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Nr. 202, August 2005 - Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Köln

Nr. 202, August 2005 - Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Köln

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<strong>Köln</strong>er Mitgliederrundbrief<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>202</strong> <strong>August</strong> <strong>2005</strong><br />

und täglich<br />

grüßt<br />

... die Wahl<br />

Bundestagswahl<br />

Der Countdown<br />

läuft<br />

Der neue Landtag<br />

Bericht aus<br />

Düsseldorf<br />

<strong>Köln</strong><br />

Koalition der<br />

Schändlichkeiten<br />

<strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong> / <strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong>


I n h a l t<br />

Stadtpolitik<br />

Zwischenbilanz zu Hartz IV 13<br />

Marlis Bredehorst<br />

Inhaltsverzeichnis 2<br />

Adressen 18 & 19<br />

Termine 20<br />

Bundestag<br />

Alles Penner - oder was ? 3<br />

Ralf Unna<br />

Von <strong>Köln</strong> nach Berlin - die <strong>Grünen</strong><br />

KandidatInnen für die Bundestagswahl 4<br />

Gut vorbereitet - <strong>Die</strong> Parteitage zur<br />

Bundestagswahl 6<br />

Jörg Penner<br />

Reicht Angela Merkel aus? 7<br />

Angela Behring<br />

Brief an den Landesvorstand 8<br />

Jörg Penner, Angela Behring, Manfred Waddey, Ralf Unna,<br />

Anna Schönhütte, Kerstin Ciba<br />

Landtag<br />

Große Koalition der Schändlichkeiten 15<br />

Jörg Frank<br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Kurz notiert 16<br />

und wieder ist nach der Wahl vor der Wahl. Nach drei<br />

Wahlen in zwei Jahren nähert sich mit Riesenschritten die<br />

Bundestagswahl.<br />

Es steht viel auf dem Spiel, gilt es doch Schwarz-Gelb oder<br />

Schwarz-Rot zu verhindern und die <strong>Grünen</strong> so stark wie<br />

möglich zu machen. Dazu wollen wir auch mit diesem<br />

Heft beitragen. Also keinen langen Worte und auf in den<br />

Wahlkampf!<br />

Es grüßt<br />

die Redaktion<br />

Landtagswahl-Nachlese 10<br />

Manfred Waddey<br />

Der Start im Landtag 12<br />

Andrea Asch<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

V.i.S.d.P.:<br />

Druck:<br />

Vertrieb:<br />

Redaktion:<br />

Erscheinung:<br />

Preis:<br />

<strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong> / DIE GRÜNEN, <strong>Kreisverband</strong> <strong>Köln</strong> • Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />

Angela Behring, Jörg Heinrich Penner<br />

Bernd Roelle<br />

KV-Büro • Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />

Marius Hermanns, Christiane Martin, Dr. Helma Pasch, Dr. Ralf B. Unna, Anke<br />

Waldmann<br />

Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong> 9727888 9727889 ⌨ redaktion@mach-et.de<br />

⌨ machet@gruenekoeln.de<br />

4x jährlich<br />

1 €, Mitglieder kostenlos<br />

Unverlangt eingesandte Manuskripte nehmen wir gerne entgegen. Haftung wird nicht übernommen.<br />

Gedruckt auf holzfreiem und chlorfrei gebleichtem Papier.


Bundestagswahl<br />

Alles Penner - oder was?<br />

Von <strong>Köln</strong> lernen heißt siegen lernen<br />

Der <strong>Köln</strong>er <strong>Kreisverband</strong> hat bei der<br />

letzten Landtagswahl deutlich mehr als<br />

jede zehnte grüne Stimme im Land<br />

geholt. Insgesamt haben wir über 5.000<br />

Stimmen gewonnen, während<br />

landesweit ohne <strong>Köln</strong> 15.000<br />

Wählerinnen weniger für uns votierten.<br />

Unter den besten fünf Stimmbezirken in<br />

NRW befanden sich drei aus unserer<br />

Stadt. Alles Zufall oder nur dem<br />

"Großstadt-effekt" geschuldet?<br />

Keineswegs!<br />

Mit harten Sachdebatten und einer<br />

eigenständigen Linie hat sich der KV<br />

<strong>Köln</strong> frühzeitig - und nicht immer zur<br />

Freude der Verantwortungsträgerinnen<br />

im Lande - von der schwachen "NRW-<br />

Wohlfühllinie" abgesetzt. Unsere<br />

inhaltliche Kritik am Wahlkampf des<br />

Landes-verbandes könnt Ihr im<br />

abgedruckten Brief des Vorstandes<br />

nachlesen (S. 8) .<br />

Was bedeutet dies für den überraschend<br />

notwendig gewordenen Bundestagswahlkampf?<br />

Zunächst hat sich der<br />

Landesvorstand in einem persönlichen<br />

Gespräch unter Leitung von Jörg Penner<br />

einsichtig gezeigt und setzt sich nun auf<br />

Bundesebene - vermutlich erfolglos -<br />

dafür ein, die in NRW gemachten Fehler<br />

nicht zu wiederholen. Allerdings<br />

erscheint mir die Situation inzwischen<br />

stark verändert.<br />

Zwei ungleiche Gruppierungen haben<br />

sich zu einem äußerst heterogenen<br />

Konglomerat vereinigt. Dabei ist schon<br />

der Namen eine doppelte Täuschung.<br />

Weder handelt es sich bei der so<br />

genannten Linkspartei um EINE Partei<br />

noch ist sie in meinen Augen LINKS.<br />

Dabei ist der erste Sachverhalt<br />

offensichtlich: <strong>Die</strong> dominante PDS ist<br />

sicherlich eine herkömmliche Partei -<br />

allerdings nur im kleineren Teil<br />

Deutschlands, dort durchaus auch gerne<br />

mit Regierungsbetei-ligungen. In den<br />

alten Bundesländern hingegen ist sie<br />

über den Status einer unbedeutenden<br />

Desperadotruppe<br />

nicht<br />

hinausgekommen. Ganz anders die<br />

WASG, die bereits Geschichte geworden<br />

ist. Sie hat sich selber nie als Partei in<br />

unserem Sinne gesehen.<br />

Der zweite Sachverhalt ist weniger<br />

offensichtlich: Wenn wir die kalkulierten<br />

verbalen Anleihen des spitzen<br />

Kandidaten an den Nazi-<br />

Sprachgebrauch einmal als populistische<br />

Anbiederung an dumpfdeutsche<br />

Freizeitfaschisten beiseite lassen,<br />

erkennen wir auf den zweiten Blick, dass<br />

Geschlechter-, Generationen- und auch<br />

soziale Gerechtigkeit - von ökologischen<br />

Themen ganz zu schweigen - im linken<br />

Sinn hier nicht vertreten werden.<br />

Quotierung und Frauenpolitik finden in<br />

der Männerwelt der "Linkspartei"<br />

schlicht nicht statt, sie wurden als<br />

Anachronismen entsorgt. Prost!<br />

Generationengerechtigkeit kann sich<br />

wohl niemand auf die Fahnen schreiben,<br />

dessen ausgabenintensive Programme<br />

auf Pump finanziert würden und die<br />

öffentlichen Schuldenberge weiter<br />

wachsen ließen. <strong>Die</strong> Kompetenz für<br />

Ökologie schreiben die "Linken" zu<br />

Recht uns <strong>Grünen</strong> zu und lassen mit<br />

Rücksicht auf ihren monothematischen<br />

Wahlkampf lieber die Finger von solch<br />

komplizierter Materie. Danke!<br />

Bleibt die soziale Gerechtigkeit, genauer<br />

die soziale Ungerechtigkeit für die dieses<br />

Zweckbündnis zweier Populisten steht:<br />

Was ist daran sozial, wenn eine<br />

Aldikassiererin wieder - wie vor den<br />

Reformen - mit ihren Beiträgen dafür<br />

einsteht, dass ich als achtunddreißigjähriger<br />

Tierarzt im Falle meiner<br />

Arbeitslosigkeit für den Rest meines<br />

Erwerbslebens erhebliche staatliche<br />

Transferleistungen erhalte? Mit anderen<br />

Worten: Wir brauchen diese verlogene<br />

Truppe nicht ständig mit den kontrolliert<br />

faschistoiden Entgleisungen eines<br />

Einzelnen zu hänseln - wir sollten uns<br />

als Grüne die Mühe machen, uns<br />

programmatisch mit ihrer Ansammlung<br />

strukturkonservativer Altlasten<br />

auseinander zu setzen.<br />

Das gilt auch für die "Wirtschaftpartei<br />

CDU", deren Kanzlerkandidatin nicht<br />

nur Brutto mit Netto verwechselt,<br />

sondern auch steigen mit fallen: Wie<br />

jeder Arbeitnehmer jeden Monat<br />

nachlesen kann, bleibt sein Brutto- im<br />

Gegensatz zu seinem Nettogehalt auch<br />

bei sinkenden Sozialbeiträgen gleich.<br />

<strong>Die</strong> führen allerdings zu mehr Geld in<br />

der Tasche - sprich Netto.<br />

Schade, dass viele Berufspolitiker, nicht<br />

nur in der CDU, offensichtlich schon<br />

sehr lange keine monatliche Gehaltsabrechnung<br />

mehr gesehen haben.<br />

Schlimm aber für eine Frau, deren<br />

wichtigstes Thema der letzten Jahre<br />

neben einer Teilnahme am Irakkrieg die<br />

Wirt-schafts- und Arbeitsmarktpolitik<br />

ist.<br />

Da beschleicht mich der Verdacht, ein<br />

wirtschaftlich ahnungsloser und<br />

inkompetenter Machtmensch will sich<br />

nach dem "Modell NRW" durch bloßes<br />

Verweigern von Politik an die Macht<br />

mogeln. Was mich nahtlos zur SPD<br />

bringt: Nicht nur, dass sich die Genossen<br />

mal wieder als einzige demokratische<br />

Partei in <strong>Köln</strong> nicht an die Absprachen<br />

zur Plakatierung nach dem Weltjugendtag<br />

hielten (die "Abrüstungsverhandlungen"<br />

wurden übrigens von unserem<br />

KV-Vorstand initiiert). Nein, die zum<br />

Umfallen erfolgreichen Wunderminister<br />

für Wirtschaft, Finanzen und - Ihr ahnt<br />

es schon - auch unser Lieblingssheriff<br />

Otto entblöden sich öffentlich, im<br />

Wahlkampf eine große Koalition<br />

herbeizureden.<br />

Was sagt uns das über die Wertschätzung<br />

dieser Herren für ihre bisherige<br />

Arbeit mit uns? Und was bleibt da noch<br />

übrig? Ach ja, diese Möchtegerne-18%-<br />

Ex-Spass-Partei mit ihrem Ex-Kanzlerkandidaten.<br />

Aber eigentlich ist über die<br />

schon alles gesagt - den Rest erspare ich<br />

Euch und empfehle für die FDP: ex und<br />

hopp unter die 5 % ins Körbchen!<br />

Nach Durchsicht dieser Ansammlung<br />

indifferenter bis inkompetenter Mitbewerber<br />

bin ich froh und glücklich über<br />

unsere richtigen Positionen und<br />

charismatischen Personen. Deshalb lasst<br />

uns gemeinsam zu den Menschen<br />

gehen, Ihnen unsere Ideen und<br />

Konzepte erklären und sie von uns<br />

<strong>Grünen</strong> überzeugen. Ich habe allergrößte<br />

Lust, erneut in <strong>Köln</strong> ein bundesweit<br />

beachtetes grünes Ergebnis zu holen.<br />

Dafür bitte ich Euch um Eure<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>202</strong> • <strong>August</strong> <strong>2005</strong> 3


K a n d i d a t I n n e n<br />

Von <strong>Köln</strong> nach Berlin -<br />

Kerstin Müller, Wahlkreis 96, <strong>Köln</strong> III<br />

(Ehrenfeld, Nippes, Chorweiler)<br />

Antworten zu geben.<br />

Liebe Freundinnen und Freunde,<br />

der vorgezogene Bundestagswahlkampf<br />

<strong>2005</strong> wird einer der härtesten<br />

Wahlkämpfe, vor dem wir je<br />

standen. Klar ist: Bei diesen Wahlen<br />

geht es um "Grün pur", gerade jetzt<br />

müssen wir zeigen, wie wichtig<br />

starke Grüne im Bundestag sind. Ob<br />

in der Regierung oder in der<br />

Opposition: Wir sind die politische<br />

Kraft, die die zentralen<br />

Zukunftsfragen stellt und die den<br />

Mut hat, auch unbequeme<br />

Wir Grüne haben diese Gesellschaft verändert. Nach<br />

Jahrzehnten des Stillstandes haben wir ökologisch<br />

umgesteuert, wir haben diese Republik liberaler und<br />

weltoffener gemacht! <strong>Die</strong> deutsche Außenpolitik steht heute<br />

für gerechte Globalisierung, für den Vorrang von ziviler<br />

Krisenprävention vor Präventivkriegen und für den Schutz<br />

der Menschen- und Frauenrechte.<br />

Jetzt geht es darum, diese Politik zu verteidigen: gegen eine<br />

SPD, die der Mut verlassen hat und die sich vor Heuschrecken<br />

und Lafontaine fürchtet. Gegen die so genannte<br />

"Linkspartei", die am rechten Rand auf Stimmenfang geht.<br />

Und vor allem gegen eine Union, die all das zurückdrehen<br />

will, was wir Grüne durchgesetzt haben.<br />

Eine neue Weltinnenpolitik, die sich auf eine starke UNO<br />

und einen effektiven Multilateralismus stützt und<br />

Verantwortung für die "Eine Welt" übernimmt, ist heute<br />

dringlicher denn je. Ich bin der festen Überzeugung: Ob<br />

wir, die Industrieländer, die Reichen dieser Welt, wirklich<br />

zu einer gerechten Gestaltung der Globalisierung bereit<br />

sind, wird sich in Afrika entscheiden. Und deshalb gilt mein<br />

Einsatz besonders den vergessenen Menschenrechtskrisen<br />

in Afrika.<br />

Aber nicht nur bei Menschenrechtsverletzungen müssen<br />

wir uns einmischen. Wir brauchen auch mehr Mittel im<br />

Kampf gegen Armut und Aids und wir brauchen vor allen<br />

Dingen eine gerechte und faire Teilhabe der<br />

Entwicklungsländer am Welthandel. Für uns Grüne macht<br />

Gerechtigkeit eben nicht an nationalen Grenzen halt.<br />

Ich freue mich auf den anstehenden Wahlkampf gemeinsam<br />

mit den Ortsverbänden, dem <strong>Kreisverband</strong> und der <strong>Grünen</strong><br />

