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Kaiserstrasse - Tourismus und Congress GmbH

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www.frankfurt-tourismus.de<br />

"Die spannendste Straße der Stadt":<br />

Die <strong>Tourismus</strong>+<strong>Congress</strong> <strong>GmbH</strong> Frankfurt am Main (TCF)<br />

gratuliert zum 120-jährigen Bestehen des Frankfurter<br />

Hauptbahnhofs mit einem Portrait der Kaiserstraße.<br />

Großer Bahnhof für den Hauptbahnhof: Im August erinnern die Stadt<br />

Frankfurt <strong>und</strong> die DB Station+Service AG mit einem Fest vom 14. bis 17.<br />

August an die Einweihung des “Centralbahnhofs Frankfurt” vor 120 Jahren<br />

am 18. August 1888. Mit täglich r<strong>und</strong> 330.000 Reisenden, circa 2200 ein<strong>und</strong><br />

ausfahrenden Zügen <strong>und</strong> seinen 35 Gleisen (S- <strong>und</strong> U-Bahn-Gleise<br />

mitgerechnet) ist der Frankfurter Hauptbahnhof eine der wichtigsten<br />

Schienen-Verkehrsdrehscheiben Europas <strong>und</strong> (nach Leipzig) der zweitgrößte<br />

Kopfbahnhof der Republik. Zum Jubiläum gratuliert die TCF mit einem<br />

Portrait der Straße, die bis heute zentrale Verbindungsachse zwischen dem<br />

Hauptbahnhof <strong>und</strong> der Frankfurter Innenstadt ist: die Kaiserstraße.<br />

Ein Boulevard voller Gegensätze<br />

"Die Friedensstadt ihrem Kaiser": Als Wilhelm I. 1877 zu Besuch in Frankfurt weilte,<br />

konnte er den Willkommensgruß der Frankfurter bereits auf einer Tafel lesen. Dort, wo<br />

noch wenige Jahre zuvor Grünland war. Denn erst in den Jahren 1872/73 war durch<br />

die Gärten des Cronstettischen Damenstifts die Verbindung zwischen dem<br />

Geschäftsviertel am Rossmarkt <strong>und</strong> den an den Wallanlagen gelegenen<br />

Westbahnhöfen gebrochen worden.<br />

Knapp einen Kilometer lang <strong>und</strong> zwischen Gallusanlage <strong>und</strong> Bahnhofsvorplatz 30 Meter<br />

breit ist die Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts geschaffene Prachtstraße. "Sie ist die schönste<br />

Straße der Stadt, eigentlich die unwichtigste <strong>und</strong> deswegen die spannendste", schreibt<br />

Michael Herl, Autor, Kolumnist <strong>und</strong> Bühnenbetreiber, in seinem im vergangenen Jahr<br />

erschienenen Buch "Heimatk<strong>und</strong>e Frankfurt". Spannend, weil sie ehrlich ist, voller


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Gegensätze, weil sie urbanes Leben zwischen Orient <strong>und</strong> Okzident sowie Glanz <strong>und</strong><br />

Elend einer internationalen Metropole auf nur wenigen h<strong>und</strong>ert Metern vermittelt.<br />

Es ist früh am Morgen. Ein Arbeiter sprüht Wasser aus seiner Reinigungsmaschine<br />

über den Bürgersteig. Er ist geschäftig. Wie alles um ihn herum. Wie die Pendler, die<br />

auf dem Bahnhofsvorplatz in die Straßenbahnen nach Sachsenhausen steigen. Die<br />

Autofahrer, die Richtung Messegelände unterwegs sind. Die Angestellten auf ihrem<br />

Weg ins Büro. Die Junkies, die sich am Kaisersack den ersten Stoff des Tages<br />

besorgen.<br />

Auf dem Wochenmarkt warten die letzten Nachtschwärmer <strong>und</strong> ersten Frühaufsteher<br />

auf eine heiße Wurst oder einen Schlag hausgemachter Grüner Soße von Gisela Paul,<br />

der singenden Marktfrau. Dienstags wie donnerstags öffnen die Händler von Gemüse,<br />

Obst <strong>und</strong> Blumen ihre Stände im unteren Teil der Kaiserstraße. Der Yuan Fa Asia<br />

