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gruppe Alliuris international positioniert - Herfurth und Partner

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Praxisbericht<br />

In Vielfalt vereint – Wie sich die Kanzlei<strong>gruppe</strong><br />

<strong>Alliuris</strong> <strong>international</strong> <strong>positioniert</strong><br />

Ein Praxisbericht von Ulrich <strong>Herfurth</strong>, Rechtsanwalt aus Hannover <strong>und</strong><br />

Managing Director von <strong>Alliuris</strong><br />

Foto: <strong>Alliuris</strong>, Ulrich <strong>Herfurth</strong><br />

Einführung<br />

Was für <strong>international</strong>e Konzerne schon lange gilt, trifft immer stärker<br />

auch auf mittelständische deutsche Unternehmen zu: Die Unternehmen<br />

operieren sehr viel globaler <strong>und</strong> verlangen daher auch von ihrer beratenden<br />

Rechtsanwaltskanzlei <strong>international</strong>e Präsenz. Dies stellt vor allem für<br />

die deutschen Mittelstandskanzleien, aber auch für die großen deutschen<br />

Traditionshäuser eine echte Herausforderung dar. Neben dem <strong>international</strong>en<br />

Zusammenschluss von Kanzleien zu globalen Mega-Sozietäten<br />

bieten Netzwerke in unterschiedlichster Ausgestaltung einen Ausweg aus<br />

dem Globalisierungsdilemma.<br />

Die Vorteile von Kanzleinetzwerken oder strategischen Allianzen vor allem<br />

für mittelständische Wirtschaftskanzleien liegen offen auf der Hand:<br />

Die Flexibilität <strong>und</strong> Unabhängigkeit der einzelnen <strong>Partner</strong>schaften – Maximen<br />

vieler Rechtsanwälte – bleiben weitgehend erhalten, während das<br />

verlässliche Netzwerk aus globalen <strong>Partner</strong>n auch die Betreuung von <strong>international</strong>en<br />

Mandaten zulässt <strong>und</strong> den Markteintritt in neue Märkte<br />

eröffnet. All das kann erzielt werden bei der gleichzeitigen Vermeidung<br />

der nicht unerheblichen Kosten <strong>und</strong> Gefahren <strong>international</strong>er Fusionen,<br />

die für die meisten mittelständischen Kanzleien jedoch ohnehin keine<br />

ernsthafte strategische Option darstellen.<br />

Zudem können Netzwerke oder <strong>international</strong>e Allianzen in sehr unterschiedlicher<br />

Integrationstiefe operieren: Vom losen Netzwerk unter<br />

Fre<strong>und</strong>en bis hin zur integrierten Gemeinschaft mit einheitlichem Branding,<br />

gemeinsamen Marketing-Budgets, Practice Groups <strong>und</strong> Ausbildungsprogrammen<br />

sind viele Ausgestaltungsfacetten denkbar. Und<br />

schließlich kann ein Netzwerk auch der erste Entwicklungsschritt zur<br />

Schaffung einer einheitlichen Kanzlei darstellen, der später etwa in der<br />

Organisationsform des Schweizer Vereins mündet. Soweit die Theorie.<br />

Und wie sieht die Praxis aus? tangente hat den Direktor der Kanzleien<strong>gruppe</strong><br />

<strong>Alliuris</strong> gebeten, aus der täglichen Praxis der <strong>international</strong>en Zusammenarbeit<br />

zu berichten.<br />

Ausgangsüberlegungen zur Gründung der <strong>Alliuris</strong>-Gruppe<br />

Vor knapp 20 Jahren hat der Markt für Wirtschaftskanzleien in Deutschland<br />

begonnen, sich durchgreifend zu verändern. Zum einen haben sich<br />

die Märkte für Unternehmen beschleunigt <strong>international</strong>isiert, die Öffnung<br />

der Gesellschaften <strong>und</strong> Märkte in Osteuropa, China <strong>und</strong> Indien, aber auch<br />

die Digitalisierung durch die Internetwelt haben die globale Wirtschaftssituation<br />

gr<strong>und</strong>legend neu geprägt. Insbesondere das <strong>international</strong>e Ge-<br />

16 tangente 03.13


Praxisbericht<br />

Die <strong>Alliuris</strong>-Gruppe:<br />

<strong>Alliuris</strong> ist eine <strong>international</strong>e Kanzleien-Gruppe bestehend aus 23 Anwaltskanzleien mit weltweit 32 Büros<br />

