12.01.2014 Aufrufe

„Berufliche Schulen werden ausgehungert“ - BLV

„Berufliche Schulen werden ausgehungert“ - BLV

„Berufliche Schulen werden ausgehungert“ - BLV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ISSN 1869-568x<br />

MAGAZIN<br />

Ausgabe 2/2013<br />

4,50 E<br />

Verband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen <strong>Schulen</strong><br />

in Baden-Württemberg e. V.<br />

<strong>„Berufliche</strong> <strong>Schulen</strong> <strong>werden</strong> <strong>ausgehungert“</strong><br />

<strong>BLV</strong>-Landespressekonferenz am 22. April 2013<br />

Altersermäßigung – ein Privileg?<br />

Reisekostenerstattung bei außerunterrichtlichen Aktivitäten?


Inhalt<br />

Leitartikel 1<br />

Editorial 2<br />

Landespressekonferenz<br />

<strong>„Berufliche</strong> <strong>Schulen</strong> <strong>werden</strong> <strong>ausgehungert“</strong> 2<br />

Zumeldungen:<br />

- Kultusministerium Baden-Württemberg 5<br />

- GRÜNE-Landtagsfraktion 6<br />

- SPD-Landtagsfraktion 6<br />

- CDU-Landtagsfraktion 7<br />

- BWIHK 7<br />

- Baden-Württembergischer Handwerkstag 8<br />

- Philologenverband Baden-Württemberg 8<br />

Presseecho 9<br />

Lehrereinstellung Berufl. <strong>Schulen</strong> 2013: 10<br />

Bildungsschwüre brechen dahin<br />

(Hans Lehmann)<br />

Pressearbeit<br />

<strong>BLV</strong> unterstützt Minister Stoch im Kampf 12<br />

um Lehrerstellen<br />

Berufsschullehrer über Äußerungen des 12<br />

Ministerpräsidenten Kretschmann empört<br />

<strong>BLV</strong>: Bundesarbeitsgericht: Lehrkräfte 12<br />

haben Anspruch auf Ersatz ihrer<br />

Aufwendungen für Arbeitsmittel<br />

Aus der HPR-Arbeit<br />

Aktuelles aus dem HPR 14<br />

Vorstand<br />

Ehrungen 16<br />

Geht OES auch noch unter den sich 17<br />

dramatisch verschlechternden<br />

Rahmenbedingungen?<br />

Positionspapier des <strong>BLV</strong> zu OES 17<br />

Vorankündigung Delegiertenversammlung 18<br />

Bildungspolitik<br />

Schulfremdenprüfung an berufl. <strong>Schulen</strong> 20<br />

Veranstaltungen<br />

Festveranstaltung der Akademie der 22<br />

Beruflichen Bildung (ABB)<br />

Fachbereich HPSL<br />

40-jähriges Dienstjubiläum von 24<br />

Bernhard Arnold<br />

Fachtagung Pflegepädagogik am 21.6.13 25<br />

Fachbereich Kaufmännische Bildung<br />

Position des Fachbereichs Kaufmännische 26<br />

Bildung anlässlich der Empfehlungen der<br />

Expertenkommission zur Lehrerbildung<br />

VLW-Lehrerbildungsausschuss Bund 27<br />

informiert sich über aktuelle Studien zu<br />

Schulpraktika<br />

Fachbereich Technik und Gewerbe<br />

Gewerbl. Themen auf der Versammlung 28<br />

des Fachbereichs „Technik und Gewerbe“<br />

(TuG)<br />

Gastlichkeit aus Calw zu Besuch in Brüssel 29<br />

Digitalstrom-Technik macht das Haus- 30<br />

Stromnetz intelligent und vernetzt die<br />

elektrischen Geräte untereinander<br />

Gartenschauaktivitäten GES Sigmaringen 31<br />

Berufl. <strong>Schulen</strong> in Baden-Württemberg 33<br />

sammeln 2,7 Tonnen abgeschalteter<br />

Schmelzsicherungen<br />

Allgemeinbildung<br />

Förderung und Stärkung der Schüler – 34<br />

durch Prävention und langen Atem<br />

Umfassende präventive <strong>Schulen</strong>twick- 35<br />

lung am Beispiel der Justus-von-Liebig-<br />

Schule in Mannheim<br />

Scheffel-Förderpreis 2013 38<br />

Dienstrecht<br />

Altersermäßigung – ein Privileg? 39<br />

Reisekostenerstattung bei außerunter- 40<br />

richtlichen Aktivitäten? Zumeist Fehlanzeige!<br />

Schutz- und Fürsorgepflichten<br />

sehen anders aus!<br />

Änderung der Beihilfe – 42<br />

Was heißt das genau?<br />

Gleichstellung<br />

Fachtag für Beauftragte für Chancen- 43<br />

gleichheit am 05.02.2013<br />

Junglehrer<br />

Gedankenaustausch in Mannheim 44<br />

„Sagen Sie mal, Herr Kretschmann...“ 45<br />

Seminar Karlsruhe: <strong>BLV</strong> stellt sich 46<br />

den neuen Referendaren vor<br />

Vorstellung des <strong>BLV</strong> bei den Referen- 46<br />

daren am Seminar Freiburg<br />

Telefon-Hotline des Referats Junglehrer: 47<br />

„Was soll aus mir <strong>werden</strong>? Wie geht es weiter?“<br />

Lehrkräfte i. A. (Arbeitnehmer/innen)<br />

Tarifeinigung mit Schmerz: Keine Entgelt- 48<br />

ordnung für tarifbeschäftigte Lehrkräfte<br />

Pensionäre<br />

Einladung für Pensionäre des Landesbe- 48<br />

zirks Nordbaden am 28. Mai 2013<br />

Landesbezirksveranstaltung der 49<br />

Pensionäre in Südbaden am 4. Juli 2013<br />

Personalvertretung<br />

Alle Jahre wieder – 2013 auf der Schwä- 50<br />

bischen Alb Erfahrungsaustausch aller HPRund<br />

BPR-Personalvertreter/innen des <strong>BLV</strong><br />

AK-Schwerbehinderte<br />

Sitzung zum Jahresbeginn: 1/2 Jahr BEM 51<br />

an beruflichen <strong>Schulen</strong><br />

Kranke Lehrerin/kranker Lehrer – was tun? 52<br />

(Teil 4)<br />

Landesbezirke<br />

Nordbaden: Landesbezirk sucht Aus- 55<br />

tausch mit Landtagsabgeordneten von<br />

Bündnis90/Grüne<br />

Landesbezirksversammlung des <strong>BLV</strong> 56<br />

Nordbaden in Karlsruhe<br />

Dritte Volleyballmeisterschaft des <strong>BLV</strong> 58<br />

Nordbaden<br />

Südbaden: „Da muss ich mich drum küm- 59<br />

mern.“ <strong>BLV</strong>-Demo in Schopfheim am 18.4.13<br />

Nordwürttemberg: Zweitägige Personal- 61<br />

räteschulung des Landesbezirks NW am<br />

4. und 5. Februar 2013 in Löwenstein<br />

Regionalgruppen<br />

Bodensee: Die schlechten Nachrichten 62<br />

nehmen kein Ende<br />

Enz: Masterplan der Stadt Pforzheim 62<br />

Karlsruhe: Una settimana in Italia 63<br />

Ortenau: Protest gegen die Sparbe- 64<br />

schlüsse der Landesregierung<br />

Stuttgart: Regionalversammlung in Stutt- 65<br />

gart ganz im Zeichen der Spardiktate<br />

Das besondere Thema<br />

Zusammenarbeit Universität Würzburg 66<br />

und Schülerzeitung<br />

Reisen<br />

Bildungs- und Erlebnis-Rundreise in 67<br />

Thailand<br />

Polenkulturreise: Warschau, Danzig, 70<br />

Königsberg ...<br />

In Memoriam 71<br />

<strong>BLV</strong>-Infobrett<br />

Wichtige Termine Mai – August 2013 72<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Leitartikel<br />

Berufliche <strong>Schulen</strong> <strong>werden</strong> ausgehungert<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

beim Schreiben des Vorworts kann man<br />

(Frau) sich schon fühlen wie ein Protagonist<br />

in der Komödie „Und täglich grüßt das<br />

Murmeltier“. In dem mittlerweile 20 Jahre<br />

alten Film sitzt der Hauptdarsteller in einer<br />

Zeitschleife fest und muss seine Tage<br />

endlos wiederholen.<br />

Im übertragenen Sinn bedeutet dies eine<br />

Endlosschleife bzgl. der Aufzählung von Argumenten,<br />

was die Unterrichtsversorgung<br />

der Beruflichen <strong>Schulen</strong> betrifft.<br />

In jedem Mittelstufenschulbuch für das<br />

Fach Wirtschaftskunde ist nachzulesen,<br />

dass es neben den drei Produktionsfaktoren<br />

Arbeit, Boden und Kapital einen vierten,<br />

für das rohstoffarme Deutschland unverzichtbaren<br />

Faktor gibt, nämlich Wissen<br />

und Bildung – ich füge hinzu: berufliche<br />

Bildung.<br />

Letzterem wurde in der adrenalingeschwängerten<br />

Euphorie der Koalitionsverhandlungen<br />

vor zwei Jahren mit folgenden<br />

Formulierungen auch Rechnung getragen:<br />

<strong>„Berufliche</strong> <strong>Schulen</strong> stärken“, „Anstreben<br />

der Gleichstellung des allgemeinen und<br />

beruflichen Schulwesens“, „Mehr Unterstützung“,<br />

Planungssicherheit“, „Verbesserung<br />

der Lehrerversorgung“ (an dieser<br />

Stelle lässt das Murmeltier grüßen).<br />

Weil ein Koalitionsvertrag die Arbeitsgrundlage<br />

einer Regierungskoalition darstellt,<br />

müssen sich Profipolitiker eben<br />

auch daran messen lassen und können diesen<br />

Vertrag in der Euphorie folgenden Alltag<br />

nicht einfach ignorieren. Dies ist wohl<br />

ein Grund dafür, dass man den Beruflern<br />

zwar Wein predigt, diesen hintenrum aber<br />

ordentlich mit Wasser verdünnt. Ich will<br />

dies an wenigen Beispielen verdeutlichen:<br />

Die Altersermäßigung für Lehrkräfte ist<br />

weder ein Privileg noch ein Geschenk –<br />

siehe entsprechender Artikel im Heft<br />

Die Kürzung des allgemeinen Entlastungskontingents<br />

trifft Berufliche<br />

<strong>Schulen</strong> nicht mit 14 %, sondern mit<br />

23 – 35 %. Fast zeitgleich mit der entsprechenden<br />

Verordnung erhielten die<br />

<strong>Schulen</strong> ein Schreiben bzgl. der Implemention<br />

eines/einer „Kulturbeauftragten“,<br />

welches im besten Fall lediglich<br />

für einen Lacher gesorgt hat. „Beauftragte“<br />

gibt es an den <strong>Schulen</strong> schon<br />

zuhauf, weil es neben dem Unterricht<br />

eine Fülle von Aufgaben gibt, die die<br />

Lehrkräfte entweder mit geringen Anrechnungen<br />

oder bereits jetzt umsonst<br />

schultern.<br />

Die folgende Aufzählung der Beauftragungen<br />

soll das Problem verdeutlichen:<br />

Sicherheitsbeauftragte<br />

Suchtbeauftragte<br />

Beauftragte für SMV<br />

Beauftragte für Lernberatung<br />

Beauftragte für den Schulsanitätsdienst<br />

Beauftragte für Begabten-AGs<br />

Verkehrsbeauftragte<br />

Kooperationsbeauftragte<br />

Lernmittelbeauftragte<br />

Europabeauftragte<br />

Medienbeauftragte<br />

SOL-Beauftragte (=Selbst organisiertes<br />

Lernen)<br />

Sozialraumbeauftragte<br />

(=Stadtteilvernetzung)<br />

Beauftragte für die Organisation<br />

und Durchführung von Informationstagen<br />

Beauftragte für die Durchführung<br />

und Organisation von Bildungsmessen<br />

Beauftragte für Abteilungsassistenz<br />

(z. B. Oberstufenberatung,<br />

Praxiskoordination)<br />

Beauftragte für „Migranten machen<br />

Schule“<br />

Beauftragte für Chancengleichheit<br />

Beauftragte für internationale<br />

Kontakte<br />

Beauftragte für Schüleraustausch<br />

Beauftragte für die jeweiligen Fachbereiche<br />

/ Sammlungen<br />

Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Beauftragte für den Schüler-Lehrer-<br />

Chor<br />

Beauftragte für Metaplan-<br />

Materialien<br />

Beauftragte für Schülerzusatzversicherung<br />

Beauftragte für die Theater-AG<br />

Beauftragte für die Homepage<br />

Beauftragte für das Intranet<br />

Beauftragte für Strahlenschutz<br />

Hygienebeauftragte<br />

Umweltbeauftragte<br />

Margarete<br />

Schaefer<br />

Manche dieser Tätigkeiten sind aus sicherheitstechnischen<br />

Gründen unerlässlich,<br />

manche sind für die Organisation und<br />

das Funktionieren des Schulalltags unverzichtbar<br />

und manche machen einfach<br />

das Schulleben interessanter und kreativer.<br />

Bereits jetzt können nicht alle dieser<br />

Engagements mit Anrechnungsstunden<br />

bedacht <strong>werden</strong> – bei einer Kürzung der<br />

Stunden <strong>werden</strong> genau die Dinge wegfallen,<br />

die dem musisch-kreativen Bereich<br />

angehören.<br />

Kleinklassen im dualen Bereich müssen<br />

aufgelöst <strong>werden</strong>, obwohl diese im ländlichen<br />

Raum oft die Ausbildung sicherstellen<br />

und genau genommen der Wirtschaftsförderung<br />

dienen. Gleichzeitig werben<br />

allgemeinbildende Gymnasien öffentlich<br />

für Arbeitsgemeinschaften in Exotenfächern<br />

mit 5 – 8 TeilnehmerInnen. Unsere<br />

immer noch heterogeneren zweijährigen<br />

Berufsfachschulen müssen „aufgefüllt“<br />

<strong>werden</strong>, während daneben sowohl in der<br />

ersten als auch in der zweiten Tranche<br />

der genehmigten Gemeinschaftsschulen<br />

Klassen mit 16 bis 18 – angemeldeten<br />

(!) Schülern eingerichtet <strong>werden</strong> dürfen<br />

(s. Veröffentlichung des KM im April 2013).<br />

Bzgl. der Problematik der Abordnungsstunden<br />

haben die Murmeltiere lediglich<br />

die Farbe gewechselt: Seit Jahren beklagt<br />

nicht nur der <strong>BLV</strong>, dass die für Bildung zuständigen<br />

Institutionen im Land mangels<br />

eigener Stellen ihr Personal teilweise über<br />

Abordnungen rekrutieren; dies bedeutet<br />

nichts anderes, als dass den <strong>Schulen</strong><br />

Unterrichtsstunden entzogen <strong>werden</strong> –<br />

teilweise bis zu 6 vollen Deputaten pro<br />

Schule. In voller Kenntnis der Tatsachen<br />

wundert sich der gesamte Murmeltierbau<br />

trotzdem über den riesigen Berg der Bugwellenstunden.<br />

Wie gesagt, nur wenige Beispiele ...<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 1


Editorial<br />

Was haben Temperaturen, Inflationsrate und<br />

Besoldungsanpassung gemeinsam?<br />

Alle drei Größen gibt es mittlerweile als<br />

„gefühlte“ Variante. Derweil mir der Sinn<br />

einer „gefühlten“ Temperatur oder einer<br />

„gefühlten“ Inflationsrate noch einleuchtet,<br />

habe ich Probleme mit der „gefühlten<br />

Nullrunde“. Dieser Begriff wurde<br />

bei der Übernahme des Tarifergebnisses<br />

der Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst<br />

auf die Beamten und Versorgungsempfängern<br />

kreiert. Ein erneutes Beamtensonderopfer<br />

wurde in „warme Worte“ verpackt.<br />

Die Landesregierung von Baden-<br />

Württemberg hat beschlossen, die Besoldungsanpassung<br />

zeitlich zu verschieben.<br />

Für die Besoldungsgruppe A12 und höher,<br />

in denen sich die Mehrzahl der verbeamteten<br />

Lehrkräfte befinden, bedeutet<br />

dies, dass es erst ab dem 01.01.2014 2,65<br />

Prozent mehr Geld gibt. Für 2013 gibt es<br />

nichts. Daher ist dies für den beschriebenen<br />

Personenkreis eine echte Nullrunde<br />

und die „Gefühle“ können in diesem Fall<br />

außer Acht gelassen <strong>werden</strong>. Der Ärger<br />

über die einseitige grün-rote Sparpolitik<br />

im „Ländle“ wächst von Tag zu Tag. Somit<br />

<strong>werden</strong> bereits zum dritten Mal seit<br />

der Regierungsübernahme der grün-roten<br />

Koalition vor zwei Jahren die Beamtinnen<br />

und Beamten und alle Versorgungsempfänger<br />

zur Kasse gebeten, obwohl die<br />

Steuereinnahmen in Baden-Württemberg<br />

sprudeln und im aktuellen Doppelhaushalt<br />

über zwei Milliarden Euro mehr ausgegeben<br />

<strong>werden</strong> als bei der Vorgängerregierung.<br />

Da kommt wahrlich keine Freude<br />

bei den „geschröpften“ Betroffenen auf!!<br />

Aber nicht nur die fehlende Gehaltserhöhung<br />

führt bei den Lehrerinnen und Lehrer<br />

zu unguten „Gefühlen“, sondern auch<br />

die permanent sich verschlechternden<br />

Arbeitsbedingungen an den beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> des Landes bringen die Emotionen<br />

erst recht zum Kochen. Daher stand<br />

die Landespressekonferenz, die der <strong>BLV</strong><br />

am 22.04.2013 in Stuttgart veranstaltete,<br />

unter dem Motto: <strong>„Berufliche</strong> <strong>Schulen</strong><br />

<strong>werden</strong> <strong>ausgehungert“</strong>. Es gibt viel<br />

zu wenig Lehrerstellen, das strukturelle<br />

Unterrichtsdefizit kann nicht abgebaut<br />

<strong>werden</strong> und die Überstunden-Bugwelle<br />

wird weiter drastisch ansteigen. Die<br />

Schere geht immer weiter auseinander<br />

– soll unser über Generationen bewährtes<br />

Schulsystem der beruflichen Bildung<br />

kollabieren? Doch soweit muss es nicht<br />

kommen. Die realistischen Forderungen<br />

des <strong>BLV</strong> gehen in die richtige Richtung,<br />

sie müssen nur von den Entscheidungsträgern<br />

der Landespolitik „gehört“, akzeptiert<br />

und umgesetzt <strong>werden</strong> wollen.<br />

Michael<br />

Schmidt<br />

Das Ende der Fahnenstange ist erreicht!<br />

Die Kolleginnen und Kollegen bekunden<br />

lautstark ihren Unmut, wie die Protestkundgebungen<br />

in mehreren Städten, die<br />

zeitgleich mit der Landespressekonferenz<br />

stattfanden, zeigten. Aber auch in den<br />

einzelnen Regionalgruppen des <strong>BLV</strong> vor<br />

Ort herrscht der einhellige Tenor: es<br />

reicht mit den unseligen Sparbeschlüssen<br />

in der Bildungspolitik zu Lasten der nachfolgenden<br />

jüngeren Generation.<br />

Dass die Vielfalt unseres beruflichen<br />

Schulsystems unbedingt erhalten <strong>werden</strong><br />

muss, zeigt sich in vielen Artikeln,<br />

die vom großen Engagement, sowohl der<br />

Schülerinnen und Schüler als auch der<br />

beteiligten Lehrkräfte und Institutionen,<br />

berichten.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß und kritische<br />

Unterhaltung beim Lesen dieser<br />

Ausgabe.<br />

Michael Schmidt<br />

Landespressekonferenz<br />

Landespressekonferenz 22.04.2013<br />

Berufliche <strong>Schulen</strong> <strong>werden</strong> ausgehungert<br />

Film und Interview<br />

Quelle: SWR<br />

Die Beruflichen <strong>Schulen</strong> im Lande <strong>werden</strong> systematisch ausgehungert, so schildert die Vorsitzende des Berufsschullehrerverbandes<br />

(<strong>BLV</strong>), Margarete Schaefer, am Montag (22.04.2013) die Situation der beruflichen <strong>Schulen</strong>. Wenn man das Bildungsangebot im ländlichen<br />

Raum ausdünnt, durch Vorgaben des Organisationserlasses Berufliche <strong>Schulen</strong> benachteiligt, durch statistische Tricks das strukturelle<br />

Defizit kleinrechnet und den beruflichen <strong>Schulen</strong> den vollen Ersatz für ausscheidende Lehrkräfte verweigert, dann<br />

muss man von einem Aushungern der beruflichen <strong>Schulen</strong> sprechen. Zwar hat das Land zusätzliche Klassen an beruflichen Gymnasien<br />

eingerichtet, es hat aber versäumt, die <strong>Schulen</strong> auch mit entsprechenden Lehrkräften auszustatten. Unsere wiederholte Forderung,<br />

diesen Ausbau durch zusätzliche Stellen zu finanzieren, wurde sträflich vernachlässigt.<br />

Der Unmut an den Beruflichen <strong>Schulen</strong> im Lande wächst. Heute z. B. sind als Protest um 13 Uhr Mittagspausenaktionen in Mannheim,<br />

Freiburg, Sindelfingen, Schwäbisch Hall und Reutlingen geplant. Dabei geht es den Lehrkräften nicht nur um Nullrunden in der Besoldung,<br />

geplante Arbeitszeiterhöhungen und Verschlechterungen bei der Beihilfe, sondern auch um die Benachteiligung der Beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> in der Bildungspolitik des Landes.<br />

Der Unmut bei Lehrkräften aber auch bei den Schulleitungen, Schülern und Eltern wird durch folgende Fakten erzeugt:<br />

2<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Landespressekonferenz<br />

Auch im kommenden Schuljahr<br />

<strong>werden</strong> die beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> nur unzureichend mit<br />

Lehrerstellen versorgt. Zum<br />

zweiten Mal in Folge <strong>werden</strong><br />

nicht alle frei<strong>werden</strong>den Stellen<br />

besetzt; im Gegenteil: Das<br />

Einstellungskontingent wird<br />

um 102 Stellen gekürzt.<br />

Entgegen dem eindringlichen<br />

Rat aller Experten hat das Kultusministerium<br />

die gekürzte<br />

Stellenzahl nur zögerlich zur<br />

schulbezogenen Stellenausschreibung<br />

freigegeben. Mehr<br />

als die Hälfte der Stellen sollen<br />

erst im Listenverfahren Ende<br />

Juni 2013 besetzt <strong>werden</strong>.<br />

So lange <strong>werden</strong> die <strong>Schulen</strong>,<br />

Lehramtsbewerber/innen aber auch Eltern und Schüler bzw. Schülerinnen im Unklaren gelassen. Unklarheiten und Verunsicherungen<br />

bestehen an den <strong>Schulen</strong>, welche Lehrerwochenstunden im nächsten Schuljahr tatsächlich zur Verfügung stehen, ob das Bildungsangebot<br />

in vollem Umfang aufrechterhalten bleiben kann, ob der Lehramtsbewerber eingestellt wird und ob ein Schulplatz an der<br />

gewünschten Schule zur Verfügung steht. Darüber hinaus besteht die Gefahr der Abwanderung der für teures Geld gut ausgebildeten<br />

Lehrkräfte.<br />

Die Überstunden-Bugwelle steigt trotz strenger administrativer Vorgaben weiter. Die <strong>Schulen</strong> müssen sich jede einzelne Wochenstunde,<br />

die z.B. aufgrund des Lehrermangels, in Vertretungsfällen für Langzeiterkrankungen und Schwangerschaften als Überstunde anfällt<br />

und auf die Bugwelle angerechnet <strong>werden</strong> soll, durch die Schulaufsichtsbehörde genehmigen lassen. Die Überstundenbugwelle<br />

beträgt nunmehr 1.826 volle Deputate. Das ist die dreifache Zahl der geplanten Lehrereinstellung 2013 und entspricht einem Kredit<br />

an die Landesregierung von ca. 100.000.000 EUR. Kreditgeber sind die Lehrerinnen und Lehrer.<br />

Nach wie vor leiden die beruflichen <strong>Schulen</strong> unter einem strukturellen Unterrichtsdefizit von 2,7 %. Dabei ist der badische Landesteil<br />

mit 4 % in Nordbaden und 3,6 % in Südbaden besonders betroffen.<br />

Im letzten Jahr hat das statistische Landesamt für die Beruflichen <strong>Schulen</strong> einen Schülerrückgang von 15.000 Schülern vorausgesagt.<br />

Dies war auch die Grundlage für die Verteilung der Stellen und die vorgenommene Stellenkürzung. Als dann feststand, dass der<br />

tatsächliche Schülerrückgang nur ein Drittel der prognostizierten Zahl betrug, weigerte sich das Land, Korrekturen bei der Stellenzuweisung<br />

vorzunehmen.<br />

In der Schülerprognose des Statistischen Landesamtes wird nur unzureichend berücksichtigt, dass in 2012 und 2013 die Zuwanderung<br />

nach Baden-Württemberg wieder deutlich zugenommen hat. Um dies an einem Beispiel deutlich zu machen:<br />

In Mannheim betrug der Geburtensaldo (Differenz zwischen Geborenen und Gestorbenen) in den ersten drei Quartalen des Jahres<br />

2012 minus 254. Im gleichen Zeitraum betrug der Zuwanderungsgewinn der Stadt 3.355. Landesweit machte dieser Zuwanderungsgewinn<br />

58.000 Menschen aus, unserer vorsichtigen Schätzung nach strömen davon ca. 5.000 in Berufliche <strong>Schulen</strong>.<br />

Durch Ausdünnung des Bildungsangebots im ländlichen Raum versucht das Kultusministerium Klassen einzusparen. Dies ist im<br />

laufenden Schuljahr mit 240 Klassen gelungen. Will man diesen Weg weiter gehen, wird das nachhaltige Folgen für die betroffenen<br />

Bildungsregionen haben. Wenn der Schulweg für Auszubildende zu weit ist und zuviel Ausbildungszeit für den Schulweg benötigt<br />

wird, wird Ausbildungsbereitschaft der Wirtschaft abnehmen und die strukturelle Entwicklung des betroffenen Wirtschaftsraumes<br />

Schaden nehmen.<br />

Mit statistischen Tricks wird das Unterrichtssoll kleingerechnet. Um dies an einem Beispiel festzumachen: Die Stundentafel sieht<br />

für das Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf (VAB) drei bis sechs Wochenstunden Mathematik vor, je nach Förderbedarf des Jugendlichen.<br />

Kann eine Schule trotz erhöhtem Förderbedarf aufgrund des Lehrermangels nur drei Stunden Mathematik erteilen, darf als<br />

Unterrichts-Soll nur drei Stunden ausgewiesen <strong>werden</strong>. Das statistische Unterrichts-Soll entspricht dann dem Unterrichts-Ist, und<br />

damit wird ein Abmangel vertuscht.<br />

Die beruflichen Gymnasien <strong>werden</strong> gegenüber den allgemeinen Gymnasien gravierend benachteiligt. Dort betragen die Höchstwerte<br />

für Lehrerwochenstunden in den Jahrgangsstufen 1 und 2 pro Schüler 1,65 Lehrerwochenstunden. Bei den beruflichen Gymnasien<br />

stehen für die gleiche Schülergruppe nur 1,6 Lehrerwochenstunden zur Verfügung. Bei einem vierzügigen Gymnasium und 200 Schülern<br />

macht dies 10 Lehrerwochenstunden aus. Dies schränkt die Angebotsvielfalt im Wahlund Wahlpflichtbereich der beruflichen<br />

Gymnasien unvertretbar ein und ist ein Beispiel dafür, dass die Gleichwertigkeit der allgemeinen und beruflichen Bildung nicht<br />

angestrebt wird, obwohl sie im Koalitionsvertrag postuliert wurde.<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 3


Landespressekonferenz<br />

Dabei <strong>werden</strong> die beruflichen <strong>Schulen</strong> im Vergleich mit den Gemeinschaftsschulen hinsichtlich des Klassenteilers deutlich benachteiligt.<br />

An Gemeinschaftsschulen beträgt der Klassenteiler 28, an beruflichen <strong>Schulen</strong> dagegen 30. Dabei wird die Integrationsleistung<br />

gerade der beruflichen Vollzeitschulen völlig unterschätzt und nicht anerkannt. An keiner anderen Schulart erwirbt ein höherer<br />

Anteil an Migrantinnen und Migranten eine Hochschulzugangsberechtigung wie an den Berufskollegs. Nirgends ist die Schülerschaft<br />

so heterogen zusammengesetzt wie an den Beruflichen <strong>Schulen</strong>.<br />

Im Übrigen fehlt immer noch ein Konzept der regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung. Ein wohn- und betriebsnahes Berufsschulangebot ist<br />

für die ausbildungsplatzsuchende Jugend und für die ausbildende Wirtschaft unverzichtbar. Eine Vernetzung des Bildungsangebots<br />

der flächendeckend angebotenen beruflichen Gymnasien und Berufskollegs als Oberstufe der Gemeinschaftsschulen ist allemal kostengünstiger<br />

als der Aufbau von Parallelsystemen (Oberstufen an Gemeinschaftsschulen, die kaum existenzfähig und aufgrund der<br />

geringen Größe im Vergleich zu den Beruflichen Gymnasien ein deutlich geringeres Angebot im sprachlichen und naturwissenschaftlichen<br />

Bereich haben <strong>werden</strong>).<br />

Bei all dem muss man die heutigen Regierungsfraktionen immer wieder an ihr Minderheiten-Votum in der Enquêtekommission kurz vor<br />

der Landtagswahl erinnern, im Bereich der beruflichen <strong>Schulen</strong> in den nächsten drei Jahren jährlich 400 zusätzliche Lehrerstellen zu<br />

schaffen:<br />

„Die Sicherstellung der Unterrichtsversorgung an den beruflichen <strong>Schulen</strong> ist zu bedeutend, um sie allein von der demographischen<br />

Entwicklung und einer daraus resultierenden Rendite abhängig zu machen. Vor diesem Hintergrund haben SPD und GRÜNE (im Bericht<br />

der Enquétekommission Fit fürs Leben) eine eigene Handlungsempfehlung eingebracht, die allerdings von der Mehrheit der Enquêtekommission<br />

nicht mitgetragen wurde. SPD und GRÜNE halten ihre Handlungsempfehlung als Minderheitenvotum aufrecht.“<br />

Vor diesem Hintergrund fordert der Berufsschullehrerverband:<br />

Stellenumschichtungen zugunsten der beruflichen <strong>Schulen</strong> bis die Bugwelle und das strukturelle Unterrichtsdefizit abgebaut sind.<br />

Maßstab ist für uns dabei die im Minderheitenvotum von SPD und Grünen geforderten 400 zusätzlichen Stellen pro Jahr.<br />

Frühzeitige schulbezogene Ausschreibung von 80 % der Stellen.<br />

Beseitigung der Benachteiligung den Beruflichen <strong>Schulen</strong> im Organisationserlass.<br />

Senkung des Klassenteilers auf 28 für alle Regelschularten.<br />

Ein Konzept zur regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung zum Erhalt eines flächendeckenden Berufsschulangebots im ländlichen Raum und Vernetzung<br />

der beruflichen Gymnasien und der Berufskollegs mit den Gemeinschaftsschulen. Hierbei muss ein Konsens aller Beteiligten<br />

(insbesondere Personalvertretung und Berufsschullehrerverband, Kammern, Schulträger, Beratungsgremien des Kultusministeriums,<br />

aber auch die Mitarbeiter der Referate Berufliche <strong>Schulen</strong> der Regierungspräsidien) hergestellt <strong>werden</strong>.<br />

Erhalt des Bildungsangebots der Beruflichen <strong>Schulen</strong> im Vollzeitbereich, d. h. die Möglichkeit Fachschulreife, Fachhochschulreife<br />

und Allgemeine Hochschulreife an einer beruflichen Schule im Umkreis erwerben zu können. In diesem Zusammenhang fordern wir<br />

den Erhalt und die Sicherung der Übergangsmöglichkeiten von den allgemein bildenden <strong>Schulen</strong> in die Schularten des beruflichen<br />

Vollzeitbereichs.<br />

Demo in Freiburg<br />

Demo in Mannheim<br />

Demo in Schwäbisch Hall<br />

Demo in Sindelfingen<br />

4<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Landespressekonferenz<br />

PRESSEMITTEILUNG Nr. 42/2013 22. April 2013<br />

MINISTERIUM FÜR KULTUS, JUGEND UND SPORT<br />

PRESSESTELLE<br />

In diesem Schuljahr deutliche Verbesserungen<br />

an den beruflichen <strong>Schulen</strong><br />

Kultusminister Andreas Stoch MdL: „Das Kultusministerium betrachtet die beruflichen <strong>Schulen</strong> als<br />

wichtigen Bestandteil des baden-württembergischen Schulwesen, der die Wirtschaft mit gut ausgebildeten<br />

Fachkräfte versorgt“.<br />

Kultusminister Andreas Stoch MdL weist die Vorwürfe des Berufsschullehrerverbands zurück. Es werde auch durch ständige<br />

Wiederholung nicht wahr, dass die beruflichen <strong>Schulen</strong> „systematisch <strong>ausgehungert“</strong> würden. Stoch bittet die Interessensvertreter<br />

dieser Schulart dabei, ihre Wortwahl zu überdenken. Die beruflichen <strong>Schulen</strong> würden selbstverständlich weder<br />

ausgehungert noch benachteiligt. „Das Kultusministerium betrachtet die beruflichen <strong>Schulen</strong> im Gegenteil als wichtigen<br />

Bestandteil des baden-württembergischen Schulwesen, der die Wirtschaft mit gut ausgebildeten Fachkräfte versorgt“, erklärte<br />

Stoch.<br />

Das Kultusministerium habe es geschafft, das strukturelle Defizit an den beruflichen <strong>Schulen</strong> binnen zwei Regierungsjahren<br />

auf 2,6 Prozent im Schuljahr 2012/13 zu senken. Unter der Landesregierung von CDU/FDP habe es durchgehend zwischen 4,4<br />

und 4,6 Prozent gependelt. „Es ist sehr schade, dass die Verbandsvertreter diese starke Verbesserung nicht wenigstens zur<br />

Kenntnis nehmen“, erklärte Stoch. Es gebe hier auch keine „statistischen Tricks“. Ein Ausfall von Pflichtunterricht entstehe<br />

an den beruflichen <strong>Schulen</strong> im Übrigen auch dadurch, dass regional immer wieder Lehrkräfte mit den benötigten Lehrbefähigungen<br />

für den hochdifferenzierten Bereich der beruflichen <strong>Schulen</strong> fehlten.<br />

Stoch weist zudem darauf hin, dass im Schuljahr 2012/13 die gesamte demografische Rendite (rechnerische Lehrkräftefreisetzung<br />

aus Schülerrückgang) weitgehend im beruflichen Schulbereich verblieben sei. Zur weiteren Verbesserung der<br />

Versorgungssituation wurden zudem Gymnasiallehrkräfte für die Dauer von drei Jahren an berufliche <strong>Schulen</strong> im Umfang von<br />

100 Deputaten abgeordnet und weitere 29 Stellen an die beruflichen <strong>Schulen</strong> umgeschichtet.<br />

Auch der Vorwurf des Verbandes, die Stellen würden nur zögerlich zur schulbezogenen Stellenausschreibung freigegeben,<br />

treffe nicht zu. Das Kultusministerium habe den beruflichen <strong>Schulen</strong> in diesem Jahr für das vorgezogene Ausschreibungsverfahren<br />

jetzt schon insgesamt 300 Deputate zugewiesen und damit ein deutlich höheres Stellenkontingent zur Verfügung<br />

gestellt als im vergangenen Jahr (120 Deputate).<br />

Allerdings mussten im Schuljahr 2012/13 Lehrkräfte im Umfang von 157 Deputaten, die in Maßnahmen der Enquêtekommission<br />

„Fit fürs Leben” eingesetzt waren, auf Stellen übernommen <strong>werden</strong>, weil diese von der Vorgängerregierung nicht<br />

langfristig finanziert waren.<br />

Die beruflichen <strong>Schulen</strong> würden zudem wie alle anderen auch zu den vom Landtag beschlossenen Kürzungen herangezogen.<br />

Deshalb sollen im kommenden Schuljahr 102 kw-Stellen entfallen. Das Ministerium will aber erreichen, dass wie im Vorjahr<br />

im Bereich der beruflichen <strong>Schulen</strong> ein Teil der Kleinklassen entfalle. Hierbei gehe die Schulverwaltung aber behutsam vor,<br />

um entsprechende Ausbildungsangebote nicht zu verlieren. "Das Ministerium wird aber trotz dieser Einsparungen alles daran<br />

setzen, die Unterrichtsversorgung der beruflichen <strong>Schulen</strong> stabil zu halten und Engpässe an Einzelstandorten abzubauen",<br />

betonte Stoch.<br />

Bei der Frage der Statistik habe Stoch auf der jüngsten Pressekonferenz bereits bekannt gegeben, dass die aus dem Jahr<br />

2010 stammenden Prognosedaten des Statistischen Landesamtes nicht mehr zutreffend seien. Weitere Folgerungen daraus<br />

könnten erst getroffen <strong>werden</strong>, wenn die neuen Berechnungen in den nächsten Wochen vorliegen würden. Auch die Regionale<br />

<strong>Schulen</strong>twicklung sei bereits für Mai angekündigt worden.<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 5


Landespressekonferenz<br />

Berufliche <strong>Schulen</strong> brauchen Klarheit Stuttgart, 22.4.13<br />

Lehmann: Grüne unterstützen Forderung nach Konzept<br />

zur regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung<br />

„Wir brauchen dringend Klarheit und Verbindlichkeit für die beruflichen <strong>Schulen</strong> in Baden-Württemberg“, sagte Siegfried Lehmann,<br />

Sprecher für berufliche Bildung in der Fraktion Grüne im Landtag von Bade n-Württemberg. Die Fraktion unterstützt damit<br />

die Forderung des Berufsschullehrerverbandes nach einem landesweiten Konzept zur Entwicklung der beruflichen <strong>Schulen</strong>.<br />

„Nur wenn Schulstandorte und deren Ausrichtung festgelegt sind, kann rechtzeitig eine ausreichende Unterrichtsversorgung sichergestellt<br />

<strong>werden</strong>“, so Lehmann. Die Fraktion Grüne begrüße daher, dass die regionale <strong>Schulen</strong>twicklung für Berufliche <strong>Schulen</strong><br />

vom Kultusministerium als eigenständiger Entwicklungsprozess angestoßen wurde.<br />

Nach den Auseinandersetzungen über Unterrichtsversorgung in den vergangenen Monat an den beruflichen <strong>Schulen</strong> sagte Lehmann:<br />

„Es ist niemandem geholfen, wenn mit Zahlen zur Lehrereinstellung jongliert wird, ohne dass klar ist, wie viele Schülerinnen<br />

und Schüler das berufliche Bildungswesen besuchen <strong>werden</strong> und welche Standorte künftig über welches Angebot verfügen.“<br />

Der Erhalt eines flächendeckenden Netzes beruflicher <strong>Schulen</strong> ist im Sinne der Landtagsgrünen. „Das kann jedoch nicht bedeuten,<br />

dass es an jedem Standort ein komplettes Ausbildungsprogramm geben muss – wenn es nur von einer Handvoll Schülerinnen und<br />

Schülern besucht wird“, so Lehmann.<br />

Stattdessen sollte laut Lehmann ein Konsens darüber erzielt <strong>werden</strong>, welches Angebot tatsächlich vor Ort Sinn macht. „Es ist an<br />

der Zeit, dass wir Angebote zusammenführen, die zusammengehören. Die grün-rote Landesregierung hat das Bildungssystem in<br />

einem schlechten Versorgungszustand übernommen, deshalb kommt niemand um eine Strukturdiskussion herum“, so Lehmann.<br />

Benny Hechler<br />

Online-Referent und stv. Pressesprecher / Fraktion GRÜNE im Landtag von Baden-Württemberg<br />

Zusammenarbeit von beruflichen Gymnasien und<br />

Gemeinschaftsschulen ausloten<br />

MdL Gerhard Kleinböck: „Es ist klar, dass auch die beruflichen <strong>Schulen</strong> in die<br />

regionale <strong>Schulen</strong>twicklung einbezogen <strong>werden</strong>“ Stuttgart, 22.4.13<br />

Auch die SPD-Landtagsfraktion will die beruflichen <strong>Schulen</strong> im Rahmen der regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung berücksichtigen und<br />

unterstützt in diesem Punkt die Forderung des Berufsschullehrerverbands. „Es ist klar, dass auch die beruflichen <strong>Schulen</strong> in die<br />

regionale <strong>Schulen</strong>twicklung einbezogen <strong>werden</strong>“, sagte der Abgeordnete Gerhard Kleinböck, Sprecher für berufliche <strong>Schulen</strong>. So<br />

gelte es zu prüfen, welche lokalen Möglichkeiten bestehen, dass Gemeinschaftsschulen und berufliche Gymnasien erfolgreich<br />

miteinander kooperieren können.<br />

Es liege im ureigenen bildungs- und wirtschaftspolitischen Interesse des Landes, ein flächendeckendes Netz an beruflichen <strong>Schulen</strong><br />

dauerhaft zu sichern. „Wegen des Schülerrückgangs habe ich aber nicht die Erwartung, dass dauerhaft alle Schulstandorte und<br />

sämtliche Ausbildungsgänge aufrechterhalten <strong>werden</strong> können“, ergänzte Kleinböck. Für eine verlässliche Planung brauche man<br />

allerdings eine neue Vorausberechnung des Statistischen Landesamts, da in den bisherigen Zahlen zahlreiche bildungspolitische<br />

Reformprozesse noch nicht berücksichtigt <strong>werden</strong> konnten.<br />

Den Vorwurf des Berufsschullehrerverbands, die grün-rote Landesregierung lasse die beruflichen <strong>Schulen</strong> aushungern, wies Kleinböck<br />

als „starken Tobak“ entschieden zurück. Vielmehr stelle sich die Landesregierung auch in Zeiten des Schuldenabbaus im<br />

Landesetat der Herausforderung, das strukturelle Unterrichtsdefizit schrittweise abzubauen und damit die Altlasten der CDU/<br />

FDP-Regierungszeit abzutragen.<br />

Martin Mendler, Pressesprecher / SPD-Landtagsfraktion Baden-Württemberg<br />

6<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Landespressekonferenz<br />

Pressemitteilung Nr. 82/2013 22.4.13<br />

Die Expertin der CDU-Landtagsfraktion für<br />

die beruflichen <strong>Schulen</strong> Viktoria Schmid MdL:<br />

„Taschenspielertricks des Kultusministers Stoch verschleiern das<br />

Defizit in der Unterrichtsversorgung der beruflichen <strong>Schulen</strong>“<br />

„Die Erfolgsmeldung des Kultusministers Stoch, dass sich die strukturelle Unterrichtsversorgung an den beruflichen <strong>Schulen</strong> im<br />

Land verbessert habe, fällt beim Betrachten der konkreten Zahlen wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Rund 500 zusätzliche<br />

Stellen wären nötig, damit die Unterrichtsversorgung an den beruflichen <strong>Schulen</strong> im nächsten Schuljahr 2013/14 gesichert wäre“,<br />

sagte die Expertin für berufliche <strong>Schulen</strong> der CDU-Landtagsfraktion, Viktoria Schmid MdL, heute (22. April) in Stuttgart.<br />

„Aber anstatt für die notwendige Lehrereinstellung zu sorgen, verschleiert Kultusminister Stoch mit arglistigen Taschenspielertricks<br />

die Misere an den Beruflichen <strong>Schulen</strong>: So <strong>werden</strong> Schüleranmeldungen für einen bestimmten Bildungsgang an einer beruflichen<br />

Schule angepasst um weitere Klassen zu vermeiden, im ‚Vorbereitungsjahr Arbeit und Beruf (VAB)‘ wird die bisherige<br />

objektive statistische Erfassung der Unterrichtsversorgung kurzerhand zugunsten eines besseren Erscheinungsbilds umgestellt,<br />

die Schülerinnen und Schüler sogenannter Kleinklassen <strong>werden</strong> kurzerhand an andere Standorte geschickt und die Stellenzuweisung<br />

an die beruflichen Gymnasien wird noch immer nicht an die allgemeinbildenden Gymnasien angepasst. Der Versuch des<br />

Kultusministers Stoch den so erzeugten Rückgang des strukturellen Unterrichtsdefizit auch noch als seinen persönlichen Erfolg<br />

beim Kampf gegen das Unterrichtsdefizit der berufliche <strong>Schulen</strong> zu verkaufen ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten“, Schmid.<br />

„Im Zuge der angekündigten Regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung dürfen die beruflichen <strong>Schulen</strong> nicht noch weiter benachteiligt <strong>werden</strong>.<br />

Der Kultusminister ist hier gut beraten, wenn er die hohe Kompetenz der Wirtschaft und der beruflichen <strong>Schulen</strong> in die<br />

regionale Planung einer künftigen Schulstruktur einbezieht. Es ist nicht so, dass nur die Grundschulen und die weiterführenden<br />

<strong>Schulen</strong> von einer regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung betroffen sind. So bestehen zahlreiche Verbindungen zwischen den allgemeinbildenden<br />

und den beruflichen <strong>Schulen</strong> die nicht mangels Sachkenntnis oder Ideologie kurzerhand zerschlagen <strong>werden</strong> dürfen“,<br />

forderte Viktoria Schmid.<br />

PRESSEINFORMATION 20/2013 Stuttgart, 22.4.13<br />

Zumeldung zum Forderungskatalog des Berufsschullehrerverbandes BW<br />

IHKs in Baden-Württemberg fordern<br />

mehr Lehrer für Berufsschulen<br />

Konzept zur regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung unerlässlich<br />

Die Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg bemängeln die nicht zureichende Lehrerversorgung an den Beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> des Landes. Zugleich bekräftigen sie die Forderungen des Berufsschullehrerverbands Baden-Württemberg (<strong>BLV</strong>), der<br />

heute auf einer Landespressekonferenz einen Katalog zur Stärkung der Berufsschulen vorgelegt hat.<br />

Vor allem müsse laut IHKs der Abbau des strukturellen Unterrichtsdefizits durch 400 zusätzliche Lehrerstellen pro Jahr sichergestellt<br />

<strong>werden</strong>. Mit Lehrereinsparungen zu rechnen, solange ein Defizit an den Berufsschulen bestehe, verbiete sich. Die Benachteiligung<br />

der Berufsschulen müsse ein Ende haben. Auch die frühzeitige, schulbezogene Ausschreibung von 80 Prozent der Stellen<br />

sei laut IHKs sinnvoll, damit diese möglichst passgenau besetzt <strong>werden</strong> könnten, solange der Markt dies noch hergebe.<br />

Die IHKs warnen auch davor, Berufsschulen oder auch nur einzelne Fachklassen zu schließen, während aller Orten ein gymnasialer<br />

Zug eingerichtet werde. „Ohne wohnortnahe Beschulung ihrer Auszubildenden bekommen die Ausbildungsbetriebe noch größere<br />

Probleme bei der Rekrutierung ihres Nachwuchses“, sagt Andreas Richter, Hauptgeschäftsführer der IHK Region Stuttgart und<br />

Federführer Ausbildung der IHKs in Baden-Württemberg. „Wenn das Land Standorte zentralisiert, muss es zugleich sagen, dass<br />

die zusätzlichen Kosten für längere Wege und auswärtige Unterbringung übernommen <strong>werden</strong>.“<br />

Die IHKs unterstützen die Forderung eines Konzepts zur regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung zum Erhalt eines flächendeckenden Berufsschulangebots<br />

im ländlichen Raum unter Einbeziehung aller Beteiligten (Berufsschullehrerverband, Kammern, Schulträger,<br />

Beratungsgremien des Kultusministeriums, Mitarbeiter der Referate Berufliche <strong>Schulen</strong> der Regierungspräsidien).<br />

Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag<br />

Ansprechpartner für die Redaktionen:<br />

IHK Region Stuttgart, Anke Seifert<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 7


Landespressekonferenz<br />

ZUMELDUNG Berufsschullehrerverband Stuttgart, 22. April 2013<br />

Handwerk fordert weniger Unterrichtsausfälle<br />

und kleinere Klassen<br />

Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) begrüßt die Forderungen des Berufsschullehrerverbandes<br />

nach einem Konzept zur regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung. Vor allem die mangelhafte Unterrichtsversorgung<br />

an den Berufsschulen sei nicht nur bildungspolitisch, sondern auch wirtschaftspolitisch fahrlässig,<br />

sagte Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle.<br />

Natürlich freue sich der Handwerkstag, wenn die Minister Stoch und Schmid in jüngster Zeit unisono die Bedeutung der dualen<br />

Ausbildung in den Himmel lobten. Doch gleichzeitig nähre die Realität der aktuellen Bildungspolitik die Vermutung, dass es sich<br />

um bloße Lippenbekenntnisse handle und entgegen anders lautender Bekenntnisse dieser Bildungsweg doch als Ausbildung zweiter<br />

Wahl behandelt werde.<br />

„Es entspricht nicht der Prämisse der Gleichwertigkeit allgemeiner und beruflicher Bildung, wenn offen über die Zukunft von<br />

Berufsschulstandorten und die Schließung von Kleinklassen diskutiert wird, gleichzeitig aber neue gymnasiale Bildungswege<br />

eröffnet <strong>werden</strong>,” monierte Möhrle. Weniger Unterrichtsausfall und kleinere Klassen seien die Voraussetzung dafür, die Ausbildungsziele<br />

zu erreichen. Kritik übte das Handwerk allerdings an der überstarken Gewichtung der Beruflichen Gymnasien durch<br />

den Verband. Möhrle: „Aus unserer Sicht ist es nicht die primäre Aufgabe der beruflichen <strong>Schulen</strong>, die gymnasiale Oberstufe der<br />

Realschule zu bilden.“ Deren Aufgabe sei vielmehr, die Wirtschaft in der beruflichen Ausbildung zu unterstützen.<br />

Ansprechpartner für die Redaktion: Eva Hauser, Abt. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V., Heilbronner Straße 43, 70191 Stuttgart<br />

Zusammenschluss sämtlicher Organisationen des Handwerks von Baden-Württemberg<br />

