Nachhaltigkeitsbericht 2010 Bayerische Staatsforsten
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44 ÖKOLOGIE<br />
ÖKOLOGIE 45<br />
Nach nunmehr vier Jahren der Traktaufnahme im <strong>Bayerische</strong>n Staatswald lässt sich die<br />
folgende Zeitreihe der Verbissentwicklung erstellen (Staatswald gesamt, Geschäftsjahre 2007<br />
bis <strong>2010</strong>):<br />
VERBISSENTWICKLUNG IM BAYERISCHEN STAATSWALD, GESCHÄFTSJAHRE 2007 – <strong>2010</strong> in %<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Fichte Tanne Kiefer Lärche Sonstiges<br />
Nadelholz<br />
2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Betrieblicher Umweltschutz<br />
Der betriebliche Umweltschutz hat die Aufgabe, die Anforderungen der Umweltgesetzge-<br />
bung praxisnah in den Arbeitsabläufen der <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> umzusetzen sowie die<br />
Umweltauswirkungen der Geschäftstätigkeiten der <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> zu ermitteln,<br />
darzu stellen und Impulse für Verbesserungsmaßnahmen zu geben. Dies wurde im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr weiter konsequent verfolgt. Neben der bereits laufenden Versorgung mit<br />
elektrischem Strom aus regenerativen Energiequellen und der Steigerung der Erzeugung von<br />
Strom mit eigenen Photovoltaikanlagen (siehe unten) wurde ein Pilotprojekt zur Einsparung<br />
von Treibstoff gestartet. Erste Ergebnisse sind vielversprechend. Das Projekt soll im<br />
Geschäftsjahr 2011 ausgeweitet werden.<br />
Input-Output-Bilanz<br />
Buche Eiche Edellaubholz<br />
Sonstiges<br />
Laubholz<br />
Durchschnitt<br />
Die Input-Output-Bilanz erfasst ausgewählte Material- und Energieströme der wichtigsten<br />
Tätigkeitsbereiche der <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong>. Der Energieaufwand insbesondere für die<br />
Bereitstellung von Holz und die damit verbundenen Emissionen von Kohlendioxid und<br />
an deren klimaschädlichen Stoffen wurden unter Verwendung „Prozessorientierter Basisdaten<br />
für Umweltmanagement-Instrumente (ProBas)“ des Umweltbundesamtes errechnet. Dabei<br />
werden auch indirekte und vorgelagerte Energieaufwendungen und Emissionen berücksichtigt,<br />
wie sie beispielsweise bei der Stromproduktion in Kraftwerken entstehen.<br />
Der gesamte erfasste Energieaufwand stieg im letzten Geschäftsjahr um ca. 70 Terajoule<br />
auf ca. 950 Terajoule. Dieser Anstieg entspricht dem Brennwert von ca. 10.300 Raummetern<br />
Buchenbrennholz. Die Gründe hierfür liegen auch in einem erhöhten Energiebedarf zur Erzeugung<br />
von Wärme im letzten lang anhaltenden Winter. Insbesondere aber der gegenüber dem<br />
letzten Jahr gestiegene Holzeinschlag, die damit verbundenen zusätzlichen Holztransporte<br />
sowie ein gestiegener Schotterbedarf für die Wegeinstandsetzung haben zu einer Erhöhung<br />
des erfassten Energiebedarfs geführt.<br />
Analog zum Anstieg des Energieaufwands stiegen auch die Emissionen. Den größten Anteil<br />
unter den gasförmigen Emissionen der <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> stellen mit ca. 69.980 Tonnen<br />
die so genannten „Kohlendioxid-Äquivalente“ dar. Darin sind nicht nur Kohlendioxid, sondern<br />
auch Methan und weitere Treibhausgase entsprechend ihrem Treibhauspotenzial enthalten.<br />
Den größten Anteil an den Emissionen haben nach wie vor der Holztransport mit 49 Prozent<br />
und die Holzernte mit 38 Prozent. Allein in diesen beiden Bereichen stiegen die Emissionen<br />
um insgesamt ca. 5.450 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente.<br />
Der Gesamtverbrauch an elektrischem Strom lag im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> der <strong>Bayerische</strong>n<br />
<strong>Staatsforsten</strong> bei 2,3 Mio. kWh. Seit dem 1. Juli 2008 beziehen die <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong><br />
elektrischen Strom aus regenerativen Energiequellen durch die EWS (Elektrizitätswerke<br />
Schönau). Die Versorgung mit Strom aus regenerativen Energiequellen konnte um 11 Prozent<br />
auf 92 Prozent der Gesamtverbrauchsmenge gesteigert werden. Lediglich einige wenige<br />
Abnahmestellen, die aus vertraglichen Gründen noch nicht durch die EWS versorgt werden<br />
können, wurden mit 0,2 Mio. kWh Strom aus nicht regenerativen Energiequellen beliefert.<br />
Dieser Anteil wird im laufenden Geschäftsjahr noch weiter reduziert werden.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden fünf weitere eigene Photovoltaikanlagen in Betrieb<br />
genommen. Dadurch konnten die <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> die Einspeisung von umweltfreundlichem<br />
Strom um 15 Prozent auf knapp 60 Tsd. kWh steigern.<br />
ANTEIL DER TÄTIGKEITSBEREICHE AN DER GESAMTEMISSION VON CO2-ÄQUIVALENTEN in %<br />
49<br />
38<br />
7<br />
4<br />
2<br />
Holztransporte<br />
Holzernte<br />
Wegebau, -unterhalt, Sonstiges<br />
Mobilität<br />
Gebäude<br />
Gesamtemission:<br />
rund 70 Tsd. Tonnen<br />
Erfreulicherweise konnte die Menge des mit Insektiziden behandelten Käferholzes um<br />
ca. 69 Prozent auf 72 Tsd. Festmeter gesenkt werden. Ebenfalls konnte der Einsatz weiterer<br />
Pflanzenschutzmittel um 45 Prozent auf knapp 2 Tsd. Kilogramm deutlich gesenkt werden.<br />
Den Hauptanteil bei diesen Mitteln machen mit über 82 Prozent die Produkte gegen Wildverbiss<br />
aus. Diese werden zu den Pflanzenschutzmitteln gezählt. Sie werden zum Schutz der<br />
vielen Neukulturen mit verbissgefährdeten Laubbaumarten und Tanne verwendet. Die restliche<br />
Menge wird zum überwiegenden Teil in den Pflanzgartenstützpunkten bei der Anzucht<br />
neuer Waldbäume benötigt.<br />
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