Jugend, die schon tolle Aktionen für die heiße Phase geplant<br />

haben. Lasst uns mit Mut, Selbstbewusstsein und<br />

Entschlossenheit in den Wahlkampf ziehen. <strong>Die</strong>ses Land<br />

braucht starke Grüne!<br />

Mit grünen Grüßen, Eure Kerstin Müller<br />

Volker Beck, Wahlkreis 95, <strong>Köln</strong> II (Altstadt Süd, Neustadt Süd,<br />

Rodenkirchen, Lindenthal)<br />

Mit Sicherheit für Bürgerrechte<br />

Zur Person: Geboren 1960 in Stuttgart-Bad Cannstatt; ledig,<br />

schwule Lebensgemeinschaft. Seit 1994 <strong>Köln</strong>er Bundesstagsabgeordneter.<br />

Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der<br />

Bundestagsfraktion von BÜNDNIS <strong>90</strong>/DIE GRÜNEN und<br />

Mitglied im Parteirat der <strong>Grünen</strong>. Zuvor 8 Jahre<br />

rechtspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion (1994-<br />

2002) von BÜNDNIS <strong>90</strong>/DIE GRÜNEN.<br />

Meine politischen Wurzeln liegen in der Friedensbewegung<br />

und im Einsatz für die Rechte gesellschaftlicher Minderheiten.<br />

Das Engagement für Bürger- und Menschenrechte,<br />

einen starken Rechtsstaat und eine lebendige Demokratie<br />

ist die Triebfeder meines politischen Handelns.<br />

Zu meinen schönsten Tagen als Politiker zählt sicher der 1.<br />

<strong>August</strong> 2001, an dem mit der Eingetragenen Lebenspartnerschaft<br />

für Lesben und Schwule ein großer Schritt für deren<br />

rechtliche Gleichstellung in Deutschland getan wurde.<br />

In der aktuellen Wahlperiode habe ich für eine Reihe von<br />

wichtigen gesellschaftlichen Modernisierungsprojekten<br />

gekämpft, beispielsweise für ein umfassendes Antidiskriminierungsgesetz,<br />

das Informationsfreiheitsgesetz und ein<br />

moderneres Zuwanderungsrecht.<br />

Zur politisch-inhaltlichen Arbeit kamen die klassischen<br />

Aufgaben eines Parlamentarischen Geschäftsführers.<br />

Konkret heißt das: Ich war und bin dafür verantwortlich,<br />

dass in der Fraktion "der Laden läuft". Ich muss die<br />

Verfahren der Gesetzgebung im Blick haben und die Mehrheiten<br />

für die Abstimmungen im Bundestag organisieren.<br />

Als Geschäftsführer habe ich im Vermittlungsausschuss<br />

und in Koalitionsrunden für die ganze Palette grüner Politik<br />

gekämpft. Mit diesem Hintergrund setze ich jetzt auch im<br />

Wahlkampf darauf, dass wir die zentralen Themen, Kampf<br />

gegen Arbeitslosigkeit und soziale Gerechtigkeit, grün<br />

durchbuchstabieren.<br />

Wir haben viel erreicht; aber es bleibt noch sehr viel zu tun.<br />

Ich will weiter dazu beitragen, dass die moderne<br />

Gesellschaftspolitik, die Rot-Grün in den letzten Jahren<br />

erfolgreich betrieben hat,<br />

fortentwickelt wird und<br />

die Bürgerrechte nicht<br />

auf dem Altar der Sicherheit<br />

geopfert werden.<br />

Deshalb kämpfe ich auch<br />

im nächsten Bundestag<br />

für die <strong>Grünen</strong> mit<br />

Sicherheit für BÜRGER-<br />

RECHTE!<br />

Mehr dazu unter<br />

volkerbeck.de<br />

4<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>202</strong> • <strong>August</strong> <strong>2005</strong>


K a n d i d a t I n n e n<br />

<strong>Die</strong> KandidatInnen für die Bundestagswahl<br />

Geboren 1959 in Lippstadt, wuchs ich in Westfalen auf. Nach<br />

einem guten Dutzend Wohnortwechseln lebe ich heute mit<br />

meiner Familie überwiegend in einem Eifeldorf an der<br />

nordrhein-westfälischen Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz.<br />

Durch meine Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender der<br />

grünen Bundestagsfraktion verbringe ich aber auch viel Zeit<br />

in Berlin, einer Stadt, die mir wie <strong>Köln</strong> ans Herz gewachsen<br />

ist.<br />

Beruflich sehe mich als Grenzgänger zwischen Wissenschaft<br />

und Politik. Ich habe<br />

Volkswirtschaftslehre und<br />

Politikwis-senschaften in<br />

Paderborn, Nottingham und<br />

Bonn studiert, an der Uni<br />

Kassel promoviert und an<br />

der Freien Universität Berlin<br />

habilitiert.<br />

Vor meinem Einzug in den<br />

Bundestag 1998 habe ich<br />

sieben Jahre am Wuppertal<br />

Institut für Klima, Umwelt<br />

und Energie gearbeitet. Hier<br />

war ich verantwortlich für<br />

Fragen des Klimaschutzes<br />

und leitete die Forschungs-gruppe "Zukunftsfähiges<br />

Deutschland", die die Frage untersuchte, wie sich die<br />

Bundesrepublik verändern müsste, um ökologische,<br />

ökonomische und soziale Ziele zusammenzuführen. Meine<br />

Bücher zur Klimapolitik und zur nachhaltigen Entwicklung<br />

wurden Bestseller und sind in mehrere Sprachen übersetzt<br />

worden.<br />

Im Bundestag kümmere ich mich vor allen um Fragen der<br />

Energie- und Klimapolitik, der Forschungspolitik und der<br />

Bioethik. Im "grünen Bereich" konnte in den letzten sieben<br />

Jahren einiges auf den Weg gebracht werden: vom<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz über den Atomausstieg bis<br />

zur ökologischen Steuerreform. Wenn es nach mir geht, ist<br />

das freilich erst der Anfang. Mein Ziel ist es, Ökologie und<br />

Ökonomie systematisch zu verknüpfen und neue Arbeitsplätze<br />

durch mehr Umweltschutz zu schaffen.<br />

Neben der Politik habe ich mindestens noch zwei große<br />

Leidenschaften: die Literatur und den Fußball. Gerade habe<br />

ich Gabriel Garcia Marquez´ "Leben, um davon zu erzählen"<br />

hinter mir gelassen, da winkt als Sommerlektüre schon "<strong>Die</strong><br />

Krötenküsser" von Günter Seuren. Und Fußball sehe ich<br />

nicht nur gern, bevorzugt auf Schalke oder in Leverkusen,<br />

sondern spiele es auch - in der "<strong>Grünen</strong> Tulpe", dem<br />

Bundestagsteam der <strong>Grünen</strong>.<br />

Reinhard Loske, Wahlkreis 102 (Leverkusen und <strong>Köln</strong>-Mülheim)<br />

Mehr Lebensqualität für alle<br />

Meine Motivation, für den Bundestag zu kandidieren, entstand<br />

recht spontan aus der Freude an der Ratsarbeit und den daraus<br />

entstandenen Gesprächen mit vielen Menschen. Ich betrachte<br />

die Kandidatur als Chance und Training, an vorderster Front<br />

Wahlkampf zu machen. Ich profitiere dabei von den<br />

Diskussionen für die weitere kommunalpolitische Arbeit.<br />

Lebensqualität in der Großstadt bedeutet für mich u.a.:<br />

- Keine Gettos für Arme und Reiche, für Großfamilien und<br />

Singles, für Deutsche und Migranten.<br />

Insbesondere die Innenstadt ist durch ihre Bevölkerungsmischung<br />

noch (!) lebendig. Sie muss jedoch für Kinder und<br />

ihre Eltern attraktiver werden. Grundstücke und größere<br />

Wohnungen müssen in <strong>Köln</strong> bezahlbar bleiben, damit<br />

Familien nicht ins Umland ziehen müssen.<br />

- In jedem Stadtteil Plätze, Freiflächen und Nahversorgung<br />

Es darf nicht jede freie Fläche zum Parkplatz, Bürogebäu-de<br />

oder Einkaufscenter werden. Mein Einsatz gilt sowohl einer<br />

intakten Natur, als auch Freiflächen und Freizeitmöglichkeiten<br />

(z.B. Spiel- und Bolzplätze), die für jeden<br />

erreichbar sind, am besten fußläufig von der Haustür aus.<br />

- Alternativen zum motorisierten Individualverkehr<br />

Dazu brauchen wir eine starke Lobby und mehr Platz für<br />

Radfahrer, Fußgänger und natürlich für gute Bahn- und<br />

Busverbindungen, sowohl in der Stadt, als auch in der Region<br />

und auf längeren Strecken.<br />

Zu meiner Person:<br />

- 42 Jahre alt, wohnhaft in Sürth mit<br />

Mann und 3 Kindern (8, 14 und 18<br />

Jahre)<br />

- Studium der Geophysik in <strong>Köln</strong>,<br />

Promotion im Bereich der<br />

Klimaforschung, wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin im Fraunhofer-<br />

Institut in Euskirchen.<br />

- Viele Jahre ehrenamtlich aktiv in<br />

Eltern- und Bürgerinitiativen,<br />

Umwelt- und Verkehrsverbänden<br />

- Einige Jahre in Mailand/Italien verbracht<br />

- Seit September 2004 Ratsmitglied, umweltpolitische<br />

Sprecherin und Mitglied im Ausschuss Umwelt,<br />

Gesundheit, Grün sowie im Verkehrsausschuss.<br />

- Aufsichtsratsmitglied bei den <strong>Köln</strong>er Verkehrsbetrieben<br />

AG und der Häfen- und Güterverkehr <strong>Köln</strong> AG.<br />

MACH MIT:<br />

Ich freu mich auf den Wahlkampf mit euch und setze auf<br />

ganz viel Unterstützung bei unseren Aktionen auf der<br />

Straße, auf den Plätzen, bei Festen und Märkten in den<br />

Stadtteilen und in den Parks und Naherholungsgebieten<br />

in <strong>Köln</strong>.<br />

Mail: sabine.mueller@gruenekoeln.de<br />

Mehr Information unter www.waehlt-sabine-mueller.de<br />

Sabine Müller, Wahlkreis 94, <strong>Köln</strong> I (Altstadt<br />

Nord, Deutz, Neustadt Nord, Porz, Kalk)<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>202</strong> • <strong>August</strong> <strong>2005</strong> 5


