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86<br />
Kollege Globetrotter<br />
Es geht auch mal ohne Rad. Im Denali National Park (Alaska).<br />
eine Schülerzeitschrift aus«, sagt er lachend. »Manche Produkte<br />
wer<strong>de</strong>n seit Jahrzehnten unverän<strong>de</strong>rt gebaut. Der Trangia Sturmkocher<br />
etwa ist nicht totzukriegen.« An<strong>de</strong>re Produkte wer<strong>de</strong>n vom<br />
Fortschritt überholt. »Zum Beispiel Streu<strong>de</strong>ckel, mit <strong>de</strong>nen man<br />
Film dosen zu Salz- und Pfefferstreuern umfunktionieren konnte.<br />
Irgendwie logisch, <strong>de</strong>nn wer benutzt heute noch Filmdosen?«,<br />
sinniert Axel. »Trotz<strong>de</strong>m gab es etliche lange Gesichter von<br />
Leuten, die Filmdosen gehortet hatten.« Auch an seinen Kun<strong>de</strong>n<br />
spürt er <strong>de</strong>n Lauf <strong>de</strong>r Zeit. »Einige Kin<strong>de</strong>r von Kun<strong>de</strong>n, die ich als<br />
Babys kannte, sind heute Azubis bei uns.«<br />
Ungewöhnlichster Kun<strong>de</strong>: ein Auswan<strong>de</strong>rer mit zwei Kanus<br />
Die Schlossstraße in Berlin sei die Straße mit <strong>de</strong>n meisten<br />
Einkaufszentren in Deutschland, erklärt Axel. Dort hat auch<br />
Globetrotter seine Hauptstadt-Dependance. Die Kundschaft ist<br />
bunt wie Berlin. Am ungewöhnlichsten war ein Mann Mitte <strong>de</strong>r<br />
Neunziger: ein Ostberliner, <strong>de</strong>r – angewi<strong>de</strong>rt vom neuen politischen<br />
System – nach Brasilien auswan<strong>de</strong>rn wollte. Aber nicht per<br />
Flugzeug! Mit zwei Söhnel-Holzkanadiern, die er mit Leitern <strong>zum</strong><br />
Katamaran verband, und mit einem Außenbordmotor wollte er <strong>de</strong>n<br />
Atlantik überqueren. »Drei Monate lang hat er immer wie<strong>de</strong>r bei<br />
uns eingekauft, dann kam er nicht mehr. Entwe<strong>de</strong>r ist er in Brasilien<br />
o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Meeresgrund gelan<strong>de</strong>t«, mutmaßt Axel.<br />
Immer schön links fahren! In Neuseeland.<br />
Katiffik ist <strong>de</strong>r Name einer Wan<strong>de</strong>rhütte. In Grönland.<br />
Das Zubehör, das Globetrotter verkauft,<br />
hat Axel praktisch alles selbst getestet.<br />
»Inzwischen muss ich kein Produkt mehr<br />
wochenlang ausprobieren, ich kann oft<br />
mit wenigen Blicken abschätzen, ob etwa<br />
eine Gepäcktasche gut o<strong>de</strong>r schlecht ist.«<br />
Wenn ein neues Ausrüstungsteil auf <strong>de</strong>n<br />
Markt kommt, das ihn »anzeckt«, kann er<br />
nicht wi<strong>de</strong>rstehen. »Im Personalkauf hat<br />
Bei einer Kajaktour<br />
entlang <strong>de</strong>r Baja<br />
California wären<br />
Axel und seine Frau<br />
beinahe verdurstet.<br />
Bei einer Wintertour<br />
in <strong>de</strong>r norwegischen<br />
Hardangervidda<br />
liefen sie Gefahr<br />
zu erfrieren.<br />
sich viel angesammelt. Ware im Wert von<br />
bestimmt 100 000 Euro«, sagt Axel und<br />
fügt schmunzelnd hinzu: »Ich bin selbst<br />
mein bester Kun<strong>de</strong>.« Axel bezeichnet<br />
sich selbst als Ausrüs tungsjunkie, und<br />
seine Sucht beschränkt sich nicht auf<br />
Fahrrä<strong>de</strong>r. Er hatte auch drei verschie<strong>de</strong>ne<br />
Faltboote, <strong>de</strong>r E<strong>de</strong>lmarke Feathercraft<br />
versteht sich. Dazu kommen Zelte,<br />
Rucksäcke, Schneeschuhe, Pulkas,<br />
Bekleidung, Kleinkram …<br />
Axel war Trekken in Nepal, auf Korsika,<br />
auf Grönland, in Indien. Mit Kajaks pad<strong>de</strong>lte<br />
er rund um Kreta, dann 800 Kilometer<br />
auf <strong>de</strong>m Noatak in Alaska sowie<br />
dreimal in <strong>de</strong>r Sea of Cortez, entlang <strong>de</strong>r<br />
Baja California. »Ein Traum von superblauem<br />
Meer und Wüste. Riesige Kakteen,<br />
Meeresschildkröten und Delfine.«<br />
Aus Traum wur<strong>de</strong> Drama: »Meine Frau<br />
und ich hatten fünf Tage lang Sturm bei<br />
40 Grad Hitze, und unser 70 Liter großer<br />
