Handewitter - Grafik Nissen
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104 Kultur<br />
<strong>Handewitter</strong> Laternelauf:<br />
Ein Ort auf den Beinen<br />
War es der größte Laternenumzug,<br />
der sich jemals durch<br />
Handewitt bewegte? Die Veranstalter<br />
schätzen das sich 1200<br />
Kinder, Eltern und Großeltern<br />
dem Tross anschlossen. Klaus-<br />
Dieter Stotz, der den kleinen<br />
Trecker an der Spitze fuhr,<br />
musste im Frösleer Bogen sogar<br />
einmal anhalten. Die letzten<br />
hatten da noch nicht einmal den<br />
Parkplatz vor der Wikinghalle<br />
verlassen. So ergab sich ganz<br />
unverhofft ein Straßenkonzert.<br />
Der <strong>Handewitter</strong> Bläserchor<br />
spielte „Laterne, Laterne, Sonne,<br />
Mond und Sterne“ – und<br />
alle sangen mit. Die riesige Resonanz<br />
sprach nicht nur für das<br />
Konzept, sondern unterstrich<br />
zugleich die relativ junge Bevölkerungsstruktur<br />
Handewitts.<br />
„In anderen Orten sieht man<br />
viele Menschen mit Rollatoren,<br />
hier mit dem Kinderwagen“,<br />
war aus berufenem Mund zu<br />
hören.<br />
Die Veranstalter registrierten<br />
nicht nur einen Rekord bei den<br />
Teilnehmern, sondern auch bei<br />
den helfenden Händen. Die<br />
<strong>Handewitter</strong> Interessengemeinschaft<br />
Selbstständiger (HIS)<br />
und die Freiwillige Feuerwehr<br />
Handewitt hatten im Vorfeld<br />
weitere Vereine und Institutionen<br />
gefunden, die kräftig<br />
mit anpackten. Es begann mit<br />
einem Kindergottesdienst, den<br />
Diakon Marc Eck leitete. Gleich<br />
in vier Kindergärten war vor<br />
dem Laternelauf kräftig die<br />
Werbetrommel gerührt und<br />
tüchtig die passenden Lieder<br />
einstudiert worden. Auch an der<br />
Dekoration der Reithalle waren<br />
die Kindergärten beteiligt.<br />
Die Sportstätte hatte der Grenzland<br />
Reit- und Fahrverein zur<br />
Verfügung gestellt. Einige Pferde<br />
und Reiter bildeten das Ende<br />
des Umzugs. Oder genauer ge-<br />
sagt: zwei Mädchen, die mit<br />
Schaufel und Schubkarre sofort<br />
die anfallenden Pferdeäpfel beseitigten.<br />
Die Jugendfeuerwehr<br />
begleitete das „große Feld“ mit<br />
einigen Fackeln, die Wehr Handewitt<br />
kümmerte sich um die<br />
Verkehrssicherheit. Es brannte<br />
nichts an, obwohl der einzige<br />
Polizist plötzlich zu einem Einsatz<br />
abrücken musste.<br />
Zurück in der Reithalle roch es<br />
schon nach Punsch und Wurst.<br />
Auch hier bewiesen die Feuerwehrleute<br />
ein gutes Händchen<br />
und hatten angesichts des<br />
großen Andrangs eine Menge<br />
zu tun. Einige Ponys zogen ihre<br />
Runden auf dem Reitparcours,<br />
auf ihrem Rücken saßen lachende<br />
Kinder. Die Pfadfinder<br />
betreuten das Grillen des<br />
Stockbrotes, das die „Medelbyer<br />
Landbäckerei“ gespendet<br />
hatte. „Wir sind stolz darüber,<br />
dass alle an einem Strang gezogen<br />
haben und für diese ehrenamtliche<br />
Aufgabe ihre Freizeit<br />
geopfert haben“, sagten Niels<br />
Lommatzsch und Klaus-Dieter<br />
Stotz vom HIS-Vorstand. „Wir<br />
würden uns freuen, wenn im<br />
nächsten Jahr weitere Vereine<br />
dazustoßen würden.“ (ki) n