„Berufliche Schulen werden ausgehungert“ - BLV
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ISSN 1869-568x<br />
MAGAZIN<br />
Ausgabe 2/2013<br />
4,50 E<br />
Verband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen <strong>Schulen</strong><br />
in Baden-Württemberg e. V.<br />
<strong>„Berufliche</strong> <strong>Schulen</strong> <strong>werden</strong> <strong>ausgehungert“</strong><br />
<strong>BLV</strong>-Landespressekonferenz am 22. April 2013<br />
Altersermäßigung – ein Privileg?<br />
Reisekostenerstattung bei außerunterrichtlichen Aktivitäten?
Inhalt<br />
Leitartikel 1<br />
Editorial 2<br />
Landespressekonferenz<br />
<strong>„Berufliche</strong> <strong>Schulen</strong> <strong>werden</strong> <strong>ausgehungert“</strong> 2<br />
Zumeldungen:<br />
- Kultusministerium Baden-Württemberg 5<br />
- GRÜNE-Landtagsfraktion 6<br />
- SPD-Landtagsfraktion 6<br />
- CDU-Landtagsfraktion 7<br />
- BWIHK 7<br />
- Baden-Württembergischer Handwerkstag 8<br />
- Philologenverband Baden-Württemberg 8<br />
Presseecho 9<br />
Lehrereinstellung Berufl. <strong>Schulen</strong> 2013: 10<br />
Bildungsschwüre brechen dahin<br />
(Hans Lehmann)<br />
Pressearbeit<br />
<strong>BLV</strong> unterstützt Minister Stoch im Kampf 12<br />
um Lehrerstellen<br />
Berufsschullehrer über Äußerungen des 12<br />
Ministerpräsidenten Kretschmann empört<br />
<strong>BLV</strong>: Bundesarbeitsgericht: Lehrkräfte 12<br />
haben Anspruch auf Ersatz ihrer<br />
Aufwendungen für Arbeitsmittel<br />
Aus der HPR-Arbeit<br />
Aktuelles aus dem HPR 14<br />
Vorstand<br />
Ehrungen 16<br />
Geht OES auch noch unter den sich 17<br />
dramatisch verschlechternden<br />
Rahmenbedingungen?<br />
Positionspapier des <strong>BLV</strong> zu OES 17<br />
Vorankündigung Delegiertenversammlung 18<br />
Bildungspolitik<br />
Schulfremdenprüfung an berufl. <strong>Schulen</strong> 20<br />
Veranstaltungen<br />
Festveranstaltung der Akademie der 22<br />
Beruflichen Bildung (ABB)<br />
Fachbereich HPSL<br />
40-jähriges Dienstjubiläum von 24<br />
Bernhard Arnold<br />
Fachtagung Pflegepädagogik am 21.6.13 25<br />
Fachbereich Kaufmännische Bildung<br />
Position des Fachbereichs Kaufmännische 26<br />
Bildung anlässlich der Empfehlungen der<br />
Expertenkommission zur Lehrerbildung<br />
VLW-Lehrerbildungsausschuss Bund 27<br />
informiert sich über aktuelle Studien zu<br />
Schulpraktika<br />
Fachbereich Technik und Gewerbe<br />
Gewerbl. Themen auf der Versammlung 28<br />
des Fachbereichs „Technik und Gewerbe“<br />
(TuG)<br />
Gastlichkeit aus Calw zu Besuch in Brüssel 29<br />
Digitalstrom-Technik macht das Haus- 30<br />
Stromnetz intelligent und vernetzt die<br />
elektrischen Geräte untereinander<br />
Gartenschauaktivitäten GES Sigmaringen 31<br />
Berufl. <strong>Schulen</strong> in Baden-Württemberg 33<br />
sammeln 2,7 Tonnen abgeschalteter<br />
Schmelzsicherungen<br />
Allgemeinbildung<br />
Förderung und Stärkung der Schüler – 34<br />
durch Prävention und langen Atem<br />
Umfassende präventive <strong>Schulen</strong>twick- 35<br />
lung am Beispiel der Justus-von-Liebig-<br />
Schule in Mannheim<br />
Scheffel-Förderpreis 2013 38<br />
Dienstrecht<br />
Altersermäßigung – ein Privileg? 39<br />
Reisekostenerstattung bei außerunter- 40<br />
richtlichen Aktivitäten? Zumeist Fehlanzeige!<br />
Schutz- und Fürsorgepflichten<br />
sehen anders aus!<br />
Änderung der Beihilfe – 42<br />
Was heißt das genau?<br />
Gleichstellung<br />
Fachtag für Beauftragte für Chancen- 43<br />
gleichheit am 05.02.2013<br />
Junglehrer<br />
Gedankenaustausch in Mannheim 44<br />
„Sagen Sie mal, Herr Kretschmann...“ 45<br />
Seminar Karlsruhe: <strong>BLV</strong> stellt sich 46<br />
den neuen Referendaren vor<br />
Vorstellung des <strong>BLV</strong> bei den Referen- 46<br />
daren am Seminar Freiburg<br />
Telefon-Hotline des Referats Junglehrer: 47<br />
„Was soll aus mir <strong>werden</strong>? Wie geht es weiter?“<br />
Lehrkräfte i. A. (Arbeitnehmer/innen)<br />
Tarifeinigung mit Schmerz: Keine Entgelt- 48<br />
ordnung für tarifbeschäftigte Lehrkräfte<br />
Pensionäre<br />
Einladung für Pensionäre des Landesbe- 48<br />
zirks Nordbaden am 28. Mai 2013<br />
Landesbezirksveranstaltung der 49<br />
Pensionäre in Südbaden am 4. Juli 2013<br />
Personalvertretung<br />
Alle Jahre wieder – 2013 auf der Schwä- 50<br />
bischen Alb Erfahrungsaustausch aller HPRund<br />
BPR-Personalvertreter/innen des <strong>BLV</strong><br />
AK-Schwerbehinderte<br />
Sitzung zum Jahresbeginn: 1/2 Jahr BEM 51<br />
an beruflichen <strong>Schulen</strong><br />
Kranke Lehrerin/kranker Lehrer – was tun? 52<br />
(Teil 4)<br />
Landesbezirke<br />
Nordbaden: Landesbezirk sucht Aus- 55<br />
tausch mit Landtagsabgeordneten von<br />
Bündnis90/Grüne<br />
Landesbezirksversammlung des <strong>BLV</strong> 56<br />
Nordbaden in Karlsruhe<br />
Dritte Volleyballmeisterschaft des <strong>BLV</strong> 58<br />
Nordbaden<br />
Südbaden: „Da muss ich mich drum küm- 59<br />
mern.“ <strong>BLV</strong>-Demo in Schopfheim am 18.4.13<br />
Nordwürttemberg: Zweitägige Personal- 61<br />
räteschulung des Landesbezirks NW am<br />
4. und 5. Februar 2013 in Löwenstein<br />
Regionalgruppen<br />
Bodensee: Die schlechten Nachrichten 62<br />
nehmen kein Ende<br />
Enz: Masterplan der Stadt Pforzheim 62<br />
Karlsruhe: Una settimana in Italia 63<br />
Ortenau: Protest gegen die Sparbe- 64<br />
schlüsse der Landesregierung<br />
Stuttgart: Regionalversammlung in Stutt- 65<br />
gart ganz im Zeichen der Spardiktate<br />
Das besondere Thema<br />
Zusammenarbeit Universität Würzburg 66<br />
und Schülerzeitung<br />
Reisen<br />
Bildungs- und Erlebnis-Rundreise in 67<br />
Thailand<br />
Polenkulturreise: Warschau, Danzig, 70<br />
Königsberg ...<br />
In Memoriam 71<br />
<strong>BLV</strong>-Infobrett<br />
Wichtige Termine Mai – August 2013 72<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Leitartikel<br />
Berufliche <strong>Schulen</strong> <strong>werden</strong> ausgehungert<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
beim Schreiben des Vorworts kann man<br />
(Frau) sich schon fühlen wie ein Protagonist<br />
in der Komödie „Und täglich grüßt das<br />
Murmeltier“. In dem mittlerweile 20 Jahre<br />
alten Film sitzt der Hauptdarsteller in einer<br />
Zeitschleife fest und muss seine Tage<br />
endlos wiederholen.<br />
Im übertragenen Sinn bedeutet dies eine<br />
Endlosschleife bzgl. der Aufzählung von Argumenten,<br />
was die Unterrichtsversorgung<br />
der Beruflichen <strong>Schulen</strong> betrifft.<br />
In jedem Mittelstufenschulbuch für das<br />
Fach Wirtschaftskunde ist nachzulesen,<br />
dass es neben den drei Produktionsfaktoren<br />
Arbeit, Boden und Kapital einen vierten,<br />
für das rohstoffarme Deutschland unverzichtbaren<br />
Faktor gibt, nämlich Wissen<br />
und Bildung – ich füge hinzu: berufliche<br />
Bildung.<br />
Letzterem wurde in der adrenalingeschwängerten<br />
Euphorie der Koalitionsverhandlungen<br />
vor zwei Jahren mit folgenden<br />
Formulierungen auch Rechnung getragen:<br />
<strong>„Berufliche</strong> <strong>Schulen</strong> stärken“, „Anstreben<br />
der Gleichstellung des allgemeinen und<br />
beruflichen Schulwesens“, „Mehr Unterstützung“,<br />
Planungssicherheit“, „Verbesserung<br />
der Lehrerversorgung“ (an dieser<br />
Stelle lässt das Murmeltier grüßen).<br />
Weil ein Koalitionsvertrag die Arbeitsgrundlage<br />
einer Regierungskoalition darstellt,<br />
müssen sich Profipolitiker eben<br />
auch daran messen lassen und können diesen<br />
Vertrag in der Euphorie folgenden Alltag<br />
nicht einfach ignorieren. Dies ist wohl<br />
ein Grund dafür, dass man den Beruflern<br />
zwar Wein predigt, diesen hintenrum aber<br />
ordentlich mit Wasser verdünnt. Ich will<br />
dies an wenigen Beispielen verdeutlichen:<br />
Die Altersermäßigung für Lehrkräfte ist<br />
weder ein Privileg noch ein Geschenk –<br />
siehe entsprechender Artikel im Heft<br />
Die Kürzung des allgemeinen Entlastungskontingents<br />
trifft Berufliche<br />
<strong>Schulen</strong> nicht mit 14 %, sondern mit<br />
23 – 35 %. Fast zeitgleich mit der entsprechenden<br />
Verordnung erhielten die<br />
<strong>Schulen</strong> ein Schreiben bzgl. der Implemention<br />
eines/einer „Kulturbeauftragten“,<br />
welches im besten Fall lediglich<br />
für einen Lacher gesorgt hat. „Beauftragte“<br />
gibt es an den <strong>Schulen</strong> schon<br />
zuhauf, weil es neben dem Unterricht<br />
eine Fülle von Aufgaben gibt, die die<br />
Lehrkräfte entweder mit geringen Anrechnungen<br />
oder bereits jetzt umsonst<br />
schultern.<br />
Die folgende Aufzählung der Beauftragungen<br />
soll das Problem verdeutlichen:<br />
Sicherheitsbeauftragte<br />
Suchtbeauftragte<br />
Beauftragte für SMV<br />
Beauftragte für Lernberatung<br />
Beauftragte für den Schulsanitätsdienst<br />
Beauftragte für Begabten-AGs<br />
Verkehrsbeauftragte<br />
Kooperationsbeauftragte<br />
Lernmittelbeauftragte<br />
Europabeauftragte<br />
Medienbeauftragte<br />
SOL-Beauftragte (=Selbst organisiertes<br />
Lernen)<br />
Sozialraumbeauftragte<br />
(=Stadtteilvernetzung)<br />
Beauftragte für die Organisation<br />
und Durchführung von Informationstagen<br />
Beauftragte für die Durchführung<br />
und Organisation von Bildungsmessen<br />
Beauftragte für Abteilungsassistenz<br />
(z. B. Oberstufenberatung,<br />
Praxiskoordination)<br />
Beauftragte für „Migranten machen<br />
Schule“<br />
Beauftragte für Chancengleichheit<br />
Beauftragte für internationale<br />
Kontakte<br />
Beauftragte für Schüleraustausch<br />
Beauftragte für die jeweiligen Fachbereiche<br />
/ Sammlungen<br />
Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit<br />
Beauftragte für den Schüler-Lehrer-<br />
Chor<br />
Beauftragte für Metaplan-<br />
Materialien<br />
Beauftragte für Schülerzusatzversicherung<br />
Beauftragte für die Theater-AG<br />
Beauftragte für die Homepage<br />
Beauftragte für das Intranet<br />
Beauftragte für Strahlenschutz<br />
Hygienebeauftragte<br />
Umweltbeauftragte<br />
Margarete<br />
Schaefer<br />
Manche dieser Tätigkeiten sind aus sicherheitstechnischen<br />
Gründen unerlässlich,<br />
manche sind für die Organisation und<br />
das Funktionieren des Schulalltags unverzichtbar<br />
und manche machen einfach<br />
das Schulleben interessanter und kreativer.<br />
Bereits jetzt können nicht alle dieser<br />
Engagements mit Anrechnungsstunden<br />
bedacht <strong>werden</strong> – bei einer Kürzung der<br />
Stunden <strong>werden</strong> genau die Dinge wegfallen,<br />
die dem musisch-kreativen Bereich<br />
angehören.<br />
Kleinklassen im dualen Bereich müssen<br />
aufgelöst <strong>werden</strong>, obwohl diese im ländlichen<br />
Raum oft die Ausbildung sicherstellen<br />
und genau genommen der Wirtschaftsförderung<br />
dienen. Gleichzeitig werben<br />
allgemeinbildende Gymnasien öffentlich<br />
für Arbeitsgemeinschaften in Exotenfächern<br />
mit 5 – 8 TeilnehmerInnen. Unsere<br />
immer noch heterogeneren zweijährigen<br />
Berufsfachschulen müssen „aufgefüllt“<br />
<strong>werden</strong>, während daneben sowohl in der<br />
ersten als auch in der zweiten Tranche<br />
der genehmigten Gemeinschaftsschulen<br />
Klassen mit 16 bis 18 – angemeldeten<br />
(!) Schülern eingerichtet <strong>werden</strong> dürfen<br />
(s. Veröffentlichung des KM im April 2013).<br />
Bzgl. der Problematik der Abordnungsstunden<br />
haben die Murmeltiere lediglich<br />
die Farbe gewechselt: Seit Jahren beklagt<br />
nicht nur der <strong>BLV</strong>, dass die für Bildung zuständigen<br />
Institutionen im Land mangels<br />
eigener Stellen ihr Personal teilweise über<br />
Abordnungen rekrutieren; dies bedeutet<br />
nichts anderes, als dass den <strong>Schulen</strong><br />
Unterrichtsstunden entzogen <strong>werden</strong> –<br />
teilweise bis zu 6 vollen Deputaten pro<br />
Schule. In voller Kenntnis der Tatsachen<br />
wundert sich der gesamte Murmeltierbau<br />
trotzdem über den riesigen Berg der Bugwellenstunden.<br />
Wie gesagt, nur wenige Beispiele ...<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 1
Editorial<br />
Was haben Temperaturen, Inflationsrate und<br />
Besoldungsanpassung gemeinsam?<br />
Alle drei Größen gibt es mittlerweile als<br />
„gefühlte“ Variante. Derweil mir der Sinn<br />
einer „gefühlten“ Temperatur oder einer<br />
„gefühlten“ Inflationsrate noch einleuchtet,<br />
habe ich Probleme mit der „gefühlten<br />
Nullrunde“. Dieser Begriff wurde<br />
bei der Übernahme des Tarifergebnisses<br />
der Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst<br />
auf die Beamten und Versorgungsempfängern<br />
kreiert. Ein erneutes Beamtensonderopfer<br />
wurde in „warme Worte“ verpackt.<br />
Die Landesregierung von Baden-<br />
Württemberg hat beschlossen, die Besoldungsanpassung<br />
zeitlich zu verschieben.<br />
Für die Besoldungsgruppe A12 und höher,<br />
in denen sich die Mehrzahl der verbeamteten<br />
Lehrkräfte befinden, bedeutet<br />
dies, dass es erst ab dem 01.01.2014 2,65<br />
Prozent mehr Geld gibt. Für 2013 gibt es<br />
nichts. Daher ist dies für den beschriebenen<br />
Personenkreis eine echte Nullrunde<br />
und die „Gefühle“ können in diesem Fall<br />
außer Acht gelassen <strong>werden</strong>. Der Ärger<br />
über die einseitige grün-rote Sparpolitik<br />
im „Ländle“ wächst von Tag zu Tag. Somit<br />
<strong>werden</strong> bereits zum dritten Mal seit<br />
der Regierungsübernahme der grün-roten<br />
Koalition vor zwei Jahren die Beamtinnen<br />
und Beamten und alle Versorgungsempfänger<br />
zur Kasse gebeten, obwohl die<br />
Steuereinnahmen in Baden-Württemberg<br />
sprudeln und im aktuellen Doppelhaushalt<br />
über zwei Milliarden Euro mehr ausgegeben<br />
<strong>werden</strong> als bei der Vorgängerregierung.<br />
Da kommt wahrlich keine Freude<br />
bei den „geschröpften“ Betroffenen auf!!<br />
Aber nicht nur die fehlende Gehaltserhöhung<br />
führt bei den Lehrerinnen und Lehrer<br />
zu unguten „Gefühlen“, sondern auch<br />
die permanent sich verschlechternden<br />
Arbeitsbedingungen an den beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> des Landes bringen die Emotionen<br />
erst recht zum Kochen. Daher stand<br />
die Landespressekonferenz, die der <strong>BLV</strong><br />
am 22.04.2013 in Stuttgart veranstaltete,<br />
unter dem Motto: <strong>„Berufliche</strong> <strong>Schulen</strong><br />
<strong>werden</strong> <strong>ausgehungert“</strong>. Es gibt viel<br />
zu wenig Lehrerstellen, das strukturelle<br />
Unterrichtsdefizit kann nicht abgebaut<br />
<strong>werden</strong> und die Überstunden-Bugwelle<br />
wird weiter drastisch ansteigen. Die<br />
Schere geht immer weiter auseinander<br />
– soll unser über Generationen bewährtes<br />
Schulsystem der beruflichen Bildung<br />
kollabieren? Doch soweit muss es nicht<br />
kommen. Die realistischen Forderungen<br />
des <strong>BLV</strong> gehen in die richtige Richtung,<br />
sie müssen nur von den Entscheidungsträgern<br />
der Landespolitik „gehört“, akzeptiert<br />
und umgesetzt <strong>werden</strong> wollen.<br />
Michael<br />
Schmidt<br />
Das Ende der Fahnenstange ist erreicht!<br />
Die Kolleginnen und Kollegen bekunden<br />
lautstark ihren Unmut, wie die Protestkundgebungen<br />
in mehreren Städten, die<br />
zeitgleich mit der Landespressekonferenz<br />
stattfanden, zeigten. Aber auch in den<br />
einzelnen Regionalgruppen des <strong>BLV</strong> vor<br />
Ort herrscht der einhellige Tenor: es<br />
reicht mit den unseligen Sparbeschlüssen<br />
in der Bildungspolitik zu Lasten der nachfolgenden<br />
jüngeren Generation.<br />
Dass die Vielfalt unseres beruflichen<br />
Schulsystems unbedingt erhalten <strong>werden</strong><br />
muss, zeigt sich in vielen Artikeln,<br />
die vom großen Engagement, sowohl der<br />
Schülerinnen und Schüler als auch der<br />
beteiligten Lehrkräfte und Institutionen,<br />
berichten.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß und kritische<br />
Unterhaltung beim Lesen dieser<br />
Ausgabe.<br />
Michael Schmidt<br />
Landespressekonferenz<br />
Landespressekonferenz 22.04.2013<br />
Berufliche <strong>Schulen</strong> <strong>werden</strong> ausgehungert<br />
Film und Interview<br />
Quelle: SWR<br />
Die Beruflichen <strong>Schulen</strong> im Lande <strong>werden</strong> systematisch ausgehungert, so schildert die Vorsitzende des Berufsschullehrerverbandes<br />
(<strong>BLV</strong>), Margarete Schaefer, am Montag (22.04.2013) die Situation der beruflichen <strong>Schulen</strong>. Wenn man das Bildungsangebot im ländlichen<br />
Raum ausdünnt, durch Vorgaben des Organisationserlasses Berufliche <strong>Schulen</strong> benachteiligt, durch statistische Tricks das strukturelle<br />
Defizit kleinrechnet und den beruflichen <strong>Schulen</strong> den vollen Ersatz für ausscheidende Lehrkräfte verweigert, dann<br />
muss man von einem Aushungern der beruflichen <strong>Schulen</strong> sprechen. Zwar hat das Land zusätzliche Klassen an beruflichen Gymnasien<br />
eingerichtet, es hat aber versäumt, die <strong>Schulen</strong> auch mit entsprechenden Lehrkräften auszustatten. Unsere wiederholte Forderung,<br />
diesen Ausbau durch zusätzliche Stellen zu finanzieren, wurde sträflich vernachlässigt.<br />
Der Unmut an den Beruflichen <strong>Schulen</strong> im Lande wächst. Heute z. B. sind als Protest um 13 Uhr Mittagspausenaktionen in Mannheim,<br />
Freiburg, Sindelfingen, Schwäbisch Hall und Reutlingen geplant. Dabei geht es den Lehrkräften nicht nur um Nullrunden in der Besoldung,<br />
geplante Arbeitszeiterhöhungen und Verschlechterungen bei der Beihilfe, sondern auch um die Benachteiligung der Beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> in der Bildungspolitik des Landes.<br />
Der Unmut bei Lehrkräften aber auch bei den Schulleitungen, Schülern und Eltern wird durch folgende Fakten erzeugt:<br />
2<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Landespressekonferenz<br />
Auch im kommenden Schuljahr<br />
<strong>werden</strong> die beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> nur unzureichend mit<br />
Lehrerstellen versorgt. Zum<br />
zweiten Mal in Folge <strong>werden</strong><br />
nicht alle frei<strong>werden</strong>den Stellen<br />
besetzt; im Gegenteil: Das<br />
Einstellungskontingent wird<br />
um 102 Stellen gekürzt.<br />
Entgegen dem eindringlichen<br />
Rat aller Experten hat das Kultusministerium<br />
die gekürzte<br />
Stellenzahl nur zögerlich zur<br />
schulbezogenen Stellenausschreibung<br />
freigegeben. Mehr<br />
als die Hälfte der Stellen sollen<br />
erst im Listenverfahren Ende<br />
Juni 2013 besetzt <strong>werden</strong>.<br />
So lange <strong>werden</strong> die <strong>Schulen</strong>,<br />
Lehramtsbewerber/innen aber auch Eltern und Schüler bzw. Schülerinnen im Unklaren gelassen. Unklarheiten und Verunsicherungen<br />
bestehen an den <strong>Schulen</strong>, welche Lehrerwochenstunden im nächsten Schuljahr tatsächlich zur Verfügung stehen, ob das Bildungsangebot<br />
in vollem Umfang aufrechterhalten bleiben kann, ob der Lehramtsbewerber eingestellt wird und ob ein Schulplatz an der<br />
gewünschten Schule zur Verfügung steht. Darüber hinaus besteht die Gefahr der Abwanderung der für teures Geld gut ausgebildeten<br />
Lehrkräfte.<br />
Die Überstunden-Bugwelle steigt trotz strenger administrativer Vorgaben weiter. Die <strong>Schulen</strong> müssen sich jede einzelne Wochenstunde,<br />
die z.B. aufgrund des Lehrermangels, in Vertretungsfällen für Langzeiterkrankungen und Schwangerschaften als Überstunde anfällt<br />
und auf die Bugwelle angerechnet <strong>werden</strong> soll, durch die Schulaufsichtsbehörde genehmigen lassen. Die Überstundenbugwelle<br />
beträgt nunmehr 1.826 volle Deputate. Das ist die dreifache Zahl der geplanten Lehrereinstellung 2013 und entspricht einem Kredit<br />
an die Landesregierung von ca. 100.000.000 EUR. Kreditgeber sind die Lehrerinnen und Lehrer.<br />
Nach wie vor leiden die beruflichen <strong>Schulen</strong> unter einem strukturellen Unterrichtsdefizit von 2,7 %. Dabei ist der badische Landesteil<br />
mit 4 % in Nordbaden und 3,6 % in Südbaden besonders betroffen.<br />
Im letzten Jahr hat das statistische Landesamt für die Beruflichen <strong>Schulen</strong> einen Schülerrückgang von 15.000 Schülern vorausgesagt.<br />
Dies war auch die Grundlage für die Verteilung der Stellen und die vorgenommene Stellenkürzung. Als dann feststand, dass der<br />
tatsächliche Schülerrückgang nur ein Drittel der prognostizierten Zahl betrug, weigerte sich das Land, Korrekturen bei der Stellenzuweisung<br />
vorzunehmen.<br />
In der Schülerprognose des Statistischen Landesamtes wird nur unzureichend berücksichtigt, dass in 2012 und 2013 die Zuwanderung<br />
nach Baden-Württemberg wieder deutlich zugenommen hat. Um dies an einem Beispiel deutlich zu machen:<br />
In Mannheim betrug der Geburtensaldo (Differenz zwischen Geborenen und Gestorbenen) in den ersten drei Quartalen des Jahres<br />
2012 minus 254. Im gleichen Zeitraum betrug der Zuwanderungsgewinn der Stadt 3.355. Landesweit machte dieser Zuwanderungsgewinn<br />
58.000 Menschen aus, unserer vorsichtigen Schätzung nach strömen davon ca. 5.000 in Berufliche <strong>Schulen</strong>.<br />
Durch Ausdünnung des Bildungsangebots im ländlichen Raum versucht das Kultusministerium Klassen einzusparen. Dies ist im<br />
laufenden Schuljahr mit 240 Klassen gelungen. Will man diesen Weg weiter gehen, wird das nachhaltige Folgen für die betroffenen<br />
Bildungsregionen haben. Wenn der Schulweg für Auszubildende zu weit ist und zuviel Ausbildungszeit für den Schulweg benötigt<br />
wird, wird Ausbildungsbereitschaft der Wirtschaft abnehmen und die strukturelle Entwicklung des betroffenen Wirtschaftsraumes<br />
Schaden nehmen.<br />
Mit statistischen Tricks wird das Unterrichtssoll kleingerechnet. Um dies an einem Beispiel festzumachen: Die Stundentafel sieht<br />
für das Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf (VAB) drei bis sechs Wochenstunden Mathematik vor, je nach Förderbedarf des Jugendlichen.<br />
Kann eine Schule trotz erhöhtem Förderbedarf aufgrund des Lehrermangels nur drei Stunden Mathematik erteilen, darf als<br />
Unterrichts-Soll nur drei Stunden ausgewiesen <strong>werden</strong>. Das statistische Unterrichts-Soll entspricht dann dem Unterrichts-Ist, und<br />
damit wird ein Abmangel vertuscht.<br />
Die beruflichen Gymnasien <strong>werden</strong> gegenüber den allgemeinen Gymnasien gravierend benachteiligt. Dort betragen die Höchstwerte<br />
für Lehrerwochenstunden in den Jahrgangsstufen 1 und 2 pro Schüler 1,65 Lehrerwochenstunden. Bei den beruflichen Gymnasien<br />
stehen für die gleiche Schülergruppe nur 1,6 Lehrerwochenstunden zur Verfügung. Bei einem vierzügigen Gymnasium und 200 Schülern<br />
macht dies 10 Lehrerwochenstunden aus. Dies schränkt die Angebotsvielfalt im Wahlund Wahlpflichtbereich der beruflichen<br />
Gymnasien unvertretbar ein und ist ein Beispiel dafür, dass die Gleichwertigkeit der allgemeinen und beruflichen Bildung nicht<br />
angestrebt wird, obwohl sie im Koalitionsvertrag postuliert wurde.<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 3
Landespressekonferenz<br />
Dabei <strong>werden</strong> die beruflichen <strong>Schulen</strong> im Vergleich mit den Gemeinschaftsschulen hinsichtlich des Klassenteilers deutlich benachteiligt.<br />
An Gemeinschaftsschulen beträgt der Klassenteiler 28, an beruflichen <strong>Schulen</strong> dagegen 30. Dabei wird die Integrationsleistung<br />
gerade der beruflichen Vollzeitschulen völlig unterschätzt und nicht anerkannt. An keiner anderen Schulart erwirbt ein höherer<br />
Anteil an Migrantinnen und Migranten eine Hochschulzugangsberechtigung wie an den Berufskollegs. Nirgends ist die Schülerschaft<br />
so heterogen zusammengesetzt wie an den Beruflichen <strong>Schulen</strong>.<br />
Im Übrigen fehlt immer noch ein Konzept der regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung. Ein wohn- und betriebsnahes Berufsschulangebot ist<br />
für die ausbildungsplatzsuchende Jugend und für die ausbildende Wirtschaft unverzichtbar. Eine Vernetzung des Bildungsangebots<br />
der flächendeckend angebotenen beruflichen Gymnasien und Berufskollegs als Oberstufe der Gemeinschaftsschulen ist allemal kostengünstiger<br />
als der Aufbau von Parallelsystemen (Oberstufen an Gemeinschaftsschulen, die kaum existenzfähig und aufgrund der<br />
geringen Größe im Vergleich zu den Beruflichen Gymnasien ein deutlich geringeres Angebot im sprachlichen und naturwissenschaftlichen<br />
Bereich haben <strong>werden</strong>).<br />
Bei all dem muss man die heutigen Regierungsfraktionen immer wieder an ihr Minderheiten-Votum in der Enquêtekommission kurz vor<br />
der Landtagswahl erinnern, im Bereich der beruflichen <strong>Schulen</strong> in den nächsten drei Jahren jährlich 400 zusätzliche Lehrerstellen zu<br />
schaffen:<br />
„Die Sicherstellung der Unterrichtsversorgung an den beruflichen <strong>Schulen</strong> ist zu bedeutend, um sie allein von der demographischen<br />
Entwicklung und einer daraus resultierenden Rendite abhängig zu machen. Vor diesem Hintergrund haben SPD und GRÜNE (im Bericht<br />
der Enquétekommission Fit fürs Leben) eine eigene Handlungsempfehlung eingebracht, die allerdings von der Mehrheit der Enquêtekommission<br />
nicht mitgetragen wurde. SPD und GRÜNE halten ihre Handlungsempfehlung als Minderheitenvotum aufrecht.“<br />
Vor diesem Hintergrund fordert der Berufsschullehrerverband:<br />
Stellenumschichtungen zugunsten der beruflichen <strong>Schulen</strong> bis die Bugwelle und das strukturelle Unterrichtsdefizit abgebaut sind.<br />
Maßstab ist für uns dabei die im Minderheitenvotum von SPD und Grünen geforderten 400 zusätzlichen Stellen pro Jahr.<br />
Frühzeitige schulbezogene Ausschreibung von 80 % der Stellen.<br />
Beseitigung der Benachteiligung den Beruflichen <strong>Schulen</strong> im Organisationserlass.<br />
Senkung des Klassenteilers auf 28 für alle Regelschularten.<br />
Ein Konzept zur regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung zum Erhalt eines flächendeckenden Berufsschulangebots im ländlichen Raum und Vernetzung<br />
der beruflichen Gymnasien und der Berufskollegs mit den Gemeinschaftsschulen. Hierbei muss ein Konsens aller Beteiligten<br />
(insbesondere Personalvertretung und Berufsschullehrerverband, Kammern, Schulträger, Beratungsgremien des Kultusministeriums,<br />
aber auch die Mitarbeiter der Referate Berufliche <strong>Schulen</strong> der Regierungspräsidien) hergestellt <strong>werden</strong>.<br />
Erhalt des Bildungsangebots der Beruflichen <strong>Schulen</strong> im Vollzeitbereich, d. h. die Möglichkeit Fachschulreife, Fachhochschulreife<br />
und Allgemeine Hochschulreife an einer beruflichen Schule im Umkreis erwerben zu können. In diesem Zusammenhang fordern wir<br />
den Erhalt und die Sicherung der Übergangsmöglichkeiten von den allgemein bildenden <strong>Schulen</strong> in die Schularten des beruflichen<br />
Vollzeitbereichs.<br />
Demo in Freiburg<br />
Demo in Mannheim<br />
Demo in Schwäbisch Hall<br />
Demo in Sindelfingen<br />
4<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Landespressekonferenz<br />
PRESSEMITTEILUNG Nr. 42/2013 22. April 2013<br />
MINISTERIUM FÜR KULTUS, JUGEND UND SPORT<br />
PRESSESTELLE<br />
In diesem Schuljahr deutliche Verbesserungen<br />
an den beruflichen <strong>Schulen</strong><br />
Kultusminister Andreas Stoch MdL: „Das Kultusministerium betrachtet die beruflichen <strong>Schulen</strong> als<br />
wichtigen Bestandteil des baden-württembergischen Schulwesen, der die Wirtschaft mit gut ausgebildeten<br />
Fachkräfte versorgt“.<br />
Kultusminister Andreas Stoch MdL weist die Vorwürfe des Berufsschullehrerverbands zurück. Es werde auch durch ständige<br />
Wiederholung nicht wahr, dass die beruflichen <strong>Schulen</strong> „systematisch <strong>ausgehungert“</strong> würden. Stoch bittet die Interessensvertreter<br />
dieser Schulart dabei, ihre Wortwahl zu überdenken. Die beruflichen <strong>Schulen</strong> würden selbstverständlich weder<br />
ausgehungert noch benachteiligt. „Das Kultusministerium betrachtet die beruflichen <strong>Schulen</strong> im Gegenteil als wichtigen<br />
Bestandteil des baden-württembergischen Schulwesen, der die Wirtschaft mit gut ausgebildeten Fachkräfte versorgt“, erklärte<br />
Stoch.<br />
Das Kultusministerium habe es geschafft, das strukturelle Defizit an den beruflichen <strong>Schulen</strong> binnen zwei Regierungsjahren<br />
auf 2,6 Prozent im Schuljahr 2012/13 zu senken. Unter der Landesregierung von CDU/FDP habe es durchgehend zwischen 4,4<br />
und 4,6 Prozent gependelt. „Es ist sehr schade, dass die Verbandsvertreter diese starke Verbesserung nicht wenigstens zur<br />
Kenntnis nehmen“, erklärte Stoch. Es gebe hier auch keine „statistischen Tricks“. Ein Ausfall von Pflichtunterricht entstehe<br />
an den beruflichen <strong>Schulen</strong> im Übrigen auch dadurch, dass regional immer wieder Lehrkräfte mit den benötigten Lehrbefähigungen<br />
für den hochdifferenzierten Bereich der beruflichen <strong>Schulen</strong> fehlten.<br />
Stoch weist zudem darauf hin, dass im Schuljahr 2012/13 die gesamte demografische Rendite (rechnerische Lehrkräftefreisetzung<br />
aus Schülerrückgang) weitgehend im beruflichen Schulbereich verblieben sei. Zur weiteren Verbesserung der<br />
Versorgungssituation wurden zudem Gymnasiallehrkräfte für die Dauer von drei Jahren an berufliche <strong>Schulen</strong> im Umfang von<br />
100 Deputaten abgeordnet und weitere 29 Stellen an die beruflichen <strong>Schulen</strong> umgeschichtet.<br />
Auch der Vorwurf des Verbandes, die Stellen würden nur zögerlich zur schulbezogenen Stellenausschreibung freigegeben,<br />
treffe nicht zu. Das Kultusministerium habe den beruflichen <strong>Schulen</strong> in diesem Jahr für das vorgezogene Ausschreibungsverfahren<br />
jetzt schon insgesamt 300 Deputate zugewiesen und damit ein deutlich höheres Stellenkontingent zur Verfügung<br />
gestellt als im vergangenen Jahr (120 Deputate).<br />
Allerdings mussten im Schuljahr 2012/13 Lehrkräfte im Umfang von 157 Deputaten, die in Maßnahmen der Enquêtekommission<br />
„Fit fürs Leben” eingesetzt waren, auf Stellen übernommen <strong>werden</strong>, weil diese von der Vorgängerregierung nicht<br />
langfristig finanziert waren.<br />
Die beruflichen <strong>Schulen</strong> würden zudem wie alle anderen auch zu den vom Landtag beschlossenen Kürzungen herangezogen.<br />
Deshalb sollen im kommenden Schuljahr 102 kw-Stellen entfallen. Das Ministerium will aber erreichen, dass wie im Vorjahr<br />
im Bereich der beruflichen <strong>Schulen</strong> ein Teil der Kleinklassen entfalle. Hierbei gehe die Schulverwaltung aber behutsam vor,<br />
um entsprechende Ausbildungsangebote nicht zu verlieren. "Das Ministerium wird aber trotz dieser Einsparungen alles daran<br />
setzen, die Unterrichtsversorgung der beruflichen <strong>Schulen</strong> stabil zu halten und Engpässe an Einzelstandorten abzubauen",<br />
betonte Stoch.<br />
Bei der Frage der Statistik habe Stoch auf der jüngsten Pressekonferenz bereits bekannt gegeben, dass die aus dem Jahr<br />
2010 stammenden Prognosedaten des Statistischen Landesamtes nicht mehr zutreffend seien. Weitere Folgerungen daraus<br />
könnten erst getroffen <strong>werden</strong>, wenn die neuen Berechnungen in den nächsten Wochen vorliegen würden. Auch die Regionale<br />
<strong>Schulen</strong>twicklung sei bereits für Mai angekündigt worden.<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 5
Landespressekonferenz<br />
Berufliche <strong>Schulen</strong> brauchen Klarheit Stuttgart, 22.4.13<br />
Lehmann: Grüne unterstützen Forderung nach Konzept<br />
zur regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung<br />
„Wir brauchen dringend Klarheit und Verbindlichkeit für die beruflichen <strong>Schulen</strong> in Baden-Württemberg“, sagte Siegfried Lehmann,<br />
Sprecher für berufliche Bildung in der Fraktion Grüne im Landtag von Bade n-Württemberg. Die Fraktion unterstützt damit<br />
die Forderung des Berufsschullehrerverbandes nach einem landesweiten Konzept zur Entwicklung der beruflichen <strong>Schulen</strong>.<br />
„Nur wenn Schulstandorte und deren Ausrichtung festgelegt sind, kann rechtzeitig eine ausreichende Unterrichtsversorgung sichergestellt<br />
<strong>werden</strong>“, so Lehmann. Die Fraktion Grüne begrüße daher, dass die regionale <strong>Schulen</strong>twicklung für Berufliche <strong>Schulen</strong><br />
vom Kultusministerium als eigenständiger Entwicklungsprozess angestoßen wurde.<br />
Nach den Auseinandersetzungen über Unterrichtsversorgung in den vergangenen Monat an den beruflichen <strong>Schulen</strong> sagte Lehmann:<br />
„Es ist niemandem geholfen, wenn mit Zahlen zur Lehrereinstellung jongliert wird, ohne dass klar ist, wie viele Schülerinnen<br />
und Schüler das berufliche Bildungswesen besuchen <strong>werden</strong> und welche Standorte künftig über welches Angebot verfügen.“<br />
Der Erhalt eines flächendeckenden Netzes beruflicher <strong>Schulen</strong> ist im Sinne der Landtagsgrünen. „Das kann jedoch nicht bedeuten,<br />
dass es an jedem Standort ein komplettes Ausbildungsprogramm geben muss – wenn es nur von einer Handvoll Schülerinnen und<br />
Schülern besucht wird“, so Lehmann.<br />
Stattdessen sollte laut Lehmann ein Konsens darüber erzielt <strong>werden</strong>, welches Angebot tatsächlich vor Ort Sinn macht. „Es ist an<br />
der Zeit, dass wir Angebote zusammenführen, die zusammengehören. Die grün-rote Landesregierung hat das Bildungssystem in<br />
einem schlechten Versorgungszustand übernommen, deshalb kommt niemand um eine Strukturdiskussion herum“, so Lehmann.<br />
Benny Hechler<br />
Online-Referent und stv. Pressesprecher / Fraktion GRÜNE im Landtag von Baden-Württemberg<br />
Zusammenarbeit von beruflichen Gymnasien und<br />
Gemeinschaftsschulen ausloten<br />
MdL Gerhard Kleinböck: „Es ist klar, dass auch die beruflichen <strong>Schulen</strong> in die<br />
regionale <strong>Schulen</strong>twicklung einbezogen <strong>werden</strong>“ Stuttgart, 22.4.13<br />
Auch die SPD-Landtagsfraktion will die beruflichen <strong>Schulen</strong> im Rahmen der regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung berücksichtigen und<br />
unterstützt in diesem Punkt die Forderung des Berufsschullehrerverbands. „Es ist klar, dass auch die beruflichen <strong>Schulen</strong> in die<br />
regionale <strong>Schulen</strong>twicklung einbezogen <strong>werden</strong>“, sagte der Abgeordnete Gerhard Kleinböck, Sprecher für berufliche <strong>Schulen</strong>. So<br />
gelte es zu prüfen, welche lokalen Möglichkeiten bestehen, dass Gemeinschaftsschulen und berufliche Gymnasien erfolgreich<br />
miteinander kooperieren können.<br />
Es liege im ureigenen bildungs- und wirtschaftspolitischen Interesse des Landes, ein flächendeckendes Netz an beruflichen <strong>Schulen</strong><br />
dauerhaft zu sichern. „Wegen des Schülerrückgangs habe ich aber nicht die Erwartung, dass dauerhaft alle Schulstandorte und<br />
sämtliche Ausbildungsgänge aufrechterhalten <strong>werden</strong> können“, ergänzte Kleinböck. Für eine verlässliche Planung brauche man<br />
allerdings eine neue Vorausberechnung des Statistischen Landesamts, da in den bisherigen Zahlen zahlreiche bildungspolitische<br />
Reformprozesse noch nicht berücksichtigt <strong>werden</strong> konnten.<br />
Den Vorwurf des Berufsschullehrerverbands, die grün-rote Landesregierung lasse die beruflichen <strong>Schulen</strong> aushungern, wies Kleinböck<br />
als „starken Tobak“ entschieden zurück. Vielmehr stelle sich die Landesregierung auch in Zeiten des Schuldenabbaus im<br />
Landesetat der Herausforderung, das strukturelle Unterrichtsdefizit schrittweise abzubauen und damit die Altlasten der CDU/<br />
FDP-Regierungszeit abzutragen.<br />
Martin Mendler, Pressesprecher / SPD-Landtagsfraktion Baden-Württemberg<br />
6<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Landespressekonferenz<br />
Pressemitteilung Nr. 82/2013 22.4.13<br />
Die Expertin der CDU-Landtagsfraktion für<br />
die beruflichen <strong>Schulen</strong> Viktoria Schmid MdL:<br />
„Taschenspielertricks des Kultusministers Stoch verschleiern das<br />
Defizit in der Unterrichtsversorgung der beruflichen <strong>Schulen</strong>“<br />
„Die Erfolgsmeldung des Kultusministers Stoch, dass sich die strukturelle Unterrichtsversorgung an den beruflichen <strong>Schulen</strong> im<br />
Land verbessert habe, fällt beim Betrachten der konkreten Zahlen wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Rund 500 zusätzliche<br />
Stellen wären nötig, damit die Unterrichtsversorgung an den beruflichen <strong>Schulen</strong> im nächsten Schuljahr 2013/14 gesichert wäre“,<br />
sagte die Expertin für berufliche <strong>Schulen</strong> der CDU-Landtagsfraktion, Viktoria Schmid MdL, heute (22. April) in Stuttgart.<br />
„Aber anstatt für die notwendige Lehrereinstellung zu sorgen, verschleiert Kultusminister Stoch mit arglistigen Taschenspielertricks<br />
die Misere an den Beruflichen <strong>Schulen</strong>: So <strong>werden</strong> Schüleranmeldungen für einen bestimmten Bildungsgang an einer beruflichen<br />
Schule angepasst um weitere Klassen zu vermeiden, im ‚Vorbereitungsjahr Arbeit und Beruf (VAB)‘ wird die bisherige<br />
objektive statistische Erfassung der Unterrichtsversorgung kurzerhand zugunsten eines besseren Erscheinungsbilds umgestellt,<br />
die Schülerinnen und Schüler sogenannter Kleinklassen <strong>werden</strong> kurzerhand an andere Standorte geschickt und die Stellenzuweisung<br />
an die beruflichen Gymnasien wird noch immer nicht an die allgemeinbildenden Gymnasien angepasst. Der Versuch des<br />
Kultusministers Stoch den so erzeugten Rückgang des strukturellen Unterrichtsdefizit auch noch als seinen persönlichen Erfolg<br />
beim Kampf gegen das Unterrichtsdefizit der berufliche <strong>Schulen</strong> zu verkaufen ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten“, Schmid.<br />
„Im Zuge der angekündigten Regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung dürfen die beruflichen <strong>Schulen</strong> nicht noch weiter benachteiligt <strong>werden</strong>.<br />
Der Kultusminister ist hier gut beraten, wenn er die hohe Kompetenz der Wirtschaft und der beruflichen <strong>Schulen</strong> in die<br />
regionale Planung einer künftigen Schulstruktur einbezieht. Es ist nicht so, dass nur die Grundschulen und die weiterführenden<br />
<strong>Schulen</strong> von einer regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung betroffen sind. So bestehen zahlreiche Verbindungen zwischen den allgemeinbildenden<br />
und den beruflichen <strong>Schulen</strong> die nicht mangels Sachkenntnis oder Ideologie kurzerhand zerschlagen <strong>werden</strong> dürfen“,<br />
forderte Viktoria Schmid.<br />
PRESSEINFORMATION 20/2013 Stuttgart, 22.4.13<br />
Zumeldung zum Forderungskatalog des Berufsschullehrerverbandes BW<br />
IHKs in Baden-Württemberg fordern<br />
mehr Lehrer für Berufsschulen<br />
Konzept zur regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung unerlässlich<br />
Die Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg bemängeln die nicht zureichende Lehrerversorgung an den Beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> des Landes. Zugleich bekräftigen sie die Forderungen des Berufsschullehrerverbands Baden-Württemberg (<strong>BLV</strong>), der<br />
heute auf einer Landespressekonferenz einen Katalog zur Stärkung der Berufsschulen vorgelegt hat.<br />
Vor allem müsse laut IHKs der Abbau des strukturellen Unterrichtsdefizits durch 400 zusätzliche Lehrerstellen pro Jahr sichergestellt<br />
<strong>werden</strong>. Mit Lehrereinsparungen zu rechnen, solange ein Defizit an den Berufsschulen bestehe, verbiete sich. Die Benachteiligung<br />
der Berufsschulen müsse ein Ende haben. Auch die frühzeitige, schulbezogene Ausschreibung von 80 Prozent der Stellen<br />
sei laut IHKs sinnvoll, damit diese möglichst passgenau besetzt <strong>werden</strong> könnten, solange der Markt dies noch hergebe.<br />
Die IHKs warnen auch davor, Berufsschulen oder auch nur einzelne Fachklassen zu schließen, während aller Orten ein gymnasialer<br />
Zug eingerichtet werde. „Ohne wohnortnahe Beschulung ihrer Auszubildenden bekommen die Ausbildungsbetriebe noch größere<br />
Probleme bei der Rekrutierung ihres Nachwuchses“, sagt Andreas Richter, Hauptgeschäftsführer der IHK Region Stuttgart und<br />
Federführer Ausbildung der IHKs in Baden-Württemberg. „Wenn das Land Standorte zentralisiert, muss es zugleich sagen, dass<br />
