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Probeseiten (pdf) - Verlag Handwerk und Technik

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14 Berufsbildung<br />

Eupen<br />

Belgien<br />

Bielefeld<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Düsseldorf<br />

Bonn<br />

Essen<br />

Köln<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

Lebach<br />

Saarland<br />

Bad<br />

Zwischenahn<br />

Dortm<strong>und</strong><br />

Neustadt/<br />

Weinstraße<br />

Oldenburg<br />

Niedersachsen<br />

Osnabrück<br />

Karlsruhe<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Bremen<br />

Hamburg<br />

Hannover<br />

Kassel<br />

Stuttgart<br />

Nürtingen-<br />

Geislingen<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Freiburg<br />

Schweiz<br />

Hessen<br />

Koppigen-<br />

Oeschberg<br />

Geisenheim<br />

Hanau<br />

Frankfurt<br />

am Main<br />

Heidelberg<br />

Rappersswil<br />

Wädenswil<br />

Höxter<br />

Weinsberg<br />

Ellerhoop<br />

Braunschweig<br />

Würzburg<br />

Magdeburg<br />

Erfurt<br />

Thüringen<br />

Veitshöchheim<br />

Augsburg<br />

Halle<br />

Fürth<br />

Nürnberg<br />

Ingolstadt<br />

München<br />

Strals<strong>und</strong><br />

Rostock<br />

Güstrow<br />

Neubrandenburg<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Brandenburg<br />

Sachsen-<br />

Anhalt<br />

Bayern<br />

Italien<br />

Bernburg<br />

Werder<br />

Potsdam<br />

Frankfurt/O.<br />

Sediner See<br />

Leipzig<br />

Sachsen<br />

Dresden<br />

Regensburg<br />

Landshut<br />

Freising-Weihenstephan<br />

Berlin<br />

Passau<br />

Österreich<br />

Baden-Württemberg<br />

www.lvg-heidelberg.de<br />

www.sfg.uni-hohenheim.de<br />

www.lvwo-weinsberg.de<br />

www.hfwu.de<br />

www.imla-campus.eu<br />

Bayern<br />

www.lwg.bayern.de<br />

www.fachschule-gartenbau.de<br />

www.fachschule-gemuesebau.bayern.de<br />

www.wzw.tum.de<br />

Berlin/Brandenburg<br />

www.peter-lenneschule.de<br />

www.osz-werder.de<br />

www.hvhs-seddinersee.de<br />

www.agrar.hu-berlin.de<br />

www.tfh-berlin.de<br />

www.tu-berlin.de<br />

Hamburg<br />

www.galabau-nord.de<br />

Langenlois<br />

Kloster Neuburg<br />

Gleisdorf<br />

Wien<br />

Hessen<br />

www.galabau-meisterschule.de<br />

www.uni-kassel.de<br />

www.hs-rm.de<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

www.bockhorst.de<br />

www.hs-nb.de<br />

Niedersachsen<br />

www.jvl.de<br />

www.meisterschule-gartenbau.de<br />

www.uni-hannover.de<br />

www.hs-owl.de<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

www.gartenbauzentrum.de<br />

www.fh-osnabrueck.de<br />

Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

www.dlr-rheinpfalz.rlp.de<br />

www.lwk-saar.saarland.de<br />

Sachsen<br />

www.gartenbaufachschule-pillnitz.de<br />

www.htw-dresden.de<br />

www.tu-dresden.de<br />

Sachsen-Anhalt<br />

www.loel.hs-anhalt.de<br />

www.llfg.sachsen-anhalt.de<br />

Schleswig-Holstein<br />

www.nf-gartenbau.de<br />

Thüringen<br />

www.lvg-erfurt.de<br />

www.fh-erfurt.de<br />

Auer-<br />

Laimburg<br />

Meisterschule<br />

<strong>Technik</strong>er-/<br />

Fachschule Agrarbetriebswirt<br />

Fachhochschule<br />

Gesamthochschule<br />

Universität<br />

Belgien<br />

www.zawm.be<br />

Italien<br />

www.fachschule-laimburg.it<br />

Schweiz<br />

www.oeschberg.ch<br />

www.lsfm.zhaw.ch<br />

www.hsr.ch<br />

Österreich<br />

www.boku.ac.at<br />

www.landscape.tuwien.at<br />

www.bildungszentrum.at<br />

www.fachschule-gleisdorf.at<br />

Abb. 1 Bildungskarte Deutschland <strong>und</strong> deutschsprachiger Raum<br />

Bezeichnung Fachagrarwirt/-in für: Geprüfte/-r Natur- <strong>und</strong><br />

Landschaftspfleger/-in<br />

Baumpflege <strong>und</strong> Baumsanierung 1 Golfplatzpflege (Greenkeeper/-in) 2, 3<br />

Tätigkeitsbereich Erkennen <strong>und</strong> Erfassen von Baumschäden<br />

<strong>und</strong> deren Ursachen<br />

Beurteilung der Sanierungswürdigkeit<br />

<strong>und</strong> -möglichkeit<br />

Kostenkalkulation<br />

Durchführung von Pflege- <strong>und</strong><br />

Sanierungsmaßnahmen<br />

Baumfällungen<br />

…<br />

Organisation <strong>und</strong> Durchführung von<br />

Pflege <strong>und</strong> Entwicklung eines Golfplatzes<br />

unter Berücksich tigung der<br />

Belange von Umwelt <strong>und</strong> Golfsport<br />

Erdmassenbewegung zur<br />

Modellierung des Geländes<br />

Wegebau<br />

Drainage- <strong>und</strong> Bewässerungsmaßnahmen<br />

…<br />

Betreuung <strong>und</strong> Pflege von Naturschutzgebieten<br />

Information, Aufklärung <strong>und</strong><br />

Führung von Besuchergruppen<br />

Erkennen <strong>und</strong> Erfassen<br />

schützenswerter Lebensräume<br />

wie Gewässer, Moore, Wälder,<br />

Heideflächen oder Streuobstwiesen<br />

…<br />

Voraussetzungen 1. Erfolgreich abgelegte Abschlussprüfung in den Ausbildungsberufen Gärtner/-in, Forstwirt/-in, Winzer/-in<br />

oder Landwirt/-in. Für Fachagrarwirt/-in der Natur- <strong>und</strong> Landschaftspflege gelten auch die Abschlussprüfungen<br />

zum/zur Revierjäger/-in, Fischwirt/-in, Tierwirt/-in (Schwerpunkt Schafhaltung) oder Wasserbauer/-in.<br />

