

– Bäume I. Ordnung als Baumreihe mind. alle 15 m, nach Realisierung der Gewerbegrundstücke<br />

im Bereich der Zufahrten geringfügig verschiebbar<br />

– Als Pflanzmaterial sind Arten regionaler Herkunft zu verwenden.<br />

– Alle Arbeiten sind gemäß DIN 18916, 18917 und 18919 durchzuführen.<br />

Pflanzschema<br />

Straße<br />

Reihen-/ Pflanzabstand<br />

1,0 x 1,0 m<br />

Gewerbegebiet<br />

Pflanzschema fortlaufend bis zum<br />

Ende der Pflanzung wiederholen<br />

Pflanzliste<br />

Bäume I. Ordnung – HST, 1xv, StU 14/16 Bäume II. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Sträucher – LSTR, 1xv, MW, 70-90 HO<br />

Stieleiche (Quercus robur) Feldahorn (Acer campestre) Hasel (Corylus avellana)<br />

Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Traubenkirsche (Prunus padus) Weißdorn (Crataegus spec)<br />

Sandbirke (Betula pendula) Schlehe (Prunus spinosa)<br />

Hainbuche (Carpinus betulus) Faulbaum (Rhamnus frangula)<br />

Hundsrose (Rosa canina)<br />

Untersaat / Pflege<br />

1. Fertigstellungspflege (1 Jahr): 2 x Mahd des Unterwuchses, bei Bedarf Wässern.<br />

2. Nachpflanzung nicht angegangener Pflanzen.<br />

3. Pflegeschnitte nach Bedarf<br />

Sonstiges<br />

1. 2-Bock-Verankerung der Bäume<br />

2. 2x jährlich Baumkontrollen im Sommer- und Winterzustand zur Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht.<br />

Wolters Partner<br />

40


GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

6 Entwicklung einer Obstwiese (vgl. Plan 4: VA4)<br />

Lage / Ziel<br />

Um visuelle Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes am nordwestlichen Rand des Planbereiches B gering zu halten, ist auf<br />

dem stark reliefierten Gelände keine gewerbliche Entwicklung vorgesehen sondern im Anschluss an eine Eingrünung durch<br />

Heckenstrukturen die Entwicklung einer Obstwiese.<br />

Pflanzmaßnahme<br />

– Als Mindestqualitäten sind Obstgehölze, HSt, StU 6-8, o.B. zu verwenden<br />

– Zur Anpflanzung sollen einheimische Obstgehölze gewählt werden, vorzugsweise Wildsorten vgl. Pflanzliste im Anhang „Alte<br />

Obstbaumarten für die Region Bergisches Land”<br />

– Für die westliche Streuobstwiese sind die bei der Pflanzung Abstände gem. Nachbarschaftsrecht zur östlich angrenzenden<br />

Ackerfläche einzuhalten.<br />

– Die übrigen Arbeiten (Wildschutzmanschette, Pflanzschnitt etc.) sind gem. Ausschreibung fachgerecht vorzunehmen.<br />

– Die Obstbäume sind in einem mittleren Abstand von ca. 15 m zu pflanzen. Insgesamt werden auf den beiden Fächen<br />

(6720,00 qm, 2465,00 qm) rund 41 Bäume gepflanzt. Um ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild zu erzielen und einen „Plantageneindruck“<br />

zu vermeiden, stehen die Bäume teilweise in Gruppen gleicher Art (aber verschiedener Sorte), teilweise als<br />

Einzelbäume mit mehr Raum. Letzteres gilt insbesondere für Kirschen und Birnen.<br />

Pflegemaßnahmen<br />

– Die Streuobstwiese wird zweimal jährlich gemäht (Ende Juni bzw. Ende September)<br />

– Das Mahdgut wird abgefahren, Schnittholz wird offen gelagert<br />

– Erforderlich werdende Nachpflanzungen erfolgen zeitig<br />

– Das Grünland auf der Obstwiese ist extensiv zu nutzen.<br />

Die zweischürige Mahd erfolgt nicht vor dem 15.06. bzw. dem 15.09. eines jeden Jahres (einschließlich witterungsbedingter<br />

geringer zeitlicher Verschiebungen). Vor der Mahd erfolgt eine Begehung der Fläche, um ggfls. Gelege bodenbrütender<br />

Vögel zu erkennen – i.d.F. ist ebenfalls eine Verschiebung des Mahdtermins erforderlich. Das anfallende Mahdgut<br />

ist abzufahren.<br />

– Keine maschinelle Bearbeitung (Walzen, Schleppen, Mähen etc.) vom 15.03. - 15.06.<br />

– Ein Eintrag von Düngemitteln und Pestiziden hat zu unterbleiben.<br />

Kein Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenbehandlungsmitteln jeglicher Art – unerwünschter Aufwuchs kann<br />

nach Abstimmung mit der Unteren Landschaftsbehörde oder einem von ihr Beauftragten selektiv behandelt werden.<br />

– Keine Nivellierung des Reliefs, kein Pflegeumbruch, keine Nachsaat, keine Umwandlung der Fläche<br />

– Ein Brachfallen der Fläche ist unerwünscht, jedoch entfällt die Nutzungspflicht auf bis zu 5 m breiten Randstreifen, der in<br />

mehrjährigem Rhythmus zu mähen ist.<br />

– Bei Weidenutzung gelten folgende Bedingungen:<br />

Beweidung mit bis zu 2 GVE je ha zwischen 15.03 und 15.06, ab 15.06 bis 31.10 dem Aufwuchs entsprechend ohne Zufütterung<br />

jeweils als Standweide, keine Beweidung zwischen dem 01.11 und dem 15.03, Schutz vor Vermiss<br />

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GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

7 Anpflanzung einer Hecke (vgl. Plan 4: A1)<br />

Lage / Ziel<br />

Nördlich des Regenrückhaltebeckens ist in Zusammenhang mit dem angrenzenden Gewässerkomplex die Anpflanzung einer<br />

Hecke aus einheimischen und standortgerechten Sträuchern und Bäumen I. und II. Ordnung vorgesehen.<br />