<strong>und</strong> derzeit etwa 480 Rechtsanwälten. Die Mitgliedskanzleien sind in Europa, Indien, China <strong>und</strong> Brasilien ansässig<br />

<strong>und</strong> betreuen hauptsächlich mittelständische Mandate aus dem Zivil- <strong>und</strong> Wirtschaftsrecht. <strong>Alliuris</strong> ist<br />

als <strong>international</strong>er Verein nach belgischem Recht organisiert (A.S.B.L.); der Sitz ist in Brüssel.<br />

schäft ist nicht mehr mit dem von vor zwei Jahrzehnten<br />

vergleichbar. Kaum noch ein Unternehmen mit<br />

wettbewerbsfähigen Produkten betätigt sich ausschließlich<br />

auf dem Heimatmarkt, die Exportquoten<br />

liegen vielmehr zwischen 40 <strong>und</strong> 80 Prozent. Das allein<br />

ist für Kanzleien Gr<strong>und</strong> genug, <strong>international</strong>es<br />

Know-how zu bieten, um ihre Unternehmensmandanten<br />

in deren weiterer Entwicklung begleiten zu können.<br />

Im gleichen Zug haben sich die Rahmenbedingungen<br />

für die Berufsausübung der Anwälte weitreichend gewandelt:<br />

Vor 25 Jahren galten Werbeverbot, Standortbindung,<br />

Singularzulassung – <strong>und</strong> die größte Kanzlei<br />

Deutschlands hatte 30 Anwälte. Mit der Zulassung von<br />

Werbung, überörtlichen Sozietäten, Sternsozietäten,<br />

Rechtsanwaltsgesellschaften <strong>und</strong> anderen Marktöffnungen<br />

hat sich der Wettbewerb in den ehemals geschützten<br />

Bereichen für Kanzleien deutlich verschärft.<br />

Die größten Kanzleien in Deutschland weisen heute<br />

300 bis 500 Anwälte auf, die meisten dieser Sozietäten<br />

sind mit angelsächsischen Großkanzleien verschmolzen.<br />

Die einzelnen Kanzleien treten<br />

rechtlich <strong>und</strong> optisch eigenständig<br />

am Markt auf.<br />

Eine Alternative zu <strong>international</strong>en Großkanzleien<br />

Mittelständische Wirtschaftskanzleien müssen daher<br />

alternative Formen entwickeln, um ihren Mandanten<br />

auf den <strong>international</strong>en Märkten zur Seite stehen zu<br />

können. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> wurde vor zehn Jahren<br />

mit zehn europäischen Kanzleien die <strong>Alliuris</strong>-<br />

Gruppe gegründet. Dem waren bereits langjährige individuelle<br />

Kontakte sowie eine Beteiligung an einer<br />

anderen Kooperation vorausgegangen. Die im Jahr<br />

2003 neu gegründete <strong>Alliuris</strong>-Gruppe wollte sich nicht<br />

länger auf den Raum der damaligen EU beschränken,<br />

sondern eine gleichwertige Kooperationsstruktur nach<br />

Osteuropa, Asien <strong>und</strong> Amerika ausdehnen. Dabei legten<br />

die Gründer Wert auf eine horizontale Struktur mit<br />

gleichberechtigten <strong>Partner</strong>n, getragen von Respekt,<br />

Engagement <strong>und</strong> Vertrauen. Das bedeutete, dass <strong>Alliuris</strong><br />

nicht beliebig schnell ausgeweitet werden durfte,<br />

sondern neue <strong>Partner</strong>kanzleien sorgfältig auszuwählen<br />

waren. Die Auswahlkriterien gelten noch heute:<br />

Eine Mitgliedskanzlei sollte zwischen 10 <strong>und</strong> 30 Anwälte<br />

umfassen, in bestimmten Ländern auch mehr.<br />

Sie muss in der Breite des Wirtschaftsrechts tätig sein,<br />

<strong>international</strong>e Erfahrungen <strong>und</strong> einen guten Ruf am<br />

eigenen Standort vorweisen. Ungeschriebene Regel ist<br />

die Vorstellung von der persönlichen Berufsauffassung,<br />

die Integrität, Seriosität <strong>und</strong> hohes Engagement<br />

für Mandate beinhalten muss.<br />

Nach dem Start mit zehn Kanzleien <strong>und</strong> 150 Anwälten<br />

zählt <strong>Alliuris</strong> heute 23 Mitgliedskanzleien mit 32 Büros<br />

<strong>und</strong> insgesamt 480 Wirtschaftsanwälten. Die Ausweitung<br />

hatte zunächst Osteuropa <strong>und</strong> die Türkei umfasst,<br />

später Russland, Indien, China <strong>und</strong> Brasilien. Mit<br />

den USA <strong>und</strong> Kanada wird <strong>Alliuris</strong> demnächst auch<br />

