Ausgabe - SP Medienservice
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10<br />
Reinklicken und anmelden: www.hortigate.de 39. Jahrgang · Oktober 2013<br />
Grünes Medienhaus macht Lust auf<br />
den gärtnerischen Beruf Seite 12<br />
Im Blickpunkt:<br />
Recht und Steuern<br />
Seiten 22 bis 30<br />
Entente Florale:<br />
Teilnehmer begeistert<br />
Seiten 8 bis 9
2 Inhalt<br />
Im Blickpunkt der nächsten <strong>Ausgabe</strong>n:<br />
November:<br />
Zukunftskongress Gartenbau<br />
Dezember:<br />
Der Gartenbau in Europa<br />
Impressum<br />
ZVG GARTENBAU report<br />
Mit Informationen aus dem Zentralverband Gartenbau e. V.<br />
Verlag:<br />
FGG Förderungsgesellschaft Gartenbau m. b. H.<br />
Godesberger Allee 142–148, 53175 Bonn<br />
Postfach 201463, 53144 Bonn<br />
s 0228 81002–0, Fax 0228 81002–48<br />
E-Mail: zvg-report@g-net.de, Internet: www.g-net.de<br />
Geschäftsführer: Dr. Siegfried Scholz, Franz-J. Jäger<br />
Chefredaktion:<br />
Charlotte Grimminger M. A. (ViSdP)<br />
s 0228 81002–38, E-Mail: presse@g-net.de<br />
Vertrieb:<br />
Gabriele Felten<br />
s 0228 81002–11, E-Mail: zvg.felten@g-net.de<br />
Alle erreichbar unter der Anschrift des Verlages und unter:<br />
s 0228 81002–38, Fax: 0228 81002–33,<br />
E-Mail: zvg-report@g-net.de, ISDN (Leonardo Pro): 0228 81002–16<br />
Auflage:<br />
10.500 Exemplare<br />
Anzeigen:<br />
<strong>SP</strong> <strong>Medienservice</strong><br />
Friesdorfer Straße 122, 53173 Bonn<br />
s 0228 39022–50, Fax: 0228 39022–10,<br />
E-Mail: info@sp-medien.de<br />
Herstellung:<br />
<strong>SP</strong> <strong>Medienservice</strong><br />
Friesdorfer Straße 122, 53173 Bonn<br />
s 0228 39022–0, Fax: 0228 39022–10,<br />
E-Mail: info@sp-medien.de<br />
Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeich neten Beiträge geben<br />
nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Die Einsendung von Text- und Bildvorlagen gilt als Vorschlag zur Veröffentlichung<br />
zu unseren Bedingungen. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
und Vorlagen. Rücksendungen unverlangter Manuskripte und Bilder nur bei Rückporto.<br />
Verantwortung für Verlust oder Beschädigung wird nicht übernommen.<br />
Erlaubnis zur Bildreproduktion muss vom Einsender besorgt sein.<br />
Der ZVG GARTENBAU report erscheint 10-mal pro Jahr. Der Bezugspreis ist im<br />
Mitgliederbeitrag enthalten. Für Nichtmitglieder beträgt der Bezugspreis 35 Euro<br />
jährlich. Gültig ist die Anzeigenpreis liste seit Januar 2013.<br />
Ihr direkter Kontakt zum Zentralverband Gartenbau e. V.:<br />
Dienstsitz Bonn: Godesberger Allee 142–148, 53175 Bonn,<br />
Tel.: 0228 81002–0, Fax: 0228 81002–48, E-Mail: info@g-net.de<br />
Dienstsitz Berlin: Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin,<br />
Tel.: 030 200065–0, Fax: 030 200065–27, E-Mail: info@g-net.de<br />
Dienstsitz Brüssel: c / o COPA-COGECA, Rue de Trèves 61, B–1040 Bruxelles<br />
Tel.: 0032 (0)2 2301934, E-Mail: zvg.bruessel@g-net.de<br />
Anzeigenkontakt: 0228 39022 0<br />
Inhalt<br />
Leitartikel<br />
Wir vertrauen auf Kontinuität und Verlässlichkeit bei<br />
zukünftigen politischen Entscheidungen 3<br />
Nachrichten<br />
Kolloquium über Steuerfragen im Gartenbau 2013 4<br />
Präsenz des gärtnerischen Berufsstandes in Brüssel<br />
unverzichtbar 6<br />
Landesverbände 6<br />
Personen 7<br />
Entente Florale 8<br />
Grünes Medienhaus 12<br />
Zierpflanzenbau 13<br />
Friedhofsgartenbau 13<br />
Gemüsebau 18<br />
Bildungspolitik 19<br />
Bücherei des Gartenbaues 20<br />
Netzwerk hortigate 20<br />
Ratgeber 21<br />
Im Blickpunkt:<br />
Aktuelles aus dem Bereich Recht und Steuern 22<br />
Einkommensteuerrichtlinien 2012:<br />
eine gute Regelung für alle? 23<br />
Ertragsteuerliche Abgrenzungsfragen zum Gewerbe<br />
bei Tätigkeiten und Leistungen von Friedhofsgärtnereien 24<br />
Arbeitnehmerhaftung 27<br />
Abzocke bei Branchenverzeichnissen, Registern,<br />
Adressbüchern 29<br />
Spektrum 31<br />
Report Extra 32<br />
Termine 35<br />
Titelfoto: „Gärtner. Der Zukunft gewachsen.“ Im Rahmen der<br />
Nachwuchswerbekampagne des Zentralverbandes Gartenbau<br />
wurde unter dem Motto „Ausbildung oder Studium? Im Gartenbau<br />
geht beides!“ vom Grünen Medienhaus (GMH) ein Fotoshooting<br />
durchgeführt. Die Bilder dokumentieren die Vielseitigkeit<br />
des Gärtnerberufs. Foto: GMH<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
Leitartikel 3<br />
Wir vertrauen auf Kontinuität und Verlässlichkeit<br />
bei zukünftigen politischen Entscheidungen<br />
Jürgen Mertz,<br />
Präsident des Zentralverbandes Gartenbau e. V.<br />
Liebe Gärtnerinnen und Gärtner,<br />
das mit Spannung erwartete Ergebnis der Bundestagwahl im September hat einige überrascht. Stärkste Kraft ist die Unionsfraktion<br />
mit 311 Sitzen. Die Sozialdemokraten sind mit 193 Abgeordneten, die Linke mit 64 und die Grünen mit 63 Abgeordneten<br />
im Bundestag vertreten. Die FDP ist zum ersten Mal nicht mehr dabei.<br />
Die Wähler haben mit großer Mehrheit die Politik der Bundeskanzlerin bestätigt. Dennoch wird die Ausrichtung der Politik in der<br />
neuen Legislaturperiode von der Regierungsbildung abhängen und damit von den Koalitionspartnern mit durchaus unterschiedlichen<br />
Auswirkungen auf den Gartenbau. Das wurde bereits in den Stellungnahmen der einzelnen Parteien, die der Zentralverband<br />
Gartenbau in seiner Sonderausgabe zur Wahl formuliert hat, aber auch in ersten Kontakten zu Politikern durch Vertreter<br />
des Verbandes deutlich.<br />
Die Bundestagswahl möchte ich zum Anlass nehmen, mich bei allen Politikerinnen und Politikern zu bedanken, die uns in der<br />
Vergangenheit maßgeblich unterstützt haben. Gleichzeitig möchte ich jenen gratulieren, die ihr Mandat durch den Souverän<br />
erhalten haben.<br />
Auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts Endgültiges über eine zukünftige Koalition und ihre Zielrichtung ausgesagt werden<br />
kann, so setzen wir Gärtnerinnen und Gärtner darauf, dass die neue Bundesregierung unsere Belange in ihrem politischen<br />
Handeln berücksichtigt. Dazu gehören neben den allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insbesondere die Kernbereiche<br />
der Gartenbauwirtschaft, wie Umsatzbesteuerung für Blumen und Pflanzen, Energieeinsatz im Gartenbau, Pflanzenschutz,<br />
Risikoausgleichsrücklage oder grüne Stadtentwicklung, um nur einige zu nennen. Die Zielrichtung dieser Forderungen geht dahin,<br />
unsere kleinen und mittleren Unternehmen vor neuen zusätzlichen Belastungen zu bewahren, so auch im Bereich der Substanzbesteuerung.<br />
Bereits vor der Bundestagswahl haben wir dazu einen Forderungskatalog für die Politik erstellt und darin unsere Positionen dargelegt.<br />
Mit diesen Forderungen werden wir auf unsere Ansprechpartner im neuen Bundestag zugehen. Wir werden auf vertraute<br />
Partner treffen, aber auch neue Kontakte aufbauen müssen. Dazu sind wir alle gefordert – auf Bundes- und Landesebene mit<br />
unserem bewährten Instrument, der fachlich fundierten Argumentation.<br />
Der Zentralverband Gartenbau und seine ihm angeschlossen Verbände werden sich auch in der neuen Legislaturperiode für ihre<br />
Unternehmen engagieren, damit sie auch in Zukunft erfolgreich wirtschaftlich handeln können,<br />
Ihr Jürgen Mertz<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
4 Nachrichten<br />
Kolloquium über Steuerfragen im Gartenbau 2013<br />
Experten der Veranstalter HLBS und ZVG beim 42. Kolloquium über Steuerfragen im Gartenbau<br />
(von links): Rechtsanwalt Hans-Josef Hartmann, Geschäftsführer des HLBS, Steuerberater<br />
Ernst Gossert, Vorsitzender des Steuerausschusses des HLBS, Helmut Rüskamp, Vorsitzender<br />
des Arbeitsausschusses für Recht und Steuern des ZVG, sowie Rechtsanwältin Romana Hoffmann,<br />
stellvertretende Generalsekretärin des ZVG. <br />
Fotos: ZVG<br />
Als eine regelmäßig sehr gut besuchte<br />
Fachveranstaltung mit<br />
rund 180 Teilnehmern hat sich<br />
das Kolloquium über Steuerfragen im<br />
Gartenbau etabliert. Am 17. September<br />
veranstalteten der Zentralverband Gartenbau<br />
e.V. (ZVG) und der HLBS –<br />
Hauptverband der landwirtschaftlichen<br />
Buchstellen und Sachverständigen e.V.<br />
– dieses Kolloquium zum 42. Mal in Bad<br />
Godesberg. Unter Leitung von Dipl.-Finanzwirt,<br />
Steuerberater Ernst Gossert,<br />
Vorsitzender des Steuerausschusses<br />
des HLBS, und Helmut Rüskamp, Vorsitzender<br />
des Arbeitsausschusses für<br />
Recht und Steuern des ZVG, wurden aktuelle<br />
Themen aus dem Steuer- und Sozialversicherungsrecht<br />
mit besonderer<br />
Relevanz für gartenbauliche Betriebe<br />
erläutert und zur Diskussion gestellt.<br />
Umsatzbesteuerung von<br />
Transportkisten<br />
Den Auftakt machte Rechtsanwalt und<br />
Steuerberater Ralf Stephany, PARTA<br />
Bonn. Er informierte über „Umsatzbesteuerung<br />
der Hin- und Rücklieferung<br />
von Transportbehältnissen“. Auch wenn<br />
das für April 2013 dazu angekündigte<br />
Schreiben des Bundesministeriums der<br />
Finanzen (BMF) noch nicht vorlag, gab<br />
er anhand des Entwurfs einen Überblick<br />
über mögliche Veränderungen. Nach<br />
seiner Auffassung könnte bei der umsatzsteuerlichen<br />
Behandlung von Transportkisten<br />
eine Verbesserung für die<br />
Gartenbau betriebe eintreten, sofern das<br />
BMF-Schreiben tatsächlich in der angekündigten<br />
Weise veröffentlicht werde.<br />
Steuerliche Behandlung von<br />
erneuerbarer Energie<br />
Ein für viele Gartenbaubetriebe existenzielles<br />
Thema griff Steuerberater Sebastian<br />
Nehls vom Landwirtschaftlichen<br />
Buchführungsverband, Kiel, in seinem<br />
Vortrag „Umsatzsteuerliche Behandlung<br />
der Wärmeabgabe aus Blockheizkraftwerken/Biogasanlagen<br />
unter<br />
Berücksichti gung der Selbstkosten“ auf.<br />
Anhand einer detaillierten Analyse der<br />
unterschiedlichen Sach verhalte und der<br />
Helmut Rüskamp, Vorsitzender des Arbeitsausschusses<br />
für Recht und Steuern des ZVG,<br />
dankte abschließend den Teilnehmern des<br />
Steuerkolloquiums für ihre rege Diskussion<br />
zu allen Themen.<br />
Rechtsprechung, nicht nur zur Eigennutzung<br />
von Wärme, sondern auch zu anderen<br />
Eigenverbrauchstatbeständen,<br />
setzte er sich kritisch mit der aktuellen<br />
Haltung der Finanzverwaltung auseinander<br />
und zeigte gangbare Lösungsansätze<br />
auf. Vertieft wurde das Thema steuerliche<br />
Behandlung von erneuerbarer Energie<br />
auch unter dem Blickwinkel des<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)<br />
durch den Vortrag „Ertragsteuerliche<br />
und umsatz steuerliche Folgen beim Betrieb<br />
von Photovoltaikanlagen unter Berücksichtigung<br />
der be grenzten Netzeinspeisung<br />
nach dem EEG 2012“, in dem<br />
Dipl.-Ing. agr. Steuerberater Arne Suhr,<br />
wetreu Bremervörde, Real Treuhand KG<br />
Steuerberatungsgesellschaft, die Besonderheiten<br />
aufzeigte.<br />
Anforderungen<br />
an Kassensysteme<br />
In einem besonderen Block mit zwei<br />
Vorträgen wurden „Praktische und<br />
rechtliche Anfor derungen an die elektronische<br />
Registrierkassenführung in<br />
Gartenbaubetrieben“ beleuchtet. Dr.<br />
Christian Kläne, Finanzamt für Großbetriebsprüfung,<br />
Oldenburg, stellte die<br />
Sicht der Finanzverwaltung dar und erläuterte<br />
deren Auffassung zu den verschiedenen<br />
Aufzeichnungspflichten bei<br />
den unterschiedlichen Kassensystemen<br />
bis hin zur offenen Ladenkasse. Im<br />
zweiten Vortrag zeigte Wirtschaftsprüfer<br />
und Steuerberater Horst-Dieter Riepe,<br />
Frankfurt/M., aus Sicht der Beratungspraxis<br />
auf, an welchen Stellen die<br />
Finanzverwaltung nach seiner Auffassung,<br />
insbesondere so mancher Betriebsprüfer<br />
in der Praxis, über das Ziel<br />
hinausschieße. Dabei ging er auch auf<br />
ein neueres Urteil des Hessischen Finanzgerichts<br />
ein, das Grenzen des Datenzugriffs<br />
für die Finanzverwaltung<br />
aufzeige. Diese Frage sei aber höchstrichterlich<br />
noch nicht entschieden.<br />
Gelangensbestätigung bei<br />
Lieferung in die EU<br />
In seinem Vortrag „Die umsatzsteuerlichen<br />
Anforderungen an eine wirksame<br />
Gelangensbestätigung auf der Grundlage<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
Nachrichten 5<br />
der Neuregelung gem. § 17a Umsatzsteuer-Durchführungsverordnung“<br />
setzte<br />
sich Dipl.-Oec. Dr. Matthias Winter, Flick<br />
Gocke Schaumburg, Bonn, mit den Anforderungen<br />
zum Nachweis der umsatzsteuerfreien<br />
innergemeinschaftlichen<br />
Lieferung auseinander. Ein Thema, das<br />
besondere Aktualität bekam, weil am<br />
Tag der Veranstaltung das schon lange<br />
erwartete BMF-Schreiben veröffentlicht<br />
wurde, in dem die Finanzverwaltung ihre<br />
Auffassung zu den Nachweispflichten<br />
erläutert. Winter zeigte auf, welche Anforderungen<br />
von Unternehmen zu erfüllen<br />
sind.<br />
Ertragsteuerliche<br />
Abgrenzungsfragen<br />
Dem Ertragsteuerrecht wandte sind<br />
dann Dipl.-Ing. (FH) agr. Steuerberater<br />
Andreas Völlinger, Burkart, Völlinger &<br />
Partner, Karlsruhe, in seinem Vortrag<br />
„Ertragsteuerliche Ab grenzungsfragen<br />
zum Gewerbe bei Tätigkeiten und Leistungen<br />
von Friedhofsgärtnereien“ zu.<br />
Im Rahmen der Auseinandersetzung<br />
mit den neuen Einkommensteuerrichtlinien<br />
und der darin neu gestalteten<br />
Auffassung der Finanzverwaltung zu<br />
den Abgrenzungsfragen zwischen landwirtschaftlichen<br />
und gewerblichen Einkünften<br />
im Ertragsteuerrecht warf er<br />
die Frage auf, unter welchen Voraussetzungen<br />
es sinnvoll sein könnte, nach<br />
den neuen Regelungen auch bei Friedhofsgärtnereien<br />
ertragsteuerlich landwirtschaftliche<br />
Einkünfte zu generieren.<br />
Ein Thema, mit dem sich aus seiner<br />
Sicht insbesondere die Fachsteuerberater<br />
für die Gar tenbaubetriebe intensiv<br />
auseinandersetzen sollten. Dabei verhehlte<br />
er nicht, dass dies durchaus zu<br />
Mehraufwand bei Mandanten und Steuerberatern<br />
führen kann, der gegen<br />
eventuelle positive steuerliche Erwägungen<br />
abgewogen werden müsse.<br />
Sozialversicherung:<br />
Veränderungen für Betriebe<br />
„Aktuelle Entwicklungen bei der landwirtschaftlichen<br />
Sozialversicherung<br />
und ihre Auswirkungen auf die Betriebe“<br />
zeigte Rechtsanwältin Romana<br />
Hoffmann, ZVG, Bonn, in ihrem Referat<br />
auf. Dabei ging sie insbesondere auf<br />
Veränderungen ein, die die Gartenbaubetriebe<br />
betreffen werden. Auch wenn<br />
für viele Gartenbaubetriebe der Beitragsmaßstab<br />
Lohnsumme beziehungsweise<br />
Unternehmerlohn im Grundsatz<br />
erhalten bleibe, werde es durch die Zusammenfassung<br />
aller bisherigen Träger<br />
der landwirtschaftlichen Sozialversicherungsträger<br />
zu einem Bundesträger<br />
zu Veränderungen in der Struktur der<br />
Risikogruppen, aber auch zu den Anforderungen<br />
an die Jahresmeldungen kommen,<br />
insbesondere für Mischbetriebe.<br />
Viele Details seien aber noch nicht endgültig<br />
entschieden.<br />
Abschließend präsentierte Rechtsanwalt<br />
Hans-Josef Hartmann, HLBS, Berlin,<br />
seine „Einschätzungen zur aktuellen<br />
Entwicklung bei der Erbschaftsteuer“<br />
mit besonderem Blick auch auf das<br />
landwirtschaftliche Betriebsvermögen<br />
und verfassungsrechtliche Wertun gen<br />
der Behandlung unterschiedlicher Vermögensarten.<br />
Kompetenz<br />
Das Landwirtschaftliche<br />
Versorgungswerk<br />
der R+V<br />
von Altersvorsorge<br />
bis Zusatzrendite<br />
Das Landwirtschaftliche Versorgungswerk der R+V wurde in den 50er Jahren gemeinsam mit dem Berufsstand gegründet<br />
und seitdem stetig weiterentwickelt, um die Leistungen der Alterskasse entscheidend zu ergänzen und der Landwirtsfamilie<br />
und den Mitarbeitern bei Berufsunfähigkeit und im Alter ein existenzsicherndes Einkommen zu ermöglichen. Die Fachleute<br />
im AgrarkompetenzZentrum der R+V informieren Sie gerne über die im Markt einmaligen Sonderkonditionen unter<br />
Telefon: 0611 533-792341 oder www.agrarkompetenzzentrum.de<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013<br />