Pflanzvorgaben<br />

– Um einen dichten Schutz zu erreichen, ist für die Pflanzung ein Pflanzabstand von 1,0 m x 1,0 m vorgesehen.<br />

– Verwendung von – ca. 10% Bäumen I. Ordnung, im Randbereich des Gewässers, um gem. Nachbarschaftsrecht<br />

einen Abstand von 6 m zu landwirtschaftlichen Flächen im Norden einzuhalten.<br />

– ca. 20% Bäumen II. Ordnung, truppweise Pflanzung nahe der Bäume I. Ordnung, mind. 3<br />

verschiedenen Arten<br />

– ca. 70% Sträucher, Verwendung von mind. 5 verschiedenen Arten, bewehrte Arten in den<br />

Randbereichen<br />

– Als Pflanzmaterial sind Arten regionaler Herkunft zu verwenden.<br />

– Alle Arbeiten sind gemäß DIN 18916, 18917 und 18919 durchzuführen.<br />

Pflanzliste<br />

Bäume I. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO<br />

Sträucher – LSTR, 1xv, MW, 70-90 HO<br />

Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Hasel (Corylus avellana)<br />

Traubeneiche (Quercus petraea) Weißdorn (Crataegus spec)<br />

Stieleiche (Quercus robur) Ilex (Ilex aquifolium)<br />

Silberweide (Salix alba) Schlehe (Prunus spinosa)<br />

Bäume II. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Faulbaum (Rhamnus frangula)<br />

Feldahorn (Acer campestre) Hundsrose (Rosa canina)<br />

Traubenkirsche (Prunus padus) Kartoffelrose (Rosa fruticosa)<br />

Schwarzerle (Alnus glutinosa) Salweide (Salix caprea)<br />

Sandbirke (Betula pendula) Purpurweide (Salix purpurea)<br />

Hainbuche (Carpinus betulus) Grauweide (Salix cinerea)<br />

Zitterpappel (Populus tremula) Öhrchen-Weide (Salix aurita)<br />

Eberesche<br />

(Sorbus aucuparia)<br />

Untersaat / Pflege<br />

1. Als Untersaat unter der Gehölzpflanzung ist Getreide (Triticale) zu verwenden.<br />

2. Fertigstellungspflege (1 Jahr): 2 x Mahd des Unterwuchses, bei Bedarf Wässern.<br />

3. Entwicklungspflege (2 Jahre): Insg. 2 x Mahd des Unterwuchses.<br />

4. Nachpflanzung nicht angegangener Pflanzen.<br />

5. Pflegeschnitte nach Bedarf, jedoch nur abschnittsweise.<br />

Sonstiges<br />

1. Zum Schutz vor Verbiss ist die Hecke einzuzäunen<br />

Wolters Partner 42


GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

8 Entwicklung von Extensivgrünland und truppweise Gehölzpflanzung (vgl. Plan 4: A2)<br />

Lage / Ziel<br />

Im nördlichen Planbereich A ist die Entwicklung einer Grünlandfläche mit truppweiser Gehölzpflanzung vorgesehen. Durch die Realisierung<br />

dieser Maßnahme erhöht sich die Strukturvielfalt nahe der geplanten Regenrückhaltung naturnaher Ausprägung.<br />

Pflanz- und Pflegevorgaben<br />

• Pflege des Extensivgrünlandes<br />

– Das Extensivgrünland wird als Wiese oder Weide genutzt.<br />

– Keine maschinelle Bearbeitung (Walzen, Schleppen, Mähen etc.) vom 15.03. - 15.06.<br />

– Kein Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenbehandlungsmitteln jeglicher Art – unerwünschter Aufwuchs kann nach Abstimmung<br />

mit der Unteren Landschaftsbehörde oder einem von ihr Beauftragten selektiv behandelt werden.<br />

– Ggf. Rückbau vorhandener Entwässerungseinrichtungen<br />

– Keine Nivellierung des Reliefs, kein Pflegeumbruch, keine Nachsaat, keine Umwandlung der Fläche<br />

– Kein Ausbringen von Düngemitteln jeglicher Art (Mist, Gülle, Kunstdünger etc.) oder Kalkung<br />

– Aushagerung der Fläche durch zwei- bis dreischürige Mahd in den ersten zwei Jahren, danach max. 2 Mahdtermine<br />

– 1. Mahd ab dem 15.06., 2. Mahd ab dem 15.09. jeweils von innen nach außen oder von einer Seite her, das Mähgut ist abzuräumen<br />

– Bei Vorkommen gefährdeter bodenbrütender Vogelarten ist die Untere Landschaftsbehörde durch schriftliche Mitteilung berechtigt,<br />

die Mahd auf einen späteren Termin (bis zum Ende der Brutzeit) zu verschieben.<br />

– Bei Weidenutzung gelten folgende Bedingungen:<br />

Beweidung mit bis zu 2 GVE je ha zwischen 15.03 und 15.06, ab 15.06 bis 31.10 dem Aufwuchs entsprechend ohne Zufütterung<br />

jeweils als Standweide, keine Beweidung zwischen dem 01.11 und dem 15.03<br />

• Gehölzpflanzung<br />

Als Lebensraum für Arten und Lebensgemeinschaften wie Vögel, Kleinsäuger und Insekten ist auf der Grünlandfläche die Pflanzung<br />

einzelner oder truppweiser Gehölze vorgesehen.<br />

Wahlweise können Bäume I. oder II. Ordnung einzeln oder in kleinen Gruppen (bis 6 Bäume) gepflanzt werden. Insgesamt sind<br />

auf dieser 2.300,000 qm großen Fläche 23 Bäume zu pflanzen (1 Baum je 100 qm).<br />

Pflanzliste<br />

Bäume I. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO<br />

Bäume II. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO<br />

Stieleiche (Quercus robur) Feldahorn (Acer campestre)<br />

Silberweide (Salix alba) Schwarzerle (Alnus glutinosa)<br />

Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Sandbirke (Betula pendula)<br />

