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Unser Arthroskopie-Flyer - Gemeinschaftskrankenhaus Bonn gGmbH

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Die starke Gemeinschaft für Ihre Gesundheit<br />

Die arthroskopische<br />

Operation<br />

Zentrum für Orthopädie,<br />

Unfallchirurgie und Sportmedizin


v.l.: Dirk Schemmann, Dr. Julia Abbing, Dr. Rüdiger Klein,<br />

Dr. Jochen Müller-Stromberg, Dr. Stephan Lammsfuß<br />

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,<br />

aufgrund Ihrer Beschwerden und der Ergebnisse der Untersuchung<br />

haben wir Ihnen eine arthroskopische Ope ration<br />

(Gelenkspiegelung) in unserem <strong>Gemeinschaftskrankenhaus</strong><br />

empfohlen.<br />

Sehr viele Gelenke des menschlichen Körpers können durch<br />

diese Schlüssellochoperation behandelt werden. Mit jährlich<br />

weit über 3000 arthroskopischen Eingriffen sind wir auf dem<br />

Gebiet der minimal-invasiven Operationen mit führend. Die<br />

häufi gsten Ope rationen fi nden am Knie-, Schulter-, Hüft- und<br />

Ellenbogengelenk statt. Die vorliegende Patientenbroschüre<br />

soll Ihnen bereits vor der Operation Informationen zu Ihrer Behandlung<br />

geben und wichtige Fragen beantworten.<br />

Gerne stehen wir Ihnen darüber hinaus für Gespräche zur<br />

Verfügung.<br />

Ihr Team des Zentrums für<br />

Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin<br />

2


Vor der OP<br />

Im Rahmen der ambulanten Vorstellung in unserer Sprechstunde<br />

erklären wir Ihnen Ihre Verletzung bzw. Erkrankung und<br />

entscheiden dann gemeinsam mit Ihnen über die erforderliche<br />

Therapie. Sollte eine Operation notwendig sein, wird Ihnen<br />

diese erläutert und anschließend die Nachbehandlung<br />

besprochen. Viele arthroskopische Operationen sind ambulant<br />

möglich. Hierfür sind bestimmte Voraussetzungen notwendig,<br />

wie z.B.: Ist die häusliche Versorgung gewährleistet?<br />

Haben Sie schwere Vorerkrankungen? Nach dem Gespräch<br />

mit dem Arzt erhalten Sie einen Operationstermin sowie einen<br />

Ope rationsvorbereitungstermin. Die Operationsvorbereitung<br />

findet im Haus St. Petrus statt. Ambulante Operationen<br />

führen wir in der Regel in unserem Ambulanten Operationszentrum<br />

(AOZ) im Haus St. Johannes durch. Statio näre Operationen<br />

werden fast immer im Haus St. Petrus, manchmal auch<br />

im Haus St. Elisabeth durchgeführt.<br />

OP-Termin erhalten – und jetzt?<br />

Wir empfehlen Ihnen, Ihren Arbeitgeber frühzeitig über den<br />

geplanten Operationstermin zu informieren. Die Dauer der<br />

voraussichtlichen Arbeitsunfähigkeit können Sie bereits im<br />

Arztgespräch erfragen oder in dieser Broschüre nachlesen.<br />

Wir bitten Sie, folgende Unterlagen bereits vorab zu besorgen<br />

und zum Operationsvorbereitungstag mitzubringen:<br />

Medikamentenliste<br />

Ärztliche Vorbefunde (z.B. vom Internisten,<br />

Kardiologen, Allergologen)<br />

Einweisung für Krankenhausbehandlung bei<br />

stationären Operationen, Überweisung bei<br />

ambulanten Operationen.<br />

Da Sie im Regelfall nach der Operation für eine gewisse Zeit<br />

körperlich nicht voll leistungsfähig sein werden, empfehlen<br />

3


wir größere Einkäufe etc. bereits vor dem Krankenhausaufenthalt<br />

zu erledigen. Auch können Familie oder Freunde behilfl<br />

ich sein. Einen Nachsorgetermin bei Ihrem Orthopäden/<br />

Unfallchirurgen und Krankengymnasten sollten Sie bereits vor<br />

der Opera tion vereinbaren. Auch die Termine für eine eventuell<br />

notwendige physiotherapeutische Behandlung sollten<br />

