20.06.2012 Aufrufe

NACHFOLGEREGELUNG – WIE REGELT MAN AUCH DIE - obt

NACHFOLGEREGELUNG – WIE REGELT MAN AUCH DIE - obt

NACHFOLGEREGELUNG – WIE REGELT MAN AUCH DIE - obt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KMU<br />

Praxis<br />

Das OBT Magazin für Klein- und Mittelunternehmen<br />

<strong>NACHFOLGEREGELUNG</strong> <strong>–</strong> <strong>WIE</strong> <strong>REGELT</strong> <strong>MAN</strong><br />

<strong>AUCH</strong> <strong>DIE</strong> EMOTIONEN?<br />

+ Aktienrechtsrevision <strong>–</strong> was ändert und was bleibt?<br />

+ Pensionierung <strong>–</strong> wen betrifft es wie?<br />

+ Steuerfrage bei KMU-Nachfolge <strong>–</strong> wie löst man die Fesseln?<br />

Mai 2007 Nr.16


8246 Hände setzen Ihre<br />

Vorstellungen um<br />

Unsere Mitarbeiter sorgen überall dort für Sauberkeit<br />

und Hygiene, wo sich Menschen treffen. Sprechen Sie<br />

mit uns <strong>–</strong> wir erreichen für Sie glänzende Resultate.<br />

Vebego Services AG · 8953 Dietikon · T 043 322 94 94 · www.vebego.ch<br />

Mit 20 Niederlassungen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein.<br />

josswerbung.ch


KMU-BERATUNG<br />

+ Steuerfesseln bei KMU-Nachfolge 4<br />

+ Buchhaltung übers Internet 7<br />

+ Emotionale Aspekte der Nachfolgeregelung 12<br />

+ OBT Seminare 23<br />

+ Pensionierung <strong>–</strong> ein gemeinsames Thema 27<br />

+ Rückblick OBT Kommunalforen 30<br />

+ Erfolgreiche ISO-Zertifizierung 32<br />

WIRTSCHAFTSPRÜFUNG<br />

+ Das interne Kontrollsystem IKS 14<br />

+ Swiss GAAP FER <strong>–</strong> neue Standards 20<br />

STEUERN UND RECHT<br />

+ Klare Strukturen dank neuem Lohnausweis 11<br />

+ Aktienrechtsrevision 15<br />

+ Steuerentlastung für KMU 16<br />

INFORMATIK<br />

+ E-Mail-Archivierungssoftware <strong>–</strong> effizient und<br />

gesetzeskonform 9<br />

+ Service- und Vertragsmanagement 24<br />

+ Druckerprobleme leicht gelöst 26<br />

+ Moderne Servertechnologien 34<br />

EDITORIAL<br />

EMOTIONEN ZULASSEN!<br />

Grobe Schätzungen gehen davon<br />

aus, dass in der Schweiz in den<br />

nächsten fünf Jahren rund 50 000<br />

Unternehmensnachfolgen anstehen.<br />

Die erfolgreiche Nachfolgeregelung<br />

stellt eine der grössten Herausforderungen<br />

für alle Beteiligten dar.<br />

Zwei Faktoren spielen dabei eine<br />

wichtige Rolle: Erstens der Zeitpunkt<br />

der Nachfolgeregelung. Unsere<br />

Experten empfehlen, mindestens<br />

fünf Jahre Vorlaufzeit zu kalkulieren,<br />

um eine saubere und gut<br />

strukturierte Unternehmensnachfolge<br />

zu realisieren. Zweitens die<br />

Emotionen des Verkäufers bzw.<br />

Käufers, ein Faktor, der sich nicht<br />

berechnen lässt. Es ist deshalb<br />

umso wichtiger die menschlich-psychologischen<br />

Aspekte wie Generationenkonflikt,<br />

familiäre Situation<br />

oder Eignung des Nachfolgers, nicht<br />

auszublenden, sondern alle Ebenen<br />

dieser verschiedenen Emotionen<br />

zuzulassen.<br />

In dieser Ausgabe finden Sie einige<br />

Fachartikel, die aufzeigen, was es<br />

bei der Unternehmensnachfolge<br />

alles zu beachten gilt und welche<br />

Lösungsansätze sich bieten. Zudem<br />

finden Sie auf den folgenden Seiten<br />

Hinweise zur kleinen Aktienrechtsreform,<br />

zum Thema Pensionierung<br />

sowie weitere Aktualitäten aus den<br />

Bereichen Beratung, Steuern, Recht<br />

und Informatik.<br />

Wir wünschen Ihnen eine interessante<br />

Lektüre und freuen uns, Sie in<br />

jeder Angelegenheit unterstützen zu<br />

können.<br />

Ihr<br />

Thomas Kade<br />

CEO


Stellen Sie sich vor, Sie haben ein<br />

Leben lang gearbeitet und ein Unternehmen<br />

aufgebaut. Sie haben<br />

regelmässig Gewinn erzielt und dafür<br />

entsprechend Steuern bezahlt.<br />

Um den Fortbestand Ihrer KMU AG<br />

zu sichern, haben Sie Investitionen<br />

getätigt, Arbeitsplätze geschaffen<br />

und Reserven gebildet. Stellen Sie<br />

sich weiter vor, Sie haben das Glück,<br />

dass eines Ihrer Kinder bereit ist,<br />

Ihre KMU AG und somit Ihr Lebenswerk<br />

weiterzuführen. Ihr Nachfolger<br />

ist bereit, die KMU-Aktien zu<br />

erwerben und so Ihrer Vorsorge<br />

und erbrechtlichen Aspekten ebenfalls<br />

Rechnung zu tragen. Wir sind<br />

sicher, Sie wären der glücklichste<br />

Mensch. Die erfolgreiche Nachfolgeplanung<br />

hat aber auch eine volkswirtschaftliche<br />

Bedeutung: Es ist<br />

anzunehmen, dass innerhalb der<br />

nächsten fünf Jahre rund 500 000<br />

Arbeitsplätze davon betroffen sind.<br />

KURZLEBIGES GLÜCK<br />

Doch unsere spezielle Gesetzgebung,<br />

das Bundesgericht und die<br />

Seite 4 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Steuerfesseln bei KMU-Nachfolge deutlich kleiner<br />

ES DARF <strong>WIE</strong>DER VERKAUFT WERDEN!<br />

Laut Statistiken verursachte der Bundesgerichtsentscheid vom Juni 2004 einen fiskalisch<br />

motivierten Nachfolgestau bei rund 50 000 KMU-Betrieben. Zwischenzeitlich<br />

wurde zwar viel Druckerschwärze verbraucht. Aber das Parlament reagierte dafür<br />

umso schneller mit einem dringenden Bundesgesetz: Jetzt sind erfolgreiche Firmenverkäufe<br />

und Nachfolgeregelungen wieder möglich.<br />

Thomas Züger<br />

Partner<br />

KMU-Beratung<br />

Schwyz<br />

Marcel Müller<br />

KMU-Beratung<br />

Rapperswil<br />

Steuerverwaltung, bewirkten mit<br />

Entscheiden <strong>–</strong> namentlich mit dem<br />

Bundesgerichtsentscheid vom Juni<br />

2004 <strong>–</strong> respektive Kreisschreiben,<br />

dass Ihr Glück nicht von langer<br />

Dauer war. Denn obwohl das Volk<br />

die Einführung der Kapitalgewinnund<br />

Beteiligungssteuer schon vor<br />

Jahren durch die Hintertüre mit<br />

67 Prozent deutlich abgelehnt hatte,<br />

entschied das Bundesgericht im<br />

Sommer 2004, diese Steuer faktisch<br />

Tatsache werden zu lassen. Ein<br />

Kreisschreiben der Steuerverwaltung<br />

im Februar 2005 bekräftigte diesen<br />

Entscheid und führte zu einer gänzlich<br />

unhaltbaren und KMU-feindlichen<br />

Situation. Glücklicherweise<br />

widersetzten sich sogar diverse<br />

Kantone diesen Bestimmungen und<br />

wendeten diese Regelung nicht an <strong>–</strong><br />

eine sowohl einzigartige wie auch<br />

unbefriedigende Rechtslage.<br />

Alois und Christa Fässler schätzen<br />

sich glücklich, Nachfolger für ihr<br />

Unternehmen in der eigenen Familie<br />

gefunden zu haben. Dank dem neuen<br />

Bundesgesetz, welches das Parlament<br />

in der Sommersession 2006<br />

schnell und unbürokratisch verabschiedet<br />

hat, können die Junioren<br />

André und Carmen Fässler das von<br />

den Eltern jahrelang erfolgreich<br />

geführte Seniorenzentrum Oberarth<br />

in ebenso aussichtsreichen Bahnen<br />

weiterlenken. Zum Unternehmen<br />

gehören einerseits das Alterszentrum<br />

Frohsinn, das älteren Menschen,<br />

die Pflege und Unterstützung<br />

benötigen, ein familiäres Zuhause<br />

mit Rundumbetreuung bietet; und<br />

andererseits der Türlihof mit komfortablen<br />

Seniorenwohnungen und<br />

einem umfassenden Dienstleistungsangebot.<br />

Beide Zentren werden als<br />

AG geführt und zeichnen sich durch<br />

einen hohen Grad an Professionalität<br />

und Innovation aus.


Seite 5 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

NACHFOLGESTAU WEGEN ZU<br />

HOHER BESTEUERUNG<br />

Abbildung 1 zeigt die Auswirkungen<br />

dieser Entwicklung am eingangs<br />

erwähnten Fallbeispiel. Gerade<br />

für einen Jungunternehmer<br />

gibt es wohl keine andere Möglichkeit,<br />

als die Finanzierung über die<br />

zukünftigen Erträge der Firma zu<br />

regeln. Durch die Unternehmenssteuern<br />

und die private Steuerbelastung<br />

auf den Ausschüttungen<br />

muss der Käufer der KMU-Aktien<br />

knapp 50 Prozent des zukünftigen<br />

Gewinnes der KMU AG als Steuern<br />

bezahlen. Der Versuch, diese Steuern<br />

über eine Käuferholding zu umgehen,<br />

wurde durch den erwähnten<br />

ABBILDUNG 1<br />

ABBILDUNG 2<br />

Bundesgerichtsentscheid verhindert<br />

und führte zu noch massiveren<br />

Steuerbelastungen beim Verkäufer<br />

aufgrund der unliebsamen indirekten<br />

Teilliquidation. Weshalb es zu<br />

diesem Nachfolgestau kam, liegt<br />

auf der Hand.<br />

SCHNELLER, KORRIGIERENDER<br />

EINGRIFF DES PARLAMENTS<br />

Unschweizerisch schnell <strong>–</strong> auch<br />

aufgrund des gewaltigen öffentlichen<br />

Druckes <strong>–</strong> hat das Parlament<br />

in der Sommersession 2006 das<br />

Ärgernis der zu hohen Besteuerung<br />

bei der KMU-Nachfolge per<br />

1. Januar 2007 und für alle offenen<br />

Steuerveranlagungen ab dem Steu-<br />

erjahr 2001 korrigiert und somit<br />

das Bundesgerichtsurteil vom<br />

11. Juni 2004 wieder aufgehoben.<br />

Das Bundesgesetz über dringende<br />

Anpassungen bei der Unternehmensbesteuerung<br />

sowie ein Kreisschreiben<br />

definieren die indirekte<br />

Teilliquidation neu nur noch, wenn<br />

folgende Tatbestandselemente kumulativ<br />

vorliegen:<br />

■ Übertragung einer Beteiligung<br />

vom Privat- ins Geschäftsvermögen<br />

■ Verkauf einer Beteiligung<br />

von mindestens 20Prozent<br />

■ Ausschüttungen als nicht<br />

betriebsnotwendige Substanz<br />

innert 5 Jahren nach dem Verkauf<br />

■ Vorhandensein und handels-<br />

rechtliche Ausschüttungsfähigkeit<br />

der nicht betriebsnotwendigen<br />

Substanz bereits zum Zeitpunkt<br />

des Verkaufs<br />

■ Mitwirkung des Verkäufers an<br />

der Ausschüttung, welche<br />

im Grundsatz immer gegeben ist<br />

VORTEILE DES NEUEN<br />

BUNDESGESETZES AM<br />

PRAXISBEISPIEL<br />

In Abbildung 2 werden die Vorteile<br />

dieses neuen Bundesgesetzes<br />

an unserem Fallbeispiel veranschaulicht.<br />

Der Käufer der KMU-<br />

Aktien kauft die Aktien via die


KMU-Holding AG. Die Verkäuferschaft<br />

finanziert den Kaufpreis über<br />

ein Darlehen. Die Ausschüttungen<br />

der KMU AG an ihre Holding sind<br />

in der Holding gewinnsteuerfrei<br />

und reduzieren die Steuerbelastung<br />

im Vergleich zur Ausgangslage<br />

(Abbildung 1) um über 25 Prozentpunkte.<br />

Sobald die 5-Jahres-<br />

Frist abgelaufen ist, kann auch<br />

nicht betriebsnotwendige Substanz<br />

zur Darlehensamortisation verwendet<br />

werden.<br />

Die Holding kann unter Einhaltung<br />

von wenigen Kriterien nach Ablauf<br />

von 5 Jahren zudem mit dem Kaufobjekt<br />

steuerfrei fusioniert werden.<br />

Somit besitzt der Käufer der Gesellschaft<br />

nach getätigter Fusion die<br />

Aktien der KMU AG und nicht mehr<br />

jene der KMU-Holding AG.<br />

In unserem Fall hat der Käufer, bzw.<br />

die Käuferholding das Darlehen von<br />

1 500 000 Franken nach 4 Jahren<br />

amortisiert. Wählt der Käufer den<br />

Weg über den direkten privaten<br />

Kauf, so benötigt er 6 Jahre zur<br />

Amortisation des Darlehens (Abbildung<br />

2). In Zahlen führt in unserem<br />

Beispiel der private Weg gegenüber<br />

dem Umweg über die Holding<br />

zu einer steuerlichen Mehrbelastung<br />

von knapp 800 000 Franken (Differenz<br />

der kumulierten Gewinne<br />

nach Steuern von 2 361000 Franken<br />

und 1 565 400 Franken gemäss Abbildung<br />

2). Mit der Einführung des<br />

Halbeinkünfteverfahrens wird sich<br />

die Differenz verkleinern, da die<br />

Dividendenzahlungen privilegiert<br />

besteuert werden und damit die<br />

private Steuerbelastung sinkt. Die<br />

Nachteile der Holding-Lösung sind<br />

höhere Verwaltungskosten durch<br />

zwei Gesellschaften sowie Gründungskosten<br />

beim Kauf und Umstrukturierungskosten<br />

bei einer allfälligen<br />

Fusion zu einem späteren<br />

Zeitpunkt. Zudem können bei einer<br />

Verzinsung des Darlehens die Zin-<br />

Seite 6 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

sen in der Holding nicht steuerlich<br />

geltend gemacht werden. Der private<br />

Käufer kann die Zinsen in der<br />

privaten Steuererklärung abziehen.<br />

Wird der Weg über eine Holding<br />

gewählt, so ist auch mit der neuen<br />

Rechtslage eine Absprache mit<br />

dem Steuerkommissär mittels Steuerruling<br />

sehr empfehlenswert.<br />

FAZIT<br />

Die Regelung der Unternehmensnachfolge<br />

ist eine schwierige<br />

Aufgabe. Viele steuerliche<br />

Hindernisse, die im Laufe der<br />

Jahre aufgrund der Verwaltungsund<br />

Gerichtspraxis entstanden<br />

sind, machten sie fast unlösbar.<br />

Durch die Einführung des neuen<br />

Bundesgesetzes sind tragbare<br />

Nachfolgelösungen wieder möglich.<br />

Eine Entwicklung für einmal<br />

ganz im Sinne der KMUs. Nach<br />

wie vor gilt es die Details mit<br />

aller Sorgfalt zu prüfen und auf<br />

die Verträglichkeit mit den Gesetzen<br />

und der Verwaltungspraxis<br />

abzustimmen. Gerne sind wir in<br />

diesen Fragen für Sie da.