Markt bietet seine Waren tagtäglich feil, besonders günstig im Angebot:<br />

Sojabohnenkeimlinge. Vor dem Bistro Alexander wirbt der handgemalte Schriftzug auf<br />

einer Schiefertafel für griechische Moussaka zu 8,50 Euro, ab Mittag.<br />

Dann ist Mittag, 13 Uhr: Vor der Dresdner Bank im ehemaligen Palasthotel Fürstenhof<br />

sind Herren in dunklem Tuch ins Gespräch vertieft. Geht es um eine spontane<br />

Verabredung zum Lunch im indischen Nobel-Restaurant? Oder auf ein schnelles<br />

italienisches Eis in die Hand von "Fontanella"? Oder ein entspannendes Treffen nach<br />

Dienstschluss im "Oscar's", dem Bistro-Café-Restaurant im Frankfurter Hof?<br />

Ob Morgen, Mittag oder Abend: Im Dolly Buster Center verheißen Bildschirm-<br />

Animationen ein schnelles Vergnügen. Dessous, mal rot, mal schwarz, <strong>und</strong> Dildos, aus<br />

Plastik, mit Plüsch ziehen in Dr. Müllers Sexshop die Blicke der Passanten auf sich.<br />

Tag <strong>und</strong> Nacht sucht die "World of Sex" fre<strong>und</strong>liche Tänzerinnen - für den Tabledance<br />

bei harten Beats <strong>und</strong> flackerndem Licht. Attraktives Äußeres vorausgesetzt <strong>und</strong> die<br />

Fähigkeit, sich sicher auf Stilettos bewegen zu können. Zu kaufen gibt es Modelle aus<br />

Lack oder mit Leopardenmuster schräg gegenüber im Laden von Beate Uhse.


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Tradition <strong>und</strong> Moderne am Kaiserplatz<br />

Nach der Zeil, der umsatzstärksten Einkaufsmeile der Republik, ist die Kaiserstraße die<br />

wohl bekannteste Straße Frankfurts. Doch wer an der Hauptwache, der zentralen U-<br />

<strong>und</strong> S-Bahn-Station in der Innenstadt, nach ihr fragt, wird nicht selten die Auskunft<br />

bekommen: "Gehen Sie erst einmal bis zu dem Platz mit dem Brunnen, von dort nach<br />

rechts <strong>und</strong> dann immer geradeaus." Die ersten Hausnummern der Kaiserstraße<br />

beginnen indes bereits gleich hinter der Hauptwache: an der Ecke Am<br />

Salzhaus/Rossmarkt. Edle Geschäfte mit Taschen, Schuhen, Schmuck <strong>und</strong> Cafés<br />

säumen den Fußweg bis zum Kaiserplatz, in dessen Mitte der gleichnamige Brunnen<br />

sprudelt.<br />

Nach dem Vorbild der Pariser Etoiles ließ ein Kaufleute-Konsortium den Kaiserplatz<br />

Ende der 1860er Jahre als sternförmige Anlage mit fünf abzweigenden Straßen bauen.<br />

Verglichen mit historischen Ansichten wirkt der Platz heute auf den ersten Blick wenig<br />

spektakulär. Und doch ist er es. Denn im Süden prunkt das Gebäude des im Barockstil<br />

erstellten dreiflügeligen Frankfurter Hofs mit seiner Säulenarkade, der frisch<br />

renovierten Sandsteinfassade <strong>und</strong> dem Ehrenhof aus dem Jahr 1876. Seit seiner<br />

Eröffnung hat sich das heute zu Steigenberger gehörige Haus den Ruf erhalten, die<br />

Grande Dame der städtischen Hotellerie zu sein.<br />

Im Norden des Kaiserplatzes erhebt sich der 1997 errichtete Commerzbank-Tower von<br />

Architekt Sir Norman Foster (Nr. 16). Mit seinen 259 Metern Höhe war er bis 2003 der<br />

höchste Wolkenkratzer Europas. Ein Hochhaus, das nicht nur von außen beeindruckt.<br />

Das Gebäude – Arbeitsplatz für mehr als 2000 Menschen - hat neun großzügige<br />

Turmgärten, denen Sir Norman Foster je nach Himmelsrichtung ein botanisches<br />

Thema gegeben hat.<br />

Wäre da noch der Westen mit dem 1951 von dem Architekten Wilhelm Berentzen<br />

(1898-1984) realisierten "Junior-Bau". Bis heute gilt das unter Denkmalschutz<br />

stehende Eckhaus (Kaiserstraße 19/21) mit seinem - einsehbaren - charakteristischen<br />

