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zu gehen. Bis zum Referendums-Abstimmungskampf<br />

zur BetmG-Revision<br />

müssen die Betroffenen umdenken<br />

und sich endlich zeigen und<br />

kämpfen – wenn sie eine Hanflegalisierung<br />

wollen.» Auch ein anderer<br />

Basler Hanfladenbesitzer zeigte sich<br />

doch leicht enttäuscht von der Solidarität<br />

seiner KundInnen: «Von den<br />

Gymlehrern, Bankern und Anwälhanf<br />

szene<br />

swiss hemp times<br />

winter 2002/03<br />

bei einigen Hanfläden fünf bis sechsmal,<br />

aber dann war auch dort<br />

Schluss. Wie viele von den bis vor<br />

kurzem vorhandenen sechs Dutzend<br />

Shops zum momentanen Zeitpunkt<br />

noch rauchbares Kraut verkaufen, ist<br />

nicht bekannt. Kenner der Branche<br />

vermuten aber, dass sich der Handel<br />

in unbekannte, kaum bekannte<br />

Shops und – zum Leidwesen der Prävention<br />

– auch zurück auf die Strasse<br />

verlagert hat. Das Ziel der Behörden,<br />

nämlich die KonsumentInnen<br />

zu schützen oder der organisierten<br />

Kriminalität keine Gelegenheit zu<br />

geben, sich im Hanfhandel festzukrallen,<br />

dürfte damit verfehlt werden.<br />

In der Praxis sind die KifferInnen<br />

nun wieder auf teils dubiose<br />

Gassendealer und deren unrühmliches<br />

Milieu angewiesen. So werden<br />

im Jahr 2002 volljährige Schweizer<br />

BürgerInnen gezwungen, sich ihr<br />

Hanfkraut auf dem<br />

Schwarzmarkt<br />

zu besorgen, inmitten harter Drogen<br />

und in die Kasse von skrupellosen<br />

international tätigen Subjekten. Was<br />

dies gerade für jüngere Semester bedeuten<br />

kann, braucht hier gar nicht<br />

erst beschrieben zu werden...<br />

Auf die Strasse<br />

In arge Bedrängnis geraten, reagierte<br />

die Basler Hanfszene Ende November<br />

und trug ihre Anliegen unter<br />

dem Appell «Für eine vernünftige<br />

und liberale Hanfpolitik» auf die<br />

Strasse. In der durchwegs friedlichen,<br />

aber leider verregneten<br />

Kundgebung marschierten rund 400<br />

HanffreundInnen durch die Innenstadt<br />

machten auf die extreme Repression<br />

der letzten Zeit aufmerksam.<br />

Leider sind mit vier Hundertschaften<br />

keine Berge zu versetzen<br />

und die Basler Zeitung bemerkte<br />

böse, aber treffend:<br />

«Die Organisatoren hatten<br />

mindestens 1000 Personen<br />

erwartet. Auf die<br />

Idee, dass es in der Stadt<br />

Basel genug Hanfkonsumenten<br />

gibt, um die<br />

Existenz von über 80<br />

Hanfläden in luxuriösester<br />

Weise zu sicher,<br />

wäre angesichts<br />

des armseligen<br />

Demonstrantenhäufleins<br />

wohl<br />

niemand gekommen.»<br />

Erik Vischer,<br />

Präsident<br />

der Sektion BS<br />

der SHK und<br />

Organisator<br />

der Demo: «Es<br />

stimmt mich sehr<br />

nachdenklich, dass sich so<br />

viele Hanfkonsumenten von ein<br />

paar Regentropfen davon abhalten<br />

lassen, für ihre Sache auf die Strasse<br />

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