10/2012
6 Nachrichten/Landesverbände<br />
Präsenz des gärtnerischen Berufsstandes in Brüssel unverzichtbar<br />
BGV-Präsident Roland Albert betonte,<br />
dass die europapolitische Arbeit im<br />
Wahlkreis beginne. Der Besuch Ferbers<br />
zwischen Landtags- und Bundestagswahl<br />
mache deutlich, dass die Kooperation<br />
auf bayerischer Ebene bereits vertrauensvoll<br />
funktioniere. ZVG-Generalsekretär<br />
Dr. Siegfried Scholz, der die<br />
Grüße des Zentralverbandes Gartenbau<br />
überbrachte, bezeichnete sowohl die<br />
bisherige Zusammenarbeit mit den bayerischen<br />
Europaabgeordneten als auch<br />
die Darstellung der berufsständischen<br />
Arbeit in Brüssel gegenüber den Mitgliedern<br />
als beispielhaft. Es sei erfreulich,<br />
wie sachkundig und interessiert<br />
sich die Gartenbauunternehmer des<br />
BGV in die Diskussion mit dem Europaabgeordneten<br />
Ferber eingebracht hätten.<br />
Europapolitik stand im Fokus der Mitgliederversammlung des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes<br />
(BGV) am 19. September in Freising (von rechts): BGV-Präsident Roland Albert, MdEP<br />
Markus Ferber, BGV-Vizepräsident Hermann Berchtenbreiter, BGV-Vizepräsident Herbert Puffer<br />
und am Rednerpult VGL-Präsident Ulrich Schäfer. <br />
Fotos: BGV<br />
M Das Thema Lobbyarbeit in Europa<br />
stand im Zentrum der Mitgliederversammlung<br />
des Bayerischen Gärtnerei-<br />
Verbandes (BGV) am 19. September in<br />
Freising, zu der unter anderem der Europaabgeordnete<br />
Markus Ferber, Augsburg,<br />
eingeladen war. Ferber gab zunächst<br />
eine Einführung in die Funktionsweise<br />
der Brüsseler Gesetzgebung.<br />
Er führte aus, dass beispielsweise anders<br />
als in Deutschland Verbändeanhörungen<br />
in der EU nicht vorgeschrieben<br />
seien. Deshalb seien die Verbandsvertreter<br />
gefordert, sich in Brüssel noch<br />
aktiver um Informationen zu kümmern<br />
als in der Bundes- und Landespolitik.<br />
Direkte Einflussnahme<br />
in Brüssel nötig<br />
„Es ist richtig, dass Sie direkt in Brüssel<br />
Einfluss auf die Gestaltung von Richtlinien<br />
und Verordnungen nehmen“, so der<br />
EU-Abgeordnete weiter, „denn rund 70<br />
Prozent aller in Deutschland verabschiedeten<br />
Gesetze basieren auf entsprechenden<br />
Richtlinien der EU-Kommission.“<br />
Deshalb sei es für den gärtnerischen<br />
Berufsstand unverzichtbar, in Brüssel<br />
präsent zu sein. Er bot eine enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Zentralverband Gartenbau<br />
(ZVG) und dem BGV an.<br />
EU-Arbeit<br />
muss im Wahlkreis beginnen<br />
BGV-Vizepräsident Hermann Berchtenbreiter<br />
dankte Julia Stark, Europareferentin des Zentralverbandes<br />
Gartenbau, für ihre Ausführungen<br />
zur Lobbyarbeit in Brüssel.<br />
Aktuelle politische<br />
Themen auf EU-Ebene<br />
Inhaltlich ging Ferber auf einige politische<br />
Themen ein, beispielsweise auf<br />
die Fahrtenschreiberpflicht, welche für<br />
den gesamten Berufsstand Erschwernisse<br />
bringt und Ulrich Schäfer, Präsident<br />
des Verbandes Garten-, Landschafts-<br />
und Sportplatzbau Bayern e.V.<br />
(VGL), in seinem Grußwort ansprach.<br />
Planungen, die Fahrtenschreiberpflicht<br />
bereits ab 2,8 Tonnen einzuführen,<br />
seien, so Ferber, aber vom Tisch. Allerdings<br />
bezeichnete er die Regelung als<br />
nicht befriedigend für alle Unternehmen,<br />
deren Kernaufgabe nicht der<br />
Transport sei. Die sogenannte Handwerkerregelung<br />
mit einem fahrtenschreiberfreien<br />
Umkreis sei zwar ein<br />
Fortschritt, schaffe aber neue Probleme,<br />
wenn diese Zone auch nur einmal<br />
überschritten werde. Die Verbandsvertreter<br />
unterstrichen, dass auch die<br />
Limitierung auf 3,5 Tonnen für den Gartenbau<br />
nicht ausreiche.<br />
Über den Erhalt der biologischen<br />
Vielfalt bestehe im Europäischen Parlament<br />
fraktionsübergreifendes Einvernehmen,<br />
so Ferber. Ausgangspunkt waren<br />
die von BGV-Mitgliedern geäußerten<br />
Bedenken bezüglich der geplanten Regelungen<br />
zur Handelsfähigkeit von alten<br />
Sorten. Der EU-Abgeordnete wies darauf<br />
hin, dass eine Einschränkung so<br />
nicht in den EU-Unterlagen zu finden sei.<br />
Problematisch sei aber eine Ermächtigung<br />
der Kommission zu Durchführungsverordnungen,<br />
die nicht der Zustimmung<br />
des Parlamentes bedarf. So<br />
bestehe die Möglichkeit, das Gewollte<br />
ins Gegenteil zu verkehren. Er empfahl,<br />
in der Argumentation hier anzusetzen.<br />
Beim Thema Pflanzenschutz sei es<br />
ihm unverständlich, dass niederlän-<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
Landesverbände/Personen 7<br />
dischen Gärtnern andere Pflanzenschutzmittel<br />
zur Verfügung stehen als<br />
deutschen. Klares Prinzip sei, hier für<br />
eine Harmonisierung zu sorgen. Dies<br />
müsse aber angesichts der in der Vergangenheit<br />
praktizierten Zulassungsverfahren<br />
der Mitgliedsstaaten zu weiteren<br />
Kompromissen führen.<br />
Bezüglich der Besteuerung von<br />
Pflanzen und Blumen plane die EU-<br />
Kommission keine Veränderungen, so<br />
Ferber weiter. Es sei vielmehr beabsichtigt,<br />
mit der EU-Mehrwertsteuerrichtlinie<br />
den Steuerbetrug einzudämmen.<br />
Ausbau des Netzwerkes hat<br />
oberste Priorität<br />
Das Thema Europapolitik wurde ergänzt<br />
durch die Ausführungen von Julia<br />
Stark, Europareferentin des ZVG. Sie<br />
zeigte die Schwerpunkte ihrer Arbeit<br />
auf. Es gelte, die fachliche Einbindung<br />
des Gartenbaus zu organisieren und<br />
sich gut mit den übrigen deutschen<br />
agrarpolitischen Interessensvertretern<br />
zu vernetzen. Wichtig seien darüber hinaus<br />
die Kontakte zu den Ländervertretungen,<br />
da man über den Rat der Regionen<br />
sehr frühzeitig Kenntnis über geplante<br />
Vorhaben erhalte. Als Herausforderung<br />
gestalte sich die berufsständische<br />
Abstimmungsarbeit im Europäischen<br />
Bauernverband COPA, dem der<br />
ZVG indirekt über den Deutschen Bauernverband<br />
angehöre, so Stark. Gemeinsam<br />
mit dem europäischen Genossenschaftsverband<br />
COGECA sind in<br />
COPA 88 nationale oder regionale Organisationen<br />
vertreten.<br />
Albert bot dem Zentralverband Gartenbau<br />
an, sich zu europapolitischen<br />
Themen noch stärker mit den Landesverbänden<br />
auszutauschen.<br />
Schmaus mit Ehrennadel in Gold ausgezeichnet<br />
Messe Essen mit neuer Führung<br />
M Der Aufsichtsrat der Messe Essen hat<br />
Oliver P. Kuhrt einstimmig zum neuen<br />
Vorsitzenden der Geschäftsführung der<br />
Messe Essen GmbH gewählt. Er tritt<br />
sein Amt zum 1. Januar 2014 an. Er löst<br />
Egon Galinnis ab, der Sonderbeauftragter<br />
der Messe Essen wird.<br />
Kuhrt war mehr als zehn Jahre in verschiedenen<br />
geschäftsführenden Funktionen<br />
bei der Koelnmesse tätig und ist<br />
seit 2011 Geschäftsführer (CEO) der VI-<br />
LA VITA Hotels und Touristik-Gruppe.<br />
Maat ist COPA-Präsident<br />
Überreichung der Ehrennadel in Gold des ZVG an Franz Schmaus für seine hervorragenden<br />
Verdienste (von rechts): Gerhard Schulz, BDC-Geschäftsführer Jochen Winkhoff, scheidender<br />
BDC-Vorsitzender Franz Schmaus, neuer BDC-Vorsitzender Michael Schattenberg. Foto: BDC<br />
M „Ihre hohe Integrationskraft bei den<br />
BDC-Mitgliedern, Ihre unparteiische<br />
Vorgehensweise, Ihre Fähigkeit, die<br />
Sichtweisen Andersdenkender aufzunehmen,<br />
verdient hohe Anerkennung“,<br />
betonte Gerhard Schulz in seiner Laudatio<br />
auf Franz Schmaus. Seit 1998 war<br />
Schmaus Vorsitzender des Bundes<br />
Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer<br />
(BDC) im ZVG. In dieser<br />
Zeit hat er sich erfolgreich als Initiator<br />
für eine gemeinsame Werbekampagne<br />
stark gemacht. „Sie, Herr Schmaus, waren<br />
der Motor für die Finanzumlage<br />
deutscher Pilzerzeuger. Die Früchte<br />
dieser Werbekampagne „Gesunde Pilze“<br />
können wir heute ernten. Der Absatz<br />
von Frischpilzen ist in Deutschland gestiegen“,<br />
betonte Schulz. In Vertretung<br />
von ZVG-Präsident Jürgen Mertz überreichte<br />
Schulz die Ehrennadel in Gold<br />
des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG)<br />
an Schmaus.<br />
Auch als Vorsitzender des Beirates<br />
des Grünen Medienhauses hat sich<br />
Schmaus einen Namen gemacht, ebenso<br />
als Vorsitzender des BDC-Werbeausschusses,<br />
der regelmäßig die Aktivitäten,<br />
wie Presseaussendungen, Internetauftritt,<br />
Kochbücher etc. initiiert. Er<br />
wurde einstimmig zum BDC-Ehrenvorsitzenden<br />
gewählt.<br />
M Der Präsident des niederländischen<br />
Bauernverbandes LTO, Albert Jan Maat,<br />
wurde am 20. September mit großer<br />
Mehrheit zum neuen Präsidenten des<br />
europäischen Bauernverbandes COPA<br />
gewählt. Maat, seit 2007 Präsident der<br />
LTO, verfügt über umfangreiche Erfahrungen<br />
in der europäischen Politik. Er<br />
war von 1999 bis 2007 Mitglied des Europäischen<br />
Parlamentes und bisher CO-<br />
PA-Vizepräsident.<br />
Maat folgt auf Gerd Sonnleitner, der<br />
zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde.<br />
COPA ehrte damit seinen ehemaligen<br />
Präsidenten für hervorragende Verdienste<br />
um die europäischen Bauern<br />
und ihre Berufsvertretung. Sonnleitner<br />
wirkte mehr als 20 Jahre aktiv in COPA<br />
mit. Seit 1995 war er zweimal dessen<br />
Präsident und dreimal Vizepräsident. Er<br />
war maßgeblich an der Integration der<br />
Bauernverbände in die europäische Berufsvertretung<br />
beteiligt.<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
8 Entente Florale<br />
Bundeswettbewerb Entente Florale:<br />
eine Chance für mehr Reichtum der besonderen Art<br />
Der Bundeswettbewerb Entente Florale 2013, der mit der Preisverleihung am 27. August in Mainz wieder<br />
seinen Höhepunkt erreicht hat, ist das Instrument schlechthin für nachhaltige Grünentwicklung, für soziales<br />
Engagement, für liebens- und lebenswerte Städte und Gemeinden. 19 Teilnehmerkommunen waren<br />
die Gewinner. Befragt nach den positiven Auswirkungen des Wettbewerbs resumierten einige Teilnehmerssinn<br />
wie folgt:<br />
Arnsberg<br />
Bürgermeister Hans-Josef Vogel<br />
„Aufgrund des Wettbewerbs haben wir verstärkt<br />
über das Zusammenspiel von Stadtentwicklung,<br />
Grünflächenmanagement, Naturund<br />
Umweltschutz nachgedacht, Strategien<br />
zur künftigen Entwicklung und bürgerschaftliche<br />
Aktionen angeregt. Die Auszeichnung ist<br />
ein Ansporn und zeigt: Wenn Bürger, Betriebe<br />
und Stadt zusammenarbeiten, ihre jeweiligen<br />
Stärken aktiv einbringen, lässt sich<br />
viel bewegen.“<br />
Bad Dürrenberg<br />
Bürgermeister Árpád Nemes<br />
(2. von rechts)<br />
„Wir haben in der Stadt nicht nur sämtliche<br />
Plätze und Parkanlagen neu gestaltet, sondern<br />
auch Blumenkästen und andere Anlagen,<br />
die nicht unbedingt mit Blumen zu tun<br />
haben. Dazu haben wir versucht, die Bevölkerung<br />
mit einzubeziehen. Und sie hat aktiv mitgemacht.<br />
Wir haben das erste Mal teilgenommen<br />
und werden sicher nicht aufhören,<br />
uns weiterhin für mehr Grün in unserer Stadt<br />
zu engagieren. Das schafft auch Popularität.“<br />
Bad Füssing<br />
Bürgermeister Alois Brundobler<br />
„Entente Florale ist inzwischen eine Marke –<br />
seit rund zehn Jahren – und die Auszeichnungen<br />
haben inzwischen einen guten Ruf in<br />
ganz Deutschland. Ich kann nur jedem empfehlen<br />
teilzunehmen. Die Jury ist nicht eine Jury,<br />
die nur bewertet, sondern auch hilfreich<br />
und unterstützend zur Seite steht. Wir haben<br />
durch die Jury so viele Anregungen bekommen,<br />
wofür wir sehr dankbar sind. Wir sind<br />
sicherlich wieder dabei.“<br />
Bad Soden<br />
Claudia Neumann,<br />
Sodener Kunstwerkstatt e.V.<br />
„Unsere Stadt ist wesentlich grüner geworden.<br />
Wir haben sehr viel Blumenzuwachs<br />
bekommen – vom Gewerbe und von den Hotels.<br />
Für unsere Stadt hat das ganz viel gebracht.<br />
Es ist so sichtbar, dass die Bürger uns<br />
fragen, ob das nächstes Jahr fortgeführt wird.<br />
Ich kann den Wettbewerb nur empfehlen,<br />
denn das ist ein Projekt, das ganz stark den<br />
Gemeinsinn prägt und dazu aufruft, Eigeninitiative<br />
für das Stadtgrün zu ergreifen.“<br />
Eschborn<br />
Thomas Ebert, Stadtrat<br />
„Wir haben durch den Wettbewerb viel in<br />
die grüne Achse Westerbach, die Eschborn<br />
und den Stadtteil Niederhöchstadt miteinander<br />
verbindet, investiert. Dabei hat die Bevölkerung<br />
aktiv mitgezogen. In Zukunft werden<br />
wir unsere Parkanlagen erweitern beziehungsweise<br />
erneuern. Unser sehr schönes<br />
Straßenbegleitgrün soll zu einem Gesamtkonzept<br />
zusammengefasst werden. Unser großes<br />
Projekt ist die Arboretumserweiterung.“<br />
Hagenbach<br />
Stadtbürgermeister<br />
Franz Xaver Scherrer<br />
„Der Wettbewerb hat mit vielen Aktivitäten<br />
und Veranstaltungen ein Wir-Gefühl unter den<br />
Bürgerinnen und Bürgern hervorgerufen. Sie<br />
haben sich in den unterschiedlichsten Bereichen<br />
eingebracht, angefangen bei den<br />
Vereinen mit der Pflege der Blumenbeete, mit<br />
Initiativen, mit einem Arbeitskreis und vielen<br />
Vorschlägen. Ich würde anderen Kommunen<br />
den Wettbewerb dringend weiterempfehlen,<br />
weil er zeigt, was bewegt werden kann.“<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
9<br />
Gefördert durch die Landwirtschaftliche Rentenbank<br />
Mit herzlichem Dank an die Sponsoren und Partner von Entente Florale.<br />
seit 1891<br />
Baumschulen<br />
Meckenheim<br />
Kitzingen<br />
Hilmar Hein, stellvertretender<br />
Fachgebietsleiter Tiefbau<br />
„Wesentlich gewonnen hat das Miteinander<br />
quer durch alle Altersschichten durch den<br />
Wettbewerb, durch die Aktionen, die wir veranstaltet<br />
haben. Sämtliche Vereine, Schulen,<br />
Kindergärten haben sich mit engagiert. Entente<br />
Florale hat dazu angestoßen, auch Projekte<br />
durchzuziehen, die ruhten. In jedem Fall<br />
ist es sinnvoll oder hilfreich auch für andere<br />
Kommunen, dort mitzumachen. Ich kann eine<br />
Teilnahme in jedem Fall empfehlen!“<br />
Losheim am See<br />
Bürgermeister Lothar Christ<br />
(rechts)<br />
„Mit verschiedenen Initiativen haben wir die<br />
Bürger mitgenommen, damit sie sich im öffentlichen<br />
Raum für Grün engagieren. Aber wir<br />
haben auch die Unternehmen mitgenommen,<br />
um Gewerbegebiete grüner und damit attraktiver<br />
zu machen. Es sollte nicht mehr nur Beton<br />
vorherrschen, sondern Blumen und Pflanzen<br />
sollen im Gewerbegebiet zur Verschönerung<br />
beitragen und diejenigen erfreuen, die<br />
sich dort aufhalten.“<br />
Pfarrkirchen<br />
1. Bürgermeister Georg Riedel<br />
„Wir sind das erste Mal beim Wettbewerb<br />
Entente Florale dabei und begeistert, was hier<br />
geleistet wird – von den einzelnen Verbänden<br />
und Städten. Vor allem dass sämtliche Bevölkerungsgruppen<br />
eingebunden sind in die Aktion,<br />
nicht nur in diesen Wettbewerb, sondern<br />
überhaupt in die grüne Stadt. Ich kann nur<br />
empfehlen mitzumachen. Es gibt viele Anregungen,<br />
die ich durch die anderen Teilnehmer<br />
mitgenommen habe.“<br />
Schweinfurt<br />
Bürgermeister Klaus Rehberger<br />
(rechts)<br />
„Der Wettbewerb hat den Schweinfurter Bürgern<br />
ins Bewusstsein gebracht, dass in ihrer<br />
Stadt nicht nur Industrie und Wirtschaft florieren,<br />
sondern auch das Grün und Blumen. Die<br />
Vorbereitungen liefen bis zur Jurybereisung<br />
eher im Stillen ab. Als die Jury dann bei uns<br />
war, haben Presse und Medien das Thema<br />
Entente Florale aufgegriffen und die ganze<br />
Stadt hat plötzlich davon geredet. Wir können<br />
uns mit Stolz präsentieren.“<br />
Wassenberg<br />
Bürgermeister Manfred Winkens<br />
(2. von rechts)<br />
„Wir haben 2009 die Bronzemedaille gewonnen.<br />
Weil wir uns verbessern wollten,<br />
haben wir noch einmal mitgemacht. Wir haben<br />
mehr Grün in die Stadt gebracht und sind<br />
im europäischen Gartennetzwerk Mitglied<br />
geworden. Und jeder hat mitgemacht – von<br />