Traubeneiche (Quercus petraea) Hainbuche (Carpinus betulus)<br />

Zitterpappel (Populus tremula)<br />

Pflege<br />

1. Fertigstellungspflege (1 Jahr): 2 x Mahd des Unterwuchses, bei Bedarf Wässern.<br />

2. Entwicklungspflege (2 Jahre): Insg. 2 x Mahd des Unterwuchses.<br />

3. Nachpflanzung nicht angegangener Pflanzen.<br />

4. Pflegeschnitte nach Bedarf, jedoch nur abschnittsweise.<br />

Sonstiges<br />

1. Zum Schutz vor Verbiss sind Verbissschutzmaßnahmen vorzunehmen<br />

Wolters Partner 43


GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

9 Anpflanzung einer Hecke mit vorgelagerter Baumreihe (vgl. Plan 4: A3)<br />

Lage / Ziel<br />

Als Pufferstreifen zwischen Königsfelder Straße und westlichem Gewässerbiotopkomplex mit hohem ökologischen Entwicklungspotenzial<br />

ist auf einem 20 m breiten Streifen die Pflanzung einer lockeren Hecke vorgesehen. Durch die Anlage einer Baumreihe<br />

(Bäume I. Ordnung gem. Pflanzliste) entlang der Königsfelder Straße wird der Übergang von freier Landschaft im Westen und<br />

städtisch geprägtem Gebiet im Osten gebildet und das Gewerbegebiet durch Grünstrukturen aufgewertet. Die Baumreihe wird im<br />

weiteren Bebauungsplangebiet fortgesetzt.<br />

.<br />

Pflanzvorgaben<br />

– Verwendung von – ca. Bäume I. Ordnung, truppweise Pflanzung gleicher Arten<br />

– Bäume II. Ordnung, truppweise Pflanzung gleicher Arten, mind. 5 verschiedene Arten<br />

– Sträucher, Verwendung aller Arten, truppweise Pflanzung gleicher Arten,<br />

bewehrte Arten in den Randbereichen<br />

– Pflanzabstand 1,5 m x 1,5 m<br />

– Als Pflanzmaterial sind Arten regionaler Herkunft zu verwenden.<br />

– Alle Arbeiten sind gemäß DIN 18916, 18917 und 18919 durchzuführen.<br />

Straße<br />

Reihen-/ Pflanzabstand<br />

1,5 1,5 m<br />

Pflanzschema fortlaufend bis zum<br />

Ende der Pflanzung wiederholen<br />

Extensivgrünland mit truppweiser Gehölzpflanzung (A2)<br />

Pflanzliste<br />

Bäume I. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Bäume II. Ordnung – LHEI, 1xv, 100-150 HO Sträucher – LSTR, 1xv, MW, 70-90 HO<br />

Stieleiche (Quercus robur) Feldahorn (Acer campestre) Hasel (Corylus avellana)<br />

Traubeneiche (Quercus petraea) Sandbirke (Betula pendula) Traubenkirsche (Prunus padus)<br />

Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Hainbuche (Carpinus betulus) Faulbaum (Rhamnus frangula)<br />

Eberesche (Sorbus aucuparia)<br />

bewehrte Sträucher<br />

Krautige Vegetation Weißdorn (Crataegus spec)<br />

Schlehe<br />

(Prunus spinosa)<br />

Hundsrose (Rosa canina)<br />

Untersaat<br />

1. Als Untersaat unter der Gehölzpflanzung ist Getreide (Triticale) zu verwenden.<br />

Pflege<br />

1. Fertigstellungspflege (1 Jahr): 2 x Mahd des Unterwuchses, bei Bedarf Wässern.<br />

2. Entwicklungspflege (2 Jahre): Insg. 2 x Mahd des Unterwuchses.<br />

3. Nachpflanzung nicht angegangener Pflanzen.<br />

4. Pflegeschnitte nach Bedarf<br />

Sonstiges<br />

1. Ggf. ist der gesamte Biotopkomplex zum Schutz vor Verbiss einzuzäunen<br />

2. 2x jährlich Baumkontrollen im Sommer- und Winterzustand zur Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht.<br />

Wolters Partner 44


5.2 Kostenschätzung<br />

Die folgenden Kostenschätzungen umfassen die Kosten für die plangebietsinternen<br />

Maßnahmen. Aufwendungen für den Grunderwerb sind nicht<br />

enthalten.<br />

GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

Pos. Menge Gegenstand Einzelpreis Gesamtpreis<br />

1 Anpflanzung einer Hecke am geschützten Landschaftsbestandteil (vgl. Plan 4: V4)<br />

150 qm Hecke, Gehölzstreifen aus bodenständigen Gehölzen 6,00 EUR 900,00 EUR<br />

lStr, 1xv, mw, 70-90 h<br />

lHei, 1xv, 100-150 h<br />

Pflanzabstand 1,0 m x 1,0 m<br />

Untersaat Triticale<br />

Fertigstellungspflege (1 Jahr), Entwicklungspflege (2 Jahre)<br />

2 Anpflanzung von Sträuchern und Bäumen zur Eingrünung der Planbereiche (vgl. Plan 4: VA1)<br />

2.1 7.615 qm Hecke, Gehölzstreifen aus bodenständigen Gehölzen 6,00 EUR 45.690,00 EUR<br />

lStr, 1xv, mw, 70-90 h<br />

lHei, 1xv, 100-150 h<br />

Pflanzabstand 1,0 m x 1,0 m<br />

Untersaat Triticale<br />

Fertigstellungspflege (1 Jahr), Entwicklungspflege (2 Jahre)<br />

2.2 480 m<br />

Wildschutzzaun (Knotengeflecht, verzinkt, 180/24/15), Holzpfahl<br />

zum Freiraum 6,50 EUR 3.120,00 EUR<br />

3 Anpflanzung einer Hecke zum Waldrand (vgl. Plan 4: VA2)<br />

3.1 900 qm Hecke, Gehölzstreifen aus bodenständigen Gehölzen 6,00 EUR 5.400,00 EUR<br />

lStr, 1xv, mw, 70-90 h<br />

lHei, 1xv, 100-150 h<br />

Pflanzabstand 1,0 m x 1,0 m<br />

Untersaat Triticale<br />

Fertigstellungspflege (1 Jahr), Entwicklungspflege (2 Jahre)<br />

3.2 150 m Wildschutzzaun (Knotengeflecht, verzinkt, 180/24/15), Holzpfahl 6,50 EUR 975,00 EUR<br />