Az. 1811 / 2013 – 12 22. April 2013<br />

Zumeldung zur Pressemeldung des Berufsschullehrerverbandes<br />

Baden-Württemberg (<strong>BLV</strong>) anlässlich der LPK am 22.4.2013:<br />

Der Philologenverband Baden-Württemberg unterstützt den Protestaufruf des <strong>BLV</strong> BW „‘Rote Karte‘ für<br />

Kretschmann und Schmid“<br />

- gegen die Kürzung der Anrechnungsstunden,<br />

- gegen den Wegfall der Altersermäßigung und<br />

- gegen die geplanten Stellenstreichungen<br />

Wie im beruflichen Schulbereich ist auch an den Gymnasien des Landes eine riesige Überstundenbugwelle entstanden - an den<br />

Gymnasien von über 25.000 Wochenstunden, deren Ausgleich nur durch Einsatz von über 1.000 zusätzlichen Lehrkräften möglich<br />

ist. Stattdessen hält die Landesregierung an der Streichung von insgesamt 2.200 Stellen in diesem und im nächsten Jahr fest,<br />

obwohl der als Begründung so oft angeführte Schülerrückgang geringer ausfällt als vorhergesagt. „Kultusminister Andreas Stoch<br />

muss jetzt erklären, wie er die Unterrichtsversorgung trotzdem sicherstellen kann!“, fordert Bernd Saur, Vorsitzender des PhV BW.<br />

Der Philologenverband BW stellt fest, dass die Erklärung von Kultusminister Stoch, die Streichung von Anrechnungsstunden für<br />

Zusatztätigkeiten gefährde nicht die Unterrichtsversorgung, irreführend ist. Der PhV BW weist darauf hin, dass es gerade umgekehrt<br />

ist: Durch die Streichung von Anrechnungsstunden soll die Unterrichtsversorgung auf dem Rücken der Lehrkräfte gesichert<br />

<strong>werden</strong>. Allein im gymnasialen Bereich <strong>werden</strong> dadurch 150 Lehrerdeputate eingespart. Gymnasiale Lehrkräfte müssen dann im<br />

nächsten Schuljahr 3.750 Stunden pro Woche zusätzlich unterrichten. „Aber wer soll dann die Aufgaben wie z.B. die Verwaltung<br />

der Lernmittel, die Betreuung der naturwissenschaftlichen Sammlungen oder die Organisation der Hausaufgabenbetreuung übernehmen?<br />

Setzt Kultusminister Stoch schon wieder auf Mehrarbeit der Lehrkräfte?“, fragt der PhV-Chef Bernd Saur.<br />

Der PhV BW protestiert deshalb erneut gegen die geplanten Stellenstreichungen, gegen die Kürzung von Anrechnungsstunden und<br />

schon jetzt gegen die Pläne, ab 2014/2015 Einschnitte bei der Altersermäßigung für Lehrkräfte vorzunehmen!<br />

Philologenverband Baden-Württemberg<br />

Alexanderstraße 112, 70180 Stuttgart<br />

8<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Landespressekonferenz: Presseecho<br />

Kreiszeitung Böblinger Bote<br />

StN<br />

23.4.13<br />

23.04.2013<br />

BZ / SZ<br />

23.4.13<br />

StZ 23.04.2013<br />

StZ 23.04.2013<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 9


Landespressekonferenz<br />

Lehrereinstellung Berufliche <strong>Schulen</strong> 2013: Freiburg, 09. März 2013<br />

Bildungsschwüre brechen dahin<br />

Sehr geehrte Frau Sitzmann,<br />

ich wende mich heute persönlich an Sie,<br />

weil in der Bildungspolitik des Landes<br />

Baden-Württemberg die Beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> betreffend eine Schieflage<br />

entstanden ist, die uns zum Schuljahresstart<br />

im Sommer dieses Jahres vor<br />

unlösbare Aufgaben stellt.<br />

Sie kennen mich und Sie wissen, dass<br />

ich mich nur dann melde, wenn wirklich<br />

etwas geschieht, das objektiv nicht<br />

mehr nachvollziehbar ist und allem widerspricht,<br />

was sich diese Landesregierung<br />

zum Start ihrer Regierungsperiode<br />

vorgenommen hat.<br />

Der Koalitionsvertrag 2011 zwischen<br />

den Regierungsparteien trägt den Titel:<br />

„Der Wechsel beginnt“, Leitlinien sind<br />

genannt, vier resultierende zentrale<br />

Aufgaben daraus abgeleitet, wobei eine<br />

davon, die „Schaffung bester Bildungschancen<br />

für alle“ visionäre Hoffnungen<br />

in uns weckte. Viele positive Aussagen<br />

und Zielformulierungen über die Wichtigkeit<br />

von Bildung folgen, die sich von<br />

der frühkindlichen Bildung bis hin zu<br />

den Hochschulen erstreckt. Alle zusammen<br />

von uns jederzeit unterschreibbar.<br />

Von besonderem Interesse sind bei uns<br />

jedoch die Aussagen über die Berufliche<br />

Bildung und Ausbildung.<br />

Hier heißt es u. a.: „Die Erkenntnisse<br />

und Ergebnisse der während der vergangenen<br />

Legislaturperiode durchgeführten<br />

Enquêtekommission „Fit fürs Leben<br />

in der Wissensgesellschaft – berufliche<br />

<strong>Schulen</strong>, Aus- und Weiterbildung“ sind<br />

die Grundlage für unsere berufliche<br />

Bildungspolitik. Die im Konsens zwischen<br />

allen Fraktionen getroffenen<br />

Handlungsempfehlungen bewerten wir<br />

grundsätzlich positiv und wir bekennen<br />

uns ausdrücklich zu ihrer Umsetzung“.<br />

Die neue Landesregierung verstärkte<br />

die Empfehlungen des Abschlussberichts<br />

vom 15. Dezember 2010 noch<br />

der Gestalt, dass zu dem versprochenen<br />

Ausbau der Beruflichen Gymnasien<br />

um weitere 200 Klassen ein Rechtsanspruch<br />

für alle zugangsberechtigten<br />

Bewerberinnen und Bewerber formuliert<br />

wurde und dass mit dem Abbau des<br />

strukturellen Unterrichtsdefizits an Beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> zügig begonnen wird.<br />

Staatssekretär Dr. Mentrup formulierte:<br />

„Mit dem Ausbau der Beruflichen Gymnasien<br />

stärkt das Land Bildungsgerechtigkeit<br />

und Zukunftsfähigkeit von Wirtschaft<br />

und Gesellschaft im Land“.<br />

Der Ausbau der Beruflichen Gymnasien<br />

wurde wirklich zügig umgesetzt. Zum<br />

bevorstehenden Schuljahr 2013/14 sind<br />

dann tatsächlich mehr als 200 Klassen<br />

zusätzlich eingerichtet worden. Hier<br />

wurde der versprochene „Bildungsaufbruch<br />

in den Beruflichen <strong>Schulen</strong>“ in<br />

hervorragender Weise umgesetzt.<br />

Worin liegt nun das Problem, dass ich<br />

mich mit diesem Schreiben direkt an Sie<br />

wende?<br />

Es liegt an der nicht mehr nachvollziehbaren,<br />

ungerechten „Gleichbehandlung“<br />

des Sparpotentials aller Schulformen<br />

bei der Umsetzung der auch<br />

von uns akzeptierten demografischen<br />

Rendite.<br />

Fakten:<br />

Pro Klasse eines Beruflichen Gymnasiums<br />

benötigt man (im Schnitt) 45<br />

Lehrerwochenstunden (LWStd.) oder<br />

1,8 Lehrer/ innen (bei einer Deputats<br />

Verpflichtung von 25 Stunden /<br />

Woche).<br />

200 neue Eingangsklassen (von<br />

2011-2013/14) entsprechen 200 Kl.<br />

x 45 LWStd. = 9000 LWStd. oder 360<br />

Lehrer/ innen (Deputate)<br />

Ein Berufliches Gymnasium in Normalform<br />

dauert 3 Jahre = 9000 Lehrerwochenstunden<br />

(od. 360 Deputate)<br />

x 3 = 27.000 LWStd.<br />

oder 1080 Deputate (volle Deputate<br />

a 25 LWStd.)<br />

Wahlmöglichkeitsbedingt ist eine<br />

Mindestforderung eine Zweizügigkeit,<br />

d.h. die 32 neuen Schulstandorte<br />

benötigen hierfür nochmals<br />

Stunden. 32 x 45 LWStd. x 3 = 4.320<br />

LWStd. oder ca. 175 Deputate<br />

Ergebnis Ausbau Berufliche Gymnasien<br />

= 1080 + 175 = 1255 Deputate<br />

!!! Alleine für den Ausbau der 200 zusätzlichen<br />

Klassen seit dem Schuljahr<br />

2010/11 von 722 Klassen auf nunmehr<br />

über 900 Klassen ab dem Schuljahr<br />

2013/14 entstand ein Mehrbedarf<br />

von 1255 vollen Deputaten, die<br />

bei einer durchschnittlichen real gegebenen<br />

Stundenzahl von 20 h = 1570<br />

Köpfe bedeuten!!!<br />

Deputate in einem Beruflichen Gymnasium<br />

sind allesamt Deputate des höheren<br />

Dienstes und können nicht durch<br />

eventuell demografisch bedingt freigewordene<br />

Deputate von Fachlehrern<br />

(Fachpraxislehrer) kompensiert <strong>werden</strong>.<br />

Besonders heikel ist die Situation<br />

für Berufliche <strong>Schulen</strong>, die ab 2011/12<br />

ein neues Berufliches Gymnasium erhielten.<br />

Diese benötigen zum Aufbau<br />

teilweise eine neue Struktur an Lehrkräften,<br />

die nicht durch Deputats-Verlagerungen<br />

zu bekommen sind, da bisher<br />

an solchen <strong>Schulen</strong> dieses Lehrerklientel<br />

überhaupt nicht vorhanden war<br />

und bei anderen Beruflichen <strong>Schulen</strong><br />

auch nicht durch Versetzungen zu bekommen<br />

ist.<br />

Trotz der geschilderten Fakten, trotz<br />

dem ständig ausgesprochenen politischen<br />

Willen, „Der Ausbau der Beruflichen<br />

Gymnasien entspreche einem<br />

zentralen Anliegen von Grünen und<br />

SPD ebenso wie den Empfehlungen der<br />

Enquêtekommission des Landtags, um<br />

damit die lange vernachlässigte Chancengleichheit<br />

für Realschüler endlich<br />

zu verbessern”, <strong>werden</strong> wir Berufliche<br />

<strong>Schulen</strong> in dieser Aus- und Aufbausituation<br />

der optisch eventuell gerechten,<br />

aber faktisch total ungerechten<br />

„Gleichheits-Lehrerstellen-Streichung“<br />

unterworfen.<br />

Die für 2013/14 vorgesehenen 550<br />

Lehrerstellen für die Beruflichen <strong>Schulen</strong><br />

Baden-Württembergs decken unter<br />

keinen Umständen den zusätzlichen<br />

Bedarf der durch den Ausbau der Beruflichen<br />

Gymnasien entstanden ist. Diese<br />

Stellen ersetzen lediglich die zum Jahresende<br />

ausscheidenden Lehrkräfte.<br />

Für die zusätzlichen Klassen, die durch<br />

10<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Landespressekonferenz<br />

den weiteren Ausbau der Beruflichen<br />

Gymnasien gebildet wurden, sind keine<br />

Ressourcen vorgesehen.<br />

Nach Aussagen des Regierungspräsidiums<br />

Freiburg stehen den beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> im Regierungsbezirk Freiburg<br />

zurzeit insgesamt 54 Stellen zur Verfügung.<br />

Allein die acht beruflichen <strong>Schulen</strong> in<br />

Freiburg haben stellenwirksame Abgänge<br />

in Höhe von 616 Stunden (616 : 25 =<br />

24 volle Deputate). Kommen noch berücksichtigungsfähige<br />

Abgänge in Höhe<br />

von 179,5 Stunden : 25 (7,2 volle Deputate)<br />

dazu, sind es alleine in Freiburg<br />

31,2 volle Deputate stellenwirksame<br />

Abgänge zum Schuljahresende. Gleichzeitig<br />

starten im Sommer sechs neue<br />

Klassen im Beruflichen Gymnasium.<br />

(2 TG Klassen Friedrich-Weinbrenner-<br />

Gewerbeschule- dritte Jahrgangsstufe<br />

des 2011/12 neu eingerichteten TG Umwelttechnik<br />

/ 2 TG Klassen sechsjähriges<br />

Gymnasium an der Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule<br />

/ 2. Klassen in den<br />

neuen Profilen Agrarwissenschaft und<br />

Gesundheit an der Edith-Steinschule).<br />

Bleibt es bei dem oben genannten Stellenkontingent,<br />

wird es in der Stadt<br />

Freiburg nahezu keine Neueinstellung<br />

geben. Der Versorgungsgrad wird<br />

weiter sinken, die Sicherstellung des<br />

Pflichtunterrichtes ist akut gefährdet.<br />

Außerdem würden die Beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> in Freiburg faktisch nicht am<br />

schulbezogenen Ausschreibungs-Verfahren<br />

teilnehmen. Jedoch gerade die<br />

Ausweitung des schulbezogenen Ausschreibungsverfahrens<br />

ist eine der<br />

wichtigsten Forderungen der <strong>Schulen</strong>.<br />

Das Listenverfahren, über das im letzten<br />

Schuljahr überwiegend eingestellt<br />

wurde, hat sich nicht bewährt und wirft<br />

uns schulentwicklungsmäßig vor den<br />

Status des Jahres 2000 zurück. (Dieses<br />

war das Jahr des Starts der systematischen<br />

<strong>Schulen</strong>twicklung Beruflicher<br />

<strong>Schulen</strong> in Baden-Württemberg). So wie<br />

die Zahlen genannt sind, wird aber auch<br />

dieses Jahr wieder mindestens die Hälfte<br />

der Stellen über das Listenverfahren<br />

rekrutiert <strong>werden</strong>. Eine klare Revidierung<br />

letztjähriger Bildungsschwüre.<br />

Sehr geehrte Frau Sitzmann, ich hoffe,<br />

dass Ihnen die geschilderte Problematik<br />

eines aktuell noch laufenden, flächendeckenden<br />

Ausbaus der Beruflichen<br />

Gymnasien mit seinen folgelogischen<br />

Ressourcenansprüchen die Einsicht verschafft,<br />

dass die bis jetzt linear über<br />

alle Schulformen vorgenommene Einsargung<br />

von 1.000 Lehrerstellen zum<br />

Schuljahr 2013/14 für die Beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> ausgesetzt <strong>werden</strong> muss und<br />

für den noch laufenden Ausbau Sonderkontingente<br />

zur Verfügung gestellt<br />

<strong>werden</strong> müssen.<br />

Wir benötigen noch drei weitere Jahre<br />

einer zusätzlichen Lehrerzuweisung<br />

speziell für den Ausbau der Beruflichen<br />

Gymnasien (Endausbau mit allen Jahrgangsstufen<br />

im Schuljahr 2016/17). Erst<br />

ab diesem Zeitpunkt können die Beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> in das linear eingesetzte<br />

Kürzungsprogramm einbezogen <strong>werden</strong><br />

und sich wie alle anderen Schulformen<br />

den Sparzwängen einer Haushaltskonsolidierung<br />

unterwerfen. Geschieht<br />

dies nicht, <strong>werden</strong> im Sommer vor allem<br />

an den neu eingerichteten Standorten<br />

zwar Schüleranmeldungen zu verzeichnen<br />

sein, die notwendigen Lehrkräfte<br />

zum Einrichten der Klassen <strong>werden</strong> jedoch<br />

fehlen.<br />

Eine Vermischung des Einsparpotentials<br />

von Deputaten an den Beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> durch Einbezug der Ressourcen<br />

fordernden Kleinklassenproblematik<br />

und der allgemeinen Demografie-<br />

Entwicklung, wie sie derzeit allerorten<br />

vorgenommen wird, ist nicht oder nur<br />

in unbedeutendem Maße möglich, da<br />

der Ausbau der Beruflichen Gymnasien<br />

andere Lehrkräfte erfordert, als die,<br />

die eventuell durch die beiden oben<br />

genannten Parameter vorhanden sind.<br />

Stoppen Sie den versprochenen Bildungsaufbruch<br />

nicht, bevor er begonnen<br />

hat.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Hans Lehmann<br />

P.S. Sie <strong>werden</strong> sich sicherlich fragen,<br />

warum Ihnen das zuvor Geschriebene<br />

in dieser Deutlichkeit noch nicht vor<br />

Augen geführt wurde? Das liegt daran,<br />

dass die Administration des Kultusministeriums<br />

in keiner Weise den Eindruck<br />

hinterlässt, dass sie Herr der Grundlagenstatistik<br />

ist. Es könnte sonst nicht<br />

sein, dass die Konsequenzen aus einer<br />

zum dritten Mal falschen Schülerzahlenprognose<br />

für die Beruflichen <strong>Schulen</strong><br />

nie korrigiert wurden und dass vor<br />

allem die Schulart allgemeinbildendes<br />

Gymnasium in den letzten acht Jahren<br />

einen kompletten Jahrgang verloren<br />

hat (von G9 auf G8) und jetzt trotzdem<br />

„lineare Kürzungen über alle“ vorgenommen<br />

<strong>werden</strong>!<br />

Deputatsrelevant bedeutet dies:<br />

2011/2012 gab es 8.500 Klassen an<br />

den öffentlichen staatlichen Gymnasien.<br />

Wenn ein kompletter Jahrgangszug<br />

wegfällt = 8.500 Klassen : 9 = 945<br />

Klassen pro Jahrgang, die über die acht<br />

Jahre abgebaut wurden.<br />

In Deputaten:<br />

945 x 45 LWStd. = 42.525 LWStd. : 25<br />

h Deputate = 1.700 Lehrkräfte weniger<br />

notwendig.<br />

Für die neu genehmigten 95 Standorte<br />

G9 benötigt man wieder zusätzlich<br />

165 Deputate, so dass netto 1.700 –<br />

165 = 1.535 Lehrkräfte weniger an<br />

den allgemeinbildenden Gymnasien<br />

benötigt wurden!!!<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 11


Pressearbeit<br />

Zumeldung zum Artikel der StN von heute: „Kultusminister kämpft um 500 Lehrerstellen“: Stuttgart, 6.2.2013<br />

<strong>BLV</strong> unterstützt Minister Stoch im Kampf um Lehrerstellen<br />

Die Wiederbesetzung aller frei<strong>werden</strong>den Stellen ist zum Abbau<br />

der Überstundenbugwelle und des Unterrichtsdefizits unerlässlich<br />

„Bevor die Überstundenbugwelle von etwa 2.000 Deputaten und das strukturelle Unterrichtsdefizit von 2,7 % nicht abgebaut sind, ist für<br />

Stellenstreichungen an beruflichen <strong>Schulen</strong> kein Raum“, so Margarete Schaefer, Vorsitzende des Berufsschullehrerverbandes (<strong>BLV</strong>), am<br />

Mittwoch (6.2.13) in Stuttgart. Schaefer nahm damit zu der Meldung der Stuttgarter Nachrichten Stellung, wonach Minister Stoch die für<br />

dieses Jahr geplante Stellenstreichung von 1.000 Stellen auf 500 Stellen halbieren wolle. Der Minister habe beim Kampf um den Erhalt der<br />

Lehrerstellen die volle Unterstützung des Berufsschullehrerverbandes (<strong>BLV</strong>). Allerdings sei ein Verschieben der Stellenstreichung auf das<br />

Jahr 2014 keine Option, denn dann würden sich die Streichungen in diesem Jahr auf sogar 1700 Stellen summieren und sich die Einstellungssituation<br />

dramatisch verschlechtern. Das gesamte Stelleneinsparprogramm müsse auf den Prüfstand. Jedenfalls dürften die beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> nicht zu Lasten der ehrgeizigen Ausbauprogramme der personalintensiven Gemeinschaftsschulen beschnitten <strong>werden</strong>. Im Übrigen<br />

müsse berücksichtigt <strong>werden</strong>, dass die Bevölkerung in Baden-Württemberg durch die starke Zuwanderung wieder wachse. Dieser Sachverhalt<br />

sei in den Schülerprognosen des statistischen Landesamtes nicht ausreichend berücksichtigt. Schaefer forderte außerdem Kultusminister<br />

Stoch auf, die aktuelle Höhe der Überstundenbugwelle nicht länger unter Verschluss zu halten. Personalvertretung und Öffentlich keit hätten<br />

einen Anspruch auf Information über diese für Einschätzung des Personalbedarfs äußert wichtige Zahl.<br />

Zumeldung zum Artikel der StN von heute: „Ältere Lehrer sollen wieder mehr unterrichten“ Stuttgart, 7.2.2013<br />

Berufsschullehrer über Äußerungen des MP Kretschmann empört<br />

Empört reagierte die Vorsitzende des Berufsschullehrerverbandes (<strong>BLV</strong>) Margarete Schaefer in Stuttgart auf eine Meldung der Stuttgarter<br />

Nachrichten von heute (07.02.2013), wonach Ministerpräsident Kretschmann und die Grünen die wöchentliche Arbeitszeit der älteren Lehrkräfte<br />

erhöhen wollen, um weniger Junglehrer einstellen zu müssen. Es grenze schon an Hohn, wenn in der Landesregierung zur Begründung<br />

ausgeführt werde, dass es keinen Sinn mache, dass Lehrer zum Teil schon ab 55 Jahren eine Stunde weniger unterrichten „dürften“.<br />

Schon jetzt gewährt man die Altersermäßigung erst ab Vollendung des 58. Lebensjahres. Die Altersermäßigung sei keine Besserstellung<br />

von Lehrkräften, sondern als Umsetzung einer Arbeitszeitreduzierung im öffentlichen Dienst im Lehrerbereich eingeführt worden. Wenn die<br />

Landesregierung ernsthaft wolle, dass die Lehrkräfte künftig bis zu ihrem 68 Lebensjahr unterrichten sollen, dürfe man nicht – wie Ministerpräsident<br />

Kretschmann vorschlägt - die Altersermäßigung weiter beschneiden. Gerade unter dem Aspekt des Gesundheitsschutzes müsste<br />

stattdessen die Altersermäßigung erhöht <strong>werden</strong>. Unter der Lehrerschaft bestünde überhaupt kein Verständnis dafür, dass man einerseits<br />

die Altersgrenze um zwei Jahre hinausschiebt und dann gleichzeitig noch die wöchentliche Arbeitszeit der älteren Lehrkräfte um zwei Deputatsstunden<br />

erhöhen will. Schaefer wies darauf hin, dass man Lehrerinnen und Lehrer an den beruflichen verschobenen Besoldungssteigerungen.<br />

„Eine Streichung oder weitere Kürzung der Altersermäßigung wäre ein weiteres Sonderopfer für Lehrerinnen und Lehrer<br />

in den <strong>Schulen</strong> Baden-Württembergs. Das ist mit uns nicht zu machen!“, so die <strong>BLV</strong>Vorsitzende voller Empörung. <strong>Schulen</strong> und an den<br />

Gymnasien seit 1993 bereits zwei Deputatserhöhungen von 23 über 24 auf 25 Unterrichtsstunden zugemutet hat. Außerdem sei die<br />

Altersermäßigung bereits mehrfach gekürzt worden und dies alles bei mäßigen und mehrfach verschobenen Besoldungssteigerungen.<br />

„Eine Streichung oder weitere Kürzung der Altersermäßigung wäre ein weiteres Sonderopfer für Lehrerinnen und Lehrer in den <strong>Schulen</strong><br />

Baden-Württembergs. Das ist mit uns nicht zu machen!“, so die <strong>BLV</strong>Vorsitzende voller Empörung.<br />

Ministerpräsident schließt Nullrunde nicht aus: Stuttgart, 13.03.2013<br />

Jetzt ist das Maß voll!!<br />

Bundesarbeitsgericht: Lehrkräfte haben Anspruch auf Ersatz ihrer<br />

Aufwendungen für Arbeitsmittel<br />

„Was will die Landesregierung den Lehrkräften noch alles zumuten?“, fragte die Vorsitzende des Berufsschullehrerverbandes Baden-Württemberg<br />

(<strong>BLV</strong>), Margarete Schaefer am Mittwoch (13.03.13) in Stuttgart. Gehaltskürzung für Berufsanfänger um 8 %, Verschlechterungen in<br />

der Beihilfe, Kürzung des Zeitausgleichs für die Übernahme außerunterrichtlicher Aufgaben um bis zu einem Drittel, Erhöhung der Altersgrenze<br />

um durchschnittlich 2,5 Jahre und damit mehr als bei allen anderen Beschäftigten, Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung für ältere<br />

Lehrkräfte, Auffüllen der Klassen bis zu 30 Schülern aufgrund von Streichungen von sogenannten Kleinklassen, Kürzung der Lehrerstellen<br />

um 11.600 Stellen. Jetzt wird vom Ministerpräsidenten eine Nullrunde in der Besoldung ins Gespräch gebracht. Dabei mutet das Land seinen<br />

Lehrkräften zu, ihre Arbeitsmittel selbst zu beschaffen, obgleich – wie jüngst das Bundesarbeitsgericht entschieden hat – sie Anspruch<br />

auf Ersatz dieser Aufwendungen gegenüber dem Land haben. „Jetzt ist das Maß voll, das ist mit uns nicht zu machen“, so <strong>BLV</strong>-Vorsitzende<br />

Margarete Schaefer. Jedenfalls müsse der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst zeit- und inhaltsgleich auf den Beamtenbereich übertragen<br />

<strong>werden</strong>, so Margarete Schaefer. In den Gremien des Berufsschullehrerverbandes werde gegenwärtig diskutiert, durch welche Aktionen der<br />

Unmut der Berufsschullehrer/innen Ausdruck verliehen <strong>werden</strong> soll.<br />

12<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Anzeige<br />

Neuerscheinungen<br />

+ Neuauagen<br />

Printmedien gestalten und<br />

digital produzieren<br />

mit Adobe CS oder OpenSource-Programmen<br />

J. Böhringer, P. Bühler, P. Schlaich<br />

400 Seiten, mehrfarbig, 19 cm x 26 cm,<br />

Broschur, mit CD, 2013<br />

978-3-7782-6077-7, € 34,80<br />

Lehrerausgabe: 264 S., mehrfarbig, A4, mit DVD<br />

978-3-7782-6078-4, € 44,80<br />

Fachtheorie nach Lernfeldern<br />

für Chemielaboranten<br />

Teil 3: Biochemische und<br />

mikrobiologische Inhalte<br />

A. Janß<br />

144 Seiten, mehrfarbig, 17 cm x 24 cm<br />

Broschur, 2013<br />

978-3-7782-1620-0, € 24,80<br />

Lösungen: 20 S., 17 cm x 24 cm, Broschur<br />

978-3-7782-1625-5, € 6,90<br />

Prüfungsbuch für<br />

Medizinische Fachangestellte<br />

H. Nuding, M. Wagner<br />

600 Seiten, zweifarbig,<br />

12 cm x 18 cm, Broschur,<br />

15., aktualisierte Auflage, 2012<br />

978-3-7782-5830-9, € 24,90<br />

Prüfungsbuch für<br />

Fachverkäufer/-innen<br />

im Lebensmittelhandwerk<br />

Schwerpunkt Bäckerei/Konditorei<br />

H. Nuding, K. Ulbrich, W. Wannenmacher<br />

536 Seiten, zweifarbig, 12 cm x 18 cm,<br />

Broschur, 7., überarbeitete Auflage, 2013<br />

978-3-7782-7250-3, € 22,40<br />

BasicWords<br />

Konstruktionslehre<br />

Fachbegriffe Englisch – Deutsch<br />

A. Gasser<br />

104 Seiten, mehrfarbig, 12 cm x 18 cm,<br />

Broschur, 2013<br />

978-3-7782-1723-8, € 9,80<br />

Technische Mathematik Metall<br />

lernfeldorientiert<br />

H. Brauchle, F. Seyfried, M. Strobel<br />

168 Seiten, zweifarbig, A4, Broschur<br />

2., überarbeitete Auflage, 2013<br />

978-3-7782-3108-1, € 19,20<br />

Lösungen in Vorbereitung<br />

ca. 200 S., 15 cm x 22 cm, Broschur<br />

978-3-7782-3109-8, ca. € 31,60<br />

Technische Mathematik Fahrzeugtechnik<br />

lernfeldorientiert<br />

H. Elbl, W. Föll, W. Schüler, M. Bell<br />

212 Seiten, mehrfarbig,<br />

17 cm x 24 cm, Broschur<br />

4., überarbeitete und erweiterte Auflage, 2013<br />

978-3-7782-3540-9, € 20,60<br />

Lösungen: 107 S., 15 cm x 22 cm, Broschur<br />

978-3-7782-3549-2, € 23,90<br />

Bauzeichnen<br />

Architektur, Ingenieurbau,<br />

Tief-, Straßen- und Landschaftsbau<br />

Hrsg.: Dr. K. Köhler<br />

651 Seiten, mehrfarbig, 19 cm x 26 cm,<br />

Hardcover, 3., überarbeitete Auflage, 2013<br />

978-3-7782-5645-9 € 53,80<br />

Lösungen: 223 S., A4, Broschur<br />

978-3-7782-5649-7, € 55,00<br />

Verlag<br />

Holland + Josenhans<br />

GmbH & Co. KG<br />

Postfach 10 23 52<br />

70019 Stuttgart<br />

Telefon 0711 61439-20<br />

Telefax 0711 61439-22<br />

www.holland-josenhans.de<br />

verlag@holland-josenhans.de<br />

Informationsbüros mit Verlagsausstellung<br />

Südwest<br />

Feuerseeplatz 2<br />

70176 Stuttgart<br />

Telefon 0711 61439-20<br />

Telefax 0711 61439-22<br />

Nord<br />

Lademannbogen 135<br />

22339 Hamburg<br />

Telefon 040 53808-0<br />

Telefax 040 53808-101<br />

<strong>BLV</strong>_Magazin_Frühjahr_13.indd 1 10.04.2013 09:01:42<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 13


Aus der HPR-Arbeit<br />

Aktuelles aus dem HPR<br />

In den letzten Wochen sorgten insbesondere<br />

zwei Vorlagen aus dem Kultusministerium im<br />

HPR BS für großen Unmut und heftige Kritik.<br />

1. Kürzung von Ermäßigungen und Anrechnungen<br />

Im Februar 2013 wurden den schulischen<br />

Hauptpersonalräten eine Entwurfsfassung<br />

der Verwaltungsvorschrift "Arbeitszeit der<br />

Lehrer an öffentlichen <strong>Schulen</strong> in Baden-<br />

Württemberg" zur Mitbestimmung vorgelegt.<br />

Beabsichtigt ist eine Kürzung des sogenannten<br />

Entlastungskontingents um 14 % und der<br />

Anrechnungen für Ausbildungsschulen. Der<br />

HPR BS stimmte diesem Änderungsvorschlag<br />

nicht zu und kritisierte in aller Schärfe diese<br />

beabsichtigte Änderung, die insbesondere<br />

zu Lasten der beruflichen <strong>Schulen</strong> geht. Der<br />

Sparvorschlag wird u. a. mit einer Berechnung<br />

des Rechnungshofs (Denkschrift 2007)<br />

begründet, in der nach einer durchgeführten<br />

Untersuchung zum allgemeinen Entlastungskontingent<br />

an Realschulen eine Kürzung<br />

des allgemeinen Entlastungsstundenkontingents<br />

im Umfang von 14 % vorgeschlagen<br />

wird. Damals habe das Kultusministerium<br />

(KM) unmissverständlich festgestellt, dass<br />

es die dargestellte Berechnungsweise des<br />

Rechnungshofes für sachlich falsch halte und<br />

bedauerte, dass die Bedenken des Kultusministeriums<br />

nicht aufgegriffen wurden.<br />

In der Denkschrift heißt es unter Punkt 6<br />

- Stellungnahme des Ministeriums -: „(...)<br />

Damit basiere die gesamte Kritik des Rechnungshofs<br />

auf einer nicht nachvollziehbaren<br />

Annahme und könne keinesfalls akzeptiert<br />

<strong>werden</strong> (...).“<br />

Was damals seitens der obersten Schulbehörde<br />

zu Recht kritisiert wurde, kann doch<br />

heute - knapp sechs Jahre später - nicht als<br />

unwahr dargestellt <strong>werden</strong>? Insbesondere<br />

auch deshalb, weil das KM nicht verkennen<br />

wird, dass die Aufgabenübertragung nach<br />

unten, an die einzelnen <strong>Schulen</strong>, gerade in<br />

diesen letzten sechs Jahren stark zugenommen<br />

hat. Viele zusätzliche, zeitintensive<br />

Sonderaufgaben wurden auf die Beschäftigten<br />

an den <strong>Schulen</strong> übertragen, ohne<br />

dass damit ein entsprechender zeitlicher<br />

Ausgleich einherging. Gleichzeitig wurden<br />

und <strong>werden</strong> Qualitätsmanagementsysteme<br />

an den <strong>Schulen</strong> aufgebaut, verstetigt und<br />

sind in regelmäßigen Abständen zu evaluieren.<br />

Operativ eigenständige <strong>Schulen</strong> im<br />

beruflichen Schulbereich waren und sind<br />

politischer Wille in diesem Land. Dies alles<br />

geschieht ebenfalls ohne ausreichende zeitliche<br />

Anrechnungen auf die Arbeitszeit. Der<br />

HPR BS stellte ferner fest, dass die Untersuchung<br />

des Rechnungshofs an Realschulen<br />

nichts mit der Schulwirklichkeit an beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> zu tun hat. Sie sind aufgrund<br />

ihrer jeweils unterschiedlichen äußeren<br />

und inneren Schulstrukturen (Schulgröße,<br />

Vielzahl an Schularten und Schultypen, ihres<br />

hoch differenzierten vollschulischen<br />

Bildungs- und Ausbildungsangebots, dem<br />

zusätzlichen dualen Ausbildungssystem,…)<br />

nur sehr bedingt mit anderen Schularten in<br />

Baden-Württemberg zu vergleichen. Durch<br />

diese heterogenen Strukturen ergeben sich<br />

zwangsläufig zusätzliche außerunterrichtliche<br />

Sonderaufgaben für die Lehrkräfte und<br />

Schulleitungen an den beruflichen <strong>Schulen</strong>.<br />

1. Konkret soll die 14 %-ige Kürzung des<br />

Allgemeinen Entlastungskontingents<br />

(Stundenpool) über eine Reduzierung der<br />

einzelnen Berechnungsfaktoren realisiert<br />

<strong>werden</strong>:<br />

Für erste 20 Klassen: Faktor 0,5 auf 0,45<br />

21. bis 40. Klasse: Faktor 0,4 auf 0,3<br />

41. bis 50. Klasse: Faktor 0,2 auf 0,15<br />

ab 51. Klasse: Faktor 0,1 auf 0,05<br />

Belastbare Erhebungen an ausgewählten beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> haben ergeben, dass der<br />

Umfang der geplanten Kürzungen bei ihnen<br />

mit durchschnittlich rund 25 % - an großen<br />

gewerblichen <strong>Schulen</strong> bis nahezu 35 % (wegen<br />

der Stufungen und Kappung der Poolstunden<br />

ab der 51. Klasse) - weitaus höher<br />

ausfällt als die angegebenen 14 % im gesamten<br />

Schulbereich.<br />

Eine beabsichtigte weitere Kürzung im Bereich<br />

der „Berufsfelder“ um 50 % wirkt sich<br />

zudem, ausschließlich an den beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> aus. Dies trifft wiederum ausschließlich<br />

die Funktionsfähigkeit unseres<br />

Schulbereichs.<br />

Beide Kürzungsvorschläge hält der HPR BS<br />

für eine völlig unangemessene Benachteiligung<br />

der beruflichen <strong>Schulen</strong>. Deren<br />

Handlungsfähigkeit wird durch diese überdurchschnittlichen<br />

Kürzungen massiv eingeschränkt.<br />

Ist dies wirklich Wille dieser<br />

Landesregierung?<br />

Außerdem verstoßen die o. g. überdurchschnittlichen<br />

Kürzungen bei den beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> aus Sicht des HPR BS gegen das Postulat<br />

der Gleichwertigkeit von beruflicher<br />

und allgemeiner Bildung, die zum einen in<br />

den Empfehlungen der Enquêtekommission<br />

„Fit fürs Leben in der Wissensgesellschaft -<br />

berufliche <strong>Schulen</strong>, Aus- und Weiterbildung“<br />

Iris<br />

Fröhlich<br />

2010 im Landtag von Baden-Württemberg<br />

einstimmig beschlossen ist, zum anderen im<br />

Koalitionsvertrag der amtierenden Regierungsparteien<br />

aus dem Jahr 2011 abermals<br />

als bildungspolitisches Ziel formuliert worden<br />

ist. Die <strong>BLV</strong>-Mitglieder im HPR BS erwarten<br />

zudem grundsätzlich, dass bei einer<br />

beabsichtigten Kürzung von Anrechnungen<br />

(als Ausgleich unterschiedlicher zeitlicher<br />

Belastungen einzelner Lehrkräfte) gleichzeitig<br />

eine einschlägige Aufgabenkritik des<br />

Dienstherrn erfolgt, mit dem Ziel: Abbau<br />

oder Wegfall derjenigen außerunterrichtlichen<br />

Tätigkeiten, die in Zukunft nicht mehr<br />

zu erledigen sind.<br />

2. Ausbildungslehrer/innen, die Praktikant/<br />

innen/en im Schulpraxissemester betreuen<br />

erhielten bislang auf ihre wöchentliche<br />

Arbeitszeit eine Anrechnung von zwei<br />

Wochenstunden. Diese soll nun auf eine<br />

Wochenstunde je betreuende Gruppe gekürzt<br />

<strong>werden</strong>.<br />

Auch diesen besonders motivierten und<br />

engagierten Kolleginnen und Kollegen, die<br />

wesentlich zur Qualifizierung und Integrierung<br />

unseres Lehrernachwuchses beitragen,<br />

wurden in den letzten Jahren weitere zusätzliche<br />

Aufgaben übertragen, z. B. die Betreuung<br />

von Praktikantinnen/Praktikanten<br />

im Orientierungspraktikum, ohne dass eine<br />

zeitliche Anerkennung erfolgte. Die hier beabsichtigten<br />

Kürzungsvorschläge sind deshalb<br />

aus Sicht des HPR BS nicht sachgerecht<br />

und <strong>werden</strong> abgelehnt.<br />

Die beabsichtigte Kürzung von Entlastungs-<br />

und Anrechnungsstunden bringt<br />

erhebliche Unruhe und Verteilungskämpfe<br />

in die <strong>Schulen</strong>. Sie stören massiv den<br />

Betriebsfrieden und belasten damit auch<br />

örtliche Personalvertretungen und Schulleitungen.<br />

Für die <strong>BLV</strong>-Mitglieder im HPR<br />

sind Stelleneinsparungen an beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> auf diese Art und Weise und in<br />

diesem Umfang untragbar. Sie <strong>werden</strong> deshalb<br />

entschieden abgelehnt.<br />

Das Kultusministerium hat in der Zwischenzeit<br />

die Einigungsstelle angerufen und wird<br />

diesen Dissens mit dem HPR BS dort austra-<br />

14<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Aus der HPR-Arbeit<br />

gen. Mit einer Entscheidung ist spätestens<br />

im Juni 2013 zu rechnen. Die hier dargestellten<br />

Kürzungsvorschläge kumulieren<br />

mit weiteren Maßnahmen zur Erhöhung der<br />

Lehrerarbeitszeit in der Vergangenheit, Gegenwart<br />

und Zukunft (z. B. Pension mit 67,<br />

zwei Stunden Deputatserhöhungen für Lehrkräfte<br />

im höheren Dienst seit 1993, Abbau<br />

der Altersermäßigung in Stufen für 55- bis<br />

60-jährige Lehrkräfte im höheren und gehobenen<br />

Dienst, Verlagerung von notwendigen<br />

Fortbildungsveranstaltungen in die „Freizeit“<br />

der Lehrkräfte, die angestrebte Verringerung<br />

des strukturellen und anlassbezogenen<br />

Unterrichtsausfalls durch Überstunden<br />

und Vertretungsunterricht,…). Dieses<br />

Gesamtpaket verstößt aus unserer Sicht<br />

gegen die Fürsorgepflicht des Dienstherrn.<br />

2. Organisationserlass für das SJ 2013/14<br />

Die Entwurfsfassung des neuen Organisationserlass<br />

Schuljahr 2013/2014 (in der Zwischenzeit<br />

veröffentlicht in K. u. U. Nr. 7 vom<br />

8. April 2013) gab ebenfalls Anlass für eine<br />

kritische Stellungnahme des HPR BS.<br />

So hieß es beispielsweise zum Thema „Vertretungsregelungen,<br />

Lehrerreserve” in der<br />

Entwurfsfassung:<br />

„(...) Zur Gewinnung von Vertretungsstunden<br />

bei Lehrerausfällen ist vorrangig zu prüfen, ob<br />

diese Lücken durch Mehrarbeit ausgeglichen<br />

<strong>werden</strong> können. Diese ist nach § 67 Abs. 3<br />

des Landesbeamtengesetzes vorrangig durch<br />

spätere Dienstbefreiung auszugleichen. Nur<br />

ausnahmsweise kann Mehrarbeitsvergütung<br />

gewährt <strong>werden</strong>. (...)“<br />

In der veröffentlichen Fassung steht nun:<br />

„(...) Wenn zwingende dienstliche Verhältnisse<br />

dies erfordern, ist bei Lehrerausfällen vorrangig<br />

zu prüfen, ob diese Lücken durch Mehrarbeit<br />

ausgeglichen <strong>werden</strong> können. Diese ist<br />

nach § 67 Abs. 3 des Landesbeamtengesetzes<br />

vorrangig durch spätere Dienstbefreiung auszugleichen.<br />

Ist Dienstbefreiung aus zwingenden<br />

dienstlichen Gründen nicht möglich, kann<br />

nach den Voraussetzungen des § 65 des Landesbesoldungsgesetzes<br />

Mehrarbeitsvergütung<br />

gewährt <strong>werden</strong>. (...)“<br />

Beide Formulierungen <strong>werden</strong> vom HPR BS<br />

kritisiert, zumal dies eine weitere Verschärfung<br />

bei der Verrechnung von Mehrarbeit<br />

darstellt. Noch nicht vergessen ist die Vorgabe<br />

des Kultusministeriums (Schuljahresbeginn<br />

2012/2013) zur Eindämmung weiterer<br />

Bugwellenstunden. Diese Vorgabe besagt,<br />

dass Mehrarbeitsunterricht erst ab einer<br />

Dauer von 3 Monaten als Bugwellenstunde<br />

angerechnet <strong>werden</strong> darf. Innerhalb dieser<br />

Drei-Monatsfrist ist Mehrarbeit über Mehrarbeitsvergütung<br />

abzurechnen. Jetzt soll<br />

mit der Formulierung im Organisationserlass<br />

eine Krankheitsvertretung, also Mehrarbeit<br />

vorrangig durch eine spätere Dienstbefreiung<br />

ausgeglichen <strong>werden</strong>. Dies bedeutet faktisch<br />

die Einführung eines Arbeitszeitkontos<br />

mit dem Ziel, geleistete Mehrarbeitsstunden<br />

durch ausfallende Stunden zu einem späteren<br />

Zeitpunkt im Schuljahr zu verrechnen.<br />

Dieses „Ausgleichsverfahren” lehnen die<br />

<strong>BLV</strong>-Personalrätinnen und <strong>BLV</strong>-Personalräte<br />

entschieden ab. Dies widerspricht aus<br />

unserer Sicht der Festlegung der Lehrerarbeitszeit<br />

in Wochenstunden (Regelstundenmaße).<br />

Für ein Jahreszeitkonto gibt es<br />

derzeit keine gesetzliche Grundlage.<br />

Für Mehrarbeit, die gemäß § 67 Abs. 3 a<br />

Landesbeamtengesetz bei einem dringenden<br />

dienstlichen Bedürfnis zu leisten ist, fordert<br />

der HPR BS sowohl die Festlegung einer klaren<br />

quantitativen und zeitlichen Grenze, als<br />

auch präzise Regelungen über vorgesehene<br />

Ausgleichszeiträume. Ansonsten sehen wir<br />

die Gefahr, dass durch diese Neuformulierung<br />

an den <strong>Schulen</strong> extrem unterschiedlich<br />

verfahren wird und dadurch eine noch<br />

größere Ungleichbehandlung der Lehrkräfte<br />

entsteht. Der HPR BS forderte in seiner<br />

Stellungnahme außerdem, dass Poolstunden<br />

die für Maßnahmen zur Differenzierung und<br />

Förderung im gymnasialen Schulbereich zur<br />

Verfügung gestellt <strong>werden</strong> (11 Poolstunden<br />

je Zug) auch für berufliche <strong>Schulen</strong> bereit gestellt<br />

<strong>werden</strong>. Wie im vergangenen Jahr hält<br />

es der HPR BS ebenfalls für zwingend notwendig,<br />

den derzeitigen Klassenteiler von 30<br />

weiter abzusenken. Die in der „Qualitätsoffensive<br />

Bildung“ im Jahr 2008 festgelegte<br />

Absenkung auf 28 Schüler/innen pro Klasse<br />

ist konsequent in allen Schularten fortzuführen.<br />

In den Schularten und Fächern in<br />

Vollzeitklassen an den beruflichen <strong>Schulen</strong>,<br />

in denen der Klassenteiler 30 festgelegt ist,<br />

sind Schülerinnen und Schüler mit den unterschiedlichsten<br />

Bildungsvoraussetzungen,<br />

schulischen Laufbahnen und Leistungsfähigkeiten<br />

gemeinsam zu unterrichten und<br />

jeweils bestmöglich individuell zu fördern.<br />

Die Heterogenität in diesen Klassen ist<br />

mindestens ebenso groß wie sie in den Gemeinschaftsschulen<br />

zu finden ist. Dort ist<br />

ein Klassenteiler 28. Bereits zum Schuljahr<br />

2012/13 wurden aufgrund dieser restriktiven<br />

Vorgaben ca. 250 „Kleinklassen“ eingespart.<br />

Weitere Einsparauflagen zum nächsten<br />

Schuljahr liegen bereits auf dem Tisch.<br />

Viele dieser kleinen Klassen sind im dualen<br />

System der Berufsausbildung angesiedelt<br />

und sichern u. a. den Fachkräftenachwuchs<br />

im ländlichen Raum. Auch hier missachtet<br />

das Kultusministerium die Erkenntnisse und<br />

Empfehlungen der Enquête-Kommission. In<br />

deren Abschlussbericht wurde u. a. festgestellt,<br />

dass die Ausbildungsbereitschaft<br />

von Jugendlichen mit der Nähe der Berufsschule<br />

zum Wohnort und die Ausbildungsbereitschaft<br />

von kleinen und mittleren<br />

Unternehmen, insbesondere im Handwerk,<br />

mit der Nähe der Berufsschule zum Ausbildungsbetrieb<br />

zunimmt. Wiederholt kritisierte<br />

der HPR BS die Berechnungsgrundlage<br />

zur Ermittlung des Stundenbudgets bei Beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong>. Bereits im vergangenen<br />

Schuljahr wurde die Lehrerzuweisung für die<br />

Kursstufe der allgemein bildenden Gymnasien<br />

erhöht, bei den beruflichen Gymnasien<br />

nicht. Der HPR BS kritisierte damals diese<br />

Ungleichbehandlung. In einem Schreiben<br />

vom Mai 2012 sagte uns die Amtsleitung<br />

des Kultusministeriums noch zu, eine entsprechende<br />

Anpassung bei den beruflichen<br />

Gymnasien nochmals eingehend zu prüfen.<br />

Nun <strong>werden</strong> diese Höchstwerte für Lehrerwochenstunden<br />

in den Jahrgangsstufen 1 und<br />

2 in den beruflichen Gymnasien wieder nicht<br />

denen der allgemein bildenden Gymnasien<br />

angeglichen, obwohl eine entsprechende<br />

Zusage noch im Dezember 2012 im Landesschulbeirat<br />

gemacht wurde. Angeblich hat<br />

die KHV (Kommission für Haushalts- und<br />

Verwaltungsstruktur) diese Anpassung bei<br />

den beruflichen Gymnasien aus Ressourcengründen<br />

abgelehnt. Diese Ungleichbehandlung<br />

ist für den HPR BS auch bei größtem<br />

Verständnis für Sparzwänge, nicht mehr<br />

vermittelbar. Das KM hätte aus unserer Sicht<br />

für beide gymnasiale Jahrgangsstufen - die<br />

beide zum gleichen schulischen Abschluss<br />

führen - auf gleiche Rahmenbedingungen bei<br />

der Unterrichtsversorgung bestehen müssen.<br />

Wieder einmal stellen die <strong>BLV</strong>-Personalvertreter/innen<br />

fest, dass eine enorme<br />

Diskrepanz zwischen dem vielbeschworenen<br />

und in der Koalitionsvereinbarung niedergeschriebenen<br />

politischen Willen von<br />

Gleichstellung des allgemein bildenden<br />

und des beruflichen Bildungswesen und<br />

den tatsächlichen Taten besteht. Dies<br />

kritisieren wir entschieden. Dies <strong>werden</strong><br />

wir so nicht hinnehmen.<br />

Iris Fröhlich<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 15


Vorstand<br />

Ehrungen<br />

50jährige Mitgliedschaft<br />

Rolf Dörflinger<br />

Rolf Dörflinger ist am 01.01.1963 in<br />

den „Bundesverband der Lehrerinnen<br />

und Lehrer an Beruflichen <strong>Schulen</strong> e.V.“<br />

(BLBS) eingetreten; bereits 1969 wurde<br />

er Bezirksgruppenvorsitzender, 1990<br />

stellvertretender Vorsitzender und<br />

1993 Landesvorsitzender.<br />

Diese Funktion hatte er bis zum 14. Mai<br />

2004 inne – im unmittelbaren Anschluss<br />

daran wurde er Ehrenvorsitzender. Rolf<br />

Dörflinger hat sich nicht nur im Ehrenamt<br />

für die Beruflichen <strong>Schulen</strong> eingesetzt,<br />

sondern er wurde bereits 1974<br />

zum Fachberater ernannt. Diese Funktion<br />

übte er bis zu seiner Ernennung zum<br />

Schulleiter der Balthasar-Neumann-<br />

Schule I in Bruchsal im Jahr 1989 aus.<br />

Zehn Jahre lang (1981 bis 1991) war er<br />

Mitglied im HPR, davon 8 Jahre als Vorsitzender.<br />

In all diesen Funktionen und Ämtern hat<br />

sich Rolf Dörflinger aktiv und engagiert<br />

für die Belange der Beruflichen <strong>Schulen</strong><br />

eingesetzt; selbst nach der Pensionierung<br />

war er bereit, als Schulleiter der<br />

privaten Siemens-Akademie in Bruchsal<br />

seine Arbeitskraft und Energie für die<br />

berufliche Bildung einzusetzen.<br />

Die aktuellen Entwicklungen in der Bildungspolitik<br />

verfolgt er nach eigener<br />

Aussage weiterhin sehr interessiert und<br />

nicht ganz ohne Sorge um die Zukunft<br />

der beruflichen <strong>Schulen</strong> und der beruflichen<br />

Bildung.<br />

Der <strong>BLV</strong> dankt für 50 Jahre Mitgliedschaft<br />

im Verband und das breit gefächerte<br />

Engagement für die Sache der beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> und wünscht weiterhin<br />

gute Gesundheit und Zufriedenheit.<br />

Verleihung der Ehrenmitgliedschaft<br />

an Norbert Speidel<br />

Norbert Speidel begann sein Engagement<br />

in verantwortungsvollen Ehrenämtern<br />

mit dem Eintritt in den damaligen<br />

„Verband der Lehrerinnen und Lehrer an<br />

Wirtschaftsschulen in Baden-Württemberg<br />

e.V.“ (VLW). Von 1985 bis zur Fusion<br />

Rolf Dörflinger erhält die Ehrenurkunde für 50jährige Mitgliedschaft<br />

V.l.n.r.: Gerd Baumer, Margarete Schaefer, Rolf Dörflinger<br />

Norbert Speidel erhält die Urkunde als Ehrenmitglied des <strong>BLV</strong><br />