Vereinen über Kindergärten und Schulen bis<br />
hin zu Bürgern und Unternehmen. Wir haben<br />
den Wettbewerb genutzt, um etwas in unserer<br />
Stadt zu bewegen.“<br />
Zeven<br />
Bürgermeister Hans-Joachim Jaap<br />
(rechts)<br />
„Wir haben zwei Preise errungen – eine Bestätigung<br />
dafür, dass das, was wir für die<br />
Stadt angestoßen haben, erfolgreich war.<br />
Wir haben im Rahmen dieses Wettbewerbs<br />
zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern,<br />
mit Vereinen und Gewerbetreibenden viele<br />
Aktionen auf die Beine gestellt, damit das<br />
Stadtbild noch blühender wird. Ich hoffe diesbezüglich<br />
auf Nachhaltigkeit und Weiterentwicklung.“<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
10 Entente Florale<br />
Entente Florale Europe: Gold für Dresden, Silber für Kirchbach<br />
Mit Stolz präsentierte die Dresdener Oberbürgermeisterin Helma Orosz die gewonnene<br />
Goldmedaille.<br />
Foto: Paul Van Bockstaele<br />
M Mit der glanzvollen Preisverleihung<br />
fand das Wettbewerbsjahr 2013 des europäischen<br />
Wettbewerbs Entente Florale<br />
seinen Höhepunkt. Die Gäste aus den<br />
12 Teilnehmerstaaten kamen am 27.<br />
September in Nieuwpoort/Belgien zusammen,<br />
um ihre Erfolge zu feiern. Besonders<br />
die deutschen Teilnehmer, die<br />
sächsische Landeshauptstadt Dresden<br />
und Kirchbach (Sachsen), hatten Grund<br />
zur Freude. So gewann Kirchbach eine<br />
Silbermedaille, während Dresden eine<br />
Goldmedaille für das Erreichte erhielt.<br />
Die international besetzte Jury des<br />
europäischen Wettbewerbs Entente<br />
Florale bewertete im Juli 2013 die beiden<br />
deutschen Teilnehmerkommunen,<br />
unter anderem die Grüngestaltung, das<br />
Engagement der Bürger, die touristischen<br />
Aktivitäten sowie die Leistungen<br />
im Naturschutz und in der Umwelterziehung.<br />
Dresden –<br />
„Bürger, schafft Grün!“<br />
Die Landeshauptstadt Sachsens konnte<br />
2012 die Jury des nationalen Wettbewerbs<br />
Entente Florale „Gemeinsam aufblühen“<br />
durch ihr hohes Maß an Engagement<br />
und ihre gut organisierte Grünpolitik<br />
davon überzeugen, der Rolle der<br />
Teilnehmerstadt Entente Florale Europa<br />
2013 gerecht zu werden. Dresden gilt<br />
als eine der grünsten Städte Europas.<br />
Durch die gesamtstädtische Grünraumplanung<br />
entstand ein kompaktes ökologisches<br />
Netz mit großer biologischer<br />
Vielfalt. Der hohe Anspruch an den Erhalt,<br />
Schutz, die Entwicklung und fachliche<br />
Pflege von Stadtlandschaften mit<br />
ihren unterschiedlichen Biotopen sowie<br />
die Vielfalt der Bäume leisten einen<br />
wichtigen Beitrag zur Biodiversität in<br />
der Stadt (siehe auch Seite 11).<br />
Jetzt anmelden für Entente Florale 2014<br />
Foto: Entente Florale<br />
M Auch beim Bundeswettbewerb Entente<br />
Florale 2013 – Gemeinsam aufblühen<br />
– haben alle Teilnehmer gewonnen:<br />
an städtischem Grün, an Attraktivität,<br />
an Engagement für eine lebens- und liebenswerte<br />
Umgebung. Ein Projekt, das<br />
Nachahmer sucht bei der Gestaltung<br />
von Grün! Deshalb können sich interes-<br />
Kirchbach – im Einklang mit<br />
der Landschaft<br />
Kirchbach in Sachsen überzeugte nicht<br />
nur im Landeswettbewerb „Unser Dorf<br />
hat Zukunft“, sondern ebenso im gleichnamigen<br />
Bundeswettbewerb 2010. Die<br />
Gemeinde bewies mit ihrer Teilnahme<br />
ihren ausgeprägten Sinn für die Natur,<br />
die Umgebung und Pflanzenvielfalt.<br />
Die Jury des europäischen Wettbewerbs<br />
konnte sich vom Engagement der<br />
Kirchbacher und deren zukunftsorientierter<br />
Dorfentwicklung überzeugen. Die<br />
Präsentation stand unter dem Motto<br />
„Kirchbach – Im Einklang mit der Landschaft“,<br />
denn das Dorf wird besonders<br />
durch das natürliche Grün, den naturbelassenen<br />
Bachlauf und die Teiche sowie<br />
die zahlreichen Bäume, Sträucher,<br />
Obstwiesen und Gärten charakterisiert.<br />
In Vorbereitung zum Wettbewerb wurden<br />
viele Bäume, Sträucher und Blumen<br />
gepflanzt. Die Drei- bis Vierseitgehöfte<br />
wurden einer neuen Nutzung zugeführt,<br />
welche mit vielfältig bunten Blumenund<br />
Bauerngärten ausgestattet sind.<br />
Weitere Informationen und die Teilnehmerliste<br />
erhalten Sie unter: www.<br />
entente-florale.eu/results_2013.<br />
sierte Kommunen jetzt unter dem Motto<br />
„Wer Grünes sät, wird reich ernten!“ für<br />
den Wettbewerb 2014 anmelden.<br />
Wollen Sie die grünpolitischen Ziele<br />
der Agenda 21 lokal umsetzen, die Einwohner<br />
Ihrer Stadt in die Grünentwicklung<br />
integrieren, Wirtschaft, Tourismus<br />
und das Image Ihrer Stadt durch die Gestaltung<br />
einer attraktiven Innenstadt<br />
fördern, die Umwelt im städtischen<br />
Raum nachhaltig schützen und entwickeln?<br />
Dann machen Sie mit beim Bundeswettbewerb<br />
Entente Florale. Informationen<br />
und Teilnahmebedingungen<br />
sind erhältlich bei der Geschäftsstelle<br />
Entente Florale, Telefon: 0228 81002-<br />
62, E-Mail: info@entente-florale.de, Internet:<br />
www.entente-florale.de. Anmeldeschluss<br />
ist der 30. November 2013.<br />
Die Bewertungsreise der Jury findet<br />
in der 27./28. Kalenderwoche 2014 statt.<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
Entente florale 11<br />
Dresden – der Weg zum Erfolg ist beispielgebend<br />
Dresden, schon zweimal erfolgreich<br />
beim Bundeswettbewerb<br />
Entente Florale und nun Goldgewinnerin<br />
beim europäischen Wettbewerb<br />
Entente Florale Europe, hat viel<br />
für seinen Erfolg getan. Das ist beispielgebend<br />
für andere Städte und Gemeinden.<br />
Der Wettbewerb<br />
Die Beteiligung am Wettbewerb zielte<br />
im Wesentlichen darauf ab, das Stadtgrün<br />
im Zusammenhang mit dem Klimawandel,<br />
einer nachhaltigen Stadtentwicklung<br />
und als „weichen“ Standortfaktor<br />
zu präsentieren und noch mehr<br />
ins Bewusstsein der Einwohnerinnen<br />
und Einwohner zu bringen.<br />
Die erfolgreiche Teilnahme Dresdens<br />
sowohl am nationalen als auch am internationalen<br />
Wettbewerb begründete sich<br />
auf einem ausgezeichneten Netzwerk<br />
von Partnern, die dem Stadtgrün verbunden<br />
sind. Zum anderen präsentierte<br />
sich Dresden „authentisch“ mit all seiner<br />
Vielfalt an Stadtgrün im privaten, gewerblichen<br />
und öffentlichen Bereich in<br />
Verbindung mit bürgerlichem Engagement.<br />
Das Netzwerk ist selbst zu einer<br />
Plattform geworden, um sich zu Themen<br />
des Stadtgrüns auszutauschen und<br />
Ideen für die zukünftige Arbeit zu entwickeln.<br />
Zu den Partner gehören die Landeshauptstadt<br />
Dresden, der Freistaat<br />
Sachsen, verschiedene Berufsverbände,<br />
Vereine, Verbände und private Initiativen,<br />
Bildungseinrichtungen, Unternehmen<br />
und die Wohnungswirtschaft.<br />
Werbung für den Wettbewerb<br />
Dresden entwickelte für den Wettbewerb<br />
ein eigenes Logo. Mit dem Slogan<br />
„Bürger, schafft Grün!“ waren gezielt<br />
die Bürger aufgerufen, sich in den Wettbewerb<br />
einzubringen. Gleichzeitig würdigt<br />
das Wortspiel das umfangreiche<br />
und vielfältige Engagement der Dresdner<br />
für ihr Stadtgrün.<br />
Alle Partner betrieben für die Bürger,<br />
Fachleute, die Fachjury, aber auch potenzielle<br />
Besucher der Stadt eine umfangreiche<br />
Öffentlichkeitsarbeit, auch<br />
über das Internet (www.dresden.de/flo<br />
ral), um über den Wettbewerb zu informieren,<br />
zum Mitmachen aufzurufen,<br />
weitere Partner zu gewinnen, über Veranstaltungen<br />
und Aktionen zu berichten<br />
sowie Beiträge vorzustellen.<br />
Das Wettbewerbsjahr<br />
Bei der Aktion „Plant for the Planet“ packten<br />
auch die Kleinsten mit an.<br />
Foto: Annett Pötzschke.<br />
Dem Motto entsprechend gab es das<br />
ganze Jahr über Veranstaltungen, Führungen,<br />
Vorträge und Mitmachaktionen<br />
für die Bürger, bei denen das Thema<br />
Grün, Pflanze, Umwelt, Nachhaltigkeit<br />
oder Sauberkeit im Mittelpunkt stand.<br />
Der Auftakt ins Wettbewerbsjahr fand<br />
mit den Partnern von Entente Florale<br />
im März auf der Messe „Dresdner Ostern“<br />
statt. Ein Höhepunkt war dabei<br />
die Aktion „Pflanz dir was“, bei der Besucher<br />
ihre eigene Pflanzschale mit<br />
Frühlingsblumen bepflanzten und dabei<br />
den Wettbewerb kennenlernten.<br />
Ausgewählte Aktionen des Jahres<br />
2013 waren „FloraDesign“, die Aktionswoche<br />
„Sauber ist schöner“ mit der Elbwiesenreinigung,<br />
der Tag des Baumes,<br />
die „Dresdner Gartenspaziergänge“,<br />
Veranstaltungen des Botanischen Gartens,<br />
„Blühendes Sachsen“ mit der offenen<br />
Gärtnerei zum Saisonbeginn, der<br />
Brunnentag, der Tag des Gartens, der<br />
Tag des Friedhofs oder die Dresdner<br />
Umweltgespräche „Vier Elemente“. Ein<br />
Podium speziell für Fachleute waren<br />
die Fachtagungen „Dresdner Stadtbaumtage“<br />
und das „Forum Stadtgrün“.<br />
Vier Wettbewerbe boten den Bürgern<br />
Gelegenheit, ihr Engagement für das<br />
Stadtgrün zu präsentieren: „Schönste<br />
Kleingartenanlage“, großer Balkonwettbewerb<br />
der Wohnungsgenossenschaft<br />
Johannstadt, Fotowettbewerb zum<br />
Faltblatt „Tag des Friedhofs“ und 14.<br />
Agenda 21 – Wettbewerb für Zukunftsprojekte.<br />
Bürgerschaftliches Engagement für<br />
das Stadtgrün und für eine saubere und<br />
lebenswerte Stadt spiegelte sich auf<br />
vielfältige Weise wider: Mit Spenden in<br />
den „FONDS STADTGRÜN“ wurden<br />
Bäume zu verschiedenen Anlässen an<br />
attraktiven Plätzen gepflanzt, Bänke<br />
aufgestellt oder die Reparatur und Rekonstruktion<br />
von Denkmälern, Brunnen<br />
und Plastiken finanziert. Auch gab<br />
es Patenschaften zur Pflege von Baumscheiben<br />
oder Grabmal auf Friedhöfen.<br />
In der Schülerinitiative „Plant-forthe-Planet“<br />
engagierten sich Schüler<br />
des Gymnasiums Bürgerwiese. Mit Unterstützung<br />
verschiedener Partner veranstalteten<br />
sie mehrere Baumpflanzaktionen<br />
und übernahmen Pflegeverträge.<br />
Das Gartennetzwerk Dresden vereint<br />
Vertreter verschiedener Initiativen, die<br />
Brachflächen nutzen, um Obst, Gemüse<br />
und Blumen anzubauen. Sie fördern damit<br />
den sozialen Austausch von Menschen<br />
mit und ohne Migrationshintergrund<br />
und den Kontakt zwischen Alt<br />
und Jung. Die Landeshauptstadt Dresden<br />
unterstützt mit mehreren Projekten<br />
(Umweltpädagogischer Unterricht, Abfallwirtschaftliche<br />
Partnerschaften) eine<br />
nachhaltige Umwelterziehung mit<br />
dem Ziel, Jugendlichen und Kindern Abfallvermeidung<br />
bewusst zu machen.<br />
Detlef Thiel<br />
Amt für Stadtgrün und<br />
Abfallwirtschaft der Stadt Dresden<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
12 Grünes Medienhaus<br />
Fotoshooting zur Nachwuchskampagne „Gärtner. Der Zukunft gewachsen.“<br />
„Ausbildung oder Studium? Im Gartenbau geht beides!“ Unter diesem Motto führte das Grüne Medienhaus<br />
(GMH) im Auftrag des Zentralverbandes Gartenbau e. V. (ZVG) ein weiteres Fotoshooting für die<br />
Nachwuchswerbekampagne „Gärtner. Der Zukunft gewachsen.“ durch. Eine enorme Stärke des Gärtnerberufs<br />
liegt in seiner Vielseitigkeit. Dies gilt nicht nur für die unterschiedlichen Fachrichtungen, sondern<br />
auch für die umfangreichen Bildungswege im Gartenbau. Am 25. September wurde an der Hochschule<br />
Osnabrück das Thema entsprechend visuell umgesetzt.<br />
Fotos: GMH<br />
M Dank der Unterstützung der<br />
Hochschule konnten viele Aspekte<br />
des Studiums fotografiert<br />
werden: Von der Pflanzenkunde<br />
bis zur Arbeit im Labor, Einblicke<br />
in die Technikvorlesung oder das<br />
Bonitieren eines Pflanzenbestandes.<br />
Ganz unterschiedliche<br />
Themen wurden durch ein Profifotografenteam<br />
und mit viel Freude<br />
und Engagement der Studierenden<br />
und tatkräftiger Hilfe der<br />
Hochschulmitarbeiter in einer modernen<br />
Bildsprache festgehalten.<br />
Nun kommen die neuen Bildmotive<br />
bei den unterschiedlichen<br />
Marketingaktivitäten der Nachwuchswerbekampagne<br />
zum Einsatz.<br />
Sowohl der Internetauftritt<br />
www.beruf-gaertner.de als auch<br />
die Social-Media-Arbeit rund um<br />
Facebook und Twitter werden<br />
durch das neue Fotomaterial aufgewertet.<br />
Und auch die Pressearbeit<br />
des Grünen Medienhauses<br />
nutzt bei den nächsten Presseaussendungen<br />
Motive aus dem aktuellen<br />
Shooting, um die Vielfalt und<br />
die Zukunftsperspektiven des Berufes<br />
in der Öffentlichkeit bekannt<br />
zu machen. Michael Legrand<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
Zierpflanzen/Friedhof 13<br />
Heideaktion – Kundenbindung, Kinderaktion, Nachwuchswerbung<br />
M „Ich will Gärtner werden“, rief ein Junge<br />
am Ende der Heide-Kinderaktion in<br />
der Landgärtnerei Beier in Siek. Damit<br />
hätte Olaf Beier sein Ziel erreicht – er<br />
nutzt die Initiative der Sondergruppe<br />
Azerca für seine Nachwuchswerbung<br />
und lädt vorrangig Schulklassen ein.<br />
Zum zweiten Mal nahm er an der Aktion<br />
teil und möchte sie auch 2014 fortsetzen.<br />
„Kindergärten haben bei uns angerufen,<br />
ob wir wieder eine Heide-Aktion<br />
machen wie im vergangenen Jahr. Gerne<br />
würden sie wiederkommen“, berichtet<br />
Judith Niemann, Gartencenter<br />
Schlößer GbR in Moers. Werbemittel<br />
und Aktion ergänzen sich gut, bestätigten<br />
die befragten Teilnehmer der<br />
Azerca-Aktion. Auch bei Birgit Kleinwort-Voigt,<br />
Voigt Pflanzen GmbH in Raguhn-Jessnitz,<br />
war die Resonanz überwältigend.<br />
Es haben sich so viele Kindergärten<br />
beworben, dass die Teilnehmer<br />
ausgelost werden mussten. Die Aktion<br />
ist in jeder Hinsicht gelungen.<br />
„Nach den positiven Rückmeldungen<br />
der Gartencenter werden wir die Aktion<br />
2014 vermutlich fortsetzen, schätzt<br />
Hanni Teloy, Vorsitzende des Azerca-<br />
Werbe- und PR-Ausschusses. „Mich<br />
freut es, dass unser Konzept aufgeht:<br />
Heideaktion: Die Heide-Kinderaktion in der Landgärtnerei Beier war ein voller Erfolg mit hohem<br />
Spaß- und Lernfaktor. <br />
Foto: Beier<br />
Die Kinder haben Spaß mit unseren<br />
Pflanzen und die Gartencenter binden<br />
ihre Kunden.“<br />
14 Gartencenter aus dem gesamten<br />
Bundesgebiet machten dieses Jahr jeweils<br />
mehrere Aktionen mit dem Informationspaket<br />
und den speziell dafür er-<br />
arbeiteten Werbemitteln der Sondergruppe<br />
Azerca von Ende August bis<br />
Oktober. Die Aktion wird von der Werbegemeinschaft<br />
Azerca und Landgard-<br />
Gärtnern ermöglicht. Voranmeldungen<br />
für die Teilnahme 2014 können unter<br />
info@azerca.de abgegeben werden. ba<br />
VFD begeistert über Ausstellungsteil „Grabgestaltung und Denkmal“<br />
M Am 27. September besuchten rund 60<br />
Mitglieder des Verbands der Friedhofsverwalter<br />
Deutschlands e.V. (VFD) im<br />
Rahmen ihrer Tagung die igs in Hamburg.<br />
Auf dem Ausstellungsteil „Grabgestaltung<br />
und Denkmal“ begrüßten<br />
Birgit Ehlers-Ascherfeld, stellvertretende<br />
Vorsitzende des Bundes deutscher<br />
Friedhofsgärtner (BdF), und Gustav<br />
Treulieb, Bundesinnungsmeister<br />
des Bundesverbands deutscher Steinmetze,<br />
die Verwalter. Ehlers-Ascherfeld<br />
wies darauf hin, dass die Zusammenarbeit<br />
zwischen Friedhofsgärtnern, Steinmetzen<br />
und Friedhofsverwaltern wichtig<br />
sei: „Uns verbindet dasselbe Ziel, die<br />
deutschen Friedhöfe zukunftsfähig und<br />
finanziell abgesichert und damit im<br />
Sinne der Hinterbliebenen zu gestalten.<br />
Ich freue mich daher auf weitere gemeinsame<br />
Projekte.“<br />
Birgit Ehlers-Ascherfeld (Mitte) begrüßte die<br />
Mitglieder des Verbands der Friedhofsverwalter<br />
Deutschlands am Informationspavillon<br />
des Ausstellungsteils Grabgestaltung und<br />
Denkmal auf der igs. <br />
Foto: BdF<br />
Anschließend wurden die Besonderheiten<br />
des igs-Auftritts beleuchtet, wie<br />
die Aufteilung der Gestaltungen in die<br />
vier Themen: Moderne Zeiten, Traditionen<br />
leben, Zusammen leben und Symbolik.<br />
Die Friedhofsverwalter zeigten<br />
sich begeistert angesichts der Vielseitigkeit<br />
