Mercedes-Benz Actros 1845 Euro 5 - Güterverkehr - online

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Fahrbericht Technik Kostenrechnung Actros 1845 Euro 5 der neue Actros noch ganz weit vorn mit Bronze auf dem Podest der Besten. Nicht anders die Lage bei voller Gewichtsauslastung mit 25 t Fracht an Bord. Hier Actros 1845 Euro 5 Teillast Klassen- Mittelwert* Teillast rollte der Actros 1845 zu Testbeginn mit winzigem 390-l-Tank und Zwei-Mann- Besatzung mit üppigen 39,8 t von der Tankstelle. Daimlers Fernverkehrsmodell ist nicht Actros 1845 Euro 5 Volllast Klassen- Mittelwert* Volllast Nennleistung (PS) 449 471 449 471 Nenndrehmoment (Nm) 2 200 2 300 2 200 2 300 Verkehrsart Betriebsart Gewerblicher Güterfernverkehr Sattel-Kfz Zuggesamtgewicht im Test (t) 25,8 26,7 39,8 39,3 Bruttogewicht der Ladung im Test (t) 12,4 25 Basisdaten Nutzungsdauer (Monate) 48 Laufleistung Fahrzeug (km/Jahr) 125 000 Laufleistung Autobahn mautpflichtig (km/Jahr) 100 000 Fahrzeug-Leasing 1) (€/Monat) – 1 480,70 – 1 480,70 Wartung und Reparatur 1) (€/Monat) – 38 7,60 – 387,60 Summe Leasing & Wartung oder Full-Service-Leasing 1) (€/Monat) 1 703 – 1 703 – Reifen 2) (€/Monat) 56,25 Verbrauch Diesel (l/100 km) 26,1 27,9 32,8 35,5 Verbrauch AdBlue (l/100 km) 1,1 1,1 1,3 1,4 Autobahnmaut (ct/km) 15,5 Preis Diesel (€/l) 1,26 Preis AdBlue (€/l) 0,60 Auswertung Feste Kosten je Einsatztag 3) (E/Tag) 118,18 126,17 118,18 126,17 Feste Kosten je km (ct/km) 22,7 24,2 22,7 24,2 Variable Kosten je km (ct/km) 46,4 48,8 55,1 58,6 Feste und variable Kosten je km (ct/km) 69,1 73 77,8 82,8 Feste und variable Kosten je t Nutzlast und km (ct/km) 5,6 5,9 3,1 3,3 Der Kostenberechnung zugrunde gelegte Fahrzeugausstattung: Sattelzugmaschine einsatzfertig, Fernverkehrskabine mit Hochdach, automatisiertes Schaltgetriebe, Sekundärretarder, ESP, Tank 800 l, Sattelkupplung, Bereifung 6-fach 315/70-22.5 „Michelin X Energy Saver Green“ Beschaffungskonditionen: Der Musterfuhrpark besteht aus 80 Fahrzeugen von zwei Marken. Der Kalkulation zugrunde liegt eine kontinuierlich-paritätische Fuhrparkerneuerung (10 Neuwagen je Marke und Jahr) sowie ein Ersatzbedarf von 120 Neureifen 1) Quelle: Mercedes-Benz Charterway, Berlin 2) 450 E/Reifen; Ersatzbedarf: 1 Satz nach halber Fahrzeug-Nutzungsdauer, Umlage auf Fahrzeug-Nutzungsdauer 3) bei 240 Einsatztagen/Jahr; Leasing, Service/Reparaturen + 7 926,– E/Jahr pauschal für Steuer, Versicherung, sonstige Fixkosten *) Mittelwerte aus 5 zuvor veröffentlichten Tests von Sattelzugmaschinen mit 2 300 Nm Maximalzugkraft und 440 bis 500 PS Nominalleistung zuletzt wegen seiner fast 13 l großen Reihensechszylindermaschine ein ziemlich schwerer Brocken auf dem Niveau des früheren V8 geworden. Und mit der bald obligatorischen Euro-6-Abgastechnik kommen leider noch einmal 200 kg oben drauf. Dessen ungeachtet taugt das Gesamtpaket „New Actros“ augenscheinlich als Spritsparmeister, jedenfalls im hier geprüften Euro-5- Trimm. Der Volllastverbrauch setzt mit 32,8 l/100 km genauso ein Zeichen wie der kleine Durst bei Teilbeladung. Auch hier zeigt der Blick in die güterverkehr- Testdatenbank die Relationen auf: In dieser Leistungsliga war bislang keiner sparsamer. Der Abstand