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Schwindel: Alles dreht sich - gesund-in-ooe.at

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HUMAN Herbst 2013<br />

<strong>Alles</strong> <strong>dreht</strong> <strong>sich</strong><br />

<strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>:<br />

Die Suche nach der Ursache kann<br />

<strong>in</strong> viele Richtungen gehen.<br />

<strong>Schw<strong>in</strong>del</strong><br />

ist die<br />

Folge e<strong>in</strong>er<br />

Fehlmeldung<br />

im Inform<strong>at</strong>ionsfluss<br />

zwischen<br />

den Schaltstellen des<br />

Gleichgewichtssystems.<br />

Er kann unterschiedlich<br />

ausgeprägt se<strong>in</strong> und vielfältige<br />

Ursachen haben<br />

– von harmlos bis sehr<br />

gefährlich.<br />

Wenn Körpergefühl und Sehe<strong>in</strong>drücke<br />

im Gehirn widersprüchlich<br />

verarbeitet werden, die Augen<br />

dem Gehirn also e<strong>in</strong>e andere<br />

Raumwahrnehmung melden als das<br />

Gleichgewichtsorgan im Innenohr,<br />

dann entstehen <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>gefühle.<br />

Drehen, Schwanken, das Gefühl,<br />

zu fallen – diese Zustände gehen<br />

oft e<strong>in</strong>her mit Benommenheit,<br />

Gangun<strong>sich</strong>erheit oder Übelkeit.<br />

„Es gilt zu unterscheiden, ob<br />

<strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>zustände überfallsartig<br />

aus heiterem Himmel auftreten,<br />

ob sie <strong>sich</strong> chronisch wiederholen,<br />

wie rasch sie wieder abkl<strong>in</strong>gen,<br />

oder ob sie als Dauerschw<strong>in</strong>del<br />

anhalten. Ursachen und Symptome<br />

s<strong>in</strong>d vielfältig“, betont Dr.<br />

Stephan Iglseder von der <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>ambulanz<br />

an der Abteilung<br />

für Neurologie am Konventhospital<br />

Barmherzige Brüder <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z.<br />

Häufigste <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>art<br />

Den häufigen Lagerungsschw<strong>in</strong>del<br />

erlebt laut St<strong>at</strong>istik jeder zehnte<br />

Mensch m<strong>in</strong>destens<br />

e<strong>in</strong>mal<br />

im Leben – oft<br />

beim erstmaligen<br />

Umdrehen nach<br />

dem Aufwachen, nach<br />

abruptem Aufsetzen oder<br />

Bücken. Er verschw<strong>in</strong>det wieder<br />

nach wenigen Sekunden, längstens<br />

e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>ute, wenn ke<strong>in</strong>e weiteren<br />

Bewegungen erfolgen. Ausgelöst<br />

wird dieser kurze, heftige <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong><br />

durch kle<strong>in</strong>ste Kalkkristalle, die<br />

<strong>sich</strong> vor allem mit zunehmendem<br />

Alter <strong>in</strong> den flüssigkeitsgefüllten<br />

Bogengängen des Gleichgewichtsorgans<br />

im Innenohr loslösen. Wie<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Karussell der Schwerkraft<br />

folgend, zirkulieren sie noch weiter,<br />

wenn die auslösende Körperbewegung<br />

schon beendet ist. W<strong>in</strong>zige<br />

haarähnliche Sensoren <strong>in</strong> den Bogengängen<br />

registrieren diesen Reiz und<br />

leiten ihn an das Gehirn, wo diese<br />

Bewegungsmeldung als <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong><br />

erlebt wird. Manchmal bleibt es<br />

bei der e<strong>in</strong>en Episode, manchmal<br />

18


Dr. Stephan Iglseder,<br />

<strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>ambulanz, Abteilung<br />

für Neurologie mit<br />

Stroke-Unit, Konventhospital<br />

Barmherzige Brüder, L<strong>in</strong>z<br />

„Jahrelang unbehandelter<br />

Bluthochdruck,<br />

Diabetes und hohe Cholester<strong>in</strong>werte<br />

s<strong>in</strong>d Risikofaktoren<br />

für Schäden an Blutgefäßen,<br />

Nerven- und anderen S<strong>in</strong>nessystemen<br />

wie z.B. dem Auge<br />

oder dem Gleichgewichtsorgan.<br />

Dadurch kommt es<br />

letztlich zu e<strong>in</strong>em <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong><br />