4 Anpflanzung einer Baumreihe auf den Gewerbegrundstücken (vgl. Plan 4: VA3)<br />

27 Stck Quercus robur, Hochstämme 3xv, StU 12-14 350,00 EUR 9.450,00 EUR<br />

Pflanzmaterial, Pflanzung, Verankerung, Verbissschutzmanschette<br />

Fertigstellungspflege (1 Jahr), Entwicklungspflege (3 Jahre)<br />

5 Entwicklung einer Obstwiese im nördlichen Teil des Planbereiches B (vgl. Plan 4: VA4)<br />

5.1 9.185 qm Streuobstwiese mit Extensivgrünland 0,80 EUR 7.348,00 EUR<br />

HST, StU 6-8<br />

Pflanzabstand 15 m x 15 m<br />

Fertigstellungspflege (1Jahr): 1 Pflanzschnitt<br />

Entwicklungspflege Obstbäume (4 Jahre): 1 Schnitt / Jahr<br />

Verbissschutzmanschette, Baumpfahl mit Kokosstrick<br />

Einsaat: Langjährige Stillegung (LS1), 32 kg/ha<br />

Fertigstellungspflege 1 Jahr: 1 Mahdgang<br />

Entwicklungspflege 4 Jahre: 9 Mahdgänge<br />

Ausgangszustand Acker, gepflügt und geeggt<br />

5.2 90 m<br />

Wildschutzzaun (Knotengeflecht, verzinkt, 180/24/15), Holzpfahl, zur<br />

westlichen freien Landschaft 6,50 EUR 585,00 EUR<br />

Wolters Partner 45


GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-West”<br />

Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

Pos. Menge Gegenstand Einzelpreis Gesamtpreis<br />

6 Anpflanzung einer Hecke nördlich des Regenrückhaltebeckens (vgl. Plan 4: A1)<br />

265 qm Hecke, Gehölzstreifen aus bodenständigen Gehölzen 6,00 EUR 1.590,00 EUR<br />

lStr, 1xv, mw, 70-90 h<br />

lHei, 1xv, 100-150 h<br />

Pflanzabstand 1,0 m x 1,0 m<br />

Untersaat Triticale<br />

Fertigstellungspflege (1 Jahr), Entwicklungspflege (2 Jahre)<br />

7 Entwicklung von Extensivgrünland und truppweise Gehölzpflanzung (vgl. Plan 4: A2)<br />

8.795 qm Hecke, Gehölzstreifen aus bodenständigen Gehölzen 4,10 EUR 36.059,50 EUR<br />

Untersaat Triticale<br />

Fertigstellungspflege (1 Jahr), Entwicklungspflege (2 Jahre)<br />

8 Anpflanzung einer Hecke mit vorgelagerter Baumreihe an der Königsfelder Straße (vgl. Plan 4: A3)<br />

8.1 2.300 qm Hecke, Gehölzstreifen aus bodenständigen Gehölzen 4,10 EUR 9.430,00 EUR<br />

lStr, 1xv, mw, 70-90 h<br />

lHei, 1xv, 100-150 h<br />

Pflanzabstand 1,5 m x 1,5 m<br />

Untersaat Triticale<br />

Fertigstellungspflege (1 Jahr), Entwicklungspflege (2 Jahre)<br />

8.2 8 Stck Quercus robur, Hochstämme 3xv, StU 12-14 350,00 EUR 2.800,00 EUR<br />

Pflanzmaterial, Pflanzung, Verankerung, Verbissschutzmanschette<br />

Fertigstellungspflege (1 Jahr), Entwicklungspflege (3 Jahre)<br />

8.3 105 m Wildschutzzaun (Knotengeflecht, verzinkt, 180/24/15), Holzpfahl 6,50 EUR 682,50 EUR<br />

Summe<br />

124.030,00 EUR<br />

19 % Mehrwertsteuer 23.565,70 EUR<br />

Zwischensumme<br />

147.595,70 EUR<br />

Baunebenkosten und Unvorhergesehenes<br />

14.759,57 EUR<br />

rd. 10 % der Baukosten von<br />

164841,18 EUR<br />

Gesamtsumme<br />

162.355,27 EUR<br />

6. Eingriffsregelung<br />

Mit dem Bebauungsplan wird ein Eingriff in Natur und Landschaft gem.<br />

§§ 18 ff BNatschG vorbereitet, für den gem. § 1a BauGB i.V.m. § 21<br />

BNatSchG ein entsprechender Ausgleich zu sichern ist.<br />

6.1 Plangebietsinterne Maßnahmen<br />

Außer dem Erhalt und der Vermeidung von Eingriffen trägt auch die Verringerung<br />

des Eingriffs durch z.B. Anlage von eingrünenden Hecken zur<br />

Reduzierung der Eingriffsintensität bei (s. Plan 2 im Anhang). Vermeidungs-<br />

bzw. Erhaltungsmaßnahmen werden mit dem Kürzel „E” gekennzeichnet,<br />

Verminderungsmaßnahmen erhalten das Kürzel „V” und Ausgleichsmaßnahmen<br />

das Kürzel „A”. Da die Verminderung eines Eingriffs<br />

teilweise gleichzeitig auch als Ausgleich fungiert, erhalten diese Maßnahmen<br />

das Kürzel „VA”.<br />

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• Vermeidungsmaßnahmen<br />

Zur Vermeidung der Eingriffsintensität trägt folgende Maßnahme bei:<br />

E1 Weitestgehend Erhalt eines geschützten Landschaftsbestandteils<br />

• Verringerungsmaßnahmen<br />

Zur Verringerung von Beeinträchtigungen werden folgende Maßnahme<br />

festgesetzt:<br />

V1 Festsetzungen der maximalen Gebäudehöhe<br />

von ca. 8-15 m in Abhängigkeit zu NN zur Verringerung von visuellen<br />

Beeinträchtigungen in die Landschaft<br />

V2 Festsetzung eines geringen Versiegelungsgrades (70%)<br />

zur Begrenzung des Niederschlagswasserabflusses aus den Planbereichen<br />

V3 Abstufung der zulässigen gewerblichen Nutzungen<br />

gem. Abstandsliste zur Einhaltung erforderlicher Abstände zu<br />

Wohnnutzungen<br />

V4 Anpflanzung einer Hecke<br />

zur Pufferung von Beeinträchtigungen zum geschützten Landschaftsbestandteil<br />