Oder: eine mindestens fünfjährige Tätigkeit in entsprechenden Betrieben.<br />

2. Dreijährige Berufspraxis in einem der genannten Berufe. Für die Fortbildung zum/zur Greenkeeper/-in bestehen<br />

noch keine b<strong>und</strong>eseinheitlichen Richtlinien/Empfehlungen.<br />

1<br />

Baumpfleger können sich zum European Tree Worker (ETW) oder European Tree Technician (ETT) fortbilden.<br />

2<br />

Greenkeeper können sich zum Chef-Greenkeeper („Head-Greenkeeper“) fortbilden. Voraussetzung für die Teilnahme an der zweijährigen<br />

Fortbildung sind eine mindestens dreijährige Tätigkeit als geprüfte/-r Greenkeeper/-in <strong>und</strong> die Beherrschung des Golfspiels<br />

(mindestens Handicap 36). Seine/Ihre Aufgaben liegen vor allem im Platzmanagement (Personalführung, Planung <strong>und</strong> Koordinierung<br />

der Arbeiten), wobei er/sie mit Platzwart, Spielführer <strong>und</strong> Clubmanager zusammenarbeitet.<br />

3<br />

In NRW vergleichbare Ausbildung zum Fachagrarwirt/-in Sportstätten-Freianlagen.<br />