B u n d e s t a g s w a h l<br />

Gut vorbereitet: <strong>Die</strong> Parteitage<br />

zur Bundestagswahl<br />

Nach drei Wahlkämpfen in einem Jahr<br />

war eigentlich Regeneration angesagt:<br />

Konsolidierung von Strukturen und<br />

Finanzen und inhaltliche Debatten in<br />

Ruhe und ohne Rücksicht auf bevorstehende<br />

Wahlen.<br />

Franz Münteferings Ankündigung am<br />

Abend der NRW-Wahl hat die Parteien<br />

in NRW kalt erwischt - auch die <strong>Grünen</strong>.<br />

Nun steht innerhalb von 16 Monaten der<br />

4: Wahlkampf auf der Tagesordnung.<br />

Dazu gehört bekanntlich zweierlei:<br />

KandidatInnen und Programm. <strong>Die</strong><br />

<strong>Köln</strong>er <strong>Grünen</strong> sind bisher im Bundestag<br />

gut vertreten, mit drei MdBs aus <strong>Köln</strong>er<br />

Wahlkreisen und dazu noch alle drei auf<br />

herausgehobenen Positionen: Kerstin<br />

Müller als Staatsministerin im auswärtigen<br />

Amt, Volker Beck als parlamentarischer<br />

Geschäftsführer der Bundestagsfraktion<br />

und Reinhard Loske als<br />

deren stellvertretender Vorsitzender.<br />

Alle drei wollen im Bundestag weitermachen.<br />

Dazu mussten sie aber erst mal sichere<br />

Listenplätze auf der NRW-Landesliste<br />

erreichen, die auf der LDK am ersten<br />

Juli-Wochenende in Düsseldorf aufgestellt<br />

wurde. Als sicher gelten die ersten<br />

neun bis zwölf Listenplätze. Dabei war<br />

im Vorfeld - nach der Gerüchteküche zu<br />

urteilen - relativ sicher, dass Volker Beck<br />

und Reinhard Loske die "offenen" Plätze<br />

2 und 4 wohl niemand streitig machen<br />

würde. Ebenso unstreitig waren auf den<br />

Frauenplätzen der quotierten Landesliste<br />

Bärbel Höhn als Spitzenkandidatin<br />

und die Landesvorsitzende Britta<br />

Haßelmann auf Platz 3.<br />

Beck und Loske kandidierten gegeneinander<br />

auf Platz 2, den Reinhard Loske<br />

deutlich gewann. Mit seiner Bewerbungsrede,<br />

bei der er neue Beschäftigungschancen<br />

durch ökologisch orientierte<br />

Produktion in Branchen wie Autound<br />

Chemieindustrie in den Mittelpunkt<br />

stellte, traf ziemlich exakt die wirtschaftspolitischen<br />

Hoffnungen der<br />

Delegierten.<br />

Schließlich standen die <strong>Köln</strong>er mit ihrer<br />

Kritik an der fehlenden Schwerpunktsetzung<br />

im Landtagswahlkampf<br />

und dem Verzetteln<br />

der Landespartei in relativ<br />

irrelevanten Politikfeldern<br />

nicht allein. Reinhard Loske<br />

wagte zumindest den Versuch,<br />

das derzeit zentrale<br />

gesell-schaftliche Problem<br />

der Massenarbeitslosigkeit<br />

durch neue Perspektiven<br />

der Industrie-politik<br />

anzugehen.<br />

Spannend wurde es dann ab Listenplatz<br />

5. Kerstin Müller hatte auf eine Kandidatur<br />

gegen die Landesvorsitzende Britta<br />

Haßelmann verzichtet, musste nun aber<br />

Gegenkandidaturen von Christa Nickels<br />

und Irmingard Schewe-Gehring auf<br />

Platz 5 fürchten, die beide ihre Arbeit<br />

im Bundestag fortsetzen wollten.<br />

Da wurde dann auch schon mal unter<br />

den Bezirksverbänden um Stimmen gedealt<br />

und Kandidaturen ausgehandelt.<br />

Bisher war Christa Nickels bei dieser Art<br />

Kungelei unangefochtene Meisterin und<br />

hatte die Delegierten des Bezirks Niederrhein<br />

in der Regel fest im Griff. <strong>Die</strong>smal<br />

wurde sie Opfer der Absprachen<br />

zwischen den Bezirken Ruhr, Westfalen<br />

und Mittelrhein und wird dem nächsten<br />

Bundestag nicht mehr angehören.<br />

Sichere Listenplätze erreichten Kerstin<br />

Müller (<strong>Köln</strong>, Platz 5), Markus Kurth<br />

(Dortmund, Platz 6) und Irmingard<br />

Schewe-Gehring (Ennepe-Ruhr-Kreis,<br />

Platz 7). Mit Kai Gehring aus Essen<br />

(grüne Jugend) wird auch ein echter<br />

Newcomer auf Platz 8 der Liste in den<br />

Bundestag einziehen.<br />

Zur Bundestagswahl gehört aber bekanntlich<br />

auch ein Wahlprogramm. Es<br />

wurde auf der Bundesversammlung am<br />

9. und 10. Juli in Berlin verabschiedet.<br />

Während auf dem Landesparteitag zum<br />

Landtagswahlprogramm im Februar im<br />

<strong>Köln</strong>er Gürzenich versucht wurde, möglichst<br />

alle Änderungsanträge zum Wahlprogramm<br />

zu integrieren, gab es diesmal<br />

deutlich heftigere inhaltliche Debatten<br />

- und das muss auf einem Programm-<br />

Parteitag auch sein. Sie drehten sich<br />

hauptsächlich um die Wirtschafts-,<br />

Finanz- und Sozialpolitik, während die<br />

Programmatik zu den wesentlichen<br />

ökologischen und außen-politischen<br />

Fragen von einem breiten Konsens<br />

getragen wurde.<br />

So wurde in einer Kampfabstimmung<br />

eine Programmaussage zur Anhebung<br />

des Spitzensteuersatzes auf 45% beschlossen.<br />

Zur Erinnerung: <strong>Die</strong> rot-grüne<br />

Koalition hatte den Spitzensteuersatz<br />

auf 42% gesenkt. Schon damals hatten<br />

die <strong>Grünen</strong> 45% gefordert, Schröder und<br />

Clement konnten sich aber mit der<br />

Herabsetzung auf 42% durchsetzen.<br />

Kontrovers war auch die Diskussion um<br />

die Anhebung der Mehrwertsteuer, in<br />

der viele Delegierte die Möglichkeit<br />

sahen, die Lohnnebenkosten weiter zu<br />

senken. <strong>Die</strong> deutliche Mehrheit des<br />

Parteitages sah darin allerdings ein<br />

wirtschafts- und sozialpolitisch falsches<br />

Signal und erteilte einer Mehrwertsteuererhöhung<br />

eine klare Absage.<br />

Indirekt kann man das auch als klare<br />

Abgrenzung zur CDU interpretieren.<br />

Wie zu erwarten war, konnte sich der<br />

<strong>Köln</strong>er <strong>Kreisverband</strong> mit dem Antrag,<br />

das Programm diesmal deutlich kürzer<br />

zu fassen, nicht durchsetzen. Der Antrag<br />

wurde nicht behandelt.<br />

Alles in allem herrschte in Berlin durchaus<br />

Aufbruchstimmung, vor allem aber<br />

die Bereitschaft, grüne Bundespolitik<br />

neu zu definieren - nicht mehr nur als<br />

rot-grünes Regierungsprogramm,<br />

sondern so, dass man damit auch wieder<br />

bissige Oppositionspolitik machen kann.<br />

Jörg Heinrich Penner<br />

6<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>202</strong> • <strong>August</strong> <strong>2005</strong>


B u n d e s t a g s w a h l<br />

Reicht Angela Merkel aus?<br />

<strong>Die</strong> CDU will bei der vorgezogenen<br />

Bundestagswahl den großen Coup<br />

landen. Mit Angela Merkel hat sie die<br />

erste Kanzlerkandidatin präsentiert und<br />

sich so ein frauenpolitisches Alibi<br />

geschaffen. Frauenpolitische Wegweiser<br />

oder gar ein Anpacken frauenpolitischer<br />

Probleme finden sich allerdings nicht.<br />

Wo kämen wir Grüne hin, wenn wir es<br />

zuließen, dass in Deutschland unter<br />

einer Frau in Sachen Frauenpolitik<br />

Rückschritte gemacht werden? Jetzt<br />

heißt es, das Erreichte zu verteidigen<br />

und weiter um gleiche Rechte zu<br />

kämpfen.<br />

<strong>Die</strong> Abwehr von häuslicher Gewalt<br />

gegen Frauen muss durch ein Netz von<br />

Frauenhäusern und Beratungs-stellen<br />

weiter unterstützt werden.<br />

Das Selbstbestimmungsrecht für eine<br />

Schwangerschaft auch von<br />

unverheirateten Frauen, aber auch gegen<br />

eine Schwangerschaft ist für uns eine<br />

Selbstverständlichkeit. Das Gleichstellungsrecht<br />

im öffentlichen <strong>Die</strong>nst ist ein<br />

grüner Verdienst, das wir durch ein<br />

Gleichstellungsgesetz auch auf die<br />

Privatwirtschaft übertragen wollen.<br />

Hartz IV darf Frauen nicht die soziale<br />

Sicherheit nehmen. Ganz im Gegenteil:<br />

Egal, ob sie alleinerziehende Mütter,<br />

Berufsrückkehrerinnen oder Frauen in<br />

Not sind, muss ihre Teilhabe am Arbeitsmarkt<br />

gewährleistet sein. Ansonsten<br />

bekommen wir hier vor Ort die Konsequenzen<br />

wieder geballt zu spüren.<br />

Und die Kommunen müssen das<br />

finanziell und personell tragen.<br />

Wir fürchten, dass unter Angela Merkel<br />

die Belange von Frauen nicht ernst<br />

genommen werden. Vermutlich werden<br />

wir eine Renaissance der Küche-Kinder-<br />

Kirchen-Frau erleben, die aus den 50er<br />

und 60er Jahren reimportiert werden<br />

soll. Da können wir alle WählerInnen<br />

wirklich fragen: Wollt Ihr das? Fragt<br />

Euch zunächst mal selbst. Denn dies<br />

würde auch für Männer Rückschritte<br />

bedeuten. Denn die durch die Frauenpolitik<br />

quasi nebenbei errungenen<br />

Freiheiten der Männer werden dann<br />

gleichfalls verloren gehen. Selbstständigkeit,<br />

ein eigenes existenzsicherndes<br />

Einkommen, die eigene Berufsausbildung<br />

und die eigene Karriere sind<br />

Werte, die für Frauen genauso zu gelten<br />

haben wie für Männer. Aber nicht<br />

dergestalt, dass ein Geschlecht gegen<br />

das andere ausgespielt wird!<br />

<strong>Die</strong>s gilt auch auf internationalem<br />

Parkett: Wie steht´s denn mit der Rückkehroption<br />

von Zwangsverheirateten<br />

nach Deutschland? Und einem<br />

internationalen Eintreten für die<br />

Menschen-rechte der Frauen, die<br />

misshandelt, verstümmelt oder mit<br />

denen gehandelt wird? Solcherlei<br />

gesellschaftspolitische Rückschritte<br />

können wir uns als moderner,<br />

europäisch fortschrittlicher Staat nicht<br />

leisten.<br />

Im Hinblick auf unser Generationenproblem<br />

gewinnen Geschlechterkämpfe<br />

eine andere Bedeutung. Wir brauchen<br />

Männer und Frauen mit ihren jeweiligen<br />

Fähigkeiten, um in der Forschung und<br />

in der Entwicklung, in der <strong>Die</strong>nstleistung<br />

und in der Fertigung bestehen<br />

und konkurrieren zu können. Firmen<br />

beginnen, ihre Einstellungskriterien zu<br />

überdenken. Nicht Zeugnissen, sondern<br />

persönlichen Qualifikationen wird<br />

verstärkt Beachtung geschenkt. <strong>Die</strong>se<br />

sind für Betriebe von großer Bedeutung<br />

- etwa als interkulturelle<br />

Kommunika-tionsfähigkeit.<br />

Und: Frauen leiten Gruppen anders.<br />

Egal, ob dieses andere "Pack an"<br />

durch ehrenamtliche Tätigkeiten, in<br />

der Familien-arbeit oder in der Pflege<br />

von Angehörigen erworben wurde.<br />

Niedrig-qualifizierung und ein<br />

weiteres Anstei-gen der Arbeitslosigkeit<br />

ist volkswirtschaftlicher<br />

Unsinn.<br />

Genau diese Ansatzpunkte sind<br />

unsere GRÜNEN Ansatzpunkte! Wir<br />

kämpfen für eine Frauenpolitik unter<br />

den Bedingungen der Globalisierung<br />

und gesellschaftlicher Freiheiten.<br />

<strong>Die</strong>s ist übrigens ein Thema von<br />

Frauen und Männern. Bislang sind<br />

es hauptsächlich Frauen und -<br />

mittlerweile - auch ein paar mehr<br />

Männer, die sich für eine<br />

geschlechtergerechte Welt einsetzen.<br />

Dass dies nicht selbstverständlich ist, zeigt<br />

uns die implizite Abschaffung der<br />

Quotierung bei der PDS. Der<br />

Zusammenschluss zum Linksbündnis<br />

führte trotz PDS-Quotenregelung dazu,<br />

dass sie der WASG nicht nachstehen will<br />

und deswegen auf ihre Männer nicht<br />

verzichtet. So kommt es, dass die badenwürttembergische<br />

und saarländische<br />

Liste gar ohne Quotierung zustande kam<br />

und eine gestandene PDS-Frau,<br />

jahrelange Vertreterin im Bundestag, nicht<br />

mehr auf ihrer Landesliste platziert ist.<br />

Deshalb sorgt in Euren OV’s für gute<br />

Ideen und Aktionen, damit sowohl<br />

Frauen als auch Männer für einen<br />

gemeinsamen Weg, auch in der Frauenpolitik,<br />

gewonnen werden. Dann haben<br />

wir bei der Bundestags-wahl am 18.<br />

September gute Chancen. <strong>Die</strong> Mehrheit<br />

unserer Wählerschaft ist weiblich. Für sie<br />

sind wir eine politische Alternative,<br />

genauso wie für Männer, denen das<br />

Thema Frauenpolitik am Herzen liegt!<br />

Angela Behring<br />

P.S. Für alle Interessierten: Der nächste<br />

Arbeitskreis Frauen ist am 13. September<br />

<strong>2005</strong> um 18 Uhr in Haus Neuerburg.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>202</strong> • <strong>August</strong> <strong>2005</strong> 7


B u n d e s t a g s w a h l<br />

BRIEF AN DEN LANDESVORSTAND<br />

Liebe Britta, lieber Frithjof, liebe Sylvia, lieber Johannes,<br />

gerade haben wir einen anstrengenden<br />

Landtagswahlkampf hinter uns und<br />

müssen nun direkt wieder einen<br />

engagierten Bundestagswahlkampf<br />

vorbereiten. In dieser Situation sollten<br />

wir nach vorne schauen und gemeinsam<br />

für starke Grüne im nächsten Bundestag<br />

kämpfen. Trotzdem möchten wir Euch,<br />

stellvertretend für die NRW-Wahlkampfkommission,<br />

ein Feedback zum Landtagswahlkampf<br />

geben, gerade auch,<br />

damit wir im nun anstehenden Wahlkampf<br />

noch besser agieren können.<br />

1. <strong>Die</strong> Performance der <strong>Grünen</strong> in der<br />

NRW-Koalition<br />

Obwohl der Eindruck vorherrschte, die<br />

<strong>Grünen</strong> hätten sehr viel von dem<br />

schlucken müssen, was die SPD<br />

unbedingt durchboxen wollte, gingen<br />

die <strong>Grünen</strong> aus eskalierenden Konflikten<br />

mit der SPD oft auch als Sieger hervor,<br />

wie zum Beispiel beim "Düsseldorfer<br />

Signal". Wir hätten aber auch danach<br />

mehr Präsenz mit <strong>Grünen</strong> Projekten und<br />

markanten <strong>Grünen</strong> Themen in der<br />

Öffentlichkeit erwartet. Natürlich war<br />

dies in den letzten Monaten schwierig,<br />

da gerade von den Medien ein "<strong>Grünen</strong><br />

Bashing" betrieben wurde, aber auch in<br />

den Jahren davor hat uns dies oft gefehlt.<br />

Wer es nicht schafft, als Regierungspartei<br />

auch markante eigene Themen zu<br />

setzen, ist irgendwann der Verfeldhamsterung<br />

des Wahlkampfs hilflos<br />

ausgeliefert.<br />

Michael Vesper war zwar häufig und<br />

überzeugend in den Medien präsent -<br />

aber in der Regel mit Sport- oder Kulturthemen,<br />

die nicht mit den <strong>Grünen</strong> in<br />

Verbindung gebracht werden. In dem<br />

für die <strong>Grünen</strong> Kernthemen wichtigen<br />

Städtebauressort wurde in der jetzt<br />

endenden Legislaturperiode öffentlichkeitswirksam<br />

wenig bewegt.<br />

Schwer verständlich ist auch, dass wir<br />

endlich - nach Jahrzehnten der <strong>Grünen</strong><br />

Konzeptlosigkeit in der Schulpolitik -<br />

mit der "Schule der Vielfalt" ein<br />

schlüssiges Bildungskonzept entwickelt<br />

haben. Leider kennen außerhalb eines<br />

thematischen Insiderzirkels dieses<br />

Konzept nur sehr wenige. In unserer<br />

Partei gab und gibt es viele Unklarheiten,<br />

was die "Schule der Vielfalt" angeht. Es<br />

ist ein Versäumnis, dass noch nicht<br />

einmal parteiintern genug für dieses<br />

gute Konzept geworben wurde,<br />

geschweige denn in der Öffentlichkeit.<br />

Hier hätten wir uns deutlich mehr<br />

Engagement gewünscht!<br />

Wir hoffen nun, dass Ihr als Grüne<br />

Fraktion in den nächsten fünf Jahren eine<br />

kritische und zukunftsweisende Oppositionspolitik<br />

im Landtag machen werdet.<br />

Wir werden wir Euch dabei nach Kräften<br />

unterstützen!<br />

2. Das Wahlprogramm<br />

Der Entstehungsprozess des Programms<br />

auf der LDK war sehr intransparent.<br />

Anscheinend meinte die Programmkommission<br />

jedes noch so unwichtige<br />

Detail integrieren zu müssen, um<br />

Konflikte und Kampfabstimmungen zu<br />

vermeiden. Den Delegierten blieb nichts<br />

anderes übrig, als die modifizierten<br />

Übernahmen der Änderungsanträge zur<br />

Kenntnis zu nehmen.<br />

Es fehlten die Diskussionen und Auseinandersetzungen,<br />

die normalerweise<br />

programmatische Prozesse in unserer<br />

Partei kennzeichnen. Das Resultat des<br />

Ganzen ist ein 160-Seiten Programm<br />

ohne Zuspitzung auf die relevanten<br />

Themen, dessen Lektüre aufgrund des<br />

Umfangs eine Zumutung für Wähler-<br />

Innen und InteressentInnen war. Es hätte<br />

dann wenigstens eine wahlkampftaugliche<br />

lesbare Kurzfassung von zwanzig<br />

bis dreißig Seiten geben sollen. Das<br />

Heftchen mit den zwölf Punkten reichte<br />

dazu nicht aus und kam viel zu spät.<br />

3. <strong>Die</strong> Kampagne<br />

Dem Wahlkampf fehlte die thematische<br />

Zuspitzung. Unser zentraler Kritikpunkt<br />

sind die gesetzten Themen - oder besser:<br />

die von Euch sträflich nicht gesetzten<br />

Themen Wirtschaft und Arbeit.<br />

"Kündigungsschutz" ist kein Konzept<br />

gegen Arbeitslosigkeit.<br />

Mit guten Plakaten gewinnt man keine<br />

Wahl, aber die Beliebigkeit der Themenplakate<br />

ist für die thematische Konzeptlosigkeit<br />

symptomatisch. <strong>Die</strong> meisten<br />

Plakate bedienten mit Kuschelthemen<br />

grünes Lebensgefühl, gefragt war aber<br />

harte Kante. Und die Werbeagentur<br />

haben wir schon mal kreativer erlebt.<br />

"Schwarz-gelb nein danke" wurde in der<br />

Schlussphase zur entscheidenden Wahlkampfbotschaft.<br />

Aber was vor zwanzig<br />

Jahren einer jungen Oppositionspartei<br />

von den Wählerinnen abgenommen<br />

wurde, überzeugt nach zehn Jahren<br />

Regierungsbeteiligung niemand mehr.<br />

Der Kinospot dazu war ein Highlight<br />

des Wahlkampfs und kam gut an. Aber<br />

hätten wir nicht wissen müssen, dass<br />

nach fast 40 Jahren immer glanzloserer<br />

SPD-Regierung die reale Angst vor dem<br />

Regierungswechsel<br />

gegen Null strebt?<br />

Eingang Landtag<br />

4. <strong>Die</strong> Abgrenzung zur<br />

SPD<br />

Das Motto "Alles andere<br />

ist 2.Wahl" grenzt uns<br />

zwar von der SPD ab,<br />

aber es ist arrogant und<br />

8<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>202</strong> • <strong>August</strong> <strong>2005</strong>