der Grabbepflanzungen und von<br />
der Leistungsfähigkeit und Kreativität<br />
der Berufsstände. Im Fokus des Rundgangs<br />
standen der Memoriam-Garten<br />
und der Insektenfriedhof. Das Konzept<br />
„Memoriam-Garten“ als Teil einer innovativen<br />
Friedhofsgestaltung erfreut sich<br />
zunehmender Beliebtheit bei Entscheidungsträgern<br />
und Hinterbliebenen.<br />
„Das Konzept ist auch deshalb für die<br />
Friedhofsverwaltungen so interessant,<br />
weil die Gewerke Friedhofsgärtner und<br />
Steinmetze in Vorleistung gehen und<br />
den „Memoriam-Garten“ als fertige Anlage<br />
gestalten“, erläuterte Ehlers-<br />
Ascherfeld. Das Konzept ist eine konkrete<br />
Antwort auf friedhofsferne Bestattungsformen“,<br />
ergänzte sie. BdF<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
14 Friedhofsgartenbau<br />
Fotos: © Stadt Fulda und BdF<br />
Bundestagung der Friedhofsgärtner vom<br />
13. bis 16. Januar 2014 in Fulda<br />
Liebe Friedhofsgärtnerinnen und -gärtner,<br />
„Neues Leben auf dem Friedhof“ heißt das<br />
Motto unserer Bundestagung vom 13. bis<br />
16. Januar 2014 in Fulda.<br />
In den letzten Jahren haben wir intensiv daran<br />
gearbeitet, unsere Strukturen zukunftsweisend<br />
aufzustellen. Dies ist uns mit der<br />
Gründung der Gesellschaft deutscher Friedhofsgärtner<br />
mbH (GdF) gelungen und so<br />
wird die Tagung in Fulda die erste Bundestagung<br />
innerhalb neuer Strukturen sein. Gemeinsam<br />
wollen wir auch weiterhin einen<br />
Blick in die Zukunft wagen und uns über unsere<br />
Vorstellungen vom Friedhof von Morgen<br />
austauschen. Dabei möchten wir beleuchten,<br />
wie wir das bürgerschaftliche Engagement<br />
auf Friedhöfen zukünftig sehen. Hierzu ist es<br />
uns gelungen, Heike Boomgaarden, Dipl.-<br />
Ing. Gartenbau, für einen Vortrag zum Thema<br />
„Neues Leben auf dem Friedhof“ zu gewinnen.<br />
Diesen werden wir mit bebilderten<br />
Visionen untermauern und Boomgaarden<br />
wird zudem am Mittwoch, 15. Januar, eine<br />
Podiumsdiskussion zum Thema „Neues Leben<br />
auf dem Friedhof – Visionen der Kirchen<br />
zur Entwicklung unserer Friedhöfe“ moderieren.<br />
Wir freuen uns bereits jetzt auf die Antworten<br />
von Bischof Prof. Dr. Martin Hein von<br />
der evangelischen Kirche in Kurhessen-Waldeck<br />
sowie den Prälat Rudolf Hofmann, Seelsorgeamtsleiter<br />
des Bistums Fulda, und Frau<br />
Dr. Beatrice Helene Maria van Saan-Klein,<br />
Umweltbeauftragte des Bistums Fulda. Ebenfalls<br />
auf dem Podium vertreten sein werden<br />
Lüder Nobbmann, Vorsitzender des Bundes<br />
deutscher Friedhofsgärtner, und Andreas<br />
Mäsing, Vorsitzender des Vereins zur Förderung<br />
der deutschen Friedhofskultur. Hier<br />
könnten wir uns vorstellen, gemeinsam Antworten<br />
auf die Fragen „Brauchen wir heute<br />
noch Friedhöfe?“, „Was sind die neuen Herausforderungen<br />
für unsere Friedhofskultur?“<br />
und „Wie wichtig ist die Eigenverantwortung<br />
der Bürger für die Friedhöfe?“ zu finden.<br />
Lüder Nobbmann, Vorsitzender des Bundes<br />
deutscher Friedhofsgärtner<br />
Karl Wolf, Vorsitzender der Fachgruppe<br />
Friedhofsgärtner Hessen und Vorsitzender des<br />
Aufsichtsrates der Treuhandstelle für Dauergrabpflege<br />
Hessen – Thüringen GmbH<br />
Programm<br />
Montag, 13. Januar 2014<br />
E 10:00 Uhr: GdF-Aufsichtsrat<br />
E 14:00 Uhr: Gemeinsame Sitzung von Aufsichtsrat<br />
und Länderrat<br />
E 19:30 Uhr: Come together, Grillrestaurant<br />
“El Toro Negro” des Hotels<br />
Dienstag, 14. Januar 2014<br />
E 9:00 Uhr: GdF-Beirat<br />
E 14:00 Uhr: Tagung der Arbeitskreise<br />
E 18:00 Uhr: Dombesichtigung<br />
E 19:30 Uhr: Begrüßungsabend im Brauhaus<br />
Wiesenmühle<br />
Mittwoch, 15. Januar 2014<br />
E 9:00 Uhr: Gemeinsame Tagung, Teil 1<br />
E 10:30–12:00 Uhr: Bürgerengagement Stadtgrün/Friedhof,<br />
Vortrag „Neues Leben auf dem<br />
Friedhof“, Heike Boomgaarden, Dipl. Ing. Gartenbau<br />
E 14:00 Uhr: Öffentliche Tagung mit Podiumsdiskussion<br />
zum Thema „Neues Leben auf dem Friedhof<br />
– Visionen der Kirchen zur Entwicklung unserer<br />
Friedhöfe; Podiumsteilnehmer Bischof<br />
Dr. Martin Hein, Prälat Rudolf Hofmann, Dr. Beatrice<br />
van Saan-Klein, Lüder Nobbmann und Andreas<br />
Mäsing; Moderation: Heike Boomgaarden<br />
E 19:00 Uhr: Festabend im Hotel<br />
Donnerstag, 16. Januar 2014<br />
E 9:00–14:00 Uhr: Gemeinsame Tagung der Delegierten<br />
des BdF und des GdF-Beirats, Teil 2<br />
Hinweise: Auf ein separates Partnerprogramm wird<br />
aufgrund der geringen Teilnehmerzahlen der letzten<br />
Jahre verzichtet. Gerne organisieren wir auf Anfrage<br />
individuelle Besichtigungen.<br />
Die Gremiensitzungen sind offen für die Vorsitzenden<br />
und Delegierten der Fachgruppen Friedhofsgärtner in<br />
den Gartenbau-Landesverbänden, die gesetzlichen Vertreter<br />
der Lizenznehmer der Gesellschaft deutscher<br />
Friedhofsgärtner sowie alle gewählten Personen auf<br />
Bundesebene. Gäste sind willkommen, sofern sie eine<br />
Legitimation durch das jeweilige Mitglied haben. Die<br />
öffentliche Tagung sowie die Arbeitskreise stehen allen<br />
interessierten Friedhofsgärtnern offen. Sie sind herzlich<br />
willkommen!<br />
Tagungshotel: Hotel Esperanto, Esperantoplatz,<br />
36037 Fulda, Telefon 0661 24291–0, Telefax 0661<br />
24291–151, E-Mail info@hotel-esperanto.de, www.hotel-esperanto.de<br />
Kosten: Tagungsgebühr 159 Euro für gemeinsame Tagung,<br />
Fachprogramm, Arbeitskreise und Fachsymposium<br />
inklusive Getränke in den Tagungsräumen, Kaffeepausen<br />
und 3 x Mittagessen; Übernachtung inkl. Frühstück<br />
pro Person: EZ 105 Euro‚ DZ 62,50 Euro<br />
Anmeldeschluss: 29. November 2013<br />
Das vollständige Programm und die Anmeldeunterlagen werden mit dem BdF-Rundschreiben versandt<br />
und können zusätzlich angefordert werden unter der Telefonnummer 0228 81002-44.<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
Friedhofsgartenbau 15<br />
Friedhofsgärtner für Herbstbepflanzung ausgezeichnet<br />
M Auf der internationalen gartenschau<br />
in Hamburg (igs) stellten sich Friedhofsgärtner<br />
aus ganz Deutschland mit<br />
ihrer Herbstbepflanzung im Ausstellungsteil<br />
„Grabgestaltung und Denkmal“<br />
der Fachjury. In der letzten Bewertungsrunde<br />
galt es, noch einmal alle<br />
Register der Pflanzkunst zu ziehen.<br />
Denn die erreichten Punkte fließen in<br />
die Gesamtpunkzahl für die Vergabe der<br />
Staatsehrenpreise ein. Dass die Friedhofsgärtner<br />
ihre Chance genutzt haben,<br />
zeigt die Anzahl der Medaillen. Insgesamt<br />
wurden 68 Gold-, 25 Silber- und 16<br />
Bronzemedaillen vergeben.<br />
Im Rahmen des Deutschen Gartenbautages<br />
im September wurden vier<br />
große Goldmedaillen der Deutschen<br />
Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG)<br />
für die besten Gräber in den jeweiligen<br />
Kategorien sowie 17 Ehrenpreise für<br />
besondere Leistungen übergeben. Die<br />
Preisträger aus ganz Deutschland erhielten<br />
die Auszeichnungen aus den<br />
Händen des Präsidenten des Zentralverbandes<br />
Gartenbau (ZVG), Jürgen Mertz,<br />
des Vorsitzenden des Bundes deutscher<br />
Friedhofsgärtner (BdF), Lüder Nobbmann,<br />
Vertretern der DBG sowie einigen<br />
Preisstiftern. Nobbmann zeigte sich<br />
hoch zufrieden mit den Leistungen der<br />
Friedhofsgärtner: „Unser Ausstellungsteil<br />
gehört erneut zu den schönsten auf<br />
der Gartenschau und ich freue mich<br />
sehr, die Großen Goldmedaillen und<br />
Ehrenpreise übergeben zu dürfen.“<br />
1 2<br />
1. Die Große Goldmedaille der Deutschen<br />
Bundesgartenschau-Gesellschaft für die beste<br />
Gestaltung einer Urnengrabstelle errang<br />
die Blumen Otto GmbH, Mannheim.<br />
2. Die Große Goldmedaille der Deutschen<br />
Bundesgartenschau-Gesellschaft für die beste<br />
Gestaltung einer Einzelwahlgrabstelle erhielt<br />
Blumen Becker, Rheinbrohl.<br />
3. Mit der Großen Goldmedaille der Deutschen<br />
Bundesgartenschau-Gesellschaft für<br />
die beste Gestaltung einer mehrstelligen<br />
Wahlgrabstelle wurde die Friedhofsgärtnerei<br />
Manfred Freuken aus Duisburg geehrt.<br />
4. Die Große Goldmedaille der Deutschen<br />
Bundesgartenschau-Gesellschaft für die beste<br />
Gestaltung einer zweistelligen Wahlgrabstelle<br />
wurde an die Gärtnerei Seppelfricke<br />
aus Gelsenkirchen verliehen.<br />
<br />
Fotos: BdF<br />
3 4<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
16 Friedhofsgartenbau<br />
1 2 3<br />
4 5 6<br />
Ehrenpreise auf der igs Hamburg:<br />
7 8<br />
9 10<br />
11 12<br />
1. Die Friedhofsgärtnerei Boese, Magdeburg,<br />
erhielt für die exakte handwerkliche<br />
Ausführung der Pflanzung mit beeindruckender<br />
Linienführung einen Ehrenpreis der<br />
Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner.<br />
2. Mit dem Ehrenpreis des Landesverbandes<br />
Gartenbau Rheinland e. V. für hervorragende<br />
Leistungen wurde das Bildungszentrum<br />
Gartenbau Essen ausgezeichnet.<br />
3. Die Kölner Genossenschaft der Friedhofsgärtner<br />
verlieh für die mutige Gesamtgestaltung<br />
eines mehrstelligen Wahlgrabes einen<br />
Ehrenpreis an die Ausstellergemeinschaft<br />
Brandl/Rankl aus München.<br />
4. Die Ausstellergemeinschaft Ellinger/Haag<br />
aus Stuttgart erhielt den Ehrenpreis der Friedhofsgärtner<br />
Gelsenkirchen e G für eine lebhafte<br />
farbliche Gestaltung des Wechselbeetes.<br />
5. Die Friedhofsgärtnerei Manfred Freuken,<br />
Duisburg, erhielt nicht nur eine Große Goldmedaille<br />
der DBG (siehe Seite 15), sondern<br />
auch den Ehrenpreis für die höchste Gesamtwertung<br />
über alle drei Wechselbepflanzungen<br />
der Fachgruppe Friedhofsgärtner im<br />
Landesverband Gartenbau Westfalen-Lippe.<br />
6. Den Ehrenpreis der Genossenschaft Württembergischer<br />
Friedhofsgärtner e G für eine<br />
hervorragende, haltbare, fachlich einwandfrei<br />
ausgeführte Herbstbepflanzung in Abstimmung<br />
zur Rahmenbepflanzung und dem<br />
Grabmal erhält die Ausstellergemeinschaft<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
Friedhofsgartenbau 17<br />
13 14<br />
15<br />
Euler/Hellekamps aus Wartenberg/Viersen.<br />
7. Die Gärtnerei Ute Meyer aus Lübeck erhielt<br />
vom Landesverband Gartenbau Rheinland-Pfalz<br />
für die harmonisch wirkungsvolle<br />
Farbabstimmung in Rosa- und Grautönen einen<br />
Ehrenpreis zugesprochen.<br />
8. Den Ehrenpreis der Friedhofsgärtner Lübeck<br />
e G für den kraftvollen farblichen Ausdruck<br />
der gewählten Bepflanzung wurde<br />
dem Blumenhaus Gärtnerei Haag aus Stuttgart<br />
zugesprochen.<br />
9. Der Friedhofsgärtnerei Schulze aus Crimmitschau<br />
wurde für die eindrucksvolle Farbgestaltung<br />
des Herbstbeetes auf einem Kindergrab<br />
der Ehrenpreis der Friedhofsgärtner-<br />
Genossenschaft Bonn e. G. verliehen.<br />
10. Die Ausstellergemeinschaft Ronsiek/Blumenkamp<br />
und Müller erhielt den Ehrenpreis<br />
der TBF Treuhandstelle bayerischer Friedhofsgärtner<br />
mbH für die stimmige und wirkungsvolle<br />
Farbauswahl der verwendeten<br />
Pflanzen.<br />
11. Die Gesellschaft für Dauergrabpflege<br />
Westfalen-Lippe mbH stiftete zusammen mit<br />
der Friedhofsgärtner Dortmund e. G. einen<br />
Ehrenpreis für die beispielhafte Integration<br />
von nicht pflanzlichen Accessoires in die gesamte<br />
Gestaltung. Dieser Ehrenpreis wurde<br />
an das „Grüne Centrum Staßfurt“ vergeben.<br />
12. Die anspruchsvollen Grabmalkonzepte<br />
der Steinmetze im Memoriam-Garten erhielten<br />
vom Bund deutscher Friedhofsgärtner<br />
im ZVG für die gelungene Präsentation im<br />
Memoriam-Garten der igs hamburg 2013<br />
einen Ehrenpreis.<br />
13. Die Rheinische Treuhandstelle für Dauergrabpflege<br />
GmbH verleiht für einen außerordentlich<br />
überzeugenden Gesamteindruck<br />
während der Ausstellungszeit einen Ehrenpreis<br />
an die Gärtnerei Arnholz-Prüße, Löhne.<br />
14. Die Gärtnerei Rechter aus Hannover erhielt<br />
den Ehrenpreis der Friedhofsgärtner<br />
Gelsenkirchen e G für die Gestaltung eines<br />
Einzelgrabes, das in eindrucksvoller Weise<br />
auf die Vielfalt des Lebensweges in der Beetgestaltung<br />
Bezug nimmt.<br />
15. Die Friedhofsgärtnerei Helga Stein aus<br />
Hamburg erhielt von der Friedhof Treuhand<br />
Berlin – FTB – Dauergrabpflegegesellschaft<br />
mbH für die beste Herbstbepflanzung eines<br />
16<br />
Erstausstellers einen Ehrenpreis.<br />
16. Den Ehrenpreis der Dauergrabpflegegesellschaft<br />
sächsischer Friedhofsgärtner für<br />
die sehenswerte und gelungene Abstimmung<br />
von Legende und Grabbepflanzung erhält<br />
die Friedhofsgärtnerei Seppelfricke aus Gelsenkirchen.<br />
17. Der Ehrenpreis des Hessischen Ministeriums<br />
für Umwelt, Energie, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz für den harmonischen<br />
Dreiklang von Solitär, Wechselbepflanzung<br />
und Bodendecker mit dem Grabmal<br />
wurde der Friedhofsgärtnerei und Gartencenter<br />
„Flora“ aus Dorf-Triwalk verliehen.<br />
<br />
Fotos: BdF<br />
17<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
18 Gemüsebau<br />
BDC-Jahrestagung: Michael Schattenberg neuer Vorsitzender<br />
Wahlen von BDC-Vorstand und -Beirat (von links): Peter Marseille (Speisepilzbotschafter), Benno<br />
Moser, Ulrich Groos, Franz Schmaus (Ehrenvorsitzender), Georg Heinrich Rühl, Michael<br />
Böging (neuer stellvertretender Vorsitzender), Michael Schattenberg (neuer Vorsitzender),<br />
Bernd Böging, Jochen Winkhoff (Geschäftsführer), Hans Deckers, Dr. Torben Kruse, Gerhard<br />
Schulz (BOG- Vorsitzender und ZVG-Vertreter), Max Dohme, Waldemar Schuller, Andreas<br />
Schmaus und Marco Deckers (neuer Schatzmeister). <br />
Foto: BDC<br />
M Über 120 Speisepilzerzeuger aus dem<br />
In- und Ausland folgten der Einladung<br />
des Bundes Deutscher Champignonund<br />
Kulturpilzanbauer (BDC) im ZVG<br />
zur 65. Jahrestagung vom 26. bis 28.<br />
September in Bremen. Neben den Regularien<br />
und der Besichtigung des hochmodernen<br />
BDC-Mitgliedsbetriebs OMpilze<br />
(Oldenburger Münsterland Pilze),<br />
Goldenstedt, stand ein umfangreiches<br />
Vortragsprogramm zu aktuellen Entwicklungen<br />
im Bereich Energie und<br />
Kultur von Pilzen im Mittelpunkt.<br />
Beim Thema Energie ging es vorrangig<br />
um Einsparungsmöglichkeiten und<br />
Energieoptimierung im Champignonanbau<br />
sowie um das optimale Klima in der<br />
Champignonkultur mit Hilfe der<br />
Feuchtedifferenzierung. Drei führende<br />
Produzenten von Pilzbrut berichteten<br />
über die ersten Versuche in Europa mit<br />
dem Einsatz des sogenannten „speed<br />
spawn“ – eine sich deutlich schneller<br />
entwickelnde Variante der Pilzbrut, die<br />
jedoch für den Einsatz in der Praxis<br />
noch zu teuer ist.<br />
Michael Legrand vom Grünen Medienhaus<br />
stellte die aktuellen Zahlen der<br />
BDC-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
vor. So hat sich die Trennung der Internetauftritte<br />
für Verbraucher und Fachpublikum<br />
bewährt. Die Seite www.ge<br />
sunde-pilze.de, die den Fokus auf den<br />
gesundheitlichen Wert von Pilzen legt,<br />
verzeichnet in diesem Jahr täglich über<br />
700 Besucher – doppelt so viele wie<br />
2012. In der Pressearbeit finden insbesondere<br />
Verbraucherinformationen und<br />
Rezepte großen Anklang. Beim Anfang<br />
2012 gestarteten BDC-Onlinedienst, der<br />
kostenlos für alle Interessenten unter<br />
www.der-champignon.de zu abonnieren<br />
ist, konnte die Zahl der Leser seit der<br />
Umstellung von der gedruckten <strong>Ausgabe</strong><br />
auf den Newsletter 2012 verdoppelt<br />
werden. Der Brancheninformationsdienst<br />
als Newsletter und der Onlinedienst<br />
werden mit Hilfe von Sponsoren<br />
finanziert.<br />
Jochen Winkhoff<br />
Erste Bundessitzung der Spargelregionalverbände<br />
Von links: Jochen Winkhoff, Josef Plöckl, Karl Schäfer, Friedrich W. Borgmeyer und Willy<br />
Kreienbaum , Berthold Niehaus, Hans Höfler, Wolfgang Böser und Simon Schumacher, Peter<br />
Strobl, Franz Peter Allofs. Foto: BfG<br />
M Zur ersten Sitzung der Spargelregionalverbände<br />
