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Vorsorge<br />

Jeder Mensch hat seine Gewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen,<br />

Hobbys und Eigenarten. Er hat seinen Stil entwickelt,<br />

der von seiner Einstellung, seinen Erlebnissen und Erfahrungen<br />

geprägt wurde, von dem was ihm wichtig oder weniger wichtig<br />

ist, der abhängig ist von seinem Charakter, dem sozialen Umfeld,<br />

Beruf und den vorhandenen Möglichkeiten und Begabungen. In<br />

Künstlerkreisen lebt man anders als im bürgerlichen Ambiente<br />

und dort wieder anders als im Arbeitermilieu; in Städten lebt<br />

man anders als in Dörfern, an der See anders als im Gebirge.<br />

Jedes Leben ist unwiederholbar und hinterlässt in den Weiterlebenden<br />

Spuren. Sinn der Trauerfeier ist es, den verstorbenen<br />

Menschen und sein einmaliges, unverwechselbares Leben noch<br />

einmal aufleben zu lassen, die Erinnerung an ihn im Herzen zu<br />

bewahren und darin Trost zu finden, dass man ihn kannte, von<br />

ihm lernte und ein Stück des Lebensweges gemeinsam mit ihm<br />

gehen konnte.<br />

zum Überleben notwendig - verdienen auch im Umgang mit<br />

Sterben, Tod und Trauer in einer sich immer stärker säkularisierenden<br />

und individualisierenden Gesellschaft Beachtung.<br />

„Hier steh ich an den Marken meiner Tage“ – Diese Zeile stammt<br />

aus dem Sonett „Abschied vom Leben“ des Dramatikers Karl<br />

Theodor Körner (1791-1813), das er schwerverwundet, kurz vor<br />

seinem dem Tod schrieb.<br />

Geburt und Tod. Räumen wir den Marken unserer Tage den<br />

ihnen jeweils gebührenden Platz in unserem Leben ein.<br />

Autorin: Regina Malskies<br />

Kulturreferentin beim<br />

Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg<br />

Ganz allmählich scheinen neben den vorletzten Dingen (wie<br />

Pflege oder Organspende) auch die letzten Fragen wieder an<br />

Aufmerksamkeit zu gewinnen. Medien berichten heute umfassender<br />

und offener über den Tod als noch vor wenigen Jahren<br />

und unterstützen mit entsprechenden Themenwochen besonders<br />

im Monat November den unorthodoxen Umgang mit ihm. Nicht<br />

zuletzt auch deshalb klagen sterbenskranke Menschen zunehmend<br />

ihre Rechte ein, pochen auf Selbstbestimmung und planen<br />

selbstbewusst ihre letzte Lebensphase. Aber auch kerngesunde<br />

Menschen machen sich Gedanken über ihre Trauerfeier und<br />

treffen Festlegungen, die ihrer Lebensauffassung und Weltanschauung<br />

entsprechen.<br />

Dieser Wandel trägt zur Enttabuisierung eines Themas bei, das<br />

jeden Menschen eines Tages selbst betreffen wird. Er trägt bei<br />

zur Aufklärung über die Vielfalt der Bestattungsformen und den<br />

zahlreichen Möglichkeiten, individuell Abschied zu nehmen.<br />

Spezialisierung, Flexibilität, Ideenreichtum - im Leben gefordert,<br />

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