Tab. 1<br />

Weiterbildungsmaßnahmen<br />

handwerk-technik.de


Vermessungstechnik 71<br />

3.2.2 Weitere Konstruktionen<br />

Halbierung eines Winkels<br />

A<br />

α<br />

α<br />

2<br />

α<br />

2<br />

Abb. 1 Halbierung eines Winkels<br />

B<br />

C<br />

P<br />

Aufgaben<br />

1. Wozu werden im Garten- <strong>und</strong> Landschaftsbau<br />

Vermessungen durchgeführt?<br />

2. Worin unterscheiden sich Lagemessung <strong>und</strong><br />

Aufmaß bei der Entfernungsmessung?<br />

3. Sie sollen eine Flucht erstellen. Beschreiben Sie<br />

die Vorgehensweise. Worauf ist besonders zu<br />

achten?<br />

4. Beschreiben Sie die Vorgehensweise beim<br />

wechselseitigen Einfluchten.<br />

5. A ————— Buschgruppe ————— B<br />

Aufgabe: Der gegebene Winkel soll mithilfe einer Schnur<br />

halbiert werden.<br />

Vorgehensweise<br />

Zeichnen Sie um den Scheitel A einen Kreisbogen,<br />

der die Schenkel des Winkels in den<br />

Punkten B <strong>und</strong> C schneidet. Nun schlagen Sie um<br />

B <strong>und</strong> C beliebige, aber gleich große Kreis bögen,<br />

die sich in P schneiden. Die Verbindung P – A<br />

bildet die Winkelhalbierende.<br />

Konstruktion einer Ellipse<br />

D<br />

a/2<br />

Abb. 2 Konstruktion einer Ellipse<br />

F<br />

a<br />

b/2<br />

Aufgabe: Ein Teich soll in Form einer Ellipse erstellt werden.<br />

Gegeben sind a (große Achse) <strong>und</strong> b (kleine Achse).<br />

Vorgehensweise<br />

a/2<br />

Um F wird ein Kreisbogen mit dem Radius a/2<br />

geschlagen, der die a-Achse in D <strong>und</strong> E schneidet.<br />

D <strong>und</strong> E werden mit Pflöcken markiert. Um<br />

beide Punkte wird eine Schnur von der Länge<br />

DFE straff herumgeführt, sodass eine Ellipse<br />

entsteht.<br />

E<br />

Die zwei Eckpfosten A <strong>und</strong> B sollen durch einen<br />

Zaun verb<strong>und</strong>en werden. Durch die Buschgruppe<br />

ist entsprechend eine schmale Schneise<br />

zu schlagen. Zwischen beiden Punkten besteht<br />

keine Sichtverbindung. Beschreiben Sie die Vorgehensweise.<br />

6. Nennen Sie drei Hilfsmittel zur Strecken- <strong>und</strong><br />

Flächen messung.<br />

7. Warum sind Messpunkte deutlich zu kennzeichnen?<br />

8. Worauf sollten Sie bei der Arbeit mit dem Bandmaß<br />

achten, um Messfehler zu vermeiden?<br />

9. Mit dem Bandmaß soll der Umfang eines Gr<strong>und</strong>stücks<br />

gemessen werden. Beschreiben Sie die<br />

Vorgehensweise.<br />

10.<br />

A —--- Teich ——- B<br />

Die Strecke AB soll gemessen werden. Beschreiben<br />

Sie drei verschiedene Möglichkeiten.<br />

11. Die Staffelmessung wird vor allem im hügeligen<br />

Gelände zur Messung kleinerer Strecken durchgeführt.<br />

Beschreiben Sie die Durchführung.<br />

12. Worüber muss ein Nivelliergerät verfügen, damit<br />

es zur tachymetrischen Entfernungsmessung<br />

eingesetzt werden kann?<br />

13. Sie messen mithilfe der Tachymetrie die Entfernung<br />

eines Baumes von einer Terrasse. Sie<br />

ermitteln folgende Werte: Oberer Distanzfaden<br />

2,140, unterer Distanzfaden 1,889. Wie weit ist<br />

der Baum von der Terrasse entfernt?<br />

14. Erklären Sie, warum die Genauigkeit bei der<br />

tachymetrischen Entfernungsmessung stark von<br />

der geschätzten dritten Kommastelle abhängt.<br />

15. Beschreiben Sie das Messprinzip eines elektronischen<br />

Tachymeters.<br />

16. Nennen Sie drei Verfahren zur Errichtung<br />

rechter Winkel.<br />

handwerk-technik.de


Platz- <strong>und</strong> Wegebau 119<br />

1. Hochbord<br />

ohne Anlauf<br />

20 cm<br />

15 cm<br />

Länge 100 cm<br />

18×30, 18×25, 15×30, 15×25 cm<br />

2. Hochbord mit Anlauf<br />

<strong>und</strong> Rinnenstein<br />

q<br />

≥ 15 cm 3-5 cm<br />

3. Tiefbord<br />

8<br />

6<br />

7<br />

8-<br />

18 cm<br />

Länge 100 cm<br />

10×30, 10×25, 8×25, 8×20 cm<br />

Länge 50, 75, 100 cm<br />

6×25, 6×20, 8×25, 8×20 cm<br />

4. Rasenbordstein/Rasenkantenstein<br />

auf F<strong>und</strong>ament mit ein- oder beidseitiger Rückenstütze<br />

8<br />

6 1 2 3<br />

≥ 15 cm<br />

q<br />

q<br />

q<br />

1<br />

2<br />

3+4<br />

6<br />

5<br />

1<br />

2<br />

3<br />

6<br />

4<br />

5<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

≥ 20 cm<br />

Neben den klassischen Randeinfassungen wie Hoch-, Tiefoder<br />

Rasenborden entwickelt die Industrie ständig neue<br />

Produkte, um den gestalterischen Ansprüchen des Garten<strong>und</strong><br />

Landschaftsbaus gerecht zu werden.<br />

Einbau von Rasenborden aus Beton (Beispiel)<br />

Zunächst wird mit der Schnur die Höhe <strong>und</strong><br />

Richtung der Randeinfassung eingemessen.<br />

Die Fläche unter den Randsteinen wird<br />

ausgekoffert <strong>und</strong> anschließend verdichtet.<br />

Man muss darauf achten, dass mindestens<br />

20 cm für das Betonbett eingerechnet werden.<br />

Der Beton (C12/C15) wird verdichtet.<br />

Die Rasenborde werden so ausgelegt, dass<br />

eine Person ausschließlich mit dem Setzen<br />

beschäftigt ist.<br />

Die Rasenborde werden mit einem Gummihammer<br />

auf die richtige Höhe gebracht.<br />

Dabei sollten zwischen den Rasenborden<br />

ca. 0,3 cm breite Fugen gelassen werden, um<br />

ein Abplatzen der Ecken zu vermeiden.<br />

Nachdem die Rasenborde lot- <strong>und</strong> waagerecht<br />

versetzt worden sind, wird eine Rückenstütze<br />

aus Beton gebaut. Die dauerhafteste Lösung<br />

ist die einfache Schalung der Stütze (15 cm<br />

nach DIN 18318) mit Bohlen.<br />

Der Beton wird hinterfüllt <strong>und</strong> verdichtet.<br />

Die Rückenstütze sollte unmittelbar nach dem<br />

Versetzen der Bordsteine gebaut werden, da<br />

sich frischer Beton besser verbindet.<br />

Nach dem Abbinden wird die Schalung<br />

entfernt.<br />

7<br />

10 -15 cm<br />

5<br />

8-10 cm<br />

Länge 50, 75, 100 cm<br />

6×25, 6×20, 5×25, 5×20 cm<br />

1 Pflaster<br />

2 Bettung 3 - 5 cm<br />

3 Tragschicht ≥ 15 cm<br />

4 Frostschutzschicht<br />

5 Untergr<strong>und</strong> bzw. Unterbau<br />

q Quergefälle<br />

6 Betonf<strong>und</strong>ament ≥ 20 cm<br />

aus Beton C12/15 auf<br />

Frostschutzschicht gegründet<br />

Rückenstütze ≥ 15 cm<br />

7 Füllboden<br />

8 Oberboden<br />

Abb. 2 „ Bordsteinzange“<br />

Abb. 1 Bordsteine aus Beton, Fertigung nach DIN EN 1340<br />

handwerk-technik.de


130 Bautechnische Maßnahmen<br />

7 Winterdienst<br />

Mit Winterdienst beauftragte Personen sollten zum Schutz<br />

vor Kälte <strong>und</strong> Nässe entsprechend warmhaltende Kleidung<br />

tragen, die zudem wasserabweisend ist sowie einen<br />

guten Luft- <strong>und</strong> Feuchtigkeitsaustausch gewährleistet.<br />

Sicherheitsschuhe (wasserdicht, gefüttert) schützen vor<br />

Fußverletzungen <strong>und</strong> erhöhen die Trittsicherheit (ggf. mit<br />

Eiskrallen). Im öffentlichen Verkehrsbereich ist Warnkleidung<br />

nach DIN EN 471 Pfl icht.<br />

Abb. 1 Schlepper mit Schneepfl ug<br />

Um die Sicherheit von Fußgängern <strong>und</strong> Verkehrsteilnehmern<br />

auch im Winter zu gewährleisten, werden bei Schneefall<br />

oder Eisbildung Straßen, Wege <strong>und</strong> Plätze geräumt <strong>und</strong><br />

gestreut (s. Tab. 1, S. 131). Winterdienst ist für viele Garten-<br />

<strong>und</strong> Landschaftsbaubetriebe eine Möglichkeit, in der<br />

arbeitsarmen Jahreszeit von November bis März den Umsatz<br />

zu steigern, die Maschinen auszulasten <strong>und</strong> die Mitarbeiter<br />

ganzjährig voll zu beschäftigen.<br />

Für den Winterdienst werden im Allgemeinen Schneepflüge<br />

<strong>und</strong> Schneefräsen, Streugeräte (Schleuder-,<br />

Kasten- oder Kombinationsstreuer) <strong>und</strong> Kehrmaschinen<br />

eingesetzt. Dazu werden in der Regel im Betrieb vorhandene<br />

Maschinen mittels entsprechender Anbaugeräte<br />

umgerüstet.<br />

Fahrzeuge im Winterdienst sind besonders harten Bedingungen<br />

(Kälte, Nässe, Salz) ausgesetzt, sodass sie<br />

einem erhöhten Verschleiß <strong>und</strong> einer schnelleren Korrosionsbildung<br />