Ihnen schon bekannt sein. Bei aufwendigen Gelenkrekon -<br />

s truktionen, die postoperativ eine Rehabehandlung erforderlich<br />

machen, sollten Sie diese bitte mit Hilfe unserers Sozialdienstes<br />

(0228-506-2493) beantragen.<br />

OP-Vorbereitungstag<br />

Die Vorbereitung auf die Operation dauert ca. 3 bis 4 Stunden,<br />

sodass Sie zuvor gegessen haben sollten und am Nachmittag<br />

wieder nach Hause gehen dürfen. Ihre Krankengeschichte<br />

wird erfragt, Medikamente, welche Sie regelmäßig<br />

einnehmen, notiert und eine Blutuntersuchung durchgeführt.<br />

Außerdem führen wir mit Ihnen ein Gespräch über die vorgesehene<br />

Operation und noch einmal gesondert über die Form<br />

der Narkose. An diesem Tag können Sie noch einmal alle<br />

wichtigen Fragen stellen, die Sie zur Operation und Nachbehandlung<br />

haben.<br />

Ansprechpartner bei Rückfragen<br />

Patientenkoordination: 0228-506-7255 oder -2222<br />

4


Wie läuft der Operationstag ab?<br />

Am Tag vor dem Eingriff informieren unsere Mitarbeiter Sie telefonisch<br />

über die genaue Uhrzeit, zu der wir Sie in unserem<br />

Haus erwarten. Ab 22 Uhr des Vortages dürfen Sie nicht mehr<br />

essen, trinken und rauchen. Am Tag der Operation melden<br />

Sie sich bitte zur verabredeten Zeit auf der Ihnen genannten<br />

Station oder im Ambulanten Operationszentrum (AOZ). Bei<br />

stationären Operationen liegen in Ihrem Zimmer Kleidungsstücke<br />

für Sie bereit, die Sie im Operationssaal tragen müssen.<br />

Schmuck und Zahnersatz sollten Sie ablegen. Der zu operierende<br />

Körperbereich wird rasiert. Bei stationären Operationen<br />

erhalten Sie vor der Operation eine Tablette zur Beruhigung<br />

und Angstlösung. Kurz darauf werden Sie zur Operation<br />

gebracht. Dort erwartet Sie der Anästhesist, um die mit Ihnen<br />

besprochene Narkose einzuleiten.<br />

Bitte bringen Sie zur stationären Operation mit:<br />

Toilettenartikel<br />

Nachthemd oder Pyjama (mit weiter Hose)<br />

Morgenmantel<br />

feste Schuhe (z.B. Turnschuhe)<br />

Gehstützen (falls vorhanden)<br />

Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen<br />

Evtl. Röntgen- und MRT-Bilder<br />

Bitte bringen Sie zur ambulanten OP mit:<br />

Patientenmappe, die Ihnen am Tag zuvor übergeben wurde<br />

feste Schuhe (z.B. Turnschuhe)<br />

Gehstützen (falls erforderlich)<br />

Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen<br />

vorhandene Röntgen- und MRT-Bilder<br />

Bitte lassen Sie sich in jedem Fall nach Ihrer Entlassung mit<br />

einem PKW abholen!<br />

5


Das Knie<br />

Knieschädigungen zählen mit zu den häufi gsten Verletzungen<br />

des menschlichen Bewegungsapparates. Dazu zählen<br />

sowohl die zahlreich auftretenden Sportverletzungen als<br />

auch verschleißbedingte Schädigungen. In unserer Abteilung<br />

führen wir jedes Jahr weit über 2000 <strong>Arthroskopie</strong>n am<br />

Kniegelenk durch.<br />

Welche Erkrankungen des Kniegelenkes<br />

kann man arthroskopisch behandeln?<br />

Meniskusrisse:<br />

Der Meniskus ist eine knorpelige, halbmondförmige Scheibe,<br />

die als Puffer zwischen Ober- und Unterschenkel dient. Jeder<br />

Mensch besitzt einen Innen- und einen Außenmeniskus. Ist ein<br />

Riss aufgetreten, kommt es einerseits zu schmerzhaften Einklemmungen,<br />

andererseits zum Reiben der instabilen Anteile<br />

über den Knorpel, was dann zu Knorpelschäden und zum<br />

Gelenkverschleiß führen kann.<br />

6


Während der Operation werden bei älteren Rissen die beschädigten<br />

Anteile ausgeschnitten. Alle stabilen Anteile werden<br />

