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Hermann W. Prignitzer Der Serienmörder oder „Kennst du die ...

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„Heut auch schon?“<br />

„Nee, heut noch nicht. Dazu war ich zu aufgeregt. Da hab ich an so was nicht<br />

gedacht.“<br />

„Na dann wollen wir mal wieder, ran an <strong>die</strong> Arbeit. – Hat dir der Döner<br />

geschmeckt?“<br />

„Ja, war toll. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“<br />

„Wozu?“<br />

„Wie ich hier aufgenommen werde.“<br />

„Wieso? Hast’ gedacht, <strong>du</strong> kommst hier in’ne Räuberhöhle?“<br />

„Nee, aber...na, ich bin doch schließlich nur der Azubi, von nix ’ne Ahnung.“<br />

„So fängt aber jeder an. Das ist nichts Besonderes.“<br />

„Aber das sich einer um einen kümmert, das gibt’s bestimmt nicht überall.“<br />

„Muss ja auch nicht. Reicht ja, wenn <strong>du</strong> das hast. Halt dich mal an mich, dann<br />

geht dir <strong>die</strong> Lehre runter wie Öl. Ich acht’ schon auf dich, hab ich dir doch heute früh<br />

schon gesagt. – Du hast übrigens wirklich ’ne wahnsinnige Kiste –“<br />

„Ja leider. Was anderes wäre mir lieber.“<br />

„Was? So was, was ich hab’? Hättest gern ’n Bullenschwanz?“<br />

„Na Eindruck macht der bestimmt.“<br />

„Ja, das macht er, da kann ich mich nicht beklagen. Aber so was kriegst <strong>du</strong><br />

womöglich auch. Ich werd’ mir das bei dir mal bei Gelegenheit angucken. Darin bin<br />

ich nämlich ’n Experte. Fritze übrigens auch. <strong>Der</strong> sieht das auf Anhieb. <strong>Der</strong> sagt dir<br />

sofort, was <strong>du</strong> noch zu erwarten hast. Und der weiß auch, wie man da nachhelfen<br />

kann.“<br />

„Gibt’s das?“<br />

„Na und ob. Aber jetzt halt mal <strong>die</strong> Schnauze. Darüber reden wir nach<br />

Feierabend beim Bier weiter.“<br />

„Na, wie gefällt’s dir hier? Urig, was? Noch so’ne richtige Kneipe im alten Stil.<br />

Hat Fritze auch nichts dran verändert. Die sieht noch aus, wie er sie von seinem<br />

Vater übernommen hat. Bis auf <strong>die</strong> Theke, <strong>die</strong> ist neu, aber ansonsten... und Fritze,<br />

dem bist’ seine Kragenweite. Hab’ ich auch nicht anders erwartet. Wenn der nachher<br />

’n bisschen Ruhe hat, kommt er zu uns an’ Tisch. Müssen auch nicht gehen, wenn er<br />

hier dicht macht. Im Gegenteil, dann wird’s hier erst richtig gemütlich. Dann lässt er<br />

<strong>die</strong> Roll-Laden runter, und dann sind wir so quasi unter uns. Kann höchstens noch<br />

sein, dass Gerdi vorbeikommt. Das ist Fritzes Teilhaber. Aber dem gefällst <strong>du</strong><br />

genauso, da brauchst’ keine Bedenken zu haben. <strong>Der</strong> schließt dich auch in <strong>die</strong> Arme.<br />

Und ob. – Konni, <strong>du</strong> hast in’ Mustopf gegriffen, merkst’ das. Hier bist’ nicht der<br />

Azubi, hier bist <strong>du</strong> der King. – Kannst ruhig ’n bisschen schneller trinken. Fritze<br />

sorgt schon für Nachschub. Das hab ich gleich gesehen, als wir hier rein sind: Für<br />

Fritze bist <strong>du</strong> perfekt. Vor dem brauchst’ auch keine Hemmungen zu haben. Vor dem<br />

kannst <strong>du</strong> sozusagen <strong>die</strong> Hosen runterlassen. Dann lässt er sie auch runter. Wen<br />

Fritze mag, den mag er. <strong>Der</strong> kann buchstäblich alles von ihm kriegen. Aber das<br />

wirst’ schon noch merken. Wart mal ab, wenn der <strong>die</strong> Bude erst dicht macht. Dann<br />

erlebst’ ihn in Reinkultur. Mich auch. Und wenn dann noch Gerdi zu uns stößt, dann<br />

geht’s hier rund, <strong>du</strong>. Dann vergisst <strong>du</strong> <strong>die</strong> blöde Kuh, <strong>die</strong> dir den Laufpass gegeben<br />

hat. – Wie hieß <strong>die</strong>se Zicke?“<br />

„Nicole.“<br />

„Na <strong>die</strong> lass mal fahren, Junge. Halt dich an uns, hast <strong>du</strong> bedeutend mehr davon.<br />

So erhebend ’ne Muschi mitunter auch sein kann, aber Männer unter sich sind<br />

Männer unter sich, daran können <strong>die</strong> Weiber nicht klingeln. Die bringen dich auch<br />

nicht <strong>du</strong>rch <strong>die</strong> Ausbil<strong>du</strong>ng. Aber ich, ich verschaff’ dir ’n Abschluss, so wahr ich<br />

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