Rundschreiben 2/2013 - Dampfbahnclub Rhein-Main
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Ernst Pittenauer Richard Huber Str.25 85221 Dachau Tel.08131 15066<br />
<strong>Rundschreiben</strong> Nr.2/<strong>2013</strong> Dachau den 6. September <strong>2013</strong><br />
Liebe Modellbaufreunde,<br />
in letzter Zeit wurde wieder viel, und teilweise sehr emotional, über unsere<br />
Modelldampfkessel diskutiert. Seit Februar 2007 ist die Broschüre „Modelldampfkessel“<br />
beim DBC-D erhältlich. Wir haben uns damals sehr bemüht alle bekannten Aspekte und<br />
Vorschriften, insbesondere die europäische Richtlinie für Druckgefäße EG97/3, die nach<br />
wie vor geltendes Recht darstellt, zu berücksichtigen. Es ist uns damals gottlob gelungen<br />
einen amtlich vereidigten TÜV-Sachverständigen zu gewinnen, der viel zum Inhalt der<br />
Schrift beigetragen hat.<br />
Bei einer erneuten Durchsicht des Heftes sind wir auf Fehler gestoßen; so dass eine<br />
Sofortige Korrektur unumgänglich ist. Außerdem hat sich in den letzten sechs Jahren<br />
herausgestellt dass die eine oder andere Verbesserung der Broschüre gut täte. Hinweise<br />
auf andere Clubs in EU-Ländern, insbesondere Großbritannien, sind allerdings dabei<br />
nicht immer mit der hiesigen Situation vergleichbar. Der DBC-D ist bemüht seinen<br />
Mitgliedern und allen Interessierten eine anschauliche und informative Anleitung zum<br />
Kesselbau, oder zur Beschaffung eines solchen an die Hand zu geben.<br />
Aus Artikeln in einschlägigen Zeitschriften haben wir bereits einige Vorschläge<br />
aufgegriffen und werden diese gerne zur Verbesserung des Heftes durcharbeiten. Vorab<br />
werden wir uns bemühen Artikel zur Werkstoffkunde und besonders zu Kesseln aus<br />
nichtrostenden Stählen ins <strong>Rundschreiben</strong> aufzunehmen. An dieser Stelle möchte ich<br />
besonders Herrn Siegfried Baum danken, der in der letzten Ausgabe der Zeitschrift<br />
Gartenbahnen einen sehr fundierten und guten Artikel zum Thema veröffentlicht hat.<br />
Viele von Euch werden Luc Tennstedt gekannt haben; leider ist er vor kurzem<br />
verstorben. Hans Kabbe hat hierzu einen Nachruf verfasst.<br />
Das zurückliegende Sommertreffen, an dem auch der DBC-D gut vertreten war, nehmen<br />
wir als Anlass, um ein paar Seiten mit schönen Bildern, „geschossen“ von Gerhard Karl<br />
beizufügen.<br />
Manfred Treber hat in alten Ausgaben der DBC-D Nachrichten gestöbert und dabei<br />
Interessantes entdeckt. Wir haben uns entschlossen, sozusagen in einer neuen Reihe, alte<br />
Baubeschreibungen, die wahrscheinlich schon in Vergessenheit geraten sind, oder die die<br />
jüngeren Mitglieder noch gar nicht kennen, erneut zu veröffentlichen. Den Anfang<br />
machen wir mit einer Dampfspeisepumpe von G. Lissek.<br />
DBC-D <strong>Rundschreiben</strong> 2 / <strong>2013</strong><br />
Seite - 1 –
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite 1 Vorwort Ernst Pittenauer<br />
Seite 2 Inhaltsverzeichnis<br />
Seite 2 Neu im Verein<br />
Seite 2 Nachruf Luc Tennstedt Hans Kabbe<br />
Seite 2 Diebstahl in Schackendorf<br />
Seite 3 Bilder vom Sommertreffen Gerhard Karl<br />
Seite 9 Dampfspeisepumpe Baubeschreibung G. Lissek<br />
Neu im Verein:<br />
Andreas Norbeck 21244 Buchholz 04181/36463<br />
Verstorben<br />
† Luc Tennstedt<br />
Am 24. Mai erreichte uns die Nachricht , dass Luc Tennstedt im Alter von 91 Jahren<br />
verstorben ist.<br />
Luc war viele Jahre in ganz Europa mit seiner Royal Scot oder Black Five unterwegs.<br />
Beim DBC-Taunus war er häufig zu Gast und über die Jahre entwickelte sich eine enge<br />
Freundschaft. Sichtlich gerührt waren die Angehörigen, dass nicht nur Hobbykollegen<br />
aus Belgien, sondern auch eine Delegation des DBC-Taunus an der Trauerfeier<br />
