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Nachlass Dr. Heinrich Winter (1898-1964) - Hessen

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REPERTORIEN<br />

DES HESSISCHEN STAATSARCHIVS DARMSTADT<br />

Abteilung O 62<br />

<strong>Nachlass</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Heinrich</strong> <strong>Winter</strong><br />

(<strong>1898</strong>-<strong>1964</strong>)<br />

(805-1880), 1915-1978<br />

bearbeitet von<br />

Eva Haberkorn<br />

nach Vorarbeiten von Ferdinand Koob (<strong>1964</strong>) und Marion Coccejus (1990)<br />

Darmstadt 2003


Vorbemerkung 2<br />

____________________________________________________________________________________<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorbemerkung<br />

A. Kurzbiografie <strong>Dr</strong>. <strong>Heinrich</strong> <strong>Winter</strong> (<strong>1898</strong>-<strong>1964</strong>)..................................................... II<br />

B. Bestandsgeschichte ........................................................................................... III-IV<br />

C. <strong>Nachlass</strong>fragment <strong>Winter</strong> im Landesarchiv Speyer .................................................V<br />

D. Literatur und Quellenangaben.................................................................................VI<br />

Akten<br />

1. Brauchtumsforschung.............................................................................................. 1-15<br />

2. Baugeschichtliche Forschung .............................................................................. 16-115<br />

3. Vorträge, Veröffentlichungen und Zeitungsausschnitte zu volkskundlichen und<br />

baugeschichtlichen Themen................................................................................... 116-119<br />

4. Zeichnungen, Pläne und Statistiken................................................................... 120-126<br />

5. Fotografien......................................................................................................... 127-128


Vorbemerkung 3<br />

____________________________________________________________________________________<br />

A. Kurzbiografie <strong>Dr</strong>. <strong>Heinrich</strong> <strong>Winter</strong> (<strong>1898</strong>-<strong>1964</strong>)<br />

<strong>Heinrich</strong> <strong>Winter</strong> wurde am 4. Oktober <strong>1898</strong> in Mainz als Sohn des Reichsbahn-<br />

Sekretärs <strong>Heinrich</strong> W. und seiner Ehefrau Katharina geb. Fink geboren. Als <strong>Heinrich</strong> 3<br />

Jahre alt war wurde der Vater nach Darmstadt versetzt und die Familie zog nach<br />

Bessungen. <strong>Heinrich</strong> und verlebte seine Kindheit, Jugend und Studienzeit in Darmstadt,<br />

wo er das Ludwig-Georgs-Gymnasium besuchte. In den Jahren 1917/18 war er als<br />

Kriegsfreiwilliger an der Westfront und machte während seines Urlaubs das Abitur. An<br />

der Technischen Hochschule studierte <strong>Heinrich</strong> <strong>Winter</strong> zunächst Wasserbau, schloss<br />

aber das Studium 1922 mit dem Bauingenieur-Examen ab. Im gleichen Jahr begann er<br />

als Dozent an der Höheren Maschinenbauschule, dem Rheinischen Technikum in<br />

Bingen, seine berufliche Laufbahn. Darauf folgten ab 1923 Beschäftigungszeiten als<br />

Gewerbelehrer - seit 1931 als Gewerbestudienrat - in Gernsheim, Offenbach a.M.,<br />

Heppenheim a.d.B. und Bensheim a.d.B. Im Jahr 1923, noch in Bingen, hatte <strong>Heinrich</strong><br />

<strong>Winter</strong> Gertrud Müller geheiratet. Im Jahre 1934 erschien seine Dissertation<br />

„Heppenheim a.d.B. Die allmähliche Erweiterung der Innenstadt Heppenheim.<br />

Beschreibung und Baugeschichte des Kurmainzer Amtshofs“ bei Denkmalpfleger Prof.<br />

<strong>Heinrich</strong> Walbe an der TH Darmstadt. Im selben Jahr richtete <strong>Dr</strong>. <strong>Winter</strong> das<br />

Heppenheimer Heimatmuseum in der Eulenburg ein, dem 1958 die Einrichtung des<br />

Volkskundemuseums für Odenwald und Ried und 1959 die Ausrichtung der Tagung des<br />