B u n d e s t a g s w a h l<br />

inhaltsleer. Und abgesehen von diesem<br />

Motto taten Partei- und Fraktionsspitze<br />

zu wenig zur Abgrenzung vom<br />

Koalitionspartner. Der Wahlkampf<br />

verkam immer mehr zum Lagerwahlkampf,<br />

in dem eigenes Profil gegenüber<br />

der SPD nicht deutlich wurde.<br />

Aufgrund der personellen Zuspitzung<br />

"Steinbrück gegen Rüttgers" werden<br />

viele unserer SympathisantInnen Steinbrück<br />

gewählt haben. In <strong>Köln</strong> merken<br />

wir es an den ungewohnt guten SPD-<br />

Ergebnissen in unseren innerstädtischen<br />

Hochburgen, in denen auch wir verloren<br />

haben.<br />

In Eurem Engagement auf Bundesebene<br />

zugunsten eines eigenständigen grünen<br />

Profils im Bundestagswahlkampf könnt<br />

Ihr mit unserer vollen Unterstützung<br />

rechnen. Hoffentlich wird auch unseren<br />

Verantwortlichen in Berlin klar, dass die<br />

Zeit vorbei ist, in der allein der Verweis<br />

auf eine mögliche CDU-Kanzlerin in der<br />

Tradition von Helmut Kohl die Wähler-<br />

Innen am grünen Rand das Gruseln<br />

lehrt. Der Angriff auf Schwarz-Gelb<br />

muss auf deren Konzepten beruhen und<br />

nicht auf Angst vor dem Schattenkabinett.<br />

Lasst uns für den Bundestagswahlkampf<br />

gemeinsam dafür streiten, dass<br />

die Partei aus den Fehlern des NRW-<br />

Wahlkampfs lernt: Dazu gehören vor<br />

allem:<br />

- Eine Zuspitzung des Wahlkampfs auf<br />

höchstens drei bis vier relevante<br />

Themen, bei denen wir als Grüne<br />

schlüssige Konzepte zu bieten haben.<br />

- Ein kurzes knackiges Programm, das<br />

nicht schon Kompromisse eines möglichen<br />

Koalitionsvertrages vorwegnimmt.<br />

- Ein klares Profil auch in Abgrenzung<br />

zur SPD.<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

Der Vorstand des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Köln</strong><br />

Jörg Penner, Angela Behring,<br />

Manfred Waddey, Ralf Unna,<br />

Anna Schönhütte, Kerstin Ciba<br />

Kopie an die Kreisvorstände im Bezirk<br />

Mittelrhein<br />

SPENDENAUFRUF<br />

Noch ein Wahlkampf.........<br />

stöhnte ich am Abend des 22. Mai, als Müntefering die vorgezogene Bundestagswahl verkündete. So wie mir wird es vielen<br />

gegangen sein, insbesondere denen, die in den Parteien Finanzverantwortung tragen. Immerhin haben wir in NRW seit Juni<br />

2004 jetzt die vierte Wahl in 16 Monaten. Das war in keiner Finanzplanung vorgesehen und stellt uns vor ganz neue<br />

Herausforderungen.<br />

Für die Landtagswahl hatten wir 40.000 Euro Sachkosten und 10.000 Euro zusätzliche Personalkosten eingeplant. Das haben<br />

wir auch einigermaßen eingehalten. <strong>Die</strong> gleichen Beträge sind im KV-Haushalt <strong>2005</strong>, den wir Anfang Juli beschlossen haben,<br />

auch für den Bundestagswahlkampf vorgesehen. Wir können das stemmen, wenn das Spendenaufkommen deutlich gesteigert<br />

wird. Vielleicht brauchen wir aber auch mehr Geld. Zwar kann man mit Geld keine Wählerstimmen kaufen, aber eine gewisse<br />

Präsenz der GRÜNEN in der Öffentlichkeit ist notwendig, um bei der Wahl gut abzuschneiden. <strong>Die</strong> Ortsverbände werden<br />

auf jeden Fall ca. 8.000 Euro ausgeben müssen, über die sie zur Zeit nicht verfügen. Für sie wird der <strong>Kreisverband</strong> Darlehen<br />

beim Landesverband aufnehmen, die bis September 2006, also dem ursprünglich vorgesehenen Wahltermin, zurück gezahlt<br />

werden müssen.<br />

Deshalb hier meine Bitte an euch alle:<br />

Auch wenn ihr seit dem Europa-Wahlkampf schon mehrmals zusätzliche Spenden locker gemacht habt, bitte spendet noch<br />

mal zusätzlich für den Bundestagswahlkampf. Wie wichtig der ist, muss an dieser Stelle nicht noch einmal ausgeführt werden.<br />

Wenn jedes unserer 750 Mitglieder 20 Euro zusätzlich locker machte, wäre uns schon sehr geholfen. Sicher kann das nicht<br />

jede/r. Aber einige können sicher auch mehr. Ihr wisst ja, dass ihr 50 % des gespendeten Betrags als Steuerermäßigung zurück<br />

bekommt.<br />

Prüft bitte auch, ob ihr euren Jahresbeitrag für 2006 nicht schon jetzt bezahlen könnt. Damit hätten wir jetzt mehr Liquidität,<br />

die wir im wahlkampffreien Folgejahr nicht so nötig haben.<br />

Sprecht FreundInnen und Bekannte an, ob sie nicht auch für den GRÜNEN Wahlkampf spenden wollen. Veranstaltet private<br />

Parties und sammelt da Geld ein. Ich hoffe auf eure Unterstützung,<br />

Manfred "Berti" Waddey Kreiskassierer<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>202</strong> • <strong>August</strong> <strong>2005</strong> 9


L a n d t a g<br />

Landtagswahl-Nachlese<br />

Zur Analyse von Wahlergebnissen<br />

empfiehlt es sich, statt der üblichen<br />

Prozentzahlen, die für die Zuteilung der<br />

Parlamentssitze grundlegend sind, die<br />

absoluten Zahlen zu vergleichen, oder,<br />

noch besser, die Prozente bezogen auf<br />

die Zahl der Wahlberechtigten. Damit<br />

erhält man einen Überblick über das<br />

Maß der Mobilisierungsfähigkeit der<br />

Parteien bzw. ihrer Verankerung in der<br />

Wahlbevölkerung.<br />

<strong>Die</strong> Landtagswahl am 22. Mai haben wir<br />

verloren an Prozentanteilen und Stimmen,<br />

und die Regierungsbeteiligung<br />

auch.<br />

Verankerung sank von 24,06 auf 23,11<br />

Prozent. <strong>Die</strong> FDP verlor mit rund 213.000<br />

Stimmen kräftig.<br />

Gigantisch dagegen der Zuwachs der<br />

CDU. Sie gewann fast eine Million<br />

Stimmen hinzu, ihre Verankerung stieg<br />

von 20,77 auf 27,92 Prozent. Der Anstieg<br />

der Wahlbeteiligung ging also ausschließlich<br />

zu Gunsten der CDU.<br />

Vergleicht man dies mit den Zahlen von<br />

1995, erkennt man, dass Rot-Grün bereits<br />

die Wahl 2000 verloren hat. Weil sich<br />

aber die CDU wegen des Spendenskandals<br />

in einem absoluten Tief befand, hat's<br />

Für <strong>Köln</strong> habe ich die entsprechende<br />

Zahlen für alle Wahlen seit 1994 zusammengestellt<br />

(ohne OB-Wahlen, bei<br />

Bundestagswahlen Zweitstimmenergebnisse).<br />

Man sieht, dass die Verankerung<br />

der Parteien stark von der Art der Wahl<br />

abhängig ist. Bei Bundestagswahlen ist<br />

sie am größten, bei den EP-Wahlen am<br />

niedrigsten. <strong>Die</strong> Kommunalwahlen<br />

finden nur wenig mehr Interesse (außer<br />

1994, als sie zeitgleich mit der Bundestagswahl<br />

stattfand), die Landtagswahlen<br />

liegen irgendwo dazwischen.<br />

Es fällt auf, dass in <strong>Köln</strong> die CDU und<br />

Grüne das stabilste WählerInnenpotenzial<br />

haben, d.h. die Schwankungen<br />

um den Mittelwert<br />

sind am geringsten<br />

(Standardabweichung bezogen<br />

auf den Mittelwert<br />

ca. 20 Prozent, bei SPD und<br />

FDP ca. 40 Prozent).<br />

Landesweit büßten wir gegenüber 2000<br />

rund 9.000 Stimmen ein, die Verankerung<br />

ging von 3,97 auf 3,85 Prozent<br />

zurück. Selbst bei der SPD betrug der<br />

Rückgang nur rund 84.000 Stimmen, die<br />

keiner gemerkt. Das Tief der CDU war<br />

übrigens auch für Möllemanns Traumergebnis<br />

von fast zehn Prozent verantwortlich.<br />

Vorplatz Landtag<br />

Bei der Kommunalwahl<br />

1994 und der Bundestagswahl<br />

2002 hatten wir<br />

Grüne die besten Wahlergebnisse<br />

mit 12,6 Prozent<br />

der Wahlberechtigten, unser Tiefpunkt<br />

lag bei der EP-Wahl 1999, während des<br />

Bosnien-Kriegs, bei 5,8 Prozent.<br />

Absolute Stimmen und Anteile an der Zahl der Wahlberechtigten in <strong>Köln</strong> 1994 - <strong>2005</strong><br />

wahlber. 675.515 672.483 668.111 667.521 662.124 661.883 711.252 660.149 670.448 669.424 731.637 681.661<br />

SPD 146.103 219.512 221.520 171.535 238.020 95.847 98.295 140.208 214.173 64.006 108.620 151.248<br />

CDU 115.743 169.100 176.408 126.<strong>90</strong>9 157.169 110.747 146.694 112.304 149.038 92.349 114.748 147.820<br />

GRÜNE 65.224 63.729 84.392 64.986 66.570 38.665 51.073 47.536 84.639 63.243 58.057 52.398<br />

FDP 19.876 46.639 18.462 18.786 42.281 11.876 13.356 31.040 45.937 23.100 26.018 29.924<br />

Sonstige 31.759 25.282 19.920 13.615 30.418 15.023 14.966 10.815 30. 253 25.741 43.349 25.420<br />

EP 1994 BT 1994 K 1994 LT 1995 BT 1998 EP 1999 K 1999 LT 2000 BT 2002 EP 2004 K 2004 LT <strong>2005</strong><br />

SPD 21,63% 32,64% 33,16% 25,70% 35,95% 14,48% 13,82% 21,24% 31,94% 9,56% 14,85% 22,19%<br />

CDU 17,13% 25,15% 26,40% 19,01% 23,74% 16,73% 20,62% 17,01% 22,23% 13,80% 15,68% 21,69%<br />

GRÜNE 9,66% 9,48% 12,63% 9,74% 10,05% 5,84% 7,18% 7,20% 12,62% 9,45% 7,94% 7,69%<br />

FDP 2,94% 6,94% 2,76% 2,81% 6,39% 1,79% 1,88% 4,70% 6,85% 3,45% 3,56% 4,39%<br />

10<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>202</strong> • <strong>August</strong> <strong>2005</strong>


L a n d t a g<br />

Anteile der Parteien an der Zahl<br />

der Wahlberechtigten, Landtags-<br />

Wahlen in NRW 1995 - <strong>2005</strong><br />

Partei LT 1995 LT 2000 LT <strong>2005</strong><br />

SPD 29,25% 24,06% 23,11%<br />

CDU 23,98% 20,77% 27,92%<br />

GRÜNE 6,36% 3,97% 3,85%<br />

FDP 2,54% 5,52% 3,84%<br />

Betrachtet man die Landtagswahlen, so<br />

gilt das für Gesamt-Nordrhein-Westfalen<br />

gesagte auch für <strong>Köln</strong>. Der Einbruch für<br />

Rot-Grün, und zwar für beide, kam<br />

bereits 2000. <strong>2005</strong> haben sowohl SPD als<br />

auch Grüne in <strong>Köln</strong> etwas besser<br />

abgeschnitten als landesweit und<br />

konnten sogar leicht zulegen. Der<br />

Zuwachs der CDU war dagegen<br />

schwächer als im Land.<br />

Gegenüber der Kommunalwahl 2004<br />

konnten sowohl CDU, SPD und FDP<br />

deutlich mehr mobilisieren, während<br />

wir Grüne leicht abnahmen.<br />

Solche Zahlen lassen viel Raum für<br />

politische Spekulationen über Ursachen<br />

und Hintergründe. Einiges kann man<br />

erklären, vieles nicht.<br />

Nach dem 18. September werden wieder<br />

ein paar Zahlen mehr haben, die<br />

analysiert werden können. Sorgen wir<br />

dafür, dass es für uns positive Zahlen<br />

sind!<br />

Manfred "Berti" Waddey<br />

Anteil der Parteien an der Zahl der Wahlberechtigten, <strong>Köln</strong> 1994 - <strong>2005</strong><br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