die zusätzlichen Kosten für längere Wege und auswärtige Unterbringung übernommen <strong>werden</strong>.“<br />
Die IHKs unterstützen die Forderung eines Konzepts zur regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung zum Erhalt eines flächendeckenden Berufsschulangebots<br />
im ländlichen Raum unter Einbeziehung aller Beteiligten (Berufsschullehrerverband, Kammern, Schulträger,<br />
Beratungsgremien des Kultusministeriums, Mitarbeiter der Referate Berufliche <strong>Schulen</strong> der Regierungspräsidien).<br />
Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag<br />
Ansprechpartner für die Redaktionen:<br />
IHK Region Stuttgart, Anke Seifert<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 7
Landespressekonferenz<br />
ZUMELDUNG Berufsschullehrerverband Stuttgart, 22. April 2013<br />
Handwerk fordert weniger Unterrichtsausfälle<br />
und kleinere Klassen<br />
Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) begrüßt die Forderungen des Berufsschullehrerverbandes<br />
nach einem Konzept zur regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung. Vor allem die mangelhafte Unterrichtsversorgung<br />
an den Berufsschulen sei nicht nur bildungspolitisch, sondern auch wirtschaftspolitisch fahrlässig,<br />
sagte Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle.<br />
Natürlich freue sich der Handwerkstag, wenn die Minister Stoch und Schmid in jüngster Zeit unisono die Bedeutung der dualen<br />
Ausbildung in den Himmel lobten. Doch gleichzeitig nähre die Realität der aktuellen Bildungspolitik die Vermutung, dass es sich<br />
um bloße Lippenbekenntnisse handle und entgegen anders lautender Bekenntnisse dieser Bildungsweg doch als Ausbildung zweiter<br />
Wahl behandelt werde.<br />
„Es entspricht nicht der Prämisse der Gleichwertigkeit allgemeiner und beruflicher Bildung, wenn offen über die Zukunft von<br />
Berufsschulstandorten und die Schließung von Kleinklassen diskutiert wird, gleichzeitig aber neue gymnasiale Bildungswege<br />
eröffnet <strong>werden</strong>,” monierte Möhrle. Weniger Unterrichtsausfall und kleinere Klassen seien die Voraussetzung dafür, die Ausbildungsziele<br />
zu erreichen. Kritik übte das Handwerk allerdings an der überstarken Gewichtung der Beruflichen Gymnasien durch<br />
den Verband. Möhrle: „Aus unserer Sicht ist es nicht die primäre Aufgabe der beruflichen <strong>Schulen</strong>, die gymnasiale Oberstufe der<br />
Realschule zu bilden.“ Deren Aufgabe sei vielmehr, die Wirtschaft in der beruflichen Ausbildung zu unterstützen.<br />
Ansprechpartner für die Redaktion: Eva Hauser, Abt. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V., Heilbronner Straße 43, 70191 Stuttgart<br />
Zusammenschluss sämtlicher Organisationen des Handwerks von Baden-Württemberg<br />
Az. 1811 / 2013 – 12 22. April 2013<br />
Zumeldung zur Pressemeldung des Berufsschullehrerverbandes<br />
Baden-Württemberg (<strong>BLV</strong>) anlässlich der LPK am 22.4.2013:<br />
Der Philologenverband Baden-Württemberg unterstützt den Protestaufruf des <strong>BLV</strong> BW „‘Rote Karte‘ für<br />
Kretschmann und Schmid“<br />
- gegen die Kürzung der Anrechnungsstunden,<br />
- gegen den Wegfall der Altersermäßigung und<br />
- gegen die geplanten Stellenstreichungen<br />
Wie im beruflichen Schulbereich ist auch an den Gymnasien des Landes eine riesige Überstundenbugwelle entstanden - an den<br />
Gymnasien von über 25.000 Wochenstunden, deren Ausgleich nur durch Einsatz von über 1.000 zusätzlichen Lehrkräften möglich<br />
ist. Stattdessen hält die Landesregierung an der Streichung von insgesamt 2.200 Stellen in diesem und im nächsten Jahr fest,<br />
obwohl der als Begründung so oft angeführte Schülerrückgang geringer ausfällt als vorhergesagt. „Kultusminister Andreas Stoch<br />
muss jetzt erklären, wie er die Unterrichtsversorgung trotzdem sicherstellen kann!“, fordert Bernd Saur, Vorsitzender des PhV BW.<br />
Der Philologenverband BW stellt fest, dass die Erklärung von Kultusminister Stoch, die Streichung von Anrechnungsstunden für<br />
Zusatztätigkeiten gefährde nicht die Unterrichtsversorgung, irreführend ist. Der PhV BW weist darauf hin, dass es gerade umgekehrt<br />
ist: Durch die Streichung von Anrechnungsstunden soll die Unterrichtsversorgung auf dem Rücken der Lehrkräfte gesichert<br />
<strong>werden</strong>. Allein im gymnasialen Bereich <strong>werden</strong> dadurch 150 Lehrerdeputate eingespart. Gymnasiale Lehrkräfte müssen dann im<br />
nächsten Schuljahr 3.750 Stunden pro Woche zusätzlich unterrichten. „Aber wer soll dann die Aufgaben wie z.B. die Verwaltung<br />
der Lernmittel, die Betreuung der naturwissenschaftlichen Sammlungen oder die Organisation der Hausaufgabenbetreuung übernehmen?<br />
Setzt Kultusminister Stoch schon wieder auf Mehrarbeit der Lehrkräfte?“, fragt der PhV-Chef Bernd Saur.<br />
Der PhV BW protestiert deshalb erneut gegen die geplanten Stellenstreichungen, gegen die Kürzung von Anrechnungsstunden und<br />
schon jetzt gegen die Pläne, ab 2014/2015 Einschnitte bei der Altersermäßigung für Lehrkräfte vorzunehmen!<br />
Philologenverband Baden-Württemberg<br />
Alexanderstraße 112, 70180 Stuttgart<br />
8<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Landespressekonferenz: Presseecho<br />
Kreiszeitung Böblinger Bote<br />
StN<br />
23.4.13<br />
23.04.2013<br />
BZ / SZ<br />
23.4.13<br />
StZ 23.04.2013<br />
StZ 23.04.2013<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 9
Landespressekonferenz<br />
Lehrereinstellung Berufliche <strong>Schulen</strong> 2013: Freiburg, 09. März 2013<br />
Bildungsschwüre brechen dahin<br />
Sehr geehrte Frau Sitzmann,<br />
ich wende mich heute persönlich an Sie,<br />
weil in der Bildungspolitik des Landes<br />
Baden-Württemberg die Beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> betreffend eine Schieflage<br />
entstanden ist, die uns zum Schuljahresstart<br />
im Sommer dieses Jahres vor<br />
unlösbare Aufgaben stellt.<br />
Sie kennen mich und Sie wissen, dass<br />
ich mich nur dann melde, wenn wirklich<br />
etwas geschieht, das objektiv nicht<br />
mehr nachvollziehbar ist und allem widerspricht,<br />
was sich diese Landesregierung<br />
zum Start ihrer Regierungsperiode<br />
vorgenommen hat.<br />
Der Koalitionsvertrag 2011 zwischen<br />
den Regierungsparteien trägt den Titel:<br />
„Der Wechsel beginnt“, Leitlinien sind<br />
genannt, vier resultierende zentrale<br />
Aufgaben daraus abgeleitet, wobei eine<br />
davon, die „Schaffung bester Bildungschancen<br />
für alle“ visionäre Hoffnungen<br />
in uns weckte. Viele positive Aussagen<br />
und Zielformulierungen über die Wichtigkeit<br />
von Bildung folgen, die sich von<br />
der frühkindlichen Bildung bis hin zu<br />
den Hochschulen erstreckt. Alle zusammen<br />
von uns jederzeit unterschreibbar.<br />
Von besonderem Interesse sind bei uns<br />
jedoch die Aussagen über die Berufliche<br />
Bildung und Ausbildung.<br />
Hier heißt es u. a.: „Die Erkenntnisse<br />
und Ergebnisse der während der vergangenen<br />
Legislaturperiode durchgeführten<br />
Enquêtekommission „Fit fürs Leben<br />
in der Wissensgesellschaft – berufliche<br />
<strong>Schulen</strong>, Aus- und Weiterbildung“ sind<br />
die Grundlage für unsere berufliche<br />
Bildungspolitik. Die im Konsens zwischen<br />
allen Fraktionen getroffenen<br />
Handlungsempfehlungen bewerten wir<br />
grundsätzlich positiv und wir bekennen<br />
uns ausdrücklich zu ihrer Umsetzung“.<br />
Die neue Landesregierung verstärkte<br />
die Empfehlungen des Abschlussberichts<br />
vom 15. Dezember 2010 noch<br />
der Gestalt, dass zu dem versprochenen<br />
Ausbau der Beruflichen Gymnasien<br />
um weitere 200 Klassen ein Rechtsanspruch<br />
für alle zugangsberechtigten<br />
Bewerberinnen und Bewerber formuliert<br />
wurde und dass mit dem Abbau des<br />
strukturellen Unterrichtsdefizits an Beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> zügig begonnen wird.<br />
Staatssekretär Dr. Mentrup formulierte:<br />
„Mit dem Ausbau der Beruflichen Gymnasien<br />
stärkt das Land Bildungsgerechtigkeit<br />
und Zukunftsfähigkeit von Wirtschaft<br />
und Gesellschaft im Land“.<br />
Der Ausbau der Beruflichen Gymnasien<br />
wurde wirklich zügig umgesetzt. Zum<br />
bevorstehenden Schuljahr 2013/14 sind<br />
dann tatsächlich mehr als 200 Klassen<br />
zusätzlich eingerichtet worden. Hier<br />
wurde der versprochene „Bildungsaufbruch<br />
in den Beruflichen <strong>Schulen</strong>“ in<br />
hervorragender Weise umgesetzt.<br />
Worin liegt nun das Problem, dass ich<br />
mich mit diesem Schreiben direkt an Sie<br />
wende?<br />
Es liegt an der nicht mehr nachvollziehbaren,<br />
ungerechten „Gleichbehandlung“<br />
des Sparpotentials aller Schulformen<br />
bei der Umsetzung der auch<br />
von uns akzeptierten demografischen<br />
Rendite.<br />
Fakten:<br />
Pro Klasse eines Beruflichen Gymnasiums<br />
benötigt man (im Schnitt) 45<br />
Lehrerwochenstunden (LWStd.) oder<br />
1,8 Lehrer/ innen (bei einer Deputats<br />
Verpflichtung von 25 Stunden /<br />
Woche).<br />
200 neue Eingangsklassen (von<br />
2011-2013/14) entsprechen 200 Kl.<br />
x 45 LWStd. = 9000 LWStd. oder 360<br />
Lehrer/ innen (Deputate)<br />
Ein Berufliches Gymnasium in Normalform<br />
dauert 3 Jahre = 9000 Lehrerwochenstunden<br />
(od. 360 Deputate)<br />
x 3 = 27.000 LWStd.<br />
oder 1080 Deputate (volle Deputate<br />
a 25 LWStd.)<br />
Wahlmöglichkeitsbedingt ist eine<br />
Mindestforderung eine Zweizügigkeit,<br />
d.h. die 32 neuen Schulstandorte<br />
benötigen hierfür nochmals<br />
Stunden. 32 x 45 LWStd. x 3 = 4.320<br />
LWStd. oder ca. 175 Deputate<br />
Ergebnis Ausbau Berufliche Gymnasien<br />
= 1080 + 175 = 1255 Deputate<br />
!!! Alleine für den Ausbau der 200 zusätzlichen<br />
Klassen seit dem Schuljahr<br />
2010/11 von 722 Klassen auf nunmehr<br />
über 900 Klassen ab dem Schuljahr<br />
2013/14 entstand ein Mehrbedarf<br />
von 1255 vollen Deputaten, die<br />
bei einer durchschnittlichen real gegebenen<br />
Stundenzahl von 20 h = 1570<br />
Köpfe bedeuten!!!<br />
Deputate in einem Beruflichen Gymnasium<br />
sind allesamt Deputate des höheren<br />
Dienstes und können nicht durch<br />
eventuell demografisch bedingt freigewordene<br />
Deputate von Fachlehrern<br />
(Fachpraxislehrer) kompensiert <strong>werden</strong>.<br />
Besonders heikel ist die Situation<br />
für Berufliche <strong>Schulen</strong>, die ab 2011/12<br />
ein neues Berufliches Gymnasium erhielten.<br />
Diese benötigen zum Aufbau<br />
teilweise eine neue Struktur an Lehrkräften,<br />
die nicht durch Deputats-Verlagerungen<br />
zu bekommen sind, da bisher<br />
an solchen <strong>Schulen</strong> dieses Lehrerklientel<br />
überhaupt nicht vorhanden war<br />
und bei anderen Beruflichen <strong>Schulen</strong><br />
auch nicht durch Versetzungen zu bekommen<br />
ist.<br />
Trotz der geschilderten Fakten, trotz<br />
dem ständig ausgesprochenen politischen<br />
Willen, „Der Ausbau der Beruflichen<br />
Gymnasien entspreche einem<br />
zentralen Anliegen von Grünen und<br />
SPD ebenso wie den Empfehlungen der<br />
Enquêtekommission des Landtags, um<br />
damit die lange vernachlässigte Chancengleichheit<br />
für Realschüler endlich<br />
zu verbessern”, <strong>werden</strong> wir Berufliche<br />
<strong>Schulen</strong> in dieser Aus- und Aufbausituation<br />
der optisch eventuell gerechten,<br />
aber faktisch total ungerechten<br />
„Gleichheits-Lehrerstellen-Streichung“<br />
unterworfen.<br />
Die für 2013/14 vorgesehenen 550<br />
Lehrerstellen für die Beruflichen <strong>Schulen</strong><br />
Baden-Württembergs decken unter<br />
keinen Umständen den zusätzlichen<br />
Bedarf der durch den Ausbau der Beruflichen<br />
Gymnasien entstanden ist. Diese<br />
Stellen ersetzen lediglich die zum Jahresende<br />
ausscheidenden Lehrkräfte.<br />
Für die zusätzlichen Klassen, die durch<br />
10<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Landespressekonferenz<br />
den weiteren Ausbau der Beruflichen<br />
Gymnasien gebildet wurden, sind keine<br />
Ressourcen vorgesehen.<br />
Nach Aussagen des Regierungspräsidiums<br />
Freiburg stehen den beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> im Regierungsbezirk Freiburg<br />
zurzeit insgesamt 54 Stellen zur Verfügung.<br />
Allein die acht beruflichen <strong>Schulen</strong> in<br />
Freiburg haben stellenwirksame Abgänge<br />
in Höhe von 616 Stunden (616 : 25 =<br />
24 volle Deputate). Kommen noch berücksichtigungsfähige<br />
Abgänge in Höhe<br />
von 179,5 Stunden : 25 (7,2 volle Deputate)<br />
dazu, sind es alleine in Freiburg<br />
31,2 volle Deputate stellenwirksame<br />
Abgänge zum Schuljahresende. Gleichzeitig<br />
starten im Sommer sechs neue<br />
Klassen im Beruflichen Gymnasium.<br />
(2 TG Klassen Friedrich-Weinbrenner-<br />
Gewerbeschule- dritte Jahrgangsstufe<br />
des 2011/12 neu eingerichteten TG Umwelttechnik<br />
/ 2 TG Klassen sechsjähriges<br />
Gymnasium an der Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule<br />
/ 2. Klassen in den<br />
neuen Profilen Agrarwissenschaft und<br />
Gesundheit an der Edith-Steinschule).<br />
Bleibt es bei dem oben genannten Stellenkontingent,<br />
wird es in der Stadt<br />
Freiburg nahezu keine Neueinstellung<br />
geben. Der Versorgungsgrad wird<br />
weiter sinken, die Sicherstellung des<br />
Pflichtunterrichtes ist akut gefährdet.<br />
Außerdem würden die Beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> in Freiburg faktisch nicht am<br />
schulbezogenen Ausschreibungs-Verfahren<br />
teilnehmen. Jedoch gerade die<br />
Ausweitung des schulbezogenen Ausschreibungsverfahrens<br />
ist eine der<br />
wichtigsten Forderungen der <strong>Schulen</strong>.<br />
Das Listenverfahren, über das im letzten<br />
Schuljahr überwiegend eingestellt<br />
wurde, hat sich nicht bewährt und wirft<br />
uns schulentwicklungsmäßig vor den<br />
Status des Jahres 2000 zurück. (Dieses<br />
war das Jahr des Starts der systematischen<br />
<strong>Schulen</strong>twicklung Beruflicher<br />
<strong>Schulen</strong> in Baden-Württemberg). So wie<br />
die Zahlen genannt sind, wird aber auch<br />
dieses Jahr wieder mindestens die Hälfte<br />
der Stellen über das Listenverfahren<br />
rekrutiert <strong>werden</strong>. Eine klare Revidierung<br />
letztjähriger Bildungsschwüre.<br />
Sehr geehrte Frau Sitzmann, ich hoffe,<br />
dass Ihnen die geschilderte Problematik<br />
eines aktuell noch laufenden, flächendeckenden<br />
Ausbaus der Beruflichen<br />
Gymnasien mit seinen folgelogischen<br />
Ressourcenansprüchen die Einsicht verschafft,<br />
dass die bis jetzt linear über<br />
alle Schulformen vorgenommene Einsargung<br />
von 1.000 Lehrerstellen zum<br />
Schuljahr 2013/14 für die Beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> ausgesetzt <strong>werden</strong> muss und<br />
für den noch laufenden Ausbau Sonderkontingente<br />
zur Verfügung gestellt<br />
<strong>werden</strong> müssen.<br />
Wir benötigen noch drei weitere Jahre<br />
einer zusätzlichen Lehrerzuweisung<br />
speziell für den Ausbau der Beruflichen<br />
Gymnasien (Endausbau mit allen Jahrgangsstufen<br />
im Schuljahr 2016/17). Erst<br />
ab diesem Zeitpunkt können die Beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> in das linear eingesetzte<br />
Kürzungsprogramm einbezogen <strong>werden</strong><br />
und sich wie alle anderen Schulformen<br />
den Sparzwängen einer Haushaltskonsolidierung<br />
unterwerfen. Geschieht<br />
dies nicht, <strong>werden</strong> im Sommer vor allem<br />
an den neu eingerichteten Standorten<br />
zwar Schüleranmeldungen zu verzeichnen<br />
sein, die notwendigen Lehrkräfte<br />
zum Einrichten der Klassen <strong>werden</strong> jedoch<br />
fehlen.<br />
Eine Vermischung des Einsparpotentials<br />
von Deputaten an den Beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> durch Einbezug der Ressourcen<br />
fordernden Kleinklassenproblematik<br />
und der allgemeinen Demografie-<br />
Entwicklung, wie sie derzeit allerorten<br />
vorgenommen wird, ist nicht oder nur<br />
in unbedeutendem Maße möglich, da<br />
der Ausbau der Beruflichen Gymnasien<br />
andere Lehrkräfte erfordert, als die,<br />
die eventuell durch die beiden oben<br />
genannten Parameter vorhanden sind.<br />
Stoppen Sie den versprochenen Bildungsaufbruch<br />
nicht, bevor er begonnen<br />
hat.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Hans Lehmann<br />
P.S. Sie <strong>werden</strong> sich sicherlich fragen,<br />
warum Ihnen das zuvor Geschriebene<br />
in dieser Deutlichkeit noch nicht vor<br />
Augen geführt wurde? Das liegt daran,<br />
dass die Administration des Kultusministeriums<br />
in keiner Weise den Eindruck<br />
hinterlässt, dass sie Herr der Grundlagenstatistik<br />
ist. Es könnte sonst nicht<br />
sein, dass die Konsequenzen aus einer<br />
zum dritten Mal falschen Schülerzahlenprognose<br />
für die Beruflichen <strong>Schulen</strong><br />
nie korrigiert wurden und dass vor<br />
allem die Schulart allgemeinbildendes<br />
Gymnasium in den letzten acht Jahren<br />
einen kompletten Jahrgang verloren<br />
hat (von G9 auf G8) und jetzt trotzdem<br />
„lineare Kürzungen über alle“ vorgenommen<br />
<strong>werden</strong>!<br />
Deputatsrelevant bedeutet dies:<br />
2011/2012 gab es 8.500 Klassen an<br />
den öffentlichen staatlichen Gymnasien.<br />
Wenn ein kompletter Jahrgangszug<br />
wegfällt = 8.500 Klassen : 9 = 945<br />
Klassen pro Jahrgang, die über die acht<br />
Jahre abgebaut wurden.<br />
In Deputaten:<br />
945 x 45 LWStd. = 42.525 LWStd. : 25<br />
h Deputate = 1.700 Lehrkräfte weniger<br />
notwendig.<br />
Für die neu genehmigten 95 Standorte<br />
G9 benötigt man wieder zusätzlich<br />
165 Deputate, so dass netto 1.700 –<br />
165 = 1.535 Lehrkräfte weniger an<br />
den allgemeinbildenden Gymnasien<br />
benötigt wurden!!!<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 11
Pressearbeit<br />
Zumeldung zum Artikel der StN von heute: „Kultusminister kämpft um 500 Lehrerstellen“: Stuttgart, 6.2.2013<br />
<strong>BLV</strong> unterstützt Minister Stoch im Kampf um Lehrerstellen<br />
Die Wiederbesetzung aller frei<strong>werden</strong>den Stellen ist zum Abbau<br />
der Überstundenbugwelle und des Unterrichtsdefizits unerlässlich<br />
„Bevor die Überstundenbugwelle von etwa 2.000 Deputaten und das strukturelle Unterrichtsdefizit von 2,7 % nicht abgebaut sind, ist für<br />
Stellenstreichungen an beruflichen <strong>Schulen</strong> kein Raum“, so Margarete Schaefer, Vorsitzende des Berufsschullehrerverbandes (<strong>BLV</strong>), am<br />
Mittwoch (6.2.13) in Stuttgart. Schaefer nahm damit zu der Meldung der Stuttgarter Nachrichten Stellung, wonach Minister Stoch die für<br />
dieses Jahr geplante Stellenstreichung von 1.000 Stellen auf 500 Stellen halbieren wolle. Der Minister habe beim Kampf um den Erhalt der<br />
Lehrerstellen die volle Unterstützung des Berufsschullehrerverbandes (<strong>BLV</strong>). Allerdings sei ein Verschieben der Stellenstreichung auf das<br />
Jahr 2014 keine Option, denn dann würden sich die Streichungen in diesem Jahr auf sogar 1700 Stellen summieren und sich die Einstellungssituation<br />
dramatisch verschlechtern. Das gesamte Stelleneinsparprogramm müsse auf den Prüfstand. Jedenfalls dürften die beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> nicht zu Lasten der ehrgeizigen Ausbauprogramme der personalintensiven Gemeinschaftsschulen beschnitten <strong>werden</strong>. Im Übrigen<br />
müsse berücksichtigt <strong>werden</strong>, dass die Bevölkerung in Baden-Württemberg durch die starke Zuwanderung wieder wachse. Dieser Sachverhalt<br />
sei in den Schülerprognosen des statistischen Landesamtes nicht ausreichend berücksichtigt. Schaefer forderte außerdem Kultusminister<br />
Stoch auf, die aktuelle Höhe der Überstundenbugwelle nicht länger unter Verschluss zu halten. Personalvertretung und Öffentlich keit hätten<br />
einen Anspruch auf Information über diese für Einschätzung des Personalbedarfs äußert wichtige Zahl.<br />
Zumeldung zum Artikel der StN von heute: „Ältere Lehrer sollen wieder mehr unterrichten“ Stuttgart, 7.2.2013<br />
Berufsschullehrer über Äußerungen des MP Kretschmann empört<br />
Empört reagierte die Vorsitzende des Berufsschullehrerverbandes (<strong>BLV</strong>) Margarete Schaefer in Stuttgart auf eine Meldung der Stuttgarter<br />
Nachrichten von heute (07.02.2013), wonach Ministerpräsident Kretschmann und die Grünen die wöchentliche Arbeitszeit der älteren Lehrkräfte<br />
erhöhen wollen, um weniger Junglehrer einstellen zu müssen. Es grenze schon an Hohn, wenn in der Landesregierung zur Begründung<br />
ausgeführt werde, dass es keinen Sinn mache, dass Lehrer zum Teil schon ab 55 Jahren eine Stunde weniger unterrichten „dürften“.<br />
Schon jetzt gewährt man die Altersermäßigung erst ab Vollendung des 58. Lebensjahres. Die Altersermäßigung sei keine Besserstellung<br />
von Lehrkräften, sondern als Umsetzung einer Arbeitszeitreduzierung im öffentlichen Dienst im Lehrerbereich eingeführt worden. Wenn die<br />
Landesregierung ernsthaft wolle, dass die Lehrkräfte künftig bis zu ihrem 68 Lebensjahr unterrichten sollen, dürfe man nicht – wie Ministerpräsident<br />
Kretschmann vorschlägt - die Altersermäßigung weiter beschneiden. Gerade unter dem Aspekt des Gesundheitsschutzes müsste<br />
stattdessen die Altersermäßigung erhöht <strong>werden</strong>. Unter der Lehrerschaft bestünde überhaupt kein Verständnis dafür, dass man einerseits<br />
die Altersgrenze um zwei Jahre hinausschiebt und dann gleichzeitig noch die wöchentliche Arbeitszeit der älteren Lehrkräfte um zwei Deputatsstunden<br />
erhöhen will. Schaefer wies darauf hin, dass man Lehrerinnen und Lehrer an den beruflichen verschobenen Besoldungssteigerungen.<br />
„Eine Streichung oder weitere Kürzung der Altersermäßigung wäre ein weiteres Sonderopfer für Lehrerinnen und Lehrer<br />
in den <strong>Schulen</strong> Baden-Württembergs. Das ist mit uns nicht zu machen!“, so die <strong>BLV</strong>Vorsitzende voller Empörung. <strong>Schulen</strong> und an den<br />
Gymnasien seit 1993 bereits zwei Deputatserhöhungen von 23 über 24 auf 25 Unterrichtsstunden zugemutet hat. Außerdem sei die<br />
Altersermäßigung bereits mehrfach gekürzt worden und dies alles bei mäßigen und mehrfach verschobenen Besoldungssteigerungen.<br />
„Eine Streichung oder weitere Kürzung der Altersermäßigung wäre ein weiteres Sonderopfer für Lehrerinnen und Lehrer in den <strong>Schulen</strong><br />
Baden-Württembergs. Das ist mit uns nicht zu machen!“, so die <strong>BLV</strong>Vorsitzende voller Empörung.<br />
Ministerpräsident schließt Nullrunde nicht aus: Stuttgart, 13.03.2013<br />
Jetzt ist das Maß voll!!<br />
Bundesarbeitsgericht: Lehrkräfte haben Anspruch auf Ersatz ihrer<br />
Aufwendungen für Arbeitsmittel<br />
„Was will die Landesregierung den Lehrkräften noch alles zumuten?“, fragte die Vorsitzende des Berufsschullehrerverbandes Baden-Württemberg<br />
(<strong>BLV</strong>), Margarete Schaefer am Mittwoch (13.03.13) in Stuttgart. Gehaltskürzung für Berufsanfänger um 8 %, Verschlechterungen in<br />
der Beihilfe, Kürzung des Zeitausgleichs für die Übernahme außerunterrichtlicher Aufgaben um bis zu einem Drittel, Erhöhung der Altersgrenze<br />
um durchschnittlich 2,5 Jahre und damit mehr als bei allen anderen Beschäftigten, Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung für ältere<br />
Lehrkräfte, Auffüllen der Klassen bis zu 30 Schülern aufgrund von Streichungen von sogenannten Kleinklassen, Kürzung der Lehrerstellen<br />
um 11.600 Stellen. Jetzt wird vom Ministerpräsidenten eine Nullrunde in der Besoldung ins Gespräch gebracht. Dabei mutet das Land seinen<br />
Lehrkräften zu, ihre Arbeitsmittel selbst zu beschaffen, obgleich – wie jüngst das Bundesarbeitsgericht entschieden hat – sie Anspruch<br />
auf Ersatz dieser Aufwendungen gegenüber dem Land haben. „Jetzt ist das Maß voll, das ist mit uns nicht zu machen“, so <strong>BLV</strong>-Vorsitzende<br />
Margarete Schaefer. Jedenfalls müsse der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst zeit- und inhaltsgleich auf den Beamtenbereich übertragen<br />
<strong>werden</strong>, so Margarete Schaefer. In den Gremien des Berufsschullehrerverbandes werde gegenwärtig diskutiert, durch welche Aktionen der<br />
Unmut der Berufsschullehrer/innen Ausdruck verliehen <strong>werden</strong> soll.<br />
12<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
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<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 13
Aus der HPR-Arbeit<br />
Aktuelles aus dem HPR<br />
In den letzten Wochen sorgten insbesondere<br />
zwei Vorlagen aus dem Kultusministerium im<br />
HPR BS für großen Unmut und heftige Kritik.<br />
1. Kürzung von Ermäßigungen und Anrechnungen<br />
Im Februar 2013 wurden den schulischen<br />
Hauptpersonalräten eine Entwurfsfassung<br />
der Verwaltungsvorschrift "Arbeitszeit der<br />
Lehrer an öffentlichen <strong>Schulen</strong> in Baden-<br />
Württemberg" zur Mitbestimmung vorgelegt.<br />
Beabsichtigt ist eine Kürzung des sogenannten<br />
Entlastungskontingents um 14 % und der<br />
Anrechnungen für Ausbildungsschulen. Der<br />
HPR BS stimmte diesem Änderungsvorschlag<br />
nicht zu und kritisierte in aller Schärfe diese<br />
beabsichtigte Änderung, die insbesondere<br />
zu Lasten der beruflichen <strong>Schulen</strong> geht. Der<br />
Sparvorschlag wird u. a. mit einer Berechnung<br />
des Rechnungshofs (Denkschrift 2007)<br />
begründet, in der nach einer durchgeführten<br />
Untersuchung zum allgemeinen Entlastungskontingent<br />
an Realschulen eine Kürzung<br />
des allgemeinen Entlastungsstundenkontingents<br />
im Umfang von 14 % vorgeschlagen<br />
wird. Damals habe das Kultusministerium<br />
(KM) unmissverständlich festgestellt, dass<br />
es die dargestellte Berechnungsweise des<br />
Rechnungshofes für sachlich falsch halte und<br />
bedauerte, dass die Bedenken des Kultusministeriums<br />
nicht aufgegriffen wurden.<br />
In der Denkschrift heißt es unter Punkt 6<br />
- Stellungnahme des Ministeriums -: „(...)<br />
Damit basiere die gesamte Kritik des Rechnungshofs<br />
auf einer nicht nachvollziehbaren<br />
Annahme und könne keinesfalls akzeptiert<br />
<strong>werden</strong> (...).“<br />
Was damals seitens der obersten Schulbehörde<br />
zu Recht kritisiert wurde, kann doch<br />
heute - knapp sechs Jahre später - nicht als<br />
unwahr dargestellt <strong>werden</strong>? Insbesondere<br />
auch deshalb, weil das KM nicht verkennen<br />
wird, dass die Aufgabenübertragung nach<br />
unten, an die einzelnen <strong>Schulen</strong>, gerade in<br />
diesen letzten sechs Jahren stark zugenommen<br />
hat. Viele zusätzliche, zeitintensive<br />
Sonderaufgaben wurden auf die Beschäftigten<br />
an den <strong>Schulen</strong> übertragen, ohne<br />
dass damit ein entsprechender zeitlicher<br />
Ausgleich einherging. Gleichzeitig wurden<br />
und <strong>werden</strong> Qualitätsmanagementsysteme<br />
an den <strong>Schulen</strong> aufgebaut, verstetigt und<br />
sind in regelmäßigen Abständen zu evaluieren.<br />
Operativ eigenständige <strong>Schulen</strong> im<br />
beruflichen Schulbereich waren und sind<br />
politischer Wille in diesem Land. Dies alles<br />
geschieht ebenfalls ohne ausreichende zeitliche<br />
Anrechnungen auf die Arbeitszeit. Der<br />
HPR BS stellte ferner fest, dass die Untersuchung<br />
des Rechnungshofs an Realschulen<br />
nichts mit der Schulwirklichkeit an beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> zu tun hat. Sie sind aufgrund<br />
ihrer jeweils unterschiedlichen äußeren<br />
und inneren Schulstrukturen (Schulgröße,<br />
Vielzahl an Schularten und Schultypen, ihres<br />
hoch differenzierten vollschulischen<br />
Bildungs- und Ausbildungsangebots, dem<br />
zusätzlichen dualen Ausbildungssystem,…)<br />
nur sehr bedingt mit anderen Schularten in<br />
Baden-Württemberg zu vergleichen. Durch<br />
diese heterogenen Strukturen ergeben sich<br />
zwangsläufig zusätzliche außerunterrichtliche<br />
Sonderaufgaben für die Lehrkräfte und<br />
Schulleitungen an den beruflichen <strong>Schulen</strong>.<br />
1. Konkret soll die 14 %-ige Kürzung des<br />
Allgemeinen Entlastungskontingents<br />
(Stundenpool) über eine Reduzierung der<br />
einzelnen Berechnungsfaktoren realisiert<br />
<strong>werden</strong>:<br />
Für erste 20 Klassen: Faktor 0,5 auf 0,45<br />
21. bis 40. Klasse: Faktor 0,4 auf 0,3<br />
41. bis 50. Klasse: Faktor 0,2 auf 0,15<br />
ab 51. Klasse: Faktor 0,1 auf 0,05<br />
Belastbare Erhebungen an ausgewählten beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> haben ergeben, dass der<br />
Umfang der geplanten Kürzungen bei ihnen<br />
mit durchschnittlich rund 25 % - an großen<br />
gewerblichen <strong>Schulen</strong> bis nahezu 35 % (wegen<br />
der Stufungen und Kappung der Poolstunden<br />
ab der 51. Klasse) - weitaus höher<br />
ausfällt als die angegebenen 14 % im gesamten<br />
Schulbereich.<br />
Eine beabsichtigte weitere Kürzung im Bereich<br />
der „Berufsfelder“ um 50 % wirkt sich<br />
zudem, ausschließlich an den beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> aus. Dies trifft wiederum ausschließlich<br />
die Funktionsfähigkeit unseres<br />
Schulbereichs.<br />
Beide Kürzungsvorschläge hält der HPR BS<br />
für eine völlig unangemessene Benachteiligung<br />
der beruflichen <strong>Schulen</strong>. Deren<br />
Handlungsfähigkeit wird durch diese überdurchschnittlichen<br />
Kürzungen massiv eingeschränkt.<br />
Ist dies wirklich Wille dieser<br />
Landesregierung?<br />
Außerdem verstoßen die o. g. überdurchschnittlichen<br />
Kürzungen bei den beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> aus Sicht des HPR BS gegen das Postulat<br />
der Gleichwertigkeit von beruflicher<br />
und allgemeiner Bildung, die zum einen in<br />
den Empfehlungen der Enquêtekommission<br />
„Fit fürs Leben in der Wissensgesellschaft -<br />
berufliche <strong>Schulen</strong>, Aus- und Weiterbildung“<br />
Iris<br />
Fröhlich<br />
2010 im Landtag von Baden-Württemberg<br />
einstimmig beschlossen ist, zum anderen im<br />
Koalitionsvertrag der amtierenden Regierungsparteien<br />
aus dem Jahr 2011 abermals<br />
als bildungspolitisches Ziel formuliert worden<br />
ist. Die <strong>BLV</strong>-Mitglieder im HPR BS erwarten<br />
zudem grundsätzlich, dass bei einer<br />
beabsichtigten Kürzung von Anrechnungen<br />
(als Ausgleich unterschiedlicher zeitlicher<br />
Belastungen einzelner Lehrkräfte) gleichzeitig<br />
eine einschlägige Aufgabenkritik des<br />
Dienstherrn erfolgt, mit dem Ziel: Abbau<br />
oder Wegfall derjenigen außerunterrichtlichen<br />
Tätigkeiten, die in Zukunft nicht mehr<br />
zu erledigen sind.<br />
2. Ausbildungslehrer/innen, die Praktikant/<br />
innen/en im Schulpraxissemester betreuen<br />
erhielten bislang auf ihre wöchentliche<br />
Arbeitszeit eine Anrechnung von zwei<br />
Wochenstunden. Diese soll nun auf eine<br />
Wochenstunde je betreuende Gruppe gekürzt<br />
<strong>werden</strong>.<br />
Auch diesen besonders motivierten und<br />
engagierten Kolleginnen und Kollegen, die<br />
wesentlich zur Qualifizierung und Integrierung<br />
unseres Lehrernachwuchses beitragen,<br />
wurden in den letzten Jahren weitere zusätzliche<br />
Aufgaben übertragen, z. B. die Betreuung<br />
von Praktikantinnen/Praktikanten<br />
im Orientierungspraktikum, ohne dass eine<br />
zeitliche Anerkennung erfolgte. Die hier beabsichtigten<br />
Kürzungsvorschläge sind deshalb<br />
aus Sicht des HPR BS nicht sachgerecht<br />
und <strong>werden</strong> abgelehnt.<br />
Die beabsichtigte Kürzung von Entlastungs-<br />
und Anrechnungsstunden bringt<br />
erhebliche Unruhe und Verteilungskämpfe<br />
in die <strong>Schulen</strong>. Sie stören massiv den<br />
Betriebsfrieden und belasten damit auch<br />
örtliche Personalvertretungen und Schulleitungen.<br />
Für die <strong>BLV</strong>-Mitglieder im HPR<br />
sind Stelleneinsparungen an beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> auf diese Art und Weise und in<br />
diesem Umfang untragbar. Sie <strong>werden</strong> deshalb<br />
entschieden abgelehnt.<br />
Das Kultusministerium hat in der Zwischenzeit<br />
die Einigungsstelle angerufen und wird<br />
diesen Dissens mit dem HPR BS dort austra-<br />
14<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Aus der HPR-Arbeit<br />
gen. Mit einer Entscheidung ist spätestens<br />
im Juni 2013 zu rechnen. Die hier dargestellten<br />
Kürzungsvorschläge kumulieren<br />
mit weiteren Maßnahmen zur Erhöhung der<br />
Lehrerarbeitszeit in der Vergangenheit, Gegenwart<br />
und Zukunft (z. B. Pension mit 67,<br />
zwei Stunden Deputatserhöhungen für Lehrkräfte<br />
im höheren Dienst seit 1993, Abbau<br />
der Altersermäßigung in Stufen für 55- bis<br />
60-jährige Lehrkräfte im höheren und gehobenen<br />
Dienst, Verlagerung von notwendigen<br />
Fortbildungsveranstaltungen in die „Freizeit“<br />
der Lehrkräfte, die angestrebte Verringerung<br />
des strukturellen und anlassbezogenen<br />
Unterrichtsausfalls durch Überstunden<br />
und Vertretungsunterricht,…). Dieses<br />
Gesamtpaket verstößt aus unserer Sicht<br />
gegen die Fürsorgepflicht des Dienstherrn.<br />
2. Organisationserlass für das SJ 2013/14<br />
Die Entwurfsfassung des neuen Organisationserlass<br />
Schuljahr 2013/2014 (in der Zwischenzeit<br />
veröffentlicht in K. u. U. Nr. 7 vom<br />
8. April 2013) gab ebenfalls Anlass für eine<br />
kritische Stellungnahme des HPR BS.<br />
So hieß es beispielsweise zum Thema „Vertretungsregelungen,<br />
Lehrerreserve” in der<br />
Entwurfsfassung:<br />
„(...) Zur Gewinnung von Vertretungsstunden<br />
bei Lehrerausfällen ist vorrangig zu prüfen, ob<br />
diese Lücken durch Mehrarbeit ausgeglichen<br />
<strong>werden</strong> können. Diese ist nach § 67 Abs. 3<br />
des Landesbeamtengesetzes vorrangig durch<br />
spätere Dienstbefreiung auszugleichen. Nur<br />
ausnahmsweise kann Mehrarbeitsvergütung<br />
gewährt <strong>werden</strong>. (...)“<br />
In der veröffentlichen Fassung steht nun:<br />
„(...) Wenn zwingende dienstliche Verhältnisse<br />
dies erfordern, ist bei Lehrerausfällen vorrangig<br />
zu prüfen, ob diese Lücken durch Mehrarbeit<br />
ausgeglichen <strong>werden</strong> können. Diese ist<br />
nach § 67 Abs. 3 des Landesbeamtengesetzes<br />
vorrangig durch spätere Dienstbefreiung auszugleichen.<br />
Ist Dienstbefreiung aus zwingenden<br />
dienstlichen Gründen nicht möglich, kann<br />
nach den Voraussetzungen des § 65 des Landesbesoldungsgesetzes<br />
Mehrarbeitsvergütung<br />
gewährt <strong>werden</strong>. (...)“<br />
Beide Formulierungen <strong>werden</strong> vom HPR BS<br />
kritisiert, zumal dies eine weitere Verschärfung<br />
bei der Verrechnung von Mehrarbeit<br />
darstellt. Noch nicht vergessen ist die Vorgabe<br />
des Kultusministeriums (Schuljahresbeginn<br />
2012/2013) zur Eindämmung weiterer<br />
Bugwellenstunden. Diese Vorgabe besagt,<br />
dass Mehrarbeitsunterricht erst ab einer<br />
Dauer von 3 Monaten als Bugwellenstunde<br />
angerechnet <strong>werden</strong> darf. Innerhalb dieser<br />
Drei-Monatsfrist ist Mehrarbeit über Mehrarbeitsvergütung<br />
abzurechnen. Jetzt soll<br />
mit der Formulierung im Organisationserlass<br />
eine Krankheitsvertretung, also Mehrarbeit<br />
vorrangig durch eine spätere Dienstbefreiung<br />
ausgeglichen <strong>werden</strong>. Dies bedeutet faktisch<br />
die Einführung eines Arbeitszeitkontos<br />
mit dem Ziel, geleistete Mehrarbeitsstunden<br />
durch ausfallende Stunden zu einem späteren<br />
Zeitpunkt im Schuljahr zu verrechnen.<br />
Dieses „Ausgleichsverfahren” lehnen die<br />
<strong>BLV</strong>-Personalrätinnen und <strong>BLV</strong>-Personalräte<br />
entschieden ab. Dies widerspricht aus<br />
unserer Sicht der Festlegung der Lehrerarbeitszeit<br />
in Wochenstunden (Regelstundenmaße).<br />
Für ein Jahreszeitkonto gibt es<br />
derzeit keine gesetzliche Grundlage.<br />
Für Mehrarbeit, die gemäß § 67 Abs. 3 a<br />
Landesbeamtengesetz bei einem dringenden<br />
dienstlichen Bedürfnis zu leisten ist, fordert<br />
der HPR BS sowohl die Festlegung einer klaren<br />
quantitativen und zeitlichen Grenze, als<br />
auch präzise Regelungen über vorgesehene<br />
Ausgleichszeiträume. Ansonsten sehen wir<br />
die Gefahr, dass durch diese Neuformulierung<br />
an den <strong>Schulen</strong> extrem unterschiedlich<br />
verfahren wird und dadurch eine noch<br />
größere Ungleichbehandlung der Lehrkräfte<br />
entsteht. Der HPR BS forderte in seiner<br />
Stellungnahme außerdem, dass Poolstunden<br />
die für Maßnahmen zur Differenzierung und<br />
Förderung im gymnasialen Schulbereich zur<br />
Verfügung gestellt <strong>werden</strong> (11 Poolstunden<br />
je Zug) auch für berufliche <strong>Schulen</strong> bereit gestellt<br />
<strong>werden</strong>. Wie im vergangenen Jahr hält<br />
es der HPR BS ebenfalls für zwingend notwendig,<br />
den derzeitigen Klassenteiler von 30<br />
weiter abzusenken. Die in der „Qualitätsoffensive<br />
Bildung“ im Jahr 2008 festgelegte<br />
Absenkung auf 28 Schüler/innen pro Klasse<br />
ist konsequent in allen Schularten fortzuführen.<br />
In den Schularten und Fächern in<br />
Vollzeitklassen an den beruflichen <strong>Schulen</strong>,<br />
in denen der Klassenteiler 30 festgelegt ist,<br />
sind Schülerinnen und Schüler mit den unterschiedlichsten<br />
Bildungsvoraussetzungen,<br />
schulischen Laufbahnen und Leistungsfähigkeiten<br />
gemeinsam zu unterrichten und<br />
jeweils bestmöglich individuell zu fördern.<br />
Die Heterogenität in diesen Klassen ist<br />
mindestens ebenso groß wie sie in den Gemeinschaftsschulen<br />
zu finden ist. Dort ist<br />
ein Klassenteiler 28. Bereits zum Schuljahr<br />
2012/13 wurden aufgrund dieser restriktiven<br />
Vorgaben ca. 250 „Kleinklassen“ eingespart.<br />
Weitere Einsparauflagen zum nächsten<br />
Schuljahr liegen bereits auf dem Tisch.<br />
Viele dieser kleinen Klassen sind im dualen<br />
System der Berufsausbildung angesiedelt<br />
und sichern u. a. den Fachkräftenachwuchs<br />
im ländlichen Raum. Auch hier missachtet<br />
das Kultusministerium die Erkenntnisse und<br />
Empfehlungen der Enquête-Kommission. In<br />
deren Abschlussbericht wurde u. a. festgestellt,<br />
dass die Ausbildungsbereitschaft<br />
von Jugendlichen mit der Nähe der Berufsschule<br />
zum Wohnort und die Ausbildungsbereitschaft<br />
von kleinen und mittleren<br />
Unternehmen, insbesondere im Handwerk,<br />
mit der Nähe der Berufsschule zum Ausbildungsbetrieb<br />
zunimmt. Wiederholt kritisierte<br />
der HPR BS die Berechnungsgrundlage<br />
zur Ermittlung des Stundenbudgets bei Beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong>. Bereits im vergangenen<br />
Schuljahr wurde die Lehrerzuweisung für die<br />
Kursstufe der allgemein bildenden Gymnasien<br />
erhöht, bei den beruflichen Gymnasien<br />
nicht. Der HPR BS kritisierte damals diese<br />
Ungleichbehandlung. In einem Schreiben<br />
vom Mai 2012 sagte uns die Amtsleitung<br />
des Kultusministeriums noch zu, eine entsprechende<br />
Anpassung bei den beruflichen<br />
Gymnasien nochmals eingehend zu prüfen.<br />
Nun <strong>werden</strong> diese Höchstwerte für Lehrerwochenstunden<br />
in den Jahrgangsstufen 1 und<br />
2 in den beruflichen Gymnasien wieder nicht<br />
denen der allgemein bildenden Gymnasien<br />
angeglichen, obwohl eine entsprechende<br />
Zusage noch im Dezember 2012 im Landesschulbeirat<br />
gemacht wurde. Angeblich hat<br />
die KHV (Kommission für Haushalts- und<br />
Verwaltungsstruktur) diese Anpassung bei<br />
den beruflichen Gymnasien aus Ressourcengründen<br />
abgelehnt. Diese Ungleichbehandlung<br />
ist für den HPR BS auch bei größtem<br />
Verständnis für Sparzwänge, nicht mehr<br />
vermittelbar. Das KM hätte aus unserer Sicht<br />
für beide gymnasiale Jahrgangsstufen - die<br />
beide zum gleichen schulischen Abschluss<br />
führen - auf gleiche Rahmenbedingungen bei<br />
der Unterrichtsversorgung bestehen müssen.<br />
Wieder einmal stellen die <strong>BLV</strong>-Personalvertreter/innen<br />
fest, dass eine enorme<br />
Diskrepanz zwischen dem vielbeschworenen<br />
und in der Koalitionsvereinbarung niedergeschriebenen<br />
politischen Willen von<br />
Gleichstellung des allgemein bildenden<br />
und des beruflichen Bildungswesen und<br />
den tatsächlichen Taten besteht. Dies<br />
kritisieren wir entschieden. Dies <strong>werden</strong><br />
wir so nicht hinnehmen.<br />
Iris Fröhlich<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 15
