26.10.2012 Aufrufe

Nachhaltigkeitsbericht 2010 Bayerische Staatsforsten

Nachhaltigkeitsbericht 2010 Bayerische Staatsforsten

Nachhaltigkeitsbericht 2010 Bayerische Staatsforsten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

82 LAGEBERICHT<br />

LAGEBERICHT 83<br />

Waldinformationssystem Nordalpen „WINALP“<br />

Die <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> finanzieren zusammen mit der <strong>Bayerische</strong>n Forstverwaltung,<br />

der Tiroler Landesregierung und der Landesforstdirektion Salzburg das Interreg-Projekt<br />

„WINALP“. Die Projektkoordination liegt bei der FH Weihenstephan.<br />

Ziel ist die Erstellung und Bereitstellung digitaler Information zum Naturpotenzial in den <strong>Bayerische</strong>n<br />

Alpen, im nördlichen Tirol und im Salzburger Land. Projektinhalt sind die Erstellung<br />

einer digitalen Waldtypenkarte, die Entwicklung eines Handbuches zur standortspezifischen<br />

Bewirtschaftung der Gebirgswälder und die Etablierung eines geographischen Informationssystems<br />

(GIS), das Anpassungen an klimatische Änderungen ermöglicht.<br />

WINALP entsteht als GIS aus der Modellierung von vorhandenen und neu erhobenen Geodaten.<br />

Das Projekt soll 2011 mit Schulungen und Übergabe von Karten, Handbuch und GIS-<br />

Produkten an die Praxis abgeschlossen werden.<br />

Nachhaltige Sicherung der Waldstandorte im Kalkalpin „SicAlp“<br />

Die <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> wirken seit diesem Jahr als Kooperationspartner im bayerischösterreichischen<br />

Interreg-Projekt „SicAlp“ mit und stellen wesentliche Untersuchungsflächen<br />

zur Verfügung.<br />

Ziel des Verbundvorhabens ist die grenzübergreifende Erarbeitung praxistauglicher Maßnahmen<br />

für entstandene Kahlflächen, um den Standort nachhaltig zu sichern, Beeinträchtigungen<br />

der Sickerwasserqualität zu vermindern und eine schnelle und effiziente Wiederbewaldung<br />

zu garantieren.<br />

In Altbeständen werden Nährstoff- und Wasserhaushalt, Wachstum und Stresstoleranz der<br />

regional wichtigsten Baumarten untersucht und für die Wiederbewaldung kritische und Erfolg<br />

versprechende Kombinationen von Höhenlage, Geologie, Exposition, Steilheit und Baumart<br />

ermittelt, damit u. a. auch Sanierungsmaßnahmen künftig effizienter geplant werden können.<br />

Genetische Untersuchungen der Douglasie<br />

Das Amt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht in Teisendorf (ASP) bearbeitete im Auftrag<br />

der <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> das zweijährige Projekt „Genetische Untersuchungen in Douglasienbeständen<br />

als Entscheidungsgrundlage für die künstliche und natürliche Verjüngung“.<br />

Im Rahmen dieses Projekts wurden durch das ASP unter anderem alle Douglasien-Erntebestände<br />

im bayerischen Staatswald hinsichtlich ihrer genetischen Diversität und Rassenzugehörigkeit<br />

untersucht, um daraus Erkenntnisse über die weitere Beerntungswürdigkeit zu<br />

gewinnen. Der Abschlussbericht wurde im November 2009 vorgelegt.<br />

Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die genetischen Strukturen von 101 der 122 bislang<br />

zugelassenenen Erntebestände für einen Saatguterntebestand geeignet sind. In 21 Fällen<br />

wurde aus genetischer Sicht, d. h. aufgrund von einem zu hohen Anteil grauer Douglasien<br />

oder aufgrund von geringer genetischer Diversität, von einer weiteren Beerntung abgeraten.<br />

Diese Bestände wurden aus dem Erntezulassungsregister gelöscht und werden zukünftig<br />

nicht mehr beerntet.<br />

Einführung neuer Grundsätze für die Bewirtschaftung von Buchen- und Buchenmischbeständen<br />

im <strong>Bayerische</strong>n Staatswald/Versuchsflächenanlage<br />

Im Sommer 2008 begannen die <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> unter Einbindung von Praktikern,<br />