belassen. Bei jungen Patienten und frischen Rissen ist<br />

eine Naht durch spezielle Ankernähte möglich. In seltenen<br />

Fällen besteht die Notwendigkeit, einen Meniskus durch ein<br />

künstliches Implantat zu ersetzten. Dieses Verfahren wird im<br />

Rahmen der Operationsvorbereitung gesondert mit Ihnen<br />

besprochen.<br />

Knorpelschäden:<br />

Schäden des Knorpels können im Rahmen einer Arthrose<br />

oder nach einem Unfall entstehen. Während der Operation<br />

können Glättungen des Knorpels vorgenommen werden. Bei<br />

tieferen Schäden oder größeren Defekten kann entweder<br />

eine Anbohrung oder eine Knorpeltransplantation durchgeführt<br />

werden. Durch die Anbohrung wird der Körper angeregt,<br />

ein Ersatzgewebe aus so genanntem Faserknorpel zu<br />

bilden. In Spezialfällen ist eine Knorpelanzüchtung außerhalb<br />

des Körpers mit späterer Transplantation möglich.<br />

Kniescheibenverrenkung (Patellaluxation):<br />

Bei erstmaliger Kniescheibenverrenkung kommt es häufig<br />

zum Riss eines Bandes. Dies wird in der Kernspintomographie<br />

erkannt. In diesen Fällen empfehlen wir die <strong>Arthroskopie</strong> des<br />

Kniegelenks mit Naht des gerissenen Bandes. Bei wiederkehrender,<br />

also rezidivierender Kniescheibenluxation empfehlen<br />

wir eine Zügelungsoperation, die sogenannte MPFL-Plastik.<br />

Hierzu verwenden wir eine körpereigene Sehne, welche mit<br />

selbstauflösenden Schrauben an der Kniescheibe und am<br />

Oberschenkelknochen fixiert wird.<br />

7


Kreuzbandrisse:<br />

Jeder Mensch besitzt zwei Kreuzbänder: ein vorderes und<br />

ein hinteres. Die meisten Risse entstehen am vorderen Kreuzband.<br />

Wir empfehlen bei jungen und aktiven Menschen<br />

ohne bestehende Arthrose oder bei nachweisbarer Instabilität<br />

Kreuzbandrisse zu operieren, da es sonst zu einer Instabilität<br />

des Gelenks mit nachfolgenden Knorpelschäden und<br />

dadurch im weiteren Verlauf zur Entstehung einer Arthrose<br />

kommen kann. Das „neue“ Kreuzband besteht aus körpereigenen<br />

Sehnen.<br />

Nachbehandlung:<br />

Das operierte Bein sollten Sie zu Hause hoch lagern und mehrmals<br />

täglich kühlen. Die mitgegebenen Schmerzmittel sollten<br />

Sie während der ersten Tage regelmäßig einnehmen. Bei einfachen<br />

Operationen (Meniskusteilentfernung, Knorpelglättung)<br />

empfehlen wir die Benutzung von Unterarmgehstützen<br />

für 6 Tage mit 20 kg Teilbelastung des operierten Beins. Bei<br />

Kreuzbandersatz- und Kniescheibenzügelungsoperationen<br />

beträgt die Teilbelastungsdauer 2 Wochen, bei Meniskusnaht<br />

und Meniskustransplantation 4 Wochen.<br />

Bei Kreuzbandoperationen wird das Knie zunächst für 2 Wochen<br />

in einer Schiene ruhiggestellt und dann für weitere<br />

2 Wochen in einer beweglichen Schiene mit einer Beweglichkeit<br />

bis 90 Grad Beugung geführt. Duschen können Sie mit<br />

einem Pflaster, sobald die Wunde trocken ist. Die OP-Fäden<br />

werden in der Regel zwischen dem 10. und 14. Tag entfernt.<br />

8


Wie lange falle ich bei der Arbeit aus<br />

und wann kann ich wieder Sport treiben?<br />

Eine Bürotätigkeit kann in der Regel nach 14 Tagen wieder<br />

aufgenommen werden; stehende und körperlich anspruchsvolle<br />

Arbeiten machen häufi g eine Krankschreibung von<br />

4 Wochen erforderlich. Ist das Knie abgeschwollen und gut<br />

beweglich, können Sie, nach Absprache mit dem behandelnden<br />

Arzt, nach ca. 2 Wochen Radfahren und nach<br />

6 Wochen wieder mit dem Joggen beginnen.<br />

Bei größeren Eingriffen (Kreuzbandoperation, Kniescheibenzügelungsoperation<br />