teilnahmen.<br />
Ein ausführliches Portrait hat Siegfried Baum im Gartenbahner 4/97 über ihn<br />
geschrieben.<br />
Diebstahl in in Schackendorf<br />
Folgende Dampfloks wurden gestohlen:<br />
die Zimmermann-99 in 5 Zoll von Friedrich Duschek (Besonderheit Edelstahlkessel), grün<br />
lackiert (s. Foto)<br />
und die “Drache” in 7 1/4 Zoll von Günter Besser, ein 2-B-Kuppler, grün lackiert<br />
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Seite - 2 –
DBC-D Sommertreffen in Kaufungen<br />
Das Treffen beim Kasseller <strong>Dampfbahnclub</strong> fand bei gutem Wetter statt. Alle befragten<br />
Teilnehmer waren hoch zufrieden; der MBC-Kassel konnte dismal auch den Spur 7-<br />
Freunden eine interessante Gleisanlage bieten. Über 70Teilnehmer waren auf der<br />
Steinertseebahn unterwegs. Eine Auswahl von Bildern au den nächsten Seiten:<br />
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Seite - 6 –
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Bau einer Hochdruck-Kesselspeisepumpe<br />
von G. Lissek<br />
Dampfpumpen, also Pumpen mit eigenem Antrieb wurden im Dampfzeitalter in zahllosen<br />
Varianten gebaut und auch für die verschiedensten Zwecke eingesetzt. Sei es nun als<br />
reine Förderpumpe oder als Druckpumpe. Die Druckpumpe hat dabei wohl das<br />
Übergewicht, da man schon frühzeitig daran ging, diese Pumpe als Speisevorrichtung<br />
für Dampfkessel zu verwenden.<br />
Der §6 der Dampfkesselverordnung (neuere EG-Richtlinie beachten!) besagt: „Jeder<br />
Dampfkessel muss mit mindestens zwei zuverlässigen Speisevorrichtungen versehen<br />
sein, die nicht von der selben Antriebsvorrichtung abhängig sind. Mehrere gemeinsam<br />
betriebene Dampfkessel können hierbei wie ein Dampfkessel behandelt werden.“<br />
Die zweite Speisevorrichtung war in den meisten Fällen ein Injektor.<br />
Ich habe lange nach einem geeigneten Vorbild für den Modellfall gesucht. Die bekannten<br />
Knorr-Dampfpumpen schien mir wegen ihrer Kopfsteuerung als zu hoch, und beim<br />
Nachbau in 1:10 wären immer noch Bauhöhen von 200mm und sogar höher zu<br />
verkraften gewesen.<br />
Durch einen Zufall bekam ich eine Schnittsteuerung der Firma Worthington aus Wien in<br />
die Hand. Die Originalbauhöhe lag bei 1900mm. Da die Pumpe einen domartigen Aufbau<br />
am Schleppschieber hat und erheblich über dem eigentlichen Zylinderdeckel lag, so war<br />
es klar, den Flachschieber zu verdrücken und stattdessen einen Kolbenschieber zu<br />
konzipieren- Der angesprochene Dom war ja nichts weiter als ein Führungsstück für die<br />
Schleppschieberstange. Der Kolbenschieber dagegen führt sich ja schon von alleine in<br />
seiner Zylinderbohrung und so war das ja kein großes Problem.<br />
Ebenso habe ich am Pumpenventilkasten gemogelt, den es waren je zwei Tellerventile für<br />
die Druck- und Saugseite mit geringer Federbelastung eingebaut, während ich hier für<br />
die Ventile nur je ein Stück rostfreie Stahlkugel verwende. Maßstäblich komme ich so<br />
auf ein Verhältnis von 10:1, und das bedeutet eine Bauhöhe von fast 160mm.<br />
Die Modellbauexperten berichten immer wieder in ihren Beiträgen von Modellbau-<br />
Fachbüchern oder sonstigen Schriften davon, dass der Originalfall sich nie mit Modellfall<br />
vereinigen lässt, oder aber man muss Kompromisse eingehen, die sich auf Funktion und<br />
Leistung negativ auswirken; diese Lehre habe ich im vorliegenden Fall auch ziehen<br />
müssen.<br />
Die erste Pumpe, die ich baute, war eine Problempumpe, ehe ich diese voll<br />
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funktionsfähig betreiben konnte. Dabei lagen die Schwierigkeiten nicht am Pumpenteil,<br />
sondern ausschließlich am Steuerungsteil des Dampfzylinders.<br />
Nun wenn Sie heute meine Zeichnung sehen und einen Nachbau ins Auge fassen,<br />