Seite 7 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

AbaTreuhand Web <strong>–</strong> flexible Arbeitsteilung<br />

PROFESSIONELLE BUCHHALTUNG<br />

ÜBERS INTERNET<br />

Dank Internet gibt es neu eine Alternative zur bisherigen Praxis des elektronischen<br />

Austausches von ABACUS-Daten zwischen OBT und ihren Treuhandkunden. Mit dem<br />

neuen Geschäftsmodell «AbaTreuhand Web» bietet OBT ihren Kunden ein zukunftsorientiertes,<br />

sicheres und kostengünstiges Instrument zur flexiblen Arbeitsteilung für<br />

Rechnungswesen und Lohnbuchhaltung.<br />

Ueli Aebersold<br />

Informatik<br />

Zürich<br />

Thomas Koller<br />

Partner<br />

KMU-Beratung<br />

Zürich<br />

Bisher mussten Treuhandkunden,<br />

welche Buchhaltungs- oder Lohndaten<br />

für den Treuhänder vorerfassten,<br />

die ABACUS-Software auf<br />

ihrem eigenen Computer installieren.<br />

Der Datenaustausch zu und<br />

von OBT als Treuhänder erfolgte<br />

per Post oder per E-Mail.<br />

Bis die Daten gegenseitig aktuali-<br />

Buchungsmaske Finanzbuchhaltung<br />

siert waren, vergingen unter Umständen<br />

mehrere Tage. Bei Software-Updates<br />

musste auf die<br />

Kompatibilität der Versionen geachtet<br />

werden.<br />

PROFESSIONELLE SOFTWARE<br />

SICHER ÜBER INTERNET<br />

Mit AbaTreuhand Web bietet OBT<br />

nun erstmals eine alternative Internet-Lösung<br />

an, bei der beim Treuhandkunden<br />

keine eigene ABACUS-<br />

Installation mehr notwendig ist. In<br />

der IT-Branche wird von «Softwareas-a-Service»<br />

gesprochen. Gemeint<br />

ist, dass Softwarelösungen direkt im<br />

Internet betrieben werden können,<br />

ohne dass vorgängig eine mehr<br />

oder weniger komplizierte Installation<br />

erfolgen muss.<br />

Als Infrastruktur benötigt der Treuhandkunde<br />

lediglich den Internet-<br />

Zugang und einen Laserdrucker.<br />

Ob der Kunde in seiner Umgebung<br />

Microsoft, Linux oder Apple Macintosh<br />

anwendet, spielt keine Rolle.<br />

Selbstverständlich ist die Sicherheit<br />

der Kommunikation zwischen<br />

OBT und Kunde mit einer<br />

hohen SSL-Verschlüsselung gewährleistet<br />

<strong>–</strong> vergleichbar mit den


Bilanz/Erfolgsrechnung<br />

Sicherheitsanforderungen im Bankenumfeld.<br />

CHIP FÜR VERSCHLÜSSELTE<br />

KOMMUNIKATION<br />

OBT eröffnet dem Treuhandkunden<br />

seine Kundenbuchhaltung. Anschliessend<br />

wird in der Benutzerverwaltung<br />

bei OBT der externe<br />

Benutzer (Treuhandkunde) für die<br />

Freischaltung der notwendigen<br />

Programme erfasst. Der Treuhandkunde<br />

benötigt für die Überprüfung<br />

seiner Identität und für die<br />

verschlüsselte Kommunikation per<br />

Internet einen Chip, welcher als<br />

USB-Stick oder als Karte in den<br />

Computer gesteckt wird. Durch die<br />

eindeutige Identifikation mit dem<br />

Chip wird automatisch das entsprechende<br />

Menü mit den dazugehörenden<br />

Kundendaten aufgerufen.<br />

Andere Mandate sind für den<br />

Treuhandkunden nicht ersichtlich.<br />

ORTSUNABHÄNGIGER<br />

ZUGANG ÜBER JEDEN PC<br />

ODER LAPTOP<br />

Will der Treuhandkunde nun seine<br />

Buchhaltung führen, aktuelle Finanzkennzahlen<br />

abfragen oder Auswertungen<br />

ausdrucken, steckt er bei seinem<br />

Notebook oder PC das Postzertifikat<br />

in einen USB-Slot und meldet<br />

sich mit Passwort an. Nach der erfolgreichen<br />

Anmeldung öffnet er mit<br />

einem Browser seiner Wahl die<br />

Homepage von OBT und wählt dort<br />

den Link zur Führung der Buchhaltung.<br />

Dieses Anmeldeprozedere ist<br />

ortsunabhängig von jedem PC mit<br />

Internet- und USB-Anschluss her<br />

möglich. Nun wird ein Datenpaket<br />

von weniger als 1 Megabyte heruntergeladen.<br />

Ist dieser Vorgang nach<br />

wenigen Sekunden erfolgreich abgeschlossen,<br />

wird automatisch das<br />

ABACUS-Menü aufgestartet. Die Navigation<br />

durchs Menü erfolgt genau<br />

gleich wie bei OBT. Der Treuhandkunde<br />

arbeitet direkt in der Finanzoder<br />

Lohnbuchhaltung bei OBT.<br />

Zur Verfügung gestellt werden diejenigen<br />

Funktionen in den ABACUS-<br />

Modulen, welche der Treuhandkunde<br />

zur Abwicklung des Tagesgeschäftes<br />

und als persönliche Information<br />

üblicherweise benötigt:<br />

■ BUCHUNGSMASKE<br />

FINANZBUCHHALTUNG<br />

Die Erfassung von Buchungen<br />

ist in der Handhabung gleich<br />

wie bei OBT:<br />

■ Jede Feldeingabe wird<br />

sofort geprüft.<br />

■ Die Auswahl von Konten über<br />

die entsprechende Auswahlliste<br />

erfolgt einfach und effizient.<br />

■ Richtlinien für die Kontierung<br />

von Fibu-Belegen stehen über<br />

das Internet zur Verfügung.<br />

■ Einzelbuchungen, Sammelbuchungen,<br />

Splittbuchungen,<br />

Kostenstellenbuchungen<br />

können schnell und einfach<br />

erfasst werden.<br />

■ Sämtliche über Internet erfasste<br />

Buchungen sind sofort nachgeführt<br />

und stehen für die Auswertung<br />

auf dem Bildschirm, über<br />

den Drucker, im Excel oder als<br />

PDF zur Verfügung.<br />

Seite 8 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

■ AUSWERTUNGEN<br />

FINANZBUCHHALTUNG<br />

Aussagekräftige Auswertungen<br />

werden in vergleichbarer Geschwindigkeit<br />

wie bei einer Installation<br />

vor Ort am Bildschirm<br />

angezeigt und können auf dem<br />

Drucker ausgegeben werden:<br />

■ Bilanz/Erfolgsrechnung<br />

■ Kontoauszug<br />

■ Kostenstellenauszug<br />

■ LOHNBUCHHALTUNG<br />

In der Lohnbuchhaltung stehen<br />

für den Treuhandkunden folgende<br />

Funktionen zur Verfügung:<br />

■ Unterhalt Personalstamm<br />

■ Erfassung variabler Lohndaten<br />

■ DEBITOREN- UND<br />

KREDITORENBUCHHALTUNG<br />

Ab ABACUS-Version 2008 istauch<br />

das Führen der Debitoren- und<br />

Kreditorenbuchhaltung über<br />

AbaTreuhand Web geplant.<br />

■ FREIGABEN<br />

ABATREUHAND WEB:<br />

■ Finanz- und Lohnbuchhaltung<br />

ab ABACUS-Version 2007.10<br />

(ab ca. Ende April 2007)<br />

■ Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung<br />

ab ABACUS-<br />

Version 2008<br />

FAZIT<br />

Das AbaTreuhand Web ist eine<br />

professionelle Business Software-Lösung<br />

für Gelegenheitsanwender<br />

und für Profis, die eine<br />

flexible Arbeitsteilung zwischen<br />

Treuhandkunde und OBT erlaubt.<br />

Für den Datenaustausch<br />

sind keine Schnittstellen nötig.<br />

Auch eine Softwareinstallation<br />

beim Treuhandkunden fällt weg.<br />

Der Betrieb ist zeit- und ortsunabhängig,<br />

eine Internet-Verbindung<br />

genügt. Die SSL-Verschlüsselung<br />

gewährleistet eine hohe<br />

Sicherheit. Dank Canoo-Technologie<br />

ist schnelles Arbeiten<br />

garantiert. Die aktuellen Daten<br />

stehen sowohl dem Treuhandkunden<br />

wie OBT jederzeit zur Verfügung.<br />

Mit AbaTreuhand Web<br />

hat ABACUS seine Anwendungspalette<br />

um ein weiteres attraktives<br />

Modul erweitert. Die Software-Lösung<br />

eignet sich sowohl<br />

für Kleinbetriebe wie auch für<br />

grössere Unternehmungen.


Seite 9 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

E-Mail-Archivierungs-Software schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe<br />

EFFIZIENTER UND<br />

GARANTIERT GESETZESKONFORM<br />

Kein KMU, keine Verwaltung kommt ohne E-Mails aus. Heute verfügt jede Firma, jede<br />

Firmenabteilung und fast jeder Mitarbeitende über eine E-Mail-Adresse. Die rasche<br />

Art, Informationen von A nach B zu transportieren, hat sich überall etabliert und die<br />

tägliche Mailkommunikation nimmt kontinuierlich zu. Umso grösseres Gewicht erhält<br />

deshalb eine gut organisierte und rechtskonforme Mail-Ablage.<br />

Reto Schaffner<br />

Partner<br />

Informatik<br />

Zürich und<br />

St. Gallen<br />

Gemäss dem Technologie-Forschungsinstitut<br />

Gartner Research<br />

wird die Mailflut innerhalb der<br />

nächsten Jahre um 30 Prozent<br />

ansteigen. Da die meisten E-Mails<br />

geschäftsrelevante Daten enthalten,<br />

sind die Unternehmungen<br />

gefordert, die Verwaltung der<br />

E-Mails zu strukturieren und eine<br />

rechtsgültige Archivierung sicherzustellen.<br />

Der Anteil der geschäftsrelevanten<br />

E-Mails beläuft sich<br />

auf bis zu 75 Prozent. Zwar kosten<br />

die Diskkapazitäten (Festplatten)<br />

heute nicht mehr alle Welt. Dafür<br />

müssen sich E-Mail-Server mit<br />

Themen wie Kapazitätsproblemen<br />

bei der Datensicherung oder hoher<br />

Verwaltungsbedarf befassen. In<br />

einer 100-köpfigen Firma belaufen<br />

sich die Kosten bei 200 Arbeitstagen<br />

jährlich und einem Stundenansatz<br />

von 50 Franken auf 167 000<br />

Franken, wenn jeder Mitarbeitende<br />

pro Tag 10 Minuten für seine<br />

Mail-Organisation verwendet. Der<br />

effektive Aufwand pro Mitarbeitender<br />

und Mailbox wir international<br />

jedoch auf 45 Minuten täglich<br />

geschätzt.<br />

RECHTLICHE AUFBEWAH-<br />

RUNGSPFLICHT FÜR E-MAILS<br />

Alles was vertraglich, steuerrechtlich<br />

und nach Bestimmungen der<br />

kaufmännischen Buchführung relevant<br />

ist, muss aufbewahrt werden.<br />

Für E-Mails gilt die gleiche Aufbewahrungspflicht<br />

wie für Briefe,<br />

Faxe oder andere<br />

Dokumente <strong>–</strong> in der<br />

Schweiz sind dies im<br />

Normalfall 10 Jahre.<br />

Seit dem 1. Juni 2002<br />

gelten im Handelsrecht<br />

die neuen Bestimmungen<br />

des Obligationenrechts<br />

über<br />

die kaufmännische<br />

Buchführung sowie<br />

die Verordnung über<br />

die Führung und<br />

Aufbewahrung von<br />

Geschäftsbüchern <strong>–</strong><br />

GeBüV. Falls die Führung<br />

und Aufbewahrung<br />

der Geschäftsbücher<br />

elektronisch<br />

erfolgt, sind folgende<br />

Grundsätze der<br />

GeBüV einzuhalten:<br />

Allgemeine Sorgfaltspflicht,<br />

Verfügbarkeit, Datenintegrität<br />

(Echtheit), Aufzeichnung der<br />

Zugriffe, Sicherstellen jederzeitiger<br />

Lesbarkeit der Daten, Regelung der<br />

Datenmigration, Trennung von archivierter<br />

und aktueller Information.<br />

SPEZIFISCHE E-MAIL-ARCHI-<br />

VIERUNGS-SOFTWARE<br />

Da es schwierig ist, geschäftsrelevante<br />

von privaten E-Mails zu unterscheiden,<br />

empfiehlt sich eine sofortige<br />

Archivierung beim Eingang der<br />

E-Mails. Ein entsprechender Spamund<br />

Virenfilter separiert zudem<br />

unerwünschte E-Mails. Alle E-Mails,<br />

die nicht umgehend zur Verfügung<br />

stehen müssen, oder E-Mails, welche<br />

älter als 4 bis 5 Monate sind,<br />

werden mit Vorteil auf einen kostengünstigen<br />

Datenträger ausgelagert.<br />

Mit einem Volltextsuche-Modul<br />

können die Mails schnell aufgrund<br />

des Inhalts abgerufen werden.<br />

Werden sämtliche eingehenden<br />

E-Mails archiviert, müssen die<br />

Mitarbeiter in Bezug auf den<br />

Datenschutz entsprechend informiert<br />

werden. All dies lässt sich mit<br />

einer spezifischen E-Mail-Archivierungs-Software<br />

lösen.<br />

Für deren Installierung werden in<br />

der Regel ein bis zwei Tage benötigt.<br />

Je nach Ausgangslage empfiehlt<br />

sich eine konzeptionelle Beratung,<br />

damit organisatorische und systemtechnische<br />

Aspekte behandelt werden<br />

können.<br />

FAZIT<br />

Wer sich für den Einsatz einer<br />

E-Mail-Archivierungs-Softwarelösung<br />

entscheidet, hält die gesetzlichen<br />

Vorschriften und Richtlinien<br />

ein und verhilft seiner Unternehmung<br />

zu einem prozessoptimierten<br />

Ablauf, mit welchem sich<br />

massiv Kosten sparen lassen.


Kundenporträt<br />

STREULI PHARMA<br />

GENERIKA-PIONIER<br />

Seit Generationen verbindet das<br />

Unternehmen erfolgreich Innovation<br />

mit Tradition. Diese Grundwerte<br />

bilden die Basis für qualitativ<br />

hochwertige Produkte seit über 130<br />

Jahren. Die ersten eigenen Präparate<br />

wurde in den 20er-Jahren des<br />

vorigen Jahrhunderts entwickelt<br />

und produziert. 1971 lancierte die<br />

Streuli Pharma AG Acetalgin (mit<br />

dem Wirkstoff Paracetamol), das<br />

erste Generikum, das auf den<br />

Markt kam. Die Produktion und<br />

in Folge auch die Produktionsgebäude<br />

wurden seither ständig ausgebaut.<br />

Heute beliefert die Streuli<br />

Pharma AG als hochtechnologisiertes<br />

Unternehmen gesamtschweizerisch<br />

mehr als 3000 Kunden im<br />

Gesundheitswesen. Der Anteil der<br />

Streuli-Präparate am Gesamtumsatz<br />

beträgt 45 Prozent und wird<br />

kontinuierlich ausgebaut.<br />

<strong>DIE</strong> MITARBEITER <strong>–</strong><br />

DAS HÖCHSTE GUT<br />

Auch die Mitarbeiterzahl hat sich in<br />

den letzten 10 Jahren um 65 Prozent<br />

erhöht von 206 Personen im Jahr<br />

1996 auf gegenwärtig 340 Mitarbeitende.<br />

Die Mitarbeiter sind der<br />

Schlüssel zum Erfolg des Unternehmens.<br />

Das hat sich auch mit<br />

der Einführung neuer Technologien<br />

nicht verändert. Im Gegenteil:<br />

Die Arbeit in der Pharmaindustrie<br />

stellt immer grössere Anforderungen<br />

an das Wissen und Verantwortungsbewusstsein<br />

der Mitarbeiter.<br />

Streuli Pharma AG weiss, dass sich<br />

die Mitarbeiter nur im richtigen<br />

Umfeld entfalten können, um den<br />

hohen Qualitätsansprüchen gerecht<br />

zu werden. Deshalb legt<br />

das Unternehmen grossen Wert<br />

auf ein gutes Betriebsklima, in dem<br />

sich die Mitarbeiter wohl fühlen.<br />

Seite 10 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Die Annalen von Streuli gehen zurück bis ins Jahr 1867, als Gottfried Streuli im Städtchen<br />

Uznach eine Apotheke eröffnet. In den frühen 70er-Jahren war die G. Streuli & Co<br />

AG das erste Unternehmen in der Schweiz, das mit der Produktion von preiswerten<br />

Generika begann. Heute ist die Streuli Pharma AG die Nummer vier im schweizerischen<br />

Generikamarkt und wird in der fünften Generation von Familienangehörigen geführt.<br />

Dietmar Zacher, CFO und Geschäftsleitungsmitglied der Streuli Pharma AG: «Nur in einem<br />

optimalen Betriebsklima kann höchste Qualität erbracht werden.»<br />

Streuli Pharma AG will in jedem<br />

Sinne des Wortes ein Familienunternehmen<br />

sein.<br />

OPTIMALE GRÖSSE FÜR<br />

RATIONALITÄT UND FLEXIBI-<br />

LITÄT IN DER PRODUKTION<br />

Neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung<br />

und Innovationsfreudigkeit<br />

charakterisiert sich die<br />

Streuli Pharma AG durch die Konstanz<br />

in der Qualität ihrer Produkte.<br />

Obwohl sich die Technik und Produktionsmethoden<br />

grundlegend verändert<br />

haben, ist die Motivation von<br />

Streuli stets die gleiche geblieben:<br />

qualitativ hochwertige Produkte zu<br />

vernünftigen Preisen anzubieten.<br />

Dabei spielt auch der optimale Kundendienst<br />

eine grosse Rolle. Damit<br />

das Unternehmen flexibel genug ist,<br />

um die individuelle Betreuung seiner<br />

Kunden zu gewährleisten, muss<br />

es auch die richtige Grösse haben,<br />

um rationell produzieren zu können.<br />

HOHES VERANTWORTUNGS-<br />

BEWUSSTSEIN SCHAFFT<br />

VERTRAUEN<br />

Der konstant hohe Qualitätsanspruch,<br />

der sich seit der Gründung<br />

wie ein rotes Band durch die Firmentätigkeit<br />

zieht, schafft bei Ärzten,<br />

Zahnärzten, Tierärzten, Spitälern<br />

und Apotheken in allen Teilen<br />

der Schweiz ein hohes Vertrauen.<br />

Streuli Pharma AG nimmt ihre<br />

Verantwortung aber auch gegenüber<br />

der Gesellschaft, dem Gesundheitssystem<br />

und der Region, der<br />

das Unternehmen seit seiner Gründung<br />

treu geblieben ist, wahr.<br />

Die OBT unterstützt und berät die<br />

Streuli Pharma AG in den Bereichen<br />

Wirtschaftsprüfung, Abschlussberatung,<br />

Steuerberatung und Unternehmensberatung<br />

als zuverlässiger<br />

Partner.