• Verringerungsmaßnahmen und Ausgleichsmaßnahmen<br />

Einige Maßnahmen tragen sowohl zur Verringerung der Beeinträchtigung<br />

als auch zum Ausgleich (gem. Eingriffsregelung) des Eingriffs in das Plangebiet<br />

bei.<br />

VA1 Anpflanzung von breiten Sichtschutzhecken<br />

aus Sträuchern und Bäumen zur Verringerung von visuellen Beeinträchtigungen<br />

in die freie Landschaft<br />

VA2 Anpflanzung einer Hecke zum Waldrand<br />

aus Sträuchern und Bäumen (I. und II. Ordnung) als Pufferstreifen<br />

zum angrenzenden Wald<br />

VA3 Anpflanzung einer breiten Hecke sowie einer Baumreihe<br />

aus großkronigen, bodenständigen Laubgehölzen auf Privatgrundstücken<br />

zur Eingrünung der Gewerbebetriebe entlang der Königsfelder<br />

Straße<br />

VA4 Entwicklung einer Obstwiese<br />

zur Verringerung visueller Beeinträchtigungen entlang der Straße<br />

„Halzenbecke”<br />

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• Ausgleichsmaßnahmen<br />

A1 Anpflanzung einer Hecke<br />

in Zusammenhang mit dem Gewässerbiotopkomplex im nördlichen<br />

Teil des Planbereiches A<br />

A2 Entwicklung von Extensivgrünland mit truppweiser Gehölzpflanzung<br />

zur naturnahen Gestaltung im Umfeld des Gewässerbiotopkomplexes<br />

im Planbereich A<br />

A3 Anpflanzung einer Hecke mit vorgelagerter Baumreihe<br />

als Puffer zwischen Königsfelder Straße und Gewässerbiotopkomplex<br />

• Nicht flächenscharf abgrenzbare Maßnahmen<br />

– Die auf den gewerblichen Bauflächen entstehenden Böschungsbereiche<br />

sind vollständig vom Böschungsfuß bis 1 m oberhalb der Böschungskante<br />

mit einheimischen standortgerechten Sträuchern<br />

(siehe Pflanzliste) einzugrünen und dauerhaft zu erhalten.<br />

– Auf den Pkw-Stellplatzflächen ist anteilig je 4 Stellplätze ein großkroniger<br />

einheimischer und standortgerechter Laubbaum (siehe<br />

Pflanzliste im Anhang) zu pflanzen.<br />

– Im Verlauf der Erschließungsstraßen (Planstraße A,B,C) ist mindestens<br />

alle 20 m ein großkroniger standortgerechter heimischer<br />

Laubbaum (siehe Pflanzliste) zu pflanzen. Die genauen Standorte<br />

sind nach Detailplanung auf die örtliche Situation (Grundstückszufahrten<br />

etc.) abzustimmen. Die Abstände sind danach geringfügig<br />

verschiebbar.<br />

– Schutz von Bäumen, Pflanzbeständen und Vegetationsflächen bei<br />

Baumaßnahmen gem. DIN 18920 und der Richtlinie für die Anlage<br />

von Straßen, Teil Landschaftspflege Abschnitt 4: Schutz von Bäumen,<br />

Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen (RAS-<br />

LP4), hier insbesondere im Bereich der Bäume an der Halzenbecke<br />

– Zeitliche Abstimmung der Durchführung von Pflanzmaßnahmen<br />

auf die Vegetationsperiode<br />

– Zügige und gebündelte Abwicklung der Bauaktivitäten<br />

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6.2 Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung<br />

Der durch den Bebauungsplan vorbereitete Eingriff in Natur und Landschaft<br />

ist gem. § 1a BauGB i.V.m. § 21 BNatSchG zu ermitteln und durch<br />

ökologisch sinnvolle Maßnahmen auszugleichen. Ein Teil des Ausgleichs<br />

erfolgt durch Realisierung von Verringerungs- und Ausgleichsmaßnahmen<br />

innerhalb des Plangebietes. Das verbleibende Biotopwertdefizit wird mittels<br />

Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung berechnet und extern ausgeglichen.<br />

* MSWKS und MUNLV (2001): Ausgleich<br />

von Eingriffen in Natur und<br />

Landschaft. Düsseldorf<br />

• Berechnung des Ausgleichs<br />

Zur Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung wird das Biotopwertverfahren<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen* angewandt.<br />

Von der Gesamtfläche ist der Bereich für Ver- und Entsorgung (Regenrückhaltebecken),<br />

dessen Ausgleich im Rahmen des wasserrechtlichen Verfahrens<br />

nach § 31 LWG zu bewerten ist sowie die bereits versiegelte Verkehrsfläche<br />

als „Nicht-eingriffsrelevanter Bereich” auszuklammern.<br />

Gesamtfläche des Plangebietes:<br />

152.090,00 qm<br />

davon nicht eingriffsrelevant<br />

Fläche für Ver- und Entsorgung:<br />

Eingriffsrelevanter Bereich:<br />

9.130,00 qm<br />

142.960,00 qm<br />

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Tabelle Nr. 1: Biotopwert vor dem Eingriff<br />

