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Editorial<br />
Der Meisterbrief<br />
muss bleiben!<br />
Letzte Meldung<br />
Individualstrafrecht<br />
statt Firmenstrafrecht<br />
Der NRW- Justizminister hat ein „Gesetz<br />
zur Einführung der strafrechtlichen<br />
Verantwortlichkeit von Unternehmen<br />
und sonstigen Verbänden“ entworfen.<br />
Bei Pflichtverletzungen im Betrieb soll<br />
künftig nicht mehr nur der schuldhaft<br />
Handelnde bestraft werden, sondern<br />
auch das Unternehmen selbst.<br />
Als „Bruch mit dem Individualstrafrecht“<br />
kritisiert die Stiftung Familienunternehmen<br />
diesen Entwurf. Der<br />
<strong>BKU</strong> hat sich dieser Kritik angeschlossen<br />
und die Justizminister der<br />
Länder eindringlich aufgefordert, von<br />
der Einführung eines spezifischen Unternehmensstrafrechts<br />
abzusehen. Das<br />
NRW-Kabinett hat den Justizminister<br />
beauftragt, den Entwurf in die Konferenz<br />
der Justizminister einzubringen.<br />
Bisher sind die kartellrechtliche Sanktionierung<br />
von Unternehmen und die<br />
strafrechtliche Verfolgung individuellen<br />
Fehlverhaltens bewusst getrennt.<br />
Dabei müsse es bleiben, so die <strong>BKU</strong>-<br />
Forderung: „Individuen sind schuldfähig,<br />
aber nicht Kollektive und Organisationen.“<br />
VB<br />
Das <strong>BKU</strong>-Journal wird<br />
gedruckt mit Ökostrom auf:<br />
Umschlag 170g/m 2<br />
BVS matt (FSC-zertifiziert)<br />
Inhalt 100g/m 2<br />
BVS matt (FSC-zertifiziert)<br />
Wir brauchen ein klares Bekenntnis zum Meisterbrief.<br />
Die duale Ausbildung in den vielen Meisterbetrieben ist<br />
wesentlich für die wirtschaftliche Stärke der Bundesrepublik<br />
Deutschland verantwortlich und Hauptgrund<br />
für unsere im europäischen Vergleich geringe Jugendarbeitslosigkeit.<br />
Eine Abschaffung des Meisterbriefes<br />
würde dieses Erfolgsmodell gefährden.<br />
Die Europäische Kommission nimmt den qualifikationsgebundenen<br />
Gewerbezugang in Handwerk und<br />
Freien Berufen in Deutschland kritisch in den Fokus.<br />
EU-Kommissar Michel Barnier will prüfen, ob der Nachweis<br />
bestimmter Qualifikationsvoraussetzungen notwendig<br />
ist. Deutschland wird in einem aktuellen<br />
Schreiben des Kommissars angehalten, die Zugangsregelung<br />
zu allen Handwerksberufen zu begründen, die<br />
in der Handwerksordnung als meisterpflichtige Handwerke<br />
notiert sind. In Deutschland werden für etwa<br />
100 Berufe Qualifikationsvoraussetzungen verlangt,<br />
wovon 41 Berufe zum Handwerk gehören.<br />
Die aus Brüssel geforderte Begründung unserer Strukturen<br />
liegt eigentlich auf der Hand: Sie sind ein Erfolgsmodell.<br />
Andere Länder Europas beneiden uns um<br />
dieses System. Sie fragen uns, welche Elemente womöglich<br />
übertragbar seien: Bei Veranstaltungen unseres<br />
europäischen Dachverbandes christlicher<br />
Unternehmerverbände Uniapac ist die gefragte Rolle<br />
des <strong>BKU</strong> und unserer deutschen Referenten, unsere<br />
Struktur der Berufsqualifikationen und des dualen Ausbildungssystems<br />
als Erfolgsfaktoren zu präsentieren.<br />
Dieses Lernen voneinander gilt es in Brüssel zu unterstützen,<br />
statt das erfolgreiche deutsche System zu<br />
untergraben. Die deutsche Politik muss den Unternehmen<br />
ein klares Signal geben, indem sie sich deutlich<br />
gegen die Abschaffung des Meisterbriefes einsetzt.<br />
Das Meistersystem ist entscheidend für die hervorragende<br />
berufliche Qualifikationsstruktur in Deutschland<br />
und für die wirtschaftliche Solidität verantwortlich.<br />
Ohne Meister gibt es keine Lehrlinge und keine Facharbeiter.<br />
Brüssel legt die Axt an eine entscheidende<br />
Grundlage für die deutsche Soliditätskultur. Es gilt, mit<br />
aller Kraft gegenzusteuern!<br />
Beilagenhinweis:<br />
In dieser Ausgabe finden Sie eine Beilage des Verlags<br />
Butzon & Bercker.<br />
Marie-Luise Dött, MdB<br />
<strong>BKU</strong>-Journal 4 2013 3