Seite 11 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Jacqueline Grob im Gespräch mit Nicole Luder<br />

DER NEUE LOHNAUSWEIS SCHAFFT<br />

KLARE LOHNSTRUKTUREN<br />

Der über 30 Jahre alte Lohnausweises hat ausgedient. An seine Stelle ist am 1. Januar<br />

2007 der neue Lohnausweis (NLA) getreten. Dieser zielt auf mehr Transparenz und<br />

Detailliertheit. Da vielen vieles noch unklar ist, haben wir mit Nicole Luder, Steuerspezialistin<br />

bei OBT AG, ein Gespräch geführt. Sie verhilft uns zu mehr Durchblick.<br />

Nicole Luder, nach langem<br />

Hin und Her wurde der neue<br />

Lohnausweis (NLA) auf den<br />

1. Januar 2007 definitiv eingeführt.<br />

Warum wurde der<br />

NLA überhaupt geschaffen?<br />

Das bekannte, über 30-jährige<br />

Formular «Lohnausweis», das<br />

bis anhin für die Steuererklärung<br />

verwendet wurde, gab es in<br />

ganz unterschiedlichen Varianten<br />

je nach Kanton. Als Folge<br />

des Steuerharmonisierungsgesetzes<br />

und aufgrund der in den<br />

letzten Jahren stark veränderten<br />

Gehaltszusammensetzungdrängte<br />

sich die Ausarbeitung eines<br />

einheitlichen Formulars auf.<br />

Der NLA ist zweifellos vorteilhaft<br />

für die Steuerverwaltung.<br />

Ist er aber auch<br />

nutzbringend für die KMU?<br />

Der NLA ermöglicht und bietet<br />

Gelegenheit, klare und einfache<br />

Lohnstrukturen einzuführen. Spesenwünsche<br />

anstatt Lohn der<br />

Arbeitnehmer können durch den<br />

Arbeitgeber abgewendet werden.<br />

Es entsteht eine gerechtere<br />

Steuerbelastung bei den Gehaltsnebenleistungen.Gesamtschweizerisch<br />

besteht nun ein einheitliches,<br />

multifunktionales Formular<br />

für Lohn, Renten, VR-Entschädigungen.<br />

Der NLA ist zudem informatik-<br />

und scannertauglich.<br />

Welches sind die wesentlichen<br />

neuen Punkte beim<br />

NLA?<br />

Der NLA ist dank der neuen<br />

Gestaltung und dem Additionsprinzip<br />

übersichtlicher. Mit der<br />

detaillierten Gliederung in Spesen,<br />

Naturalleistungen und Gehaltsnebenleistungen<br />

wird der<br />

Arbeitgeber stärker in die Pflicht<br />

genommen und somit sein<br />

Bewusstsein gestärkt, welche<br />

Leistungen zu deklarieren sind.<br />

De facto ist dies heute bereits<br />

der Fall, aber bisher wurde dies<br />

weder von den Unternehmen<br />

noch von den Steuerbehörden<br />

konsequent umgesetzt.<br />

Was ist neu bei den<br />

Gehaltsnebenleistungen?<br />

Die Deklaration von Gehaltsnebenleistungen<br />

ist nicht neu, sie<br />

werden aber im NLA konsequent<br />

erfasst. Als Gehaltsnebenleistung<br />

gelten alle Leistungen<br />

des Arbeitgebers, die nicht in<br />

Geldform ausgerichtet werden,<br />

die der Arbeitgeber aber bewerten<br />

kann. Zum Beispiel<br />

Privatanteil Geschäftsauto, Gratisverpflegung<br />

oder Club- und<br />

Vereinsmitgliedschaften über<br />

1000 Franken pro Jahr. Die Bewertung<br />

erfolgt zum Markt- bzw.<br />

Verkehrswert. Durch die Intervention<br />

der Wirtschaftsverbände<br />

wurden Grenzwerte festgelegt,<br />

wobei Spesenauslagen bei deren<br />

Unterschreitung nicht erfasst<br />

werden müssen. Dazu<br />

geben die Randziffern 52 und<br />

72 in der Wegleitung Auskunft.<br />

Zum Stichwort «Spesen»,<br />

was ist hier transparenter?<br />

Sämtliche Pauschalen sind wie<br />

bisher betragsmässig zu dekla-<br />

rieren. Auch die effektiven Spesenvergütungen,<br />

wenn vorgegebene<br />

Richtwerte der Wegleitung<br />

zum Ausfüllen der Lohnausweise<br />

nicht eingehalten werden<br />

oder wenn kein von den<br />

Steuerbehörden genehmigtes<br />

Spesenreglement vorliegt.<br />

Einige Kriterien sind<br />

detaillierter zu deklarieren.<br />

Gibt es auch solche, die<br />

entfallen?<br />

Ja, auf dem NLA fehlen Fragen<br />

über die Anzahl Schichttage,<br />

Angaben zu Kinderzulagen sowie<br />

den Arbeitsort. Angaben,<br />

die für die Festlegung der Berufskosten<br />

nötig sind, werden<br />

mit den Steuererklärungsformularen<br />

erhoben. Dadurch werden<br />

die Arbeitgeber entlastet.<br />

Bei den Kinderzulagen empfehlen<br />

wir einen Vermerk unter<br />

Bemerkungen, da dies als Indiz<br />

von den Steuerbehörden für die<br />

Gewährung des «Kinderabzugs»<br />

herangezogen wird.<br />

Was empfehlen Sie den<br />

KMU-Verantwortlichen, um<br />

das neue Formular in den<br />

Griff zu bekommen?<br />

Auf der Homepage der schweizerischen<br />

Steuerkonferenz unter<br />

www.steuerkonferenz.ch sind<br />

sämtliche Informationen über<br />

den NLA zu finden. Auch wir von<br />

der OBT geben gerne detailliert<br />

Auskunft auf alle Fragen.<br />

Nicole Luder ist Treuhänderin<br />

mit eidg. Fachausweis und dipl.<br />

Steuersekretärin GFS. Sie ist als<br />

Steuerberaterin bei OBT AG in<br />

St. Gallen, tätig. Als Steuerspezialistin<br />

ist sie auch Referentin an<br />

den NLA-Seminaren von OBT.


Ein Beispiel aus der OBT Praxis zeigt<br />

auf, wie sich das auswirken kann:<br />

Ein Unternehmer hatte seit mehr<br />

als einem Jahr intensiv und zielstrebig<br />

an seiner Unternehmensnachfolge<br />

gearbeitet. Gemeinsam<br />

mit dem potenziellen Käufer wurden<br />

alle Fragen von der Finanzierung<br />

über die Steuerfolgen bis hin<br />

zu der Mitarbeit nach dem Verkauf<br />

zur Zufriedenheit beider Seiten<br />

geklärt. Dem Unternehmensverkauf<br />

stand somit nichts mehr im Weg<br />

und die Kaufverträge wurden erstellt.<br />

Die Unterzeichnung war auf<br />

einen Samstagmorgen im Sitzungszimmer<br />

der Unternehmung vereinbart<br />

worden. Die Familie des Verkäufers<br />

erschien vollzählig und der<br />

Käufer kam in Begleitung seiner<br />

Ehefrau. Die Verträge wurden nochmals<br />

kurz besprochen und anschliessend<br />

sollte zur Unterzeichnung geschritten<br />

werden. Beim Ansetzen zur<br />

ersten Unterschrift legte der Verkäufer<br />

den Kugelschreiber jedoch<br />

wieder hin und äusserte mit unsicherer<br />

Stimme, dass er den Verkauf nicht<br />

vollziehen könne und die Verhandlungen<br />

hiermit abgebrochen seien.<br />

■ MÖGLICHE ERKLÄRUNGEN<br />

FÜR <strong>DIE</strong>SE ÜBERRASCHENDE<br />

KEHRTWENDE<br />

1. Die fachtechnische Abwicklung<br />

der Nachfolge hatte dem Verkäufer<br />

keinen Raum für eine Auseinandersetzung<br />

mich sich selbst gelassen.<br />

Seite 12 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Nachfolgeregelung erfolgreich umsetzen<br />

EMOTIONEN VON ANFANG AN ZULASSEN!<br />

Wenn sich Unternehmer und Unternehmerinnen mit dem Prozess der Nachfolgeregelung<br />

befassen, werden sie von Experten meistens detailliert informiert, welche finanziellen<br />

und technischen Aspekte es zu beachten, welche Regeln und Gesetze es einzuhalten<br />

gilt. Häufig geht dabei aber vergessen oder es wird nur am Rande erwähnt,<br />

dass der schwierigste und unberechenbarste Faktor in der Nachfolgeregelung die<br />

Emotionen des Verkäufers oder auch des Käufers darstellen.<br />

Bernhard Althaus<br />

KMU-Beratung<br />

St. Gallen<br />

Christoph Brunner<br />

Partner<br />

KMU-Beratung<br />

St. Gallen<br />

Vater und Sohn Palatini haben gut lachen. Sie haben ihre Nachfolgeregelung erfolgreich<br />

über die Bühne gebracht. Das Malergeschäft in Steinach und St. Gallen <strong>–</strong> seit<br />

über 40 Jahren ein Familienbetrieb <strong>–</strong> wurde vor einigen Jahren im Hinblick auf den<br />

Generationenwechsel von Guido Palatini (rechts im Bild) zu Sohn Valentino in eine AG<br />

umgewandelt. Auch im emotionalen Bereich überliessen die beiden nichts dem Zufall.<br />

Der Patron heisst nun Valentino Palatini. Guido konnte ihm guten Gewissens das Feld<br />

überlassen und steht bei Bedarf mit seinem umfassenden Know-how zur Verfügung.<br />

2. Der Unternehmer hatte sich nicht<br />

zugestanden, dass ein Verkauf eine<br />

höchst emotionale Angelegenheit<br />

ist.<br />

3. Der Nachfolgeprozess brachte<br />

zusätzlich zum Tagesgeschäft eine<br />

hohe Arbeitsbelastung mit sich. Die


Seite 13 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Zeit für ein ausgiebiges «Insichkehren»<br />

war dadurch nicht vorhanden.<br />

4. Der Unternehmer wurde vom<br />

Tempo des Prozesses überrascht<br />

und konnte emotional nicht mehr<br />

mithalten.<br />

5. Der Unternehmer wurde von der<br />

externen Begleitung zu wenig auf<br />

die emotionalen Aspekte eines Unternehmensverkaufes<br />

hingewiesen.<br />

Die vorhandenen psychologischen<br />

Barrieren können in vier Bereichen<br />

zusammengefasst werden:<br />

■ Interessenkonflikt<br />

■ Generationenkonflikt<br />

■ Existenzängste<br />

■ Erhaltung des Lebenswerkes<br />

INTERESSENKONFLIKT<br />

Der Verkäufer strebt sicher an,<br />

einen möglichst hohen Verkaufspreis<br />

zu erzielen. Je höher aber der<br />

Verkaufspreis ausfällt, umso schwieriger<br />

wird es für den Nachfolger,<br />

seinen finanziellen Verpflichtungen<br />

nachzukommen. Kommen nun auch<br />

noch die Interessen des Ehepartners<br />

und der Nachfolger hinzu,<br />

wird es immer schwieriger, den<br />

entsprechenden Konflikten aus<br />

dem Weg zu gehen. Damit diese<br />

ausgeräumt werden können, ist<br />

eine exakte Situationsanalyse unumgänglich.<br />

BEISPIELE VON FRAGEN ZU<br />

PSYCHOLOGISCHEN ASPEKTEN:<br />

■ Wie sehen meine Zukunftsperspektiven nach dem<br />

Unternehmensverkauf aus?<br />

■ Was unternehme ich nach dem Verkauf?<br />

GENERATIONENKONFLIKT<br />

Generationenkonflikte gibt es, seit<br />

Menschen die Erde besiedeln. Auch<br />

innerhalb der Familie kann man<br />

leicht nachvollziehen, wie und wo<br />

Generationenkonflikte entstehen.<br />

In Bezug auf die Unternehmensführung<br />

können diese allerdings<br />

noch ausgeprägter ausfallen. Viele<br />

Generationenkonflikte entstehen<br />

auch durch veränderte Wertvorstellungen.<br />

Da ist jener Unternehmer,<br />

der seit Jahren an einer unrentablen<br />

Sparte festhält, weil sein<br />

Geschäft auf diese Weise gross<br />

geworden ist. Sein Sohn hat dagegen<br />

andere Vorstellungen. Im<br />

Gegensatz zum Vater, dessen Geschäftsführung<br />

von Vorsicht geleitet<br />

war, sprüht der nachfolgewillige<br />

Sohn vor Tatendrang. Generationenkonflikte<br />

können auch durch<br />

unterschiedliche Bildungswege entstehen.<br />

Nicht zuletzt sind sie vielfach<br />

geprägt von unterschiedlichen<br />

Charaktereigenschaften.<br />

EXISTENZÄNGSTE<br />

Existenzängste beschränken sich<br />

häufig nicht einfach auf den materiellen<br />

Bereich. Plötzlich kommen Fragen<br />

auf wie: Was tun, wenn die Unternehmensnachfolge<br />

gelöst ist? Wie<br />

gestalte ich meine Zukunft ohne<br />

mein Unternehmen? Wie gehe ich<br />

mit dem Macht- und Ansehensverlust<br />

um? Wie werde ich mit dem<br />

Älterwerden fertig?<br />

■ Wer bin ich nachher, wenn ich kein Unternehmer mehr bin?<br />

■ Wie gehe ich mit dem Macht- und Ansehensverlust um?<br />

■ Wovon lebe ich, reicht es für den Lebensabend?<br />

■ Was passiert mit dem Unternehmen, mit den Arbeitsplätzen?<br />

■ Wie vertrage ich mich mit dem neuen Inhaber?<br />

■ Ist eine zeitlich beschränkte Zusammenarbeit<br />

überhaupt denkbar?<br />

■ Wie wird die Nachfolgelösung von allen Partnern<br />

aufgenommen?<br />

ERHALTUNG DES<br />

LEBENSWERKS<br />

Unternehmer neigen dazu, sich<br />

über ihr Lebenswerk zu definieren.<br />

Mit der Geschäftsübergabe wird in<br />

gewissem Sinne auch das Lebenswerk<br />

aufgegeben.<br />

Diesem Aspekt muss gebührend<br />

Rechnung getragen werden. Grosse<br />

Probleme entstehen vor allem<br />

dann, wenn sich der Unternehmer<br />

zu einseitig auf das Geschäft ausrichtete<br />

und sich nur dafür engagierte.<br />

Der Glaube an die eigene Unersetzbarkeit<br />

verhindert nicht selten eine<br />

erfolgreiche Geschäftsnachfolge.<br />

<strong>WIE</strong> SICH PSYCHOLOGISCHE<br />

BARRIEREN ABBAUEN LASSEN<br />

Ein hilfreiches Instrument zur Überwindung<br />

psychologischer Barrieren<br />

bietet die gezielte Reflektion<br />

der eigenen Situation und die Vorstellung<br />

von der eigenen Zukunft.<br />

Schreiben Sie dabei alle Fragen, die<br />

Sie beschäftigen, auf!<br />

Versuchen Sie die Fragen offen und<br />

ehrlich zu beantworten. Dies geht<br />

nicht von heute auf morgen! Nehmen<br />

Sie sich dazu die Zeit, die Sie<br />

brauchen!<br />

FAZIT<br />

Parallel zur fachtechnischen Abwicklung<br />

der Nachfolge muss der<br />

Unternehmer so früh wie möglich<br />

auch seine persönliche<br />

Situation sorgfältig überdenken.<br />

Nur so kann er die eigenen psychologischen<br />

Hürden erkennen.<br />

All die Emotionen, die ein Nachfolgeprozess<br />

mit sich bringt, sollten<br />

zudem nicht ausgeblendet,<br />

sondern zugelassen werden, so<br />

lange, als dies nötig ist. Es empfiehlt<br />

sich auch, den Ruhestand<br />

sowohl im privaten (Hobby, Sport,<br />

Reisen, Kultur, Engagement fürs<br />

Gemeinwohl) wie geschäftlichen<br />

Bereich (Tätigkeit in Berufsverbänden,<br />

Berater im alten Unternehmen)<br />

gut vorzubereiten. Ein<br />

Gespräch mit Freunden, Bekannten,<br />

Unternehmerkollegen oder<br />

einem externen Berater kann<br />

diesbezüglich sehr hilfreich sein.<br />

Werden all diese Punkte berücksichtigt<br />

und angegangen, reduziert<br />

sich das Risiko des Scheiterns<br />

in letzter Sekunde erheblich.