Vorstand<br />
Ehrungen<br />
50jährige Mitgliedschaft<br />
Rolf Dörflinger<br />
Rolf Dörflinger ist am 01.01.1963 in<br />
den „Bundesverband der Lehrerinnen<br />
und Lehrer an Beruflichen <strong>Schulen</strong> e.V.“<br />
(BLBS) eingetreten; bereits 1969 wurde<br />
er Bezirksgruppenvorsitzender, 1990<br />
stellvertretender Vorsitzender und<br />
1993 Landesvorsitzender.<br />
Diese Funktion hatte er bis zum 14. Mai<br />
2004 inne – im unmittelbaren Anschluss<br />
daran wurde er Ehrenvorsitzender. Rolf<br />
Dörflinger hat sich nicht nur im Ehrenamt<br />
für die Beruflichen <strong>Schulen</strong> eingesetzt,<br />
sondern er wurde bereits 1974<br />
zum Fachberater ernannt. Diese Funktion<br />
übte er bis zu seiner Ernennung zum<br />
Schulleiter der Balthasar-Neumann-<br />
Schule I in Bruchsal im Jahr 1989 aus.<br />
Zehn Jahre lang (1981 bis 1991) war er<br />
Mitglied im HPR, davon 8 Jahre als Vorsitzender.<br />
In all diesen Funktionen und Ämtern hat<br />
sich Rolf Dörflinger aktiv und engagiert<br />
für die Belange der Beruflichen <strong>Schulen</strong><br />
eingesetzt; selbst nach der Pensionierung<br />
war er bereit, als Schulleiter der<br />
privaten Siemens-Akademie in Bruchsal<br />
seine Arbeitskraft und Energie für die<br />
berufliche Bildung einzusetzen.<br />
Die aktuellen Entwicklungen in der Bildungspolitik<br />
verfolgt er nach eigener<br />
Aussage weiterhin sehr interessiert und<br />
nicht ganz ohne Sorge um die Zukunft<br />
der beruflichen <strong>Schulen</strong> und der beruflichen<br />
Bildung.<br />
Der <strong>BLV</strong> dankt für 50 Jahre Mitgliedschaft<br />
im Verband und das breit gefächerte<br />
Engagement für die Sache der beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> und wünscht weiterhin<br />
gute Gesundheit und Zufriedenheit.<br />
Verleihung der Ehrenmitgliedschaft<br />
an Norbert Speidel<br />
Norbert Speidel begann sein Engagement<br />
in verantwortungsvollen Ehrenämtern<br />
mit dem Eintritt in den damaligen<br />
„Verband der Lehrerinnen und Lehrer an<br />
Wirtschaftsschulen in Baden-Württemberg<br />
e.V.“ (VLW). Von 1985 bis zur Fusion<br />
Rolf Dörflinger erhält die Ehrenurkunde für 50jährige Mitgliedschaft<br />
V.l.n.r.: Gerd Baumer, Margarete Schaefer, Rolf Dörflinger<br />
Norbert Speidel erhält die Urkunde als Ehrenmitglied des <strong>BLV</strong><br />
V.l.n.r.: Herbert Huber, Margarete Schaefer, Norbert Speidel<br />
war er Mitglied des geschäftsführenden<br />
Vorstands und zeitgleich stellvertretender<br />
Landesvorsitzender; ebenso über<br />
8 Jahre Landesgruppenvorsitzender in<br />
Südwürttemberg.<br />
Zeitgleich engagierte er sich im Bereich<br />
der Personalvertretung: 8 Jahre als Mitglied<br />
im Bezirkspersonalrat beim RP<br />
Tübingen und ebenso lang als Hauptpersonalrat<br />
–<br />
3 Jahre davon als Vorsitzender – bis<br />
er 2008 Schulleiter an den kaufmännischen<br />
<strong>Schulen</strong> in Hechingen wurde.<br />
Norbert Speidel hat sich stets vehement<br />
und aktiv für die Ideen und Konzepte<br />
des Verbandes und die Interessen der<br />
Lehrkräfte an beruflichen <strong>Schulen</strong> eingesetzt;<br />
beispielhaft sind sein Einsatz<br />
für den Erhalt der Fortbildungsmittel<br />
für die Lehrkräfte an beruflichen <strong>Schulen</strong><br />
und die Beförderungsmöglichkeiten<br />
nach A14 sowie im gehobenen Dienst zu<br />
erwähnen.<br />
In Würdigung seines jahrzehntelangen<br />
Engagements für den Verband hat der<br />
Hauptvorstand des <strong>BLV</strong> Norbert Speidel<br />
auf Antrag von Vorstandsmitglied Herbert<br />
Huber am 09. März 2013 zum Ehrenmitglied<br />
ernannt.<br />
Wir gratulieren herzlich und freuen uns<br />
auf die zukünftige Zusammenarbeit.<br />
Margarete Schaefer<br />
Herbert Huber<br />
16<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Vorstand<br />
Geht OES auch noch unter den sich<br />
dramatisch verschlechternden<br />
Rahmenbedingungen?<br />
Reduzierung von Lehrerstellen, Kürzung<br />
der Anrechnungsstunden, Einsparauflagen<br />
für die Klassenbildung, Auffüllen<br />
vorhandener Klassen, Streichung von<br />
Kleinklassen, Einzelgenehmigung von<br />
neuen Bugwellenstunden und Zwangsfreizeitausgleich<br />
für angefallene Mehrarbeitsunterrichtsstunden.<br />
All diese Vorgaben der Grün-Roten Landesregierung<br />
bzw. der Kultusverwaltung<br />
sind nicht nur eklatante Hemmnisse für<br />
ein aufwändiges Qualitätsmanagementverfahren,<br />
sondern es stellt Schulleitungen,<br />
Kollegien und damit die gesamte<br />
Schullandschaft vor unlösbare<br />
Aufgaben, führt zu Arbeitsverdichtungen<br />
und zu einer mit fast jedem Gesundheitsmanagement<br />
unverträglichen<br />
Belastungssituation unserer bisher<br />
schon stark engagierten Berufsschullehrkräften.<br />
Trotz der sich verschärfenden Arbeitsbedingungen<br />
unternimmt der <strong>BLV</strong> eine<br />
Bewertung der derzeitigen Situation<br />
des Baden-Württembergischen QM-<br />
Systems.<br />
Gerd Baumer<br />
Gerd<br />
Baumer<br />
Positionspapier des <strong>BLV</strong> zu OES<br />
QM in BW: Wo stehen wir 2012?<br />
Die Zielsetzung von OES ist wie folgt<br />
umschrieben: „Das Konzept "Operativ eigenständige<br />
Schule" (OES) zielt auf eine<br />
weitere Stärkung der pädagogischen und<br />
fachlichen Erstverantwortung der beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong>. Im Mittelpunkt steht die<br />
Sicherung und Entwicklung der Unterrichts-<br />
und Schulqualität. Dazu führen<br />
die beruflichen <strong>Schulen</strong> ein Qualitätsentwicklungssystem<br />
ein. Darüber hinaus wird<br />
eine Erweiterung der Gestaltungsräume<br />
in den Blick genommen.“ http://www.<br />
schule-bw.de/schularten/berufliche -<br />
schulen/oes/)<br />
Zunächst einige Gedanken zur Bewertung<br />
der Konzeption OES, aus der sich<br />
im Weiteren einige konkrete Forderungen<br />
bzw. Fragestellungen ableiten.<br />
A Präambel: OES<br />
Der <strong>BLV</strong> betrachtet das Konzept OES als<br />
wichtigen Beitrag zur Unterstützung<br />
und Förderung der beruflichen <strong>Schulen</strong>.<br />
Es unterstützt einen nachhaltigen Innovationsprozess<br />
der beruflichen Bildung<br />
und leistet einen Beitrag zu einer Weiterentwicklung<br />
der Lehr- und Lernkultur.<br />
Diese ist geprägt von hoher Aktualität<br />
und Passgenauigkeit in Bezug auf die<br />
je vor Ort gegebenen Voraussetzungen<br />
und Anforderungen. Der Aufbau eines<br />
Qualitätsmanagements darf kein Selbstzweck<br />
sein, sondern dient der nachhaltigen<br />
Entlastung und der fortlaufenden<br />
Professionalisierung der Kolleginnen<br />
und Kollegen.<br />
Dabei geht der <strong>BLV</strong> davon aus, dass<br />
Veränderungen des Unterrichts<br />
immer mit entsprechenden Anpassungen<br />
der schulischen Organisations-<br />
und Personalentwicklung verbunden<br />
sind. „Wer den Unterricht<br />
verändern will, muss mehr als den<br />
Unterricht verändern.“ (Prof. Rolff,<br />
Dortmund)<br />
die Ziele einer innovativen Lehr- und<br />
Lernkultur durch gemeinsame Reflexion<br />
bestimmt und erreicht <strong>werden</strong>.<br />
Veränderte Lehr- und Lernformen für<br />
den Unterricht, die sowohl auf die<br />
Vermittlung von Inhalten als auch die<br />
Entwicklung von Kompetenzen abzielen,<br />
bedingen veränderte Formen der<br />
schulischen Kooperation und der kollegialen<br />
Zusammenarbeit.<br />
Qualitätsmanagement zur Erhöhung<br />
der Transparenz insbesondere von<br />
Zielsetzungen, Projekten, Prozessen<br />
und Verantwortlichkeiten führt.<br />
Selbstevaluation und Individualfeedback<br />
als Formen von Regelkommunikation<br />
einen wichtigen Beitrag zur<br />
nachhaltigen Entwicklung der Schule<br />
und zur professionellen Weiterentwicklung<br />
der Kolleginnen und Kollegen<br />
leisten.<br />
B Impulse und Forderungen des <strong>BLV</strong><br />
Aus diesem Ansatz sowie aus den Rückmeldungen<br />
der <strong>Schulen</strong> ergeben sich<br />
folgende Impulse:<br />
(1) Entlastung: Das Konzept OES kann<br />
und soll zur nachhaltigen Entlastung<br />
der Kolleginnen und Kollegen beitragen.<br />
Um dies zu erreichen, braucht es<br />
ein gutes Know-how auf allen Ebenen:<br />
bei den Regierungspräsidien, den Schulund<br />
Abteilungsleitungen, den Personalvertretungen<br />
und bei den Lehrkräften.<br />
Hierzu ist Qualitätsmanagement als<br />
integrativer Bestandteil von Fortbildungen<br />
zu verstehen, insbesondere in<br />
den Bereichen Arbeits- und Gesundheitsschutz,<br />
Arbeitsorganisation und<br />
salutogene Führung.<br />
(2) Ressourcen: Die Erhaltung und Weiterentwicklung<br />
des Qualitätsmanagements<br />
stellt die <strong>Schulen</strong> vor permanente<br />
Herausforderungen, das bestehende Unterstützungskonzept<br />
bedient insbesondere<br />
die Aufbauarbeit. Es ist dringend<br />
erforderlich, die Anrechnungsstunden<br />
beizubehalten sowie eine bedarfsabhängige<br />
Beratung und praktische Unterstützung<br />
zu gewährleisten bspw. für<br />
die Pflege der Qualitätsdokumentation<br />
oder den Ausbau und die Optimierung<br />
vorhandener Prozesse.<br />
(3) Personalentwicklung: Standardisierte<br />
Mitarbeitergespräche sind<br />
noch keine Selbstverständlichkeit und<br />
sollten, wenn sie praktiziert <strong>werden</strong>,<br />
auf der Basis einer Dienstvereinbarung<br />
mit der Örtlichen Personalvertretung<br />
eingeführt und geregelt <strong>werden</strong>. Ein<br />
Personalentwicklungskonzept muss an<br />
die Erfordernisse der jeweiligen Schule<br />
angepasst <strong>werden</strong>. Ebenso sollten klare<br />
Rahmenbedingungen für die Kommunikation<br />
zwischen Lehrkräften und Schulleitung<br />
entwickelt <strong>werden</strong>.<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 17
Vorstand<br />
(4) Rechtliche Grundlagen angleichen:<br />
Die durch die Etablierung des Qualitätsmanagements<br />
entstandenen z. T. neuen<br />
Strukturen wie z. B. Steuergruppen<br />
sind im aktuellen Schul- und Beamtenrecht<br />
nicht ausreichend erfasst. Es ist<br />
dringend erforderlich, die rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen anzupassen, um<br />
den Beteiligten Handlungssicherheit zu<br />
geben.<br />
(5) Rolle der Örtlichen Personalvertretungen<br />
(ÖPR): durch die Verlagerung<br />
von Aufgaben auf die Ebene der<br />
Schule entstehen neue Aufgaben für<br />
den ÖPR. Dieser ist nicht nur nach<br />
§ 2 Landespersonalvertretungsgesetz<br />
(LPVG) – „vertrauensvolle Zusammenarbeit“<br />
– zu beteiligen, sondern auch<br />
dann, wenn Maßnahmen getroffen<br />
<strong>werden</strong>, die insbesondere § 79 Abs. 3<br />
Nr. 4 z. B. „Ausschreibungen mit QM-<br />
Aufgaben“, § 79 Abs. 3 Nr. 11 z. B.<br />
„OES-Fortbildungen“ und Nr. 16 z. B.<br />
„neue Arbeitsmethoden und Individualfeedback“,<br />
§ 80 Abs. 1 Nr. 9 z. B.<br />
„Teilnehmerauswahl bei Fort- und Weiterbildungen“<br />
und § 85 Abs. 1 „Dienststellenbeteiligung“<br />
betreffen.<br />
(6) Zielvereinbarungen: Im Zuge von<br />
OES wurde das Instrument der Zielvereinbarungen<br />
zwischen Regierungspräsidien<br />
und Schulleitungen als wesentliches<br />
Element zur operativen Eigenständigkeit<br />
eingeführt. Bislang <strong>werden</strong> darin<br />
lediglich Ziele der inneren <strong>Schulen</strong>twicklung<br />
thematisiert. Ressourcen, die<br />
Vorankündigung<br />
für die Umsetzung von Zielvereinbarungen<br />
notwendig sind, <strong>werden</strong> von den<br />
RP unterschiedlich einbezogen. Um dem<br />
Instrument Zielvereinbarungen zu fortdauernder<br />
Wirkung zu verhelfen, sind<br />
die Rahmenbedingungen der Zielvereinbarungen<br />
an die Schulrealität anzupassen<br />
und benötigte Ressourcen zur Verfügung<br />
zu stellen.<br />
(7) Passung von OES und Fremdevaluation:<br />
OES – Konzeption und Fremdevaluation<br />
liegen unterschiedliche<br />
Theoreme und Ausgangslagen zugrunde.<br />
Im gemeinsamen Dialog sollten die<br />
eingebundenen Institutionen Schule –<br />
Landesinstitut für <strong>Schulen</strong>twicklung –<br />
Regierungspräsidium für eine sinnvolle<br />
Passung der beiden Systeme sorgen.<br />
Der Verband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen <strong>Schulen</strong> in Baden-Württemberg e.V. (<strong>BLV</strong>) führt seine zweite ordentliche<br />
Delegiertenversammlung<br />
durch am<br />
21. und 22. Februar 2014 in der Schwabenlandhalle in Fellbach.<br />
Das Motto lautet:<br />
Berufliche <strong>Schulen</strong> – fördern, integrieren, qualifizieren<br />
Die öffentliche Veranstaltung findet am<br />
Freitagnachmittag, den 21.02.2014 statt.<br />
Hauptredner: Kultusminister Andreas Stoch MdL<br />
Eine anschließende festliche Abendveranstaltung<br />
wird das Programm abrunden.<br />
Auf Ihre Teilnahme freuen wir uns.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Margarete Schaefer<br />
Vorsitzende<br />
www.blv-bw.de<br />
18<br />
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<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 19
Bildungspolitik<br />
Schulfremdenprüfung an beruflichen <strong>Schulen</strong><br />
Einladung zur Konferenz – so beginnen<br />
in diesem Jahr an noch mehr <strong>Schulen</strong><br />
die Vorbereitungen für die Schulfremdenprüfungen.<br />
Es gibt vieles zu klären,<br />
von der Prüfungsordnung über die<br />
Aufgabenerstellung, die Organisation<br />
praktischer, schriftlicher und mündlicher<br />
Prüfungen, deren Durchführung<br />
und die Erst- und Zweitkorrekturen. Es<br />
kommen Schülerinnen und Schüler z.<br />
B. von Privatschulen ohne staatliche<br />
Anerkennung oder aus anderen Vorbereitungsmaßnahmen<br />
- ohne Noten und<br />
deswegen müssen sämtliche Fächer geprüft<br />
<strong>werden</strong>, damit letztlich ein Zeugnis<br />
erstellt <strong>werden</strong> kann.<br />
Schulfremdenprüfungen, z. B. in Berufsfachschulen,<br />
Fachschulen, Berufskollegs<br />
und beruflichen Gymnasien, sind<br />
seit vielen Jahren Alltag an Beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong>. Durch die gestiegenen Anforderungen<br />
an Privatschulen verschärft<br />
sich die Situation, weil nicht klar ist, ob<br />
die Träger im nächsten Jahr eine staatliche<br />
Anerkennung erhalten <strong>werden</strong>. Die<br />
Anzahl der Prüfungen steigt sprunghaft<br />
an.<br />
Welchen Umfang haben Schulfremdenprüfungen?<br />
Je nach Schulart sind pro Prüfling mehrstündige,<br />
zum Teil bis zu ganztägige<br />
praktische Prüfungen zu erstellen und<br />
durchzuführen. Schriftliche Prüfungen<br />
müssen, ggf. auch erstellt, durchgeführt<br />
und von Erst- und Zweitkorrektoren korrigiert<br />
<strong>werden</strong>. Mündliche Prüfungen<br />
sind für sämtliche weitere Fächer zu erstellen<br />
und mit vollständigen Kommissionen<br />
zu prüfen. Weitere Kolleginnen<br />
und Kollegen unterstützen die Prüfung<br />
mit den notwendigen Aufsichten.<br />
Wo liegt das Problem?<br />
Berufliche <strong>Schulen</strong> sind unzureichend<br />
mit Lehrerstellen versorgt<br />
und haben deswegen seit Jahren ein<br />
Unterrichtsdefizit. Kolleginnen und<br />
Kollegen sind jährlich damit beschäftigt<br />
ein-, zwei- und dreijährige Bildungsgänge<br />
zum Abschluss zu bringen – Prüfungen<br />
über Prüfungen von April bis<br />
Juli – eine organisatorische Herausforderung<br />
und eine große Belastung. Eine<br />
weitere Verdichtung der Arbeit verbietet<br />
sich! Außerdem ist die Organisation der<br />
Schulfremdenprüfungen ohne Unterrichtsausfall<br />
nicht möglich. Damit wird<br />
die Qualität öffentlichen <strong>Schulen</strong> gefährdet.<br />
ABER, die Sicherstellung des Ausbildungsniveaus<br />
und damit die Notwendigkeit<br />
der Schulfremdenprüfungen ist<br />
durchaus einzusehen, um die Qualität<br />
der Absolventinnen und Absolventen zu<br />
garantieren.<br />
Zusatzbelastung!<br />
Schulfremdenprüfungen müssen oft zusätzlich<br />
zum Deputat geleistet <strong>werden</strong><br />
und Lehrkräfte erhalten dann Prüfungsvergütung.<br />
Die Sätze lt. PrüfVergVwV<br />
liegen z. B. für die Erstkorrektur pro<br />
Stunde bei ca. 2,50 EUR - sicher keine<br />
angemessene Honorierung! Ganz zu<br />
schweigen vom Arbeits- und Gesundheitsschutz!<br />
Schulfremdenprüfungen<br />
dürfen nicht auf dem Rücken der Lehrkräfte<br />
und der Schülerinnen und Schüler<br />
öffentlicher <strong>Schulen</strong> ausgetragen<br />
<strong>werden</strong>!<br />
Sophia<br />
Guter<br />
Bernhard<br />
Arnold<br />
Besondere Problematik im Bereich der<br />
Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern<br />
Aus dem Recht auf einen KiTa-Platz für<br />
unter Dreijährige ergibt sich ein großer<br />
Bedarf an ausgebildeten Fachkräften.<br />
Der Mangel an Erzieher/innen führte<br />
dazu, dass sich zahlreiche private <strong>Schulen</strong><br />
auf den Weg machten und mit einer<br />
Finanzierung durch die Arbeitsagenturen<br />
auf die Schulfremdenprüfung vorbereiten.<br />
Diese Schulfremdenprüfung besteht aus<br />
der erziehungspraktischen Prüfung, einer<br />
schriftlichen Prüfung in zwei Handlungsfeldern.<br />
Zusätzliche müssen die<br />
Bewerberinnen und Bewerber in allen<br />
anderen Handlungsfeldern und Fächern<br />
mündlich geprüft <strong>werden</strong>. Im Anschluss<br />
an die bestandene Prüfung müssen<br />
die Bewerberinnen und Bewerber im<br />
einjährigen Berufspraktikum von den<br />
Kolleginnen und Kollegen betreut und<br />
geprüft <strong>werden</strong>, bevor die staatliche Anerkennung<br />
zur Erzieherin/zum Erzieher<br />
erteilt <strong>werden</strong> kann.<br />
Der Aufwand für unsere Kolleginnen und<br />
Kollegen, die mit der Prüfung betreut<br />
sind, ist enorm und wegen der hohen<br />
Zahl an Prüfungen nicht mehr zu bewältigen.<br />
Teilweise fallen pro Fachschule<br />
zusätzliche Bewerberinnen in der Größe<br />
von einer Klasse oder mehr an, die zusätzlich<br />
zum Unterricht betreut und geprüft<br />
<strong>werden</strong> müssen. Eine Folge davon:<br />
Regulärer Unterricht in Prüfungsklassen<br />
muss teilweise ausfallen, um die erziehungspraktischen<br />
Prüfungen bei den<br />
Schulfremden durchzuführen.<br />
Lösungsansätze, aber noch keine Lösungen<br />
im Erzieherbereich!<br />
Kolleginnen und Kollegen fahren zu<br />
Praxistagen in die Einrichtungen, die<br />
teilweise weit entfernt sind – die Fahrzeit<br />
wird jedoch bei den Anrechnungen<br />
nicht berücksichtigt. Für die Prüfungen<br />
sind höhere Anrechnungen in Aussicht<br />
gestellt worden, jedoch entspricht der<br />
Umrechnungsfaktor nicht dem tatsächlichen<br />
Aufwand.<br />
Neue schulische Ausbildungsgänge zertifizierter<br />
privater Träger <strong>werden</strong> im<br />
Erzieherbereich über Bildungsgutscheine<br />
des Arbeitsamtes finanziert. Der<br />
Aufwand, der öffentlichen Beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> im Rahmen der Schulfremdenprüfungen<br />
entsteht, bleibt unberücksichtigt<br />
und wird nicht honoriert!<br />
Öffentlichen <strong>Schulen</strong> dürfen diese Ausbildung<br />
derzeit nicht anbieten, da die<br />
Notwendigkeit besteht eine teure Zertifizierung<br />
durchzuführen. Außerdem ist<br />
die Abrechnung der Bildungsgutscheine<br />
für öffentliche <strong>Schulen</strong> bisher nicht<br />
möglich.<br />
Wir sind der Meinung, dass öffentliche<br />
<strong>Schulen</strong> aufgrund der vom KM erlassenen<br />
Lehrpläne und Prüfungsordnungen<br />
sehr wohl den Ansprüchen einer Zertifizierung<br />
genügen. Wir fordern das Kul-<br />
20<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Bildungspolitik<br />
Anzeigen<br />
tusministerium auf, den öffentlichen<br />
<strong>Schulen</strong> eine Zertifizierung auszusprechen<br />
und ggf. die Kosten dafür zu übernehmen.<br />
Wir fordern schnelles Handeln – die<br />
Zeit drängt!<br />
Der zusätzliche Aufwand der Lehrkräfte,<br />
als auch der Schulverwaltung, muss in<br />
vollem Umfang erstattet <strong>werden</strong> – entweder<br />
durch Anrechnung im tatsächlichen<br />
Umfang oder durch amtsangemessene<br />
Honorierung der tatsächlichen<br />
Stunden.<br />
Der <strong>BLV</strong> fordert:<br />
Gewährung erforderlicher Freistellungen<br />
(Anrechnungsstunden)<br />
für die Organisation und<br />
Durchführung der Prüfungen in<br />
allen Schularten der beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong><br />
Wiedereinführung des Betreuungsschlüssels<br />
von 1 : 2 bei den<br />
Berufspraktikantinnen<br />
Vorverlegung des Bewerberschlusses<br />
1.12. für die Schulfremdenprüfung<br />
bei den Erzieherinnen/<br />
Erziehern auf den 1.10., damit die<br />
erziehungspraktischen Prüfungen<br />
zeitlich gestreckt <strong>werden</strong> können<br />
Zertifizierung aller öffentlichen<br />
<strong>Schulen</strong><br />
Anhebung der derzeit gültigen Vergütungssätze<br />
für die Schulfremdenprüfungen<br />
in allen Schularten<br />
der beruflichen <strong>Schulen</strong><br />
Sophia Guter<br />
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Beruflichen Bildung (ABB)<br />
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Andreas Stoch, Kultusminister des Landes<br />
Baden-Württemberg, betonte in seinem<br />
Grußwort die große Bedeutung des interkulturellen<br />
Austauschs.<br />
Berichte über Erfolgsgeschichten prägten<br />
die Festveranstaltung der „Akademie der<br />
Beruflichen Bildung (ABB) anlässlich „50<br />
Jahre Elysée“ am vergangenen Freitag (1.<br />
Februar) am Esslinger Standort der Landesakademie<br />
für Fortbildung und Personalentwicklung<br />
an <strong>Schulen</strong>. Intensiver<br />
Austausch, gegenseitiges Verstehen und<br />
enge, nachhaltige Zusammenarbeit in<br />
der Bildung junger Menschen sind wichtige<br />
Aspekte in der Arbeit der „ABB“. Im<br />
Beisein von Kultusminister Andreas Stoch<br />
(MdL) präsentierte die im Jahr 2005 gegründete<br />
ABB bei der Festveranstaltung<br />
die Erfolgsbilanz ihrer bisherigen Arbeit.<br />
Die ABB ist eine Einrichtung des Landes<br />
Baden-Württemberg, der Region Elsass<br />
sowie der Akademien von Dijon, Lyon und<br />
Straßburg, die sich die Zusammenarbeit<br />
im Bereich der beruflichen Bildung zum<br />
Ziel gesetzt hat. Mit großem Erfolg: Seit<br />
Klaus Lorenz, Abteilungsleiter Berufliche<br />
<strong>Schulen</strong> im Kultusministerium, bei seiner<br />
Ansprache.<br />
2005 haben über 3.000 Schülerinnen und<br />
Schüler aus Deutschland und Frankreich<br />
an gemeinsamen Projekten gearbeitet<br />
und sich gegenseitig besucht, haben die<br />
Sprache des Nachbarn gelernt und Freundschaften<br />
geschlossen. „Was könnte die<br />
deutsch-französische Freundschaft mehr<br />
beleben als begeisterte junge Menschen,<br />
die länderübergreifend gemeinsame Projekte<br />
durchführen“, so Kultusminister Andreas<br />
Stoch in seinem Grußwort auf der<br />
Festveranstaltung, zu der rund 150 Gäste<br />
gekommen waren. Darunter waren auch<br />
über 70 Lehrerinnen und Lehrer mit ihren<br />
Schülerinnen und Schülern aus den Partnerschulen<br />
in Baden-Württemberg und<br />
Frankreich, die bei einem „Markt der Möglichkeiten“<br />
ihre Projekte präsentierten.<br />
Schülerinnen und Schüler der Hotelfachschulen<br />
in Guebwiller, Illkirch-Graffenstaden,<br />
Heidelberg und Bad Überkingen<br />
sorgten für das Catering und begeisterten<br />
die Gäste mit ihren kulinarischen Angeboten.<br />
Bei der Festveranstaltung zu Gast<br />
waren auch die Rektorinnen der Partnerakademien,<br />
Sylvie Faucheux aus Dijon,<br />
Françoise Moulin-Civil aus Lyon, Armande<br />
le Pellec Muller aus Strasbourg sowie der<br />
französische Generalkonsul für Baden-<br />
Württemberg, Michel Charbonnier. „Für<br />
Jugendliche sind der Austausch und die<br />
Einblicke in eine andere Kultur sehr wichtig“,<br />
betonte Sylvie Faucheux, Rektorin<br />
der Akademie in Dijon, in ihrer Ansprache<br />
und gab zugleich einen Ausblick, in welchen<br />
Berufszweigen die deutsch-französische<br />
Zusammenarbeit weiter ausgebaut<br />
<strong>werden</strong> könnten. So seien beispielsweise<br />
weitere Austausche im Bereich der Ausbildung<br />
der Hotel- und Weinbaufachkräfte<br />
denkbar. „Unser ABB-Netzwerk ist ganz<br />
schnell ein großer Erfolg geworden“, bilanzierte<br />
die Rektorin der Akademie Lyon,<br />
Françoise Moulin-Civil, in ihrer Ansprache.<br />
Ihre Kollegin aus Straßburg, Armande le<br />
Pellec Muller, stellte heraus, dass die Austauschmöglichkeiten<br />
mit dem Partnerland<br />
eine wichtige Hilfe für die Nachwuchskräfte<br />
seien, da die Anforderungen an<br />
die berufliche Qualifikation immer weiter<br />
steigen. Um die intensive Zusammenarbeit<br />
zu sichern und gezielt weiter auszubauen,<br />
erneuerten Kultusminister Andreas Stoch<br />
und die Rektorinnen der Akademien Dijon,<br />
Lyon und Straßburg die Vereinbarungen<br />
über die Zusammenarbeit im Rahmen der<br />
ABB. Die gemeinsamen Ziele, nämlich die<br />
Ausweitung der Zusammenarbeit in der<br />
beruflichen Bildung, die Erhöhung der Mobilität<br />
der Auszubildenden und auch der<br />
Austausch von Lehrkräften und Experten<br />
soll durch den regelmäßigen Erfahrungsaustausch<br />
und gemeinsame Symposien<br />
weiter gefördert <strong>werden</strong>, heißt es in den<br />
Absichtserklärungen. Ein weiterer Höhepunkt<br />
der Festveranstaltung war die Verleihung<br />
des Ordens „Palmes académiques“<br />
im Rang eines Chevaliers an Hartmut<br />
Hohe Auszeichnung: Hartmut Mattes,<br />
beim Kultusministerium verantwortlich für<br />
die internationale Zusammenarbeit in der<br />
beruflichen Bildung, erhielt vom französischen<br />
Generalkonsul für Baden-Württemberg,<br />
Michel Charbonnier, den „Ordre des<br />
Palmes Académiques“.<br />
Gemeinsam für die berufliche Bildung: Armande le Pellec Muller, Rektorin der Akademie Straßburg,<br />
Kultusminister Andreas Stoch, Sylvie Faucheux, Rektorin der Akademie Dijon und die Rektorin<br />
der Akademie Lyon, Françoise Moulin-Civil (von links), erneuerten die Absichtserklärung<br />
zur weiteren Zusammenarbeit im Rahmen der Akademie der Beruflichen Bildung (ABB).<br />
22<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Veranstaltungen<br />
Mattes, Ministerialrat im Kultusministerium<br />
und verantwortlich für die internationale<br />
Zusammenarbeit in der beruflichen<br />
Bildung. „Sie haben über 15 Jahre lang die<br />
Zusammenarbeit zwischen Deutschland<br />
und Frankreich in beispielhafter Weise<br />
vorangebracht“, so der französische Generalkonsul<br />
für Baden-Württemberg, Michel<br />
Charbonnier, in seiner Ansprache. Der<br />
„Ordre des Palmes Académiques“ wurde<br />
1808 von Napoleon Bonaparte für Mitglieder<br />
der Universität geschaffen und wird<br />
an Persönlichkeiten verliehen, die sich<br />
große Verdienste um das Bildungs- und<br />
Schulwesen erworben haben. Die Festveranstaltungsgäste<br />
und besonders auch<br />
Kultusminister Andreas Stoch waren bei<br />
ihrem Rundgang über den „Markt der Möglichkeiten“<br />
begeistert von den vielfältigen<br />
Projekten und der erfolgreichen Zusammenarbeit<br />
deutscher und französischer<br />
beruflicher <strong>Schulen</strong>, die in den Räumen<br />
der Landesakademie präsentiert wurden.<br />
Zu Gast waren 16 <strong>Schulen</strong> aus Deutschland<br />
und Frankreich, die seit vielen Jahren erfolgreich<br />
zusammenarbeiten. Ob Projekte<br />
im technischen Bereich, wie etwa zwischen<br />
der Robert-Bosch-Schule in Stuttgart und<br />
dem Lycée Professionel Louis Armand in<br />
Villefranche sur Saône oder im Gastronomiebereich<br />
zwischen der Hotelfachschule<br />
Bad Überkingen und dem Lycée Alexandre<br />
Dumas in Illkirch-Graffenstaden, immer<br />
waren die Jugendlichen begeistert bei der<br />
Sache und berichteten von großen Erfolgen,<br />
insbesondere im Bereich des Fremdsprachenlernens.<br />
Der Nachmittag stand<br />
dann ganz im Zeichen des Fremdsprachenunterrichts<br />
in Französisch. Rund 150<br />
Französischlehrerinnen und Französischlehrer<br />
aus verschiedenen Schularten aus<br />
ganz Baden-Württemberg trafen sich zum<br />
Austausch beim „Deutsch-Französischen<br />
Tag“, den das Deutsch-Französische Institut<br />
(DFI) aus Ludwigsburg und das<br />
Stuttgarter Institut Français bereits zum<br />
vierten Mal veranstalten. Eröffnet wurde<br />
die Tagung durch Kultusminister Andreas<br />
Stoch, Michel Charbonnier, französischer<br />
Generalkonsul für Baden-Württemberg,<br />
und Professor Frank Baasner, dem Direktor<br />
des Deutsch-Französischen Instituts Ludwigsburg.<br />
Auf der Tagesordnung standen<br />
Vorträge und Workshops, ein Treffen mit<br />
dem Kinder- und Jugendbuchautor Bernard<br />
Friot und dem Chansonnier Jean-Michel<br />
Brac.<br />
Brigitte Gass<br />
Die am „Markt der Möglichkeiten“ beteiligten <strong>Schulen</strong> im Überblick:<br />
• Lycée Polyvalent Joseph Storck, Guebwiller<br />
• Lycée des métiers de l’Hôtellerie et du Tourisme Alexandre Dumas, Illkirch-Graffenstaden<br />
• Lycée Professionel Jean Rostand, Nevers<br />
• Lycée Professionel Joseph-Marie Jaquard, Oullins<br />
• Lycée Polyvalent Charles de Gaulle, Pulversheim<br />
• Lycée Professionel du Rebberg, Mulhouse<br />
• Lycée Professionel Jacques de Flesselles, Lyon<br />
• Lycée Professionel Louis Armand, Villefranche sur Saône<br />
• Paul-Kerschensteiner-Schule Landesberufsschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe,<br />
Bad Überkingen<br />
• Fritz-Gabler-Schule, Hotelfachschule, Heidelberg<br />
• John-F.-Kennedy-Schule, Esslingen<br />
• Kaufmännische Schule Göppingen<br />
• Gewerblich und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerische <strong>Schulen</strong>, Emmendingen<br />
• Hedwig-Dohm-Schule, Stuttgart<br />
• Friedrich-Ebert-Schule, Esslingen<br />
• Robert-Bosch-Schule, Stuttgart<br />
Tolle Bilanz: Die „Küchenbrigade“, bestehen aus deutschen und französischen Hotelfachschülerinnen<br />
und –schülern hat perfekt zusammengearbeitet.<br />
Großes Interesse: Zur Festveranstaltung der Akademie der Beruflichen Bildung (ABB) kamen<br />
über 150 Gäste, darunter über 70 Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler von<br />
Partnerschulen aus Deutschland und Frankreich.<br />
Begeisterung über Schülerprojekte: Kultusminister Andreas Stoch informierte sich beim Markt<br />
der Möglichkeiten über die gemeinsamen Projekte der deutschen und französischen Schülerinnen<br />
und Schüler. Auch beim Stand der John-F.-Kennedy-Schule Esslingen und ihrer Partnerschule,<br />
dem Lycée Professionel Jean Rostand aus Nevers machte er Station.<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 23
Fachbereich Hauswirtschaft, Pflege, Sozialpädagogik und Landwirtschaft<br />
40 jähriges Dienstjubiläum von<br />
Bernhard Arnold<br />
„Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen“<br />
Bernhard Arnold kann nicht nur – er will<br />
auch und er handelte und handelt entsprechend.<br />
Über 40 Jahre hinweg tauchen<br />
in den Beurteilungen die immer<br />
gleichen Adjektive auf: loyal, freundlich,<br />
gewissenhaft, beispielhaft, engagiert,<br />
hilfsbereit! Ich füge hinzu: bescheiden,<br />
zurückhaltend und zuverlässig.<br />
Die Aufzählung der Funktionen, die er<br />
in den letzten 40 Jahren inne hatte und<br />
teilweise immer noch ausübt, ist fast<br />
nicht zu toppen:<br />
Aristoteles<br />
Oberstufen-Berater<br />
Multi-Media-Berater<br />
Vertrauenslehrer<br />
Mitglied der Schulkonferenz<br />
Einführung des Seminarkurses<br />
aktive Mitarbeit und Mitgestaltung im<br />
Bereich der <strong>Schulen</strong>twicklung<br />
lange Jahre Mitglied im Landesschulbeirat<br />
Vorsitzender bei Lehramtsprüfungen<br />
langjähriges HPR-Mitglied und in dieser<br />
Funktion Mitglied des Expertenrats<br />
des KM für die Weiterentwicklung<br />
der beruflichen <strong>Schulen</strong><br />
im <strong>BLV</strong> Referatsleiter für den Bereich<br />
HPSL, stellvertretendes Vorstandsmitglied,<br />
Initiator und Herausgeber<br />
des Newsletter<br />
Bernhard Arnold ist ein Glücksfall für<br />
eine Schule und einen Verband und er<br />
ist ein Glücksfall für seine Schulleiterin<br />
und seine Verbandsvorsitzende. Dabei<br />
war sein Weg nach Pforzheim nicht unbedingt<br />
vorgezeichnet:<br />
Nach seinem Referendariat in Freiburg<br />
hat ihn die damalige Stellensituation<br />
(1978) an die Hauswirtschaftliche Schule<br />
in Offenburg verschlagen; von dort hat<br />
ihn die Abenteuerlust 1985 für 8 Jahre in<br />
den Auslandsschuldienst nach Guatemala<br />
geführt und nach seiner Rückkehr ganz<br />
in den Süden Badens – nach Waldshut.<br />
Im Jahr 2001 wurde er auf seinen Wunsch<br />
hin nach Pforzheim versetzt und an der<br />
dortigen Johanna-Wittum-Schule 2006<br />
zum Abteilungsleiter für den Fachbereich<br />
Sozialpädagogik ernannt. Obwohl<br />
er als Allgemeinbildner in diesem Bereich<br />
eigentlich fachfremd war, hat er<br />
sich in kürzester Zeit eingearbeitet und<br />
die Abteilung kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
So hat er z. B. die Fachschule<br />
für Sozialpädagogik (FSP) zu einem<br />
Kompetenzzentrum für Musik/Rhythmik<br />
gemacht und drei Schularten zusätzlich<br />
eingeführt:<br />
Die zweijährige Berufsfachschule für<br />
Zusatzqualifikationen (2BFQE)<br />
Die zweijährige Fachschule für Kinderpflege<br />
(2BFKH) und<br />
Die dreijährige praxisintegrierte Fachschule<br />
für ErzieherInnen (PIA)<br />
Trotz hoher Arbeitsbelastung in der<br />
Schule wirkt er nach wie vor mit großem<br />
Engagement im Verband. Eine feste Größe<br />
ist der von ihm erstellte, informative<br />
und immer aktuell verschickte „Newsletter“;<br />
sein Wirken im Fachbereich HPSL –<br />
als Referatsleiter, „Erinnerer“ und Stellvertreter<br />
– ist unverzichtbar.<br />
40 Jahre im Dienst der beruflichen <strong>Schulen</strong><br />
– dafür gebührt ihm nicht nur der<br />
Dank des Ministerpräsidenten – dafür<br />
gebührt ihm auch der Dank des <strong>BLV</strong> und<br />
vor allem mein ganz persönlicher Dank!<br />
Margarete Schaefer<br />
24<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Fachbereich Hauswirtschaft, Pflege, Sozialpädagogik und Landwirtschaft<br />
DaS ForSchungSProJeKt<br />
inFormationen<br />
In einer Verbleibstudie wurden alle Absolventen/-innen der<br />
Pflegepädagogik-Studiengänge (von Erhebung) mittels eines<br />
Online-Fragebogens vom 15. März bis zum 15. August 2012 befragt.<br />
Dabei wurden die Motive zur Aufnahme des Studiums<br />
und dessen rückblickende Bewertung, die Berufseinmündungsphase,<br />
erreichte berufliche Positionen und Tätigkeitsbereiche<br />
sowie weitere berufliche Strukturdaten und die berufliche Weiterentwicklung<br />
einbezogen. Ebenfalls Gegenstand des Fragebogens<br />
war eine Selbsteinschätzung der beruflich benötigten<br />
Fähigkeiten und Kenntnisse im Abgleich mit den durch das Studium<br />
erworbenen, das professionelle Selbstverständnis und der<br />
Gesundheitszustand sowie Einschätzungen zu aktuellen und zukünftigen<br />
Entwicklungen im Berufsfeld Pflege.<br />
Ergänzend wurden Schlüsselpersonen aus Fachverbänden mittels<br />
Experten-Interviews bzw. Experten-Fokusgruppen zum aktuellen<br />
Stand und zum zukünftigen Entwicklungsbedarf sowohl<br />
der Pflegeausbildung als auch des Pflegepädagogik-Studiums<br />
befragt.<br />
Die Interpretation der Ergebnisse aus der Verbleibstudie im Abgleich<br />
mit den Einschätzungen der Absolventen/-innen als auch<br />
der Fachverbände ermöglicht eine umfassende Bewertung zum<br />
Stand und den zukünftigen Entwicklungen des Berufsfelds Pflege.<br />
Hieraus lassen sich Empfehlungen für die Pflegepädagogik<br />
mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit der Berufs- und Lehrerbildung<br />
ableiten.<br />
anmelDungen<br />
www.hs-esslingen.de/FachtagungPflegepaedagogik<br />
Weitere inFormationen unter:<br />
www.pflege-paedagogik.de/PPBW<br />
KontaKt:<br />
Hochschule Esslingen<br />
Sascha Mosbacher-Strumpf<br />
Flandernstr. 101<br />
73732 Esslingen<br />
sascha.mosbacher-strumpf@hs-esslingen.de<br />
Ein Kooperationsprojekt der Hochschulen Esslingen und<br />
Ravensburg-Weingarten, gefördert durch das Ministerium für<br />
Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg,<br />
Innovative Projekte<br />
VeranStaltungSort:<br />
An der Hochschule Esslingen<br />
Flandernstr. 101<br />
In der Aula (Gebäude 1)<br />
A 81<br />
Ludwigsburg<br />
ESSLINGEN a.N.<br />
P<br />
Flandernstraße<br />
Rotenackerstr.<br />
111<br />
Fachtagung<br />
am Freitag, den 21.6.2013<br />
PFlegePÄDagogiK studieren<br />
in Baden-Württemberg<br />
– Ein Blick zurück nach vorn<br />
Ein Kooperationsprojekt der Hochschulen<br />
Esslingen und Ravensburg-Weingarten<br />
STUTTGART<br />
B 14<br />
A 8<br />
A 81<br />
Esslingen<br />
Göppingen<br />
B 10<br />
B 313<br />
HBF<br />
Vogelsangbrücke<br />
Ritterstr.<br />
P<br />
Kiesstr.<br />
Kanalstraße<br />
Ebershaldenstr. Mülbergerstr.<br />
105<br />
111<br />
105<br />
Mühlstr.<br />
Grabbrunnenstr.<br />
Entengrabenstr.<br />
Obertorstraße<br />
Hirschlandstr.<br />
Wielandstr.<br />
Hochschule Esslingen<br />
University of Applied Sciences<br />
Tübingen<br />
Reutlingen<br />
A 8<br />
Stuttgart Ulm<br />
B 27<br />
Ausfahrt<br />
Esslingen<br />
Stadtmitte<br />
B 10<br />
NECKAR<br />
Neckarstraße<br />
Sehr geehrte Damen unD herren,<br />
liebe StuDierenDe,<br />
Programm Vormittag<br />
Programm nachmittag<br />
am 21.06.2013 veranstaltet die Hochschule Esslingen in Kooperation<br />
mit der Hochschule Ravensburg-Weingarten die Fachtagung<br />
„Pflegepädagogik studieren in Baden-Württemberg - Ein Blick zurück<br />
nach vorn“ zum Abschluss des Forschungsprojekts „Die<br />
Zukunftsfähigkeit der Pflegepädagogik in Baden-Württemberg“.<br />
Die daraus vorliegenden Ergebnisse zur Positionierung und<br />
Weiterentwicklung der Pflegepädagogen/-innen im Beschäftigungssystem,<br />
<strong>werden</strong> um die prospektive Einschätzung der<br />
Absolventen/-innen und der Schlüsselpersonen aus Fachverbänden<br />
und Interessenvertretungen zur Ist-Situation und den Entwicklungserfordernissen<br />
in der Pflegeausbildung und Pflegelehrer-Bildung<br />
erweitert.<br />
Auf der Fachtagung vorgestellt und diskutiert <strong>werden</strong> die<br />
Ergebnisse zur Berufseinmündung und -entwicklung der<br />
Pflegepädagogen/-innen sowie die Passung von Studium und<br />
Arbeitsmarkt vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen im<br />
Berufsfeld Pflege. Ergänzt <strong>werden</strong> diese berufsbezogenen Befunde<br />
um Ergebnisse zur Gesundheitssituation und zum professionellen<br />
Selbstverständnis von Pflegepädagogen/-innen.<br />
Schon heute laden wir Sie sehr herzlich ein und freuen uns darauf,<br />
unsere Projektergebnisse mit Ihnen zu diskutieren!<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Prof. Dr. Karin Reiber<br />
Prof. Dr. Maik Winter<br />
Sascha Mosbacher-Strumpf<br />
9:00 uhr<br />
Eintreffen der Teilnehmer/-innen<br />
9:30 – 10:45 uhr<br />
Grußworte:<br />
Rektor Prof. Dr. Bernhard Schwarz (HS Esslingen)<br />
Dekanin der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege<br />
Prof. Dr. Astrid Elsbernd (HS Esslingen)<br />
Keynote zu Lehrerprofessionalität und –bildung<br />
in und für berufliche <strong>Schulen</strong><br />
Prof. Dr. Uwe Faßhauer (PH Schwäbisch Gmünd)<br />
10:45 – 11:15 uhr<br />
Pause<br />
11:15 – 12:15 uhr<br />
Projektergebnisse zu Studienmotivation und Studium<br />
Projektteam<br />
Diskutantin: Prof. Dr. Ulrike Weyland (FH Bielefeld)<br />
12:15 – 13:15 uhr<br />
Mittagspause<br />
13:15 – 14:45 uhr<br />
Projektergebnisse zu Berufseinmündung, -verbleib<br />
und -entwicklung von Pflegepädagogen/-innen<br />
Projektteam<br />
Diskutantin: Prof. Dr. Ulrike Weyland (FH Bielefeld)<br />
14:45 – 15:15 uhr<br />
Pause<br />
15:15 – 15:50 uhr<br />
Projektergebnisse zu Gesundheitssituation<br />
und professionellem Selbstverständnis<br />
Projektteam<br />
Diskutanten: Bärbel Wesselborg, M.A. (Universität Tübingen),<br />
Roland Brühe, M.A. (kath. HS Nordrhein-Westfalen)<br />
15:50 – 16:30 uhr<br />
Podiumsdiskussion:<br />
Martin Boochs (Schulleitung Hohenloher Krankenhaus gGmbH)<br />
Prof. Dr. Wolfgang Coenning (HS Esslingen)<br />
Prof. Dr. Astrid Elsbernd (HS Esslingen)<br />
Prof. Dr. Karin Reiber (HS Esslingen)<br />
Prof. Dr. Ulrike Weyland (FH Bielefeld)<br />
Prof. Dr. Maik Winter (HS Ravensburg-Weingarten)<br />
Moderation durch das gesamte Programm:<br />
Dr. Juliane Dieterich (Universität Kassel)<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 25
Fachbereich Kaufmännische Bildung<br />