unterliegen. Entsprechend sind die Maschinen<br />

regelmäßig zu warten. Vor den Einsätzen sollten sie<br />

gut eingewachst <strong>und</strong> nach den Einsätzen gewaschen<br />

werden.<br />

Kommt es aufgr<strong>und</strong> nicht ordnungsgemäßer Erfüllung der<br />

Räum- <strong>und</strong> Streupflicht zu einem Unfall, kann der Verkehrssicherungspfl<br />

ichtige für den entstandenen Schaden<br />

haftbar gemacht werden. Zur Glättebildung neigende Gefahrenpunkte<br />

müssen deshalb besonders beachtet werden.<br />

Hierzu zählen vor allem Überwege, Treppen, Rampen<br />

<strong>und</strong> Kellereingänge. Zwecks Beweisführung sind tägliche<br />

Räum- <strong>und</strong> Streuberichte sowie Wetteraufzeichnungen<br />

zu führen.<br />

Abb. 2 Schäden an Bordstein <strong>und</strong> Pfl aster<br />

Beim manuellen wie beim maschinellen Räumen von<br />

Schnee <strong>und</strong> Eis besteht die Gefahr, dass die Deckschicht<br />

von Wegen <strong>und</strong> Straßen beschädigt wird (s. Abb. 2). Während<br />

glatte Oberfl ächen problemlos geräumt werden können,<br />

muss bei rauen Oberfl ächen erheblich vorsichtiger<br />

vorgegangen werden. Gegebenenfalls sind hier mehrere<br />

Arbeitsgänge mit begleitender Handarbeit erforderlich.<br />

Um nicht für bereits vorhandene Schäden haftbar gemacht<br />

zu werden, ist es hilfreich in der schnee- <strong>und</strong> eisfreien Zeit<br />

eine Ortsbegehung durchzuführen <strong>und</strong> eventuelle Schäden<br />

zu protokollieren.<br />

Die Ausschreibung des Winterdienstes wird insbesondere<br />

durch die Nutzung der Gebäude <strong>und</strong> Freifl ächen bestimmt.<br />

Während Hauseingänge <strong>und</strong> Garagenhöfe nicht permanent<br />

eis- <strong>und</strong> schneefrei gehalten werden müssen, muss der<br />

Eingangsbereich z. B. eines Krankenhauses ständig begehbar<br />

sein. Diese Unterschiede sind in der Kalkulation zu<br />

berücksichtigen.<br />

Hinweis<br />

Winterdienst ist nicht Inhalt des Ausbildungsplans.<br />

Lediglich der „Einsatz von Maschinen <strong>und</strong> Geräten“<br />

rechtfertigt die Beschäftigung von Auszubildenden im<br />

Winterdienst. Das Jugendarbeitsschutzgesetz <strong>und</strong> die<br />

tarifl ichen Arbeitszeiten müssen eingehalten werden.<br />

handwerk-technik.de


174 Bautechnische Maßnahmen<br />

3.1 Hackschnitzel<br />

Gehäckselt wird vor allem Holz, das beim Schneiden von<br />

Bäumen <strong>und</strong> Sträuchern anfällt sowie minderwertiges<br />

Stammholz. Verwendung fi nden die Hackschnitzel u. a. als<br />

Mulch, Einstreu, Kompost- oder Heizmaterial.<br />

Häcksler ( Hacker, Holzzerkleinerer, Buschholzhacker,<br />

Shredder) werden in den verschiedensten Ausführungen,<br />

Leistungs- <strong>und</strong> Preisstufen angeboten. Von reinen Holzhäckslern<br />

bis zu Allesfressern ( Universalhäcksler), von<br />

Hobbygeräten mit 230-V-Elektromotor für Aststärken von<br />

um die 30 bis 50 mm, über kompakte Profi geräte für Arbeiten<br />

im Privatgarten (s. Abb. 3, S. 173) bis hin zu Großhackern<br />

mit eigenem Schnitzelbunker <strong>und</strong> Kranbeschickung,<br />

die Baumstämme bis zu 900 mm Durchmesser zu<br />

Schnitzel verarbeiten (s. Abb. 2), reicht das Spektrum.<br />

Professionell werden vor allem folgende Bauarten eingesetzt:<br />

Zapfwellenhäcksler ( Dreipunktanbauhäcksler) werden<br />

über die Zapfwelle der Zugmaschine (Dreipunktanbau)<br />

angetrieben (s. Abb. 1).<br />

Anhängehäcksler als Anhänger am Schlepper, Lkw<br />

oder Unimog haben ein eigenes Fahrwerk. Sie sind in<br />

der Regel mit einem eigenen Motorantrieb (Benzin oder<br />

Diesel) ausgestattet (s. Abb. 3, S. 173).<br />

Aufbauhäcksler sind auf Fahrzeuge, z. B. Lkws, aufgebaut<br />

(s. Abb. 2).<br />

Selbstfahrende Häcksler besitzen eigene Fahrantriebe.<br />

Fest installierte Häcksler sind an einem zentralen<br />

Hack- <strong>und</strong> Lagerplatz im Betrieb.<br />

Der Einzug des Schnittguts erfolgt durch einen stehenden,<br />

leicht geneigten oder liegenden Trichter über Messer<br />

oder Zwangseinzug durch hydraulisch angetriebene Einzugswalzen<br />

<strong>und</strong>/oder Stahlgliederbänder. Nach den Häckselwerken<br />

kann man zwischen Messer-, Walzen- <strong>und</strong><br />

Schlegelhäckslern unterscheiden.<br />

Im Profi bereich werden überwiegend Trommel- <strong>und</strong> Scheibenhäcksler<br />