--<br />

Als wirtschaftlich bedeutende Unternehmen<br />

gelten Aktiengesellschaften<br />

(AG), Gesellschaften mit beschränkter<br />

Haftung (GmbH), Genossenschaften,<br />

Vereine und Stiftungen, die zwei<br />

der nachstehenden Grössen in zwei<br />

aufeinander folgenden Geschäftsjahren<br />

überschreiten: Bilanzsumme<br />

von 10 Millionen Franken, Umsatzerlös<br />

von 20 Millionen Franken und 50<br />

Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt.<br />

<strong>WIE</strong> FUNKTIONIERT EIN<br />

INTERNES KONTROLLSYSTEM?<br />

Unter dem internen Kontrollsystem<br />

werden alle von Verwaltungsrat und<br />

Geschäftsleitung angeordneten Vorgänge,<br />

Methoden und Kontrollmassnahmen<br />

verstanden, die dazu<br />

dienen, den ordnungsgemässen<br />

Ablauf des betrieblichen Geschehens<br />

sowie die gesetzeskonforme<br />

Buchführung und Rechnungslegung<br />

sicherzustellen. Das IKS unterstützt<br />

nicht nur die Erreichung der<br />

geschäftspolitischen Ziele und die<br />

Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften,<br />

es trägt auch dazu bei,<br />

das Geschäftsvermögen zu schützen,<br />

Fehler und Unregelmässigkeiten<br />

aufzudecken, zu vermindern<br />

und zu verhindern. Mit Hilfe des<br />

IKS wird die ordnungsgemässe<br />

Buchführung sichergestellt, eine<br />

zeitgerechte und verlässliche finanzielle<br />

Berichterstattung sowie eine<br />

effiziente Geschäftsführung gewährleistet.<br />

Für die Festlegung<br />

und Überwachung des IKS ist der<br />

Verwaltungsrat verantwortlich. Die<br />

Geschäftsleitung trägt die Verantwortung<br />

für die Umsetzung.<br />

<strong>WIE</strong> WIRD DAS IKS DEFINIERT<br />

UND UMGESETZT?<br />

Über die Ausgestaltung des IKS<br />

macht das Gesetz keine Aussage. Es<br />

ist Sache der Unternehmen, Ziele,<br />

Ausgestaltung und Umsetzung zu<br />

entwickeln. Dabei sind die individuellen<br />

Gegebenheiten zu berücksichtigen:<br />

Firmengrösse, Komplexität<br />

der Geschäftstätigkeit und Finanzierungsart.<br />

Zur Bestätigung der<br />

Existenz eines IKS ist es wichtig, dass<br />

dieses dokumentiert, den Geschäftsrisiken<br />

und dem Umfang der Geschäftstätigkeit<br />

angepasst und den<br />

Mitarbeitern bekannt ist. Zudem<br />

muss das definierte IKS angewendet<br />

und umgesetzt werden und<br />

das Kontrollbewusstsein im Unternehmen<br />

muss vorhanden sein.<br />

Seite 14 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Mehr Effizienz und Sicherheit in wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen<br />

DAS INTERNE KONTROLLSYSTEM IKS<br />

PFLICHT UND CHANCE<br />

Die Neuregelung der Revisionspflicht sieht zwei Revisionsarten vor: eine ordentliche<br />

Revision für Publikumsgesellschaften, wirtschaftlich bedeutende Unternehmen und<br />

Gesellschaften, die eine Konzernrechnung erstellen müssen sowie eine eingeschränkte<br />

Revision für KMU. Erstere sind rechtlich verpflichtet, ein internes Kontrollsystem<br />

(IKS) zu führen und dessen Existenz nachzuweisen. Aber auch kleineren Unternehmen<br />

verhilft ein IKS zu mehr Sicherheit und Effizienz.<br />

Urs Frei<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

St. Gallen<br />

René Füglister<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

Zürich<br />

WELCHE ZIELE SOLL<br />

DAS IKS VERFOLGEN?<br />

Bevor das IKS umgesetzt wird, muss<br />

klar sein, welche Ziele zu verfolgen<br />

sind, ob lediglich die gesetzlichen<br />

Erfordernisse einzuhalten oder ob<br />

auch Prozessverbesserungen anzustreben<br />

sind. Folgende Schritte liefern<br />

einen praxisorientierten Ansatz<br />

für die Implementierung:<br />

■ Kontrollen auf Stufe Unternehmen<br />

(z.B. Risikobeurteilung)<br />

festlegen<br />

■ Kontrollen auf Stufe Prozesse<br />

und Transaktionen festlegen<br />

■ die wesentlichen Positionen aus<br />

der Jahresrechnung bestimmen<br />

■ die relevanten Prozesse, welche<br />

die wesentlichen Positionen der<br />

Jahresrechnung beeinflussen,<br />

bestimmen<br />

■ die Prozessbeschreibung inkl.<br />

Risiken und Kontrollen erstellen<br />

■ die IKS-Dokumentation zusammenstellen<br />

■ Wirksamkeit der Kontrollen<br />

beurteilen, Verbesserungen vornehmen<br />

■ Überwachungssystem<br />

einführen.<br />

FAZIT<br />

Der Aufbau und die Dokumentation<br />

eines IKS soll nicht als regulatorisches<br />

Übel betrachtet werden,<br />

sondern als Chance für ein<br />

effizientes Führungs- und Kontrollinstrument.<br />

Die neuen Bestimmungen<br />

zum IKS gelangen<br />

voraussichtlich im Geschäftsjahr<br />

2008 erstmals zur Anwendung.<br />

Wir sind Ihnen beim Auf- und<br />

Ausbau des IKS gerne behilflich.<br />

Verlangen Sie unsere soeben<br />

erschienene IKS-Broschüre unter<br />

info@<strong>obt</strong>.ch.


Seite 15 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Kleine Aktienrechtsrevision<br />

MEHR SPIELRAUM FÜR GRÜNDER<br />

UND VERWALTUNGSRÄTE<br />

Gleichzeitig mit dem neuen GmbH-Recht werden auch einige Bestimmungen im<br />

Aktienrecht angepasst zur Wahrung der Einheit und Konsistenz im Gesellschaftsrecht.<br />

Diese Änderungen werden als «kleine Aktienrechtsrevision» bezeichnet und bringen<br />

einige für die Praxis bedeutsame Neuerungen.<br />

Raphael Schram<br />

Steuer- und<br />

Rechtsberatung<br />

St. Gallen<br />

Nach geltendem Recht sind für die<br />

Gründung einer Aktiengesellschaft<br />

mindestens drei Gründer erforderlich.<br />

Nach neuem Recht kann <strong>–</strong> analog<br />

dem neuen GmbH-Recht <strong>–</strong> eine<br />

Person alleine eine Aktiengesellschaft<br />

gründen. In der Praxis ergibt<br />

sich daraus für eine Einpersonen-AG<br />

die Erleichterung, dass beim Gründungsakt<br />

nebst der Hauptperson<br />

nicht mehr zwei weitere Personen<br />

treuhänderisch mitwirken müssen.<br />

WEGFALL DER PFLICHTAKTIE<br />

FÜR VERWALTUNGSRÄTE<br />

Die Mitglieder des Verwaltungsrates<br />

müssen nach heutigem Recht Aktionäre<br />

sein und somit mindestens<br />

eine Aktie besitzen. Dieses Erfordernis<br />

fällt mit dem neuen Recht weg.<br />

Als Folge dieser Änderung wird<br />

eine neue Bestimmung ins Gesetz<br />

aufgenommen, wonach die Mitglieder<br />

des Verwaltungsrates <strong>–</strong> trotz<br />

allfälligem Fehlen der Aktionärseigenschaft<br />

<strong>–</strong> berechtigt sind, an der<br />

Generalversammlung teilzunehmen<br />

und Anträge zu stellen.<br />

VR-MITGLIEDER VON WOHN-<br />

SITZ- UND NATIONALITÄTS-<br />

VORSCHRIFTEN BEFREIT<br />

Heute muss die Mehrheit der Mitglieder<br />

des Verwaltungsrates in der<br />

Schweiz wohnen und das schweizer<br />

Bürgerrecht oder das Bürgerrecht<br />

eines Mitgliedstaates der EU<br />

oder der EFTA besitzen. Diese Gesetzesbestimmung<br />

wird aufgehoben.<br />

Somit kann der Verwaltungsrat<br />

künftig mit Ausländern bestellt werden,<br />

die keinen Wohnsitz in der<br />

Schweiz haben.<br />

Vorbehalten bleibt nach dem<br />

neuen Recht einzig das Erfordernis,<br />

dass eine Person, die ihren<br />

Wohnsitz in der Schweiz hat, die<br />

Gesellschaft vertreten kann. Bei<br />

diesem Vertreter kann es sich um<br />

ein Mitglied des Verwaltungsrates<br />

oder um einen Direktor handeln.<br />

Falls nur ein Direktor oder ein Verwaltungsrat<br />

mit Wohnsitz in der<br />

Schweiz bestellt wird, muss dieser


zur alleinigen Vertretung der Gesellschaft<br />

ermächtigt sein, also die Einzelzeichnungsbefugnis<br />

besitzen.<br />

ANGABE DER RECHTSFORM<br />

IN DER FIRMA WIRD OBLIGA-<br />

TORISCH<br />

Nach geltendem Recht muss die<br />

Rechtsform in der Firma einer Aktiengesellschaft<br />

nur dann angegeben<br />

werden, wenn die Firma Personennamen<br />

enthält (zum Beispiel<br />

«Meier AG»). Neu muss bei der<br />

Aktiengesellschaft die Rechtsform<br />

stets als Bestandteil der Firma<br />

angegeben werden (also zum<br />

Beispiel «Jaribos AG»). Bestehende<br />

Aktiengesellschaften, bei welchen<br />

die Rechtsform nicht als Bestandteil<br />

der Firma angegeben ist (zum<br />

Beispiel reine Fantasiebezeichnung<br />

«Jaribos» als Firma), haben nach<br />

dem Inkrafttreten des neuen Rechts<br />

eine Übergangsfrist von zwei<br />

Jahren, um die Firma und somit<br />

die Statuten entsprechend anzupassen.<br />

INKRAFTTRETEN<br />

VORAUSSICHTLICH PER<br />

1. JANUAR 2008<br />

Lange wurde erwartet, dass das<br />

neue GmbH-Recht und somit auch<br />

die obigen Änderungen im Aktienrecht<br />

per 1. Juli 2007 in Kraft treten<br />

würden. Nun zeigt sich, dass die<br />

Überarbeitung der mit diesen Gesetzesänderungenzusammenhängenden<br />

Ausführungsbestimmungen<br />

offenbar mehr Zeit beanspruchen als<br />

geplant. Gemäss Mitteilung des<br />

Bundesamtes für Justiz werden die<br />

neuen Bestimmungen voraussichtlich<br />

am 1. Januar 2008 in Kraft treten.<br />

FAZIT<br />

Gleichzeitig mit der Revision des<br />

GmbH-Rechts (siehe dazu KMU<br />

Praxis Nr. 15, 2006) werden verschiedene<br />

Bestimmungen im Aktienrecht<br />

geändert und mit dem<br />

neuen GmbH-Recht harmonisiert.<br />

Für die Praxis bedeutsam sind vor<br />

allem die Möglichkeit zur Gründung<br />

einer Aktiengesellschaft<br />

durch eine Einzelperson sowie<br />

der Wegfall der Nationalitätsvorschriften<br />

und die Milderung der<br />

Wohnsitzpflicht beim Verwaltungsrat.<br />

Zudem muss ein Verwaltungsrat<br />

keine Pflichtaktie der<br />

AG mehr besitzen. Schliesslich<br />

ist in der Firma neu zwingend die<br />

Rechtsform anzugeben.<br />

In der Schweiz wird bei als Kapitalgesellschaft<br />

geführten Betrieben<br />

der Gewinn zuerst bei der Kapitalgesellschaft<br />

und dann nochmals<br />

bei der späteren Gewinnausschüttung<br />

beim Beteiligten auf privater<br />

Stufe besteuert. Zudem ist auf<br />

Seite 16 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Geringere Steuerbelastung von Dividendenausschüttungen<br />

STEUERENTLASTUNG FÜR KMU<br />

In den letzten Jahren haben verschiedene Kantone die<br />

Steuergesetze revidiert und das Halbsatzverfahren eingeführt.<br />

Damit soll die wirtschaftliche Doppelbelastung,<br />

d. h. die Besteuerung der Unternehmensgewinne auf der<br />

Stufe der Kapitalgesellschaft und der Beteiligten, gemildert<br />

werden. Diese Änderungen wurden in vielen Kantonen<br />

per 1. Januar 2007 in Kraft gesetzt und gelten für Dividenden,<br />

die nach diesem Stichtag ausgeschüttet werden.<br />

Kt.<br />

Otmar Sieber<br />

Partner<br />

Steuer- und<br />

Rechtsberatung<br />

St. Gallen<br />

Anton Häfliger<br />

Steuer- und<br />

Rechtsberatung<br />

St. Gallen<br />

Milderung<br />

Dividende zum Satz X<br />

Mindestbeteiligung<br />

Doppelbelastung des Gesamteinkommens<br />

Kantons- und Gemeindeebene für<br />

das im Betrieb investierte Vermögen<br />

eine Kapitalsteuer zu entrichten.<br />

Diese Steuern führten nicht<br />

selten zu einer Steuerbelastung<br />

zwischen 40 und 50 Prozent der<br />

erzielten Gewinne. Im Ausland besteht<br />

oft keine solche wirtschaftliche<br />

Doppelbesteuerung und es<br />

sind auf Unternehmensebene in<br />

der Regel keine Kapitalsteuern zu<br />

bezahlen.<br />

STEUERENTLASTUNGEN<br />

BEI DEN KANTONEN<br />

Mit der Einführung einer privilegierten<br />

Dividendenbesteuerung soll diese<br />

übermässige Steuerbelastung<br />

bei qualifizierten Beteiligungen (Mindestbeteiligungsquoten)<br />

gemildert<br />

werden. Diese sind von Kanton zu<br />

Kanton verschieden (siehe Tabelle).<br />

Mehrere Kantone sehen auch eine<br />

Reduktion bei der privaten Vermögenssteuer<br />

für qualifizierte Beteiligungen<br />

vor. In Kantonen, welche die<br />

In Kraftsetzung<br />

AG Ja 10% 40% 1.1.2007<br />

1.1.2007<br />

AI Ja 10% oder 2 Mio. 2007: 45% (jährl. Anpassung durch Grosser Rat)<br />

AR Vorgesehen 10% oder 2 Mio. 60% Revisionsentwurf<br />

BE Vorgesehen 10% oder 2 Mio. 60% voraussichtlich 1.1.2008<br />

GL Ja 10% 20% 1.1.2007<br />

GR Ja 10% 50% 1.1.2006<br />

LU Ja 5% oder 5 Mio. 50% 1.1.2005<br />

1.1.2001<br />

NW Ja 5% oder 5 Mio. 50% (30%)<br />

(geplante Änderung per 1.1.2008)<br />

OW Ja 20% 50% 1.1.2001<br />

SG Ja 10% 50% 1.1.2007<br />

SH Ja 20% oder 2 Mio. 50% 1.1.2004<br />

SO 14.3.2007 10% 50% voraussichtlich 1.1.2008<br />

SZ Ja 5% 25% 1.1.2007<br />

TG Ja 5% 50% 1.1.2007<br />

UR Ja 10% 40% 1.1.2007<br />

ZG Ja 5% oder 5 Mio. 70% 1.1.2007<br />

ZH Nein


Seite 17 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Dividenden weiterhin voll besteuern,<br />

werden die Beteiligten bei grossen<br />

Dividendenausschüttungen unter<br />

Umständen einen Wohnsitzwechsel<br />

prüfen. In verschiedenen Fällen kann<br />

dies Steuereinsparungen in der<br />

Grössenordnung von 20 Prozent der<br />

Dividenden ermöglichen.<br />

SITUATION BEI DEN<br />

BUNDESSTEUERN<br />

Die Bundesversammlung hat am<br />

23. März 2007 das Bundesgesetz<br />

über die Verbesserung der steuerlichen<br />

Rahmenbedingungen für unternehmerische<br />

Tätigkeiten und<br />

Investitionen (Unternehmenssteuerreform<br />

II) verabschiedet. Darin<br />

wird für die direkte Bundessteuer<br />

unter anderem eine Teilbesteuerung<br />

der Einkünfte aus Beteiligungen<br />

(Dividenden, Verkauf von Beteiligungen<br />

im Geschäftsvermögen usw.)<br />

eingeführt. Vorausgesetzt wird dafür<br />

eine Mindestquote von 10 Prozent.<br />

Die entsprechenden Einkünfte<br />

abzüglich der zurechenbaren Aufwände<br />

sind im Privatvermögen im<br />

Umfang von 60 Prozent und im Geschäftsvermögen<br />

im Umfang von<br />

50 Prozent steuerbar. Da gegen<br />

diese Gesetzesänderung voraus-<br />

sichtlich das Referendum ergriffen<br />

wird, ist nicht klar, wann beziehungsweise<br />

ob diese Neuregelung<br />

in Kraft treten wird.<br />

VORTEILE DER PRIVILE-<br />

GIERTEN DIVIDENDEN-<br />

BESTEUERUNG<br />

Viele Unternehmer haben aufgrund<br />

der wirtschaftlichen Doppelbelastung<br />

die Gewinne nicht im<br />

möglichen Umfang als steuerbare<br />

Dividenden bezogen und in der<br />

Gesellschaft thesauriert. Bei der<br />

Regelung der Geschäftsnachfolge<br />

bereitet dies oft Schwierigkeiten,<br />

da potenzielle Käufer Mühe haben,<br />

die Übernahme der «schweren» Gesellschaft<br />

zu finanzieren. Die Einführung<br />

der erwähnten Steuererleichterungen<br />

wird vermehrt dazu führen,<br />

dass der private Unternehmer<br />

nicht betriebsnotwendige Mittel als<br />

Dividenden aus seiner Gesellschaft<br />

bezieht. Damit wird die Gesellschaft<br />

leichter und die Geschäftsnachfolge<br />

kann besser gelöst werden.<br />

STEUERPLANUNG BEI DER<br />

LOHNAUSSCHÜTTUNG<br />

Bei Familiengesellschaften ist aufgrund<br />

der neuen Situation zu prü-<br />

fen, ob Gewinne als zusätzlicher<br />

Lohn oder über Dividenden ins<br />

Privatvermögen überführt werden<br />

sollen. Bis heute war es von Vorteil,<br />

möglichst viel der erwirtschafteten<br />

Unternehmensgewinne als<br />

Lohn zu beziehen, um die wirtschaftliche<br />

Doppelbelastung zu reduzieren.<br />

Mit der Einführung der privilegierten<br />

Dividendenbesteuerung wird<br />

dieses Argument zu einem grossen<br />

Teil entkräftet. Ob höherer Lohn<br />

oder Dividende vorteilhafter ist,<br />

muss im Einzelfall geprüft werden.<br />

Dabei sind auch Sozialversicherungsaspekte<br />

zu berücksichtigen.<br />

FAZIT<br />

Die privilegierten Dividendenbesteuerungen<br />

schaffen eine<br />

neue Ausgangslage bei der<br />

Wahl der Rechtsform, der Steuerplanung<br />

und der jährlichen<br />

Steueroptimierung. Nutzen Sie<br />

deshalb diese neuen Chancen<br />

als Steuerplanungs- und Steueroptimierungsmöglichkeiten.