Position des Fachbereichs Kaufmännische<br />
Bildung anlässlich der Empfehlungen der<br />
Expertenkommission zur Lehrerbildung<br />
Die Ministerin für Wissenschaft, Forschung<br />
und Kunst legte am 21.03.2013<br />
die Empfehlungen der Expertenkommission<br />
zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung<br />
in Baden-Württemberg vor. 1 Die<br />
vorgeschlagene Einrichtung einer hochschulübergreifenden<br />
Kooperation zwischen<br />
Universitäten und Pädagogischen<br />
Hochschulen für die Masterphase im<br />
Lehramt der Sekundarstufe I und II ist<br />
Anlass, die im <strong>BLV</strong>-Magazin Nr. 3/2011<br />
veröffentlichten grundsätzlichen Positionen<br />
zur Lehrerbildung aus der Sicht des<br />
Fachbereichs Kaufmännische Bildung in<br />
Erinnerung zu rufen.<br />
In dem 66 Seiten starken Bericht der<br />
Expertenkommission können Sie die<br />
Empfehlungen der Gruppe im Detail<br />
nachlesen. 2 Der Studiengang „Wirtschaftspädagogik“<br />
ist eine Randerscheinung<br />
in diesem Bericht. Ab Seite 52 stehen<br />
allgemein gehaltene Aussagen zum<br />
Lehramt an beruflichen <strong>Schulen</strong>, nichts<br />
jedoch zum Studiengang „Wirtschaftspädagogik“.<br />
Dabei bilden die Lehrstühle<br />
für „Wirtschaftspädagogik“ seit Jahren<br />
qualifiziertes Personal für die kaufmännischen<br />
<strong>Schulen</strong> aus, betreiben eine<br />
unverzichtbare, umfangreiche und eigene<br />
Forschung und legen bei den Studentinnen<br />
und Studenten wissenschaftlich<br />
fundierte fachdidaktische und fachspezifische<br />
Grundlagen für den späteren Lehrberuf<br />
mit einem differenzierten Fächerangebot.<br />
Das muss an dieser Stelle schon<br />
gesagt <strong>werden</strong>, weil offenbar die Pädagogischen<br />
Hochschulen für sich in Anspruch<br />
nehmen, die Fachdidaktik zukünftig zu<br />
„übernehmen“. Aus der Sicht des Studiengangs<br />
„Wirtschaftspädagogik“ besteht<br />
dazu keine Notwendigkeit.<br />
Die bildungswissenschaftlich fundierte<br />
Fachdidaktik an den Universitäten ergänzt<br />
sich mit den fachdidaktischen<br />
Veranstaltungen an den Beruflichen Seminaren,<br />
die von den praktischen Erfahrungen<br />
der Lehrbeauftragten profitieren<br />
und daher die Vorleistungen der Universitäten<br />
hervorragend ergänzen und für die<br />
Referendarin / den Referendar erweitern.<br />
Daher geht der Fachbereich Kaufmännische<br />
Bildung weiterhin von einem Drei-<br />
Phasen-Modell der Lehrerbildung aus:<br />
I. Wissenschaftliche Qualifizierung mit<br />
Studium an einer Universität<br />
(Phase I);<br />
II. Praxisvorbereitende Qualifizierung/<br />
Vorbereitungsdienst an einem beruflichen<br />
Seminar mit einem Referendariat<br />
an einer beruflichen Schule<br />
(Phase II);<br />
III. Berufsbegleitende Qualifizierung<br />
(Phase III).<br />
Ergebnis dieser langen und intensiven<br />
Phasen ist die Doppelqualifizierung der<br />
Absolventinnen und Absolventen. Den<br />
Studierenden eröffnen sich spätestens<br />
nach dem Referendariat vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten,<br />
wenn sie<br />
gute Examina haben und flexibel sind.<br />
Sowohl der Schuldienst als auch die<br />
private Wirtschaft sind Abnehmer der<br />
ausgebildeten Lehrkräfte. Das sind seit<br />
Jahrzehnten Perspektiven, die den Studiengang<br />
„Wirtschaftspädagogik“ für die<br />
Studierenden auch zukünftig attraktiv<br />
machen <strong>werden</strong>.<br />
Unsere Forderungen zur Lehrerbildung<br />
ergeben sich aus dem für uns gültigen<br />
Grundsatzprogramm:<br />
Lehrkräfte an kaufmännischen <strong>Schulen</strong><br />
haben ein mindestens zehnsemestriges<br />
Studium an einer Universität<br />
absolviert (Abschluss: Master of<br />
Science).<br />
Wissenschaftliche Lehrkräfte an kaufmännischen<br />
<strong>Schulen</strong> sind in der Laufbahn<br />
des höheren Diensts mit guten,<br />
leistungsabhängigen beruflichen Perspektiven.<br />
Des Weiteren orientieren wir uns an<br />
dem Leitbild für Wirtschaftspädagoginnen<br />
und Wirtschaftspädagogen,<br />
das von unserem Bundesverband (VLW<br />
Bund) erarbeitet wurde.<br />
Wegen der Fachlichkeit des Unterrichts<br />
und des wirtschaftsberuflichen<br />
Praxisbezuges lehnt der Fachbereich<br />
Kaufmännische Bildung das von Wissenschaftsministerin<br />
Bauer vorgeschlagene<br />
Lehrerbildungsmodell (Studium<br />
an der PH) für kaufmännische<br />
<strong>Schulen</strong> ab.<br />
Der Fachbereich Kaufmännische Bildung<br />
tritt für den Erhalt einer eigenständigen<br />
Lehrerbildung an den Universitäten<br />
und in der zweiten Phase<br />
an einem beruflichen Seminar ein inkl.<br />
dem Vorbereitungsdienst ausschließlich<br />
an einer Beruflichen Schule.<br />
Der Studiengang Wirtschaftspädagogik<br />
wird an drei Universitäten in Baden-<br />
Württemberg angeboten: Universität<br />
Mannheim, Universität Stuttgart-Hohenheim,<br />
Universität Konstanz.<br />
Herbert Huber<br />
Herbert<br />
Huber<br />
1<br />
Vgl. den Text der Pressemitteilung<br />
vom 21.03.2013 - http://mwk.<br />
baden-wuerttemberg.de/service/<br />
pressemitteilungen/presse-detailseite/expertenkommission-zur-lehrerbildung-legt-empfehlungen-vor/<br />
- Stand:<br />
06.04.2013.<br />
2<br />
Vgl. Expertenkommission zur Weiterentwicklung<br />
der Lehrerbildung in Baden-<br />
Württemberg – Empfehlungen - http://<br />
mwk.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/pdf/studium/Expertenkommission_Lehrerbildung/RZ_MfWFK_Bericht_Expertenkommission_Web.pdf<br />
- Stand: 07.04.2013.<br />
26<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Fachbereich Kaufmännische Bildung<br />
VLW-Lehrerbildungsausschuss Bund<br />
informiert sich über aktuelle Studien<br />
zu Schulpraktika<br />
Dass die – mitunter verschiedenen Ausprägungsformen<br />
der – Pflichtschulpraktika<br />
einen ganz wesentlichen Baustein<br />
während des Studiums der Wirtschaftspädagogik<br />
für die Berufsentscheidung zum<br />
Lehrer darstellen, dürfte nach mehr als<br />
einem Jahrzehnt der Umsetzung Konsens<br />
sein. Praktikanten nahezu aller Fachrichtrungen<br />
sind inzwischen eine regelrecht<br />
feste Größe an den <strong>Schulen</strong>.<br />
Denn es ergeben sich gleich zwei Effekte<br />
während der Schulpraktika. Die Studierenden<br />
können ihre Berufswahlentscheidung<br />
überdenken und die Kollegien an<br />
den <strong>Schulen</strong> werben durch entsprechende<br />
Initiative für sich und ihre Schule. Letzteres<br />
wird auch den dritten Partnern im<br />
Schulpraktikum, den Betreuern der Seminare,<br />
zurückgemeldet in den die Praktika<br />
begleitenden Veranstaltungen.<br />
Allerdings fehlte es bislang an einer umfassenden<br />
wissenschaftlicher Überprüfung<br />
der Effizienz der Schulpraktika. Für<br />
die Tagung des VLW-Lehrerbildungsausschuss<br />
Bund am 22. und 23. Februar 2013<br />
in Fulda konnte mit Frau Prof. Dr. Eveline<br />
Wittmann, Universität Bamberg, eine Expertin<br />
zu genau diesem Thema gewonnen<br />
<strong>werden</strong>.<br />
Leider musste vorab eine Einschränkung<br />
eingeräumt <strong>werden</strong>. Frau Prof. Wittmann<br />
konnte mit ihrer Kollegin, Frau Prof. Dr.<br />
Ulrike Weyland von der FH Bielefeld, zur<br />
Vergleichbarkeit nur Bundesländer heranziehen,<br />
die zeitlich zusammenhängende,<br />
4- bis teilweise 6-monatige Schulpraktika<br />
fahren: Hamburg, Brandenburg, NRW<br />
und Thüringen. Baden-Württemberg fiel<br />
aufgrund der modularen Struktur aus<br />
dem Rahmen des so gesteckten Untersuchungsdesigns<br />
und musste unberücksichtigt<br />
bleiben. Ohnehin sei die Vergleichbarkeit<br />
aufgrund der landestypischen<br />
Ausgestaltungen schwierig gewesen.<br />
Denn fraglich bliebe, wo der ideale Zeitpunkt<br />
für die Schulpraktika liegen könnte.<br />
Vor Abschluss des Bachelor-Studiums kann<br />
es zu früh sein, da Frustrationen wegen<br />
mangelnder inhaltlicher Kenntnisse im<br />
Schulpraktikum auftreten könnten. Und<br />
im Master-Studium kann es schon zu spät<br />
sein für eine Korrektur der Berufswahl.<br />
„Pankraz Männlein, Vorsitzender des VLW- Lehrerbildungsausschuss Bund, bedankt sich bei Frau<br />
Prof. Dr. Eveline Wittmann für die anschaulichen Informationen und die anschließende Diskussion<br />
zum Thema Schulpraktikum.“<br />
Dr. Oliver<br />
Greuling<br />
Relevante Zielgrößen und Bezugssysteme<br />
Die Zielgröße, auf die man sich in der Forschung<br />
einigen könne, so Frau Prof. Wittmann,<br />
sei die Feststellung der Selbstwirksamkeit,<br />
wonach die simple und doch so<br />
umfassende Frage, „Kann ich unterrichten<br />
oder nicht“, jeder für sich selber beantworten<br />
können sollte. Und eine weitere,<br />
zumindest wünschenswerte, Größe sei es,<br />
zu lernen, wie man theoretisch über Unterricht<br />
reflektieren kann.<br />
Aus professionstechnischer Perspektive<br />
kämen somit drei miteinander verbundene<br />
Bezugssysteme zum Tragen:<br />
- die Erkenntnis aus der Wissenschaft<br />
(theoretisches Reflexionswissen),<br />
- die Erfahrung in der Praxis (praktisches<br />
Handlungswissen) und<br />
- die Entwicklung der eigenen Person<br />
(selbstreflexives Wissen).<br />
Während das universitäre Studium zur<br />
Abstraktion befähige, Unterricht zu entwickeln<br />
und damit auf die Praxisphase<br />
vorbereite, würde durch die subjektiven<br />
Erfahrungen an den <strong>Schulen</strong> das theoretische<br />
Wissen in Beziehung gesetzt und<br />
reflektiert. Vertiefungen oder Schwerpunktsetzungen<br />
im weiteren Studium<br />
könnten sich als Konsequenz ergeben.<br />
Herausforderungen und Probleme<br />
Frau Prof. Dr. Wittmann mahnte an, dass<br />
Betreuungs- und Ausbildungslehrer<br />
nicht in allen untersuchten Fällen genügend<br />
eingebunden seien. Weiter sollten<br />
die Praktika möglichst zuverlässig sein,<br />
indem sie inhaltlich und auch zeitlich<br />
überdauern; gemeint war damit etwa der<br />
Wechsel bei bildungspolitischen Neuausrichtungen<br />
und Schwerpunktsetzungen.<br />
Ansonsten könne ein Akzeptanzproblem<br />
drohen, weil damit eventuell Legitimationsdefizite<br />
am wissenschaftlichen Studium<br />
bei den Studierenden aufkämen,<br />
die letztlich zur Verschärfung der Verkürzungsdebatte<br />
des Studiums beitragen<br />
könnten. Das könnte die Aushöhlung des<br />
traditionell wissenschaftlich hohen Anspruchs<br />
des Studiums der Wirtschaftspädagogik<br />
zur Folge haben, was aber keinesfalls<br />
wünschenswert sei.<br />
Weiter wurde benannt, dass eine Evaluation<br />
der Schulpraktika nach wie vor<br />
notwendig sei, um Klarheit über deren<br />
Zielsetzungen zu bekommen und um die<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 27
Fachbereich Kaufmännische Bildung<br />
Frage nach dem tatsächlichen Kompetenzzuwachs<br />
bei den Studierenden auch<br />
beantworten zu können.<br />
Welche Erkenntnisse lassen sich für die<br />
Schulpraktika der Wirtschaftspädagogen<br />
in Baden-Württemberg ziehen?<br />
Aufgrund fehlender Datenlage kann eine<br />
Bewertung der Schulpraktika von Wirtschaftspädagogen<br />
in Baden-Württemberg<br />
nur spekulativer Natur sein. Vor dem<br />
Hintergrund der Ergebnisse von Prof. Dr.<br />
Wittmann und Prof. Dr. Weyland kommen<br />
einige Aspekte in den Blick, die einer<br />
etwaigen künftigen Überprüfung des<br />
baden-württembergischen Modells standhalten<br />
könnten.<br />
- Im Kern ist das hiesige Schulpraktikum<br />
ein Erfahrungs- und kein Bewährungspraktikum,<br />
was sein Gutes hat: Denn<br />
damit wird die Chance zur individuellen<br />
Entwicklung hin zum Lehrer implizit<br />
eingeschlossen.<br />
- Die Schulpraktika <strong>werden</strong> begleitet von<br />
universitären und seminaristischen<br />
Veranstaltungen. Die dabei betroffenen<br />
Personenkreise stehen in Austausch zueinander,<br />
um die Betreuung der Studierenden<br />
während der Schulpraktika zu<br />
optimieren und weiter zu entwickeln.<br />
- Letztlich dürfte auch das im Vergleich<br />
zu den berichteten Bundesländern abzuleistende<br />
Volumen an aktiven Unterrichtsstunden<br />
eher ein Qualitätsmerkmal<br />
der hiesigen Schulpraktika sein,<br />
bei dem nicht die Quantität im Vordergrund<br />
steht; mit bis zu 60 Stunden in<br />
4 Monaten müssen Schulpraktikanten<br />
in andern Bundesländern deutlich mehr<br />
nachweisen als selbst Referendare in<br />
Baden-Württemberg im ersten Ausbildungshalbjahr,<br />
nämlich 40 Stunden.<br />
- Allerdings ist die modulare Struktur<br />
nicht unbedingt günstig. Sie ist zwar<br />
den spezifischen Studienstrukturen<br />
der Wirtschaftspädagogik an den drei<br />
Universitäts-Standorten Mannheim,<br />
Stuttgart-Hohenheim und Konstanz<br />
geschuldet. Doch die Praxis-Einschübe<br />
<strong>werden</strong> mitunter als Unterbrechung des<br />
eigentlichen Studiums wahrgenommen.<br />
Das ist vor allem dann der Fall, wenn<br />
universitäre Termine in die Schulpraxisphasen<br />
gelegt <strong>werden</strong>. Vielleicht ließe<br />
sich das weiter abmildern.<br />
Der VLW-Lehrerbildungsausschuss Bund,<br />
zu dem jeder VLW-Landesverband ein Mitglied<br />
entsendet, tagt mindestens zweimal<br />
jährlich und tauscht sich aus zu neuen<br />
Tendenzen in der Lehrerausbildung der 16<br />
Bundesländer.<br />
Literatur: Weyland, U. /Wittmann, E.<br />
(2011): Expertise. Praxissemester im Rahmen<br />
der Lehrerbildung. 1. Phase an hessischen<br />
Hochschulen (vorgelegt beim Hess.<br />
Ministerium für Wissenschaft und Kunst am<br />
15.02.2010); Materialien zur Bildungsforschung,<br />
Bd. 30; Frankfurt am Main.<br />
Dr. Oliver Greuling<br />
Fachbereich Technik und Gewerbe<br />
Gewerbliche Themen auf der Versammlung des<br />
Fachbereichs „Technik und Gewerbe“ (TuG)<br />
Der Fachbereichsvorsitzende Gerd Baumer<br />
und seine Stellvertreter/in Iris Fröhlich<br />
und Michael Niedoba freuten sich besonders<br />
zwei ihrer Ehrenvorsitzenden – Rolf<br />
Dörflinger und Waldemar Futter – in diesem<br />
Kreise begrüßen zu können.<br />
Intensiv wurde die Zeit genutzt um die<br />
anwesenden Kolleginnen und Kollegen<br />
über die Arbeit im Referat TuG zu informieren.<br />
Dort findet in vierteljährlichen<br />
Sitzungen „das operative Geschäft“ des<br />
Fachbereichs statt.<br />
Zur jährlichen Sitzung des Fachbereichs<br />
„Technik und Gewerbe“ (TuG) trafen sich<br />
die Hauptvorstandsmitglieder aus den<br />
gewerblichen <strong>Schulen</strong> am Nachmittag des<br />
8. März 2013 in Karlsruhe. Einmal im Jahr<br />
finden sich vor einer Hauptvorstandssitzung<br />
die drei Fachbereiche des <strong>BLV</strong> zusammen<br />
um ihre fachspezifischen Themen<br />
zu erörtern.<br />
In Vertretung der Referatsleiterin Renate<br />
Granacher-Buroh, die leider an diesem<br />
Tag andere dienstliche Verpflichtungen<br />
hatte, berichteten die Kollegen, informierte<br />
Iris Fröhlich über neue Entwicklungen<br />
im Kultusministerium und in der<br />
Landesregierung, die direkt oder indirekt<br />
Auswirkungen auf die gewerblichen<br />
<strong>Schulen</strong> haben. So <strong>werden</strong> sich z. B.<br />
Mitglieder des Fachbereichs TuG<br />
28<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Fachbereich Technik und Gewerbe<br />
insbesondere gewerbliche <strong>Schulen</strong> im<br />
ländlichen Raum mit einer neuen gemeinsamen<br />
Beschulungsform von BVJ-, BEJ-,<br />
VAB-, gegebenenfalls auch 1 BFS und<br />
2 BFS-Schülerinnen und Schülern auseinandersetzen<br />
müssen. Neue pädagogische<br />
Herausforderungen sind zu bewältigen.<br />
Ganztagesbeschulung und individuelle<br />
Förderung <strong>werden</strong> dabei nötiger denn je<br />
<strong>werden</strong> - und dies alles unter dem Diktat<br />
eines rigorosen Sparzwanges, der über<br />
ein Maß des Erträglichen hinauszugehen<br />
scheint! Wie soll, wie kann dies erfolgreich<br />
funktionieren?<br />
Vehement wurde bei der Diskussion gefordert,<br />
dass ausreichend Ressourcen zur<br />
Verfügung gestellt <strong>werden</strong> müssen. Wie<br />
bereits in vergangenen Jahren stellen<br />
sich gerade berufliche <strong>Schulen</strong> durchaus<br />
den veränderten gesellschaftlichen und<br />
wirtschaftlichen Anforderungen. Aber<br />
dies kann nicht zum Nulltarif geschehen.<br />
Das Anwachsen der Überstundenbugwelle,<br />
regional hohe Unterrichtsdefizite und<br />
vereinzelt hohe Krankenstände machen<br />
die angespannte personelle Situation<br />
über deutlich. Der Arbeitgeber, das Land<br />
Baden-Württemberg, hat hier seine Fürsorgepflicht<br />
wahrzunehmen. Dies ist eine<br />
Angelegenheit des Arbeits- und Gesundheitsschutzes.<br />
Dieser darf nicht auf der<br />
Ebene mehrfacher flächendeckender Befragungsrunden<br />
mittels umfangreicher<br />
Fragebögen oder wenigen, punktuellen<br />
Fortbildungsangeboten, Workshops, Fallbesprechungsgruppen<br />
u. ä. stecken bleiben.<br />
Ein weiteres brisantes Thema ist seit<br />
vielen Jahren die Lehrerbildung im gewerblich-technischen<br />
Lehrerbereich. Mit<br />
einer noch relativ hohen Anzahl von direkt<br />
eingestellten Kolleginnen und Kollegen,<br />
mit den wenigen Absolventinnen<br />
und Absolventen der sogenannten kooperativen<br />
Hochschulbildungsgänge<br />
(vier akkreditierte PH- und FH-Modelle<br />
in Baden-Württemberg) und einer geringen<br />
Zahl an universitären Lehramtsstudienabgängerinnen<br />
und Lehramtsstudienabgängern,<br />
z. B. der Universitäten<br />
Stuttgart und Karlsruhe, ist die Nachwuchsfrage<br />
für die hoch differenzierten<br />
gewerblichen <strong>Schulen</strong> nach wie vor nicht<br />
zufriedenstellend gelöst.<br />
Weitere verbandsinterne Themen, wie die<br />
anstehende BLBS-Bundesversammlung im<br />
April 2013 in Potsdam, die <strong>BLV</strong>-Delegiertenversammlung<br />
im Februar 2014 in Fellbach<br />
oder die Personalratswahlen im Mai<br />
2014 wurden angesprochen und rundeten<br />
den Themenkreis ab.<br />
Iris Fröhlich<br />
Gastlichkeit aus Calw zu Besuch in Brüssel<br />
Anlässlich des Neujahrsempfangs am<br />
28.01.2013 in der Landesvertretung Baden-Württemberg<br />
reisten 41 Schülerinnen<br />
und Schüler und drei begleitende Lehrer<br />
der Johann-Georg-Doertenbach-Schule<br />
Calw nach Brüssel. Ihre Aufgabe war es,<br />
den Speisen und Getränkeservice für 500<br />
geladene Gäste zu leisten. Mit großer Professionalität<br />
brachten sie ein Stück Heimat<br />
und Gastlichkeit in die Europahauptstadt.<br />
Das hohe Ausbildungsniveau im Hotel- und<br />
Gaststättengewerbe, gepaart mit dem außerordentlichen<br />
Engagement der Auszubildenden,<br />
von dem sich auch ein Großteil<br />
des Landeskabinetts unter Führung von<br />
Ministerpräsident Kretschmann überzeugen<br />
konnte, führte zu Lob von allen Seiten.<br />
Zusammen mit Stadtführung und Besuch<br />
des Parlamentariums (Museum) wurde von<br />
morgens 8 Uhr bis nachts um 1 Uhr eine<br />
hohe Leistung eingefordert.<br />
Ingrid Taschek, zuständig für den Service<br />
der Landesvertretung, betonte, dass es in<br />
Brüssel nahezu unmöglich sei, einen solchen<br />
Service zu bekommen, und sie freute<br />
sich über die Qualität, die für das Land<br />
Baden-Württemberg steht. Sie bedankte<br />
sich bei dem Schulleiter Herrn Niedoba für<br />
die spontane Bereitschaft zur Unterstützung<br />
und dieser gab den Dank zurück für<br />
das Rahmenprogramm und die Möglichkeit,<br />
dass die Auszubildenden solche nicht alltäglichen<br />
Erfahrungen machen durften.<br />
„Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten<br />
lief vorbildlich“, so Marcus Siebert, einer<br />
der Fachlehrer, und sein Kollege Helmut<br />
Roth ergänzt: „Insbesondere mit der Küche,<br />
den Köchen der Meistervereinigung<br />
Gastronom, war die Abstimmung sachlich,<br />
ruhig und höchst professionell. Wir sind<br />
stolz auf unsere Schülerinnen und Schüler<br />
und wir sind sicher nicht zum letzten Mal<br />
angefragt worden.“<br />
Michael Niedoba<br />
Photo: Felix Kindermann<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 29
Fachbereich Technik und Gewerbe<br />
Neues Unterrichtsthema in den Elektroberufen an der Karl-Arnold-Schule Biberach<br />
Digitalstrom-Technik macht das<br />
Haus-Stromnetz intelligent und vernetzt<br />
die elektrischen Geräte untereinander<br />
Die neue Technologie macht dies nun möglich<br />
kreis vereinten<br />
Digitalstrom–Klemmen.<br />
Neben dem<br />
Digitalstrom-Meter<br />
komplettiert ein<br />
Server das System.<br />
Dieser Computer ist<br />
kleiner als eine Zigarettenschachtel<br />
und wird wie der<br />
Digitalstrom-Meter<br />
auf die Hutschiene<br />
im Elektroverteiler<br />
Karl-Arnold-Schule bei den Sicherungsautomaten<br />
montiert.<br />
Mit ihm ist es<br />
möglich, über Internet<br />
In Schlieren / Schweiz bei der Firma<br />
Aizo AG und an der Eidgenössischen-<br />
Technischen Hochschule Zürich wurden<br />
Digitalstrom-Komponenten entwickelt,<br />
die das hausinterne Stromnetz zu einem<br />
Kommunikationssystem erweitern. Angeschlossenen<br />
Geräte <strong>werden</strong> nicht nur<br />
mit Energie versorgt, sondern kommunizieren<br />
untereinander bzw. regeln und<br />
steuern sich gegenseitig. Herzstück von<br />
Digitalstrom ist ein patentgeschützter<br />
Hochvoltchip von gerade 4 x 6 mm<br />
Größe, der in der Lage ist, den Strom<br />
zu messen, zu schalten und zu regeln.<br />
Die Stromaufnahme dieses Chips liegt<br />
per PC oder Smart Phone Funktio-<br />
nen auszulösen bzw. die Anlage zu überwachen.<br />
Das Digitalstrom-Heim ist nicht<br />
nur einfach einzubauen und zu verdrahten,<br />
sondern es lässt sich auch ohne PC<br />
einfach programmieren, man benötigt<br />
nur herkömmliche Lichttaster oder aber<br />
über einen mit dem Digitalstrom Server<br />
verbundenen Computer. Das System ist<br />
als Plug and Play angelegt, das heißt,<br />
ein neues Gerät mit Digitalstrom–Klemme<br />
wird gleich erkannt und wird ins<br />
System aufgenommen,<br />
es kann sofort<br />
verwendet <strong>werden</strong>.<br />
bei 0,1 W bis 0,3 W je nach Typ. Diese Die Vorteile der<br />
Chips sind in Lüsterklemmen integriert<br />
und lassen sich somit in Elektrogeräte<br />
einbauen bzw. ohne großen Aufwand in<br />
der Elektroinstallation auch nachrüsten.<br />
dadurch gewonnenen<br />
Flexibilität liegen<br />
auf der Hand.<br />
Im Gegensatz zu<br />
Jede Digitalstromklemme hat eine anderen Techno-<br />
eindeutige Identität (ID-Nummer), so logien benötigt<br />
dass sich einzelne Geräte individuell man keine neue<br />
ansprechen lassen. Sie <strong>werden</strong> aufgrund<br />
ihrer Funktion verschiedenen Gruppen<br />
zugeordnet wie Licht, Schatten, Klima,<br />
oder gar sternförmige<br />
Installation,<br />
alles basiert auf<br />
Zugang, Alarm usw. und verhalten den bestehenden<br />
sich nach Gruppenzugehörigkeit unterschiedlich,<br />
reagieren nur auf Nachrichten,<br />
die sie gezielt ansprechen. Eine<br />
zentrale Stellung nimmt in diesem System<br />
Stromleitungen.<br />
Das erspart im Neubau<br />
Planungs,- und<br />
Materialaufwand,<br />
der Digitalstrom-Meter ein. Er koor-<br />
im bestehenden<br />
diniert das Zusammenspiel der im Strom-<br />
Bau macht es eine<br />
preisgünstige Nachrüstung ohne Aufreißen<br />
der Wände, d. h. ohne Schmutz und<br />
Lärm möglich.<br />
Wer kennt das nicht: Beim Verlassen des<br />
Hauses weiß man nicht, ob die Schreibtischlampe<br />
noch brennt. Ist das Bügeleisen<br />
bzw. die Herdplatte noch eingeschaltet?<br />
Oder Sie sitzen im Sessel und<br />
lesen ein Buch. Der Film beginnt, nun<br />
müssen die Lampen im Raum auf das<br />
geeignete Fernsehlicht gedimmt <strong>werden</strong>.<br />
Mit Digitalstrom funktioniert das<br />
auf Tastendruck, es lassen sich vorprogrammierte<br />
Lichtstimmungen im ganzen<br />
Raum anwählen, oder mittels „Alles<br />
Austaster“ beim Verlassen des Hauses<br />
die elektrischen Geräte ausschalten, natürlich<br />
bleibt die Tiefkühltruhe weiterhin<br />
eingeschaltet. Weitere Vorteil liegt<br />
in der Entlastung des Stromnetzes, weil<br />
der Verbrauch zeitlich besser verteilt<br />
<strong>werden</strong> kann.<br />
Heute verbraucht jedes Elektrogerät<br />
unkontrolliert Energie. Wenn viele Geräte<br />
zur selben Zeit Energie benötigen,<br />
muss der Energieversorger mehr teuere<br />
Spitzenenergie liefern. Die bislang angewendete<br />
Steuerung über Rundsteuersignale,<br />
deckt zwar größere Verbraucher<br />
wie Boiler, Heizung usw. in den Haushalten<br />
ab und verteilt diese auf bestimmte<br />
Tag / Nachtzeiten.<br />
Die große Anzahl der Kleinverbraucher<br />
wird aber nicht berücksichtigt. Werden<br />
nun die Kleinverbraucher im Haushalt<br />
untereinander vernetzt, so kühlt z. B.<br />
digitalSTROM-Schulungstafel<br />
30<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Fachbereich Technik und Gewerbe<br />
„mehr” digitalSTROM<br />
alles an einer Leitung<br />
der Kühlschrank nur, wenn die Spülmaschine<br />
nicht läuft, wenn der Staubsauger<br />
läuft, stoppt die Gefriertruhe oder<br />
aber Waschmaschine und Trockner laufen<br />
zeitlich versetzt usw.<br />
Das Resultat ist ein gleichmäßiger Verbrauch.<br />
Der Einkauf von teurer Spitzenenergie<br />
würde dadurch verringert oder<br />
wenn viel Energie im Netz ist (viel Wind,<br />
viel Sonne), kann diese besser abgenommen<br />
<strong>werden</strong>, z. B. ein gut isolierter<br />
Kühl,- oder Gefrierschrank setzt das<br />
Kühlaggregat aus, bis wieder Energieüberschuss<br />
vorhanden ist. Der Hausherr<br />
kann seinen Stromverbrauch gezielt<br />
kontrollieren. Diese neue Technologie<br />
eröffnet für die Hausinstallation ganz<br />
neue Möglichkeiten und für den Energieeinsatz<br />
viele Vorteile.<br />
Digitalstrom wird somit den Markt für<br />
die Hausautomation weiter bereichern.<br />
Sind wir gespannt, wie sich dieser Markt<br />
die nächsten Jahre entwickelt und wie<br />
diese Technik angenommen wird. Der<br />
Zentralverband der Deutschen Elektround<br />
Informationstechnischen Handwerke<br />
ZVEH begleitet in Deutschland die<br />
Markteinführung.<br />
Die Karl-Arnold-Schule Biberach mit<br />
dem Förderverein für berufliche Fortbildung<br />
FbF bietet Einführungskurse für<br />
Digitalstrom Technik an.<br />
Klaus Bettinger<br />
Gartenschauaktivitäten der GES Sigmaringen<br />
im Zeitraum vom 11. Mai bis 15. September 2013<br />
1. Gartenschaubrot und Gartenschauwürste<br />
Die Auszubildenden im Bäckerhandwerk<br />
unserer Schule unter Anleitung ihres Technischen<br />
Lehrers, Bäckermeister Günther<br />
Lutz, wollten für die Gartenschau etwas<br />
Besonderes, Eigenes herstellen. Sie entwickelten<br />
ein Brot mit einer speziellen<br />
Backmischung und einem ansprechenden<br />
Aussehen. Nach einigen Probeläufen und<br />
Verkostungen entschieden sie sich für ein<br />
mildes Brot mit einem dezenten Rosmarin-Kräutergeschmack,<br />
bestehend aus 25<br />
Prozent Dinkel und 75 Prozent Weizen. Mit<br />
seinem Kräutergeschmack soll es nicht nur<br />
an die Gartenschau erinnern, sondern auch<br />
die Kunden zum Kauf verführen, mit seiner<br />
gezwirbelten Form soll es an den Lauf der<br />
Donau durch Sigmaringen erinnern. Auch<br />
den Gartenschauwürsten verleihen einheimische<br />
Kräuter eine besondere Note.<br />
Technischer Lehrer Metzgermeister Steffen<br />
Blankenhorn beschäftigt sich mit den<br />
Auszubildenden im Fleischerhandwerk<br />
ebenfalls mit einer speziellen Kreation für<br />
die Gartenschau. Seit Mai 2012 wird am<br />
Rezept für eine Bratwurst und eine Rohwurst<br />
gefeilt. Der Rohwurst aus regionalem<br />
Schweinefleisch mit einem Fettanteil<br />
zwischen 25 und 30 Prozent verleihen nun<br />
Rosmarin, Muskat, Kümmel und Paprika<br />
die besondere Note.<br />
Die Bratwurst entfaltet beim Grillen ihr<br />
besonders für die Gartenschau entwickeltes<br />
Aroma. Die verwendeten Kräuter Rosmarin,<br />
Majoran, Thymian und Petersilie<br />
wirken sich positiv auf Körper und Geist<br />
aus.<br />
Erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt<br />
wurden Gartenschaubrot und -wurst am<br />
14. Januar 2013 im Rahmen des Landestourismustags<br />
der Urlaubsmesse CMT in<br />
Stuttgart. Am Stand des Landkreises Sigmaringen<br />
wurden die neuentwickelten<br />
Köstlichkeiten gewürdigt und zur Verkostung<br />
angeboten.<br />
Brot und Wurst sollen einen Namen bekommen.<br />
Am verkaufsoffenen Sonntag,<br />
den 17. März 2013 wurden von der GES<br />
Sigmaringen den Sigmaringer Bürgern auf<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 31
Fachbereich Technik und Gewerbe<br />
einem Werbestand zusammen mit dem<br />
Gartenschaubüro der Stadt Sigmaringen,<br />
der Fleischer- und der Bäckerinnung die<br />
Spezialitäten präsentiert. Die Bevölkerung<br />
ist aufgerufen, sich an der Namensfindung<br />
für Brot und Wurst zu beteiligen.<br />
In den anschließenden Wochen und während<br />
der Gartenschau <strong>werden</strong> die Kreationen<br />
in den einheimischen Innungsbetrieben<br />
zum Verkauf anboten.<br />
2. Brückenpfeilergestaltung<br />
Der Rundweg auf der Gartenschau wird die<br />
Besucher unter den beiden Brücken Burgstraße<br />
und Laizer Straße entlang führen.<br />
Die beiden Technischen Lehrer Werner Weber<br />
und Helmuth Jäger reizte das Grau der<br />
Brückenpfeiler. Sie schlugen vor, die Pfeiler<br />
entsprechend der Gartenschau farblich<br />
zu gestalten. Die Auszubildende des Maler-<br />
und Lackiererhandwerks erhielten die<br />
Projektaufgabe, Gestaltungsvorschläge zu<br />
erarbeiten. Viele Ideen, von den Sigmaringer<br />
Stadtfarben über das Blau der Donau,<br />
den Forstbezirken entlang der Donau bis<br />
hin zu stilisierten Blumen fanden Eingang<br />
in die Entwürfe. Jede Schülergruppe<br />
erstellte ein Muster ihres Vorschlags<br />
auf einer Holzplatte und beschrieb die<br />
Gedanken, die zu diesem Entwurf geführt<br />
hatten. Ihren großen Auftritt hatten die<br />
Schüler vor dem Projektausschuss der Gartenschau.<br />
Jedes Team stellte sein Konzept<br />
dem interessierten Ausschuss vor. Im Anschluss<br />
stimmten die Mitglieder des Ausschusses<br />
darüber ab, welche Vorschläge<br />
realisiert <strong>werden</strong> sollen.<br />
Vor dem Informationstag an der GES, am<br />
01. Februar 2013, haben die Maler eine<br />
Projektwoche einlegt, in der die Umsetzung<br />
der Pfeilergestaltung an der Schule<br />
erfolgte. Bereits während des Informationstages<br />
konnte die Öffentlichkeit, die<br />
im Wesentlichen fertig gestellten Kunstwerke<br />
in der Ebene 1 des B-Gebäudes der<br />
Gewerblichen, Ernährungs- und Sozialwissenschaftlichen<br />
Schule, begutachten.<br />
Der Sigmaringer Bauhof wird das Montieren<br />
der Bilder an die Brückenpfeiler übernehmen.<br />
3. Fachwerkfassade<br />
Zur Abgrenzung eines Themengartens<br />
hat sich das Gartenschaubüro eine Fachwerkfassade<br />
gewünscht. Das zwölf Meter<br />
lange Bauwerk wird einen Reihenhausblock<br />
mit sechs Häusern umfassen, die in<br />
Form eines Miniaturfachwerks dargestellt<br />
<strong>werden</strong>. Das Fachwerk wird mit Blumenkästen<br />
geschmückt, die von Blumenhäusern<br />
bestückt <strong>werden</strong>. Der Entwurf der<br />
Fassade stammt von den Auszubildenden<br />
des Zimmererhandwerks unter Leitung der<br />
Technischen Lehrer Heribert Holderried<br />
und Jens Hartkopf. Die Schüler der Einjährigen<br />
Berufsfachschule Bautechnik übernehmen<br />
auch den kompletten Aufriss und<br />
die Herstellung der sechs Häuser, die dann<br />
im Gartenschaugelände zusammengesetzt<br />
<strong>werden</strong>.<br />
Die Halterungen für die Blumenkästen<br />
<strong>werden</strong> von Schülern der Einjährigen Berufsfachschule<br />
Metalltechnik mit ihrem<br />
Technischen Lehrer Bruno Heißel gefertigt.<br />
4. Rankgerüst<br />
Ebenfalls als Begrenzung eines Themengartens<br />
dient ein Rankgerüst aus Metallstangen<br />
und Stahlseilen, das in der<br />
Schweißausbildung des Technischen Lehrers<br />
Bernd Sigg zusammen mit Schülern<br />
aus den Ausbildungen zum Landwirt und<br />
zum KFZ-Mechatroniker entsteht. Die Planung<br />
für das Rankgerüst entstand in Absprache<br />
mit dem Landschaftsarchitekturbüro<br />
Adam. Zieren sollen das Gerüst nicht<br />
nur Rankgewächse, sondern auch Küchenutensilien.<br />
5. Gartentisch mit Hockern<br />
Ein sechs Meter langer Gartentisch mit<br />
den dazugehörigen Stühlen wird von den<br />
Schülern der Einjährigen Berufsfachschule<br />
Holztechnik (Schreinerausbildung) aus<br />
einer soliden Holzkonstruktion gefertigt.<br />
Tisch und Stühle zieren einen Themengarten<br />
nahe des Haupteingangs der Gartenschau.<br />
Technischer Lehrer Werner Mahlenbrei<br />
fertigte zwei verschiedene Modelle<br />
an, von denen vom Landschaftsarchitekturbüro<br />
Adam und dem Gartenschaubüro<br />
eines ausgewählt wurde. Der Tisch symbolisiert<br />
die Gemütlichkeit in einem Garten<br />
und soll zum Verweilen auf dem Gartenschaugelände<br />
einladen.<br />
6. Hirsche<br />
Der Gesamtelternbeirat der Stadt Sigmaringen<br />
initiierte das Projekt ‚Hirsche‘. Alle<br />
Sigmaringer <strong>Schulen</strong> beteiligen sich daran<br />
mit künstlerisch gestalteten Hirschen, die<br />
Ausgewählt wurden vier Vorschläge:<br />
So wird sich zur Gartenschau jeder Brückenpfeiler<br />
als eigenes Kunstwerk präsentieren.<br />
Die Gestaltung wird auf Holzplatten<br />
erfolgen, die dann an den Pfeilern<br />
angebracht <strong>werden</strong>.<br />
32<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Fachbereich Technik und Gewerbe<br />
auf vielfältige Art und Weise hergestellt<br />
<strong>werden</strong>. Die Gewerbliche, Ernährungs- und<br />
Sozialwissenschaftliche Schule Sigmaringen<br />
beteiligt sich an diesem Projekt mit<br />
15 Hirschen, die aus Stahlblech ausgeschnitten<br />
<strong>werden</strong>.<br />
Die GES-Hirsche <strong>werden</strong> unterschiedliche<br />
Körperhaltungen haben, um im Gesamtbild<br />
am Ufer der Donau nahe der Bootshaus-Brücke<br />
ein lebendiges Hirschherdenbild<br />
zu erzeugen.<br />
Auch die GES-Hirsche entstehen in der<br />
Schweißausbildung des Technischen Lehrers<br />
Bernd Sigg zusammen mit Schülern<br />
aus den Ausbildungen zum Landwirt und<br />
zum KFZ-Mechatroniker.<br />
7. Wasserbecken<br />
In Romeos Garten unterhalb des Schlossfelsens<br />
wird ein glitzerndes Wasserbecken<br />
mit einem Zitat aus Shakespeares ‚Romeo<br />
und Julia‘ zusammen mit Kletterpflanzen,<br />
Vergissmeinnicht, tränendes Herz und<br />
Funkien ein romantisches Ensemble bilden.<br />
Da die Größe von Wasserbecken und<br />
Schrift die Fertigungsmöglichkeiten des<br />
GES weit überschritten hätte, hat die<br />
Schule mit ihren dualen Partnerfirmen<br />
Trumpf und Steinhart aus Hettingen zwei<br />
ideale Partner gefunden, die die Herstellung<br />
des Wasserbeckens und des Schriftzuges<br />
übernehmen.<br />
Die Schule ist mit den Firmen eng durch<br />
die Ausbildung der Industriemechaniker<br />
und Mechatroniker verbunden.<br />
8. Pavillon des Landkreises Sigmaringen<br />
Der Pavillon des Landkreises Sigmaringen<br />
wird am Haupteingangsweg der Gartenschau<br />
stehen und bietet den Gemeinden<br />
und Institutionen des Landkreises eine<br />
Möglichkeit, sich und ihre Aktivitäten<br />
darzustellen.<br />
8.1 Farbgestaltung<br />
Der Hauptraum des Pavillons soll farblich<br />
gestaltet <strong>werden</strong>. Nach Aufstellen des in<br />
Holzbauweise gefertigten Gebäudes auf<br />
dem Gartenschaugelände wird das Berufseinstiegsjahr<br />
Farbtechnik (BEJ) ein mehrtägiges<br />
Projekt durchführen, bei dem die<br />
Schülerinnen und Schüler zusammen mit<br />
den Technischen Lehrern Werner Weber<br />
und Helmuth Jäger die Farbgestaltung des<br />
Schauraumes vornehmen <strong>werden</strong>.<br />
8.2 Elektroinstallation<br />
Der Pavillon wird einen kleinen Küchenbereich<br />
erhalten und natürlich soll der<br />
Hauptraum für die Vorführungen der Gemeinden<br />
optimal ausgeleuchtet <strong>werden</strong>.<br />
Die Lehrer Peter Demmer, Ulrich Uhl und<br />
Sigbert Klein planen die Elektroinstallation<br />
von den Steckdosen über den Anschluss<br />
der Küchengeräte bis hin zur Beleuchtung<br />
mit moderner Beleuchtungstechnik. Nachdem<br />
die Maler der GES den Pavillon farbtechnisch<br />
fertiggestellt haben, <strong>werden</strong> die<br />
Schüler der Einjährigen Berufsfachschule<br />
Elektronik (Ausbildung zum Elektroniker<br />
für Energie- und Gebäudetechnik) in einem<br />
ebenfalls einwöchigen Projekt die<br />
Installationsarbeiten durchführen.<br />
Dietmar Lehmann<br />
Link: http://sigmaringen2013.de/<br />
Berufliche <strong>Schulen</strong> in Baden-Württemberg<br />
sammeln 2,7 Tonnen abgeschalteter<br />
Schmelzsicherungen<br />
„Dieses Ergebnis übertrifft unsere Erwartungen<br />
bei weitem“, resümiert der<br />
Mitinitiator der Sammelaktion Matthias<br />
Link mit zufriedenem Blick auf drei<br />
volle Gitterboxen NH-HH-Schmelzsicherungen,<br />
die im Foyer der Heinrich-<br />
Hertz-Schule den geladenen Gästen<br />
der Abschlussveranstaltung präsentiert<br />
wurden. „Mitte März 2012 haben wir<br />
beim Besuch unserer Fortbildung durch<br />
Herrn Dr. Mentrup den offiziellen Start<br />
eingeläutet“, erklärt sein Lehrerkollege<br />
der Carl-Engler-Schule und Mitstreiter<br />
Stefan Schwarzwälder.<br />
Seither stecken viele Stunden Arbeit,<br />
und Motivieren bzw. Animieren zum Mitmachen<br />
in dem Projekt, das unter der<br />
Schirmherrschaft des Kultus- sowie des<br />
Umweltministeriums läuft: Alle beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> in Baden-Württemberg<br />
wurden informiert, Kammern, Innungen<br />
und Verbände kontaktiert, Firmen direkt<br />
angesprochen und die Kooperation<br />
mit dem NH-HH-Recycling-Verein abgestimmt.<br />
„Der NH-HH-Recycling-Verein ist eine<br />
gemeinnützige Einrichtung, die abgeschaltete<br />
Schmelzsicherungen einsammelt,<br />
in einem patentierten System zu<br />
100 % verwertet und somit Rohstoffe,<br />
Energie und Schadstoffausstoß reduziert“,<br />
erläutert die Geschäftsführerin<br />
Birgit Zwicknagel, die eigens aus Bayern<br />
angereist war. Organisator Link ergänzt:<br />
„Durch die gesammelten 2,7 Tonnen an<br />
Sicherungseinsätze wurde die Sammelleistung<br />
in Baden-Württemberg um ca.<br />
15 % gesteigert. Es können rund 550 kg<br />
Kupfer sowie 7 kg Feinsilber daraus wieder<br />
gewonnen <strong>werden</strong>.“<br />
„Die Erlöse fließen bundesweit in die<br />
Bildung, so haben wir unter anderem im<br />
letzten Jahr vier Lehrerfortbildungen in<br />
Baden-Württemberg, die von den Herren<br />
Link und Schwarzwälder konzipiert und<br />
durchgeführt wurden, samt der zugehörigen<br />
Sachausstattung der teilnehmenden<br />
<strong>Schulen</strong> durch 80.000 Euro gefördert“,<br />
führt Zwicknagel weiter aus.<br />
„Die Auszubildenden können sich durch<br />
die Teilnahme an der Sammelaktion aktiv<br />
dem Materialrecycling annehmen<br />
und gestaltend mitwirken“, erläuterte<br />
Schwarzwälder. „Zudem konnten attraktive<br />
Preise wie Klassenfahrten und Messebesuche<br />
verlost <strong>werden</strong>“, ergänzt Link.<br />
Von den teilnehmenden <strong>Schulen</strong> im<br />
Ländle wohnten viele Lehrer, die die<br />
Projekte vor Ort betreut haben, der feierlichen<br />
Übergabe bei. Erfreut stellte<br />
Schwarzwälder in den Gesprächen fest,<br />
„dass alle betonten, auch nach dem<br />
abgeschlossenen und evaluierten Pilotdurchlauf<br />
weitermachen zu wollen.“<br />
Ministerialrat Notter aus dem Umwelt-<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 33
Fachbereich Technik und Gewerbe<br />
ministerium betonte in seinem kurzweiligen<br />
Vortrag: „Nur das strukturierte und<br />
umfassende Recycling sichert uns die<br />
notwendigen Ressourcen! Der Einkauf<br />
von Rohstoffen wird in der globalisierten<br />
Welt immer teurer, die Verfügbarkeit<br />
aber ermöglicht volkswirtschaftliche Erfolgsfaktoren.<br />
In Deutschland haben wir<br />
nur geringe Bodenschätze; unsere Minen<br />
liegen in den Mülleimern, Deponien und<br />
Kellern!“<br />
Link konstatierte abschließend: „Das<br />
Projekt hat klar gezeigt, dass die vorhandenen<br />
und rückgewinnbaren Rohstoffe<br />
der Wertschöpfung offen stehen.<br />
Die Sammelaktion Schmelzsicherungen<br />
kann und soll hierzu weiterhin ihren Beitrag<br />
leisten, wenn <strong>Schulen</strong> und Betriebe,<br />
vor allem aber auch endlich Kammern,<br />
Innungen und Verbände dies aktiv unterstützen!“<br />
Stefan Schwarzwälder<br />