oder Meniskusersatz) wird die Dauer der<br />

Nachbehandlung, der Teilbelastung und der Ruhigstellung<br />

verlängert. Darüber informieren wir Sie. Nach einem Kreuzbandersatz<br />

empfehlen wir die Wiederaufnahme von sportlichen<br />

Aktivitäten erst nach 6 Monaten.<br />

9


Die Schulter<br />

Welches sind die häufigsten Erkrankungen<br />

des Schultergelenkes, die operativ behandelt<br />

werden können?<br />

Impingementsyndrom/Subacromialsyndrom:<br />

Das sogenannte Impingementsyndrom (engl. to impinge =<br />

einklemmen) zählt zu den häufi gsten Schulter erkrankungen<br />

überhaupt. Durch eine Enge zwischen Oberarmkopf und<br />

Schulterdach kann es zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung<br />

kommen. Ein arthroskopischer Eingriff kann<br />

den verengten Raum erweitern und dadurch die Beschwerden<br />

beseitigen.<br />

Kalkschulter:<br />

Die Verkalkung des Sehnenapparates der Schulter ist oftmals<br />

eine extrem schmerzhafte Erkrankung. Durch eine Spiegelung<br />

der Schulter mit Entfernung des Kalkdepots lassen sich<br />

auch diese Beschwerden gut beheben.<br />

10


Rotatorenmanschetten-/Sehnenrisse:<br />

Verschleiß- oder unfallbedingt kann es zu einem Riss der den<br />

Oberarmkopf umgebenen Sehnenhaube (so genannte Rotatorenmanschette)<br />

kommen. Dies führt zu Schmerzen und zu<br />

einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit des Schultergelenkes.<br />