Code LÖBF Biotoptyp Fläche Grund- Korrektur- Gesamt- Einzel-<br />

Nr. Code (qm) wert faktor faktor flächenwert<br />

1.1 VA0, Versiegelte Fläche (Straße, Wohnhaus)<br />

SB0<br />

3.700,00 0,00 1,00 0,00 0,00<br />

2.1 HC0 Straßenbegleitgrün, Straßenböschungen, Rain ohne<br />

Gehölzaufwuchs 2.660,00 2,00 1,00 2,00 5.320,00<br />

4.1 HJ0 Zier- und Nutzgarten 800,00 2,00 1,00 2,00 1.600,00<br />

3.1 WAG Landwirtschaftliche Lagerfläche 1.000,00 2,00 1,00 2,00 2.000,00<br />

3.1 HA0 Acker 85.580,00 2,00 1,00 2,00 171.160,00<br />

5.1* HB0 Brachen < 5 Jahre 12.530,00 4,00 0,81 3,24 40.597,20<br />

3.2 EA0 Grünland, intensiv genutzt 27.420,00 4,00 1,00 4,00 109.680,00<br />

8.1** BD2 Hecken im Norden in den Planbereich B hineinragend<br />

650,00 7,00 1,20 8,40 5.460,00<br />

8.1 BD0_2 Hecke am südlichen Rand in den Planbereich B<br />

hineinragend 100,00 7,00 1,00 7,00 700,00<br />

8.2 BF1 Bodenständige Baumreihe, Einzelbäume entlang<br />

der Halzenbecke vereinzelt in den Planbereich B<br />

hineinragend<br />

20,00 7,00 1,00 7,00 140,00<br />

6.4/<br />

6.5<br />

AB3<br />

Waldbestand im Planbereich B (Mittelwert zwischen<br />

Nadelwald -4- und Laub-Mischwald -7-) 8.500,00 5,50 1,00 5,50 46.750,00<br />

Summe 142.960,00 383.407,20<br />

* Korrekturfaktor 0,81 aufgrund des geringen Alters und der bestehenden Beeinträchtigung durch Baufahrzeuge<br />

** Korrkturfaktor 1,2 aufgrund der Einstufung als schützenswerter Landschaftsbestandteil<br />

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Tabelle Nr. 2: Zustand des Untersuchungsraumes gem. den Festsetzungen des Bebauungsplanes<br />

Maßnahme / Biotoptyp Fläche Grund- Korrektur- Gesamt- Einzel-<br />

Code (qm) wert faktor wert flächenwert<br />

Gewerbegebiet (GRZ 0,7) 103.630,00 70.560,00<br />

1.1 Versiegelte Fläche (Asphalt, Beton, engfugiges Pflaster) 72.520,00 0,00 1,00 0,00 0,00<br />

4.3 Grünflächen in Industrie- und Gewerbegebieten 29.050,00 2,00 1,00 2,00 58.100,00<br />

8.1 Pflanzung von 5 m breiten Hecken entlang der Gewerbegebiete<br />

an der Königsfelder Straße in beiden Planbereichen<br />

1.960,00 6,00 1,00 6,00 11.760,00<br />

E1 8.1* Erhalt einer Hecke im Planbereich B 100,00 7,00 0,81 5,67 700,00<br />

Private Grünfläche 8.520,00 51.570,00<br />

VA1 8.3 P1: Eingrünungen der Planbereiche durch dichte<br />

Gehölzpflanzungen 8.070,00 6,00 1,00 6,00 48.420,00<br />

E1 8.3** Erhalt eines geschützten Landschaftsbestandteils<br />

im Planbereiches B 450,00 7,00 0,90 6,30 3.150,00<br />

Fläche/Maßnahmen gem. § 9 (1) Nr. 25 BauGB 17.970,00 117.000,00<br />

A3 8.3* P2 Gehölzanpflanzung mit vorgelagerter Eichenreihe<br />

im Osten des Planbereiches A 2.300,00 6,00 0,81 4,86 13.800,00<br />

A2 5 M2 Entwicklung von Extensivgrünland mit einzelnen<br />

Gehölzen im Planbereich A (Bewertung vgl. Pkt. 5) 6.230,00 6,00 1,00 6,00 37.380,00<br />

A4 3.7 M1 Entwicklung von Obstwiesen am nördlichen Rand<br />

des Planbereiches B 9.180,00 7,00 1,00 7,00 64.260,00<br />

A1 8.3 P1 Anpflanzung einer Hecke im Norden des<br />

Planbereiches A 260,00 6,00 1,00 6,00 1.560,00<br />

Verkehrsfläche 12.770,00 0,00<br />

1.1 Versiegelte Fläche 12.770,00 0,00 1,00 0,00 0,00<br />

Fläche für Ver- und Entsorgung 70,00 0,00<br />

1.1 Versiegelte Fläche (Trafohäuschen) 70,00 0,00 1,00 0,00 0,00<br />

SummSumme G2 142.960,00 239.130,00<br />

* Korrekturfaktor aufgrund der beidseits heranrückenden Beeinträchtigung / der geringen<br />

Breite des Biotoptyps (0,9*0,9)<br />

** Korrekturfaktor aufgrund der einseits heranrückenden Beeinträchtigung (0,9)<br />

Tabelle Nr. 3: Biotopwertdifferenz<br />

Biotopwertdifferenz (in Punkten/qm) = G2 - G1 239.130,00 - 383.407,20 = -144.277,20<br />

Ausgleichsdefizit -144.277 Biotopwertpunkte<br />

51


GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-<br />

West” Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

6.3 Ersatzaufforstungsbilanz<br />

Tab. 4: Ersatzaufforstungsbilanz gem. den Festsetzungen des Bebauungsplanes (vgl. Plan 1)<br />

Code-Nr. Waldumwandlungskategorie Fläche Ersatzaufforstungs- Größe der<br />

(qm) verhältnis Ersatzaufforstung (qm)<br />

o.A. Laubmischwald 8.500,00 1:2 17.000,00<br />

Ersatzaufforstungsfläche (qm) 17.000,00<br />

Mit der Planung werden 8.500 m 2 Laubmischwald in Anspruch genommen.<br />

Diese sind an anderer Stelle durch Ersatzaufforstung von 17.000 m 2 auszugleichen.<br />

6.4 Plangebietsexterner Ausgleich, Ersatzaufforstungsfläche<br />

Rund 1.800 m südwestlich befindet sich eine Fläche, auf der durch Anpflanzung<br />

aus bodenständigen Laubgehölzen der forstliche wie auch ein<br />

Teil des ökologischen Ausgleiches erfolgen soll.<br />

Gemarkung : <strong>Ennepetal</strong><br />

Flur : 13<br />

Flurstück : 153 (anteilig)<br />

FLächengröße : 17.000 m 2<br />

Abb. 1: Ausgleichsfläche (unmaßstäblich)<br />

52


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West” Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

