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Helfen ist Programm - Christliche Ostmission

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6 BRENNPUNKT<br />

Heute beteiligen sich vier Werke an der Aktion. Wie werden<br />

«Konkurrenten» zu Partnern?<br />

Das erfordert zuerst einmal einen mutigen Schritt aller Beteiligten. In<br />

der Zwischenzeit sind wir nicht nur Partner, sondern Freunde. In einer<br />

solchen Partnerschaft gibt es nur Gewinner. Die «Aktion Weihnachtspäckli»<br />

<strong>ist</strong> in ihrer Form in der Schweiz und Europa einmalig. Wenn<br />

wir Chr<strong>ist</strong>en etwas mehr Mut und weniger Ängste für Zusammenarbeit<br />

und Partnerschaft hätten, könnten wir viel relevanter und<br />

segensreicher auftreten. Die me<strong>ist</strong>en Chr<strong>ist</strong>en wissen zwar, dass wir<br />

alle den gleichen Gott haben. Aber zumindest hier auf Erden, so<br />

scheint es, muss in dieser Sache noch Ordnung sein … Das <strong>ist</strong> eigentlich<br />

sehr schade!<br />

Sie arbeiten auch in früheren kommun<strong>ist</strong>isch­athe<strong>ist</strong>ischen<br />

Ländern. Keine andere Religion scheint so stark vom Begriff<br />

«Leiden» betroffen wie das Chr<strong>ist</strong>entum. Umgekehrt<br />

engagieren sich Chr<strong>ist</strong>en ausgeprägt in materieller Hilfele<strong>ist</strong>ung.<br />

Wie erklären Sie sich das?<br />

Vielleicht gibt es hier eine falsche Wahrnehmung oder eine missverständliche<br />

Kommunikation. Ich spreche für die COM: Bei uns gibt<br />

es keine nur humanitäre und nur ge<strong>ist</strong>liche Hilfe. Unser Ziel <strong>ist</strong> klar:<br />

Menschen sollen zu Gott finden. Wenn dieses Ziel klar <strong>ist</strong>, kann es die<br />

«getrennte» Art von Hilfe nicht geben.<br />

Vielleicht liegt hier ein Problem vieler Chr<strong>ist</strong>en. Chr<strong>ist</strong>sein <strong>ist</strong> nicht<br />

eine Lebensform, sondern eine Haltung. Wenn diese (Lebens-)Haltung<br />

stimmt, <strong>ist</strong> alles, was wir tun, ge<strong>ist</strong>lich. So müssen wir auch nicht<br />

missionieren, da missioniert es von selbst.<br />

Warum sind Sie gerne Chr<strong>ist</strong>?<br />

Seit meiner frühesten Kindheit habe ich nach dem Sinn des Lebens<br />

gesucht, mit zwanzig Jahren habe ich ihn gefunden. Ich kenne mich<br />

relativ gut. Wenn ich sehe, was Gott trotz meiner Fähigkeiten, Unfähigkeiten<br />

und Unzulänglichkeiten mit mir gemacht hat, <strong>ist</strong> das<br />

einfach wunderbar und faszinierend. Ich möchte es wirklich allen<br />

zurufen: Gott <strong>ist</strong> mit uns und für Menschen wie du und ich!<br />

Sie leiten die COM seit bald 15 Jahren. Wie gehen Sie mit<br />

Stressmomenten und tiefgreifenden Problemen um?<br />

Wir haben einen sehr engagierten Stiftungsrat und Präsidenten. Ich<br />

schätze es sehr, dass wir Probleme und Fragen offen diskutieren können<br />

und ich auf die Unterstützung des Stiftungsrats zählen kann. Das<br />

<strong>ist</strong> für einen Leiter ganz besonders wertvoll.<br />

Doch dann gibt es auch Dinge, die einem niemand abnimmt und die<br />

man als Leiter einfach tun muss. Trotz Glaube und Gebet heisst es<br />

da me<strong>ist</strong> tief «düreschnuufe» und es tun! In dieser Herausforderung<br />

stehen alle Leiter.<br />

Was hat Ihren persönlichen Werdegang positiv beeinflusst?<br />

Da <strong>ist</strong> einmal meine Frau Anneke, die seit Beginn dabei <strong>ist</strong> und mich<br />

immer unterstützt hat. Viele Frauen von Leitern le<strong>ist</strong>en einen besonderen<br />

und me<strong>ist</strong> nicht beachteten Dienst, verzichten häufig auf ihre<br />

Männer und noch vieles mehr.<br />

Chr<strong>ist</strong>ine Maurer, Pfarrerin und ehemalige Präsidentin, und der jetzige<br />

Stiftungsratspräsident Mario Brühlmann haben vieles auf meinem<br />

Weg beeinflusst, unterstützt und möglich gemacht. Das sind Begegnungen,<br />

für die ich sehr dankbar bin.<br />

Und da sind die vielen Frauen, Männer und Kinder, denen ich auf<br />

meinen Reisen begegnet bin und immer wieder begegne. Oft <strong>ist</strong> ihre<br />

Situation einfach grauenhaft. Und trotzdem haben sie die Hoffnung<br />

auf ein besseres Leben nicht aufgegeben. Solche Begegnungen machen<br />

nicht nur traurig; sie berühren, beeinflussen einen und geben immer<br />

wieder Mut und Kraft, weiterzugehen.<br />

«Gott <strong>ist</strong> der, der unser Wirken ermöglicht –<br />

der unmögliches möglich macht und<br />

verschlossene Türen öffnet.»<br />

Georges Dubi privat: Sind Sie noch in anderen Bereichen engagiert?<br />

Ich habe alle Verpflichtungen ausserhalb der Mission aufgegeben. Die<br />

vielen reisebedingten Abwesenheiten verunmöglichten ein verbindliches<br />

Engagement.<br />

Wo finden Sie den Ausgleich zur Arbeit?<br />

Beim Laufen, Lesen und bei guter Musik, vorzugsweise Opern.<br />

Haben Sie einen Lieblingsbibelvers?<br />

Ich denke an 5. Mose 30,19 und 20: «Leben und Tod lege ich dir vor,<br />

Segen und Fluch. Wähle also das Leben, damit du lebst, du und deine<br />

Nachkommen. Liebe den Herrn, deinen Gott, höre auf seine Stimme<br />

und halte dich an ihm fest; denn er <strong>ist</strong> dein Leben.»<br />

Die COM formulierte den Leitsatz «Mission <strong>ist</strong> faszinierend».<br />

Was <strong>ist</strong> Ihr persönliches Lebensmotto?<br />

Ein Gebet der Herrnhuter Brüdergemeine: «Ein Brausen vom Himmel<br />

muss es nicht sein, Sturm über Völkern und Ländern. Nur gib<br />

uns den Atem, ein kleines Stück unsere Welt zu verändern. Ja, gib<br />

uns den Ge<strong>ist</strong>, deinen Lebensge<strong>ist</strong>, uns und die Welt zu ändern.»<br />

Interview: THOMAS FEUZ<br />

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