eingesetzt.<br />

Bei ihnen wird das Holz an den auf Trommeln ( Trommelhäcksler)<br />

oder Scheiben ( Scheibenhäcksler) im Hackrotor<br />

sitzenden Messern vorbeigeführt <strong>und</strong> dabei zerkleinert<br />

(s. Tab. 1). Ein Auswurfgebläse befördert die Hackschnitzel<br />

über ein drehbares Auswurfrohr nach außen. Walzenhäcksler<br />

besitzen statt der Messer Walzen, die das Schnittgut<br />

zerkleinern. Sie arbeiten leiser („Leisehäcksler“) aber<br />

auch langsamer. Kennzeichen der Schlegelhäcksler sind<br />

die an rotierenden Trommeln beweglich aufgehängten<br />

Schlegelmesser. Aufgr<strong>und</strong> ihres geringen Verschleißes<br />

durch Erde oder Steine sind sie vor allem zum Zerkleinern<br />

von gemischtem Material mit hohem Grün-, Wurzel- <strong>und</strong><br />

Erdanteil, das kompostiert werden soll, geeignet. Universalmaschinen<br />

können für Häcksel- <strong>und</strong> Kompostgut eingesetzt<br />

oder durch Austausch der Messertrommel gegen<br />

eine Schlegeltrommel umgerüstet werden.<br />

Die Auswahl der richtigen Maschine hängt in erster Linie<br />

ab von<br />

der jährlich anfallenden Holzmenge,<br />

der Art des Holzes, das vorwiegend gehackt wird (Hartoder<br />

Weichholz, R<strong>und</strong>holz oder Reisig),<br />

dem zu verarbeitenden Holzdurchmesser,<br />

dem Einsatzort.<br />

Kennzeichen Scheibenhacker Trommelhacker<br />

max. Holzdurchmesser 100 – 350 mm 100 – 900 mm<br />

max. Leistung 2 – 60 m 3 /h 15 – 100 m 3 /h<br />

Hackschnitzelform sehr gleichmäßig etwas<br />

ungleichmäßig<br />

Gewicht <strong>und</strong> Preis<br />

leichter <strong>und</strong><br />

preisgünstiger<br />

schwerer <strong>und</strong><br />

teurer<br />

gut geeignet für Bäume, R<strong>und</strong>holz Bäume, R<strong>und</strong>holz,<br />

Buschwerk<br />

Tab. 1<br />

Scheiben- <strong>und</strong> Trommelhacker im Vergleich (Anhaltswerte)<br />

Abb. 1 Zapfwellenhäcksler Typ Biber 2/12, Scheibenhacker,<br />

max. Holzdurchmesser 120 mm<br />

Abb. 2 Hacker Typ ERJO 7/65 RC , aufgebaut, Walzenhacker,<br />

max. Holzdurchmesser 700 mm<br />

handwerk-technik.de


298 Vegetationstechnische Maßnahmen<br />

2.4 Zwiebel- <strong>und</strong> Knollenpflanzensortiment<br />

Abb. 1 Allium afl atunense<br />

(Zierlauch)<br />

Abb. 2 Allium cernuum<br />

(Nickender Lauch)<br />

Abb. 3 Allium moly<br />

(Goldlauch)<br />

Abb. 4 Canna-Indica-Gruppe<br />

(Indisches Blumenrohr)<br />

Abb. 5 Chinodoxa luciliae<br />

(Schneestolz)<br />

Abb. 6 Convallaria majalis<br />

(Maiglöckchen)<br />

Abb. 7 Cyclamen coum<br />

(Alpenveilchen)<br />

Abb. 8 Eranthis hyemalis<br />

(Winterling)<br />

Abb. 9 Eremurus robustus<br />

(Steppenkerze)<br />

Abb. 10 Eremurus stenophyllus<br />

(Steppenkerze)<br />

Abb. 11 Fritillaria imperialis<br />

(Kaiserkrone)<br />

Abb. 12 Fritillaria meleagris<br />

(Schachbrettblume)<br />

handwerk-technik.de


300 Vegetationstechnische Maßnahmen<br />

Botanischer Name<br />

(Deutscher Name)<br />

Acidanthera bicolor<br />

(Sterngladiole)<br />

Allium aflatunense<br />

(Zierlauch)<br />

Allium cernuum<br />

(Nickender Lauch)<br />

Allium christophii<br />

(Sternkugellauch)<br />

Allium giganteum<br />

(Riesenlauch)<br />

Allium karataviense<br />

(Blauzungenlauch)<br />

Allium moly<br />

(Goldlauch)<br />

Allium oreophilum<br />

(Rosenlauch)<br />

Allium schoenoprasum<br />

(Schnittlauch)<br />

Allium ursinum<br />

(Bärlauch)<br />

Anemone blanda<br />

(Balkanwindröschen)<br />

Anemone coronaria<br />

(Kronenanemone)<br />

Anemone nemorosa<br />

(Buschwindröschen)<br />

Begonia-Knollenbegonien<br />

(Knollenbegonie)<br />

Camassia quamash<br />

(Prärielilie)<br />

Canna-Indica-Gruppe<br />

(Indisches Blumenrohr)<br />

Chionodoxa luciliae<br />

(Schneestolz)<br />

Colchicum autumnale<br />

(Herbstzeitlose)<br />

Convallaria majalis<br />

(Maiglöckchen)<br />

Crocus chrysanthus<br />

(Frühlingsblühender Krokus)<br />

Crocus flavus<br />

(Goldkrokus)<br />

Crocus vernus<br />

(Frühlingskrokus)<br />

Crocus speciosus<br />

(Herbstblühend. Krokus)<br />

Cyclamen coum<br />

(Alpenveilchen)<br />

Cyclamen purpurascens<br />

(Alpenveilchen)<br />

Dahlia-Hybriden<br />

(Dahlien)<br />

Eranthis hyemalis<br />

(Winterling)<br />

Blütezeit,<br />

Standort<br />

Höhe<br />

in cm<br />

Pflanzabstand<br />

1<br />

in cm<br />

Tab. 1 Überblick Zwiebel- <strong>und</strong> Knollengewächse (Fortsetzung s. S. 301)<br />