Man darf nie aufhören, sich die Welt vorzustellen, wie sie am vernünftigsten wäre.<br />
Friedrich Dürrenmatt<br />
Allgemeinbildung<br />
Förderung und Stärkung der Schüler –<br />
durch Prävention und langen Atem<br />
Der Bericht über die Justus-von-Liebig-<br />
Schule, einer Brennpunktschule in Mannheim,<br />
stellt in diesem Heft die Zusammenfassung<br />
dessen dar, was die Schulleiterin,<br />
Frau Elisabeth Ruiner, auf der Fachtagung<br />
Prävention in einem viel beachteten Impulsreferat<br />
dargestellt hat. Hier danke ich<br />
Anja Friederichs für die Ausarbeitung des<br />
Beitrages.<br />
Hinter der Schulleitung steht ein in hohem<br />
Maße engagiertes Kollegium. In Sachen<br />
Krisenmanagement, Sozialkompetenz,<br />
Selbstverteidigung und Beratungs- und<br />
Coachingkompetenz bringen sich nicht nur<br />
einzelne Kollegen ein.<br />
Wenn ich einen Zauberstab hätte, würde ich<br />
einen Architektenwettbewerb ausloben,<br />
um einen in den knappen Räumlichkeiten<br />
bisher nicht zu verwirklichenden Entspannungsraum<br />
auf dem Dach der Schule planen<br />
zu lassen. Wer könnte ein Sponsor sein?<br />
Swantje Göschel<br />
Swantje<br />
Göschel<br />
34<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Allgemeinbildung<br />
Umfassende präventive <strong>Schulen</strong>twicklung<br />
am Beispiel der Justus von-Liebig-Schule<br />
(JvLS) in Mannheim<br />
Von der Brennpunktschule zur Exzellenzschule<br />
<strong>Schulen</strong> sind eines der wichtigsten Elemente<br />
in der Prävention und Jugendförderung.<br />
In den Schulgesetzen der Länder<br />
wird den <strong>Schulen</strong> daher auch viel Verantwortung<br />
in dieser Richtung auferlegt.<br />
<strong>Schulen</strong> sollen bilden, erziehen, fördern,<br />
unterstützen, mit Vereinen und anderen<br />
Institutionen kooperieren und sich<br />
vernetzen. Wie schön wäre es, wenn wir<br />
überwiegend konfliktarme <strong>Schulen</strong> vorweisen<br />
könnten. Und wenn vor allem der<br />
Begriff „Amoklauf“ weder bekannt noch<br />
existieren würde.<br />
Leider ist dem nicht so und die Realität<br />
zeigt, dass im Bereich umfassender<br />
Prävention viel aufzuarbeiten ist. Diese<br />
Aufarbeitung bedarf einer stetigen Entwicklung<br />
über Jahre hinaus und sollte<br />
auch nie abgeschlossen <strong>werden</strong>. Dies<br />
würde einem Stillstand gleichkommen.<br />
Wo sich Stillstand einschleicht, existiert<br />
keine Bewegung, keine Weiterentwicklung<br />
und kann nicht zu einer allgemeinen,<br />
ausgebauten Schulprofessionalität<br />
führen. Die JvLS befindet sich inmitten<br />
dieser Bewegung und Weiterentwicklung<br />
und zeigt auf, welche Möglichkeiten und<br />
Wege in dieser Hinsicht beschritten <strong>werden</strong><br />
können.<br />
Auslöser für derartige Entwicklungen<br />
an unserer Schule war das Jahr 1996.<br />
Zu dieser Zeit hatte die JvLS mit verstärktem<br />
Vandalismus zu kämpfen. Auch<br />
Prügeleien zwischen Schülern kamen<br />
nicht selten vor. Der § 90 SchG kam recht<br />
häufig zum Einsatz, was das Schulklima<br />
allerdings nicht förderte. Es war an der<br />
Zeit diese Zustände zu verändern. Den<br />
Auftakt für diese Veränderung bildete<br />
ein pädagogischer Tag, der sich mit dem<br />
Thema „Maßnahmen zur Gewaltprävention“<br />
auseinandersetzte. Für diesen Tag<br />
wurden die ersten Kontakte zu externen<br />
Partnern geknüpft. Diese waren z. B. das<br />
Polizeirevier Neckarstadt, die Jugendgerichtshilfe,<br />
der ASD (Allgemeiner Sozialdienst<br />
des Jugendamtes), Jugendhilfe<br />
und der Ausländerbeauftragter der Stadt<br />
Mannheim. Der pädagogische Tag hatte<br />
verdeutlicht, dass es für eine Schule –<br />
besonders für unsere Schule, die eine<br />
Brennpunktschule darstellt – obligatorisch<br />
ist, über ein gut ausgebautes Kontaktnetz<br />
zu verfügen. Diese ersten Kontakte<br />
wurden nach dem pädagogischen<br />
Tag strategisch ausgebaut. Es wurde eine<br />
Dokumentation des pädagogischen Tages<br />
erarbeitet, in der die wichtigsten Kontaktadressen<br />
und Verhaltensregeln aufgeführt<br />
waren. Zudem wurde 1996/97 in<br />
Klassen mit auffälligem Gewaltpotential<br />
ein Anti-Gewalttraining durchgeführt.<br />
Unterstützung erhielt die Schule durch<br />
Trainer der Jugendgerichtshilfe und der<br />
Jugendhilfe der Stadt Mannheim. In den<br />
Folgejahren wurden einige unserer Lehrer<br />
zu Anti-Gewalttrainern ausgebildet<br />
und haben ihr Wissen auch in anderen<br />
<strong>Schulen</strong> zur Anwendung gebracht.<br />
Um den Vandalismus im Schulgebäude<br />
zu verringern, wurden die Pausenaufsichten<br />
von zwei auf drei Lehrkräfte<br />
verstärkt. Die kleine Pause um 11.00 Uhr<br />
Anja<br />
Friederichs<br />
und die Mittagspause wurden mit einbezogen.<br />
Ebenso zeigte ein Sozialarbeiter<br />
des Förderbandes tägliche Präsenz. Die<br />
Ausbildung eines Beratungslehrers wurde<br />
als besonders wichtig erachtet. Dieser<br />
kann kontaktiert <strong>werden</strong>, wenn es um<br />
Konflikte bzw. Verhaltensauffälligkeiten<br />
von SchülerInnen geht.<br />
Kollegen können sich beim Beratungslehrer<br />
Unterstützung holen. Hierfür<br />
steht ein Beratungszimmer mit festen<br />
Sprechzeiten zur Verfügung. Im Hinblick<br />
auf die Erhöhung der Sozialkompetenz<br />
wurden zahlreiche attraktive Projekte<br />
angeboten. Einige davon fielen in den<br />
Bereich erlebnispädagogischer Maßnahmen,<br />
Wochenendseminare zur Selbstfindung<br />
und zur Persönlichkeitsstärkung.<br />
Sportevents, die der Sozialkompetenz<br />
ebenso dienlich sind wie Fußballturniere,<br />
Eishockey spielen und Fahrradtouren<br />
wurden den Schülern angeboten.<br />
Im Jahr 2000 wurde im gesamten Schulhaus<br />
ein Kameraüberwachungssystem<br />
installiert, aufgrund dessen die Vandalismusschäden<br />
nahezu gegen Null gingen.<br />
Problematisch waren die Herumtreiber<br />
im Haus während der Unterrichtszeiten,<br />
die jedoch durch das Überwachungssystem<br />
schnell identifiziert <strong>werden</strong> konnten,<br />
so dass gegen die Verantwortlichen<br />
rasch dementsprechende Schritte einleiten<br />
konnten. Bedauerlicherweise erging<br />
im Januar 2009 ein Verbot der Kame-<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 35
Allgemeinbildung<br />
raüberwachung und die erfolgreichen<br />
Systeme mussten demontiert <strong>werden</strong>.<br />
Daraufhin sind die Vandalismusschäden<br />
wieder deutlich angestiegen. Herumtreiber<br />
während der Unterrichtszeiten sind<br />
erneut zu einem Problem geworden.<br />
2003 startete die Leitbilddiskussion,<br />
in der überlegt wurde, welche Werte<br />
wir mit welchen Spielregeln unseren<br />
Schülern vermitteln möchten. Ein wertschätzender<br />
Umgang miteinander ist uns<br />
dabei wichtig, aber auch das Erstellen<br />
gemeinsamer vereinbarter Regelungen<br />
darf nicht zu kurz kommen, die geprägt<br />
sind von Akzeptanz, Toleranz und gegenseitiger<br />
Rücksichtnahme. Konflikte <strong>werden</strong><br />
gemeinsam und gewaltfrei gelöst.<br />
Folgen einer Gewaltanwendung <strong>werden</strong><br />
gelöst, indem es zu einem Klassen oder<br />
Schulwechsel des Täters kommt, um das<br />
Opfer zu schützen. Hierbei ist uns aber<br />
wichtig, dass kein Schulausschluss ohne<br />
Anschluss erfolgt.<br />
2004 wurde die JvLS Träger des Abrahampokals<br />
der christlich- jüdischen Gesellschaft<br />
und verpflichtete sich aktiv<br />
an einer interreligiösen Verständigung<br />
mitzuwirken. Die interkulturelle Erziehung<br />
als pädagogisches Grundprinzip<br />
wurde mit in das Leitbild der JvLS aufgenommen.<br />
Wir pflegen Kontakte zu<br />
christlichen, jüdischen und islamischen<br />
Einrichtungen. Musikprojekte, die über<br />
die Schularten hinausgehen, <strong>werden</strong><br />
dem Schülerpublikum angeboten. Hierzu<br />
gehören jährliche Castings, eine Rap-<br />
Gruppe, eine Schülerband, eine Gesangsgruppe<br />
und eine Tanzgruppe. Weitere<br />
Überlegungen und Maßnahmen zur Verbesserung<br />
des Schulklimas <strong>werden</strong> bis<br />
heute angestellt.<br />
Daraus resultieren folgende Veranstaltungen:<br />
Gemeinsame Schulfeste<br />
Angenehme Gestaltung der Schulräume<br />
Feiern von religiösen Festen (Erntedankfest,<br />
Zuckerfest, Weihnachtszeitreise)<br />
Gestaltung der Pausenhalle gemeinsam<br />
mit den Schülern<br />
Gestaltung des Schulhofs<br />
Überdachung der Raucherzone aus<br />
einem Wettbewerb unter Schülern<br />
entstanden<br />
Umgestaltung des Konferenzzimmers<br />
in einen Arbeitsbereich mit Arbeitsinseln<br />
und einer Ruhe und Wohlfühlzone.<br />
Eine Identifikation mit der Schule und<br />
eine Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls<br />
<strong>werden</strong> erreicht durch Corporate<br />
Identity, welches ein durchgängiges<br />
Konzept darstellt. Seit 2009 ist<br />
unsere Schule verstärkt auf der Suche<br />
nach Talenten, um somit Schwache zu<br />
fördern. Dahinter steht die Erfahrung,<br />
dass im Unterricht leistungsschwache<br />
SchülerInnen im Gegenzug häufig<br />
schlummernde Talente in sich haben. Es<br />
gilt diese Talente zu wecken und zu fördern<br />
und damit den Schüler zu stärken<br />
- vor allem in Hinsicht auf die Lernmotivation.<br />
Auftakt war ein Musikprojekt „In<br />
Pop“, welches in Kooperation mit der Popakademie<br />
Mannheim erfolgreich durchgeführt<br />
wurde und seitdem ein fester<br />
Bestandteil unseres Schulangebots darstellt.<br />
Die Schulband besteht aus ca. 40<br />
mitwirkenden SchülerInnen aus allen<br />
Schularten und absolviert zahlreiche öffentliche<br />
Auftritte.<br />
Eine weitere Stärkung leistungsschwächerer<br />
Jugendlicher erfolgt in der Abteilung<br />
„Berufsorientierung“. Ein selbstentwickeltes,<br />
professionelles Konzept<br />
zur Steigerung der Sozialkompetenz und<br />
der Teamfähigkeit in der Gruppe steht<br />
zur Verfügung. Aufgrund einer umfassenden<br />
Kompetenzanalyse kann im BEJ<br />
und BVJ (insgesamt ca. 600 Schüler)<br />
eine individuelle Förderung erreicht<br />
<strong>werden</strong>. Zudem <strong>werden</strong> regelmäßig pädagogische<br />
Klassenkonferenzen durchgeführt.<br />
Um das Versagen von Schülern<br />
zu vermeiden, ist zusätzlich ein sonderpädagogischer<br />
Dienst eingerichtet<br />
36<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Allgemeinbildung<br />
worden. KollegInnen, die mit dieser<br />
schwierigen Klientel arbeiten, müssen<br />
ebenso in ihrer Persönlichkeit und in ihrer<br />
Lehrergesundheit gestärkt <strong>werden</strong>.<br />
Dies geschieht z.B. durch schulinterne<br />
Fortbildungen, die sich mit dem Thema<br />
„verhaltensauffällige Schüler“ auseinandersetzen.<br />
Der Amoklauf in Winnenden 2009 hatte<br />
große Bestürzung sowohl im Kollegium,<br />
als auch in der Schülerschaft ausgelöst.<br />
Die Religionslehrer thematisierten<br />
den Amoklauf und gaben durch Metaplanwände,<br />
die im Schulhaus aufgestellt<br />
wurden, allen die Möglichkeit, ihre Gedanken,<br />
Wünsche und Gebete nach außen<br />
zu tragen und aufzuschreiben. Die<br />
Alarmanlage im Schulhaus wurde daraufhin<br />
erneuert, indem ein Signalton<br />
und eine Durchsage bei Feueralarm und<br />
eine entsprechende Durchsage im Falle<br />
eines Amoklaufs erfolgen. Zudem bildete<br />
sich ein Krisenteam, welches einen<br />
Krisenplan ausarbeitete. Auch Fortbildungen<br />
zum Krisenmanagement <strong>werden</strong><br />
regelmäßig besucht. Der Mord an einem<br />
Lehrer in Ludwigshafen führte zu großer<br />
Bestürzung an unserer Schule.<br />
Aus diesem Grund gab es einen Gesprächskreis<br />
für KollegInnen, die sich<br />
über die Geschehnisse austauschen<br />
wollten. Es fanden auch gemeinsame<br />
Gespräche statt, in denen überlegt wurde,<br />
wie man in der Lehrerrolle reagiert,<br />
wenn es zu Gewaltsituationen zwischen<br />
Schülern, aber auch gegenüber Lehrern<br />
kommt. Ergebnis des Gesprächskreises<br />
war, dass das Handyverbot für Lehrer<br />
aufgehoben wurde und jeder Lehrer nach<br />
eigenem Ermessen die Notfallnummern<br />
110 oder 112 anrufen kann und darf. Das<br />
Diensthandy der Schulleiterin wird als<br />
Notfalltelefon genutzt und ist auf allen<br />
Lehrerhandys gespeichert.<br />
Nach juristischer Abklärung ist es dem<br />
Kollegium zusätzlich erlaubt, ein Pfefferspray<br />
als Notwehrinstrument, mitzuführen.<br />
Zudem gab es eine Veranstaltung,<br />
bei der ein Trainer der Polizei<br />
interessierten KollegInnen die Methoden<br />
der Selbstverteidigung nahebrachte.<br />
Der pädagogische Grundkonsens sieht<br />
vor, dass Gewalttäter oder kriminelle<br />
Schüler identifiziert und gegebenenfalls<br />
aus der Schule ausgeschlossen und<br />
angezeigt <strong>werden</strong>. Es gilt aufmerksam<br />
hinzuschauen und nicht wegzuschauen.<br />
Eine Anzeige kam bis Anfang 2012 im<br />
Durchschnitt einmal pro Schuljahr vor.<br />
Mittlerweile stellen wir fest, dass die<br />
angezeigten Straftatbestände (Vandalismus,<br />
Hakenkreuzschmierereien, Einbrüche,<br />
Diebstähle, Mobbingfälle u.a.)<br />
wieder zunehmen, was u.E. in engem<br />
Zusammenhang steht mit der gesamten<br />
Entwicklung in der Stadt und insbesondere<br />
in unserem Stadtteil. Aufgrund<br />
dieser Tatsache wurde die Zusammenarbeit<br />
mit der Polizei intensiviert. Unsere<br />
Schule liegt in einem Kriminalitätsschwerpunkt,<br />
so dass auch die Polizei im<br />
Moment ihre Präsenz in der Schule und<br />
in der Schulumgebung intensiviert hat.<br />
Aktuell ist noch zu erwähnen, dass sich<br />
unsere Schulgemeinschaft (Schulleitung,<br />
Kollegium, SMV, Eltern) mit Nachdruck<br />
dafür einsetzt, wieder ein Kameraüberwachungssystem<br />
installieren zu dürfen.<br />
Die Rechtsgrundlage für eine derartige<br />
Vorgehensweise wurde im Herbst 2012<br />
für Kriminalitätsschwerpunkte vom<br />
Landtag Baden-Württemberg geschaffen.<br />
Politisch ist eine Kameraüberwachung<br />
an <strong>Schulen</strong> jedoch äußerst umstritten<br />
und die Aussicht auf Erfolg ist<br />
derzeit gering.<br />
Können wir jedoch der Welle von Gewalt<br />
und Kriminalität, wie sie im Moment in<br />
unsere Schule schwappt, nicht schnell<br />
Einhalt gebieten, dann ist das Image<br />
unserer Schule erneut gefährdet – eine<br />
Entwicklung, wie wir sie in den Neunziger<br />
Jahren schon einmal erlebt haben.<br />
Nicht zuletzt ist zu sagen, dass sich unsere<br />
Schule aufgrund einiger sehr guter<br />
Ergebnisse in der Fremdevaluation als<br />
Exzellenzschule hervorgehoben hat. Von<br />
der Brennpunktschule zur Exzellenzschule<br />
- das erfüllt uns alle mit Stolz,<br />
da jeder zum Erreichen des guten Ergebnisses<br />
etwas beigetragen hat, Schulleitung,<br />
Kollegium und ebenso auch unsere<br />
SchülerInnen.<br />
Dies hat das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
an unserer Schule sicherlich nachhaltig<br />
und ganzheitlich gestärkt und wir<br />
<strong>werden</strong> auch jetzt wieder alles tun, um<br />
das deutlich verbesserte Image unserer<br />
Schule nicht erneut zu gefährden!<br />
Anja Friederichs<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 37
Allgemeinbildung<br />
Scheffel-Förderpreis 2013<br />
Unser Schulsystem ist im Umbruch; die<br />
Einheitsschule – Verzeihung, Gemeinschaftsschule<br />
-, Ganztagesschule, Inklusion,<br />
Integration, das avisierte „differenzierte<br />
Übergangssystem“ mit Basisstufe<br />
und Aufbaustufe (<strong>BLV</strong>-Magazin<br />
1/2013 Artikel von Marie-Luise Jakob)<br />
an den Beruflichen <strong>Schulen</strong> – alles ist<br />
im Fluss, gerade jetzt sollten die beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> jede Möglichkeit nutzen,<br />
sich und ihre Leistung für das Bildungssystem<br />
zu präsentieren: Das, was angestrebt<br />
wird, die individuelle Förderung,<br />
haben wir schon längst. Und sollten es<br />
zeigen.<br />
Wie jedes Jahr, so geht auch in diesem<br />
Jahr der Aufruf an die beruflichen <strong>Schulen</strong>,<br />
durch die Verleihung des Scheffel-<br />
Förderpreises durch die Literarische Gesellschaft<br />
auf sich und die Leistung ihrer<br />
Schüler aufmerksam zu machen. Nicht zu<br />
unterschätzen ist auch, dass Schüler, die<br />
den Preis erhalten haben, bessere Chancen<br />
auf einen guten Ausbildungsplatz<br />
und bei späteren Bewerbungen haben.<br />
Viele von Ihnen kennen den Scheffel-<br />
Preis, der von der Literarischen Gesellschaft<br />
Karlsruhe jedes Jahr für die<br />
beste Abitur-Leistung im Fach Deutsch<br />
verliehen wird. In Anlehnung daran<br />
lobt die Literarische Gesellschaft unter<br />
ihrem Vorsitzenden Prof. Dr. Hansgeorg<br />
Schmidt-Bergmann seit 2005 auch den<br />
Scheffel-Förderpreis an berufsbildenden<br />
<strong>Schulen</strong> aus. Im Laufe der Zeit hat<br />
er seinen Charakter erweitert - weg von<br />
der reinen Auszeichnung für gute Leistungen<br />
im Fach Deutsch hin zu einem<br />
Preis für diejenigen Schülerinnen und<br />
Schüler einer beruflichen Schulart, die<br />
sich in besonderer Weise um die deutsche<br />
Sprache und/oder Kultur bemüht<br />
haben.<br />
Wer erhält den Scheffel-Förderpreis?<br />
Den Preis erhält diejenige Absolventin<br />
oder derjenige Absolvent einer beruflichen<br />
Schulart, die oder der eines oder<br />
mehrere der folgenden Kriterien erfüllt:<br />
augenfällige Fortschritte in der deutschen<br />
Sprache<br />
besonderes Interesse an der deutschen<br />
Literatur<br />
intensive Auseinandersetzung mit<br />
der deutschen Kultur<br />
besonderes Engagement im Bereich<br />
der Schule auf dem Gebiet der Sprache<br />
besondere Integrationsleistung<br />
Worin besteht der Scheffel-Förderpreis?<br />
Der Preis ist nach dem Vorbild des<br />
Scheffel-Preises konzipiert und besteht<br />
aus einer Urkunde, einem Buchpreis<br />
und einer fünfjährigen kostenlosen Mitgliedschaft<br />
in der Literarischen Gesellschaft<br />
mit ihren vielfältigen kulturellen<br />
Angeboten einschließlich der Jahresgaben<br />
für die Mitglieder.<br />
Wie wird ein Scheffel-Förderpreisträger<br />
ermittelt?<br />
Die Deutschlehrerin/der Deutschlehrer<br />
und/oder der/die Klassenlehrerin meldet<br />
die betreffende Absolventin oder<br />
den betreffenden Absolventen etwa<br />
zwei Wochen vor der Abschlussfeier bzw.<br />
Zeugnisausgabe schriftlich an die:<br />
Literarische Gesellschaft<br />
Prinz-Max-Palais<br />
Karlstraße 10<br />
76133 Karlsruhe<br />
Tel. 0721 133-4087<br />
Fax 0721 133-4089<br />
E-Mail info@literaturmuseum.de<br />
Martamaria<br />
Drützler-Heilgeist<br />
Die Preisträger/Innen 2012<br />
Arnaut, Alexandra<br />
Berufsvorbereitungsjahr 3<br />
Elisabeth-Selbert-Schule Karlsruhe<br />
Bauer, Salome<br />
Zweijährige Berufsfachschule<br />
Augusta-Bender-Schule Mosbach<br />
Berisha, Adem<br />
Berufseinstiegsjahr<br />
Justus-von-Liebig-Schule Waldshut-T.<br />
Denkmann, Cheyenne<br />
Berufsvorbereitungsjahr<br />
Carlo Schmid Schule Pforzheim<br />
Dumancic, Kristian<br />
Berufseinstiegsjahr<br />
Carlo Schmid Schule Pforzheim<br />
Griesch, Steffen<br />
Berufsaufbauschule<br />
Gewerbeschule Bad Säckingen<br />
Holub, Christian<br />
Berufsschule<br />
Gewerbliche Schule Backnang<br />
Janzer, Monika<br />
Berufsfachschule Wirtschaft<br />
Handelslehranstalt Bruchsal<br />
Kaiser, Melanie<br />
Berufsschule<br />
Walther-Groz-Schule Albstadt<br />
Lange, Nils<br />
Berufliche Schule<br />
Gewerbliche Schule Backnang<br />
Metzger, Esther<br />
Kaufmännische Berufsschule<br />
Walther-Groz-Schule Albstadt<br />
Thainthondee, Siraporn<br />
Pharmazeut.-technische Assistentin<br />
Ludwig-Ehrhard-Schule Karlsruhe<br />
Martamaria Drützler-Heilgeist<br />
Ich liebe Bildungsstürmer. Ich liebe Individualisten.<br />
Ich liebe Menschen, die zu sich ehrlich sind, egal was es kostet.<br />
Tim Robbins<br />
38<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Allgemeinbildung<br />
Meldung zum Scheffel-Förderpreis 2013<br />
Rücksendung bitte so bald wie möglich – idealerweise bis spätestens 2 Wochen vor Vergabe des Preises<br />
Bitte zurücksenden an die:<br />
Bitte tragen Sie den Namen der Schule mit Anschrift deutlich ein<br />
Literarische Gesellschaft Name ......................................................................................<br />
Prinz-Max-Palais<br />
Karlstr. 10 ..............................................................................................<br />
76133 Karlsruhe<br />
Fax 0721 / 133-40 89 Straße ....................................................................................<br />
Tel. 0721 / 133-40 87<br />
E-Mail: info@literaturmuseum.de PLZ ........................................................................................<br />
(wegen der teilweise schlechten Lesbarkeit Ort .........................................................................................<br />
von Faxen bitte nur im Fall von Termindruck<br />
per Fax!)<br />
E-Mail.....................................................................................<br />
Den Scheffel-Förderpreis 2013 soll erhalten<br />
bitte maschinenschriftlich bzw. deutlich in Druckschrift ausfüllen<br />
Preisträgerin bzw. Preisträger: weiblich männlich<br />
Schulart: ……………………………………................................................................................................................<br />
Nachname ........................................................................... Vorname ..............................................................<br />
geb. am .............................. wohnhaft in: PLZ......................... Ort ......................................................................<br />
Straße, Haus-Nr. .................................................................................... Telefon ................................................<br />
Datum der Abschlussfeier / Übergabe des Preises ...................................................................................................<br />
Ansprechpartner der Schule ………………………………………………………………………..……………..……………..……....<br />
........................................... ...........................................................................<br />
Datum<br />
Unterschrift<br />
Dienstrecht<br />
Altersermäßigung – ein Privileg?<br />
In einer Pressemitteilung der Kommission<br />
für Haushalt und Verwaltungsstruktur<br />
der Landesregierung vom 8. Februar<br />
2013 wird die Altersermäßigung<br />
der Lehrkräfte als Privileg bezeichnet.<br />
Gemeint ist damit, dass Lehrkräfte<br />
im Vergleich zu außerschulischen<br />
Landesbeamten in diesem Punkt bevorzugt<br />
sind. Gleichzeitig empfiehlt<br />
dieser Regierungsarbeitskreis, dass<br />
ab dem Schuljahr 2014/2015 die<br />
Altersermäßigung mit Gehaltsabschlägen<br />
verbunden sein soll.<br />
Ein Blick auf die Entwicklung der Ar-<br />
Gerd<br />
Weinmann<br />
beitszeit der Landesbeamten seit 1986<br />
ergibt folgendes Ergebnis:<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 39
Dienstrecht<br />
Deputat der<br />
wiss. Lehrkräfte<br />
Wochenarbeitszeit<br />
übrige Landesbeamte<br />
außerhalb des Schuldienstes<br />
Altersermäßigung<br />
Vollzeit<br />
Teilzeit<br />
Bis Juli 86<br />
23 h<br />
40 h<br />
ab 60 J. 2 h<br />
ab 60 J. 1 h<br />
Aug. 86<br />
23 h<br />
40 h<br />
ab 55 J. 1 h, ab 60 J 2 h<br />
ab 60 J. 1 h<br />
Aug. 87<br />
23 h<br />
40 h<br />
ab 55 J. 2 h<br />
ab 55 J. 1 h<br />
Apr. 89<br />
23 h<br />
39 h<br />
Apr. 90<br />
23 h<br />
38,5 h<br />
Aug. 94<br />
23 h<br />
38,5 h<br />
Aug. 95<br />
Okt. 96<br />
23 h<br />
23 h<br />
38,5 h<br />
40 h<br />
Vollzeit ab 55 J. 1 h, ab<br />
60 J. 2 h<br />
ab 60 J. 1 h<br />
Aug. 97<br />
24 h<br />
40 h<br />
Sep. 03<br />
25 h<br />
41 h<br />
Sep. 09<br />
25 h<br />
41 h<br />
Vollzeit ab 58 J. 1 h, ab<br />
60 J. 2 h<br />
ab 60 J. 1 h<br />
Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass die<br />
wissenschaftlichen Lehrkräfte an beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> an der durch geringe<br />
Gehaltssteigerungen in den Jahren 1988<br />
bis 1990 erkauften Wochenarbeitszeitverkürzung<br />
– abgesehen von den<br />
drei zusätzlichen freien Tagen – nicht<br />
partizipiert haben. Die in den Jahren<br />
1996/1997 und 2003 verordneten Arbeitszeiterhöhungen<br />
wurden aber bei<br />
der genannten Lehrergruppe überproportional<br />
umgesetzt.<br />
Beim Vergleich der Arbeitszeiten von<br />
August 1986 und heute fällt auf, dass<br />
ein Verwaltungsbeamter eine Wochenarbeitszeiterhöhung<br />
von einer Stunde<br />
hinnehmen musste. Das entspricht einer<br />
Steigerung um 2,5%. Im gleichen<br />
Zeitraum hatte eine wissenschaftliche<br />
Lehrkraft eine Deputatssteigerung um<br />
zwei Wochenstunden, also 8,7 % zu verkraften.<br />
Noch erschreckender ist folgender<br />
Vergleich: Im Schuljahr 1987/1988<br />
unterrichtete eine 55jährige wissenschaftliche<br />
Lehrkraft 21 Wochenstunden<br />
– heute sind es 25 Deputatsstunden,<br />
mithin eine Steigerung um 19 %.<br />
Wenn man zusätzlich noch die über die<br />
Jahre aufgelaufenen Kürzungen beim<br />
Entlastungskontingent einberechnen<br />
würde, käme man bei manchen Kolleginnen<br />
und Kollegen auf noch höhere<br />
Arbeitszeitanhebungen. Selbst unter<br />
Einbeziehung der o. g. drei zusätzlichen<br />
freien Tage bleibt es bei der überproportionalen<br />
Anhebung der Arbeitszeit der<br />
betreffenden Lehrergruppe.<br />
Wenn also im Zusammenhang mit der<br />
Altersermäßigung von einem Privileg<br />
der Lehrerinnen und Lehrer gesprochen<br />
wird, fehlt es entweder an der notwendigen<br />
Sachkenntnis oder aber, was noch<br />
viel schlimmer wäre, wenn in Kenntnis<br />
der Sachlage mit dem Begriff Privileg<br />
Stimmung gegen die Lehrerinnen und<br />
Lehrer gemacht <strong>werden</strong> sollte.<br />
Gerd Weinmann<br />
Reisekostenerstattung bei außerunterrichtlichen<br />
Veranstaltungen? Zumeist Fehlanzeige!<br />
Schutz- und Fürsorgepflichten sehen anders aus!<br />
Die einschlägigen Urteile in mehreren<br />
Bundesländern sprechen eine deutliche<br />
Sprache: Jede Lehrkraft – unabhängig<br />
vom Status Tarifbeschäftigter oder<br />
Beamter – hat im Rahmen der sog. außerunterrichtlichen<br />
Veranstaltungen<br />
grundsätzlich einen Anspruch auf Erstattung<br />
von Reisekosten. Jede Lehrerin/jeder<br />
Lehrer kann nicht gewährte<br />
Reisekosten mit großen Erfolgsaussichten<br />
gerichtlich einklagen - auch wenn<br />
er/sie vorher schriftlich auf eine Erstattung<br />
verzichtet hat.<br />
Dann ist doch alles in bester Ordnung,<br />
will man meinen. Ist es aber leider nicht!<br />
Gerhard<br />
Fechner<br />
Denn die Praxis an den <strong>Schulen</strong> sieht<br />
ganz anders aus: In den überwiegenden<br />
Fällen trägt die Lehrkraft ihre Reisekosten<br />
„freiwillig“ selbst, weil die dafür<br />
40<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Dienstrecht<br />
vorgesehenen Budgets der <strong>Schulen</strong> für<br />
die übliche Anzahl jährlicher Reisen bei<br />
weitem nicht ausreichen - und die betreffende<br />
Lehrkraft nicht „Schuld“ daran<br />
sein möchte, dass den Schülern pädagogisch<br />
wertvolle Reisen vorenthalten<br />
<strong>werden</strong>.<br />
In einem besonderen Dilemma stecken<br />
hier auch die Schulleitungen. Denn in<br />
der Verwaltungsvorschrift (VwV) vom 6.<br />
Oktober 2002 (K.u.U. S. 324) „Außerunterrichtliche<br />
Veranstaltungen der <strong>Schulen</strong>”<br />
heißt es unter II, Nr. 3:<br />
„Die Veranstaltungen <strong>werden</strong> vom Schulleiter<br />
genehmigt. Genehmigungen sind<br />
nur im Rahmen der verfügbaren Mittel<br />
möglich, es sei denn, die teilnehmenden<br />
Lehrer und Begleitpersonen verzichten<br />
vorher ganz oder teilweise auf<br />
Reisekostenvergütung.“<br />
So nicht! – sagt die Rechtsprechung:<br />
Die Praxis, Schulfahrten grundsätzlich<br />
nur zu genehmigen, wenn die teilnehmenden<br />
Lehrkräfte auf die Erstattung<br />
ihrer Reisekosten verzichten, stellt einen<br />
Verstoß gegen die Fürsorgepflicht<br />
dar - so u. a. das Bundesarbeitsgericht<br />
in seinem Urteil vom 16.10.2012 (9 AZR<br />
183/11), ebenso bspw. der VGH Bayern,<br />
Urteil vom 02.08.2007 oder das OVG<br />
NRW, Urteil vom 14.11.2012.<br />
Will sich die Schulleitung nun sowohl<br />
der o. g. VwV, als auch der einhelligen<br />
Rechtsprechung gegenüber konform<br />
verhalten, darf sie im Ergebnis keine<br />
Verzichterklärung von Lehrkräften<br />
mehr entgegennehmen und außerunterrichtliche<br />
Veranstaltungen nur noch<br />
im Rahmen des vorhandenen Budgets<br />
der Schule genehmigen. Dies hätte eine<br />
drastische Reduzierung der außerunterrichtlichen<br />
Veranstaltungen an den<br />
<strong>Schulen</strong> Baden-Württembergs zur Folge.<br />
In diesem Zusammenhang sei auch die<br />
gängige Praxis in Bezug auf die sog.<br />
"Freiplätze" bei außerunterrichtlichen<br />
Veranstaltungen erwähnt. In der Antwort<br />
auf eine parlamentarische Anfrage<br />
(Drucksache 14/1157 vom 18.04.2007)<br />
hatte das Kultusministerium B.-W. zu<br />
dem Thema "Freiplätze" wie folgt Stellung<br />
genommen:<br />
„Die Lehrkräfte haben nach dem Landesreisekostengesetz<br />
Anspruch auf Erstattung<br />
der Kosten für Fahrt und Unterkunft.<br />
Hierfür sind im Staatshaushalt<br />
auch Mittel bereitgestellt. Nehmen sie<br />
einen Freiplatz in Anspruch, so wird dieser<br />
auf ihren Anspruch angerechnet. Die<br />
Lehrkräfte haben also hiervon keinen<br />
individuellen Vermögensvorteil, weil ihnen<br />
die Kosten ohnehin erstattet <strong>werden</strong>.<br />
Die Inanspruchnahme von Freiplätzen<br />
durch Lehrkräfte hat allerdings zur Folge,<br />
dass weniger Haushaltsmittel für die Abdeckung<br />
der Ansprüche nach dem Landesreisekostengesetz<br />
benötigt <strong>werden</strong> und<br />
dadurch insgesamt mehr Klassenfahrten<br />
möglich sind. Freiplätze für Lehrkräfte<br />
sind also eine Lösung, um mit der Knappheit<br />
der Haushaltsmittel vor Ort zurecht<br />
zu kommen. Daher macht es keinen Sinn,<br />
die Inanspruchnahme von Freiplätzen<br />
durch eine allgemeine Anordnung zu unterbinden.<br />
Bedienstete des Landes haben<br />
einen Rechtsanspruch auf Erstattung der<br />
ihnen entstandenen Reisekosten.”<br />
Anmerkung: Der <strong>BLV</strong> stuft die Inanspruchnahme<br />
von kostenlosen Freiplätzen<br />
durch Lehrkräfte als höchst bedenklich<br />
ein, da diese letztendlich durch die<br />
mitreisenden Schüler finanziert <strong>werden</strong>.<br />
Woran liegt es nun, dass das Land die<br />
<strong>Schulen</strong> nicht mit ausreichenden Mitteln<br />
für außerunterrichtliche Veranstaltungen<br />
versorgt? Misst es diesen Unternehmungen<br />
etwa keinen hohen Stellenwert bei?<br />
Weit gefehlt!<br />
In der besagten VwV „außerunterrichtliche<br />
Veranstaltungen der <strong>Schulen</strong>” ist<br />
unter „I. Allgemeines“ wörtlich zu lesen:<br />
„Bei der Erfüllung der erzieherischen Aufgaben<br />
der Schule kommt außerunterrichtlichen<br />
Veranstaltungen besondere Bedeutung<br />
zu. Sie dienen der Vertiefung, Erweiterung<br />
und Ergänzung des Unterrichts<br />
und tragen zur Entfaltung und Stärkung<br />
der Gesamtpersönlichkeit des einzelnen<br />
Schülers bei. Vorbereitung und Durchführung<br />
dieser Veranstaltungen eröffnen<br />
vielfältige Möglichkeiten einer vertieften<br />
Begegnung von Lehrern und Schülern<br />
innerhalb einer Gemeinschaft. Für den<br />
Lehrer bietet sich dabei die Chance, sich<br />
dem einzelnen Schüler noch stärker persönlich<br />
zuwenden zu können. Gleichzeitig<br />
kann er die Schüler nach ihren besonderen<br />
Interessen und Fähigkeiten an der Gestaltung<br />
wesentlich mitarbeiten lassen.<br />
Auf diesem Wege vermag der Lehrer die<br />
Beziehung zu seinen Schülern enger zu<br />
gestalten, die für erfolgreiche pädagogische<br />
Arbeit wichtige Vertrauensbasis zu<br />
festigen und zu verbessern und darüber<br />
hinaus das Selbstverständnis der Schüler<br />
sowie ihr Selbstvertrauen zu fördern.<br />
Die Schüler haben bei der Planung und<br />
Durchführung solcher Veranstaltungen<br />
Gelegenheit, ihre unterschiedlichen Interessen<br />
einzubringen, ihre besonderen<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entfalten<br />
und dabei Anerkennung und Ansporn für<br />
weiteren persönlichen Einsatz zu finden,<br />
Selbstständigkeit und Eigenverantwortung<br />
zu entwickeln und ihre Bereitschaft<br />
zum mitverantwortlichen Handeln in einer<br />
Gemeinschaft zu stärken. Die außerunterrichtlichen<br />
Veranstaltungen leisten<br />
somit einen wichtigen Beitrag zur Entfaltung<br />
der gesamten Persönlichkeit des<br />
Schülers.“<br />
Fazit:<br />
Die Entscheidung einer Lehrkraft, nicht<br />
auf die Erstattung der Reisekosten zu<br />
verzichten und damit die Genehmigung<br />
der Klassenfahrt zu verhindern, ist geeignet,<br />
ihr Verhältnis zu den betroffenen<br />
Eltern und Schülern und damit auch<br />
die pädagogische Tätigkeit zu beeinträchtigen.<br />
Zudem besteht für die Lehrkraft,<br />
die sich weigert, eine Verzichtserklärung<br />
abzugeben, die Gefahr eines<br />
Ansehensverlusts bei der Schulleitung.<br />
Mit der Praxis, die an der Klassenfahrt<br />
teilnehmenden Lehrer darüber entscheiden<br />
zu lassen, ob sie auf die Erstattung<br />
ihrer Reisekosten verzichten, damit die<br />
Schulveranstaltung stattfinden kann,<br />
führt der Dienstherr die Lehrer in einen<br />
unzumutbaren Interessenwiderstreit.<br />
Mit dieser Koppelung verstößt das Land<br />
treuwidrig gegen seine gegenüber den<br />
Lehrkräften bestehende Fürsorgepflicht<br />
(so auch die o. g. Rechtsprechung).<br />
Die derzeit geltende VwV „Außerunterrichtliche<br />
Veranstaltungen der <strong>Schulen</strong>“<br />
verstößt gegen die in Art. 33 Abs. 4 GG<br />
verfassungsrechtlich verankerte Schutzund<br />
Fürsorgepflicht des Dienstherrn und<br />
ist damit rechtswidrig. Diese VwV kann<br />
vom Land so nicht aufrechterhalten,<br />
sondern muss vielmehr dringend geändert<br />
<strong>werden</strong>.<br />
Das Land B.-W. muss endlich die Bud-<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 41
Dienstrecht<br />
gets für außerunterrichtliche Veranstaltungen<br />
auf ein Maß aufstocken, das dem<br />
pädagogisch hohen Wert dieser erzieherischen<br />
Aufgabe gerecht wird – anstatt<br />
der einzelnen Lehrkraft die staatliche<br />
Verantwortung für die Gestaltung eines<br />
guten und abwechslungsreichen Unterrichts<br />
aus rein fiskalischen Gründen<br />
aufzubürden. Mit der Übertragung der<br />
Verantwortung auf die Lehrer, einen Teil<br />
dieser Mittel selbst zu tragen oder die<br />
Verwirklichung der dem Land gemäß<br />
Art. 11 der Landesverfassung obliegenden<br />
Bildungsaufgabe zu beeinträchtigen,<br />
bringt das Land die bei ihm beschäftigten<br />
Lehrer in einen unzumutbaren<br />
Gewissenskonflikt (vgl. Bayerischer<br />
VGH 2. August 2007).<br />
Gemäß § 45 Abs. 2 SchG i. V. m. § 2 Abs.<br />
1 Nr. 11 der Konferenzordnung des Kultusministeriums<br />
berät und beschließt<br />
die Gesamtlehrerkonferenz (GLK) über<br />
die Aufstellung von Grundsätzen über<br />
die Durchführung von außerunterrichtlichen<br />
Veranstaltungen; hierzu ist auch<br />
das Einverständnis der Schulkonferenz<br />
gem. § 47 Abs. 5 Nr. 5 SchG einzuholen.<br />
Allen <strong>Schulen</strong> ist anzuraten, die vorgenannten<br />
Gremien auch tatsächlich einzubinden,<br />
um einen breiten Konsens zu<br />
erlangen und Verantwortlichkeiten zu<br />
verteilen.<br />
Der <strong>BLV</strong> wird nicht nachlassen, auf eine<br />
Lösung der seit Jahren untragbaren Situation<br />
in diesem Bereich zu drängen<br />
und Verbesserungen einzufordern.<br />
Dies wird vor dem Hintergrund der derzeit<br />
laufenden, drastischen Sparmaßnahmen<br />
der Landesregierung (Beihilfe,<br />
Eingangsbesoldung, u. v. m.) sicherlich<br />
nicht einfach sein.<br />
Selbstverständlich erhält jedes <strong>BLV</strong>-<br />
Mitglied für die Durchsetzung seiner Ansprüche<br />
auf Reisekostenerstattung kostenlos<br />
anwaltliche Unterstützung.<br />
Gerhard Fechner<br />
Geschäftsführer<br />
Justiziar<br />
Änderungen der Beihilfe –<br />
Was heißt das genau?<br />
Die Änderung der Beihilfeverordnung<br />
(BVO) zum 01.01.2013 ist bei unseren<br />
Kolleginnen und Kollegen offensichtlich<br />
erst jetzt so richtig angekommen.<br />
Das beweisen vor allem die Ende Januar<br />
2013 schlagartig zunehmenden<br />
Anfragen.<br />
In der Hauptsache geht es dabei um<br />
die Änderung der Einkommensgrenze<br />
für berücksichtigungsfähige Ehegatten<br />
und eingetragene Lebenspartner.<br />
Ein zweiter Schwerpunkt der Anfragen<br />
sind die von der grün-roten Landesregierung<br />
beschlossenen Kürzungen bei<br />
zahnärztlichen Behandlungen.<br />
Die Auswirkungen sind für viele nur<br />
schwer nachvollziehbar. Im Mittelpunkt<br />
steht dabei immer die Frage;<br />
kann ich dagegen überhaupt etwas<br />
tun?<br />
Heute wollen wir uns zunächst mal mit<br />
der geänderten jährlichen Einkommensgrenze<br />
beschäftigen.<br />
Zum Jahresbeginn wurde die Einkommensgrenze<br />
für berücksichtigungsfähige<br />
Ehegatten und eingetragene Lebenspartner<br />
von 18.000 EUR auf 10.000<br />
EUR abgesenkt. Maßgeblich dafür ist<br />
weiterhin der jeweilige Gesamtbetrag<br />
der Einkünfte nach § 2 Abs.3 Einkommensteuergesetz<br />
in den beiden Kalenderjahren<br />
vor der Stellung des Beihilfeantrags.<br />
Wird in beiden Kalenderjahren<br />
die Einkommensgrenze von 10.000<br />
EUR überschritten, sind die Aufwendungen<br />
nicht beihilfefähig. Wird jedoch im<br />
Jahr der Stellung des Beihilfeantrags<br />
die Einkommensgrenze voraussichtlich<br />
nicht überschritten, kann Beihilfe unter<br />
dem Vorbehalt des Widerrufs gewährt<br />
<strong>werden</strong>.<br />
Der neue Gesamtbetrag der Einkünfte<br />
von 10.000 EUR gilt u. a. für am<br />
31.12.2012 vorhandene Ehegatten und<br />
eingetragene Lebenspartner, die gesetzlich<br />
krankenversichert sind.<br />
Der bisherige Gesamtbetrag der Einkünfte<br />
von 18.000 EUR gilt dagegen<br />
nach wie vor für am 31.12.2012 vorhandene<br />
Ehegatten und eingetragene Lebenspartner,<br />
die nicht gesetzlich, also<br />
privat, versichert sind; aber auch für am<br />
31.12.2012 vorhandene Ehegatten und<br />
eingetragene Lebenspartner, wenn sie<br />
nach dem 31.12.2012 von der gesetzlichen<br />
in die private Krankenversicherung<br />
wechseln.<br />
Für alle bis zum 20. März 2013 entstandenen<br />
Aufwendungen wurde eine Übergangsregelung<br />
geschaffen. Danach sind<br />
bei den am 31.12.2012 vorhandenen, in<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
versicherten Ehegatten und eingetragenen<br />
Lebenspartnern alle in dieser Zeit-<br />
Thomas<br />
Speck<br />
spanne entstandenen Aufwendungen<br />
wie bisher unter Beachtung der Einkommensgrenze<br />
von 18.000 EUR dem Grunde<br />
nach beihilfefähig.<br />
Fallbeispiel zur neuen Einkommensgrenze<br />
von 10.000 EUR<br />
Frau X ist seit über 10 Jahren mit einem<br />
Beamten verheiratet. Sie selbst arbeitet<br />
Teilzeit, ist gesetzlich krankenversichert<br />
und ihre Jahreseinkünfte liegen<br />
unterhalb von 18.000 EUR. Über die Beihilfe<br />
ihres Ehemannes hat sie, soweit sie<br />
zurückdenken kann, schon immer Medikamente<br />
und ärztliche Behandlungen,<br />
die ihre gesetzliche Krankenkasse nicht<br />
übernahm, abgerechnet. Sie erhielt entsprechend<br />
den Beihilfebestimmungen<br />
70 % des eingereichten Rechnungsbetrages<br />
durch die Beihilfe erstattet. Die<br />
restlichen 30 % musste Frau X selber<br />
tragen.<br />
Nachdem aber jetzt zum 01.01.2013<br />
die Einkommensgrenze von 18.000 auf<br />
10.000 EUR gesenkt wurde und sie in<br />
2011 und 2012 Einkünfte nach § 2 Einkommensteuergesetz<br />
von jeweils 10.500<br />
42<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Dienstrecht<br />
EUR hatte, sind ihre Aufwendungen auf<br />
den ersten Blick nicht mehr beihilfefähig.<br />
Es sei denn, sie könnte in diesem<br />
Jahr ihre Einkünfte auf 10.000 EUR reduzieren.<br />
Da man ein fiktives Beispiel fallbezogen<br />
ändern kann, fällt mir ein, dass bei Frau<br />
X Ende des vergangenen Jahres eine<br />
Geldanlage ausgelaufen ist und sie nicht<br />
vor hat, diesen Geldbetrag in 2013 wieder<br />
anzulegen. Aufgrund dieser in 2013<br />
wegfallenden Zinseinnahmen schafft sie<br />
es, in diesem Jahr die Einkünftegrenze<br />
von 10.000 EUR zu erfüllen und kann<br />
somit über ihren Mann wieder Beihilfe<br />
geltend machen.<br />
Vergessen darf sie jedoch nicht, dem<br />
