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HANSER Frühjahr 2011 - Hanser Literaturverlage

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<strong>HANSER</strong><br />

<strong>Frühjahr</strong> <strong>2011</strong>


Vater und Sohn: Der legendäre Rock-Poet erklärt<br />

seinem Sohn die Welt, wie er sie sieht. Der Sohn ist<br />

mäßig interessiert. Wiederholt sich das Problem<br />

der 68er-Generation?<br />

WOLF WONDRATSCHEK<br />

Chuck – das war der Held von Wolf Wondratscheks berühmten<br />

Gedichtband Chuck’s Zimmer – ist erwachsen geworden.<br />

Er hat sich selbst ein Geschenk gemacht, das ihn aus seinem<br />

prekären Leben befreien sollte: Er hat einen Sohn gezeugt.<br />

Jetzt ist das Kind vierzehn und zeigt genau die Symptome,<br />

die Chuck zum Rebellen werden ließen – er möchte mit der<br />

Elternwelt nichts zu tun haben.<br />

In Rückblenden erzählt Wolf Wondratschek seine Version<br />

der 68er-Generation: die strikte Ablehnung der politischen<br />

Arbeit und die großen coolen Liebesgeschichten, die Geschichte<br />

der bewusstseinserweiternden Drogen und in welchem<br />

Elend sie endete, die Bedeutung der Literatur und der Musik.<br />

Der Sohn ist nicht gerade begeistert. Er mault und muffelt<br />

und hört nicht zu, wenn der Vater mit großem Pathos seine<br />

Wahrheiten verkündet.<br />

Was geht in ihm vor? Wolf Wondratschek versucht durch<br />

die komische und traurige Erzählung der Geschichte des<br />

Vaters etwas über den Sohn herauszufinden. Der Sohn bleibt<br />

natürlich ein »Geschenk«, auch wenn er den Vater an die<br />

Grenzen der Verzweiflung treibt.<br />

»Chuck is back! Das großartige,<br />

warmherzige und stilistisch ausgereifte<br />

Spätwerk eines unserer<br />

Besten. Wondratschek auf der<br />

Höhe seiner Kunst!«<br />

Werner Köhler, GRÜNDER DER “<br />

lit.COLOGNE<br />

WOLF WONDRATSCHEK<br />

Das Geschenk<br />

176 Seiten. Gebunden<br />

Ca. € 17,90 [D] / sFr 26,90 / € 18,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23679-0<br />

WG: 112 Gegenwartsliteratur<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

Wolf Wondratschek, geboren 1943 in Rudolstadt / Thüringen, lebt als<br />

Dichter und Schriftsteller in Wien. Zuletzt erschienen bei <strong>Hanser</strong> Mara<br />

(Eine Erzählung, 2003), Orpheus in der Sonne (Gedichte, EDITION AKZENTE,<br />

2003) und St. Tropez (und andere Erzählungen, 2005).<br />

Foto: © Dieter Röseler<br />

LESEREISE<br />

lit.COLOGNE <strong>2011</strong><br />

www.wolf-wondratschek.de<br />

“<br />

»Was war das für eine Art Liebe,<br />

die ihn mit dem Kind, dessen Vater<br />

er war, verband? Du kannst dich<br />

wehren, aber es nützt nichts. Tu, was<br />

du willst! Eine bessere Gelegenheit,<br />

Fehler zu machen, gibt es nicht.«


Zwei junge Leute verlieben sich, aber der Krieg<br />

bringt sie auseinander. Louise steht auf eigenen Füßen,<br />

Léon ist längst verheiratet, da begegnen sie sich in Paris<br />

wieder – eine große Liebe, gelebt gegen die ganze Welt.<br />

Alex Capus erzählt mit wunderbarer Leichtigkeit und großer<br />

Intensität von der Liebe in einem Jahrhundert der Kriege, von<br />

diesem Paar, das sich auf zuweilen märchenhafte Weise der Zeit<br />

widersetzt, gegen alle Konventionen an ihrer Liebe festhält und ein<br />

eigensinniges, manchmal unerhört komisches Doppelleben führt.<br />

»Zu der Zeit, da mein Großvater Louise Janvier kennenlernte,<br />

war er siebzehn Jahre alt. Ich stelle ihn mir gern als ganz jungen<br />

Mann vor, wie er im Frühling 1918 in Cherbourg seinen Koffer<br />

aus verstärkter Pappe aufs Fahrrad band und das Haus seines<br />

Vaters für immer verließ«, so beginnt Alex Capus eine Liebesgeschichte,<br />

die erst am 16. April 1986 mit Léon Le Galls Trauergottesdienst<br />

in Notre-Dame enden sollte: achtundsechzig Jahre im<br />

Leben zweier Menschen, die nie zusammenkamen und doch ein<br />

hinreißendes Liebespaar geworden sind. Es beginnt mit der Begegnung<br />

an der Atlantikküste im Ersten Weltkrieg, dann aber<br />

trennt ein Fliegerangriff die beiden mit Gewalt. Sie halten einander<br />

für tot; Léon heiratet, doch Louise, von leidenschaftlichem<br />

Temperament und unstillbarem Unabhängigkeitsdrang, geht<br />

ihren eigenen Weg – bis sie sich 1928 zufällig in der Pariser<br />

Métro wiederbegegnen. Léon und Louise sind ein unvergessliches<br />

Paar unserer Gegenwartsliteratur.<br />

ALEX CAPUS<br />

»Die Liebe ist doch eine Anmaßung,<br />

nicht wahr? Besonders wenn sie schon<br />

ein Vierteljahrhundert dauert … «<br />

ALEX CAPUS<br />

Léon und Louise<br />

Roman<br />

320 Seiten. Gebunden mit Lesebändchen<br />

Ca. € 19,90 [D] / sFr 29,90 / € 20,50 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23630-1<br />

WG: 112 Gegenwartsliteratur<br />

-book<br />

Erscheint am 7. Februar <strong>2011</strong><br />

978-3-446-23692-9<br />

Ca. € 15,99 [D]<br />

Alex Capus, geboren 1961 in der Normandie, lebt heute in Olten. 1994<br />

veröffentlichte er seinen ersten Erzählband Diese verfluchte Schwerkraft,<br />

dem seitdem neun weitere Bücher mit Kurzgeschichten, Romanen und<br />

historischen Reportagen folgten. Zuletzt erschienen Patriarchen (Zehn<br />

Porträts, 2006), Eine Frage der Zeit (Roman, 2007) und Himmelsstürmer<br />

(Zwölf Porträts, 2008).<br />

Foto: © Isolde Ohlbaum<br />

lit.COLOGNE <strong>2011</strong><br />

“<br />

GROSSE LESEREISE<br />

STARTAUFLAGE:<br />

100.000<br />

Erscheint zeitgleich<br />

im Hörverlag, gelesen<br />

von Ulrich Noethen.<br />

2


»Da mein Vater nicht mehr über die Brücke in meine<br />

Welt gelangen kann, muss ich hinüber zu ihm«, schreibt<br />

Arno Geiger und erzählt in seinem tief berührenden Buch<br />

von einem Menschen, der trotz der Alzheimerkrankheit<br />

mit Vitalität, Witz und Klugheit beeindruckt.<br />

Im Alltag ist der Vater oft hellwach, aber seine Vergangenheit,<br />

sein Haus und seine Kinder hat er vergessen. So beginnt Arno<br />

Geiger, offen, liebevoll und heiter, seinen Vater von neuem<br />

kennenzulernen. Aus größter Nähe erzählt er sein Leben: Geboren<br />

1926 als drittes von zehn Kindern, die Eltern Kleinbauern<br />

in Wolfurt, drei Kühe, ein Obstgarten, ein Acker. Mit achtzehn<br />

Krieg an der Ostfront, mit neunzehn Kriegsgefangenschaft im<br />

Lazarett, der lange Rückweg in die Heimat, von wo er nie wieder<br />

fortgeht. Arno Geiger schließt nochmals Freundschaft mit seinem<br />

Vater; er begleitet ihn viele Jahre, hört auf seine nur scheinbar<br />

sinnlosen und oft so wunderbar poetischen Sätze, und er<br />

entdeckt, dass es in der Person des Vaters alles noch gibt, Charme,<br />

Selbstbewusstsein, Witz: »Früher war ich ein kräftiger Bursche,<br />

sagt der Vater zu Katharina und mir. Nicht solche Geißlein wie ihr!«<br />

Arno Geigers Alter König ist, trotz des unwiederbringlichen<br />

Verlusts, ein lichtes, lebendiges, oft komisches Buch. Und man<br />

versteht: Der Mensch bleibt ein Mensch mit seiner Vergangenheit,<br />

Eigenheit und Würde. Ein großes, einzigartiges Buch über<br />

ein Leben, das es immer noch zutiefst wert ist, gelebt zu werden.<br />

Und ein Buch, das die Diskussion über das, was ein Leben<br />

lebenswert macht, von Grund auf verändern kann.<br />

ARNO GEIGER<br />

Ein Buch über das Leben.<br />

Ein Buch darüber,<br />

was wirklich wichtig ist.<br />

ARNO GEIGER<br />

Der alte König in seinem Exil<br />

192 Seiten. Gebunden<br />

Ca. € 17,90 [D] / sFr 26,90 / € 18,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23634-9<br />

WG: 112 Gegenwartsliteratur<br />

-book<br />

Erscheint am 7. Februar <strong>2011</strong><br />

978-3-446-23690-5<br />

Ca. € 13,99 [D]<br />

Arno Geiger, 1968 geboren, lebt in Wolfurt und Wien. Sein Werk<br />

erscheint bei <strong>Hanser</strong>, zuletzt Alles über Sally (Roman, 2010). Er erhielt<br />

u. a. den Hölderlin-Förderpreis (2005), den Deutschen Buchpreis (2005)<br />

und den Hebel-Preis (2008).<br />

Foto: © Wonge Bergmann<br />

www.arno-geiger.de<br />

lit.COLOGNE <strong>2011</strong><br />

“<br />

GROSSE LESEREISE<br />

STARTAUFLAGE:<br />

75.000<br />

Erscheint zeitgleich<br />

bei Hörbuch Hamburg,<br />

gelesen von Matthias Brandt.<br />

4


In Der Maler und das Mädchen führt Margriet de<br />

Moor die Lebensgeschichten zweier historischer Figuren<br />

zusammen. Ein großer Roman über die Kunst, die Liebe<br />

und den Tod im Amsterdam des 17. Jahrhunderts und ein<br />

faszinierendes Spiel zwischen Wahrheit und Fiktion,<br />

Vergangenheit und Gegenwart.<br />

»An dem Tag, an dem das Mädchen erdrosselt werden sollte,<br />

war der Maler schon morgens in die Stadt gegangen.« So beginnt<br />

Margriet de Moors neuer Roman über den fast sechzigjährigen<br />

Maler und die achtzehnjährige Elsje, die, erst zwei Wochen zuvor<br />

aus Jütland nach Amsterdam gekommen, ihre Zimmerwirtin<br />

mit einem Beil erschlug. Margriet de Moor erzählt die Geschichte<br />

des Malers, ohne den Namen Rembrandt zu nennen. Die erste<br />

und die zweite Ehe, den Bankrott, bei dem er fast seinen gesamten<br />

Besitz verlor, den Pesttod seiner zweiten Frau, die Arbeit am<br />

Porträt zweier Liebenden. Und sie erzählt, wie die junge Elsje,<br />

die ihrer Stiefschwester nach Holland nachfolgen wollte, zuerst<br />

mit dem Schiff ins Treibeis und später in noch weit schlimmere<br />

Bedrängnis geriet.<br />

Warum hat Elsje ihre Zimmerwirtin erschlagen? Und warum<br />

hat sie nicht offiziell bereut? Dann hätte man ihren Leichnam begraben<br />

und nicht zur Abschreckung öffentlich ausgestellt. Und<br />

was veranlasste den Maler, sich ein paar Stunden nach ihrem Tod<br />

zu diesem Leichnam zu begeben und ihn mit wenigen Strichen für<br />

immer festzuhalten? Wie eine Malerin setzt de Moor in diesem<br />

Roman die Farben, wechselt zwischen Hell und Dunkel und verschränkt<br />

die gegensätzlichen Geschichten dieser beiden Menschen<br />

zu einem spannenden, ergreifenden Roman.<br />

MARGRIET DE MOOR<br />

Eine Malerin der Worte –<br />

ein berührender Roman<br />

über die Kunst, ihren<br />

Ursprung und das Leben.<br />

MARGRIET DE MOOR<br />

Der Maler und das Mädchen<br />

Roman<br />

Aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen<br />

304 Seiten. Gebunden<br />

Ca. € 19,90 [D] / sFr 29,90 / € 20,50 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23638-7<br />

-book<br />

978-3-446-23698-1<br />

Ca. € 15,99 [D]<br />

WG: 112 Gegenwartsliteratur<br />

Erscheint am 7. Februar <strong>2011</strong><br />

Margriet de Moor studierte Klavier und Gesang. Bereits ihr erster Roman<br />

Erst grau dann weiß dann blau (<strong>Hanser</strong> 1993) wurde ein sensationeller<br />

Erfolg. Bei <strong>Hanser</strong> erschienen zuletzt Sturmflut (Roman, 2006) und Der<br />