zum Mittelwert der fünf zuletzt geprüften Sattelzugmaschinen mit 2 300 Nm maximalem Drehmoment und 440 bis 500 PS Nominalleistung weist eine dicke Differenz von beinahe 3 l je 100 km aus. Dass wir den Actros 1845 mit seinen 449 PS und 2 200 Nm Motorzugkraft in die Vergleichsklasse mit 2 300 Nm einsortieren, geht dabei vollkommen in Ordnung. Denn schließlich war der Testwagen mit der so genannten Top-Torque- Technik unterwegs. Mit der steuert die Motorelektronik im höchsten Gang 2 400 anstelle 2 200 Nm bei voll durchgetretenem Fahrpedal ein. Mit der Folge, dass der 1845 an seichten Anstiegen zunächst einmal so zieht wie ein alter Actros 1851 V8. Das treibt die Fuhre ohne Schaltung weit nach oben und vermeidet auf mittelschweren Strecken viel der sonst fälligen Rückschaltungen. Auch soll das Thema Fahrleistung nicht unter den Tisch fallen. Der neue Actros verhält sich beim realen Testtempo nicht anders als seine zahlreichen Vorgänger: Mercedes-Lastwagen sind auf der Teststrecke – oft, wenn nicht güterverkehr September 2012 9 B_T_44x15_12B.indd 1 19.07.12 14:05
Technik Fahrbericht immer – einen Hauch langsamer unterwegs als die Wettbewerber. Man kann daraus, bei aller gebotenen Vorsicht mit solchen Vermutungen, auf eine gewisse Zurückhaltung bei der Leistungskalibrierung der Werkstestfahrzeuge schließen. Im Falle des geprüften Testfahrzeugs kann festgestellt werden, dass jedenfalls dieser Actros 1845 von der gemessenen Bergfahrleistung her eher in die Zugkraftklasse um 2100 Nm passt als in die 2300er. Aus Sicht der bezahlten Nennleistung ginge eine solche Einstufung auch vollkommen in Ordnung. Das im Testfahrzeug installierte Tempomat- Programm mit Unterstützung durch Satelliten (GPS) und eine dicke, europaweite Kartendatenbank, bei Daimler PPC für Predictive Powertrain Control (vorausschauende Antriebsstrangregelung) genannt und 1 650 E teuer (im Leasings-Satz enthalten), hat die Fahrleistungen allerdings nicht nach unten gedrückt. Genau das nämlich tut die vorausschauende, besser: vorauswissende Der Fahrer erhält einen sehr ansehnlichen Arbeitsplatz Technik, wenn sie mit klarem Fokus auf die Verbrauchsabsenkung im Einsatz ist. Bei den Verbrauchs- und Fahrleistungsmessungen des güterverkehr kommt die PPC-Regeltechnik jedoch nur in jenem Umfang zum Zug, wie es die Testregeln zulassen. Und viel gerollt, wie es PPC am liebsten hat, wird im Testbetrieb ohnehin. Schließlich ist ein konsequent verbrauchsorientierter Fahrstil ohnehin Grundlage der Fahrweise im Messbetrieb. Wie es sich im neuen Actros arbeitet und lebt, wissen inzwischen sehr viele Kraftfahrer. Wie viele, will Daimler nicht sagen. Aber es sind genug, um den Neuling als inzwischen gut im Straßenbild und auf den Rasthöfen präsent zu klassieren. Das Fahrpersonal darf sich dabei an einem durchaus ansehnlich angerichteten Arbeitsplatz einrichten. Sofort angenehm fällt die farbliche Trennung des Cockpits von einem durchaus behaglich anmutenden Wohnbereich zur rechten auf. Bei der ersten Orientierung am Lenkrad zeigt sich der Arbeitsplatz PPC Was es zu leisten im Stande ist Was PPC zu leisten im Stande ist, wenn es außerhalb von Verbrauchsmessfahrten im normalen Fahrbetrieb zum Einsatz