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News&Events<br />

23<br />

Aufregung um Hanfsamen-<br />

Buch in Frankreich:<br />

Wann fällt die Repression<br />

im Westen?<br />

In Frankreichs Medien war in den letzten<br />

Wochen viel vom grünen Kraut zu lesen.<br />

Grund dafür war der Pariser Landwirtschaftssalon,<br />

zu welchem auch der Walliser Hanfpionier<br />

und Landwirt Bernard Rappaz eingeladen<br />

worden war. Bereits bei der Einreise<br />

am französischen Zoll wurden des Bauers<br />

Hanfprodukte wie Hanf-Massageöl und<br />

Hanfbier blockiert. Rappaz musste die Ausstellung<br />

ohne seine bekannten «Valchanvre»-<br />

Produkte bestreiten und in einem Pariser<br />

Laden nach Alternativen suchen. Doch damit<br />

nicht genug des Ärgers: Die Austellung in<br />

Paris war kaum über die Bühne, da interventierte<br />

eine Brigade Polizisten der Drogenbehörde<br />

am Stand der Hanfaussteller. Die<br />

Polizisten fotografierten den Stand penibel<br />

und beschlagnahmten sogar 1000 Exemplare<br />

eines angebotenen neuen Hanfbuches, als<br />

handle es sich um ein Betäubungsmittel.<br />

Stein des Anstosses waren kleine Säcklein mit<br />

Hanfsamen, die dem neuen Buch «Pourquoi<br />

& comment cultiver du chanvre» (Warum<br />

und wie Hanf kultivieren?) beigefügt waren.<br />

Lang lebe die Pressefreiheit<br />

Die Hauptautorin des Werkes, die Französin<br />

Michka, welche mit dem neuen Werk bereits<br />

ihr neuntes Hanfbuch verfasste, erhielt während<br />

des Polizeibesuches unerwartete Schützenhilfe:<br />

Eine Delegation der Grünen Partei<br />

Frankreichs war ebenfalls an der Ausstellung<br />

vertreten und zeigte sich solidarisch mit den<br />

HanfaktivistInnen. Der prominente Grünen-<br />

Politiker Danis Baupin mischte sich in die<br />

Diskussion mit der Polizei ein und sprach<br />

sich vor der Presse vehement gegen die französische<br />

Repression aus. Baupin erklärte, dass<br />

in Frankreich mindestens vier Millionen<br />

Menschen Cannabis konsumieren, und dass<br />

sich nie eine vernünftige Diskussion entwickeln<br />

könne, solange der Staat jeden ins<br />

Gefängnis stecke, der ein Hanfblatt auf dem<br />

T-Shirt trage. Die gallischen Medien, inklusive<br />

die populären Zeitungen «Le Figaro» und<br />

«France Soir», griffen das Thema sofort auf<br />

heizten die Cannabisdebatte in Frankreich<br />

wieder an. Was übrigens die am Zoll blockierten<br />

Waren angeht: Der betroffene Aussteller<br />

und Mit-Autor Rappaz überlegt sich, den<br />

französischen Zoll wegen Verdienstausfall zu<br />

verklagen.<br />

«Zahlen»<br />

87'000 SchweizerInnen kiffen täglich, war<br />

Mitte Februar in allen Medien zu vernehmen,<br />

beim renommierten Zürcher «Tagi» stand's<br />

gar auf der Titelseite. Dies ergab eine repräsentative<br />

Umfrage der schweizerischen Fachstelle<br />

für Alkohol- und andere Drogenprobleme<br />

(SFA), an der 1600 Personen im Alter<br />

zwischen 15–74 Jahren befragt wurden. Die<br />

Hälfte aller Befragten ist für eine vollständige<br />

Cannabis-Legalisierung nach dem Vorbild<br />

von Tabak und Alkohol. Eine knappe Mehrheit<br />

von 51% findet zudem, dass der Hanfkonsum<br />

nur für Volljährige gestattet werden<br />

sollte.<br />

«Zitate»<br />

«Kiffen macht unfrei», war auf einer Protesttafel<br />

von Hanfgegnern während der<br />

CannaTrade-Messe in Bern zu lesen. «Arbeit<br />

macht frei» war früher auf Torbogen deutscher<br />

KZs eingraviert – ein Vergleich drängt<br />

sich leider auf. Sind den Hanfgegnern<br />

mittlerweile alle brauchbaren Argumente<br />

ausgegangen, dass sie eine solch zweideutige<br />

und belastete Parole aufgreifen müssen? Die<br />

Redaktion des «Thuner Hanfblatt» wird sich<br />

erlauben, dem Präsidenten der betroffenenen<br />

Anti-Drogenvereinigung künftig ein Gratisheft<br />

zu senden, damit sich dieser ein etwas<br />

fundierteres Bild vom Thema machen kann.<br />

Agenda – Da ist was los:<br />

29.3–1.4.2001: «Oeko-Paracelsus»-Messe in Zürich: Wieder mit Hanf-Warenhaus<br />

von Läden der Schweizer Hanf-Koordination. Infos unter www.oeko-paracelsus.ch<br />

5.5–6.5.2001: «Highlife»-Cup in Utrecht/NL: Zum vierten Mal feiern die Holländer Ihren<br />

Indoor-Cup mit einer grossen Ausstellung. Mehr Infos unter 0031 (0)73 5498 112<br />

24.8–26.8.2001: «CannaBusiness»-Messe in Castrop Raxel/D: Die grosse teutonische<br />

Hanfmesse auf fast 3500m2. Sehr viele Infos mehr unter www.cannabusiness.com<br />

???? 2001: «Frieden für Hanf» Bern: Die grosse Manifestation für Hanf unter dem Patronat<br />

der Schweizer Hanf-Koordination findet definitv diesen Herbst statt: Infos unter<br />

www.crudeness.ch / Ort: Bundesplatz Bern

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