Jongleur (Ein Divertimento, 2008). Margriet de Moor lebt in Amsterdam.<br />

Helga van Beuningen übersetzte u. a. A. F. Th. van der Heijden, Marcel<br />

Möring und Cees Nooteboom. Sie wurde mit dem Martinus-Nijhoff-Preis,<br />

dem Helmut-M.-Braem-Preis und dem Else-Otten-Preis ausgezeichnet.<br />

Foto: © John Foley / Opale<br />

LESEREISE<br />

durch die Literaturhäuser<br />

BUCHMESSE LEIPZIG<br />

www.margriet-de-moor.de<br />

Erscheint zeitgleich<br />

im Hörverlag, gelesen<br />

von Ulrike Grote und<br />

Thomas Sarbacher.<br />

6


Im brütend heißen Sommer von 1944 bedroht eine<br />

schreckliche Epidemie die Einwohner von Newark mit<br />

Lähmung, lebenslangen Behinderungen und Tod – ein<br />

kleiner Moment in Amerikas Geschichte entscheidet<br />

über die Zukunft und die Liebe eines jungen Mannes.<br />

Philip Roths eindringlicher neuer Roman handelt vom Ausbruch<br />

einer Polioepidemie im Sommer des letzten Kriegsjahres<br />

und deren erschütternder Auswirkung auf die Eltern und Kinder<br />

einer eng verbundenen Gemeinschaft. Im Mittelpunkt von<br />

Nemesis steht Bucky Cantor, ein Sportlehrer, der wegen seiner<br />

Kurzsichtigkeit nicht zum Militär eingezogen wurde und der<br />

sich hingebungsvoll um seine Schüler kümmert. Als auch unter<br />

ihnen die Polio ausbricht, kann Cantor nur versuchen, in der<br />

eskalierenden, von Angst, Panik und Leid gezeichneten Situation<br />

die Ruhe zu bewahren – jedoch vergeblich.<br />

Nemesis ist die Geschichte eines jungen Mannes mit den<br />

besten Absichten, der einen aussichtslosen Kampf führt. In<br />

seinem neuen Meisterwerk zeichnet Roth mit bestechender Präzision<br />

und großer Einfühlungsgabe jeden Schritt von Cantors<br />

Weg in die persönliche Katastrophe.<br />

PHILIP ROTH<br />

Eine Epidemie bricht aus.<br />

Und es beginnt der aussichtslose Kampf eines jungen<br />

Mannes inmitten von Angst, Panik und Hysterie.<br />

»Unter dem Mantel von Krieg und Krankheit ist NEMESIS<br />

überraschend voll von Glück – einem Glück, das ständig in<br />

Gefahr und daher umso süßer ist …«<br />

THE NEW YORK TIMES<br />

PHILIP ROTH<br />

Nemesis<br />

Roman<br />

Aus dem Amerikanischen von Dirk van Gunsteren<br />

224 Seiten. Gebunden<br />

Ca. € 18,90 [D] / sFr 28,90 / € 19,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23642-4<br />

WG: 112 Gegenwartsliteratur<br />

Erscheint am 7. Februar <strong>2011</strong><br />

Philip Roth erhielt 1997 für Amerikanisches Idyll den Pulitzerpreis. 1998<br />

wurde ihm im Weißen Haus die National Medal of Arts verliehen, und<br />

2002 erhielt er die höchste Auszeichnung der American Academy of Arts<br />

and Letters, die Gold Medal, mit der unter anderem John Dos Passos, William<br />

Faulkner und Saul Bellow ausgezeichnet worden sind. Er hat zweimal den<br />

National Book Award und den National Book Critics Circle Award erhalten,<br />

dreimal den PEN / Faulkner Award und außerdem denPEN / Nabokov Award<br />

und den PEN / Saul Bellow Award. Philip Roth ist der einzige lebende<br />

Amerikaner, dessen Werk in einer umfassenden, maßgeblichen Gesamtausgabe<br />

von der Library of America herausgegeben wird.<br />

Dirk van Gunsteren, geboren 1953, studierte Amerikanistik und übersetzte<br />

u. a. T. C. Boyle, Peter Carey, Jonathan Safran Foer, Patricia Highsmith,<br />

John Irving, Colum McCann, V.S. Naipaul, Thomas Pynchon, Philip Roth<br />

und Oliver Sacks. 2007 erhielt er den Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis.<br />

Foto: © Adam Nadel / Polaris / StudioX<br />

STARTAUFLAGE:<br />

75.000<br />

www.philip-roth.de<br />

Erscheint zeitgleich<br />

im Hörverlag, gelesen<br />

von Joachim Schönfeld<br />

8


Roberto<br />

Alajmo<br />

Ein erschossener Vater, ein Sohn, der<br />

verstörend bereitwillig die Schuld auf sich<br />

Was ist typisch irisch? In acht brillanten<br />

und berührenden Geschichten erzählt Roddy<br />

Roddy Doyle<br />

Alle Regeln der normalen,<br />

ja banalen Moral werden in dieser<br />

Geschichte außer Kraft gesetzt.<br />

nimmt, Widersprüche, die die Polizei von<br />

Palermo sich nicht erklären kann: ein<br />

grimmig-komischer Roman, hyper-<br />

realistisch und zugleich fast surreal.<br />

Doyle vom neuen multikulturellen Irland –<br />

rasant, witzig und farbenfroh.<br />

Nach dem Wirtschaftsaufschwung der Neunzi-<br />

ger sind die Iren nicht mehr »die Nigger Europas«,<br />

Alle Klischees über Länder und Völker<br />

in überraschend witzigen, schrägen<br />

Multikulti-Geschichten<br />

Da liegt er tot auf dem Boden im Wohnzimmer:<br />

Nicola Ciraulo ist von drei Schüssen hingestreckt<br />

worden. Um die Leiche gruppiert: Loredana, die<br />

trauernde Witwe, die erst vor kurzem den Tod der<br />

kleinen Tochter während der Schießerei von zwei<br />

rivalisierenden Mafiaclans zu beklagen hatte;<br />

Großvater Fonzio, der jetzt, wie auch sonst im<br />

Leben, das Denken seiner Frau überlässt; Großmutter<br />

Rosa, die als Einzige einen klaren Kopf behält.<br />

Und im Badezimmer eingesperrt der Sohn Tancredi,<br />

ein Tagedieb und Versager und mutmaßlich jetzt<br />

auch noch ein Vatermörder. Die Polizei nimmt alle<br />

Familienmitglieder ins Verhör, doch es gibt zahl-<br />

reiche Ungereimtheiten, und nicht einmal die<br />

Tatwaffe wird gefunden.<br />

Hinter den scheinbar so einfach gestrickten<br />

Personen von Alajmos Roman verbergen sich<br />

Abgründe, und ihre archaische Logik grenzt ans<br />

Surreale. Alajmo schildert mit grimmiger Komik<br />

stellt Doyle verwundert fest. Das einstige Auswanderungsland<br />

ist zum Magneten für Menschen aus<br />

aller Welt geworden, doch das Miteinander gestaltet<br />

sich nicht immer reibungslos. Ein politisch kor-<br />

rekter Vater, der Naomi Campbell verehrt, entpuppt<br />

sich als Rassist, als seine Tochter einen Nigerianer<br />

zum Essen einlädt. Ein schwarz-weißes Liebespaar<br />

weiß nicht so recht, ob es sich über die besondere<br />

Aufmerksamkeit freuen soll, die es im »Wir-lieben-<br />

die-Scheißausländer-Multikulti-Dublin« erregt.<br />

Spannungen und Missverständnisse, die sich auch<br />

als heilsam erweisen, solange man die eigene Kul-<br />

tur nicht zu ernst nimmt. Wie sollte man das auch,<br />

wenn bei einem Test zur Beurteilung der »Irischheit«<br />

der Durchschnittsire mit 57% abschneidet,<br />

während der Kandidat aus Ghana 97% erzielt? In<br />

diesem herrlich komischen Buch spielt Roddy<br />

Doyle mit den Klischees über Länder und Völker,<br />

um sie provokant zu widerlegen.<br />

die Welt des palermitanischen Prekariats, ohne<br />

Foto: © Ekko von Schwichow<br />

den Menschen ihre Würde zu nehmen.<br />

ROBERTO ALAJMO<br />

Es war der Sohn<br />

Roman<br />

Aus dem Italienischen von Annette Kopetzki<br />

Ca. 256 Seiten. Gebunden<br />

Ca. € 19,90 [D] / sFr 29,90 / € 20,50 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23627-1<br />

WG: 112 Gegenwartsliteratur<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

Das Hörbuch erscheint zeitgleich bei RADIOROPA Hörbuch<br />

Roberto Alajmo, 1959 in Palermo geboren, erhielt u. a.<br />

den Premio Mondello und den Premio Super Vittorini. Bei<br />

<strong>Hanser</strong> erschien Palermo sehen und sterben (2007). Alajmo<br />

lebt als Autor und Journalist der Rai in seiner Heimatstadt.<br />

Annette Kopetzki, 1959 in Hamburg geboren, übersetzte u. a.<br />

Pier Paolo Pasolini, Erri De Luca und Alessandro Baricco.<br />

RODDY DOYLE<br />

Typisch irisch<br />

Erzählungen<br />

Aus dem Englischen von Renate Orth-Guttmann<br />

Ca. 288 Seiten. Gebunden<br />

Ca. € 19,90 [D] / sFr 29,90 / € 20,50 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23631-8<br />

WG: 110 Erzählende Literatur<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

Das Hörbuch erscheint zeitgleich bei GoyaLIT<br />

Roddy Doyle, 1958 in Dublin geboren, arbeitete als Lehrer,<br />

bevor er als Autor berühmt wurde. Auf Deutsch erschien u. a.<br />

die Barrytown-Trilogie. The Commitments wurde von Alan<br />

Parker, The Snapper und The Van von Stephen Frears verfilmt.<br />

Bei <strong>Hanser</strong> erschienen Rory und Ita (Eine irische Geschichte,<br />

2005) und die Romane Jazztime (2006) und Paula Spencer (2008).<br />

Renate Orth-Guttmann lebt in Frankfurt und übersetzte u. a.<br />

F. Scott Fitzgerald, David Lodge, Joyce Carol Oates, Barbara<br />

Vine und Glenn Taylor. 1989 erhielt sie den Wieland-<br />

Übersetzerpreis.<br />

Foto: © Isolde Ohlbaum<br />

10 11


Wie kann ein Mann sich retten vor einer international<br />

gesuchten Mörderin, deren Gesicht niemand kennt?<br />

Denn jetzt hat Lisa es auf ihn abgesehen. Komisch bis<br />

zum bitteren Ende: Thomas Glavinic erzählt vom<br />

unsichtbaren Grauen der virtuellen Welt.<br />

»Ich will nicht gefunden werden.« Ein Mann hat sich mit seinem<br />

kleinen Sohn in einem verlassenen Landhaus verschanzt.<br />

Jeden Abend setzt er sich mit reichlich Whiskey und Koks vor<br />

ein Mikrofon und spricht per Internet-Radio zu einem virtuellen<br />

Publikum. DNA-Analysen beweisen das Unglaubliche: Eine<br />

Schwerkriminelle begeht rätselhafte Verbrechen auf der ganzen<br />

Welt, vom Hirsediebstahl am weststeirischen Bauernhof über<br />

die Entführung einer jungen Frau in Ungarn bis zu mehrfachem<br />

Foltermord in Warschau und Genua. Man hat der Gesuchten den<br />

Namen Lisa gegeben. Jetzt ist sie in seine Wohnung eingebrochen.<br />

Die Zeichen mehren sich, dass er ihr nächstes Opfer wird.<br />

Doch Lisa bleibt unsichtbar. Außer ihrer DNA gibt es keine<br />

einzige Spur.<br />

Lisa ist der Roman einer Zeit, in der das Internet der letzte<br />

verbliebene Ansprechpartner ist, in der Medien und Gewalt<br />

genauso miteinander verquickt sind wie Realität und Fiktion<br />

und in der sich der Einzelne nur mit Selbstironie vor dem<br />

Wahnsinn retten kann. Thomas Glavinic, einer der ungewöhnlichsten<br />

Erzähler seiner Generation, hat mit Lisa ein Meisterwerk<br />

der Komik und Absurdität geschaffen und zugleich ein<br />

Psychogramm des Grauens. Denn Lisa ist überall.<br />

THOMAS GLAVINIC<br />

Eine irrwitzige Flucht<br />

in die virtuelle Welt<br />

»Es ist, als ob mir nichts passieren könnte, solange ich hier sitze und rede, rede, rede …«<br />

THOMAS GLAVINIC<br />

Lisa<br />

Roman<br />

208 Seiten. Gebunden<br />

Ca. € 17,90 [D] / sFr 26,90 / € 18,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23636-3<br />

WG: 112 Gegenwartsliteratur<br />

-book<br />

Erscheint am 7. Februar <strong>2011</strong><br />

978-3-446-23691-2<br />

Ca. € 13,99 [D]<br />

Christian Brückner liest<br />

THOMAS<br />

GLAVINIC<br />

Thomas Glavinic, 1972 in Graz geboren, lebt in Wien. 1998 erschien<br />

sein Debüt Carl Haffners Liebe zum Unentschieden. Es folgten Herr Susi<br />

(2000), Der Kameramörder (2001) und Wie man leben soll (2004). Bei<br />

<strong>Hanser</strong> erschienen die Romane Die Arbeit der Nacht (2006), Das bin doch<br />

ich (2007) und Das Leben der Wünsche (2009). Zuletzt erhielt er den<br />

Literaturpreis 2010 des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft.<br />

Foto: © www.pertramer.at<br />

LESEREISE<br />

lit.COLOGNE <strong>2011</strong><br />

“<br />

www.thomas-glavinic.de<br />

Erscheint zeitgleich<br />

bei Parlando, gelesen<br />

von Christian Brückner.<br />

<br />

Lisa<br />

Roman<br />

12


KATHARINA BORN<br />

Drei Geschichten, drei Generationen, drei Frauen.<br />

Und am Ende zeigt sich: Nirgends ist man in schlechterer<br />

Gesellschaft als im Kreise der Familie. Katharina Born<br />

14<br />

lässt in ihrem Debüt ein ganzes Jahrhundert lebendig<br />

werden und zeichnet zugleich ein scharfes Bild<br />

unserer Gegenwart.<br />

Während der 68er-Protestbewegung treffen der junge Dichter<br />

Peter Vahlen und die von allen bewunderte Hella von Nesselhahn<br />

aufeinander. Beide kommen aus dem Westerwald, und dorthin<br />

kehren sie als Paar zurück. Heute, fast vierzig Jahre später, ist<br />

Vahlen tot. Hella bewohnt mit Tochter Judith und Enkeltochter<br />

Alexia immer noch die Sehlscheider Villa, wo Vahlen seinen<br />

großen Roman Westerwald geschrieben hat. Als eines Tages der<br />

junge Doktorand Andreas Wieland vor der Tür steht und Vahlens<br />

Nachlass sichten will, blockt Hella ab, denn in den Kartons steckt<br />

auch die dunkle Geschichte der Familie Vahlen. Wielands Recherchen<br />

führen zurück ins Kaiserreich, in die Weimarer Republik<br />

und Nazizeit und tief in die Lebenslügen, Eitelkeiten und blinden<br />

Flecke einer Familie, aber auch in Liebe und Verrat während<br />

einer unruhigen Epoche. Ihre Tochter Judith aber begeistert sich<br />

für die Idee, zusammen mit Wieland all diese Geschichten auch<br />

gegen Hellas Willen ans Licht zu bringen.<br />

Schlechte Gesellschaft ist eine Spurensuche in der eigenen<br />

Heimat und Geschichte, fesselnd, ironisch, voller lebendiger<br />

Figuren und realistischer Situationen. Mit Katharina Born ist<br />

eine Erzählerin von seltener Souveränität zu entdecken. Für<br />

einen Auszug aus dem Roman wurde die Autorin beim Klagenfurter<br />

Ingeborg Bachmann-Wettbewerb ausgezeichnet.<br />

KATHARINA BORN<br />

Schlechte Gesellschaft<br />

Eine Familiengeschichte<br />

272 Seiten. Gebunden mit Lesebändchen<br />

Ca. € 19,90 [D] / sFr 29,90 / € 20,50 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23628-8<br />