Landesamt ihre in 2013 unter der neuen<br />
Einkünfte- grenze liegenden Einkünfte<br />
nachvollziehbar mitzuteilen.<br />
Dieses Beispiel soll zeigen, dass es sich<br />
durchaus lohnen kann, mal genauer<br />
hinzusehen, ob es nicht Veränderungen<br />
gibt, die es ermöglichen, die Einkommensgrenze<br />
unter die Schwelle von<br />
10.000 EUR zu rechnen.<br />
Absenkung des Beihilfebemessungssatzes<br />
von 70 % auf 50 %<br />
Für die am 31.12.2012 vorhandenen Beihilfeberechtigten<br />
und deren Ehegatten<br />
bzw. eingetragene Lebenspartner ergeben<br />
sich keine Änderungen des Bemessungssatzes.<br />
Thomas Speck<br />
Gleichstellung<br />
Fachtag für Beauftragte für<br />
Chancengleichheit am 5. Februar 2013<br />
Am 5. Februar 2013 fand an der Johanna-<br />
Wittum-Schule in Pforzheim ein Fachtag<br />
für Beauftragte für Chancengleichheit<br />
statt, den Christa Holoch, die Leiterin<br />
des Referates Gleichstellung des <strong>BLV</strong>,<br />
veranstaltete. Angemeldet hatten sich<br />
45 Beauftragte für Chancengleichheit<br />
aus ganz Baden-Württemberg, die sich<br />
bei ihrer Ankunft mit Butterbrezeln und<br />
Kaffee oder Tee stärken konnten.<br />
zu ermöglichen.<br />
Inhalte des Referates waren verschiedene<br />
Teilzeitmodelle und deren Auswirkungen<br />
auf die Versorgung, Sonderurlaub<br />
bei erkrankten Kindern, Pflegezeiten<br />
nach dem Pflegezeitgesetz, Sabbatjahrregelungen,<br />
Beurlaubungsmöglichkeiten<br />
und Altersteilzeit.<br />
Hans Hendl, stellvertretener Vorsitzender<br />
des Bezirkspersonalrats und Angestelltenvertreter<br />
des <strong>BLV</strong> in Karlsruhe,<br />
referierte über die Sozialräume an der<br />
Johannes-Gutenberg-Schule in Heidelberg.<br />
Als Vorsitzender des dortigen örtlichen<br />
Personalrates war er beteiligt an<br />
deren Entstehung. Er zeigte beeindruckende<br />
Fotos von einem Lehrerruheraum,<br />
der nach Prinzipien des Fengshui<br />
eingerichtet wurde.<br />
Hier können sich Kolleginnen und Kollegen<br />
in einer Pause zurückziehen um auf<br />
bequemen Liegen auszuruhen oder an<br />
einem Tisch ungestört zu lesen oder Kaffee<br />
zu trinken. Zwei ineinander gehende<br />
Christia<br />
Holoch<br />
Räume sind eingerichtet zur Betreuung<br />
von Kindern des Kollegiums. Dort gibt es<br />
Kinderbett, Spielsachen für Kinder unterschiedlichen<br />
Alters und Schreibtische<br />
zum Hausaufgaben machen.<br />
Zur kurzfristigen Betreuung beim Versagen<br />
der häuslichen Betreuungssysteme<br />
stehen mehrere Personen auf Abruf<br />
bereit. Um Betreuung für seine Kinder<br />
in Anspruch zu nehmen, muss man Mitglied<br />
im Förderkreis <strong>werden</strong> und einen<br />
Betrag von 25 EUR dort einbringen. Für<br />
Betreuungszeiten der Kinder bezahlt<br />
man stundenweise einen Betrag, der aus<br />
dem Förderkreis aufgestockt und an die<br />
Betreuerinnen und Betreuer ausgezahlt<br />
Margarete Schaefer, Vorsitzende des <strong>BLV</strong><br />
und Schulleiterin der Johanna Wittum<br />
Schule, begrüßte die Tagungsteilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer. Christa Holoch<br />
stellte die Tagesordnung vor und<br />
referierte über die verbesserten Freistellungsmöglichkeiten,<br />
die seit in Krafttreten<br />
des neuen Dienstrechtes gelten, um<br />
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
wird. Fragen wurden gestellt nach Raummiete<br />
und Versicherungsmodalitäten.<br />
Herr Hendl gab viele Anregungen, machte<br />
aber auch deutlich, dass jede Schule<br />
ihren eigenen Weg gehen muss.<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 43
Gleichstellung<br />
In der Mittagspause waren alle Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer zu einem vegetarischen<br />
Mittagessen eingeladen.<br />
Während des Essens konnten die Beauftragten<br />
für Chancengleichheit sich austauschen<br />
über Probleme und Gepflogenheiten<br />
an den verschiedenen <strong>Schulen</strong>.<br />
Die Referentin Frau Dr. Unterreiner,<br />
fachliche Beraterin für Beauftragte für<br />
Chancengleichheit am Regierungspräsidium<br />
Karlsruhe, konnte wegen einer Erkrankung<br />
leider nicht zur Veranstaltung<br />
kommen, sie hatte aber freundlicherweise<br />
ihre Unterlagen Christa Holoch zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Diese führte durch die Präsentation zur<br />
Jahresplanung der Beauftragten für<br />
Chancengleichheit, offene Fragen wurden<br />
im Plenum erörtert und einige ungeklärte<br />
Fragen <strong>werden</strong> an Frau Dr. Unterreiner<br />
weitergeleitet <strong>werden</strong>, wenn<br />
sie wieder gesund sein wird.<br />
Nach einer kurzen Kaffeepause ging eine<br />
Gruppe zum Workshop „Kommunikation<br />
und Gesprächsführung“ mit Amrei Kohler.<br />
Hier gab es viele Tipps mit Übungen<br />
zum aktiven Zuhören, zum günstigen<br />
äußeren Rahmen für ein Gespräch, Signalisieren<br />
und Erzeugen von Empathie,<br />
Gesprächskillern und zur Vorbereitung<br />
auf schwierige Gespräche.<br />
Im Workshop „Konfliktmanagement –<br />
Konflikt als Chance“ informierte Monika<br />
Heilmann über die Entstehung von Konflikten,<br />
Konfliktarten und Konfliktstufen<br />
sowie über Lösungsmöglichkeiten<br />
oder die Unmöglichkeit einer Lösung.<br />
Sie legte großen Wert darauf, dass Konflikte<br />
immer etwas in Bewegung setzen<br />
und positive Aspekte haben.<br />
Nach den Workshops verabschiedeten<br />
sich alle eilig, denn Schneefall hatte<br />
eingesetzt und jeder wollte sich schnell<br />
auf den zum Teil langen Heimweg machen.<br />
Am 27. September lädt Christa Holoch<br />
um 14.30 Uhr zu einem Treffen der BfC<br />
in die Geschäftsstelle des <strong>BLV</strong> ein, die<br />
Tagesordnung wird in einem der nächsten<br />
<strong>BLV</strong> Magazine veröffentlicht.<br />
Christa Holoch<br />
Junglehrer<br />
Gedankenaustausch in Mannheim<br />
v.l.n.r.: H. Huber, Prof. Dr. S. Matthäus, Prof. Dr. H. Ebner, M. Keinth, Ch. Löffler, Prof. Dr. Stock<br />
Am 19. Februar 2013 trafen sich die<br />
Mannheimer Wirtschaftspädagogikprofessoren<br />
Prof. Dr. Ebner, Prof. Dr. Matthäus<br />
und Prof. Dr. Seifried, zum regelmäßig<br />
stattfindenden Austausch mit den<br />
Vertretern des <strong>BLV</strong>, Michaela Keinath,<br />
Christian Löffler und Herbert Huber.<br />
Themenschwerpunkte des diesjährigen<br />
Treffens waren die Weiterentwicklung<br />
des Masterstudiengangs und aktuelle<br />
bildungspolitische Entwicklungen sowie<br />
die damit einhergehende Einstellungssituation<br />
der zukünftigen Lehramtsanwärter.<br />
Professor Ebner präsentierte außerdem<br />
ausgewählte Aspekte seiner OES-Evaluation,<br />
die dem Qualitätsmanagement<br />
an beruflichen <strong>Schulen</strong> durchaus positiven<br />
Einfluss nachweist. Das aktuelle<br />
Geschehen am Lehrstuhl sowie Forschungsschwerpunkte<br />
wurden uns bei<br />
diesem Treffen nicht nur präsentiert,<br />
sondern durch Frau Professor Stock von<br />
der Universität Graz ergänzt, die gerade<br />
zur Initiierung eines Studentenaustausches<br />
zwischen den Wirtschaftspädagogik-Universitäten<br />
angereist war und<br />
die Österreichischen Entwicklungen der<br />
beruflichen Bildung und universitären<br />
Ausbildung aufzeigen konnte.<br />
Michaela Keinath<br />
44<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Junglehrer<br />
„Sagen Sie mal, Herr Kretschmann ...“<br />
15.04.2012<br />
Start der<br />
Online-Petition<br />
13.06.2012<br />
Übergabe an den<br />
Landtag<br />
26.05.2012<br />
Ende der Online-Petition<br />
5.360 Unterschriften<br />
24.06.2012<br />
Bestätigung des<br />
Petitionseinganges<br />
Heute: ???<br />
... warum führen Sie unter obigem<br />
Motto eine Bürgersprechstunde für<br />
mehr Bürgerbeteiligung ein, während<br />
Petitionsanträge Monate lang verschleppt<br />
<strong>werden</strong>? Wo bleibt da Ihre<br />
Politik des Gehört<strong>werden</strong>s?<br />
Nachdem die Landesregierung im beruflichen<br />
Bereich nur 99 Lehrerstellen<br />
freigegeben hatte, startete das Referat<br />
Junglehrer des <strong>BLV</strong> am 15. April 2012 die<br />
Online-Petition „Mehr Lehrer für berufliche<br />
<strong>Schulen</strong>“. In den folgenden sechs<br />
Wochen unterzeichneten 5.360 Kollegen,<br />
Schüler, Eltern und Betriebe unser<br />
Anliegen. Die Petition wurde im Juni<br />
2012 an den Landtag übergeben.<br />
Was geschah seither? – NICHTS!!!<br />
Noch heute warten wir auf Antwort<br />
aus Stuttgart.<br />
Durch Ihre Unterstützung haben wir<br />
es geschafft und haben der Landesregierung<br />
2012 letztlich noch 680<br />
Lehrerstellen abgerungen! Dass diese<br />
Stellenanzahl bei einem damaligen Defizit<br />
von 4 % Unterrichtsausfall und einer<br />
Überstundenbugwelle von mehr als<br />
1.800 Deputaten nicht ausreichen würde,<br />
war damals schon absehbar.<br />
Heute, ein Jahr später, stehen wir schon<br />
wieder vor demselben Dilemma: Das Kultusministerium<br />
plant für das Jahr 2013<br />
mit 102 Neueinstellungen, für das Jahr<br />
2014 <strong>werden</strong> 156 Stellen in Aussicht gestellt.<br />
Diese Zahlen beweisen, dass sich das<br />
Kultusministerium trotz der Proteste<br />
und der Online-Petition inhaltlich<br />
und sachlich nicht ausreichend mit<br />
dem beruflichen Schulwesen, dessen<br />
Unterrichtsdefizit, der Arbeitsbelastung<br />
seiner Lehrkräfte und nicht zuletzt den<br />
Schülerzahlprognosen beschäftigt hat.<br />
Sieht für Sie so Wertschätzung Ihrer<br />
Arbeit aus?<br />
Hat sich Ihre Arbeitsbelastung im<br />
vergangenen Jahr reduziert?<br />
Hat Ihr Arbeitgeber Maßnahmen zum<br />
Schutz Ihrer Gesundheit ergriffen?<br />
Wurde Ihre Schule mit ausreichend<br />
neuen Kollegen versorgt?<br />
Wenn Sie sich wünschen, dass sich dies<br />
im kommenden Schuljahr 2013/14 ändert,<br />
dann <strong>werden</strong> Sie selbst aktiv und<br />
bauen Sie Ihre Überstunden ab! Bedenken<br />
Sie ebenfalls: Ihre bislang aufgebauten<br />
Überstunden sind rechtlich nicht<br />
abgesichert. Es gibt lediglich ein Gentleman-Agreement<br />
mit der Landesregierung<br />
diese nicht einfach zu streichen.<br />
Christine Hammer<br />
Michaela Keinath<br />
Christine<br />
Hammer<br />
Michaela<br />
Keinath<br />
Bauen Sie im kommenden Jahr die Überstunden ab!<br />
Es können maximal zwei Überstunden angeordnet <strong>werden</strong>!<br />
Sorgen Sie sich um Ihre Gesundheit und erzwingen Sie Neueinstellungen!<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 45
Junglehrer<br />
Seminar Karlsruhe:<br />
<strong>BLV</strong> stellt sich den neuen Referendaren vor<br />
Am Montag, 21. Januar 2013, fand auf<br />
Einladung von Herrn Prof. Dr. Döbber die<br />
traditionelle Vorstellung der Verbände<br />
am Staatlichen Seminar für Didaktik und<br />
Lehrerbildung (Berufliche <strong>Schulen</strong>) in<br />
Karlsruhe für die neuen Referendare des<br />
Kurses R13 statt.<br />
Der <strong>BLV</strong> wurde durch das bewährte nordbadische<br />
„Seminar-Team“ – eine Mischung<br />
aus Bezirkspersonalräten und<br />
Mitgliedern des Referates Junglehrer<br />
vertreten. Im Einsatz waren: Marion Peter,<br />
Hans Hendel, Thomas Speck, Michaela<br />
Keinath, Christian Löffler und Christine<br />
Hammer.<br />
Nordbadisches Seminar-Team: Marion Peter, Michaela Keinath, Christine Hammer, Thomas<br />
Speck, Christian Löffler, Hans Hendl<br />
Großen Anklang bei den Referendaren<br />
fand die Powerpoint-Präsentation (vorgestellt<br />
von Michaela Keinath und Christian<br />
Löffler) mit den Angeboten und<br />
Leistungen des <strong>BLV</strong>. Hierbei punktete<br />
der <strong>BLV</strong> insbesondere mit seinem direkten<br />
Einsatz für die Referendare, z.B. mit<br />
der Online-Petition „Mehr Lehrer für berufliche<br />
<strong>Schulen</strong>“ oder auch dem Bericht<br />
im SWR-Fernsehen. Der <strong>BLV</strong> konnte sich<br />
ganz klar als DER Vertreter der berufli-<br />
Hans Hendl im Gespräch mit einem Referendachen<br />
<strong>Schulen</strong> präsentieren. Denn nur er<br />
ist der kostengünstige, leistungsstarke<br />
„Spezialist“ für alle Bereiche und Lehrer<br />
des beruflichen Schulwesens.<br />
Im Anschluss an die Vorstellung beider<br />
Verbände im großen Saal vor allen<br />
Referendaren bestand die Möglichkeit,<br />
in Einzelgesprächen noch individuelle<br />
Fragen zu klären. Diese Fragen bezogen<br />
sich allgemein auf das Referendariat,<br />
die dahinter stehenden Ängste und<br />
Sorgen, aber auch die Bereiche Versicherungen,<br />
Rechtsberatung, Betreuung<br />
durch Verbandsbeauftragte an den<br />
<strong>Schulen</strong> und auf die Informationsmaterialien.<br />
Durch die ansprechende, persönliche<br />
Verbandspräsentation und das<br />
leidenschaftliche Engagement unserer<br />
<strong>BLV</strong>´ler waren viele Referendare an einer<br />
Mitgliedschaft interessiert – einige<br />
ließen es sich nicht nehmen und traten<br />
gleich dem <strong>BLV</strong> bei. Vielen Dank hierfür<br />
und herzlich willkommen!<br />
Wir wünschen allen Referendarinnen<br />
und Referendaren einen guten Start und<br />
viel Erfolg im Vorbereitungsdienst!<br />
Christine Hammer<br />
Vorstellung des <strong>BLV</strong> bei<br />
den Referendaren am Seminar Freiburg<br />
Am Montag, den 4. Februar und am Mittwoch,<br />
den 20. Februar fanden die Vorstellungen<br />
des <strong>BLV</strong> am Seminar Freitag<br />
statt. Die Vorstellung am 4.2.2013 war<br />
für die Wirtschafts- und Technikpädagogen<br />
sowie für die „Allgemeinbildner“ reserviert.<br />
Am 20.02.2013 wurde der <strong>BLV</strong><br />
den „Direkteinsteigern“ vorgestellt.<br />
Die beiden Präsentationstermine, an<br />
denen der <strong>BLV</strong> die Möglichkeit hatte,<br />
sich vorzustellen, wurden von den Referendaren<br />
sehr gut angenommen und<br />
daher konnten viele angehende Lehrer<br />
erreicht <strong>werden</strong>. Der <strong>BLV</strong> hatte reichlich<br />
Werbematerial – wie Taschen, Blöcke<br />
und die allseits beliebten „Zeigefinger“<br />
– sowie den USB-Stick mit den Unterlagen<br />
für Schulrecht & Schulorganisation<br />
mitgebracht, welche uns von den Referendaren<br />
bereits vor der Präsentation<br />
nahezu aus den Händen gerissen wurden.<br />
Fabian<br />
Jutt<br />
Die Präsentation wurde von Tina Stark,<br />
Kersten Schröder und Fabian Jutt durchgeführt.<br />
Im Anschluss an die Vorstellung<br />
gab es sehr viele Fragen von den<br />
interessierten Referendaren, die von<br />
den drei Referenten umfassend beant-<br />
46<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Junglehrer<br />
wortet <strong>werden</strong> konnten. Insbesondere<br />
die Themen Einstellung nach dem Referendariat,<br />
die Zukunft des Beamtenstatus<br />
und die allgemeine Entwicklung<br />
der beruflichen <strong>Schulen</strong> im Zuge der Einführung<br />
der Gemeinschaftsschule sowie<br />
der demographische Wandel bewegte<br />
die angehenden Lehrer. Dadurch gelang<br />
man recht zügig zu einer breit gefächerten<br />
bildungspolitischen Diskussion.<br />
Hierbei kristallisierte sich heraus, dass<br />
die Referendare an beruflichen <strong>Schulen</strong><br />
nicht besonders positiv in die Zukunft<br />
blicken, da sie Sorge haben, keine Stelle<br />
nach dem Referendariat zu bekommen.<br />
Die Vertreter des <strong>BLV</strong> verwiesen in diesem<br />
Kontext nochmals auf die Aktionen<br />
des <strong>BLV</strong> und insbesondere des Referats<br />
„Junglehrer“, das durch verschiedene<br />
Aktionen wie die Protestkartenaktion<br />
und den Petitionsantrag die angekündigten,<br />
sehr niedrig ausfallenden Stellenkontingente<br />
der vergangenen Jahre<br />
erhöhen konnte. Ebenso sicherten die<br />
Referenten des <strong>BLV</strong> zu, weiter für die benötigten<br />
Lehrerstellen sowie den Abbau<br />
der Bugwellenstunden einzutreten.<br />
Viele positive Rückmeldungen zu der<br />
Präsentation und Eintritte vieler Referendare<br />
in den <strong>BLV</strong> bestärken die Referenten<br />
in ihrer Arbeit und motivieren<br />
diese, sich weiter im <strong>BLV</strong> sowie für dessen<br />
Positionen in bildungspolitischen<br />
Fragen einzubringen.<br />
Abschließend möchten wir uns noch bei<br />
der Seminarleitung – Herrn Vogelbacher<br />
und Herrn Prost – für die Moderation<br />
vor, während und nach der Vorstellung<br />
und Diskussion bedanken.<br />
Fabian Jutt<br />
Telefon-Hotline des Referat Junglehrer:<br />
Was soll aus mir <strong>werden</strong>? Wie geht es weiter? ...<br />
Viele junge Referendarinnen und Referendare<br />
plagt die Ungewissheit, was aus<br />
ihnen wird, wenn auch die diesjährige<br />
Einstellungsrunde so knapp bemessen ist<br />
wie im vergangenen Jahr. Soll ich mich in<br />
den benachbarten Bundesländern bewerben?<br />
Wie sehen dort meine Chancen aus?<br />
Oder soll ich mich für die freie Wirtschaft<br />
bewerben, obwohl ich doch so gerne junge<br />
Menschen unterrichten würde? Dies<br />
waren Fragen, die am 16.03.2013 im Rahmen<br />
der Junglehrer-Hotline thematisiert<br />
wurden. Der rege Zuspruch der Hotline<br />
bestätigte aber ebenfalls, dass selbst<br />
nach der Einstellung die Nöte der jungen<br />
Kolleginnen und Kollegen groß ist,<br />
denn neben den Themen Probezeit und<br />
Lebenszeitverbeamtung wurde intensiv<br />
nachgefragt, inwieweit man als „Neuer“<br />
zusätzlichen Arbeiten im Rahmen von<br />
OES und schulverwaltenden Tätigkeiten<br />
zu einem vollen 25-Stunden-Deputat<br />
übernehmen muss oder wann man „nein“<br />
sagen kann, ohne mit Repressalien seitens<br />
der Schulleitung rechnen zu müssen.<br />
Einstimmig empfahlen die Hotline-<br />
Telefonierer Christine Hammer, Michaela<br />
Keinath und Thomas Speck, unterstützt<br />
vom stellvertretenden Vorsitzenden des<br />
BPR Hans Hendl und Ehrenjunglehrer<br />
Gerd Gräber, in diesen Fällen ein offenes<br />
Gespräch mit der Schulleitung zu suchen<br />
und zu signalisieren, dass Arbeiten gerne<br />
übernommen <strong>werden</strong>, dass jedoch auch<br />
die Grenzen der eigenen Belastbarkeit<br />
nur zeitweilig überschritten <strong>werden</strong> können,<br />
ohne die persönliche Gesundheit zu<br />
gefährden. Passend dazu waren natürlich<br />
sowohl die Themen Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
im Allgemeinen als auch die<br />
private Vorsorge in Form von z.B. Dienstunfähigkeitsversicherung<br />
oder auch Elternzeitregelungen<br />
besonders nachgefragt<br />
an der Hotline.<br />
Fazit:<br />
Die Telefon-Hotline war ein voller Erfolg,<br />
da unsere Referendarinnen und<br />
Referendare ihre Sorgen um ihre Einstellungschancen<br />
ansprechen und die<br />
Mitglieder des Hotline-Teams individuell<br />
auf die Probleme der jungen Kolleginnen<br />
und Kollegen eingehen konnten. Leider<br />
müssen wir auch in diesem Jahr feststellen,<br />
dass wir wiederholt für mehr<br />
Einstellungen kämpfen müssen, um die<br />
Unterrichtsversorgung zu verbessern,<br />
aber auch um die Gesundheit unserer<br />
Kolleginnen und Kollegen zu schützen.<br />
Michaela Keinath<br />
In Aktion: Michaela Keinath, Thomas Speck<br />
Nach getaner Arbeit: Gerd Gräber (li.), Christine Hammer, Hans Hendl<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 47
Lehrkräfte i.A. (Arbeitnehmer/innen)<br />
Tarifeinigung mit Schmerz: Keine Entgeltordnung<br />
für tarifbeschäftigte Lehrkräfte<br />
In den diesjährigen Tarifverhandlungen<br />
haben sich der Deutsche Beamtenbund<br />
Tarifunion (DBB Tarifunion) als Vertreter<br />
der Arbeitnehmerseite und Dachorganisation<br />
des <strong>BLV</strong> sowie die Tarifgemeinschaft<br />
deutscher Länder auf einen Tarifabschluss<br />
geeinigt. Hier das Ergebnis:<br />
lineare Erhöhung des Tabellenentgelts<br />
des TV-L:<br />
ab 1. Januar 2013 um 2,65 v.H.<br />
lineare Erhöhung des Tabellenentgelts<br />
des TV-L:<br />
ab 1. Januar 2014 um weitere 2,95<br />
v.H.<br />
Urlaub:<br />
Alle Beschäftigten erhalten einen<br />
einheitlichen Urlaubsanspruch von<br />
30 Arbeitstagen jährlich.<br />
Befristete Arbeitsverhältnisse:<br />
Die Tarifvertragsparteien <strong>werden</strong><br />
ihre Gespräche über die Befristungspraxis<br />
im Länderbereich fortsetzen.<br />
Inkrafttreten: 1. Januar 2013<br />
Laufzeit: 24 Monate bis 31. Dezember<br />
2014<br />
Forderung nach Grundtarifierung Lehrkräfte<br />
i. A.:<br />
Eine Hypothek bleibt weiterhin die<br />
tarifliche Eingruppierung der Lehrerinnen<br />
und Lehrer. Das Angebot der<br />
TdL, lediglich den Bereich der Erfüller<br />
sowie einen marginalen Teil der<br />
Nichterfüller, bei gleichzeitiger Vereinbarung<br />
einer Friedenspflicht, zu<br />
tarifieren, war für alle Vertreter der<br />
Arbeitnehmerseite inakzeptabel. Ein<br />
entsprechendes, zwischenzeitliches<br />
Angebot wurde durch die TdL wieder<br />
zurückgezogen. Letztlich weigerten<br />
sich die Arbeitgeber, einen Einstieg<br />
in eine Entgeltordnung für den Lehrkräftebereich<br />
zu tarifieren.<br />
Eine zentrale Forderung des DBB<br />
Tarifunion in der Tarifrunde 2013 war,<br />
wie in den Jahren zuvor, auch endlich<br />
eine Entgeltordnung für Lehrkräfte zu<br />
erreichen. Eine Grundtarifierung war<br />
bei diesen Verhandlungen wieder nicht<br />
möglich. Das vorgelegte Angebot der<br />
Arbeitgeber zur Lehrereingruppierung<br />
konnte von der Arbeitnehmerseite in<br />
keinster Weise akzeptiert <strong>werden</strong>. Es<br />
handelte sich hierbei lediglich um das<br />
Angebot, welches die Arbeitgeberseite<br />
bereits bei der Tarifrunde 2011 auf<br />
den Tisch gelegt hatte. Die Landesregierungen<br />
können folglich weiterhin<br />
nach Gutdünken die Eingruppierungen<br />
der Lehrerinnen und Lehrer im Arbeitnehmerverhältnis<br />
(Angestellte) selbst<br />
einseitig festlegen. Der <strong>BLV</strong> kann jedoch<br />
nicht akzeptieren, dass immer<br />
haushaltspolitische Gründe angeführt<br />
<strong>werden</strong> und somit den Lehrkräften das<br />
tarifpolitische Recht auf einen eigenen<br />
Tarifvertrag nicht zugestanden wird. Wir<br />
<strong>werden</strong> weiter um einen eigenständigen<br />
Eingruppierungstarifvertrag kämpfen<br />
Harry<br />
Kretschmann<br />
und die Abgeordneten weiterhin über<br />
die Hintergründe der ungleichen Entlohnung<br />
von Lehrerinnen und Lehrern<br />
im Arbeitnehmerverhältnis im Vergleich<br />
zur Beamtenbesoldung informieren und<br />
für die Sache versuchen zu gewinnen,<br />
damit dieses große Ärgernis nicht mehr<br />
allzu lange Bestand hat und die Tarifgemeinschaft<br />
deutscher Länder (TdL) sich<br />
endlich vorwärts bewegt und ernsthaft<br />
über einen Einstieg in eine Entgeltordnung<br />
für Lehrkräfte im Arbeitnehmerverhältnis<br />
verhandlungsbereit ist.<br />
Es ist jedoch jetzt an der Zeit, es darf<br />
nicht bis zur nächsten Tarifrunde in<br />
zwei Jahren gewartet <strong>werden</strong>. Unsere<br />
Dachorganisation, DBB Tarifunion, sowie<br />
die anderen Gewerkschaften haben<br />
dies bereits angekündigt und ihren Willen<br />
sowie die Verhandlungsbereitschaft<br />
bekundet, sie <strong>werden</strong> weiter ihren Druck<br />
auf die Arbeitgeber ausüben. Dazu bedarf<br />
es der Solidarität aller, gegebenenfalls<br />
auch in einen Streik einzutreten,<br />
damit ein Einstieg in eine Entgeltordnung<br />
für Lehrerinnen und Lehrer im Arbeitnehmerverhältnis<br />
erreicht wird.<br />
Harry Kretschmann<br />
Pensionärinnen und Pensionäre Landesbezirk Nordbaden<br />
Einladung<br />
zu unserer Veranstaltung in Mannheim<br />
mit Barockschloss<br />
am Dienstag, 28. Mai 2013.<br />
Was ist geplant?<br />
10:00 Uhr: Treffpunkt vor dem Mannheimer<br />
Schloss am Eingang Ehrenhof.<br />
Eine der größten Barockanlagen<br />
Deutschlands. Führung durch unseren<br />
Kollegen Eberhard Grießhaber.<br />
12:30 Uhr: Beisammensein und Mittagstisch<br />
im Andechser Mannheim, N2,<br />
10 (Telefon: 0621/101618)<br />
14:30 Uhr: Besichtigung der Schlosskirche<br />
und der Jesuitenkirche. Führung<br />
durch Eberhard Grießhaber.<br />
15:30 Uhr: Ausklang bei Kaffee und Kuchen<br />
Anmeldungen bis 24. Mai 2013 beim<br />
Vorsitzenden: Günther Prokopy, Danziger<br />
Str. 2, 76307 Karlsbad, Tel. 07202/<br />
5478<br />
Stellvertreter: Karlheinz Spitz, Weiherbergstr.<br />
26, 76646 Bruchsal, Tel. 07251/<br />
14915.<br />
Besuchen Sie die Internetseite: www.<br />
mannheim.de<br />
Um Sie persönlich einladen zu können,<br />
bittet Ihr Vorstand um die Bekanntgabe<br />
ihrer E-Mail-Adresse an gug.prokopy@<br />
hotmail.de<br />
48<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Pensionärinnen und Pensionäre Landesbezirk Nordbaden<br />
Rückmeldeabschnitt für die Veranstaltung in Nordbaden<br />
Ich nehme teil:<br />
Name, Vorname, Fachbereich<br />
mit Partnerin oder Partner<br />
Tel. / E-Mail:<br />
Pensionärinnen und Pensionäre Landesbezirk Südbaden<br />
Einladung<br />
Datum: Donnerstag, 4.7.2013<br />
Ort:<br />
Emmendingen (vormittags<br />
Stadtzentrum, nachmittags<br />
Gew./Hausw./Sozialpfl.<strong>Schulen</strong><br />
GHSE, Jahnstraße 12)<br />
Uhrzeit: 10:00 Uhr bis<br />
voraussichtlich 16:30 Uhr<br />
Programm:<br />
1. Führung durch Emmendingen am Vormittag<br />
2. Gemeinsames Mittagessen<br />
3. Vortrag am Nachmittag unter Einbeziehung<br />
der Zuhörer:<br />
Alzheimer, Demenz - was tun? Krankeitsbild/Umgang<br />
und Kommunikationsmuster<br />
mit Erkrankten anhand<br />
biographischer Erinnerungspflege<br />
und Türöffner/Schlüsselwörter<br />
Referentin:<br />
Frau Elfriede Marino, Fachkraft für Gerontopsychiatrie,<br />
Stationsleiterin in<br />
einer beschützenden Station mit an<br />
Demenz Erkrankten, Dozentin am Belcheninstitut-Steinen<br />
Organisatorisches<br />
Anmeldung unter Angabe der Programmteile<br />
(1. und / oder 2. und / oder<br />
3.), an denen sie teilnehmen möchten,<br />
bitte bis 15.6.2013 an Dr. Christina<br />
Weis, vorzugsweise per Mail:<br />
c.weis@blv-bw.de, (Ritterstr. 6 c, 77948<br />
Friesenheim).<br />
Gäste sind herzlich willkommen.<br />
Mit der Zusage erhalten Sie die Einzelheiten<br />
über Uhrzeiten, Anfahrt/Treffpunkt<br />
und Mittagstisch, Unkostenbeitrag<br />
.<br />
Wir freuen uns auf dieses kulturelle und<br />
gesundheitlich-psychologisch-menschliche<br />
Angebot und würden gerne in einen<br />
Austausch mit Ihnen eintreten.<br />
H. Brenneis<br />
Dr. Chr. Weis<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 49
Personalvertretung<br />
Alle Jahre wieder –<br />
2013 auf der Schwäbischen Alb<br />
Erfahrungsaustausch aller HPR und BPR- Personalvertreter/innen des <strong>BLV</strong><br />
Das <strong>BLV</strong>-Referat „Personalvertretung“<br />
veranstaltet alljährlich eine Klausurtagung<br />
für alle <strong>BLV</strong>-Personalrätinnen und<br />
<strong>BLV</strong>-Personalräte in den Bezirkspersonalräten<br />
und im Hauptpersonalrat. Dieses<br />
Forum über die RP-Grenzen hinweg<br />
ist eine bewährte und geschätzte Gelegenheit,<br />
Informationen und Erfahrungen<br />
auszutauschen und zu bestimmten<br />
Themen gemeinsame Positionen und<br />
Vorgehensweisen abzusprechen.<br />
Als Vorsitzende dieses <strong>BLV</strong>-Referats ist<br />
es mir dabei ein besonderes Anliegen,<br />
dass zum einen für Fachvorträge und Diskussionsbeiträge<br />
genügend Zeit bleibt,<br />
aber auch das persönliche Gespräch, der<br />
Gedankenaustausch zwischen den Kolleginnen<br />
und Kollegen aus den Stufenvertretungen<br />
nicht zu kurz kommt.<br />
Schwerpunktthemen der Tagung 2013:<br />
die Unterrichtsversorgung im laufenden<br />
SJ 2012/13 und die bisher bekannten<br />
Stellenzuweisungen zum SJ<br />
2013/14<br />
die Lehrerarbeitszeit in all ihren Facetten<br />
(Mehrarbeit, Blockunterricht,<br />
tägliche Höchstarbeitszeiten, Regelungen<br />
des KM zur Eindämmung der<br />
Überstundenbugwelle,…)<br />
die Entwicklung der Lehrerfortbildungsmittel:<br />
insbesondere vor dem<br />
Hintergrund der Kürzungen bei den<br />
regionalen Lehrerfortbildungsmitteln<br />
und der Streichung von Akademieveranstaltungen<br />
die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz:<br />
aktueller Stand eines<br />
ganzheitlichen Gesundheitsmanagements,<br />
die Vorbereitung einer<br />
zweiten personenbezogenen Gefährdungsbeurteilung,<br />
die bevorstehende<br />
sicherheitstechnische Begehung der<br />
<strong>Schulen</strong> durch die Fachkräfte für Arbeitssicherheit<br />
(FASI)<br />
beabsichtigte Novellierung des Landespersonalvertretungsgesetzes<br />
(LPVG)<br />
dienstrechtlich relevante Themen für<br />
die BPR und für den HPR (Verbeamtungsgrenzen,<br />
Probezeit, Einstufung<br />
in die Grundgehaltstabelle,…)<br />
die regionale <strong>Schulen</strong>twicklung/Bildungsregionen:<br />
neueste politische<br />
Entwicklungen und Handlungsmöglichkeiten<br />
für die Personalvertretung<br />
tarifrechtliche Angelegenheiten: Tarifrunde<br />
2013, Eingruppierungsrichtlinien<br />
u. a.<br />
Änderungen bei der Zulassung zur<br />
Aufstiegsqualifizierung für Technische<br />
Lehrkräfte<br />
das Schwerbehindertenrecht: Umsetzung<br />
des Betrieblichen Eingliederungsmanagements<br />
(BEM) und Integrationsvereinbarungen<br />
Allen Akteurinnen und Akteuren, die zum<br />
Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen<br />
haben, sei an dieser Stelle nochmals<br />
ein herzliches Dankeschön gesagt.<br />
„Nur gemeinsam sind wir stark“ hat sich<br />
auch dieses Mal wieder bewährt.<br />
Iris Fröhlich<br />
50<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Arbeitskreis Schwerbehinderte<br />
Arbeitsintensive Sitzung zum Jahresbeginn<br />
„Halbes Jahr – Betriebliches Eingliederungsmanagement<br />
an Beruflichen <strong>Schulen</strong>“<br />
AK Schwerbehinderte v. l. Helmut Mayer, Gisela Wöhrle, Karin Hartl und Konrad Demmig<br />
Wie gewohnt begrüßte Konrad Demmig<br />
als Leiter des AK „Schwerbehinderte“ die<br />
Anwesenden zur insgesamt vierten Sitzung<br />
ganz herzlich. Diesmal setzten sich<br />
die Teilnehmer des Arbeitskreises intensiv<br />
mit dem Schwerpunktthema „Umsetzung<br />
des Betrieblichen Eingliederungsmanagements<br />
an Beruflichen <strong>Schulen</strong>“ auseinander.<br />
Nach zweistündiger Sitzung hatten<br />
wir das Konzept „Kranke Lehrerin / kranker<br />
Lehrer – was nun?“ fortgesetzt und<br />
zusammengestellt. Die nächste Sitzung<br />
wird Anfang Juli wieder in der angenehmen<br />
Atmosphäre der <strong>BLV</strong>-Geschäftsstelle<br />
stattfinden und wir freuen uns auf das<br />
nächste Treffen, auch wenn wieder viel<br />
Arbeit auf uns wartet.<br />
Konrad Demmig<br />
SonaTech_91x60_SonaTech_91x60 03.03.13 22:02 Seite 1<br />
Anzeigen / Presse-Information<br />
Lärm in <strong>Schulen</strong> geht auf die<br />
Stimme und die Stimmung<br />
Mit den QuietLine-Platten sorgt die Firma Sonatech,<br />
Memmingen, für Ruhe. Die Platten <strong>werden</strong> von der<br />
Decke abgehängt und bieten in Kombination mit einem<br />
umlaufenden Aluminiumrahmen ein ansprechendes Erscheinungsbild.<br />
Damit fügt sich das Akustik-Element<br />
gut in die Gestaltung eines Raumes ein. Um die<br />
perfekte Lösung zu finden analysieren die Mitarbeiter<br />
die Gegebenheiten individuell und führen hierfür<br />
Schallmessungen durch.<br />
www.sonatech.de<br />
Presse-Information<br />
Debeka lehnt Pläne einer Bürgerversicherung entschieden ab<br />
Die Pläne der SPD, Grünen und Linken, eine einheitliche Bürgerversicherung einzuführen, <strong>werden</strong><br />
von der Debeka, Deutschlands größter privater Krankenversicherung, entschieden abgelehnt. Uwe<br />
Laue, der Vorstandsvorsitzende der Debeka, erläutert dazu: „Es wird Zeit, dass die auf den ersten<br />
Blick so gerechte und solidarische Bürgerversicherung als das entlarvt wird, was sie ist, nämlich eine<br />
Sackgasse.“ Die Einbeziehung von Beamten und anderen Privatversicherten in die Bürgerversicherung<br />
löse kein einziges Problem der gesetzlichen Krankenversicherung. Es sei naiv zu glauben, man könne<br />
ein chronisch defizitäres System dadurch retten, dass man die Basis seiner Versicherten verbreitert.<br />
„Ein untergehendes Boot kann man auch nicht retten, indem man weitere Menschen hineinsetzt, die<br />
zwar vorübergehend rudern, aber letztlich das Boot durch ihr Gewicht nur noch schneller untergehen<br />
lassen. Ohne ideologische Scheuklappen betrachtet ist augenscheinlich, dass ein Nebeneinander von<br />
gesetzlicher und privater Krankenversicherung systemstabilisierende Wirkung hat, weil zumindest<br />
die privat Krankenversicherten durch den Aufbau von Alterungsrückstellungen Vorsorge für ihr Alter<br />
treffen. Konsequenterweise müsste man vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung mehr<br />
Menschen die Möglichkeit geben, sich privat krankenzuversichern, als sie in ein Einheitssystem zu<br />
zwingen. Wohin das führt, zeigt der Blick nach Großbritannien. Ohne funktionierenden Wettbewerb<br />
entscheidet letztlich die Kassenlage, ob eine Behandlung wirtschaftlich vertretbar ist. Wer eine<br />
Bürgerversicherung will, muss auch mit solchen Entwicklungen rechnen."<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 51
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Kranke Lehrerin / kranker Lehrer – was nun?<br />
(Teil 4)<br />
Informationsanspruch des Personalrats beim Betrieblichen Eingliederungsmanagement<br />
(BEM) - Das geht alle Beamten und Arbeitnehmer an!<br />
Der neueste Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts<br />
vom 04. September<br />
2012 - BVerwG 6 P 5.11 besagt, dass die<br />
Dienststelle verpflichtet ist, einem<br />
Mitglied des Personalrats regelmäßig<br />
die Namen derjenigen Beschäftigten<br />
mitzuteilen, denen ein betriebliches<br />
Eingliederungsmanagement anzubieten<br />
ist, und Einsicht in das Hinweisschreiben<br />
an die betroffenen Beschäftigten<br />
zu gewähren. Dieser neue Beschluss<br />
hat das Thema „Informationsanspruch<br />
des Personalrats beim BEM“ den<br />
Beschluss des BVerwG vom 23.06.2010<br />
- BVerwG 6 P 8.09 konkretisiert. Der Flyer<br />
„BEM auf einen Blick“, der von der<br />
Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungen<br />
bei den obersten<br />
Landesbehörden in Baden-Württemberg<br />
(AGSV BW) zur Verfügung gestellt ist,<br />
steht mit dem neuen Beschluss völlig im<br />
Einklang.<br />
Das Ziel der AGSV BW, in der sich Haupt-,<br />
Gesamt- und örtliche Vertrauenspersonen<br />
schwerbehinderter Menschen aus<br />
der baden-württembergischen Landesverwaltung<br />
zusammengeschlossen haben,<br />
ist es, das Bewusstsein für die Bedürfnisse<br />
schwerbehinderter Menschen<br />
im Beschäftigungsverhältnis zu schärfen,<br />
deren positives Leistungsvermögen<br />
herauszustellen, Benachteiligungen<br />
und Vorbehalte abzubauen und die Inklusion<br />
der Menschen mit Behinderung<br />
zu stärken.<br />
Auf der Grundlage des AGSV-Flyers<br />
„BEM auf einen Blick“ sieht es für Berufliche<br />
<strong>Schulen</strong> wie folgt aus:<br />
1. Wofür steht BEM?<br />
BEM steht für Betriebliches Eingliederungsmanagement<br />
und ist als ein für<br />
alle Arbeitgeber verbindliches Verfahren<br />
in § 84 Abs. 2 Sozialgesetzbuch - Neuntes<br />
Buch - (SGB IX) normiert.<br />
2. Wozu dient das BEM?<br />
BEM ist ein strukturiertes Erörterungsverfahren,<br />
in dem Lösungen gefunden<br />
<strong>werden</strong> sollen, um nach längerer Arbeitsunfähigkeit<br />
eine möglichst dauerhafte<br />
Eingliederung zu erreichen. Mit<br />
Hilfe des BEM soll die Dienstunfähigkeit<br />
möglichst frühzeitig beendet, erneuter<br />
Dienstunfähigkeit vorgebeugt und der<br />
Arbeitsplatz erhalten bzw. die Gefahr<br />
von Dienstunfähigkeit oder auch begrenzter<br />
Dienstfähigkeit (Teildienstfähigkeit)<br />
abgewendet <strong>werden</strong>.<br />
3. Für wen gilt das BEM?<br />
Das BEM gilt für alle Beschäftigten eines<br />
Betriebes oder einer Behörde, also für<br />
alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,<br />
Beamtinnen und Beamte, Auszubildende<br />
(auch Referendare) etc. und unabhängig<br />
davon, ob sie schwerbehindert<br />
sind oder nicht.<br />
4. Wo befinden sich die offiziellen<br />
und aktuellen Informationen über das<br />
BEM?<br />
Die Materialien zum offiziellen BEM können<br />
Sie beim Regierungspräsidium oder<br />
bei der Schulleitung anfordern oder unter<br />
www.schwerbehindertenvertretungschule-bw.de<br />
herunterladen.<br />
5. Wer führt das BEM durch?<br />
An der Durchführung sind neben der<br />
Schulleitung der Personalrat und die<br />
Schwerbehinderten-vertretung beteiligt.<br />
Weitere Teilnehmer/innen können<br />
auf Wunsch der betroffenen Lehrkraft<br />
einbezogen <strong>werden</strong>.<br />
6. Wann findet das BEM statt?<br />
Das BEM ist durchzuführen, wenn Beschäftigte<br />
innerhalb eines Jahres länger<br />
als sechs Wochen ununterbrochen oder<br />
wiederholt arbeitsunfähig waren und<br />
der Durchführung des BEM zugestimmt<br />
haben.<br />
7. Welche Rechte hat eine erkrankte<br />
Lehrkraft?<br />
Einer Durchführung des BEM muss die/<br />
der Betroffene ausdrücklich (schriftlich)<br />
zustimmen.<br />
Diese Zustimmung kann zu jedem<br />
Zeitpunkt des Verfahrens (schriftlich,<br />
formlos) widerrufen <strong>werden</strong>, das Verfahren<br />
ist dann abzubrechen.<br />
Die Gesprächsteilnehmer/innen <strong>werden</strong><br />
möglichst einvernehmlich zwischen<br />
Schulleiter/in und der/dem Betroffenen<br />
festgelegt.<br />
Über die vereinbarten Maßnahmen<br />
und Verabredungen wird ein Kurzprotokoll<br />
erstellt, das in die "BEM-Akte"<br />
aufgenommen wird. Das Protokoll<br />
wird mit den Gesprächsteilnehmern<br />
abgestimmt. Die/der Betroffene erhält<br />
eine Kopie des Protokolls.<br />
8. Was bedeutet „innerhalb eines Jahres“?<br />
Diese Jahresfrist bezieht sich nicht auf<br />
das Kalenderjahr und auch nicht auf das<br />
Schuljahr. Sie bezieht sich nur darauf,<br />
ob die betroffene Person in den letzten<br />
zwölf Monaten insgesamt länger als<br />
sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt<br />
arbeitsunfähig war.<br />
9. Wie berechnet sich die Frist von<br />
sechs Wochen?<br />
Erteilt eine Lehrkraft z. B. an fünf Tagen<br />
in der Woche Unterricht, ist die<br />
maßgebliche Grenze bei insgesamt 30<br />
Tagen krankheitsbedingter Abwesenheit<br />
erreicht, bei einer Teilzeitkraft mit drei<br />
Unterrichtstagen in der Woche bei insgesamt<br />
18 Tagen.<br />
10. Was zählt als Krankheitstage?<br />
Bei der genannten Fristberechnung zählen<br />
auch Tage von Kurzzeiterkrankungen<br />
mit, an denen die betroffene Person<br />
ohne AU-Bescheinigung krankgemeldet<br />
ist. Ob die Arbeitsunfähigkeitszeiten<br />
ihren Grund in einer oder mehreren unterschiedlichen<br />
Erkrankungen haben, ist<br />
unerheblich. Ob tatsächlich auch Tage,<br />
an denen Kuren, Rehabilitationsmaßnahmen<br />
oder bereits eine stufenweise<br />
Wiedereingliederung durchgeführt <strong>werden</strong>,<br />
zu berücksichtigen sind, wird kontrovers<br />
diskutiert. Jedenfalls handelt es<br />
sich hierbei bereits um Maßnahmen mit<br />
präventivem Charakter.<br />
11. Muss die betroffene Person die<br />
Krankheitsdiagnose mitteilen?<br />
Nein, dazu besteht keine Verpflichtung.<br />
Soweit im BEM-Verfahren medizinische<br />
Diagnosen relevant <strong>werden</strong> könnten,<br />
um einen Lösungsansatz zu finden, wird<br />
empfohlen, den Betriebsarzt einzubinden.<br />
Ärztliche Diagnosen sowie Daten<br />
zur Gesundheitsprognose können auf<br />
52<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Arbeitskreis Schwerbehinderte<br />
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<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 53
Arbeitskreis Schwerbehinderte<br />
diesem Weg vertraulich erörtert <strong>werden</strong>,<br />
soweit dies unabweisbar erforderlich<br />
ist. Sie dürfen vom Betriebsarzt nicht<br />
ohne Einverständnis und ohne Entbindung<br />
von der Schweigepflicht durch die<br />
betroffene Person anderen am BEM-Verfahren<br />
Beteiligten zugänglich gemacht<br />
<strong>werden</strong>.<br />
12. Ist für die Durchführung des BEM<br />
die Zustimmung der betroffenen Person<br />
erforderlich?<br />
Ja, die Zustimmung ist für alle Verfahrensschritte<br />
erforderlich. Die betroffene<br />
Person ist auf die Ziele des betrieblichen<br />
Eingliederungsmanagements hinzuweisen.<br />
Über Art und Umfang der hierfür erhobenen<br />
Daten muss informiert <strong>werden</strong>.<br />
Vor einem weiteren Schritt ist zunächst<br />
die schriftliche Einwilligung der betroffenen<br />
Person erforderlich. Die einmal<br />