EP 1994 BT 1994 K 1994 LT 1995 BT 1998 EP 1999 K 1999 LT 2000 BT 2002 EP 2004 K 2004 LT <strong>2005</strong><br />

SPD CDU GRÜNE FDP<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>202</strong> • <strong>August</strong> <strong>2005</strong><br />

11


L a n d t a g<br />

Der Start im Landtag<br />

von Andrea Asch, MdL<br />

"Denn jedem Anfang wohnt ein Zauber inne" … und manche Einstiegshürde<br />

will genommen werden.<br />

Der Start in den Landtag war zunächst<br />

mit einigen Holprigkeiten verbunden,<br />

denn Nichts war in den ersten Wochen<br />

klar. Kein eigener Raum, keine PC-Ausstattung,<br />

weder Telefon- noch Faxnummer<br />

und das Wichtigste: noch keine<br />

Entscheidung darüber, wer in welchen<br />

Ausschüssen und Themenbereichen<br />

arbeitet. Nach und nach haben sich diese<br />

Fragen geklärt.<br />

<strong>Die</strong> neue Fraktion ist auf zwölf Abgeordnete<br />

geschrumpft und in der Opposition<br />

gelandet. Das ist nach zehn Jahren<br />

Regierungsbeteiligung ein schmerzlicher<br />

Rollenwechsel, der nicht immer leicht<br />

fällt. Doch auch Oppositionspolitik kann<br />

erfolgreich sein und Spaß machen - dann<br />

nämlich, wenn es gelingt, die Fehler der<br />

Schwarz-gelben Regierung aufzuzeigen,<br />

den Finger in die Wunden zu legen, der<br />

konservativen Koalition eigene Konzepte<br />

entgegen zu stellen und um die<br />

grünen Ideen zu kämpfen.<br />

Rüttgers Start war aus unserer Sicht alles<br />

andere als gelungen. Der Koalitionsvertrag<br />

von CDU und FDP ist an vielen Stellen<br />

vage, enthält eine Menge Schatten<br />

und viel Nebel.<br />

So ist es aus bildungspolitischer Sicht<br />

kontraproduktiv und unsozial, dass die<br />

Koalition Studiengebühren für das Erststudium<br />

in NRW einführen will. Mit<br />

Kopfnoten und Disziplinarmaßnahmen<br />

im Grundschulbereich setzen CDU und<br />

FDP auf pädagogische Mittel der fünfziger<br />

Jahre - das Gegenteil eines modernen,<br />

zukunftsfähigen Schulwesens. <strong>Die</strong>s<br />

zeigt sich auch in der angestrebten Stärkung<br />

des dreigliedrigen Schulsystems,<br />

das sich bei PISA als nicht leistungsfähig<br />

erwiesen hat - sowohl in der Spitze als<br />

auch in der Breite. Beim Umweltschutz<br />

und den Bürgerrechten, Bereiche in<br />

denen wir mit Rot-Grün Vieles erreichen<br />

konnten, scheint es nun tatsächlich<br />

die Rolle rückwärts zu geben.<br />

Auch Rüttgers Ministerriege wirft<br />

Zweifel auf. Bei seiner Auswahl scheint<br />

Nibelungentreue wichtiger gewesen zu<br />

sein, als die fachliche Kompetenz. Viele<br />

der neuen MinisterInnen sind in der Vergangenheit<br />

nicht durch besondere Fachkenntnis<br />

in ihrem Ressort aufgefallen.<br />

Nur an einigen Stellen kann aus grüner<br />

Perspektive von lichten Momenten<br />

gesprochen werden: Vernünftig ist zum<br />

Beispiel die Vereinbarung zur Rückführung<br />

der Steinkohlesubventionen um<br />

750 Millionen Euro bis zum Jahr 2010<br />

<strong>Die</strong> Grüne Fraktion im neuen Landtag<br />

12 <strong>Nr</strong>. <strong>202</strong> • <strong>August</strong> <strong>2005</strong>


T i t e l<br />

ohne betriebsbedingte Kündigungen.<br />

Ebenso entspricht es unseren Vorstellungen<br />

von Demokratie, wenn in NRW<br />

die Zweitstimme bei Landtagswahlen<br />

eingeführt wird und die BürgerInnen<br />

bei Kommunalwahlen endlich kumulieren<br />

und panaschieren können.<br />

Aber auch hier gilt: Ankündigungen<br />

allein machen noch keine gute Politik.<br />

Es kommt auf die erfolgreiche Umsetzung<br />

an und dabei werden wir der<br />

neuen Regierung wachsam auf die<br />

Finger gucken.<br />

Mein Bereich ist der Generationen-<br />

Ausschuss mit den Schwerpunkten<br />

Familie, Jugend, Kinder, Lesben und<br />

Schwule, SeniorInnen und Eine Welt.<br />

Ich werde mich mit Nachdruck für<br />

ausreichende Betreuungsplätze für unter<br />

Dreijährige in Kindertagesstätten einsetzen.<br />

Ziel ist es, für Eltern kleiner<br />

Kinder bedarfsgerechte Angebote vorzuhalten<br />

und sie dabei zu unterstützen,<br />

Erziehungsarbeit und Erwerbstätigkeit<br />

besser miteinander verbinden zu<br />

können.<br />

Gerade in der Lesben- und Schwulenszene<br />

gibt es in NRW ein vielfältiges<br />

starkes Netz von Initiativen. Ich will<br />

mich in meiner Arbeit dafür stark<br />

machen, dass das Engagement von<br />

gesundheitlicher Präventionsarbeit sowie<br />

die Stärkung im Bereich der gleichgeschlechtlichen<br />

Lebensformen von der<br />

Landespolitik wichtig und ernst genommen<br />

wird.<br />

Entwicklungspolitik ist für die CDU auf<br />

NRW-Ebene ein Luxus, den sie nicht<br />

mehr unterstützen will. So sollen viele<br />

erfolgreiche Projekte auf Null gestrichen:<br />

das "10-Cent-Programm" für kommunale<br />

Entwicklungs-zusammenarbeit, die<br />

Unterstützung von Friedensdiensten,<br />

Programme der zivilen Konfliktbewältigung<br />

und viele Informations- und Bildungsprojekte.<br />

<strong>Die</strong>ser Kahlschlag wäre<br />

dramatisch, gegen ihn müssen wir<br />

kämpfen und die Öffentlichkeit mobilisieren,<br />

denn NRW muss weltoffen bleiben,<br />

auch und insbesondere für die<br />

Trikontländer.<br />

In dem sehr großen und vielfältigen Generationenbereich<br />

ist es ausgesprochen<br />

wichtig, Kontakte zu Initiativen, Verbän-den<br />

und MuliplikatorInnen aufzubauen<br />

und einen intensiven Aus-tausch<br />

zu pflegen.<br />

Und als Grüne Vertreterin für <strong>Köln</strong> im<br />

Landtag werde ich natürlich engen Kontakt<br />

mit euch, dem <strong>Köln</strong>er Kreis-verband<br />

und der Ratsfraktion halten. Ich freue<br />

mich auf die Zusammenarbeit mit euch.<br />

Am <strong>Die</strong>nstag, den 30.08., ab 9.30 Uhr,<br />

möchte ich euch zu einem Besuch in den<br />

Landtag einladen. Genauere Infos könnt<br />

Ihr über meinen Mitarbeiter Tilman<br />

Kuhl in meinem Büro erfahren:<br />

Platz des Landtags 1<br />

40221 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211/884-2772/ oder -2866<br />