WG: 112 Gegenwartsliteratur<br />

-book<br />

Erscheint am 7. Februar <strong>2011</strong><br />

978-3-446-23688-2<br />

Ca. € 15,99 [D]<br />

Katharina Born, 1973 in Berlin geboren, lebt in Paris und bei<br />

Dannenberg. Seit 2003 gibt sie das Werk ihres Vaters Nicolas Born<br />

(1937–1979) heraus. Sie erhielt u. a. den Literaturpreis Ruhr 2007, den<br />

Georg-K.-Glaser-Preis 2008 und den Ernst Willner-Preis 2009.<br />

Foto: © Isolde Ohlbaum<br />

»Ein politisch zeitgeschichtlicher<br />

Familienroman von einer ausgesprochen<br />

souveränen Erzählerin.«<br />

Ijoma Mangold, BACHMANN-WETTBEWERB 2009<br />

LESEREISE<br />

“ lit.COLOGNE <strong>2011</strong>


Ein großer europäischer Familienroman, der durch<br />

drei Generationen einer Istanbuler Familie führt und<br />

zugleich den Weg der Türkei in die Moderne zeichnet.<br />

Ein heißer Sommertag im Istanbul des Jahres 1905. Der aufstrebende<br />

junge Geschäftsmann Cevdet fährt mit der Kutsche<br />

kreuz und quer durch die Stadt, besucht seinen schwerkranken<br />

Bruder, der, ganz anders als er, mit revolutionären Ideen liebäugelt,<br />

macht eine Visite bei der herrschaftlichen Familie seiner<br />

Verlobten, die er allerdings nur ganz flüchtig zu Gesicht bekommt.<br />

Im Lauf des Tages wird er mit verschiedenen Konfessionen<br />

und Nationalitäten, Weltanschauungen und sozialen Verhältnissen<br />

konfrontiert und versucht, sich über seine eigene<br />

Identität und seine eigenen Vorstellungen von der Zukunft im<br />

klaren zu werden. Dreißig Jahre später stehen Cevdets drei Kinder<br />

und ihre Freunde im Mittelpunkt: Osman, Nachfolger im<br />

Lampengeschäft des Vaters, Refik der Träumer, die widerspenstige<br />

Ayş e. Seit der Machtübernahme durch Atatürk hat sich<br />

auch für sie alles verändert: die Zeitrechnung, die Kleidung,<br />

die Schrift, das ganze politische System.<br />

Eindringlich, nuanciert und stimmungsvoll schildert Pamuk<br />

in seinem großen Familienepos Aufstieg und allmählichen<br />

Niedergang einer Dynastie. Bereits in diesem seinem ersten<br />

Roman erweist sich Orhan Pamuk als Erzähler von Weltrang.<br />

ORHAN PAMUK<br />

»Dies ist der Anfang –<br />

eines Schriftstellers,<br />

eines Werks der<br />

Weltliteratur und der<br />

westlichen Moderne<br />

in der Türkei.«<br />

Thomas Steinfeld<br />

ORHAN PAMUK<br />

Cevdet und seine Söhne<br />

Roman<br />

Mit einem Nachwort des Autors<br />

Aus dem Türkischen von Gerhard Meier<br />

672 Seiten. Gebunden mit Lesebändchen<br />

Ca. € 24,90 [D] / sFr 37,90 / € 25,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23639-4<br />

WG: 112 Gegenwartsliteratur<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

16<br />

Orhan Pamuk, 1952 in Istanbul geboren, studierte Architektur und Journalismus.<br />

Für seine Romane erhielt er u. a. 2003 den Impac-Preis, 2005<br />

den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels sowie 2006 den Nobelpreis.<br />

Auf Deutsch erschienen u. a. die Romane Rot ist mein Name (2001),<br />

Schnee (2005), Die weiße Festung (Neuausgabe 2005), Das Museum der<br />

Unschuld (2008); außerdem die Essaybände Der Blick aus meinem Fenster<br />

(2006), Istanbul (2006) und Der Koffer meines Vaters (2010).<br />

Gerhard Meier, 1957 geboren, lebt seit 1986 in Lyon. Er übersetzte u. a.<br />

Amin Maalouf, Henri Troyat, Jules Verne, Murathan Mungan, Orhan<br />

Pamuk, Ahmet Hamdi Tanpınar und Hasan Ali Toptas.<br />

Foto: © Sedat Mehder<br />

www.orhan-pamuk.de<br />

lit.COLOGNE <strong>2011</strong><br />

“<br />

STARTAUFLAGE:<br />

50.000


Najem Wali<br />

Nach dreiundzwanzig Jahren Exil kehrt<br />

Harun in seine Heimatstadt zurück. Er<br />

Familiengeschichte und Migration,<br />

Erinnerungen und Lebenslügen. Mit dieser<br />

Aris<br />

Fioretos<br />

Amaria im Irak–Erinnerungen<br />

an eine längst vergangene multikulturelle,<br />

lebensfrohe Stadt<br />

wandert zwischen den Ruinen, die der Irakkrieg<br />

hinterlassen hat, auf der Suche nach<br />

der eigenen Vergangenheit.<br />

Nach Saddams Sturz wird die südirakische Stadt<br />

Geschichte eines griechischen Auswanderers<br />

nach Schweden hat Aris Fioretos einen virtuosen<br />

Roman über das 20. Jahrhundert<br />

in Europa geschrieben.<br />

Was heißt es, ein Mensch<br />

zu sein und unter Menschen zu leben?<br />

Was heißt es, sich zu erinnern und zu lieben?<br />

Amaria von den Briten besetzt – ein zweites Mal<br />

nach dem Ersten Weltkrieg. Im »Englischen Friedhof«<br />

stößt Harun auf eine Inschrift, die er als Kind<br />

eingraviert hatte: »Der Engel des Südens«. So nannte<br />

er das Idol seiner Jugend – eine Jüdin, die für ihn<br />

das »Goldene Zeitalter« von Amaria verkörpert, als<br />

die unterschiedlichsten Ethnien und Religionen<br />

noch friedlich zusammenlebten. Die Jüdin fällt in<br />

den sechziger Jahren dem Antisemitismus der<br />

panarabischen Bewegungen zum Opfer; muss ihre<br />

Beziehung zu einem muslimischen Dichter aufgeben<br />

und wird verfolgt. In dieser und anderen<br />

Geschichten von Treue und Verrat, von Krieg, Diktatur,<br />

aber auch von Sehnsucht und Hoffnung, wird<br />

die Vergangenheit einer einst multikulturellen Stadt<br />

heraufbeschworen. Najem Walis mehrstimmiger,<br />

historisch profunder Roman erzählt nicht nur eine<br />

Liebesodyssee, sondern bringt faszinierende, vom<br />

Vergessen bedrohte Geschichten ans Licht.<br />

Jannis Georgiadis ist der Sohn eines Bauern aus<br />

Áno Potamiá. Hier war sein Vater 1923 als Kind mit<br />

der Mutter auf der Flucht vor den Türken hängengeblieben.<br />

Mitte der sechziger Jahre wird auch<br />

Jannis seine Heimat verlassen. Nachdem er den<br />

letzten Stall beim Poker verspielt hat, folgt er seiner<br />

Jugendliebe nach Schweden. Im Haus des Arztes<br />

Manolis Florinos findet er vorübergehend das Paradies.<br />

Er lernt Schlittschuh laufen, träumt von einem<br />

Studium der Hydrologie, um das Bewässerungssystem<br />

in Makedonien zu reformieren, und verliebt<br />

sich in das schwedische Kindermädchen. Doch als<br />

sich, für die junge, emanzipierte Frau viel zu früh,<br />

ein Kind einstellt, scheitert nicht nur eine der<br />

Zukunftsvisionen des Gastarbeiters.<br />

Aris Fioretos lässt Jannis Geschichte von einem<br />

Landsmann und Zeitgenossen erzählen, der sie auf<br />

Karteikarten schreibt, vielfältig gebrochen und<br />

fragmentiert wie dieses schillernde Leben. »Eine<br />

Heldensage und eine Tragödie.« Expressen<br />

NAJEM WALI<br />

Engel des Südens<br />

Roman<br />

Aus dem Arabischen von Imke Ahlf-Wien<br />

Ca. 512 Seiten. Gebunden mit Lesebändchen<br />

Ca. € 24,90 [D] / sFr 37,90 / € 25,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23643-1<br />

WG: 112 Gegenwartsliteratur<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

ARIS FIORETOS<br />

Der letzte Grieche<br />

Roman<br />

Aus dem Schwedischen von Paul Berf<br />

416 Seiten. Gebunden mit Lesebändchen<br />

Ca. € 24,90 [D] / sFr 37,90 / € 25,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23633-2<br />

WG: 112 Gegenwartsliteratur<br />

Erscheint am 7. Februar <strong>2011</strong><br />

Foto: © Doris Poklekowski<br />

Najem Wali, 1956 im irakischen Basra geboren, flüchtete<br />

1980 nach Ausbruch des Iran-Irak-Kriegs nach Deutschland.<br />

Er schreibt für die arabische Tageszeitung Al-Hayat und<br />

veröffentlichte Romane und Erzählungen. Er ist Mitglied des<br />

PEN. Bei <strong>Hanser</strong> erschienen zuletzt Jussifs Gesichter (Roman<br />

aus der Mekka-Bar, 2008) und Reise in das Herz des Feindes<br />

(Ein Iraker in Israel, 2009).<br />

Imke Ahlf-Wien, 1974 in Hamburg geboren, studierte<br />

Arabistik in Heidelberg und Kairo. Sie übersetzte Werke<br />

von Leila Abouzeid, Latifa Baqa und Ahmed Toufiq.<br />

Aris Fioretos, 1960 in Göteborg geboren, ist schwedischer<br />

Schriftsteller griechich-österreichischer Herkunft. Zuletzt<br />

erschienen die Romane Die Seelensucherin (2000) und Die<br />

Wahrheit über Sascha Knisch (2003) sowie bei <strong>Hanser</strong> Das<br />

Maß eines Fußes (Essays, 2008). Im letzten Jahr hat er die<br />

erste kommentierte Werkausgabe von Nelly Sachs sowie<br />

eine Bildbiographie über die Autorin veröffentlicht.<br />

Paul Berf, 1963 in Frechen bei Köln geboren, studierte<br />

Skandinavistik. Er übersetzte u. a. Henning Mankell,<br />

Kjell Westö und Selma Lagerlöf.<br />

Foto: © Sara Mac Key<br />

18 19


Eine Liebeserklärung an einen Ort – das Sommerparadies<br />

Long Island – und seine afroamerikanische Enklave,<br />

an die Kultur der 80er Jahre, an Hip-Hop und an<br />

die Cosby Show und an die Offenbarungen der Adoleszenz.<br />

Wer ist da?, lautet die erste Frage Benjis und seiner Freunde,<br />

wenn sie zu Beginn des Sommers auf Long Island eintreffen, wo<br />

seit alters die Mittelschicht von New York ihre Ferien verbringt.<br />

Wer gehört zu den glücklichen Kids mit sturmfreier Bude, wer<br />

kriegt den begehrten Ferienjob in der Eisdiele? Und das wichtigste:<br />

Womit vertreibt man sich die Zeit? Die Pflege der neuen<br />

Sneakers ist aufwendig, diskutiert werden die neuen Klamotten,<br />

der neueste Jargon, die neuen Songs. Eine Tittenkollision zwischen<br />

Eiscremeschalen beschäftigt Benji tagelang – mit den Mädchen<br />

ist es allgemein etwas schwierig, vor allem, wenn man keinen<br />

Führerschein hat. Mit einiger Mühe versuchen Benji und Co.,<br />

ihrem sommerlichen Alltag einen Hauch von Gefahr zu verleihen,<br />

und da ist es dann schon richtig aufregend, wenn plötzlich<br />

ein paar Weiße an »ihrem« Strand auftauchen.<br />

Voll Wärme und Komik, mit einer Fülle hinreißender Details<br />

und nahezu anthropologischer Präzision schildert Whitehead<br />

einen ganzen Katalog der Kultur der 80er Jahre. Sein stimmungsvoller<br />

Roman liest sich »wie der Sommer in einem Buch« (Daily<br />

Beast), ist aber auch das Porträt einer schwarzen Mittelschichtjugend,<br />

deren Regeln und Riten sich in kaum merklichen und dennoch<br />

deutlichen Details von denen der Weißen unterscheiden.<br />

COLSON WHITEHEAD<br />

Der letzte Sommer auf Long Island<br />

Roman<br />

Aus dem Amerikanischen von Nikolaus Stingl<br />

336 Seiten. Gebunden<br />

Ca. € 21,50 [D] / sFr 32,90 / € 22,10 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23644-8<br />

WG: 112 Gegenwartsliteratur<br />

Erscheint am 7. Februar <strong>2011</strong><br />

FERIEN,<br />

EISCREME,<br />

STURMFREIE<br />

BUDEN,<br />

MÄDCHEN,<br />

FUNK&DISCO<br />

SCHROTT-<br />

KARREN,<br />

SNEAKERS,<br />

DAS MEER<br />

COLSON WHITEHEAD<br />

»Voll von jenem Humor,<br />

der eine herzzerbrechende<br />

Trauer zu vertreiben vermag.«<br />

Gary Shteyngart<br />

BUCHMESSE LEIPZIG<br />

LESEREISE<br />

“ lit.COLOGNE <strong>2011</strong><br />

20<br />

Colson Whitehead, 1969 in New York geboren, studierte an der Harvard<br />

University und arbeitete für die New York Times, Harper’s und Granta.<br />

Whitehead erhielt den Whiting Writers Award (2000) und den Young<br />

Lion’s Award (2002). Er war Stipendiat der MacArthur »Genius« Fellowship<br />

und Finalist für den Pulitzer Preis. Bei <strong>Hanser</strong> erschienen zuletzt<br />