In diesen Fällen kann in der Regel noch während der gleichen<br />

Operation eine Sehnennaht durchgeführt werden.<br />

Schultersteife:<br />

Eine zunehmende Einsteifung des Schultergelenks macht sich<br />

in der Regel durch langsam einsetzende Schmerzen bemerkbar.<br />

Hier ist bei erfolgloser konservativer Behandlung eine<br />

Schulterspiegelung erforderlich. Dabei wird die Schulter mobilisiert<br />

und Hindernisse so wie Verklebungen, die die Bewegungsfreiheit<br />

einschränken, beseitigt.<br />

Schulterverrenkung (Schulterluxation):<br />

Nach dem Herausspringen des Oberarmkopfes aus der Gelenkpfanne<br />

(Schulterluxation), insbesondere nach einem Unfall,<br />

ist meist eine Stabilisierung des Schultergelenkes erforderlich.<br />

Diese wird meist arthroskopisch durchgeführt. Hierdurch<br />

können die über die Ankersysteme angehefteten Weichteile<br />

wieder sicher einheilen.<br />

Nachbehandlung:<br />

Die operierte Schulter sollten Sie mehrfach täglich kühlen. Die<br />

mitgegebenen Schmerzmittel sollten Sie während der ersten<br />

Tage regelmäßig einnehmen. Falls nichts anderes besprochen<br />

wurde, sollten Sie zeitnah eine krankengymnastische<br />

Übungsbehandlung anschließen. Duschen können Sie mit<br />

einem Pflaster, sobald die Wunde trocken ist. Nach Sehnennähten<br />

und Operationen bei Schulterluxation ist eine mehrwöchige<br />

Ruhigstellung der Schulter erforderlich.<br />

11


Wie lange falle ich bei der Arbeit aus<br />

und wann kann ich wieder Sport treiben?<br />

Ohne Ruhigstellung kann eine Bürotätigkeit in der Regel<br />

nach 8 Tagen wieder aufgenommen werden. Körperlich anspruchsvolle<br />

Arbeit macht häufi g eine Krankschreibung von<br />

4 bis 6 Wochen erforderlich. Die Aufnahme sportlicher Aktivitäten<br />

kann in Abhängigkeit von der Grunderkrankung meist<br />

2 bis 6 Wochen nach der Operation erfolgen.<br />

Bitte beachten Sie, dass bei Tätigkeiten und Sportarten, bei<br />

denen die Arme über den Kopf bewegt werden, (sogenannte<br />

Überkopfsportarten) eine Sportpause von 8 bis 12 Wochen<br />

erforderlich ist. Nach einer Schulterstabilisierung oder einer<br />

Rotatorenmanschettenrefi xation ist zunächst eine mehrwöchige<br />

Ruhigstellung des Armes erforderlich. Die Wiederaufnahme<br />

sportlicher Aktivität sollte mit Ihrem behandelnden<br />

Arzt individuell abgestimmt werden.<br />

12


Die Hüfte<br />

Entscheidend für die Entstehung eines Verschleißes des Hüftgelenks<br />

(Hüftgelenksarthrose) sind vor allem angeborene<br />

Veränderungen des Hüftkopfes und der Gelenkpfanne. Eine<br />

frühzeitige Diagnostik und arthroskopische Korrektur können<br />

dabei der Entwicklung einer Arthrose entgegenwirken. Seit<br />

über 10 Jahren beschäftigt sich unser Zentrum wissenschaftlich<br />

mit dieser Methodik und zählt mit weit über 200 durchgeführten<br />

Eingriffen pro Jahr bundesweit zu den führenden<br />

Kliniken.<br />

Welche Erkrankungen des Hüftgelenkes<br />

kann man arthroskopisch behandeln?<br />

Femoro Acetabuläres Impingement (FAI):<br />

Aufgrund von Formabweichungen des Hüftgelenkes im Bereich<br />

des Schenkelhalses (Cam-Impingement) oder der Gelenkpfanne<br />

(Pincer-Impingement) kann es zu Einklemmungen<br />

und damit zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung<br />

des Hüftgelenks kommen. Diese Verformungen sind Vorstadien<br />

einer Arthrose des Hüftgelenkes (Coxarthrose) und sollten<br />

13


daher operativ korrigiert werden. Durch einen arthroskopischen<br />

Eingriff am Hüftgelenk können die störenden Knochenteile<br />

entfernt und die Beweglichkeit verbessert werden.<br />

Labrumriss:<br />

Die Hüftpfanne ist umgeben von einer knorpeligen Gelenkpfannenlippe<br />

(Labrum). Durch zunehmenden Verschleiß<br />

oder Unfälle kann es hier zu Rissbildungen kommen. Instabile<br />