Arbeitskreises für Hausforschung, beides in Heppenheim, folgen sollten. In der<br />

Folgezeit arbeitete er intensiv mit dem Realschullehrer und Volkskundler Friedrich<br />

Mößinger und Heimat- und Volkstumforscher Hans von der Au zusammen. Im Auftrag<br />

des Landschaftsbundes Volkstum und Heimat, Gau <strong>Hessen</strong>-Nassau, beschäftigten sich<br />

<strong>Heinrich</strong> <strong>Winter</strong> und Hans von der Au mit Fragebogenaktionen, der Befragung und<br />

Fotoaufnahmen der Dorfältesten in rund 250 Dörfern des Odenwaldes und Rieds in den<br />

Jahren 1943 bis 1945.<br />

Im Januar 1946 kehrte <strong>Heinrich</strong> <strong>Winter</strong> in den Staatsdienst zurück und unterrichtete<br />

an der Berufsschule in Bensheim und zugleich als Dozent für Baugeschichte an der<br />

Staatsbauschule in Darmstadt, ab 1959 als Oberbaurat, wo er bis zu seiner<br />

Pensionierung 1963 tätig blieb. Ein Jahr nach dem Tod seiner Frau Gertrud geb. Müller<br />

im Jahre 1947 heiratete <strong>Heinrich</strong> <strong>Winter</strong> Ottilie geb. Kirsch aus Mainz, die im Jahr 1989<br />

verstarb.<br />

Schon in seiner Gernsheimer Zeit, mehr aber noch in seiner Heppenheimer Zeit,<br />

widmete <strong>Dr</strong>. <strong>Winter</strong> jede freie Stunde der heimatlichen Geschichtsforschung und der<br />

Erforschung des Brauchtums. Von dieser Arbeit zeugen über 500 Aufsätze und<br />

Schriften, darunter sind besonders das Odenwälder Bauernhausbuch (1957) und 3<br />

Bürgerhausbände (ab 1961ff) hervorzuheben. So war er auch langjähriger Mitarbeiter<br />

der Blätter für Heimatkunde und Heimatpflege „Die Starkenburg“, deren Schriftleitung<br />

er von 1949 bis <strong>1964</strong> innehatte.


Vorbemerkung 4<br />

____________________________________________________________________________________<br />

In den letzten Jahren seines Lebens arbeitete er an größeren Werken über das Bauernund<br />

Bürgerhaus und den französischen Fachwerkbau, die er jedoch nicht abschließen<br />

konnte. <strong>Dr</strong>. <strong>Heinrich</strong> <strong>Winter</strong> starb am 17. Januar <strong>1964</strong> in Bensheim-Auerbach.


Vorbemerkung 5<br />

____________________________________________________________________________________<br />

B. Bestandsgeschichte<br />

Der wissenschaftliche <strong>Nachlass</strong> des Oberregierungsrats und Baurats <strong>Dr</strong>. Dipl.-Ing.<br />

<strong>Heinrich</strong> <strong>Winter</strong>, zunächst Bestand O 61 <strong>Winter</strong>, 1990 umsigniert in Bestand O 62,<br />

umfasst 11 Bände „Braucherscheinungen des Jahreslaufes und Menschenlebens in<br />

Starkenburg“ mit dazugehöriger Kartei, wobei zu jedem Ort jeweils drei Porträtfotos der<br />

Gewährsmänner und ein textlicher Teil als Ergebnis der Ältestenbefragung der Orte<br />

gehört. Den Großteil des <strong>Nachlass</strong>es machen die baugeschichtlichen Forschungen,<br />

sachthematisch und alphabetisch nach Orten geordnet, aus, die insbesondere über 1000<br />

Bauaufnahmen, meist seiner Studenten, mit Baubeschreibungen, zahlreiche Fotos von<br />

z.T. heute abgebrochenen Fachwerkhäusern und Sammlungsgut zur Ortsgeschichte<br />

(Zeitungsausschnitte, Broschüren, Wanderkarten etc.) beinhalten. Gebietsmäßig decken<br />

sie in etwa den Sprengel des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt und seiner<br />

angrenzenden Gebiete ab, dokumentieren darüberhinaus jedoch auch Frankreich- und<br />