in Deutschland hatte die<br />
Bundesfachgruppe Gemüsebau (BfG)<br />
vom 18. bis 19. September nach Grünberg<br />
eingeladen. Ziel war es, gemeinsame<br />
Themen auszuloten, neue Ideen<br />
zu sammeln und aktiv zusammenzuarbeiten.<br />
So sollen alle Regionalverbände<br />
von diesem erweiterten Netzwerk profitieren.<br />
Aktionen und Kampagnen sollen<br />
die deutsche Spargelbranche stärken<br />
und bundesweit wirkungsvoller koordiniert<br />
werden – auch bezüglich der Presse-<br />
und Verbraucherinformationen.<br />
Die Vertreter von sieben regionalen<br />
Spargelverbänden beschlossen, diese<br />
Arbeit zu institutionalisieren. Die 2.<br />
Bundessitzung soll im Rahmen der<br />
Fruit Logistica am 5. Februar 2014 stattfinden.<br />
<br />
BfG<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
Bildungspolitik 19<br />
ZVG-Bildungsausschuss erörterte wichtige Zukunftsfragen<br />
M Fachkräftesicherung, Qualität in der<br />
Berufsbildung und Nachwuchswerbung<br />
waren die beherrschenden Themen der<br />
Beratungen im Bildungsausschuss des<br />
Zentralverbandes Gartenbau (ZVG) im<br />
September. Diese Herbstsitzung fand in<br />
der Abteilung Gartenbau des Sächsischen<br />
Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft<br />
und Geologie in Dresden-Pillnitz<br />
statt.<br />
Unter Vorsitz von Ralf Kretschmer<br />
diskutierten die Vertreter der Verbände<br />
und Fachorganisationen mit Regierungsdirektor<br />
Andreas Heym vom Bundeslandwirtschaftsministerium.<br />
Heym,<br />
zuständig für Bildungsfragen, Jugendförderung<br />
und Berufswettbewerbe, verdeutlichte<br />
dabei Konsequenzen des demografischen<br />
Wandels und machte Vorschläge,<br />
dem Fachkräftemangel zu begegnen.<br />
Dabei beschrieb er die Bedeutung<br />
der Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern<br />
ZVG und IG BAU sowie mit<br />
den zuständigen Behörden und zuständigen<br />
Stellen.<br />
Heym bescheinigte den gärtnerischen<br />
Verbänden ein zielgerichtetes<br />
und professionelles Vorgehen in der<br />
Nachwuchswerbung. Er unterstützte<br />
aber auch das Anliegen des ZVG-Bildungsausschusses,<br />
der ein notwendiges<br />
Engagement der Unternehmen in den<br />
Bereichen Bildung und Personalentwicklung<br />
fordert. Auch die Arbeitsgemeinschaft<br />
deutscher Junggärtner<br />
(AdJ) leiste gute Arbeit, so Heym. Als<br />
gelungenes Gemeinschaftsprojekt mit<br />
dem ZVG wurde der auf der igs Hamburg<br />
mit dem Bundesentscheid erfolgreich<br />
abgeschlossene Berufswettbewerb für<br />
junge Gärtnerinnen und Gärtner herausgestellt.<br />
Neben bildungspolitischen Fragen<br />
setzten sich die Beteiligten auch mit Bildungsthemen<br />
aus der täglichen Ausbil-<br />
Unter der Leitung von Dr. Wolf-Dietmar Wackwitz erhielten die Teilnehmer des ZVG-Bildungsausschusses<br />
bei einer Führung einen guten Einblick in die gartenbauliche Versuchsarbeit und<br />
überbetriebliche Ausbildung des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und<br />
Geologie (LfULG) am Standort Dresden-Pillnitz. <br />
Foto: Schwarz, BdB<br />
dungspraxis auseinander. Dabei beschäftigte<br />
man sich beispielsweise mit<br />
Möglichkeiten beim Umgang mit Bewerbern<br />
und Auszubildenden ohne erforderliche<br />
Ausbildungsreife, dem Ausbildungsschwerpunkt<br />
„Verkaufen und<br />
Beraten“ sowie mit der Umsetzung der<br />
Sachkundeverordnung „Pflanzenschutz“.<br />
Breiten Raum nahm der Informationsaustausch<br />
über die gestartete<br />
Kampagne zur Berufsnachwuchswerbung<br />
ein. Neben dem Einsatz der neuen<br />
Werbemedien unterstrich der Ausschuss<br />
die Bedeutung jugendgemäßer<br />
Aktivitäten im Internet und in den sozialen<br />
Netzwerken sowie einer verstärkten<br />
Pressearbeit.<br />
Entscheidungen für die Beauftragung<br />
des Grünen Medienhauses als koordinierende<br />
Agentur und die personelle<br />
Verstärkung im Bereich Social<br />
Media wurden begrüßt.<br />
Interessant waren in diesem Zusammenhang<br />
die Ergebnisse aus zwei verschiedenen<br />
Studien. Hier ging es zum<br />
einen um Erkenntnisse wie sich Jugendliche<br />
über Ausbildungsberufe informieren<br />
und welche Medien sie nutzen.<br />
Zum anderen wurden Anforderungen<br />
der Betriebe an zukünftige Meister<br />
und Techniker vorgestellt.<br />
Wichtig war auch eine erste Beratung<br />
über die Perspektiven der Ausschussarbeit<br />
in der Zukunft. Dabei wurde<br />
über die Stellenausschreibung des<br />
ZVG für den neuen Bereich „Bildung<br />
und Forschung“ informiert.<br />
Bei einer abendlichen Feier dankten<br />
die Ausschussmitglieder, Sachverständigen<br />
und Gäste Walter Holbeck, der<br />
Ende des Jahres in den Ruhestand geht,<br />
für sein langjähriges Engagement als<br />
ZVG-Bildungsreferent.<br />
<br />
Walter Holbeck<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
20 Bücherei des Gartenbaues/Hortigate<br />
Bücherei des Deutschen Gartenbaues – Firmenkataloge online<br />
Gärtnereikataloge sind wichtige<br />
Quellen zur Erforschung der<br />
Geschichte des Gartenbaues.<br />
Sie enthalten wertvolle Informationen<br />
über die Verbreitung von Gartenpflanzen<br />
sowie die Erfindung gärtnerischer<br />
Geräte. Darüber hinaus lässt sich<br />
manches über die jeweilige Firmengeschichte<br />
in Erfahrung bringen. Oft handelt<br />
es sich um anspruchsvolle Druckwerke<br />
mit zahlreichen Illustrationen.<br />
Bestand der Bücherei<br />
mit Raritäten<br />
Nur selten werden Gärtnereikataloge<br />
gesammelt und nur wenige Einrichtungen<br />
verfügen über nennenswerte Bestände.<br />
Die Sammlung der Bücherei des<br />
Deutschen Gartenbaues (BDG) beläuft<br />
sich auf über 2.000 verschiedene Sortimentsverzeichnisse<br />
zahlreicher Gärtnereien<br />
und großer Gartenbauunternehmen.<br />
Mit Gründung des Vereins zur Beförderung<br />
des Gartenbaues im Jahr 1822<br />
setzte das Sammeln ein, sodass heute<br />
bedeutende his torische Exemplare verfügbar<br />
sind, beispielsweise Willem van<br />
Hazen, Holland (ca. 1753), Franz J. Baumann,<br />
Elsaß (1788), Heinrich Lorberg,<br />
Berlin (ab 1852), Ludwig Späth, Baumschulenweg<br />
(ab 1896) und Karl Foerster,<br />
Berlin/Potsdam (ab 1907).<br />
Haage & Schmidt-Katalog 1910 Titelseite<br />
Haage & Schmidt online<br />
Von herausragender Bedeutung sind die<br />
Kataloge der 1862 gegründeten und bis<br />
zum 1. Weltkrieg weltweit bekannten<br />
Sortimentsgärtnerei Haage & Schmidt<br />
in Erfurt (vgl. Zandera 2012, Nr. 2). Sie<br />
bieten ein nahezu unerschöpfliches Re-<br />
servoir für die pflanzenhistorische und<br />
sortenkundliche Forschung. So listet<br />
zum Beispiel das Verzeichnis von 1870<br />
über 15.000 verschiedene Sämereien<br />
auf. Bislang waren die Haage & Schmidt-<br />
Kataloge nirgendwo online verzeichnet.<br />
Der fast vollständige Bestand an<br />
Haage & Schmidt-Verzeichnissen der<br />
BDG umfasst <strong>Ausgabe</strong>n aus den Jahren<br />
von 1865 bis 1930, die erste von 1863<br />
liegt leider nicht vor (der Katalog von<br />
1864 liegt beim Erfurter Gartenbaumuseum).<br />
Insgesamt sind zurzeit etwa 60<br />
Kataloge im Internet abrufbar. Die Verfilmung<br />
und Digitalisierung erfolgte bereits<br />
2004 mit Mitteln der Landwirtschaftlichen<br />
Rentenbank. Einzusehen<br />
sind die Hauptkataloge (Samen und<br />
Pflanzen), die Herbstkataloge (Blumenzwiebeln<br />
und Knollengewächse) und<br />
einzelne Samen- bzw. Pflanzenverzeichnisse.<br />
Die Hauptverzeichnisse (rund<br />
250 Seiten) wurden nach den enthaltenen<br />
Pflanzengruppen grob strukturiert<br />
(http://gartentexte-digital.ub.tuberlin.de).<br />
Weitere Kataloge sollen folgen.<br />
Weitere Informationen: www.garten<br />
baubuecherei.de/catalogue.html BDG<br />
Neue Versuchsberichte unter www.hortigate.de<br />
Gemüsebau<br />
E Dr. Gerald Lattauschke LfULG, Abt.<br />
Gartenbau Dresden-Pillnitz: „Zwei klare<br />
Favoriten bei Sommerspinat“; „Ertragsleistungen<br />
und Qualität bei maschineller<br />
Ernte von Zuckererbsen<br />
nicht zufriedenstellend“; „Sommeranbau<br />
von Markerbsen mit nicht zufriedenstellenden<br />
Ertragsleistungen“<br />
E Dr. Hermann Laber, Dr. Gerald<br />
Lattauschke; LfULG, Abt. Gartenbau<br />
Dresden-Pillnitz: „Hoher Nährstoffbedarf<br />
beim Anbau von Gewächshausgurken<br />
auf Substrat „<br />
E Joachim Ziegler; DLR – Rheinpfalz,<br />
Neustadt/Weinstraße: „Bleichspargel -<br />
geringe Fortschritte bei der Verspätung“;<br />
„Grünspargel – Verfrühungssys-<br />
teme richtig auswählen“, „Bleichspargel<br />
– Dreifachbedeckungen und Foliendicken<br />
mit Perspektive“<br />
E Dr. Sebastian Weinheimer, Naab Bertram;<br />
DLR - Rheinpfalz: „Keine Unterschiede<br />
im Ertrag durch höhere Wassergaben<br />
bei Kopfkohl“<br />
Jetzt das vergünstigte Einstiegs abo<br />
„Saisonstart 2013“ für Verbandsmitglieder<br />
für 69,00 Euro<br />
zzgl. UST nutzen. Unter www.hortigate.de<br />
den Menü-Button „Abonnieren“<br />
anklicken und mit der Sammel-Kennung<br />
„Saisonstart2013“<br />
oder über den Menüpunkt „Newsletter“<br />
für hortigate-Newsletter<br />
anmelden.<br />
Haage & Schmidt-Katalog 1911 Farbillustration.<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
Ratgeber 21<br />
STEUERTIPP<br />
Steuerabzug von Handwerkerleistungen beim Altenteiler<br />
N Nach einem Urteil des Niedersächsischen<br />
Finanzgerichts vom 16. Januar<br />
2013 kann der Steuerabzug von 20 Prozent<br />
für Handwerkerleistungen an Altenteilerwohnungen<br />
auch dann vom Altenteiler<br />
geltend gemacht werden, wenn die Handwerkerleistungen<br />
vom Betriebsübernehmer<br />
gezahlt wurden.<br />
Fall 1: Der Betriebsübernehmer hat<br />
sich im Übergabevertrag zur Übernahme<br />
von Reparaturkosten in der Altenteilerwohnung<br />
verpflichtet. Er kann diese Kosten als<br />
Sonderausgabe steuerlich geltend machen.<br />
Der Altenteiler hat die Kostenübernahme als<br />
sonstige Einkünfte zu versteuern und kann<br />
dafür dann den Steuerabzug für Handwerkerleistungen<br />
geltend machen.<br />
In Fall 1 muss die Rechnung auf den<br />
Namen des Übernehmers lauten.<br />
Fall 2: Wurde dagegen im Übergabevertrag<br />
keine Vereinbarung zur Übernahme<br />
von Reparaturkosten getroffen, entfallen<br />
beim Übernehmer der Sonderausgabenabzug<br />
und damit auch die Versteuerung beim<br />
Altenteiler. Der Altenteiler kann aber trotzdem<br />
den Steuerabzug für Handwerkerleistungen<br />
geltend machen, selbst dann, wenn<br />
der Übernehmer die Rechnung bezahlt. Allerdings<br />
muss in diesem Fall die Rechnung<br />
auf den Namen des Altenteilers lauten.<br />
Nach dem Einkommensteuergesetz ist<br />
in beiden Fällen Voraussetzung, dass die<br />
Bezahlung der Rechnung auf das Konto des<br />
Handwerkers erfolgt. Abziehbar sind maximal<br />
1.200 Euro = 20 Prozent von 6.000<br />
Euro Reparaturkosten. Nicht begünstigt<br />
sind Materialkosten. Begünstigt sind damit<br />
also nur die Lohnkosten in der Rechnung<br />
des Handwerkers.<br />
Die Revision beim Bundesfinanzhof ist<br />
unter dem AZ. VI R 8/13 anhängig.<br />
<br />
Horst-Dieter Riepe<br />
Wirtschaftsprüfer – Steuerberater<br />
Bad Homburg v.d.H.<br />
Der Finanztipp: Verkaufen um jeden Preis? Preisuntergrenzen als Orientierung<br />
In diesem Jahr sind die Preise für<br />
Zierpflanzen enorm unter Druck geraten:<br />
Die Nachfrage war aufgrund<br />
des ungünstigen Witterungsverlaufs<br />
schwach und das Angebot am Markt<br />
groß. Die Kalkulation von Preisuntergrenzen<br />
kann dieses grundlegende Problem<br />
nicht beheben. Der Produzent<br />
muss wissen, ob er einen Preis noch akzeptieren<br />
kann oder sich Alternativen<br />
für sein Produkt suchen muss. Ein Unternehmen,<br />
das dauerhaft für seine Produkte<br />
keinen ausreichenden Preis erzielt,<br />
wird langfristig nicht existieren<br />
können. Die Erfahrung zeigt, dass eine<br />
Verbesserung des Betriebsergebnisses<br />
über die Kalkulation der Preise ein<br />
schwieriger Weg ist, der aber mittelfristig<br />
zum Erfolg führt. Am Beispiel eines<br />
Produktionsbetriebs für Zierpflanzen<br />
wird dies kurz beschrieben. Zunächst<br />
sollte aber bekannt sein, welcher Preis<br />
theoretisch erzielt werden müsste.<br />
Nach einem Modell von Professor<br />
Rothenburger (1977) empfiehlt es sich<br />
zu unterschieden zwischen:<br />
E Sonderangebotspreis: Einzelkosten<br />
sind gedeckt<br />
E Kurzfristige Preisuntergrenze:<br />
Einzelkosten und bare Gemeinkosten<br />
sind gedeckt<br />
E Langfristige Preisuntergrenze:<br />
Einzelkosten, bare, unbare Gemeinkosten<br />
sind gedeckt<br />
E Voller Preis: alle baren und unbaren<br />
Kosten und Gewinnzuschlag<br />
Die Verbesserung des Betriebsergebnisses<br />
über die Kalkulation der Preise ist ein schwieriger<br />
Weg, der aber mittelfristig zum Erfolg<br />
führt. <br />
Foto: Grimminger<br />
Einzelkosten sind Kosten, die einem<br />
Produkt direkt zuzuordnen sind, zum<br />
Beispiel Jungpflanzen, Töpfe oder Erde.<br />
Diese Daten sind relativ einfach aus den<br />
Rechnungen der Lieferanten zu ermitteln.<br />
Die Aufteilung der Lohnkosten auf<br />
einzelne Kulturen ist schwieriger. Wenn<br />
keine entsprechenden betriebsinternen<br />
Aufzeichnungen vorliegen, hilft nur eine<br />
Vereinfachung, indem die Lohnkosten<br />
generell den Gemeinkosten zugeschlagen<br />
werden. Betriebswirtschaftlich<br />
entspricht diese Vorgehensweise<br />
nicht der „reinen Lehre“. Aber besser<br />
ein annähernd richtiges Ergebnis als<br />
gar kein Ergebnis!<br />
Gemeinkosten sind Kosten, die nicht<br />
einem einzelnen Produkt direkt zuzurechnen<br />
sind. Unbare Gemeinkosten<br />
sind in erster Linie die Abschreibung (=<br />
Verteilung der Investitionskosten auf<br />
die Nutzungsdauer der Investition). Sie<br />
werden über die benötigten Tagesquadratmeter<br />
auf die einzelnen Kulturen<br />
verteilt. Ein Vergleich zwischen dem berechneten<br />
Preis und dem erzielten<br />
Marktpreis zeigt die Vorteilhaftigkeit<br />
der Kultur. Kulturen, die sich dem<br />
vollen Preis nähern oder übersteigen,<br />
sollten mengenmäßig, selbstverständlich<br />
orientiert an den Absatzchancen,<br />
ausgebaut werden. Bei Kulturen, die unterhalb<br />
des Sonderangebotspreises liegen,<br />
ist kritisch zu hinterfragen, ob diese<br />
weiter angebaut werden sollten.<br />
Unter www.gub.biz finden Sie eine<br />
Excel-Vorlage, die der Berechnung von<br />
Preisuntergrenzen dient.<br />
In der Praxis zeigt sich immer wieder,<br />
dass es keine Berechnungen über<br />
Preisuntergrenzen gibt und der Unternehmer<br />
oft bereit ist, seine Ware zu jedem<br />
Preis anzubieten. Es ist ein Anfang,<br />
mit einfachen Methoden und ohne<br />
großen Kostenaufwand für Hauptkulturen<br />
und Kulturen, die in Verdacht stehen,<br />
wirtschaftlich ungünstig zu sein,<br />
Preisuntergrenzen zu berechnen.<br />
Nur der Unternehmer, der seine Zahlen<br />
kennt, ist in der Lage, betriebswirtschaftlich<br />
fundierte Entscheidungen zu<br />
treffen und kann in Preisverhandlungen<br />
besser entscheiden, ob ein akzeptables<br />
Angebot vorliegt. Jürgen Forster<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
Foto: © style-photography.de/Fotolia.com<br />
Im Blickpunkt:<br />
Aktuelles aus dem Bereich Recht und Steuern
Recht und Steuern 23<br />
Einkommensteuerrichtlinien 2012: eine gute Regelung für alle?<br />
In den Einkommensteuerrichtlinien 2012 wurden neue Kriterien für die Abgrenzung der Einkünfte aus<br />
Land- und Forstwirtschaft zu den Einkünften aus Gewerbebetrieb neu gefasst. Grundsätzlich sind diese<br />
neuen Abgrenzungskriterien vom Ergebnis her zu begrüßen. Aber nicht für alle Rechtsformen. Leidtragende<br />
sind die Personengesellschaften, da sich aufgrund niedrigerer Grenzen und durch die sogenannte<br />
Abfärbetheorie für diese die Gefahr, komplett gewerblich zu werden, noch vergrößert hat.<br />
Bei Einzelunternehmen muss im<br />
Falle des Strukturwandels der<br />
Gewinn des Betriebes aufgeteilt<br />
werden: zum einen in Einkünfte aus<br />
Land- und Forstwirtschaft, zum anderen<br />
in Einkünfte aus Gewerbebetrieb.<br />