Treppenhaus-Turm als eines der bedeutendsten Gebäude der Wiederaufbauzeit in


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Frankfurt. Weithin sichtbar auf dem Dach: der Mercedes-Stern - <strong>und</strong> im Mercedes-<br />

Benz-Spot im Erdgeschoss die aktuellsten Modelle des Autobauers, mit Beratung <strong>und</strong><br />

Verkauf zu Kaffee <strong>und</strong> Kognak im eigenen Restaurant.<br />

Die K<strong>und</strong>in am Tisch Nummer 1<br />

Ein Cabriolet der Nobelmarke - einen Mercedes 190 SL mit roten Ledersitzen - fuhr<br />

auch "Das Mädchen Rosemarie", wenn es am Kaiserplatz um K<strong>und</strong>en warb. Das<br />

Schicksal der "Nitribitt" beschäftigt Frankfurter (Kriminologen) noch immer: Erst 24-<br />

jährig wurde Rosemarie Nitribitt im Oktober 1957 tot in ihrem Appartement in der<br />

Stiftstraße 36 am Eschenheimer Turm aufgef<strong>und</strong>en. Der Mord an der<br />

Edelprostituierten ist bis heute nicht aufgeklärt. Wer weder das Buch "Rosemarie. Des<br />

deutschen W<strong>und</strong>ers liebstes Kind" von Erich Kuby noch den Film "Das Mädchen<br />

Rosemarie" von Rolf Thiele kennt <strong>und</strong> auch das Fernseh-Remake von Bernd Eichinger<br />

(1996) verpasst hat, erhält einen Eindruck von ihrem mondänen Auftreten über eine<br />

lebensgroße Schwarz-Weiß-Fotografie von Frankfurts bekanntester Hure in der<br />

Kaffeebar "Express" (Kaiserstr. 73.).<br />

Rosemarie Nitribitt trank ihren Kaffee stets am Tisch 1 im "Alten Café Schneider"<br />

(Kaiserstr. 12). Das 1906 von Elisabeth Adam gegründete Kaffeehaus (Spezialität:<br />

Frankfurter Bethmännchen) war bis zum vergangenen Jahr der älteste<br />

familiengeführte Caféhaus-Betrieb der Stadt. Unter neuer Leitung <strong>und</strong> neuem Namen<br />

werden dort Cappuccino <strong>und</strong> Latte Macchiato serviert: bei "Wieners, der<br />

Kaffeerösterei" im "Neuen Café Schneider".<br />

Im Mittelpunkt: der Euro<br />

Altes <strong>und</strong> Neues: Wie nah architektonische Gegensätze in der Stadt Frankfurt<br />

beieinander liegen, zeigt sich auch auf den wenigen Metern bis zur Gallusanlage. An<br />

der Ecke Kirchner- <strong>und</strong> Kaiserstraße lohnt es sich, vor der Fassade des Jugendstilbaus


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mit ihren assyrischen, babylonischen <strong>und</strong> Südsee-Motiven zu verweilen <strong>und</strong> vor dem<br />

Sitz der Banca Monte dei Paschi di Siena (Kaiserstraße 25) den Blick nach oben zu<br />

richten. Unter dem Dachsims sind reich verzierte Medaillons zu entdecken.<br />

Bis auf 114 Meter über den Gründerzeitbauten hinauf ragt der Japan-Tower, bis auf<br />

167 Meter das Gebäude der Dresdner Bank, der sogenannte "Gallileo" an der Ecke zur<br />

Gallusanlage. Nicht zu vergessen der Euro-Tower (Kaiserstraße 29). Seit 1994 trägt<br />

das 148 Meter hohe Gebäude aus dem Jahr 1977 - einstiger Sitz der Bank für<br />

Gemeinwirtschaft - diesen Namen, also schon Jahre, bevor die Währung gleichen<br />

Namens eingeführt wurde. Der Euro-Tower ist (noch) Sitz der Europäischen<br />

Zentralbank.<br />

Zur Einführung der neuen europäischen Währung entstand das "Euro-Denkmal", die<br />