Wasservorrat war zu En<strong>de</strong>.« Also starteten<br />
sie bei Mondschein und leicht abgeflautem<br />
Wind und kämpften sich zur<br />
nächsten Ortschaft durch. »Wenn man so<br />
etwas übersteht, merkt man, was <strong>de</strong>r<br />
Mensch leisten kann.« Kälte kennt Axel<br />
auch. Bei einer Wintertour mit Schneeschuhen<br />
und Pulka durch die norwegische<br />
Hardangervidda war das Thermometer<br />
bei minus 35 Grad am Anschlag.<br />
»Sogar <strong>de</strong>r Rum war gefroren.«<br />
Mit Insi<strong>de</strong>rtipps gegen Beratungsklau<br />
Begonnen hat Axel bei Globetrotter in<br />
einer Zeit <strong>de</strong>s Aufbruchs. Berlin war Filiale<br />
Nummer drei, mittlerweile gibt es acht.<br />
»Heute ist eine Zeit <strong>de</strong>s Umbruchs, die<br />
Konkurrenz vor allem im Internet ist groß.<br />
Man muss kämpfen, um seine Ware an<br />
<strong>de</strong>n Mann zu bekommen.« Manche<br />
Kun<strong>de</strong>n lassen sich GPS-Geräte erklären,<br />
um sie dann online billiger zu kaufen.<br />
Beratungsdiebstahl nennt Axel dieses<br />
Verhalten. »Dabei sind diese Geräte so<br />
knapp kalkuliert, dass man schon ein<br />
Minusgeschäft macht, wenn man <strong>de</strong>m<br />
Kun<strong>de</strong>n nur Guten Tag wünscht.« Axel<br />
versucht dieses Problem mit persönlichem<br />
Service und Insi<strong>de</strong>rwissen zu<br />
um gehen. »Bei GPS-Geräten gibt es viele<br />
Tipps, die in keinem Handbuch stehen.«<br />
Axel weiß, wovon er spricht. Er ist lei<strong>de</strong>nschaftlicher<br />
Geocacher. Wenn er auf die<br />
GPS-gesteuerte Schatzsuche geht, trägt<br />
er Kletterausrüstung, Taschenlampe,<br />
Bergstiefel und auch eine Wathose, um<br />
Hinweise in Gewässern zu fin<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m<br />
ein Schwarzlicht: »Viele Hinweise<br />
wer<strong>de</strong>n mit Geheimtinte geschrieben, die<br />
erst unter UV-Licht sichtbar wird.« Sein<br />
Lieblingsrevier für die Schnitzeljagd 2.0:<br />
»Nördlich von Berlin gab es einen legendären<br />
Cache, die Stadt im Wald. Eine<br />
verlassene Kasernenanlage, in <strong>de</strong>r fast<br />
70000 Russen lebten. Mit Kin<strong>de</strong>rgärten,<br />
Bäckereien und Wandbil<strong>de</strong>rn von Soldaten.<br />
Eine gigantische Anlage, die gera<strong>de</strong><br />
von <strong>de</strong>r Natur zurückerobert wird.«<br />
Doch zurück in die Zukunft: Der große<br />
Trend bei Fahrrä<strong>de</strong>rn heißt Pe<strong>de</strong>lecs.<br />
Könnte solch ein E-Bike einen Platz an<br />
Axels Bibliothekwand fin<strong>de</strong>n? Er winkt<br />
ab. »Wenn ich nicht mehr aus eigener<br />
Kraft vorwärtskomme, höre ich auf zu<br />
ra<strong>de</strong>ln.« Doch Axel hat ein Vorbild. Vor<br />
einem halben Jahr kam ein Ehepaar zu<br />
ihm in <strong>de</strong>n La<strong>de</strong>n, er 73, sie 60 Jahre alt.<br />
Bei<strong>de</strong> sind ohne Elektromotor auf <strong>de</strong>m<br />
Donauradweg 3000 Kilometer gefahren.<br />
»Das möchte ich in <strong>de</strong>m Alter auch noch<br />
können.«<br />
Seit zwei Jahren ist Axel Bereichsleiter Fahrrad, <strong>de</strong>n Job sieht er<br />
als Berufung an. Auf seinen Bikes sitzt Axel täglich. Im Alltag<br />
ra<strong>de</strong>lt er ein Specialized Singlespeed, ein Rad ohne Schaltung –<br />
allerdings mit Freilauf und Bremse, <strong>de</strong>r Gesundheit zuliebe. »Das<br />
Rad ist extrem leicht und verschleißarm. Seit vier Jahren muss ich<br />
nichts dran reparieren.« Regelmäßig tritt er auch auf Rennrad und<br />
Mountainbike in die Klickpedale. »Berlin ist nicht gera<strong>de</strong> ein<br />
Mountainbike- Eldorado. Aber im Grunewald gibt’s schöne Singletrails,<br />
da kann man Spaß haben.« Erfahrungen auf Radreisen<br />
sammelte Axel in Amerika, Island und Neuseeland. <<br />
Auf die Plätze,<br />
fertig …<br />
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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />
und fragen Sie Ihren Arzt o<strong>de</strong>r Apotheker.<br />
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