Gewebeteile können zu Einklemmungen und Schmerzen<br />

führen. Durch die <strong>Arthroskopie</strong> können überschüssige oder<br />

zerstörte Gewebsanteile entfernt und geglättet werden. In<br />

Abhängigkeit von der Rissform ist auch eine Naht möglich.<br />

Knorpelschäden:<br />

In frühen Stadien der Hüftgelenksarthrose führen instabile<br />

Schäden der Knorpeloberfläche häufig zu Schmerzen. Diese<br />

instabilen Anteile können durch einen arthroskopischen Eingriff<br />

entfernt werden.<br />

Freie Gelenkkörper:<br />

Auch im Hüftgelenk können freiliegende Knorpel- oder Knochenteile<br />

Ursache für Schmerzen und Bewegungseinschränkungen<br />

sein. Diese freien Gelenkkörper können mit Hilfe der<br />

<strong>Arthroskopie</strong> entfernt werden.<br />

Erkrankungen der Gelenkschleimhaut (Synovia):<br />

Bei rheumatischen Erkrankungen kommt es zu entzündlichen<br />

Veränderungen der Gelenkschleimhaut. Durch die Gelenkspiegelung<br />

kann diese behutsam beseitigt werden und so<br />

die Entzündungsaktivität im Gelenk reduziert werden.<br />

14


Nachbehandlung:<br />

Das operierte Bein sollten Sie hoch lagern, schonen und die<br />

Hüfte mehrmals täglich kühlen. Die mitgegebenen Schmerzmittel<br />

sollten Sie in den ersten Tagen regelmäßig einnehmen.<br />

Wir empfehlen eine Teilbelastung an Unterarmgehstützen für<br />

10 Tage nach der Operation. Duschen können Sie mit einem<br />

Pfl aster, sobald die Wunde trocken ist. Sollte eine davon abweichende<br />

Nachbehandlung nötig sein, informieren wir Sie<br />

darüber.<br />

Wie lange falle ich bei der Arbeit aus<br />

und wann kann ich wieder Sport treiben?<br />

Eine Bürotätigkeit können Sie in der Regel nach 14 Tagen wieder<br />

aufnehmen; stehende und körperlich anspruchsvolle Arbeiten<br />

machen häufi g eine Krankschreibung von 4 Wochen<br />

erforderlich. Bei Schmerzfreiheit und guter Beweglichkeit des<br />

operierten Hüftgelenkes können Sie nach ca. 3 Monaten mit<br />

sportlichen Aktivitäten beginnen.<br />

15


Das Sprunggelenk<br />

Welche Erkrankungen des oberen Sprunggelenkes<br />

können arthroskopisch behandelt werden?<br />

Osteochondrosis dissecans:<br />

Die Osteochondrosis dissecans (OD) ist eine Durchblutungsstörung<br />

des Knochens, die vor allem im Wachstumsalter auftritt.<br />

Hierbei kann es zu einer Ablösung von Knorpelanteilen mit<br />

nachfolgender Einklemmung und weiterer Knorpelschädigung<br />

kommen. Im Rahmen der <strong>Arthroskopie</strong> wird der Knorpel beurteilt:<br />

je nach Stadium kann dann eine Anbohrung des Defekts<br />

mit Anregung einer Selbstheilung oder eine Knorpelglättung<br />

bzw. -entfernung abgelöster Teile erfolgen. Bei fortgeschrittenen<br />

Defekten ist auch eine Knorpeltransplantation möglich.<br />

Meniskoidsyndrom:<br />

Insbesondere nach Verletzungen des oberen Sprunggelenkes<br />

kann es zu Vernarbungen innerhalb des Gelenkes und<br />

dadurch bedingte Einklemmungen kommen. Diese können<br />

arthroskopisch beseitigt werden.<br />

16


Footballer’s Ankle:<br />

Im Rahmen vermehrter Belastung kann es sowohl am Schienals<br />

auch am Sprungbein zu knöchernen Ablagerungen<br />

kommen, welche zu Einklemmungen und Bewegungseinschränkungen<br />

im Sprunggelenk führen. Diese können im<br />

Röntgenbild dargestellt und mit Hilfe der <strong>Arthroskopie</strong> entfernt<br />

werden.<br />

Haglund-Exostose und Fersensporn:<br />

Vor allem bei Läufern können diese erworbenen knöchernen<br />

Deformitäten des Fersenbeins zu häufig langwierigen und<br />

therapieresistenten Beschwerden führen. Im Rahmen der sogenannten<br />

Rückfußarthroskopie können diese Veränderungen<br />

mittlerweile auch arthroskopisch korrigiert werden.<br />

Nachbehandlung:<br />

Nach der <strong>Arthroskopie</strong> ist eine zweiwöchige Teilbelastung des<br />