Insoweit kann man auch tatsächlich<br />
von einer Verbesserung der Abgrenzungskriterien<br />
15.5 EStR sprechen.<br />
Neue Kriterien<br />
für Gewinnermittlung<br />
Im Gartenbau können viele Betriebe,<br />
vor allem Endverkaufsbetriebe, ohne<br />
den Verkauf von Handelswaren (Pflanzen,<br />
Erde, Hartware usw.) nicht mehr<br />
existieren. Das Produktsortiment vergrößert<br />
sich bei den meisten Betrieben<br />
kontinuierlich. So ist es zum Beispiel<br />
keine Seltenheit, dass man Produkte<br />
wie Wein, Prosecco, Likör, Antipasti,<br />
aber auch Schmuck, Schals, Kleidung<br />
und vieles mehr in den Sortimenten antrifft.<br />
Diese Produkte waren vor 20 Jahren<br />
noch eine echte Seltenheit in einem<br />
Blumengeschäft oder einer Gärtnerei.<br />
Auch werden vermehrt Dienstleistungen<br />
angeboten. Darunter fallen nicht<br />
nur die traditionellen Grabpflegearbeiten,<br />
sondern immer mehr Grundstückspflegearbeiten<br />
usw.<br />
Aufgrund der neuen Sichtweise des<br />
Strukturwandels entsteht – neben einer<br />
bisher der Land- und Forstwirtschaft<br />
zugerechneten Tätigkeit – ein Gewerbebetrieb.<br />
Davon ist unter anderem auszugehen,<br />
wenn Wirtschaftsgüter angeschafft<br />
werden, deren Charakter nicht<br />
mit Urproduktion und Landwirtschaft<br />
in Verbindung steht, und dies dauerhaft<br />
dazu führt, dass die Grenzen für den<br />
Strukturwandel überschritten werden.<br />
Ist dieser Prozess „schleichend“, liegt<br />
der Strukturwandel nach drei aufeinander<br />
folgenden Jahren vor.<br />
Diese Grenzen sind grundsätzlich auf<br />
alle Wirtschaftsjahre anzuwenden, die<br />
Werden Wirtschaftsgüter angeschafft, die nicht mit Urproduktion und Landwirtschaft in Verbindung<br />
zu bringen sind, gelten neue Abgrenzungskriterien.<br />
nach dem 31.12.2011 beginnen. Durch<br />
die Verlängerung des Beginnzeitpunktes<br />
sind diese neuen Grundsätze zwingend<br />
erst für alle Wirtschaftsjahre ab dem<br />
01.07.2013 anzuwenden. Bei Betrieben,<br />
die als Gewinnermittlungszeitraum das<br />
Kalenderjahr haben, sind die Grundsätze<br />
dann ab dem 01.01.2014 anzuwenden.<br />
Es besteht bis zu diesem Zeitpunkt<br />
ein Wahlrecht, bei dem nach den alten<br />
Abgrenzungskriterien oder nach den<br />
neuen Abgrenzungskriterien verfahren<br />
werden kann – je nachdem, was für den<br />
Betrieb vorteilhafter ist.<br />
Zwei Grenzen bei<br />
Waren und Dienstleistungen<br />
Bei Handelswaren und bei Dienstleistungen<br />
wurden zwei Grenzen eingeführt,<br />
die überprüft werden müssen. Eine<br />
variable Grenze und eine Fixgrenze.<br />
Bei der variablen Grenze darf der Umsatz<br />
aus der jeweiligen gewerblichen<br />
Tätigkeit dauerhaft nicht mehr als ein<br />
Drittel des Gesamtumsatzes betragen.<br />
Bei der Fixgrenze darf der Umsatz der<br />
jeweiligen gewerblichen Tätigkeit dauerhaft<br />
nicht mehr als 51.500,00 Euro pro<br />
Jahr betragen.<br />
Fixgrenze niedrig bemessen<br />
Die Fixgrenze ist mit 51.500,00 Euro<br />
sehr niedrig bemessen. Gerade bei Endverkaufsbetrieben<br />
im Gartenbau wird<br />
diese Grenze in sehr vielen Fällen überschritten,<br />
sodass bei sehr vielen Betrieben<br />
nach drei Jahren der Strukturwandel<br />
gegeben sein wird. Da jedoch entgegen<br />
ersten Befürchtungen nur dieser<br />
Teil gewerblich und nicht wie bei der<br />
bisherigen Regelung der ganze Betrieb<br />
gewerblich wird, kann diese Lösung der<br />
Gewerblichkeitsproblematik durchaus<br />
begrüßt werden. Jedoch nicht bei Per-<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
24 Im Blickpunkt<br />
sonengesellschaften, zum Beispiel GbR,<br />
KG usw. Hier wird durch die sogenannte<br />
Abfärbetheorie der gesamte Betrieb<br />
gewerblich. Es ist nicht verständlich,<br />
warum die Finanzverwaltung bei Personengesellschaften<br />
keine Aufteilung der<br />
Einkünfte zulässt. In diesen Fällen<br />
kommt dann oftmals nur eine Trennung<br />
des Betriebes in Betracht, wobei hier<br />
seitens der Finanzverwaltung zukünftig<br />
Betriebstrennungen (sogenannte Trennungsmodelle)<br />
genauer im Hinblick auf<br />
die sogenannte Gesamtplanrechtsprechung<br />
und Gestaltungsmissbrauch betrachtet<br />
werden sollen.<br />
Fazit<br />
Zusammenfassend ist festzuhalten,<br />
dass man bei Einzelunternehmen die<br />
neuen Regelungen zur Abgrenzung der<br />
Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft<br />
zu den Einkünften aus Gewerbebetrieb<br />
alles in allem positiv sehen<br />
kann. Im Bereich der Umsatzsteuer<br />
sind aufgrund des Hofladenurteils I des<br />
Bundesfinanzhofes aus dem Jahr 2001<br />
Handelswaren etc., unabhängig von der<br />
ertragsteuerlichen Gewerblichkeit,<br />
auch innerhalb eines pauschalierenden<br />
Betriebes der Regelbesteuerung zu unterwerfen.<br />
Bei der Gewerbesteuer erfolgt<br />
in der Regel eine Anrechnung auf<br />
die Einkommensteuer, so dass auch in<br />
den meisten Fällen die Gewerbesteuer<br />
Nicht für alle Rechtsformen sind die neuen Kriterien für die Abgrenzung der Einkünfte aus<br />
Land- und Forstwirtschaft von Vorteil. Leidtragende sind Personengesellschaften, die Gefahr<br />
laufen, dass sie aufgrund niedrigerer Grenzen, komplett gewerblich werden.<br />
Foto: Beier Blumen GbR, Mannheim<br />
keine oder nur eine geringe Belastung<br />
für die Betriebe darstellt.<br />
Zusätzliche Kosten kommen aber in<br />
Form von IHK-Beiträgen etc. auf die Betriebe<br />
zu. Ein Wemutstropfen ist bei den<br />
Personengesellschaften wie vorgenannt<br />
gegeben.<br />
Den Gartenbaubetrieben kann nur<br />
geraten werden, sich rechtzeitig mit<br />
einem Fachsteuerberater in Verbindung<br />
zu setzen, um die individuelle Situation<br />
zu analysieren und die richtige Lösung<br />
zu finden. <br />
Peter Beyerer<br />
Burkart – Völlinger & Partner<br />
Ertragsteuerliche Abgrenzungsfragen zum Gewerbe<br />
bei Tätigkeiten und Leistungen von Friedhofsgärtnereien<br />
Aus dem viel zitierten Hofladenurteil haben sich Auswirkungen sowohl auf die im Gartenbaubetrieb<br />
vertriebenen Handelswaren als auch auf ausgeführte Dienstleistungen ergeben. Die neuen Einstufungen<br />
wurden zunächst in verschiedenen BMF-Schreiben und dann in geänderten Einkommensteuerrichtlinien<br />
2012 übernommen. Diese wurden per E-Mail am 27. März dieses Jahres versandt und am 28. März<br />
im Bundessteuerblatt veröffentlicht.<br />
In einem früheren BMF-Schreiben<br />
vom 19.12.2011 war die Möglichkeit<br />
eingeräumt worden, dass die althergebrachten<br />
Grundsätze noch für Wirtschaftsjahre<br />
gelten können, die vor der<br />
Veröffentlichung der geänderten Einkommensteuerrichtlinien<br />
begonnen haben.<br />
Im Umkehrschluss gelten die neuen<br />
Abgrenzungskriterien bei gärtne-<br />
rischen Kalenderjahresbetrieben mit<br />
einem Übergangszeitraum von drei Jahren<br />
ab dem 1.1.2014 und bei Wirtschaftsjahresbetrieben<br />
ab dem laufenden Wirtschaftsjahr,<br />
das am 1.7.2013 begonnen<br />
hat. Ob dieser Übergangszeitraum aber<br />
ausgeschöpft werden soll oder im günstigeren<br />
Fall für Friedhofbetriebe möglicherweise<br />
gleich auf die Neuregelung<br />
gewechselt wird, ist für den jeweiligen<br />
Betrieb zu prüfen, wobei sich aus dem<br />
nachfolgenden Beitrag hier neue Entscheidungskriterien<br />
ergeben könnten.<br />
Altregelung<br />
Die noch geltende Altregelung für<br />
Friedhofsleistungen besagt, dass<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
Recht und Steuern 25<br />
Dienstleistungen in Verbindung mit<br />
dem Absatz eigener Erzeugnisse<br />
(selbsterzeugter Pflanzen) zwar grundsätzlich<br />
gewerblich sind. Aber auch bisher<br />
ist zu prüfen, ob diese Dienstleistungen<br />
isoliert betrachtet doch eine<br />
landwirtschaftliche Betätigung darstellen<br />
können. Der Klarstellung halber sei<br />
hier mit aller Deutlichkeit nochmals darauf<br />
hingewiesen, dass es in diesem Beitrag<br />
nur um die Frage geht, ob die in<br />
Rechnung gestellten Aktivitäten eines<br />
Friedhofgärtners landwirtschaftlich<br />
oder gewerblich sind bei der Einkommensteuer<br />
und Gewerbesteuer. Die<br />
Umsatzsteuer bleibt hiervon völlig unberührt.<br />
Nach der Altregelung war zu prüfen,<br />
ob in einer Rechnung die eigenen Pflanzen<br />
den Umsatzanteil für Dienstleistung<br />
und zugekaufte Ware (Pflanzen, Torf<br />
etc.) übersteigen. Wenn ja, konnte insofern<br />
eine landwirtschaftliche Rechnung<br />
vorliegen. Kumulativ war bei der Altregelung<br />
aber zu überprüfen, ob die mit<br />
den gesamten Dienstleistungen verbundenen<br />
Umsätze innerhalb des Gesamtbetriebes<br />
den Umsatz mit eigen erzeugter<br />
Ware und zugekaufter Ware<br />
übersteigt. Bei echten Friedhofsbetrieben<br />
war dies regelmäßig der Fall, sodass<br />
der Gesamtbetrieb immer als gewerblich<br />
eingestuft wurde. Nach bisheriger<br />
Lesart war die Möglichkeit ja nicht<br />
bekannt, von zwei verschiedenen Einkunftsarten<br />
innerhalb einer Bilanz eines<br />
Betriebes auszugehen. Vielmehr war<br />
man sogar seitens der Finanzverwaltung<br />
versucht, bereits getrennte Betriebe<br />
aufgrund des Anteils der getätigten<br />
Absatzgeschäfte zusammenzurechnen<br />
und insgesamt gewerbliche Tätigkeiten<br />
anzunehmen.<br />
Neuregelung<br />
Etwas scherzhaft sagt man im juristischen<br />
Bereich: „Der Blick ins Gesetz<br />
erleichtert die Rechtsfindung.“ Deshalb<br />
sei hier der entsprechende Abschnitt<br />
der neuen Einkommensteuerrichtlinie<br />
kurz zitiert:<br />
„(7) Die Dienstleistung eines Landund<br />
Forstwirtes im Zusammenhang<br />
mit dem Absatz eigener Erzeugnisse,<br />
die über den Transport und das Einbringen<br />
von Pflanzen hinausgeht (z.<br />
B. Grabpflege …), stellt grundsätzlich<br />
eine einheitlich zu beurteilende<br />
Tätigkeit mit Vereinbarungen über<br />
mehrere Leistungskomponenten dar<br />
(gemischter Vertrag).<br />
Damit ist von einer einheitlichen<br />
gewerblichen Tätigkeit auszugehen,<br />
wenn nach dem jeweiligen Vertragsinhalt<br />
der Umsatz aus den Dienstleistungen<br />
und den fremden Erzeugnissen<br />
überwiegt.<br />
Die gewerbliche Tätigkeit kann unter<br />
den Voraussetzungen des Absatzes<br />
11 noch der Land- und Forstwirtschaft<br />
zugerechnet werden.“<br />
Diese Regelung lässt sich etwas verständlicher<br />
wie folgt ausdrücken:<br />
Jede Leistung ist für sich zu beurteilen.<br />
Sehr oft werden in Friedhofsrechnungen<br />
aber Leistungen, die zu unterschiedlichen<br />
Zeitpunkten erbracht worden<br />
sind, zusammengefasst. Der Autor<br />
selbst stellt sich zwar vereinfachend auf<br />
den Standpunkt, dass zum Zwecke einer<br />
noch einigermaßen durchführbaren<br />
Überprüfung der ganzen Frage jede<br />
Rechnung für sich geprüft wird, ohne<br />
diese nochmals auf Einzelleistungen<br />
aufzuspalten. Aus den Einkommensteuerrichtlinien<br />
geht dies aber nicht hervor.<br />
Weiter wären nun Dienstleistungen,<br />
die über das reine Einpflanzen hinausgehen<br />
(Grabpflegeleistungen), grundsätzlich<br />
gewerblich.<br />
Allerdings wird geprüft: Überwiegt<br />
der Leistungsanteil eigenerzeugter Ware?<br />
Wenn dies der Fall ist, dann bleiben<br />
diese Leistungen / Rechnungen nun insofern<br />
landwirtschaftlich. Bei den übrigen<br />
Rechnungen, bei denen der<br />
Leistungsanteil zugekaufte Ware plus<br />
Lohnarbeit überwiegt, lägen eigentlich<br />
gewerbliche Dienstleistungen vor. Aber<br />
auch diese könnten noch der Landwirtschaft<br />
zugerechnet werden, wenn die<br />
Grenzen von nicht mehr als einem Drittel<br />
des Gesamtumsatzes und nicht mehr<br />
als 51.500,00 Euro unterschritten werden.<br />
Bei der Prüfung dieser beiden<br />
Grenzen muss allerdings auch die im<br />
Ladengeschäft gegebenfalls veräußerte<br />
Handelsware mit hineingerechnet werden.<br />
Auch GaLaBau-Leistungen, soweit<br />
im entsprechenden Betrieb erbracht,<br />
wären hier noch mit zu berücksichtigen.<br />
Beispielrechnung 1<br />
Zum besseren Verständnis soll die neue<br />
Überprüfung an zwei konkreten Rechnungen<br />
überprüft werden: In der ersten<br />
Rechnung (siehe Seite 26 oben) wird<br />
erkenntlich, dass hier Leistungen aus<br />
dem August 2012 und April 2013 in einer<br />
Rechnung berechnet wurden. Es<br />
wurden Pflanzen für insgesamt 214,40 e<br />
netto in Rechnung gestellt und daneben<br />
Erde für 62,00 e und Löhne in Höhe von<br />
214,50 e. Hierbei ergibt sich deutlich,<br />
dass die Positionen Erde und Löhne ge-<br />
Aktuell wird die anfallende Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer angerechnet, aber nur in<br />
Höhe des 3,8fachen des Gewerbesteuermessbetrages. Das entspricht einem Hebesatz der Gemeinde<br />
von 380 %. Wer also in Städten lebt mit höheren Hebesätzen, muss davon ausgehen,<br />
dass sich ein Teil der erhobenen Gewerbesteuer eben nicht durch Verrechnung mit der Einkommensteuer<br />
wieder in Luft auflöst, sondern als Zusatzbelastung verbleibt. Foto: Völlinger<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
26 Im Blickpunkt<br />
meinsam die berechneten Pflanzen<br />
überwiegen und deshalb auch nicht<br />
weiter geprüft werden muss, ob diese<br />
Pflanzen teilweise eigene Waren sind.<br />
Diese Rechnung stellt für sich betrachtet<br />
die Abrechnung einer gewerblichen<br />
gärtnerischen Friedhofsleistung dar.<br />
Beispielrechnung 2<br />
In der zweiten Rechnung wurden Pflanzen<br />
in Höhe von 405,00 e netto berechnet<br />
und daneben Erde und Arbeitslohn<br />
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII<br />
Unterscheidung<br />
Eigenproduktion/<br />
Zukaufsware<br />
Beispielrechnung 1. © BURKART • VÖLLINGER & PARTNER -<br />
Beispielrechnung 2. <br />
© COPYRIGHT BY BURKART • VÖLLINGER & PARTNER - AM HUBENGUT 5 - 76149 KARLSRUHE<br />
BEI<strong>SP</strong>IEL MIT ÜBERWIEGENDER<br />
EIGENPRODUKTEN<br />
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© BURKART • VÖLLINGER & PARTNER<br />
in Höhe von 358,50 e. Wenn diese Pflanzen<br />
also komplett eigene Ware sind, wäre<br />
diese Rechnung den land- und forstwirtschaftlichen<br />
Einkünften zuzuschlagen.<br />
Ob sie dies aber sind, wird im Bereich<br />
des Steuerberaters nicht mehr geprüft<br />
werden können, weil dessen Mitarbeiter<br />
nicht wissen können, welche<br />
Ware möglicherweise aus eigener Erzeugung<br />
stammt.<br />
Da umsatzsteuerlich sogenannte<br />
Werklieferungen vorliegen, greift nach<br />
herrschender Meinung insgesamt der<br />
Umsatzsteuersatz von 19 %, sodass in<br />
der Buchhaltung beide Rechnungen auf<br />
dem Erlöskonto Friedhof verbucht werden.<br />
Aus der Buchhaltung heraus lässt<br />
sich deshalb keine weitere Information<br />
zur Trennung landwirtschaftlicher und<br />
gärtnerischer Friedhofsleistungen gewinnen.<br />
Zum klareren Verständnis ist der entsprechende<br />
Auszug aus einer Gewinnund<br />
Verlustrechnung eines Gartenbaubetriebes<br />
abgedruckt (siehe nachfolgende<br />
Seite) Wie man hier sieht, wird in<br />
der Buchhaltung zwischen den Verkaufserlösen<br />
im Laden und den Leistungen<br />
auf dem Friedhof unterschieden.<br />
Da hier die Friedhofsleistungen mit<br />
281.460,41 e die Ladenumsätze deutlich<br />
überwiegen, war nach alter Regelung<br />
nichts weiter zu prüfen: Der Betrieb<br />
war insgesamt ein gewerblicher Friedhofsgartenbaubetrieb.<br />
Nach der neuen<br />
Regelung sind die hier aufgeführten<br />
Leistungen Friedhof aber wie zuvor dargestellt<br />
zu überprüfen, sodass sich anteilig<br />
landwirtschaftliche Leistungen<br />
ergeben können.<br />
Insofern muss natürlich auch keine<br />
Gewerbesteuer bezahlt werden. Wie<br />
könnte man diese Überprüfung konkret<br />
durchführen?<br />
Eigentlich müssten alle Friedhofsrechnungen<br />
auf den Anteil eigenerzeugter<br />
Ware durchgesehen werden. In<br />
einem Telefonat mit dem zuständigen<br />
Sachbearbeiter des Bundesfinanzministeriums<br />
hat dieser jedoch signalisiert,<br />
dass man einer sachgerechten Schätzung<br />
durchaus zustimmen könnte. Das<br />
bedeutet, es wäre ein Anteil der Rechnungen<br />
gemeinsam von Betriebsleiter<br />