John Henry Days (Roman, 2004), Der Koloß von New York (2005) und<br />

Apex (Roman, 2007). Der Autor lebt in Brooklyn.<br />

Nikolaus Stingl, geboren 1952 in Baden-Baden, übersetzt aus dem Englischen,<br />

u. a. George Orwell, D. H. Lawrence, Henry James und Thomas Pynchon.<br />

Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt den Paul-Celan-Preis.<br />

Foto: © Isolde Ohlbaum


Milan<br />

Kundera<br />

»Dieses Buch ähnelt einem<br />

summenden Bienenstock. Der Honig,<br />

den man daraus zieht, ist ein Jungbrunnen.«<br />

L’EXPRESS<br />

Auch bei Büchern und Bildern, Musik<br />

und Filmen gibt es Liebe auf den ersten und<br />

manchmal erst auf den zweiten Blick. Milan<br />

Kundera erzählt von diesen Begegnungen –<br />

mit viel Zuneigung, doch immer mit einem<br />

scharfen kritischen Verstand.<br />

Mit ihren Romanen ist Herta Müller<br />

berühmt geworden – in ihren Essays gibt sie<br />

Auskunft über sich und ihre Zeit, über ihre<br />

Arbeit und ihre Bücher, über Geschichte,<br />

Politik und Moral: das erste neue Buch seit<br />

Atemschaukel.<br />

Herta Müller<br />

»Der Bogen von einem Kind, das Kühe<br />

hütet im Tal bis hierher ins Stadthaus von<br />

Stockholm ist bizarr. Ich stehe (wie so oft)<br />

auch hier neben mir selbst.«<br />

Milan Kundera, einer der großen Romanciers<br />

Ihre Dankrede zur Verleihung des Nobelpreises<br />

unserer Zeit, ist zugleich ein großer Kenner der<br />

begann Herta Müller mit dem Satz: »Der Bogen von<br />

Literatur und der Kunst. Eine Begegnung ist<br />

einem Kind, das Kühe hütet im Tal, bis hierher ins<br />

vielleicht sein persönlichstes Buch, oder in seinen<br />

Stadthaus von Stockholm ist bizarr.« Vielleicht ist<br />

eigenen Worten: Es ist die »Begegnung meiner<br />

dieser Weg aus dem rumänischen Dorf in die Welt<br />

Reflexionen mit meinen Erinnerungen, meiner<br />

der Literatur nirgends so gut nachvollziehbar wie<br />

alten (existentiellen und ästhetischen) Themen<br />

in Herta Müllers Essays. Hier erzählt sie von Kind-<br />

mit meinen alten Lieben (Rabelais, Janáček, Fellini,<br />

heit und Jugend, berichtet von den Verfolgungen<br />

Malaparte …)«.<br />

durch die Geheimpolizei, aber sie widmet sich auch<br />

Milan Kundera erzählt mit großer Leichtigkeit<br />

Fragen ihres eigenen Schreibens, seinen litera-<br />

von seinen Liebesgeschichten mit Autoren, Kom-<br />

rischen und politischen Seiten.<br />

ponisten und Malern, Romanen und Filmen. Ob er<br />

Ihr neues Buch Immer derselbe Schnee und immer<br />

sich fragt, warum die großen Romanhelden keine<br />

derselbe Onkel enthält Texte aus den letzten Jahren:<br />

Kinder haben oder warum bei Dostojewski gelacht<br />

die große Nobelpreisansprache »Jedes Wort weiß<br />

wird, wo es nichts zu lachen gibt; ob er die Begeg-<br />

etwas vom Teufelskreis«, die Auseinandersetzung<br />

nung mit Francis Bacons brutalen Triptychons<br />

mit den Securitate-Akten »Cristina und ihre<br />

schildert oder die Liebesszenen bei Tolstoi und<br />

Attrappe«, die Erinnerung an den Freund Oskar<br />

Philip Roth vergleicht – immer entdeckt Kundera<br />

Pastior und die gemeinsame Arbeit an der späteren<br />

Details und Interpretationen, die uns zu einer<br />

Atemschaukel. Porträts von Freunden und Zeitge-<br />

neuen, genaueren Lesart bringen. Selten wird<br />

nossen geben diesem Band seinen besonderen<br />

einem Kunst so persönlich nahegebracht.<br />

persönlichen Ton.<br />

MILAN KUNDERA<br />

Eine Begegnung<br />

Foto: © Jacques Sassier<br />

Aus dem Französischen von Uli Aumüller<br />

208 Seiten. Gebunden<br />

Ca. € 18,90 [D] / sFr 28,90 / € 19,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23555-7<br />

WG: 118 Essays<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

Milan Kundera, 1929 in Brünn geboren, lebt in Paris.<br />

Bei <strong>Hanser</strong> erschienen zuletzt Der Vorhang (2005) und<br />

Die Kunst des Romans (2007).<br />

Uli Aumüller lebt in Berlin. Sie übersetzte u. a. Jean-Paul<br />

Sartre, Albert Camus und Milan Kundera. Sie wurde mit<br />

dem Paul-Celan-Preis und dem Jane-Scatcherd-Preis<br />

ausgezeichnet.<br />

HERTA MÜLLER<br />

Immer derselbe Schnee<br />

und immer derselbe Onkel<br />

Ca. 288 Seiten. Gebunden<br />

Ca. € 18,90 [D] / sFr 28,90 / € 19,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23564-9<br />

WG: 118 Essays<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

Herta Müller, 1953 in Nitzkydorf / Rumänien geboren,<br />

lebt seit 1987 in Berlin. Ihr Werk erscheint bei <strong>Hanser</strong>. Sie<br />

wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und ist die<br />

Literaturnobelpreisträgerin 2009.<br />

Foto: © Isolde Ohlbaum<br />

Mit der<br />

NOBELPREIS<br />

REDE<br />

2009<br />

22 23


Alessandro<br />

Baricco<br />

In einer schwebenden, eleganten Prosa<br />

erzählt Alessandro Baricco eine Parabel<br />

In diesem großen Dokumentarroman<br />

erzählt P. O. Enquist von einem Trauma in<br />

Per Olov<br />

Enquist<br />

Eine der schönsten<br />

Liebesgeschichten der Literatur<br />

vom Glück und seiner Unerreichbarkeit.<br />

Bariccos berühmtester Roman in einer<br />

bibliophilen Neuausgabe.<br />

Der Seidenhändler Hervé Joncour führt mit seiner<br />

Frau Hélène ein beschaulich stilles Leben. Dies<br />

ändert sich, als er im Herbst 1861 zu einer langen<br />

Reise nach Japan aufbricht, um Seidenraupen für<br />

die Spinnereien seiner südfranzösischen Heimat<br />

zu kaufen. Dort gewinnt er die Freundschaft eines<br />

japanischen Edelmanns und begegnet einer rätselhaften<br />

Schönheit, die ihn in den Bann zieht: ein<br />

wunderschönes Mädchen, gehüllt in einen Seidenschal<br />

von der Farbe des Sonnenuntergangs. Auf<br />

jeder Japan-Reise, die er fortan unternimmt, wächst<br />

seine Leidenschaft, wird seine Sehnsucht unstillbarer,<br />

nie wird er aber auch nur die Stimme dieses<br />

Mädchens hören.<br />

der schwedischen Geschichte, der umstrittenen<br />

»Auslieferung der Balten«.<br />

Im Mai 1945 waren dreitausend deutsche und 167<br />

baltische Soldaten der deutschen Wehrmacht von<br />

der Ostfront nach Schweden geflüchtet. Ende Januar<br />

1946 lieferte Schweden – trotz heftiger Proteste der<br />

Internierten – die Mehrzahl der Deutschen und<br />

Balten an die Sowjetunion aus. Um das Schicksal<br />

der Balten rankten sich bald politische Legenden,<br />

denen Enquist in diesem Buch auf den Grund geht.<br />

Er sprach mit den damals verantwortlichen Politikern,<br />

reiste ins Baltikum und erzählt in diesem<br />

1968 erstmals erschienenen Roman die Geschichte<br />

der 146 ausgelieferten baltischen Legionäre anhand<br />

von privaten Dokumenten, Augenzeugenberichten<br />

und Gesprächen. Wie sehr das Schicksal des einzelnen<br />

Menschen von politischen Argumenten verstellt<br />

war, findet er im Laufe der Untersuchung heraus.<br />

»Einer der großen Geschichtenerzähler<br />

unserer Zeit.«<br />

Heinrich Detering, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG<br />

Mit diesem Dokumentarroman beleuchtet Enquist<br />

nicht nur ein zentrales Kapitel europäischer Geschichte<br />

neu, sondern begründet auch seine eigene Form<br />

des Erzählens zwischen Realität und Fiktion. Jetzt<br />

ist dieses wichtige Buch mit einem aktuellen Nach-<br />

wort des Autors endlich wieder lieferbar.<br />

ALESSANDRO BARICCO<br />

Seide<br />

Roman<br />

Aus dem Italienischen von Karin Krieger<br />

128 Seiten. Gebunden<br />

Ca. € 10,– [D] / sFr 15,90 / € 10,30 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23064-4<br />

WG: 112 Gegenwartsliteratur<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

PER OLOV ENQUIST<br />

Die Ausgelieferten<br />

Roman<br />

Mit einem aktuellen Nachwort des Autors<br />

Aus dem Schwedischen von Hans-Joachim Maass<br />

Ca. 480 Seiten. Gebunden mit Lesebändchen<br />

Ca. € 24,90 [D] / sFr 37,90 / € 25,60 [A]<br />

ISBN: 978-3-446-23632-5<br />

WG: 112 Gegenwartsliteratur<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

Foto: © Chico de Luigi<br />

Alessandro Baricco, 1958 in Turin geboren, studierte<br />

Philosophie und unterrichtet Schreiben an der von ihm<br />

gegründeten Scuola Holden. Bei <strong>Hanser</strong> erschienen City<br />

(Roman, 2000), Ohne Blut (Roman, 2003), Sterben vor<br />

Lachen (Essays, 2005), Diese Geschichte (Roman, 2008)<br />

und Land aus Glas (Roman, 2009). Seide wurde 2007 von<br />

François Girard verfilmt.<br />

Karin Krieger, 1958 geboren, studierte Romanistik und<br />

lebt als freie Übersetzerin in Berlin. Aus dem Italienischen<br />

übertrug sie u. a. Claudio Magris, Ugo Riccarelli und<br />

Giuseppe Pontiggia.<br />

Per Olov Enquist, 1934 in einem Dorf im Norden Schwedens<br />

geboren, lebt in Stockholm. Er zählt heute zu den bedeutendsten<br />

Autoren Schwedens. Bei <strong>Hanser</strong> erschien zuletzt<br />

seine Autobiographie Ein anderes Leben (2009).<br />

Hans-Joachim Maass, 1937 geboren, arbeitete neben seiner<br />

Übersetzertätigkeit als Lektor und Herausgeber. Er hat u. a.<br />

Werke von Ingmar Bergman, Sven Delblanc und August<br />

Strindberg ins Deutsche übertragen.<br />

Foto: © Isolde Ohlbaum<br />

24 25


In diesen Streifzügen durch Neapel<br />

ist unendlich viel enthalten: ironische<br />

Grazie und schrulliger Humor, Weisheit,<br />

Wärme und Sinnlichkeit. Ein Wunder.«<br />

(Carlo Fruttero und Franco Lucentini)<br />

Drei schon etwas ältere Herren, einer ein Philosophielehrer,<br />

ein anderer ein verarmter Adliger<br />

und Dandy, der dritte das Alter Ego des Autors,<br />

streifen mit Vorliebe nachts durch Neapel, gern<br />

in Gesellschaft ihrer Katzen Fritz und Look, und<br />

kommentieren manchmal bissig, manchmal wehmütig,<br />

was sie sehen und was ihnen zustößt. Da<br />

versammeln sich die Liebespaare aus Furcht vor<br />

Überfällen alle an einem Ort und tapezieren ihre<br />

Autos mit Zeitungspapier. Ein Müllmann erläutert<br />

fachkundig, wie sich vom Inhalt der Müllsäcke<br />

auf die jeweiligen Müllerzeuger schließen lässt.<br />

Die drei Freunde werden Zeugen eines Raubüberfalls<br />

und treffen anschließend die Räuber wie den<br />

Beraubten einträchtig beim Essen wieder. Überhaupt,<br />

das Essen: Es ist alles nicht mehr so, wie<br />

es mal war, aber bei Donna Rufina und ihrer Entourage<br />

aus Transvestiten, abgetakelten Sängerinnen<br />

und leidlich normalen Zeitgenossen bekommt<br />

man noch bodenständige Gerichte ohne Firlefanz.<br />

DOMENICO REA<br />

»Niemand in Neapel kann sicher sein, auch wenn er in<br />

einem anständigen Viertel wohnt, in dem Bett aufzuwachen,<br />

in dem er am Abend vorher eingeschlafen ist.«<br />

DOMENICO REA<br />

Neapel zwischen Nacht und<br />

Morgengrauen<br />

Aus dem Italienischen von Anna und Victoria Leube<br />

Ca. 144 Seiten. Gebunden<br />

Ca. € 14,90 [D] / sFr 22,90 / € 15,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23641-7<br />