meist im<br />

S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />

Gangstörung,<br />

die nicht<br />

selten mit<br />

Stürzen e<strong>in</strong>hergeht.“<br />

wiederholen <strong>sich</strong> diese Anfälle täglich<br />

über lange Zeiträume. Grundsätzlich<br />

ist der anfallartige Lagerungsschw<strong>in</strong>del<br />

harmlos - daher auch die Bezeichnung<br />

„benigner paroxysmaler<br />

Foto: BB L<strong>in</strong>z<br />

Lagerungsschw<strong>in</strong>del“. E<strong>in</strong> Gefahrenpotenzial<br />

enthält er dann, wenn er zu<br />

Stürzen und damit zu Verletzungen<br />

führt. Spezielle Befreiungsmanöver<br />

führen zur Entfernung der Kalkkristalle<br />

und somit meist sehr rasch zur Heilung<br />

dieses <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>s. Die Behandlung<br />

des gutartigen Lagerungsschw<strong>in</strong>dels<br />

kommt völlig ohne Medikamente aus.<br />

Innenohrerkrankung als Ursache<br />

Ménière-Krankheit: Diese ebenfalls<br />

häufige Ursache für e<strong>in</strong>en Drehschw<strong>in</strong>del<br />

ist e<strong>in</strong>e Innenohrerkrankung,<br />

erstmals beschrieben vom Arzt<br />

Prosper Ménière (Frankreich, 19.<br />

Jhdt.), die im Gleichgewichtsorgan<br />

zu Druckschwankungen führt. Durch<br />

e<strong>in</strong>en fe<strong>in</strong>en Riss <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Membran<br />

kommt es zur Vermischung von<br />

zwei Flüssigkeiten unterschiedlichen<br />

Elektrolytgehalts. Das bewirkt e<strong>in</strong>e<br />

fehlerhafte Impulsweitergabe im<br />

Gleichgewichtsorgan und damit<br />

e<strong>in</strong>en vehementen <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>anfall<br />

mit Hörstörungen, starker Übelkeit<br />

und Erbrechen. Meist verschließt<br />

<strong>sich</strong> der Riss von selbst wieder, sodass<br />

der ursprüngliche chemische<br />

Wert der normalerweise getrennten<br />

Flüssigkeiten wieder hergestellt<br />

Lagerungsschw<strong>in</strong>del kann bei zu<br />

raschem Aufstehen oder Aufsetzen,<br />

z. B. nach dem Aufwachen, entstehen.<br />

wird, was bis zu mehrere Stunden<br />

dauern kann. Mit hoch dosierten<br />

Medikamenten können Häufigkeit<br />

und Intensität der Anfälle deutlich<br />

gemildert werden, sie neigen jedoch<br />

zum Wiederaufflackern. Nur<br />

<strong>in</strong> wenigen Ausnahmefällen ist zur<br />

<strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>therapie überhaupt e<strong>in</strong>e<br />

HNO-chirurgische Maßnahme <strong>in</strong> Erwägung<br />

zu ziehen. Die Fahrtüchtigkeit<br />

kann beim Morbus Ménière wegen<br />

der überfallsartig auftretenden<br />

<strong>Schw<strong>in</strong>del</strong><strong>at</strong>tacken e<strong>in</strong>geschränkt<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Die Frenzelbrille mit 15+Dioptrien erlaubt<br />

e<strong>in</strong>e genaue Betrachtung der Augenbewegungen.<br />

Foto: BB L<strong>in</strong>z<br />

Gleichgewichtstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und Cortison<br />

Ähnlich wie bei der Ménière-<br />

Krankheit ist es auch bei der gar<br />

nicht seltenen Neuritis vestibularis<br />

e<strong>in</strong>e Entzündungsreaktion<br />

im Innenohr, die e<strong>in</strong>en Ausfall des<br />

Gleichgewichtsorgans bewirkt. Die<br />

Betroffenen leiden tagelang unter<br />

andauernden <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>zuständen.<br />

Die Ursache der Entzündung ist<br />

trotz vielfältiger Forschung bis heute<br />

ungeklärt, e<strong>in</strong>e noch nicht näher<br />

identifizierte Virus<strong>in</strong>fektion dürfte<br />

e<strong>in</strong> Auslöser se<strong>in</strong>, aber im Pr<strong>in</strong>zip<br />

kann jede chronische Mittelohroder<br />

Innenohrerkrankung Defekte<br />

im Gleichgewichtsorgan h<strong>in</strong>terlassen<br />

und <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong> herbeiführen.<br />

Zur Wiederherstellung der<br />

19


HUMAN Herbst 2013<br />

Im Auto gelesen? Zu nahe an der K<strong>in</strong>ole<strong>in</strong>wand<br />

gesessen? Auch das können<br />

Gründe für <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong> und ebenso für<br />