kommt, hat güterverkehr in separat durchgeführten Messungen herausgearbeitet. Das Ergebnis: Im 40-t-Zug wurden mit konsequentem PPC-Einsatz 33,8 anstelle 37 l/100 km erreicht (vgl. Tabelle: Sonderprüfung: Actros 1845 ohne/mit PPC auf S. 11). Als Fahrer griffen zwei bestens ausgebildete Gelegenheits-Trucker ins Lenkrad; hoch motiviert, aber keineswegs mit dem Ziel einer ausgeprägt ökonomischen Fahrweise unterwegs. Und: ohne Streckenkenntnis. Das Marschtempo setzten die beiden Kraftfahrzeugmechanikermeister bei gängigen 85 km/h an und waren auf ihren manuell gefahrenen Testrunden nach Kräften bemüht, den Actros 1845 immer schön mit diesem Tempo am Laufen zu halten. Mit dem Ergebnis, dass die schlaue Steuerungsmimik aus Tempomat und Streckenkenntnis in der jeweils zweiten Messrunde so richtig in die Vollen gehen konnte und bei gleichem Marschtempo (85 km/h) mit 78 km/h Unterschwung und 89 km/h als oberer Toleranzlinie schier unglaubliche 8,8 % weniger Dieseldurst herausholte. Die mittlere Geschwindigkeit sank dabei nur um 0,6 km/h oder minus 0,7 % – ein vollkommen zu vernachlässigender Wert im Transportalltag. Aus anderen Messungen mit Fahrzeugen mit und ohne GPS-Tempomat wissen wir allerdings, das ein solch hoher Einsparerfolg niemals die Regel beim Umstieg auf die neue Technik sein wird. Zunächst einmal muss das Streckenprofil passen. Das ist auf der güterverkehr-Route der Fall. Im Flachland hingegen kann die GPS-gestützte Technik keinen müden Zehntelliter einsparen. Dann muss die Fahrzeugmasse stimmen. Mit sinkendem Gesamtgewicht sinkt auch das Rollpotenzial des Lastzugs und damit die Chance von PPC & Co, etwas besser zu machen als ein guter und streckenkundiger Kraftfahrer. Schließlich ist auch ein PPC-Truck auf einen guten Fahrer angewiesen. Denn wenn das Personal die Maschinerie nicht mit Köpfchen ungestört werkeln lässt, wird’s nichts mit dem Heben des Einsparpotenzials. Mercedes-mäßig durchstrukturiert. Zwei große Rundinstrumente informieren über Geschwindigkeit und Motordrehzahl, die übrigen Infos kommen über Zusatzinstrumente sowie über ein großes Farbdisplay in der Mitte. Die Fahrzeugbedienung selbst folgt einer neuen Das Streamspace-Fahrerhaus bietet dem Chauffeur reichlich Platz und Komfort Philosophie. Nach der sind sämtliche Bedienfunktionen für die serienmäßige Powershift-Getriebeautomatik sowie die Dauerbremsen aus Motorbremse und optionalem Wasserretarder in einem Schalter rechts an der Lenksäule zusammengefasst. In direkter Nähe zur Getriebe-Brems-Bedieneinheit werden auf der rechten Lenkradspeiche Tempomat – mit und ohne Abstandshalteassistent – sowie der frei einstellbare Tempolimiter vom Fahrer bedient. Nach mehr als 1 000 Testkilometern zeigt sich, dass die neue Lösung nicht besser als die alte ist. Hatte man bisher alle Vortriebs- und Dauerbremsfunktionen in einem einzigen, zudem vollkommen intuitiv bedienbaren Schalter vereint, so muss man jetzt an zwei Bedienfeldern herumhantieren. Und hinschauen muss man außerdem – das ging beim alten Actros klar besser. Dafür, quasi als Ausgleich, findet man auf der linken Fotos/Tabellen: Daimler, Wildhage 10 güterverkehr September 2012
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