und Steuerberater durchzuschauen und<br />
ein Prozentsatz der Friedhofsleistungen<br />
zu ermitteln, in denen die eigenerzeugte<br />
Ware betraglich höher war als die in<br />
Rechnung gestellte Arbeit zzgl. Fremdware.<br />
Da es noch keine Ausführungen<br />
der Finanzverwaltung dazu gibt, wie<br />
hoch der Anteil der zu überprüfenden<br />
Rechnungen für eine sachgerechte<br />
Schätzung ist, wäre ein möglichst hoher<br />
Anteil anzustreben, 25 % vielleicht vertretbar.<br />
Wie der entsprechende Finanzbeamte<br />
ausführte, müsste die Schätzung<br />
sachgerecht und belastbar sein. Der Autor<br />
selbst hält es für vertretbar, diesen<br />
ermittelten Prozentsatz für die Folge-<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
Recht und Steuern 27<br />
© COPYRIGHT BY BURKART • VÖLLINGER & PARTNER - AM HUBENGUT 5 - 76149 KARLSRUHE<br />
Auszug aus einer Gewinn- und Verlustrechnung eines Gartenbaubetriebes.<br />
© BURKART • VÖLLINGER & PARTNER<br />
jahre soweit weiter anzuwenden, wie<br />
sich an der grundsätzlichen Ausrichtung<br />
des Betriebes nichts ändert. Allerdings<br />
wäre es sinnvoll, der ursprünglichen<br />
Prozentsatzberechnung auch die geprüften<br />
Leistungen in Kopie zuzuführen.<br />
Für wen ist diese Aufteilungsmöglichkeit<br />
interessant?<br />
Aktuell wird die anfallende Gewerbesteuer<br />
zwar auf die Einkommensteuer<br />
angerechnet, aber nur in Höhe des<br />
3,8fachen des Gewerbesteuermessbe-<br />
trages (entspricht einem Hebesatz der<br />
Gemeinde von 380 %). Wer also in Städten<br />
lebt mit höheren Hebesätzen, muss<br />
davon ausgehen, dass sich ein Teil der<br />
erhobenen Gewerbesteuer eben nicht<br />
durch Verrechnung mit der Einkommensteuer<br />
wieder in Luft auflöst, sondern<br />
als Zusatzbelastung verbleibt.<br />
In einer Aufstellung aus Wikipedia,<br />
Stand Juli 2010, wurde beispielsweise<br />
für die Stadt München ein Hebesatz von<br />
490 % ausgewiesen. Daraus ergibt sich<br />
die mangels tatsächlicher Anrechnung<br />
der Gewerbesteuer errechnete Zusatzbelastung.<br />
Die effektive Zusatzbelastung<br />
an Gewerbesteuer bei diesem Betrieb<br />
mit einem Gewinn von 100.000,00<br />
e wäre also „nur“ 874,00 e pro Jahr.<br />
Das Beispiel ist aber willkürlich, weil<br />
es von nur 30 % Leistungen ausgeht, in<br />
denen die eigenen Pflanzen überwiegen.<br />
Die nicht anrechenbare und damit<br />
verlorene zusätzlich gezahlte Gewerbesteuer<br />
erhöht sich in verschiedenen Gewerbesteuerüberhangfällen,<br />
die den<br />
Steuerberatern bekannt sind. Dann<br />
kann leicht ein Gewerbesteuerbetrag<br />
von 2.000,00 e pro Jahr entstehen, der<br />
bei entsprechender Aufteilung der<br />
Friedhofsleistungen nach dem vorstehenden<br />
Beitrag vermeidbar gewesen<br />
wäre. Deshalb bleibt es Sache jedes einzelnen<br />
Betriebes einzuschätzen, ob der<br />
sicher nicht zu unterschätzende Zeitaufwand<br />
für das Durchgehen der Rechnungen<br />
nach dem dargestellten Modus<br />
Operandi Sinn macht.<br />
Überprüfung nicht<br />
auf die lange Bank schieben<br />
Wenn ja, dann muss aus Sicht des Autors<br />
eben nicht der Übergangszeitraum<br />
von drei Jahren für die Anwendung dieser<br />
neuen Einkommensteuerrichtlinien<br />
zu Gunsten des Betriebes abgewartet<br />
werden. Deshalb ist diese Überprüfung<br />
für Friedhofsbetriebe für Städte mit hohen<br />
Gewerbesteuerhebesätzen nicht<br />
auf die lange Bank zu schieben.<br />
Andreas Völlinger<br />
BURKART • VÖLLINGER & PARTNER<br />
Arbeitnehmerhaftung<br />
Es kommt immer wieder vor, dass Arbeitnehmer durch Unachtsamkeit oder sogar vorsätzlich dem Arbeitgeber<br />
Schaden zufügen. Selten werden sie in der Praxis dafür in Anspruch genommen. Das mag<br />
daran liegen, dass Arbeitgeber glauben, sie hätten nicht die Möglichkeit, von Arbeitnehmern Schadensersatz<br />
verlangen zu können. Häufig liegt der Grund aber auch darin, ein ansonsten ungestörtes Arbeitsverhältnis<br />
nicht durch die Geltendmachung solcher Ansprüche belasten zu wollen.<br />
Die nachfolgenden Ausführungen<br />
sollen die Grundsätze aufzeigen,<br />
unter denen Arbeitnehmer<br />
von Arbeitgebern auf Schadensersatz<br />
in Anspruch genommen werden können.<br />
Von der gesetzlichen Ausgangslage<br />
her gelten für die Haftung eines Arbeitnehmers<br />
die zivilrechtlichen Regelungen<br />
des Bürgerlichen Gesetzbuches<br />
(BGB). Danach würde der Arbeitnehmer<br />
gemäß § 280 BGB unbeschränkt<br />
haften, wenn er eine Pflicht aus dem<br />
Arbeitsverhältnis verletzt und hierdurch<br />
einen Schaden beim Arbeitgeber<br />
verursacht. In ähnlicher Weise würde<br />
sich aus § 823 BGB eine Schadensersatzpflicht<br />
des Arbeitnehmers ergeben,<br />
wenn er vorsätzlich oder fahrlässig<br />
zum Beispiel das Eigentum des Arbeitgebers<br />
oder von Dritten verletzt. Dabei<br />
bedeutet Fahrlässigkeit jede Art von<br />
Fahrlässigkeit, so dass der Arbeitnehmer<br />
auch für leichteste Fahrlässigkeit<br />
haften würde.<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
28 Im Blickpunkt<br />
Eingeschränkte Haftung für<br />
Arbeitnehmer<br />
Aufgrund dieser „strengen“ Haftung<br />
des Arbeitnehmers hat die Rechtsprechung<br />
frühzeitig Haftungserleichterungen<br />
entwickelt. Nach der grundlegenden<br />
Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts<br />
(BAG) aus dem Jahre<br />
1957 ist dies gerechtfertigt, weil „es die<br />
Eigenart der Arbeitsleistung mit großer<br />
Wahrscheinlichkeit mit sich bringt,<br />
dass auch dem sorgfältigen Arbeitnehmer<br />
Fehler unterlaufen, die zwar für<br />
sich genommen fahrlässig sind, mit denen<br />
aber aufgrund der menschlichen<br />
Unzulänglichkeit gerechnet werden<br />
muss“. Neben diesem Gesichtspunkt<br />
spricht für die Begrenzung der Arbeitnehmerhaftung<br />
ferner das durch den<br />
Arbeitgeber geschaffene Risikopotenzial.<br />
Die Risikofaktoren legt der Arbeitgeber<br />
durch sein Weisungsrecht fest<br />
(Arbeitstempo, Organisation der Arbeit<br />
etc.). Der Arbeitnehmer hat keine<br />
Möglichkeit, dem auszuweichen oder<br />
sich dagegen zu versichern. Hinzu<br />
kommt, dass die volle Überwälzung<br />
des Haftungsrisikos auf den Arbeitnehmer<br />
für diesen seine wirtschaftliche<br />
Existenz vernichten kann.<br />
Umfang der Haftungserleichterung<br />
umstritten<br />
Ob ein Arbeitnehmer für von ihm verursachte Schäden haftbar gemacht werden kann, hängt<br />
unter anderem davon ab, in welchem Maße er fahrlässig gehandelt hat. Grob fahrlässig<br />
handelt beispielsweise ein Arbeitnehmer dann, wenn er alkoholisiert einen Unfall verursacht.<br />
<br />
Foto: © Benjaminnolte/Fotolia.com<br />
Voraussetzung für die eingeschränkte<br />
Haftung des Arbeitnehmers ist zunächst,<br />
dass das schadensverursachende<br />
Ereignis durch betrieblich veranlasstes<br />
Handeln des Arbeitnehmers<br />
eingetreten ist. Die Haftungsmilderung<br />
kommt bei jeder Art von betrieblicher<br />
Tätigkeit zum Tragen. Sie findet jedoch<br />
keine Anwendung, wenn der Arbeitnehmer<br />
dem Arbeitgeber außerhalb des betrieblich<br />
veranlassten Handelns Schaden<br />
zufügt. Das ist beispielsweise der<br />
Fall, wenn der Arbeitnehmer einen<br />
Dienstwagen zu privaten Zwecken nutzen<br />
darf und er das Fahrzeug auf einer<br />
Privatfahrt beschädigt.<br />
Ist ein betrieblich veranlasstes Handeln<br />
des Arbeitnehmers gegeben, ist<br />
seine Haftung privilegiert. Der Umfang<br />
der Haftungserleichterung ist allerdings<br />
umstritten.<br />
Ursprünglich wurde ein dreistufiges<br />
Haftungsmodell (leichteste Fahrlässigkeit<br />
– mittlere Fahrlässigkeit – grobe<br />
Fahrlässigkeit/Vorsatz) angenommen.<br />
Später ging die Rechtsprechung von<br />
einem zweistufigen Haftungsmodell aus<br />
(leichte Fahrlässigkeit – grobe Fahrlässigkeit/Vorsatz).<br />
Seit geraumer Zeit ist<br />
die Rechtsprechung des BAG wieder<br />
zum dreistufigen Haftungsmodell zurückgekehrt.<br />
Danach haftet der Arbeitnehmer<br />
bei leichtester Fahrlässigkeit<br />
nicht, bei mittlerer Fahrlässigkeit anteilig<br />
und bei grober Fahrlässigkeit und<br />
Vorsatz voll.<br />
Leichteste Fahrlässigkeit liegt vor,<br />
wenn es sich um geringfügige und leicht<br />
entschuldbare Pflichtwidrigkeiten handelt,<br />
die jedem Arbeitnehmer unterlaufen<br />
können.<br />
Mittlere Fahrlässigkeit ist gegeben,<br />
wenn dem Arbeitnehmer ein über das<br />
Maß des Momentversagens hinausgehender<br />
Schuldvorwurf gemacht werden<br />
kann. In diesem Fall haftet der Arbeitnehmer<br />
nur anteilig und bestimmt sich<br />
sein Haftungsanteil unter anderem nach<br />
der Höhe des Verdienstes, seinem Vorverhalten<br />
und seinen sozialen Verhältnissen.<br />
Anteilige Haftung bedeutet im<br />
Übrigen nicht hälftige Haftung, sondern<br />
meistens erheblich weniger.<br />
Grobe Fahrlässigkeit ist anzunehmen,<br />
wenn eine besonders schwerwiegende<br />
und subjektiv unentschuldbare<br />
Pflichtverletzung vorliegt, wenn nämlich<br />
der Arbeitnehmer diejenige Sorgfalt<br />
außer Acht gelassen hat, die jedem eingeleuchtet<br />
hätte. Vorsatz setzt das Wissen<br />
und Wollen des Schadens voraus.<br />
Die Abgrenzung der Fahrlässigkeitsgrade,<br />
insbesondere zwischen leichtester<br />
und mittlerer Fahrlässigkeit beziehungsweise<br />
mittlerer und grober<br />
Fahrlässigkeit, kann im Einzelfall<br />
schwierig sein. Grob fahrlässig handelt<br />
aber unzweifelhaft ein Arbeitnehmer,<br />
der im alkoholisierten Zustand ein Fahrzeug<br />
lenkt, der einen Unfall durch ein<br />
Handy-Telefonat verursacht oder eine<br />
Ampel, die Rotlicht zeigt, überfährt.<br />
Selbst bei grober Fahrlässigkeit ist<br />
jedoch eine Haftungserleichterung<br />
nicht generell ausgeschlossen. Sie<br />
kommt bei einem deutlichen Missverhältnis<br />
zwischen Verdienst und Schadenshöhe<br />
in Betracht, wenn die Existenz<br />
des Arbeitnehmers bei voller Inanspruchnahme<br />
bedroht wäre. So hat das<br />
BAG einem grob fahrlässig handelnden<br />
Arbeitnehmer mit einem Nettoverdienst<br />
von 2.500,00 € einen Teilbetrag von<br />
20.000,00 € bei einem Gesamtschaden<br />
von 150.000,00 € auferlegt. Bei einem<br />
Aushilfstaxifahrer, der 165,00 € im Monat<br />
verdient, kann eine Haftungsbe-<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
Recht und Steuern 29<br />
grenzung auf 2.000,00 € angemessen<br />
sein.<br />
In diesem Zusammenhang ist darauf<br />
hinzuweisen, dass die Versicherbarkeit<br />
des eingetretenen Schadens große Bedeutung<br />
für die Bestimmung des Haftungsumfangs<br />
hat. Bestehende Versicherungen<br />
(zum Beispiel Betriebshaftpflichtversicherung,<br />
Kfz-Kaskoversicherung)<br />
muss der Arbeitgeber vorrangig<br />
in Anspruch nehmen. Darüber hinaus<br />
muss er sich sogar so behandeln<br />
lassen, als habe er zumutbare und übliche<br />
Versicherungen abgeschlossen.<br />
Die Obliegenheit zum Abschluss von<br />
Versicherungen wird insbesondere bei<br />
Fahrzeugschäden relevant. Denn insoweit<br />
wird der Abschluss einer Vollkaskoversicherung<br />
regelmäßig als zumutbar<br />
angesehen, so dass sich die anteilige<br />
Haftung des Arbeitnehmers auf die<br />
„übliche Selbstbeteiligung“ (bei Lkw bis<br />
zu 1.000,00 €) und den sogenannten Rabattschaden<br />
(Verlust des Schadensfreiheitsrabattes)<br />
reduziert.<br />
Fazit<br />
Es kann im Einzelfall angezeigt sein zu<br />
prüfen, ob Schäden, die ein Arbeitnehmer<br />
verursacht, zumindest teilweise<br />
von ihm zu tragen sind. Dies kann zum<br />
einen dann gelten, wenn der eingetretene<br />
Schaden erheblich ist. Zum anderen<br />
kann sich die Geltendmachung von<br />
Schadensersatzansprüchen empfehlen,<br />
wenn ein Arbeitnehmer immer wieder<br />
Schäden verursacht, indem er beispielsweise<br />
mit Arbeitsgeräten und Werkzeugen<br />
des Arbeitgebers nicht pfleglich<br />
umgeht. „Schnellschüsse“ des Arbeitgebers<br />
sollten allerdings vermieden werden.<br />
Dies gilt vor allem hinsichtlich etwaiger<br />
Lohneinbehalte ohne Berücksichtigung<br />
der Pfändungsfreigrenzen.<br />
Rechtsanwalt Stephan Eichner<br />
Rechtsanwälte Eichner & Kollegen<br />
Abzocke bei Branchenverzeichnissen, Registern, Adressbüchern<br />
Es gibt immer mehr Firmen, die sich mit Adressbuchschwindel und vermeintlich offiziellen Grundeinträgen<br />
in ein Branchenverzeichnis im Internet eine goldene Nase verdienen wollen. Der Umfang der betrügerischen<br />
Geschäfte auch mit Gartenbaubetrieben wird bundesweit auf etwa 700 Millionen Euro geschätzt.<br />
Beispielhaft genannt seien der<br />
„Verlag für gewerbliche Einträge“,<br />
die „Gewerbeauskunft-Zentrale/<br />
GWE Wirtschaftsinformations GmbH“,<br />
das „Fachregister Wirtschaft und Unternehmen“<br />
oder das „Europäische Zentralregister<br />
zur Erfassung und Veröffentlichung<br />
von Umsatzsteuer-Identifikationsnummern“.<br />
Die Fantasie der Betrüger<br />
kennt kaum Grenzen, und das<br />
Geschäftsmodell ist auf den ersten<br />
Blick recht einfach: Unternehmen werden<br />
angeschrieben und dabei wird ihnen<br />
entweder eine scheinbare Rechnung<br />
oder einfach eine Zahlungsanforderung<br />
für einen Eintrag in irgendein<br />
Adressbuch, sei es gedruckt oder ins<br />
Internet eingestellt, präsentiert.<br />
Aufforderung zur Überprüfung<br />
von Daten birgt Gefahren<br />
Eine weitere Variante ist die Aufforderung<br />
zur Überprüfung bereits eingedruckter<br />
Firmen- und Betriebsdaten mit<br />
Bestätigung durch Unterschrift des<br />
Adressaten als Voraussetzung für den<br />
Eintrag in ein Gewerberegister. Dabei<br />
geht es in der Regel um mindestens<br />
zweijährige vertragliche Bindungen und<br />
Kosten von zwischen 500 und 1.000 Euro.<br />
Vorgespiegelt werden beispielsweise<br />
die Steigerung des Bekanntheits-<br />
grades des Unternehmens oder gar die<br />
rechtliche Verpflichtung zum Eintrag in<br />
ein öffentliches Register. Bei diesen<br />
verhältnismäßig kleinen Beträgen für<br />
einen Eintrag schauen viele nicht so genau<br />
hin, wenn die Zahlungsverpflichtung<br />
vom Adressaten im Kleingedruckten<br />
überhaupt erkannt wird.<br />
Kleingedrucktes<br />
beachten und genau lesen<br />
Die Formulare, mit denen Geld eingetrieben<br />
werden soll, ähneln oft denen<br />
von Behörden. Im Kleingedruckten<br />
heißt es dann, der Versender sei „behörden-<br />
und kammerunabhängig“.<br />
Auch in der Gartenbaubranche sind Betrüger unterwegs und versuchen, mit ausgeklügelten<br />
Methoden an das Geld der Unternehmer zu kommen. Hier ist äußerste Vorsicht angebracht.<br />
<br />
Foto: © ArTo/Fotolia.com<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
30 Im Blickpunkt<br />
Beliebt ist auch die Masche, Geld für<br />
einen Eintrag zu fordern, wenn etwa<br />
gleichzeitig ein Eintrag ins Handelsregister<br />
erfolgt. Die angeschriebene Firma<br />
meint dann, sie bezahle dafür – doch<br />
tatsächlich wird Geld für ein Adressbuch<br />
verlangt.<br />
Überweisung oft Zustimmung<br />
zu einem Vertrag<br />
Wer im einen Fall auf dem angehängten<br />
Überweisungsformular Geld überweist,<br />
hat möglicherweise in den Vertrag eingewilligt,<br />
der ihn für zwei Jahr bindet,<br />
denn eine Überweisung kann als Zustimmung<br />
zu einem Vertrag gewertet<br />
werden. Wer im anderen Fall nicht<br />
zahlt, bekommt Ärger. Die Schwindler<br />
gehen bei der Beitreibung ihrer geltend<br />
gemachten Forderungen recht aggressiv<br />
vor. Zuerst kommen Mahnungen,<br />
dann werden Inkassofirmen eingeschaltet,<br />
hohe Prozesskosten werden angedroht,<br />
auf amtsgerichtliche Urteile zur<br />
Begründung der Forderung wird verwiesen,<br />
negative Folgen für die Bonität<br />
der Firma werden im Fall von Zwangsvollstreckungsmaßnahmen<br />
mit Eintragung<br />
in das Schuldnerverzeichnis angekündigt<br />
und Entwürfe für den Antrag<br />
auf Erlass eines gerichtlichen Mahnbescheids<br />
werden zugesandt. Sämtliche<br />
Maßnahmen dienen der Einschüchterung.<br />
Formal Widerspruch einlegen<br />
Wird erst vor Gericht gestritten, können<br />
schon kleine Formfehler zu einem Urteil<br />