Fax: 0211/884-3505<br />

andrea.asch@landtag.nrw.de<br />

Andrea Asch<br />

Zwischenbilanz zu Hartz IV<br />

von Marlis Bredehorst<br />

Nachdem im vierten Wahlkampf, der<br />

uns nun heimsucht, Hartz IV eines der<br />

beherrschenden Schlagwort ist und diese<br />

so genannte Arbeitsmarktreform nunmehr<br />

seit gut einem Jahr in den Details<br />

beschlossen worden und seit einem<br />

halben Jahr in Kraft getreten ist, lohnt<br />

es sich, eine kleine Zwischenbilanz zu<br />

ziehen. Wer meint, jetzt schon alle<br />

Auswirkungen beurteilen zu können,<br />

verkennt allerdings, dass eine solche<br />

Jahrhundertreform der Arbeitsverwaltung<br />

bzw. ein derartiges Novum der<br />

Zusammenlegung einer Bundes- mit<br />

einer Kommunalverwaltung in solch<br />

kurzer Zeit nicht bewältigt werden kann.<br />

Insofern geht es mir auch darum, einige<br />

Irrtümer der politischen Debatte aufzuklären.<br />

Eine Freundin beschreibt das Schicksal<br />

ihrer Bekannten mit "Sie wird von Hartz<br />

IV gequält". Hartz IV meint hier nicht<br />

die konkrete Gesetzesreform, sondern<br />

den Zustand von Arbeitslosigkeit,<br />

Verarmung und Ausgrenzung breiter<br />

Teile der Bevölkerung. <strong>Die</strong> Ursachen für<br />

diesen Zustand der Zweidrittelgesellschaft,<br />

des immer größeren Auseinanderklaffens<br />

zwischen arm und reich<br />

liegen aber in anderen Bereichen wie der<br />

Finanz- und Wirtschaftspolitik. Wenn<br />

dann auch noch der zuständige Minister<br />

Clement sich einen Abbau der Arbeitslosigkeit<br />

von Hartz IV öffentlich erhofft<br />

bzw. das beschäftigungspolitische<br />

Instrument der Integrationsjobs ("Ein-<br />

Euro-Jobs") schon als Abbau von<br />

Arbeitslosigkeit feiert, ist die Verwirrung<br />

komplett.<br />

Mit der Beschreibung der "Folterinstrumente"<br />

von Hartz IV im Sommerloch<br />

des letzten Jahres ist es nun wirklich<br />

jeder und jedem klar, was passieren<br />

kann, wenn die eigenen Mittel nicht<br />

mehr ausreichen und man und frau auf<br />

staatliche Unterstützung angewiesen ist.<br />

Dass das nichts Neues war und<br />

SozialhilfeempfängerInnen schon immer<br />

"gequält" hatte, wussten die wenigsten.<br />

Neu ist das Bewusstsein breiter<br />

Mittelschichten - hierzu zählen auch die<br />

Journalisten - dass Arbeitslosigkeit<br />

relativ schnell zur Sozialhilfebedürftigkeit<br />

führen kann, dass, wer nicht<br />

gerade unkündbar ist, ganz schnell zur<br />

Gruppe der SozialhilfeempfängerInnen<br />

gehören kann, zu einer Gruppe, von der<br />

man sich eigentlich gerne abgrenzen<br />

möchte. In unserer versicherungsfreudigen<br />

Nation wünschen sich viele<br />

das Rundum-Sorglos-Paket gegen den<br />

sozialen Abstieg. <strong>Die</strong> Arbeitslosenversicherung<br />

war dies nie, inzwischen<br />

sichert sie nur noch für längstens ein Jahr<br />

ab. Hartz IV diente aus grüner Sicht nie<br />

vorrangig dazu, die Arbeitslosigkeit<br />

abzuschaffen.<br />

Nun zu Hartz IV: das Gesetz<br />

(Sozialgesetzbuch II) beinhaltet im<br />

wesentlichen drei Bereiche:<br />

1. eine Angleichung der Bedingungen<br />

und Regelleistungen von ehemaligen<br />

<strong>Nr</strong>. 195 • Dezember 2003 13


S t a d t p o l i t i k<br />

ArbeitslosenhilfeempfängerInnen an<br />

die der Sozialhilfe,<br />

2. eine verbesserte Förderung von<br />

Langzeitarbeitslosen und<br />

3. eine Zusammenlegung der Verwaltung<br />

zweier bisher völlig<br />

unterschiedlicher Systeme.<br />

1. Für viele ehemalige ArbeitslosenhilfeempfängerInnen<br />

bedeutet die<br />

Gesetzesänderung eine wesentliche<br />

Verschlechterung der materiellen<br />

monatlichen Zuwendungen, die nach<br />

Ablauf einer jetzt noch laufenden<br />

Übergangszeit noch härter werden. Da<br />

die Arbeitslosenhilfe an der Höhe des<br />

Einkommens orientiert war, verlieren<br />

diejenigen am meisten, die mal ein sehr<br />

hohes Einkommen hatten und nun<br />

länger arbeitslos sind, z.B. der viel<br />

zitierte männliche Facharbeiter.<br />

Bislang liegen keine auswertbaren<br />

Daten vor, die das Ausmaß differenziert<br />

beschreiben. <strong>Die</strong> Anrechnung des<br />

Partnereinkommens, wodurch häufig<br />

arbeitslose Frauen benachteiligt wurden,<br />

gab es schon vorher, sowohl in der<br />

Arbeitslosenhilfe wie auch in der<br />

Sozialhilfe. Sie wurde nur etwas<br />

modifiziert.<br />

Für die ehemaligen Sozialhilfeempfängerinnen<br />

hat sich einiges<br />

verbessert, man darf mehr Vermögen<br />

behalten, die Unterhaltspflicht der<br />

Kinder gegenüber ihren Eltern wurde<br />

abgeschafft. Problematisch bleibt die<br />

Pauschalierung der früher zusätzlichen<br />

Einmalleistungen für Unvorhergesehenes<br />

oder größere Neuanschaffungen<br />

(z.B. Waschmaschine, Matratze,<br />

Kleidung). Mir bleibt es schleierhaft, wie<br />

mit einer Pauschale von 47€ dieses<br />

bewältigt werden kann, da muss frau<br />

oder man schon sehr diszipliniert leben.<br />

<strong>Die</strong> Auswirkungen werden sicherlich<br />

erst nach<br />

längerer Zeit zu<br />

spüren sein.<br />

2. Zweifellos der<br />

größte soziale, in<br />

der Linken aber<br />

kaum beachtete<br />

Fortschritt durch<br />

Hartz IV ist die<br />

Verlagerung der<br />

Mittel der<br />

Beschäftigungsförderung<br />

von<br />

den Kurzzeitarbeitslosen hin zu den<br />

Langzeitarbeitslosen, und dies flächendeckend<br />

bundesweit. Bislang wurden -<br />

bis auf wenige Ausnahmen - Sozialhilfeoder<br />

ArbeitslosenhilfeempängerInnen<br />

kaum gefördert, die Arbeitsförderung<br />

der Bundesagentur für Arbeit fokussierte<br />

sich auf die Kurzzeitarbeitslosen, in der<br />

Sozialhilfe gab es nur in wenigen<br />

Kommunen ausreichend Förderung.<br />

Nunmehr gibt der Bund insgesamt 6,5<br />

Mrd. € für die Integration in Arbeit aus.<br />

<strong>Die</strong>s ist auch bitter notwendig. In <strong>Köln</strong><br />

haben wir die Einsicht gewonnen, dass<br />

nur ca. 15 % aller Langzeitarbeitslosen<br />

sofort fähig wären, im ersten Arbeitsmarkt<br />

Fuß zu fassen. <strong>Die</strong> meisten haben<br />

(bedingt oder verstärkt durch die<br />

Langzeitarbeitslosigkeit) viele Probleme<br />

wie z.B. Überschuldung, gesundheitliche<br />

oder psychische Probleme, Trennung,<br />

Unterbringung von Kindern, Sucht,<br />

fehlende Tagesstrukturierung, usw. Hier<br />

bedarf es erst einmal Hilfen, um für die<br />

Härten des ersten Arbeitsmarktes<br />

gewappnet zu werden. <strong>Die</strong>s geht aber<br />

nur mit genügend und qualifiziertem<br />

Personal (auch hierfür gibt es<br />

flächendeckend genug Geld vom Bund)<br />

sowie einem gut ausgebauten<br />

Hilfesystem, das finanziert werden<br />

muss. Deshalb erscheint mir die<br />

Forderung "Hartz IV muss weg" zynisch<br />

und unmenschlich.<br />

Ärgerlich ist nur die Tatsache, dass das<br />

Gesetz keine Möglichkeit vorsieht, aktive<br />

(d.h. Fördermittel) und passive<br />

Leistungen (d.h. Arbeitslosengeld II,<br />

Unterkunftskosten) miteinander zu<br />

verrechnen. Es wäre sinnvoller, Menschen<br />

statt der Ein-Euro-Jobs richtige<br />

Arbeitsverhältnisse bei den Beschäftigungsträgern<br />

anzubieten, also mehr<br />

Geld für Förderung auszugeben, dafür<br />

aber Regelleistungen zu sparen. Hier ist<br />

in Sachen Förderung der größte Reformbedarf.<br />

3. <strong>Die</strong> Zusammenlegung der Arbeitsund<br />

Sozialverwaltung zur gemeinsamen<br />

Arbeitsgemeinschaft ist sinnvoll.<br />

Verschiebebahnhöfe und unnötige Bürokratie<br />

werden verhindert. Leider läuft<br />

dies bislang noch nicht rund. <strong>Die</strong><br />

Anfangsschwierigkeiten sind noch<br />

längst nicht überwunden. Zwar haben<br />

wir in <strong>Köln</strong> schon lange die Zusammenarbeitserfahrung<br />

im Jobcenter, doch war<br />

einfach zu wenig Zeit, die neue<br />

Organisation aufzubauen.<br />

Größtes Problem ist die unzureichende<br />

Datenverarbeitung, die zentral von der<br />

Bundesagentur für Arbeit aus Nürnberg<br />

kommt. Letztes Jahr haben wir es nur<br />

ganz knapp und unter größter Mühe<br />

geschafft (auf Kosten aller Mitarbeiter-<br />

Innen, die nachts und sonntags<br />

gearbeitet haben), die Daten für die Auszahlung<br />

der Regelleistungen einzugeben.<br />

Aber das System läuft weiterhin<br />

so schlecht, dass es 40% produktionsmindernd<br />

wirkt, also zu wenig Zeit für<br />

die Integrationsförderung bleibt, und<br />

darüber hinaus führt es zu einem<br />

äußerst bürokratischen Arbeitsprozess.<br />

Zudem versucht die Bundesagentur, den<br />

Arbeitsgemeinschaften ihre Prinzipien<br />

aufzuzwingen. Aus <strong>Köln</strong>er Sicht müssen<br />

wir uns ständig gegen einen Geist der<br />

Arbeitslosenverwaltung wehren, der<br />

eher statistikorientiert als am Menschen<br />

interessiert wirkt. Solange aber das<br />

Bundeswirtschafts- und Arbeitsministerium<br />

den gesamten Prozess über die<br />

Bundesagentur steuern will, bleiben die<br />

Schwierigkeiten. Im Bund fehlt der Mut,<br />

das Geschäft den örtlichen Einheiten zu<br />

überlassen. <strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> konnten sich mit<br />

ihren Forderungen nach dezentraler<br />

Steuerung in der Bundesregierung nicht<br />

durchsetzen.<br />

Bleibt als Fazit: <strong>Die</strong> Arbeitslosenzahlen<br />

sind etwas ehrlicher geworden, Hartz<br />

IV bewirkt aber keinen Abbau von<br />

Arbeitslosigkeit, sondern nur bessere<br />

Chancen von Langzeitarbeitslosen,<br />

wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu<br />

kommen. <strong>Die</strong> Auswirkungen von Hartz<br />

IV sind noch nicht erkennbar. Das<br />

System ist viel zu zentralistisch angelegt.<br />

<strong>Die</strong>s bedeutet aber nicht, dass die<br />

Kommunen alles allein machen sollen.<br />

Es ist gut, dass Arbeits- und Sozialverwaltung<br />

mit ihren verschiedenen<br />

Erfahrungen zusammen arbeiten, dies<br />

sollte aber dezentral ausgehandelt<br />

werden. <strong>Die</strong> Höhe der Regelsätze ist zu<br />

niedrig, das Gesetz bedarf vieler kleiner<br />

Verbesserungen, weil es viel zu schnell<br />

gestrickt worden ist.<br />

Marlis Bredehorst<br />

Grüne Sozialdezernentin in <strong>Köln</strong><br />

14<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>202</strong> • <strong>August</strong> <strong>2005</strong>


S t a d t p o l i t i k<br />

Große Koalition der Schändlichkeiten<br />

<strong>Die</strong> seit gut einem halben Jahr<br />

herrschende CDU/SPD-Rathaus-<br />

Koalition sieht sich auf Erfolgskurs.<br />

CDU-Vortur-ner Josef Müller lobt die<br />

"gute Zusam-menarbeit" und SPD-<br />

Fraktionschef Martin Börschel "nach<br />

Anfangspro-blemen" die nun "sachliche<br />

Atmosphä-re". Das ist verständlich. Ist<br />

doch die SPD - obwohl Juniorpartner -<br />

der Profiteur in der Koalition.<br />

<strong>Die</strong> durch interne Grabenkämpfe<br />

wachsende Konzept- und<br />

Führungslosigkeit der CDU nutzt sie<br />

aus, um ihre Personal- und<br />

Machtambitionen durchzusetzen. <strong>Die</strong><br />

SPD hat sich für die CDU-Domänen<br />

"Stadtkämmerer" und "Jugend- und<br />

Schuldezernent" das Besetzungsrecht<br />

gesichert. Außerdem wurde im Koalitionsvertrag<br />

ein Wirtschaftsdezernat<br />

vereinbart, dass der CDU die Zuständigkeit<br />

für Wirtschaft, Liegen-schaften und<br />

Medien rauben wird. Im Juli wurde von<br />

der Koalition mit Guido Kahlen, bislang<br />

"Unterteufel" der Bonner Oberbürgermeisterin<br />

<strong>Die</strong>kmann (SPD), ein SPD-<br />

Mann zum Jugend- und Schulbeigeordneten<br />

gewählt. Der hat zwar von diesen<br />

Themen keine Ahnung, dafür aber um<br />

so mehr von Personalpolitik und Verwaltungsorganisation.<br />

Er soll nun in<br />

Stadtvorstand und Verwaltung für die<br />

Durchsetzung der SPD-Inter-essen<br />

sorgen.<br />

<strong>Die</strong> SPD ist auf dem besten Weg, die<br />

alten Machtsphären, die Heugel und<br />

Rüther bei der Wahl 1999 verspielt<br />

haben, zurück zu erobern. Erfolgreicher<br />

Postenschacher mit 31% dank eines<br />

politisch desolaten Koalitionspartners.<br />

Dabei nimmt sie auch in Kauf, trotz<br />

massiver Proteste den Vertrag eines<br />

Geschäfts-führers zu verlängern, der die<br />

städtischen Kliniken in den<br />

wirtschaftlichen Ruin treibt, so dass sie<br />

zur billigen Beute privater Übernehmer<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong> "frommen SPD-Jungs" haben ihre<br />

Lektion Machtpolitik gelernt. An Kaltschnäuzigkeit<br />

übertrumpfen sie<br />

zuweilen schon ihre Lehrmeister Heugel<br />

und Rüther. Der SPD könnte es kaum<br />

besser gehen. Wundert es da noch, dass<br />

sich SPD-Arbeitnehmerfunktionäre bei<br />

der KVB AG mit Billigung von CDU/<br />

SPD/ver.di-Spitzen Vorstandsposten und<br />

üppige Ruhestandszuschläge<br />

zuschanzen? Ein bisschen Wolfsburg in<br />

der Ford-Stadt. Zusammen mit einer<br />

führungslosen Verwaltung versinkt die<br />

Stadt immer tiefer im Morast von<br />

Peinlich- keiten, Provinzialität und<br />

Affären.<br />

Mit Mühe brachten CDU und SPD einen<br />

Beschluss zum Stadthaushalt <strong>2005</strong>/2006<br />

und zum Haushalts-sicherungskonzept<br />

(HSK) durch. Darin wurden zwar einige<br />

von der schwarz-grünen Koalition in<br />

2003 gesetzte Prioritäten fortgeschrieben,<br />

aber die damalige haushaltspolitische<br />

Linie "nachhaltig und gerecht" wurde<br />

gekippt. So werden die Stadt-werke<br />

gezwungen 30 Millionen Euro zusätzlich<br />

an den Haushalt auszuschütten. Das<br />

bedeutet Substanzverzehr. Damit<br />

können die Koalitionäre im Jahr der<br />

Bundes-tagswahl zwar Geschenke<br />

verteilen und unumgängliche Einsparungen<br />

herausschieben, bei den Mitteln<br />

zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit<br />

wird dagegen geknausert. Das HSK ist<br />

ansonsten kaum das Papier wert, worauf<br />

es steht. Der erfolgreiche Defizitabbau<br />

bis 2012 ist ohne einen zerstörerischen<br />

Ausverkauf irreal.<br />

Und sonst? Koalitionäre und OB<br />

Schramma bieten eine Parade der<br />

Schändlichkeiten. Für die ALG-II-Bezieher<br />

wurde der Mobilitätspass gestrichen.<br />

<strong>Die</strong> Elternbeitragsregelung für die<br />

"offene Ganztagsschule" ist unsozial und<br />

belastet ungebührlich Geringverdiener.<br />

Ihren Ausbau, z.B. in sozialen Brennpunkten<br />

lehnt die Koalition ab.<br />

Den Dom als Weltkulturerbe setzen<br />

Koalition und OB aufs Spiel und<br />

beschädigen mit ignoranten<br />

Äußerungen und Kulturbanausentum<br />

das internationale Ansehen und die<br />

Wettbewerbsfähigkeit <strong>Köln</strong>s. Nun soll<br />

auch noch ein Parkhaus mit RTL-<br />

Antennen das Rheinpanorama<br />

verschandeln, weil auch hier "die Stadtverwaltung<br />

nicht funktioniert", wie<br />

DGB-Chef Uellenberg treffend kritisiert.<br />

Nur ein SPD-Wirtschaftsdezernent<br />

wird es nicht richten.<br />

Es fehlt vielmehr an Förderkonzepten,<br />

effizienten Verwaltungsstrukturen und<br />

stringenter Führung. Beschlüsse dazu<br />

hat der Rat unter "schwarz-grün" gefasst<br />

(One-stop-Agency, Flächenmanagement<br />

etc.). Umgesetzt wurde nichts.<br />

Nach MVA, <strong>Köln</strong>Arena und Coloneum<br />

deutet vieles darauf hin, dass sich auch<br />

beim Messehallenbau die altbekannten<br />

Profiteure die Stadt zur Beute machen.<br />

<strong>Die</strong>se weitere Affäre steht erst am<br />

Anfang. Einige Profiteure wollen sich<br />

nun die Führung des Wallraff-Richartz-<br />

Museums aneignen. Mit selbstlosen<br />

Mäzenatentum hat das herzlich wenig<br />

zu tun. <strong>Die</strong> große Koalition ebnet dafür<br />

den Weg.<br />

"Wem gehört die Stadt?" - <strong>Die</strong>se Frage<br />

hat erneute Aktualität. Für <strong>Köln</strong> und<br />

seine BürgerInnen ist die große Koalition<br />

eine Belastung. Mehr als genug Arbeit<br />

für grüne Oppositionspolitik.<br />

Jörg Frank<br />

Jörg Frank ist stellvertretender Vorsitzender<br />

und Geschäftsführer der grünen<br />

Ratsfraktion.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>202</strong> • <strong>August</strong> <strong>2005</strong><br />

15


K u r z n o t i e r t<br />

Pack die Badehose ein....<br />

<strong>Die</strong> Innenstadt-<strong>Grünen</strong> und die Bademöglichkeit am Rhein<br />

<strong>Köln</strong>er Stadt-Anzeiger, <strong>Köln</strong>ische Rundschau,<br />