WG: 362 Reiseberichte<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

Domenico Rea, 1921 in Neapel geboren und dort<br />

1994 gestorben, schrieb zahlreiche Romane, Theaterstücke<br />

und Essays. Am berühmtesten ist sein Roman<br />

Spaccanapoli (1947), u. a. erhielt er den Premio Strega.<br />

Anna Leube übersetzte u. a. Umberto Saba, Alberto<br />

Savinio, Italo Svevo, Shirley Jackson, Jean Rhys (mit<br />

Victoria Leube).<br />

Foto: © Steve Ryan / gettyimages<br />

26


Armin Senser<br />

Die Wissenschaft hat das Rätsel<br />

Shakespeare nicht gelöst. Armin Senser,<br />

In seinem schmalen Werk erschafft Bruno<br />

Schulz »eine ganze Welt, ein phantastisches<br />

Bruno<br />

Schulz<br />

»Als wäre geliebt<br />

zu werden wie Schreiben:<br />

ein Wunder.«<br />

als Lyriker bekannt geworden, entwirft in<br />

einem faszinierenden Roman das Bild jenes<br />

Mannes, der alles, was es über ihn zu wissen<br />

gab, in seinen Stücken verraten hat.<br />

Universum, eine private Mythologie« (David<br />

Grossman). Auf die vielgelobte Neuübersetzung<br />

der Zimtläden folgt nun sein zweites<br />

Buch, ebenso meisterhaft neu übersetzt.<br />

»Bruno Schulz’s Kraft ist nicht nur,<br />

dass er ›wunderschön‹ geschrieben hat.«<br />

DAVID GROSSMAN<br />

Wir wissen nichts über seine Jugend; wissen nicht,<br />

»Gewöhnliche Fakten sind auf den Verlauf der Zeit<br />

wann er nach London ging, warum er Frau und<br />

gefädelt wie auf eine Schnur«, schreibt Bruno Schulz,<br />

Kinder in Stratford zurückließ. Wir wissen nicht,<br />

»doch was soll man mit den Ereignissen tun, die<br />

ob es die geheimnisvolle dunkle Dame aus den<br />

keinen eigenen Platz in der Zeit haben, die in der<br />

Sonetten gegeben hat, was zwischen ihr, Shake-<br />

Luft hängen, heimatlos und verloren?«<br />

speare und dem schönen jungen Mann passiert ist,<br />

Das Sanatorium zur Sanduhr ist ein Buch über die<br />

den er bedichtete. Und wir haben keine Ahnung,<br />

verrinnende und die stehenbleibende, über die wu-<br />

warum er im Alter nach Stratford zurückkehrte,<br />

chernde, sich verästelnde und die rückwärts ablau-<br />

nachdem das Globe-Theater in Flammen aufging.<br />

fende Zeit. Es ist ein Buch über die Jahreszeiten mit<br />

Die Wissenschaft weiß nicht einmal, ob es<br />

ihrem Licht und ihren Gerüchen, mit ihrem Zauber<br />

Shakespeare überhaupt gegeben hat.<br />

und ihrer Melancholie. Es ist aber auch ein Buch der<br />

Doch wer Shakespeare liest, der weiß: Den<br />

grotesken Gestalten, vom Pensionisten, der, wieder<br />

Menschen, der dieses ungeheure, von Leben und<br />

zum Kind geworden, von einer Windhose davonge-<br />

Menschenkenntnis erfüllte Werk geschrieben hat,<br />

tragen wird, bis zum Familienvater, der sich in<br />

den muss es gegeben haben. Armin Senser kommt<br />

eine Krabbe verwandelt.<br />

in seinem ungewöhnlichen Roman dem geheimnis-<br />

Für ihre Kunst, Schulz’ lebendige Sprache ins<br />

vollen Dichter als Dichter auf die Spur, doch ohne<br />

Deutsche zu bringen, hat Doreen Daume schon bei<br />

das Geheimnis durch banale Biographie zu zer-<br />

den Zimtläden größtes Lob erhalten; nun besteht<br />

stören. In präzisen, rhythmischen Versen entwirft<br />

erneut Gelegenheit, Bruno Schulz als »Klassiker<br />

er das mögliche Bild eines Mannes, der ganz zu<br />

der europäischen Moderne« (F.A.Z.) zu erkennen.<br />

Foto: © Ekko von Schwichow<br />

Literatur geworden ist.<br />

ARMIN SENSER<br />

Shakespeare<br />

Ein Roman in Versen<br />

EDITION AKZENTE<br />

328 Seiten. Französische Broschur<br />

Ca. € 19,90 [D] / sFr 29,90 / € 20,50 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23646-2<br />

WG: 151 Lyrik<br />

Erscheint am 7. Februar <strong>2011</strong><br />

Armin Senser, 1964 in Biel / Schweiz geboren, lebt in Berlin.<br />

Bei <strong>Hanser</strong> erschienen die Gedichtbände Großes Erwachen<br />

(1999), Jahrhundert der Ruhe (2003) und Kalte Kriege (2007).<br />

Er wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem<br />

H. C. Artmann-Literaturpreis der Stadt Salzburg 2009.<br />

BRUNO SCHULZ<br />

Das Sanatorium zur Sanduhr<br />

Neu übersetzt von Doreen Daume<br />

Mit 15 Illustrationen des Autors<br />

368 Seiten mit Abbildungen. Leinen, Fadenheftung<br />

Ca. € 24,90 [D] / sFr 37,90 / € 25,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-20890-2<br />

WG: 111 Hauptwerk<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

Bruno Schulz, 1892 als Sohn eines jüdischen Tuchhändlers<br />

im galizischen Drohobycz geboren, studierte Architektur und<br />

arbeitete als Kunstlehrer. 1934 wurde er mit Die Zimtläden<br />

(<strong>Hanser</strong> 1961, Neuübersetzung 2008) auf einen Schlag berühmt.<br />

1942 wurde er von einem Gestapomann ermordet.<br />

Doreen Daume, 1957 geboren, hat u. a. Czes l⁄aw Mi l⁄osz, Ewa<br />

Lipska, Mariusz Grzebalski, Piotr Sommer und Andrzej<br />

Kopacki übersetzt. Sie wurde mit dem renommierten Zuger<br />

Übersetzerstipendium und mit dem Österreichischen Staatspreis<br />

für literarische Übersetzung ausgezeichnet.<br />

Foto: © Carl <strong>Hanser</strong> Verlag<br />

28 29


Zum ersten Mal auf Deutsch: das späte<br />

Meisterwerk vom Autor der Schatzinsel,<br />

ein rasanter Abenteuer- und Liebesroman<br />

zwischen Romantik und Moderne, spannend<br />

wie ein Hitchcock-Thriller.<br />

Ein schillernd-sympathischer Hasardeur zwischen<br />

Casanova und Felix Krull: In der Festung<br />

von Edinburgh verliebt sich der französische<br />

Kriegsgefangene in ein schottisches Mädchen,<br />

flieht auf dramatische Weise und wird zum<br />

Mörder. Inkognito durchquert er ganz England.<br />

In gottverlassenen Landschaften und zwielichtigen<br />

Kaschemmen drohen die Gefahren, denen<br />

er doch immer wieder entkommt. Mit einer gehörigen<br />

Portion Ironie erschafft Stevenson St. Ives<br />

als einen Erzähler, der voller Eloquenz, Witz und<br />

entwaffnendem Charme unsere Sympathie auf<br />

seine Seite zieht. Und er zeichnet ein großartiges<br />

Porträt von Schottland, voller schrulliger und<br />

skurriler Typen (einmal tritt sogar Walter Scott<br />

höchstselbst auf). In England (wie auch in<br />

Frankreich) gilt das Buch heute als ein Hauptwerk<br />

Stevensons; es wurde zweimal verfilmt.<br />

Andreas Nohl hat es neu entdeckt und zum<br />

ersten Mal vollständig ins Deutsche übersetzt<br />

und mit Anmerkungen versehen. In seinem<br />

Nachwort erzählt er die Geschichte dieses dramatischen<br />

und stimmungsvollen Romans.<br />

ROBERT LOUIS STEVENSON<br />

St. Ives<br />

Roman<br />

Herausgegeben und übersetzt von Andreas Nohl<br />

520 Seiten. Leinen, Fadenheftung, Lesebändchen<br />

Ca. € 27,90 [D] / sFr 39,90 / € 28,70 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23647-9<br />

WG: 111 Hauptwerk<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

KLASSIKER<br />

NEUÜBERSETZUNGEN<br />

BEI <strong>HANSER</strong><br />

ROBERT LOUIS STEVENSON<br />

»Dieser Stevenson ist ein ganz und gar<br />

großer Schriftsteller, ich versichere Ihnen,<br />

Monsieur Goncourt, ein sehr großer,<br />

den größten ebenbürtig.«<br />

MARCEL PROUST<br />

Robert Louis Stevenson (1850–1894), Autor u. a. der<br />

Schatzinsel und von Dr. Jekyll und Mr. Hyde, hinterließ<br />

diesen Roman unvollendet. Arthur Quiller-Couch, ein<br />

befreundeter junger Literat, hat nach Stevensons<br />

Skizzen die abschließenden Kapitel ausgeführt.<br />

Andreas Nohl, 1954 geboren, hat bereits mit seiner<br />

Neuübersetzung von Mark Twains Tom Sawyer &<br />

Huckleberry Finn (2010) Aufsehen erregt.<br />

AUSGABE IN<br />

ZWEI BÄNDEN<br />

Foto: © IAM / akg/World History Archive<br />

30<br />

AUSGABE IN<br />

ZWEI BÄNDEN


Warum sprechen uns manche Gedichte auf so<br />

besonders direkte Weise an? Raoul Schrott zeigt in seinem<br />

neuen Buch, wie sich in elementaren literarischen<br />

Stilmitteln neuronale Prozesse wiedererkennen lassen.<br />

Warum können wir uns beim Lesen so sehr in ein Buch vertiefen,<br />

dass wir die Welt um uns vergessen? Warum gehen uns<br />

Reime ein Leben lang nicht aus dem Sinn, und warum schlagen<br />

Metaphern manchmal ein wie der Blitz? All diese Fragen führen<br />

zu den Grundlagen unseres Denkens. Raoul Schrott hat auf der<br />

Suche nach den Geheimnissen des Gedichts die neuesten wissenschaftlichen<br />

Spuren aufgenommen. Zusammen mit Arthur<br />

Jacobs, der seit vielen Jahren die neurobiologische Basis der<br />

Sprache erforscht, arbeitet er die Überschneidungen zwischen<br />

elementaren Stilmitteln der Literatur und elementaren Prozessen<br />

im Gehirn heraus. Überall auf der Welt braucht man für die<br />

Lektüre einer Gedichtzeile ungefähr drei Sekunden – das entspricht<br />

der Kapazität unseres neuronalen Arbeitsspeichers.<br />

Metaphern sind das Produkt neuronaler Verknüpfungen, deren<br />

Mechanismen bereits sehr weit erforscht sind. Poetik und Neurobiologie<br />

illustrieren sich gegenseitig. Raoul Schrott führt uns<br />

anhand vieler Beispiele aus unterschiedlichsten Epochen vor,<br />

wie wir denken, warum wir es so tun, wie wir es tun – und<br />

wie daraus Dichtung entsteht.<br />

RAOUL SCHROTT<br />

ARTHUR JACOBS<br />

Die Entzauberung der Poesie?<br />

Vom Ursprung der<br />

Literatur und Dichtung<br />

RAOUL SCHROTT / ARTHUR JACOBS<br />

Gehirn und Gedicht<br />

32<br />

Wie wir unsere Wirklichkeiten konstruieren<br />

Ca. 544 Seiten mit Abbildungen<br />

Gebunden mit Lesebändchen<br />

Ca. € 29,90 [D] / sFr 43,50 / € 30,80 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23656-1<br />

WG: 957 Sprache, Allgemeines Nachschlagewerk<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

Raoul Schrott, 1964 geboren, lebt in Österreich.<br />

Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den<br />

Mainzer Stadtschreiber-Preis und den Joseph-<br />

Breitbach-Preis. Bei <strong>Hanser</strong> erschienen zuletzt:<br />

Homers Heimat (2008), Ilias (2008) und Die<br />

Blüte des nackten Körpers (2010).<br />

Arthur Jacobs, 1958 geboren, studierte Psychologie<br />

in Würzburg und Paris und ist seit 2003 Professor<br />

für Allgemeine Psychologie an der FU Berlin.<br />

Foto: © Carl <strong>Hanser</strong> Verlag<br />

LESEREISE<br />

lit.COLOGNE <strong>2011</strong><br />

“<br />

Foto: © Peter-Andreas Hassiepen / akg-images


Egoismus ist out, denn Stärke allein hilft im Leben<br />

nicht weiter. Frans de Waal zeigt, warum wir uns aus<br />

guten Gründen im richtigen Moment solidarisch und<br />

kooperativ verhalten sollten.<br />

Einfühlung und Sympathie, Trost und Hilfe: Aus solchen Begriffen<br />

setzt sich unsere Vorstellung von wahrer Menschlichkeit<br />

zusammen. In der Natur dagegen tobt der Kampf ums Überleben,<br />

herrscht das Recht des Stärkeren. Ein derart verkürzter Darwin<br />

hat den Ideologen des 20. Jahrhunderts verhängnisvolle Argumente<br />

geliefert, die von den Forschungen des großen Verhaltensbiologen<br />

Frans de Waal nun engagiert widerlegt werden. Seine<br />

Beobachtungen an Menschen, Hunden, Katzen und Schimpansen<br />

zeigen Verhaltensweisen, die sicher nicht am kurzfristigen<br />

Gewinn, vielleicht aber an der langfristigen Erhaltung der Art<br />

orientiert sind. Offenbar erkennen auch Tiere in ihrem Gegenüber<br />

eine verwandte Kreatur und verhalten sich entsprechend<br />

freundlich, einfühlsam und solidarisch. Warum sonst hält ein<br />

Affe in einem Zoo seinen Sohn davon ab, ein Entenküken zu<br />

quälen, das der sich aus dem Wassergraben geschnappt hat?<br />

Ein solches Verständnis der Natur verändert unsere Vorstellungen<br />

vom menschlichen Zusammenleben. Kooperation ist keine<br />

Fähigkeit, die wir uns erst antrainieren müssen, sie gehört zu<br />

unserer Grundausstattung. Frans de Waal erklärt engagiert und<br />

anschaulich, warum Stärke allein nichts zählt – und warum es<br />

so wichtig ist, dass der Mensch über sein Verhalten selbst<br />

entscheiden kann.<br />

FRANS DE WAAL<br />

GIER IST OUT, EMPATHIE IST IN.<br />

Heute, nach der Finanzkrise, wird<br />

betont, was eine Gesellschaft eint,<br />

was sie lebenswert macht, und nicht,<br />

welchen materiellen Wohlstand wir<br />

aus ihr herausschlagen können.<br />

DAS PRINZIP EMPATHIE zeigt,<br />

was wir von der Natur für eine<br />

bessere Gesellschaft lernen können.<br />

»De Waal ist der Humanist unter den<br />

Verhaltensforschern und setzt dem<br />

Prinzip Eigennutz Mitleid, Einfühlung,<br />

Interesse und Selbstlosigkeit entgegen.«<br />

Richard David Precht, DER SPIEGEL<br />

FRANS DE WAAL<br />

Das Prinzip Empathie<br />

Was wir von der Natur für eine bessere Gesellschaft lernen können<br />

Aus dem Amerikanischen von Hainer Kober<br />

Ca. 368 Seiten mit Zeichnungen des Autors. Gebunden<br />

Ca. € 24,90 [D] / sFr 37,90 / € 25,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23657-8<br />