Vertrauen Sie den<br />

Beratern, die auch<br />

Ihren Job verstehen.<br />

OBT ist ein unabhängiges, schweizerisches Beratungsunternehmen,<br />

das sich kompetent und zuverlässig<br />

für Klein- und Mittelunternehmen sowie<br />

öffentliche Unternehmen einsetzt. Profitieren Sie<br />

von jahrzehntelanger Erfahrung in den Bereichen<br />

Buchführung,Treuhandaufgaben, Wirtschaftsprüfung,<br />

Informatik und Unternehmensberatung. An<br />

11 Standorten in der Deutschschweiz vertreten<br />

und international bestens vernetzt, finden Sie<br />

OBT dort, wo Sie uns brauchen. Und im Internet<br />

unter www.<strong>obt</strong>.ch


Neue Standards in Kraft seit 1. Januar 2007<br />

SWISS GAAP FER: VERBINDLICHES<br />

REGELWERK FÜR JAHRESABSCHLÜSSE<br />

Mit der Neuausrichtung der Swiss<br />

GAAP FER sollen einerseits mittelgrosse<br />

und kleinere Unternehmen<br />

mit nationaler Bedeutung, anderseits<br />

Non-Profit-Organisationen<br />

sowie Pensionskassen in der Rechnungslegung<br />

Unterstützung erhalten.<br />

Ziel soll es sein, diesen Betrieben<br />

ein taugliches und kostengünstiges<br />

Gerüst für eine aussagekräftige<br />

Rechnungslegung bereitzustellen.<br />

Aussagekräftig bedeutet, dass<br />

die Rechnungslegung ein Bild der<br />

tatsächlichen Verhältnisse in Bezug<br />

auf Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

aussagekräftig vermittelt.<br />

Nach dem revidierten Rechnungslegungs-Konzept<br />

besteht für<br />

kleinere Organisationen (vgl. Abb.<br />

1) die Möglichkeit, nur das Rahmenkonzept<br />

und die Kern-FER anzuwenden.<br />

Das neue Konzept ist klar<br />

strukturiert und modular aufgebaut<br />

und besteht aus den vier Bausteinen:<br />

■ Rahmenkonzept<br />

■ Kern-FER (Swiss GAAP FER 1<strong>–</strong>6)<br />

■ weitere FER-Standards<br />

■ Swiss GAAP FER 30 für<br />

Konzernrechnung<br />

RAHMENKONZEPT:<br />

FÜR ALLE VERBINDLICH<br />

Das Rahmenkonzept ist für sämtliche<br />

Unternehmungen verbindlich und<br />

wurde bereits per 1. Januar 2006<br />

eingeführt. Im Mittelpunkt steht ein<br />

Framework, welches die eigentliche<br />

Basis der Rechnungslegung bildet.<br />

Dadurch wird zum einen eine konsitente<br />

Grundlage für alle Spezialregelungen<br />

geschaffen. Zum andern<br />

sollen offene Fragen bei allfälligen<br />

Problemstellungen in der Rechnungslegung<br />

nach Swiss GAAP FER,<br />

welche im einfachen Regelwerk<br />

nicht behandelt werden, im Rahmenkonzept<br />

gelöst werden. Dieses<br />

umfasst folgende Elemente:<br />

■ Zielsetzung und Grundlagen<br />

der Jahresrechnung<br />

■ Gliederung des Geschäftsberichts<br />

■ erstmalige Anwendung der<br />

Swiss GAAP FER<br />

■ Jahresrechnung/Jahresbericht<br />

■ Definition von Aktiven,<br />

Passiven, Erträgen,<br />

Aufwendungen, Erfolg<br />

Seite 20 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Im Sommer 2006 wurde das letzte Paket der überarbeiteten Swiss-GAAP-FER-<br />

Standards durch die FER-Fachkommission gutgeheissen. Bei diesen Standards handelt<br />

es sich um die Schweizer Grundsätze anerkannter Accounting-Prinzipien. Mit der Absegnung<br />

durch die Fachkommission konnte dieses Gesamtüberarbeitungs-Projekt<br />

abgeschlossen werden.<br />

Urs Michel<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

St. Gallen<br />

Edi Miranda<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

Rapperswil<br />

ABBILDUNG 1<br />

GRÖSSEN-KRITERIEN<br />

FÜR <strong>DIE</strong> ANWENDUNG<br />

DER KERN-FER:<br />

Falls zwei der nachstehenden<br />

Kriterien in zwei aufeinanderfolgenden<br />

Jahren nicht überschritten<br />

werden, kann eine<br />

Organisation die Kern-FER<br />

anwenden:<br />

a) Bilanzsumme Fr. 10 Mio.<br />

b) Jahresumsatz Fr. 20 Mio.<br />

c) 50 Vollzeitstellen im<br />

Jahresdurchschnitt<br />

n zulässige Bewertungskonzepte<br />

von Aktiven und Passiven<br />

n qualitative Anforderungen<br />

KERN-FER-REGELN, <strong>DIE</strong><br />

WICHTIGSTEN FRAGEN<br />

Mit den Kern-FER werden die wichtigsten<br />

Fragen zur Rechnungslegung<br />

geregelt. Dazu gehören nebst<br />

den Grundlagen zu FER-Vorschriften<br />

zur Bewertung, zur Gliederung<br />

von Bilanz und Erfolgsrechnung,<br />

zur Geldflussrechnung, zu Ausserbilanzgeschäften<br />

sowie zum Anhang.<br />

Kleineren Organisationen<br />

wird zusammen mit dem Rahmenkonzept<br />

ein massgeschneidertes<br />

Regelwerk zur Verfügung gestellt.<br />

16 WEITERE STANDARDS<br />

Mittlere und grössere Organisationen<br />

haben das gesamte Regelwerk<br />

der Swiss GAAP FER anzuwenden.<br />

Nebst dem Rahmenkonzept und<br />

den Kern-FER sind zurzeit 16 weitere<br />

Standards (vgl. Abb. 2) wie<br />

beispielsweise immaterielle Werte,<br />

Steuern, Leasing, Wertbeeinträchtigungen<br />

oder Rückstellungen anzuwenden.<br />

Die Anwendung der FER-<br />

Standards gilt neu sowohl für Einzelals<br />

auch für Konzernabschlüsse.<br />

KONZERNRECHNUNG:<br />

STANDARD UNABHÄNGIG<br />

VON UNTERNEHMENSGRÖSSE<br />

Sämtliche Vorschriften, welche die<br />

Konsolidierung betreffen, finden<br />

sich in einem neuen Standard Swiss<br />

GAAP FER 30. Bei der Pflicht zur Erstellung<br />

einer Konzernrechnung haben<br />

Organisationen unabhängig<br />

ihrer Grösse diesen Standard anzuwenden<br />

(z.B. Unternehmung mit<br />

einer Tochtergesellschaft). Der Vorentwurf<br />

zu den neuen Rechnungslegungsvorschriften<br />

des Aktienrechts<br />

sieht Swiss GAAP FER als Mindeststandard<br />

für Konzernrechnungen vor.


Seite 21 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

STILLE RESERVEN<br />

Stille Reserven können nach Swiss<br />

GAAP FER nicht mehr gebildet werden.<br />

Für die Steuerbemessung relevant<br />

ist jedoch nach wie vor<br />

ABBILDUNG 2<br />

GESAMTKONZEPT SWISS GAAP FER<br />

der handelsrechtliche Jahresabschluss<br />

nach Aktienrecht (sogenanntes<br />

Massgeblichkeitsprinzip).<br />

Somit sind für die Berichtsperiode<br />

jeweils zwei Abschlüsse zu erstellen.<br />

SWISS-GAAP-FER-RAHMENKONZEPT A + B<br />

KERN-FER<br />

1 Grundlagen<br />

2 Bewertung<br />

3 Darstellung und Gliederung<br />

4 Geldflussrechnung<br />

5 Ausserbilanzgeschäfte<br />

6 Anhang<br />

WEITERE FER-STANDARDS<br />

10 Immaterielle Werte<br />

11 Steuern<br />

12 Zwischenberichterstattung<br />

13 Leasinggeschäfte<br />

15 Nahestehende Personen<br />

16 Vorsorgeverpflichtungen<br />

17 Vorräte<br />

18 Sachanlagen<br />

20 Wertbeeinträchtigungen<br />

22 Langfristige Aufträge<br />

23 Rückstellungen<br />

24 Eigenkapital und Transaktionen mit<br />

Aktionären<br />

27 Derivative Finanzinstrumente<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

30 Konzernrechnung<br />

BRANCHENSPEZIFISCHE FER<br />

14 Versicherungsunternehmen<br />

21 Non-Profit-Organisationen<br />

26 Personalvorsorgeeinrichtungen<br />

Legende:<br />

A mittelgrosse Organisationen<br />

B kleine Organisationen<br />

C übrige Organisationen<br />

A + B<br />

A<br />

A + B<br />

A + B<br />

WAS IST DER NUTZEN EINER<br />

ANWENDUNG NACH SWISS<br />

GAAP FER?<br />

Die wesentlichen Gründe, welche<br />

für eine Anwendung nach FER<br />

sprechen:<br />

■ verbesserte Unternehmensführung<br />

■ Vergleichbarkeit der Ergebnisse<br />

von KMU<br />

■ zuverlässige Basis für Unternehmenskäufe<br />

und -verkäufe<br />

■ erhöhte Glaubwürdigkeit der<br />

Rechnungslegung<br />

■ verbesserte Chance bei<br />

Kapitalaufnahme<br />

■ tiefere Kapitalkosten durch<br />

besseres Rating bei Banken<br />

(z. B. tiefere Analysekosten)<br />

■ Banken erwarten einen transparenten<br />

Jahresabschluss<br />

(Basel II)<br />

Die negativen Aspekte, z. B. Offenlegung<br />

der stillen Reserven oder<br />

Umstellung beim Rechnungswesen,<br />

sollten mittelfristig durch die<br />

Vorteile mehr als kompensiert werden.<br />

FAZIT<br />

Im heutigen Umfeld kommt der<br />

Finanzberichterstattung eine immer<br />

wichtigere Rolle zu. Jahresabschlüsse<br />

werden exakt analysiert<br />

und beurteilt. Finanzgeber,<br />

Investoren und andere interessierte<br />

Kreise verlangen vermehrt<br />

Finanzinformationen, welche die<br />

tatsächlichen Verhältnisse einer<br />

Organisation widerspiegeln. Die<br />

Neuausrichtung der Swiss GAAP<br />

FER ermöglicht es nicht nur mittelgrossen,<br />

sondern auch kleineren<br />

Unternehmen, diesen gestiegenen<br />

Anforderungen an eine<br />

aussagekräftige Rechnungslegung<br />

gerecht zu werden.


Select Service Partner (Schweiz) AG<br />

wurde im Februar 2006 gegründet.<br />

Ihr Mutterkonzern ist die in England<br />

ansässige SSP UK Ltd. Das<br />

Unternehmen ist spezialisiert auf<br />

die Verkehrsgastronomie und bietet<br />

seit 40 Jahren Dienstleistungen<br />

in Flughäfen, Bahnhöfen und Raststätten<br />

an. Zurzeit ist SSP in 26<br />

Ländern rund um den Globus präsent.<br />

Der Hauptsitz von SSP Schweiz<br />

befindet sich am Flughafen Zürich,<br />

wo das Unternehmen 18 Dienstleistungsbetriebe<br />

unterhält wie Food<br />

Court, Bars, Cafés und 2 Lounges.<br />

Darunter finden sich internationale<br />

Marken (Ritazza Caffee, Bill Bentley<br />

Pub oder Burger King) ebenso wie<br />

regionale Konzepte (Chalet Suisse<br />

oder La Corbeille). Zudem führt<br />

SSP Schweiz auch Betriebe im Rail-<br />

Sektor mit Standorten in den<br />

Bahnhöfen Genf, St. Gallen und<br />

Basel.<br />

POSITIVES GASTROERLEBNIS<br />

DANK ENGAGIERTEN<br />

MITARBEITERN<br />

SSP Schweiz will die Reisenden<br />

jedoch nicht einfach nur verpflegen,<br />

sondern kleine Gourmet-<br />

Inseln schaffen zum Entspannen<br />

Seite 22 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Kundenporträt<br />

SELECT SERVICE PARTNER VERWÖHNT<br />

REISENDE KULINARISCH<br />

Am Flughafen Zürich steht Select Service Partner (Schweiz) AG für Spitzen-<br />

Dienstleistungen im Gastronomie-Bereich. SSP bietet seinen Gästen jedoch nicht einfach<br />

Verpflegung, sondern gibt den Reisenden ein positives Erlebnis mit auf den Weg.<br />

Dabei wird Swissness gekonnt mit den internationalen Trends der Food & Beverage-<br />

Branche vermählt.<br />

Shaji Ramanalil, Leiter Finance, Controlling und IT-Services von Select Service Partner:<br />

«Unser Erfolg basiert auf dem breiten Angebot bester Marken und Produkte, dem engagierten<br />

Einsatz kompetenter Mitarbeiter und unserer internationalen Grösse.»<br />

und Geniessen. Dieses positive<br />

Erlebnis, das SSP seinen Gästen<br />

vermittelt, basiert auf dem breiten<br />

Angebot an besten Marken und Produkten,<br />

dem engagierten Einsatz<br />

der Mitarbeiter, deren kulinarischer<br />

Kompetenz und der internationalen<br />

Grösse. Dank der länderübergreifenden<br />

Zusammenarbeit kann SSP<br />

Schweiz bei den Lieferanten von<br />

vielen Vorteilen profitieren.<br />

SORGFÄLTIGE SCHULUNG<br />

UND SPEZIELLE INCENTIVES<br />

Als Dienstleistungsunternehmen<br />

legt SSP Schweiz sehr grossen<br />

Wert auf best ausgebildete und motivierte<br />

Mitarbeiter. Die rund 280<br />

Angestellten sind bereit, eine überdurchschnittliche<br />

Service-Qualität<br />

zu erbringen. Sie werden sorgfältig<br />

in ihre Arbeit eingeführt und laufend<br />

geschult. Überdurchschnittliche<br />

Leistungen werden zudem mit<br />

dem Booster Incentive Programme<br />

honoriert.<br />

STÄNDIGE<br />

WEITERENTWICKLUNG<br />

Analog zu ihren Gästen, die als Reisende<br />

ständig in Bewegung sind,<br />

steht auch SSP Schweiz nicht still.<br />

Das Unternehmen geht guten Trends<br />

nach und verwendet jeweils das<br />

Beste, was es auf nationaler und<br />

internationaler Ebene findet. Einer<br />

der Grundpfeiler des Erfolges liegt<br />

bei «Culinary Expertise», ein Grundsatz,<br />

der SSP immer zu neuen Höhenflügen<br />

anspornt und das kreative<br />

Wirken voraussetzt. Damit SSP<br />

Schweiz die Fäden seiner Betriebe<br />

gut zusammenhalten kann, braucht<br />

es auch störungsfrei funktionierende<br />

IT- und Serversysteme sowie<br />

optimale Hard- und Software. In<br />

diesem Bereich kann SSP Schweiz<br />

ganz auf die Unterstützung von<br />

OBT vertrauen.


Seite 23 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

OBT Seminare <strong>–</strong> Ein breitgefächertes Angebot<br />

STEIGERN SIE IHRE KOMPETENZ UND<br />

SACHKENNTNIS<br />

Die Weiterbildungsseminare von OBT für KMUs und deren VR-Gremien erfreuen sich<br />

grosser Nachfrage. OBT hat das Angebot ganz auf die Bedürfnisse ihrer Kunden ausgerichtet<br />

und es nochmals entsprechend erweitert. Neben Seminaren zu den<br />

Veränderungen in der Gesetzgebung oder zu Neuheiten auf dem IT-Markt hat OBT<br />

2007 einen besonderen Akzent auf das Thema Nachfolgeplanung in KMUs gesetzt.<br />

Jacqueline Grob<br />

Corporate<br />

Communications<br />

OBT<br />

Hoher Praxisbezug und grosse<br />

Aktualität <strong>–</strong> dadurch zeichnen sich<br />

alle OBT Kurse und <strong>–</strong> Seminare aus.<br />

Alle Lehrgänge werden von erfahrenen<br />

OBT Beratern geleitet, welche<br />

die Teilnehmenden von ihrem<br />

vielfältigen und umfassenden<br />

Expertenwissen profitieren lassen.<br />

Die Teilnehmer erhalten sorgfältig<br />

aufbereitete Unterlagen und können<br />

anhand zahlreicher Praxisbeispiele<br />

ihr neu erworbenes Wissen<br />

üben und austesten. Auch der<br />

Erfahrungsaustausch zwischen<br />

den Teilnehmern wird gezielt<br />

gefördert.<br />

FIT FÜR <strong>DIE</strong> NACHFOLGE?<br />

Im OBT Seminar zur Nachfolgeplanung<br />

lernen die Teilnehmer, wie sie<br />

ihr Unternehmen für eine Nachfolge<br />

fit trimmen können. Der Kurs<br />

vermittelt ihnen das nötige Wissen,<br />

um zu entscheiden, wann der richtige<br />

Zeitpunkt für eine Nachfolge<br />

gekommen ist. Nach dem Besuch<br />

des Seminars, das sich in verschiedene<br />

Teilbereiche (Module) aufgliedert,<br />

sind die Teilnehmer in der<br />

Lage, ihren Unternehmenswert korrekt<br />

einzuschätzen. Sie sind sich<br />

zudem über die Steuerfolgen vollständig<br />

im Klaren. Auch die Kriterien<br />

für die Wahl des richtigen<br />

Nachfolgers lernen sie kennen. Und<br />

schliesslich erhalten die Teilnehmer<br />

noch wichtige Tipps, wie sie auch<br />

mit den emotionalen Aspekten umgehen<br />

können.<br />

FINANZIELLE FÜHRUNG<br />

IN KMUs.<br />

Das OBT Seminar «Finanzielle Führung»<br />

ermöglicht Führungskräften<br />

und Unternehmern, sich eine solide<br />

Kompetenz in Finanz- und Controllingfragen<br />

anzueignen. Die Teilnehmer<br />

setzen sich fundiert mit Budgetierungs-<br />

und Wertschöpfungsprozessen<br />

auseinander. Alle Teilbereiche<br />

und Instrumente der Unternehmensführung<br />

haben direkte Auswirkungen<br />

auf den finanziellen Erfolg.<br />

Die Stellung und Wichtigkeit der<br />

finanziellen Führung steht ausser<br />

Frage. Die OBT Experten geben Einblick<br />

in die komplexe Thematik. Die<br />

Teilnehmer erhalten das Rüstzeug,<br />

um interessante Fallbeispiele mit uns<br />

zu bearbeiten und zu lösen. So können<br />

sie ihre Führungsverantwortung<br />

effektiv und kompetent ausüben.<br />

WEITERBILDUNG FÜR<br />

VERWALTUNGSRÄTE?<br />

Nicht nur in grossen börsenkotierten<br />

Unternehmen haben sich die<br />

Anforderungen an Verwaltungsräte<br />

in den letzten Jahren massiv erhöht,<br />

sondern auch KMU-VR-Mitglieder<br />

sehen sich vor neue Herausforde-<br />

rungen gestellt. Der Lehrgang für<br />

Unternehmer und Verwaltungsräte<br />

richtet sich aber auch an Geschäftsleitungsmitglieder<br />

und Führungskräfte<br />

in KMUs sowie an Rechtsanwälte<br />

und Berater mit Verwaltungsratsmandaten.<br />

Er ist modulartig aufgebaut<br />

und umfasst Themen wie Unternehmensstrategie,<br />

rechtliche und<br />

steuerliche Aspekte, Finanzen/Controlling,<br />

Marketing, Unternehmensrisiken<br />

und Krisenmanagement.<br />

Auch bei diesem Weiterbildungsangebot<br />

wird dem hohen Praxisbezug<br />

grosses Gewicht beigemessen.<br />

Zudem wird dem Erfahrungsaustausch<br />

zwischen den Teilnehmern<br />

viel Zeit eingeräumt.<br />

Einen Überblick über das OBT<br />

Bildungsangebot erhalten Sie auf<br />

der Homepage www.<strong>obt</strong>.ch.<br />

Weitere Informationen erteilen<br />

Ihnen gerne die Verantwortlichen<br />

für die Seminarorganisation unter<br />

Telefon 071 243 34 57 oder senden<br />

Sie ein E-Mail an info@<strong>obt</strong>.ch<br />

und verlangen Sie die entsprechenden<br />

Kursunterlagen.