Plastik aus Plastik des Künstlers Ottmar Hörl, 17 Meter hoch, 27 Tonnen schwer. Das<br />

leuchtende Neon-Signet der europäischen Währung auf blauem Gr<strong>und</strong> mit gelben<br />

Sternen ist bei Touristen aus aller Welt ein beliebtes Fotomotiv. Für ein Bild von dem<br />

Kunstwerk müssen sie nicht Schlange stehen, wohl aber an (manchen) Tagen, wenn<br />

sie das Living XXL im Euro-Tower besuchen möchten. Der "Tanzpalast" (Kaiserstraße<br />

29) mit seinen Schlagerfeten <strong>und</strong> Salsaabenden, mit seinen Restaurants, der Bar <strong>und</strong><br />

den Club-Räumen gehört zu den angesagtesten Party-Plätzen der Innenstadt.<br />

Als Motiv bei Besuchern aus aller Welt bestimmt nicht minder beliebt als das Euro-<br />

Denkmal, war bis Anfang 2007 das Goethe-Denkmal von Ludwig Schwanthaler aus<br />

dem Jahr 1844 an der Gallusanlage. Dort sucht man den Dichterfürsten heute<br />

allerdings vergeblich. Ein großes Hinweisschild klärt auf: "Goethe has moved". Der<br />

sieben Meter hohe Bronzeguss ist nach einer R<strong>und</strong>um-Sanierung an seinen<br />

ursprünglichen Platz zurück gekehrt: auf den Goetheplatz in der Innenstadt. Nicht als<br />

Ersatz gedacht, aber ebenfalls aus Bronze sind die drei Monumentalskulpturen des<br />

Krakauer Künstlers Igor Mitoraj, die noch bis 30. August 2008 auf dem Rasen an der<br />

Gallusanlage (Südseite) präsentiert werden.


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"Ohne Rotlichtviertel wäre Frankfurt nicht großstädtisch."<br />

Kurzes Warten an der roten Ampel: "Hier beginnt das echte Bahnhofsviertel". Oskar<br />

Mahler breitet die Arme aus. Der Bildhauer, Begründer des "Hammermuseums" <strong>und</strong><br />

Vorsitzender der "Interessensgemeinschaft Treffpunkt Bahnhofsviertel", ist impulsiver<br />

Streiter für eine veränderte Wahrnehmung seines Viertels. Mit engagierten Bewohnern<br />

<strong>und</strong> Geschäftsleuten möchte er den "Kiez" wieder zur Visitenkarte der Stadt machen.<br />

So wie es der einst für 11.000 Menschen geplante Stadtteil mit seinen 52,5 Hektar<br />

Fläche einmal war. Heute leben etwa r<strong>und</strong> 2500 Menschen in dem Areal. Begrenzt<br />

wird es im Norden von der Mainzer Landstraße, im Süden vom Main, im Osten vom<br />

Festungskranz der Wallanlagen <strong>und</strong> im Westen vom Hauptbahnhof. Dass das<br />

Bahnhofsviertel sein besonders in den 50er <strong>und</strong> 60er Jahren begründetes<br />

"Schmuddelimage" als Zentrum von Drogenhandel, Prostitution <strong>und</strong> Kriminalität<br />

verliert, dafür streiten auch all jene, die zu den monatlichen Treffen der "Werkstatt<br />

Bahnhofsviertel" kommen oder sich im Vereinsring Bahnhofsviertel engagieren.<br />

"Ohne Rotlichtviertel wäre Frankfurt nicht großstädtisch", sagt Mahler. 18 Bordelle<br />

sind im Frankfurter Bahnhofsviertel angesiedelt, allerdings keines auf der<br />

Kaiserstraße. "Dass wir mit 40 Hotels die meisten Beherbergungsbetriebe der Stadt<br />

haben, wissen aber nur wenige", so der Museumsgründer. Und mit dem English<br />

Theatre (Ecke Gallusanlage 7/Kaiserstraße) das größte englischsprachige Theater auf<br />

dem europäischen Festland, was noch weniger bekannt sein dürfte. 1979 in<br />

Sachsenhausen gegründet, residierte das Theater ab 1990 auf der Kaiserstraße <strong>und</strong><br />

zog im September 2001 in das Untergeschoss des "Gallileo"-Hochhauses.<br />

300 Plätze bietet die renommierte Spielstätte ihrem Publikum. Aus üppig roten<br />

Polstersesseln kann man sich dort bei der Aufführung von Musicals (im August 2008<br />