V.l.n.r.: Herbert Huber, Margarete Schaefer, Norbert Speidel<br />

war er Mitglied des geschäftsführenden<br />

Vorstands und zeitgleich stellvertretender<br />

Landesvorsitzender; ebenso über<br />

8 Jahre Landesgruppenvorsitzender in<br />

Südwürttemberg.<br />

Zeitgleich engagierte er sich im Bereich<br />

der Personalvertretung: 8 Jahre als Mitglied<br />

im Bezirkspersonalrat beim RP<br />

Tübingen und ebenso lang als Hauptpersonalrat<br />

–<br />

3 Jahre davon als Vorsitzender – bis<br />

er 2008 Schulleiter an den kaufmännischen<br />

<strong>Schulen</strong> in Hechingen wurde.<br />

Norbert Speidel hat sich stets vehement<br />

und aktiv für die Ideen und Konzepte<br />

des Verbandes und die Interessen der<br />

Lehrkräfte an beruflichen <strong>Schulen</strong> eingesetzt;<br />

beispielhaft sind sein Einsatz<br />

für den Erhalt der Fortbildungsmittel<br />

für die Lehrkräfte an beruflichen <strong>Schulen</strong><br />

und die Beförderungsmöglichkeiten<br />

nach A14 sowie im gehobenen Dienst zu<br />

erwähnen.<br />

In Würdigung seines jahrzehntelangen<br />

Engagements für den Verband hat der<br />

Hauptvorstand des <strong>BLV</strong> Norbert Speidel<br />

auf Antrag von Vorstandsmitglied Herbert<br />

Huber am 09. März 2013 zum Ehrenmitglied<br />

ernannt.<br />

Wir gratulieren herzlich und freuen uns<br />

auf die zukünftige Zusammenarbeit.<br />

Margarete Schaefer<br />

Herbert Huber<br />

16<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Vorstand<br />

Geht OES auch noch unter den sich<br />

dramatisch verschlechternden<br />

Rahmenbedingungen?<br />

Reduzierung von Lehrerstellen, Kürzung<br />

der Anrechnungsstunden, Einsparauflagen<br />

für die Klassenbildung, Auffüllen<br />

vorhandener Klassen, Streichung von<br />

Kleinklassen, Einzelgenehmigung von<br />

neuen Bugwellenstunden und Zwangsfreizeitausgleich<br />

für angefallene Mehrarbeitsunterrichtsstunden.<br />

All diese Vorgaben der Grün-Roten Landesregierung<br />

bzw. der Kultusverwaltung<br />

sind nicht nur eklatante Hemmnisse für<br />

ein aufwändiges Qualitätsmanagementverfahren,<br />

sondern es stellt Schulleitungen,<br />

Kollegien und damit die gesamte<br />

Schullandschaft vor unlösbare<br />

Aufgaben, führt zu Arbeitsverdichtungen<br />

und zu einer mit fast jedem Gesundheitsmanagement<br />

unverträglichen<br />

Belastungssituation unserer bisher<br />

schon stark engagierten Berufsschullehrkräften.<br />

Trotz der sich verschärfenden Arbeitsbedingungen<br />

unternimmt der <strong>BLV</strong> eine<br />

Bewertung der derzeitigen Situation<br />

des Baden-Württembergischen QM-<br />

Systems.<br />

Gerd Baumer<br />

Gerd<br />

Baumer<br />

Positionspapier des <strong>BLV</strong> zu OES<br />

QM in BW: Wo stehen wir 2012?<br />

Die Zielsetzung von OES ist wie folgt<br />

umschrieben: „Das Konzept "Operativ eigenständige<br />

Schule" (OES) zielt auf eine<br />

weitere Stärkung der pädagogischen und<br />

fachlichen Erstverantwortung der beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong>. Im Mittelpunkt steht die<br />

Sicherung und Entwicklung der Unterrichts-<br />

und Schulqualität. Dazu führen<br />

die beruflichen <strong>Schulen</strong> ein Qualitätsentwicklungssystem<br />

ein. Darüber hinaus wird<br />

eine Erweiterung der Gestaltungsräume<br />

in den Blick genommen.“ http://www.<br />

schule-bw.de/schularten/berufliche -<br />

schulen/oes/)<br />

Zunächst einige Gedanken zur Bewertung<br />

der Konzeption OES, aus der sich<br />

im Weiteren einige konkrete Forderungen<br />

bzw. Fragestellungen ableiten.<br />

A Präambel: OES<br />

Der <strong>BLV</strong> betrachtet das Konzept OES als<br />

wichtigen Beitrag zur Unterstützung<br />

und Förderung der beruflichen <strong>Schulen</strong>.<br />

Es unterstützt einen nachhaltigen Innovationsprozess<br />

der beruflichen Bildung<br />

und leistet einen Beitrag zu einer Weiterentwicklung<br />

der Lehr- und Lernkultur.<br />

Diese ist geprägt von hoher Aktualität<br />

und Passgenauigkeit in Bezug auf die<br />

je vor Ort gegebenen Voraussetzungen<br />

und Anforderungen. Der Aufbau eines<br />

Qualitätsmanagements darf kein Selbstzweck<br />

sein, sondern dient der nachhaltigen<br />

Entlastung und der fortlaufenden<br />

Professionalisierung der Kolleginnen<br />

und Kollegen.<br />

Dabei geht der <strong>BLV</strong> davon aus, dass<br />

Veränderungen des Unterrichts<br />

immer mit entsprechenden Anpassungen<br />

der schulischen Organisations-<br />

und Personalentwicklung verbunden<br />

sind. „Wer den Unterricht<br />

verändern will, muss mehr als den<br />

Unterricht verändern.“ (Prof. Rolff,<br />

Dortmund)<br />

die Ziele einer innovativen Lehr- und<br />

Lernkultur durch gemeinsame Reflexion<br />

bestimmt und erreicht <strong>werden</strong>.<br />

Veränderte Lehr- und Lernformen für<br />

den Unterricht, die sowohl auf die<br />

Vermittlung von Inhalten als auch die<br />

Entwicklung von Kompetenzen abzielen,<br />

bedingen veränderte Formen der<br />

schulischen Kooperation und der kollegialen<br />

Zusammenarbeit.<br />

Qualitätsmanagement zur Erhöhung<br />

der Transparenz insbesondere von<br />

Zielsetzungen, Projekten, Prozessen<br />

und Verantwortlichkeiten führt.<br />

Selbstevaluation und Individualfeedback<br />

als Formen von Regelkommunikation<br />

einen wichtigen Beitrag zur<br />

nachhaltigen Entwicklung der Schule<br />

und zur professionellen Weiterentwicklung<br />

der Kolleginnen und Kollegen<br />

leisten.<br />

B Impulse und Forderungen des <strong>BLV</strong><br />

Aus diesem Ansatz sowie aus den Rückmeldungen<br />

der <strong>Schulen</strong> ergeben sich<br />

folgende Impulse:<br />

(1) Entlastung: Das Konzept OES kann<br />

und soll zur nachhaltigen Entlastung<br />

der Kolleginnen und Kollegen beitragen.<br />

Um dies zu erreichen, braucht es<br />

ein gutes Know-how auf allen Ebenen:<br />

bei den Regierungspräsidien, den Schulund<br />

Abteilungsleitungen, den Personalvertretungen<br />

und bei den Lehrkräften.<br />

Hierzu ist Qualitätsmanagement als<br />

integrativer Bestandteil von Fortbildungen<br />

zu verstehen, insbesondere in<br />

den Bereichen Arbeits- und Gesundheitsschutz,<br />

Arbeitsorganisation und<br />

salutogene Führung.<br />

(2) Ressourcen: Die Erhaltung und Weiterentwicklung<br />

des Qualitätsmanagements<br />

stellt die <strong>Schulen</strong> vor permanente<br />

Herausforderungen, das bestehende Unterstützungskonzept<br />

bedient insbesondere<br />

die Aufbauarbeit. Es ist dringend<br />

erforderlich, die Anrechnungsstunden<br />

beizubehalten sowie eine bedarfsabhängige<br />

Beratung und praktische Unterstützung<br />

zu gewährleisten bspw. für<br />

die Pflege der Qualitätsdokumentation<br />

oder den Ausbau und die Optimierung<br />

vorhandener Prozesse.<br />

(3) Personalentwicklung: Standardisierte<br />

Mitarbeitergespräche sind<br />

noch keine Selbstverständlichkeit und<br />

sollten, wenn sie praktiziert <strong>werden</strong>,<br />

auf der Basis einer Dienstvereinbarung<br />

mit der Örtlichen Personalvertretung<br />

eingeführt und geregelt <strong>werden</strong>. Ein<br />

Personalentwicklungskonzept muss an<br />

die Erfordernisse der jeweiligen Schule<br />

angepasst <strong>werden</strong>. Ebenso sollten klare<br />

Rahmenbedingungen für die Kommunikation<br />

zwischen Lehrkräften und Schulleitung<br />

entwickelt <strong>werden</strong>.<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 17


Vorstand<br />

(4) Rechtliche Grundlagen angleichen:<br />

Die durch die Etablierung des Qualitätsmanagements<br />

entstandenen z. T. neuen<br />

Strukturen wie z. B. Steuergruppen<br />

sind im aktuellen Schul- und Beamtenrecht<br />

nicht ausreichend erfasst. Es ist<br />

dringend erforderlich, die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen anzupassen, um<br />

den Beteiligten Handlungssicherheit zu<br />

geben.<br />

(5) Rolle der Örtlichen Personalvertretungen<br />

(ÖPR): durch die Verlagerung<br />

von Aufgaben auf die Ebene der<br />

Schule entstehen neue Aufgaben für<br />

den ÖPR. Dieser ist nicht nur nach<br />

§ 2 Landespersonalvertretungsgesetz<br />

(LPVG) – „vertrauensvolle Zusammenarbeit“<br />

– zu beteiligen, sondern auch<br />

dann, wenn Maßnahmen getroffen<br />

<strong>werden</strong>, die insbesondere § 79 Abs. 3<br />

Nr. 4 z. B. „Ausschreibungen mit QM-<br />

Aufgaben“, § 79 Abs. 3 Nr. 11 z. B.<br />

„OES-Fortbildungen“ und Nr. 16 z. B.<br />

„neue Arbeitsmethoden und Individualfeedback“,<br />

§ 80 Abs. 1 Nr. 9 z. B.<br />

„Teilnehmerauswahl bei Fort- und Weiterbildungen“<br />

und § 85 Abs. 1 „Dienststellenbeteiligung“<br />

betreffen.<br />

(6) Zielvereinbarungen: Im Zuge von<br />

OES wurde das Instrument der Zielvereinbarungen<br />

zwischen Regierungspräsidien<br />

und Schulleitungen als wesentliches<br />

Element zur operativen Eigenständigkeit<br />

eingeführt. Bislang <strong>werden</strong> darin<br />

lediglich Ziele der inneren <strong>Schulen</strong>twicklung<br />

thematisiert. Ressourcen, die<br />

Vorankündigung<br />

für die Umsetzung von Zielvereinbarungen<br />

notwendig sind, <strong>werden</strong> von den<br />

RP unterschiedlich einbezogen. Um dem<br />

Instrument Zielvereinbarungen zu fortdauernder<br />

Wirkung zu verhelfen, sind<br />

die Rahmenbedingungen der Zielvereinbarungen<br />

an die Schulrealität anzupassen<br />

und benötigte Ressourcen zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

(7) Passung von OES und Fremdevaluation:<br />

OES – Konzeption und Fremdevaluation<br />

liegen unterschiedliche<br />

Theoreme und Ausgangslagen zugrunde.<br />

Im gemeinsamen Dialog sollten die<br />

eingebundenen Institutionen Schule –<br />

Landesinstitut für <strong>Schulen</strong>twicklung –<br />

Regierungspräsidium für eine sinnvolle<br />

Passung der beiden Systeme sorgen.<br />

Der Verband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen <strong>Schulen</strong> in Baden-Württemberg e.V. (<strong>BLV</strong>) führt seine zweite ordentliche<br />

Delegiertenversammlung<br />

durch am<br />

21. und 22. Februar 2014 in der Schwabenlandhalle in Fellbach.<br />

Das Motto lautet:<br />

Berufliche <strong>Schulen</strong> – fördern, integrieren, qualifizieren<br />

Die öffentliche Veranstaltung findet am<br />

Freitagnachmittag, den 21.02.2014 statt.<br />

Hauptredner: Kultusminister Andreas Stoch MdL<br />

Eine anschließende festliche Abendveranstaltung<br />

wird das Programm abrunden.<br />

Auf Ihre Teilnahme freuen wir uns.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Margarete Schaefer<br />

Vorsitzende<br />

www.blv-bw.de<br />

18<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Anzeige<br />

1) Voraussetzung: Bezügekonto; Genossenschaftsanteil von 15,– Euro/Mitglied<br />

2) Konditionen freibleibend, effektiver Jahreszins 8,23 %<br />

Abruf-Dispokredit 1)<br />

bis zum 7-Fachen<br />

Ihrer Nettobezüge<br />

0,Euro 1)<br />

Bezügekonto für den<br />

öffentlichen Sektor<br />

Seit ihrer Gründung als Selbsthilfeeinrichtung für Beamte im Jahre 1921 betreut die BBBank erfolgreich Beamtinnen,<br />

Beamte und Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Dank dieser langjährigen Erfahrung und Historie als Beamtenbank in<br />

Verbindung mit einem besonderen Produkt- und Dienstleistungsangebot sind wir bis heute bevorzugter Partner der<br />

Beschäftigten des öffentlichen Sektors.<br />

0,– Euro Bezügekonto 1)<br />

• Kostenfreie Kontoführung inkl. BankCard<br />

und vielen weiteren attraktiven Extras!<br />

1) 2)<br />

7,99 % p. a. Abruf-Dispokredit<br />

• Bis zum 7-Fachen Ihrer Nettobezüge<br />

Beispiel:<br />

Nettodarlehensbetrag<br />

10.000,– Euro<br />

Laufzeit<br />

12 Monate<br />

Sollzinssatz (veränderlich) 7,99 % p. a.<br />

Effektiver Jahreszins 8,23 %<br />

Den günstigen Abruf-Dispokredit bieten wir Ihnen in Abhängigkeit<br />

Ihrer Bonität bis zu einem Nettodarlehensbetrag in Höhe<br />

von 50.000,– Euro und für eine Laufzeit von bis zu 4 Jahren an.<br />

+ 30,– Euro Startguthaben<br />

über das<br />

0,– Euro Depot 1)<br />

• Einfacher und kostenfreier Depotübertrag<br />

Jetzt informieren:<br />

Bei Ihrem Kundenberater Öffentlicher Dienst,<br />

unter www.bezügekonto.de oder Tel. 0 180/40 60 105<br />

(0,20 Euro/Anruf Festnetzpreis; Mobilfunkhöchstpreis: 0,42 Euro/Minute)<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 19


Bildungspolitik<br />

Schulfremdenprüfung an beruflichen <strong>Schulen</strong><br />

Einladung zur Konferenz – so beginnen<br />

in diesem Jahr an noch mehr <strong>Schulen</strong><br />

die Vorbereitungen für die Schulfremdenprüfungen.<br />

Es gibt vieles zu klären,<br />

von der Prüfungsordnung über die<br />

Aufgabenerstellung, die Organisation<br />

praktischer, schriftlicher und mündlicher<br />

Prüfungen, deren Durchführung<br />

und die Erst- und Zweitkorrekturen. Es<br />

kommen Schülerinnen und Schüler z.<br />

B. von Privatschulen ohne staatliche<br />

Anerkennung oder aus anderen Vorbereitungsmaßnahmen<br />

- ohne Noten und<br />

deswegen müssen sämtliche Fächer geprüft<br />

<strong>werden</strong>, damit letztlich ein Zeugnis<br />

erstellt <strong>werden</strong> kann.<br />

Schulfremdenprüfungen, z. B. in Berufsfachschulen,<br />

Fachschulen, Berufskollegs<br />

und beruflichen Gymnasien, sind<br />

seit vielen Jahren Alltag an Beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong>. Durch die gestiegenen Anforderungen<br />

an Privatschulen verschärft<br />

sich die Situation, weil nicht klar ist, ob<br />

die Träger im nächsten Jahr eine staatliche<br />

Anerkennung erhalten <strong>werden</strong>. Die<br />

Anzahl der Prüfungen steigt sprunghaft<br />

an.<br />

Welchen Umfang haben Schulfremdenprüfungen?<br />

Je nach Schulart sind pro Prüfling mehrstündige,<br />

zum Teil bis zu ganztägige<br />

praktische Prüfungen zu erstellen und<br />

durchzuführen. Schriftliche Prüfungen<br />

müssen, ggf. auch erstellt, durchgeführt<br />

und von Erst- und Zweitkorrektoren korrigiert<br />

<strong>werden</strong>. Mündliche Prüfungen<br />

sind für sämtliche weitere Fächer zu erstellen<br />

und mit vollständigen Kommissionen<br />

zu prüfen. Weitere Kolleginnen<br />

und Kollegen unterstützen die Prüfung<br />

mit den notwendigen Aufsichten.<br />

Wo liegt das Problem?<br />

Berufliche <strong>Schulen</strong> sind unzureichend<br />

mit Lehrerstellen versorgt<br />

und haben deswegen seit Jahren ein<br />

Unterrichtsdefizit. Kolleginnen und<br />

Kollegen sind jährlich damit beschäftigt<br />

ein-, zwei- und dreijährige Bildungsgänge<br />

zum Abschluss zu bringen – Prüfungen<br />

über Prüfungen von April bis<br />

Juli – eine organisatorische Herausforderung<br />

und eine große Belastung. Eine<br />

weitere Verdichtung der Arbeit verbietet<br />

sich! Außerdem ist die Organisation der<br />

Schulfremdenprüfungen ohne Unterrichtsausfall<br />

nicht möglich. Damit wird<br />

die Qualität öffentlichen <strong>Schulen</strong> gefährdet.<br />

ABER, die Sicherstellung des Ausbildungsniveaus<br />

und damit die Notwendigkeit<br />

der Schulfremdenprüfungen ist<br />

durchaus einzusehen, um die Qualität<br />

der Absolventinnen und Absolventen zu<br />

garantieren.<br />

Zusatzbelastung!<br />

Schulfremdenprüfungen müssen oft zusätzlich<br />

zum Deputat geleistet <strong>werden</strong><br />

und Lehrkräfte erhalten dann Prüfungsvergütung.<br />

Die Sätze lt. PrüfVergVwV<br />

liegen z. B. für die Erstkorrektur pro<br />

Stunde bei ca. 2,50 EUR - sicher keine<br />

angemessene Honorierung! Ganz zu<br />

schweigen vom Arbeits- und Gesundheitsschutz!<br />

Schulfremdenprüfungen<br />

dürfen nicht auf dem Rücken der Lehrkräfte<br />

und der Schülerinnen und Schüler<br />

öffentlicher <strong>Schulen</strong> ausgetragen<br />

<strong>werden</strong>!<br />

Sophia<br />

Guter<br />

Bernhard<br />

Arnold<br />

Besondere Problematik im Bereich der<br />

Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern<br />

Aus dem Recht auf einen KiTa-Platz für<br />

unter Dreijährige ergibt sich ein großer<br />

Bedarf an ausgebildeten Fachkräften.<br />

Der Mangel an Erzieher/innen führte<br />

dazu, dass sich zahlreiche private <strong>Schulen</strong><br />

auf den Weg machten und mit einer<br />

Finanzierung durch die Arbeitsagenturen<br />

auf die Schulfremdenprüfung vorbereiten.<br />

Diese Schulfremdenprüfung besteht aus<br />

der erziehungspraktischen Prüfung, einer<br />

schriftlichen Prüfung in zwei Handlungsfeldern.<br />

Zusätzliche müssen die<br />

Bewerberinnen und Bewerber in allen<br />

anderen Handlungsfeldern und Fächern<br />

mündlich geprüft <strong>werden</strong>. Im Anschluss<br />

an die bestandene Prüfung müssen<br />

die Bewerberinnen und Bewerber im<br />

einjährigen Berufspraktikum von den<br />

Kolleginnen und Kollegen betreut und<br />

geprüft <strong>werden</strong>, bevor die staatliche Anerkennung<br />

zur Erzieherin/zum Erzieher<br />

erteilt <strong>werden</strong> kann.<br />

Der Aufwand für unsere Kolleginnen und<br />

Kollegen, die mit der Prüfung betreut<br />

sind, ist enorm und wegen der hohen<br />

Zahl an Prüfungen nicht mehr zu bewältigen.<br />

Teilweise fallen pro Fachschule<br />

zusätzliche Bewerberinnen in der Größe<br />

von einer Klasse oder mehr an, die zusätzlich<br />

zum Unterricht betreut und geprüft<br />

<strong>werden</strong> müssen. Eine Folge davon:<br />

Regulärer Unterricht in Prüfungsklassen<br />

muss teilweise ausfallen, um die erziehungspraktischen<br />

Prüfungen bei den<br />

Schulfremden durchzuführen.<br />

Lösungsansätze, aber noch keine Lösungen<br />

im Erzieherbereich!<br />

Kolleginnen und Kollegen fahren zu<br />

Praxistagen in die Einrichtungen, die<br />

teilweise weit entfernt sind – die Fahrzeit<br />

wird jedoch bei den Anrechnungen<br />

nicht berücksichtigt. Für die Prüfungen<br />

sind höhere Anrechnungen in Aussicht<br />

gestellt worden, jedoch entspricht der<br />

Umrechnungsfaktor nicht dem tatsächlichen<br />

Aufwand.<br />

Neue schulische Ausbildungsgänge zertifizierter<br />

privater Träger <strong>werden</strong> im<br />

Erzieherbereich über Bildungsgutscheine<br />

des Arbeitsamtes finanziert. Der<br />

Aufwand, der öffentlichen Beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> im Rahmen der Schulfremdenprüfungen<br />

entsteht, bleibt unberücksichtigt<br />

und wird nicht honoriert!<br />

Öffentlichen <strong>Schulen</strong> dürfen diese Ausbildung<br />

derzeit nicht anbieten, da die<br />

Notwendigkeit besteht eine teure Zertifizierung<br />

durchzuführen. Außerdem ist<br />

die Abrechnung der Bildungsgutscheine<br />

für öffentliche <strong>Schulen</strong> bisher nicht<br />

möglich.<br />

Wir sind der Meinung, dass öffentliche<br />

<strong>Schulen</strong> aufgrund der vom KM erlassenen<br />

Lehrpläne und Prüfungsordnungen<br />

sehr wohl den Ansprüchen einer Zertifizierung<br />

genügen. Wir fordern das Kul-<br />

20<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Bildungspolitik<br />

Anzeigen<br />

tusministerium auf, den öffentlichen<br />

<strong>Schulen</strong> eine Zertifizierung auszusprechen<br />

und ggf. die Kosten dafür zu übernehmen.<br />

Wir fordern schnelles Handeln – die<br />

Zeit drängt!<br />

Der zusätzliche Aufwand der Lehrkräfte,<br />

als auch der Schulverwaltung, muss in<br />

vollem Umfang erstattet <strong>werden</strong> – entweder<br />

durch Anrechnung im tatsächlichen<br />

Umfang oder durch amtsangemessene<br />

Honorierung der tatsächlichen<br />

Stunden.<br />

Der <strong>BLV</strong> fordert:<br />

Gewährung erforderlicher Freistellungen<br />

(Anrechnungsstunden)<br />

für die Organisation und<br />

Durchführung der Prüfungen in<br />

allen Schularten der beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong><br />

Wiedereinführung des Betreuungsschlüssels<br />

von 1 : 2 bei den<br />

Berufspraktikantinnen<br />

Vorverlegung des Bewerberschlusses<br />

1.12. für die Schulfremdenprüfung<br />

bei den Erzieherinnen/<br />

Erziehern auf den 1.10., damit die<br />

erziehungspraktischen Prüfungen<br />

zeitlich gestreckt <strong>werden</strong> können<br />

Zertifizierung aller öffentlichen<br />

<strong>Schulen</strong><br />

Anhebung der derzeit gültigen Vergütungssätze<br />

für die Schulfremdenprüfungen<br />

in allen Schularten<br />

der beruflichen <strong>Schulen</strong><br />

Sophia Guter<br />

Bernhard Arnold<br />

Anzeige<br />

Krankenversicherungsverein a. G.<br />

Unser Verein auf Gegenseitigkeit<br />

– besser als<br />

jede Bürger versicherung<br />

Wir sind solidarisch, leistungsstark und<br />

bieten auch im Alter bezahlbare Beiträge.<br />

Kundenmonitor®<br />

Deutschland 20 12<br />

TESTSIEGER<br />

Kundenzufriedenheit<br />

Branchen:<br />

• Private Krankenversicherungen<br />

• Bausparkassen<br />

Details unter www.debeka.de/kundenmonitor<br />

Debeka<br />

Lebensversicherungsverein<br />

a. G. (03/2013)<br />

Debeka<br />

Krankenversicherungsverein<br />

a. G. (03/2013)<br />

Debeka Allgemeine<br />

Versicherung AG (03/2013)<br />

anders als andere<br />

Größte Selbsthilfeeinrichtung des<br />

öffentlichen Dienstes auf dem Gebiet<br />

der Krankenversicherung<br />

Landesgeschäftsstellen in<br />

Baden­Württemberg<br />

Stadtpalais am Friedrichsbau<br />

Kaiser­Joseph­Straße 272<br />

79098 Freiburg<br />

Telefon (07 61) 3 86 54 ­ 0<br />

Augustaanlage 22­24<br />

68165 Mannheim<br />

Telefon (06 21) 17 02 78 ­ 0<br />

Rotebühlstraße 81<br />

70178 Stuttgart<br />

Telefon (07 11) 6 19 69 ­ 0<br />

www.debeka.de<br />

91x121_4c_BaWü_Anschn_Unser Verein.indd 1 09.04.2013 15:49:02<br />

Ausdrücklich zu<br />

empfehlen!<br />

Ein Buch aus der Unterrichtspraxis<br />

für die Unterrichtspraxis, das sich<br />

einerseits Stilfehlern widmet, die<br />

in jeder Aufsatzform zu finden<br />

sind, andererseits Probleme des<br />

schriftlichen Ausdrucks behandelt,<br />

die sich vor allem in Bericht,<br />

Inhaltsangabe, Beschreibung<br />

und Erörterung stellen.<br />

Preis gültig bis 31. März 2014<br />

Stil<br />

Ein Lehr- und Übungsbuch<br />

für den Aufsatzunterricht<br />

1. Auflage 2013, 73 S.,<br />

4-fbg., DIN A4, brosch.<br />

ISBN 978-3-8085-7317-4<br />

Europa-Nr. 73174, € 12,00<br />

www.facebook.com/<br />

europa-lehrmittel<br />

www.europa-lehrmittel.de<br />

. . . Stark in Bildung<br />

info@europa-lehrmittel.de<br />

Telefon: 02104 6916-0, Telefax: -27<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 21


Veranstaltungen<br />

Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an <strong>Schulen</strong>,<br />

Standort Esslingen – Festveranstaltung anlässlich „50 Jahre Elysée“<br />

Festveranstaltung der Akademie der<br />

Beruflichen Bildung (ABB)<br />

Erfolgreiche deutsch-französische Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung /<br />

Hohe Auszeichnung für Ministerialrat Hartmut Mattes<br />

Andreas Stoch, Kultusminister des Landes<br />

Baden-Württemberg, betonte in seinem<br />

Grußwort die große Bedeutung des interkulturellen<br />

Austauschs.<br />

Berichte über Erfolgsgeschichten prägten<br />

die Festveranstaltung der „Akademie der<br />

Beruflichen Bildung (ABB) anlässlich „50<br />

Jahre Elysée“ am vergangenen Freitag (1.<br />

Februar) am Esslinger Standort der Landesakademie<br />

für Fortbildung und Personalentwicklung<br />

an <strong>Schulen</strong>. Intensiver<br />

Austausch, gegenseitiges Verstehen und<br />

enge, nachhaltige Zusammenarbeit in<br />

der Bildung junger Menschen sind wichtige<br />

Aspekte in der Arbeit der „ABB“. Im<br />

Beisein von Kultusminister Andreas Stoch<br />

(MdL) präsentierte die im Jahr 2005 gegründete<br />

ABB bei der Festveranstaltung<br />

die Erfolgsbilanz ihrer bisherigen Arbeit.<br />

Die ABB ist eine Einrichtung des Landes<br />

Baden-Württemberg, der Region Elsass<br />

sowie der Akademien von Dijon, Lyon und<br />

Straßburg, die sich die Zusammenarbeit<br />

im Bereich der beruflichen Bildung zum<br />

Ziel gesetzt hat. Mit großem Erfolg: Seit<br />

Klaus Lorenz, Abteilungsleiter Berufliche<br />

<strong>Schulen</strong> im Kultusministerium, bei seiner<br />

Ansprache.<br />

2005 haben über 3.000 Schülerinnen und<br />

Schüler aus Deutschland und Frankreich<br />

an gemeinsamen Projekten gearbeitet<br />

und sich gegenseitig besucht, haben die<br />

Sprache des Nachbarn gelernt und Freundschaften<br />

geschlossen. „Was könnte die<br />

deutsch-französische Freundschaft mehr<br />

beleben als begeisterte junge Menschen,<br />

die länderübergreifend gemeinsame Projekte<br />

durchführen“, so Kultusminister Andreas<br />

Stoch in seinem Grußwort auf der<br />

Festveranstaltung, zu der rund 150 Gäste<br />

gekommen waren. Darunter waren auch<br />

über 70 Lehrerinnen und Lehrer mit ihren<br />

Schülerinnen und Schülern aus den Partnerschulen<br />

in Baden-Württemberg und<br />

Frankreich, die bei einem „Markt der Möglichkeiten“<br />

ihre Projekte präsentierten.<br />

Schülerinnen und Schüler der Hotelfachschulen<br />

in Guebwiller, Illkirch-Graffenstaden,<br />

Heidelberg und Bad Überkingen<br />

sorgten für das Catering und begeisterten<br />

die Gäste mit ihren kulinarischen Angeboten.<br />

Bei der Festveranstaltung zu Gast<br />

waren auch die Rektorinnen der Partnerakademien,<br />

Sylvie Faucheux aus Dijon,<br />

Françoise Moulin-Civil aus Lyon, Armande<br />

le Pellec Muller aus Strasbourg sowie der<br />

französische Generalkonsul für Baden-<br />

Württemberg, Michel Charbonnier. „Für<br />

Jugendliche sind der Austausch und die<br />

Einblicke in eine andere Kultur sehr wichtig“,<br />

betonte Sylvie Faucheux, Rektorin<br />

der Akademie in Dijon, in ihrer Ansprache<br />

und gab zugleich einen Ausblick, in welchen<br />

Berufszweigen die deutsch-französische<br />

Zusammenarbeit weiter ausgebaut<br />

<strong>werden</strong> könnten. So seien beispielsweise<br />

weitere Austausche im Bereich der Ausbildung<br />

der Hotel- und Weinbaufachkräfte<br />

denkbar. „Unser ABB-Netzwerk ist ganz<br />

schnell ein großer Erfolg geworden“, bilanzierte<br />

die Rektorin der Akademie Lyon,<br />

Françoise Moulin-Civil, in ihrer Ansprache.<br />

Ihre Kollegin aus Straßburg, Armande le<br />

Pellec Muller, stellte heraus, dass die Austauschmöglichkeiten<br />

mit dem Partnerland<br />

eine wichtige Hilfe für die Nachwuchskräfte<br />

seien, da die Anforderungen an<br />

die berufliche Qualifikation immer weiter<br />

steigen. Um die intensive Zusammenarbeit<br />

zu sichern und gezielt weiter auszubauen,<br />

erneuerten Kultusminister Andreas Stoch<br />

und die Rektorinnen der Akademien Dijon,<br />

Lyon und Straßburg die Vereinbarungen<br />

über die Zusammenarbeit im Rahmen der<br />

ABB. Die gemeinsamen Ziele, nämlich die<br />

Ausweitung der Zusammenarbeit in der<br />

beruflichen Bildung, die Erhöhung der Mobilität<br />

der Auszubildenden und auch der<br />

Austausch von Lehrkräften und Experten<br />

soll durch den regelmäßigen Erfahrungsaustausch<br />

und gemeinsame Symposien<br />

weiter gefördert <strong>werden</strong>, heißt es in den<br />

Absichtserklärungen. Ein weiterer Höhepunkt<br />

der Festveranstaltung war die Verleihung<br />

des Ordens „Palmes académiques“<br />

im Rang eines Chevaliers an Hartmut<br />

Hohe Auszeichnung: Hartmut Mattes,<br />

beim Kultusministerium verantwortlich für<br />

die internationale Zusammenarbeit in der<br />

beruflichen Bildung, erhielt vom französischen<br />

Generalkonsul für Baden-Württemberg,<br />

Michel Charbonnier, den „Ordre des<br />

Palmes Académiques“.<br />

Gemeinsam für die berufliche Bildung: Armande le Pellec Muller, Rektorin der Akademie Straßburg,<br />

Kultusminister Andreas Stoch, Sylvie Faucheux, Rektorin der Akademie Dijon und die Rektorin<br />

der Akademie Lyon, Françoise Moulin-Civil (von links), erneuerten die Absichtserklärung<br />

zur weiteren Zusammenarbeit im Rahmen der Akademie der Beruflichen Bildung (ABB).<br />

22<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Veranstaltungen<br />

Mattes, Ministerialrat im Kultusministerium<br />

und verantwortlich für die internationale<br />

Zusammenarbeit in der beruflichen<br />

Bildung. „Sie haben über 15 Jahre lang die<br />

Zusammenarbeit zwischen Deutschland<br />

und Frankreich in beispielhafter Weise<br />

vorangebracht“, so der französische Generalkonsul<br />

für Baden-Württemberg, Michel<br />

Charbonnier, in seiner Ansprache. Der<br />

„Ordre des Palmes Académiques“ wurde<br />

1808 von Napoleon Bonaparte für Mitglieder<br />

der Universität geschaffen und wird<br />

an Persönlichkeiten verliehen, die sich<br />

große Verdienste um das Bildungs- und<br />

Schulwesen erworben haben. Die Festveranstaltungsgäste<br />

und besonders auch<br />

Kultusminister Andreas Stoch waren bei<br />

ihrem Rundgang über den „Markt der Möglichkeiten“<br />

begeistert von den vielfältigen<br />

Projekten und der erfolgreichen Zusammenarbeit<br />

deutscher und französischer<br />

beruflicher <strong>Schulen</strong>, die in den Räumen<br />

der Landesakademie präsentiert wurden.<br />

Zu Gast waren 16 <strong>Schulen</strong> aus Deutschland<br />

und Frankreich, die seit vielen Jahren erfolgreich<br />

zusammenarbeiten. Ob Projekte<br />

im technischen Bereich, wie etwa zwischen<br />

der Robert-Bosch-Schule in Stuttgart und<br />

dem Lycée Professionel Louis Armand in<br />

Villefranche sur Saône oder im Gastronomiebereich<br />

zwischen der Hotelfachschule<br />

Bad Überkingen und dem Lycée Alexandre<br />

Dumas in Illkirch-Graffenstaden, immer<br />

waren die Jugendlichen begeistert bei der<br />

Sache und berichteten von großen Erfolgen,<br />

insbesondere im Bereich des Fremdsprachenlernens.<br />

Der Nachmittag stand<br />

dann ganz im Zeichen des Fremdsprachenunterrichts<br />

in Französisch. Rund 150<br />

Französischlehrerinnen und Französischlehrer<br />

aus verschiedenen Schularten aus<br />

ganz Baden-Württemberg trafen sich zum<br />

Austausch beim „Deutsch-Französischen<br />

Tag“, den das Deutsch-Französische Institut<br />

(DFI) aus Ludwigsburg und das<br />

Stuttgarter Institut Français bereits zum<br />

vierten Mal veranstalten. Eröffnet wurde<br />

die Tagung durch Kultusminister Andreas<br />

Stoch, Michel Charbonnier, französischer<br />

Generalkonsul für Baden-Württemberg,<br />

und Professor Frank Baasner, dem Direktor<br />

des Deutsch-Französischen Instituts Ludwigsburg.<br />

Auf der Tagesordnung standen<br />

Vorträge und Workshops, ein Treffen mit<br />

dem Kinder- und Jugendbuchautor Bernard<br />

Friot und dem Chansonnier Jean-Michel<br />

Brac.<br />

Brigitte Gass<br />

Die am „Markt der Möglichkeiten“ beteiligten <strong>Schulen</strong> im Überblick:<br />

• Lycée Polyvalent Joseph Storck, Guebwiller<br />

• Lycée des métiers de l’Hôtellerie et du Tourisme Alexandre Dumas, Illkirch-Graffenstaden<br />

• Lycée Professionel Jean Rostand, Nevers<br />

• Lycée Professionel Joseph-Marie Jaquard, Oullins<br />

• Lycée Polyvalent Charles de Gaulle, Pulversheim<br />

• Lycée Professionel du Rebberg, Mulhouse<br />

• Lycée Professionel Jacques de Flesselles, Lyon<br />

• Lycée Professionel Louis Armand, Villefranche sur Saône<br />

• Paul-Kerschensteiner-Schule Landesberufsschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe,<br />

Bad Überkingen<br />

• Fritz-Gabler-Schule, Hotelfachschule, Heidelberg<br />

• John-F.-Kennedy-Schule, Esslingen<br />

• Kaufmännische Schule Göppingen<br />

• Gewerblich und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerische <strong>Schulen</strong>, Emmendingen<br />

• Hedwig-Dohm-Schule, Stuttgart<br />

• Friedrich-Ebert-Schule, Esslingen<br />

• Robert-Bosch-Schule, Stuttgart<br />

Tolle Bilanz: Die „Küchenbrigade“, bestehen aus deutschen und französischen Hotelfachschülerinnen<br />

und –schülern hat perfekt zusammengearbeitet.<br />

Großes Interesse: Zur Festveranstaltung der Akademie der Beruflichen Bildung (ABB) kamen<br />

über 150 Gäste, darunter über 70 Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler von<br />

Partnerschulen aus Deutschland und Frankreich.<br />

Begeisterung über Schülerprojekte: Kultusminister Andreas Stoch informierte sich beim Markt<br />

der Möglichkeiten über die gemeinsamen Projekte der deutschen und französischen Schülerinnen<br />

und Schüler. Auch beim Stand der John-F.-Kennedy-Schule Esslingen und ihrer Partnerschule,<br />

dem Lycée Professionel Jean Rostand aus Nevers machte er Station.<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 23


Fachbereich Hauswirtschaft, Pflege, Sozialpädagogik und Landwirtschaft<br />

40 jähriges Dienstjubiläum von<br />

Bernhard Arnold<br />

„Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen“<br />

Bernhard Arnold kann nicht nur – er will<br />

auch und er handelte und handelt entsprechend.<br />

Über 40 Jahre hinweg tauchen<br />

in den Beurteilungen die immer<br />

gleichen Adjektive auf: loyal, freundlich,<br />

gewissenhaft, beispielhaft, engagiert,<br />

hilfsbereit! Ich füge hinzu: bescheiden,<br />

zurückhaltend und zuverlässig.<br />

Die Aufzählung der Funktionen, die er<br />

in den letzten 40 Jahren inne hatte und<br />

teilweise immer noch ausübt, ist fast<br />

nicht zu toppen:<br />

Aristoteles<br />

Oberstufen-Berater<br />

Multi-Media-Berater<br />

Vertrauenslehrer<br />

Mitglied der Schulkonferenz<br />

Einführung des Seminarkurses<br />

aktive Mitarbeit und Mitgestaltung im<br />

Bereich der <strong>Schulen</strong>twicklung<br />

lange Jahre Mitglied im Landesschulbeirat<br />

Vorsitzender bei Lehramtsprüfungen<br />

langjähriges HPR-Mitglied und in dieser<br />

Funktion Mitglied des Expertenrats<br />

des KM für die Weiterentwicklung<br />

der beruflichen <strong>Schulen</strong><br />

im <strong>BLV</strong> Referatsleiter für den Bereich<br />

HPSL, stellvertretendes Vorstandsmitglied,<br />

Initiator und Herausgeber<br />

des Newsletter<br />

Bernhard Arnold ist ein Glücksfall für<br />

eine Schule und einen Verband und er<br />

ist ein Glücksfall für seine Schulleiterin<br />

und seine Verbandsvorsitzende. Dabei<br />

war sein Weg nach Pforzheim nicht unbedingt<br />

vorgezeichnet:<br />

Nach seinem Referendariat in Freiburg<br />

hat ihn die damalige Stellensituation<br />

(1978) an die Hauswirtschaftliche Schule<br />

in Offenburg verschlagen; von dort hat<br />

ihn die Abenteuerlust 1985 für 8 Jahre in<br />

den Auslandsschuldienst nach Guatemala<br />

geführt und nach seiner Rückkehr ganz<br />

in den Süden Badens – nach Waldshut.<br />

Im Jahr 2001 wurde er auf seinen Wunsch<br />

hin nach Pforzheim versetzt und an der<br />

dortigen Johanna-Wittum-Schule 2006<br />

zum Abteilungsleiter für den Fachbereich<br />

Sozialpädagogik ernannt. Obwohl<br />

er als Allgemeinbildner in diesem Bereich<br />

eigentlich fachfremd war, hat er<br />

sich in kürzester Zeit eingearbeitet und<br />

die Abteilung kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

So hat er z. B. die Fachschule<br />

für Sozialpädagogik (FSP) zu einem<br />

Kompetenzzentrum für Musik/Rhythmik<br />

gemacht und drei Schularten zusätzlich<br />

eingeführt:<br />

Die zweijährige Berufsfachschule für<br />

Zusatzqualifikationen (2BFQE)<br />

Die zweijährige Fachschule für Kinderpflege<br />

(2BFKH) und<br />

Die dreijährige praxisintegrierte Fachschule<br />

für ErzieherInnen (PIA)<br />

Trotz hoher Arbeitsbelastung in der<br />

Schule wirkt er nach wie vor mit großem<br />

Engagement im Verband. Eine feste Größe<br />

ist der von ihm erstellte, informative<br />

und immer aktuell verschickte „Newsletter“;<br />

sein Wirken im Fachbereich HPSL –<br />

als Referatsleiter, „Erinnerer“ und Stellvertreter<br />

– ist unverzichtbar.<br />

40 Jahre im Dienst der beruflichen <strong>Schulen</strong><br />

– dafür gebührt ihm nicht nur der<br />

Dank des Ministerpräsidenten – dafür<br />

gebührt ihm auch der Dank des <strong>BLV</strong> und<br />

vor allem mein ganz persönlicher Dank!<br />

Margarete Schaefer<br />

24<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Fachbereich Hauswirtschaft, Pflege, Sozialpädagogik und Landwirtschaft<br />

DaS ForSchungSProJeKt<br />

inFormationen<br />

In einer Verbleibstudie wurden alle Absolventen/-innen der<br />

Pflegepädagogik-Studiengänge (von Erhebung) mittels eines<br />

Online-Fragebogens vom 15. März bis zum 15. August 2012 befragt.<br />

Dabei wurden die Motive zur Aufnahme des Studiums<br />

und dessen rückblickende Bewertung, die Berufseinmündungsphase,<br />

erreichte berufliche Positionen und Tätigkeitsbereiche<br />

sowie weitere berufliche Strukturdaten und die berufliche Weiterentwicklung<br />

einbezogen. Ebenfalls Gegenstand des Fragebogens<br />

war eine Selbsteinschätzung der beruflich benötigten<br />

Fähigkeiten und Kenntnisse im Abgleich mit den durch das Studium<br />

erworbenen, das professionelle Selbstverständnis und der<br />

Gesundheitszustand sowie Einschätzungen zu aktuellen und zukünftigen<br />

Entwicklungen im Berufsfeld Pflege.<br />

Ergänzend wurden Schlüsselpersonen aus Fachverbänden mittels<br />

Experten-Interviews bzw. Experten-Fokusgruppen zum aktuellen<br />

Stand und zum zukünftigen Entwicklungsbedarf sowohl<br />

der Pflegeausbildung als auch des Pflegepädagogik-Studiums<br />

befragt.<br />

Die Interpretation der Ergebnisse aus der Verbleibstudie im Abgleich<br />

mit den Einschätzungen der Absolventen/-innen als auch<br />

der Fachverbände ermöglicht eine umfassende Bewertung zum<br />

Stand und den zukünftigen Entwicklungen des Berufsfelds Pflege.<br />

Hieraus lassen sich Empfehlungen für die Pflegepädagogik<br />

mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit der Berufs- und Lehrerbildung<br />

ableiten.<br />

anmelDungen<br />

www.hs-esslingen.de/FachtagungPflegepaedagogik<br />

Weitere inFormationen unter:<br />

www.pflege-paedagogik.de/PPBW<br />

KontaKt:<br />

Hochschule Esslingen<br />

Sascha Mosbacher-Strumpf<br />

Flandernstr. 101<br />

73732 Esslingen<br />

sascha.mosbacher-strumpf@hs-esslingen.de<br />

Ein Kooperationsprojekt der Hochschulen Esslingen und<br />

Ravensburg-Weingarten, gefördert durch das Ministerium für<br />

Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg,<br />

Innovative Projekte<br />

VeranStaltungSort:<br />

An der Hochschule Esslingen<br />

Flandernstr. 101<br />

In der Aula (Gebäude 1)<br />

A 81<br />

Ludwigsburg<br />

ESSLINGEN a.N.<br />

P<br />

Flandernstraße<br />

Rotenackerstr.<br />

111<br />

Fachtagung<br />

am Freitag, den 21.6.2013<br />

PFlegePÄDagogiK studieren<br />

in Baden-Württemberg<br />

– Ein Blick zurück nach vorn<br />

Ein Kooperationsprojekt der Hochschulen<br />

Esslingen und Ravensburg-Weingarten<br />

STUTTGART<br />

B 14<br />

A 8<br />

A 81<br />

Esslingen<br />

Göppingen<br />

B 10<br />

B 313<br />

HBF<br />

Vogelsangbrücke<br />

Ritterstr.<br />

P<br />

Kiesstr.<br />

Kanalstraße<br />

Ebershaldenstr. Mülbergerstr.<br />

105<br />

111<br />

105<br />

Mühlstr.<br />

Grabbrunnenstr.<br />

Entengrabenstr.<br />

Obertorstraße<br />

Hirschlandstr.<br />

Wielandstr.<br />

Hochschule Esslingen<br />

University of Applied Sciences<br />

Tübingen<br />

Reutlingen<br />

A 8<br />

Stuttgart Ulm<br />

B 27<br />

Ausfahrt<br />

Esslingen<br />

Stadtmitte<br />

B 10<br />

NECKAR<br />

Neckarstraße<br />

Sehr geehrte Damen unD herren,<br />

liebe StuDierenDe,<br />

Programm Vormittag<br />

Programm nachmittag<br />

am 21.06.2013 veranstaltet die Hochschule Esslingen in Kooperation<br />

mit der Hochschule Ravensburg-Weingarten die Fachtagung<br />

„Pflegepädagogik studieren in Baden-Württemberg - Ein Blick zurück<br />

nach vorn“ zum Abschluss des Forschungsprojekts „Die<br />

Zukunftsfähigkeit der Pflegepädagogik in Baden-Württemberg“.<br />

Die daraus vorliegenden Ergebnisse zur Positionierung und<br />

Weiterentwicklung der Pflegepädagogen/-innen im Beschäftigungssystem,<br />

<strong>werden</strong> um die prospektive Einschätzung der<br />

Absolventen/-innen und der Schlüsselpersonen aus Fachverbänden<br />

und Interessenvertretungen zur Ist-Situation und den Entwicklungserfordernissen<br />

in der Pflegeausbildung und Pflegelehrer-Bildung<br />

erweitert.<br />

Auf der Fachtagung vorgestellt und diskutiert <strong>werden</strong> die<br />

Ergebnisse zur Berufseinmündung und -entwicklung der<br />

Pflegepädagogen/-innen sowie die Passung von Studium und<br />

Arbeitsmarkt vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen im<br />

Berufsfeld Pflege. Ergänzt <strong>werden</strong> diese berufsbezogenen Befunde<br />

um Ergebnisse zur Gesundheitssituation und zum professionellen<br />

Selbstverständnis von Pflegepädagogen/-innen.<br />

Schon heute laden wir Sie sehr herzlich ein und freuen uns darauf,<br />

unsere Projektergebnisse mit Ihnen zu diskutieren!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Prof. Dr. Karin Reiber<br />