Wissenschaftlern und Vertretern der <strong>Bayerische</strong>n Forstverwaltung mit der Erarbeitung neuer<br />

Grundsätze für die Bewirtschaftung von Buchen- und Buchenmischbeständen.<br />

Die Buchenrichtlinie schließt mit einem „100-Baum-Konzept“ an die bereits veröffentlichte<br />

Fichtenrichtlinie an. Dieses Konzept lässt über weite Bestandesalter ein vergleichbares waldbauliches<br />

Vorgehen zu und kann auch in vielfältig gemischten Beständen, die flächenmäßig<br />

beständig an Bedeutung zunehmen, angewandt werden.<br />

Die offizielle Bekanntgabe der neuen Grundsätze ist für den Herbst <strong>2010</strong> geplant. Seit Anfang<br />

Juni <strong>2010</strong> laufen bereits erste Schulungen an den Forstbetrieben zu diesem Thema.<br />

Zeitgleich mit der praktischen Umsetzung des Konzeptes wurden in den Forstbetrieben<br />

Arnstein, Kelheim, Hammelburg und Landsberg Versuchsflächen angelegt. Daraus gewonnene<br />

Erfahrungen fließen, ebenso wie aktuelle Erkenntnisse der Klimaforschung, künftig in die<br />

Buchen-Bewirtschaftungsgrundsätze ein, die damit auf dem aktuellen Stand gehalten werden.<br />

Die Buchen-Versuchsflächen dienen auch als Schulungsflächen.<br />

Risikomanagementsystem<br />

Das Unternehmen <strong>Bayerische</strong> <strong>Staatsforsten</strong> operiert in den europäischen Holzmärkten und<br />

ist für das Flächenmanagement von ca. 720 Tsd. Hektar Waldfläche und rund 85 Tsd. Hektar<br />

sonstiger Flächen in Bayern und Österreich in naturaler und ökonomischer Hinsicht verantwortlich.<br />

Dabei ist das Unternehmen einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Diese sind untrennbar<br />

mit dem unternehmerischen Handeln verbunden. Insbesondere Konjunkturschwankungen,<br />

aber auch Extremwetterlagen und andere Naturereignisse können erheblichen Einfluss<br />

auf das Kerngeschäft haben.<br />

Ein vorausschauendes Risikomanagement ist daher ein wichtiger Bestandteil aller Entscheidungen<br />

und Geschäftsprozesse. Die Risikopolitik der <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> ist darauf<br />

ausgerichtet, Chancen und Risiken des unternehmerischen Handelns verantwortungsbewusst<br />

gegeneinander abzuwägen. Das Risikomanagement ist zentraler Bestandteil der Planungs-<br />

und Steuerungsprozesse. Die Sicherung der Ertragskraft und des Vermögens sind wesentliche<br />

Zielgrößen.<br />

Das Unternehmen verfügt über umfangreiche Berichts- und Kontrollmechanismen, um strategische<br />

und operative Risiken rechtzeitig zu erkennen und gegebenenfalls entsprechende<br />

Maßnahmen einzuleiten. So sichern die Forsteinrichtung und die Mehrjahresplanung die Wahrnehmung<br />

und Abschätzung von Chancen in mittel- und langfristiger Perspektive, während<br />

das operative Controlling ein angemessenes Bild aktueller Chancen und Risiken ermöglicht.<br />

Die kurzfristige Liquiditätsplanung wird mit einer rollierenden Monatsplanung gesteuert.<br />

Wöchentliche und monatliche Berichte an den Vorstand über den Geschäftsverlauf machen<br />

insbesondere Markt- und Naturalentwicklungen transparent. In regelmäßigen Besprechungen<br />

findet darüber hinaus ein Informationsaustausch mit dem Ziel, bereichsübergreifende Risiken<br />

zu erkennen, statt. Grundsätzlich gilt das Risikomanagement für alle Unternehmensmitarbeiter<br />

und -bereiche.<br />

NACHHALTIGKEITSBERICHT <strong>2010</strong> BAYERISCHE STAATSFORSTEN NACHHALTIGKEITSBERICHT <strong>2010</strong> BAYERISCHE STAATSFORSTEN

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!