erteilte Zustimmung kann jederzeit widerrufen<br />
<strong>werden</strong>.<br />
13. Welches Informationsrecht hat<br />
der Personalrat?<br />
Der Personalrat und bei schwerbehinderten<br />
Betroffenen zusätzlich auch die<br />
Schwerbehindertenvertretung haben<br />
darüber zu wachen, dass der Arbeitgeber<br />
seine BEM Verpflichtung erfüllt.<br />
Wenn per Post BEM-Kandidaten das<br />
BEM-Angebot unterbreitet wurde, müssen<br />
die Namen den genannten Gremien<br />
mitgeteilt <strong>werden</strong>. Weitere Informationen,<br />
auch eine Rückäußerung, dürfen<br />
nur mit Zustimmung der betroffenen<br />
Person weitergegeben <strong>werden</strong>.<br />
14. Was passiert, wenn die Durchführung<br />
eines BEM abgelehnt wird?<br />
Die Ablehnung des BEM darf keine Sanktionen<br />
nach sich ziehen. Sollte es zu<br />
einem arbeitsgerichtlichen oder dienstrechtlichen<br />
Verfahren kommen – etwa<br />
nach Ausspruch einer krankheitsbedingten<br />
Kündigung – kann sich die betroffene<br />
Person allerdings nicht darauf berufen,<br />
dass kein BEM durchgeführt wurde,<br />
wenn sie es im Vorfeld abgelehnt hatte.<br />
15. Kann die betroffene Person den<br />
Gesprächspartner bestimmen?<br />
In BEM-Gesprächen <strong>werden</strong> meist sehr<br />
sensible Sachverhalte erörtert. Daher<br />
muss es selbstverständlich sein, dass<br />
sich die betroffene Person neben einem<br />
Vertreter des Dienstherrn diejenigen<br />
Gesprächspartner auswählen kann, denen<br />
sie das größte Vertrauen entgegenbringt,<br />
beispielsweise Interessenvertreter<br />
(ÖPR, ÖVP, BfC), Betriebsarzt, Schulpsychologe,<br />
Technischer Beratungsdienst<br />
des KVJS, Sucht- /Sozialberater,<br />
Vertrauenspersonen der Lehrkraft.<br />
16. Welche Informationen aus dem<br />
BEM-Verfahren kommen in die Personalakte?<br />
In die Personalakte darf nur aufgenommen<br />
<strong>werden</strong>: dass die Durchführung<br />
eines BEM angeboten wurde, ob die<br />
betroffene Person zugestimmt hat und<br />
welche arbeitsrechtlichen bzw. dienstrechtlichen<br />
Maßnahmen zur Umsetzung<br />
der Ergebnisse des BEM-Verfahrens<br />
getroffen worden sind (z. B. behinderungsgerechte<br />
Arbeitsplatzausstattung,<br />
Rekonvaleszenz, Versetzung usw.).<br />
Ärztliche Zeugnisse sind nur dann in<br />
der Personalakte aufzunehmen, wenn<br />
sie Grundlage für konkrete Maßnahmen<br />
(z. B. Rekonvaleszenz) sind. Die Aufbewahrung<br />
erfolgt in einem verschlossenen<br />
Umschlag. Darüber hinausgehende<br />
Informationen aus dem BEM-Verfahren<br />
sind in einer separaten BEM-Akte aufzubewahren.<br />
Der Zugang zu dieser Akte ist<br />
reglementiert und muss dokumentiert<br />
<strong>werden</strong>.<br />
17. Dürfen im BEM-Verfahren erhobene<br />
Krankheitsdaten auch zu anderen<br />
Zwecken herangezogen <strong>werden</strong>?<br />
Nein, das ist nicht erlaubt! § 84 Abs. 2<br />
S. 3 SGB IX verlangt ausdrücklich, dass<br />
die Beschäftigten auf Art, Umfang und<br />
Verwendungszweck der erhobenen und<br />
verwendeten Daten hinzuweisen sind.<br />
Soweit besondere Arten personenbezogener<br />
Daten wie etwa Krankheitsdaten<br />
erhoben, verarbeitet oder genutzt<br />
<strong>werden</strong> sollen, muss sich die Einwilligung<br />
der betroffenen Person auch ausdrücklich<br />
auf diese Daten beziehen. Die<br />
erteilte Einwilligung zur Verarbeitung<br />
der krankheitsbezogenen Daten bezieht<br />
sich nur auf das BEM Verfahren.<br />
Eine Verwendung der Daten zu anderen<br />
Zwecken würde eine Zweckänderung<br />
darstellen, die ohne entsprechende Einwilligung<br />
unzulässig ist.<br />
18. Wie könnte das BEM ablaufen?<br />
1. Die Schulleitung stellt regelmäßig<br />
fest, bei welchen Beschäftigten Arbeitsunfähigkeit<br />
von mehr als sechs<br />
Wochen ununterbrochen oder wiederholt<br />
innerhalb der letzten zwölf<br />
Monate vorliegt. Sie versendet das<br />
Infopaket an die betroffene Lehrkraft<br />
und übergibt dem Personalrat und der<br />
Schwerbehindertenvertretung eine<br />
Kopie des Anschreibens. Im Infopaket<br />
sind neben einem Beratungsangebot<br />
durch den Personalrat und die<br />
Schwerbehindertenvertretung (mit<br />
Adressdaten) umfangreiche Informationen<br />
(z. B. zu Rekonvaleszenz,<br />
Rehabilitationen/Kuren, Schwerbehinderung)<br />
enthalten.<br />
2. Die Lehrkraft kann nun die angebotene<br />
Beratung in Anspruch nehmen.<br />
Unter Hinweis auf die Zielsetzung des<br />
BEM und den Datenschutz wird die<br />
Einleitung eines BEM-Verfahrens besprochen.<br />
Wird ein BEM gewünscht,<br />
wird die betroffene Lehrkraft gebeten,<br />
ihre jederzeit widerrufliche<br />
Zustimmung zum BEM förmlich zu<br />
erklären.<br />
3. Nach erklärter Zustimmung findet<br />
auf schriftliche Einladung durch die<br />
Schulleitung das Erstgespräch mit<br />
den vereinbarten Mitgliedern statt,<br />
in dem aus Betroffenensicht mögliche<br />
arbeitsbedingte Ursachen für<br />
die Arbeitsunfähigkeit, verbleibende<br />
Leistungspotenziale sowie Lösungsansätze<br />
erörtert <strong>werden</strong>. Gemeinsam<br />
<strong>werden</strong> die weiteren Schritte und<br />
Maßnahmen vereinbart. Die Ergebnisse<br />
<strong>werden</strong> in einem einvernehmlichen<br />
Protokoll festgehalten.<br />
4. Umsetzung des Maßnahmenplans<br />
unter Mitwirkung aller Beteiligten.<br />
Nach Bedarf finden Folge- und Bilanzgespräche<br />
statt.<br />
Fazit: Da das Bundesverwaltungsgericht<br />
im o. g. Beschluss bei der<br />
Ableitung des personalrätlichen Informationsanspruchs<br />
ganz konkret<br />
an § 84 Abs. 2 Satz 6 und 7 SGB IX<br />
anknüpft und in diesem Passus dasselbe<br />
Kollektivrecht für die Schwerbehindertenvertretung<br />
geschaffen<br />
wird, sofern schwerbehinderte Menschen<br />
betroffen sind, ist ersichtlich,<br />
dass neben dem Personalrat entsprechend<br />
auch die Schwerbehindertenvertretung<br />
über BEM-Fälle unter den<br />
schwerbehinderten Menschen zu informieren<br />
ist.<br />
Jede Lehrkraft, die sechs Wochen<br />
oder häufiger erkrankt ist, hat einen<br />
Rechtsanspruch auf ein BEM,<br />
54<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Arbeitskreis Schwerbehinderte<br />
den sie einfordern kann. Das Regierungspräsidium,<br />
die Schulleitung,<br />
die Personalvertretung und<br />
die Schwerbehindertenvertretung<br />
können ebenfalls ein BEM anregen.<br />
Besonders sinnvoll ist ein offizielles<br />
BEM immer dann, wenn z. B.<br />
die Wahrnehmung der Rekonvaleszenzregelung<br />
oder die Anerkennung<br />
einer Schwerbehinderung und die<br />
Inanspruchnahme der damit verbundenen<br />
Deputatsermäßigung allein<br />
nicht ausreichen. Ein BEM ist auch<br />
dann sinnvoll, wenn weitere Klärungen<br />
mit mehreren Ansprechpartnern<br />
im Bereich des Arbeitsplatzes Schule<br />
notwendig sind, wie z. B. beim<br />
Lehrauftrag, bei der Stundenplangestaltung,<br />
bei einer möglichen Inanspruchnahme<br />
von Hilfsmitteln und<br />
ggf. bei räumlichen und baulichen<br />
Maßnahmen.<br />
Konrad Demmig<br />
Landesbezirk Nordbaden<br />
Landesbezirk Nordbaden sucht Austausch<br />
mit Landtagsabgeordneten von<br />
Bündnis90/Die Grünen<br />
Am Montag, 04. März 2013, trafen sich<br />
auf gemeinsame Einladung von <strong>BLV</strong>-Bezirkspersonalrat<br />
Thomas Speck und Grünenabgeordneten<br />
Alexander Salomon<br />
(Wahlkreis Karlsruhe), Vertreter des <strong>BLV</strong><br />
Nordbaden und Landtagsabgeordnete<br />
von Bündnis90/Grüne an der Carl-Hofer-<br />
Schule Karlsruhe.<br />
In einem Zweiergespräch zwischen Salomon<br />
und Speck entstand im November<br />
2012 die Idee zu einem gemeinsamen<br />
Austausch einzuladen, um über die Situation<br />
an den beruflichen <strong>Schulen</strong> in<br />
Nordbaden zu informieren. Für die Fraktion<br />
Bündnis90/Die Grünen sagten neben<br />
Mitinitiator MdL Alexander Salomon,<br />
Frau Staatssekretärin Dr. Gisela Splett<br />
(Wahlkreis Karlsruhe), Herr MdL Manfred<br />
Kern (Wahlkreis Schwetzingen), sowie<br />
Frau MdL Sandra Boser (Bildungspolitische<br />
Sprecherin) zu. Leider musste Frau<br />
Boser krankheitsbedingt kurzfristig absagen.<br />
Gerne hätten wir die Möglichkeit<br />
zum Austausch mit Frau Boser genutzt,<br />
<strong>werden</strong> das aber mit Sicherheit nachholen.<br />
Für die Carl-Hofer-Schule nahm das<br />
Schulleitungsteam um Herrn OStD Spatz<br />
an den Gesprächen teil.<br />
Nach kurzer Vorstellungsrunde präsentierte<br />
Herr Spatz die verschiedenen<br />
Ausbildungsangebote, Stärken und besonderen<br />
Herausforderungen der Carl-<br />
Hofer-Schule.<br />
Anschließend folgte ein Rundgang durch<br />
die Schule, so dass die Landtagsabgeordneten<br />
einen konkreten Einblick in die<br />
hochqualifizierte Unterrichtsarbeit der<br />
Kolleginnen und Kollegen in den Werkstätten<br />
und Unterrichtsräumen erhielten.<br />
Werbeplanung und konkrete Umsetzung<br />
im Fachbereich Druck- und Medientechnik<br />
beeindruckten neben den interessanten<br />
Einblicken ins Buchbinderhandwerk.<br />
Floristen und Raumausstatter demonstrierten<br />
Kreativität und Wertigkeit<br />
ihrer Arbeit. Der kurzweilige Wechsel<br />
zwischen teilzeitlichen und vollzeitlichen<br />
Ausbildungsgängen verdeutlichte<br />
die Komplexität einer beruflichen Schule.<br />
Immer wieder nutzten die Abgeordneten<br />
die Chance mehr zu erfahren: Was<br />
sind das genau für Schüler? Wie siehts<br />
mit dem Vorwissen aus? Wo bestehen<br />
Schwierigkeiten?<br />
Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort<br />
antworteten offen und direkt. Manche<br />
nutzen auch die Chance, den Politikern<br />
konkrete Anregungen mitzugeben. An<br />
dieser Stelle gilt unser ausdrücklicher<br />
Dank allen Lehrerinnen und Lehrern der<br />
Carl-Hofer-Schule, die zu diesem tollen<br />
Thomas<br />
Speck<br />
Rundgang beigetragen haben.<br />
Bereits während der Schulbesichtigung<br />
machten die <strong>BLV</strong>-Vertreter die Abgeordneten<br />
auf die besonderen Herausforderungen<br />
und Bedürfnisse der beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> aufmerksam. Schließlich war<br />
die Gelegenheit günstig, zahlreiche <strong>BLV</strong>-<br />
Forderungen anhand konkreter Praxisbeispiele<br />
zu verdeutlichen.<br />
Nach einer kurzen Pause setzten Abgeordnete,<br />
Schulleitungsteam und <strong>BLV</strong>-<br />
Vertreter ihren Austausch im Sitzungszimmer<br />
fort. Für den <strong>BLV</strong> erläuterte zunächst<br />
Herr Speck das Unterrichtsdefizit<br />
(4,1% im RP KA) und konfrontierte die<br />
Abgeordneten mit den geplanten Stellenstreichungen.<br />
Frau Holoch (BPR-Mitglied,<br />
Leiterin Referat Gleichstellung)<br />
betonte die negativen Auswirkungen für<br />
die Lehrereinstellung durch die Fehlprognose<br />
bei den Schülerzahlen durch das<br />
Statistische Landesamt. Sie legte die<br />
statistischen Tricks des Kultusministeriums<br />
offen, wodurch Soll-Stunden zu Ist-<br />
Stunden <strong>werden</strong> und so ein Defizit nicht<br />
mehr ausgewiesen <strong>werden</strong> darf.<br />
Die Abgeordneten reagierten sehr nach-<br />
Begeisterung bei den Floristen Bei den ... ... Buchbindern<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 55
Landesbezirk Nordbaden<br />
denklich und sagten zu, bei den nächsten<br />
Sitzungen zum Thema berufliche<br />
<strong>Schulen</strong> genau nachzufragen.<br />
Für den <strong>BLV</strong> nutzte Herr Hendl (Arbeitnehmervertreter<br />
im BPR KA) noch die<br />
Gelegenheit, um an die Versprechungen<br />
der Koalitionsvereinbarung von Grün-<br />
Rot hinzuweisen. Frau Dr. Splett verwies<br />
in diesem Zusammenhang auf die Finanzlage<br />
des Landes, äußerte aber Verständnis.<br />
Nur allein von Verständnis kann man<br />
allerdings nicht überleben. Es müssen<br />
Taten folgen; und genau daran <strong>werden</strong><br />
wir sie messen, die Grün/Rote Landesregierung.<br />
Selbstverständlich bleiben wir<br />
im Dialog und setzen unsere Gespräche<br />
fort, denn die Kolleginnen und Kollegen<br />
haben es verdient, beharrlich für ihre<br />
V.l.: Hr. Spatz, Hr. Speck, Fr. Splett, Hr. Salomon, Fr. Holoch, Hr. Hendl, Hr. Kern<br />
Anliegen zu kämpfen.<br />
Herzlichen Dank noch einmal Herrn<br />
OStD Spatz und dem gesamten Schulleitungsteam<br />
für die Möglichkeit die Gespräche<br />
an der Carl-Hofer-Schule durchzuführen.<br />
Thomas Speck<br />
Fr. Splett, Hr. Salomon, Hr. Kern bei den<br />
Druckern.<br />
Herr Kern im Gespräch mit dem Kollegen<br />
bei den Mediengestaltern ...<br />
... und bei den Raumausstattern.<br />
Landesbezirksversammlung des<br />
<strong>BLV</strong> Nordbaden in Karlsruhe<br />
Auch in diesem Jahr durfte der Landesbezirk<br />
Nordbaden wieder in den einladenden<br />
Räumen der BB Bank tagen. Zu<br />
dem gelungenen Umtrunk, für den wir<br />
uns ganz herzlich bei Herrn Stöcker und<br />
seinen Mitarbeitern bedanken möchten,<br />
passten auch unsere interessanten Gäste.<br />
Zum einen unsere Landesvorsitzende<br />
Margarete Schaefer und zum anderen<br />
Herr Landtagsabgeordneter Alexander<br />
Salomon von Bündnis90/Grüne.<br />
Blick ins Plenum<br />
Nach der Begrüßung durch die Landesbezirksvorsitzende<br />
Marina Ostertag-Smith<br />
startete Margarete Schaefer ihren kurzweiligen<br />
Vortrag. In ihrer direkten und<br />
offenen Art benannte sie die aktuellen<br />
Schwierigkeiten, vor denen die beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> stehen: Unterrichtsdefizit,<br />
Stellenstreichungen, Schülerfehlprognosen<br />
des statistischen Landesamtes,<br />
um nur ein paar zu nennen. Klar skizzierte<br />
sie die vom Kultusministerium<br />
angedachten Entwicklungen im beruflichen<br />
Bereich wie z.B. das neue berufliche<br />
Übergangssystem. In Anwesenheit<br />
des Abgeordneten Salomon formulierte<br />
sie sehr deutlich die Forderungen des<br />
<strong>BLV</strong> gegenüber der Politik und betonte<br />
zugleich die guten Argumente des <strong>BLV</strong>:<br />
Bedeutung des Dualen Systems, Gleichwertigkeit<br />
von beruflicher und allgemeiner<br />
Bildung, erfolgreiche Förderung<br />
von Schülern mit Migrationshintergrund<br />
(vgl. Chancenspiegel 2012 der Bertelsmannstiftung).<br />
Direkt im Anschluss griff Herr MdL Alexander<br />
Salomon die Ausführungen von<br />
Frau Schaefer auf. Er sei zwar kein ausgewiesener<br />
Bildungsexperte, aber er wisse<br />
um die Bedeutung der beruflichen Bildung.<br />
Er gestand ein viel zu wenig über<br />
die konkrete Situation der beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong> zu wissen, finde es aber wichtig<br />
und sei bereit zuzuhören. Das ließen sich<br />
die <strong>BLV</strong>-Mitglieder nicht zweimal sagen<br />
und unter der Leitung von Thomas Speck<br />
startete eine spannende Fragerunde:<br />
Wie stehen Sie zum Abbau des Unterrichtsdefizits,<br />
wollte ein Kollege wissen.<br />
Herr Salomon sagte zu, sich dafür<br />
56<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Landesbezirk Nordbaden<br />
Die <strong>BLV</strong>-Vorsitzende Margarete Schaefer wird von Thomas Speck und<br />
Christa Holoch verabschiedet<br />
Der grüne Landtagsabgeordnete Alexander Salomon notiert sich die Fragen<br />
einzusetzen, dass die beruflichen <strong>Schulen</strong>,<br />
gerade auch in Nordbaden, gegenüber<br />
den allgemeinbildenden <strong>Schulen</strong><br />
gleichgestellt <strong>werden</strong> müssen. Er<br />
kämpfe dafür, dass alle Schularten eine<br />
Unterrichtsversorgung von 105% erreichen.<br />
Ein anderer Kollege beanstandete<br />
die Kürzung der Fortbildungsmittel und<br />
ein Junglehrer kritisierte die Kürzungen<br />
bei der Beihilfe und bei der Besoldung.<br />
Mehrere Direkteinsteiger waren gekommen,<br />
um darauf aufmerksam zu machen,<br />
dass man zwar Referendaren Bestandschutz<br />
gewähre, aber eben nicht Direkteinsteigern,<br />
und diese jetzt mit erheblichen<br />
Kürzungen rechnen müssten,<br />
obwohl man ihnen noch vor drei Jahren<br />
etwas anderes versprochen hatte.<br />
Herr Salomon versprach in dieser Sache<br />
genauer nachzuforschen. Außerdem forderte<br />
er dazu auf, die regionalen Abgeordneten<br />
noch mehr über die Situation<br />
der beruflichen <strong>Schulen</strong> zu informieren,<br />
Die langjährige BPR-Vorsitzende Marion Peter wird von Thomas Speck,<br />
Christa Holoch und Marina Ostertag-Smith verabschiedet. Ganz rechts<br />
der neue BPR-Vorsitzende Michael Schmidt<br />
da nur wenige über die Lage tatsächlich<br />
Bescheid wüssten. Die <strong>BLV</strong>-Vertreter<br />
greifen diesen Appell gerne auf und<br />
<strong>werden</strong> auch in Zukunft an den Abgeordneten<br />
dran bleiben, Gespräche führen,<br />
zu Veranstaltungen einladen und<br />
Informationen weiterleiten. An dieser<br />
Stelle danken wir Herrn Abgeordneten<br />
Salomon für seine Bereitschaft, sich den<br />
Fragen der <strong>BLV</strong>-Mitglieder zustellen. Wir<br />
<strong>werden</strong> auch in Zukunft gerne mit ihm in<br />
Kontakt bleiben. Wünschenswert wäre,<br />
es gebe durch seinen Einsatz schon bald<br />
positive Veränderungen für die beruflichen<br />
<strong>Schulen</strong>.<br />
Nach einer kurzen Unterbrechung setzten<br />
Thomas Speck und Christa Holoch<br />
die Veranstaltung fort und berichteten<br />
von Veränderungen im Bezirkspersonalrat<br />
Karlsruhe. Die bisherige langjährige<br />
Vorsitzende Marion Peter hatte ihren<br />
Posten niedergelegt. Alle <strong>BLV</strong>-Bezirkspersonalräte<br />
waren zur Landesbezirksversammlung<br />
erschienen, um sich noch<br />
einmal bei „ihrer Chefin“ zu bedanken.<br />
Das neue Führungstandem im BPR, Michael<br />
Schmidt als Vorsitzender und Hans<br />
Hendl als Stellvertreter, würdigten Frau<br />
Peter als äußerst kompetente und zugleich<br />
kämpferische Personalvertreterin<br />
für alle Kolleginnen und Kollegen in<br />
Nordbaden. Für das Regierungspräsidium<br />
Karlsruhe sprach die stellvertretende<br />
Referatsleiterin Sandra Lochmann einige<br />
Dankesworte. Der <strong>BLV</strong> Nordbaden dankt<br />
Frau Peter für ihren persönlichen Einsatz<br />
und wünscht ihr für ihre neue Aufgabe<br />
alles Gute. Mit Michael Schmidt ist es<br />
gelungen, einen hochqualifizierten und<br />
engagierten Nachfolger zu finden, der<br />
sich mit dem gesamten <strong>BLV</strong>-Team für alle<br />
BerufsschullehrerInnen einsetzen wird.<br />
Zum Abschluss der Versammlung berichtete<br />
Bernhard Arnold aus dem Hauptpersonalrat.<br />
Besonders die niedrigen<br />
Einstellungszahlen und die Reduzierung<br />
der Fortbildungsmittel beschäftigen<br />
den HPR. Der <strong>BLV</strong> hofft darauf, dass<br />
sich mit dem neuen Kultusminister auch<br />
ein intensiverer Austausch zwischen<br />
Personalvertretung und Ministeriumsspitze<br />
entwickelt.<br />
Wir danken allen <strong>BLV</strong>-Mitgliedern für ihr<br />
zahlreiches Kommen und freuen uns auf<br />
die nächste Landesbezirksversammlung.<br />
Thomas Speck<br />
Die <strong>BLV</strong>-Fraktion im BPR Karlsruhe v.l.n.r. Vorsitzender Michael Schmidt, Thomas Speck, Vorstandsmitglied<br />
Christa Holoch, Heike Worgall, ehemalige Vorsitzende Marion Peter, Marina<br />
Ostertag- Smith, Gisela Wöhrle und stv. Vorsitzender Hans Hendl<br />
RSD Sandra Lochmann, Referat 76, verabschiedet<br />
Marion Peter<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 57
Landesbezirk Nordbaden<br />
Dritte Volleyballmeisterschaft<br />
des <strong>BLV</strong> Nordbaden!<br />
Das Siegerteam kommt von der Ludwig-Erhard-Schule Karlsruhe<br />
Aus fast allen Ecken Nordbadens trafen<br />
sich volleyballbegeisterte Kolleginnen<br />
und Kollegen am 01.02.2013 an der Carl-<br />
Theodor-Schule Schwetzingen zum sportlichen<br />
Wettkampf. Zur dritten Auflage der<br />
<strong>BLV</strong>-Volleyballmeisterschaft waren neun<br />
Teams gemeldet, leider mussten krankheitsbedingt<br />
zwei Teams kurzfristig absagen,<br />
darunter ausgerechnet auch der<br />
Titelverteidiger, die Walter-Eucken-Schule<br />
Karlsruhe. Somit war klar, dass es einen<br />
neuen Titelträger geben wird. Bestimmt<br />
wird die Walter-Eucken-Schule aber im<br />
nächsten Jahr wieder antreten, um sich<br />
die Volleyballkrone Nordbadens zurückzuholen.<br />
Bereits eine halbe Stunde vor Turnierbeginn<br />
flogen die ersten Bälle durch die<br />
Halle, die Mannschaften formierten sich<br />
und spielten sich ein. In der Vorrunde<br />
traten die Teams in einer großen Gruppe<br />
im Modus Jeder gegen Jeden an. Schon<br />
die ersten Partien waren hart umkämpft<br />
und wurden nur knapp entschieden. Das<br />
Team der Max-Hachenburg-Schule Mannheim<br />
lieferte sich ein enges Match mit<br />
der Hubert-Sternberg-Schule Wiesloch.<br />
Auf dem zweiten Feld lieferten sich die<br />
Mannschaften der Ludwig-Erhard-Schule<br />
Karlsruhe und der Käthe-Kollwitz-Schule<br />
Bruchsal eine leidenschaftliche Begegnung.<br />
Auf Feld drei schmetterten die<br />
Balthasar-Neumann-<strong>Schulen</strong> Bruchsal und<br />
die Theodor-Frey-Schule Eberbach um die<br />
Wette. Pausierte der Gastgeber, die Carl-<br />
Theodor-Schule Schwetzingen, noch in<br />
der ersten Runde, mussten sich die Kolleginnen<br />
und Kollegen gegen die bereits<br />
heiß gelaufenen Max-Hachenburger anschließend<br />
mächtig ins Zeug legen. Selten<br />
wurde bereits in der Vorrunde so intensiv<br />
geschmettert, gebaggert und geblockt.<br />
So waren die kurzen Spielpausen willkommene<br />
Anlässe um durchzuschnaufen<br />
und sich mit Kolleginnen und Kollegen<br />
auszutauschen. Häufig traf man alte Bekannte,<br />
mit denen man so viel zu erzählen<br />
hatte. Zwischen den intensiven Spielen<br />
freuten sich auch alle Teilnehmer über das<br />
Sportlerbuffet, an dem Getränke, Brezeln<br />
und Kuchen bereit standen. Ein herzliches<br />
Dankeschön an alle Kolleginnen und Kollegen,<br />
die zum leckeren Buffet beigetragen<br />
haben.<br />
Am Ende der Vorrunde waren alle Mannschaften<br />
richtig warm gelaufen, kein Ball<br />
wurde verloren gegeben. Stellen, Baggern,<br />
Blocken. Die Ballwechsel wurden immer<br />
länger. Gegenseitige Anfeuerungsrufe,<br />
Begeisterung und Jubel. Unbedingter Siegeswille,<br />
bis schließlich die Platzierungen<br />
feststanden.<br />
Im Spiel um Platz 3 standen sich die Mannschaften<br />
der Käthe-Kollwitz-Schule aus<br />
Bruchsal und das Team der Max-Hachenburg-Schule<br />
Mannheim gegenüber. Erst<br />
setzten sich die Bruchsaler unter der Führung<br />
ihrer starken Spielführerin Katharina<br />
Schäfer etwas ab, aber das Team der Max-<br />
Hachenburg-Schule ließ nicht locker und<br />
kam wieder ran. Ganz knapp entschieden<br />
die Mannheimer die Paarung mit 30:29 für<br />
sich und belegten somit den 3. Platz.<br />
Mit der Hubert-Sternberg-Schule Wiesloch<br />
und der Ludwig-Erhard-Schule Karlsruhe<br />
erreichten die beiden erwarteten<br />
Favoriten das Finale. Hatte die Hubert-<br />
Sternberg-Schule Wiesloch noch die Vorrundenspiele<br />
dominiert, schien jetzt der<br />
Faden gerissen zu sein. Aber mit tollem<br />
Kampfgeist stemmte sich das Team der<br />
Hubert-Sternberg-Schule gegen die drohende<br />
Niederlage, musste sich aber doch<br />
mit 22:30 dem neuen Turniersieger geschlagen<br />
geben. Damit gelang der Ludwig-<br />
Erhard-Schule Karlsruhe nach Platz zwei<br />
im Vorjahr der Sprung nach ganz oben und<br />
der Pokal des <strong>BLV</strong> ziert ein Jahr lang das<br />
Lehrerzimmer der Ludwig-Erhard-Schule<br />
Karlsruhe.<br />
Bei der anschließenden Siegerehrung wur-<br />
Die beste Spielerin des Turniers: Katharina<br />
Schäfer von der Käthe-Kollwitz-Schule<br />
Bruchsal mit Organisator Thomas Speck<br />
Der dritte Platz ging an das Team der Max-<br />
Hachenburg-Schule Mannheim<br />
Den zweiten Platz erkämpfte sich das Team<br />
der Hubert-Steinberg-Schule Wiesloch<br />
58<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Landesbezirk Nordbaden<br />
de zunächst die beste Spielerin des Turniers<br />
geehrt. Keine leichte Entscheidung,<br />
hatten doch alle Damen eine mehr als vorzügliche<br />
Figur abgegeben und den Männern<br />
gezeigt, wie Volleyball gespielt wird.<br />
In diesem Jahr fiel die Wahl auf Katharina<br />
Schäfer von der Käthe-Kollwitz-Schule<br />
Bruchsal. Anschließend gönnten sich alle<br />
Spielerinnen und Spieler ein Gläschen<br />
Sekt, bevor es zum gemeinsamen Abendessen<br />
ging. Ich danke allen Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern, allen Helferinnen<br />
und Helfern für diesen wunderbaren Volleyballtag<br />
und freue mich, Euch auch im<br />
nächsten Jahr wieder begrüßen zu dürfen.<br />
Zum Schluss auch noch ein großes<br />
Dankeschön an die Schulleitung der Carl-<br />
Theodor-Schule, die uns die Sporthalle in<br />
Schwetzingen erneut zur Verfügung gestellt<br />
hatte.<br />
Thomas Speck<br />
Impressionen vom Spiel<br />
Landesbezirk Südbaden<br />
Demonstration in Schopfheim am 18. April 2013<br />
„Da muss ich mich drum kümmern.“<br />
MP Kretschmann zu den <strong>BLV</strong>-Forderungen nach Beseitigung<br />
des Unterrichtsdefzits an den beruflichen <strong>Schulen</strong> anlässlich<br />
der <strong>BLV</strong>-Demo in Schopfheim am 18. April 2013.<br />
Bei den Vorbereitungen: Kersten Schröder, Vorsitzender Landesbezirk<br />
Südbaden, und Klaus König (rechts) Gute Laune trotz ernsten Anliegens. So sind sie, die Kollegen<br />
der beruflichen <strong>Schulen</strong>.<br />
Mit Plakat, Trillerpfeife und Schirmmütze gut ausgestattet konnte<br />
es losgehen…<br />
Gespanntes Warten auf Besucher/innen des Bürgerempfangs<br />
und MP Kretschmann. U. A. Manfred Franz Vorsitzender RG<br />
Hochrhein (2. von links)<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 59
Landesbezirk Südbaden<br />
Unsere <strong>BLV</strong>-Kolleg/innen: gefragte Gesprächspartner bei den<br />
Pressevertreter/innen.<br />
Auch Justizminister Stickelberger stellte sich den <strong>BLV</strong>-Vertreter/<br />
innen.<br />
Der <strong>BLV</strong> begrüßt MP Kretschmann vor der Stadthalle Schopfheim.<br />
Landesbezirksvorsitzender Kersten Schröder erläutert MP<br />
Kretschmann <strong>BLV</strong>-Positionen …<br />
… und findet plakative Unterstützung …<br />
… sowie interessierte Zuhörer.<br />
Klaus König übergibt das <strong>BLV</strong>-Forderungsflugblatt:<br />
1. Lehrer einstellen statt Stellen streichen<br />
2. Qualifizierungschancen bewahren – Stopp der Streichung von<br />
Anrechnungsstunden<br />
3. Berufliche <strong>Schulen</strong> an der regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung<br />
beteiligen<br />
Und Kersten Schröder übergibt ein Wandelröschen, das MP<br />
Kretschmann an seine Positionen zur Unterrichtsversorgung<br />
beruflicher <strong>Schulen</strong> erinnern möge, die er noch vor dem Regierungswechsel<br />
vertreten hat.<br />
60<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Landesbezirk Nordwürttemberg<br />
Zweitägige Personalräteschulung des<br />
Landesbezirks Nordwürttemberg<br />
am 4. und 5. Februar 2013 in Löwenstein<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Personalräteschulung<br />
Dieter Tschaffon berichtete von Kürzungsabsichten<br />
bei Anrechnungen und<br />
welche Tätigkeiten der Kollegen in das<br />
allgemeine Entlastungskontingent (päd.<br />
Pool) der Schule fallen.<br />
Otto Zillien stellte die Beförderungs- und<br />
Aufstiegsmöglichkeiten für Technische<br />
Lehrkräfte anschaulich dar.<br />
Iris Fröhlich informierte als HPR-Vorsitzende<br />
am Nachmittag in gekonnt pointierter<br />
Weise über die aktuellen Entwicklungen<br />
in der Bildungspolitik, deren<br />
Auswirkungen auf das berufliche Schulwesen<br />
und über das breite Themenspektrum<br />
der HPR-Arbeit. Nach interessierten<br />
Rückfragen aus dem Plenum endete ein<br />
erster arbeitsreicher Tag. Abends bot sich<br />
eine weitere Gelegenheit zum informellen<br />
Gedankenaustausch.<br />
Die Vorsitzende des Bezirkspersonalrats<br />
Berufliche <strong>Schulen</strong> beim RP Stuttgart,<br />
Sophia Guter, konnte fast 50 örtliche<br />
Personalräte zur Fortbildung in der<br />
Evangelischen Tagungsstätte in Löwenstein<br />
begrüßen. Auf der Tagesordnung<br />
standen aktuelle Themen:<br />
Lehrerarbeitszeit<br />
Umsetzung von Ganztagsförderung<br />
Problematik des zeitnahen Abbaus der<br />
Bugwelle<br />
Modalitäten für die MAU-Abrechnungen<br />
Datenschutzrechtliche Fragen<br />
In Gruppen wurden verschiedenste Situationen<br />
zu den obigen Themen mit Fallbeispielen<br />
bearbeitet und Lösungsvorschläge<br />
gemacht.<br />
Große Unzufriedenheit wurde von den<br />
Teilnehmenden über das derzeit praktizierte<br />
Anmeldeverfahren über „LFB-online“<br />
und die Abwicklung der Reisekosten<br />
über „Drive BW" geäußert. Die Möglichkeit<br />
an Fortbildungen teilzunehmen würde<br />
durch diese unbefriedigende Situation<br />
erheblich erschwert.<br />
Anni Combé-Walter stellte Entwicklungen<br />
in der Umsetzung der Rahmendienstvereinbarung<br />
Informations- und Kommunikationsplattform<br />
(IuK) vor.<br />
Joachim Schöllhorn referierte über die erheblichen<br />
Einschnitte der Landesregierung<br />
im Besoldungs- und Beihilfebereich und<br />
zeigte weitere von den Landtagsfraktionen<br />
angedachte Einsparpotentiale auf.<br />
Harry Kretschmann berichtete vom aktuellen<br />
Stand der Tarifverhandlungen der<br />
Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) mit den<br />
Gewerkschaften (verdi/dbb-tarifunion).<br />
Der zweite Tag begann mit einem interessanten<br />
Vortrag von Dipl.-Psych. Mario<br />
Rosentreter über die Thematik „Strategiegespräche<br />
und Konflikttraining”, unterlegt<br />
durch eine mit vielen Beispielen<br />
enthaltene Materialsammlung und Gruppenübungen.<br />
Nach der Mittagspause wurden von der<br />
Bezirksvertrauensperson der Schwerbehinderten,<br />
Helmut Mayer, wertvolle<br />
Informationen zu dem Thema: „Kranke<br />
Lehrer – was nun?” und dem betrieblichen<br />
Eingliederungsmanagement (BEM)<br />
mitgeteilt. Sophia Guter sprach über die<br />
konkreten Beteiligungsrechte des ÖPR bei<br />
der Durchführung des BEM an den <strong>Schulen</strong><br />
und beendete mit einer Frage-Antwort-<br />
Runde die erfolgreiche Veranstaltung.<br />
Joachim Schöllhorn<br />
Blick ins Plenum<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 61
Regionalgruppe Bodensee<br />
Die schlechten Nachrichten<br />
nehmen kein Ende<br />
Im gemütlichen Lehrerzimmer der Zeppelin-Gewerbeschule<br />
in Konstanz veranstaltete<br />
am 28.2.13 die Regionalgruppe<br />
Bodensee ihre Regionalversamlung.<br />
Die zahlreichen Gäste wurden von Fritz<br />
Möhrle mit Kaffee, Kuchen und anderen<br />
Leckereien verwöhnt, oder besser<br />
gesagt getröstet, angesichts der vielen<br />
schlechten Nachrichten, die uns von<br />
den Referenten Gerd Weinmann, Kersten<br />
Schröder, Gerd Baumer und Ottmar Wiedemer<br />
an diesem Nachmittag präsentiert<br />
wurden.<br />
Gerd Weinmann stellte uns das Übergangssystem<br />
vor, das im nächsten Schuljahr<br />
auf freiwilliger Basis in einigen<br />
<strong>Schulen</strong> des Landes erstmals ausprobiert<br />
wird. Das Modell basiert in weiten Teilen<br />
auf einem Entwurf der GEW und wird vom<br />
<strong>BLV</strong> nicht unbedingt favorisiert.<br />
Weitere Hiobsbotschaften waren die geplante<br />
Verringerung der Altersermäßigung,<br />
die Kürzung der Poolstunden um 14 %, an<br />
großen <strong>Schulen</strong> sogar um bis zu 30 %.<br />
Im Zuge der Ganztagesbetreuung wurde<br />
auch die Wertigkeit von Betreuungsstunden<br />
festgelegt. Es wird von einem Verhältnis<br />
von 2:1 gesprochen. Diese Ausweitung<br />
der Arbeitszeit wird vor allem<br />
Technische Lehrerinnen und Lehrer<br />
treffen und kann so nicht hingenommen<br />
<strong>werden</strong>.<br />
Veränderungen soll es wohl auch beim<br />
Pensionierungszeitpunkt geben. Derzeit<br />
gilt die Regelung, dass man in dem<br />
Schuljahr, in dem man 66 wird, in Pension<br />
gehen kann.<br />
Die Landesregierung toppt dies aber mit<br />
einem neuen Vorschlag, der die Pensionierung<br />
zum Schulhalbjahr, in dem man<br />
das 67. Lebensjahr vollendet hat, vorsieht.<br />
Auch die Zahlen über Neueinstellungen,<br />
300 sollen es im nächsten Schuljahr<br />
sein, konnten die Stimmung an diesem<br />
Nachmittag nicht aufhellen.<br />
Als Reaktion auf die vielen Verschlechterungen<br />
stellt Kersten Schröder die Möglichkeiten<br />
einer Resolution zur Diskussion.<br />
Inhalte sollen die Altersermäßigung,<br />
die Pensionierungsgrenze, Einschnitte<br />
bei Beihilfe und Besoldung und die<br />
Wiederbesetzung aller frei<strong>werden</strong>den<br />
Stellen sein. Dazu sollen Unterschriften<br />
auf Papier gesammelt <strong>werden</strong> und an<br />
die Wahlkreisvertreter und -kandidaten<br />
übergeben <strong>werden</strong>. Der Vorschlag erzielte<br />
breite Zustimmung bei den Anwesenden.<br />
Am Schluss stand noch die Wahl der Delegierten<br />
für die Delegiertenversammlung<br />
am 21. und 22.02.2014 in Fellbach<br />
an, für die sich Bewerber aus allen drei<br />
Bereichen fanden.<br />
Am Ende dieser Regionalversammlung<br />
bleibt das schlechte Gefühl, dass die<br />
Zeiten im Bildungsbereich, vor allem für<br />
die Beruflichen <strong>Schulen</strong>, schlechter <strong>werden</strong><br />
und wir uns gegen diese Entwicklung<br />
wehren müssen.<br />
Klaus Pfeiffer<br />
Ottmar Wiedemer und Gerd Weimann Impressionen vom Vortrag Gerd Baumer<br />
Regionalgruppe Enz<br />
Masterplan der Stadt Pforzheim<br />
Versammlung der Regionalgruppe Enz<br />
Ende Februar tagte die Regionalgruppe<br />
Enz an der Johanna-Wittum-Schule in<br />
Pforzheim.<br />
Als Gast konnte die Regionalgruppenvorsitzende<br />
Christina Böse-Pisch Herrn<br />
Michael Strohmeyer, Pressesprecher der<br />
Stadt Pforzheim, begrüßen.<br />
Christina<br />
Böse-Pisch<br />
Herr Strohmeyer referierte über den Masterplan<br />
der Stadt Pforzheim und die Leitlinien<br />
der Stadtentwicklung in den kommenden<br />
15 bis 20 Jahren.<br />
Ziel des Masterplans ist es, unter einer<br />
umfangreichen Bürgerbeteiligung und<br />
Beteiligung von Fachgremien wie Gemeinderat,<br />
Steuerungsgruppe, Bürgermeisteramt,<br />
Themengruppen, Projektbeirat und<br />
62<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Regionalgruppe Enz<br />
Medien die Leitlinien der Stadt für die<br />
nächsten 15 bis 20 Jahre festzulegen.<br />
Der Masterplan befasst sich mit 6 strategischen<br />
Handlungsfeldern. Eines davon<br />
umfasst den Bereich Bildung & Entwicklungschancen.<br />
Über dieses Handlungsfeld<br />
informierte Herr Strohmeyer sehr<br />
ausführlich; von dessen Entwicklung über<br />
den weiteren Prozessablauf bis zu den Expertengesprächen<br />
mit Lehrern, Schülern<br />
und Bildungsträgern sowie über Veranstaltungen<br />
wie die Zukunftswerkstatt.<br />
Vorrangige Ziele im Bereich Bildung &<br />
Entwicklungschancen sind, allen Kindern<br />
und Jugendlichen Bildungs- und Ausbildungschancen<br />
zu eröffnen durch Maßnahmen<br />
wie Projektschulen, Elternbildung<br />
ausbauen, Teilzeitausbildung für alleinerziehende<br />
Jugendliche, die Integration<br />
von Kindern und Jugendlichen durch Maßnahmen<br />
wie Ausbau außerschulischer,<br />
niederschwelliger Angebote, Patenschaften,<br />
Sprachförderung, Medienkompetenz.<br />
Unter anderem soll die frühkindliche Bildung<br />
ausgebaut <strong>werden</strong>.<br />
Bereits umgesetzt wird der Auf- und Ausbau<br />
eines semantischen Netzes für Bildungsangebote,<br />
bauliche Sanierung der<br />
<strong>Schulen</strong>, die Schulhofgestaltung und die<br />
Öffnung der Sporthallen in den Ferien.<br />
Im Anschluss hatten die Regionalgruppenmitglieder<br />
noch Zeit für Fragen und zur<br />
Diskussion. Die Regionalgruppenvorsitzende<br />
bedankte sich bei den Referenten.<br />
Margarete Schaefer berichtete über Aktuelles<br />
aus dem Verbandsvorstand. Ein<br />
Thema war die Schulfremdenprüfung bei<br />
den ErzieherInnen, welche erhebliche<br />
Ressourcen fordert, Einsparung bei den<br />
Anrechnungsstunden, sowie Änderung<br />
des Schlüssels für die Verteilung der Poolstunden.<br />
Christa Holoch informierte über die aktuellen<br />
personellen Veränderungen im<br />
BPR Karlsruhe. Die Flexibilisierungsmaßnahmen<br />
für Technische LehrerInnen haben<br />
weitere 2 Jahre Gültigkeit.<br />
Als Stellvertreter des HPR referierte Bernhard<br />
Arnold über die Neuerung bei der<br />
Besetzung von Schulleiterstellen, sowie<br />
Änderung über das neue Verfahren beim<br />
Aufstiegslehrgang für Technische LehrerInnen<br />
von A12 nach A13 gehobener<br />
Dienst. Für die Delegiertenversammlung<br />
im Februar 2014 wurden die Delegierten<br />
der drei Fachbereiche TuG, KB und HPSL<br />
gewählt.<br />
Frau Böse-Pisch bedankte sich für die Bereitschaft<br />
die Regionalgruppe Enz in Fellbach<br />
zu vertreten.<br />
Für eine 40 jährige Verbandsmitgliedschaft<br />
konnten Herrn StD G. Würtemberger<br />
und Herrn TOL R. Huber aus dem<br />
Fachbereich TuG persönlich die Urkunde<br />
übergeben <strong>werden</strong>. Die Jubilare erhielten<br />
als Anerkennung ein Präsent, welches von<br />
der Regionalgruppenvorsitzenden Christina<br />
Böse-Pisch überreicht wurde.<br />
Weitere Jubilare mit 40 jähriger Mitgliedschaft<br />
sind OStR R. Albrecht, OStR G.<br />
Giertz, StD R. Decker, OStR R.Beckh, StD<br />
K. Binder, für die 25 jährige Mitgliedschaft<br />
StR H. Römer, StD R. Decker, U. Kiefer.<br />
Mit einem herzlichen Dankeschön an die<br />
gastgebende Schule für den angenehmen<br />
Rahmen und an die mithelfenden Kolleginnen<br />
und Kollegen ging die Veranstaltung<br />
zu Ende.<br />
Christina Böse-Pisch<br />
Regionalgruppe Karlsruhe<br />
Una settimana in Italia<br />
Die diesjährige Reise der <strong>BLV</strong>-Regionalgruppe<br />
Karlsruhe mit dem Vorsitzenden<br />
Klaus Melzer führte in den Osterferien<br />
zum Standort Mailand, um von dort bekannte,<br />
geschichtlich interessante Städte<br />
mit ihren kunsthistorischen Schätzen<br />
zu besuchen. Die Reise führte durch die<br />
Schweiz, über Luzern, durch den Gotthard-Tunnel<br />
und das Tessin nach Oberitalien.<br />
Im Mittelpunkt des ersten Besichtigungstages<br />
stand die zweitgrößte Stadt<br />
Italiens, Mailand, auf unserem Programm.<br />
Enrico, unser Reiseführer, führte<br />
uns in die Geschichte der Stadt ein und<br />
wir besichtigten gemeinsam den Friedhof<br />
Monumentale, das Castell, den Dom,<br />
die Einkaufspassage Vittorio Emanuelle<br />
und die Scala, das weltberühmte Opernhaus.<br />
Der zweite Tag galt der Stadt Parma in<br />
der Emilia Romagna. Hier war der Frühling<br />
schon etwas weiter und Forsythien<br />
und Magnolienbäume begrüßten uns mit<br />
ihren aufbrechenden Blüten. Kompetent<br />
führte uns Patrizia durch die Stadt mit<br />
den wichtigsten Stationen, wie der Palazzo<br />
del Covernatore mit dem beeindruckenden<br />
Theaterraum, dem Dom und das<br />
Baptisterium.<br />
Turin, die „FIAT-Stadt“, herrlich gelegen<br />
im Piemont am großen Fluss des Po, war<br />
unser Ziel am nächsten Tag. Nach einer<br />
Stadtrundfahrt folgte eine durch Elena<br />
und Elisa geführte Stadtbesichtigung zu<br />
den wichtigsten Kulturstätten von Turin.<br />
Wahrzeichen der Stadt ist die Mole Antonelliana,<br />
als Synagoge geplant, heute<br />
ist dort ein Filmmuseum untergebracht.<br />
Im Mittelpunkt stand die Cattedrale di<br />
Torino mit der „Sindone“, dem Turiner<br />
Grabtuch. Imposant der Palazzo reale<br />
und die großen Plätze der Stadt, wie Piazza<br />
Castello und Piazza San Carlo.<br />
Am letzten Tag fuhr die Gruppe nach<br />
Pavia, schön gelegen am Ticino mit der<br />
bekannten Brücke, der Ponte Coperto.<br />
Vor den Toren der Stadt besuchten wir<br />
mit Enrico die Kartäuserklause “Certosa<br />
di Pavia“, gestiftet von Gian Galeazzo<br />
Visconti. Im Mittelpunkt der Stadtbesichtigung<br />
stand die alte Universität, bis<br />
heute Sitz der Fakultäten der Geisteswissenschaft<br />
mit herrlichen Innenhöfen<br />
zum Verweilen.<br />
Sehr schnell vergingen diese erlebnisreichen<br />
Tage. Nicht zu kurz kamen die lukullischen<br />
Genüsse. Hervorzuheben das<br />
Abendessen mit Spezialitäten der Region<br />
im Castell’Arquato mit herrlichem<br />
Blick auf die Weinberge der Hügellandschaft<br />
und das mehrgängige Festmenü<br />
in Cislano, einem Landsitz südlich von<br />
Mailand. Zeit blieb auch für eigene Un-<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 63
Regionalgruppe Karlsruhe<br />
ternehmungen, wie das Flanieren durch<br />