Pflanz tiefe<br />

in cm<br />

Pflanzzeit<br />

(H = Herbst,<br />

F = Frühjahr,<br />

S = Sommer)<br />

Verwendung<br />

VI – VIII, 60 – 100 12 10 F (E IV) Rabatte, Schnitt, nicht winterhart<br />

V – VI, 60 – 100 20 – 25 20 H (X/XI) Rabatte, Solitär, Schnitt,<br />

bei strengem Frost Winterschutz<br />

VI – VII, 30 – 45 10 10 H (X/XI) Rabatte, Steingarten<br />

VI – VII, 60 – 80 25 15 H (X/XI) Rabatte, Solitär, Schnitt<br />

VI – VII, bis 150 30 20 H (X/XI) Rabatte, Solitär, Schnitt,<br />

bei strengem Frost Winterschutz<br />

IV – V, 20 – 25 15 – 20 15 H (X/XI) Rabatte, Steingarten<br />

V – VI, 25 – 30 5 – 10 10 H (X/XI) Rabatte, Steingarten<br />

V – VI, 15 – 20 5 – 10 10 H (X/XI) Rabatte, Steingarten<br />

VI – VII,<br />

– <br />

V – VI,<br />

– <br />

III – IV,<br />

– <br />

bis 50 15 – 25 5 H (X/XI) Rabatte, Schnitt, Nutzpflanze<br />

bis 30 5 – 10 5 H (X/XI) Verwilderung unter Sträuchern <strong>und</strong> Bäumen,<br />

Rabatte, starke Ausbreitung<br />

10 – 15 5 5 H (X/XI) Rabatte, Steingarten, Wiese,<br />

aus dauernd <strong>und</strong> verwildernd<br />

VI – VII, 20 – 40 8 – 10 5 H/F Schnitt, Rabatte, Steingarten, Winterschutz<br />

III – IV, 10 – 12 5 – 10 5 H (X/XI) Verwilderung unter Bäumen oder<br />

Sträuchern<br />

VI – X, 20 – 40 25 leicht F (V)<br />

Beete, Blumenkästen, nicht winterhart<br />

bedeckt<br />

VI – VII,<br />

– <br />

30 – 50 10 – 15 12 H (X) Rabatte, Verwilderung unter Stauden <strong>und</strong><br />

Gehölzen, Wasserrand, Wiese<br />

VIII – X, bis 150 40 – 60 leicht<br />

bedeckt<br />

III – IV,<br />

– <br />

VIII – IX,<br />

– <br />

F (E.V)<br />

Beete, Pflanzgefäße, nicht winterhart;<br />

bei ca. 15 °C Knollen überwintern.<br />

Ab II eintopfen <strong>und</strong> bei 18 °C halten<br />

15 6 – 8 8 H (IX/X) Rabatte, Steingarten, zw. Stauden,<br />

unter Sträuchern , Samenausbreitung<br />

10 15 – 20 20 S (VII) Verwilderung unter Bäumen <strong>und</strong> Sträuchern,<br />

Rasen (feuchte Stellen)<br />

V – VI, 15 – 30 10 5 H/F Verwilderung unter Bäumen <strong>und</strong> Sträuchern,<br />

Wiese, Schnitt<br />

II – IV, 10 8 10 H (IX) Verwilderung im Rasen,<br />

unter Bäumen <strong>und</strong> Sträuchern<br />

III, 8 – 15 8 10 H (XI) Verwilderung im Rasen,<br />

unter Bäumen <strong>und</strong> Sträuchern<br />

III – IV, 10 – 20 8 10 H (X/XI) Verwilderung im Rasen, unter Bäumen <strong>und</strong><br />

Sträuchern, verschie dene Farben<br />

IX – XI,<br />

– <br />

III – IV,<br />

– <br />

VII – IX,<br />

– <br />

10 – 20 8 10 S (VIII) Verwilderung unter Bäumen <strong>und</strong> Sträuchern,<br />

Steingarten<br />

10 – 15 5 – 10 leicht<br />

bedeckt<br />

10 – 15 5 – 10 leicht<br />

bedeckt<br />

VII – X, 50 – 100 30 – 50 Stängel<br />

herausragend<br />

I – III,<br />

– <br />

1<br />

Abhängig von Sorte, Standort <strong>und</strong> Verwendung<br />

H (X/XI)<br />

F/S<br />

F (V)<br />

Verwilderung unter Bäumen <strong>und</strong> Sträuchern,<br />

Steingarten, Wiese<br />

Unter Bäumen <strong>und</strong> Sträuchern,<br />

Steingarten, giftig, Winterschutz<br />

Beete, Rabatten, Schnitt (voll aufgeblüht<br />

schneiden), nicht winterhart<br />

5 – 15 5 – 7 8 H (X/XI) Verwilderung unter Bäumen <strong>und</strong> Sträuchern,<br />