"Little Shop of Horrors") amüsieren oder von Thriller-Inszenierungen (im September<br />

2008 "Gaslight") elektrisieren lassen - ein Drink vor oder nach der Vorstellung auf den<br />

beiden Ebenen von James Bar inklusive. Mehr Kultur gibt es gleich nebenan: im "raum<br />

für kultur" der Dresdner Bank. Er bietet die Möglichkeit, die kunsthistorische


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Präsenzbibliothek zu nutzen oder sich über die Förderprojekte der Dresdner Bank im<br />

Bereich Corporate Social Responsibility <strong>und</strong> Stiftungen zu informieren.<br />

Erkerkaskaden, Friese <strong>und</strong> ein Belvederchen<br />

Doch zurück auf die Straße mit ihren Frisör-Salons, den Handy-Läden, den Döner-<br />

Buden – <strong>und</strong> ihren einzigartigen Gründerzeitbauten. Zeit zu nehmen lohnt sich, um<br />

Halt zu machen, beispielsweise an dem Haus mit der Nummer 37. Das Gebäude, durch<br />

ein schweres verziertes Eisentor zu begehen, ist seit 1896 Domizil der Freimaurerloge<br />

zur Einigkeit, einer der ältesten <strong>und</strong> größten Logen Deutschlands (gegründet 1742)<br />

<strong>und</strong> beherbergt auch A.M.O.R.C., den alten mystischen Rosenorden sowie den<br />

Deutschen Druiden Orden. Den weiß-golden gehaltenen Festsaal im Neo-Rokoko-Stil<br />

mit seinen aufwendigen Stuckarbeiten im ersten Stock zieren Wandbilder der<br />

Frankfurter Maler Joseph Corriegio <strong>und</strong> Matthäus Keuffel.<br />

Oder am Kaiser-Friedrich-Bau (Kaiserstraße 68) mit seinen Erkern <strong>und</strong> dem<br />

Belvederchen um die kupferne Kuppel. Oder am "Bürohaus Englischer Hof"<br />

(Kaiserstraße/ Am Hauptbahnhof). Auch am (sanierungsbedürftigen) Eckhaus mit der<br />

Nummer 69. In dem Gebäude befand sich einst die "Tanzbar Astoria", eines von vielen<br />

Variétes des Vergnügungsviertels. Der Dichter Joachim Ringelnatz zählte ebenso zu<br />

den regelmäßigen Gästen wie Fred Endrikat, der im "Astoria" Brettl-Verse schmiedete.<br />

Erkerkaskaden, Friese <strong>und</strong> Nischen mit Emblemen, mit Tierdarstellungen, mit<br />

Medaillons von Bismarck oder Moltke, Säulen <strong>und</strong> Kapitelle an den Fassaden der<br />

Gründerzeithäuser bezeugen bis heute die einstige Pracht der Kaiserstraße.<br />

Wohnen im Bahnhofsviertel<br />

Von der Tatsache, dass die Einwohnerzahl in dem Viertel immer mehr zurück geht,<br />

können sie nicht ablenken. Um dem entgegen zu wirken, hat die Stadt im Jahr 2005<br />

das Rahmenkonzept "Wohnen im Bahnhofsviertel" entwickelt <strong>und</strong> zehn Millionen Euro<br />

Fördergelder bereit gestellt. Zudem wurde Frankfurt mit dem Bahnhofsviertel in das<br />

B<strong>und</strong>-Länder-Programm "Stadtumbau in Hessen" aufgenommen. Ziel der Förderung


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ist es, "Anreize für Investitionen zu geben <strong>und</strong> damit sowohl die Wohnfunktion des<br />

Bahnhofsviertels zu stärken, als auch die Attraktivität des Viertels zu steigern." Erste<br />

Erfolge hat das Projekt bereits gezeitigt: 122 Wohnungen, vom Single-Haushalt bis<br />

zum exklusiven Loft sind bereits entstanden. Weitere 148 Wohnungen sollen in 2009<br />

dazu kommen. Mehr als zehn Jahre waren die Gebäude mit den Hausnummer 75 <strong>und</strong><br />

77 eine Bauruine. Sie waren nach der Pleite des Immobilienspekulanten Jürgen<br />