WG: 920 Philosophie, Religion<br />

Erscheint am 7. Februar <strong>2011</strong><br />

Frans de Waal, 1948 geboren, ist in Atlanta<br />

C. H. Candler-Professor für Primatenverhalten<br />

an der Emory University und Direktor des<br />

Living Links Center. Bei <strong>Hanser</strong> erschien<br />

zuletzt Primaten und Philosophen (2008).<br />

Hainer Kober, 1942 geboren, Germanist und<br />

Romanist, übersetzt aus dem Englischen und<br />

Französischen, u. a. Stephen Hawking, Oliver<br />

Sacks, Georges Simenon, Jonathan Littell.<br />

Foto: © Catherine Marin<br />

Foto: © John Drysdale / Voller Ernst<br />

VORTRAGS- UND<br />

PRESSEREISE<br />

IM APRIL <strong>2011</strong><br />

34


Historisches Meisterstück und<br />

philosophisches Plädoyer zugleich: Philipp Blom<br />

erinnert an die Erfinder der radikalen Aufklärung.<br />

Wir brauchen sie heute mehr denn je.<br />

Paris, wenige Jahre vor dem Ausbruch der Revolution: Im<br />

Salon des Barons d’Holbach treffen sich regelmäßig die<br />

besten Köpfe Europas. Denis Diderot, David Hume, Laurence<br />

Sterne, Jean-Jacques Rousseau und viele andere streiten um<br />

eine zeitgemäße Philosophie, die auf die Tabus der Vergangenheit<br />

keine Rücksicht mehr nimmt. Sie plädieren für ein<br />

Denken, das die Religion hinter sich lässt und allein auf die<br />

Kraft des Verstandes setzt, dabei aber auch den Leidenschaften<br />

einen angemessenen Platz einräumt. Zu solcher Konsequenz<br />

gehört einiger Mut: Und so konnte sich diese radikale<br />

Variante der Aufklärung eigentlich bis heute nicht durchsetzen.<br />

Philipp Blom bringt nun Baron d’Holbach und seine<br />

Gäste wieder in Erinnerung: ein wunderbar erzähltes Kapitel<br />

europäischer Geschichte, aber auch das Plädoyer, an<br />

die radikale Aufklärung neu anzuknüpfen. Sie liefert<br />

Argumente für einen zeitgemäßen Umgang mit religiösen<br />

Überzeugungen, sie diskutiert die Rollen der Geschlechter<br />

und sie gibt uns eine Idee davon, wie eine wirklich<br />

menschliche Gesellschaft aussehen könnte.<br />

»Sein Ton ist wunderbar leichtfüßig<br />

und Geschichte bei ihm<br />

so vorstellbar, dass dazu Bilder<br />

im Kopf entstehen.«<br />

Johanna Adorján,<br />

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung<br />

PHILIPP BLOM<br />

Aufgeklärt? Philipp Blom zeigt,<br />

wie weit der Weg zu einer humanen<br />

Gesellschaft noch ist, aber auch,<br />

was wir zu verlieren haben.<br />

PHILIPP BLOM<br />

Böse Philosophen<br />

Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung<br />

Ca. 416 Seiten. Gebunden mit Lesebändchen<br />

Ca. € 24,90 [D] / sFr 37,90 / € 25,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23648-6<br />

WG: 922 Philosophie<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

Philipp Blom, 1970 geboren, studierte in Wien und Oxford. Er lebt heute<br />

als Schriftsteller und Historiker in Wien und schreibt regelmäßig für<br />

europäische und amerikanische Zeitschriften und Zeitungen. Bei <strong>Hanser</strong><br />

erschien Der taumelnde Kontinent (Europa 1900–1914, 2009).<br />

Foto: © Jacqueline Godany<br />

36


Karl<br />

Schlögel<br />

Der Zerfall der Sowjetunion hat im Stadtbild<br />

Moskaus tiefe Spuren hinterlassen: Und<br />

Als Institution hat die Ehe ihre Bedeutung<br />

verloren – aber ist nicht, bei aller<br />

Hannelore<br />

Schlaffer<br />

»Wie kaum ein zweiter Historiker<br />

erweckt Schlögel Moskau zum Leben.«<br />

Jens Bisky, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG<br />

so erinnert Karl Schlögels hochgelobtes Stadtporträt<br />

von 1984 heute an eine untergegangene<br />

Stadt. Die Neuausgabe lässt die Dynamik<br />

der vergangenen beiden Jahrzehnte spüren.<br />

äußeren Freiheit, die innere Bindung der<br />

Partner umso enger?<br />

Getrennt wohnen oder zusammen, mit oder ohne<br />

Kinder, beide berufstätig oder nur einer, gegensei-<br />

Das Lebensmodell Ehe auf<br />

dem Prüfstand –kulturhistorisch<br />

betrachtet<br />

Viele Jahre bevor der Eiserne Vorhang fiel, hat Karl<br />

Schlögel auf langen Spaziergängen Moskau erkundet.<br />

Auch jenseits der Touristenrouten lernte er, die<br />

Eigenarten der Stadtviertel zu verstehen und in den<br />

Fassaden der Häuser zu lesen. Er erkundete das<br />

U-Bahn-Netz, entdeckte vergessene Klöster und<br />

stieß auf die Meisterwerke der sowjetischen Avantgarde.<br />

1984 präsentierte er zum ersten Mal ein<br />

Moskau, das der Westen so noch nicht kannte: eine<br />

Steinlandschaft, an der die einzelnen Zeitschichten<br />

vom Boom um 1900 bis zu den Bauten der Stalinzeit<br />

abzulesen waren. Nach dem Zerfall der Sowjetunion<br />

hat sich die Stadt erneut verwandelt. Nun bestimmt<br />

Investorenarchitektur die Silhouette. Teile jener Stadt,<br />

die Schlögel vor 25 Jahren erwanderte, gibt es nicht<br />

mehr. Die Neuausgabe von Schlögels erstem großen<br />

Städtebuch erinnert an dieses untergegangene<br />

Moskau. Neu hinzugefügte Notizen und Beobachtungen<br />

dokumentieren den Umbruch der letzten<br />

Jahrzehnte bis in die Gegenwart. Er hat nicht nur<br />

das Stadtbild Moskaus, sondern auch das Lebens-<br />

tige Treue oder offene Beziehung – dass Paare heute<br />

gleichberechtigt über all dies verhandeln können,<br />

hat eine heroische Vorgeschichte. Hundert Jahre<br />

nach den Experimenten der Romantiker und den<br />

großen Romanfiguren Tolstois und Fontanes stellte<br />

zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Avantgarde<br />

aus Soziologen, Psychologen, Lebensreformern<br />

und Künstlern die traditionelle Ehe in Frage und<br />

entwarf in erregten Diskussionen und leidenschaftlichen<br />

Experimenten eine neue Form des<br />

Lebens als Paar.<br />

Hannelore Schlaffer verfolgt die Debatten um die<br />

moderne Ehe von der Schwabinger Boheme über<br />

den Heidelberger Kreis um Max und Marianne<br />

Weber bis zu dem illustren Verhältnis zwischen<br />

Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir. Aus der<br />

Schilderung der geglückten und der misslungenen<br />

Versuche, die Utopie im Leben zu verwirklichen,<br />

ist ein Entwurf der modernen Ehe entstanden –<br />

Denkstoff für alle, die sich auf ein Leben als<br />

Paar einlassen.<br />

gefühl in der russischen Metropole verändert.<br />

KARL SCHLÖGEL<br />

Moskau lesen<br />

Verwandlungen einer Metropole<br />

Ca. 500 Seiten. Leinen mit Lesebändchen<br />

Mit einer beigelegten Karte,<br />

Register und zahlreichen Abbildungen<br />

Ca. € 25,90 [D] / sFr 38,90 / € 26,70 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23655-4<br />

WG: 943 Regional- und Ländergeschichte<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

HANNELORE SCHLAFFER<br />

Die intellektuelle Ehe<br />

Der Plan vom Leben als Paar<br />

224 Seiten. Gebunden<br />

Ca. € 18,90 [D] / sFr 28,90 / € 19,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23654-7<br />

WG: 970 Politik, Gesellschaft, Wirtschaft<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

Foto: © Isolde Ohlbaum<br />

Karl Schlögel, 1948 geboren, hat an der Freien Universität<br />

Berlin, in Moskau und Sankt Petersburg Philosophie, Soziologie,<br />

Osteuropäische Geschichte und Slawistik studiert. Er<br />

lehrt heute als Professor für Osteuropäische Geschichte an der<br />

Europa-Universität Viadrina in Frankfurt / Oder. Bei <strong>Hanser</strong><br />

erschien zuletzt Terror und Traum (Moskau 1937, 2008).<br />

Hannelore Schlaffer, 1939 geboren, lebt in Stuttgart. Sie ist<br />

Professorin für Neuere deutsche Literatur in München, freie<br />

Mitarbeiterin bei verschiedenen Tageszeitungen (F.A.Z., SZ,<br />

NZZ) und Autorin kulturkritischer Essays. U. a. erschienen<br />

die Bücher Poetik der Novelle (1993), Das Alter (Ein Traum von<br />

Jugend, 2003) und Mode (Schule der Frauen, 2007). Sie ist<br />

Mitherausgeberin der Hebel-Ausgabe in den <strong>Hanser</strong>Klassikern.<br />

Foto: © Carl <strong>Hanser</strong> Verlag<br />

38 39


Ein politisches und historisches Vermächtnis:<br />

Tony Judt verteidigt das Ideal einer gerechten Gesellschaft<br />

gegen die Ideologie eines entfesselten Marktes.<br />

Von seiner Krankheit schwer gezeichnet, verabschiedete sich<br />

Tony Judt im Herbst 2009 mit einer international beachteten<br />

Rede von der New York University. Es war eine Rechtfertigung<br />

des Staates gegen die Propagandisten des Marktes, eine Warnung,<br />

gesellschaftliche Ideale wie Gerechtigkeit und Chancengleichheit<br />

der sogenannten Logik des Marktes zu opfern. In<br />

den letzten Monaten seines Lebens konnte er diesen Vortrag<br />

noch zu einem Buch ausarbeiten, das den Kampf um die Zukunft<br />

unserer Gesellschaft in den historischen Zusammenhang<br />

rückt: Denn nur wer sich bewusst ist, wie viel wir dem<br />

sorgenden Staat des 20. Jahrhunderts verdanken, erkennt auch<br />

die Gefahren, die mit seiner Demontage drohen. Die Krise der<br />

Banken sollte die Risiken eines entfesselten Marktes deutlich<br />

genug gezeigt haben. Tony Judt erweist sich noch einmal als<br />

souveräner Kenner unserer jüngsten Geschichte – und als<br />

ein Historiker, der seine Arbeit immer auch als Beitrag zur<br />

politischen und moralischen Aufklärung der Öffentlichkeit<br />

verstanden hat.<br />

TONY JUDT<br />

»Ein großartiger<br />

Essayist und Historiker.<br />

Radikal nicht in seinen<br />

Thesen, radikal in der<br />

Unbedingtheit, mit der er<br />

für Reform eintrat.«<br />

Franziska Augstein, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG<br />

TONY JUDT<br />

Dem Land geht es schlecht<br />

Ein Traktat über unsere Unzufriedenheit<br />

Aus dem Amerikanischen von Matthias Fienbork<br />

Ca. 192 Seiten mit Abbildungen. Gebunden<br />

Ca. € 18,90 [D] / sFr 28,90 / € 19,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23651-6<br />

WG: 973 Gesellschaft<br />

Erscheint am 7. Februar <strong>2011</strong><br />

Tony Judt (1948–2010) studierte in Cambridge und Paris und lehrte<br />

nach Stationen in Cambridge, Oxford und Berkeley seit 1995 als<br />

Erich-Maria-Remarque-Professor für Europäische Studien in New<br />

York. Zuletzt erschien bei <strong>Hanser</strong> Das vergessene 20. Jahrhundert<br />