Rabatten, Steingarten<br />

handwerk-technik.de


330 Vegetationstechnische Maßnahmen<br />

Abb. 1 Fertigrasen wird geschält<br />

Abb. 5 Verlegen des Rollrasens (1)<br />

Abb. 2 Palette mit Kleinrollen (40 × 250 cm)<br />

Abb. 6 Verlegen des Rollrasens (2)<br />

Abb. 3 Laden des Rollrasens<br />

Abb. 7 Verlegen des Rollrasens (3)<br />

Abb. 4 Vorbereitung der Rasenfl äche zum Verlegen<br />

Abb. 8 Walzen des Fertigrasens<br />

handwerk-technik.de


Rasenbau 351<br />

7 Pflanzenschutzmaßnahmen<br />

7.1 Tierische Schaderreger<br />

<br />

Blatthornkäfer<br />

Drahtwürmer (Agriotes-Arten)<br />

Engerling des Maikäfers<br />

Schaden:<br />

Wurzelfraß durch im Boden lebende<br />

Engerlinge → Welken <strong>und</strong> Absterben<br />

der Gräser → Vergilbungen <strong>und</strong> Verbräu<br />

nungen im Rasen. Gefahr von<br />

Folge schä den durch z. B. Krähen oder<br />

Wildschweine auf der Suche nach den<br />

Larven.<br />

Maßnahmen:<br />

Der bekannteste Käfer aus der Familie<br />

der Blatt hornkäfer ist der Gemeine<br />

Maikäfer: Feld- (Melo lontha melolontha)<br />

<strong>und</strong> Waldmaikäfer (Melo lontha hippocastani).<br />

Indirekte Bekämpfung von<br />

Engerlingen durch Förderung natürlicher<br />

Feinde, wie Vögel, Kröten, Igel<br />

<strong>und</strong> Zauneidechsen, direkt durch Einsatz<br />

von parasitierenden Nematoden<br />

(Steinernema-Arten) <strong>und</strong> Pilzen.<br />

Drahtwürmer (Schnellkäferlarven)<br />

Schaden:<br />

Die gelbbraunen, harten, drehr<strong>und</strong>en<br />

Larven der Schnellkäfer leben drei bis<br />

fünf Jahre im Boden <strong>und</strong> schädigen die<br />

Graspfl an zen durch Fraß an den Wurzeln<br />

<strong>und</strong> am Stängel gr<strong>und</strong>.<br />

Maßnahmen:<br />

Förderung der natür lichen Feinde, wie<br />

Laufkäfer, Vögel, Spitzmäuse <strong>und</strong> Igel.<br />

Zur Feststellung der Befallsstärke<br />

können halbierte Kar toffeln mit der<br />

Schnittstelle nach unten in den Boden<br />

gedrückt werden. Nach einer Woche<br />

werden die Knollen kontrolliert. Die<br />

kritische Scha dens schwelle liegt bei<br />

etwa 50 Larven/m 2 . Auf kleineren<br />

Flächen kann dieses Verfahren auch<br />

zur Bekämpfung ein gesetzt werden,<br />

indem die befallenen Kartoffelstücke<br />

eingesammelt <strong>und</strong> vernichtet werden.<br />

Erdraupen (Agrostis-Arten)<br />

Erdraupe<br />

Schaden:<br />

Fraß an Wurzeln <strong>und</strong> Stängelgr<strong>und</strong> der<br />

Graspfl an zen. Verursacher sind nackte,<br />

fl eischige Raupen aus der Schmetterlingsfamilie<br />

der Eulen (Nacht falter).<br />

Typisch ist ihr Zusammenrollen bei<br />

Störun gen. Tagsüber sind sie meistens<br />

im Boden verborgen. Nachts oder bei<br />

trübem Wetter fres sen sie auch an den<br />

ober irdischen Pfl an zen tei len.<br />

Maßnahmen:<br />

Förderung der natür lichen Feinde, wie<br />

Vögel, Krö ten, Igel <strong>und</strong> Spitzmaus.<br />

<br />

<br />

Engerlinge → Blatthornkäfer<br />

Eulen → Erdraupen<br />

Feldmäuse (Microtus arvalis)<br />

Schaden:<br />

Zahlreiche Laufgänge <strong>und</strong> Mäuselöcher<br />

im Rasen, Fraßschäden an Wurzeln<br />

<strong>und</strong> oberirdischen Pfl an zen teilen.<br />

Gemeiner Maikäfer (Melolontha melolontha)<br />

Gammaeule (Autographa gamma)<br />

handwerk-technik.de


Teich- <strong>und</strong> Bachbau 419<br />

1.7 Bau eines Folienteiches (Reihenfolge)<br />

Zum Auskoffern<br />

eines großen<br />

Teiches ist ein Minibagger<br />

ideal. Nach<br />

Einweisung <strong>und</strong><br />

kurzer Übungszeit<br />

lässt sich das Gerät<br />

recht einfach handhaben.<br />

Nach dem<br />

Grobaushub wird<br />

das Teichbett mit<br />

dem Spaten ausgeformt.<br />

Rollkies schützt<br />

die Folie vor Beschädigungen<br />

<strong>und</strong><br />

gibt dem Teich ein<br />

natürliches Aussehen.<br />

Das relativ<br />

billige Material wird<br />

per LKW angeliefert.<br />

Pflanzen<br />

werden sparsam<br />

eingesetzt, weil sie<br />

stark wuchern.<br />

Gewöhnlicher<br />

Bausand oder Flusssand<br />

ist ein natürliches<br />

Polster für<br />

die Folie, denn er<br />

schützt sie vor<br />

spitzen Gegenständen<br />

<strong>und</strong> fängt<br />

den Wasserdruck<br />

ab.<br />

Nur an der Folie<br />

ist noch zu erkennen,<br />

dass der Teich<br />

künstlich angelegt<br />

wurde. Ist er voll gelaufen,<br />

werden die<br />

Ränder bündig abgeschnitten<br />

<strong>und</strong> gegebenenfalls<br />

mit<br />

Grobkieseln abgedeckt.<br />

Das zunächst<br />

trübe Wasser klärt<br />

sich in wenigen<br />

Tagen von selbst.<br />

Wenn die Folie<br />

richtig liegt, können<br />

bereits weit überstehende<br />

Ränder<br />

abgeschnitten werden.<br />

Der exakte<br />

Zuschnitt erfolgt<br />

aber erst nach dem<br />

Fluten <strong>und</strong> dem Einbau<br />

der Ränder.<br />

Die Folienränder<br />

die nen als Saug sperre,<br />

wenn sie hochgestellt<br />

<strong>und</strong> mit Kies aufgerichtet<br />

werden. Da durch kann<br />

das umliegende Erd reich<br />

kein Wasser anziehen.<br />

Falls möglich, wird eine<br />

Zuleitung von einer Dachrinne<br />