operierten Beins erforderlich. Bei Anbohrungen des Sprungbeins<br />

aufgrund von Durchblutungsstörungen (Osteochondrosis<br />

dissecans) sind vier Wochen Teilbelastung nötig.<br />

Wie lange falle ich bei der Arbeit aus<br />

und wann kann ich wieder Sport treiben?<br />

Eine Bürotätigkeit können Sie schon nach 2 Wochen wieder<br />

aufnehmen. Bei knöchernen Korrekturen des oberen<br />

Sprunggelenkes und Anbohrungen bei Durchblutungsstörungen<br />

sollten Sie mit der Wiederaufnahme sportlicher Aktivität<br />

6 Wochen warten. Wettkampftauglich sind Sie meist nach<br />

12 Wochen.<br />

17


Das Handgelenk<br />

Welche Erkrankungen des Handgelenkes<br />

können arthroskopisch behandelt werden?<br />

Riss des Discus ulnaris:<br />

Im Rahmen von Unfällen oder auch verschleißbedingt kann<br />

es zu Rissen des Discus kommen. Der Discus ist eine knorpelige<br />

Scheibe im Handgelenk, die als Puffer dient. Durch den Riss<br />

kann es zu Symptomen wie Schmerzen und Einklemmungserscheinungen<br />

kommen. Arthroskopisch ist eine Teilentfernung<br />

oder eine Naht des Discus möglich.<br />

Freie Gelenkkörper, Knorpelläsionen,<br />

Gelenkschleimhautentzündungen:<br />

Im Handgelenk kann es zu Einklemmungen aufgrund von<br />

Knorpelschädigungen oder freien Gelenkkörpern kommen.<br />

Diese Knorpelschädigungen können unfallbedingt oder im<br />

Rahmen einer Arthrose auftreten. Arthro s kopisch werden<br />

freie Gelenkkörper entfernt und der Knorpel geglättet. Ist die<br />

Gelenkschleimhaut entzündet, muss diese fast immer entfernt<br />

werden.<br />

18


Nachbehandlung:<br />

<strong>Arthroskopie</strong>n des Handgelenks werden in der Regel ambulant<br />