den letzten der wichtigen Weltmärkte abdecken. Dabei<br />

wurde das Prinzip der Gleichberechtigung aufrechterhalten:<br />

Die Kanzleien stammen aus ihrem nationalen<br />

Umfeld <strong>und</strong> sind keine Zweigbüros aus dem Ausland.<br />

Sie bringen als gleichberechtigte <strong>Partner</strong> ihre Kultur<br />

<strong>und</strong> Marktkenntnisse in die <strong>Alliuris</strong>-Gruppe ein. <strong>Alliuris</strong><br />

legt Wert auf eine <strong>international</strong>e Prägung, die die<br />

geistige <strong>und</strong> kulturelle Vielfalt widerspiegelt; eine<br />

einseitig angelsächsisch geprägte Struktur entspricht<br />

nicht den Vorstellungen der Mitglieder.<br />

Struktur <strong>und</strong> Organisation der Gruppe<br />

<strong>Alliuris</strong> verfolgt bislang das Konzept einer mittleren<br />

Integration: Die einzelnen Kanzleien treten rechtlich<br />

<strong>und</strong> optisch eigenständig am Markt auf, jedoch verb<strong>und</strong>en<br />

durch die Group Brand auf Geschäftsunterla-<br />

>><br />

17 tangente 03.13


Praxisbericht<br />

gen <strong>und</strong> im Internet. Sie zeigt sich damit nicht als<br />

<strong>international</strong>e Scheinsozietät oder als Franchise<strong>gruppe</strong>,<br />

sondern als professionelle Allianz, die als Qualitätsmerkmal<br />

zu verstehen ist. <strong>Alliuris</strong> schafft auf diese<br />

Weise eine funktionale Einheit <strong>und</strong> kann dadurch organisatorische<br />

<strong>und</strong> rechtliche Komplexität, etwa zu<br />

Interessenkollisionen, Haftungsverb<strong>und</strong>, kollidierenden<br />

nationalen Berufsregeln etc., vermeiden.<br />

Natürlich hat die <strong>Alliuris</strong>-Gruppe auch eine innere <strong>und</strong><br />

rechtliche Struktur erhalten. Bei der Gründung wurde<br />

bewusst der Standort Brüssel als europäische Hauptstadt<br />

gewählt; die Rechtsform der ASBL, also eines<br />

nicht-wirtschaftlichen Vereins nach belgischem Recht,<br />

ist hinreichend flexibel. Alle Mitglieder sind an der<br />

ASBL mit Kapital <strong>und</strong> Stimme beteiligt.<br />

Priorität in der Gruppe hat die<br />

Leistungsfähigkeit der einzelnen<br />

Mitgliedskanzleien.<br />

Die berufliche Auffassung <strong>und</strong> Verhaltensweise sind in<br />

einem Code of Conduct fixiert, der sich eng an die Regeln<br />

der European Bar Association anlehnt. Die Arbeit<br />

mit den Mandanten wurde bereits vor zehn Jahren in<br />

der Client Charta umrissen; sie beschreibt nicht nur,<br />

was <strong>Alliuris</strong> für ihre Mandanten tut, sondern umgekehrt<br />

auch, was sie in einer guten Zusammenarbeit<br />

von ihren Mandanten erwartet.<br />

Die anwaltlichen Leistungen werden nicht von der<br />

<strong>Alliuris</strong> A.S.B.L. erbracht, sondern von den einzelnen<br />

Mitgliedskanzleien. In der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />

