Feuer ist schneller als man denkt - HAM-On-Air
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<strong>Feuer</strong> <strong>ist</strong> <strong>schneller</strong> <strong>als</strong> <strong>man</strong> <strong>denkt</strong><br />
Über den Tellerrand geschaut<br />
Dr. Schau, DL3LH<br />
In jüngster Vergangenheit häufen sich Brände in Wohnungen<br />
und Häusern bei Funkamateuren. Eine einfache Verlängerung,<br />
wie gezeigt, sind häufig Ursache für heftige Brände. Nicht nur<br />
der Blitzschlag, sondern auch die umfangreiche Elektronik im<br />
Shack <strong>ist</strong> eine latente Gefahr für die Entstehung eines<br />
Brandes. Rauchmelder könnten Schaden verhindern und<br />
Leben retten, sind jedoch me<strong>ist</strong> nicht vorhanden.<br />
"Die Hit ze w ird m ich früh genug w ecken". Dieser Illusion<br />
geben sich viele hin. Die Fakten sprechen jedoch eine andere<br />
Sprache. Rund 3/4 der jährlich 700 Brandtoten in<br />
Deutschland werden im Schlaf vom <strong>Feuer</strong> überrascht. Der<br />
Widerspruch zu der Annahme des ersten Satzes <strong>ist</strong><br />
offensichtlich. Die Hitze eines <strong>Feuer</strong>s warnt uns nicht<br />
rechtzeitig genug um den Flammen zu entkommen.<br />
Grund dafür <strong>ist</strong>, dass die Gefahr eines Brandes in erster Linie<br />
nicht von der Hitze des <strong>Feuer</strong>s oder den Flammen ausgeht,<br />
sondern von Rauchentwicklung und der Freisetzung<br />
hochgiftiger Gase. Schon in den ersten Minuten eines Brandes<br />
füllen sich die Räume zügig mit großen Mengen Rauch und<br />
verschiedenen giftigen Gasen. Nach etwa 2 bis 4 Minuten <strong>ist</strong><br />
in der Regel eine lebensbedrohliche Konzentration in der<br />
Atemluft erreicht, die der menschliche Geruchsinn im Schlaf<br />
nicht wahrnehmen kann. Bereits nach 3 Atemzügen kann der<br />
giftige Rauch zur Bewusstlosigkeit und nach 10 Atemzügen<br />
zum Tode führen. So enthält der Rauch eines jeden Brandes<br />
zum Beispiel Kohlenmonoxid. Dieses Gas <strong>ist</strong> ohne Farbe,<br />
Geruch und Geschmack. Es behindert den Sauerstofftransport<br />
im Körper und die Abgabe von Sauerstoff an Organe und<br />
Körpergewebe. Der Sauerstoff<strong>man</strong>gel im Körper führt<br />
zur Bewusstlosigkeit, bevor wir die Hitze eines <strong>Feuer</strong>s<br />
spüren und im schlimmsten Fall zum Erstickungstod.<br />
Wirksamer Schutz gegen die Gefahr einer Rauchvergiftung<br />
bietet der Rauchmelder. Er schützt uns im Falle des<br />
Brandes durch ein lautes Alarmsignal.<br />
Als Mindestschutz empfiehlt die <strong>Feuer</strong>wehr die<br />
Installation eines Rauchmelders pro Etage eines<br />
Einfamilienhauses bzw. pro Wohnung. Er sollte dort<br />
angebracht sein, wo das Alarmsignal von jedem<br />
Bewohner auch gehört werden kann. Direkt in der<br />
Raummitte unter der Decke <strong>ist</strong> der richtige Montage-Ort.<br />
Küche und Badezimmer eignen sich nicht, da hier durch<br />
die alltägliche Dampf- und Rauchentwicklung die<br />
Gefahr eines Fehlalarmes besteht. Weiterreichender<br />
Schutz bietet ein Rauchmelder in jedem Zimmer -<br />
besonders in der Funkbude und im Kinderzimmer. In<br />
vielen Staaten sind Rauchmelder längst durch den<br />
Gesetzgeber vorgeschrieben. Auch in Deutschland <strong>ist</strong> in<br />
fortschrittlichen Bundesländern inzwischen der<br />