durchgeführt. Ist keine Naht des Discus erforderlich, kann<br />

das Gelenk sofort wieder bewegt werden.<br />

Wie lange falle ich bei der Arbeit aus<br />

und wann kann ich wieder Sport treiben?<br />

Der Arbeitsausfall bei Handgelenksarthroskopien ist meist bei<br />

normaler Bürotätigkeit sehr kurz. Schon nach 1-2 Tagen können<br />

Sie wieder arbeiten. Bei körperlich schwer arbeitenden Patienten<br />

kann die Ausfallzeit bis zu 6 Wochen dauern. Handgelenksbelastender<br />

Sport sollte bis zu 6 Wochen vermieden werden.<br />

Der Ellenbogen<br />

Welche Erkrankungen des Ellenbogengelenkes<br />

können arthroskopisch behandelt werden?<br />

Freie Gelenkkörper:<br />

Durch Verschleiß, Unfälle oder Erkrankungen der Gelenkschleimhaut<br />

kann es zur Bildung freier Gelenkkörper kommen.<br />

19


Sie machen sich vor allem durch Einklemmungserscheinungen<br />

und durch eine Bewegungseinschränkung bemerkbar.<br />

Durch die <strong>Arthroskopie</strong> können diese Gelenkkörper sehr gut<br />

entfernt werden.<br />

Tennisellenbogen (Epicondylitis):<br />

Dieser häufigen Erkrankung liegt manchmal eine Instabilität<br />

des Ellenbogengelenkes zugrunde. Neben anderen Erkrankungen<br />

kann diese nur arthroskopisch festgestellt werden, sodass<br />

im Rahmen einer Epicondylitisopera tion zusätzlich eine<br />

Spiegelung des Ellenbogengelenkes durchgeführt wird.<br />

Erkrankungen der Gelenkschleimhaut:<br />

Entzündungen der Gelenkschleimhaut bei rheumatischen Erkrankungen<br />

können eine Entfernung der Gelenkschleimhaut<br />

notwendig machen. Häufig kommt es auch zur Bildung von<br />

Schleimhautfalten, die zu Einklemmungen führen. Diese können<br />

arthroskopisch entfernt werden.<br />

Nachbehandlung:<br />

In der Regel kann das Ellenbogengelenk sofort nach der Operation<br />

wieder bewegt werden. Bei rekonstruktiven Eingriffen<br />

ist gegebenenfalls eine längere Ruhephase erforderlich. Eine<br />

Bürotätigkeit kann bereits nach 8 Tagen wieder aufgenommen<br />

werden. Körperlich schwere Arbeit bedarf einer deutlich<br />

längeren Pause. Sie werden über die bei Ihnen erforderliche<br />

Nachbehandlung informiert.<br />

Wie lange falle ich bei der Arbeit aus<br />

und wann kann ich wieder Sport treiben?<br />

Sportliche Aktivitäten können Sie meist nach 14 Tagen beginnen,<br />

bei rekonstruktiven Eingriffen sollten Sie 6 Wochen<br />

warten.<br />

20


Wie geht es nach der Entlassung weiter?<br />

Die OP- spezifische Nachbehandlung finden Sie in den entsprechenden<br />

Kapiteln sowie auch ausführlich in Ihrem Entlassungsbrief<br />

beschrieben. Eine Kühlung des operierten Gelenks<br />

ist in jedem Fall zu empfehlen. Die mitgegebenen Schmerzmittel<br />

sollten Sie in den ersten Tagen regelmäßig einnehmen.<br />

Wir empfehlen die Vorstellung bei Ihrem niedergelassenen<br />

Orthopäden/Unfallchirurgen 3 bis 4 Tage nach der Operation<br />

zu einer Wundkontrolle. Sollte eine krankengymnastische<br />

Behandlung notwendig werden, sollten Sie auch hierfür bereits<br />

Termine bei einem Physiotherapeuten für ebenfalls 3 bis<br />

4 Tage nach der Operation vereinbaren. Das Rezept erhalten<br />

Sie von Ihrem niedergelassenen Arzt. Die erste Krankschreibung<br />

erhalten Sie von uns. Sollte eine weitere Krankschreibung<br />

notwendig werden, wird Ihnen diese von Ihrem weiterbehandelnden<br />

Arzt ausgestellt.<br />

An wen wende ich mich bei<br />

Problemen nach der Operation?<br />

Prinzipiell liegt die Nachbehandlung in der Hand Ihres weiterbehandelnden<br />

Arztes.<br />

Sollte es zu Problemen kommen, bitten wir Sie, sich an unsere<br />

Hotline 0228-506-2222 oder -2180 zu wenden. Bei schwerwiegenden<br />

Problemen melden Sie sich bitte unverzüglich in unserer<br />

Notfallambulanz, die 24 Stunden besetzt ist.<br />

21


Spezialsprechstunde:<br />

Bei speziellen Fragestellungen stehen Ihnen unsere Chefärzte<br />

Dr. Holger Haas und Dr. Jochen Müller-Stromberg<br />

sowie die Oberärzte Dr. Julia Abbing, Dr. Rüdiger Klein,<br />

Dr. Stephan Lammsfuß und Dirk Schemmann gern zur<br />

Verfügung.<br />

Hierzu vereinbaren Sie bitte einen Termin unter:<br />

0228–506-7467 oder wählen Sie die<br />

Hotline: 0228–506-2222.<br />

Chefarztsekretariat: 0228-506-7105/-7107<br />

Das Team – Wir sind für Sie da<br />

Chefärzte:<br />

Dr. med. Holger Haas<br />

Dr. med. Jochen Müller-Stromberg<br />

Oberärzte:<br />

Dr. med. Julia Abbing<br />

Dr. med. Rüdiger Klein<br />

Dr. med. Stephan Lammsfuß<br />

Dirk Schemmann<br />

Sekretariat: 0228-506-7105 oder -7107<br />

Hotline: 0228-506-2222<br />

Fax: 0228-506-2226<br />

E-Mail: zous@gk-bonn.de<br />

www.gk-bonn.de<br />

www.zou-bonn.de<br />

22


Impressum<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Dr. med. Holger Haas<br />

Dr. med. Jochen Müller-Stromberg<br />

Chefärzte Zentrum für Orthopädie,<br />

Unfallchirurgie und Sportmedizin (ZOUS)<br />

<strong>Gemeinschaftskrankenhaus</strong> <strong>Bonn</strong> <strong>gGmbH</strong><br />

Konzept und Redaktion: kms: kommunikation mit system, <strong>Bonn</strong><br />

Layout: G&P, Grafik und Produktion, <strong>Bonn</strong><br />

Copyright Fotos:<br />

Seite 1: puje/Fotolia.com,<br />

Seiten 2, 4, 24: <strong>Gemeinschaftskrankenhaus</strong> <strong>Bonn</strong> <strong>gGmbH</strong><br />

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Seite 15: Kzenon/Fotolia.com,<br />

Seite 16: Maridav/Fotolia.com,<br />

Seite 18: wildworx/Fotolia.com,<br />

Seite 19: Christian Schwier/Fotolia.com<br />

23


<strong>Gemeinschaftskrankenhaus</strong> <strong>Bonn</strong><br />

St. Elisabeth | St. Petrus | St. Johannes<br />

<strong>Bonn</strong>er Talweg 4-6 | 53113 <strong>Bonn</strong><br />

Tel. (02 28) 506-0 | Fax (02 28) 506-21 50<br />

info@gk-bonn.de | www.gk-bonn.de

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