Schneider in dessen Konkursmasse gelandet <strong>und</strong> dem Verfall preisgegeben. Jetzt<br />

haben sie wieder eine Zukunft: Auf sieben Geschossen des Projekts "Kaiserzwei"<br />

entstehen attraktive Geschäftsräume <strong>und</strong> Büros.<br />

Auch die Anwaltskanzlei Bauer <strong>und</strong> Kollegen (Kaiserstraße 47) hat zwischen dem mehr<br />

als 100 Jahre alten Fachgeschäft für Meissner Porzellan <strong>und</strong> böhmische Granaten von<br />

John Montag <strong>und</strong> dem Traditionshaus "Waffen <strong>und</strong> Stahlwaren Engels" ihre<br />

Geschäftsräume. Die Juristen bieten in diesen nicht nur Beratung zu Rechtsfragen an,<br />

sondern stellen den offenen Eingangsbereich der Kanzlei Künstlern für Ausstellungen<br />

zur Verfügung. Derzeit zeigt die Bad Sodener Künstlerin Monika Banicova aus Bad<br />

Soden im Taunus in den Schaufenstern abstrakte Malerei.<br />

Neben der Kunst im Bahnhofsviertel Literatur aus dem Bahnhofsviertel: Über "Dr.<br />

Müllers Sexshop" hat der Eichborn Verlag sein Domizil, gegenüber im Haus mit der<br />

Nummer 79 der Schöffling-Verlag. Einen einzigartigen Ort der Kultur gibt es im<br />

Bahnhofsviertel allerdings nicht mehr: das Schumann-Theater am Hauptbahnhof. Die<br />

Revue- <strong>und</strong> Variété-Bühne aus den 20er Jahren mit ihren 5000 Plätzen überstand zwar<br />

weitgehend die Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg, wurde aber nach dem<br />

Krieg abgerissen. An ihrer Stelle steht heute ein ausdrucksloses Bürohaus.<br />

Ein magisch anziehender Ort<br />

Wie die Kaiserstraße heute ihr Gesicht wandelt, kann Thomas Feda aus nächster Nähe<br />

verfolgen. Der Geschäftsführer der TCF hat seinen Arbeitsplatz in der Hausnummer<br />

56. Sein Urteil: "Hier auf der Kaiserstraße spürt man einfach das urbane Flair der


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Metropole: spannend, exotisch, international <strong>und</strong> voller Kontraste. Das macht die<br />

Kaiserstraße zu einem Spiegel der Stadt Frankfurt am Main. "<br />

Es lohnt sich also, den Festbesuch zum Jubiläum des Frankfurter Hauptbahnhofs im<br />

August mit einem Bummel über die Kaiserstraße zu verbinden. Zur Einstimmung<br />

empfohlen: die Lektüre von Peter Kurzecks Buch "Mein Bahnhofsviertel" <strong>und</strong> ein<br />

Besuch der Ausstellung "Transit Frankfurt – Gesichter des Hauptbahnhofs" im<br />

Historischen Museum. Sie zeigt in der Galerie Migration Bilder von Heiko Arendt. Der<br />

Fotokünstler "portraitiert Menschen, wie wir sie unterschiedlicher nicht antreffen<br />

können <strong>und</strong> doch verbindet sie der Bahnhof als mal nüchterner oder magisch<br />

anziehender Ort."<br />

Infos Kaiserstraße<br />

Janina Steinkrüger<br />

<strong>Tourismus</strong>+<strong>Congress</strong> <strong>GmbH</strong> Frankfurt am Main<br />

Kaiserstraße 56<br />

60329 Frankfurt am Main<br />

Tel.: + 49 (0) 69) / 212 43 01 0<br />

Fax: + 49 ((0) 69 / 212 37 88 0<br />

steinkrueger@infofrankfurt.de<br />

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City Tour – 2,5-stündige Stadtr<strong>und</strong>fahrt<br />

Die Tour im modernen Reisebus führt vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten<br />

(Bankenviertel, Hauptbahnhof, Museumsufer, Alt-Sachsenhausen, Paulskirche, Messe,<br />

Palmengarten u.v.m.) <strong>und</strong> beinhaltet einen R<strong>und</strong>gang über den Römerberg, Frankfurts<br />

Altstadt, <strong>und</strong> den Besuch des Goethe-Hauses oder während der Sommersaison um<br />

14.15 Uhr der Aussichtsplattform des Main Towers in 200 Metern Höhe mitten im<br />

Bankenviertel.<br />

Preise: EUR 26,00 Erwachsene<br />

EUR 21,00 Ermäßigt - Schüler, Studenten, Rentner <strong>und</strong> Schwerbehinderte<br />

EUR 10,00 Kinder von 6-12 Jahren<br />

EUR 60,00 Familienticket für 2 Erwachsene <strong>und</strong> bis 3 Kinder.