Rauchmelder Vorschrift. Brände warten nicht auf<br />
Gesetze.<br />
Was <strong>ist</strong> zu tun, wenn es einmal brennt?<br />
Ruhe bewahren<br />
Verlassen Sie mit Ihren Mitbewohnern umgehend die<br />
Wohnung<br />
Halten Sie sich nicht auf um etwas mitzunehmen<br />
Bewegen Sie sich bei Rauchgeruch möglichst in<br />
Bodennähe<br />
Halten Sie Türen und Fenster geschlossen, um eine<br />
Ausbreitung von <strong>Feuer</strong> und Rauch zu verhindern<br />
Rufen Sie die <strong>Feuer</strong>wehr - 112 - so schnell wie<br />
möglich von außerhalb der Wohnung oder des<br />
Hauses. Nennen Sie Namen, Anschrift und Brandort<br />
und warten Sie auf Rückfragen seitens der<br />
Einsatzleitstelle<br />
Warnen Sie andere Hausbewohner<br />
Trainieren Sie einmal im Jahr mit Ihrer Familie eine<br />
Flucht vor <strong>Feuer</strong><br />
Vereinbaren Sie mit Ihren Familienangehörigen vor<br />
dem Haus einen Treffpunkt für den Brandfall, damit<br />
<strong>man</strong> die Übersicht hat ob sich noch Familienmitglieder<br />
im Hause/Wohnung befinden.<br />
Vorbeugen <strong>ist</strong> besser <strong>als</strong> Heilen!
DL3LH<br />
Die gefährlichsten Ansichten:<br />
Wenn es brennt, habe ich genügend Zeit um die<br />
Wohnung zu verlassen<br />
Irrtum: wir haben durchschnittlich nur 2 Minuten Zeit zur<br />
Flucht. Eine Rauchvergiftung kann sogar nach wenigen<br />
Atemzügen tödlich sein. Hinzu kommt die Panik in der nicht<br />
bekannten Situation.<br />
Meine Nachbarn oder mein Haustier werden mich<br />
recht- zeitig warnen<br />
Irrtum: eine gefährliche Einschätzung, wenn <strong>man</strong> nur<br />
2 Minuten Zeit hat - besonders nachts, wenn der Nachbar<br />
schläft und das Haustier im Nebenzimmer <strong>ist</strong>.<br />
Wer aufpasst, <strong>ist</strong> vor Brandgefahr sicher<br />
Irrtum: elektrische Defekte sind häufige Brandursachen.<br />
Auch ein Brand in einer Nachbarwohnung oder Haus gefährden<br />
uns ganz unverschuldet.<br />
St einhäuser brennen doch nicht<br />
Irrtum: Das brauchen sie auch nicht. Schon eine Gardine, die<br />
Tapete oder 100 g Schaumstoff wie in einer Couch, sind<br />
ausreichend um eine tödliche Rauchvergiftung zu erzeugen.<br />
Rauchm elder sind zu t euer<br />
Irrtum: Ein Rauchmelder <strong>ist</strong> das beste Mittel zum<br />
vorbeugenden Brandschutz. Täglich sterben im Mittel 2.5<br />
Menschen bei Bränden. Besonders betroffen sind die Kinder<br />
mit ihrem geringen Lungenvolumen. Professionelle<br />
Rauchmelder kosten etwa 50 und fallen im Vergleich mit<br />
einer Funkausrüstung nicht ins Gewicht. Funkgebundene<br />
Rauchmelder sind naturgemäß etwas teurer, dafür melden sie<br />
eine Rauchentwicklung an eine im Haus installierte Zentrale,<br />
die dann einen telefonischen Notruf sendet. Rechtzeitige Hilfe<br />
durch eine <strong>Feuer</strong>wehr <strong>ist</strong> gewährle<strong>ist</strong>et.<br />
Hier stellt sich die Frage:<br />
W as <strong>ist</strong> m ir m ein Leben und das m einer Fam ilie w ert ?<br />
Aktuelle stat<strong>ist</strong>ische Werte:<br />
Brände: nachts 35 %, tagsüber 65 %.<br />
Brandtote: nachts 70 %, tagsüber 30 %<br />
Grundsätzliche Überlegungen für das Planen und<br />
Errichten einer Gefahrenmeldeanlage mit Rauchund<br />
Brandmeldern (Brandmeldeanlage, BMA)<br />
Allgemeines:<br />
Allein in Deutschland gibt es jährlich ca. 750.000 Brände<br />