Die neue ABACUS-Applikation Service-<br />

und Vertragsmanagement<br />

(SVM) konzentriert sich darauf,<br />

Servicemanagement-Aufgaben zu<br />

unterstützen. Zielpublikum der neuen<br />

Lösung sind kleine und mittlere<br />

Unternehmen, die ein kundenorientiertes<br />

Servicegeschäft betreiben.<br />

Das SVM kann nahtlos in die<br />

bestehenden ABACUS-Module integriert<br />

werden.<br />

DER SERVICEPROZESS<br />

Der Serviceprozess setzt sich aus<br />

den Teilprozessen Serviceanfrage,<br />

Servicevertrag, Planung und Ausführung<br />

sowie Serviceauftrag zusammen.<br />

Mit der Serviceanfrage<br />

wird ein Serviceprozess in Gang<br />

gesetzt. Über die Serviceanfrage<br />

werden auch Störungen entgegengenommen,<br />

geprüft und gegebenenfalls<br />

weitergeleitet. Der Servicevertrag<br />

kann ebenfalls Auslöser<br />

des Serviceprozesses sein. Im Servicevertrag<br />

werden Vereinbarungen<br />

über geplante und ungeplante<br />

Serviceleistungen sowie der Zeitpunkt<br />

der Fakturierung festgehalten.<br />

Serviceverträge mit ungeplanten<br />

Leistungen, wie z.B. ein<br />

Hotline-Vertrag, können unabhängig<br />

von der Auslieferung und der<br />

Erbringung der Leistung im Voraus<br />

fakturiert werden.<br />

Zentraler Prozess der Service- und<br />

Vertragsmanagement-Lösung SVM<br />

ist die Planung und die Ausführung<br />

der Serviceaufträge. Darin werden<br />

die Ausführung von ungeplanten<br />

Serviceaufträgen infolge einer Störung<br />

und die Ausführung von geplanten<br />

Serviceaufträgen infolge<br />

eines Servicevertrags abgewickelt.<br />

Innerhalb dieser beiden Ausführungsprozesse<br />

gilt es, Mitarbeitereinsätze<br />

und Material zu planen.<br />

Neben der pauschalen Fakturierung<br />

von Leistungen im Rahmen<br />

Seite 24 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Prozessunterstützung mit dem ABACUS-Service- und Vertragsmanagement<br />

SERVICE<strong>MAN</strong>AGEMENT LEICHT GEMACHT<br />

Die Zeiten, in denen die Servicedienstleistungen als notwendiges Übel angesehen und<br />

von der Fertigungs- oder Produktionsabteilung nebenbei erbracht wurden, sind längst<br />

vorbei. Heute muss der Service als eigenständiges Produkt beworben und verkauft<br />

werden. Service bietet die Chance, sich als Unternehmen gegenüber Mitbewerbern zu<br />

profilieren und positiv abzuheben. Dafür hat ABACUS eine neue Service- und<br />

Vertragsmanagement-Lösung entwickelt.<br />

Walter Baumann<br />

Partner<br />

Informatik<br />

St. Gallen<br />

und Zürich<br />

DER SERVICE-PROZESS IM ÜBERBLICK:<br />

SERVICE-ANFRAGE<br />

SERVICE-VERTRÄGE<br />

SERVICE-AUFTRÄGE<br />

(PLANUNG UND<br />

AUSFÜHRUNG)<br />

von Serviceverträgen ist auch eine<br />

Fakturierung nach Abschluss eines<br />

einzelnen Serviceauftrages möglich.<br />

Mit Serviceaufträgen werden<br />

Leistungen und Material in Rechnung<br />

gestellt, die nicht über Serviceverträge<br />

gedeckt sind.<br />

STAMMDATEN: ZENTRALE<br />

BEDEUTUNG HABEN<br />

SERVICEOBJEKTE<br />

Der SVM enthält eine Anzahl Stammdaten.<br />

Zentrale Bedeutung haben<br />

dabei die Serviceobjekte. Serviceobjekte<br />

sind materielle Objekte wie<br />

Anlagen, Maschinen und Gebäudeteile<br />

oder immaterielle Objekte wie<br />

Lizenzen und Softwareprogramme,<br />

für die Serviceleistungen erbracht<br />

werden sollen. Auf den Serviceobjekten<br />

lassen sich eine ganze<br />

Reihe von Daten wie z. B. History-<br />

Daten sowie individuell notwendige<br />

Datenfelder führen.<br />

Für die Serviceausführung sind die<br />

Betreiber, Standorte und Plätze die<br />

Basisdaten. Serviceobjekte werden<br />

einem auf einer Adresse basierenden<br />

Betreiber, zum Beispiel einem<br />

FAKTURIERUNG


Seite 25 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Servicekunden, zugeordnet. Zusätzlich<br />

lassen sich dem Serviceobjekt<br />

noch weitere Adressen wie<br />

Verwaltung, Eigentümer, Vertriebspartner<br />

usw. zuweisen.<br />

SVM IM PRAKTISCHEN<br />

EINSATZ <strong>–</strong> BEISPIEL OBT<br />

OBT als grösster ABACUS-Vertriebspartner<br />

und als Systemlieferant hat<br />

im Zug einer Optimierung ihrer internen<br />

Prozesse für die Bereiche<br />

CRM und Projektmanagement die<br />

ABACUS-Applikationen Auftragsbearbeitung,<br />

Adressverwaltung und<br />

AbaProject gewählt. Dabei wurden<br />

auch die Serviceprozesse genauer<br />

unter die Lupe genommen. Schnell<br />

wurden die Verantwortlichen auf die<br />

neue ABACUS-Applikation Serviceund<br />

Vertragsmanagement aufmerksam.<br />

In einem ersten Schritt sollte<br />

das neue Programm gemäss Zielvorgabe<br />

folgende Servicemanagement-Bereiche<br />

abdecken:<br />

■ Objektverwaltung:<br />

installierte Soft- und Hardware<br />

beim Kunden<br />

■ Vertragsverwaltung:<br />

Wartungs- und Hotline-Verträge<br />

für Soft- und Hardware<br />

■ Automatische Vertragsfakturierung<br />

und<br />

Vertragserneuerung<br />

Die erfassten Daten im Bereich der<br />

Serviceobjekte und Verträge wer-<br />

den als Basis für die zweite Etappe<br />

des Servicemanagement-Projekts<br />

bei OBT verwendet. Diese zweite<br />

Etappe hat zum Ziel, Störungsmeldungen,<br />

die via Hotline eingehen,<br />

sowie die daraus resultierenden<br />

Serviceaufträge ebenfalls mit dem<br />

Service- und Vertragsmanagement<br />

abzuwickeln. Die Implementierung<br />

läuft derzeit und der Produktivstart<br />

ist per März 2007 erfolgt.<br />

BEISPIEL STADTBUS<br />

WINTERTHUR<br />

Als Betreiber der öffentlichen Verkehrsverbindungen<br />

in der Stadt<br />

Winterthur und Umgebung suchte<br />

die Stadtbus Winterthur SBW nach<br />

einer Informatik-Lösung, welche<br />

auf einfache Weise die neuen Überwachungsaufgaben<br />

zum Beispiel<br />

im Bereich Instandhaltung und<br />

Wartung zweckmässig steuern und<br />

verwalten kann. Die vorhandene<br />

Access-Lösung wurde bezüglich<br />

einer Weiterentwicklung geprüft,<br />

aber als nicht zukunftsfähig beurteilt.<br />

Die Branchenlösungen auf<br />

dem Markt genügten wohl den Anforderungen,<br />

sprengten aber den<br />

verfügbaren finanziellen Rahmen.<br />

Eine Alternative bot auch ABACUS,<br />

der Lieferant der bereits vorhandenen<br />

ERP-Lösung. Ein entsprechendes<br />

ABACUS-Tool gab es jedoch für<br />

die technisch geprägten Bedürfnisse<br />

der SBW nicht. ABACUS fand<br />

darauf Affinitäten in ihrem bestehenden<br />

SVM-Tool und offerierte<br />

der SBW eine gemeinsame Weiterentwicklung<br />

unter Beizug von OBT,<br />

dem Vertragspartner für den<br />

ABACUS-Support. Diese Lösung<br />

bot den Vorteil, dass sie als integraler<br />

Teil der vorhandenen ERP-<br />

Lösung Verknüpfungen zu anderen<br />

Daten (zum Beispiel Lieferantenstamm<br />

oder Materialstamm) leicht<br />

herstellen konnte. Dieser Umstand<br />

und das finanziell interessante Angebot<br />

bewogen die SBW, das Projekt<br />

mit ABACUS-SVM zu starten.<br />

FAZIT<br />

ABACUS SVM unterstützt auch<br />

Ihre Serviceprozesse:<br />

n Offerierung, Verkauf,<br />

Verwaltung und Erneuerung<br />

von Serviceverträgen<br />

n Annahme, Prüfung und<br />

Weitergaben von Serviceanfragen<br />

und Störungsmeldungen<br />

n Planung, Ausführung und<br />

Rückmeldung von Serviceaufträgen<br />

n Fakturierung von Serviceaufträgen<br />

und Serviceverträgen<br />

Die Grundversion von ABACUS<br />

SVM ist schon ab 4500 Franken<br />

erhältlich.


Serviceleistungen für den effizienten Dokumenten-Output<br />

WIR HELFEN DRUCKERPROBLEME<br />

ZU VERMEIDEN<br />

Die professionelle Erbringung von<br />

Dienstleistungen für Druck- und<br />

Multifunktionssysteme ist eigentlich<br />

keine Hexerei. Trotzdem scheitert<br />

sie oft an der Durchführung und<br />

termingerechten Erledigung. OBT<br />

arbeitet mit der Firma Printcom,<br />

dem Spezialisten für Output-Management<br />

und digitale Archivierung,<br />

bereits sehr erfolgreich im Bereich<br />

Output-Management-Software zusammen.<br />

Diese Partnerschaft mit<br />

Printcom wird nun ergänzt mit den<br />

Printcom-Serviceleistungen im Bereich<br />

Drucken.<br />

GUTE <strong>DIE</strong>NSTLEISTUNG IST<br />

VERTRAUENSSACHE<br />

Um für die Kunden gute Dienstleistungen<br />

erbringen zu können, braucht<br />

es eine Vertrauensbasis. Dank der<br />

über zehnjährigen Erfahrung im<br />

Hard- und Softwarebereich rund um<br />

Seite 26 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Trotz zunehmender Digitalisierung müssen wir uns täglich mit dem Output von<br />

Dokumenten aller Art befassen. Um den eigenen Anwendern im Unternehmen eine<br />

optimale Lösung für effiziente Arbeitsabläufe bieten zu können, müssen viele Faktoren<br />

berücksichtigt werden: Angefangen bei der Beschaffung von Geräten, über die<br />

Optimierung der Output-Prozesse bis hin zum reibungslosen Service. Schliesslich<br />

spielen auch die Gesamtkosten beim Drucken eine nicht zu vernachlässigende Rolle.<br />

Reto Schaffner<br />

Partner<br />

Informatik<br />

Zürich und<br />

St. Gallen<br />

Service-Portal: Assetmanagement <strong>–</strong> Übersicht der Geräte des jeweiligen Kunden.<br />

das Drucken und digitales Archivieren<br />

von Dokumenten ist Printcom<br />

der ideale Service-Partner.<br />

Durch die enge Zusammenarbeit<br />

mit ihren Kunden kennt OBT deren<br />

Bedürfnisse genau. Zusammen mit<br />

Printcom erarbeitet OBT transparente<br />

und kostengünstige Lösungen,<br />

welche als Teil der Kundenstrategie<br />

umgesetzt werden.<br />

DAS SERVICE-ANGEBOT<br />

UMFASST:<br />

■ Internet-Service-Portal:<br />

Transparenter und zeitsparender<br />

Ablauf von Reparaturaufträgen<br />

und Abwicklungen von<br />

Hersteller-Garantien.<br />

Ihr Vorteil: Sie haben jederzeit,<br />

per Knopfdruck, die<br />

Übersicht über den Stand der<br />

Reparaturen.