treten in der Praxis verschiedene<br />

Konstellationen auf, die entsprechend in Vereinbarungen<br />

zu Qualitätskontrolle, Haftung <strong>und</strong> Vergütung darzulegen<br />

sind. Es wurden daher Terms of Cooperation<br />

entwickelt, die die Modelle Unterauftrag, Regie <strong>und</strong><br />

Empfehlung abbilden <strong>und</strong> von den Mitgliedskanzleien<br />

je nach Bedarf genutzt werden können.<br />

In der oft heiklen Frage der Honorierung haben sich<br />

bislang keine ernsthaften Probleme ergeben: Die Honorarstrukturen,<br />

insbesondere die St<strong>und</strong>ensätze liegen<br />

bei den meisten <strong>Alliuris</strong>-Kanzleien in einer ähnlichen<br />

Bandbreite. Standorte wie London oder Moskau sind<br />

etwas teurer. Priorität in der Gruppe hat die Leistungsfähigkeit<br />

der einzelnen Mitgliedskanzlei: Mit <strong>Alliuris</strong><br />

wird sie in die Lage versetzt, ihre eigenen Unternehmensmandanten<br />

zuverlässig, professionell <strong>und</strong> zu<br />

wirtschaftlichen Konditionen bei deren globaler Entwicklung<br />

zu begleiten. Zudem erhalten die Mitgliedskanzleien<br />

im Zuge der Kooperation auch Aufträge von<br />

anderen Mitgliedskanzleien. Die Auftragsströme folgen<br />

dabei natürlich den globalen Geschäfts- <strong>und</strong> Investitionsströmen<br />

der Wirtschaft.<br />

Auch für eine Kanzlei<strong>gruppe</strong> ist es wichtig, eine einheitliche,<br />

von allen getragene Strategie zu definieren,<br />

um das gemeinsame Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.<br />

<strong>Alliuris</strong> hat daher ihre Strategie im Markt für die<br />

Gruppe <strong>und</strong> die einzelnen Kanzleien bereits frühzeitig<br />

definiert. Das Strategy Statement betont die Konzentration<br />

auf mittelständische Unternehmensmandate<br />

mit Auslandsbezug. Dabei wird höchster Wert gelegt<br />

auf eine vertrauensvolle <strong>und</strong> enge Zusammenarbeit<br />

mit den Unternehmern <strong>und</strong> dem Management. Flexibilität,<br />

Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Vertrauensbeziehung bei<br />

hoher professioneller Qualität gelten als Gr<strong>und</strong>lagen<br />

der Arbeit in allen Mitgliedskanzleien.<br />

Gemeinschaftliche Leistungserbringung<br />

<strong>Alliuris</strong> bietet seit zehn Jahren ihren Mandanten einen<br />

fachlichen Service auf der Website in Form von Fachaufsätzen,<br />

News <strong>und</strong> anderem. Zu bestimmten Fragen<br />

stellt die Gruppe strukturierte <strong>international</strong>e Übersichten<br />

zusammen, so etwa zur Unternehmensgründung<br />

oder zum Immobilienerwerb.<br />

Eine gute Möglichkeit, gemeinsame<br />

Leistungen zu organisieren, ist die<br />

Entwicklung von Produkten <strong>und</strong><br />

Services.<br />

Wie bewerkstelligt man einen kontinuierlichen Knowhow-Austausch<br />

in einer Kanzlei-Gruppe? Internationale<br />

Kanzleien, die eine höhere Integrationsstufe gewählt<br />

haben, sind hier sicherlich etwas mehr im Vorteil.<br />

Die Kommunikationswege sind kürzer, die Prozes-<br />

>><br />

18 tangente 03.13


Praxisbericht<br />

se standardisierter, die IT-Infrastruktur die gleiche. Die<br />

Kosten für den professionellen Ablauf dieses Knowhow-Transfers<br />

fallen jedoch entsprechend höher aus.<br />

Bewährt haben sich intensive <strong>und</strong> regelmäßige Seminare<br />

<strong>und</strong> Konferenzen zu gemeinsam bestimmten<br />

Themenkomplexen. Neue Ideen <strong>und</strong> innovative Ansätze,<br />

um gemeinsame Beratungsleistungen zu entwickeln,<br />

werden in einzelnen Teams vorangetrieben, die<br />

sich besonders für die Entwicklung eines bestimmten<br />

Servicefeldes interessieren. Die Erfahrung zeigt, dass<br />

diese – auch oftmals interaktiven – Arbeitstreffen Kreativität<br />

freisetzen <strong>und</strong> dazu anregen, durch die kulturell<br />

verschiedenen Akteure auch neue Formen der<br />

Rechtsberatung zu denken <strong>und</strong> auszuprobieren.<br />

Das Leistungsbild der einzelnen <strong>Alliuris</strong>-Kanzleien ist<br />

transparent: Alle Kanzleien verfügen über Know-how<br />

<strong>und</strong> Erfahrung in den Kernbereichen von Corporate<br />

<strong>und</strong> Commercial, viele haben Sonderkompetenzen, wie<br />

etwa Transport <strong>und</strong> Maritime, Entertainment, Sport,<br />

Compliance <strong>und</strong> Wirtschaftsstrafrecht. Eine gute Möglichkeit,<br />