6.4.1 Ökologischer Ausgleich<br />

• Laubwaldanpflanzung<br />

Tab. 5: Ökologischer Ausgleich durch Laubwaldanpflanzung<br />

Code LÖBF Biotoptyp Fläche Grund- Korrekt Einzel-<br />

Nr. Code (qm) wert flächenwert<br />

3.1 HA0 Acker 17.000,00 2,00 34.000,00<br />

Biotopwert nach dem Eingriff<br />

6.4/6.5 o.A. Aufforstung in standortheimischen Laubwald 17.000,00 6,00 102.000,00<br />

Aufwertungspotenzial 17.000,00 68.000,00<br />

Mit der Anpflanzung erfolgt eine ökologische Aufwertung der Fläche um<br />

68.000 Wertpunkte.<br />

Diese werden dem mit dem Vorhaben vorbereiteten Eingriff zugeordnet.<br />

• Ausgleich im Ökopool-„Burg”<br />

Tab. 6: Ökologischer Augleich im Ökopool „Burg”<br />

Biotopwertdifferenz (in Punkten/qm) = G2 - G1 -144.277,20 + 68.000,00 = -76.277,20<br />

Ausgleichsdefizit -76.277 Biotopwertpunkte<br />

Es verbleibt ein Ausgleichsdefizit von -76.277 Biotopwertpunkten, das anteilmäßig<br />

im stadteigenen Ausgleichsflächenpool „Burg” ausgeglichen<br />

wird. Hier ist entlang eines Abschnitts der Ennepe die Umwandlung von<br />

intensiv genutzten Grünländern in extensiv gepflegte Mäh- und Weidewiesen<br />

von vorgesehen.<br />

Die anteilige Zuordnung erfolgt im Rahmen des Ökokontos der Stadt <strong>Ennepetal</strong>.<br />

6.4.2 Ersatzaufforstung<br />

Mit der Anpflanzung von Laubwald auf einer Flähe von 17.000 m 2 ist der<br />

gesamte forstliche Ausgleich erfolgt. Der Eingriff in den Wald ist somit<br />

ausgeglichen.<br />

53


GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-<br />

West” Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

Zusammenfassung<br />

– Die Stadt <strong>Ennepetal</strong> besitzt nur noch wenig Flächenreserven für gewerbliche<br />

Nutzung. Um weiterhin ausreichend Flächen für die gewerbliche<br />

Nutzung anbieten zu können, soll das bestehende Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen nach Westen bzw. Südwesten erweitert<br />

werden.<br />

– Derzeit wird das Gebiet überwiegend landwirtschaftlich genutzt.<br />

Vereinzelt liegen Siedlungsstrukturen im Umfeld, im Norden und<br />

Süden rahmen größere Waldbestände das Plangebiet ein.<br />

– In der Bestandsanalyse wurden eine hohe Speicher- und Reglerfunktion<br />

des Bodens und eine hohe Grundwasserverschmutzungsempfindlichkeit<br />

festgestellt. Während die landwirtschaftlich genutzten<br />

Flächen lediglich geringe Bedeutung als Lebensraum aufweisen,<br />

sind die Hecken und Gehölzstrukturen von mittlerer bis hoher<br />

Bedeutung. Hohe Funktion weisen die im Nordwesten und im<br />

Südwesten gelegenen Waldbestände auf, die insbesondere in Zusammenhang<br />

mit den angrenzenden Biotopen als Lebensräume für<br />

Arten und Lebensgemeinschaften von hoher Bedeutung sind. Da<br />

das Plangebiet abseits der genannten Biotope liegt, ist von einer<br />

vernetztenden oder verbindenden Funktion des Plangebietes nicht<br />

auszugehen.<br />

– Gesonderte Betrachtung erfolgte hinsichtlich des im bergischen<br />

sensiblen Landschaftsbildes. Aus der Analyse geht hervor, dass das<br />

Landschaftsbild überwiegend als hochwertig einzustufen ist. Es<br />

wird aber auch auf die Vorbelastung durch das bestehendehnde<br />

Gewerbe hingewiesen. Besondere Empfindlichkeit weist das östlich<br />

angrenzende Landschaftsbild auf, da hier nicht wie in anderen Bereichen<br />

bereits durch Gehölzbestände eingrünende und somit sichtverschattende<br />

Strukturen bestehen.<br />

– Der Bebauungsplan besteht aus dem nördlichen Planbereich A und<br />

dem südlichen Planbereich B. Im nördlichen Teil ist ein 0,5 ha großes<br />

Baufeld, die Entwässerung des gesamten Baugebietes erforderlichen<br />

Fläche für die Regenrückhaltung sowie eine an den Gewässerkomplex<br />

angrenzende Fläche für Maßnahmen mit Bedeutung<br />

für Boden, Natur und Landschaft inklusive einrahmender Gehölzanpflanzungen<br />

vorgesehen.<br />

Der südliche Teil wird von gewerblicher Baufläche (9,9 ha) dominiert,<br />

die über zwei miteineinander verbundene Straßen erschlos-<br />

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GOP zum BP Nr. 84 „Gewerbegebiet<br />