Italien-Studienreisen <strong>Dr</strong>. <strong>Winter</strong>s. Besonders interessant sind auch die umfangreichen<br />

Arbeiten über deutsches Brauchtum, entstanden auch durch Befragungen von<br />

Lazarettinsassen in den Jahren 1943/44. Weiterhin enthält der <strong>Nachlass</strong><br />

Vortragsmanuskripte, Aufsätze und Zeitungsartikel <strong>Dr</strong>. <strong>Winter</strong>s zu baugeschichtlichen<br />

und volkskundlichen Themen sowie eine umfangreiche Foto- und Plandokumentation<br />

hierzu. Der von <strong>Dr</strong>. <strong>Winter</strong> im Jahre 1948 aufgenommene Film „Der Fastnachtssprung<br />

in Herbstein“ wurde der Abteilung Q zugeordnet. Neben den größtenteils erschlossenen<br />

Archivalien sind noch 4 laufende Meter des <strong>Nachlass</strong>es unverzeichnet, darunter<br />

Manuskripte <strong>Heinrich</strong> <strong>Winter</strong>s zu der geplanten Publikation „Bürgerhaus –<br />

Bauernhaus“, die Verzeichnung der Filmnegative Nr. 1-2000, Fotos von<br />

Fachwerkhäusern, Material zum Freilichtmuseum Odenwald, zur Bau- und<br />

Kunstgeschichte Frankreichs, Bildstöcke etc.<br />

Nach dem Tode <strong>Heinrich</strong> <strong>Winter</strong>s im Jahre <strong>1964</strong> gelangte ein kleiner Teil des<br />

wissenschaftlichen <strong>Nachlass</strong>es <strong>Dr</strong>. <strong>Winter</strong>s, insbesondere die Kartei zur Befragung der<br />

Dörfer der Kreise Bergstraße, Darmstadt, Dieburg, Erbach und Groß-Gerau sowie<br />

Brauchtumsforschungen in das Staatsarchiv Darmstadt. Dieser Teil wurde bereits im<br />

Abgabejahr durch ein maschinenschriftliches Findbuch von Archivoberinspektor<br />

Ferdinand Koob erschlossen. Der größte Teil des <strong>Nachlass</strong>es verblieb jedoch im Besitz<br />

der Witwe Ottilie <strong>Winter</strong>, die diesen Teil verwaltete, durch ein maschinenschriftliches<br />

Findbuch erschloss und auch für die Forschung zugänglich machte. Bereits 1987 war<br />

mit der Witwe vereinbart worden, den <strong>Hessen</strong> betreffenden <strong>Nachlass</strong> nach ihrem Tod im<br />

Staatsarchiv Darmstadt zu deponieren. Schließlich übereigneten die Erben von <strong>Heinrich</strong><br />

und Ottilie <strong>Winter</strong> im Jahre 1989 den aus 350 Ordnern mit Texten, Bauzeichnungen,<br />

Karten und fotografischen Vergrößerungen sowie aus ca. 36.000 Leica-<br />

Kleinbildaufnahmen auf Negativfilm und Dias bestehenden <strong>Nachlass</strong> gegen<br />

Spendenbescheinigung. Als Findbücher dienten nun das von Ferdinand Koob und das<br />

von Frau <strong>Winter</strong> angefertigte Repertorium. Die dort nicht verzeichneten Akten erschloss<br />

Archivoberinspektorin Marion Coccejus kursorisch im Jahr 1990.