(Die Rückkehr des politischen Intellektuellen, 2010).<br />

Matthias Fienbork, 1947 geboren, hat Musik und Islamwissenschaft<br />

studiert. Er übersetzte u. a. Bücher von Eric Ambler, W. Somerset<br />

Maugham, Michael Frayn, Amos Elon und Barack Obama und lebt<br />

in Berlin.<br />

Foto: © David Hecker / ddp images<br />

40


Astrid Geisler<br />

Christoph Schultheis<br />

Wie sich Rechts<br />

in unserer Mitte versteckt<br />

Blog zum Thema: www.heile-welten.de<br />

Die Rechte hat ein neues Gesicht: bieder<br />

und anständig. Astrid Geisler und Christoph<br />

Schultheis erforschen eine Subkultur, die<br />

unsere Gesellschaft vielfältig bedroht.<br />

Sie sitzen im Elternbeirat und helfen Nachbarn, den<br />

Hartz-IV-Antrag auszufüllen, sie kaufen bewusst<br />

Gemüse aus der Region und nennen ihren Sohn<br />

Siegfried. Rechtsradikale erkennt man nicht nur<br />

an Springerstiefeln und kahlrasierten Schädeln.<br />

Ganz unauffällig hat sich in Deutschland eine<br />

Subkultur etabliert, die sich nach außen bürgerlich<br />

gibt, tatsächlich aber für eine rassistische und<br />

nationalistische Gesellschaft kämpft. Astrid<br />

Geisler und Christoph Schultheis haben in dieser<br />

Szene recherchiert, vom armen Nordosten bis in<br />

den reichen Süden. Sie lernten soziale Verlierer,<br />

wohlsituierte Bürger und esoterische Exzentriker<br />

kennen, die zusammen eine rechte Parallelgesellschaft<br />

bilden. Immer öfter gelingt es ihnen,<br />

Anhänger zu gewinnen, die sich von den demokratischen<br />

Politikern im Stich gelassen fühlen: in ihrer<br />

Sorge um den Arbeitsplatz, in ihren Furcht vor der<br />

Globalisierung, in ihren Ressentiments gegenüber<br />

Migranten. Hier lauert eine versteckte Gefahr.<br />

Kein anderer Philosoph polarisiert so<br />

stark wie Peter Sloterdijk. Hans-Jürgen<br />

Heinrichs legt die erste Gesamtdarstellung<br />

zu Leben und Werk vor.<br />

Mit der Kritik der zynischen Vernunft wurde Peter<br />

Sloterdijk in den 1980er Jahren erstmals einem<br />

großen Publikum bekannt. Seitdem hat er viele<br />

öffentliche Diskussionen um die Zukunft der Gesellschaft<br />

und Politik, der Religion, der Kultur und<br />

der Wissenschaften angeregt und mitbestimmt.<br />

Immer wieder haben seine Thesen heftige Debatten<br />

ausgelöst und der Philosophie zu neuer gesellschaftlicher<br />

Bedeutung verholfen. Dabei wurde oft<br />

beklagt, wie schwierig es sei, die Gesamtheit seines<br />

immensen Werkes zu überblicken und seine<br />

Positionen im Widerstreit der leidenschaftlichen<br />

Befürworter und Gegner richtig zu bewerten.<br />

Hans-Jürgen Heinrichs liefert nun zum ersten Mal<br />

eine umfassende Deutung von Sloterdijks Werk und<br />

verknüpft sie mit den Etappen des persönlichen Werdegangs,<br />

die ihm der Philosoph in ausführlichen<br />

Gesprächen berichtet hat. Dieses Buch wird für die<br />

Auseinandersetzung mit Sloterdijks Philosophie<br />

und ihrer Bedeutung für das zeitgenössische<br />

Denken schon bald unentbehrlich sein.<br />

Hans-Jürgen<br />

Heinrichs<br />

»Ich habe alles gemacht,<br />

was mir am meisten unheimlich war.«<br />

PETER SLOTERDIJK<br />

ASTRID GEISLER / CHRISTOPH SCHULTHEIS<br />

Heile Welten<br />

Foto: © Carl <strong>Hanser</strong> Verlag (Geisler) / Christian Jungblodt ( Schultheis)<br />

Rechter Alltag in Deutschland<br />

Ca. 224 Seiten. Klappenbroschur<br />

Ca. € 14,90 [D] / sFr 22,90 / € 15,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23578-6<br />

WG: 973 Gesellschaft<br />

-book<br />

Erscheint am 7. Februar <strong>2011</strong><br />

978-3-446-23699-8<br />

Ca. € 11,99 [D]<br />

Astrid Geisler, Jahrgang 1974, ist seit 2004 Redakteurin der<br />

tageszeitung mit den Schwerpunkten Innere Sicherheit und<br />

Rechtsextremismus. 2007 ausgezeichnet mit dem Theodor-<br />

Wolff-Preis für die Reportage Das vergessene Land über den<br />

Aufstieg der Neonazis in Ostvorpommern.<br />

Christoph Schultheis, Jahrgang 1966, arbeitet als Medienjournalist.<br />

Er war Redakteur bei der tageszeitung und<br />

netzeitung.de sowie Mitbegründer von BILDblog.de. Das<br />

Watchblog wurde 2005 mit dem Grimme-Online-Award und<br />

einem Sonderpreis von Netzwerk Recherche ausgezeichnet.<br />

HANS-JÜRGEN HEINRICHS<br />

Peter Sloterdijk<br />

Die Kunst des Philosophierens<br />

Ca. 368 Seiten. Gebunden<br />

Ca. € 24,90 [D] / sFr 37,90 / € 25,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23017-0<br />

WG: 920 Philosophie, Religion<br />

Erscheint am 7. Februar <strong>2011</strong><br />

Hans-Jürgen Heinrichs, 1945 geboren, lebt in Berlin und<br />

hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Theorie der Kultur<br />

vorgelegt. Zuletzt erschienen Schreiben ist das bessere<br />

Leben (zusammen mit Peter Sloterdijk, 2006) und Die<br />

Sonne und der Tod (2006).<br />

Foto: © Hans-Jürgen Heinrichs<br />

42 43


Hans Ulrich Gumbrecht plädiert für eine neue Lesart<br />

literarischer Texte, das »stimmungsorientierte Lesen«.<br />

Wie der »Ton«, die »Atmosphäre«, die »Stimmung« in den<br />

Texten selbst angelegt sind und wirken, erläutert er vom<br />

Minnesang und den Sonetten Shakespeares bis zu Thomas<br />

Manns Tod in Venedig und Janis Joplin. Dass »Stimmung«<br />

dabei nicht immer harmonische Stimmung ist, vielmehr<br />

gerade auch deren Abwesenheit als Stimmung erfahren<br />

wird, zeigt u. a. das Beispiel des Surrealismus. Gumbrechts<br />

Methode eröffnet einen neuen Zugang zur Wirklichkeit der<br />

Literatur; seine Thesen wollen Literaturtheoretiker und<br />

Leser bewegen.<br />

Wie unterschiedlich sich Gesellschaften auch immer<br />

organisieren, für drei Herausforderungen müssen sie<br />

Lösungen finden: wie sie den Austausch von Waren organi-<br />

René Girard gehört zu den einflussreichsten Denkern<br />

unserer Zeit. Philosophie, Literatur- und Religionswissenschaft<br />

haben seine mimetische Theorie aufgegriffen,<br />

nach der sich alle menschliche Kultur aus einem<br />

elementaren Bedürfnis der Nachahmung entwickelt. Schon<br />

Shakespeare brachte das Bedürfnis der Nachahmung auf<br />

die Bühne, lange bevor es Gegenstand einer Theorie wurde.<br />

Girard zeigt, wie die tragischen Verstrickungen seiner<br />

Helden dem Muster der mimetischen Theorie folgen, wie<br />

daraus das Verhängnis von Hass, Eifersucht und Neid seinen<br />

Lauf nimmt. Vielleicht faszinieren diese Stücke bis heute,<br />

weil sie diese elementare menschliche Disposition zum<br />

Thema machen. Girards Buch handelt in diesem Sinne nicht<br />

allein von Shakespeare, sondern von der Literatur überhaupt<br />

und von der Rolle, die sie in unserem Leben spielt.<br />

Jean Starobinski ist hierzulande mit seinen Büchern<br />

zur Ideengeschichte bekannt geworden. Genauso bedeutend<br />

jedoch ist sein essayistisches Werk, das – über viele<br />

Zeitschriften verstreut – nur schwer zu überblicken ist.<br />

Der 90. Geburtstag des großen Gelehrten ist eine willkommene<br />

Gelegenheit, seine wichtigsten Aufsätze zur Poesie<br />

zu sammeln und ins Deutsche zu übersetzen. Essays zu<br />

grundsätzlichen Fragen der Poetologie stehen neben<br />

Interpretationen von bedeutenden Autoren wie René Char,<br />

Yves Bonnefoy und Philippe Jaccottet. Eines ist all diesen<br />

Texten gemeinsam: das Wissen eines Universalgelehrten,<br />

der sich mit größter Sensibilität und Einfühlung seinen<br />

Gegenständen nähert.<br />

sieren, wie sie kommunizieren und nach welchen Regeln sie<br />

erotische Beziehungen eingehen. Kein universales Prinzip<br />

der Vernunft, sondern die Praxis des Sprechens, Tauschens<br />

und Begehrens verbindet die Menschen über alle Unterschiede<br />

hinweg. Dabei folgen sie Maximen, die den Idealen<br />

einer reinen Vernunft vollständig entgegengesetzt sind.<br />

Dementsprechend bewegen sich Jochen Hörischs Studien<br />

ganz ohne Zwang zur Systematik über ein Terrain zwischen<br />

Literatur, Kunst und Philosophie: als Aufforderung, der<br />

unreinen Vernunft zu ihrem Recht zu verhelfen.<br />

HANS ULRICH GUMBRECHT<br />

Stimmungen lesen<br />

Über eine verdeckte Wirklichkeit der Literatur<br />

EDITION AKZENTE<br />

Ca. 184 Seiten. Französische Broschur<br />

Ca. € 17,90 [D] / sFr 26,90 / € 18,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23504-5<br />

WG: 562 Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft<br />

Erscheint am 7. Februar <strong>2011</strong><br />

JOCHEN HÖRISCH<br />

Tauschen, sprechen, begehren<br />

Eine Kritik der unreinen Vernunft<br />

EDITION AKZENTE<br />

Ca. 368 Seiten mit Abbildungen<br />

Französische Broschur<br />

Ca. € 24,90 [D] / sFr 37,90 / € 25,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23072-9<br />

WG: 118 Essays<br />

Erscheint am 7. Februar <strong>2011</strong><br />

RENÉ GIRARD<br />

Shakespeare<br />

Theater des Neides<br />

Aus dem Englischen von Wiebke Meier<br />

Ca. 568 Seiten. Gebunden mit Lesebändchen<br />

Ca. € 29,90 [D] / sFr 43,50 / € 30,80 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23650-9<br />

WG: 920 Philosophie, Religion<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

JEAN STAROBINSKI<br />

Wege der Poesie<br />

Aus dem Französischen übersetzt<br />

und mit einem Nachwort von Horst Günther<br />

Schriftenreihe der Deutschen Akademie<br />

für Sprache und Dichtung, Band 23<br />

Ca. 272 Seiten. Französische Broschur<br />

Ca. € 19,90 [D] / sFr 29,90 / € 20,50 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23672-1<br />

WG: 118 Essays<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

Hans Ulrich Gumbrecht, 1948 in Würzburg geboren, lehrt Romanische<br />

Literaturen, Allgemeine Literaturwissenschaft und Wissenschaftsgeschichte<br />

an der Stanford University, Kalifornien. Bei <strong>Hanser</strong> erschien<br />

Vom Leben und Sterben der großen Romanisten (EDITION AKZENTE, 2002)<br />

und California Graffiti (Bilder vom westlichen Ende der Welt, 2010).<br />

Jochen Hörisch, 1951 geboren, lehrt Neuere Germanistik und Medienanalyse<br />

an der Universität Mannheim. Er ist Mitglied mehrerer<br />

Akademien. Zuletzt erschien in der EDITION AKZENTE Bedeutsamkeit<br />

(Über den Zusammenhang von Zeit, Sinn und Medien, 2009).<br />

René Girard wurde 1923 in Avignon geboren und lebt seit 1947 in den<br />

USA. Er war Professor für Französische Sprache, Literatur und Kultur an<br />

der Stanford University, seit 2005 ist er Mitglied der Academie Française.<br />

Bei <strong>Hanser</strong> erschien zuletzt Die verkannte Stimme des Realen (2005).<br />

Wiebke Meier, 1950 geboren, studierte Germanistik, Geschichte und<br />

Geographie und übersetzte u. a. Texte von Ian Buruma, Robert Darnton,<br />

Robert Pippin, George Steiner und Helen Vendler.<br />

Jean Starobinski, 1920 in Genf geboren, Professor für französische<br />

Literatur und Ideengeschichte, lehrte zuletzt an der Universität Genf.<br />

Horst Günther ist Autor, Übersetzer, Herausgeber und Privatdozent der<br />

Philosophie. Er übersetzte literarische und wissenschaftliche Texte.<br />

44 45


Backlist:<br />

€ 18,90 [D]/ sFr 28,90 / € 19,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23569-4<br />

€ 25,90 [D]/ sFr 44,20 / € 26,70 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23292-1<br />

€ 29,90 [D]/ sFr 49,90 / € 30,80 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23396-6<br />

€ 14,90 [D]/ sFr 22,90 / € 15,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23546-5<br />

€ 21,50 [D]/ sFr 32,90 / € 22,10 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23547-2<br />

Mit Nora Bossong tritt eine junge Dichterin im Lyrik<br />

Kabinett auf, die mit zwei hintergründigen Romanen<br />

und einem Gedichtband bravourös bewiesen hat, wie gut<br />

Intellektualität, höchste Sinnlichkeit und Wahrnehmungsschärfe<br />

zusammenpassen. In ihren schrägen Idyllen und<br />

märchenhaften Ausflügen in die Welt und die Geschichte<br />

hat vieles Platz: die norddeutsche Kindheit, vorgetäuschte<br />

Paradiese, heilige Geschichten, die nicht immer heilig enden.<br />

»Was Besseres als den Tod findest du überall«, dieser Spruch<br />

der Stadtmusikanten ihrer Heimatstadt Bremen ist ein Motto<br />

dieses Buches – man muss nur die Augen aufmachen und<br />

Worte finden, um die Welt neu zu entdecken.<br />

John Burnside ist nicht nur ein großartiger Romanautor,<br />

sondern auch der bedeutendste schottische Dichter der<br />

Gegenwart. Erstmals auf Deutsch erscheint eine Auswahl<br />

aus zehn Lyrikbänden. Burnsides Gedichte handeln von ein-<br />

fachen Ereignissen: eine Hafenszene, eine Zugfahrt, Tiere,<br />

die durch das Scheinwerferlicht huschen – als offenbarte<br />

sich in ihrer Unscheinbarkeit »ein Leben, jenseits jenes Le-<br />

bens, das wir führen«. Seine Betrachtungen der Natur – seien<br />

es die Wasserlandschaften Schottlands, die graugrünen<br />

Buchten, die in der Dämmerung aufleuchten, oder der Gesang<br />

einer Amsel – sind in unaufdringlichem Ton gestellte Fragen<br />

nach dem Rätsel des Seins. Mit einer luziden, leuchtenden<br />

Sprache erkundet Burnside den unsichtbaren Raum zwischen<br />

den Dingen an der Schwelle des Unerhörten.<br />

€ 24,90 [D]/ sFr 37,90 / € 25,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23548-9<br />

FRIEDENSPREIS DES<br />

2010<br />

DEUTSCHEN BUCHHANDELS<br />

€ 24,90 [D] / sFr 37,90 / € 25,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23576-2<br />

€ 19,90 [D]/ sFr 29,90 / € 20,50 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23577-9<br />

€ 12,90 [D]/ sFr 19,90 / € 13,30 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23570-0<br />

€ 25,90 [D]/ sFr 38,90 / € 26,70 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23598-4<br />

NORA BOSSONG<br />

Sommer vor den Mauern<br />

Gedichte<br />

EDITION LYRIK KABINETT<br />

96 Seiten. Besondere Ausstattung<br />

Ca. € 14,90 [D] / sFr 22,90 / € 15,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23629-5<br />