die Einkaufspassagen und Parkanlagen<br />
der besuchten Städte, der Besuch von<br />
empfohlenen Museen, der Einkauf von<br />
landestypischen Spezialitäten oder<br />
einem Opernbesuch in der Scala. Bestens<br />
informiert wurde die Gruppe durch<br />
den bewährten Organisator dieser Fahrt,<br />
Erwin Ranger. Mit geschichtlichen Details,<br />
Erläuterungen von Zusammenhängen<br />
der deutschen und italienischen<br />
Vergangenheit beeindruckte er immer<br />
wieder seine Zuhörer. Auf der Heimfahrt<br />
dankte ihm die Gruppe für seine unermüdliche<br />
Arbeit mit den Vorbereitungen<br />
und der Durchführung dieser Reisen und<br />
freut sich schon auf neue Angebote, die<br />
allen interessierten <strong>BLV</strong>-Mitgliedern und<br />
Gästen offen stehen.<br />
Hildegard Brenneis<br />
Reisegruppe vor dem Mailänder Dom<br />
Foto: H. Gardain<br />
Regionalgruppe Ortenau<br />
Protest gegen die Sparbeschlüsse<br />
der Landesregierung<br />
Versammlung der Regionalgruppe Ortenau<br />
Am 13. März 2013 trafen sich über 40<br />
Personen in der Malerfachschule in Lahr<br />
zur ersten Regionalversammlung im Jahr<br />
2013. Die Malerfachschule ist eine, oft<br />
nur in Insiderkreisen bekannte bundesweite<br />
Einrichtung für grafisches Design,<br />
Leuchtreklamentechnik und Lackierungen<br />
aller Art. Es <strong>werden</strong> dort Meisterkurse<br />
durchgeführt und es ist ein Internat angeschlossen,<br />
in dem die Schülerinnen<br />
und Schüler in Blockunterrichtsphasen<br />
wohnen können. Noch vor Beginn der<br />
eigentlichen Versammlung erhielten wir<br />
einen kleinen Einblick in den Ablauf der<br />
Demonstration vom 05. März in Stuttgart,<br />
deren thematischer Schwerpunkt ein Protest<br />
gegen die jüngsten Sparbeschlüsse<br />
der Landesregierung war. Nach einer Begrüßung<br />
durch den Regionalgruppenvorsitzenden<br />
und den Schulleiter der Malerfachschule,<br />
Herrn OStD R. Dyck hielt Herr<br />
OStD H. Huber einen Vortrag, in dem er<br />
einzelne Schwerpunkte der Sparbeschlüsse,<br />
z.B. Tendenzen zum sogenannten „Einheitslehrer”<br />
u.a. Punkte einer kritischen<br />
Betrachtung unterzog.<br />
Desweiteren wurden die jüngsten Tarifabschlüsse<br />
für Angestellte im öffentlichen<br />
Dienst und deren Übertragbarkeit<br />
auf die Beamten vom Vorsitzenden des<br />
Bezirkspersonalrats Südbaden, Herrn<br />
Ottmar Wiedemer vorgestellt und breit<br />
diskutiert. Der Bezirksvorsitzende Südbaden<br />
Herr Kersten Schröder, richtete<br />
ebenfalls einige Worte an die Versammlung<br />
und rief dazu auf, die verständlichen<br />
Unmutsäußerungen der Kolleginnen und<br />
Kollegen in Aktionen mit breiter Öffentlichkeitswirkung<br />
zu äußern. Sodann fanden<br />
die Wahlen der Delegierten und deren<br />
64<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Regionalgruppe Ortenau<br />
Stellvertreter zur im Jahre 2014 stattfindenden<br />
Delegiertenversammlung des <strong>BLV</strong><br />
in Stuttgart statt. Letztlich wurden insgesamt<br />
zwölf Personen gewählt die die Regionalgruppe<br />
Ortenau in der Delegiertenversammlung<br />
repräsentieren sollen (neun<br />
Delegierte und drei Ersatzdelegierte).<br />
Nach einer kleinen Stärkung, die von den<br />
Kolleginnen und Kollegen der Malerfach-<br />
Schule organisiert und in ansprechender<br />
Weise dargeboten wurde, konnten wir<br />
uns im Rahmen einer Schulbesichtigung<br />
von den verschiedensten Meisterstücken<br />
der Schildergestaltung sowie einem intensiven<br />
Einblick in die Lackiertechnik<br />
von der Arbeitsweise der Malerfachschule<br />
überzeugen.<br />
Gerne haben die Kolleginnen und Kollegen<br />
in zwei Gruppen diese Gelegenheit<br />
der Information wahrgenommen. Die Versammlung<br />
schloss gegen 18 Uhr.<br />
Hubert Breyer<br />
Regionalgruppe Stuttgart<br />
Regionalversammlung in Stuttgart ganz im<br />
Zeichen der Spardiktate<br />
Berufliche <strong>Schulen</strong>, informierte über aktuelle<br />
Entwicklungen aus dem Kultusministerium.<br />
Sie begann mit dem Satz: „Ich<br />
habe für Sie leider keine guten Nachrichten.<br />
Die Einsparungen, die die Landesregierung<br />
bei uns Beamten durchführen<br />
wird, sind beträchtlich.“ Ihr Vortrag war<br />
trotz allem sehr informativ, und wir haben<br />
unseren Humor dabei nicht verloren.<br />
Nachfragen aus dem Publikum wurden<br />
fundiert beantwortet, nicht immer zur<br />
Zufriedenheit bei den Inhalten. Weitere<br />
Themen waren die Stellen- und Beförderungssituation,<br />
sowie die Aktion des LBV<br />
bzgl. der Nachweise zu Ausbildung- und<br />
Dienstzeiten, die in den Lehrerkollegien<br />
zu Verwirrung geführt hat.<br />
Am Montag, 26. November 2012, veranstaltete<br />
die Regionalgruppe Stuttgart<br />
ihre Regionalgruppenversammlung in den<br />
Räumlichkeiten der Robert-Mayer-Schule<br />
in Stuttgart.<br />
Herr Ulrich Leimser begrüßte erstmals in<br />
seiner neuen Funktion als Vorsitzender<br />
der Regionalgruppe die anwesenden Mitglieder.<br />
Herrn Leimser war es sehr wichtig, sich<br />
gebührend bei seinem Vorgänger, Herrn<br />
Manfred Härterich, zu bedanken. Herr<br />
Härterich war viele Jahre der Vorsitzende<br />
der Regionalgruppe Stuttgart und in der<br />
Arbeit für den Verband und im Besonderen<br />
für die Region Stuttgart sehr engagiert<br />
und immer auf dem neuesten Stand.<br />
Die Regionalgruppe wünschte ihm für die<br />
kommenden Jahre weiterhin viel Elan, Gesundheit<br />
und alles Gute.<br />
Weiterhin wurde Herr Heinz Scheible für<br />
50 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Leider<br />
war es vielen Jubilaren nicht möglich,<br />
an der Veranstaltung teilzunehmen. Bemerkenswert<br />
ist die Mitgliedschaft eines<br />
Jubilares mit 60 Jahren. Herzlichen Dank<br />
für die Treue zum Verband und die besten<br />
Wünsche für ihre Zukunft.<br />
Sophia Guter, die Vorsitzende des BPR<br />
Frau Guter betonte immer wieder die Wichtigkeit<br />
der Arbeit des <strong>BLV</strong> im Beruflichen<br />
Schulwesen, um dadurch die Lehrkräfte<br />
wieder mehr in den Fokus des Kultusministeriums<br />
und der Politik zu bringen.<br />
Die Arbeit des <strong>BLV</strong> ist deshalb sehr wichtig<br />
und sie ist es wert, unterstützt zu <strong>werden</strong>.<br />
Das Leitungsteam der Regionalgruppe<br />
Stuttgart erhofft sich für die Zukunft<br />
eine rege Teilnahme an den Sitzungen,<br />
um wichtige Informationen schnell und<br />
direkt an die Mitglieder weitergeben zu<br />
können. Deshalb war der Ausblick auf das<br />
kommende Jahr sehr wichtig, denn um die<br />
Arbeit des Vorstandes und der Gremien zu<br />
unterstützen bedarf, es der Rückmeldung<br />
von der Basis, nämlich von uns Mitgliedern.<br />
Im Sommer 2013 wird die Regionalgruppe<br />
wieder Delegierte wählen und<br />
Anträge an das Präsidium stellen. Teilen<br />
Sie uns Ihre Anliegen mit oder stellen Sie<br />
konkrete Anträge. Wir diskutieren gerne<br />
mit Ihnen und freuen uns darauf.<br />
Ulrich Leimser<br />
Heike Eisenhauer<br />
Andreas Lauster<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 65
Das besondere Thema<br />
Zusammenarbeit Uni Würzburg<br />
und Schülerzeitung<br />
Im Allerheiligsten der Elite-Universität<br />
Würzburg, im Senatssaal, empfing die<br />
Uni-Leitung unter Vizepräsidentin Prof.<br />
Sponholz die Spitze der Schülerzeitungsredaktion<br />
„Financial T(’a)ime“ (FT) (Kaufmännische<br />
Schule Tauberbischofsheim)<br />
zu einer Pressekonferenz. Die Idee einer<br />
Zusammenarbeit kam dem beratenden<br />
Lehrer Klaus Schenck bei den regelmäßigen<br />
Besuchen mit seinen Schülern an<br />
der Universitätsbibliothek. Er fand in der<br />
Koordinatorin des Projektes uni@school<br />
Kathrin Schaade nicht nur ein offenes Ohr,<br />
sondern ein tatkräftiges Gegenüber, das<br />
Schritt für Schritt den Weg durch die Uni-<br />
Instanzen anpackte, an dessen Ende dann<br />
der gemeinsame Tisch von Uni-Leitung<br />
und Schülerzeitung stand.<br />
Ziemlich aufgeregt und viel zu früh nahm<br />
die Redaktionsspitze mit Debora Eger<br />
(Chefredakteurin), Serpil Polat (stellvertretende<br />
Chefredakteurin), Redakteurin<br />
Anna Winkler, FT-Fotografin Stefanie Geiger<br />
und dem beratendem Lehrer Klaus<br />
Schenck in dem beeindruckenden Senatssaal<br />
der Universität Platz und bereitete<br />
alle Materialien für die Pressekonferenz<br />
vor. Die eher lockere Begrüßung der Uni-<br />
Leitung durch Vizepräsidentin Prof. Sponholz,<br />
dem persönlichen Referenten des<br />
Präsidenten Josef Wilhelm, dem Leiter<br />
der Studienberatung Hendrik Beierstettel,<br />
Koordinatorin Kathrin Schaade und dem<br />
Pressevertreter Gunnar Bartsch nahm viel<br />
von der Anspannung. Allen Uni-Vertretern<br />
wurde durch Redaktionsmitgliedern die<br />
neueste Printausgabe überreicht, dazu<br />
noch die Ausgabe zu „Forschung und<br />
Ethik“ (2008) und ein aktueller Presse-<br />
Spiegel. Wie ein roter Faden durchzogen<br />
Wertschätzung und Anerkennung für die<br />
Leistung junger Menschen die einstündige<br />
Pressekonferenz. Prof. Sponholz zeigte<br />
sich komplett überrascht, auf welch professionellem<br />
Niveau die FT-Printausgaben<br />
sich bewegten. Ihr Erstaunen wurde umso<br />
größer, als der beratende Lehrer die gesamte<br />
Palette der „Financial T(’a)ime“<br />
skizzierte von der Printausgabe, über die<br />
Homepage, die FT-Sendungen, die internationalen<br />
Verbindungen bis zur Deutsch-<br />
Homepage, sodass derzeit an Schultagen<br />
eine Userzahl um die 1.700 User erreicht<br />
wird, was täglich ungefähr dem Sechsfachen<br />
der Schülerzahl des gesamten Wirtschaftsgymnasiums<br />
Tauberbischofsheim<br />
entspricht.<br />
Aufgrund dieser Professionalität stellte<br />
Prof. Sponholz die naheliegende Frage<br />
nach dem Zeitaufwand, die sofort von<br />
Chefredakteurin Debora beantwortet wurde:<br />
„Nicht der Zeitaufwand ist groß, sondern<br />
unsere Leidenschaft!“ Der Zeitaufwand<br />
liege bei zwei bis drei Stunden pro<br />
Woche. Entscheidend seien die effizienten<br />
Organisationsstrukturen, die Spezialisierung<br />
der Redaktionsmitglieder und die<br />
Verlässlichkeit des Teams, dies verhindere,<br />
dass eine Seite überfordert werde.<br />
Auf die Frage, ob sich die FT-Redaktion in<br />
vorgegebenen Bahnen bewege oder auch<br />
Neues wage, für Afrika-Forscherin Prof.<br />
Sponholz bezeichnend, erklärte die stellvertretende<br />
Chefredakteurin Serpil als<br />
Computerspezialistin, wie ständig neue<br />
Wege nicht nur angedacht, sondern verwirklicht<br />
würden, zum Beispiel die Partnerschaft<br />
zu einer chinesischen Schule bei<br />
Hongkong und das Projekt einer „E-Mail-<br />
Partnerschaft“, um dadurch Fremdsprachen<br />
dank Muttersprachlern zu perfektionieren.<br />
Neue Medien würden in den Dienst<br />
internationaler Kontakte gestellt und diese<br />
dann in die FT-Homepage integriert.<br />
Die Zahl der Studienabbrecher zu reduzieren<br />
ist das klare Ziel der Universität Würzburg.<br />
Von Seiten der „Financial T(’a)ime“<br />
gibt es jetzt schon eine Uni-Serie, in der<br />
Studenten ihre Fächer vorstellen. Dieser<br />
Ansatz wird nun vertieft, indem Schüler<br />
für die Tandem-Tage interessiert <strong>werden</strong>,<br />
bei denen sie in ihrem gewählten Fach einen<br />
Studenten einen Tag bei seinem Uni-<br />
Alltag begleiten und danach auf der FT-<br />
Homepage darüber berichten. Aufgrund<br />
der hohen Userzahlen fast ausschließlich<br />
durch Oberstufenschüler aus Süddeutschland<br />
wird die „Financial T(’a)ime“ zum<br />
idealen Multiplikator dieser Tandem-Idee<br />
und gibt durch zahlreiche Artikel einen<br />
realistischen Einblick in den universitären<br />
Alltag, gespiegelt aus der Perspektive von<br />
Studenten und Schülern.<br />
Redakteurin Anna stellte in ihrem kurzen<br />
Statement die erfahrene Wertschätzung<br />
durch die Uni-Leitung ins Zentrum: „Ihr<br />
Lob, Ihre Anerkennung tun uns sehr gut,<br />
wir sind es von unserer eigenen Schule<br />
nicht gewöhnt!“ Diese Ehrlichkeit nahm<br />
Vizepräsidentin Prof. Sponholz auf und<br />
ermutigte nochmals die jungen Menschen<br />
zu diesem großartigen Engagement, das<br />
sie bis zu dieser Pressekonferenz geführt<br />
habe. Die Aussage der jungen Redakteurin<br />
bildete den Abschluss der Pressekonferenz.<br />
Klaus Schenck, FT<br />
Links:<br />
FT-Homepage:<br />
www.schuelerzeitung-tbb.de<br />
FT-Sendungen:<br />
www.youtube.com/user/financialtaime<br />
Deutsch-Homepage:<br />
www.KlausSchenck.de<br />
Pressekonferenz im Senatssaal der Universität Würzburg, von links nach rechts: Vizepräsidentin Prof. Sponholz, persönlicher Referent des Präsidenten<br />
Josef Wilhelm, Leiter der Studienberatung Hendrik Beierstettel, Koordinatorin Kathrin Schaade und rechts die Spitze der Redaktion<br />
„Financial T(’a)ime“<br />
Foto: FT-Fotografin Stefanie Geiger<br />
66<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Reisen<br />
Bildungs- und Erlebnis-Rundreise in Thailand<br />
- ein Reisetipp!<br />
Vom 28. Februar bis 14. März 2013 führte<br />
der Berufsschullehrerverband (<strong>BLV</strong>) Regionalgruppe<br />
Stuttgart unter dem bewährten<br />
Organisationstalent Erwin Ranger<br />
eine Reise in ein Land an, welches<br />
am Schnittpunkt von heterogenen Kulturen<br />
Indiens und Chinas liegt. Die Thais<br />
stammen ursprünglich aus Südchina,<br />
sind aber in Religion und Kultur vom<br />
indischen Subkontinent beeinflusst.<br />
Wir befinden uns im Jahr 2556 thailändischer<br />
Zeitrechnung!<br />
Schon bei der Ankunft in Bangkok fühlt<br />
sich der Reisende in ein Land des Lächelns<br />
versetzt. Es ist eine besondere<br />
Art, zwischenmenschliche Beziehungen<br />
auszudrücken. Zuallererst lernt unsere<br />
Reisegruppe die alltägliche Grußform<br />
Wai, die Handflächen zusammengelegt<br />
vor der Brust gehalten. Je nach Rang des<br />
Gegenübers wird die Handhaltung höher<br />
angebracht.<br />
Übernatürliche Kräfte sind für die Thais<br />
allgegenwärtig und bestimmen den Lebensrhythmus.<br />
Vor unserem Hotel in<br />
Bangkok gibt es einen markanten Altarplatz<br />
mit Buddhafigur, Blumenkränzen,<br />
Räucherstäbchen, Getränken (mit Röhrchen)<br />
und auch Esswaren davor.<br />
Rollschuhen. Traditionelle Thai-Tänze<br />
auf der Bühne direkt zwischen den Ess-<br />
Bereichen sowie ein an einer Seilbahn<br />
fliegender kostümierter Kellner mit<br />
einem Feuertopf lassen unsere Hälse<br />
länger <strong>werden</strong>.<br />
Am zweiten Tag (Freitag) unseres Aufenthalts<br />
in Bangkok besuchen wir das<br />
alte Bangkok, das sich um den Palast<br />
entwickelte, von Kanälen (Klongs)<br />
durchzogen. An den Ufern des Menam<br />
erhebt sich eine Stadt von Tempeln und<br />
Palästen in verschwenderischer Pracht,<br />
eigentümlich geschwungene Dächer und<br />
Riesenstatuen. Wat Phra Keo, der Königstempel<br />
beherbergt den sogenannten<br />
Emerald Buddha. Das smaragdfarbene<br />
Buddhabildnis sitzt auf einem elf Meter<br />
hohen Altar und gilt als das größte Heiligtum.<br />
Im früheren Kloster Wat Po ist in einem<br />
eigenen Gebäude der Liegende Buddha<br />
mit einer Länge von 45 m und 12 m Höhe<br />
untergebracht. Seine Fußsohlen sind<br />
mit quadratisch angeordneten Perlmutteinlagen<br />
versehen. Zahllose Menschen<br />
strömen an diesen Ort, kaufen ein Schälchen<br />
mit Münzen und werfen die Münzen<br />
einzeln in Reihen angeordnete Behälter,<br />
die unentwegt ein rhythmisches Klingen<br />
erzeugen. Am Nachmittag folgt eine<br />
Bootsfahrt und anschließend auf einer<br />
Reisbarke eine Verkostung mit einem<br />
reichen Angebot an frischen Früchten<br />
(Bananen, Papaya, Ananas, Mango, Wassermelone,<br />
Litschi u.a.).<br />
eingerichtet! Auf der Speisekarte stehen<br />
typisch deutsche Gerichte! Jeder trifft<br />
seine eigene Wahl. Bier gibt es an diesem<br />
Abend nicht, weil am nächsten Tag<br />
Bürgermeisterwahl ist.<br />
Am Sonntagmorgen, 3. März, brechen<br />
wir auf zur Fahrt nach Ayutthaya, ehemalige<br />
glanzvolle Hauptstadt Siams,<br />
welche 1767 durch die Birmanen total<br />
zerstört wurde. UNESCO - Weltkulturerbe<br />
seit 1991! Dann lockt die Fahrt zum<br />
Wallfahrtsheiligtum Wat Phra Buddha<br />
Baht (Fußabdruck Buddhas) und zur<br />
Affenstadt Lopburi, wo zahllose Affen<br />
das Areal eines hinduistischen Tempels<br />
bevölkern und auch in der Stadt<br />
als Fassadenkletterer ihren Unfug treiben.<br />
Übernachtung im Hotel Topland in<br />
Phitsanulok.<br />
Am nächsten Morgen, Montag, 4. März,<br />
eine Überraschung: Es regnet in Strömen!<br />
Der Besuch des Pilgerzentrums Wat<br />
Mahathat fällt deshalb „ins Wasser”. Da<br />
wir im Bus im Trockenen sitzen und nach<br />
und nach die Regenwolken verschwinden,<br />
konzentrieren wir uns auf die Landschaften<br />
neben der Autostraße. Überall<br />
vor den Wohnhäusern sogenannte<br />
„Geisterhäuschen” zur Abwehr der bösen<br />
Geister.<br />
Am Nachmittag unserer Ankunft (Donnerstag)<br />
im 30 - 35 Grad Celsius warmen<br />
Bangkok fahren wir zum größten Freilichtmuseum<br />
der Welt - Ancient City - in<br />
der Nähe der Hauptstadt Thailands. An<br />
diesem Ort sind die wichtigsten Kulturschätze<br />
Thailands im kleineren Maßstab<br />
geographisch und originalgetreu angeordnet.<br />
So erahnen wir die Fülle der Sehenswürdigkeiten<br />
der kommenden Tage.<br />
Am Abend betreten wir das zweitgrößte<br />
Restaurant der Welt: Royal Dragon. Kellner<br />
servieren den Gästen Speisen auf<br />
Am Samstagvormittag fahren wir mit unserem<br />
Reisebus zum open air market im<br />
Norden der Stadt:<br />
Alles Erdenkliche ist dort zu finden: Bücher,<br />
Textilien, Antiquitäten, Nahrungsmittel,<br />
Pflanzen und Tiere!<br />
Danach bleibt Zeit für eigene Entdeckungen.<br />
Wir lassen uns in einem der<br />
zahllosen Massagesalons die Füße massieren,<br />
eine Stunde mit Fußbad, erfrischend<br />
und wohltuend.<br />
Um 18 Uhr besuchen wir per Taxi das German<br />
Restaurant „Bei Otto”, als Schwarzwaldstube<br />
mit Hirschgeweih an der Wand<br />
Auf einem Erdnussfeld sind Erntehelfer<br />
zu sehen. Der Bus macht Halt und unser<br />
Guide Mo führt uns auf den Acker: Die<br />
Erdnüsse <strong>werden</strong> wie unsere Kartoffeln<br />
geerntet. Mit freundlichen Gesten suchen<br />
wir Kontakt zu den Bauern. Fotos<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 67
Reisen<br />
<strong>werden</strong> gemacht. Zuletzt überreicht uns<br />
ein Arbeiter eine Plastiktüte voll mit frischen<br />
Erdnüssen, welche im Rohzustand<br />
rotweiß gesprenkelt sind.<br />
Wir fahren weiter, vorbei an Teakwäldern,<br />
Tabak- und Reisfeldern. Guide Mo erklärt<br />
uns, dass der Reis im Norden wertvoller<br />
ist. Thailand ist der größte Reislieferant<br />
der Welt. Etwa zwei Drittel der Thailänder<br />
arbeiten in der Landwirtschaft. Wir<br />
besichtigen Ananasfelder, bestaunen die<br />
Bambusbäume, die hier prächtig gedeihen.<br />
Am Phayao-Stausee machen wir Mittagspause.<br />
Im Restaurant treffen wir<br />
auf eine deutsche Reisegruppe aus dem<br />
Raum Nürnberg.<br />
Gegenüber dem Stausee findet ein Volksfest<br />
statt. Es wird ausgelassen getanzt<br />
zu den rhythmischen Klängen einer Musikkapelle.<br />
Am Rande des Platzes reihen<br />
sich Marktstände auf.<br />
Unser nächstes Ziel ist Chiang Rai,<br />
Hauptstadt von Thailands nördlichster<br />
Provinz. Hier übernachten wir.<br />
Am Dienstag, 5. März, machen wir einen<br />
Besuch in einem Dorf der Akha,<br />
einem Bergstamm. Wir fahren mit Jeeps<br />
in abenteuerlicher Fahrt die Bergwege<br />
hoch, vorbei an arbeitenden Waldarbeitern.<br />
Kinder, die ihren ersten Ferientag<br />
genießen, umzingeln uns. Frauen bieten<br />
an einfachen Verkaufsständen ihre<br />
selbst gefertigten Produkte an. Wir staunen<br />
über ihre Fingerfertigkeit.<br />
Die Holzhäuser am Berg sind einfach und<br />
sehr zweckmäßig gebaut.<br />
Ganz oben sehe ich eine Satellitenschüssel.<br />
Auch hier hat die Moderne Einzug<br />
gehalten. Herr Ranger fragt nach dem<br />
deutschen Aussteiger aus Freudenstadt.<br />
Er wohnt nicht mehr hier. Unser Mittagessen<br />
nehmen wir in einem überdachten<br />
Touristenrestaurant direkt an der<br />
Grenzstraße zu Myanmar (Birma) ein.<br />
Der Mekongfluss und sein Nebenfluss<br />
Sai bilden im Länderdreieck die Grenze<br />
zwischen Laos, Myanmar (Birma) und<br />
Thailand. Auf dem Mekong machen wir<br />
eine Flussfahrt hinüber nach Laos: Don<br />
Sao. Mit einem Schnellvisa, das unser<br />
Guide Mo erwirbt, dürfen wir das Gebiet<br />
betreten und Einkäufe tätigen.<br />
Ein Gruppenfoto bestätigt, dass wir bis<br />
zu diesem Punkt gereist sind.<br />
Über einen Gebirgspass fahren wir zum<br />
nördlichsten Punkt Thailands, zur Grenzstadt<br />
zu Birma Mae Sai. Auf der Grenzbrücke<br />
wechselt der Linksverkehr zum<br />
Rechtsverkehr auf Myanmar (Birma).<br />
Rote Erdbeeren, große Trauben, Mandarinen<br />
und süßer Wein <strong>werden</strong> neben der<br />
Grenzbrücke angeboten.<br />
Wir kehren zurück zum Hotel in Chiang<br />
Rai.<br />
Am Mittwoch, 6. März, warten wir schon<br />
ganz früh auf die Öffnung der neuzeitlichen<br />
Tempelanlage Wat Ronkung,<br />
auch Schneetempel oder White Temple<br />
genannt. Der noch lebende Künstler<br />
Ajarn Chalermchai Kosipipat hatte sich<br />
vorgenommen, den schönsten Tempel<br />
in der Welt zu bauen und damit auch die<br />
moderne Thai Buddhist Kunst zu zeigen.<br />
Es ist ein besonderes Erlebnis, in diesem<br />
Park mit den weißen Gebäuden mit<br />
Spiegelmosaiken zu spazieren. Dabei ist<br />
diese Anlage noch lange nicht fertig gestellt.<br />
Im Tempelraum wird gerade eine<br />
Wand bemalt: Futuristische Szenen.<br />
Nach der Weiterfahrt entdecken wir auf<br />
dem Schulhof eine Morgenzeremonie<br />
mit Schulkindern. Wir betreten das umzäunte<br />
Schulareal und beobachten den<br />
Morgenappell. Wir wechseln freundliche<br />
Worte mit einer Lehrerin und danach<br />
nehmen wir ein Fußbad in heißen Quellen<br />
nicht weit von Chiang Mai. Verkaufsstände<br />
bieten einheimische Produkte an,<br />
u. a. Honig in Flaschen, oder in heißen<br />
Quellen gekochte Wachteleier.<br />
An diesem Tag besuchen wir auch Produktionsstätten<br />
von Sonnenschirmen,<br />
Seidenwebartikel und Perlen- sowie<br />
Edelsteinschmuck. In Chiang Mai (Rose<br />
des Nordens) angekommen, <strong>werden</strong> wir<br />
abends mit Polizeieskorte im Tuktuk (wie<br />
VIPs) zum Galaessen mit Folkloretänzen<br />
in ein thailändisches Restaurant hinund<br />
zurückgeleitet.<br />
Donnerstag, 7. März, 16 km nördlich von<br />
Chiang Mai entfernt, besuchen wir ein<br />
Elefanten-Camp. Elefanten beginnen<br />
im Alter von fünf Jahren mit der Ausbildung.<br />
Es besteht Schulpflicht! Gleich<br />
nach Ankunft auf dem Camp <strong>werden</strong> wir<br />
von einer Anhöhe aus auf gesattelte Elefanten<br />
im Zweierpack gesetzt und schon<br />
trabt der Dickhäuter mit dem Elefantenführer<br />
auf dem Kopf zum Fluss hinunter,<br />
durch das kniehohe Wasser zum anderen<br />
steilen Ufer hoch hinauf, immer wieder<br />
mit Bananen-Rationen zur Belohnung<br />
versorgt.<br />
Dann wechseln wir auf Ochsengespanne<br />
um, welche uns wieder zur Ausgangslage<br />
kutschieren. Ein Bild wie vor hundert<br />
Jahren!<br />
Jetzt hat die Elefantenschule ihren Unterricht<br />
begonnen und wir beobachten<br />
die kleinen und großen Tierschüler beim<br />
Unterricht im Sport (Fußball), beim Malen<br />
(mit Pinsel und Wasserfarben), in der<br />
Musik -AG (Mundharmonika).<br />
Die anschließende Floßfahrt auf dem<br />
Wildbach vermittelt Ruhe. Mit Stöcken<br />
dirigieren zwei junge Burschen von den<br />
Bergstämmen die Bambusflöße durch<br />
das Wasser auf dem Moetoeng River.<br />
68<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Reisen<br />
Nach kurzer Busfahrt machen wir noch<br />
einen Halt und besuchen die Langhalsfrauen<br />
in ihrem Reservat. Sie bieten u.<br />
a. selbst gewebte Schaltücher an. Man<br />
kann ihnen bei der Arbeit mit dem mobilen<br />
Webgestell zuschauen.<br />
Die Mittagspause machen wir in einer<br />
blütenreichen Umgebung, einer Orchideenfarm<br />
mit Aufzuchtstation. In diesem<br />
Klima gedeihen wunderschöne Blütenträume!<br />
Eine kurvige Bergstrecke führt zu dem<br />
zwölf Kilometer von Chiang Mai gelegenen<br />
Tempelberg Wat Prathat Doi<br />
Suthep. Eine von Schlangen gesäumte<br />
Treppe mit fast 300 Stufen führt zum<br />
vergoldeten Zentrum hinauf. Für weniger<br />
Sportliche gibt es eine kurze Seilbahn.<br />
Der 20 m hohe Chedi (Tempelturm), reich<br />
geschmückte überdachte Altäre, in den<br />
Galeriegängen zahlreiche Buddhastatuen,<br />
Wandmalereien aus dem Leben<br />
Buddha´s. Wir kommen aus dem Staunen<br />
nicht heraus!<br />
Beim Abendessen im Übernachtungshotel<br />
Hotel Empress erleben wir einen<br />
deutsch- sprechenden Thai-Kellner. Er<br />
sorgt für einige nette Überraschungen.<br />
Am Freitag, 8. März, verlassen wir Chiang<br />
Mai und machen einen Zwischenstopp<br />
in Lamphun zur Besichtigung des Wat<br />
Phrathat Haripunchai mit Mönchsschule<br />
und vergoldetem Tempelturm.<br />
Auf dem Weg nach Sukhothai sind hohe<br />
Kamine von Keramikfabriken zu sehen.<br />
Keramikerzeugnisse <strong>werden</strong> auch nach<br />
Deutschland verkauft, erzählt Mo, unser<br />
Thai-Guide.<br />
Dann erkunden wir per Fahrrad in der<br />
12 km westlich von Sukhothai gelegenen<br />
großen Ruinenstadt Zeugnisse<br />
vergangener Pracht. Einst war hier das<br />
erste Königreich Thailands. Unter König<br />
Ramkamhaeng dem Großen (1275 bis<br />
1317) erlebte die Stadt ihre Blütezeit.<br />
Das thailändische Alphabet stammt aus<br />
dieser Zeit.<br />
UNESCO-Kulturerbe seit 1991. Samstag,<br />
9. März, von Sukkothai fahren wir weiter<br />
nach Kanchanaburi, vorbei an Soldatenfriedhöfen,<br />
wo über 6000 Gefangene des<br />
2. Weltkrieges bestattet sind, die beim<br />
Bau der Brücke am Kwai umkamen.<br />
Wir überqueren die (nachgebaute) Brücke<br />
zu Fuß neben den Bahngleisen.<br />
Später fahren wir mit der historischen<br />
Eisenbahn von Wang Pho über das Holzviadukt<br />
nach Thai Ken.<br />
Die Hoteladresse „River Kwai Resotel”<br />
lässt erahnen, dass wir irgendwo in der<br />
Nähe des River Kwai nächtigen <strong>werden</strong>.<br />
Zu unserer Überraschung müssen wir zuerst<br />
mit einem Boot flussaufwärts fahren,<br />
um zum Resort zu gelangen.<br />
Es ist schon Abend und wir sind müde.<br />
Aber die Dschungeldorf-Anlage auf der<br />
anderen Flussseite mit palmbedeckten<br />
Häuschen und Urwald stimmt uns wieder<br />
munter. Auch hier ist das Büfettessen<br />
vielseitig und lecker angerichtet.<br />
Das einheimische Singha-Beer fehlt hier<br />
auch nicht!<br />
Sonntag, 10. März. Nach einem reich gedeckten<br />
Frühstückstisch sind wir wieder<br />
bereit, mit unserem Gepäck per Motorboot<br />
um 7 Uhr einige Kilometer weiter<br />
an das andere Flussufer zu gelangen, wo<br />
der Bus auf uns wartet.<br />
Unser nächstes Ziel ist der Floating Market.<br />
Wir steigen in Kähne mit Motor und<br />
sausen durch das braune Kanalwasser<br />
zur Marktstelle. Dort sind noch ein paar<br />
schwimmende Verkaufsboote zu sehen.<br />
Es ist Sonntag. Vielleicht ist auf dem<br />
Wasser deswegen nicht so viel los. In<br />
einem Marktgebäude versorgen wir uns<br />
mit verschiedenen Gewürzen.<br />
Unser Bus bringt uns zu einer Demo-<br />
Schau: die vielseitige Verwendung der<br />
Kokospalme – von der Blüten-Zuckergewinnung<br />
bis zur Holzverarbeitung. Großartig,<br />
genial!<br />
Zügig fährt unser freundlicher Busfahrer<br />
weiter Richtung Ostküste. Wir nehmen<br />
das Mittagessen ein in Petchaburi.<br />
Dort verabschieden wir uns von Busfahrer,<br />
seinem jugendlichen Helfer und von<br />
Mo, unserem thailändischen Guide, der<br />
auf der ganzen Rundreise uns mit seiner<br />
fröhlichen Art unterhielt und mit Kostproben<br />
verschiedenster Art versorgte.<br />
In Hua Hin, der als ältester Badeort Thailands<br />
gilt, lassen wir es uns im Hilton<br />
Hua Hin Resort und Spa Hotel gut gehen.<br />
Es liegt direkt am Golf von Siam an<br />
der felsigen Landzunge und hat einen<br />
sehr schönen Swimmingpool. Jeder kann<br />
die Zeit verbringen, wie es ihm beliebt.<br />
Abends trifft sich die Gruppe zum gemeinsamen<br />
Abendessen und zum Austausch.<br />
Am letzten Abend vor unserer Abreise<br />
findet unser Abendessen im „White Lotus”<br />
im 17. Stockwerk des Hotels statt.<br />
Mit einer Ehrung unseres stets mit Höhepunkten<br />
bedachten Reiseleiters Erwin<br />
Ranger bedanken wir uns bei ihm, verbunden<br />
mit dem Wunsch, dass er noch<br />
viele andere Mitreisende bereichern<br />
möge!<br />
Danke für die gelungene Horizonterweiterung,<br />
Erwin Ranger!<br />
Ursula Graf<br />
Die Welt ist wie ein großes Buch.<br />
Wer immer zu Hause bleibt, hat darin nur eine Seite gelesen.<br />
Chinesisches Sprichwort<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 69
Reiseangebote<br />
Polenkulturreise: Warschau, Danzig, Königsberg ...<br />
Polen: Flagge<br />
Warschau: Kulturpalast<br />
Warschau: Joh. Kathetrale<br />
Wallfahrtsort: Heilig Linde<br />
Masuren<br />
Marienburg<br />
Einladung zu einer Polen- Kulturreise nach Warschau, Danzig, Masuren und Königsberg in<br />
Ostpreußen ( Russland) ein.<br />
Termin: Mi,21. bis Fr, 30. August 2013<br />
Polnische Hauptstadt Warschau, Danzig, Königsberg und die Masuren sowie kulinarische Köstlichkeiten<br />
sind Höhepunkte unserer Kulturreise.<br />
Mi,21.08.2013 Warschau<br />
Besichtigungen<br />
Chopin Konzert<br />
Do, 22.08.2013 Warschau<br />
Stadtrundfahrt und Begehung der Altstadt. ..<br />
Zur freien Verfügung in Warschau<br />
Fr, 23.08.2013 Sensburg, Masuren<br />
Fahrt von Warschau nach Sensburg<br />
Besichtigungen in Masuren<br />
Sa, 24.08.2013 Sensburg, Nördliche Masuren<br />
Tagesausflug: Kirche in Heilige Linde,<br />
Lötzen, Wolfsschanze ...<br />
So, 25.08.2013 Sensburg, Nördliche Masuren<br />
Schiffsfahrt von Nikolaiken nach Niedersee,<br />
Fischessen an Bord eines Schiffes.<br />
Fahrt über die Johannisburger Heide nach Kruttinen,<br />
Besuch im Geburtshaus von Ernst Wiechert in Kleinort.<br />
Mo, 26.08.2013 Königsberg<br />
Fahrt von Sensburg nach Königsberg.<br />
Königsberg und die Kurische Nehrung mit Palmnicken.<br />
Di, 27.08.2013 Königsberg<br />
Umland von Königsberg<br />
Mi, 28.08.2013 Danzig<br />
Besichtigungen in Danzig<br />
Do, 29.08.2013 Danzig<br />
Besichtigungen in Danzig, Freie Verfügungszeit ...<br />
Fr, 30.08.2013 Danzig, Warschau<br />
Fahrt von Danzig nach Warschau<br />
Heimflug<br />
Der Reisepreis von 879 Euro/ P (EZ- Zuschlag 220 Euro) beinhaltet:<br />
Königsberg: Königstor<br />
Königsberger Dom<br />
Danzig: Langer Markt<br />
Reise ab / an Warschau Führung: Marienburg Masuren-Schifffahrt<br />
Busfahrt*** Polen, Russl. Eintritt Marienburg 8 x Menüabendessen<br />
2 Ü / F Warschau Besichtigungen: Warschau 1 x Pommernmenü<br />
3 Ü / F Sensburg Führungen: in Masuren Fischessen<br />
2 Ü / F Königsberg Führung: Danzig Pommernabend (Musik)<br />
2 Ü / F Danzig Besichtigungen: Backsteingotik Chopin Konzert<br />
Polen (Pommern) Besichtigungsfahrt: Ermland Masurenfahrt<br />
Russland (Ostpreußen) Besichtigung der Wolfsschanze Reiseunterlagen<br />
Polen (Masuren) Besichtigung: Kirche in Heilige Linde Gebühren<br />
Auf Wunsch kann ein Flug von Stuttgart nach Warschau gebucht <strong>werden</strong>.<br />
Anmeldung: Uwe Leimser JFC- Stuttgart 07 11 / 21 660 030<br />
Edward- E. Jaffke KSS- Stuttgart 07 11 / 13 549-746<br />
Organisation: Erwin Ranger p: 0 71 43 / 73 08<br />
Überweisung: KSK-Essl., BLZ 611 500 20, Kto. 309 811, Edward-E. Jaffke<br />
70<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
In Memoriam<br />
In Memoriam<br />
Willy Jung<br />
Technischer Oberlehrer a. D.<br />
08.04.1938 - 11.03.2013<br />
Berufliche <strong>Schulen</strong> Kehl<br />
Roland Rösch<br />
Oberstudienrat a. D.<br />
17.06.1939 – 16.03.2012<br />
Berufliche <strong>Schulen</strong> Bretten<br />
Hans-Joachim Neubauer<br />
Technischer Oberlehrer a. D.<br />
22.10.1936 – 12.05.2012<br />
Ferdinand-von-Steinbeis-Schule Mühlacker<br />
Hans Köstel<br />
Studienprofessor a. D.<br />
20.03.1926 – 01.02.2012<br />
Carl-Benz-Schule Mannheim<br />
Werner Hornung<br />
Technischer Oberlehrer a. D.<br />
31.05.1930 – 06.06.2012<br />
Werner-Siemens-Schule Stuttgart<br />
Adolf Joos<br />
Oberstudiendirektor a. D.<br />
18.12.1928 – 11.09.2012<br />
Eduard-Breuninger-Schule Backnang<br />
Hans-Helmut Kuntz<br />
Studienrat a. D.<br />
24.06.1959 – 07.11.2012<br />
Walther-Groz-Schule Albstadt<br />
Friedemann Acker<br />
Studienrat<br />
31.03.1958 – 13.12.2012<br />
Heinrich-Hübsch-Schule Karlsruhe<br />
Peter Lux<br />
Oberstudiendirektor a. D.<br />
27.12.1925 – 20.12.2012<br />
Kaufmännische Schule Geislingen<br />
Friedrich Dürr<br />
Oberstudiendirektor a. D.<br />
18.01.1920 – 18.01.2013<br />
Carl-Hofer-Schule Karlsruhe<br />
Edgar Haberkorn<br />
Studiendirektor a. D.<br />
17.03.1935 – 09.02.2013<br />
Gewerbliche Schule Bad Mergentheim<br />
Armin Bönninger<br />
Technischer Oberlehrer a. D.<br />
10.09.1934 – 10.02.2013<br />
Justus-von-Liebig-Schule Mannheim<br />
Kurt Stumpe<br />
Studienrat a. D.<br />
03.04.1927 – 11.02.2013<br />
Hans-Thoma-Schule Titisee-Neustadt<br />
Max Schleif<br />
Oberstudienrat a. D.<br />
26.02.1935- 15.02.2013<br />
Josef-Durler-Schule Rastatt<br />
Rolf Böhm<br />
Technischer Oberlehrer a. D.<br />
02.10.1940 – 23.02.2013<br />
Carl-Bosch-Schule Heidelberg<br />
Gina Groen<br />
Technische Oberlehrerin<br />
20.03.1957 – 12.03.2013<br />
Ehrhart-Schott-Schule Schwetzingen<br />
Maximilian Neumeier<br />
Professor a. D.<br />
06.09.1929 – 17.12.2012<br />
Staatliches Seminar für Didaktik und<br />
Lehrerbildung Weingarten<br />
Wir <strong>werden</strong> ihnen ein ehrendes<br />
Andenken bewahren.<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 71
<strong>BLV</strong>-Infobrett: Termine von Mai 2013 bis August 2013<br />
Landesbezirksveranstaltung<br />
für Pensionäre in Nordbaden<br />
Die, 28.05.2013, 10:00 - 15:30 Uhr<br />
Mannheim: Besichtigung Barockschloss,<br />
Schloss- und Jesuitenkirche<br />
Gemütliches Beisammensein bei<br />
Mittagessen, Kaffee und Kuchen<br />
Anmeldung bis 24.05.2013 beim<br />
Vorsitzenden: Günther Prokopy, Danziger<br />
Str. 2, 76307 Karlsbad,<br />
Tel. 07202/ 5478<br />
Stellvertreter: Karlheinz Spitz,<br />
Weiherbergstr. 26, 76646 Bruchsal,<br />
Tel. 07251/ 1491<br />
Nächster Redaktionsschluss für das<br />
<strong>BLV</strong>-Magazin 03-2013:<br />
10.06.2013<br />
Bitte sende sie ihre Artikel und<br />
Bilder jeweils als separate Dateien<br />
an: redaktion@blv-bw.de<br />
Landesbezirksveranstaltung<br />
für Pensionäre in Südbaden<br />
Do., 4.7.2013, 10:00 - 16:30 Uhr<br />
Emmendingen:<br />
Stadtführung und interaktiver Vortrag:<br />
Alzheimer, Demenz - was tun?<br />
HOTLINE-Angebot - Telefonservice<br />
für Kolleginnen und Kollegen des<br />
Landesbezirks Nordbaden<br />
Anmeldung bis 15.6.2013:<br />
Dr. Christina Weis (c.weis@blv-bw.de),<br />
(Ritterstr. 6 c, 77948 Friesenheim).<br />
Wann: Di., 09.07.2013<br />
von: 17:00 - 19:00 Uhr<br />
Rufen Sie an: Tel. 0711 489837-21<br />
oder Tel. 0711 489837-28<br />
Veranstalter: <strong>BLV</strong>-Gruppe Nordbaden<br />
Auf diesem Info-Brett können<br />
auch Sie Ihre Veranstaltungen<br />
veröffentlichen lassen.<br />
Bitte senden Sie eine E-Mail mit<br />
Terminangabe an<br />
redaktion@blv-bw.de<br />
Einladung für Kolleginnen und<br />
Kollegen im Ruhestand des<br />
Landesbezirks Südwürttemberg -<br />
Freilichtbühne Altusried -<br />
Don Quijote -<br />
So. 18.08.2013<br />
von: 13:00 Uhr Festzug;<br />
14:00 Uhr Aufführungsbeginn<br />
Ort: Festspiel-Gelände,<br />
Eingangstor zur Freilichtbühne<br />
Veranstalter: <strong>BLV</strong>-Pensionärs-Team<br />
Südwürttemberg<br />
72<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Geschäftsführender Vorstand<br />
Vorsitzende<br />
Margarete Schaefer<br />
Stellvertreter<br />
Gerd Baumer<br />
Herbert Huber<br />
Vorsitzende des<br />
Landesbezirks Nordwürttemberg<br />
Sophia Guter<br />
Vorsitzende des<br />
Landesbezirks Nordbaden<br />
Marina Ostertag-Smith<br />
Vorsitzender des<br />
Landesbezirks Südbaden<br />
Kersten Schröder<br />
Vorsitzender des<br />
Landesbezirks Südwürttemberg<br />
Clemens Hartelt<br />
Finanzen<br />
Erich Herrling<br />
Referat Hauswirtschaft, Pflege,<br />
Sozialpädagogik, Landwirtschaft<br />
Bernhard Arnold<br />
Referat Kaufmännische Bildung<br />
Kerstin Hollwedel<br />
Referat Technik und Gewerbe<br />
Renate Granacher-Buroh<br />
Referat Allgemeinbildung<br />
Swantje Göschel<br />
Referat Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutz<br />
Rainer Messner<br />
Referat Dienstrecht<br />
Helmut Kleinböck<br />
Referat Gleichstellung<br />
Christa Holoch<br />
Referat Jugendliche in<br />
beruflicher Vorbereitung<br />
Gerd Weinmann<br />
Referat Junglehrer<br />
Christine Hammer<br />
Referat Lehrkräfte i.A. (Arbeitnehmer/innen)<br />
Ottmar Wiedemer<br />
Referat Mitgliederbetreuung<br />
Edeltraud Smolka<br />
Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />
Friedrich Graser<br />
Referat Pensionäre<br />
N. N.<br />
Referat Personalvertretung<br />
Iris Fröhlich<br />
Referat Redaktion<br />
Michael Schmidt<br />
Referat Technische Lehrkräfte<br />
Marie-Luise Jakob<br />
Geschäftsführer<br />
Gerhard Fechner<br />
Für Ihre Fragen stehen wir Ihnen<br />
jederzeit gerne zur Verfügung:<br />
<strong>BLV</strong>-Zentrale: 0711 / 489837-0<br />
Telefax: 0711 / 489837-19<br />
Impressum<br />
Verband der Lehrerinnen und Lehrer<br />
an beruflichen <strong>Schulen</strong> in<br />
Baden-Württemberg e. V.<br />
Abonnenten-Service: Geschäftsstelle<br />
Schwabstraße 59<br />
70197 Stuttgart<br />
Telefon 0711 489837-0<br />
Telefax 0711 489837-19<br />
www.blv-bw.de<br />
gs@blv-bw.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
A.V.I. Allgemeine Verlags- und<br />
Informationsgesellschaft mbH<br />
Am Ortfelde 100<br />
30916 Isernhagen<br />
Tel.: 05 11 / 77 95 38-0<br />
Fax: 05 11 / 77 95 38-10<br />
info@avi-fachmedienservice.de<br />
Redaktion: redaktion@blv-bw.de<br />
Michael Schmidt (Redaktionsleitung),<br />
Swantje Göschel, Adelinde Sailer,<br />
Heike Worgall<br />
Layout und Druck:<br />
KAROLUS Media GmbH<br />
Württemberger Straße 118<br />
76646 Bruchsal<br />
Telefon 0 72 51 / 23 55<br />
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Erscheinungsweise und Bezugspreis:<br />
<strong>BLV</strong>-Magazin erscheint 5 x jährlich.<br />
Der Verkaufspreis ist durch den<br />
Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />
Auflage: 10.700 Stück<br />
Copyright: Die veröffentlichten Beiträge sind<br />
urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch<br />
auszugsweise, nur mit Genehmigung der<br />
Redaktion.<br />
Manuskripte und Beiträge:<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
decken sich nicht unbedingt mit der Meinung<br />
der Redaktion.<br />
Redaktionstermine:<br />
Ausgabe<br />
Redaktionsschluss<br />
03/2013 10.06.2013<br />
04/2013 09.09.2013<br />
05/2013 04.11.2013<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013
Unser HOTLINE - Angebot<br />
Telefonservice für Kolleginnen und Kollegen<br />
Dienstag, 09. Juli 2013, 17:00 – 19:00 Uhr<br />
Die <strong>BLV</strong>-Gruppe Nordbaden des Berufsschullehrerverbands bietet Ihnen einen Hotline-Termin an.<br />
Wenn Sie bei uns anrufen, erhalten Sie eine persönliche Beratung. Sie haben den Vorteil, dass Sie sich mit<br />
wenig Aufwand direkt bei uns über folgende Themen informieren können:<br />
Einstellung, Versetzung<br />
Aufstiegslehrgänge<br />
Beförderungen (A11, A14)<br />
Beurlaubungsmöglichkeiten<br />
Teilzeitbeschäftigung<br />
Besoldungsrecht<br />
Gleichstellung<br />
Versorgung<br />
Elternzeit<br />
Begrenzte Dienstfähigkeit<br />
Schwerbehinderung<br />
Altersteilzeit<br />
Arbeitnehmerfragen<br />
...<br />
Rufen Sie an! Tel. 0711 489837-21<br />
Tel. 0711 489837-28<br />
Die <strong>BLV</strong>-Gruppe Nordbaden<br />
Beamtenvertreter<br />
Gisela Wöhrle<br />
Bezirksvertrauensfrau<br />
der Schwerbehinderten<br />
Arbeitnehmervertreter<br />
Michael<br />
Schmidt<br />
BPR-<br />
Vorsitzender<br />
Christa Holoch<br />
BPR-Vorstandsmitglied<br />
Marina<br />
Ostertag-Smith<br />
BPR-Mitglied<br />
Thomas Speck<br />
BPR-Mitglied<br />
Heike Worgall<br />
BPR-Mitglied<br />
Hans Hendl<br />
Stv. BPR-Vorsitzender