Übelkeit se<strong>in</strong>.<br />

E. Tenerowicz, Wels.<br />

„Nach e<strong>in</strong>em urplötzlichen<br />

schweren<br />

<strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>anfall mit<br />

extremer Übelkeit b<strong>in</strong><br />

ich an e<strong>in</strong>em heißen Sommertag<br />

<strong>in</strong> der Notaufnahme<br />

gelandet. Die Diagnose:<br />

Flüssigkeitsmangel, Stress,<br />

eventuell auch Anzeichen<br />

e<strong>in</strong>es Morbus Ménière. Vor<strong>sich</strong>tshalber<br />

trage ich seither<br />

immer Tabletten bei mir, die<br />

mir sofort helfen würden.“<br />

– sie können e<strong>in</strong>en so genannten<br />

optok<strong>in</strong>etischen <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong> bis<br />

zum Erbrechen auslösen, weil das<br />

Auge <strong>sich</strong> nicht schnell genug den<br />

wandernden optischen E<strong>in</strong>drücken<br />

anpassen kann.<br />

Achtung Schlaganfall!<br />

Zentrale <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>formen entstehen<br />

durch Erkrankungen direkt im<br />

zentralen Nervensystem - etwa<br />

e<strong>in</strong>en Schlaganfall. Bei e<strong>in</strong>em plötzlich<br />

und ohne erkennbaren Anlass<br />

auftretenden heftigen <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>,<br />

der möglicherweise auch mit e<strong>in</strong>er<br />

e<strong>in</strong>geschränkten Gehfähigkeit bzw.<br />

Empf<strong>in</strong>dungs- oder Sprachstörungen<br />

Gleichgewichtskontrolle ist Gleichgewichtstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

s<strong>in</strong>nvoll. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus verhilft e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>wöchige<br />

Cortisonbehandlung dem Gleichgewichtsorgan<br />

zu e<strong>in</strong>er raschen<br />

Erholung.<br />

Foto: vertigo<br />

Leiden älterer Menschen<br />

E<strong>in</strong> beidseitiger chronischer Ausfall<br />

des Gleichgewichtsorgans liegt bei<br />

der bil<strong>at</strong>eralen Vestibulop<strong>at</strong>hie<br />

vor, an der viele ältere Menschen<br />

leiden. <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>, Sehstörungen<br />

und Benommenheit werden nicht<br />

im Ruhezustand erlebt, sondern<br />

beim Gehen v. a. <strong>in</strong> Dunkelheit und<br />

auf unebenem Boden. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensives<br />

Gleichgewichtstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g kann bei<br />

m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>em Drittel der P<strong>at</strong>ient<strong>in</strong>nen<br />

und P<strong>at</strong>ienten e<strong>in</strong>e deutliche,<br />

zum<strong>in</strong>dest subjektive Erleichterung<br />

erreichen. Die vestibuläre Migräne<br />

geht ebenfalls mit e<strong>in</strong>em Dreh- oder<br />

Schwankschw<strong>in</strong>del oder auch nur<br />

e<strong>in</strong>er Gangun<strong>sich</strong>erheit e<strong>in</strong>her und<br />

dauert meist weniger als e<strong>in</strong>e Stunde,<br />

kann <strong>sich</strong> aber auch über mehr<br />

als 24 Stunden h<strong>in</strong>ziehen. Kopfschmerzen<br />

gehen dem <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>anfall<br />

mitunter voraus oder folgen<br />

nach, erhöhte Licht-, Geräusch- und<br />

Geruchsempf<strong>in</strong>dlichkeit können ihn<br />

ähnlich wie bei e<strong>in</strong>er Migräne<strong>at</strong>tacke<br />

begleiten. Medikamente haben <strong>in</strong><br />

der Therapie der vestibulären Migräne<br />

e<strong>in</strong>en wichtigen Stellenwert.<br />

Rasche Bewegungen <strong>in</strong> nächster<br />

Nähe, wie fahrende Autos, laufende<br />

Bildschirmzeilen, e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>ogroßle<strong>in</strong>wand,<br />

ungewohnte Gleit<strong>sich</strong>tbrillen<br />

E<strong>in</strong> Bild, das schw<strong>in</strong>delig macht ...<br />

e<strong>in</strong>hergeht, ist immer an e<strong>in</strong>en<br />

Schlaganfall zu denken und sofort<br />

ärztliche Hilfe zu rufen. „Nur äußerst<br />

selten ist e<strong>in</strong> Tumor schuld an<br />

Gleichgewichtsproblemen. Auch die<br />

Halswirbelsäule ist nur selten der Ursprung<br />

von <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>symptomen“,<br />

20


<strong>Schw<strong>in</strong>del</strong> und Psyche<br />

<strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>zustände führen sehr<br />