Vorbemerkung 6<br />

____________________________________________________________________________________<br />

Kleinere Anreicherungen des <strong>Nachlass</strong>es erfolgten im Jahr 1985<br />

(Volkskundeakten, AZB 6/1985) und 1994 (Kartenpausen und Brauchtumsakten,<br />

AZB 67/1994) durch Abgaben von Rolf Reutter sowie im Jahre 2003 (AZB<br />

37/2003, Bauaufnahmen und Architekturzeichnungen) durch das Stadtarchiv in<br />

Darmstadt, die von Archivamtfrau Eva Haberkorn in den insgesamt 19,8 laufende<br />

Meter umfassenden <strong>Nachlass</strong> eingearbeitet wurden. Das Findbuch von <strong>Heinrich</strong><br />

bzw. Ottilie <strong>Winter</strong> wurde in den Jahren 2002-2003 in Word erfasst und im<br />

Sommer 2003 in die HADIS-Datenbank importiert. Korrekturarbeiten, Eingabe<br />

des Koobschen und des vorläufiges Findbuchs von 1990 sowie Klassifikation und<br />

Verzeichnung von Nachträgn übernahm Eva Haberkorn, die auch für Vorwort und<br />

Endredaktion des DV-Findbuchausdrucks verantwortlich zeichnet.<br />

Eva Haberkorn, im Juli 2003


Vorbemerkung 7<br />

____________________________________________________________________________________<br />

C. <strong>Nachlass</strong>fragmente <strong>Winter</strong> im Landesarchiv Speyer<br />

Bestand V 39 (<strong>Nachlass</strong> <strong>Winter</strong>) im Landesarchiv Speyer<br />

Deutsche Arbeitsfront NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“, Abteilung<br />

Volkstum, Brauchtum<br />

1 Frühlingsbräuche in der Saarpfalz – Berichte der Gemeinden mit<br />

detaillierten Schilderungen<br />

1938<br />

Darin auch: Quacklied aus Dimbach, aufgezeichnet von F. Borchers<br />

2 Fragebogen der Deutschen Arbeitsfront, NS-Gemeinschaft „Kraft durch<br />

Freude“, Kreisamt Saarlautern, über die Ausgestaltung der Maifeier im<br />

Saarland (Maibaum, Führerrede, Festzug) 1938<br />

Darin: Zeichnung des mit nationalsozialistischen Emblemen geschmückten<br />

Maibaums in Lebach, 1938<br />

3 Erfassung der Bräuche bei Kirchweihen, Weinlese und bei der Ernte in der<br />

Pfalz und im Saarland (alphabetisch nach Gemeinden) 1938<br />

4 Erfassung der Erntebräuche in der Pfalz und im Saarland (alphabetisch nach<br />

Gemeinden) 1938<br />

5 Erfassung wissenschaftlich Tätiger in den Gemeinden (alphabetisch nach<br />

Gemeinden) 1938<br />

6 Vermischte Korrespondenz 1938<br />

Enthält:<br />

- Anschreiben der Landratsämter zu den Brauchtumsfragebogen<br />

- Beschwerde des Reichssenders Saarbrücken wegen Nennung an zweiter Stelle<br />

(hinter KdF) auf Plakaten der Dorfgemeinschaftsabende<br />

- Vorschläge des Volksspieldienstes zur Gestaltung der Erntefeier 1938<br />

- Prospekt des Märchentheaters Bayreuth für die Spielzeit 1937/38<br />

7 Aufzeichnungen über Kirchweih-Brauchtum an der Bergstraße und im<br />

hessischen Odenwald 1938<br />

8 Brauchtum in Egelsbach (<strong>Hessen</strong>), u.a. Lärminstrumente der Jugend,<br />

Maibräuche, Hochzeiten, Taufe, Tod, Hexen, Geister und Besprechen,<br />

zusammengestellt von Pfarrer Wehsarg, Egelsbach (<strong>Dr</strong>uchschriften des<br />

Fragebogens derVolkskundlichen Landesaufnahme des Landschaftsbundes<br />

Volkstum und Heimat, Landschaft Rheinfranken – Nassau – <strong>Hessen</strong>)<br />

1934


Vorbemerkung 8<br />

____________________________________________________________________________________<br />

D. Literatur- und Quellenverzeichnis<br />

Findbuch O 61 <strong>Winter</strong> von Ferdinand Koob, <strong>1964</strong>: Vorwort<br />

Rolf Reutter, <strong>Heinrich</strong> <strong>Winter</strong> unvergessen, in: Geschichtsblätter des Kreises<br />

Bergstraße, Nr. 22, 1989, S. 262-267<br />

Dienstregistratur des HStAD, 455 <strong>Winter</strong>

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