Prof. Dr. Maik Winter<br />

Sascha Mosbacher-Strumpf<br />

9:00 uhr<br />

Eintreffen der Teilnehmer/-innen<br />

9:30 – 10:45 uhr<br />

Grußworte:<br />

Rektor Prof. Dr. Bernhard Schwarz (HS Esslingen)<br />

Dekanin der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege<br />

Prof. Dr. Astrid Elsbernd (HS Esslingen)<br />

Keynote zu Lehrerprofessionalität und –bildung<br />

in und für berufliche <strong>Schulen</strong><br />

Prof. Dr. Uwe Faßhauer (PH Schwäbisch Gmünd)<br />

10:45 – 11:15 uhr<br />

Pause<br />

11:15 – 12:15 uhr<br />

Projektergebnisse zu Studienmotivation und Studium<br />

Projektteam<br />

Diskutantin: Prof. Dr. Ulrike Weyland (FH Bielefeld)<br />

12:15 – 13:15 uhr<br />

Mittagspause<br />

13:15 – 14:45 uhr<br />

Projektergebnisse zu Berufseinmündung, -verbleib<br />

und -entwicklung von Pflegepädagogen/-innen<br />

Projektteam<br />

Diskutantin: Prof. Dr. Ulrike Weyland (FH Bielefeld)<br />

14:45 – 15:15 uhr<br />

Pause<br />

15:15 – 15:50 uhr<br />

Projektergebnisse zu Gesundheitssituation<br />

und professionellem Selbstverständnis<br />

Projektteam<br />

Diskutanten: Bärbel Wesselborg, M.A. (Universität Tübingen),<br />

Roland Brühe, M.A. (kath. HS Nordrhein-Westfalen)<br />

15:50 – 16:30 uhr<br />

Podiumsdiskussion:<br />

Martin Boochs (Schulleitung Hohenloher Krankenhaus gGmbH)<br />

Prof. Dr. Wolfgang Coenning (HS Esslingen)<br />

Prof. Dr. Astrid Elsbernd (HS Esslingen)<br />

Prof. Dr. Karin Reiber (HS Esslingen)<br />

Prof. Dr. Ulrike Weyland (FH Bielefeld)<br />

Prof. Dr. Maik Winter (HS Ravensburg-Weingarten)<br />

Moderation durch das gesamte Programm:<br />

Dr. Juliane Dieterich (Universität Kassel)<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 25


Fachbereich Kaufmännische Bildung<br />

Position des Fachbereichs Kaufmännische<br />

Bildung anlässlich der Empfehlungen der<br />

Expertenkommission zur Lehrerbildung<br />

Die Ministerin für Wissenschaft, Forschung<br />

und Kunst legte am 21.03.2013<br />

die Empfehlungen der Expertenkommission<br />

zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung<br />

in Baden-Württemberg vor. 1 Die<br />

vorgeschlagene Einrichtung einer hochschulübergreifenden<br />

Kooperation zwischen<br />

Universitäten und Pädagogischen<br />

Hochschulen für die Masterphase im<br />

Lehramt der Sekundarstufe I und II ist<br />

Anlass, die im <strong>BLV</strong>-Magazin Nr. 3/2011<br />

veröffentlichten grundsätzlichen Positionen<br />

zur Lehrerbildung aus der Sicht des<br />

Fachbereichs Kaufmännische Bildung in<br />

Erinnerung zu rufen.<br />

In dem 66 Seiten starken Bericht der<br />

Expertenkommission können Sie die<br />

Empfehlungen der Gruppe im Detail<br />

nachlesen. 2 Der Studiengang „Wirtschaftspädagogik“<br />

ist eine Randerscheinung<br />

in diesem Bericht. Ab Seite 52 stehen<br />

allgemein gehaltene Aussagen zum<br />

Lehramt an beruflichen <strong>Schulen</strong>, nichts<br />

jedoch zum Studiengang „Wirtschaftspädagogik“.<br />

Dabei bilden die Lehrstühle<br />

für „Wirtschaftspädagogik“ seit Jahren<br />

qualifiziertes Personal für die kaufmännischen<br />

<strong>Schulen</strong> aus, betreiben eine<br />

unverzichtbare, umfangreiche und eigene<br />

Forschung und legen bei den Studentinnen<br />

und Studenten wissenschaftlich<br />

fundierte fachdidaktische und fachspezifische<br />

Grundlagen für den späteren Lehrberuf<br />

mit einem differenzierten Fächerangebot.<br />

Das muss an dieser Stelle schon<br />

gesagt <strong>werden</strong>, weil offenbar die Pädagogischen<br />

Hochschulen für sich in Anspruch<br />

nehmen, die Fachdidaktik zukünftig zu<br />

„übernehmen“. Aus der Sicht des Studiengangs<br />

„Wirtschaftspädagogik“ besteht<br />

dazu keine Notwendigkeit.<br />

Die bildungswissenschaftlich fundierte<br />

Fachdidaktik an den Universitäten ergänzt<br />

sich mit den fachdidaktischen<br />

Veranstaltungen an den Beruflichen Seminaren,<br />

die von den praktischen Erfahrungen<br />

der Lehrbeauftragten profitieren<br />

und daher die Vorleistungen der Universitäten<br />

hervorragend ergänzen und für die<br />

Referendarin / den Referendar erweitern.<br />

Daher geht der Fachbereich Kaufmännische<br />

Bildung weiterhin von einem Drei-<br />

Phasen-Modell der Lehrerbildung aus:<br />

I. Wissenschaftliche Qualifizierung mit<br />

Studium an einer Universität<br />

(Phase I);<br />

II. Praxisvorbereitende Qualifizierung/<br />

Vorbereitungsdienst an einem beruflichen<br />

Seminar mit einem Referendariat<br />

an einer beruflichen Schule<br />

(Phase II);<br />

III. Berufsbegleitende Qualifizierung<br />

(Phase III).<br />

Ergebnis dieser langen und intensiven<br />

Phasen ist die Doppelqualifizierung der<br />

Absolventinnen und Absolventen. Den<br />

Studierenden eröffnen sich spätestens<br />

nach dem Referendariat vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten,<br />

wenn sie<br />

gute Examina haben und flexibel sind.<br />

Sowohl der Schuldienst als auch die<br />

private Wirtschaft sind Abnehmer der<br />

ausgebildeten Lehrkräfte. Das sind seit<br />

Jahrzehnten Perspektiven, die den Studiengang<br />

„Wirtschaftspädagogik“ für die<br />

Studierenden auch zukünftig attraktiv<br />

machen <strong>werden</strong>.<br />

Unsere Forderungen zur Lehrerbildung<br />

ergeben sich aus dem für uns gültigen<br />

Grundsatzprogramm:<br />

Lehrkräfte an kaufmännischen <strong>Schulen</strong><br />

haben ein mindestens zehnsemestriges<br />

Studium an einer Universität<br />

absolviert (Abschluss: Master of<br />

Science).<br />

Wissenschaftliche Lehrkräfte an kaufmännischen<br />

<strong>Schulen</strong> sind in der Laufbahn<br />

des höheren Diensts mit guten,<br />

leistungsabhängigen beruflichen Perspektiven.<br />

Des Weiteren orientieren wir uns an<br />

dem Leitbild für Wirtschaftspädagoginnen<br />

und Wirtschaftspädagogen,<br />

das von unserem Bundesverband (VLW<br />

Bund) erarbeitet wurde.<br />

Wegen der Fachlichkeit des Unterrichts<br />

und des wirtschaftsberuflichen<br />

Praxisbezuges lehnt der Fachbereich<br />

Kaufmännische Bildung das von Wissenschaftsministerin<br />

Bauer vorgeschlagene<br />

Lehrerbildungsmodell (Studium<br />

an der PH) für kaufmännische<br />

<strong>Schulen</strong> ab.<br />

Der Fachbereich Kaufmännische Bildung<br />

tritt für den Erhalt einer eigenständigen<br />

Lehrerbildung an den Universitäten<br />

und in der zweiten Phase<br />

an einem beruflichen Seminar ein inkl.<br />

dem Vorbereitungsdienst ausschließlich<br />

an einer Beruflichen Schule.<br />

Der Studiengang Wirtschaftspädagogik<br />

wird an drei Universitäten in Baden-<br />

Württemberg angeboten: Universität<br />

Mannheim, Universität Stuttgart-Hohenheim,<br />

Universität Konstanz.<br />

Herbert Huber<br />

Herbert<br />

Huber<br />

1<br />

Vgl. den Text der Pressemitteilung<br />

vom 21.03.2013 - http://mwk.<br />

baden-wuerttemberg.de/service/<br />

pressemitteilungen/presse-detailseite/expertenkommission-zur-lehrerbildung-legt-empfehlungen-vor/<br />

- Stand:<br />

06.04.2013.<br />

2<br />

Vgl. Expertenkommission zur Weiterentwicklung<br />

der Lehrerbildung in Baden-<br />

Württemberg – Empfehlungen - http://<br />

mwk.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/pdf/studium/Expertenkommission_Lehrerbildung/RZ_MfWFK_Bericht_Expertenkommission_Web.pdf<br />

- Stand: 07.04.2013.<br />

26<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Fachbereich Kaufmännische Bildung<br />

VLW-Lehrerbildungsausschuss Bund<br />

informiert sich über aktuelle Studien<br />

zu Schulpraktika<br />

Dass die – mitunter verschiedenen Ausprägungsformen<br />

der – Pflichtschulpraktika<br />

einen ganz wesentlichen Baustein<br />

während des Studiums der Wirtschaftspädagogik<br />

für die Berufsentscheidung zum<br />

Lehrer darstellen, dürfte nach mehr als<br />

einem Jahrzehnt der Umsetzung Konsens<br />

sein. Praktikanten nahezu aller Fachrichtrungen<br />

sind inzwischen eine regelrecht<br />

feste Größe an den <strong>Schulen</strong>.<br />

Denn es ergeben sich gleich zwei Effekte<br />

während der Schulpraktika. Die Studierenden<br />

können ihre Berufswahlentscheidung<br />

überdenken und die Kollegien an<br />

den <strong>Schulen</strong> werben durch entsprechende<br />

Initiative für sich und ihre Schule. Letzteres<br />

wird auch den dritten Partnern im<br />

Schulpraktikum, den Betreuern der Seminare,<br />

zurückgemeldet in den die Praktika<br />

begleitenden Veranstaltungen.<br />

Allerdings fehlte es bislang an einer umfassenden<br />

wissenschaftlicher Überprüfung<br />

der Effizienz der Schulpraktika. Für<br />

die Tagung des VLW-Lehrerbildungsausschuss<br />

Bund am 22. und 23. Februar 2013<br />

in Fulda konnte mit Frau Prof. Dr. Eveline<br />

Wittmann, Universität Bamberg, eine Expertin<br />

zu genau diesem Thema gewonnen<br />

<strong>werden</strong>.<br />

Leider musste vorab eine Einschränkung<br />

eingeräumt <strong>werden</strong>. Frau Prof. Wittmann<br />

konnte mit ihrer Kollegin, Frau Prof. Dr.<br />

Ulrike Weyland von der FH Bielefeld, zur<br />

Vergleichbarkeit nur Bundesländer heranziehen,<br />

die zeitlich zusammenhängende,<br />

4- bis teilweise 6-monatige Schulpraktika<br />

fahren: Hamburg, Brandenburg, NRW<br />

und Thüringen. Baden-Württemberg fiel<br />

aufgrund der modularen Struktur aus<br />

dem Rahmen des so gesteckten Untersuchungsdesigns<br />

und musste unberücksichtigt<br />

bleiben. Ohnehin sei die Vergleichbarkeit<br />

aufgrund der landestypischen<br />

Ausgestaltungen schwierig gewesen.<br />

Denn fraglich bliebe, wo der ideale Zeitpunkt<br />

für die Schulpraktika liegen könnte.<br />

Vor Abschluss des Bachelor-Studiums kann<br />

es zu früh sein, da Frustrationen wegen<br />

mangelnder inhaltlicher Kenntnisse im<br />

Schulpraktikum auftreten könnten. Und<br />

im Master-Studium kann es schon zu spät<br />

sein für eine Korrektur der Berufswahl.<br />

„Pankraz Männlein, Vorsitzender des VLW- Lehrerbildungsausschuss Bund, bedankt sich bei Frau<br />

Prof. Dr. Eveline Wittmann für die anschaulichen Informationen und die anschließende Diskussion<br />

zum Thema Schulpraktikum.“<br />

Dr. Oliver<br />

Greuling<br />

Relevante Zielgrößen und Bezugssysteme<br />

Die Zielgröße, auf die man sich in der Forschung<br />

einigen könne, so Frau Prof. Wittmann,<br />

sei die Feststellung der Selbstwirksamkeit,<br />

wonach die simple und doch so<br />

umfassende Frage, „Kann ich unterrichten<br />

oder nicht“, jeder für sich selber beantworten<br />

können sollte. Und eine weitere,<br />

zumindest wünschenswerte, Größe sei es,<br />

zu lernen, wie man theoretisch über Unterricht<br />

reflektieren kann.<br />

Aus professionstechnischer Perspektive<br />

kämen somit drei miteinander verbundene<br />

Bezugssysteme zum Tragen:<br />

- die Erkenntnis aus der Wissenschaft<br />

(theoretisches Reflexionswissen),<br />

- die Erfahrung in der Praxis (praktisches<br />

Handlungswissen) und<br />

- die Entwicklung der eigenen Person<br />

(selbstreflexives Wissen).<br />

Während das universitäre Studium zur<br />

Abstraktion befähige, Unterricht zu entwickeln<br />

und damit auf die Praxisphase<br />

vorbereite, würde durch die subjektiven<br />

Erfahrungen an den <strong>Schulen</strong> das theoretische<br />

Wissen in Beziehung gesetzt und<br />

reflektiert. Vertiefungen oder Schwerpunktsetzungen<br />

im weiteren Studium<br />

könnten sich als Konsequenz ergeben.<br />

Herausforderungen und Probleme<br />

Frau Prof. Dr. Wittmann mahnte an, dass<br />

Betreuungs- und Ausbildungslehrer<br />

nicht in allen untersuchten Fällen genügend<br />

eingebunden seien. Weiter sollten<br />

die Praktika möglichst zuverlässig sein,<br />

indem sie inhaltlich und auch zeitlich<br />

überdauern; gemeint war damit etwa der<br />

Wechsel bei bildungspolitischen Neuausrichtungen<br />

und Schwerpunktsetzungen.<br />

Ansonsten könne ein Akzeptanzproblem<br />

drohen, weil damit eventuell Legitimationsdefizite<br />

am wissenschaftlichen Studium<br />

bei den Studierenden aufkämen,<br />

die letztlich zur Verschärfung der Verkürzungsdebatte<br />

des Studiums beitragen<br />

könnten. Das könnte die Aushöhlung des<br />

traditionell wissenschaftlich hohen Anspruchs<br />

des Studiums der Wirtschaftspädagogik<br />

zur Folge haben, was aber keinesfalls<br />

wünschenswert sei.<br />

Weiter wurde benannt, dass eine Evaluation<br />

der Schulpraktika nach wie vor<br />

notwendig sei, um Klarheit über deren<br />

Zielsetzungen zu bekommen und um die<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 27


Fachbereich Kaufmännische Bildung<br />

Frage nach dem tatsächlichen Kompetenzzuwachs<br />

bei den Studierenden auch<br />

beantworten zu können.<br />

Welche Erkenntnisse lassen sich für die<br />

Schulpraktika der Wirtschaftspädagogen<br />

in Baden-Württemberg ziehen?<br />

Aufgrund fehlender Datenlage kann eine<br />

Bewertung der Schulpraktika von Wirtschaftspädagogen<br />

in Baden-Württemberg<br />

nur spekulativer Natur sein. Vor dem<br />

Hintergrund der Ergebnisse von Prof. Dr.<br />

Wittmann und Prof. Dr. Weyland kommen<br />

einige Aspekte in den Blick, die einer<br />

etwaigen künftigen Überprüfung des<br />

baden-württembergischen Modells standhalten<br />

könnten.<br />

- Im Kern ist das hiesige Schulpraktikum<br />

ein Erfahrungs- und kein Bewährungspraktikum,<br />

was sein Gutes hat: Denn<br />

damit wird die Chance zur individuellen<br />

Entwicklung hin zum Lehrer implizit<br />

eingeschlossen.<br />

- Die Schulpraktika <strong>werden</strong> begleitet von<br />

universitären und seminaristischen<br />

Veranstaltungen. Die dabei betroffenen<br />

Personenkreise stehen in Austausch zueinander,<br />

um die Betreuung der Studierenden<br />

während der Schulpraktika zu<br />

optimieren und weiter zu entwickeln.<br />

- Letztlich dürfte auch das im Vergleich<br />

zu den berichteten Bundesländern abzuleistende<br />

Volumen an aktiven Unterrichtsstunden<br />

eher ein Qualitätsmerkmal<br />

der hiesigen Schulpraktika sein,<br />

bei dem nicht die Quantität im Vordergrund<br />

steht; mit bis zu 60 Stunden in<br />

4 Monaten müssen Schulpraktikanten<br />

in andern Bundesländern deutlich mehr<br />

nachweisen als selbst Referendare in<br />

Baden-Württemberg im ersten Ausbildungshalbjahr,<br />

nämlich 40 Stunden.<br />

- Allerdings ist die modulare Struktur<br />

nicht unbedingt günstig. Sie ist zwar<br />

den spezifischen Studienstrukturen<br />

der Wirtschaftspädagogik an den drei<br />

Universitäts-Standorten Mannheim,<br />

Stuttgart-Hohenheim und Konstanz<br />

geschuldet. Doch die Praxis-Einschübe<br />

<strong>werden</strong> mitunter als Unterbrechung des<br />

eigentlichen Studiums wahrgenommen.<br />

Das ist vor allem dann der Fall, wenn<br />

universitäre Termine in die Schulpraxisphasen<br />

gelegt <strong>werden</strong>. Vielleicht ließe<br />

sich das weiter abmildern.<br />

Der VLW-Lehrerbildungsausschuss Bund,<br />

zu dem jeder VLW-Landesverband ein Mitglied<br />

entsendet, tagt mindestens zweimal<br />

jährlich und tauscht sich aus zu neuen<br />

Tendenzen in der Lehrerausbildung der 16<br />

Bundesländer.<br />

Literatur: Weyland, U. /Wittmann, E.<br />

(2011): Expertise. Praxissemester im Rahmen<br />

der Lehrerbildung. 1. Phase an hessischen<br />

Hochschulen (vorgelegt beim Hess.<br />

Ministerium für Wissenschaft und Kunst am<br />

15.02.2010); Materialien zur Bildungsforschung,<br />

Bd. 30; Frankfurt am Main.<br />

Dr. Oliver Greuling<br />

Fachbereich Technik und Gewerbe<br />

Gewerbliche Themen auf der Versammlung des<br />

Fachbereichs „Technik und Gewerbe“ (TuG)<br />

Der Fachbereichsvorsitzende Gerd Baumer<br />

und seine Stellvertreter/in Iris Fröhlich<br />

und Michael Niedoba freuten sich besonders<br />

zwei ihrer Ehrenvorsitzenden – Rolf<br />

Dörflinger und Waldemar Futter – in diesem<br />

Kreise begrüßen zu können.<br />

Intensiv wurde die Zeit genutzt um die<br />

anwesenden Kolleginnen und Kollegen<br />

über die Arbeit im Referat TuG zu informieren.<br />

Dort findet in vierteljährlichen<br />

Sitzungen „das operative Geschäft“ des<br />

Fachbereichs statt.<br />

Zur jährlichen Sitzung des Fachbereichs<br />

„Technik und Gewerbe“ (TuG) trafen sich<br />

die Hauptvorstandsmitglieder aus den<br />

gewerblichen <strong>Schulen</strong> am Nachmittag des<br />

8. März 2013 in Karlsruhe. Einmal im Jahr<br />

finden sich vor einer Hauptvorstandssitzung<br />

die drei Fachbereiche des <strong>BLV</strong> zusammen<br />

um ihre fachspezifischen Themen<br />

zu erörtern.<br />

In Vertretung der Referatsleiterin Renate<br />

Granacher-Buroh, die leider an diesem<br />

Tag andere dienstliche Verpflichtungen<br />

hatte, berichteten die Kollegen, informierte<br />

Iris Fröhlich über neue Entwicklungen<br />

im Kultusministerium und in der<br />

Landesregierung, die direkt oder indirekt<br />

Auswirkungen auf die gewerblichen<br />

<strong>Schulen</strong> haben. So <strong>werden</strong> sich z. B.<br />

Mitglieder des Fachbereichs TuG<br />

28<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Fachbereich Technik und Gewerbe<br />

insbesondere gewerbliche <strong>Schulen</strong> im<br />

ländlichen Raum mit einer neuen gemeinsamen<br />

Beschulungsform von BVJ-, BEJ-,<br />

VAB-, gegebenenfalls auch 1 BFS und<br />

2 BFS-Schülerinnen und Schülern auseinandersetzen<br />

müssen. Neue pädagogische<br />

Herausforderungen sind zu bewältigen.<br />

Ganztagesbeschulung und individuelle<br />

Förderung <strong>werden</strong> dabei nötiger denn je<br />

<strong>werden</strong> - und dies alles unter dem Diktat<br />

eines rigorosen Sparzwanges, der über<br />

ein Maß des Erträglichen hinauszugehen<br />

scheint! Wie soll, wie kann dies erfolgreich<br />

funktionieren?<br />

Vehement wurde bei der Diskussion gefordert,<br />

dass ausreichend Ressourcen zur<br />

Verfügung gestellt <strong>werden</strong> müssen. Wie<br />

bereits in vergangenen Jahren stellen<br />

sich gerade berufliche <strong>Schulen</strong> durchaus<br />

den veränderten gesellschaftlichen und<br />

wirtschaftlichen Anforderungen. Aber<br />

dies kann nicht zum Nulltarif geschehen.<br />

Das Anwachsen der Überstundenbugwelle,<br />

regional hohe Unterrichtsdefizite und<br />

vereinzelt hohe Krankenstände machen<br />

die angespannte personelle Situation<br />

über deutlich. Der Arbeitgeber, das Land<br />

Baden-Württemberg, hat hier seine Fürsorgepflicht<br />

wahrzunehmen. Dies ist eine<br />

Angelegenheit des Arbeits- und Gesundheitsschutzes.<br />

Dieser darf nicht auf der<br />

Ebene mehrfacher flächendeckender Befragungsrunden<br />

mittels umfangreicher<br />

Fragebögen oder wenigen, punktuellen<br />

Fortbildungsangeboten, Workshops, Fallbesprechungsgruppen<br />

u. ä. stecken bleiben.<br />

Ein weiteres brisantes Thema ist seit<br />

vielen Jahren die Lehrerbildung im gewerblich-technischen<br />

Lehrerbereich. Mit<br />

einer noch relativ hohen Anzahl von direkt<br />

eingestellten Kolleginnen und Kollegen,<br />

mit den wenigen Absolventinnen<br />

und Absolventen der sogenannten kooperativen<br />

Hochschulbildungsgänge<br />

(vier akkreditierte PH- und FH-Modelle<br />

in Baden-Württemberg) und einer geringen<br />

Zahl an universitären Lehramtsstudienabgängerinnen<br />

und Lehramtsstudienabgängern,<br />

z. B. der Universitäten<br />

Stuttgart und Karlsruhe, ist die Nachwuchsfrage<br />

für die hoch differenzierten<br />

gewerblichen <strong>Schulen</strong> nach wie vor nicht<br />

zufriedenstellend gelöst.<br />

Weitere verbandsinterne Themen, wie die<br />

anstehende BLBS-Bundesversammlung im<br />

April 2013 in Potsdam, die <strong>BLV</strong>-Delegiertenversammlung<br />

im Februar 2014 in Fellbach<br />

oder die Personalratswahlen im Mai<br />

2014 wurden angesprochen und rundeten<br />

den Themenkreis ab.<br />

Iris Fröhlich<br />

Gastlichkeit aus Calw zu Besuch in Brüssel<br />

Anlässlich des Neujahrsempfangs am<br />

28.01.2013 in der Landesvertretung Baden-Württemberg<br />

reisten 41 Schülerinnen<br />

und Schüler und drei begleitende Lehrer<br />

der Johann-Georg-Doertenbach-Schule<br />

Calw nach Brüssel. Ihre Aufgabe war es,<br />

den Speisen und Getränkeservice für 500<br />

geladene Gäste zu leisten. Mit großer Professionalität<br />

brachten sie ein Stück Heimat<br />

und Gastlichkeit in die Europahauptstadt.<br />

Das hohe Ausbildungsniveau im Hotel- und<br />

Gaststättengewerbe, gepaart mit dem außerordentlichen<br />

Engagement der Auszubildenden,<br />

von dem sich auch ein Großteil<br />

des Landeskabinetts unter Führung von<br />

Ministerpräsident Kretschmann überzeugen<br />

konnte, führte zu Lob von allen Seiten.<br />

Zusammen mit Stadtführung und Besuch<br />

des Parlamentariums (Museum) wurde von<br />

morgens 8 Uhr bis nachts um 1 Uhr eine<br />

hohe Leistung eingefordert.<br />

Ingrid Taschek, zuständig für den Service<br />

der Landesvertretung, betonte, dass es in<br />

Brüssel nahezu unmöglich sei, einen solchen<br />

Service zu bekommen, und sie freute<br />

sich über die Qualität, die für das Land<br />

Baden-Württemberg steht. Sie bedankte<br />

sich bei dem Schulleiter Herrn Niedoba für<br />

die spontane Bereitschaft zur Unterstützung<br />

und dieser gab den Dank zurück für<br />

das Rahmenprogramm und die Möglichkeit,<br />

dass die Auszubildenden solche nicht alltäglichen<br />

Erfahrungen machen durften.<br />

„Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten<br />

lief vorbildlich“, so Marcus Siebert, einer<br />

der Fachlehrer, und sein Kollege Helmut<br />

Roth ergänzt: „Insbesondere mit der Küche,<br />

den Köchen der Meistervereinigung<br />

Gastronom, war die Abstimmung sachlich,<br />

ruhig und höchst professionell. Wir sind<br />

stolz auf unsere Schülerinnen und Schüler<br />

und wir sind sicher nicht zum letzten Mal<br />

angefragt worden.“<br />

Michael Niedoba<br />

Photo: Felix Kindermann<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 29


Fachbereich Technik und Gewerbe<br />

Neues Unterrichtsthema in den Elektroberufen an der Karl-Arnold-Schule Biberach<br />

Digitalstrom-Technik macht das<br />

Haus-Stromnetz intelligent und vernetzt<br />

die elektrischen Geräte untereinander<br />

Die neue Technologie macht dies nun möglich<br />

kreis vereinten<br />

Digitalstrom–Klemmen.<br />

Neben dem<br />

Digitalstrom-Meter<br />

komplettiert ein<br />

Server das System.<br />

Dieser Computer ist<br />

kleiner als eine Zigarettenschachtel<br />

und wird wie der<br />

Digitalstrom-Meter<br />

auf die Hutschiene<br />

im Elektroverteiler<br />

Karl-Arnold-Schule bei den Sicherungsautomaten<br />

montiert.<br />

Mit ihm ist es<br />

möglich, über Internet<br />

In Schlieren / Schweiz bei der Firma<br />

Aizo AG und an der Eidgenössischen-<br />

Technischen Hochschule Zürich wurden<br />

Digitalstrom-Komponenten entwickelt,<br />

die das hausinterne Stromnetz zu einem<br />

Kommunikationssystem erweitern. Angeschlossenen<br />

Geräte <strong>werden</strong> nicht nur<br />

mit Energie versorgt, sondern kommunizieren<br />

untereinander bzw. regeln und<br />

steuern sich gegenseitig. Herzstück von<br />

Digitalstrom ist ein patentgeschützter<br />

Hochvoltchip von gerade 4 x 6 mm<br />

Größe, der in der Lage ist, den Strom<br />

zu messen, zu schalten und zu regeln.<br />

Die Stromaufnahme dieses Chips liegt<br />

per PC oder Smart Phone Funktio-<br />

nen auszulösen bzw. die Anlage zu überwachen.<br />

Das Digitalstrom-Heim ist nicht<br />

nur einfach einzubauen und zu verdrahten,<br />

sondern es lässt sich auch ohne PC<br />

einfach programmieren, man benötigt<br />

nur herkömmliche Lichttaster oder aber<br />

über einen mit dem Digitalstrom Server<br />

verbundenen Computer. Das System ist<br />

als Plug and Play angelegt, das heißt,<br />

ein neues Gerät mit Digitalstrom–Klemme<br />

wird gleich erkannt und wird ins<br />

System aufgenommen,<br />

es kann sofort<br />

verwendet <strong>werden</strong>.<br />

bei 0,1 W bis 0,3 W je nach Typ. Diese Die Vorteile der<br />

Chips sind in Lüsterklemmen integriert<br />

und lassen sich somit in Elektrogeräte<br />

einbauen bzw. ohne großen Aufwand in<br />

der Elektroinstallation auch nachrüsten.<br />

dadurch gewonnenen<br />

Flexibilität liegen<br />

auf der Hand.<br />

Im Gegensatz zu<br />

Jede Digitalstromklemme hat eine anderen Techno-<br />

eindeutige Identität (ID-Nummer), so logien benötigt<br />

dass sich einzelne Geräte individuell man keine neue<br />

ansprechen lassen. Sie <strong>werden</strong> aufgrund<br />

ihrer Funktion verschiedenen Gruppen<br />

zugeordnet wie Licht, Schatten, Klima,<br />

oder gar sternförmige<br />

Installation,<br />

alles basiert auf<br />

Zugang, Alarm usw. und verhalten den bestehenden<br />

sich nach Gruppenzugehörigkeit unterschiedlich,<br />

reagieren nur auf Nachrichten,<br />

die sie gezielt ansprechen. Eine<br />

zentrale Stellung nimmt in diesem System<br />

Stromleitungen.<br />

Das erspart im Neubau<br />

Planungs,- und<br />

Materialaufwand,<br />

der Digitalstrom-Meter ein. Er koor-<br />

im bestehenden<br />

diniert das Zusammenspiel der im Strom-<br />

Bau macht es eine<br />

preisgünstige Nachrüstung ohne Aufreißen<br />

der Wände, d. h. ohne Schmutz und<br />

Lärm möglich.<br />

Wer kennt das nicht: Beim Verlassen des<br />

Hauses weiß man nicht, ob die Schreibtischlampe<br />

noch brennt. Ist das Bügeleisen<br />

bzw. die Herdplatte noch eingeschaltet?<br />

Oder Sie sitzen im Sessel und<br />

lesen ein Buch. Der Film beginnt, nun<br />

müssen die Lampen im Raum auf das<br />

geeignete Fernsehlicht gedimmt <strong>werden</strong>.<br />

Mit Digitalstrom funktioniert das<br />

auf Tastendruck, es lassen sich vorprogrammierte<br />

Lichtstimmungen im ganzen<br />

Raum anwählen, oder mittels „Alles<br />

Austaster“ beim Verlassen des Hauses<br />

die elektrischen Geräte ausschalten, natürlich<br />

bleibt die Tiefkühltruhe weiterhin<br />

eingeschaltet. Weitere Vorteil liegt<br />

in der Entlastung des Stromnetzes, weil<br />

der Verbrauch zeitlich besser verteilt<br />

<strong>werden</strong> kann.<br />

Heute verbraucht jedes Elektrogerät<br />

unkontrolliert Energie. Wenn viele Geräte<br />

zur selben Zeit Energie benötigen,<br />

muss der Energieversorger mehr teuere<br />

Spitzenenergie liefern. Die bislang angewendete<br />

Steuerung über Rundsteuersignale,<br />

deckt zwar größere Verbraucher<br />

wie Boiler, Heizung usw. in den Haushalten<br />

ab und verteilt diese auf bestimmte<br />

Tag / Nachtzeiten.<br />

Die große Anzahl der Kleinverbraucher<br />

wird aber nicht berücksichtigt. Werden<br />

nun die Kleinverbraucher im Haushalt<br />

untereinander vernetzt, so kühlt z. B.<br />

digitalSTROM-Schulungstafel<br />

30<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Fachbereich Technik und Gewerbe<br />

„mehr” digitalSTROM<br />

alles an einer Leitung<br />

der Kühlschrank nur, wenn die Spülmaschine<br />

nicht läuft, wenn der Staubsauger<br />

läuft, stoppt die Gefriertruhe oder<br />

aber Waschmaschine und Trockner laufen<br />

zeitlich versetzt usw.<br />

Das Resultat ist ein gleichmäßiger Verbrauch.<br />

Der Einkauf von teurer Spitzenenergie<br />

würde dadurch verringert oder<br />

wenn viel Energie im Netz ist (viel Wind,<br />

viel Sonne), kann diese besser abgenommen<br />

<strong>werden</strong>, z. B. ein gut isolierter<br />

Kühl,- oder Gefrierschrank setzt das<br />

Kühlaggregat aus, bis wieder Energieüberschuss<br />

vorhanden ist. Der Hausherr<br />

kann seinen Stromverbrauch gezielt<br />

kontrollieren. Diese neue Technologie<br />

eröffnet für die Hausinstallation ganz<br />

neue Möglichkeiten und für den Energieeinsatz<br />

viele Vorteile.<br />

Digitalstrom wird somit den Markt für<br />

die Hausautomation weiter bereichern.<br />

Sind wir gespannt, wie sich dieser Markt<br />

die nächsten Jahre entwickelt und wie<br />

diese Technik angenommen wird. Der<br />

Zentralverband der Deutschen Elektround<br />

Informationstechnischen Handwerke<br />

ZVEH begleitet in Deutschland die<br />

Markteinführung.<br />

Die Karl-Arnold-Schule Biberach mit<br />

dem Förderverein für berufliche Fortbildung<br />

FbF bietet Einführungskurse für<br />

Digitalstrom Technik an.<br />

Klaus Bettinger<br />

Gartenschauaktivitäten der GES Sigmaringen<br />

im Zeitraum vom 11. Mai bis 15. September 2013<br />

1. Gartenschaubrot und Gartenschauwürste<br />

Die Auszubildenden im Bäckerhandwerk<br />

unserer Schule unter Anleitung ihres Technischen<br />

Lehrers, Bäckermeister Günther<br />

Lutz, wollten für die Gartenschau etwas<br />

Besonderes, Eigenes herstellen. Sie entwickelten<br />

ein Brot mit einer speziellen<br />

Backmischung und einem ansprechenden<br />

Aussehen. Nach einigen Probeläufen und<br />

Verkostungen entschieden sie sich für ein<br />

mildes Brot mit einem dezenten Rosmarin-Kräutergeschmack,<br />

bestehend aus 25<br />

Prozent Dinkel und 75 Prozent Weizen. Mit<br />

seinem Kräutergeschmack soll es nicht nur<br />

an die Gartenschau erinnern, sondern auch<br />

die Kunden zum Kauf verführen, mit seiner<br />

gezwirbelten Form soll es an den Lauf der<br />

Donau durch Sigmaringen erinnern. Auch<br />

den Gartenschauwürsten verleihen einheimische<br />

Kräuter eine besondere Note.<br />

Technischer Lehrer Metzgermeister Steffen<br />

Blankenhorn beschäftigt sich mit den<br />

Auszubildenden im Fleischerhandwerk<br />

ebenfalls mit einer speziellen Kreation für<br />

die Gartenschau. Seit Mai 2012 wird am<br />

Rezept für eine Bratwurst und eine Rohwurst<br />

gefeilt. Der Rohwurst aus regionalem<br />

Schweinefleisch mit einem Fettanteil<br />

zwischen 25 und 30 Prozent verleihen nun<br />

Rosmarin, Muskat, Kümmel und Paprika<br />

die besondere Note.<br />

Die Bratwurst entfaltet beim Grillen ihr<br />

besonders für die Gartenschau entwickeltes<br />

Aroma. Die verwendeten Kräuter Rosmarin,<br />

Majoran, Thymian und Petersilie<br />

wirken sich positiv auf Körper und Geist<br />

aus.<br />

Erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt<br />

wurden Gartenschaubrot und -wurst am<br />

14. Januar 2013 im Rahmen des Landestourismustags<br />

der Urlaubsmesse CMT in<br />

Stuttgart. Am Stand des Landkreises Sigmaringen<br />

wurden die neuentwickelten<br />

Köstlichkeiten gewürdigt und zur Verkostung<br />

angeboten.<br />

Brot und Wurst sollen einen Namen bekommen.<br />

Am verkaufsoffenen Sonntag,<br />

den 17. März 2013 wurden von der GES<br />

Sigmaringen den Sigmaringer Bürgern auf<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 31


Fachbereich Technik und Gewerbe<br />

einem Werbestand zusammen mit dem<br />

Gartenschaubüro der Stadt Sigmaringen,<br />

der Fleischer- und der Bäckerinnung die<br />

Spezialitäten präsentiert. Die Bevölkerung<br />

ist aufgerufen, sich an der Namensfindung<br />

für Brot und Wurst zu beteiligen.<br />

In den anschließenden Wochen und während<br />

der Gartenschau <strong>werden</strong> die Kreationen<br />

in den einheimischen Innungsbetrieben<br />

zum Verkauf anboten.<br />

2. Brückenpfeilergestaltung<br />

Der Rundweg auf der Gartenschau wird die<br />

Besucher unter den beiden Brücken Burgstraße<br />

und Laizer Straße entlang führen.<br />

Die beiden Technischen Lehrer Werner Weber<br />

und Helmuth Jäger reizte das Grau der<br />

Brückenpfeiler. Sie schlugen vor, die Pfeiler<br />

entsprechend der Gartenschau farblich<br />

zu gestalten. Die Auszubildende des Maler-<br />

und Lackiererhandwerks erhielten die<br />

Projektaufgabe, Gestaltungsvorschläge zu<br />

erarbeiten. Viele Ideen, von den Sigmaringer<br />

Stadtfarben über das Blau der Donau,<br />

den Forstbezirken entlang der Donau bis<br />

hin zu stilisierten Blumen fanden Eingang<br />

in die Entwürfe. Jede Schülergruppe<br />

erstellte ein Muster ihres Vorschlags<br />

auf einer Holzplatte und beschrieb die<br />

Gedanken, die zu diesem Entwurf geführt<br />

hatten. Ihren großen Auftritt hatten die<br />

Schüler vor dem Projektausschuss der Gartenschau.<br />

Jedes Team stellte sein Konzept<br />

dem interessierten Ausschuss vor. Im Anschluss<br />

stimmten die Mitglieder des Ausschusses<br />

darüber ab, welche Vorschläge<br />

realisiert <strong>werden</strong> sollen.<br />

Vor dem Informationstag an der GES, am<br />

01. Februar 2013, haben die Maler eine<br />

Projektwoche einlegt, in der die Umsetzung<br />

der Pfeilergestaltung an der Schule<br />

erfolgte. Bereits während des Informationstages<br />

konnte die Öffentlichkeit, die<br />

im Wesentlichen fertig gestellten Kunstwerke<br />

in der Ebene 1 des B-Gebäudes der<br />

Gewerblichen, Ernährungs- und Sozialwissenschaftlichen<br />

Schule, begutachten.<br />

Der Sigmaringer Bauhof wird das Montieren<br />

der Bilder an die Brückenpfeiler übernehmen.<br />

3. Fachwerkfassade<br />

Zur Abgrenzung eines Themengartens<br />

hat sich das Gartenschaubüro eine Fachwerkfassade<br />

gewünscht. Das zwölf Meter<br />

lange Bauwerk wird einen Reihenhausblock<br />

mit sechs Häusern umfassen, die in<br />

Form eines Miniaturfachwerks dargestellt<br />

<strong>werden</strong>. Das Fachwerk wird mit Blumenkästen<br />

geschmückt, die von Blumenhäusern<br />

bestückt <strong>werden</strong>. Der Entwurf der<br />

Fassade stammt von den Auszubildenden<br />

des Zimmererhandwerks unter Leitung der<br />

Technischen Lehrer Heribert Holderried<br />

und Jens Hartkopf. Die Schüler der Einjährigen<br />

Berufsfachschule Bautechnik übernehmen<br />

auch den kompletten Aufriss und<br />

die Herstellung der sechs Häuser, die dann<br />

im Gartenschaugelände zusammengesetzt<br />

<strong>werden</strong>.<br />

Die Halterungen für die Blumenkästen<br />

<strong>werden</strong> von Schülern der Einjährigen Berufsfachschule<br />

Metalltechnik mit ihrem<br />

Technischen Lehrer Bruno Heißel gefertigt.<br />

4. Rankgerüst<br />

Ebenfalls als Begrenzung eines Themengartens<br />

dient ein Rankgerüst aus Metallstangen<br />

und Stahlseilen, das in der<br />

Schweißausbildung des Technischen Lehrers<br />

Bernd Sigg zusammen mit Schülern<br />

aus den Ausbildungen zum Landwirt und<br />

zum KFZ-Mechatroniker entsteht. Die Planung<br />

für das Rankgerüst entstand in Absprache<br />

mit dem Landschaftsarchitekturbüro<br />

Adam. Zieren sollen das Gerüst nicht<br />

nur Rankgewächse, sondern auch Küchenutensilien.<br />

5. Gartentisch mit Hockern<br />

Ein sechs Meter langer Gartentisch mit<br />

den dazugehörigen Stühlen wird von den<br />

Schülern der Einjährigen Berufsfachschule<br />

Holztechnik (Schreinerausbildung) aus<br />

einer soliden Holzkonstruktion gefertigt.<br />

Tisch und Stühle zieren einen Themengarten<br />

nahe des Haupteingangs der Gartenschau.<br />

Technischer Lehrer Werner Mahlenbrei<br />

fertigte zwei verschiedene Modelle<br />

an, von denen vom Landschaftsarchitekturbüro<br />

Adam und dem Gartenschaubüro<br />

eines ausgewählt wurde. Der Tisch symbolisiert<br />

die Gemütlichkeit in einem Garten<br />

und soll zum Verweilen auf dem Gartenschaugelände<br />

einladen.<br />

6. Hirsche<br />

Der Gesamtelternbeirat der Stadt Sigmaringen<br />

initiierte das Projekt ‚Hirsche‘. Alle<br />

Sigmaringer <strong>Schulen</strong> beteiligen sich daran<br />

mit künstlerisch gestalteten Hirschen, die<br />

Ausgewählt wurden vier Vorschläge:<br />

So wird sich zur Gartenschau jeder Brückenpfeiler<br />

als eigenes Kunstwerk präsentieren.<br />

Die Gestaltung wird auf Holzplatten<br />

erfolgen, die dann an den Pfeilern<br />

angebracht <strong>werden</strong>.<br />

32<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Fachbereich Technik und Gewerbe<br />

auf vielfältige Art und Weise hergestellt<br />

<strong>werden</strong>. Die Gewerbliche, Ernährungs- und<br />

Sozialwissenschaftliche Schule Sigmaringen<br />

beteiligt sich an diesem Projekt mit<br />

15 Hirschen, die aus Stahlblech ausgeschnitten<br />

<strong>werden</strong>.<br />

Die GES-Hirsche <strong>werden</strong> unterschiedliche<br />

Körperhaltungen haben, um im Gesamtbild<br />

am Ufer der Donau nahe der Bootshaus-Brücke<br />

ein lebendiges Hirschherdenbild<br />

zu erzeugen.<br />

Auch die GES-Hirsche entstehen in der<br />

Schweißausbildung des Technischen Lehrers<br />

Bernd Sigg zusammen mit Schülern<br />

aus den Ausbildungen zum Landwirt und<br />

zum KFZ-Mechatroniker.<br />

7. Wasserbecken<br />

In Romeos Garten unterhalb des Schlossfelsens<br />

wird ein glitzerndes Wasserbecken<br />

mit einem Zitat aus Shakespeares ‚Romeo<br />

und Julia‘ zusammen mit Kletterpflanzen,<br />

Vergissmeinnicht, tränendes Herz und<br />

Funkien ein romantisches Ensemble bilden.<br />

Da die Größe von Wasserbecken und<br />

Schrift die Fertigungsmöglichkeiten des<br />

GES weit überschritten hätte, hat die<br />

Schule mit ihren dualen Partnerfirmen<br />

Trumpf und Steinhart aus Hettingen zwei<br />

ideale Partner gefunden, die die Herstellung<br />

des Wasserbeckens und des Schriftzuges<br />

übernehmen.<br />

Die Schule ist mit den Firmen eng durch<br />

die Ausbildung der Industriemechaniker<br />

und Mechatroniker verbunden.<br />

8. Pavillon des Landkreises Sigmaringen<br />

Der Pavillon des Landkreises Sigmaringen<br />

wird am Haupteingangsweg der Gartenschau<br />

stehen und bietet den Gemeinden<br />

und Institutionen des Landkreises eine<br />

Möglichkeit, sich und ihre Aktivitäten<br />

darzustellen.<br />

8.1 Farbgestaltung<br />

Der Hauptraum des Pavillons soll farblich<br />

gestaltet <strong>werden</strong>. Nach Aufstellen des in<br />

Holzbauweise gefertigten Gebäudes auf<br />

dem Gartenschaugelände wird das Berufseinstiegsjahr<br />

Farbtechnik (BEJ) ein mehrtägiges<br />

Projekt durchführen, bei dem die<br />

Schülerinnen und Schüler zusammen mit<br />

den Technischen Lehrern Werner Weber<br />

und Helmuth Jäger die Farbgestaltung des<br />

Schauraumes vornehmen <strong>werden</strong>.<br />

8.2 Elektroinstallation<br />

Der Pavillon wird einen kleinen Küchenbereich<br />

erhalten und natürlich soll der<br />

Hauptraum für die Vorführungen der Gemeinden<br />

optimal ausgeleuchtet <strong>werden</strong>.<br />

Die Lehrer Peter Demmer, Ulrich Uhl und<br />

Sigbert Klein planen die Elektroinstallation<br />

von den Steckdosen über den Anschluss<br />

der Küchengeräte bis hin zur Beleuchtung<br />

mit moderner Beleuchtungstechnik. Nachdem<br />

die Maler der GES den Pavillon farbtechnisch<br />

fertiggestellt haben, <strong>werden</strong> die<br />

Schüler der Einjährigen Berufsfachschule<br />

Elektronik (Ausbildung zum Elektroniker<br />

für Energie- und Gebäudetechnik) in einem<br />

ebenfalls einwöchigen Projekt die<br />

Installationsarbeiten durchführen.<br />

Dietmar Lehmann<br />

Link: http://sigmaringen2013.de/<br />

Berufliche <strong>Schulen</strong> in Baden-Württemberg<br />

sammeln 2,7 Tonnen abgeschalteter<br />

Schmelzsicherungen<br />

„Dieses Ergebnis übertrifft unsere Erwartungen<br />

bei weitem“, resümiert der<br />

Mitinitiator der Sammelaktion Matthias<br />

Link mit zufriedenem Blick auf drei<br />

volle Gitterboxen NH-HH-Schmelzsicherungen,<br />

die im Foyer der Heinrich-<br />

Hertz-Schule den geladenen Gästen<br />

der Abschlussveranstaltung präsentiert<br />

wurden. „Mitte März 2012 haben wir<br />

beim Besuch unserer Fortbildung durch<br />

Herrn Dr. Mentrup den offiziellen Start<br />

eingeläutet“, erklärt sein Lehrerkollege<br />

der Carl-Engler-Schule und Mitstreiter<br />

Stefan Schwarzwälder.<br />

Seither stecken viele Stunden Arbeit,<br />

und Motivieren bzw. Animieren zum Mitmachen<br />

in dem Projekt, das unter der<br />

Schirmherrschaft des Kultus- sowie des<br />

Umweltministeriums läuft: Alle beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> in Baden-Württemberg<br />

wurden informiert, Kammern, Innungen<br />

und Verbände kontaktiert, Firmen direkt<br />

angesprochen und die Kooperation<br />

mit dem NH-HH-Recycling-Verein abgestimmt.<br />

„Der NH-HH-Recycling-Verein ist eine<br />

gemeinnützige Einrichtung, die abgeschaltete<br />

Schmelzsicherungen einsammelt,<br />

in einem patentierten System zu<br />

100 % verwertet und somit Rohstoffe,<br />

Energie und Schadstoffausstoß reduziert“,<br />

erläutert die Geschäftsführerin<br />

Birgit Zwicknagel, die eigens aus Bayern<br />

angereist war. Organisator Link ergänzt:<br />

„Durch die gesammelten 2,7 Tonnen an<br />

Sicherungseinsätze wurde die Sammelleistung<br />

in Baden-Württemberg um ca.<br />

15 % gesteigert. Es können rund 550 kg<br />

Kupfer sowie 7 kg Feinsilber daraus wieder<br />

gewonnen <strong>werden</strong>.“<br />

„Die Erlöse fließen bundesweit in die<br />

Bildung, so haben wir unter anderem im<br />

letzten Jahr vier Lehrerfortbildungen in<br />

Baden-Württemberg, die von den Herren<br />

Link und Schwarzwälder konzipiert und<br />

durchgeführt wurden, samt der zugehörigen<br />

Sachausstattung der teilnehmenden<br />

<strong>Schulen</strong> durch 80.000 Euro gefördert“,<br />

führt Zwicknagel weiter aus.<br />

„Die Auszubildenden können sich durch<br />

die Teilnahme an der Sammelaktion aktiv<br />

dem Materialrecycling annehmen<br />

und gestaltend mitwirken“, erläuterte<br />

Schwarzwälder. „Zudem konnten attraktive<br />

Preise wie Klassenfahrten und Messebesuche<br />

verlost <strong>werden</strong>“, ergänzt Link.<br />

Von den teilnehmenden <strong>Schulen</strong> im<br />

Ländle wohnten viele Lehrer, die die<br />

Projekte vor Ort betreut haben, der feierlichen<br />

Übergabe bei. Erfreut stellte<br />

Schwarzwälder in den Gesprächen fest,<br />

„dass alle betonten, auch nach dem<br />

abgeschlossenen und evaluierten Pilotdurchlauf<br />

weitermachen zu wollen.“<br />

Ministerialrat Notter aus dem Umwelt-<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 33


Fachbereich Technik und Gewerbe<br />

ministerium betonte in seinem kurzweiligen<br />

Vortrag: „Nur das strukturierte und<br />

umfassende Recycling sichert uns die<br />

notwendigen Ressourcen! Der Einkauf<br />

von Rohstoffen wird in der globalisierten<br />

Welt immer teurer, die Verfügbarkeit<br />

aber ermöglicht volkswirtschaftliche Erfolgsfaktoren.<br />

In Deutschland haben wir<br />

nur geringe Bodenschätze; unsere Minen<br />

liegen in den Mülleimern, Deponien und<br />

Kellern!“<br />

Link konstatierte abschließend: „Das<br />

Projekt hat klar gezeigt, dass die vorhandenen<br />

und rückgewinnbaren Rohstoffe<br />

der Wertschöpfung offen stehen.<br />

Die Sammelaktion Schmelzsicherungen<br />

kann und soll hierzu weiterhin ihren Beitrag<br />

leisten, wenn <strong>Schulen</strong> und Betriebe,<br />

vor allem aber auch endlich Kammern,<br />

Innungen und Verbände dies aktiv unterstützen!“<br />

Stefan Schwarzwälder<br />

Man darf nie aufhören, sich die Welt vorzustellen, wie sie am vernünftigsten wäre.<br />