Seite 27 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

■ Reparaturen für Drucker, Multifunktionsgeräte,<br />

Kopierer<br />

und Faxe.<br />

Ihr Vorteil: Ein Ansprechpartner<br />

für alle Ausgabegeräte.<br />

■ Individuelles Reparatur-/<br />

Wartungskonzept mit vor Ort-,<br />

Pool- oder Inhouse-Reparatur.<br />

Ihr Vorteil: So viel Service wie<br />

gewünscht und nötig.<br />

■ Garantierte Wiederherstellungszeiten.<br />

Ihr Vorteil: Erhöhung der<br />

Systemverfügbarkeit und Vermeidung<br />

von Kosten und Ärger.<br />

■ Telefon-Hotline durchgehend<br />

von Montag bis Freitag,<br />

7.30 bis 18 Uhr.<br />

Ihr Vorteil: Wir sind stets da,<br />

wenn Sie unsere Unterstützung<br />

benötigen.<br />

■ Support- und Software-Unterstützung.<br />

Ihr Vorteil: Als Hersteller von<br />

Output-Management-Software<br />

unterstützen wir Sie bei Treiber-<br />

und Schnittstellen-Fragen.<br />

Mit unserem Consulting-Angebot ermöglichen<br />

wir Ihnen in kürzester Zeit<br />

Ihre Kosten in den Griff zu bekommen.<br />

Unsere Leistungen umfassen:<br />

■ IST-Analyse Ihres Geräteparks<br />

mit Druckern, Kopierern, Faxen<br />

und Scannern. Erarbeitung eines<br />

Soll-Konzepts mit dem Ziel,<br />

die Gesamtkosten für gedruckte<br />

und gescannte Dokumente um<br />

30 bis 50 Prozent zu senken.<br />

■ Erarbeitung eines Angebots auf<br />

Basis von Kauf, Leasing oder<br />

Abrechnung über die gedruckten<br />

Seiten.<br />

FAZIT<br />

Aufgrund der hohen Datenmengen<br />

und -Informationen und der<br />

unterschiedlichsten Datenquellen<br />

in unserem Arbeitsalltag nimmt<br />

nicht nur die Komplexität der Aufgaben<br />

zu, sondern auch jene des<br />

Output-Managements und der<br />

Archivierung. Mit der Output-Management-Software,<br />

die OBT zusammen<br />

mit Printcom anbietet,<br />

steht eine Lösung zur Verfügung,<br />

welche die Output-Prozesse wesentlich<br />

vereinfacht und beschleunigt<br />

durch Unterstützung in der<br />

Organisation, bei der Wartung, Archivierung<br />

und durch «Pannenhilfe».<br />

Dabei können auch erheblich<br />

Kosten eingespart werden.<br />

Pensionierung <strong>–</strong> ein gemeinsames Thema<br />

GUT GEPLANT<br />

IST HALB GEWONNEN<br />

Die Vorbereitung vor einer Pensionierung ist von gemeinsamem<br />

Interesse: Der Arbeitgeber möchte das vorhandene<br />

Know-how behalten, der zukünftige Pensionär<br />

will Klarheit über das, was ihn erwartet. Um beiden<br />

Ansprüchen gerecht zu werden, sind eine offene Kommunikation<br />

und die Unterstützung beider Seiten hilfreich.<br />

Jean-Pierre Sutter<br />

Öffentliche<br />

Unternehmen<br />

St. Gallen<br />

Weder für den Arbeitgeber noch für<br />

den Arbeitnehmer kommen Pensionierungen<br />

überraschend. Sie lassen<br />

sich in der Regel über Jahre im Voraus<br />

planen. Bereits vor dem 60. Altersjahr<br />

sollte mit dem Mitarbeitenden<br />

das Gespräch gesucht werden.<br />

Anlässlich der ordentlichen Mitarbeitergespräche<br />

kann abgeklärt<br />

werden, wie der Rücktritt aus dem<br />

Berufsleben geplant werden soll.<br />

Die heutigen Möglichkeiten eines<br />

vorzeitigen, teilweisen oder auch<br />

aufgeschobenen Rücktritts sind<br />

gemeinsam zu diskutieren und die<br />

Modalitäten zu vereinbaren. Für den<br />

Betrieb spielt die Nachfolgeregelung<br />

für den austretenden Mitarbeitenden<br />

eine entscheidende Rolle. Es<br />

ist nicht selbstverständlich, dass vor<br />

allem qualifizierte Mitarbeitende<br />

sich nahtlos ersetzen lassen. Je<br />

umfassender der berufliche Erfahrungsschatz<br />

ist, umso wichtiger<br />

sind eine lückenlose Sicherung des<br />

berufsspezifischen Know-hows und<br />

sorgfältige Einführung des designierten<br />

Nachfolgers.<br />

REIBUNGSLOSE ÜBERGABE<br />

UND SICHERUNG DES<br />

KNOW-HOWS<br />

Gestützt auf sein Weisungsrecht,<br />

kann der Arbeitgeber den austretenden<br />

Mitarbeiter motivieren, die<br />

dafür notwendigen Vorkehrungen<br />

zu treffen. Er soll wichtige Arbeitsabläufe<br />

schriftlich festhalten und/<br />

oder Checklisten für massgebende<br />

Tätigkeiten erstellen. Diese Arbeit<br />

ist anspruchsvoll und lässt sich oft<br />

nicht ohne Unterstützung bewerkstelligen.<br />

Es ist insbesondere darauf<br />

zu achten, dass diese Aufzeichnungen<br />

vollständig sind und von noch<br />

unbekannten Dritten richtig interpretiert<br />

werden können. Sofern der<br />

Nachfolger bereits in der Unternehmung<br />

tätig ist, kann dieser laufend<br />

auch in die konkreten Arbeiten eingeführt<br />

werden. Eine solche Übergabeorganisation<br />

beansprucht zwar<br />

Ressourcen. Aber im Interesse der<br />

Gesamtunternehmung führen derart<br />

geplante Ablösungen weniger zu<br />

Reibungen, als wenn der Nachfolger<br />

für einen Neuaufbau einfach ins<br />

kalte Wasser geworfen würde. Auch<br />

die Kundschaft weiss eine solche<br />

Kontinuität zu schätzen. Die OBT AG<br />

unterstützt Sie bei der Aufzeichnung<br />

von Arbeitsabläufen und Formulierung<br />

von Stellenbeschreibungen.<br />

VORBEREITUNG AUF <strong>DIE</strong><br />

PENSIONIERUNG<br />

Der vor der Pensionierung stehende<br />

Mitarbeitende muss für sich persönlich<br />

eine Zukunftsperspektive schaffen.<br />

Nach seinem 30- bis 40-jährigen<br />

beruflichen Engagement ist diese<br />

Veränderung sehr einschneidend.<br />

Auch für ihn gilt: Wer sich frühzeitig<br />

mit dem Pensionsalter auseinandersetzt,<br />

hat mit dem neuen Lebensabschnitt<br />

weniger Probleme.<br />

Eine Pensionierung wirft dabei<br />

nicht nur finanzielle Fragen auf,<br />

auch die private Lebensgestaltung<br />

für im Durchschnitt rund weitere<br />

20 Jahre will geplant werden. Es<br />

kann nicht einfach heissen, dass<br />

ab dem Tag X der gesamte Erfahrungsschatz<br />

nur noch dem gemeinsamen<br />

Haushalt und der Familie<br />

zur Verfügung gestellt wird. Die


kommenden Schwierigkeiten und<br />

Konflikte sind in einem solchen Fall<br />

absehbar und können dank einer<br />

fachkundigen Beratung vermieden<br />

werden.<br />

SINNGEBUNG, BEZIEHUNGS-<br />

PFLEGE, GESUNDHEIT UND<br />

WELLNESS<br />

Es braucht vielmehr eine persönliche<br />

Standortbestimmung, bei welcher<br />

eine Neuorientierung überlegt<br />

wird. Um die Zeit danach unbeschwert<br />

geniessen zu können, sollte<br />

man sich bereits vor dem Rücktritt<br />

bewusst mit Lösungsansätzen<br />

befassen. Fragen zur Alltagsorganisation,<br />

zur Sinngebung im Leben<br />

als Senior, zur Beziehungspflege,<br />

zu Gesundheit und Wellness sind<br />

bewusst zu stellen. Mit Vorteil werden<br />

bei solchen Überlegungen über<br />

existenzielle Veränderungen auch<br />

die Lebenspartner miteinbezogen.<br />

SEMINARE ZUR<br />

VORBEREITUNG DES<br />

RUHESTANDES<br />

Um solche Prozesse in Gang zu<br />

bringen sind in der Regel die<br />

betriebseigenen Möglichkeiten beschränkt.<br />

Eine Vielzahl von Unternehmen<br />

schicken daher ihre Mitarbeitenden<br />

in Seminare zur Vorbereitung<br />

auf die nachberufliche<br />

Zukunft. Mit solchen Angeboten<br />

nehmen die Arbeitgeber eine Art<br />

von Fürsorgepflicht über die Anstellung<br />

hinaus wahr. Sie bezeugen<br />

die Wertschätzung für langjährige<br />

Pflichterfüllung und helfen mit,<br />

dass der Ruhestand gelingen kann.<br />

Damit wird auf sympathische Art<br />

ein Grundstein für ein gutes Einvernehmen<br />

und eine langfristig hohe<br />

Identifikation mit dem ehemaligen<br />

Arbeitgeber gelegt. OBT AG bietet<br />

auch für Ihre Arbeitnehmer entsprechende<br />

Seminare an.<br />

Seite 28 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

FAZIT<br />

Eine bevorstehende Pensionierung<br />

ist eine Herausforderung für<br />

Arbeitgeber und Arbeitnehmer.<br />

Sie will rechtzeitig geplant und<br />

organisiert werden. Arbeitgeber<br />

haben den Abgang eines routinierten<br />

Mitarbeitenden vorzubereiten<br />

und das akkumulierte, umfassende<br />

fachliche Know-how zu<br />

sichern. Arbeitnehmer stellen sich<br />

auf einen neuen Lebensabschnitt<br />

ein und haben ihren Alltag neu zu<br />

organisieren. Das beiderseitige<br />

Interesse ist auf das Danach ausgerichtet:<br />

Wie soll es weitergehen?<br />

Eine solche Ablösungsphase<br />

braucht gemeinsame<br />

Gespräche und gegenseitige Unterstützung.<br />

Diese sind ausschlaggebend<br />

für eine erfolgreiche<br />

Veränderung auf beiden Seiten.


Seite 29 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Kundenporträt<br />

EINE ERFOLGSGESCHICHTE<br />

IN ZWEITER GENERATION<br />

Wernli Fensterbau ist ein Unternehmen im wahrsten Sinne des Wortes. Der Betrieb<br />

umfasst eine Fensterfabrik, eine Zimmerei, eine Schreinerei, eine Sägerei und eine<br />

Holztrocknungsanlage. Von der Zerteilung eines Baumstammes bis zum fixfertigen<br />

Fensterrahmen produziert das Unternehmen alles, was mit Holz zusammenhängt.<br />

Theo Wernli, Inhaber der Firma Wernli Fensterbau: «Für die Produktion unserer Fenster verwenden<br />

wir vorwiegend einheimische Rohstoffe und auch bei unseren Herstellungsverfahren kommen<br />

strenge ökologische Kriterien zur Anwendung.»<br />

1934 von Emil Wernli in Thalheim<br />

gegründet, wird das Unternehmen<br />

Wernli Fensterbau seit 25 Jahren<br />

von Theo Wernli in zweiter Generation<br />

geführt. Wies der Betrieb<br />

zu Beginn noch eine Produktionsfläche<br />

von 420Quadratmetern auf,<br />

so ist diese heute auf das Fünffache<br />

angewachsen. Das Unternehmen<br />

mit seinen 25 Mitarbeitern ist kerngesund<br />

mit starken Wurzeln, einem<br />

soliden Stamm und tragfähigen<br />

Ästen. Diese bilden die Kernkompetenzen<br />

von Wernli Fensterbau:<br />

modernste Fensterfabrikation, Holzbauten,<br />

Schreinerarbeiten, Umbauten<br />

und Renovationen. Als neuestes<br />

Produkt werden auch Elementhäuser<br />

nach Amerika verkauft und<br />

dort montiert.<br />

VOM ROHEN BAUMSTAMM<br />

BIS ZUM MASSGEFERTIGTEN<br />

FENSTERRAHMEN<br />

Die Produktion teilt sich in verschiedene<br />

Arbeitsbereiche auf, angefan-<br />

gen bei der hauseigenen Sägerei,<br />

wo bis zu 14 Meter langes Rundholz<br />

zugeschnitten werden kann. In<br />

der Trockenkammer wird das Holz<br />

getrocknet und während dieses<br />

Prozesses regelmässig computergesteuert<br />

kontrolliert. Danach wird<br />

es in einem der Hauptbereiche Fensterbau,<br />

Holzbau oder Schreinerei<br />

verarbeitet.<br />

FENSTERBAU <strong>–</strong><br />

<strong>DIE</strong> KÖNIGSDISZIPLIN<br />

Der Maschinenpark für den Fensterbau<br />

wurde über die Jahre hinweg<br />

kontinuierlich modernisiert.<br />

Die heutige computergesteuerte<br />

Fertigungsstrasse erlaubt die Produktion<br />

aller denkbaren Holz- oder<br />

Holz-/Metall-Fenster. Der wichtigste<br />

Werkstoff für den Fensterbau ist<br />

Holz, er hat auch die längste Tradition.<br />

Mit seinen überragenden<br />

technischen Eigenschaften und der<br />

Vielfältigkeit der Verarbeitungsmöglichkeiten<br />

ist der umweltscho-<br />

nende Werkstoff Holz auch in Zukunft<br />

aus dem Produktionsbetrieb<br />

von Theo Wernli nicht wegzudenken.<br />

«GANZ ÖKOLOGISCH,<br />

LOGISCH»<br />

Das Unternehmen folgt überzeugt<br />

dem Leitgedanken, dass alles, was<br />

die Natur hervorbringt, vollkommen<br />

ist. Wernli Fensterbau nutzt<br />

deshalb den natürlich nachwachsenden<br />

Rohstoff Holz in verantwortungsvoller<br />

Weise. Er stammt vorwiegend<br />

aus den umliegenden<br />

Wäldern. So können einerseits<br />

einheimische Holzlieferanten berücksichtigt<br />

werden und andererseits die<br />

Nachhaltigkeit gefördert werden.<br />

Auch der Verarbeitungsprozess bei<br />

Wernli Fensterbau ist ökologisch<br />

geprägt: Die in der Produktion<br />

anfallenden Holzabfälle werden in<br />

thermische Energie umgewandelt<br />

und beheizen den ganzen Produktionsbetrieb,<br />

die Holztrocknungskammer<br />

und angrenzende Gebäude<br />

<strong>–</strong> ein in sich geschlossener<br />

Kreislauf.<br />

Von OBT lässt sich Wernli Fensterbau<br />

beim Jahresabschluss und<br />

in Steuerbelangen beraten und<br />

unterstützen. In nächster Zukunft<br />

steht auch eine Betriebsnachfolge<br />

an, die das Unternehmen zusammen<br />

mit den OBT Fachleuten für<br />

die Nachfolgeregelung sorgfältig<br />

vorbereitet.


Seite 30 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

OBT Kommunalforen in der Ostschweiz<br />

BRISANTE DISKUSSIONEN ZU STEUERWETT-<br />

BEWERB UND STANDORTMARKETING<br />

Im Zentrum der diesjährigen Ostschweizer Kommunalforen standen wiederum heiss<br />

diskutierte politische Themen zur Debatte. Sie beschäftigen gegenwärtig sowohl Behörden,<br />

Wirtschaftsverbände wie auch Unternehmen. Hochkarätige Persönlichkeiten<br />

äusserten sich in Referaten und Podiumsdiskussionen zu politischen und wirtschaftlichen<br />

Aspekten des interkantonalen Steuerwettbewerbs.<br />

Tanja Zumbrunn<br />

Öffentliche<br />

Unternehmen<br />

St. Gallen<br />

Im Kanton St. Gallen hatten die<br />

St. Galler Kantonalbank und OBT<br />

bereits zum 10. Kommunalforum<br />

«KONTEXT» geladen. Rund 100<br />

Vertreterinnen und Vertreter der<br />

kantonalen Gemeinde- und Schulpolitik<br />

folgten dieser Einladung<br />

nach Widnau. Prof. Dr. Heinz Hauser,<br />

der St. Galler Regierungsrat<br />

Peter Schönenberger sowie SP-<br />

Schweiz-Präsident Hans-Jürg Fehr<br />

präsentierten in kontroversen Referaten<br />

und einer Podiumsdiskussion<br />

ihre Sicht zum Steuerwettbewerb.<br />

Während Heinz Hauser<br />

überzeugt war, dass es den Steuerwettbewerb<br />

brauche, gewisse Grenzen<br />

aber nicht überstiegen werden<br />

sollten, äusserte Nationalrat Hans-<br />

Jürg Fehr massive Bedenken gegenüber<br />

dem Steuerwettbewerb, insbesondere<br />

gegenüber einer degressiven<br />

Besteuerung. Regierungsrat<br />

Peter Schönenberger sprach sich<br />

für den Steuerwettbewerb aus,<br />

wünschte aber klare Spielregeln. In<br />

der anschliessenden Podiumsdiskussion,<br />

die Dr. Jean-Claude Kleiner<br />

von OBT moderierte, wurde deutlich,<br />

dass ein vernünftiger Steuerwettbewerb<br />

zu begrüssen ist.<br />

STEUERWETTBEWERB IM<br />

KANTON THURGAU: MEHR<br />

CHANCEN ALS RISIKEN?<br />

Am 9. Kommunalforum Thurgau in<br />

Frauenfeld betonte der Thurgauer<br />

Regierungsrat Bernhard Koch, dass<br />

der interkantonale Steuerwettbewerb<br />

dem Thurgau mehr Chancen<br />

als Risiken bringe. Regierungsrat<br />

Bernhard Koch und auch Prof. Dr.<br />

Heinz Hauser unterstützen deshalb<br />

den Steuerwettbewerb. Dagegen<br />

lehnte Nationalrätin Hildegard Fässler<br />

jeden Wettbewerb ab und kritisierte<br />

insbesondere die degressiven<br />

Steuersätze sowie die Bevorzugung<br />

ausländischer Steuerzahler<br />

mittels Pauschalen.<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG<br />

IM KANTON APPENZELL:<br />

<strong>DIE</strong> <strong>WIE</strong>SE BR<strong>AUCH</strong>T KEINEN<br />

KÜNSTLICHEN DÜNGER<br />

Drei Referate, eine Podiumsdiskussion<br />

und ein kabarettistischer<br />

Ausflug erwarteten die Teilnehmer<br />

im vollbesetzten Lindensaal in Teufen,<br />

wo sich Prominenz aus der ganzen<br />

kantonalen Politik einfand. Regierungsrätin<br />

Marianne Koller-Bohl<br />

gab einen Einblick in bereits getätigte<br />

und geplante Massnahmen<br />

des Kantons zu Gunsten der KMUs<br />

und verwies auf die initiative Wirtschaftsstrategie.<br />

Dr. Peter R. Schmid,<br />

Direktor der Industrie- und Handelskammer<br />

SG-AR, verglich die<br />

Wirtschaft mit einer Wiese, die man<br />

nicht künstlich düngen müsse,<br />

damit sie gedeihe, sondern von<br />

wachstumshemmenden schattenwerfenden<br />

Bäumen befreien müsse.<br />

Adrian Künzli, Präsident des<br />

Gewerbeverbandes AR, forderte die<br />

Gemeinden zu einem wirtschaftsnahen<br />

Denken und Handeln auf.<br />

FAZIT<br />

Die Kommunalforen haben deutlich<br />

gemacht, dass die OBT AG<br />

nicht nur geschätzte Gastgeberin<br />

ist, sondern auch brisante politische<br />

Themen aufzuspüren und<br />

die Meinungsbildung vor Ort zu<br />

fördern weiss. Auch die Kommunalforen<br />

im November 2007 versprechen<br />

wiederum viel Brisanz<br />

und Anregung zu politischen und<br />

wirtschaftlichen Themen.


Seite 31 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Die Podiumsdiskussion brachte den<br />

St. Galler Finanzchef Peter<br />

Schönenberger zum Nachdenken . . .<br />

Gemütlicher Austausch beim<br />

anschliessenden Apéro.<br />

Dr. Peter R. Schmid, Direktor IHK SG-AR:<br />

«Politik kann die Wirtschaft kaum fördern,<br />

wohl aber behindern.»<br />

Der Moderator und Initiator der<br />

Kommunalforen: Dr. Jean-Claude Kleiner<br />

. . . und den Moderator, Dr. Jean-Claude<br />

Kleiner, OBT AG, sowie SP-Schweiz-<br />

Präsident Hans-Jürg Fehr ab und zu<br />

zum Schmunzeln.<br />

Marianne Koller-Bohl, Regierungsrätin<br />

Appenzell Ausserrhoden: «Die KMUs<br />

wollen schnelle Wege, kurze Verfahren <strong>–</strong><br />

da ist die Politik gefordert.»<br />

Hoher Besuch in Frauenfeld:<br />

Walter Andreas Müller alias Bundesrat<br />

Christoph Blocher.<br />

Ausserrhoden lebt heute schon ein<br />

gutes Miteinander von Politik<br />

und Wirtschaft <strong>–</strong> sind sich die meisten<br />

Redner einig.<br />

Interessiert und voller Konzentration<br />

verfolgen die Gäste die Referate und<br />

Diskussionen.<br />

V.l.n.r.: Dr. Jean-Claude Kleiner, OBT AG,<br />

Prof. Dr. Heinz Hauser, Nationalrätin<br />

Hildegard Fässler, Bernhard Koch, Peter<br />

Bär, Thurgauer Kantonalbank.<br />

Lindensaal Teufen: Auch dieses Jahr<br />

stiess das Kommunalforum auf grosses<br />

Interesse.<br />

«Verschtönd er Hochtütsch?», ruft<br />

Kabarettist Thomas C. Breuer vom<br />

Rednerpult.