und es sterben etwa 700 Menschen bei einem Brand. Die<br />
Hälfte davon hätten gerettet werden können, wären<br />
professionelle Rauchmelder vor Ort gewesen. Als<br />
wichtigstes Element der BMA kommt der photoelektrische<br />
Rauchmelder zum Einsatz. Diese sogenannten Stand-<br />
Alone-Rauchmelder werden neuerdings in Bau- und<br />
sogar Lebensmittelmärkten angeboten und das zu einem<br />
enorm niedrigen Preis Batterie inklusive. Eigentlich<br />
verbietet schon eine einfache Überlegung den Kauf solch<br />
lebensrettender Rauchmelder, dennoch werden diese<br />
gekauft. Die Folgen unübersehbar. Vielleicht hat <strong>man</strong><br />
einen Rauchmelder erworben, der überhaupt nicht<br />
funktioniert oder nicht die erforderliche niedere<br />
Ansprechempfindlichkeit hat. Dann verlässt <strong>man</strong> sich<br />
auf ein technisches Gerät, dass seine ihm zugedachte<br />
Aufgabe nicht erfüllt und lebt mit einer trügerischen<br />
Sicherheit, was noch gefährlicher <strong>ist</strong>. Selbst<br />
Rückrufaktionen der Discounter haben die Sachlage nicht<br />
entschärft. Manche Rauchmelder kosteten weniger <strong>als</strong> 3<br />
. Zieht <strong>man</strong> davon den Gewinn für Groß- und<br />
Einzelhandel, die Mehrwertsteuer und die Batterie ab,<br />
verbleibt nur ein geringer Teil für die eigentliche<br />
Herstellung dieses lebensrettenden Bauteiles. Billig<br />
kann tödlich sein.<br />
Ein weiterer Nachteil dieser Einzel-Melder <strong>ist</strong> die vom<br />
Gesetzgeber vorgeschriebene, maximale Lautstärke von<br />
nur 85 dBA. Die Melder können beispielsweise über zwei<br />
Etagen fast nur bei absoluter Ruhe wahrgenommen<br />
werden. Reagiert <strong>man</strong> nicht in der Alarmzeit von einer<br />
Minute, schweigt der Melder und gibt kein erneutes<br />
Signal. Gute Rauchmelder sind untereinander vernetzt<br />
oder besser auf eine Zentrale aufgeschaltet, die den<br />
Alarm so lange wiederholt, bis Hilfe vor Ort vorhanden<br />
<strong>ist</strong>. Professionelle Rauchmelder und Rauchmeldersysteme<br />
entsprechen den DIN-Normen, haben den notwendigen<br />
Sicherheitsstandard und unterliegen einer ständigen<br />
Kontrolle bei der Fertigung.<br />
Rauchvergiftungen sind bei <strong>Feuer</strong> die größte Gefahr und<br />
führen me<strong>ist</strong>ens zum Tod. Besonders gefährlich <strong>ist</strong> die<br />
Rauchentwicklung bei einem <strong>Feuer</strong> in den Nachtstunden.<br />
Nachts im Schlaf <strong>ist</strong> der Geruchssinn bei uns Menschen<br />
ausgeschaltet. Wir ersticken an dem sich bildenden<br />
Rauch durch Schwelbrand o.ä.. Übrigens, die me<strong>ist</strong>en<br />
2
DL3LH<br />
Brände entstehen heute durch elektrische und elektronische<br />
Geräte, die oftm<strong>als</strong> gedankenlos genutzt werden, wie Netzteile<br />
für Handys, Waschmaschinen, Trockner, Fernseher usw.<br />
Welche Anforderungen sind an einen Rauchmelder zu<br />
stellen?<br />
1. Entnahmesicherung damit der Rauchmelder nicht ohne<br />
Batterie installiert werden kann<br />
2. Sabotagealarm<br />
3. Low-Batterie-Meldung<br />
4. Vernetzung mit anderen Rauchmeldern<br />
5. Signalwiederholung nach dem ersten Ansprechen<br />
6. Geeignet für dunkle und helle Rauchpartikel<br />
DL3LH, Walter<br />
schau@rs- systems.info<br />
www.rs- systems.info<br />
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