Friedrich Dürrenmatt<br />

Allgemeinbildung<br />

Förderung und Stärkung der Schüler –<br />

durch Prävention und langen Atem<br />

Der Bericht über die Justus-von-Liebig-<br />

Schule, einer Brennpunktschule in Mannheim,<br />

stellt in diesem Heft die Zusammenfassung<br />

dessen dar, was die Schulleiterin,<br />

Frau Elisabeth Ruiner, auf der Fachtagung<br />

Prävention in einem viel beachteten Impulsreferat<br />

dargestellt hat. Hier danke ich<br />

Anja Friederichs für die Ausarbeitung des<br />

Beitrages.<br />

Hinter der Schulleitung steht ein in hohem<br />

Maße engagiertes Kollegium. In Sachen<br />

Krisenmanagement, Sozialkompetenz,<br />

Selbstverteidigung und Beratungs- und<br />

Coachingkompetenz bringen sich nicht nur<br />

einzelne Kollegen ein.<br />

Wenn ich einen Zauberstab hätte, würde ich<br />

einen Architektenwettbewerb ausloben,<br />

um einen in den knappen Räumlichkeiten<br />

bisher nicht zu verwirklichenden Entspannungsraum<br />

auf dem Dach der Schule planen<br />

zu lassen. Wer könnte ein Sponsor sein?<br />

Swantje Göschel<br />

Swantje<br />

Göschel<br />

34<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Allgemeinbildung<br />

Umfassende präventive <strong>Schulen</strong>twicklung<br />

am Beispiel der Justus von-Liebig-Schule<br />

(JvLS) in Mannheim<br />

Von der Brennpunktschule zur Exzellenzschule<br />

<strong>Schulen</strong> sind eines der wichtigsten Elemente<br />

in der Prävention und Jugendförderung.<br />

In den Schulgesetzen der Länder<br />

wird den <strong>Schulen</strong> daher auch viel Verantwortung<br />

in dieser Richtung auferlegt.<br />

<strong>Schulen</strong> sollen bilden, erziehen, fördern,<br />

unterstützen, mit Vereinen und anderen<br />

Institutionen kooperieren und sich<br />

vernetzen. Wie schön wäre es, wenn wir<br />

überwiegend konfliktarme <strong>Schulen</strong> vorweisen<br />

könnten. Und wenn vor allem der<br />

Begriff „Amoklauf“ weder bekannt noch<br />

existieren würde.<br />

Leider ist dem nicht so und die Realität<br />

zeigt, dass im Bereich umfassender<br />

Prävention viel aufzuarbeiten ist. Diese<br />

Aufarbeitung bedarf einer stetigen Entwicklung<br />

über Jahre hinaus und sollte<br />

auch nie abgeschlossen <strong>werden</strong>. Dies<br />

würde einem Stillstand gleichkommen.<br />

Wo sich Stillstand einschleicht, existiert<br />

keine Bewegung, keine Weiterentwicklung<br />

und kann nicht zu einer allgemeinen,<br />

ausgebauten Schulprofessionalität<br />

führen. Die JvLS befindet sich inmitten<br />

dieser Bewegung und Weiterentwicklung<br />

und zeigt auf, welche Möglichkeiten und<br />

Wege in dieser Hinsicht beschritten <strong>werden</strong><br />

können.<br />

Auslöser für derartige Entwicklungen<br />

an unserer Schule war das Jahr 1996.<br />

Zu dieser Zeit hatte die JvLS mit verstärktem<br />

Vandalismus zu kämpfen. Auch<br />

Prügeleien zwischen Schülern kamen<br />

nicht selten vor. Der § 90 SchG kam recht<br />

häufig zum Einsatz, was das Schulklima<br />

allerdings nicht förderte. Es war an der<br />

Zeit diese Zustände zu verändern. Den<br />

Auftakt für diese Veränderung bildete<br />

ein pädagogischer Tag, der sich mit dem<br />

Thema „Maßnahmen zur Gewaltprävention“<br />

auseinandersetzte. Für diesen Tag<br />

wurden die ersten Kontakte zu externen<br />

Partnern geknüpft. Diese waren z. B. das<br />

Polizeirevier Neckarstadt, die Jugendgerichtshilfe,<br />

der ASD (Allgemeiner Sozialdienst<br />

des Jugendamtes), Jugendhilfe<br />

und der Ausländerbeauftragter der Stadt<br />

Mannheim. Der pädagogische Tag hatte<br />

verdeutlicht, dass es für eine Schule –<br />

besonders für unsere Schule, die eine<br />

Brennpunktschule darstellt – obligatorisch<br />

ist, über ein gut ausgebautes Kontaktnetz<br />

zu verfügen. Diese ersten Kontakte<br />

wurden nach dem pädagogischen<br />

Tag strategisch ausgebaut. Es wurde eine<br />

Dokumentation des pädagogischen Tages<br />

erarbeitet, in der die wichtigsten Kontaktadressen<br />

und Verhaltensregeln aufgeführt<br />

waren. Zudem wurde 1996/97 in<br />

Klassen mit auffälligem Gewaltpotential<br />

ein Anti-Gewalttraining durchgeführt.<br />

Unterstützung erhielt die Schule durch<br />

Trainer der Jugendgerichtshilfe und der<br />

Jugendhilfe der Stadt Mannheim. In den<br />

Folgejahren wurden einige unserer Lehrer<br />

zu Anti-Gewalttrainern ausgebildet<br />

und haben ihr Wissen auch in anderen<br />

<strong>Schulen</strong> zur Anwendung gebracht.<br />

Um den Vandalismus im Schulgebäude<br />

zu verringern, wurden die Pausenaufsichten<br />

von zwei auf drei Lehrkräfte<br />

verstärkt. Die kleine Pause um 11.00 Uhr<br />

Anja<br />

Friederichs<br />

und die Mittagspause wurden mit einbezogen.<br />

Ebenso zeigte ein Sozialarbeiter<br />

des Förderbandes tägliche Präsenz. Die<br />

Ausbildung eines Beratungslehrers wurde<br />

als besonders wichtig erachtet. Dieser<br />

kann kontaktiert <strong>werden</strong>, wenn es um<br />

Konflikte bzw. Verhaltensauffälligkeiten<br />

von SchülerInnen geht.<br />

Kollegen können sich beim Beratungslehrer<br />

Unterstützung holen. Hierfür<br />

steht ein Beratungszimmer mit festen<br />

Sprechzeiten zur Verfügung. Im Hinblick<br />

auf die Erhöhung der Sozialkompetenz<br />

wurden zahlreiche attraktive Projekte<br />

angeboten. Einige davon fielen in den<br />

Bereich erlebnispädagogischer Maßnahmen,<br />

Wochenendseminare zur Selbstfindung<br />

und zur Persönlichkeitsstärkung.<br />

Sportevents, die der Sozialkompetenz<br />

ebenso dienlich sind wie Fußballturniere,<br />

Eishockey spielen und Fahrradtouren<br />

wurden den Schülern angeboten.<br />

Im Jahr 2000 wurde im gesamten Schulhaus<br />

ein Kameraüberwachungssystem<br />

installiert, aufgrund dessen die Vandalismusschäden<br />

nahezu gegen Null gingen.<br />

Problematisch waren die Herumtreiber<br />

im Haus während der Unterrichtszeiten,<br />

die jedoch durch das Überwachungssystem<br />

schnell identifiziert <strong>werden</strong> konnten,<br />

so dass gegen die Verantwortlichen<br />

rasch dementsprechende Schritte einleiten<br />

konnten. Bedauerlicherweise erging<br />

im Januar 2009 ein Verbot der Kame-<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 35


Allgemeinbildung<br />

raüberwachung und die erfolgreichen<br />

Systeme mussten demontiert <strong>werden</strong>.<br />

Daraufhin sind die Vandalismusschäden<br />

wieder deutlich angestiegen. Herumtreiber<br />

während der Unterrichtszeiten sind<br />

erneut zu einem Problem geworden.<br />

2003 startete die Leitbilddiskussion,<br />

in der überlegt wurde, welche Werte<br />

wir mit welchen Spielregeln unseren<br />

Schülern vermitteln möchten. Ein wertschätzender<br />

Umgang miteinander ist uns<br />

dabei wichtig, aber auch das Erstellen<br />

gemeinsamer vereinbarter Regelungen<br />

darf nicht zu kurz kommen, die geprägt<br />

sind von Akzeptanz, Toleranz und gegenseitiger<br />

Rücksichtnahme. Konflikte <strong>werden</strong><br />

gemeinsam und gewaltfrei gelöst.<br />

Folgen einer Gewaltanwendung <strong>werden</strong><br />

gelöst, indem es zu einem Klassen oder<br />

Schulwechsel des Täters kommt, um das<br />

Opfer zu schützen. Hierbei ist uns aber<br />

wichtig, dass kein Schulausschluss ohne<br />

Anschluss erfolgt.<br />

2004 wurde die JvLS Träger des Abrahampokals<br />

der christlich- jüdischen Gesellschaft<br />

und verpflichtete sich aktiv<br />

an einer interreligiösen Verständigung<br />

mitzuwirken. Die interkulturelle Erziehung<br />

als pädagogisches Grundprinzip<br />

wurde mit in das Leitbild der JvLS aufgenommen.<br />

Wir pflegen Kontakte zu<br />

christlichen, jüdischen und islamischen<br />

Einrichtungen. Musikprojekte, die über<br />

die Schularten hinausgehen, <strong>werden</strong><br />

dem Schülerpublikum angeboten. Hierzu<br />

gehören jährliche Castings, eine Rap-<br />

Gruppe, eine Schülerband, eine Gesangsgruppe<br />

und eine Tanzgruppe. Weitere<br />

Überlegungen und Maßnahmen zur Verbesserung<br />

des Schulklimas <strong>werden</strong> bis<br />

heute angestellt.<br />

Daraus resultieren folgende Veranstaltungen:<br />

Gemeinsame Schulfeste<br />

Angenehme Gestaltung der Schulräume<br />

Feiern von religiösen Festen (Erntedankfest,<br />

Zuckerfest, Weihnachtszeitreise)<br />

Gestaltung der Pausenhalle gemeinsam<br />

mit den Schülern<br />

Gestaltung des Schulhofs<br />

Überdachung der Raucherzone aus<br />

einem Wettbewerb unter Schülern<br />

entstanden<br />

Umgestaltung des Konferenzzimmers<br />

in einen Arbeitsbereich mit Arbeitsinseln<br />

und einer Ruhe und Wohlfühlzone.<br />

Eine Identifikation mit der Schule und<br />

eine Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls<br />

<strong>werden</strong> erreicht durch Corporate<br />

Identity, welches ein durchgängiges<br />

Konzept darstellt. Seit 2009 ist<br />

unsere Schule verstärkt auf der Suche<br />

nach Talenten, um somit Schwache zu<br />

fördern. Dahinter steht die Erfahrung,<br />

dass im Unterricht leistungsschwache<br />

SchülerInnen im Gegenzug häufig<br />

schlummernde Talente in sich haben. Es<br />

gilt diese Talente zu wecken und zu fördern<br />

und damit den Schüler zu stärken<br />

- vor allem in Hinsicht auf die Lernmotivation.<br />

Auftakt war ein Musikprojekt „In<br />

Pop“, welches in Kooperation mit der Popakademie<br />

Mannheim erfolgreich durchgeführt<br />

wurde und seitdem ein fester<br />

Bestandteil unseres Schulangebots darstellt.<br />

Die Schulband besteht aus ca. 40<br />

mitwirkenden SchülerInnen aus allen<br />

Schularten und absolviert zahlreiche öffentliche<br />

Auftritte.<br />

Eine weitere Stärkung leistungsschwächerer<br />

Jugendlicher erfolgt in der Abteilung<br />

„Berufsorientierung“. Ein selbstentwickeltes,<br />

professionelles Konzept<br />

zur Steigerung der Sozialkompetenz und<br />

der Teamfähigkeit in der Gruppe steht<br />

zur Verfügung. Aufgrund einer umfassenden<br />

Kompetenzanalyse kann im BEJ<br />

und BVJ (insgesamt ca. 600 Schüler)<br />

eine individuelle Förderung erreicht<br />

<strong>werden</strong>. Zudem <strong>werden</strong> regelmäßig pädagogische<br />

Klassenkonferenzen durchgeführt.<br />

Um das Versagen von Schülern<br />

zu vermeiden, ist zusätzlich ein sonderpädagogischer<br />

Dienst eingerichtet<br />

36<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Allgemeinbildung<br />

worden. KollegInnen, die mit dieser<br />

schwierigen Klientel arbeiten, müssen<br />

ebenso in ihrer Persönlichkeit und in ihrer<br />

Lehrergesundheit gestärkt <strong>werden</strong>.<br />

Dies geschieht z.B. durch schulinterne<br />

Fortbildungen, die sich mit dem Thema<br />

„verhaltensauffällige Schüler“ auseinandersetzen.<br />

Der Amoklauf in Winnenden 2009 hatte<br />

große Bestürzung sowohl im Kollegium,<br />

als auch in der Schülerschaft ausgelöst.<br />

Die Religionslehrer thematisierten<br />

den Amoklauf und gaben durch Metaplanwände,<br />

die im Schulhaus aufgestellt<br />

wurden, allen die Möglichkeit, ihre Gedanken,<br />

Wünsche und Gebete nach außen<br />

zu tragen und aufzuschreiben. Die<br />

Alarmanlage im Schulhaus wurde daraufhin<br />

erneuert, indem ein Signalton<br />

und eine Durchsage bei Feueralarm und<br />

eine entsprechende Durchsage im Falle<br />

eines Amoklaufs erfolgen. Zudem bildete<br />

sich ein Krisenteam, welches einen<br />

Krisenplan ausarbeitete. Auch Fortbildungen<br />

zum Krisenmanagement <strong>werden</strong><br />

regelmäßig besucht. Der Mord an einem<br />

Lehrer in Ludwigshafen führte zu großer<br />

Bestürzung an unserer Schule.<br />

Aus diesem Grund gab es einen Gesprächskreis<br />

für KollegInnen, die sich<br />

über die Geschehnisse austauschen<br />

wollten. Es fanden auch gemeinsame<br />

Gespräche statt, in denen überlegt wurde,<br />

wie man in der Lehrerrolle reagiert,<br />

wenn es zu Gewaltsituationen zwischen<br />

Schülern, aber auch gegenüber Lehrern<br />

kommt. Ergebnis des Gesprächskreises<br />

war, dass das Handyverbot für Lehrer<br />

aufgehoben wurde und jeder Lehrer nach<br />

eigenem Ermessen die Notfallnummern<br />

110 oder 112 anrufen kann und darf. Das<br />

Diensthandy der Schulleiterin wird als<br />

Notfalltelefon genutzt und ist auf allen<br />

Lehrerhandys gespeichert.<br />

Nach juristischer Abklärung ist es dem<br />

Kollegium zusätzlich erlaubt, ein Pfefferspray<br />

als Notwehrinstrument, mitzuführen.<br />

Zudem gab es eine Veranstaltung,<br />

bei der ein Trainer der Polizei<br />

interessierten KollegInnen die Methoden<br />

der Selbstverteidigung nahebrachte.<br />

Der pädagogische Grundkonsens sieht<br />

vor, dass Gewalttäter oder kriminelle<br />

Schüler identifiziert und gegebenenfalls<br />

aus der Schule ausgeschlossen und<br />

angezeigt <strong>werden</strong>. Es gilt aufmerksam<br />

hinzuschauen und nicht wegzuschauen.<br />

Eine Anzeige kam bis Anfang 2012 im<br />

Durchschnitt einmal pro Schuljahr vor.<br />

Mittlerweile stellen wir fest, dass die<br />

angezeigten Straftatbestände (Vandalismus,<br />

Hakenkreuzschmierereien, Einbrüche,<br />

Diebstähle, Mobbingfälle u.a.)<br />

wieder zunehmen, was u.E. in engem<br />

Zusammenhang steht mit der gesamten<br />

Entwicklung in der Stadt und insbesondere<br />

in unserem Stadtteil. Aufgrund<br />

dieser Tatsache wurde die Zusammenarbeit<br />

mit der Polizei intensiviert. Unsere<br />

Schule liegt in einem Kriminalitätsschwerpunkt,<br />

so dass auch die Polizei im<br />

Moment ihre Präsenz in der Schule und<br />

in der Schulumgebung intensiviert hat.<br />

Aktuell ist noch zu erwähnen, dass sich<br />

unsere Schulgemeinschaft (Schulleitung,<br />

Kollegium, SMV, Eltern) mit Nachdruck<br />

dafür einsetzt, wieder ein Kameraüberwachungssystem<br />

installieren zu dürfen.<br />

Die Rechtsgrundlage für eine derartige<br />

Vorgehensweise wurde im Herbst 2012<br />

für Kriminalitätsschwerpunkte vom<br />

Landtag Baden-Württemberg geschaffen.<br />

Politisch ist eine Kameraüberwachung<br />

an <strong>Schulen</strong> jedoch äußerst umstritten<br />

und die Aussicht auf Erfolg ist<br />

derzeit gering.<br />

Können wir jedoch der Welle von Gewalt<br />

und Kriminalität, wie sie im Moment in<br />

unsere Schule schwappt, nicht schnell<br />

Einhalt gebieten, dann ist das Image<br />

unserer Schule erneut gefährdet – eine<br />

Entwicklung, wie wir sie in den Neunziger<br />

Jahren schon einmal erlebt haben.<br />

Nicht zuletzt ist zu sagen, dass sich unsere<br />

Schule aufgrund einiger sehr guter<br />

Ergebnisse in der Fremdevaluation als<br />

Exzellenzschule hervorgehoben hat. Von<br />

der Brennpunktschule zur Exzellenzschule<br />

- das erfüllt uns alle mit Stolz,<br />

da jeder zum Erreichen des guten Ergebnisses<br />

etwas beigetragen hat, Schulleitung,<br />

Kollegium und ebenso auch unsere<br />

SchülerInnen.<br />

Dies hat das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

an unserer Schule sicherlich nachhaltig<br />

und ganzheitlich gestärkt und wir<br />

<strong>werden</strong> auch jetzt wieder alles tun, um<br />

das deutlich verbesserte Image unserer<br />

Schule nicht erneut zu gefährden!<br />

Anja Friederichs<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 37


Allgemeinbildung<br />

Scheffel-Förderpreis 2013<br />

Unser Schulsystem ist im Umbruch; die<br />

Einheitsschule – Verzeihung, Gemeinschaftsschule<br />

-, Ganztagesschule, Inklusion,<br />

Integration, das avisierte „differenzierte<br />

Übergangssystem“ mit Basisstufe<br />

und Aufbaustufe (<strong>BLV</strong>-Magazin<br />

1/2013 Artikel von Marie-Luise Jakob)<br />

an den Beruflichen <strong>Schulen</strong> – alles ist<br />

im Fluss, gerade jetzt sollten die beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> jede Möglichkeit nutzen,<br />

sich und ihre Leistung für das Bildungssystem<br />

zu präsentieren: Das, was angestrebt<br />

wird, die individuelle Förderung,<br />

haben wir schon längst. Und sollten es<br />

zeigen.<br />

Wie jedes Jahr, so geht auch in diesem<br />

Jahr der Aufruf an die beruflichen <strong>Schulen</strong>,<br />

durch die Verleihung des Scheffel-<br />

Förderpreises durch die Literarische Gesellschaft<br />

auf sich und die Leistung ihrer<br />

Schüler aufmerksam zu machen. Nicht zu<br />

unterschätzen ist auch, dass Schüler, die<br />

den Preis erhalten haben, bessere Chancen<br />

auf einen guten Ausbildungsplatz<br />

und bei späteren Bewerbungen haben.<br />

Viele von Ihnen kennen den Scheffel-<br />

Preis, der von der Literarischen Gesellschaft<br />

Karlsruhe jedes Jahr für die<br />

beste Abitur-Leistung im Fach Deutsch<br />

verliehen wird. In Anlehnung daran<br />

lobt die Literarische Gesellschaft unter<br />

ihrem Vorsitzenden Prof. Dr. Hansgeorg<br />

Schmidt-Bergmann seit 2005 auch den<br />

Scheffel-Förderpreis an berufsbildenden<br />

<strong>Schulen</strong> aus. Im Laufe der Zeit hat<br />

er seinen Charakter erweitert - weg von<br />

der reinen Auszeichnung für gute Leistungen<br />

im Fach Deutsch hin zu einem<br />

Preis für diejenigen Schülerinnen und<br />

Schüler einer beruflichen Schulart, die<br />

sich in besonderer Weise um die deutsche<br />

Sprache und/oder Kultur bemüht<br />

haben.<br />

Wer erhält den Scheffel-Förderpreis?<br />

Den Preis erhält diejenige Absolventin<br />

oder derjenige Absolvent einer beruflichen<br />

Schulart, die oder der eines oder<br />

mehrere der folgenden Kriterien erfüllt:<br />

augenfällige Fortschritte in der deutschen<br />

Sprache<br />

besonderes Interesse an der deutschen<br />

Literatur<br />

intensive Auseinandersetzung mit<br />

der deutschen Kultur<br />

besonderes Engagement im Bereich<br />

der Schule auf dem Gebiet der Sprache<br />

besondere Integrationsleistung<br />

Worin besteht der Scheffel-Förderpreis?<br />

Der Preis ist nach dem Vorbild des<br />

Scheffel-Preises konzipiert und besteht<br />

aus einer Urkunde, einem Buchpreis<br />

und einer fünfjährigen kostenlosen Mitgliedschaft<br />

in der Literarischen Gesellschaft<br />

mit ihren vielfältigen kulturellen<br />

Angeboten einschließlich der Jahresgaben<br />

für die Mitglieder.<br />

Wie wird ein Scheffel-Förderpreisträger<br />

ermittelt?<br />

Die Deutschlehrerin/der Deutschlehrer<br />

und/oder der/die Klassenlehrerin meldet<br />

die betreffende Absolventin oder<br />

den betreffenden Absolventen etwa<br />

zwei Wochen vor der Abschlussfeier bzw.<br />

Zeugnisausgabe schriftlich an die:<br />

Literarische Gesellschaft<br />

Prinz-Max-Palais<br />

Karlstraße 10<br />

76133 Karlsruhe<br />

Tel. 0721 133-4087<br />

Fax 0721 133-4089<br />

E-Mail info@literaturmuseum.de<br />

Martamaria<br />

Drützler-Heilgeist<br />

Die Preisträger/Innen 2012<br />

Arnaut, Alexandra<br />

Berufsvorbereitungsjahr 3<br />

Elisabeth-Selbert-Schule Karlsruhe<br />

Bauer, Salome<br />

Zweijährige Berufsfachschule<br />

Augusta-Bender-Schule Mosbach<br />

Berisha, Adem<br />

Berufseinstiegsjahr<br />

Justus-von-Liebig-Schule Waldshut-T.<br />

Denkmann, Cheyenne<br />

Berufsvorbereitungsjahr<br />

Carlo Schmid Schule Pforzheim<br />

Dumancic, Kristian<br />

Berufseinstiegsjahr<br />

Carlo Schmid Schule Pforzheim<br />

Griesch, Steffen<br />

Berufsaufbauschule<br />

Gewerbeschule Bad Säckingen<br />

Holub, Christian<br />

Berufsschule<br />

Gewerbliche Schule Backnang<br />

Janzer, Monika<br />

Berufsfachschule Wirtschaft<br />

Handelslehranstalt Bruchsal<br />

Kaiser, Melanie<br />

Berufsschule<br />

Walther-Groz-Schule Albstadt<br />

Lange, Nils<br />

Berufliche Schule<br />

Gewerbliche Schule Backnang<br />

Metzger, Esther<br />

Kaufmännische Berufsschule<br />

Walther-Groz-Schule Albstadt<br />

Thainthondee, Siraporn<br />

Pharmazeut.-technische Assistentin<br />

Ludwig-Ehrhard-Schule Karlsruhe<br />

Martamaria Drützler-Heilgeist<br />

Ich liebe Bildungsstürmer. Ich liebe Individualisten.<br />

Ich liebe Menschen, die zu sich ehrlich sind, egal was es kostet.<br />

Tim Robbins<br />

38<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Allgemeinbildung<br />

Meldung zum Scheffel-Förderpreis 2013<br />

Rücksendung bitte so bald wie möglich – idealerweise bis spätestens 2 Wochen vor Vergabe des Preises<br />

Bitte zurücksenden an die:<br />

Bitte tragen Sie den Namen der Schule mit Anschrift deutlich ein<br />

Literarische Gesellschaft Name ......................................................................................<br />

Prinz-Max-Palais<br />

Karlstr. 10 ..............................................................................................<br />

76133 Karlsruhe<br />

Fax 0721 / 133-40 89 Straße ....................................................................................<br />

Tel. 0721 / 133-40 87<br />

E-Mail: info@literaturmuseum.de PLZ ........................................................................................<br />

(wegen der teilweise schlechten Lesbarkeit Ort .........................................................................................<br />

von Faxen bitte nur im Fall von Termindruck<br />

per Fax!)<br />

E-Mail.....................................................................................<br />

Den Scheffel-Förderpreis 2013 soll erhalten<br />

bitte maschinenschriftlich bzw. deutlich in Druckschrift ausfüllen<br />

Preisträgerin bzw. Preisträger: weiblich männlich<br />

Schulart: ……………………………………................................................................................................................<br />

Nachname ........................................................................... Vorname ..............................................................<br />

geb. am .............................. wohnhaft in: PLZ......................... Ort ......................................................................<br />

Straße, Haus-Nr. .................................................................................... Telefon ................................................<br />

Datum der Abschlussfeier / Übergabe des Preises ...................................................................................................<br />

Ansprechpartner der Schule ………………………………………………………………………..……………..……………..……....<br />

........................................... ...........................................................................<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

Dienstrecht<br />

Altersermäßigung – ein Privileg?<br />

In einer Pressemitteilung der Kommission<br />

für Haushalt und Verwaltungsstruktur<br />

der Landesregierung vom 8. Februar<br />

2013 wird die Altersermäßigung<br />

der Lehrkräfte als Privileg bezeichnet.<br />

Gemeint ist damit, dass Lehrkräfte<br />

im Vergleich zu außerschulischen<br />

Landesbeamten in diesem Punkt bevorzugt<br />

sind. Gleichzeitig empfiehlt<br />

dieser Regierungsarbeitskreis, dass<br />

ab dem Schuljahr 2014/2015 die<br />

Altersermäßigung mit Gehaltsabschlägen<br />

verbunden sein soll.<br />

Ein Blick auf die Entwicklung der Ar-<br />

Gerd<br />

Weinmann<br />

beitszeit der Landesbeamten seit 1986<br />

ergibt folgendes Ergebnis:<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 39


Dienstrecht<br />

Deputat der<br />

wiss. Lehrkräfte<br />

Wochenarbeitszeit<br />

übrige Landesbeamte<br />

außerhalb des Schuldienstes<br />

Altersermäßigung<br />

Vollzeit<br />

Teilzeit<br />

Bis Juli 86<br />

23 h<br />

40 h<br />

ab 60 J. 2 h<br />

ab 60 J. 1 h<br />

Aug. 86<br />

23 h<br />

40 h<br />

ab 55 J. 1 h, ab 60 J 2 h<br />

ab 60 J. 1 h<br />

Aug. 87<br />

23 h<br />

40 h<br />

ab 55 J. 2 h<br />

ab 55 J. 1 h<br />

Apr. 89<br />

23 h<br />

39 h<br />

Apr. 90<br />

23 h<br />

38,5 h<br />

Aug. 94<br />

23 h<br />

38,5 h<br />

Aug. 95<br />

Okt. 96<br />

23 h<br />

23 h<br />

38,5 h<br />

40 h<br />

Vollzeit ab 55 J. 1 h, ab<br />

60 J. 2 h<br />

ab 60 J. 1 h<br />

Aug. 97<br />

24 h<br />

40 h<br />

Sep. 03<br />

25 h<br />

41 h<br />

Sep. 09<br />

25 h<br />

41 h<br />

Vollzeit ab 58 J. 1 h, ab<br />

60 J. 2 h<br />

ab 60 J. 1 h<br />

Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass die<br />

wissenschaftlichen Lehrkräfte an beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> an der durch geringe<br />

Gehaltssteigerungen in den Jahren 1988<br />

bis 1990 erkauften Wochenarbeitszeitverkürzung<br />

– abgesehen von den<br />

drei zusätzlichen freien Tagen – nicht<br />

partizipiert haben. Die in den Jahren<br />

1996/1997 und 2003 verordneten Arbeitszeiterhöhungen<br />

wurden aber bei<br />

der genannten Lehrergruppe überproportional<br />

umgesetzt.<br />

Beim Vergleich der Arbeitszeiten von<br />

August 1986 und heute fällt auf, dass<br />

ein Verwaltungsbeamter eine Wochenarbeitszeiterhöhung<br />

von einer Stunde<br />

hinnehmen musste. Das entspricht einer<br />

Steigerung um 2,5%. Im gleichen<br />

Zeitraum hatte eine wissenschaftliche<br />

Lehrkraft eine Deputatssteigerung um<br />

zwei Wochenstunden, also 8,7 % zu verkraften.<br />

Noch erschreckender ist folgender<br />

Vergleich: Im Schuljahr 1987/1988<br />

unterrichtete eine 55jährige wissenschaftliche<br />

Lehrkraft 21 Wochenstunden<br />

– heute sind es 25 Deputatsstunden,<br />

mithin eine Steigerung um 19 %.<br />

Wenn man zusätzlich noch die über die<br />

Jahre aufgelaufenen Kürzungen beim<br />

Entlastungskontingent einberechnen<br />

würde, käme man bei manchen Kolleginnen<br />

und Kollegen auf noch höhere<br />

Arbeitszeitanhebungen. Selbst unter<br />

Einbeziehung der o. g. drei zusätzlichen<br />

freien Tage bleibt es bei der überproportionalen<br />

Anhebung der Arbeitszeit der<br />

betreffenden Lehrergruppe.<br />

Wenn also im Zusammenhang mit der<br />

Altersermäßigung von einem Privileg<br />

der Lehrerinnen und Lehrer gesprochen<br />

wird, fehlt es entweder an der notwendigen<br />

Sachkenntnis oder aber, was noch<br />

viel schlimmer wäre, wenn in Kenntnis<br />

der Sachlage mit dem Begriff Privileg<br />

Stimmung gegen die Lehrerinnen und<br />

Lehrer gemacht <strong>werden</strong> sollte.<br />

Gerd Weinmann<br />

Reisekostenerstattung bei außerunterrichtlichen<br />

Veranstaltungen? Zumeist Fehlanzeige!<br />

Schutz- und Fürsorgepflichten sehen anders aus!<br />

Die einschlägigen Urteile in mehreren<br />

Bundesländern sprechen eine deutliche<br />

Sprache: Jede Lehrkraft – unabhängig<br />

vom Status Tarifbeschäftigter oder<br />

Beamter – hat im Rahmen der sog. außerunterrichtlichen<br />

Veranstaltungen<br />

grundsätzlich einen Anspruch auf Erstattung<br />

von Reisekosten. Jede Lehrerin/jeder<br />

Lehrer kann nicht gewährte<br />

Reisekosten mit großen Erfolgsaussichten<br />

gerichtlich einklagen - auch wenn<br />

er/sie vorher schriftlich auf eine Erstattung<br />

verzichtet hat.<br />

Dann ist doch alles in bester Ordnung,<br />

will man meinen. Ist es aber leider nicht!<br />

Gerhard<br />

Fechner<br />

Denn die Praxis an den <strong>Schulen</strong> sieht<br />

ganz anders aus: In den überwiegenden<br />

Fällen trägt die Lehrkraft ihre Reisekosten<br />

„freiwillig“ selbst, weil die dafür<br />

40<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Dienstrecht<br />

vorgesehenen Budgets der <strong>Schulen</strong> für<br />

die übliche Anzahl jährlicher Reisen bei<br />

weitem nicht ausreichen - und die betreffende<br />

Lehrkraft nicht „Schuld“ daran<br />

sein möchte, dass den Schülern pädagogisch<br />

wertvolle Reisen vorenthalten<br />

<strong>werden</strong>.<br />

In einem besonderen Dilemma stecken<br />

hier auch die Schulleitungen. Denn in<br />

der Verwaltungsvorschrift (VwV) vom 6.<br />

Oktober 2002 (K.u.U. S. 324) „Außerunterrichtliche<br />

Veranstaltungen der <strong>Schulen</strong>”<br />

heißt es unter II, Nr. 3:<br />

„Die Veranstaltungen <strong>werden</strong> vom Schulleiter<br />

genehmigt. Genehmigungen sind<br />

nur im Rahmen der verfügbaren Mittel<br />

möglich, es sei denn, die teilnehmenden<br />

Lehrer und Begleitpersonen verzichten<br />

vorher ganz oder teilweise auf<br />

Reisekostenvergütung.“<br />

So nicht! – sagt die Rechtsprechung:<br />

Die Praxis, Schulfahrten grundsätzlich<br />

nur zu genehmigen, wenn die teilnehmenden<br />

Lehrkräfte auf die Erstattung<br />

ihrer Reisekosten verzichten, stellt einen<br />

Verstoß gegen die Fürsorgepflicht<br />

dar - so u. a. das Bundesarbeitsgericht<br />

in seinem Urteil vom 16.10.2012 (9 AZR<br />

183/11), ebenso bspw. der VGH Bayern,<br />

Urteil vom 02.08.2007 oder das OVG<br />

NRW, Urteil vom 14.11.2012.<br />

Will sich die Schulleitung nun sowohl<br />

der o. g. VwV, als auch der einhelligen<br />

Rechtsprechung gegenüber konform<br />

verhalten, darf sie im Ergebnis keine<br />

Verzichterklärung von Lehrkräften<br />

mehr entgegennehmen und außerunterrichtliche<br />

Veranstaltungen nur noch<br />

im Rahmen des vorhandenen Budgets<br />

der Schule genehmigen. Dies hätte eine<br />

drastische Reduzierung der außerunterrichtlichen<br />

Veranstaltungen an den<br />

<strong>Schulen</strong> Baden-Württembergs zur Folge.<br />

In diesem Zusammenhang sei auch die<br />

gängige Praxis in Bezug auf die sog.<br />

"Freiplätze" bei außerunterrichtlichen<br />

Veranstaltungen erwähnt. In der Antwort<br />

auf eine parlamentarische Anfrage<br />

(Drucksache 14/1157 vom 18.04.2007)<br />

hatte das Kultusministerium B.-W. zu<br />

dem Thema "Freiplätze" wie folgt Stellung<br />

genommen:<br />

„Die Lehrkräfte haben nach dem Landesreisekostengesetz<br />

Anspruch auf Erstattung<br />

der Kosten für Fahrt und Unterkunft.<br />

Hierfür sind im Staatshaushalt<br />

auch Mittel bereitgestellt. Nehmen sie<br />

einen Freiplatz in Anspruch, so wird dieser<br />

auf ihren Anspruch angerechnet. Die<br />

Lehrkräfte haben also hiervon keinen<br />

individuellen Vermögensvorteil, weil ihnen<br />

die Kosten ohnehin erstattet <strong>werden</strong>.<br />

Die Inanspruchnahme von Freiplätzen<br />

durch Lehrkräfte hat allerdings zur Folge,<br />

dass weniger Haushaltsmittel für die Abdeckung<br />

der Ansprüche nach dem Landesreisekostengesetz<br />

benötigt <strong>werden</strong> und<br />

dadurch insgesamt mehr Klassenfahrten<br />

möglich sind. Freiplätze für Lehrkräfte<br />

sind also eine Lösung, um mit der Knappheit<br />

der Haushaltsmittel vor Ort zurecht<br />

zu kommen. Daher macht es keinen Sinn,<br />

die Inanspruchnahme von Freiplätzen<br />

durch eine allgemeine Anordnung zu unterbinden.<br />

Bedienstete des Landes haben<br />

einen Rechtsanspruch auf Erstattung der<br />

ihnen entstandenen Reisekosten.”<br />

Anmerkung: Der <strong>BLV</strong> stuft die Inanspruchnahme<br />

von kostenlosen Freiplätzen<br />

durch Lehrkräfte als höchst bedenklich<br />

ein, da diese letztendlich durch die<br />

mitreisenden Schüler finanziert <strong>werden</strong>.<br />

Woran liegt es nun, dass das Land die<br />

<strong>Schulen</strong> nicht mit ausreichenden Mitteln<br />

für außerunterrichtliche Veranstaltungen<br />

versorgt? Misst es diesen Unternehmungen<br />

etwa keinen hohen Stellenwert bei?<br />

Weit gefehlt!<br />

In der besagten VwV „außerunterrichtliche<br />

Veranstaltungen der <strong>Schulen</strong>” ist<br />

unter „I. Allgemeines“ wörtlich zu lesen:<br />

„Bei der Erfüllung der erzieherischen Aufgaben<br />

der Schule kommt außerunterrichtlichen<br />

Veranstaltungen besondere Bedeutung<br />

zu. Sie dienen der Vertiefung, Erweiterung<br />

und Ergänzung des Unterrichts<br />

und tragen zur Entfaltung und Stärkung<br />

der Gesamtpersönlichkeit des einzelnen<br />

Schülers bei. Vorbereitung und Durchführung<br />

dieser Veranstaltungen eröffnen<br />

vielfältige Möglichkeiten einer vertieften<br />

Begegnung von Lehrern und Schülern<br />

innerhalb einer Gemeinschaft. Für den<br />

Lehrer bietet sich dabei die Chance, sich<br />

dem einzelnen Schüler noch stärker persönlich<br />

zuwenden zu können. Gleichzeitig<br />

kann er die Schüler nach ihren besonderen<br />

Interessen und Fähigkeiten an der Gestaltung<br />

wesentlich mitarbeiten lassen.<br />

Auf diesem Wege vermag der Lehrer die<br />

Beziehung zu seinen Schülern enger zu<br />

gestalten, die für erfolgreiche pädagogische<br />

Arbeit wichtige Vertrauensbasis zu<br />

festigen und zu verbessern und darüber<br />

hinaus das Selbstverständnis der Schüler<br />

sowie ihr Selbstvertrauen zu fördern.<br />

Die Schüler haben bei der Planung und<br />

Durchführung solcher Veranstaltungen<br />

Gelegenheit, ihre unterschiedlichen Interessen<br />

einzubringen, ihre besonderen<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entfalten<br />

und dabei Anerkennung und Ansporn für<br />

weiteren persönlichen Einsatz zu finden,<br />

Selbstständigkeit und Eigenverantwortung<br />

zu entwickeln und ihre Bereitschaft<br />

zum mitverantwortlichen Handeln in einer<br />

Gemeinschaft zu stärken. Die außerunterrichtlichen<br />

Veranstaltungen leisten<br />

somit einen wichtigen Beitrag zur Entfaltung<br />

der gesamten Persönlichkeit des<br />

Schülers.“<br />

Fazit:<br />

Die Entscheidung einer Lehrkraft, nicht<br />

auf die Erstattung der Reisekosten zu<br />

verzichten und damit die Genehmigung<br />

der Klassenfahrt zu verhindern, ist geeignet,<br />

ihr Verhältnis zu den betroffenen<br />

Eltern und Schülern und damit auch<br />

die pädagogische Tätigkeit zu beeinträchtigen.<br />

Zudem besteht für die Lehrkraft,<br />

die sich weigert, eine Verzichtserklärung<br />

abzugeben, die Gefahr eines<br />

Ansehensverlusts bei der Schulleitung.<br />

Mit der Praxis, die an der Klassenfahrt<br />

teilnehmenden Lehrer darüber entscheiden<br />

zu lassen, ob sie auf die Erstattung<br />

ihrer Reisekosten verzichten, damit die<br />

Schulveranstaltung stattfinden kann,<br />

führt der Dienstherr die Lehrer in einen<br />

unzumutbaren Interessenwiderstreit.<br />

Mit dieser Koppelung verstößt das Land<br />

treuwidrig gegen seine gegenüber den<br />

Lehrkräften bestehende Fürsorgepflicht<br />

(so auch die o. g. Rechtsprechung).<br />

Die derzeit geltende VwV „Außerunterrichtliche<br />

Veranstaltungen der <strong>Schulen</strong>“<br />

verstößt gegen die in Art. 33 Abs. 4 GG<br />

verfassungsrechtlich verankerte Schutzund<br />

Fürsorgepflicht des Dienstherrn und<br />

ist damit rechtswidrig. Diese VwV kann<br />

vom Land so nicht aufrechterhalten,<br />

sondern muss vielmehr dringend geändert<br />

<strong>werden</strong>.<br />

Das Land B.-W. muss endlich die Bud-<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 41


Dienstrecht<br />

gets für außerunterrichtliche Veranstaltungen<br />

auf ein Maß aufstocken, das dem<br />

pädagogisch hohen Wert dieser erzieherischen<br />

Aufgabe gerecht wird – anstatt<br />

der einzelnen Lehrkraft die staatliche<br />

Verantwortung für die Gestaltung eines<br />

guten und abwechslungsreichen Unterrichts<br />

aus rein fiskalischen Gründen<br />

aufzubürden. Mit der Übertragung der<br />

Verantwortung auf die Lehrer, einen Teil<br />

dieser Mittel selbst zu tragen oder die<br />

Verwirklichung der dem Land gemäß<br />

Art. 11 der Landesverfassung obliegenden<br />

Bildungsaufgabe zu beeinträchtigen,<br />

bringt das Land die bei ihm beschäftigten<br />

Lehrer in einen unzumutbaren<br />

Gewissenskonflikt (vgl. Bayerischer<br />

VGH 2. August 2007).<br />

Gemäß § 45 Abs. 2 SchG i. V. m. § 2 Abs.<br />

1 Nr. 11 der Konferenzordnung des Kultusministeriums<br />

berät und beschließt<br />

die Gesamtlehrerkonferenz (GLK) über<br />

die Aufstellung von Grundsätzen über<br />

die Durchführung von außerunterrichtlichen<br />

Veranstaltungen; hierzu ist auch<br />

das Einverständnis der Schulkonferenz<br />

gem. § 47 Abs. 5 Nr. 5 SchG einzuholen.<br />

Allen <strong>Schulen</strong> ist anzuraten, die vorgenannten<br />

Gremien auch tatsächlich einzubinden,<br />

um einen breiten Konsens zu<br />

erlangen und Verantwortlichkeiten zu<br />

verteilen.<br />

Der <strong>BLV</strong> wird nicht nachlassen, auf eine<br />

Lösung der seit Jahren untragbaren Situation<br />

in diesem Bereich zu drängen<br />

und Verbesserungen einzufordern.<br />

Dies wird vor dem Hintergrund der derzeit<br />

laufenden, drastischen Sparmaßnahmen<br />

der Landesregierung (Beihilfe,<br />

Eingangsbesoldung, u. v. m.) sicherlich<br />

nicht einfach sein.<br />

Selbstverständlich erhält jedes <strong>BLV</strong>-<br />

Mitglied für die Durchsetzung seiner Ansprüche<br />

auf Reisekostenerstattung kostenlos<br />

anwaltliche Unterstützung.<br />

Gerhard Fechner<br />

Geschäftsführer<br />

Justiziar<br />

Änderungen der Beihilfe –<br />

Was heißt das genau?<br />

Die Änderung der Beihilfeverordnung<br />

(BVO) zum 01.01.2013 ist bei unseren<br />

Kolleginnen und Kollegen offensichtlich<br />

erst jetzt so richtig angekommen.<br />

Das beweisen vor allem die Ende Januar<br />

2013 schlagartig zunehmenden<br />

Anfragen.<br />

In der Hauptsache geht es dabei um<br />

die Änderung der Einkommensgrenze<br />

für berücksichtigungsfähige Ehegatten<br />

und eingetragene Lebenspartner.<br />

Ein zweiter Schwerpunkt der Anfragen<br />

sind die von der grün-roten Landesregierung<br />

beschlossenen Kürzungen bei<br />

zahnärztlichen Behandlungen.<br />

Die Auswirkungen sind für viele nur<br />

schwer nachvollziehbar. Im Mittelpunkt<br />

steht dabei immer die Frage;<br />

kann ich dagegen überhaupt etwas<br />

tun?<br />

Heute wollen wir uns zunächst mal mit<br />

der geänderten jährlichen Einkommensgrenze<br />

beschäftigen.<br />

Zum Jahresbeginn wurde die Einkommensgrenze<br />

für berücksichtigungsfähige<br />

Ehegatten und eingetragene Lebenspartner<br />

von 18.000 EUR auf 10.000<br />

EUR abgesenkt. Maßgeblich dafür ist<br />

weiterhin der jeweilige Gesamtbetrag<br />

der Einkünfte nach § 2 Abs.3 Einkommensteuergesetz<br />

in den beiden Kalenderjahren<br />

vor der Stellung des Beihilfeantrags.<br />

Wird in beiden Kalenderjahren<br />

die Einkommensgrenze von 10.000<br />

EUR überschritten, sind die Aufwendungen<br />

nicht beihilfefähig. Wird jedoch im<br />

Jahr der Stellung des Beihilfeantrags<br />

die Einkommensgrenze voraussichtlich<br />

nicht überschritten, kann Beihilfe unter<br />

dem Vorbehalt des Widerrufs gewährt<br />

<strong>werden</strong>.<br />

Der neue Gesamtbetrag der Einkünfte<br />

von 10.000 EUR gilt u. a. für am<br />

31.12.2012 vorhandene Ehegatten und<br />

eingetragene Lebenspartner, die gesetzlich<br />

krankenversichert sind.<br />

Der bisherige Gesamtbetrag der Einkünfte<br />

von 18.000 EUR gilt dagegen<br />

nach wie vor für am 31.12.2012 vorhandene<br />

Ehegatten und eingetragene Lebenspartner,<br />

die nicht gesetzlich, also<br />

privat, versichert sind; aber auch für am<br />

31.12.2012 vorhandene Ehegatten und<br />

eingetragene Lebenspartner, wenn sie<br />

nach dem 31.12.2012 von der gesetzlichen<br />

in die private Krankenversicherung<br />

wechseln.<br />

Für alle bis zum 20. März 2013 entstandenen<br />

Aufwendungen wurde eine Übergangsregelung<br />

geschaffen. Danach sind<br />

bei den am 31.12.2012 vorhandenen, in<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

versicherten Ehegatten und eingetragenen<br />

Lebenspartnern alle in dieser Zeit-<br />

Thomas<br />

Speck<br />

spanne entstandenen Aufwendungen<br />

wie bisher unter Beachtung der Einkommensgrenze<br />

von 18.000 EUR dem Grunde<br />

nach beihilfefähig.<br />

Fallbeispiel zur neuen Einkommensgrenze<br />

von 10.000 EUR<br />

Frau X ist seit über 10 Jahren mit einem<br />

Beamten verheiratet. Sie selbst arbeitet<br />

Teilzeit, ist gesetzlich krankenversichert<br />

und ihre Jahreseinkünfte liegen<br />

unterhalb von 18.000 EUR. Über die Beihilfe<br />

ihres Ehemannes hat sie, soweit sie<br />

zurückdenken kann, schon immer Medikamente<br />

und ärztliche Behandlungen,<br />

die ihre gesetzliche Krankenkasse nicht<br />

übernahm, abgerechnet. Sie erhielt entsprechend<br />

den Beihilfebestimmungen<br />

70 % des eingereichten Rechnungsbetrages<br />

durch die Beihilfe erstattet. Die<br />

restlichen 30 % musste Frau X selber<br />

tragen.<br />

Nachdem aber jetzt zum 01.01.2013<br />

die Einkommensgrenze von 18.000 auf<br />

10.000 EUR gesenkt wurde und sie in<br />

2011 und 2012 Einkünfte nach § 2 Einkommensteuergesetz<br />

von jeweils 10.500<br />

42<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Dienstrecht<br />

EUR hatte, sind ihre Aufwendungen auf<br />

den ersten Blick nicht mehr beihilfefähig.<br />

Es sei denn, sie könnte in diesem<br />

Jahr ihre Einkünfte auf 10.000 EUR reduzieren.<br />

Da man ein fiktives Beispiel fallbezogen<br />

ändern kann, fällt mir ein, dass bei Frau<br />

X Ende des vergangenen Jahres eine<br />

Geldanlage ausgelaufen ist und sie nicht<br />

vor hat, diesen Geldbetrag in 2013 wieder<br />

anzulegen. Aufgrund dieser in 2013<br />

wegfallenden Zinseinnahmen schafft sie<br />

es, in diesem Jahr die Einkünftegrenze<br />

von 10.000 EUR zu erfüllen und kann<br />

somit über ihren Mann wieder Beihilfe<br />

geltend machen.<br />

Vergessen darf sie jedoch nicht, dem<br />

Landesamt ihre in 2013 unter der neuen<br />

Einkünfte- grenze liegenden Einkünfte<br />

nachvollziehbar mitzuteilen.<br />

Dieses Beispiel soll zeigen, dass es sich<br />

durchaus lohnen kann, mal genauer<br />

hinzusehen, ob es nicht Veränderungen<br />

gibt, die es ermöglichen, die Einkommensgrenze<br />

unter die Schwelle von<br />

10.000 EUR zu rechnen.<br />

Absenkung des Beihilfebemessungssatzes<br />

von 70 % auf 50 %<br />

Für die am 31.12.2012 vorhandenen Beihilfeberechtigten<br />

und deren Ehegatten<br />

bzw. eingetragene Lebenspartner ergeben<br />

sich keine Änderungen des Bemessungssatzes.<br />

Thomas Speck<br />

Gleichstellung<br />

Fachtag für Beauftragte für<br />

Chancengleichheit am 5. Februar 2013<br />

Am 5. Februar 2013 fand an der Johanna-<br />

Wittum-Schule in Pforzheim ein Fachtag<br />

für Beauftragte für Chancengleichheit<br />

statt, den Christa Holoch, die Leiterin<br />

des Referates Gleichstellung des <strong>BLV</strong>,<br />

veranstaltete. Angemeldet hatten sich<br />

45 Beauftragte für Chancengleichheit<br />

aus ganz Baden-Württemberg, die sich<br />

bei ihrer Ankunft mit Butterbrezeln und<br />

Kaffee oder Tee stärken konnten.<br />

zu ermöglichen.<br />

Inhalte des Referates waren verschiedene<br />

Teilzeitmodelle und deren Auswirkungen<br />

auf die Versorgung, Sonderurlaub<br />

bei erkrankten Kindern, Pflegezeiten<br />

nach dem Pflegezeitgesetz, Sabbatjahrregelungen,<br />

Beurlaubungsmöglichkeiten<br />

und Altersteilzeit.<br />

Hans Hendl, stellvertretener Vorsitzender<br />

des Bezirkspersonalrats und Angestelltenvertreter<br />

des <strong>BLV</strong> in Karlsruhe,<br />

referierte über die Sozialräume an der<br />

Johannes-Gutenberg-Schule in Heidelberg.<br />

Als Vorsitzender des dortigen örtlichen<br />

Personalrates war er beteiligt an<br />

deren Entstehung. Er zeigte beeindruckende<br />

Fotos von einem Lehrerruheraum,<br />

der nach Prinzipien des Fengshui<br />

eingerichtet wurde.<br />

Hier können sich Kolleginnen und Kollegen<br />

in einer Pause zurückziehen um auf<br />

bequemen Liegen auszuruhen oder an<br />

einem Tisch ungestört zu lesen oder Kaffee<br />

zu trinken. Zwei ineinander gehende<br />

Christia<br />

Holoch<br />

Räume sind eingerichtet zur Betreuung<br />

von Kindern des Kollegiums. Dort gibt es<br />

Kinderbett, Spielsachen für Kinder unterschiedlichen<br />

Alters und Schreibtische<br />

zum Hausaufgaben machen.<br />

Zur kurzfristigen Betreuung beim Versagen<br />

der häuslichen Betreuungssysteme<br />

stehen mehrere Personen auf Abruf<br />

bereit. Um Betreuung für seine Kinder<br />

in Anspruch zu nehmen, muss man Mitglied<br />

im Förderkreis <strong>werden</strong> und einen<br />

Betrag von 25 EUR dort einbringen. Für<br />

Betreuungszeiten der Kinder bezahlt<br />

man stundenweise einen Betrag, der aus<br />

dem Förderkreis aufgestockt und an die<br />

Betreuerinnen und Betreuer ausgezahlt<br />

Margarete Schaefer, Vorsitzende des <strong>BLV</strong><br />

und Schulleiterin der Johanna Wittum<br />

Schule, begrüßte die Tagungsteilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer. Christa Holoch<br />

stellte die Tagesordnung vor und<br />

referierte über die verbesserten Freistellungsmöglichkeiten,<br />

die seit in Krafttreten<br />

des neuen Dienstrechtes gelten, um<br />

die Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

wird. Fragen wurden gestellt nach Raummiete<br />

und Versicherungsmodalitäten.<br />

Herr Hendl gab viele Anregungen, machte<br />

aber auch deutlich, dass jede Schule<br />

ihren eigenen Weg gehen muss.<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 43