Express, sie alle berichteten und -<br />

ja - die Bild-Zeitung brachte sogar über<br />

eine halbe Seite: "Grüne fordern Strandbad".<br />

Das war die Schlagzeile, darunter<br />

eine Fotomontage, wie der Rhein in Höhe<br />

Rheinpark zum Strandbad wird. Und es<br />

scheint keine Eintagsfliege zu sein. Nach<br />

wie vor wollen die Medien wissen, wie es<br />

denn nun weitergeht.<br />

Das, was die Bild-Zeitung so plakativ mit<br />

"Strandbad" formulierte, war die Forderung<br />

der Innenstadt-<strong>Grünen</strong> nach einer<br />

sicheren Bademöglichkeit am Rhein<br />

anlässlich des sonntäglichen "Big Jump"<br />

in deutschen Flüssen am 17. Juli <strong>2005</strong>. Der<br />

Vorstand der Innenstadt gab am 18. Juli<br />

eine Pressemitteilung mit dieser Forderung<br />

heraus: Der "Big Jump" zeigt, so<br />

schrieben wir, dass die Flüsse Deutschlands<br />

immer sauberer werden - ein Ergebnis<br />

langjähriger grüner ökologischer Politik.<br />

Auch der Rhein ist mittlerweile wieder<br />

so sauber, dass sich dort die Lachse tummeln<br />

und wildes Baden bereits gang und<br />

gäbe ist. Aber das ist gefährlich, da die<br />

Strömung des Flusses tückisch sein kann.<br />

Wir haben deshalb die Stadtverwaltung<br />

aufgefordert, dem Wunsch der <strong>Köln</strong>erinnen<br />

und <strong>Köln</strong>er zu entsprechen und<br />

einen geeigneten Platz für sicheres Baden<br />

zu empfehlen - wie zum Beispiel das Ufer<br />

des Rheinparks - und dieses Projekt aktiv<br />

zu unterstützen.<br />

Wenige Tage später stellte sich heraus,<br />

dass OB Fritz Schramma die Strandbadgeschichte<br />

zur Chefsache gemacht hat. Er<br />

beauftragte die Stadtverwaltung, unsere<br />

Forderung zu prüfen. Anlässlich dieser<br />

Prüfung forderten wir wiederum mittels<br />

einer Pressemitteilung die Stadtverwaltung<br />

auf, insbesondere drei Punkte zu<br />

berücksichtigen: 1. historische und<br />

aktuelle Erfahrungen mit Fluss-Strandbädern;<br />

2. Absicherungsmöglichkeiten; 3.<br />

Einfluss auf die wirtschaftliche Situation<br />

der öffentlich getragenen <strong>Köln</strong>bäder.<br />

<strong>Die</strong> Bezirksfraktion der Innenstadt/Deutz<br />

begleitet die Forderung auf parlamentarischer<br />

Ebene und wird sich die Ergebnisse<br />

der Stadtverwaltung vorlegen<br />

lassen. <strong>Die</strong> Bademöglichkeit ist allerdings<br />

nur ein Aspekt in der ganzheitlichen<br />

Entwicklung des <strong>Köln</strong>er Rheinufers auf<br />

rund 70 Kilometer Länge. Insbesondere<br />

die linksrheinische Rheinuferpromenade<br />

in Richtung Bastei muss für die<br />

<strong>Köln</strong>erinnen und <strong>Köln</strong>er attraktiver<br />

werden. Auch die Bäume vor dem Rheingarten<br />

müssen stehen bleiben.<br />

Wir wollen keine Eventzonen schaffen,<br />

sondern den Rhein unter kulturellen<br />

Aspekten und als Naherholungszone<br />

rekultivieren. Es darf nicht sein, dass die<br />

Menschen erst einmal 50 Kilometer fahren<br />

müssen, um Natur genießen zu können.<br />

<strong>Die</strong> Forderung nach einem verkehrstechnisch<br />

sicheren Strandbad an der<br />

wichtigsten und schönsten Wasserstraße<br />

Europas ist daher auch ein Symbol für<br />

die Wiederentdeckung des Rheins als<br />

Naherholungszone, wo man im Schatten<br />

prächtiger Bäume den Rhein genießen<br />

kann.<br />

Ob das Strandband kommt oder nicht -<br />

vielleicht läuft es auf ein Badeschiff<br />

hinaus. Das wäre am Ende ein Teilerfolg<br />

auf dem Weg, den Rhein in der Innenstadt<br />

neu zu entdecken.<br />

Björn Troll (OV Innenstadt/Deutz,<br />

Vorstand)<br />

Hot-Spot Karte der BV-Innenstadt Online<br />

Was macht eigentlich die Grüne Fraktion der Bezirksvertretung der Innenstadt/Deutz? Antworten gibt die Hot-Spot Karte!<br />

Neueste Projekte, Brennpunkte und Ziele werden Interessierten schnell angezeigt und können auf einer Innenstadtkarte mit<br />

der Maus abgefahren werden.<br />

Warum Hot-Spot-Karte<br />

Übersichtlicher und schneller kann kaum über aktuelle Probleme und Projekte aber auch<br />

Erfolge der grünen Fraktion in der Bezirksvertretung Innenstadt/Deutz berichtet werden.<br />

Einfach die Maus über die Karte ziehen, von einem roten Punkt zum nächsten wandern<br />

und jedes Mal geht ein neues Pop-up (zusätzliches kleines Info-Fenster) auf und wieder<br />

zu.<br />

Bürgerschaftliches Engagement<br />

Wer sich engagieren will, der weiß aber wo es außerdem noch Problemzonen in der<br />

Innenstadt/Deutz gibt. <strong>Die</strong> Hot-Spot Karte will anregen, sich zu melden, um so die Karte<br />

zu füllen. Auf diese Weise stellt die Grüne BV-Fraktion einen direkten Draht zwischen<br />

Wählerinnen und Wählern und Gewählten her.<br />

Björn Troll, Vorstand Innenstadt/Deutz<br />

16<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>202</strong> • <strong>August</strong> <strong>2005</strong>


K u r z n o t i e r t<br />

Abholzen angekündigt<br />

Vor ein paar Jahren schlugen der damalige<br />

Oberstadtdirektor Ruschmeier und<br />

später Oberbürgermeister Fritz "<strong>Die</strong><br />

Säge" Schramma die Fällung der Bäume<br />

an der Rheinuferpromenade vor, um die<br />

Sicht auf die dahinter liegenden Häuser<br />

zu verbessern. Damals war der Aufschrei<br />

in der Bevölkerung groß. <strong>Die</strong> Vorschläge<br />

wurden sofort ad acta gelegt.<br />

Doch ein steinernes Samenkörnchen<br />

ward in den Hirnen des Rats gepflanzt.<br />

September 2003 beauftragte der Stadtentwicklungsausschuss<br />

die Verwaltung<br />

mit einem "Straßenbaumkonzept", das<br />

in fünf oder sechs Bereichen darstellen<br />

sollte, wie durch Rückschnitt der<br />

Straßenbäume das Stadtbild "verbessert"<br />

werden kann.<br />

Das Ergebnis: Im Rheingarten sollen<br />

wegen des Altstadtpanoramas 28 Bäume<br />

gefällt, oder, in einer zweiten Variante,<br />

in der Krone stark eingekürzt werden,<br />

was ihre Lebensdauer erheblich verkürzt.<br />

Vor dem Ostchor von St. Aposteln<br />

sollen drei, an der Burgmauer sieben<br />

Platanen verschwinden. Alle diese zur<br />

Fällung vorgeschlagenen Bäume sind<br />

übrigens gesund. In der kleinen Grünfläche<br />

an der Minoritenkirche soll durch<br />

Baumfällungen und Entfernung von<br />

Sträuchern eine größere optische Durchlässigkeit<br />

erzielt werden. Als fünfter<br />

Bereich wurde die rechtsrheinische Promenade<br />

untersucht. Da der zukünftige<br />

Anwohner RTL zwar alle Bäume entfernt<br />

haben, aber nichts dafür zahlen<br />

will, scheinen dort die Bäume vorerst<br />

stehenbleiben zu können.<br />

Angesichts dessen, dass durch den<br />

Nord-Süd-U-Bahn-Bau mehr als hundert<br />

und durch verschiedene andere Baumaßnahmen<br />

wie Rheinauhafen und<br />

demnächst Hochwasserschutz unzählige<br />

weitere große Bäume in der Innenstadt<br />

gefällt worden sind, haben die Grüne<br />

Jugend und die grüne Fraktion in der<br />

Bezirksvertretung 1 Widerstand angekündigt,<br />

und auch andere Menschen<br />

werden sich das Spiel mit ihrer Gesundheit<br />

nicht gefallen lassen.<br />

Astrid Reimers<br />

Personalwechsel im Büro Loske<br />

Liebe<br />

Freundinnen und<br />

Freunde,<br />

seit dem 1. <strong>August</strong><br />

<strong>2005</strong> arbeite<br />

ich im Wahlkreisbüro<br />

von<br />

Reinhard Loske.<br />

Bisher war ich<br />

Mitarbeiterin der<br />

damaligen NRW-<br />

Landtagsvizepräsidentin Edith Müller<br />

und davor vertretungsweise in den Ratsfraktionen<br />

<strong>Köln</strong> und Düsseldorf beschäftigt.<br />

Ehrenamtlich engagiere ich mich innerund<br />

außerparteilich im Bereich Demokratie<br />

und Bürgerrechte, insbesondere<br />

für MigrantInnen, sowie Lesben und<br />

Schwule. Ich bin direkt gewähltes Mitglied<br />

des Integrationsrats der Stadt <strong>Köln</strong><br />

und dessen stellvertretende Vorsitzende.<br />

Als Mitarbeiterin von Reinhard Loske<br />

bin ich von nun an Eure Ansprechpartnerin<br />

im Leverkusener Wahlkreisbüro.<br />

Solltet Ihr Interesse an Reinhards<br />

Arbeit haben, Anregungen oder Ideen,<br />

eine BesucherInnenfahrt nach Berlin<br />

planen oder eine Veranstaltung oder<br />

Termin mit ihm machen wollen, freue<br />

ich mich immer über Eure Anrufe und<br />

E-Mails.<br />

Erreichbar bin ich Di. und Do. von 10:00<br />

bis 17:00 Uhr unter:<br />

Tilman Kuhl: Neuer Mitarbeiter bei Andrea Asch MdL<br />

Ich freue mich darüber, nun als persönlicher<br />

Mitarbeiter von Andrea Asch MdL<br />

im Düsseldorfer Landtag zu arbeiten.<br />

Bisher war ich für Reinhard Loske MdB<br />

im Leverkusener Regionalbüro tätig.<br />

<strong>Die</strong> neue Stelle umfasst - neben der<br />

Büroorganisation - die Themenbereiche<br />

Kinder, Jugend, Familie, Lesben und<br />

Schwule, Senioren und Eine Welt die<br />

Andrea im Generationenausschuss vertritt.<br />

Der enge Kontakt zwischen der<br />

Landespolitik und der kommunalen<br />

Ebene besonders zu den <strong>Köln</strong>er <strong>Grünen</strong><br />

ist mir wichtig.<br />

Für das Grüne Profil in <strong>Köln</strong> werde ich<br />

mich auch darüber hinaus weiterhin in<br />

der Bezirksvertretung Innenstadt sowie<br />

im Gestaltungsbeirat engagieren.<br />

Beste Grüne Grüße<br />

Tilman Kuhl<br />

Zu erreichen bin ich unter:<br />

Platz des Landtags 1<br />

40221 Düsseldorf<br />

Raum E2 D37<br />

Telefon 0211/884-2688<br />

Fax 0211/884-3505<br />

Email tilman.kuhl@landtag.nrw.de<br />

Dr. Reinhard Loske MdB<br />

Wahlkreisbüro<br />

Mülheimer Str. 7a<br />

51375 Leverkusen-Schlebusch<br />

Tel.: 0214/ 500 81 84<br />

E-Mail: loskevorort@t-online.de<br />

Herzliche Grüße<br />

Maria Bogdanou<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>202</strong> • <strong>August</strong> <strong>2005</strong> 17