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25% Ermäßigung für Frankfurt-Card Inhaber<br />

Tickets erhältlich in den Touristen Informationen Römer <strong>und</strong> Hauptbahnhof<br />

"Bahnhofsviertelnacht" des Presse- <strong>und</strong> Informationsamtes der Stadt am 14.<br />

August 2008 zwischen 19 <strong>und</strong> 23 Uhr. An der Veranstaltung nehmen Ateliers, Clubs,<br />

Hotels, Läden <strong>und</strong> Vereine teil. Sie bieten Führungen, Filme, Vorträge, Vorstellungen<br />

<strong>und</strong> kulinarische Köstlichkeiten aus vielen Ländern.<br />

069 – 212 34640<br />

Vereinsring Bahnhofs- <strong>und</strong> Gutleutviertel e.V.<br />

Kaiserstraße 47<br />

60329 Frankfurt am Main<br />

Tel.: + 49 (0) 69 / 153 92 13 – 0<br />

Fax: + 49 (0) 69 / 153 92 13 – 10<br />

E-Mail: vereinsring@frankfurt-bahnhofsviertel.de<br />

www.vereinsring.frankfurt-bahnhofsviertel.de<br />

Oskar Mahler<br />

art & hammers<br />

c/o Schuhmacherei Lenz<br />

Münchener Straße 36<br />

60329 Frankfurt am Main<br />

Tel.: + 49 (0) 69 / 219 33 892<br />

oskar@vollderhammer.de<br />

Werkstatt Bahnhofsviertel<br />

Info-Telefon: + 49 (0) 69 / 24 00 96 43<br />

www.frankfurt-bahnhofsviertel.de<br />

Transit Frankfurt<br />

Gesichter des Hauptbahnhofs<br />

Fotografien von Heiko Arendt<br />

Sonderausstellung in der Galerie<br />

Migration des Historischen Museums (bis 31. August)<br />

Historisches Museum<br />

Saalgasse 19<br />

60311 Frankfurt am Main<br />

Te.: +49 (0) 69 / 212 – 35 599<br />

Fax.: + 49 (0) 69 / 212 – 30 702<br />

E-Mail.: info.historisches-museum@stadt-frankfurt.de<br />

www.historisches-museum.frankfurt.de<br />

Öffnungszeiten: Di., Do-So 10 bis 18 Uhr, Mi. 10 bis 21 Uhr


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Dresdner Bank<br />

Corporate Affairs<br />

"raum für kultur"<br />

Gallusanlage 7<br />

60329 Frankfurt am Main<br />

Tel.: + 49 (0) 69 / 263 - 52 39 6<br />

Fax: + 49 (0) 69 / 263 - 54 732<br />

E-Mail: corporate.affairs@dresdner-bank.com<br />

www.raum-fuer-kultur.de<br />

English Theatre<br />

Gallusanlage 7<br />

60329 Frankfurt am Main<br />

Tel.: + 49 (0) 69 / 242 – 316 10<br />

Fax: + 49 (0) 69 / 212 – 316 14<br />

E-Mail: mal@english-theatre.org<br />

www.english-theatre.org<br />

Literaturtipps:<br />

Peter Kurzeck<br />

Mein Bahnhofsviertel<br />

Stroemfeld Roter Stern<br />

Michael Herl<br />

Heimatk<strong>und</strong>e Frankfurt<br />

Cadeau-Verlag<br />

Bodo Kirchhoff<br />

Die Einsamkeit der Haut<br />

Suhrkamp-Verlag<br />

Außerdem Texte der Frankfurter Autoren Eva Demski, Martin Mosebach <strong>und</strong> Anne<br />

Chaplet, der Roman "Schnee" des türkischen Literaturnobelpreisträgers Orhan Pamuk<br />

<strong>und</strong> der verfilmte Krimi "Happy birthday, Türke" von Jakob Arjouni.

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