Gleichstellung<br />

In der Mittagspause waren alle Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer zu einem vegetarischen<br />

Mittagessen eingeladen.<br />

Während des Essens konnten die Beauftragten<br />

für Chancengleichheit sich austauschen<br />

über Probleme und Gepflogenheiten<br />

an den verschiedenen <strong>Schulen</strong>.<br />

Die Referentin Frau Dr. Unterreiner,<br />

fachliche Beraterin für Beauftragte für<br />

Chancengleichheit am Regierungspräsidium<br />

Karlsruhe, konnte wegen einer Erkrankung<br />

leider nicht zur Veranstaltung<br />

kommen, sie hatte aber freundlicherweise<br />

ihre Unterlagen Christa Holoch zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Diese führte durch die Präsentation zur<br />

Jahresplanung der Beauftragten für<br />

Chancengleichheit, offene Fragen wurden<br />

im Plenum erörtert und einige ungeklärte<br />

Fragen <strong>werden</strong> an Frau Dr. Unterreiner<br />

weitergeleitet <strong>werden</strong>, wenn<br />

sie wieder gesund sein wird.<br />

Nach einer kurzen Kaffeepause ging eine<br />

Gruppe zum Workshop „Kommunikation<br />

und Gesprächsführung“ mit Amrei Kohler.<br />

Hier gab es viele Tipps mit Übungen<br />

zum aktiven Zuhören, zum günstigen<br />

äußeren Rahmen für ein Gespräch, Signalisieren<br />

und Erzeugen von Empathie,<br />

Gesprächskillern und zur Vorbereitung<br />

auf schwierige Gespräche.<br />

Im Workshop „Konfliktmanagement –<br />

Konflikt als Chance“ informierte Monika<br />

Heilmann über die Entstehung von Konflikten,<br />

Konfliktarten und Konfliktstufen<br />

sowie über Lösungsmöglichkeiten<br />

oder die Unmöglichkeit einer Lösung.<br />

Sie legte großen Wert darauf, dass Konflikte<br />

immer etwas in Bewegung setzen<br />

und positive Aspekte haben.<br />

Nach den Workshops verabschiedeten<br />

sich alle eilig, denn Schneefall hatte<br />

eingesetzt und jeder wollte sich schnell<br />

auf den zum Teil langen Heimweg machen.<br />

Am 27. September lädt Christa Holoch<br />

um 14.30 Uhr zu einem Treffen der BfC<br />

in die Geschäftsstelle des <strong>BLV</strong> ein, die<br />

Tagesordnung wird in einem der nächsten<br />

<strong>BLV</strong> Magazine veröffentlicht.<br />

Christa Holoch<br />

Junglehrer<br />

Gedankenaustausch in Mannheim<br />

v.l.n.r.: H. Huber, Prof. Dr. S. Matthäus, Prof. Dr. H. Ebner, M. Keinth, Ch. Löffler, Prof. Dr. Stock<br />

Am 19. Februar 2013 trafen sich die<br />

Mannheimer Wirtschaftspädagogikprofessoren<br />

Prof. Dr. Ebner, Prof. Dr. Matthäus<br />

und Prof. Dr. Seifried, zum regelmäßig<br />

stattfindenden Austausch mit den<br />

Vertretern des <strong>BLV</strong>, Michaela Keinath,<br />

Christian Löffler und Herbert Huber.<br />

Themenschwerpunkte des diesjährigen<br />

Treffens waren die Weiterentwicklung<br />

des Masterstudiengangs und aktuelle<br />

bildungspolitische Entwicklungen sowie<br />

die damit einhergehende Einstellungssituation<br />

der zukünftigen Lehramtsanwärter.<br />

Professor Ebner präsentierte außerdem<br />

ausgewählte Aspekte seiner OES-Evaluation,<br />

die dem Qualitätsmanagement<br />

an beruflichen <strong>Schulen</strong> durchaus positiven<br />

Einfluss nachweist. Das aktuelle<br />

Geschehen am Lehrstuhl sowie Forschungsschwerpunkte<br />

wurden uns bei<br />

diesem Treffen nicht nur präsentiert,<br />

sondern durch Frau Professor Stock von<br />

der Universität Graz ergänzt, die gerade<br />

zur Initiierung eines Studentenaustausches<br />

zwischen den Wirtschaftspädagogik-Universitäten<br />

angereist war und<br />

die Österreichischen Entwicklungen der<br />

beruflichen Bildung und universitären<br />

Ausbildung aufzeigen konnte.<br />

Michaela Keinath<br />

44<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Junglehrer<br />

„Sagen Sie mal, Herr Kretschmann ...“<br />

15.04.2012<br />

Start der<br />

Online-Petition<br />

13.06.2012<br />

Übergabe an den<br />

Landtag<br />

26.05.2012<br />

Ende der Online-Petition<br />

5.360 Unterschriften<br />

24.06.2012<br />

Bestätigung des<br />

Petitionseinganges<br />

Heute: ???<br />

... warum führen Sie unter obigem<br />

Motto eine Bürgersprechstunde für<br />

mehr Bürgerbeteiligung ein, während<br />

Petitionsanträge Monate lang verschleppt<br />

<strong>werden</strong>? Wo bleibt da Ihre<br />

Politik des Gehört<strong>werden</strong>s?<br />

Nachdem die Landesregierung im beruflichen<br />

Bereich nur 99 Lehrerstellen<br />

freigegeben hatte, startete das Referat<br />

Junglehrer des <strong>BLV</strong> am 15. April 2012 die<br />

Online-Petition „Mehr Lehrer für berufliche<br />

<strong>Schulen</strong>“. In den folgenden sechs<br />

Wochen unterzeichneten 5.360 Kollegen,<br />

Schüler, Eltern und Betriebe unser<br />

Anliegen. Die Petition wurde im Juni<br />

2012 an den Landtag übergeben.<br />

Was geschah seither? – NICHTS!!!<br />

Noch heute warten wir auf Antwort<br />

aus Stuttgart.<br />

Durch Ihre Unterstützung haben wir<br />

es geschafft und haben der Landesregierung<br />

2012 letztlich noch 680<br />

Lehrerstellen abgerungen! Dass diese<br />

Stellenanzahl bei einem damaligen Defizit<br />

von 4 % Unterrichtsausfall und einer<br />

Überstundenbugwelle von mehr als<br />

1.800 Deputaten nicht ausreichen würde,<br />

war damals schon absehbar.<br />

Heute, ein Jahr später, stehen wir schon<br />

wieder vor demselben Dilemma: Das Kultusministerium<br />

plant für das Jahr 2013<br />

mit 102 Neueinstellungen, für das Jahr<br />

2014 <strong>werden</strong> 156 Stellen in Aussicht gestellt.<br />

Diese Zahlen beweisen, dass sich das<br />

Kultusministerium trotz der Proteste<br />

und der Online-Petition inhaltlich<br />

und sachlich nicht ausreichend mit<br />

dem beruflichen Schulwesen, dessen<br />

Unterrichtsdefizit, der Arbeitsbelastung<br />

seiner Lehrkräfte und nicht zuletzt den<br />

Schülerzahlprognosen beschäftigt hat.<br />

Sieht für Sie so Wertschätzung Ihrer<br />

Arbeit aus?<br />

Hat sich Ihre Arbeitsbelastung im<br />

vergangenen Jahr reduziert?<br />

Hat Ihr Arbeitgeber Maßnahmen zum<br />

Schutz Ihrer Gesundheit ergriffen?<br />

Wurde Ihre Schule mit ausreichend<br />

neuen Kollegen versorgt?<br />

Wenn Sie sich wünschen, dass sich dies<br />

im kommenden Schuljahr 2013/14 ändert,<br />

dann <strong>werden</strong> Sie selbst aktiv und<br />

bauen Sie Ihre Überstunden ab! Bedenken<br />

Sie ebenfalls: Ihre bislang aufgebauten<br />

Überstunden sind rechtlich nicht<br />

abgesichert. Es gibt lediglich ein Gentleman-Agreement<br />

mit der Landesregierung<br />

diese nicht einfach zu streichen.<br />

Christine Hammer<br />

Michaela Keinath<br />

Christine<br />

Hammer<br />

Michaela<br />

Keinath<br />

Bauen Sie im kommenden Jahr die Überstunden ab!<br />

Es können maximal zwei Überstunden angeordnet <strong>werden</strong>!<br />

Sorgen Sie sich um Ihre Gesundheit und erzwingen Sie Neueinstellungen!<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 45


Junglehrer<br />

Seminar Karlsruhe:<br />

<strong>BLV</strong> stellt sich den neuen Referendaren vor<br />

Am Montag, 21. Januar 2013, fand auf<br />

Einladung von Herrn Prof. Dr. Döbber die<br />

traditionelle Vorstellung der Verbände<br />

am Staatlichen Seminar für Didaktik und<br />

Lehrerbildung (Berufliche <strong>Schulen</strong>) in<br />

Karlsruhe für die neuen Referendare des<br />

Kurses R13 statt.<br />

Der <strong>BLV</strong> wurde durch das bewährte nordbadische<br />

„Seminar-Team“ – eine Mischung<br />

aus Bezirkspersonalräten und<br />

Mitgliedern des Referates Junglehrer<br />

vertreten. Im Einsatz waren: Marion Peter,<br />

Hans Hendel, Thomas Speck, Michaela<br />

Keinath, Christian Löffler und Christine<br />

Hammer.<br />

Nordbadisches Seminar-Team: Marion Peter, Michaela Keinath, Christine Hammer, Thomas<br />

Speck, Christian Löffler, Hans Hendl<br />

Großen Anklang bei den Referendaren<br />

fand die Powerpoint-Präsentation (vorgestellt<br />

von Michaela Keinath und Christian<br />

Löffler) mit den Angeboten und<br />

Leistungen des <strong>BLV</strong>. Hierbei punktete<br />

der <strong>BLV</strong> insbesondere mit seinem direkten<br />

Einsatz für die Referendare, z.B. mit<br />

der Online-Petition „Mehr Lehrer für berufliche<br />

<strong>Schulen</strong>“ oder auch dem Bericht<br />

im SWR-Fernsehen. Der <strong>BLV</strong> konnte sich<br />

ganz klar als DER Vertreter der berufli-<br />

Hans Hendl im Gespräch mit einem Referendachen<br />

<strong>Schulen</strong> präsentieren. Denn nur er<br />

ist der kostengünstige, leistungsstarke<br />

„Spezialist“ für alle Bereiche und Lehrer<br />

des beruflichen Schulwesens.<br />

Im Anschluss an die Vorstellung beider<br />

Verbände im großen Saal vor allen<br />

Referendaren bestand die Möglichkeit,<br />

in Einzelgesprächen noch individuelle<br />

Fragen zu klären. Diese Fragen bezogen<br />

sich allgemein auf das Referendariat,<br />

die dahinter stehenden Ängste und<br />

Sorgen, aber auch die Bereiche Versicherungen,<br />

Rechtsberatung, Betreuung<br />

durch Verbandsbeauftragte an den<br />

<strong>Schulen</strong> und auf die Informationsmaterialien.<br />

Durch die ansprechende, persönliche<br />

Verbandspräsentation und das<br />

leidenschaftliche Engagement unserer<br />

<strong>BLV</strong>´ler waren viele Referendare an einer<br />

Mitgliedschaft interessiert – einige<br />

ließen es sich nicht nehmen und traten<br />

gleich dem <strong>BLV</strong> bei. Vielen Dank hierfür<br />

und herzlich willkommen!<br />

Wir wünschen allen Referendarinnen<br />

und Referendaren einen guten Start und<br />

viel Erfolg im Vorbereitungsdienst!<br />

Christine Hammer<br />

Vorstellung des <strong>BLV</strong> bei<br />

den Referendaren am Seminar Freiburg<br />

Am Montag, den 4. Februar und am Mittwoch,<br />

den 20. Februar fanden die Vorstellungen<br />

des <strong>BLV</strong> am Seminar Freitag<br />

statt. Die Vorstellung am 4.2.2013 war<br />

für die Wirtschafts- und Technikpädagogen<br />

sowie für die „Allgemeinbildner“ reserviert.<br />

Am 20.02.2013 wurde der <strong>BLV</strong><br />

den „Direkteinsteigern“ vorgestellt.<br />

Die beiden Präsentationstermine, an<br />

denen der <strong>BLV</strong> die Möglichkeit hatte,<br />

sich vorzustellen, wurden von den Referendaren<br />

sehr gut angenommen und<br />

daher konnten viele angehende Lehrer<br />

erreicht <strong>werden</strong>. Der <strong>BLV</strong> hatte reichlich<br />

Werbematerial – wie Taschen, Blöcke<br />

und die allseits beliebten „Zeigefinger“<br />

– sowie den USB-Stick mit den Unterlagen<br />

für Schulrecht & Schulorganisation<br />

mitgebracht, welche uns von den Referendaren<br />

bereits vor der Präsentation<br />

nahezu aus den Händen gerissen wurden.<br />

Fabian<br />

Jutt<br />

Die Präsentation wurde von Tina Stark,<br />

Kersten Schröder und Fabian Jutt durchgeführt.<br />

Im Anschluss an die Vorstellung<br />

gab es sehr viele Fragen von den<br />

interessierten Referendaren, die von<br />

den drei Referenten umfassend beant-<br />

46<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Junglehrer<br />

wortet <strong>werden</strong> konnten. Insbesondere<br />

die Themen Einstellung nach dem Referendariat,<br />

die Zukunft des Beamtenstatus<br />

und die allgemeine Entwicklung<br />

der beruflichen <strong>Schulen</strong> im Zuge der Einführung<br />

der Gemeinschaftsschule sowie<br />

der demographische Wandel bewegte<br />

die angehenden Lehrer. Dadurch gelang<br />

man recht zügig zu einer breit gefächerten<br />

bildungspolitischen Diskussion.<br />

Hierbei kristallisierte sich heraus, dass<br />

die Referendare an beruflichen <strong>Schulen</strong><br />

nicht besonders positiv in die Zukunft<br />

blicken, da sie Sorge haben, keine Stelle<br />

nach dem Referendariat zu bekommen.<br />

Die Vertreter des <strong>BLV</strong> verwiesen in diesem<br />

Kontext nochmals auf die Aktionen<br />

des <strong>BLV</strong> und insbesondere des Referats<br />

„Junglehrer“, das durch verschiedene<br />

Aktionen wie die Protestkartenaktion<br />

und den Petitionsantrag die angekündigten,<br />

sehr niedrig ausfallenden Stellenkontingente<br />

der vergangenen Jahre<br />

erhöhen konnte. Ebenso sicherten die<br />

Referenten des <strong>BLV</strong> zu, weiter für die benötigten<br />

Lehrerstellen sowie den Abbau<br />

der Bugwellenstunden einzutreten.<br />

Viele positive Rückmeldungen zu der<br />

Präsentation und Eintritte vieler Referendare<br />

in den <strong>BLV</strong> bestärken die Referenten<br />

in ihrer Arbeit und motivieren<br />

diese, sich weiter im <strong>BLV</strong> sowie für dessen<br />

Positionen in bildungspolitischen<br />

Fragen einzubringen.<br />

Abschließend möchten wir uns noch bei<br />

der Seminarleitung – Herrn Vogelbacher<br />

und Herrn Prost – für die Moderation<br />

vor, während und nach der Vorstellung<br />

und Diskussion bedanken.<br />

Fabian Jutt<br />

Telefon-Hotline des Referat Junglehrer:<br />

Was soll aus mir <strong>werden</strong>? Wie geht es weiter? ...<br />

Viele junge Referendarinnen und Referendare<br />

plagt die Ungewissheit, was aus<br />

ihnen wird, wenn auch die diesjährige<br />

Einstellungsrunde so knapp bemessen ist<br />

wie im vergangenen Jahr. Soll ich mich in<br />

den benachbarten Bundesländern bewerben?<br />

Wie sehen dort meine Chancen aus?<br />

Oder soll ich mich für die freie Wirtschaft<br />

bewerben, obwohl ich doch so gerne junge<br />

Menschen unterrichten würde? Dies<br />

waren Fragen, die am 16.03.2013 im Rahmen<br />

der Junglehrer-Hotline thematisiert<br />

wurden. Der rege Zuspruch der Hotline<br />

bestätigte aber ebenfalls, dass selbst<br />

nach der Einstellung die Nöte der jungen<br />

Kolleginnen und Kollegen groß ist,<br />

denn neben den Themen Probezeit und<br />

Lebenszeitverbeamtung wurde intensiv<br />

nachgefragt, inwieweit man als „Neuer“<br />

zusätzlichen Arbeiten im Rahmen von<br />

OES und schulverwaltenden Tätigkeiten<br />

zu einem vollen 25-Stunden-Deputat<br />

übernehmen muss oder wann man „nein“<br />

sagen kann, ohne mit Repressalien seitens<br />

der Schulleitung rechnen zu müssen.<br />

Einstimmig empfahlen die Hotline-<br />

Telefonierer Christine Hammer, Michaela<br />

Keinath und Thomas Speck, unterstützt<br />

vom stellvertretenden Vorsitzenden des<br />

BPR Hans Hendl und Ehrenjunglehrer<br />

Gerd Gräber, in diesen Fällen ein offenes<br />

Gespräch mit der Schulleitung zu suchen<br />

und zu signalisieren, dass Arbeiten gerne<br />

übernommen <strong>werden</strong>, dass jedoch auch<br />

die Grenzen der eigenen Belastbarkeit<br />

nur zeitweilig überschritten <strong>werden</strong> können,<br />

ohne die persönliche Gesundheit zu<br />

gefährden. Passend dazu waren natürlich<br />

sowohl die Themen Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

im Allgemeinen als auch die<br />

private Vorsorge in Form von z.B. Dienstunfähigkeitsversicherung<br />

oder auch Elternzeitregelungen<br />

besonders nachgefragt<br />

an der Hotline.<br />

Fazit:<br />

Die Telefon-Hotline war ein voller Erfolg,<br />

da unsere Referendarinnen und<br />

Referendare ihre Sorgen um ihre Einstellungschancen<br />

ansprechen und die<br />

Mitglieder des Hotline-Teams individuell<br />

auf die Probleme der jungen Kolleginnen<br />

und Kollegen eingehen konnten. Leider<br />

müssen wir auch in diesem Jahr feststellen,<br />

dass wir wiederholt für mehr<br />

Einstellungen kämpfen müssen, um die<br />

Unterrichtsversorgung zu verbessern,<br />

aber auch um die Gesundheit unserer<br />

Kolleginnen und Kollegen zu schützen.<br />

Michaela Keinath<br />

In Aktion: Michaela Keinath, Thomas Speck<br />

Nach getaner Arbeit: Gerd Gräber (li.), Christine Hammer, Hans Hendl<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 47


Lehrkräfte i.A. (Arbeitnehmer/innen)<br />

Tarifeinigung mit Schmerz: Keine Entgeltordnung<br />

für tarifbeschäftigte Lehrkräfte<br />

In den diesjährigen Tarifverhandlungen<br />

haben sich der Deutsche Beamtenbund<br />

Tarifunion (DBB Tarifunion) als Vertreter<br />

der Arbeitnehmerseite und Dachorganisation<br />

des <strong>BLV</strong> sowie die Tarifgemeinschaft<br />

deutscher Länder auf einen Tarifabschluss<br />

geeinigt. Hier das Ergebnis:<br />

lineare Erhöhung des Tabellenentgelts<br />

des TV-L:<br />

ab 1. Januar 2013 um 2,65 v.H.<br />

lineare Erhöhung des Tabellenentgelts<br />

des TV-L:<br />

ab 1. Januar 2014 um weitere 2,95<br />

v.H.<br />

Urlaub:<br />

Alle Beschäftigten erhalten einen<br />

einheitlichen Urlaubsanspruch von<br />

30 Arbeitstagen jährlich.<br />

Befristete Arbeitsverhältnisse:<br />

Die Tarifvertragsparteien <strong>werden</strong><br />

ihre Gespräche über die Befristungspraxis<br />

im Länderbereich fortsetzen.<br />

Inkrafttreten: 1. Januar 2013<br />

Laufzeit: 24 Monate bis 31. Dezember<br />

2014<br />

Forderung nach Grundtarifierung Lehrkräfte<br />

i. A.:<br />

Eine Hypothek bleibt weiterhin die<br />

tarifliche Eingruppierung der Lehrerinnen<br />

und Lehrer. Das Angebot der<br />

TdL, lediglich den Bereich der Erfüller<br />

sowie einen marginalen Teil der<br />

Nichterfüller, bei gleichzeitiger Vereinbarung<br />

einer Friedenspflicht, zu<br />

tarifieren, war für alle Vertreter der<br />

Arbeitnehmerseite inakzeptabel. Ein<br />

entsprechendes, zwischenzeitliches<br />

Angebot wurde durch die TdL wieder<br />

zurückgezogen. Letztlich weigerten<br />

sich die Arbeitgeber, einen Einstieg<br />

in eine Entgeltordnung für den Lehrkräftebereich<br />

zu tarifieren.<br />

Eine zentrale Forderung des DBB<br />

Tarifunion in der Tarifrunde 2013 war,<br />

wie in den Jahren zuvor, auch endlich<br />

eine Entgeltordnung für Lehrkräfte zu<br />

erreichen. Eine Grundtarifierung war<br />

bei diesen Verhandlungen wieder nicht<br />

möglich. Das vorgelegte Angebot der<br />

Arbeitgeber zur Lehrereingruppierung<br />

konnte von der Arbeitnehmerseite in<br />

keinster Weise akzeptiert <strong>werden</strong>. Es<br />

handelte sich hierbei lediglich um das<br />

Angebot, welches die Arbeitgeberseite<br />

bereits bei der Tarifrunde 2011 auf<br />

den Tisch gelegt hatte. Die Landesregierungen<br />

können folglich weiterhin<br />

nach Gutdünken die Eingruppierungen<br />

der Lehrerinnen und Lehrer im Arbeitnehmerverhältnis<br />

(Angestellte) selbst<br />

einseitig festlegen. Der <strong>BLV</strong> kann jedoch<br />

nicht akzeptieren, dass immer<br />

haushaltspolitische Gründe angeführt<br />

<strong>werden</strong> und somit den Lehrkräften das<br />

tarifpolitische Recht auf einen eigenen<br />

Tarifvertrag nicht zugestanden wird. Wir<br />

<strong>werden</strong> weiter um einen eigenständigen<br />

Eingruppierungstarifvertrag kämpfen<br />

Harry<br />

Kretschmann<br />

und die Abgeordneten weiterhin über<br />

die Hintergründe der ungleichen Entlohnung<br />

von Lehrerinnen und Lehrern<br />

im Arbeitnehmerverhältnis im Vergleich<br />

zur Beamtenbesoldung informieren und<br />

für die Sache versuchen zu gewinnen,<br />

damit dieses große Ärgernis nicht mehr<br />

allzu lange Bestand hat und die Tarifgemeinschaft<br />

deutscher Länder (TdL) sich<br />

endlich vorwärts bewegt und ernsthaft<br />

über einen Einstieg in eine Entgeltordnung<br />

für Lehrkräfte im Arbeitnehmerverhältnis<br />

verhandlungsbereit ist.<br />

Es ist jedoch jetzt an der Zeit, es darf<br />

nicht bis zur nächsten Tarifrunde in<br />

zwei Jahren gewartet <strong>werden</strong>. Unsere<br />

Dachorganisation, DBB Tarifunion, sowie<br />

die anderen Gewerkschaften haben<br />

dies bereits angekündigt und ihren Willen<br />

sowie die Verhandlungsbereitschaft<br />

bekundet, sie <strong>werden</strong> weiter ihren Druck<br />

auf die Arbeitgeber ausüben. Dazu bedarf<br />

es der Solidarität aller, gegebenenfalls<br />

auch in einen Streik einzutreten,<br />

damit ein Einstieg in eine Entgeltordnung<br />

für Lehrerinnen und Lehrer im Arbeitnehmerverhältnis<br />

erreicht wird.<br />

Harry Kretschmann<br />

Pensionärinnen und Pensionäre Landesbezirk Nordbaden<br />

Einladung<br />

zu unserer Veranstaltung in Mannheim<br />

mit Barockschloss<br />

am Dienstag, 28. Mai 2013.<br />

Was ist geplant?<br />

10:00 Uhr: Treffpunkt vor dem Mannheimer<br />

Schloss am Eingang Ehrenhof.<br />

Eine der größten Barockanlagen<br />

Deutschlands. Führung durch unseren<br />

Kollegen Eberhard Grießhaber.<br />

12:30 Uhr: Beisammensein und Mittagstisch<br />

im Andechser Mannheim, N2,<br />

10 (Telefon: 0621/101618)<br />

14:30 Uhr: Besichtigung der Schlosskirche<br />

und der Jesuitenkirche. Führung<br />

durch Eberhard Grießhaber.<br />

15:30 Uhr: Ausklang bei Kaffee und Kuchen<br />

Anmeldungen bis 24. Mai 2013 beim<br />

Vorsitzenden: Günther Prokopy, Danziger<br />

Str. 2, 76307 Karlsbad, Tel. 07202/<br />

5478<br />

Stellvertreter: Karlheinz Spitz, Weiherbergstr.<br />

26, 76646 Bruchsal, Tel. 07251/<br />

14915.<br />

Besuchen Sie die Internetseite: www.<br />

mannheim.de<br />

Um Sie persönlich einladen zu können,<br />

bittet Ihr Vorstand um die Bekanntgabe<br />

ihrer E-Mail-Adresse an gug.prokopy@<br />

hotmail.de<br />

48<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Pensionärinnen und Pensionäre Landesbezirk Nordbaden<br />

Rückmeldeabschnitt für die Veranstaltung in Nordbaden<br />

Ich nehme teil:<br />

Name, Vorname, Fachbereich<br />

mit Partnerin oder Partner<br />

Tel. / E-Mail:<br />

Pensionärinnen und Pensionäre Landesbezirk Südbaden<br />

Einladung<br />

Datum: Donnerstag, 4.7.2013<br />

Ort:<br />

Emmendingen (vormittags<br />

Stadtzentrum, nachmittags<br />

Gew./Hausw./Sozialpfl.<strong>Schulen</strong><br />

GHSE, Jahnstraße 12)<br />

Uhrzeit: 10:00 Uhr bis<br />

voraussichtlich 16:30 Uhr<br />

Programm:<br />

1. Führung durch Emmendingen am Vormittag<br />

2. Gemeinsames Mittagessen<br />

3. Vortrag am Nachmittag unter Einbeziehung<br />

der Zuhörer:<br />

Alzheimer, Demenz - was tun? Krankeitsbild/Umgang<br />

und Kommunikationsmuster<br />

mit Erkrankten anhand<br />

biographischer Erinnerungspflege<br />

und Türöffner/Schlüsselwörter<br />

Referentin:<br />

Frau Elfriede Marino, Fachkraft für Gerontopsychiatrie,<br />

Stationsleiterin in<br />

einer beschützenden Station mit an<br />

Demenz Erkrankten, Dozentin am Belcheninstitut-Steinen<br />

Organisatorisches<br />

Anmeldung unter Angabe der Programmteile<br />

(1. und / oder 2. und / oder<br />

3.), an denen sie teilnehmen möchten,<br />

bitte bis 15.6.2013 an Dr. Christina<br />

Weis, vorzugsweise per Mail:<br />

c.weis@blv-bw.de, (Ritterstr. 6 c, 77948<br />

Friesenheim).<br />

Gäste sind herzlich willkommen.<br />

Mit der Zusage erhalten Sie die Einzelheiten<br />

über Uhrzeiten, Anfahrt/Treffpunkt<br />

und Mittagstisch, Unkostenbeitrag<br />

.<br />

Wir freuen uns auf dieses kulturelle und<br />

gesundheitlich-psychologisch-menschliche<br />

Angebot und würden gerne in einen<br />

Austausch mit Ihnen eintreten.<br />

H. Brenneis<br />

Dr. Chr. Weis<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 49


Personalvertretung<br />

Alle Jahre wieder –<br />

2013 auf der Schwäbischen Alb<br />

Erfahrungsaustausch aller HPR und BPR- Personalvertreter/innen des <strong>BLV</strong><br />

Das <strong>BLV</strong>-Referat „Personalvertretung“<br />

veranstaltet alljährlich eine Klausurtagung<br />

für alle <strong>BLV</strong>-Personalrätinnen und<br />

<strong>BLV</strong>-Personalräte in den Bezirkspersonalräten<br />

und im Hauptpersonalrat. Dieses<br />

Forum über die RP-Grenzen hinweg<br />

ist eine bewährte und geschätzte Gelegenheit,<br />

Informationen und Erfahrungen<br />

auszutauschen und zu bestimmten<br />

Themen gemeinsame Positionen und<br />

Vorgehensweisen abzusprechen.<br />

Als Vorsitzende dieses <strong>BLV</strong>-Referats ist<br />

es mir dabei ein besonderes Anliegen,<br />

dass zum einen für Fachvorträge und Diskussionsbeiträge<br />

genügend Zeit bleibt,<br />

aber auch das persönliche Gespräch, der<br />

Gedankenaustausch zwischen den Kolleginnen<br />

und Kollegen aus den Stufenvertretungen<br />

nicht zu kurz kommt.<br />

Schwerpunktthemen der Tagung 2013:<br />

die Unterrichtsversorgung im laufenden<br />

SJ 2012/13 und die bisher bekannten<br />

Stellenzuweisungen zum SJ<br />

2013/14<br />

die Lehrerarbeitszeit in all ihren Facetten<br />

(Mehrarbeit, Blockunterricht,<br />

tägliche Höchstarbeitszeiten, Regelungen<br />

des KM zur Eindämmung der<br />

Überstundenbugwelle,…)<br />

die Entwicklung der Lehrerfortbildungsmittel:<br />

insbesondere vor dem<br />

Hintergrund der Kürzungen bei den<br />

regionalen Lehrerfortbildungsmitteln<br />

und der Streichung von Akademieveranstaltungen<br />

die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz:<br />

aktueller Stand eines<br />

ganzheitlichen Gesundheitsmanagements,<br />

die Vorbereitung einer<br />

zweiten personenbezogenen Gefährdungsbeurteilung,<br />

die bevorstehende<br />

sicherheitstechnische Begehung der<br />

<strong>Schulen</strong> durch die Fachkräfte für Arbeitssicherheit<br />

(FASI)<br />

beabsichtigte Novellierung des Landespersonalvertretungsgesetzes<br />

(LPVG)<br />

dienstrechtlich relevante Themen für<br />

die BPR und für den HPR (Verbeamtungsgrenzen,<br />

Probezeit, Einstufung<br />

in die Grundgehaltstabelle,…)<br />

die regionale <strong>Schulen</strong>twicklung/Bildungsregionen:<br />

neueste politische<br />

Entwicklungen und Handlungsmöglichkeiten<br />

für die Personalvertretung<br />

tarifrechtliche Angelegenheiten: Tarifrunde<br />

2013, Eingruppierungsrichtlinien<br />

u. a.<br />

Änderungen bei der Zulassung zur<br />

Aufstiegsqualifizierung für Technische<br />

Lehrkräfte<br />

das Schwerbehindertenrecht: Umsetzung<br />

des Betrieblichen Eingliederungsmanagements<br />

(BEM) und Integrationsvereinbarungen<br />

Allen Akteurinnen und Akteuren, die zum<br />

Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen<br />

haben, sei an dieser Stelle nochmals<br />

ein herzliches Dankeschön gesagt.<br />

„Nur gemeinsam sind wir stark“ hat sich<br />

auch dieses Mal wieder bewährt.<br />

Iris Fröhlich<br />

50<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Arbeitskreis Schwerbehinderte<br />

Arbeitsintensive Sitzung zum Jahresbeginn<br />

„Halbes Jahr – Betriebliches Eingliederungsmanagement<br />

an Beruflichen <strong>Schulen</strong>“<br />

AK Schwerbehinderte v. l. Helmut Mayer, Gisela Wöhrle, Karin Hartl und Konrad Demmig<br />

Wie gewohnt begrüßte Konrad Demmig<br />

als Leiter des AK „Schwerbehinderte“ die<br />

Anwesenden zur insgesamt vierten Sitzung<br />

ganz herzlich. Diesmal setzten sich<br />

die Teilnehmer des Arbeitskreises intensiv<br />

mit dem Schwerpunktthema „Umsetzung<br />

des Betrieblichen Eingliederungsmanagements<br />

an Beruflichen <strong>Schulen</strong>“ auseinander.<br />

Nach zweistündiger Sitzung hatten<br />

wir das Konzept „Kranke Lehrerin / kranker<br />

Lehrer – was nun?“ fortgesetzt und<br />

zusammengestellt. Die nächste Sitzung<br />

wird Anfang Juli wieder in der angenehmen<br />

Atmosphäre der <strong>BLV</strong>-Geschäftsstelle<br />

stattfinden und wir freuen uns auf das<br />

nächste Treffen, auch wenn wieder viel<br />

Arbeit auf uns wartet.<br />

Konrad Demmig<br />

SonaTech_91x60_SonaTech_91x60 03.03.13 22:02 Seite 1<br />

Anzeigen / Presse-Information<br />

Lärm in <strong>Schulen</strong> geht auf die<br />

Stimme und die Stimmung<br />

Mit den QuietLine-Platten sorgt die Firma Sonatech,<br />

Memmingen, für Ruhe. Die Platten <strong>werden</strong> von der<br />

Decke abgehängt und bieten in Kombination mit einem<br />

umlaufenden Aluminiumrahmen ein ansprechendes Erscheinungsbild.<br />

Damit fügt sich das Akustik-Element<br />

gut in die Gestaltung eines Raumes ein. Um die<br />

perfekte Lösung zu finden analysieren die Mitarbeiter<br />

die Gegebenheiten individuell und führen hierfür<br />

Schallmessungen durch.<br />

www.sonatech.de<br />

Presse-Information<br />

Debeka lehnt Pläne einer Bürgerversicherung entschieden ab<br />

Die Pläne der SPD, Grünen und Linken, eine einheitliche Bürgerversicherung einzuführen, <strong>werden</strong><br />

von der Debeka, Deutschlands größter privater Krankenversicherung, entschieden abgelehnt. Uwe<br />

Laue, der Vorstandsvorsitzende der Debeka, erläutert dazu: „Es wird Zeit, dass die auf den ersten<br />

Blick so gerechte und solidarische Bürgerversicherung als das entlarvt wird, was sie ist, nämlich eine<br />

Sackgasse.“ Die Einbeziehung von Beamten und anderen Privatversicherten in die Bürgerversicherung<br />

löse kein einziges Problem der gesetzlichen Krankenversicherung. Es sei naiv zu glauben, man könne<br />

ein chronisch defizitäres System dadurch retten, dass man die Basis seiner Versicherten verbreitert.<br />

„Ein untergehendes Boot kann man auch nicht retten, indem man weitere Menschen hineinsetzt, die<br />

zwar vorübergehend rudern, aber letztlich das Boot durch ihr Gewicht nur noch schneller untergehen<br />

lassen. Ohne ideologische Scheuklappen betrachtet ist augenscheinlich, dass ein Nebeneinander von<br />

gesetzlicher und privater Krankenversicherung systemstabilisierende Wirkung hat, weil zumindest<br />

die privat Krankenversicherten durch den Aufbau von Alterungsrückstellungen Vorsorge für ihr Alter<br />

treffen. Konsequenterweise müsste man vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung mehr<br />

Menschen die Möglichkeit geben, sich privat krankenzuversichern, als sie in ein Einheitssystem zu<br />

zwingen. Wohin das führt, zeigt der Blick nach Großbritannien. Ohne funktionierenden Wettbewerb<br />

entscheidet letztlich die Kassenlage, ob eine Behandlung wirtschaftlich vertretbar ist. Wer eine<br />

Bürgerversicherung will, muss auch mit solchen Entwicklungen rechnen."<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 51


Anzeige<br />

Kranke Lehrerin / kranker Lehrer – was nun?<br />

(Teil 4)<br />

Informationsanspruch des Personalrats beim Betrieblichen Eingliederungsmanagement<br />

(BEM) - Das geht alle Beamten und Arbeitnehmer an!<br />

Der neueste Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts<br />

vom 04. September<br />

2012 - BVerwG 6 P 5.11 besagt, dass die<br />

Dienststelle verpflichtet ist, einem<br />

Mitglied des Personalrats regelmäßig<br />

die Namen derjenigen Beschäftigten<br />

mitzuteilen, denen ein betriebliches<br />

Eingliederungsmanagement anzubieten<br />

ist, und Einsicht in das Hinweisschreiben<br />

an die betroffenen Beschäftigten<br />

zu gewähren. Dieser neue Beschluss<br />

hat das Thema „Informationsanspruch<br />

des Personalrats beim BEM“ den<br />

Beschluss des BVerwG vom 23.06.2010<br />

- BVerwG 6 P 8.09 konkretisiert. Der Flyer<br />

„BEM auf einen Blick“, der von der<br />

Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungen<br />

bei den obersten<br />

Landesbehörden in Baden-Württemberg<br />

(AGSV BW) zur Verfügung gestellt ist,<br />

steht mit dem neuen Beschluss völlig im<br />

Einklang.<br />

Das Ziel der AGSV BW, in der sich Haupt-,<br />

Gesamt- und örtliche Vertrauenspersonen<br />

schwerbehinderter Menschen aus<br />

der baden-württembergischen Landesverwaltung<br />

zusammengeschlossen haben,<br />

ist es, das Bewusstsein für die Bedürfnisse<br />

schwerbehinderter Menschen<br />

im Beschäftigungsverhältnis zu schärfen,<br />

deren positives Leistungsvermögen<br />

herauszustellen, Benachteiligungen<br />

und Vorbehalte abzubauen und die Inklusion<br />

der Menschen mit Behinderung<br />

zu stärken.<br />

Auf der Grundlage des AGSV-Flyers<br />

„BEM auf einen Blick“ sieht es für Berufliche<br />

<strong>Schulen</strong> wie folgt aus:<br />

1. Wofür steht BEM?<br />

BEM steht für Betriebliches Eingliederungsmanagement<br />

und ist als ein für<br />

alle Arbeitgeber verbindliches Verfahren<br />

in § 84 Abs. 2 Sozialgesetzbuch - Neuntes<br />

Buch - (SGB IX) normiert.<br />

2. Wozu dient das BEM?<br />

BEM ist ein strukturiertes Erörterungsverfahren,<br />

in dem Lösungen gefunden<br />

<strong>werden</strong> sollen, um nach längerer Arbeitsunfähigkeit<br />

eine möglichst dauerhafte<br />

Eingliederung zu erreichen. Mit<br />

Hilfe des BEM soll die Dienstunfähigkeit<br />

möglichst frühzeitig beendet, erneuter<br />

Dienstunfähigkeit vorgebeugt und der<br />

Arbeitsplatz erhalten bzw. die Gefahr<br />

von Dienstunfähigkeit oder auch begrenzter<br />

Dienstfähigkeit (Teildienstfähigkeit)<br />

abgewendet <strong>werden</strong>.<br />

3. Für wen gilt das BEM?<br />

Das BEM gilt für alle Beschäftigten eines<br />

Betriebes oder einer Behörde, also für<br />

alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,<br />

Beamtinnen und Beamte, Auszubildende<br />

(auch Referendare) etc. und unabhängig<br />

davon, ob sie schwerbehindert<br />

sind oder nicht.<br />

4. Wo befinden sich die offiziellen<br />

und aktuellen Informationen über das<br />

BEM?<br />

Die Materialien zum offiziellen BEM können<br />

Sie beim Regierungspräsidium oder<br />

bei der Schulleitung anfordern oder unter<br />

www.schwerbehindertenvertretungschule-bw.de<br />

herunterladen.<br />

5. Wer führt das BEM durch?<br />

An der Durchführung sind neben der<br />

Schulleitung der Personalrat und die<br />

Schwerbehinderten-vertretung beteiligt.<br />

Weitere Teilnehmer/innen können<br />

auf Wunsch der betroffenen Lehrkraft<br />

einbezogen <strong>werden</strong>.<br />

6. Wann findet das BEM statt?<br />

Das BEM ist durchzuführen, wenn Beschäftigte<br />

innerhalb eines Jahres länger<br />

als sechs Wochen ununterbrochen oder<br />

wiederholt arbeitsunfähig waren und<br />

der Durchführung des BEM zugestimmt<br />

haben.<br />

7. Welche Rechte hat eine erkrankte<br />

Lehrkraft?<br />

Einer Durchführung des BEM muss die/<br />

der Betroffene ausdrücklich (schriftlich)<br />

zustimmen.<br />

Diese Zustimmung kann zu jedem<br />

Zeitpunkt des Verfahrens (schriftlich,<br />

formlos) widerrufen <strong>werden</strong>, das Verfahren<br />

ist dann abzubrechen.<br />

Die Gesprächsteilnehmer/innen <strong>werden</strong><br />

möglichst einvernehmlich zwischen<br />

Schulleiter/in und der/dem Betroffenen<br />

festgelegt.<br />

Über die vereinbarten Maßnahmen<br />

und Verabredungen wird ein Kurzprotokoll<br />

erstellt, das in die "BEM-Akte"<br />

aufgenommen wird. Das Protokoll<br />

wird mit den Gesprächsteilnehmern<br />

abgestimmt. Die/der Betroffene erhält<br />

eine Kopie des Protokolls.<br />

8. Was bedeutet „innerhalb eines Jahres“?<br />

Diese Jahresfrist bezieht sich nicht auf<br />

das Kalenderjahr und auch nicht auf das<br />

Schuljahr. Sie bezieht sich nur darauf,<br />

ob die betroffene Person in den letzten<br />

zwölf Monaten insgesamt länger als<br />

sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt<br />

arbeitsunfähig war.<br />

9. Wie berechnet sich die Frist von<br />

sechs Wochen?<br />

Erteilt eine Lehrkraft z. B. an fünf Tagen<br />

in der Woche Unterricht, ist die<br />

maßgebliche Grenze bei insgesamt 30<br />

Tagen krankheitsbedingter Abwesenheit<br />

erreicht, bei einer Teilzeitkraft mit drei<br />

Unterrichtstagen in der Woche bei insgesamt<br />

18 Tagen.<br />

10. Was zählt als Krankheitstage?<br />

Bei der genannten Fristberechnung zählen<br />

auch Tage von Kurzzeiterkrankungen<br />

mit, an denen die betroffene Person<br />

ohne AU-Bescheinigung krankgemeldet<br />

ist. Ob die Arbeitsunfähigkeitszeiten<br />

ihren Grund in einer oder mehreren unterschiedlichen<br />

Erkrankungen haben, ist<br />

unerheblich. Ob tatsächlich auch Tage,<br />

an denen Kuren, Rehabilitationsmaßnahmen<br />

oder bereits eine stufenweise<br />

Wiedereingliederung durchgeführt <strong>werden</strong>,<br />

zu berücksichtigen sind, wird kontrovers<br />

diskutiert. Jedenfalls handelt es<br />

sich hierbei bereits um Maßnahmen mit<br />

präventivem Charakter.<br />

11. Muss die betroffene Person die<br />

Krankheitsdiagnose mitteilen?<br />

Nein, dazu besteht keine Verpflichtung.<br />

Soweit im BEM-Verfahren medizinische<br />

Diagnosen relevant <strong>werden</strong> könnten,<br />

um einen Lösungsansatz zu finden, wird<br />

empfohlen, den Betriebsarzt einzubinden.<br />

Ärztliche Diagnosen sowie Daten<br />

zur Gesundheitsprognose können auf<br />

52<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Arbeitskreis Schwerbehinderte<br />

Hörverlust ― Jeder Dritte über 50 mit deutlich verminderter Hörfähigkeit<br />

Mehr Verstehen im Schulalltag durch<br />

moderne Hörgeräte<br />

Pädagogen<br />

& Lehrkräfte<br />

sparen<br />

bis zu 800,-€ *<br />

audibene<br />

BESTPREIS-<br />

GARANTIE<br />

Warum moderne Hörgeräte den Schulalltag erleichtern<br />

Viele Lehrer kennen die Situation: Man hat das Gefühl, Schüler<br />

sprechen undeutlich. Man bittet Kollegen sich zu wiederholen.<br />

In einer Unterhaltung mit mehreren Teilnehmern hat man<br />

Schwierigkeiten, dem Gespräch zu folgen. Diese Beobachtungen<br />

sind häufig erste Anzeichen einer Hörminderung. Damit diese<br />

Situationen nicht immer wieder zu Herausforderungen <strong>werden</strong>,<br />

nutzen viele Menschen moderne Hörgeräte.<br />

Sie sind hochleistungsfähige Hightech-Computer mit dem Ziel,<br />

das natürliche Sprachverstehen in allen Lebenssituationen digital<br />

nachzubilden. Auch räumliches Hören können diese Geräte<br />

wiedergeben. Dadurch steigern sie die Kommunikationsfähigkeit<br />

nachweisbar. Mittlerweile sind die Geräte so klein, dass sie für<br />

Mitmenschen nahezu unsichtbar sind.<br />

audibene - das größte deutschsprachige Hörportal<br />

Mit www.audibene.de hat sich ein anspruchsvolles Hörportal auf<br />

die Versorgung von Personen spezialisiert, die erstmals Hörgeräte<br />

benötigen. Erfahrene Akustiker, die bei audibene arbeiten, wissen,<br />

welches Gerät sich für welchen Lebensstil eignet und zur jeweiligen<br />

Hörsituation passt. Dadurch sichert audibene die Leistungsfähigkeit<br />

seiner Kunden im Beruf und in der Freizeit.<br />

Egal ob der Kunde berufstätig ist oder sich im aktiven Ruhestand<br />

befindet: Durch dezente und zugleich leistungsstarke Hörsysteme<br />

können viele Kommunikationssituationen souverän<br />

gemeistert <strong>werden</strong>.<br />

Ihr audibene Preisvorteil<br />

Das Produktsortiment von audibene umfasst modernste Hörgeräte<br />

aller führenden Markenhersteller. Durch seine bundesweite Präsenz<br />

kauft das Unternehmen Hörgeräte in sehr großen Stückzahlen ein.<br />

Die daraus resultierende Kostenersparnis wird als direkter Preisvorteil<br />

an die Kunden weitergegeben. Sparen Sie je nach Gerätetyp und<br />

Leistungsklasse bis zu 800,- € bei Ihrem Hörgerätekauf über audibene.<br />

Darüber hinaus übernehmen die Beihilfe und die private<br />

Zusatzversicherung im Regelfall den größten Teil der Kosten.<br />

*beim Kauf von zwei hochwertigen Hörgeräten<br />

030 34 64 90 793<br />

Kostenloses Fachgespräch<br />

Mo-So. 8.00 - 20.00 Uhr<br />

o Kostenlose Beratung durch<br />

Hörakustiker<br />

o Kostenloser Hörtest<br />

o Markenhörgeräte zu günstigen<br />

Preisen aller führenden Hersteller<br />

www.audibene.de<br />

Partner des<br />

Bundesverbandes<br />

Über 300 Hörakustiker<br />

bundesweit<br />

Pure micon <br />

(Beispiel)<br />

Bekannt aus<br />

Persönliche<br />

BERATUNG<br />

in Ihrer<br />

Nähe<br />

Tipp:<br />

Binaurale Hörgeräte für räumliches Hören<br />

„[…] Durch die Verkopplung zwischen dem<br />

rechten und linken Ohr und durch Austausch,<br />

drahtlosen Austausch zwischen den beiden<br />

Hörgeräten, können beide Hörgeräte so<br />

zusammengeschaltet <strong>werden</strong>, dass sie eben<br />

genau selektiv einen Sprecher sozusagen<br />

verfolgen […] und den Hintergrund<br />

unterdrücken […].“<br />

Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier<br />

Ausgezeichnet mit dem dt. Zukunftspreis<br />

2012 durch Bundespräsident Joachim Gauck<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 53