häufig zu e<strong>in</strong>er massiven E<strong>in</strong>schränkung<br />

der Lebensqualität.<br />

Die Betroffenen vermeiden<br />

ängstliche Situ<strong>at</strong>ionen, die möglicherweise<br />

e<strong>in</strong>en erneuten Anfall<br />

heraufbeschwören könnten und<br />

trauen <strong>sich</strong> schließlich kaum<br />

mehr aus dem Haus. Zu den am<br />

weitesten verbreiteten <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>formen<br />

zählen die so genannten<br />

som<strong>at</strong>oformen <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>arten,<br />

wo zwar körperliche Beschwerden<br />

geschildert werden, aber<br />

ke<strong>in</strong>e organischen Erkrankungen<br />

feststellbar s<strong>in</strong>d, sondern vielmehr<br />

psychische Ursachen dah<strong>in</strong>ter<br />

stecken. Dabei kommt es<br />

zu Un<strong>sich</strong>erheiten beim Gehen<br />

und Stehen z. B. auf öffentlichen<br />

Plätzen, <strong>in</strong> beengenden Räumen<br />

oder unter Menschenmassen. Interessanterweise<br />

besteht bei starker<br />

Ablenkung - so auch paradoxerweise<br />

beim Radfahren - meist ke<strong>in</strong><br />

<strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>. Ebenso bessert <strong>sich</strong><br />

der <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong> nicht selten nach<br />

Genuss ger<strong>in</strong>ger Alkoholmengen.<br />

„Bei fast jedem vierten P<strong>at</strong>ient <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>ambulanz liegen<br />

e<strong>in</strong>e Depression, e<strong>in</strong>e Angststörung<br />

oder e<strong>in</strong>e Panikstörung zugrunde,<br />

die <strong>sich</strong> vordergründig als <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong><br />

präsentieren“, schätzt der<br />

Neurologe Dr. Stephan Iglseder.<br />

Bei jüngeren, sonst völlig <strong>gesund</strong>en<br />

Menschen s<strong>in</strong>d Phobien und<br />

Panik<strong>at</strong>tacken sogar die häufigste<br />

<strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>ursache. Gar nicht selten<br />

aber entwickeln Menschen, die<br />

bereits e<strong>in</strong>en Lagerungsschw<strong>in</strong>del<br />

oder Ménière-Anfall erlebt haben,<br />

<strong>Schw<strong>in</strong>del</strong> kann auch mit Angst- und<br />

Panikstörungen zu tun haben.<br />

e<strong>in</strong>en phobischen <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong><br />

als Sekundärfolge. E<strong>in</strong>e frühe<br />

psychologische Begleitung kann<br />

helfen, e<strong>in</strong>e Chronifizierung zu<br />

verh<strong>in</strong>dern.<br />

Das Vestibul (Gleichgewichtsorgan)<br />

ist über Nervenbahnen mit dem Gehirn vernetzt und<br />

vor allem bei raschen Änderungen der Körperlage aktiv.<br />

Foto: semont<br />

ist Dr. Iglseder überzeugt. Autoimmunerkrankungen<br />

wie Multiple<br />

Sklerose oder Lupus erythem<strong>at</strong>odes<br />

h<strong>in</strong>gegen, die letztlich zu<br />

Entzündungen im Gehirn führen,<br />

verursachen fallweise <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>symptome.<br />

Für e<strong>in</strong>e treff<strong>sich</strong>ere<br />

Diagnose genügt bei den meisten<br />

<strong>Schw<strong>in</strong>del</strong>p<strong>at</strong>ienten nach Erhebung<br />

der Krankengeschichte e<strong>in</strong>e ausführliche<br />

neurologische Untersuchung<br />

mit Schwerpunkt auf Lagerungsmanöver<br />

und Augenbewegungen.<br />

Unwillkürliches rhythmisches<br />

Augenzittern - der so genannte<br />

Nystagmus - ist kennzeichnend für<br />

viele <strong>Schw<strong>in</strong>del</strong><strong>at</strong>tacken und kann<br />

unter der Frenzelbrille, e<strong>in</strong>er extrem<br />

vergrößernden Leuchtbrille, objektiv<br />

und e<strong>in</strong>deutig beurteilt werden. Bei<br />

Bedarf ist e<strong>in</strong> Gehörtest hilfreich als<br />

Zus<strong>at</strong>z<strong>in</strong>form<strong>at</strong>ion.<br />

Klaus Stecher<br />

21

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