zum Teich geschaffen.<br />

So kann man sich<br />

das Nachfüllen mit teurem<br />

<strong>und</strong> oft sehr hartem<br />

Trinkwasser sparen.<br />

Beim Fluten des<br />

Teiches presst der<br />

Wasserdruck die<br />

nachgiebige Folie<br />

fest in ihr Bett.<br />

Während der Teich<br />

langsam voll läuft,<br />

kann er bereits eingerichtet,<br />

also bepflanzt,<br />

werden.<br />

So sieht der<br />

Teich r<strong>und</strong> sieben<br />

Monate später<br />

aus. Angelegt werden<br />

kann er vom<br />

Frühjahr bis in den<br />

Herbst, wobei die<br />

warme Jahreszeit<br />

für die Arbeiten<br />

natürlich am angenehmsten<br />

ist.<br />

handwerk-technik.de


488 Betriebliche Zusammenhänge<br />

Betriebsmittellohnberechnung<br />

Auf den Baustellen des Garten- <strong>und</strong> Landschaftsbaus sind<br />

in der Regel unterschiedlich entlohnte Arbeitskräfte (Baustellenleiter,<br />

Facharbeiter, Hilfsarbeiter) tätig. Da die Ermittlung<br />

der anteiligen Arbeitskosten vielfach nur mit großem<br />

Aufwand möglich ist, wird zur Vereinfachung oft mit<br />

dem Betriebs- oder Baustellenmittellohn gerechnet –<br />

beson ders dann, wenn eine Baustelle von Anfang bis Ende<br />

von ein <strong>und</strong> derselben Arbeitskolonne betreut wird. Dabei<br />

werden Auszubildende als halbe Arbeitskraft gerechnet,<br />

nicht ständige Arbeitskräfte je nach Einsatzdauer mit einem<br />

Faktor kleiner 1.<br />

Arbeitskraft (Ak) in der<br />

Arbeitskolonne<br />

Bruttolohn/<br />

St<strong>und</strong>e<br />

Anzahl<br />

Gesamtlohn/St<strong>und</strong>e<br />

Baustellenleiter 1 14,50 € 14,50 €<br />

Landschaftsgärtner 2 12,50 € 25,00 €<br />

Maschinist 1 12,50 € 12,50 €<br />

Arbeiter 2 10,50 € 21,00 €<br />

Auszubildender 1 6,50 € 6,50 €<br />

Arbeiter, halbtags 1 10,50 € 10,50 €<br />

Bruttolohn der Kolonne/<br />

St<strong>und</strong>e : 90 %<br />

Lohn nebenkosten<br />

(pauschal)<br />

Baustellenmittellohn/<br />

Mitarbeiter<br />

100 % →<br />

90,00 €<br />

90 % → 81,00 €<br />

= 171,00 €<br />

_________________<br />

Gesamtlohn/St<strong>und</strong>e 24,43 €/Akh<br />

Anzahl AK bzw.<br />

=<br />

________ 171,00 €<br />

0,41 €/<br />

7 Ak 1 Lohnminute<br />

1<br />

6 Voll-Ak + Azubi 0,5 Ak + Halbtagskraft 0,5 Ak<br />

Tab. 1<br />

Zeitleistung<br />

Ermittlung des Betriebs-/Baustellenmittellohns<br />

Die Zeitleistung gibt an, in welcher Zeit eine bestimmte<br />

Leistung erbracht werden kann. Die möglichst genaue Ermittlung<br />

ist ausschlaggebend für die Kalkulation des Angebotspreises.<br />

Sie setzt große Erfahrung <strong>und</strong> fachliches Wissen<br />

(Arbeitsablauf, mögliche Probleme usw.) voraus. Aus<br />

Tabellenwerken können Zeitwerte, sogenannte Musterzeitwerte<br />

(Durchschnittswerte), für bestimmte Leistungen<br />

entnommen werden. Vereinfacht wird die Kalkulation mit<br />

KaIkulationsprogrammen für den Computer.<br />

Abb. 1 Bildschirmausschnitt aus einem Kalkulations programm<br />

Sie enthalten aktuelle Arbeitszeiten, St<strong>und</strong>ensätze <strong>und</strong><br />

Materialpreise in verschiedenen Variationen, sodass eine<br />

fl exible Preisgestaltung möglich ist. Zudem enthalten sie<br />

der VOB entsprechende Positionstexte zu jeder Leistung,<br />

die direkt in das Angebot übernommen werden können.<br />

Trotzdem sollte bedacht werden, dass es je nach BausteI-<br />

Ien- (Organisation, Witterung, Bodenart <strong>und</strong> -zustand usw.)<br />

<strong>und</strong> Betriebsbedingungen (fachliche <strong>und</strong> handwerkliche<br />

Qualifi kation <strong>und</strong> Motivation der Mitarbeiter, Betriebsklima,<br />

St<strong>und</strong>en- oder Akkordlohn, Ausstattung mit Geräten<br />

<strong>und</strong> Maschinen usw.) zu Abweichungen dieser Werte kommen<br />

kann.<br />

Beispiel<br />

Wie hoch sind die Herstellungskosten für 1 m 2 Rasenplanum<br />

anzusetzen, wenn als Musterzeitwert eine<br />

Arbeitsleistung von 2 Minuten je m 2 angenommen<br />

wird <strong>und</strong> der Betriebsmittellohn je St<strong>und</strong>e 24,43 €<br />

(s. Tab. 1) beträgt?<br />

1 St<strong>und</strong>e (60 Minuten) kosten 24,43 €<br />

1 Minute kostet 24,43 € : 60 min = 0,41 €<br />

2 Minuten kosten 2 · 0,41 € = 0,82 €<br />

1 m 2 Planum kostet 0,82 €<br />

3.1.2 Materialkosten<br />

Wird Material durch den Auftragnehmer auf eine Baustelle<br />

geliefert, entstehen dafür Kosten, für die der Auftraggeber<br />

aufkommen muss.<br />

Die Gr<strong>und</strong>lage für die Materialkalkulation bildet der Preis<br />

des Materials frei Baustelle. Dieser setzt sich aus dem Materialpreis<br />

ab Werk (Listenpreis) <strong>und</strong> den Transportkosten<br />

zusammen. Der Materialpreis ab Werk wird durch Rabatt<br />

<strong>und</strong> Skonto beeinfl usst.<br />

Rabatte sind Preisabzüge infolge besonderer Umstände,<br />

wie z. B. Abnahme großer Mengen.<br />

Skonto wird gewährt, wenn die Rechnung innerhalb einer<br />

bestimmten Zahlungsfrist beglichen wird.<br />

Außerdem müssen je nach Material noch Bruch bzw. Verschnitt<br />

oder Volumenabnahme durch Verdichtung eingerechnet<br />

werden.<br />

handwerk-technik.de

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