Ausschlaggebend für das Qualitätsmanagement-Projekt<br />

war der<br />

Wunsch der Geschäftsleitung nach<br />

der Sicherstellung und Steigerung<br />

von Dienstleistungsqualität und<br />

Wirtschaftlichkeit. Im Mittelpunkt<br />

des Systems stand die Befriedigung<br />

der Kundenbedürfnisse. Als<br />

Partner für die Zertifizierung wählten<br />

die Olma Messen St. Gallen die<br />

OBT AG, welche über einen umfassenden<br />

Erfahrungsschatz in Sachen<br />

Qualitätsmanagement verfügt.<br />

BETEILIGUNG VON MITARBEI-<br />

TENDEN UND PARTNERN<br />

Beim Aufbau des Systems wurde<br />

starkes Gewicht auf die konstruktive<br />

Mitarbeit einer möglichst grossen<br />

Anzahl Mitarbeitender der Olma<br />

Messen St. Gallen sowie der strategischen<br />

Partner gelegt. Nur durch<br />

deren Einbezug konnte ein wirkungsvolles<br />

Instrument geschaffen<br />

werden, das im Alltag auch angewendet<br />

und gelebt wird.<br />

IMMER <strong>WIE</strong>DER KRITISCH<br />

HINTERFRAGT<br />

Projektleitung und Teilnehmende<br />

identifizierten im Rahmen von<br />

grösseren Workshops als erstes<br />

die wichtigsten Prozesse. Die Dokumentation<br />

dieser Prozesse erfolgte<br />

dann in einem zweiten Schritt<br />

durch die Prozessverantwortlichen.<br />

Seite 32 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Erster ISO-zertifizierter Messeplatz der Schweiz<br />

OLMA MESSEN ST. GALLEN ALS PIONIER<br />

Der Ruf der Olma Messen St. Gallen als hervorragender Messeplatz reicht weit über<br />

die Ostschweiz hinaus. Sie zeichnen sich durch optimale Infrastruktur, professionelle<br />

Leistungserbringung und hervorragende Publikumswirkung aus. Mit einem Qualitätsmanagement-System<br />

nach ISO 9001:2000 sind diese Stärken nun weiter gefestigt worden.<br />

Die Olma Messen St. Gallen haben das Zertifizierungsaudit im November 2006<br />

mit Bravour bestanden.<br />

Stephan Widmer<br />

Öffentliche<br />

Unternehmen<br />

St. Gallen<br />

In kleineren Gruppen wurden diese<br />

Prozesse hernach wieder kritisch<br />

hinterfragt und wo nötig angepasst.<br />

Dadurch konnte sichergestellt werden,<br />

dass Schnittstellen, welche<br />

erfahrungsgemäss Risikofaktoren<br />

für die Prozessqualität darstellen,<br />

bereinigt und dokumentiert werden.<br />

Diese Diskussionen erlaubten<br />

es, immer wieder Verbesserungspotenzial<br />

zu finden und neue, effizientere<br />

Lösungen zu erarbeiten.<br />

STANDARDISIERT UND<br />

DENNOCH EINMALIG<br />

Ein weiterer grosser Schritt stellte<br />

die Standardisierung der Kernprozesse<br />

dar. Diese umfassen die<br />

wichtigen Prozesse zur Planung,<br />

Organisation und Durchführung


Seite 33 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Qualitätsmanagement-System ISO 9001: 2000 erfolgreich eingeführt. (V. l. Hanspeter Egli, Direktor Olma Messen St. Gallen, und Dr. Xaver<br />

Edelmann, Präsident Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme SQS.)<br />

der Messen. Mit dem Ziel der Effizienzsteigerung<br />

sollte vermieden<br />

werden, dass jede Messe ihre eigenen<br />

Prozesse aufweist.<br />

Alle Messen funktionieren nun nach<br />

einheitlichen Prozessen, ohne dass<br />

sie dadurch in ihrer jeweiligen Einzigartigkeit<br />

und Kreativität eingeschränkt<br />

werden.<br />

KEINE PAPIERVERSIONEN<br />

MEHR<br />

Sämtliche Prozesse wurden elektronisch<br />

erfasst, damit alle Mitarbeitenden<br />

über das Intranet Zugriff<br />

darauf haben. Es wurde bewusst<br />

der Ansatz eines für alle Mitarbeitenden<br />

offenen Systems gewählt.<br />

Papierversionen des Systems existieren<br />

keine. Somit ist jeweils nur<br />

die tagesaktuelle Version verfügbar.<br />

Sämtliche Formulare und Mustervorlagen<br />

für das Tagesgeschäft<br />

sind im elektronischen System hinterlegt.<br />

Dadurch wird dieses aktiv,<br />

ähnlich einem Dokumentenmanagementsystem<br />

genutzt und läuft<br />

nicht Gefahr, wie viele Qualitätshandbücher<br />

in Papierform im<br />

Schrank zu verstauben.<br />

QUALITÄT HEISST<br />

<strong>AUCH</strong> KONTINUIERLICHE<br />

VERBESSERUNG<br />

Der Gedanke der kontinuierlichen<br />

Verbesserung prägt das System.<br />

So werden Mitarbeiter-, Partnerund<br />

Kundenfeedbacks, Reklamationen<br />

und Lieferantenbewertungen<br />

systematisch elektronisch erfasst,<br />

angemessene Massnahmen<br />

festgelegt und deren Umsetzung<br />

wiederum über das elektronische<br />

Qualitätsmanagement-System überwacht.<br />

KENNZAHLEN ALS<br />

CONTROLLING-INSTRUMENT<br />

Zur Steuerung und Überwachung<br />

der Organisation wurde das bestehende<br />

umfangreiche finanzielle<br />

Controllinginstrumentarium durch<br />

qualitative Kennzahlen ergänzt und<br />

weiter ausgebaut.<br />

FAZIT<br />

Durch das Qualitätsmanagement-System,<br />

dessen Zertifikatsübergabe<br />

am 7. Dezember 2006<br />

stattfand, werden Dienstleistungsqualität<br />

und Kundenfreundlichkeit<br />

und somit der Erfolg<br />

der Olma Messen St.Gallen am<br />

Markt weiter gefestigt. Eine<br />

systematische Erfassung und<br />

Auswertung von Mitarbeiter-,<br />

Partner- und Kundenfeedbacks<br />

gewährleistet die kontinuierliche<br />

Qualitätsentwicklung und -verbesserung.<br />

Das Kennzahlensystem<br />

ermöglicht dabei ein wirkungsvolles<br />

Erfolgscontrolling.<br />

Erfolgsentscheidend und deshalb<br />

unverzichtbar beim Aufbau<br />

dieses Qualitätsmanagement-<br />

Systems war der Einbezug aller<br />

Mitarbeitenden.


Die Veränderungen der Systemplattformen<br />

von Hostsystemen zum<br />

Serversystem hat die Anzahl der<br />

eingesetzten Server in jüngster<br />

Zeit massiv ansteigen lassen. Zwar<br />

wird dadurch die Flexibilität erhöht,<br />

Kosten können gesenkt werden<br />

und es eröffnen sich fast unbegrenzte<br />

neue Möglichkeiten.<br />

Gleichzeitig steigt aber auch der<br />

Bedarf an Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit<br />

und es wird eine<br />

noch höhere Flexibilität gefordert.<br />

Dieser Wildwuchs in der Serverlandschaft<br />

ist keineswegs wirtschaftlich.<br />

Zudem führt er häufig zu<br />

einer geringen Auslastung der Serversysteme<br />

von unter 20 Prozent.<br />

Für diese Problematik bietet die<br />

Server-Virtualisierung eine wirksame<br />

Lösung. Dabei wird ein physikalischer<br />

Server in mehrere virtuelle<br />

Server logisch aufgeteilt.<br />

Dies erfolgt durch eine Virtualisierungs-Software,<br />

welche die Hardware<br />

von der Software (Betriebssystem<br />

und Anwendungen) trennt.<br />

Dadurch können vorhandene Hardwareressourcen<br />

der Serversysteme<br />

wie Arbeitsspeicher, Prozessorenleistung,<br />

Festplattenspeicher auf<br />

einfachste Weise und sehr dynamisch<br />

den verschiedenen Systemen<br />

zugeordnet werden. Durch die<br />

Verteilung von Hard- und Software<br />

sinkt der Administrationsaufwand<br />

bei gleichzeitiger Verbesserung der<br />

Serverauslastung. Dadurch kann<br />

die Anzahl physischer Serversysteme<br />

stark reduziert werden.<br />

EINFACHER, PROFESSIO-<br />

NELLER UND FLEXIBLER<br />

Die Server-Virtualisierung ermöglicht<br />

den IT-Verantwortlichen insbesondere<br />

bei der immer anspruchsvolleren<br />

und zeitraubenderen Systemadministration<br />

aufgrund neuer<br />

Computer-Viren und Sicherheitsat-<br />

Seite 34 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

Moderne Server-Technologien unter der Lupe<br />

SERVER-VIRTUALISIERUNG:<br />

MEHR AUFTEILUNG, WENIGER AUFWAND<br />

Die Vorteile einer Server-Virtualisierung sind vielfältig. Sie ermöglicht IT-Verantwortlichen,<br />

Effizienz und Effektivität, aber auch Flexibilität und Verlässlichkeit der IT zu steigern.<br />

Die Auslastung von IT-Ressourcen wird dadurch erhöht, die Qualität verbessert<br />

und das Management der Systeme vereinfacht.<br />

Michael Ammann<br />

Partner<br />

Informatik<br />

Zürich<br />

tacken oder häufigeren Update-<br />

Intervallen eine einfachere und<br />

professionellere Handhabung. Ein<br />

weiterer Vorteil bildet die Möglichkeit,<br />

ganze Systemumgebungen<br />

als Image zu sichern und später<br />

oder auf einem anderen physischen<br />

Server «wiederzubeleben».<br />

Die dabei entstehende Flexibilität<br />

ist schlichtweg atemberaubend<br />

und übertrifft jene der traditionellen<br />

IT-Welt um ein Vielfaches.


Seite 35 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />

VON DER KOSTENLOSEN<br />

BASIS-VERSION BIS ZUR KOM-<br />

PLEXEN ENTERPRISELÖSUNG<br />

Die verbreitetsten Virtualisierungs-<br />

Softwareprodukte sind VMware<br />

und Microsoft Virtual Server.<br />

VMware bietet im Produktfolio mehrereVirtualiserungs-Softwarelösungen<br />

von der kostenlosen Abspiel-/<br />

Player-Version bis hin zur Enterpriselösung<br />

ESX-Server. Microsoft<br />

bietet mit Virtual Server ebenfalls<br />

ein kostenloses Produkt an. Beim<br />

Einsatz von Windows 2003 Advanced<br />

Server R2 bietet Microsoft<br />

zudem die Möglichkeit einer vereinfachten<br />

Lizenzbestimmung. Dies<br />

bedeutet, dass pro Serverbetriebssystem-Lizenz<br />

zusätzlich vier weitere<br />

Virtualserver kostenlos integriert<br />

werden können. Dies kann sich z.B.<br />

beim Aufbau eines Windows Cluster<br />

Systems als finanziell sehr vorteilhaft<br />

erweisen. Für den Einsatz<br />

im Enterprisesegment sowie in<br />

Rechenzentren wird hauptsächlich<br />

auf das Produkt ESX von VMware<br />

gesetzt. Dieses wird auf einem<br />

eigenen Betriebssystem aufgebaut<br />

und brilliert mit unvergleichlichen<br />

Funktionen und Leistungen.<br />

DER WEG ZUR<br />

VIRTUALISIERUNG<br />

Ursprünglich wurde die Virtualisierung<br />

vor allem für Software-Testsund<br />

Entwicklungsumgebungen eingesetzt.<br />

Sie erlaubt Programmierern,<br />

ihre neuen Applikationen gleichzeitig<br />

auf mehreren Betriebssystemplattformen<br />

zu testen, ohne dafür<br />

separate Hardware-Systeme parallel<br />

betreiben zu müssen. Die Einführung<br />

einer Virtualisierungsumgebung<br />

beginnt bei der Ist-<br />

Aufnahme der vorhandenen physikalischen<br />

Systeme und der Überprüfung<br />

der jeweiligen Auslastung.<br />

Dafür müssen die Maschinen über<br />

einen längeren Zeitraum beobachtet<br />

werden. Sind besondere Applikationen<br />

in einer virtuellen Umgebung<br />

vorgesehen, wie beispielsweise<br />

rechenintensive Fachanwendungen<br />

sowie ERP-Lösungen, ist<br />

eine längere Zeitspanne in Betracht<br />

zu ziehen. Braucht eine Anwendung<br />

z.B. dauerhaft eine CPU-<br />

Auslastung von 80 Prozent, so eignet<br />

sich eine Server-Virtualisierung<br />

weniger. Manche Anwendungen<br />

brauchen auch spezielle Hardware-<br />

Dongles (Kopierschutzstecker). Je<br />

nach Form und Abfrage des Dongles<br />

muss dieser zwingend lokal verbunden<br />

sein, wodurch eine Virtualisie-<br />

rung der Anwendung unmöglich<br />

wird. Ansonsten ist es jedoch möglich,<br />

serielle, parallele und USB-<br />

Hardware und damit auch Dongles<br />

mit bestimmten Geräten über das<br />

Netzwerk zugänglich zu machen.<br />

NUTZEN DER<br />

VIRTUALISIERUNG<br />

Die Hersteller unterstreichen folgende<br />

Vorteile:<br />

■ Reduktion der Betriebs- und<br />

Hardwarekosten<br />

■ Verbesserte Serverauslastung<br />

■ Vereinheitlichung der<br />

Systemlandschaft<br />

■ Erhöhung der Flexibilität<br />

und Skalierbarkeit<br />

■ Erhöhung der Verfügbarkeit,<br />

auch bei Backup und Recovery<br />

■ Weniger physische<br />

Netzwerkverbindungen<br />

Die OBT AG ist überzeugte Anwenderin<br />

der Virtualisierungs-Technologie<br />

und betreibt das eigene<br />

Rechenzentrum schon seit einigen<br />

Jahren virtuell. Auch ihre Kunden<br />

nutzen die Vorteile der Virtualisierung.<br />

Angefangen bei kleinen<br />

kostenlosen Lösungen bis hin zu<br />

den Enterprise-Lösungen. Daher<br />

verfügt OBT über das nötige Knowhow<br />

und kann ihre Kunden bei der<br />

Evaluierung und Einführung von<br />

Virtualisierungs-Servern professionell<br />

und kompetent unterstützen.<br />

FAZIT<br />

Wenn KMUs oder Verwaltungen in<br />

neue Serverhardware investieren<br />

wollen, kann die Server-Virtualisierung<br />

entscheidende Vorteile<br />

gegenüber der Arbeit mit physikalischen<br />

Servern bringen.<br />

Ressourcenausnutzung, Ausfallsicherheit<br />

und auch Portierbarkeit<br />

sind bei einem virtuellen<br />

Server viel höher als bei einer<br />

herkömmlichen Serverlösung.<br />

Auch wenn <strong>–</strong> insbesondere kleinere<br />

<strong>–</strong> Unternehmen Probleme<br />

mit dem Platzbedarf, der Wärmeentwicklung<br />

oder der Stromversorgung<br />

haben, kann eine virtuelle<br />

Infrastruktur Abhilfe schaffen.<br />

Der virtuelle Server besitzt das<br />

Potenzial zu einem weiteren<br />

Meilenstein auf dem Weg zur<br />

Hochverfügbarkeit der Systeme<br />

bei gleichzeitiger Einhaltung der<br />

IT-Budgets.<br />

KMU<br />

Praxis<br />

Das OBT Magazin für Klein- und Mittelunternehmen<br />

IMPRESSUM<br />

KMU Praxis <strong>–</strong> das betriebswirtschaftliche<br />

OBT Kunden-Magazin<br />

für Klein- und Mittelbetriebe<br />

HERAUSGEBERIN<br />

OBT AG<br />

Rorschacher Strasse 63<br />

9004 St.Gallen<br />

Telefon 071 243 34 34<br />

Fax 071 243 34 00<br />

www.<strong>obt</strong>.ch<br />

REDAKTION<br />

jacqueline.grob@<strong>obt</strong>.ch<br />

AUTOREN <strong>DIE</strong>SER AUSGABE<br />

ueli.aebersold@<strong>obt</strong>.ch<br />

bernhard.althaus@<strong>obt</strong>.ch<br />

michael.ammann@<strong>obt</strong>.ch<br />

walter.baumann@<strong>obt</strong>.ch<br />

christoph.brunner@<strong>obt</strong>.ch<br />

urs.frei@<strong>obt</strong>.ch<br />

rene.fueglister@<strong>obt</strong>.ch<br />

jacqueline.grob@<strong>obt</strong>.ch<br />

anton.haefliger@<strong>obt</strong>.ch<br />

thomas.kade@<strong>obt</strong>.ch<br />

thomas.koller@<strong>obt</strong>.ch<br />

nicole.luder@<strong>obt</strong>.ch<br />

urs.michel@<strong>obt</strong>.ch<br />

edi.miranda@<strong>obt</strong>.ch<br />

marcel.mueller@<strong>obt</strong>.ch<br />

reto.schaffner@<strong>obt</strong>.ch<br />

raphael.schram@<strong>obt</strong>.ch<br />

otmar.sieber@<strong>obt</strong>.ch<br />

jeanpierre.sutter@<strong>obt</strong>.ch<br />

stephan.widmer@<strong>obt</strong>.ch<br />

thomas.zueger@<strong>obt</strong>.ch<br />

tanja.zumbrunn@<strong>obt</strong>.ch<br />

KONZEPT, LAYOUT, REALISATION<br />

Grey Werbeagentur BSW, Baden<br />

Büro 10, Winterthur<br />

AUFLAGE<br />

20 000 Exemplare, gedruckt auf<br />

chlorfrei gebleichtem Papier<br />

ALLE RECHTE VORBEHALTEN


Nah an unseren<br />

Kunden.<br />

8965 Berikon, Bahnhofstrasse 22<br />

Telefon +41 56 648 26 48, Fax +41 56 648 26 49<br />

5200 Brugg, Paradiesstrasse 15<br />

Telefon +41 56 462 56 66, Fax +41 56 462 56 81<br />

9471 Buchs/SG, Bahnhofstrasse 7<br />

Telefon +41 81 750 06 66, Fax +41 81 750 06 69<br />

7000 Chur, Ringstrasse 14<br />

Telefon +41 81 286 62 00, Fax +41 81 286 62 01<br />

9435 Heerbrugg, Dornacherhof/Auerstrasse 31<br />

Telefon +41 71 727 11 88, Fax +41 71 727 11 89<br />

8640 Rapperswil, Fischmarktplatz 9<br />

Telefon +41 55 222 89 22, Fax +41 55 222 89 25<br />

8201 Schaffhausen, Rheinweg 9<br />

Telefon +41 52 632 01 50, Fax +41 52 632 01 55<br />

6431 Schwyz, Rubiswilstrasse 14<br />

Telefon +41 41 819 70 70, Fax +41 41 819 70 80<br />

9004 St. Gallen, Rorschacher Strasse 63<br />

Telefon +41 71 243 34 34, Fax +41 71 243 34 00<br />

8570 Weinfelden, Bahnhofstrasse 3<br />

Telefon +41 71 626 30 10, Fax +41 71 626 30 20<br />

8005 Zürich, Hardturmstrasse 120<br />

Telefon +41 44 278 45 00, Fax +41 44 278 45 05

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!