können Sie getrost an die Arbeit gehen. Ich habe die voll funktionsfähige Pumpe wieder<br />
in alle Einzelteile zerlegt und Teil für Teil gezeichnet. Also genau umgekehrt wie es<br />
eigentlich sein sollte.<br />
Zwischenzeitlich habe ich eine Reihe von Pumpen gebaut und mir auch für die<br />
Überprüfung der Funktionen, vor allem der Leistung einen so genannten Simulator<br />
gebaut. Hiermit werden dem Dampfkessel ähnliche Verhältnisse geschaffen und aus<br />
einem gläsernen Messzylinder, der in cm 3 geeicht ist, die gesaugten Wassermengen in<br />
jeder Hubzahl sowie das Maximum an Leistung gemessen und bei Gegendruck<br />
„gespeist“.<br />
Für den Betrieb der Pumpe gebe ich nachstehend noch einige Hinweise:<br />
Vor der Inbetriebnahme Entwässerungshähne resp. Ventile öffnen, damit der Zylinder<br />
mit Dampf beaufschlagt werden kann.<br />
Regulierventil langsam öffnen und den Zylinderblock vorwärmen. Das sich bildende<br />
Kondensat wird über die Entwässerungen abgeleitet und bei Austritt von Dampf ist die<br />
Pumpe warm, somit auch schon betriebsbereit.<br />
Die Hubzahl der Pumpe nicht sehr hoch einstellen, damit der Pumpenteil Speisewasser<br />
ansaugen kann. Erst wenn die Hubzahl abfällt merkt man, dass die Pumpe Speisewasser<br />
angesaugt hat und nun zum Kessel drücken will.<br />
Danach die gewünschte Hubzahl und somit auch die Speisewassermenge einregeln.<br />
Die Schmierung der inneren, gleitenden Teile wird durch einen Verdrängungsöler oder<br />
eine Schmierölpumpe eingeleitet. Ein Anschluss dafür ist vorgesehen.<br />
Bei der Außerbetriebnahme der Pumpe unbedingt Entwässerungen öffnen und<br />
rückständige Kondensatreste entfernen.<br />
Dann muss man mittels der Schmierölpumpe und dem geschlossenen Regulierventil, Öl<br />
in den Dampfzylinder bringen. Bei Verwendung eines Verdrängungsölers kann diese<br />
Schmierung auch über die Entwässerungen mittels einer kleinen Ölkanne, die auf Zug<br />
und Druck Öl abgibt, erfolgen. Auch hier empfiehlt es sich, nach erfolgter Ölung den<br />
Kolben per Hand zu bewegen, um sicher zu stellen, dass die Kolbenringe und die<br />
Zylinderwandung einen Ölfilm aufweisen. Hiermit soll vermieden dass die so genannten<br />
Stillstandskorrosionen auftreten.<br />
Obwohl alles aus Messing, Bronze und rostfreien Stahl gefertigt werden sollte, habe ich<br />
zuerst Kolbenringe der Firma STUART verwendet. Leider sind diese Graugussringe, bei<br />
längerem Stillstand, jedes Mal durch Rostansatz schwergängig geworden. Mit gutem<br />
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Erfolg habe ich dann die Lamellen-Dichtringe, unter anderem erhältlich bei Zimmermann,<br />
verwendet. Fertigungstechnisch brauche ich wohl nichts dazu zu sagen, da die<br />
Zeichnungen ja alles eindeutig wiedergeben.<br />
Die angeführten Gussteile wurden von mir nunmehr durch Teile ersetzt, die aus<br />
Vollmaterialteilen, mit Silberlot verlötet, gefertigt wurden. Es ist kaum mehr möglich<br />
einen Buntmetallgiesser zu finden, der sich mit Einzelexemplaren abgibt, da die Sache<br />
trotz gebotener guter Bezahlung, nicht lukrativ genug scheint.<br />
Die eingangs beschriebene Schwierigkeit bestand nur in der Tatsache, das der fliegende<br />
Schieberkolben, der dem Hauptarbeitskolben vorgeschaltet ist, bei mir zu stramm<br />
eingepasst war. Man muss hier mit viel Fingerspitzengefühl die richtige Passung finden,<br />
die man leider aus keiner Tabelle entnehmen kann. Messtechnisch gesehen ist es die<br />
Bohrung H7; wenn man 0,01 bis 0,015 mm unter Größtmaß bleibt, ist die Toleranz<br />
richtig. Trotzdem kann es dann noch vorkommen dass der Kolbenschieber hängt und<br />
somit die Pumpe nicht läuft.<br />
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