A d r e s s e n<br />

<strong>Kreisverband</strong> <strong>Köln</strong> (KV)<br />

Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />

Mo. 14–19, Di. -Do.10–17, Fr.10–14 Uhr<br />

9727888 9727889<br />

⌨ buero@gruenekoeln.de<br />

www.gruenekoeln.de<br />

Bank für Sozialwirtschaft<br />

BLZ 370 205 00, Kto.-<strong>Nr</strong>. 81 44 300<br />

Geschäftsführerin: Dr. Diana Siebert<br />

Mitgliederverwaltung: Björn Troll,<br />

adressen@gruenekoeln.de<br />

Vorstand<br />

Angela Behring 0175-591 06 06<br />

⌨ angela.behring@t-online.de;<br />

Jörg Penner, 0172-759 58 37<br />

⌨ J.H.Penner@t-online.de;<br />

Manfred Waddey, 0173-932 03 64<br />

⌨ manfred.waddey@koeln.de<br />

Anna Schönhütte,<br />

anna_schoenhuette@yahoo.com;<br />

Anna Schönhütte 0178-2480930<br />

⌨ anna_schoenhuette@yahoo.com, Ralf<br />

Unna 0177-6883014<br />

⌨ dr.unna@tierheim-koeln-zollstock.de;<br />

Kerstin Ciba 0176-241296 83<br />

⌨ kerstin.ciba@gmx.de<br />

jeden Mo. 19 Uhr, KV-Büro<br />

Delegiertenrat<br />

Mo. nach Vereinbarung 19.30 Uhr, KV-<br />

Büro<br />

Ortsverbände (OV)<br />

OV 1: Innenstadt / Deutz<br />

c/o <strong>Kreisverband</strong><br />

Björn Troll 0160-96 64 07 76<br />

⌨ bjoern.troll@gruenekoeln.de,<br />

Roswitha Berscheid (BV) 383939<br />

www.gruenekoeln.de/bezirk1<br />

Do. 20 Uhr, KV-Büro<br />

OV 2: Rodenkirchen<br />

9995256, Bürgertelefon 3591-309<br />

Belinda Harnack 30178-8150251 oder<br />

02236-63483<br />

⌨ b.harnack@netcologne.de,<br />

Alexander Balint, Manfred Giesen, BV<br />

Eberhard Petschel <br />

www.gruenekoeln.de/bezirk2<br />

nach Vereinbarung<br />

OV 3: Lindenthal / Sülz<br />

c/o Jan Körber 0172-7853041<br />

⌨ bezirk3@gruenekoeln.de<br />

Sabine Pakulat 2825269<br />

⌨ pakulat.zonneveld@gmx.de<br />

Ulla Theisling (BV)<br />

444420, 952949-55 3 952949-11<br />

www.gruenekoeln.de/bezirk3<br />

jeden 2. u. 4. Do., 20.00 Uhr im<br />

Kinderheim Sülzgürtel 47, 50937 <strong>Köln</strong><br />

OV 4: Ehrenfeld<br />

Zsuzsanna Bona 5107755<br />

Christiane Martin 0221-55 26 63<br />

⌨ chr_martin@gmx.de; Harald Hoyer,<br />

Helma Pasch, Richard F. Wagner<br />

vorstand@gruene-ehrenfeld.de<br />

www.gruenekoeln.de/bezirk4<br />

nach Vereinbarung<br />

OV 5: Nippes<br />

c/o Wilhelmstr. 36 • 50733 <strong>Köln</strong><br />

Nina Klee ⌨ klenin@gmx.de,<br />

Götz Zelenka, Michael Klee, Joachim<br />

Heinlein, Arndt Klocke<br />

OV: jeden 1. Mo. im Monat 20 Uhr,<br />

Wilhelmstr. 36<br />

Sprechstunde: jeden Mo. 18–20 Uhr,<br />

Wilhelmstr. 36,<br />

www.gruenekoeln.de/bezirk5<br />

BV: jeden Di. 20 Uhr, Neusser Str. 450,<br />

Zi. 2.07, 221-95309 3 221-95394<br />

OV 6: <strong>Köln</strong>-Nord / Chorweiler<br />

Wolfgang Kleinjans 0221-79 42 58<br />

nc-kleinjwo@netcologne.de, Conny<br />

Wittsack-Junge + 5<strong>90</strong>2519<br />

⌨ wiju.cornelie@web.de<br />

Bernhard Hanfland<br />

7<strong>90</strong> 17 9, 8<strong>90</strong> 68 89<br />

⌨ BHanf83936@aol.com<br />

www.gruenekoeln.de/bezirk6<br />

jeden Di. 19:30 Uhr, Bezirksrathaus<br />

Chorweiler<br />

Pariser Platz 1 + 221-96307<br />

OV 7: Porz / Poll<br />

Thomas Ehses, Salmstr. 16a, 51105<br />

<strong>Köln</strong> ⌨ post@t-ehses.de<br />

<strong>Die</strong>ter Redlin (BV)<br />

+ 02203 85792<br />

⌨ d.redlin@gmx.net<br />

www.gruenekoeln.de/bezirk7<br />

jeden letzten Di. im Monat 19:30 Uhr,<br />

Bürgerzentrum Engelshof<br />

⌨<br />

OV 8: Kalk<br />

c/o Georg Lücke 840501<br />

Eiserfelder Str. 28 • 51109 <strong>Köln</strong><br />

⌨ gruene.kalk@gmx.de, Jessica Fischer<br />

0160-37 50 150<br />

⌨ sunny-jessy1984@web.de,<br />

jeden 4. Di. im Monat, 20 Uhr, in der<br />

Regel Bürgerhaus Kalk, Clubraum (Ort<br />

vorher erfragen!)<br />

OV 9: Mülheim<br />

c/o Florian Haarmann<br />

618356 Papageienstr. 20, 51063 <strong>Köln</strong><br />

⌨ symbiose@01019freenet.de<br />

Manfred Winnen 0172-<strong>90</strong>30295<br />

⌨ ovwinnen@web.de<br />

BV: Wiener Platz 2a<br />

51065 <strong>Köln</strong>, Raum 642<br />

221-99309 221-99486<br />

www.gruenekoeln.de/bezirk9<br />

nach Vereinbarung<br />

Parteiarbeitskreise<br />

Bundespolitik<br />

jeden zweiten <strong>Die</strong>nstag im Monat um 20<br />

Uhr im <strong>Grünen</strong> Zentrum Ebertplatz 23<br />

GewerkschafterInnen<br />

nach Vereinbarung<br />

Internationales<br />

Patrick Kopischke, 4742043<br />

⌨ patrick_kopischke@web.de,<br />

jeden 4. Di. im Monat um 20 Uhr<br />

Lesben<br />

c/o Ratsfraktion<br />

Bürgerstr. 2 • 50668 <strong>Köln</strong><br />

Regina Kobold 221-25917<br />

⌨ regina.kobold@stadt-koeln.de<br />

Astrid Reimers + 315783<br />

nach Vereinbarung<br />

Schwule<br />

c/o <strong>Kreisverband</strong><br />

Andreas Wolter,MdR 0179/5471119<br />

⌨ andreas.wolter@netcologne.de<br />

Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />

nach Vereinbarung<br />

Wirtschaftspolitik<br />

Matthias Lenk, m.lenk@netcologne.de<br />

oder c/o <strong>Kreisverband</strong>, Ebertplatz 23 •<br />

50668 <strong>Köln</strong><br />

nach Vereinbarung<br />

Migration<br />

c/o <strong>Kreisverband</strong><br />

Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />

Zsuzsa Bona 0221-510 77 55<br />

⌨ zsazsa@freenet.de<br />

nach Vereinbarung<br />

Grüne Jugend<br />

c/o Kathrin Henneberger, Sprecherin:<br />

0179-9534423. ⌨ vorstand@gruenejugend-koeln.de<br />

oder<br />

kontakt@gruene-jugend-koeln.de<br />

www.gruene-jugend-koeln.de<br />

nach Vereinbarung<br />

18<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>202</strong> • <strong>August</strong> <strong>2005</strong>


A d r e s s e n<br />

Ratsfraktion<br />

Gülichplatz 3 • 50667 <strong>Köln</strong><br />

Mo.–Fr. 9–12, Mo.-Do. 13-16<br />

221-25919 221-24555<br />

⌨ gruene-fraktion@stadt-koeln.de<br />

jeden Mi. 19.00 Uhr, Ratsfraktion<br />

(Mittwochskreis“)<br />

Ratsarbeitskreise<br />

Bürgerstraße 2 • 50667 <strong>Köln</strong><br />

Finanzen und Verwaltung<br />

Karin Schmidt, MdR 0177/3985089<br />

⌨ karin.schmidt@netcologne.de<br />

Götz Beckenbauer 221-25914<br />

goetz.beckenbauer@stadt-koeln.de<br />

monatlich nach Vereinbarung<br />

Frauen<br />

Karin Schmidt, MdR 0177/39 85<br />

karin.schmidt@netcologne.de<br />

Gesundheit<br />

Arif Ünal, MdR 9515 42 31<br />

arif.uenal@paritaet-nrw.org 9515 42 31<br />

Regina Kobold 221-25917<br />

⌨ regina.kobold@stadt-koeln.de<br />

monatlich nach Vereinbarung<br />

Jugend<br />

Gaby Schlitt MdR<br />

g.schlitt@netcologne.de 0177/5731019,<br />

Götz Beckenbauer 221-25914<br />

⌨ goetz.beckenbauer@stadt-koeln.de<br />

monatlich nach Vereinbarung<br />

Kunst und Kultur<br />

Angela Spizig, MdR 221026063<br />

⌨ ah.spizig@t-online.de,<br />

Susanne Kremer-Buttkereit 221-25916<br />

⌨ susanne.kremer-buttkereit@stadtkoeln.de<br />

nach Vereinbarung<br />

Schule und Bildung<br />

Sabine Ulke, MdR + 9641257<br />

⌨ hermkes-ulke@t-online.de<br />

Angelika Winkin, MdR<br />

Götz Beckenbauer 221-25914<br />

goetz.beckenbauer@stadt-koeln.de<br />

25915, nach Vereinbarung<br />

Soziales<br />

Ossi Helling, MdR 470-5629<br />

⌨ ossi.helling@stadt-koeln.de<br />

Susanne Kremer-Buttkereit 221-25916,<br />

⌨ susanne.kremer-buttkereit@stadtkoeln.de<br />

, nach Vereinbarung<br />

Sport<br />

Bettina Tull, MdR 0211/884-2887<br />

⌨ mail@bettina-tull.de<br />

Rita Lück 221-25915<br />

⌨ rita.lueck@stadt-koeln.de<br />

Stadtentwicklung<br />

Barbara Moritz, MdR 327211<br />

⌨ barbara.moritz@stadt-koeln.de,<br />

Rita Lück 221-25915<br />

⌨ rita.lueck@stadt-koeln.de<br />

nach Vereinbarung<br />

Umwelt<br />

Sabine Müller, MdR 02251-18283<br />

⌨ sabine.mueller63@freenet.de<br />

Regina Kobold 221-25917<br />

⌨ regina.kobold@stadt-koeln.de<br />

jeden Di. 17:30 Uhr, Ratsfraktion<br />

Verkehr<br />

Bettina Tull, MdR 0211 884-2887<br />

⌨ mail@bettina-tull.de<br />

Rita Lück 221-25915<br />

⌨ rita.lueck@stadt-koeln.de<br />

monatich nach Vereinbarung<br />

Wirtschaft und Liegenschaften<br />

Jörg Frank, MdR<br />

417157 4201147<br />

⌨ joerg.frank@stadt-koeln.de<br />

Götz Beckenbauer 221-25914<br />

⌨goetz.beckenbauer@stadt-koeln.de<br />

monatich nach Vereinbarung<br />

FG Beschäftigungsförderung<br />

Ossi Helling / Jörg Frank 470-56 29<br />

⌨ ossi.helling@stadt-koeln.de<br />

Susanne Kremer-Buttkereit 221-25916<br />

⌨ susanne.kremer-buttkereit@stadtkoeln.de<br />

monatlich nach Vereinbarung<br />

Bürgermeisterin Angela Spizig<br />

Rathaus, Spanischer Bau • 50667 <strong>Köln</strong><br />

221-26063 221-26064<br />

⌨ angela.spizig@stadt-koeln.de<br />

⌨ christoph.goormann@stadt-koeln.de<br />

Bundesverband<br />

Geschäftsstelle<br />

Platz vor dem Neuen Tor 1 • 10115 Berlin<br />

030 28442-0 030 28442-210<br />

⌨ info@gruene.de, www.gruene.de<br />

Versand<br />

Weidendamm 1 • 15831 Groß-Kienitz<br />

033708 30<strong>90</strong>3 033708 30<strong>90</strong>5<br />

⌨ versand@gruene.de<br />

Bundestagsfraktion<br />

Platz der Republik 1 • 11011 Berlin<br />

030 227-55518 030 227-56552<br />

www.gruene.de<br />

Regional- und Wahlkreisbüros<br />

Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />

Mo. 11-18; Di. 9-16; Mi.+Do. 9-17; Fr. 9-<br />

14 Uhr<br />

Volker Beck, MdB<br />

⌨regionalbuero.volkerbeck@netcologne.de<br />

Arndt Klocke 7201455 722278<br />

Kerstin Müller, MdB<br />

⌨ kerstin.mueller@wk.bundestag.de<br />

Sven Lehmann 7220369 9725710<br />

Dr. Reinhard Loske, MdB<br />

Mülheimerstr. 7A • 51357 Leverkusen<br />

⌨ LoskevorOrt@t-online.de<br />

Maria Bogdanou, 0214-5008184 <br />

0214- 5005719<br />

Di. u. Do. 10-16 Uhr u. nach Absprache<br />

Landesverband NRW<br />

Jahnstraße 52 • 40215 Düsseldorf<br />

0211 38666-0 0211 38666-99<br />

⌨ info@gruene-nrw.de<br />

www.gruene-nrw.de<br />

Landtagsfraktion NRW<br />

Platz des Landtags 1 • 40221 Düsseldorf<br />

0211 884-2860 0211 884-2870<br />

⌨ gruene@landtag.nrw.de<br />

www.gruene.landtag.nrw.de<br />

Bettina Tull 0211 884-2887<br />

Andrea Asch, MdL<br />

andrea.aschl@landtag.nrw.de, Tilman Kuhl<br />

0211/884-2688 0211/884-3505,<br />

tilman.kuhl@landtag.nrw.de<br />

Erläuterungen: Öffnungszeiten, Treffen, Postanschrift, Telefon, Fax, ⌨ E-<br />

Mail, Homepage, MdB Mitglied des Bundestags, MdL Mitglied des Landtags, MdR<br />

Mitglied des Rates, BV BezirksvertreterIn, SB SachkundieR BürgerIn, SE SachkundigeR<br />

EinwohnerIn<br />

In den Schulferien, an Feiertagen und bei besonderen Anlässen können die jeweiligen<br />

Treffen ausfallen. Deshalb empfiehlt es sich immer, bei den Ansprechpersonen<br />

nachzufragen. Alle Treffen sind öffentlich, können also von jeder und jedem besucht<br />

werden. <strong>Die</strong> Termine der Ratsarbeitskreise sind immer auch in der Ratsfraktion bekannt.<br />

Fraktion im Landschaftsverband<br />

Rheinland<br />

Kennedy-Ufer 2 • 50663 <strong>Köln</strong><br />

Andrea Asch, Stefan Peil, Manfred Winnen.<br />

Geschäftsführerin : Ulrike Kessing, 809-<br />

3369 809-2560<br />

Mo-Fr. 9-15 ⌨ kessing@lvr.de<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>202</strong> • <strong>August</strong> <strong>2005</strong> 19


Postvertriebsstück G 4224 • Entgelt bezahlt<br />

<strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong> / <strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong>, <strong>Kreisverband</strong> <strong>Köln</strong><br />

Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />

Terminkalender<br />

Veranstaltungshinweise<br />

für <strong>August</strong> und September <strong>2005</strong><br />

Fr. 26.-28.08. Ringfest. In Zusammenarbeit mit<br />

unserem Landesverband bemühen<br />

wir uns um eine Standgenehmigung.<br />

Zeitweise sind Kerstin<br />

Müller und Volker Beck mit am<br />

Stand.<br />

Sa. 27.08.<br />

Politische Matinee anlässlich des<br />

Jahrestreffens vom Förderkreis der<br />

Heinrich-Böll-Stiftung. Mit Kerstin<br />

Müller, Anne Lütkes, Barbara Unmüßig.<br />

Foyer des Shauspielhauses,<br />

Offennbachplatz/<br />

Brüderstr. 11.00 Uhr.<br />

Fr. 09.09.<br />

Sa. 10.09.<br />

So. 11.09.<br />

Politische Kneipentour durch Sülz<br />

mit Volker Beck, MdB. Treffpunkt:<br />

am Kinderheim Sülz, Sülzgürtel 47,<br />

21.00 Uhr.<br />

Sommerfest rechtsrheinisch im<br />

Engelshof mit Musik und Politik. An<br />

Spaß für Kinder ist gedacht.<br />

Oberstr. 96, <strong>Köln</strong>-Westhoven,<br />

14.00 Uhr.<br />

Politische Fahrradtour durch<br />

Rodenkirchen mit Volker Beck, MdB.<br />

Mittags.<br />

So. 28.08.<br />

Mo. 29.08.<br />

So. 04.09.<br />

Mi. 07.09.<br />

Sommerfest des Ortsverbands<br />

Rodenkirchen mit Volker Beck.<br />

Rodenkirchener Wiesen (Nähe<br />

Campingplatz), 15.00 Uhr.<br />

PoliTalk mit Renate Künast,<br />

Verbraucher- und Landwirtschaftsministerin,<br />

und Sabine<br />

Müller. An der Kalker Post, 17.00<br />

Uhr.<br />

Sommerfest der <strong>Köln</strong>er <strong>Grünen</strong><br />

auf dem Rathenauplatz mit Musik<br />

+ Politik. An Spaß für Kleine und<br />

Große ist gedacht. Innenstadt,<br />

Rathenauplatz 12.00 Uhr.<br />

Joschka kommt! und hat mit<br />

unseren <strong>Köln</strong>er KandidatInnen<br />

einen Auftritt. Vorher und nachher<br />

Musik. Rudolfplatz 19.00 -21.00<br />

Uhr.<br />

So. 11.09.<br />

Do. 15.09.<br />

Do. 15.09.<br />

Fr. 16.09.<br />

So. 18.09.<br />

So. 18.09.<br />

Spielplatzfest des Ortsverband<br />

Nippes auf dem Leipziger Platz mit<br />

Kerstin Müller, MdB, 14.00 Uhr.<br />

Veranstaltung mit Daniel Cohn-<br />

Bendit und Kerstin Müller, MdB, in<br />

Ehrenfeld (Ort noch unbekannt) .<br />

20.00 Uhr.<br />

Politische Kneipentour durch Sülz<br />

mit Volker Beck MdB. Treffpunkt:<br />

am Kinderheim Sülz, Sülzgürtel 47,<br />

21.00 Uhr.<br />

PoliTalk mit Volker Beck, Sabine<br />

Müller und Barbara Moritz in der<br />

Innenstadt, Schildergasse, 16.00<br />

Uhr.<br />

Bundestagswahl. Bis 18.00 Uhr<br />

Grüne wählen.<br />

Wahlparty, wahrscheinlich in<br />

Rathausnähe, 18.00 Uhr.<br />

Grüne Jugend: zahlreiche Aktionen unter<br />

www.gruene-jugend-koeln.de

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