gemeinsame Leistungen zu organisieren, ist<br />

die Entwicklung von Produkten <strong>und</strong> Services. Diese<br />

umfassen die verschiedensten typischen Interessengebiete<br />

von Unternehmensmandanten, z.B. Export- <strong>und</strong><br />

Lieferverträge, Lizenzverträge <strong>und</strong> Technologietransfer,<br />

Unternehmensgründung im Ausland, Immobilien usw.<br />

Dabei sind auch komplexe Produkte zu entwickeln, die<br />

den Mitgliedern zur Nutzung zur Verfügung gestellt<br />

werden. Ein jüngstes Beispiel ist das LifeBook, ein Arbeitshandbuch<br />

zur strukturierten Beratung von Unternehmern<br />

bei ihrer Nachfolge- <strong>und</strong> Notfallplanung.<br />

In den letzten Jahren wurde zudem begonnen, Practice<br />

Groups für bestimmte Branchen einzurichten, mit deren<br />

Hilfe der Leistungsaustausch untereinander, aber<br />

auch ein gemeinsamer Auftritt im Markt möglich sind.<br />

Fazit<br />

Die <strong>Alliuris</strong>-Gruppe wird unter Führung des ehrenamtlichen<br />

Managements in Hannover durch das Engagement<br />

der Mitglieder getragen. Dieses vermeidet einen<br />

größeren Kosten- <strong>und</strong> Regulierungsrahmen. Es erlaubt,<br />

die aus Sicht der Beteiligten größten Vorteile einer<br />

Kanzlei<strong>gruppe</strong> des mittleren Integrationslevels zu nutzen:<br />

Die einzelnen Kanzleien können mit hohem Freiheitsgrad,<br />

Flexibilität <strong>und</strong> zu wirtschaftlichen Bedingungen<br />

ihre Leistungen erbringen. Angesichts des<br />

Preis- <strong>und</strong> Leistungsdrucks stellt sich diese Form der<br />

Zusammenarbeit als ein zukunftsfähiges Modell dar,<br />

was flexibel genug ist, um immer wieder neuen Imperativen<br />

<strong>und</strong> Herausforderungen offen <strong>und</strong> agil begegnen<br />

zu können.<br />

Zur Person:<br />

Ulrich <strong>Herfurth</strong> ist seit 1986 als Rechtsanwalt in<br />

Hannover tätig. Er ist Gründer <strong>und</strong> geschäftsführender<br />

<strong>Partner</strong> der Kanzlei HERFURTH & PART-<br />

NER sowie Mitbegründer <strong>und</strong> Chairman der<br />

<strong>Alliuris</strong>-Gruppe. Seine fachlichen Schwerpunkte<br />

liegen im nationalen <strong>und</strong> <strong>international</strong>en Gesellschaftsrecht;<br />

er ist zudem auf die Gebiete Unternehmensgründung,<br />

Unternehmenskauf, Unternehmensbeteiligung<br />

<strong>und</strong> Unternehmensstruktur<br />

spezialisiert. Ulrich <strong>Herfurth</strong> war Vorsitzender des<br />

Aufsichtsrats der Kali Chemie AG. Er ist Begründer<br />

<strong>und</strong> Herausgeber des Informationsdienstes CAS-<br />

TON, Landesvorsitzender des Verbands der Familienunternehmer<br />

– ASU e.V. für das B<strong>und</strong>esland<br />

Niedersachsen <strong>und</strong> Stv. Vorsitzender des Stiftungsrats<br />

der Südniedersachsen Stiftung.<br />

Für die jungen Anwälte wurde 2006 die <strong>Alliuris</strong> Academy<br />

eingerichtet. Das Projekt umfasst den Austausch<br />

von Praktikanten, Trainees <strong>und</strong> Referendaren, Sprachtraining<br />

in Legal English <strong>und</strong> die jährliche Summer<br />

School. Sie wird für die Dauer einer Woche jeweils von<br />

einer Mitgliedskanzlei ausgerichtet <strong>und</strong> hat bereits<br />

siebenmal stattgef<strong>und</strong>en: Für die Nachwuchsjuristen<br />

ist die Summer School nicht nur eine Quelle für neues<br />

Fachwissen, sondern auch eine Gelegenheit, <strong>international</strong>e<br />

Kontakte mit anderen jungen Kollegen zu knüpfen<br />

<strong>und</strong> weiter zu pflegen.<br />

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