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GMCD 7385 Guild GmbH Switzerland Die Träumende Der ...

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Exodus-Messe (1995/96)<br />

Für Chor, Gemeinde, Orgel<br />

Bischof Kurt Koch gewidmet / Zum 125-Jahr-Jubiläum des Kreiscäcilienverbandes Oberfreiamt<br />

Text: Silja Walter<br />

Musik: Carl Rütti<br />

Zur Entstehung: Im Jahre 1995/96 wurde ich von einigen Dirigenten und Vorstandsmitgliedern des<br />

Kreiscäcilienverbandes Oberfreiamt zu einer Sitzung eingeladen, an der ich den Auftrag erhielt, eine möglichst<br />

leicht ausführbare Messe zu schreiben für Chor, Gemeinde, Orgel und drei Instrumente (Streicher oder Bläser<br />

wahlweise). Sie sollte auch ohne die drei Instrumente aufführbar sein, ohne dass dabei der Orgelpart verändert<br />

oder erschwert würde. <strong>Die</strong> einzelnen liturgischen Teile wurden von den Auftraggebern gewünscht; ebenso,<br />

in welchen Sätzen die Gemeinde einbezogen werden sollte. <strong>Die</strong> Texte dazu schrieb Silja Walter. <strong>Die</strong>se war zu<br />

dieser Zeit völlig fasziniert von der Idee, dass der alttestamentarische Exodus-Bericht sehr viel gemeinsam hat<br />

mit der neutestamentarischen Frohbotschaft. Sie wünschte sich von mir eine möglichst farbige und mystische<br />

Umsetzung dieser Idee, was bei den chorischen und instrumentalen Gegebenheiten der Auftraggeber eine echte<br />

Herausforderung war. Dass Silja Walter mit dem Ergebnis zufrieden war, beweist, dass sie bei weiteren Projekten<br />

immer wieder sagte: „Weisst du, es sollte einfach ungefähr so klingen wie das Kommunionlied der Exodus-Messe.“<br />

Carl Rütti<br />

<strong>Die</strong> heilsgeschichtlichen Erfahrungen Israels bei seinem Auszug aus Ägypten werden in der Messe dem Volk<br />

Gottes als Erfüllung und Wirklichkeit in Christus geschenkt.<br />

Das Volk Gottes erfährt im Kyrie den Auszug aus der Gefangenschaft des alten Menschen als Aufbruch und<br />

Umkehr.<br />

Das Gloria ist Erlösungsgesang für den Durchzug durchs rote Meer, den Christus anführt.<br />

Das Sanctus besingt die Hochzeit Gottes mit seiner Schöpfung als neuen Bund in Christus.<br />

Das Agnus Dei eröffnet uns die Erfüllung der Paschafeier im Geheimnis des Kreuzesopfers.<br />

Manna und Wasser im Kommunionlied sind die heilsgeschichtlichen Zeichen für das eucharistische Mahl, in dem<br />

wir Christus empfangen.<br />

Silja Walter<br />

Zu Ernst Barlachs Fries der Lauschenden schrieb Silja Walter neun Gedichte, neun Meditationen. <strong>Die</strong>se Gedichte<br />

und die Statuen Barlachs inspirierten mich zur Komposition Fries der Lauschenden. <strong>Die</strong> Besetzung stand von<br />

Anfang an fest: Martin Hobi, Initiator, Auftraggeber und Dirigent dieses Projektes, wünschte sich ein Werk für<br />

einstimmigen Chor und Orgel, eine wahrhafte Herausforderung für mich!<br />

Ich überlegte mir zuerst, wo mich einstimmiger Chor schon immer fasziniert hatte (Gregorianik) und wo<br />

ich selber als Klang den Chor einstimmig schon in andern Werken verwendet hatte (z.B. um Wind, Einsamkeit,<br />

Kraft auszudrücken).<br />

Silja Walter erklärte mir, wie sie sich Orgel und Chor vorstellte: <strong>Die</strong> Orgel als grossartige Grundmusik (Fluss,<br />

Morgenstern, Wälder, Feuerwolke, Wirbeltanz, Licht, Niemand, Taube, Geliebter), die auf die Lauschenden - den<br />

Chor – zukommt.<br />

Barlach beschreibt sein Werk als einen in sich harmonisch bewegten Kreis, darin eines dem andern wohl will<br />

und zur Steigerung des Zueinandergehörens beiträgt. So entsprechen sich auch im musikalischen Werk einzelne<br />

Sätze in Charakter, Themen, Rhythmus, Registrierung: <strong>Der</strong> Empfindsame der Erwartenden, der Begnadete dem<br />

Blinden.<br />

Carl Rütti<br />

Zu den von der Autorin gesprochenen Texten: Anlässlich meines Besuchs vom 4. März 2004 bei Silja Walter<br />

im Kloster Fahr fragte ich sie spontan um die Aufnahme der Fries-Gedichte. Ihre sofortige Zusage überraschte<br />

mich und schon wenige Minuten später hatte sie die Texte auf die Mini-Disc gesprochen. Das Ergebnis ist ein<br />

interessantes Zeitdokument aus erster Quelle.<br />

Martin Hobi<br />

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