Arbeitskreis Schwerbehinderte<br />

diesem Weg vertraulich erörtert <strong>werden</strong>,<br />

soweit dies unabweisbar erforderlich<br />

ist. Sie dürfen vom Betriebsarzt nicht<br />

ohne Einverständnis und ohne Entbindung<br />

von der Schweigepflicht durch die<br />

betroffene Person anderen am BEM-Verfahren<br />

Beteiligten zugänglich gemacht<br />

<strong>werden</strong>.<br />

12. Ist für die Durchführung des BEM<br />

die Zustimmung der betroffenen Person<br />

erforderlich?<br />

Ja, die Zustimmung ist für alle Verfahrensschritte<br />

erforderlich. Die betroffene<br />

Person ist auf die Ziele des betrieblichen<br />

Eingliederungsmanagements hinzuweisen.<br />

Über Art und Umfang der hierfür erhobenen<br />

Daten muss informiert <strong>werden</strong>.<br />

Vor einem weiteren Schritt ist zunächst<br />

die schriftliche Einwilligung der betroffenen<br />

Person erforderlich. Die einmal<br />

erteilte Zustimmung kann jederzeit widerrufen<br />

<strong>werden</strong>.<br />

13. Welches Informationsrecht hat<br />

der Personalrat?<br />

Der Personalrat und bei schwerbehinderten<br />

Betroffenen zusätzlich auch die<br />

Schwerbehindertenvertretung haben<br />

darüber zu wachen, dass der Arbeitgeber<br />

seine BEM Verpflichtung erfüllt.<br />

Wenn per Post BEM-Kandidaten das<br />

BEM-Angebot unterbreitet wurde, müssen<br />

die Namen den genannten Gremien<br />

mitgeteilt <strong>werden</strong>. Weitere Informationen,<br />

auch eine Rückäußerung, dürfen<br />

nur mit Zustimmung der betroffenen<br />

Person weitergegeben <strong>werden</strong>.<br />

14. Was passiert, wenn die Durchführung<br />

eines BEM abgelehnt wird?<br />

Die Ablehnung des BEM darf keine Sanktionen<br />

nach sich ziehen. Sollte es zu<br />

einem arbeitsgerichtlichen oder dienstrechtlichen<br />

Verfahren kommen – etwa<br />

nach Ausspruch einer krankheitsbedingten<br />

Kündigung – kann sich die betroffene<br />

Person allerdings nicht darauf berufen,<br />

dass kein BEM durchgeführt wurde,<br />

wenn sie es im Vorfeld abgelehnt hatte.<br />

15. Kann die betroffene Person den<br />

Gesprächspartner bestimmen?<br />

In BEM-Gesprächen <strong>werden</strong> meist sehr<br />

sensible Sachverhalte erörtert. Daher<br />

muss es selbstverständlich sein, dass<br />

sich die betroffene Person neben einem<br />

Vertreter des Dienstherrn diejenigen<br />

Gesprächspartner auswählen kann, denen<br />

sie das größte Vertrauen entgegenbringt,<br />

beispielsweise Interessenvertreter<br />

(ÖPR, ÖVP, BfC), Betriebsarzt, Schulpsychologe,<br />

Technischer Beratungsdienst<br />

des KVJS, Sucht- /Sozialberater,<br />

Vertrauenspersonen der Lehrkraft.<br />

16. Welche Informationen aus dem<br />

BEM-Verfahren kommen in die Personalakte?<br />

In die Personalakte darf nur aufgenommen<br />

<strong>werden</strong>: dass die Durchführung<br />

eines BEM angeboten wurde, ob die<br />

betroffene Person zugestimmt hat und<br />

welche arbeitsrechtlichen bzw. dienstrechtlichen<br />

Maßnahmen zur Umsetzung<br />

der Ergebnisse des BEM-Verfahrens<br />

getroffen worden sind (z. B. behinderungsgerechte<br />

Arbeitsplatzausstattung,<br />

Rekonvaleszenz, Versetzung usw.).<br />

Ärztliche Zeugnisse sind nur dann in<br />

der Personalakte aufzunehmen, wenn<br />

sie Grundlage für konkrete Maßnahmen<br />

(z. B. Rekonvaleszenz) sind. Die Aufbewahrung<br />

erfolgt in einem verschlossenen<br />

Umschlag. Darüber hinausgehende<br />

Informationen aus dem BEM-Verfahren<br />

sind in einer separaten BEM-Akte aufzubewahren.<br />

Der Zugang zu dieser Akte ist<br />

reglementiert und muss dokumentiert<br />

<strong>werden</strong>.<br />

17. Dürfen im BEM-Verfahren erhobene<br />

Krankheitsdaten auch zu anderen<br />

Zwecken herangezogen <strong>werden</strong>?<br />

Nein, das ist nicht erlaubt! § 84 Abs. 2<br />

S. 3 SGB IX verlangt ausdrücklich, dass<br />

die Beschäftigten auf Art, Umfang und<br />

Verwendungszweck der erhobenen und<br />

verwendeten Daten hinzuweisen sind.<br />

Soweit besondere Arten personenbezogener<br />

Daten wie etwa Krankheitsdaten<br />

erhoben, verarbeitet oder genutzt<br />

<strong>werden</strong> sollen, muss sich die Einwilligung<br />

der betroffenen Person auch ausdrücklich<br />

auf diese Daten beziehen. Die<br />

erteilte Einwilligung zur Verarbeitung<br />

der krankheitsbezogenen Daten bezieht<br />

sich nur auf das BEM Verfahren.<br />

Eine Verwendung der Daten zu anderen<br />

Zwecken würde eine Zweckänderung<br />

darstellen, die ohne entsprechende Einwilligung<br />

unzulässig ist.<br />

18. Wie könnte das BEM ablaufen?<br />

1. Die Schulleitung stellt regelmäßig<br />

fest, bei welchen Beschäftigten Arbeitsunfähigkeit<br />

von mehr als sechs<br />

Wochen ununterbrochen oder wiederholt<br />

innerhalb der letzten zwölf<br />

Monate vorliegt. Sie versendet das<br />

Infopaket an die betroffene Lehrkraft<br />

und übergibt dem Personalrat und der<br />

Schwerbehindertenvertretung eine<br />

Kopie des Anschreibens. Im Infopaket<br />

sind neben einem Beratungsangebot<br />

durch den Personalrat und die<br />

Schwerbehindertenvertretung (mit<br />

Adressdaten) umfangreiche Informationen<br />

(z. B. zu Rekonvaleszenz,<br />

Rehabilitationen/Kuren, Schwerbehinderung)<br />

enthalten.<br />

2. Die Lehrkraft kann nun die angebotene<br />

Beratung in Anspruch nehmen.<br />

Unter Hinweis auf die Zielsetzung des<br />

BEM und den Datenschutz wird die<br />

Einleitung eines BEM-Verfahrens besprochen.<br />

Wird ein BEM gewünscht,<br />

wird die betroffene Lehrkraft gebeten,<br />

ihre jederzeit widerrufliche<br />

Zustimmung zum BEM förmlich zu<br />

erklären.<br />

3. Nach erklärter Zustimmung findet<br />

auf schriftliche Einladung durch die<br />

Schulleitung das Erstgespräch mit<br />

den vereinbarten Mitgliedern statt,<br />

in dem aus Betroffenensicht mögliche<br />

arbeitsbedingte Ursachen für<br />

die Arbeitsunfähigkeit, verbleibende<br />

Leistungspotenziale sowie Lösungsansätze<br />

erörtert <strong>werden</strong>. Gemeinsam<br />

<strong>werden</strong> die weiteren Schritte und<br />

Maßnahmen vereinbart. Die Ergebnisse<br />

<strong>werden</strong> in einem einvernehmlichen<br />

Protokoll festgehalten.<br />

4. Umsetzung des Maßnahmenplans<br />

unter Mitwirkung aller Beteiligten.<br />

Nach Bedarf finden Folge- und Bilanzgespräche<br />

statt.<br />

Fazit: Da das Bundesverwaltungsgericht<br />

im o. g. Beschluss bei der<br />

Ableitung des personalrätlichen Informationsanspruchs<br />

ganz konkret<br />

an § 84 Abs. 2 Satz 6 und 7 SGB IX<br />

anknüpft und in diesem Passus dasselbe<br />

Kollektivrecht für die Schwerbehindertenvertretung<br />

geschaffen<br />

wird, sofern schwerbehinderte Menschen<br />

betroffen sind, ist ersichtlich,<br />

dass neben dem Personalrat entsprechend<br />

auch die Schwerbehindertenvertretung<br />

über BEM-Fälle unter den<br />

schwerbehinderten Menschen zu informieren<br />

ist.<br />

Jede Lehrkraft, die sechs Wochen<br />

oder häufiger erkrankt ist, hat einen<br />

Rechtsanspruch auf ein BEM,<br />

54<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Arbeitskreis Schwerbehinderte<br />

den sie einfordern kann. Das Regierungspräsidium,<br />

die Schulleitung,<br />

die Personalvertretung und<br />

die Schwerbehindertenvertretung<br />

können ebenfalls ein BEM anregen.<br />

Besonders sinnvoll ist ein offizielles<br />

BEM immer dann, wenn z. B.<br />

die Wahrnehmung der Rekonvaleszenzregelung<br />

oder die Anerkennung<br />

einer Schwerbehinderung und die<br />

Inanspruchnahme der damit verbundenen<br />

Deputatsermäßigung allein<br />

nicht ausreichen. Ein BEM ist auch<br />

dann sinnvoll, wenn weitere Klärungen<br />

mit mehreren Ansprechpartnern<br />

im Bereich des Arbeitsplatzes Schule<br />

notwendig sind, wie z. B. beim<br />

Lehrauftrag, bei der Stundenplangestaltung,<br />

bei einer möglichen Inanspruchnahme<br />

von Hilfsmitteln und<br />

ggf. bei räumlichen und baulichen<br />

Maßnahmen.<br />

Konrad Demmig<br />

Landesbezirk Nordbaden<br />

Landesbezirk Nordbaden sucht Austausch<br />

mit Landtagsabgeordneten von<br />

Bündnis90/Die Grünen<br />

Am Montag, 04. März 2013, trafen sich<br />

auf gemeinsame Einladung von <strong>BLV</strong>-Bezirkspersonalrat<br />

Thomas Speck und Grünenabgeordneten<br />

Alexander Salomon<br />

(Wahlkreis Karlsruhe), Vertreter des <strong>BLV</strong><br />

Nordbaden und Landtagsabgeordnete<br />

von Bündnis90/Grüne an der Carl-Hofer-<br />

Schule Karlsruhe.<br />

In einem Zweiergespräch zwischen Salomon<br />

und Speck entstand im November<br />

2012 die Idee zu einem gemeinsamen<br />

Austausch einzuladen, um über die Situation<br />

an den beruflichen <strong>Schulen</strong> in<br />

Nordbaden zu informieren. Für die Fraktion<br />

Bündnis90/Die Grünen sagten neben<br />

Mitinitiator MdL Alexander Salomon,<br />

Frau Staatssekretärin Dr. Gisela Splett<br />

(Wahlkreis Karlsruhe), Herr MdL Manfred<br />

Kern (Wahlkreis Schwetzingen), sowie<br />

Frau MdL Sandra Boser (Bildungspolitische<br />

Sprecherin) zu. Leider musste Frau<br />

Boser krankheitsbedingt kurzfristig absagen.<br />

Gerne hätten wir die Möglichkeit<br />

zum Austausch mit Frau Boser genutzt,<br />

<strong>werden</strong> das aber mit Sicherheit nachholen.<br />

Für die Carl-Hofer-Schule nahm das<br />

Schulleitungsteam um Herrn OStD Spatz<br />

an den Gesprächen teil.<br />

Nach kurzer Vorstellungsrunde präsentierte<br />

Herr Spatz die verschiedenen<br />

Ausbildungsangebote, Stärken und besonderen<br />

Herausforderungen der Carl-<br />

Hofer-Schule.<br />

Anschließend folgte ein Rundgang durch<br />

die Schule, so dass die Landtagsabgeordneten<br />

einen konkreten Einblick in die<br />

hochqualifizierte Unterrichtsarbeit der<br />

Kolleginnen und Kollegen in den Werkstätten<br />

und Unterrichtsräumen erhielten.<br />

Werbeplanung und konkrete Umsetzung<br />

im Fachbereich Druck- und Medientechnik<br />

beeindruckten neben den interessanten<br />

Einblicken ins Buchbinderhandwerk.<br />

Floristen und Raumausstatter demonstrierten<br />

Kreativität und Wertigkeit<br />

ihrer Arbeit. Der kurzweilige Wechsel<br />

zwischen teilzeitlichen und vollzeitlichen<br />

Ausbildungsgängen verdeutlichte<br />

die Komplexität einer beruflichen Schule.<br />

Immer wieder nutzten die Abgeordneten<br />

die Chance mehr zu erfahren: Was<br />

sind das genau für Schüler? Wie siehts<br />

mit dem Vorwissen aus? Wo bestehen<br />

Schwierigkeiten?<br />

Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort<br />

antworteten offen und direkt. Manche<br />

nutzen auch die Chance, den Politikern<br />

konkrete Anregungen mitzugeben. An<br />

dieser Stelle gilt unser ausdrücklicher<br />

Dank allen Lehrerinnen und Lehrern der<br />

Carl-Hofer-Schule, die zu diesem tollen<br />

Thomas<br />

Speck<br />

Rundgang beigetragen haben.<br />

Bereits während der Schulbesichtigung<br />

machten die <strong>BLV</strong>-Vertreter die Abgeordneten<br />

auf die besonderen Herausforderungen<br />

und Bedürfnisse der beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> aufmerksam. Schließlich war<br />

die Gelegenheit günstig, zahlreiche <strong>BLV</strong>-<br />

Forderungen anhand konkreter Praxisbeispiele<br />

zu verdeutlichen.<br />

Nach einer kurzen Pause setzten Abgeordnete,<br />

Schulleitungsteam und <strong>BLV</strong>-<br />

Vertreter ihren Austausch im Sitzungszimmer<br />

fort. Für den <strong>BLV</strong> erläuterte zunächst<br />

Herr Speck das Unterrichtsdefizit<br />

(4,1% im RP KA) und konfrontierte die<br />

Abgeordneten mit den geplanten Stellenstreichungen.<br />

Frau Holoch (BPR-Mitglied,<br />

Leiterin Referat Gleichstellung)<br />

betonte die negativen Auswirkungen für<br />

die Lehrereinstellung durch die Fehlprognose<br />

bei den Schülerzahlen durch das<br />

Statistische Landesamt. Sie legte die<br />

statistischen Tricks des Kultusministeriums<br />

offen, wodurch Soll-Stunden zu Ist-<br />

Stunden <strong>werden</strong> und so ein Defizit nicht<br />

mehr ausgewiesen <strong>werden</strong> darf.<br />

Die Abgeordneten reagierten sehr nach-<br />

Begeisterung bei den Floristen Bei den ... ... Buchbindern<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 55


Landesbezirk Nordbaden<br />

denklich und sagten zu, bei den nächsten<br />

Sitzungen zum Thema berufliche<br />

<strong>Schulen</strong> genau nachzufragen.<br />

Für den <strong>BLV</strong> nutzte Herr Hendl (Arbeitnehmervertreter<br />

im BPR KA) noch die<br />

Gelegenheit, um an die Versprechungen<br />

der Koalitionsvereinbarung von Grün-<br />

Rot hinzuweisen. Frau Dr. Splett verwies<br />

in diesem Zusammenhang auf die Finanzlage<br />

des Landes, äußerte aber Verständnis.<br />

Nur allein von Verständnis kann man<br />

allerdings nicht überleben. Es müssen<br />

Taten folgen; und genau daran <strong>werden</strong><br />

wir sie messen, die Grün/Rote Landesregierung.<br />

Selbstverständlich bleiben wir<br />

im Dialog und setzen unsere Gespräche<br />

fort, denn die Kolleginnen und Kollegen<br />

haben es verdient, beharrlich für ihre<br />

V.l.: Hr. Spatz, Hr. Speck, Fr. Splett, Hr. Salomon, Fr. Holoch, Hr. Hendl, Hr. Kern<br />

Anliegen zu kämpfen.<br />

Herzlichen Dank noch einmal Herrn<br />

OStD Spatz und dem gesamten Schulleitungsteam<br />

für die Möglichkeit die Gespräche<br />

an der Carl-Hofer-Schule durchzuführen.<br />

Thomas Speck<br />

Fr. Splett, Hr. Salomon, Hr. Kern bei den<br />

Druckern.<br />

Herr Kern im Gespräch mit dem Kollegen<br />

bei den Mediengestaltern ...<br />

... und bei den Raumausstattern.<br />

Landesbezirksversammlung des<br />

<strong>BLV</strong> Nordbaden in Karlsruhe<br />

Auch in diesem Jahr durfte der Landesbezirk<br />

Nordbaden wieder in den einladenden<br />

Räumen der BB Bank tagen. Zu<br />

dem gelungenen Umtrunk, für den wir<br />

uns ganz herzlich bei Herrn Stöcker und<br />

seinen Mitarbeitern bedanken möchten,<br />

passten auch unsere interessanten Gäste.<br />

Zum einen unsere Landesvorsitzende<br />

Margarete Schaefer und zum anderen<br />

Herr Landtagsabgeordneter Alexander<br />

Salomon von Bündnis90/Grüne.<br />

Blick ins Plenum<br />

Nach der Begrüßung durch die Landesbezirksvorsitzende<br />

Marina Ostertag-Smith<br />

startete Margarete Schaefer ihren kurzweiligen<br />

Vortrag. In ihrer direkten und<br />

offenen Art benannte sie die aktuellen<br />

Schwierigkeiten, vor denen die beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> stehen: Unterrichtsdefizit,<br />

Stellenstreichungen, Schülerfehlprognosen<br />

des statistischen Landesamtes,<br />

um nur ein paar zu nennen. Klar skizzierte<br />

sie die vom Kultusministerium<br />

angedachten Entwicklungen im beruflichen<br />

Bereich wie z.B. das neue berufliche<br />

Übergangssystem. In Anwesenheit<br />

des Abgeordneten Salomon formulierte<br />

sie sehr deutlich die Forderungen des<br />

<strong>BLV</strong> gegenüber der Politik und betonte<br />

zugleich die guten Argumente des <strong>BLV</strong>:<br />

Bedeutung des Dualen Systems, Gleichwertigkeit<br />

von beruflicher und allgemeiner<br />

Bildung, erfolgreiche Förderung<br />

von Schülern mit Migrationshintergrund<br />

(vgl. Chancenspiegel 2012 der Bertelsmannstiftung).<br />

Direkt im Anschluss griff Herr MdL Alexander<br />

Salomon die Ausführungen von<br />

Frau Schaefer auf. Er sei zwar kein ausgewiesener<br />

Bildungsexperte, aber er wisse<br />

um die Bedeutung der beruflichen Bildung.<br />

Er gestand ein viel zu wenig über<br />

die konkrete Situation der beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> zu wissen, finde es aber wichtig<br />

und sei bereit zuzuhören. Das ließen sich<br />

die <strong>BLV</strong>-Mitglieder nicht zweimal sagen<br />

und unter der Leitung von Thomas Speck<br />

startete eine spannende Fragerunde:<br />

Wie stehen Sie zum Abbau des Unterrichtsdefizits,<br />

wollte ein Kollege wissen.<br />

Herr Salomon sagte zu, sich dafür<br />

56<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Landesbezirk Nordbaden<br />

Die <strong>BLV</strong>-Vorsitzende Margarete Schaefer wird von Thomas Speck und<br />

Christa Holoch verabschiedet<br />

Der grüne Landtagsabgeordnete Alexander Salomon notiert sich die Fragen<br />

einzusetzen, dass die beruflichen <strong>Schulen</strong>,<br />

gerade auch in Nordbaden, gegenüber<br />

den allgemeinbildenden <strong>Schulen</strong><br />

gleichgestellt <strong>werden</strong> müssen. Er<br />

kämpfe dafür, dass alle Schularten eine<br />

Unterrichtsversorgung von 105% erreichen.<br />

Ein anderer Kollege beanstandete<br />

die Kürzung der Fortbildungsmittel und<br />

ein Junglehrer kritisierte die Kürzungen<br />

bei der Beihilfe und bei der Besoldung.<br />

Mehrere Direkteinsteiger waren gekommen,<br />

um darauf aufmerksam zu machen,<br />

dass man zwar Referendaren Bestandschutz<br />

gewähre, aber eben nicht Direkteinsteigern,<br />

und diese jetzt mit erheblichen<br />

Kürzungen rechnen müssten,<br />

obwohl man ihnen noch vor drei Jahren<br />

etwas anderes versprochen hatte.<br />

Herr Salomon versprach in dieser Sache<br />

genauer nachzuforschen. Außerdem forderte<br />

er dazu auf, die regionalen Abgeordneten<br />

noch mehr über die Situation<br />

der beruflichen <strong>Schulen</strong> zu informieren,<br />

Die langjährige BPR-Vorsitzende Marion Peter wird von Thomas Speck,<br />

Christa Holoch und Marina Ostertag-Smith verabschiedet. Ganz rechts<br />

der neue BPR-Vorsitzende Michael Schmidt<br />

da nur wenige über die Lage tatsächlich<br />

Bescheid wüssten. Die <strong>BLV</strong>-Vertreter<br />

greifen diesen Appell gerne auf und<br />

<strong>werden</strong> auch in Zukunft an den Abgeordneten<br />

dran bleiben, Gespräche führen,<br />

zu Veranstaltungen einladen und<br />

Informationen weiterleiten. An dieser<br />

Stelle danken wir Herrn Abgeordneten<br />

Salomon für seine Bereitschaft, sich den<br />

Fragen der <strong>BLV</strong>-Mitglieder zustellen. Wir<br />

<strong>werden</strong> auch in Zukunft gerne mit ihm in<br />

Kontakt bleiben. Wünschenswert wäre,<br />

es gebe durch seinen Einsatz schon bald<br />

positive Veränderungen für die beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong>.<br />

Nach einer kurzen Unterbrechung setzten<br />

Thomas Speck und Christa Holoch<br />

die Veranstaltung fort und berichteten<br />

von Veränderungen im Bezirkspersonalrat<br />

Karlsruhe. Die bisherige langjährige<br />

Vorsitzende Marion Peter hatte ihren<br />

Posten niedergelegt. Alle <strong>BLV</strong>-Bezirkspersonalräte<br />

waren zur Landesbezirksversammlung<br />

erschienen, um sich noch<br />

einmal bei „ihrer Chefin“ zu bedanken.<br />

Das neue Führungstandem im BPR, Michael<br />

Schmidt als Vorsitzender und Hans<br />

Hendl als Stellvertreter, würdigten Frau<br />

Peter als äußerst kompetente und zugleich<br />

kämpferische Personalvertreterin<br />

für alle Kolleginnen und Kollegen in<br />

Nordbaden. Für das Regierungspräsidium<br />

Karlsruhe sprach die stellvertretende<br />

Referatsleiterin Sandra Lochmann einige<br />

Dankesworte. Der <strong>BLV</strong> Nordbaden dankt<br />

Frau Peter für ihren persönlichen Einsatz<br />

und wünscht ihr für ihre neue Aufgabe<br />

alles Gute. Mit Michael Schmidt ist es<br />

gelungen, einen hochqualifizierten und<br />

engagierten Nachfolger zu finden, der<br />

sich mit dem gesamten <strong>BLV</strong>-Team für alle<br />

BerufsschullehrerInnen einsetzen wird.<br />

Zum Abschluss der Versammlung berichtete<br />

Bernhard Arnold aus dem Hauptpersonalrat.<br />

Besonders die niedrigen<br />

Einstellungszahlen und die Reduzierung<br />

der Fortbildungsmittel beschäftigen<br />

den HPR. Der <strong>BLV</strong> hofft darauf, dass<br />

sich mit dem neuen Kultusminister auch<br />

ein intensiverer Austausch zwischen<br />

Personalvertretung und Ministeriumsspitze<br />

entwickelt.<br />

Wir danken allen <strong>BLV</strong>-Mitgliedern für ihr<br />

zahlreiches Kommen und freuen uns auf<br />

die nächste Landesbezirksversammlung.<br />

Thomas Speck<br />

Die <strong>BLV</strong>-Fraktion im BPR Karlsruhe v.l.n.r. Vorsitzender Michael Schmidt, Thomas Speck, Vorstandsmitglied<br />

Christa Holoch, Heike Worgall, ehemalige Vorsitzende Marion Peter, Marina<br />

Ostertag- Smith, Gisela Wöhrle und stv. Vorsitzender Hans Hendl<br />

RSD Sandra Lochmann, Referat 76, verabschiedet<br />

Marion Peter<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 57


Landesbezirk Nordbaden<br />

Dritte Volleyballmeisterschaft<br />

des <strong>BLV</strong> Nordbaden!<br />

Das Siegerteam kommt von der Ludwig-Erhard-Schule Karlsruhe<br />

Aus fast allen Ecken Nordbadens trafen<br />

sich volleyballbegeisterte Kolleginnen<br />

und Kollegen am 01.02.2013 an der Carl-<br />

Theodor-Schule Schwetzingen zum sportlichen<br />

Wettkampf. Zur dritten Auflage der<br />

<strong>BLV</strong>-Volleyballmeisterschaft waren neun<br />

Teams gemeldet, leider mussten krankheitsbedingt<br />

zwei Teams kurzfristig absagen,<br />

darunter ausgerechnet auch der<br />

Titelverteidiger, die Walter-Eucken-Schule<br />

Karlsruhe. Somit war klar, dass es einen<br />

neuen Titelträger geben wird. Bestimmt<br />

wird die Walter-Eucken-Schule aber im<br />

nächsten Jahr wieder antreten, um sich<br />

die Volleyballkrone Nordbadens zurückzuholen.<br />

Bereits eine halbe Stunde vor Turnierbeginn<br />

flogen die ersten Bälle durch die<br />

Halle, die Mannschaften formierten sich<br />

und spielten sich ein. In der Vorrunde<br />

traten die Teams in einer großen Gruppe<br />

im Modus Jeder gegen Jeden an. Schon<br />

die ersten Partien waren hart umkämpft<br />

und wurden nur knapp entschieden. Das<br />

Team der Max-Hachenburg-Schule Mannheim<br />

lieferte sich ein enges Match mit<br />

der Hubert-Sternberg-Schule Wiesloch.<br />

Auf dem zweiten Feld lieferten sich die<br />

Mannschaften der Ludwig-Erhard-Schule<br />

Karlsruhe und der Käthe-Kollwitz-Schule<br />

Bruchsal eine leidenschaftliche Begegnung.<br />

Auf Feld drei schmetterten die<br />

Balthasar-Neumann-<strong>Schulen</strong> Bruchsal und<br />

die Theodor-Frey-Schule Eberbach um die<br />

Wette. Pausierte der Gastgeber, die Carl-<br />

Theodor-Schule Schwetzingen, noch in<br />

der ersten Runde, mussten sich die Kolleginnen<br />

und Kollegen gegen die bereits<br />

heiß gelaufenen Max-Hachenburger anschließend<br />

mächtig ins Zeug legen. Selten<br />

wurde bereits in der Vorrunde so intensiv<br />

geschmettert, gebaggert und geblockt.<br />

So waren die kurzen Spielpausen willkommene<br />

Anlässe um durchzuschnaufen<br />

und sich mit Kolleginnen und Kollegen<br />

auszutauschen. Häufig traf man alte Bekannte,<br />

mit denen man so viel zu erzählen<br />

hatte. Zwischen den intensiven Spielen<br />

freuten sich auch alle Teilnehmer über das<br />

Sportlerbuffet, an dem Getränke, Brezeln<br />

und Kuchen bereit standen. Ein herzliches<br />

Dankeschön an alle Kolleginnen und Kollegen,<br />

die zum leckeren Buffet beigetragen<br />

haben.<br />

Am Ende der Vorrunde waren alle Mannschaften<br />

richtig warm gelaufen, kein Ball<br />

wurde verloren gegeben. Stellen, Baggern,<br />

Blocken. Die Ballwechsel wurden immer<br />

länger. Gegenseitige Anfeuerungsrufe,<br />

Begeisterung und Jubel. Unbedingter Siegeswille,<br />

bis schließlich die Platzierungen<br />

feststanden.<br />

Im Spiel um Platz 3 standen sich die Mannschaften<br />

der Käthe-Kollwitz-Schule aus<br />

Bruchsal und das Team der Max-Hachenburg-Schule<br />

Mannheim gegenüber. Erst<br />

setzten sich die Bruchsaler unter der Führung<br />

ihrer starken Spielführerin Katharina<br />

Schäfer etwas ab, aber das Team der Max-<br />

Hachenburg-Schule ließ nicht locker und<br />

kam wieder ran. Ganz knapp entschieden<br />

die Mannheimer die Paarung mit 30:29 für<br />

sich und belegten somit den 3. Platz.<br />

Mit der Hubert-Sternberg-Schule Wiesloch<br />

und der Ludwig-Erhard-Schule Karlsruhe<br />

erreichten die beiden erwarteten<br />

Favoriten das Finale. Hatte die Hubert-<br />

Sternberg-Schule Wiesloch noch die Vorrundenspiele<br />

dominiert, schien jetzt der<br />

Faden gerissen zu sein. Aber mit tollem<br />

Kampfgeist stemmte sich das Team der<br />

Hubert-Sternberg-Schule gegen die drohende<br />

Niederlage, musste sich aber doch<br />

mit 22:30 dem neuen Turniersieger geschlagen<br />

geben. Damit gelang der Ludwig-<br />

Erhard-Schule Karlsruhe nach Platz zwei<br />

im Vorjahr der Sprung nach ganz oben und<br />

der Pokal des <strong>BLV</strong> ziert ein Jahr lang das<br />

Lehrerzimmer der Ludwig-Erhard-Schule<br />

Karlsruhe.<br />

Bei der anschließenden Siegerehrung wur-<br />

Die beste Spielerin des Turniers: Katharina<br />

Schäfer von der Käthe-Kollwitz-Schule<br />

Bruchsal mit Organisator Thomas Speck<br />

Der dritte Platz ging an das Team der Max-<br />

Hachenburg-Schule Mannheim<br />

Den zweiten Platz erkämpfte sich das Team<br />

der Hubert-Steinberg-Schule Wiesloch<br />

58<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Landesbezirk Nordbaden<br />

de zunächst die beste Spielerin des Turniers<br />

geehrt. Keine leichte Entscheidung,<br />

hatten doch alle Damen eine mehr als vorzügliche<br />

Figur abgegeben und den Männern<br />

gezeigt, wie Volleyball gespielt wird.<br />

In diesem Jahr fiel die Wahl auf Katharina<br />

Schäfer von der Käthe-Kollwitz-Schule<br />

Bruchsal. Anschließend gönnten sich alle<br />

Spielerinnen und Spieler ein Gläschen<br />

Sekt, bevor es zum gemeinsamen Abendessen<br />

ging. Ich danke allen Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern, allen Helferinnen<br />

und Helfern für diesen wunderbaren Volleyballtag<br />

und freue mich, Euch auch im<br />

nächsten Jahr wieder begrüßen zu dürfen.<br />

Zum Schluss auch noch ein großes<br />

Dankeschön an die Schulleitung der Carl-<br />

Theodor-Schule, die uns die Sporthalle in<br />

Schwetzingen erneut zur Verfügung gestellt<br />

hatte.<br />

Thomas Speck<br />

Impressionen vom Spiel<br />

Landesbezirk Südbaden<br />

Demonstration in Schopfheim am 18. April 2013<br />

„Da muss ich mich drum kümmern.“<br />

MP Kretschmann zu den <strong>BLV</strong>-Forderungen nach Beseitigung<br />

des Unterrichtsdefzits an den beruflichen <strong>Schulen</strong> anlässlich<br />

der <strong>BLV</strong>-Demo in Schopfheim am 18. April 2013.<br />

Bei den Vorbereitungen: Kersten Schröder, Vorsitzender Landesbezirk<br />

Südbaden, und Klaus König (rechts) Gute Laune trotz ernsten Anliegens. So sind sie, die Kollegen<br />

der beruflichen <strong>Schulen</strong>.<br />

Mit Plakat, Trillerpfeife und Schirmmütze gut ausgestattet konnte<br />

es losgehen…<br />

Gespanntes Warten auf Besucher/innen des Bürgerempfangs<br />

und MP Kretschmann. U. A. Manfred Franz Vorsitzender RG<br />

Hochrhein (2. von links)<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 59


Landesbezirk Südbaden<br />

Unsere <strong>BLV</strong>-Kolleg/innen: gefragte Gesprächspartner bei den<br />

Pressevertreter/innen.<br />

Auch Justizminister Stickelberger stellte sich den <strong>BLV</strong>-Vertreter/<br />

innen.<br />

Der <strong>BLV</strong> begrüßt MP Kretschmann vor der Stadthalle Schopfheim.<br />

Landesbezirksvorsitzender Kersten Schröder erläutert MP<br />

Kretschmann <strong>BLV</strong>-Positionen …<br />

… und findet plakative Unterstützung …<br />

… sowie interessierte Zuhörer.<br />

Klaus König übergibt das <strong>BLV</strong>-Forderungsflugblatt:<br />

1. Lehrer einstellen statt Stellen streichen<br />

2. Qualifizierungschancen bewahren – Stopp der Streichung von<br />

Anrechnungsstunden<br />

3. Berufliche <strong>Schulen</strong> an der regionalen <strong>Schulen</strong>twicklung<br />

beteiligen<br />

Und Kersten Schröder übergibt ein Wandelröschen, das MP<br />

Kretschmann an seine Positionen zur Unterrichtsversorgung<br />

beruflicher <strong>Schulen</strong> erinnern möge, die er noch vor dem Regierungswechsel<br />

vertreten hat.<br />

60<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Landesbezirk Nordwürttemberg<br />

Zweitägige Personalräteschulung des<br />

Landesbezirks Nordwürttemberg<br />

am 4. und 5. Februar 2013 in Löwenstein<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Personalräteschulung<br />

Dieter Tschaffon berichtete von Kürzungsabsichten<br />

bei Anrechnungen und<br />

welche Tätigkeiten der Kollegen in das<br />

allgemeine Entlastungskontingent (päd.<br />

Pool) der Schule fallen.<br />

Otto Zillien stellte die Beförderungs- und<br />

Aufstiegsmöglichkeiten für Technische<br />

Lehrkräfte anschaulich dar.<br />

Iris Fröhlich informierte als HPR-Vorsitzende<br />

am Nachmittag in gekonnt pointierter<br />

Weise über die aktuellen Entwicklungen<br />

in der Bildungspolitik, deren<br />

Auswirkungen auf das berufliche Schulwesen<br />

und über das breite Themenspektrum<br />

der HPR-Arbeit. Nach interessierten<br />

Rückfragen aus dem Plenum endete ein<br />

erster arbeitsreicher Tag. Abends bot sich<br />

eine weitere Gelegenheit zum informellen<br />

Gedankenaustausch.<br />

Die Vorsitzende des Bezirkspersonalrats<br />

Berufliche <strong>Schulen</strong> beim RP Stuttgart,<br />

Sophia Guter, konnte fast 50 örtliche<br />

Personalräte zur Fortbildung in der<br />

Evangelischen Tagungsstätte in Löwenstein<br />

begrüßen. Auf der Tagesordnung<br />

standen aktuelle Themen:<br />

Lehrerarbeitszeit<br />

Umsetzung von Ganztagsförderung<br />

Problematik des zeitnahen Abbaus der<br />

Bugwelle<br />

Modalitäten für die MAU-Abrechnungen<br />

Datenschutzrechtliche Fragen<br />

In Gruppen wurden verschiedenste Situationen<br />

zu den obigen Themen mit Fallbeispielen<br />

bearbeitet und Lösungsvorschläge<br />

gemacht.<br />

Große Unzufriedenheit wurde von den<br />

Teilnehmenden über das derzeit praktizierte<br />

Anmeldeverfahren über „LFB-online“<br />

und die Abwicklung der Reisekosten<br />

über „Drive BW" geäußert. Die Möglichkeit<br />

an Fortbildungen teilzunehmen würde<br />

durch diese unbefriedigende Situation<br />

erheblich erschwert.<br />

Anni Combé-Walter stellte Entwicklungen<br />

in der Umsetzung der Rahmendienstvereinbarung<br />

Informations- und Kommunikationsplattform<br />

(IuK) vor.<br />

Joachim Schöllhorn referierte über die erheblichen<br />

Einschnitte der Landesregierung<br />

im Besoldungs- und Beihilfebereich und<br />

zeigte weitere von den Landtagsfraktionen<br />

angedachte Einsparpotentiale auf.<br />

Harry Kretschmann berichtete vom aktuellen<br />

Stand der Tarifverhandlungen der<br />

Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) mit den<br />

Gewerkschaften (verdi/dbb-tarifunion).<br />

Der zweite Tag begann mit einem interessanten<br />

Vortrag von Dipl.-Psych. Mario<br />

Rosentreter über die Thematik „Strategiegespräche<br />

und Konflikttraining”, unterlegt<br />

durch eine mit vielen Beispielen<br />

enthaltene Materialsammlung und Gruppenübungen.<br />

Nach der Mittagspause wurden von der<br />

Bezirksvertrauensperson der Schwerbehinderten,<br />

Helmut Mayer, wertvolle<br />

Informationen zu dem Thema: „Kranke<br />

Lehrer – was nun?” und dem betrieblichen<br />

Eingliederungsmanagement (BEM)<br />

mitgeteilt. Sophia Guter sprach über die<br />

konkreten Beteiligungsrechte des ÖPR bei<br />

der Durchführung des BEM an den <strong>Schulen</strong><br />

und beendete mit einer Frage-Antwort-<br />

Runde die erfolgreiche Veranstaltung.<br />

Joachim Schöllhorn<br />

Blick ins Plenum<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 61


Regionalgruppe Bodensee<br />

Die schlechten Nachrichten<br />

nehmen kein Ende<br />

Im gemütlichen Lehrerzimmer der Zeppelin-Gewerbeschule<br />

in Konstanz veranstaltete<br />

am 28.2.13 die Regionalgruppe<br />

Bodensee ihre Regionalversamlung.<br />

Die zahlreichen Gäste wurden von Fritz<br />

Möhrle mit Kaffee, Kuchen und anderen<br />

Leckereien verwöhnt, oder besser<br />

gesagt getröstet, angesichts der vielen<br />

schlechten Nachrichten, die uns von<br />

den Referenten Gerd Weinmann, Kersten<br />

Schröder, Gerd Baumer und Ottmar Wiedemer<br />

an diesem Nachmittag präsentiert<br />

wurden.<br />

Gerd Weinmann stellte uns das Übergangssystem<br />

vor, das im nächsten Schuljahr<br />

auf freiwilliger Basis in einigen<br />

<strong>Schulen</strong> des Landes erstmals ausprobiert<br />

wird. Das Modell basiert in weiten Teilen<br />

auf einem Entwurf der GEW und wird vom<br />

<strong>BLV</strong> nicht unbedingt favorisiert.<br />

Weitere Hiobsbotschaften waren die geplante<br />

Verringerung der Altersermäßigung,<br />

die Kürzung der Poolstunden um 14 %, an<br />

großen <strong>Schulen</strong> sogar um bis zu 30 %.<br />

Im Zuge der Ganztagesbetreuung wurde<br />

auch die Wertigkeit von Betreuungsstunden<br />

festgelegt. Es wird von einem Verhältnis<br />

von 2:1 gesprochen. Diese Ausweitung<br />

der Arbeitszeit wird vor allem<br />

Technische Lehrerinnen und Lehrer<br />

treffen und kann so nicht hingenommen<br />

<strong>werden</strong>.<br />

Veränderungen soll es wohl auch beim<br />

Pensionierungszeitpunkt geben. Derzeit<br />

gilt die Regelung, dass man in dem<br />

Schuljahr, in dem man 66 wird, in Pension<br />

gehen kann.<br />

Die Landesregierung toppt dies aber mit<br />

einem neuen Vorschlag, der die Pensionierung<br />

zum Schulhalbjahr, in dem man<br />

das 67. Lebensjahr vollendet hat, vorsieht.<br />

Auch die Zahlen über Neueinstellungen,<br />

300 sollen es im nächsten Schuljahr<br />

sein, konnten die Stimmung an diesem<br />

Nachmittag nicht aufhellen.<br />

Als Reaktion auf die vielen Verschlechterungen<br />

stellt Kersten Schröder die Möglichkeiten<br />

einer Resolution zur Diskussion.<br />

Inhalte sollen die Altersermäßigung,<br />

die Pensionierungsgrenze, Einschnitte<br />

bei Beihilfe und Besoldung und die<br />

Wiederbesetzung aller frei<strong>werden</strong>den<br />

Stellen sein. Dazu sollen Unterschriften<br />

auf Papier gesammelt <strong>werden</strong> und an<br />

die Wahlkreisvertreter und -kandidaten<br />

übergeben <strong>werden</strong>. Der Vorschlag erzielte<br />

breite Zustimmung bei den Anwesenden.<br />

Am Schluss stand noch die Wahl der Delegierten<br />

für die Delegiertenversammlung<br />

am 21. und 22.02.2014 in Fellbach<br />

an, für die sich Bewerber aus allen drei<br />

Bereichen fanden.<br />

Am Ende dieser Regionalversammlung<br />

bleibt das schlechte Gefühl, dass die<br />

Zeiten im Bildungsbereich, vor allem für<br />

die Beruflichen <strong>Schulen</strong>, schlechter <strong>werden</strong><br />

und wir uns gegen diese Entwicklung<br />

wehren müssen.<br />

Klaus Pfeiffer<br />

Ottmar Wiedemer und Gerd Weimann Impressionen vom Vortrag Gerd Baumer<br />

Regionalgruppe Enz<br />

Masterplan der Stadt Pforzheim<br />

Versammlung der Regionalgruppe Enz<br />

Ende Februar tagte die Regionalgruppe<br />

Enz an der Johanna-Wittum-Schule in<br />

Pforzheim.<br />

Als Gast konnte die Regionalgruppenvorsitzende<br />

Christina Böse-Pisch Herrn<br />

Michael Strohmeyer, Pressesprecher der<br />

Stadt Pforzheim, begrüßen.<br />

Christina<br />

Böse-Pisch<br />

Herr Strohmeyer referierte über den Masterplan<br />

der Stadt Pforzheim und die Leitlinien<br />

der Stadtentwicklung in den kommenden<br />

15 bis 20 Jahren.<br />

Ziel des Masterplans ist es, unter einer<br />

umfangreichen Bürgerbeteiligung und<br />

Beteiligung von Fachgremien wie Gemeinderat,<br />

Steuerungsgruppe, Bürgermeisteramt,<br />

Themengruppen, Projektbeirat und<br />

62<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Regionalgruppe Enz<br />

Medien die Leitlinien der Stadt für die<br />

nächsten 15 bis 20 Jahre festzulegen.<br />

Der Masterplan befasst sich mit 6 strategischen<br />

Handlungsfeldern. Eines davon<br />

umfasst den Bereich Bildung & Entwicklungschancen.<br />

Über dieses Handlungsfeld<br />

informierte Herr Strohmeyer sehr<br />

ausführlich; von dessen Entwicklung über<br />

den weiteren Prozessablauf bis zu den Expertengesprächen<br />

mit Lehrern, Schülern<br />

und Bildungsträgern sowie über Veranstaltungen<br />

wie die Zukunftswerkstatt.<br />

Vorrangige Ziele im Bereich Bildung &<br />

Entwicklungschancen sind, allen Kindern<br />

und Jugendlichen Bildungs- und Ausbildungschancen<br />

zu eröffnen durch Maßnahmen<br />

wie Projektschulen, Elternbildung<br />

ausbauen, Teilzeitausbildung für alleinerziehende<br />

Jugendliche, die Integration<br />

von Kindern und Jugendlichen durch Maßnahmen<br />

wie Ausbau außerschulischer,<br />

niederschwelliger Angebote, Patenschaften,<br />

Sprachförderung, Medienkompetenz.<br />

Unter anderem soll die frühkindliche Bildung<br />

ausgebaut <strong>werden</strong>.<br />

Bereits umgesetzt wird der Auf- und Ausbau<br />

eines semantischen Netzes für Bildungsangebote,<br />

bauliche Sanierung der<br />

<strong>Schulen</strong>, die Schulhofgestaltung und die<br />

Öffnung der Sporthallen in den Ferien.<br />

Im Anschluss hatten die Regionalgruppenmitglieder<br />

noch Zeit für Fragen und zur<br />

Diskussion. Die Regionalgruppenvorsitzende<br />

bedankte sich bei den Referenten.<br />

Margarete Schaefer berichtete über Aktuelles<br />

aus dem Verbandsvorstand. Ein<br />

Thema war die Schulfremdenprüfung bei<br />

den ErzieherInnen, welche erhebliche<br />

Ressourcen fordert, Einsparung bei den<br />

Anrechnungsstunden, sowie Änderung<br />

des Schlüssels für die Verteilung der Poolstunden.<br />

Christa Holoch informierte über die aktuellen<br />

personellen Veränderungen im<br />

BPR Karlsruhe. Die Flexibilisierungsmaßnahmen<br />

für Technische LehrerInnen haben<br />

weitere 2 Jahre Gültigkeit.<br />

Als Stellvertreter des HPR referierte Bernhard<br />

Arnold über die Neuerung bei der<br />

Besetzung von Schulleiterstellen, sowie<br />

Änderung über das neue Verfahren beim<br />

Aufstiegslehrgang für Technische LehrerInnen<br />

von A12 nach A13 gehobener<br />

Dienst. Für die Delegiertenversammlung<br />

im Februar 2014 wurden die Delegierten<br />

der drei Fachbereiche TuG, KB und HPSL<br />

gewählt.<br />

Frau Böse-Pisch bedankte sich für die Bereitschaft<br />

die Regionalgruppe Enz in Fellbach<br />

zu vertreten.<br />

Für eine 40 jährige Verbandsmitgliedschaft<br />

konnten Herrn StD G. Würtemberger<br />

und Herrn TOL R. Huber aus dem<br />

Fachbereich TuG persönlich die Urkunde<br />

übergeben <strong>werden</strong>. Die Jubilare erhielten<br />

als Anerkennung ein Präsent, welches von<br />

der Regionalgruppenvorsitzenden Christina<br />

Böse-Pisch überreicht wurde.<br />

Weitere Jubilare mit 40 jähriger Mitgliedschaft<br />

sind OStR R. Albrecht, OStR G.<br />

Giertz, StD R. Decker, OStR R.Beckh, StD<br />

K. Binder, für die 25 jährige Mitgliedschaft<br />

StR H. Römer, StD R. Decker, U. Kiefer.<br />

Mit einem herzlichen Dankeschön an die<br />

gastgebende Schule für den angenehmen<br />

Rahmen und an die mithelfenden Kolleginnen<br />

und Kollegen ging die Veranstaltung<br />

zu Ende.<br />

Christina Böse-Pisch<br />

Regionalgruppe Karlsruhe<br />

Una settimana in Italia<br />

Die diesjährige Reise der <strong>BLV</strong>-Regionalgruppe<br />

Karlsruhe mit dem Vorsitzenden<br />

Klaus Melzer führte in den Osterferien<br />

zum Standort Mailand, um von dort bekannte,<br />

geschichtlich interessante Städte<br />

mit ihren kunsthistorischen Schätzen<br />

zu besuchen. Die Reise führte durch die<br />

Schweiz, über Luzern, durch den Gotthard-Tunnel<br />

und das Tessin nach Oberitalien.<br />

Im Mittelpunkt des ersten Besichtigungstages<br />

stand die zweitgrößte Stadt<br />

Italiens, Mailand, auf unserem Programm.<br />

Enrico, unser Reiseführer, führte<br />

uns in die Geschichte der Stadt ein und<br />

wir besichtigten gemeinsam den Friedhof<br />

Monumentale, das Castell, den Dom,<br />

die Einkaufspassage Vittorio Emanuelle<br />

und die Scala, das weltberühmte Opernhaus.<br />

Der zweite Tag galt der Stadt Parma in<br />

der Emilia Romagna. Hier war der Frühling<br />

schon etwas weiter und Forsythien<br />

und Magnolienbäume begrüßten uns mit<br />

ihren aufbrechenden Blüten. Kompetent<br />

führte uns Patrizia durch die Stadt mit<br />

den wichtigsten Stationen, wie der Palazzo<br />

del Covernatore mit dem beeindruckenden<br />

Theaterraum, dem Dom und das<br />

Baptisterium.<br />

Turin, die „FIAT-Stadt“, herrlich gelegen<br />

im Piemont am großen Fluss des Po, war<br />

unser Ziel am nächsten Tag. Nach einer<br />

Stadtrundfahrt folgte eine durch Elena<br />

und Elisa geführte Stadtbesichtigung zu<br />

den wichtigsten Kulturstätten von Turin.<br />

Wahrzeichen der Stadt ist die Mole Antonelliana,<br />

als Synagoge geplant, heute<br />

ist dort ein Filmmuseum untergebracht.<br />

Im Mittelpunkt stand die Cattedrale di<br />

Torino mit der „Sindone“, dem Turiner<br />

Grabtuch. Imposant der Palazzo reale<br />

und die großen Plätze der Stadt, wie Piazza<br />

Castello und Piazza San Carlo.<br />

Am letzten Tag fuhr die Gruppe nach<br />

Pavia, schön gelegen am Ticino mit der<br />

bekannten Brücke, der Ponte Coperto.<br />

Vor den Toren der Stadt besuchten wir<br />

mit Enrico die Kartäuserklause “Certosa<br />

di Pavia“, gestiftet von Gian Galeazzo<br />

Visconti. Im Mittelpunkt der Stadtbesichtigung<br />

stand die alte Universität, bis<br />

heute Sitz der Fakultäten der Geisteswissenschaft<br />

mit herrlichen Innenhöfen<br />

zum Verweilen.<br />

Sehr schnell vergingen diese erlebnisreichen<br />

Tage. Nicht zu kurz kamen die lukullischen<br />

Genüsse. Hervorzuheben das<br />

Abendessen mit Spezialitäten der Region<br />

im Castell’Arquato mit herrlichem<br />

Blick auf die Weinberge der Hügellandschaft<br />

und das mehrgängige Festmenü<br />

in Cislano, einem Landsitz südlich von<br />

Mailand. Zeit blieb auch für eigene Un-<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 63