WG: 151 Lyrik<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

JOHN BURNSIDE<br />

Versuch über das Licht<br />

Gedichte<br />

Zweisprachig<br />

EDITION LYRIK KABINETT<br />

Aus dem Englischen von Iain Galbraith<br />

Ca. 144 Seiten. Besondere Ausstattung<br />

Ca. € 14,90 [D] / sFr 22,90 / € 15,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23496-3<br />

WG: 151 Lyrik<br />

Erscheint am 7. März <strong>2011</strong><br />

€ 24,90 [D]/ sFr 42,90 / € 25,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23397-3<br />

€ 19,90 [D]/ sFr 29,90 / € 20,50 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23549-6<br />

€ 21,50 [D]/ sFr 32,90 / € 22,10 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23550-2<br />

€ 24,90 [D]/ sFr 37,90 / € 25,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23296-9<br />

€ 14,90 [D]/ sFr 22,90 / € 15,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23579-3<br />

Nora Bossong, 1982 in Bremen geboren, studierte in Leipzig am<br />

Deutschen Literaturinstitut und an der Humboldt-Universität in<br />

Berlin Philosophie und Komparatistik. Sie veröffentlichte die Romane<br />

Gegend (2007) und Webers Protokoll (2009) und den Gedichtband<br />

Reglose Jagd (2007).<br />

John Burnside wurde 1955 in Dunfermline, Schottland, geboren und<br />

lebt in Five. Zuletzt erschienen das Erinnerungsbuch A Lie About My<br />

Father (2006), die Gedichtbände Gift Songs (2007) und The Hunt in<br />

the Forest (2009) sowie der Roman Glister (2008).<br />

Iain Galbraith, 1956 in Glasgow geboren, ist Schriftsteller, Übersetzer<br />

und Herausgeber. Er erhielt den Dryden Prize for Literary Translation.<br />

€ 21,90 [D]/ sFr 32,90 / € 22,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23552-6<br />

€ 17,90 [D]/ sFr 26,90 / € 18,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23553-3<br />

€ 29,90 [D]/ sFr 43,50 / € 30,80 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23580-9<br />

€ 17,90 [D]/ sFr 26,90 / € 18,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23597-7<br />

€ 24,90 [D]/ sFr 37,90 / € 25,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23556-4<br />

46 47


SHORTLIST DES<br />

DEUTSCHEN BUCHPREISES<br />

2010<br />

PFALZPREIS FÜR<br />

LITERATUR 2010<br />

€ 24,90 [D]/ sFr 37,90 / € 25,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23557-1<br />

€ 29,90 [D]/ sFr 43,50 / € 30,80 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23413-0<br />

€ 17,90 [D] / sFr 26,90 / € 18,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23534-2<br />

€ 16,90 [D] / sFr 25,90 / € 17,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23565-6<br />

NOBELPREIS FÜR<br />

LITERATUR 2009<br />

HOFFMANN-VON-<br />

2010<br />

FALLERSLEBEN-PREIS<br />

€ 21,90 [D] / sFr 32,90 / € 22,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23562-5<br />

€ 24,90 [D] / sFr 37,90 / € 25,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23582-3<br />

€ 21,90 [D] / sFr 32,90 / € 22,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23566-3<br />

SCHADER-PREIS<br />

2010<br />

€ 18,90 [D]/ sFr 28,90 / € 19,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23572-4<br />

PAUL WATZLAWICK<br />

EHRENRING 2010<br />

€ 14,90 [D]/ sFr 22,90 / € 15,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23559-5<br />

HOFFMANN-VON-<br />

2010<br />

FALLERSLEBEN-PREIS<br />

€ 17,90 [D] / sFr 32,50 / € 18,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-20677-9<br />

€ 17,90 [D] / sFr 26,90 / € 18,40 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23416-1<br />

€ 21,90 [D] / sFr 32,90 / € 22,60 [A]<br />

ISBN 978-3-446-23567-0<br />

WIEDER LIEFERBAR!<br />

NOBELPREIS FÜR<br />

LITERATUR 2009<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Literatur<br />

ALAJMO, Es war der Sohn 10<br />

BARICCO, Seide 24<br />

BORN, Schlechte Gesellschaft 14<br />

CAPUS, Léon und Louise 2<br />

DOYLE, Typisch irisch 11<br />

ENQUIST, Die Ausgelieferten 25<br />

FIORETOS, Der letzte Grieche 19<br />

GEIGER, Der alte König in seinem Exil 4<br />

GLAVINIC, Lisa 12<br />

KUNDERA, Eine Begegnung 22<br />

DE MOOR, Der Maler und das Mädchen 6<br />

MÜLLER, Immer derselbe Schnee<br />

und immer derselbe Onkel 23<br />

PAMUK, Cevdet und seine Söhne 16<br />

ROTH, Nemesis 8<br />

SCHULZ, Das Sanatorium zur Sanduhr 29<br />

WALI, Engel des Südens 18<br />

WHITEHEAD,<br />

Der letzte Sommer auf Long Island 20<br />

WONDRATSCHEK, Das Geschenk 1<br />

Travel<br />

REA, Neapel zwischen<br />

Nacht und Morgengrauen 26<br />

Poesie / Edition Lyrik Kabinett<br />

BOSSONG, Sommer vor den Mauern 46<br />

BURNSIDE, Versuch über das Licht 46<br />

Edition Akzente<br />

GUMBRECHT, Stimmungen lesen 44<br />

HÖRISCH, Tauschen, sprechen, begehren 44<br />

SENSER, Shakespeare 28<br />

Sachbuch<br />

BLOM, Böse Philosophen 36<br />

GEISLER / SCHULTHEIS, Heile Welten 42<br />

GIRARD, Shakespeare 45<br />

HEINRICHS, Peter Sloterdijk 43<br />

JUDT, Dem Land geht es schlecht 40<br />

SCHLAFFER, Die intellektuelle Ehe 39<br />

SCHLÖGEL, Moskau lesen 38<br />

SCHROTT / JACOBS, Gehirn und Gedicht 32<br />

STAROBINSKI, Wege der Poesie 45<br />

DE WAAL, Das Prinzip Empathie 34<br />

Klassiker<br />

Carl <strong>Hanser</strong> Verlag<br />

Vilshofener Straße 10<br />

81679 München<br />

Postfach 86 04 20<br />

81631 München<br />

Tel.: (0 89) 998 30 – 0<br />

Fax-Nummern:<br />

(089) 998 30 – 462 (Vertrieb)<br />

(089) 998 30 – 462 (Werbung)<br />

(089) 998 30 – 460 (Presse)<br />

www.hanser-literaturverlage.de<br />

Marketingleitung<br />

Felicitas Feilhauer<br />

Tel.: (089) 998 30 – 508<br />

felicitas.feilhauer@hanser.de<br />

Vertriebsleitung<br />

Bettina Schubert<br />

Tel.: (089) 998 30 – 107<br />

bettina.schubert@hanser.de<br />

Verkaufsleitung /Key Account<br />

Nora Bauer<br />

Tel.: (089) 998 30 – 512<br />

nora.bauer@hanser.de<br />

Key Account Online<br />

Saskia Ventzki<br />

Tel.: (089) 998 30 – 517<br />

saskia.ventzki@hanser.de<br />

Kundentelefon, Auslieferung<br />

Anton Mair<br />

Tel.: (089) 998 30 – 205<br />

Fax: (089) 998 30 – 462<br />

anton.mair@hanser.de<br />

Kundenbetreuung<br />

Uschi Engelbrecht<br />

Reisegebiete von Vera Grambow,<br />

Sabine Schönfeld, Barbara Sophia<br />

Voglmaier und Gabriele Zirkler<br />

Tel.: (089) 998 30 – 506<br />

uschi.engelbrecht@hanser.de<br />

Saskia Ventzki<br />

Reisegebiete von Dirk Drews,<br />

Henning Knapke und<br />

Jochen Thomas-Schumann<br />

Tel.: (089) 998 30 – 517<br />

saskia.ventzki@hanser.de<br />

Grit Pieczonka<br />

Reisegebiet von Jürgen Fiedler<br />

Tel.: (089) 998 30 – 523<br />

grit.pieczonka@hanser.de<br />

Key Account Österreich<br />

für alle Verlage im Zsolnay Verlag<br />

Peter Guttmann<br />

Prinz-Eugen-Straße 30<br />

A-1040 Wien<br />

Tel.: (01) 505 76 61 24<br />

Fax: (01) 505 76 61 10<br />

peter.guttmann@zsolnay.at<br />

Key Account Schweiz für<br />

alle Verlage im Verlag Nagel & Kimche<br />

Christina Müller<br />

Nordstraße 9<br />

CH-8006 Zürich<br />

Tel.: (0)44 366 66 81<br />

Fax: (0)44 366 66 88<br />

christina.mueller@nagel-kimche.ch<br />

Unsere Vertreter<br />

Schleswig-Holstein, Hamburg<br />

(und die PLZ-Leitregion 21<br />

sowie die PLZ 27432, 27616,<br />

27624, 27711, 27726, 29439,<br />

29451, 29549 und 29553)<br />

Henning Knapke<br />

Weidenallee 51<br />

20357 Hamburg<br />

Tel.: (040) 439 69 72<br />

Fax: (040) 43 80 67<br />

henning.knapke@t-online.de<br />

Bremen, Bremerhaven,<br />

Niedersachsen<br />

(außer der PLZ-Leitregion 21,<br />

außer den PLZ 27432, 27616,<br />

27624, 27711, 27726, 29439,<br />

29451, 29549 und 29553)<br />

Jochen Thomas-Schumann<br />

Zum Bauernholz 1<br />

21401 Thomasburg<br />

Tel: (058 59) 97 89 66<br />

Fax: (058 59) 97 89 68<br />

elajochen@t-online.de<br />

Berlin, Brandenburg,<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Vera Grambow<br />

Liselotte-Herrmann-Str. 2<br />

10407 Berlin<br />

Tel.: (030) 400 48 583<br />

Fax: (030) 421 22 46<br />

vera.grambow@t-online.de<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Sabine Schönfeld<br />

Am Wolfspfädchen 6<br />

53859 Niederkassel-Lülsdorf<br />

Tel.: (022 08) 76 90 70<br />

Fax: (022 08) 76 90 71<br />

sabine.schoenfeld@t-online.de<br />

Hessen, Luxembourg, Saarland,<br />

Teile von Rheinland-Pfalz<br />

(Leitregionen 54 – 56):<br />

Gabriele Zirkler<br />

c /o VertreterServiceBuch<br />

Schwarzwaldstraße 42<br />

60528 Frankfurt<br />

Tel.: (069) 955 283 25<br />

Fax: (069) 955 283 10<br />

zirkler@vertreterservicebuch.de<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt,<br />

Thüringen<br />

Jürgen Fiedler<br />

Kurzer Weg 5,<br />

01109 Dresden<br />

Tel.: (03 51) 8 03 50 89<br />

Fax: (03 51) 8 01 57 56<br />

vvfiedler@t-online.de<br />

Baden-Württemberg,<br />

Rheinland-Pfalz<br />

(außer den Leitregionen 54 – 56)<br />

Dirk Drews<br />

c /o VertreterServiceBuch<br />

Schwarzwaldstraße 42<br />

60528 Frankfurt<br />

Tel.: (069) 955 283 22<br />

Fax: (069) 955 283 10<br />

drews@vertreterservicebuch.de<br />

Bayern<br />

Barbara Sophia Voglmaier<br />

c /o Vertreterbüro Jens Müller<br />

Huebergasse 1<br />

97070 Würzburg<br />

Tel.: (09 31) 174 05<br />

Fax: (09 31) 174 10<br />

voglmaier@sitwell.de<br />

Österreich / Südtirol<br />

Niederösterreich Nord, Wien<br />

PLZ 1, 2 tw., 3<br />

Martin Schlieber<br />

martin.schlieber@aon.at<br />

Niederösterreich Süd,<br />

Burgen land, Steiermark,<br />

Kärnten, Südtirol<br />

PLZ 2 tw., 7, 8, 9<br />

Wolfgang Habenschuss<br />

habenschuss@gmx.net<br />

Oberösterreich,<br />

Salzburg, Tirol, Vorarlberg<br />

PLZ 4, 5, 6<br />

Dietmar Voderwinkler<br />

dietmar.vorderwinkler@kt-net.at<br />

c /o Medienvertriebsbüro<br />

Gymnasiumstraße 10/2<br />

A-1180 Wien<br />

Tel.: (01) 370 92 70<br />

Fax: (01) 310 55 88<br />

medienvertriebsbuero@gmx.at<br />

Schweiz<br />

Heinz Marti<br />

Oberdorfstrasse 37<br />

CH-4934 Madiswil<br />

Tel.: (062) 965 26 29<br />

Fax: (062) 695 32 10<br />

marti@spybuch.ch<br />

Heinz Andrea Spychiger<br />

Nideren 20<br />

Postfach<br />

CH-9043 Trogen<br />

Tel.:/Fax. (071) 877 14 90<br />

spychiger@spybuch.ch<br />

Unsere Auslieferungen<br />

Deutschland<br />

Verlegerdienst München<br />

Gutenbergstr. 1<br />

82205 Gilching<br />

Evelyne Weindl<br />

evelyne.weindl@verlegerdienst.de<br />

Tel.: (081 05) 388 – 122<br />

Fax: (081 05) 388 – 210<br />

Österreich<br />

Dr. Franz Hain<br />

Verlagsauslieferungen GmbH<br />

Dr. Otto Neurath Gasse 5<br />

A-1220 Wien<br />

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Imressum<br />

Gestaltung: Carl <strong>Hanser</strong> Verlag<br />

Litho: MR Repro, München<br />

Druck: Pinsker, Mainburg<br />

Stand: 30. November 2010<br />

Preisänderungen, Irrtümer und Differenzen<br />

bei der Währungsumrechnung<br />

vorbehalten. Die Euro-Preise für Österreich<br />

[A] sind auf Empfehlung des<br />

österreichischen Importeurs festgesetzt.<br />

Alle Schweizer Franken Preise sind eine<br />

unverbindliche Preisempfehlung des<br />

Verlags.<br />

Umschlagbild:<br />

© ullstein bild / Roger Viollet / André<br />

Zucca<br />

STEVENSON, St. Ives 30<br />

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<strong>HANSER</strong><br />

<strong>Frühjahr</strong> <strong>2011</strong>

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