Erwin Meyer - GWDG
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Berlin<br />
<strong>Meyer</strong> erkannte rasch, dass es für gute Rundfunkübertragungen<br />
wichtig war, die Akustik von Räumen, die Eigenschaften von Mikrofonen,<br />
Lautsprechern, Musikinstrumenten, Schallfeldern und<br />
Tonabnehmern besser zu verstehen. Dazu war es nötig, Messverfahren<br />
zu entwickeln, die es bis dahin nicht gab und die erst mit den<br />
gerade erfundenen Elektronenröhren (vor allem für Verstärker und<br />
Gleichrichter) möglich wurden. Neben zwei Publikationen zum<br />
Hörvorgang aus der Zusammenarbeit mit Waetzmann (1925) [5, 6]<br />
und einem ausführlichen Handbuchartikel über das Gehör [14]<br />
(1927) erschienen in rascher Folge Arbeiten zur Prüfung von Lautsprechern<br />
[8] und zur Messung von Schallfeldern [9] (beide 1926),<br />
zur Messung der Schnelle- und Druckamplituden in Schallfeldern<br />
[10], zur Nachhallmessung [11], zur Messung der Frequenzkurven<br />
von Telefonen und Lautsprechern [12] und zu nichtlinearen Verzerrungen<br />
von Lautsprechern [13] (alle 1927). 1928 beschrieb <strong>Meyer</strong><br />
eine Apparatur zur automatischen Aufzeichnung von Nachhallvorgängen<br />
mit Frequenzgemischen [16], sowie eine weitere Apparatur<br />
zur automatischen Klanganalyse nach dem Suchtonverfahren<br />
[17]. ” Moderne Verfahren der Klanganalyse“ war auch das Thema<br />
seines Habilitationsvortrags an der Technischen Hochschule Berlin<br />
(Dezember 1928). Als Privatdozent hielt er seitdem Vorlesungen<br />
über Technische Akustik [201]. Einen kritischen Artikel schrieb er<br />
auch über die damals gebräuchlichen Methoden zur Hörprüfung,<br />
wofür er einige Experimente gemacht hatte [15]. Ebenfalls 1928<br />
bekam <strong>Meyer</strong> den mit RM 1000,– dotierten Preis einer Stiftung<br />
zugesprochen für eine Arbeit ” Über die Anwendung der neuen<br />
akustischen Meßverfahren auf elektroakustische Probleme, insbesondere<br />
zur Prüfung von Lautsprechern“ [200].<br />
Aus seiner Arbeit am RPZ publizierte <strong>Meyer</strong> 1929 Untersuchungen<br />
am Kathodophon, einem zeitweilig benutzten Mikrofon<br />
für Tonfilm- und Rundfunkaufnahmen, das mit einer Plasmastrecke<br />
arbeitet und – wie <strong>Meyer</strong> nachwies – ein Schallschnelle-Empfänger<br />
ist (während die üblichen Mikrofone Druckempfänger sind)<br />
[19]. Im gleichen Jahr beschrieb er Verfahren zur Messung der Frequenzkurven<br />
von Tonabnehmern und Grammophonen [22]. Auch