Regionalgruppe Karlsruhe<br />

ternehmungen, wie das Flanieren durch<br />

die Einkaufspassagen und Parkanlagen<br />

der besuchten Städte, der Besuch von<br />

empfohlenen Museen, der Einkauf von<br />

landestypischen Spezialitäten oder<br />

einem Opernbesuch in der Scala. Bestens<br />

informiert wurde die Gruppe durch<br />

den bewährten Organisator dieser Fahrt,<br />

Erwin Ranger. Mit geschichtlichen Details,<br />

Erläuterungen von Zusammenhängen<br />

der deutschen und italienischen<br />

Vergangenheit beeindruckte er immer<br />

wieder seine Zuhörer. Auf der Heimfahrt<br />

dankte ihm die Gruppe für seine unermüdliche<br />

Arbeit mit den Vorbereitungen<br />

und der Durchführung dieser Reisen und<br />

freut sich schon auf neue Angebote, die<br />

allen interessierten <strong>BLV</strong>-Mitgliedern und<br />

Gästen offen stehen.<br />

Hildegard Brenneis<br />

Reisegruppe vor dem Mailänder Dom<br />

Foto: H. Gardain<br />

Regionalgruppe Ortenau<br />

Protest gegen die Sparbeschlüsse<br />

der Landesregierung<br />

Versammlung der Regionalgruppe Ortenau<br />

Am 13. März 2013 trafen sich über 40<br />

Personen in der Malerfachschule in Lahr<br />

zur ersten Regionalversammlung im Jahr<br />

2013. Die Malerfachschule ist eine, oft<br />

nur in Insiderkreisen bekannte bundesweite<br />

Einrichtung für grafisches Design,<br />

Leuchtreklamentechnik und Lackierungen<br />

aller Art. Es <strong>werden</strong> dort Meisterkurse<br />

durchgeführt und es ist ein Internat angeschlossen,<br />

in dem die Schülerinnen<br />

und Schüler in Blockunterrichtsphasen<br />

wohnen können. Noch vor Beginn der<br />

eigentlichen Versammlung erhielten wir<br />

einen kleinen Einblick in den Ablauf der<br />

Demonstration vom 05. März in Stuttgart,<br />

deren thematischer Schwerpunkt ein Protest<br />

gegen die jüngsten Sparbeschlüsse<br />

der Landesregierung war. Nach einer Begrüßung<br />

durch den Regionalgruppenvorsitzenden<br />

und den Schulleiter der Malerfachschule,<br />

Herrn OStD R. Dyck hielt Herr<br />

OStD H. Huber einen Vortrag, in dem er<br />

einzelne Schwerpunkte der Sparbeschlüsse,<br />

z.B. Tendenzen zum sogenannten „Einheitslehrer”<br />

u.a. Punkte einer kritischen<br />

Betrachtung unterzog.<br />

Desweiteren wurden die jüngsten Tarifabschlüsse<br />

für Angestellte im öffentlichen<br />

Dienst und deren Übertragbarkeit<br />

auf die Beamten vom Vorsitzenden des<br />

Bezirkspersonalrats Südbaden, Herrn<br />

Ottmar Wiedemer vorgestellt und breit<br />

diskutiert. Der Bezirksvorsitzende Südbaden<br />

Herr Kersten Schröder, richtete<br />

ebenfalls einige Worte an die Versammlung<br />

und rief dazu auf, die verständlichen<br />

Unmutsäußerungen der Kolleginnen und<br />

Kollegen in Aktionen mit breiter Öffentlichkeitswirkung<br />

zu äußern. Sodann fanden<br />

die Wahlen der Delegierten und deren<br />

64<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Regionalgruppe Ortenau<br />

Stellvertreter zur im Jahre 2014 stattfindenden<br />

Delegiertenversammlung des <strong>BLV</strong><br />

in Stuttgart statt. Letztlich wurden insgesamt<br />

zwölf Personen gewählt die die Regionalgruppe<br />

Ortenau in der Delegiertenversammlung<br />

repräsentieren sollen (neun<br />

Delegierte und drei Ersatzdelegierte).<br />

Nach einer kleinen Stärkung, die von den<br />

Kolleginnen und Kollegen der Malerfach-<br />

Schule organisiert und in ansprechender<br />

Weise dargeboten wurde, konnten wir<br />

uns im Rahmen einer Schulbesichtigung<br />

von den verschiedensten Meisterstücken<br />

der Schildergestaltung sowie einem intensiven<br />

Einblick in die Lackiertechnik<br />

von der Arbeitsweise der Malerfachschule<br />

überzeugen.<br />

Gerne haben die Kolleginnen und Kollegen<br />

in zwei Gruppen diese Gelegenheit<br />

der Information wahrgenommen. Die Versammlung<br />

schloss gegen 18 Uhr.<br />

Hubert Breyer<br />

Regionalgruppe Stuttgart<br />

Regionalversammlung in Stuttgart ganz im<br />

Zeichen der Spardiktate<br />

Berufliche <strong>Schulen</strong>, informierte über aktuelle<br />

Entwicklungen aus dem Kultusministerium.<br />

Sie begann mit dem Satz: „Ich<br />

habe für Sie leider keine guten Nachrichten.<br />

Die Einsparungen, die die Landesregierung<br />

bei uns Beamten durchführen<br />

wird, sind beträchtlich.“ Ihr Vortrag war<br />

trotz allem sehr informativ, und wir haben<br />

unseren Humor dabei nicht verloren.<br />

Nachfragen aus dem Publikum wurden<br />

fundiert beantwortet, nicht immer zur<br />

Zufriedenheit bei den Inhalten. Weitere<br />

Themen waren die Stellen- und Beförderungssituation,<br />

sowie die Aktion des LBV<br />

bzgl. der Nachweise zu Ausbildung- und<br />

Dienstzeiten, die in den Lehrerkollegien<br />

zu Verwirrung geführt hat.<br />

Am Montag, 26. November 2012, veranstaltete<br />

die Regionalgruppe Stuttgart<br />

ihre Regionalgruppenversammlung in den<br />

Räumlichkeiten der Robert-Mayer-Schule<br />

in Stuttgart.<br />

Herr Ulrich Leimser begrüßte erstmals in<br />

seiner neuen Funktion als Vorsitzender<br />

der Regionalgruppe die anwesenden Mitglieder.<br />

Herrn Leimser war es sehr wichtig, sich<br />

gebührend bei seinem Vorgänger, Herrn<br />

Manfred Härterich, zu bedanken. Herr<br />

Härterich war viele Jahre der Vorsitzende<br />

der Regionalgruppe Stuttgart und in der<br />

Arbeit für den Verband und im Besonderen<br />

für die Region Stuttgart sehr engagiert<br />

und immer auf dem neuesten Stand.<br />

Die Regionalgruppe wünschte ihm für die<br />

kommenden Jahre weiterhin viel Elan, Gesundheit<br />

und alles Gute.<br />

Weiterhin wurde Herr Heinz Scheible für<br />

50 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Leider<br />

war es vielen Jubilaren nicht möglich,<br />

an der Veranstaltung teilzunehmen. Bemerkenswert<br />

ist die Mitgliedschaft eines<br />

Jubilares mit 60 Jahren. Herzlichen Dank<br />

für die Treue zum Verband und die besten<br />

Wünsche für ihre Zukunft.<br />

Sophia Guter, die Vorsitzende des BPR<br />

Frau Guter betonte immer wieder die Wichtigkeit<br />

der Arbeit des <strong>BLV</strong> im Beruflichen<br />

Schulwesen, um dadurch die Lehrkräfte<br />

wieder mehr in den Fokus des Kultusministeriums<br />

und der Politik zu bringen.<br />

Die Arbeit des <strong>BLV</strong> ist deshalb sehr wichtig<br />

und sie ist es wert, unterstützt zu <strong>werden</strong>.<br />

Das Leitungsteam der Regionalgruppe<br />

Stuttgart erhofft sich für die Zukunft<br />

eine rege Teilnahme an den Sitzungen,<br />

um wichtige Informationen schnell und<br />

direkt an die Mitglieder weitergeben zu<br />

können. Deshalb war der Ausblick auf das<br />

kommende Jahr sehr wichtig, denn um die<br />

Arbeit des Vorstandes und der Gremien zu<br />

unterstützen bedarf, es der Rückmeldung<br />

von der Basis, nämlich von uns Mitgliedern.<br />

Im Sommer 2013 wird die Regionalgruppe<br />

wieder Delegierte wählen und<br />

Anträge an das Präsidium stellen. Teilen<br />

Sie uns Ihre Anliegen mit oder stellen Sie<br />

konkrete Anträge. Wir diskutieren gerne<br />

mit Ihnen und freuen uns darauf.<br />

Ulrich Leimser<br />

Heike Eisenhauer<br />

Andreas Lauster<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 65


Das besondere Thema<br />

Zusammenarbeit Uni Würzburg<br />

und Schülerzeitung<br />

Im Allerheiligsten der Elite-Universität<br />

Würzburg, im Senatssaal, empfing die<br />

Uni-Leitung unter Vizepräsidentin Prof.<br />

Sponholz die Spitze der Schülerzeitungsredaktion<br />

„Financial T(’a)ime“ (FT) (Kaufmännische<br />

Schule Tauberbischofsheim)<br />

zu einer Pressekonferenz. Die Idee einer<br />

Zusammenarbeit kam dem beratenden<br />

Lehrer Klaus Schenck bei den regelmäßigen<br />

Besuchen mit seinen Schülern an<br />

der Universitätsbibliothek. Er fand in der<br />

Koordinatorin des Projektes uni@school<br />

Kathrin Schaade nicht nur ein offenes Ohr,<br />

sondern ein tatkräftiges Gegenüber, das<br />

Schritt für Schritt den Weg durch die Uni-<br />

Instanzen anpackte, an dessen Ende dann<br />

der gemeinsame Tisch von Uni-Leitung<br />

und Schülerzeitung stand.<br />

Ziemlich aufgeregt und viel zu früh nahm<br />

die Redaktionsspitze mit Debora Eger<br />

(Chefredakteurin), Serpil Polat (stellvertretende<br />

Chefredakteurin), Redakteurin<br />

Anna Winkler, FT-Fotografin Stefanie Geiger<br />

und dem beratendem Lehrer Klaus<br />

Schenck in dem beeindruckenden Senatssaal<br />

der Universität Platz und bereitete<br />

alle Materialien für die Pressekonferenz<br />

vor. Die eher lockere Begrüßung der Uni-<br />

Leitung durch Vizepräsidentin Prof. Sponholz,<br />

dem persönlichen Referenten des<br />

Präsidenten Josef Wilhelm, dem Leiter<br />

der Studienberatung Hendrik Beierstettel,<br />

Koordinatorin Kathrin Schaade und dem<br />

Pressevertreter Gunnar Bartsch nahm viel<br />

von der Anspannung. Allen Uni-Vertretern<br />

wurde durch Redaktionsmitgliedern die<br />

neueste Printausgabe überreicht, dazu<br />

noch die Ausgabe zu „Forschung und<br />

Ethik“ (2008) und ein aktueller Presse-<br />

Spiegel. Wie ein roter Faden durchzogen<br />

Wertschätzung und Anerkennung für die<br />

Leistung junger Menschen die einstündige<br />

Pressekonferenz. Prof. Sponholz zeigte<br />

sich komplett überrascht, auf welch professionellem<br />

Niveau die FT-Printausgaben<br />

sich bewegten. Ihr Erstaunen wurde umso<br />

größer, als der beratende Lehrer die gesamte<br />

Palette der „Financial T(’a)ime“<br />

skizzierte von der Printausgabe, über die<br />

Homepage, die FT-Sendungen, die internationalen<br />

Verbindungen bis zur Deutsch-<br />

Homepage, sodass derzeit an Schultagen<br />

eine Userzahl um die 1.700 User erreicht<br />

wird, was täglich ungefähr dem Sechsfachen<br />

der Schülerzahl des gesamten Wirtschaftsgymnasiums<br />

Tauberbischofsheim<br />

entspricht.<br />

Aufgrund dieser Professionalität stellte<br />

Prof. Sponholz die naheliegende Frage<br />

nach dem Zeitaufwand, die sofort von<br />

Chefredakteurin Debora beantwortet wurde:<br />

„Nicht der Zeitaufwand ist groß, sondern<br />

unsere Leidenschaft!“ Der Zeitaufwand<br />

liege bei zwei bis drei Stunden pro<br />

Woche. Entscheidend seien die effizienten<br />

Organisationsstrukturen, die Spezialisierung<br />

der Redaktionsmitglieder und die<br />

Verlässlichkeit des Teams, dies verhindere,<br />

dass eine Seite überfordert werde.<br />

Auf die Frage, ob sich die FT-Redaktion in<br />

vorgegebenen Bahnen bewege oder auch<br />

Neues wage, für Afrika-Forscherin Prof.<br />

Sponholz bezeichnend, erklärte die stellvertretende<br />

Chefredakteurin Serpil als<br />

Computerspezialistin, wie ständig neue<br />

Wege nicht nur angedacht, sondern verwirklicht<br />

würden, zum Beispiel die Partnerschaft<br />

zu einer chinesischen Schule bei<br />

Hongkong und das Projekt einer „E-Mail-<br />

Partnerschaft“, um dadurch Fremdsprachen<br />

dank Muttersprachlern zu perfektionieren.<br />

Neue Medien würden in den Dienst<br />

internationaler Kontakte gestellt und diese<br />

dann in die FT-Homepage integriert.<br />

Die Zahl der Studienabbrecher zu reduzieren<br />

ist das klare Ziel der Universität Würzburg.<br />

Von Seiten der „Financial T(’a)ime“<br />

gibt es jetzt schon eine Uni-Serie, in der<br />

Studenten ihre Fächer vorstellen. Dieser<br />

Ansatz wird nun vertieft, indem Schüler<br />

für die Tandem-Tage interessiert <strong>werden</strong>,<br />

bei denen sie in ihrem gewählten Fach einen<br />

Studenten einen Tag bei seinem Uni-<br />

Alltag begleiten und danach auf der FT-<br />

Homepage darüber berichten. Aufgrund<br />

der hohen Userzahlen fast ausschließlich<br />

durch Oberstufenschüler aus Süddeutschland<br />

wird die „Financial T(’a)ime“ zum<br />

idealen Multiplikator dieser Tandem-Idee<br />

und gibt durch zahlreiche Artikel einen<br />

realistischen Einblick in den universitären<br />

Alltag, gespiegelt aus der Perspektive von<br />

Studenten und Schülern.<br />

Redakteurin Anna stellte in ihrem kurzen<br />

Statement die erfahrene Wertschätzung<br />

durch die Uni-Leitung ins Zentrum: „Ihr<br />

Lob, Ihre Anerkennung tun uns sehr gut,<br />

wir sind es von unserer eigenen Schule<br />

nicht gewöhnt!“ Diese Ehrlichkeit nahm<br />

Vizepräsidentin Prof. Sponholz auf und<br />

ermutigte nochmals die jungen Menschen<br />

zu diesem großartigen Engagement, das<br />

sie bis zu dieser Pressekonferenz geführt<br />

habe. Die Aussage der jungen Redakteurin<br />

bildete den Abschluss der Pressekonferenz.<br />

Klaus Schenck, FT<br />

Links:<br />

FT-Homepage:<br />

www.schuelerzeitung-tbb.de<br />

FT-Sendungen:<br />

www.youtube.com/user/financialtaime<br />

Deutsch-Homepage:<br />

www.KlausSchenck.de<br />

Pressekonferenz im Senatssaal der Universität Würzburg, von links nach rechts: Vizepräsidentin Prof. Sponholz, persönlicher Referent des Präsidenten<br />

Josef Wilhelm, Leiter der Studienberatung Hendrik Beierstettel, Koordinatorin Kathrin Schaade und rechts die Spitze der Redaktion<br />

„Financial T(’a)ime“<br />

Foto: FT-Fotografin Stefanie Geiger<br />

66<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Reisen<br />

Bildungs- und Erlebnis-Rundreise in Thailand<br />

- ein Reisetipp!<br />

Vom 28. Februar bis 14. März 2013 führte<br />

der Berufsschullehrerverband (<strong>BLV</strong>) Regionalgruppe<br />

Stuttgart unter dem bewährten<br />

Organisationstalent Erwin Ranger<br />

eine Reise in ein Land an, welches<br />

am Schnittpunkt von heterogenen Kulturen<br />

Indiens und Chinas liegt. Die Thais<br />

stammen ursprünglich aus Südchina,<br />

sind aber in Religion und Kultur vom<br />

indischen Subkontinent beeinflusst.<br />

Wir befinden uns im Jahr 2556 thailändischer<br />

Zeitrechnung!<br />

Schon bei der Ankunft in Bangkok fühlt<br />

sich der Reisende in ein Land des Lächelns<br />

versetzt. Es ist eine besondere<br />

Art, zwischenmenschliche Beziehungen<br />

auszudrücken. Zuallererst lernt unsere<br />

Reisegruppe die alltägliche Grußform<br />

Wai, die Handflächen zusammengelegt<br />

vor der Brust gehalten. Je nach Rang des<br />

Gegenübers wird die Handhaltung höher<br />

angebracht.<br />

Übernatürliche Kräfte sind für die Thais<br />

allgegenwärtig und bestimmen den Lebensrhythmus.<br />

Vor unserem Hotel in<br />

Bangkok gibt es einen markanten Altarplatz<br />

mit Buddhafigur, Blumenkränzen,<br />

Räucherstäbchen, Getränken (mit Röhrchen)<br />

und auch Esswaren davor.<br />

Rollschuhen. Traditionelle Thai-Tänze<br />

auf der Bühne direkt zwischen den Ess-<br />

Bereichen sowie ein an einer Seilbahn<br />

fliegender kostümierter Kellner mit<br />

einem Feuertopf lassen unsere Hälse<br />

länger <strong>werden</strong>.<br />

Am zweiten Tag (Freitag) unseres Aufenthalts<br />

in Bangkok besuchen wir das<br />

alte Bangkok, das sich um den Palast<br />

entwickelte, von Kanälen (Klongs)<br />

durchzogen. An den Ufern des Menam<br />

erhebt sich eine Stadt von Tempeln und<br />

Palästen in verschwenderischer Pracht,<br />

eigentümlich geschwungene Dächer und<br />

Riesenstatuen. Wat Phra Keo, der Königstempel<br />

beherbergt den sogenannten<br />

Emerald Buddha. Das smaragdfarbene<br />

Buddhabildnis sitzt auf einem elf Meter<br />

hohen Altar und gilt als das größte Heiligtum.<br />

Im früheren Kloster Wat Po ist in einem<br />

eigenen Gebäude der Liegende Buddha<br />

mit einer Länge von 45 m und 12 m Höhe<br />

untergebracht. Seine Fußsohlen sind<br />

mit quadratisch angeordneten Perlmutteinlagen<br />

versehen. Zahllose Menschen<br />

strömen an diesen Ort, kaufen ein Schälchen<br />

mit Münzen und werfen die Münzen<br />

einzeln in Reihen angeordnete Behälter,<br />

die unentwegt ein rhythmisches Klingen<br />

erzeugen. Am Nachmittag folgt eine<br />

Bootsfahrt und anschließend auf einer<br />

Reisbarke eine Verkostung mit einem<br />

reichen Angebot an frischen Früchten<br />

(Bananen, Papaya, Ananas, Mango, Wassermelone,<br />

Litschi u.a.).<br />

eingerichtet! Auf der Speisekarte stehen<br />

typisch deutsche Gerichte! Jeder trifft<br />

seine eigene Wahl. Bier gibt es an diesem<br />

Abend nicht, weil am nächsten Tag<br />

Bürgermeisterwahl ist.<br />

Am Sonntagmorgen, 3. März, brechen<br />

wir auf zur Fahrt nach Ayutthaya, ehemalige<br />

glanzvolle Hauptstadt Siams,<br />

welche 1767 durch die Birmanen total<br />

zerstört wurde. UNESCO - Weltkulturerbe<br />

seit 1991! Dann lockt die Fahrt zum<br />

Wallfahrtsheiligtum Wat Phra Buddha<br />

Baht (Fußabdruck Buddhas) und zur<br />

Affenstadt Lopburi, wo zahllose Affen<br />

das Areal eines hinduistischen Tempels<br />

bevölkern und auch in der Stadt<br />

als Fassadenkletterer ihren Unfug treiben.<br />

Übernachtung im Hotel Topland in<br />

Phitsanulok.<br />

Am nächsten Morgen, Montag, 4. März,<br />

eine Überraschung: Es regnet in Strömen!<br />

Der Besuch des Pilgerzentrums Wat<br />

Mahathat fällt deshalb „ins Wasser”. Da<br />

wir im Bus im Trockenen sitzen und nach<br />

und nach die Regenwolken verschwinden,<br />

konzentrieren wir uns auf die Landschaften<br />

neben der Autostraße. Überall<br />

vor den Wohnhäusern sogenannte<br />

„Geisterhäuschen” zur Abwehr der bösen<br />

Geister.<br />

Am Nachmittag unserer Ankunft (Donnerstag)<br />

im 30 - 35 Grad Celsius warmen<br />

Bangkok fahren wir zum größten Freilichtmuseum<br />

der Welt - Ancient City - in<br />

der Nähe der Hauptstadt Thailands. An<br />

diesem Ort sind die wichtigsten Kulturschätze<br />

Thailands im kleineren Maßstab<br />

geographisch und originalgetreu angeordnet.<br />

So erahnen wir die Fülle der Sehenswürdigkeiten<br />

der kommenden Tage.<br />

Am Abend betreten wir das zweitgrößte<br />

Restaurant der Welt: Royal Dragon. Kellner<br />

servieren den Gästen Speisen auf<br />

Am Samstagvormittag fahren wir mit unserem<br />

Reisebus zum open air market im<br />

Norden der Stadt:<br />

Alles Erdenkliche ist dort zu finden: Bücher,<br />

Textilien, Antiquitäten, Nahrungsmittel,<br />

Pflanzen und Tiere!<br />

Danach bleibt Zeit für eigene Entdeckungen.<br />

Wir lassen uns in einem der<br />

zahllosen Massagesalons die Füße massieren,<br />

eine Stunde mit Fußbad, erfrischend<br />

und wohltuend.<br />

Um 18 Uhr besuchen wir per Taxi das German<br />

Restaurant „Bei Otto”, als Schwarzwaldstube<br />

mit Hirschgeweih an der Wand<br />

Auf einem Erdnussfeld sind Erntehelfer<br />

zu sehen. Der Bus macht Halt und unser<br />

Guide Mo führt uns auf den Acker: Die<br />

Erdnüsse <strong>werden</strong> wie unsere Kartoffeln<br />

geerntet. Mit freundlichen Gesten suchen<br />

wir Kontakt zu den Bauern. Fotos<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 67


Reisen<br />

<strong>werden</strong> gemacht. Zuletzt überreicht uns<br />

ein Arbeiter eine Plastiktüte voll mit frischen<br />

Erdnüssen, welche im Rohzustand<br />

rotweiß gesprenkelt sind.<br />

Wir fahren weiter, vorbei an Teakwäldern,<br />

Tabak- und Reisfeldern. Guide Mo erklärt<br />

uns, dass der Reis im Norden wertvoller<br />

ist. Thailand ist der größte Reislieferant<br />

der Welt. Etwa zwei Drittel der Thailänder<br />

arbeiten in der Landwirtschaft. Wir<br />

besichtigen Ananasfelder, bestaunen die<br />

Bambusbäume, die hier prächtig gedeihen.<br />

Am Phayao-Stausee machen wir Mittagspause.<br />

Im Restaurant treffen wir<br />

auf eine deutsche Reisegruppe aus dem<br />

Raum Nürnberg.<br />

Gegenüber dem Stausee findet ein Volksfest<br />

statt. Es wird ausgelassen getanzt<br />

zu den rhythmischen Klängen einer Musikkapelle.<br />

Am Rande des Platzes reihen<br />

sich Marktstände auf.<br />

Unser nächstes Ziel ist Chiang Rai,<br />

Hauptstadt von Thailands nördlichster<br />

Provinz. Hier übernachten wir.<br />

Am Dienstag, 5. März, machen wir einen<br />

Besuch in einem Dorf der Akha,<br />

einem Bergstamm. Wir fahren mit Jeeps<br />

in abenteuerlicher Fahrt die Bergwege<br />

hoch, vorbei an arbeitenden Waldarbeitern.<br />

Kinder, die ihren ersten Ferientag<br />

genießen, umzingeln uns. Frauen bieten<br />

an einfachen Verkaufsständen ihre<br />

selbst gefertigten Produkte an. Wir staunen<br />

über ihre Fingerfertigkeit.<br />

Die Holzhäuser am Berg sind einfach und<br />

sehr zweckmäßig gebaut.<br />

Ganz oben sehe ich eine Satellitenschüssel.<br />

Auch hier hat die Moderne Einzug<br />

gehalten. Herr Ranger fragt nach dem<br />

deutschen Aussteiger aus Freudenstadt.<br />

Er wohnt nicht mehr hier. Unser Mittagessen<br />

nehmen wir in einem überdachten<br />

Touristenrestaurant direkt an der<br />

Grenzstraße zu Myanmar (Birma) ein.<br />

Der Mekongfluss und sein Nebenfluss<br />

Sai bilden im Länderdreieck die Grenze<br />

zwischen Laos, Myanmar (Birma) und<br />

Thailand. Auf dem Mekong machen wir<br />

eine Flussfahrt hinüber nach Laos: Don<br />

Sao. Mit einem Schnellvisa, das unser<br />

Guide Mo erwirbt, dürfen wir das Gebiet<br />

betreten und Einkäufe tätigen.<br />

Ein Gruppenfoto bestätigt, dass wir bis<br />

zu diesem Punkt gereist sind.<br />

Über einen Gebirgspass fahren wir zum<br />

nördlichsten Punkt Thailands, zur Grenzstadt<br />

zu Birma Mae Sai. Auf der Grenzbrücke<br />

wechselt der Linksverkehr zum<br />

Rechtsverkehr auf Myanmar (Birma).<br />

Rote Erdbeeren, große Trauben, Mandarinen<br />

und süßer Wein <strong>werden</strong> neben der<br />

Grenzbrücke angeboten.<br />

Wir kehren zurück zum Hotel in Chiang<br />

Rai.<br />

Am Mittwoch, 6. März, warten wir schon<br />

ganz früh auf die Öffnung der neuzeitlichen<br />

Tempelanlage Wat Ronkung,<br />

auch Schneetempel oder White Temple<br />

genannt. Der noch lebende Künstler<br />

Ajarn Chalermchai Kosipipat hatte sich<br />

vorgenommen, den schönsten Tempel<br />

in der Welt zu bauen und damit auch die<br />

moderne Thai Buddhist Kunst zu zeigen.<br />

Es ist ein besonderes Erlebnis, in diesem<br />

Park mit den weißen Gebäuden mit<br />

Spiegelmosaiken zu spazieren. Dabei ist<br />

diese Anlage noch lange nicht fertig gestellt.<br />

Im Tempelraum wird gerade eine<br />

Wand bemalt: Futuristische Szenen.<br />

Nach der Weiterfahrt entdecken wir auf<br />

dem Schulhof eine Morgenzeremonie<br />

mit Schulkindern. Wir betreten das umzäunte<br />

Schulareal und beobachten den<br />

Morgenappell. Wir wechseln freundliche<br />

Worte mit einer Lehrerin und danach<br />

nehmen wir ein Fußbad in heißen Quellen<br />

nicht weit von Chiang Mai. Verkaufsstände<br />

bieten einheimische Produkte an,<br />

u. a. Honig in Flaschen, oder in heißen<br />

Quellen gekochte Wachteleier.<br />

An diesem Tag besuchen wir auch Produktionsstätten<br />

von Sonnenschirmen,<br />

Seidenwebartikel und Perlen- sowie<br />

Edelsteinschmuck. In Chiang Mai (Rose<br />

des Nordens) angekommen, <strong>werden</strong> wir<br />

abends mit Polizeieskorte im Tuktuk (wie<br />

VIPs) zum Galaessen mit Folkloretänzen<br />

in ein thailändisches Restaurant hinund<br />

zurückgeleitet.<br />

Donnerstag, 7. März, 16 km nördlich von<br />

Chiang Mai entfernt, besuchen wir ein<br />

Elefanten-Camp. Elefanten beginnen<br />

im Alter von fünf Jahren mit der Ausbildung.<br />

Es besteht Schulpflicht! Gleich<br />

nach Ankunft auf dem Camp <strong>werden</strong> wir<br />

von einer Anhöhe aus auf gesattelte Elefanten<br />

im Zweierpack gesetzt und schon<br />

trabt der Dickhäuter mit dem Elefantenführer<br />

auf dem Kopf zum Fluss hinunter,<br />

durch das kniehohe Wasser zum anderen<br />

steilen Ufer hoch hinauf, immer wieder<br />

mit Bananen-Rationen zur Belohnung<br />

versorgt.<br />

Dann wechseln wir auf Ochsengespanne<br />

um, welche uns wieder zur Ausgangslage<br />

kutschieren. Ein Bild wie vor hundert<br />

Jahren!<br />

Jetzt hat die Elefantenschule ihren Unterricht<br />

begonnen und wir beobachten<br />

die kleinen und großen Tierschüler beim<br />

Unterricht im Sport (Fußball), beim Malen<br />

(mit Pinsel und Wasserfarben), in der<br />

Musik -AG (Mundharmonika).<br />

Die anschließende Floßfahrt auf dem<br />

Wildbach vermittelt Ruhe. Mit Stöcken<br />

dirigieren zwei junge Burschen von den<br />

Bergstämmen die Bambusflöße durch<br />

das Wasser auf dem Moetoeng River.<br />

68<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Reisen<br />

Nach kurzer Busfahrt machen wir noch<br />

einen Halt und besuchen die Langhalsfrauen<br />

in ihrem Reservat. Sie bieten u.<br />

a. selbst gewebte Schaltücher an. Man<br />

kann ihnen bei der Arbeit mit dem mobilen<br />

Webgestell zuschauen.<br />

Die Mittagspause machen wir in einer<br />

blütenreichen Umgebung, einer Orchideenfarm<br />

mit Aufzuchtstation. In diesem<br />

Klima gedeihen wunderschöne Blütenträume!<br />

Eine kurvige Bergstrecke führt zu dem<br />

zwölf Kilometer von Chiang Mai gelegenen<br />

Tempelberg Wat Prathat Doi<br />

Suthep. Eine von Schlangen gesäumte<br />

Treppe mit fast 300 Stufen führt zum<br />

vergoldeten Zentrum hinauf. Für weniger<br />

Sportliche gibt es eine kurze Seilbahn.<br />

Der 20 m hohe Chedi (Tempelturm), reich<br />

geschmückte überdachte Altäre, in den<br />

Galeriegängen zahlreiche Buddhastatuen,<br />

Wandmalereien aus dem Leben<br />

Buddha´s. Wir kommen aus dem Staunen<br />

nicht heraus!<br />

Beim Abendessen im Übernachtungshotel<br />

Hotel Empress erleben wir einen<br />

deutsch- sprechenden Thai-Kellner. Er<br />

sorgt für einige nette Überraschungen.<br />

Am Freitag, 8. März, verlassen wir Chiang<br />

Mai und machen einen Zwischenstopp<br />

in Lamphun zur Besichtigung des Wat<br />

Phrathat Haripunchai mit Mönchsschule<br />

und vergoldetem Tempelturm.<br />

Auf dem Weg nach Sukhothai sind hohe<br />

Kamine von Keramikfabriken zu sehen.<br />

Keramikerzeugnisse <strong>werden</strong> auch nach<br />

Deutschland verkauft, erzählt Mo, unser<br />

Thai-Guide.<br />

Dann erkunden wir per Fahrrad in der<br />

12 km westlich von Sukhothai gelegenen<br />

großen Ruinenstadt Zeugnisse<br />

vergangener Pracht. Einst war hier das<br />

erste Königreich Thailands. Unter König<br />

Ramkamhaeng dem Großen (1275 bis<br />

1317) erlebte die Stadt ihre Blütezeit.<br />

Das thailändische Alphabet stammt aus<br />

dieser Zeit.<br />

UNESCO-Kulturerbe seit 1991. Samstag,<br />

9. März, von Sukkothai fahren wir weiter<br />

nach Kanchanaburi, vorbei an Soldatenfriedhöfen,<br />

wo über 6000 Gefangene des<br />

2. Weltkrieges bestattet sind, die beim<br />

Bau der Brücke am Kwai umkamen.<br />

Wir überqueren die (nachgebaute) Brücke<br />

zu Fuß neben den Bahngleisen.<br />

Später fahren wir mit der historischen<br />

Eisenbahn von Wang Pho über das Holzviadukt<br />

nach Thai Ken.<br />

Die Hoteladresse „River Kwai Resotel”<br />

lässt erahnen, dass wir irgendwo in der<br />

Nähe des River Kwai nächtigen <strong>werden</strong>.<br />

Zu unserer Überraschung müssen wir zuerst<br />

mit einem Boot flussaufwärts fahren,<br />

um zum Resort zu gelangen.<br />

Es ist schon Abend und wir sind müde.<br />

Aber die Dschungeldorf-Anlage auf der<br />

anderen Flussseite mit palmbedeckten<br />

Häuschen und Urwald stimmt uns wieder<br />

munter. Auch hier ist das Büfettessen<br />

vielseitig und lecker angerichtet.<br />

Das einheimische Singha-Beer fehlt hier<br />

auch nicht!<br />

Sonntag, 10. März. Nach einem reich gedeckten<br />

Frühstückstisch sind wir wieder<br />

bereit, mit unserem Gepäck per Motorboot<br />

um 7 Uhr einige Kilometer weiter<br />

an das andere Flussufer zu gelangen, wo<br />

der Bus auf uns wartet.<br />

Unser nächstes Ziel ist der Floating Market.<br />

Wir steigen in Kähne mit Motor und<br />

sausen durch das braune Kanalwasser<br />

zur Marktstelle. Dort sind noch ein paar<br />

schwimmende Verkaufsboote zu sehen.<br />

Es ist Sonntag. Vielleicht ist auf dem<br />

Wasser deswegen nicht so viel los. In<br />

einem Marktgebäude versorgen wir uns<br />

mit verschiedenen Gewürzen.<br />

Unser Bus bringt uns zu einer Demo-<br />

Schau: die vielseitige Verwendung der<br />

Kokospalme – von der Blüten-Zuckergewinnung<br />

bis zur Holzverarbeitung. Großartig,<br />

genial!<br />

Zügig fährt unser freundlicher Busfahrer<br />

weiter Richtung Ostküste. Wir nehmen<br />

das Mittagessen ein in Petchaburi.<br />

Dort verabschieden wir uns von Busfahrer,<br />

seinem jugendlichen Helfer und von<br />

Mo, unserem thailändischen Guide, der<br />

auf der ganzen Rundreise uns mit seiner<br />

fröhlichen Art unterhielt und mit Kostproben<br />

verschiedenster Art versorgte.<br />

In Hua Hin, der als ältester Badeort Thailands<br />

gilt, lassen wir es uns im Hilton<br />

Hua Hin Resort und Spa Hotel gut gehen.<br />

Es liegt direkt am Golf von Siam an<br />

der felsigen Landzunge und hat einen<br />

sehr schönen Swimmingpool. Jeder kann<br />

die Zeit verbringen, wie es ihm beliebt.<br />

Abends trifft sich die Gruppe zum gemeinsamen<br />

Abendessen und zum Austausch.<br />

Am letzten Abend vor unserer Abreise<br />

findet unser Abendessen im „White Lotus”<br />

im 17. Stockwerk des Hotels statt.<br />

Mit einer Ehrung unseres stets mit Höhepunkten<br />

bedachten Reiseleiters Erwin<br />

Ranger bedanken wir uns bei ihm, verbunden<br />

mit dem Wunsch, dass er noch<br />

viele andere Mitreisende bereichern<br />

möge!<br />

Danke für die gelungene Horizonterweiterung,<br />

Erwin Ranger!<br />

Ursula Graf<br />

Die Welt ist wie ein großes Buch.<br />

Wer immer zu Hause bleibt, hat darin nur eine Seite gelesen.<br />

Chinesisches Sprichwort<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 69


Reiseangebote<br />

Polenkulturreise: Warschau, Danzig, Königsberg ...<br />

Polen: Flagge<br />

Warschau: Kulturpalast<br />

Warschau: Joh. Kathetrale<br />

Wallfahrtsort: Heilig Linde<br />

Masuren<br />

Marienburg<br />

Einladung zu einer Polen- Kulturreise nach Warschau, Danzig, Masuren und Königsberg in<br />

Ostpreußen ( Russland) ein.<br />

Termin: Mi,21. bis Fr, 30. August 2013<br />

Polnische Hauptstadt Warschau, Danzig, Königsberg und die Masuren sowie kulinarische Köstlichkeiten<br />

sind Höhepunkte unserer Kulturreise.<br />

Mi,21.08.2013 Warschau<br />

Besichtigungen<br />

Chopin Konzert<br />

Do, 22.08.2013 Warschau<br />

Stadtrundfahrt und Begehung der Altstadt. ..<br />

Zur freien Verfügung in Warschau<br />

Fr, 23.08.2013 Sensburg, Masuren<br />

Fahrt von Warschau nach Sensburg<br />

Besichtigungen in Masuren<br />

Sa, 24.08.2013 Sensburg, Nördliche Masuren<br />

Tagesausflug: Kirche in Heilige Linde,<br />

Lötzen, Wolfsschanze ...<br />

So, 25.08.2013 Sensburg, Nördliche Masuren<br />

Schiffsfahrt von Nikolaiken nach Niedersee,<br />

Fischessen an Bord eines Schiffes.<br />

Fahrt über die Johannisburger Heide nach Kruttinen,<br />

Besuch im Geburtshaus von Ernst Wiechert in Kleinort.<br />

Mo, 26.08.2013 Königsberg<br />

Fahrt von Sensburg nach Königsberg.<br />

Königsberg und die Kurische Nehrung mit Palmnicken.<br />

Di, 27.08.2013 Königsberg<br />

Umland von Königsberg<br />

Mi, 28.08.2013 Danzig<br />

Besichtigungen in Danzig<br />

Do, 29.08.2013 Danzig<br />

Besichtigungen in Danzig, Freie Verfügungszeit ...<br />

Fr, 30.08.2013 Danzig, Warschau<br />

Fahrt von Danzig nach Warschau<br />

Heimflug<br />

Der Reisepreis von 879 Euro/ P (EZ- Zuschlag 220 Euro) beinhaltet:<br />

Königsberg: Königstor<br />

Königsberger Dom<br />

Danzig: Langer Markt<br />

Reise ab / an Warschau Führung: Marienburg Masuren-Schifffahrt<br />

Busfahrt*** Polen, Russl. Eintritt Marienburg 8 x Menüabendessen<br />

2 Ü / F Warschau Besichtigungen: Warschau 1 x Pommernmenü<br />

3 Ü / F Sensburg Führungen: in Masuren Fischessen<br />

2 Ü / F Königsberg Führung: Danzig Pommernabend (Musik)<br />

2 Ü / F Danzig Besichtigungen: Backsteingotik Chopin Konzert<br />

Polen (Pommern) Besichtigungsfahrt: Ermland Masurenfahrt<br />

Russland (Ostpreußen) Besichtigung der Wolfsschanze Reiseunterlagen<br />

Polen (Masuren) Besichtigung: Kirche in Heilige Linde Gebühren<br />

Auf Wunsch kann ein Flug von Stuttgart nach Warschau gebucht <strong>werden</strong>.<br />

Anmeldung: Uwe Leimser JFC- Stuttgart 07 11 / 21 660 030<br />

Edward- E. Jaffke KSS- Stuttgart 07 11 / 13 549-746<br />

Organisation: Erwin Ranger p: 0 71 43 / 73 08<br />

Überweisung: KSK-Essl., BLZ 611 500 20, Kto. 309 811, Edward-E. Jaffke<br />

70<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


In Memoriam<br />

In Memoriam<br />

Willy Jung<br />

Technischer Oberlehrer a. D.<br />

08.04.1938 - 11.03.2013<br />

Berufliche <strong>Schulen</strong> Kehl<br />

Roland Rösch<br />

Oberstudienrat a. D.<br />

17.06.1939 – 16.03.2012<br />

Berufliche <strong>Schulen</strong> Bretten<br />

Hans-Joachim Neubauer<br />

Technischer Oberlehrer a. D.<br />

22.10.1936 – 12.05.2012<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule Mühlacker<br />

Hans Köstel<br />

Studienprofessor a. D.<br />

20.03.1926 – 01.02.2012<br />

Carl-Benz-Schule Mannheim<br />

Werner Hornung<br />

Technischer Oberlehrer a. D.<br />

31.05.1930 – 06.06.2012<br />

Werner-Siemens-Schule Stuttgart<br />

Adolf Joos<br />

Oberstudiendirektor a. D.<br />

18.12.1928 – 11.09.2012<br />

Eduard-Breuninger-Schule Backnang<br />

Hans-Helmut Kuntz<br />

Studienrat a. D.<br />

24.06.1959 – 07.11.2012<br />

Walther-Groz-Schule Albstadt<br />

Friedemann Acker<br />

Studienrat<br />

31.03.1958 – 13.12.2012<br />

Heinrich-Hübsch-Schule Karlsruhe<br />

Peter Lux<br />

Oberstudiendirektor a. D.<br />

27.12.1925 – 20.12.2012<br />

Kaufmännische Schule Geislingen<br />

Friedrich Dürr<br />

Oberstudiendirektor a. D.<br />

18.01.1920 – 18.01.2013<br />

Carl-Hofer-Schule Karlsruhe<br />

Edgar Haberkorn<br />

Studiendirektor a. D.<br />

17.03.1935 – 09.02.2013<br />

Gewerbliche Schule Bad Mergentheim<br />

Armin Bönninger<br />

Technischer Oberlehrer a. D.<br />

10.09.1934 – 10.02.2013<br />

Justus-von-Liebig-Schule Mannheim<br />

Kurt Stumpe<br />

Studienrat a. D.<br />

03.04.1927 – 11.02.2013<br />

Hans-Thoma-Schule Titisee-Neustadt<br />

Max Schleif<br />

Oberstudienrat a. D.<br />

26.02.1935- 15.02.2013<br />

Josef-Durler-Schule Rastatt<br />

Rolf Böhm<br />

Technischer Oberlehrer a. D.<br />

02.10.1940 – 23.02.2013<br />

Carl-Bosch-Schule Heidelberg<br />

Gina Groen<br />

Technische Oberlehrerin<br />

20.03.1957 – 12.03.2013<br />

Ehrhart-Schott-Schule Schwetzingen<br />

Maximilian Neumeier<br />

Professor a. D.<br />

06.09.1929 – 17.12.2012<br />

Staatliches Seminar für Didaktik und<br />

Lehrerbildung Weingarten<br />

Wir <strong>werden</strong> ihnen ein ehrendes<br />

Andenken bewahren.<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013 71


<strong>BLV</strong>-Infobrett: Termine von Mai 2013 bis August 2013<br />

Landesbezirksveranstaltung<br />

für Pensionäre in Nordbaden<br />

Die, 28.05.2013, 10:00 - 15:30 Uhr<br />

Mannheim: Besichtigung Barockschloss,<br />

Schloss- und Jesuitenkirche<br />

Gemütliches Beisammensein bei<br />

Mittagessen, Kaffee und Kuchen<br />

Anmeldung bis 24.05.2013 beim<br />

Vorsitzenden: Günther Prokopy, Danziger<br />

Str. 2, 76307 Karlsbad,<br />

Tel. 07202/ 5478<br />

Stellvertreter: Karlheinz Spitz,<br />

Weiherbergstr. 26, 76646 Bruchsal,<br />

Tel. 07251/ 1491<br />

Nächster Redaktionsschluss für das<br />

<strong>BLV</strong>-Magazin 03-2013:<br />

10.06.2013<br />

Bitte sende sie ihre Artikel und<br />

Bilder jeweils als separate Dateien<br />

an: redaktion@blv-bw.de<br />

Landesbezirksveranstaltung<br />

für Pensionäre in Südbaden<br />

Do., 4.7.2013, 10:00 - 16:30 Uhr<br />

Emmendingen:<br />

Stadtführung und interaktiver Vortrag:<br />

Alzheimer, Demenz - was tun?<br />

HOTLINE-Angebot - Telefonservice<br />

für Kolleginnen und Kollegen des<br />

Landesbezirks Nordbaden<br />

Anmeldung bis 15.6.2013:<br />

Dr. Christina Weis (c.weis@blv-bw.de),<br />

(Ritterstr. 6 c, 77948 Friesenheim).<br />

Wann: Di., 09.07.2013<br />

von: 17:00 - 19:00 Uhr<br />

Rufen Sie an: Tel. 0711 489837-21<br />

oder Tel. 0711 489837-28<br />

Veranstalter: <strong>BLV</strong>-Gruppe Nordbaden<br />

Auf diesem Info-Brett können<br />

auch Sie Ihre Veranstaltungen<br />

veröffentlichen lassen.<br />

Bitte senden Sie eine E-Mail mit<br />

Terminangabe an<br />

redaktion@blv-bw.de<br />

Einladung für Kolleginnen und<br />

Kollegen im Ruhestand des<br />

Landesbezirks Südwürttemberg -<br />

Freilichtbühne Altusried -<br />

Don Quijote -<br />

So. 18.08.2013<br />

von: 13:00 Uhr Festzug;<br />

14:00 Uhr Aufführungsbeginn<br />

Ort: Festspiel-Gelände,<br />

Eingangstor zur Freilichtbühne<br />

Veranstalter: <strong>BLV</strong>-Pensionärs-Team<br />

Südwürttemberg<br />

72<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Geschäftsführender Vorstand<br />

Vorsitzende<br />

Margarete Schaefer<br />

Stellvertreter<br />

Gerd Baumer<br />

Herbert Huber<br />

Vorsitzende des<br />

Landesbezirks Nordwürttemberg<br />

Sophia Guter<br />

Vorsitzende des<br />

Landesbezirks Nordbaden<br />

Marina Ostertag-Smith<br />

Vorsitzender des<br />

Landesbezirks Südbaden<br />

Kersten Schröder<br />

Vorsitzender des<br />

Landesbezirks Südwürttemberg<br />

Clemens Hartelt<br />

Finanzen<br />

Erich Herrling<br />

Referat Hauswirtschaft, Pflege,<br />

Sozialpädagogik, Landwirtschaft<br />

Bernhard Arnold<br />

Referat Kaufmännische Bildung<br />

Kerstin Hollwedel<br />

Referat Technik und Gewerbe<br />

Renate Granacher-Buroh<br />

Referat Allgemeinbildung<br />

Swantje Göschel<br />

Referat Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz<br />

Rainer Messner<br />

Referat Dienstrecht<br />

Helmut Kleinböck<br />

Referat Gleichstellung<br />

Christa Holoch<br />

Referat Jugendliche in<br />

beruflicher Vorbereitung<br />

Gerd Weinmann<br />

Referat Junglehrer<br />

Christine Hammer<br />

Referat Lehrkräfte i.A. (Arbeitnehmer/innen)<br />

Ottmar Wiedemer<br />

Referat Mitgliederbetreuung<br />

Edeltraud Smolka<br />

Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />

Friedrich Graser<br />

Referat Pensionäre<br />

N. N.<br />

Referat Personalvertretung<br />

Iris Fröhlich<br />

Referat Redaktion<br />

Michael Schmidt<br />

Referat Technische Lehrkräfte<br />

Marie-Luise Jakob<br />

Geschäftsführer<br />

Gerhard Fechner<br />

Für Ihre Fragen stehen wir Ihnen<br />

jederzeit gerne zur Verfügung:<br />

<strong>BLV</strong>-Zentrale: 0711 / 489837-0<br />

Telefax: 0711 / 489837-19<br />

Impressum<br />

Verband der Lehrerinnen und Lehrer<br />

an beruflichen <strong>Schulen</strong> in<br />

Baden-Württemberg e. V.<br />

Abonnenten-Service: Geschäftsstelle<br />

Schwabstraße 59<br />

70197 Stuttgart<br />

Telefon 0711 489837-0<br />

Telefax 0711 489837-19<br />

www.blv-bw.de<br />

gs@blv-bw.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

A.V.I. Allgemeine Verlags- und<br />

Informationsgesellschaft mbH<br />

Am Ortfelde 100<br />

30916 Isernhagen<br />

Tel.: 05 11 / 77 95 38-0<br />

Fax: 05 11 / 77 95 38-10<br />

info@avi-fachmedienservice.de<br />

Redaktion: redaktion@blv-bw.de<br />

Michael Schmidt (Redaktionsleitung),<br />

Swantje Göschel, Adelinde Sailer,<br />

Heike Worgall<br />

Layout und Druck:<br />

KAROLUS Media GmbH<br />

Württemberger Straße 118<br />

76646 Bruchsal<br />

Telefon 0 72 51 / 23 55<br />

Telefax 0 72 51 / 1 48 65<br />

kontakt@karolus-media.de<br />

www.karolus-media.de<br />

Erscheinungsweise und Bezugspreis:<br />

<strong>BLV</strong>-Magazin erscheint 5 x jährlich.<br />

Der Verkaufspreis ist durch den<br />

Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />

Auflage: 10.700 Stück<br />

Copyright: Die veröffentlichten Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch<br />

auszugsweise, nur mit Genehmigung der<br />

Redaktion.<br />

Manuskripte und Beiträge:<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

decken sich nicht unbedingt mit der Meinung<br />

der Redaktion.<br />

Redaktionstermine:<br />

Ausgabe<br />

Redaktionsschluss<br />

03/2013 10.06.2013<br />

04/2013 09.09.2013<br />

05/2013 04.11.2013<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 2/2013


Unser HOTLINE - Angebot<br />

Telefonservice für Kolleginnen und Kollegen<br />

Dienstag, 09. Juli 2013, 17:00 – 19:00 Uhr<br />

Die <strong>BLV</strong>-Gruppe Nordbaden des Berufsschullehrerverbands bietet Ihnen einen Hotline-Termin an.<br />

Wenn Sie bei uns anrufen, erhalten Sie eine persönliche Beratung. Sie haben den Vorteil, dass Sie sich mit<br />

wenig Aufwand direkt bei uns über folgende Themen informieren können:<br />

Einstellung, Versetzung<br />

Aufstiegslehrgänge<br />

Beförderungen (A11, A14)<br />

Beurlaubungsmöglichkeiten<br />

Teilzeitbeschäftigung<br />

Besoldungsrecht<br />

Gleichstellung<br />

Versorgung<br />

Elternzeit<br />

Begrenzte Dienstfähigkeit<br />

Schwerbehinderung<br />

Altersteilzeit<br />

Arbeitnehmerfragen<br />

...<br />

Rufen Sie an! Tel. 0711 489837-21<br />

Tel. 0711 489837-28<br />

Die <strong>BLV</strong>-Gruppe Nordbaden<br />

Beamtenvertreter<br />

Gisela Wöhrle<br />

Bezirksvertrauensfrau<br />

der Schwerbehinderten<br />

Arbeitnehmervertreter<br />

Michael<br />

Schmidt<br />

BPR-<br />

Vorsitzender<br />

Christa Holoch<br />

BPR-Vorstandsmitglied<br />

Marina<br />

Ostertag-Smith<br />

BPR-Mitglied<br />

Thomas Speck<br />

BPR-Mitglied<br />

Heike Worgall<br />

BPR-Mitglied<br />

Hans Hendl<br />

Stv. BPR-Vorsitzender

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!