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Die VAcTERl – Assoziation - Hauner Journal

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| Dr. von Hau nersche s K i nderspit a l<br />

1<br />

2 3<br />

1 u. 2 Analatresie und Analatresie mit penoskrotaler Fistel<br />

3 Röntgenaufnahme Thorax und Abdomen ap: typisch ist das Aufrollen der nasal eingebrachten<br />

Magensonde. In diesem Fall sieht man reichlich Luft im Abdomen und in der Magenblase, was für<br />

eine untere tracheoösophageale Fistel spricht. <strong>Die</strong>s ist ein Kind, das auch eine Analatresie hat<br />

Aber auch ohne genetische Tests<br />

gelingt mithilfe einfacher diagnostischer<br />

Maßnahmen die Differentialdiagnose.<br />

So sollten bei einem Neugeborenen<br />

mit einer oder mehreren angeborenen<br />

Fehlbildungen nach Stabilisierung<br />

mit unterschiedlicher Dringlichkeit<br />

Echokardiographie, Abdomen- und<br />

Schädelsonographie, sowie Hörtests<br />

und bildgebende Untersuchungen des<br />

Skeletts erfolgen.<br />

Eine klare Diagnosestellung ist<br />

essentiell, damit die langfristige medizinische<br />

Betreuung des Kindes speziell<br />

auf das Krankheitsbild zugeschnitten<br />

erfolgen kann und die Eltern aufgeklärt<br />

werden können, was sie im Lauf des<br />

Lebens ihres betroffenen Kindes erwartet<br />

und was bezüglich eines Wiederholungsrisikos<br />

für zukünftige Geschwisterkinder<br />

zu bedenken ist.<br />

Insbesondere ist zu erwähnen, dass<br />

ZNS-Anomalien und geistige Entwicklungsverzögerungen<br />

bei VACTERL<br />

nicht vorkommen.<br />

TypiscHER fAll <strong>–</strong><br />

Das nEuGEBoREne mIT ÖsopHAGus-<br />

und AnalATREsIE<br />

Ein ganz typischer Fall ist das Neugeborene<br />

mit schaumigem Speichel aus<br />

Mund und Nase kommend, bei dem<br />

während der U1 das Fehlen eines Anus<br />

auffällt. (s. Abb. 1 u. 2)<br />

Klinisch führend ist jedoch der Speichelfluss,<br />

der häufiges Absaugen erfordert<br />

und mit einer ausgeprägten respiratorischen<br />

Beeinträchtigung einhergehen<br />

kann. <strong>Die</strong> Ursache hierfür ist das<br />

Vorliegen einer Ösophagusatresie mit<br />

tracheoösophagealer Fistel, wodurch<br />

der Speichel oder Magensekret aspiriert<br />

werden, je nach Lage der Fistel.<br />

Wenn das der Fall ist, sollte vorsichtig<br />

eine Magensonde gelegt werden,<br />

welche sich nur wenige Zentimeter problemlos<br />

vorschieben lässt. Wird dann<br />

eine a.p. Röntgenaufnahme von Thorax<br />

und Abdomen durchgeführt (s. Abb. 3),<br />

sieht man häufig die klinisch typischen<br />

Zeichen für das Vorliegen einer Ösophagusatresie:<br />

den oberen Blindsack des<br />

Ösophagus, in dem die Magensonde<br />

sich häufig aufrollt und die fehlende<br />

Magenblase (Typ Vogt II). Ist der Magen<br />

allerdings mit Luft gefüllt, spricht dies<br />

für das Vorliegen einer Fistel zwischen<br />

unterem Blindsack und Trachea (Typ<br />

Vogt IIIb), der häufigsten Variation.<br />

Das Vorliegen einer Ösophagusatresie<br />

ist wie das Vorliegen von Herzfehlern<br />

der kritischste Punkt bei der Versorgung<br />

des Neugeborenen mit VACTERL.<br />

Handelt es sich um schwere Herzfehler<br />

wie z.B. die Fallotsche Tetralogie<br />

oder große Septumdefekte, sind diese<br />

bereits oft pränatal bekannt und werden<br />

entsprechend versorgt, handelt es sich<br />

allerdings um subtilere Herzfehler, wie<br />

kleine Ventrikelseptumdefekte, können<br />

diese initial zunächst unbemerkt bleiben.<br />

Wenn der erstversorgende Pädiater<br />

das Vorliegen einer Ösophagusatresie<br />

vermutet, muss umgehend eine Kontaktierung<br />

des erfahrenen Kinderchi-

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