Oelkinghausen Süd-<br />

West” Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

sen wird. Entlang der Randbereiche ziehen sich breite Hecken, die<br />

der Eingrünung des Vorhabens dienen. Die Grundflächenzahl wird<br />

mit 0,7 festgesetzt, die zulässige Höhenentwicklung der Baukörper<br />

auf ca. 8 - 15 m beschränkt. Im Norden puffern zwei Obstwiesen<br />

die visuellen Auswirkungen im Nahbereich deutlich ab.<br />

– Bei Vorhabensrealisierung wird die naturnahe Entwicklung der mittel-<br />

bis hochwertig ausgeprägten Böden nachhaltig unterbunden,<br />

ein hochwertiger Landschaftsbildbereich mit angrenzender Erholungsnutzung<br />

beeinträchtigt sowie ein Biotoptyp (Waldbestand)<br />

mit hoher Lebensraumfunktion in Anspruch genommen.<br />

– Um Beeinträchtigungen zu vermeiden, bzw. zu verringern wird der<br />

geschützte Landschaftsbestandteil weitestgehend erhalten, jedoch<br />

auch im südlichen Bereich durch die Planstraße A zerschnitten. Der<br />

südliche Teil der Hecke liegt künftig verinselt.<br />

– Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes werden durch breite Eingrünungen<br />

sowie große Streuobstwiesen wirksam verringert.<br />

– Der mit dem Vorhaben vorbereitete Eingriff in Natur und Landschaft<br />

ist mittels Eingriffsbilanzierung zu berechnen und da mit den<br />

internen Vermeidungs- und Verringerungsmaßnahmen kein Ausgleich<br />

geschaffen werden kann, extern auszugleichen. Für das Biotopwertdefizit<br />

von 144.280,00 Biotopwertpunkten werden zwei<br />

Ausgleichsflächen ökologisch aufgewertet.<br />

Auf einer 17.000 m 2 großen Fläche südwestlich des Vorhabens in<br />

der Gemarkung „<strong>Ennepetal</strong>”, Flur 13, Flurstück 152 erfolgt eine<br />

Laubwaldanpflanzung, durch die rund 68.000 Biotopwertpunkte<br />

erzielt und angerechnet werden können.<br />

Das verbleibende Defizit von 76.280,00 Biotopwertpunkten wird<br />

im stadteigenen Ausgleichsflächenpool „Burg” ausgeglichen. Der<br />

Ausgleich wird im Ökopool dem Eingriffsverursacher anteilig zugeordnet.<br />

– Der durch das Vorhaben in Anspruch genommene Waldbstand<br />

(8.500 qm) wird durch Ersatzaufforstung im Verhältnis 1:2 in der<br />

Gemarkung „<strong>Ennepetal</strong>”, Flur 13, Flurstück 152 ausgeglichen.<br />

– Nach Umsetzung der internen und externen Ausgleichsmaßnahmen<br />

sowie der Ersatzaufforstung ist der durch das Vorhaben entstandene<br />

Eingriff ausgeglichen.<br />

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Oelkinghausen Süd-<br />

West” Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

• Pflanzenlisten<br />

• Pflanzliste bodenständiger Gehölze<br />

Baumarten I. Ordnung:<br />

Sträucher<br />

Stieleiche (Quercus robur) Hasel (Corylus avellana)<br />

Silberweide (Salix alba) Weißdorn (Crataegus spc)<br />

Traubeneiche (Quercus petraea) Traubenkirsche (Prunus padus)<br />

Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Schlehe (Prunus spinosa)<br />

Faulbaum<br />

Baumarten II. Ordnung: Hundsrose (Rosa canina)<br />

Feldahorn (Acer campestre) Salweide (Salix caprea)<br />

Schwarzerle (Alnus glutinosa) Purpurweide (Salix pupurea)<br />

Sandbirke (Betula pendula) Grauweide (Salix cinerea)<br />

Hainbuche (Carpinus betulus) Öhrchen-Weide (Salix aurita)<br />

(Rhamnus frangula)<br />

Zitterpappel (Populus tremula) Ilex (Ilex aquifolium)<br />

Eberesche<br />

(Sorbus aucuparia)<br />

• Alte Obstbaumarten für die Region Bergisches Land<br />

Zeichen: vt = virusgetestet, vf = virusfrei, se=schorfempfindlich<br />

• Äpfel<br />

Hauptsorten Ergänzungssorten Lokal- und Regionalsorte<br />

Apfel aus Croncels vf Danziger Kantapfel vt Zuccalmaglios Renette vf<br />

Gelber Edelapfel vf Gelber Bellefleur vf<br />

Jakob Lebel vf<br />

Grahams Jubiläumsapfel vf<br />

Kaiser Wilhelm vt Luxemburger Renette vf<br />

Ontario vf<br />

Rheinische Schafsnase vf<br />

Rheinischer Bohnapfel Roter Eiserapfel vf<br />

Rheinischer Krummstiel vf Schöner aus Nordhausen vf<br />

Riesenboiken vf<br />

Winterglockenapfel vf<br />

Rote Sternrenette vf<br />

Schöner aus Boskoop vf<br />

Winterrambur vf<br />

• Birnen<br />

a) Rheintal und angrenzende Höhen bis 250 m ü. NN<br />

Hauptsorten<br />

Alexander Lucas<br />

Gellerts Butterbirne (se)<br />

Gute Graue<br />

Gute Luise (se)<br />

Köstliche von Charneux<br />

Madame Verté<br />

Pastorenbirne<br />

Williams Christbirne (se)<br />

Ergänzungssorten<br />

Boscs Flaschenbirne (se)<br />

Clapps Liebling (se)<br />

Conference<br />

Gräfin von Paris (nur beste Lagen)Herzogin Elsa<br />

Neue Poiteau<br />

Vereinsdechantsbirne<br />

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Oelkinghausen Süd-<br />

West” Stadt <strong>Ennepetal</strong><br />

b) Höhenlagen oberhalb 150 m über NN im östlichen Gebietsteil<br />

Hauptsorten<br />

Gellerts Butterbirne (se)<br />

Köstliche von Charneux<br />

Ergänzungs- und Regionalsorten wie unter a)<br />

• Pflaumen, Zwetschen, Mirabellen, Renekloden<br />

Hauptsorten<br />

Bühler Frühzwetsche<br />

Große Grüne Reneklode<br />

Hauszwetsche<br />

Mirabelle von Nancy<br />

Wangenheims Frühzwetsche<br />

• Süß- und Sauerkirschen<br />

Hauptsorten<br />

Büttners Rote Knorpelkirsche<br />

Dönissens Gelbe Knorpelkirsche<br />

Große Schwarze Knorpelkirsche<br />

Hedelfinger Riesenkirsche<br />

Schattenmorelle<br />

Schneiders Späte Knorpelkirsche<br />

Wolters Partner 57

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