zu Gunsten der Schwindelunternehmen<br />
führen. Einfach zu sagen, „ich zahle<br />
nicht“, kann oftmals nicht ausreichen.<br />
Aus rechtlicher Sicht wird dem<br />
betroffenen Unternehmen dringend<br />
empfohlen, einen formalen Widerspruch<br />
einzulegen, in dem insbesondere<br />
auf die Sittenwidrigkeit eines bereits<br />
abgeschlossenen Vertrages hingewiesen<br />
wird. Zwar wird von den Schwindelfirmen<br />
im Kleingedruckten oftmals<br />
auf ein zweiwöchiges Widerrufsrecht<br />
beginnend mit der Rücksendung des<br />
Eintragungsauftrages hingewiesen. Dieses<br />
verfällt jedoch regelmäßig, weil es<br />
von der Firma nicht rechtzeitig wahrgenommen<br />
wird. Denn zwischen Unterschrift<br />
und Rechnungsstellung beziehungsweise<br />
der weiteren Zahlungsaufforderung<br />
liegen bewusst mehr als zwei<br />
Wochen.<br />
Anfechtung<br />
wegen arglistiger Täuschung<br />
Außerdem ist eine Anfechtung wegen<br />
arglistiger Täuschung anzuraten. Diese<br />
kann wirksam nur binnen Jahresfrist erfolgen.<br />
Die Frist beginnt in diesem Fall<br />
mit dem Zeitpunkt, in welchem der Anfechtungsberechtigte<br />
seine Täuschung<br />
entdeckt. Eine solche Anfechtung gegenüber<br />
dem Anspruchsteller kann unter<br />
konkreter Angabe von Vertragsnummer<br />
oder Aktenzeichen wie folgt lauten:<br />
„Ich bestreite jeglichen wirksamen Vertragsschluss<br />
und fechte etwaige Erklärungen<br />
und Handlungen meinerseits<br />
vorsorglich wegen Irrtums gemäß § 119<br />
BGB und insbesondere wegen arglistiger<br />
Täuschung gemäß § 123 BGB an.“<br />
Dringend empfohlen wird die schriftliche<br />
Anfechtungserklärung mit Zustellungsnachweis.<br />
Im Falle einer bereits<br />
geleisteten Zahlung sollte die Rückforderung<br />
geltend gemacht werden, was in<br />
der Praxis jedoch kaum geschieht bzw.<br />
erfüllt wird. Hier müsste die geprellte<br />
Firma selbst im Klagewege aktiv werden.<br />
Oftmals kann über die Anfechtung<br />
aber wenigstens eine geforderte Folgezahlung<br />
vermieden werden.<br />
Grundsatzurteil<br />
des Bundesgerichtshofs<br />
Den über die rechtliche Tragweite ihrer<br />
Unterschrift beziehungsweise geleisteten<br />
Zahlung getäuschten Firmen hilft<br />
jetzt der Bundesgerichtshof (BGH) mit<br />
einem Grundsatzurteil zu einem abgelehnten<br />
Zahlungsanspruch aus einem<br />
Vertrag über den Grundeintrag in ein<br />
Branchenverzeichnis. (BGH, Urteil vom<br />
26.07.2012 – VII ZR 262/11)<br />
Im entschiedenen Fall unterhält die<br />
Anspruchstellerin ein Branchenverzeichnis<br />
im Internet. Um Eintragungen<br />
zu gewinnen, übersendet sie Gewerbetreibenden<br />
ein Formular, welches sie<br />
als „Eintragungsantrag Gewerbedatenbank…“<br />
bezeichnet. Auf der linken Seite<br />
des Formulars befinden sich unter<br />
der (unterstrichenen) Aufforderung<br />
„Bitte ggf. streichen/korrigieren“ mehrere<br />
Zeilen, die für Unternehmensdaten<br />
vorgesehen sind (Firma, Anschrift, Geschäftsführer/Inhaber,<br />
Branche, Kontaktdaten).<br />
Geschriebene oder ergänzte<br />
Daten sollen nochmals auf ihre Richtigkeit<br />
kontrolliert und mit Unterschrift<br />
bestätigt werden. Dies wird durch einen<br />
Kasten oder durch Fettdruck besonders<br />
hervorgehoben. Sodann folgen die Unterschriftszeile<br />
und die besonders hervorgehobene<br />
Faxnummer mit Vermerk<br />
„Rücksendung umgehend erbeten“ beziehungsweise<br />
„Rückantwort gebührenfrei“.<br />
Auf der rechten Seite erfolgen wesentlich<br />
unauffälligere Hinweise zum<br />
Eintrag, zu den umseitig deutlich kleiner<br />
abgedruckten Geschäftsbedingungen<br />
und zur Zahlungsverpflichtung<br />
bei Rücksendung.<br />
Solche Formulargestaltungen finden<br />
sich bei vielen Schwindelfirmen. Bei<br />
dieser Aufmachung verneint der BGH<br />
einen Zahlungsanspruch, weil die formularmäßige<br />
Entgeltvereinbarung nach<br />
§ 305 c Abs. 1 BGB überraschend sei, da<br />
diese zwischen anderen Angaben so<br />
versteckt und unauffällig eingefügt wurde,<br />
dass sie ohne Weiteres übersehen<br />
werden könne und der Adressat nicht<br />
damit zu rechnen brauchte. Von einem<br />
durchschnittlichen Kaufmann könne<br />
nicht erwartet werden, dass er den<br />
nicht hervorgehobenen Text sorgfältig<br />
lese.<br />
Ein Vergütungsanspruch ergibt sich<br />
nach BGH auch nicht aus § 632 Abs. 1<br />
BGB (stillschweigende Vergütungsvereinbarung),<br />
denn die Eintragung sei wegen<br />
der Vielzahl kostenlos angebotener<br />
Einträge nicht nur gegen Vergütung zu<br />
erwarten. Ein Entgeltanspruch besteht<br />
auch auf dieser Grundlage nicht.<br />
Warnung vor Werbeanrufen<br />
und dubiosen Verträgen<br />
Abschließend sei dringend und grundsätzlich<br />
angeraten, insbesondere bei<br />
unverlangt eingehenden Werbeanrufen,<br />
dubiosen Vertragsangeboten und Registereinträgen<br />
Vorsicht walten zu lassen<br />
und jegliches Schreibwerkzeug erst einmal<br />
wegzulegen, um überhaupt nicht<br />
erst in die Lage zu kommen, über vermeintliche<br />
Zahlungsforderungen streiten<br />
zu müssen.<br />
Rechtsanwalt Thomas Vohrer<br />
Württembergischer<br />
Gärtnereiverband e. V.<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
Spektrum 31<br />
Netzwerk Pflanzensammlungen: Seminar zu genetischen Ressourcen<br />
M Zum Seminar „Die Züchtungsentwicklung<br />
beliebter Gartenpflanzen und ihre<br />
Bedeutung als zu erhaltende pflanzengenetische<br />
Ressource“ des Netzwerkes<br />
Pflanzensammlungen lud die Deutsche<br />
Gartenbau-Gesellschaft 1822 (DGG) am<br />
12. September nach Bad Köstritz ein.<br />
Nach der Begrüßung durch den ersten<br />
Beigeordneten der Stadt, Dr. Uli Gelbrich,<br />
und den DGG-Präsidenten Karl<br />
Zwermann führte Wolfgang Ritschel<br />
vom Dahlienzentrum Bad Köstritz fachkundig<br />
durch den Dahliengarten – ein<br />
einmaliges Archiv für historische Dahliensorten<br />
in Deutschland.<br />
Im Anschluss daran gab es Fachvorträge<br />
von Sammlern und Züchtern aus<br />
dem Netzwerk Pflanzensammlungen<br />
unter anderem zu Themen wie Entwicklung<br />
der Dahlien- und Fuchsienzüchtung<br />
nach 1887, historischen Arten und<br />
Sorten, Lilien-Kreuzungen oder rechtlichen<br />
Bedingungen für den Zugang zu<br />
genetischen Ressourcen.<br />
Sarah Sensen ehrte (von links) Manfried Kleinau,<br />
Horst Forytha und Stefan Strasser für ihr<br />
Engagement im Netzwerk Pflanzensammlungen.<br />
<br />
Foto: DGG<br />
Danach verlieh Sarah Sensen, Bundesanstalt<br />
für Landwirtschaft und Ernährung<br />
(BLE), exemplarisch an die anwesenden<br />
unterstützenden Partner in<br />
der Deutschen Genbank Zierpflanzen<br />
Urkunden, die von BLE-Präsident Dr.<br />
Hanns-Christoph Eiden persönlich unterzeichnet<br />
wurden. Sie bedankte sich<br />
bei den Zierpflanzenexperten Stefan<br />
Strasser (Lilien-Arche), Thomas Södler<br />
(Flieder Lemoine-Kollektion), Manfried<br />
Kleinau (Deutschen Dahlien-, Fuchsienund<br />
Gladiolen-Gesellschaft) und Horst<br />
Forytha (Efeusammlung Krebs im Garten<br />
Marihn) für das Engagement im<br />
Netzwerk Pflanzensammlungen.<br />
Abschließend wurde über die Auswirkungen<br />
der neuen EU-Verordnung über<br />
die Erzeugung und Bereitstellung von<br />
Pflanzenvermehrungsmaterial sowie die<br />
sich daraus ergebenden Konsequenzen<br />
für Sammler und unterstützende Partner<br />
diskutiert. Einigkeit bestand darin, möglichst<br />
viele Sammlungen vor Ratifizierung<br />
und Inkrafttreten des Nagoya-Protokolls<br />
im Netzwerk Pflanzensammlung<br />
anzumelden und so als zu erhaltende genetische<br />
Ressource in die Deutsche Genbank<br />
Zierpflanzen einzubinden. DGG<br />
Staatsminister empfing hessische BWB-Sieger<br />
Neuartige Pflanzschalen<br />
Das Team aus Hessen wurde im BWB mit<br />
Gold (Stufe B) ausgezeichnet. Nun wurde es<br />
in der Staatskanzlei empfangen (von links):<br />
Maximilian Morbach, Staatsminister Axel<br />
Wintermeyer, Florian Kaiser und Nico Keller.<br />
M Der Chef der Hessischen Staatskanzlei,<br />
Staatsminister Axel Wintermeyer,<br />
hat das hessische Siegerteam des bundesweiten<br />
Berufswettbewerbs (BWB)<br />
für junge Gärtnerinnen und Gärtner<br />
2013, Florian Kaiser, Nico Keller, Maximilian<br />
Morbach, sowie deren Betreuerin<br />
Katharina Schepers in der Staatskanzlei<br />
empfangen. „Der beeindruckende<br />
Sieg dieser jungen Männer beim<br />
BWB unterstreicht einmal mehr die hohe<br />
Qualität der Ausbildung. Ich gratuliere<br />
den Gewinnern herzlich zu dieser<br />
vorbildlichen Leistung, die deutlich<br />
macht, dass Hessen bei den Themen<br />
Bildung und Ausbildung bundesweit an<br />
der Spitze steht“, so der Staatsminister.<br />
Das duale Ausbildungssystem schaffe<br />
die Grundlage für beruflichen und<br />
persönlichen Erfolg, da Theorie und<br />
Praxis in den Betrieben und Schulen<br />
gleichzeitig vermittelt würde. Der berufliche<br />
Nachwuchs sei dadurch hervorragend<br />
für die Zukunft aufgestellt und<br />
könne später erfolgreich am Arbeitsmarkt<br />
teilhaben. „Mit einer Vielzahl an<br />
unbesetzten Lehrstellen und einer Jugendarbeitslosenquote,<br />
die im Ländervergleich<br />
sehr niedrig ist, lässt sich mit<br />
Gewissheit sagen: Noch nie waren die<br />
Chancen für junge Menschen, einen Arbeits-<br />
oder Ausbildungsplatz in Hessen<br />
zu erhalten, größer als heute. Daher<br />
wird sich die Landesregierung auch weiter<br />
dafür stark machen, das duale Ausbildungssystem<br />
in unserem Land auszubauen“,<br />
betonte Wintermeyer.<br />
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GARTENBAU REPORT 10/2013
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32 Spektrum<br />
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Bestellschein bitte einsenden oder faxen an:<br />
Bitte Absender nicht vergessen:<br />
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Förderungsgesellschaft Gartenbau mbH<br />
Godesberger Allee 142–148<br />
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Telefax: 0228 81002-76<br />
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E-Mail:<br />
__________________ Fax: ________________________<br />
______________________________________________<br />
Wir sind Mitglied im Landesverband:<br />
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Meldeliste zur Krankenversicherung für ausländische Saisonarbeitskräfte<br />
der R+V Krankenversicherung AG<br />
Ihr Verband:<br />
Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG)<br />
Arbeitgeber und Versicherungsnehmer (ggf. Stempel): Versicherungsschein Nr. RAE 00022224<br />
Firma / Name / Vorname:<br />
Straße:<br />
PLZ / Ort:<br />
Telefon:<br />
Fax:<br />
Ansprechpartner :<br />
Meldeliste vom Seite von insgesamt<br />
Versicherte Personen:<br />
Nr.<br />
Name, Vorname<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
8.<br />
9.<br />
10.<br />
11.<br />
12.<br />
13.<br />
14.<br />
15.<br />
16.<br />
17.<br />
18.<br />
19.<br />
20.<br />
Geb.-Datum<br />
Herkunftsland<br />
Vers.-Zeitraum (max. 100 Tage)<br />
vom bis Tage<br />
Anzahl der Tage insgesamt (Zählen Sie bitte den ersten und letzten Tag mit)<br />
Kurzbeschreibung der versicherten Risiken (Es gelten die jeweiligen Versicherungsbedingungen):<br />
Krankheit: Kostenerstattung bei medizinisch notwendiger Heilbehandlung für die versicherten Personen gemäß den Versicherungsbedingungen<br />
zu Tarif RAE der R+V Krankenversicherung AG, Taunusstraße 1, 65193 Wiesbaden.<br />
Unfall: Es gelten die AUB 94 der R+V Allgemeine Versicherung AG für Unfälle, von denen die versicherten Personen während<br />
Ihrer o. g. Aufenthaltsdauer beim Arbeitgeber betroffen sind.<br />
Invalidität: Grundsumme € 30.000,– mit Progression 300. Unfalltod: € 3.000,– Bergungskosten: bis zu € 3.000,– und<br />
Zuschuss für eine unfallbedingte Kur von € 1.200,-<br />
Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Rückseite der Meldeliste!
Abrechnungsbogen und Erläuterungen zur Meldeliste<br />
Die vollständig ausgefüllte Meldeliste senden<br />
Sie bitte an folgende Adresse:<br />
Zentralverband Gartenbau e.V.<br />
Godesberger Allee 142–48<br />
53175 Bonn<br />
Tel. : 0228 81002 – 35<br />
Fax : 0228 81002 – 48<br />
Arzt- und Krankenhausrechnungen<br />
senden Sie bitte mit einer Kopie der jeweiligen<br />
Meldeliste an:<br />
R+V Krankenversicherung AG<br />
PK-LW-XX-G4<br />
Taunusstraße 1<br />
65193 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611 533 – 6245<br />
Fax: 0611 533 – 5519<br />
Erläuterungen zur Meldeliste Versicherungsschein Nr. RAE 00022224<br />
Bitte füllen Sie die Liste deutlich lesbar und in Druckbuchstaben aus.<br />
Einreisetag:<br />
Versicherungszeitraum:<br />
Anzahl der Tage:<br />
Ist der Tag der Einreise laut Arbeitsgenehmigung oder Stempel im Reisepass.<br />
Versicherungsbeginn darf nur der Einreisetag sein.<br />
Versicherungsende ist der letzte Tag der Aushilfstätigkeit.<br />
Achtung: Bitte beachten Sie die gesetzlichen Bestimmungen für<br />
sozialversicherungsfreie Beschäftigung.<br />
Ermitteln Sie die Gesamtzahl laut dem Versicherungszeitraum.<br />
Zählen Sie bitte den ersten und letzten Tag mit.<br />
Abrechnung lt. beigefügter / umseitiger Meldeliste: Meldeliste Seite bis Seite<br />
Nur Krankenversicherung:<br />
Anzahl der Tage insgesamt x € 0,73 (Beitrag pro Tag) = € (Gesamtbeitrag)<br />
Kranken- und Unfallversicherung:<br />
Anzahl der Tage insgesamt x € 0,80 (Beitrag pro Tag) = € (Gesamtbeitrag)<br />
Vorstehenden Betrag habe/n ich/wir heute wie folgt gezahlt:<br />
Zahlungsweise / Unterschrift<br />
Beigefügter Verrechnungsscheck<br />
Bankeinzug<br />
Durch diese Zahlungsarten (vorbehaltlich Einlösung) besteht Versicherungsschutz ab Einreisetag.<br />
Einzugsermächtigung:<br />
Der Unterzeichner erteilt dem Zentralverband Gartenbau e. V. widerruflich die Genehmigung, den Gesamtbetrag von seinem u. g. Konto einzuziehen.<br />
Bei Rechnungsdifferenzen aus der Ermittlung von Versicherungstagen soll der richtige Gesamtbeitrag abgebucht werden.<br />
Konto bei:<br />
Kto.-Nr.<br />
BLZ:<br />
Ort:<br />
den<br />
Unterschrift (ggf. Stempel)<br />
Grundlage des Rahmenabkommens sind ausschließlich die<br />
Versicherungsbedingungen des Versicherers. Diese liegen<br />
in der Geschäftsstelle des Verbandes zur Einsicht vor oder<br />
können dort angefordert werden.<br />
Interne Vermerke: Nr. Monat /<br />
Versicherungsschein-Nr. RAE 00022224
Termine 35<br />
Fachpraktikum für junge Gärtner 2014/2015 in Japan<br />
M Der Deutsche Bauernverband (DBV)<br />
bietet im Auftrag des Bundesministeriums<br />
für Ernährung, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz auch 2014 wieder<br />
fünf Junggärtnern/innen und jungen<br />
Landwirten/innen im Alter von 20 bis 30<br />
Jahren ein 12-monatiges Fachpraktikum<br />
in Japan an, das in den Bereichen<br />
Gemüsebau, Zier- und Topfpflanzenbau<br />
unter Umständen auf acht Monate verkürzt<br />
werden kann. Die sprachliche<br />
Vorbereitung wird durch einen Intensivkurs<br />
gewährleistet. Grundkenntnisse<br />
der japanischen Sprache sind keine Vorbedingung.<br />
FRUIT LOGISTICA 2014: Warenströme im Fokus<br />
M Die FRUIT LOGISTICA 2014 findet<br />
vom 5. bis 7. Februar in Berlin statt. Die<br />
Leitmesse des Fruchthandels ist aufgrund<br />
ihrer Internationalität und der<br />
Qualität ihrer Fachbesucher weltweit<br />
einzigartig. Als globale Businessplattform<br />
für die Branche zeigten im vergan-<br />
<br />
Stellenanzeige<br />
Nach einem dreiwöchigen Sprachkurs<br />
Anfang 2014 beginnen die Praktika<br />
im April. Die Unterbringung erfolgt bei<br />
den Gastgeberbetrieben. Jeder Teilnehmer<br />
erhält neben freier Unterkunft und<br />
Verpflegung ein Taschengeld (40.000<br />
Yen) sowie eine internationale Krankenund<br />
Unfallversicherung. Der Eigenanteil<br />
beträgt 1.650 Euro pro Teilnehmer.<br />
Weitere Informationen und Bewerbungsunterlagen<br />
können telefonisch:<br />
0228 92657–22 oder per E-Mail:<br />
b.henn@bauernverband.net angefordert<br />
werden. Anmeldeschluss ist der<br />
15. November 2013. DBV<br />
Arbeitsgemeinschaft deutscher<br />
Junggärtner (AdJ) e. V.<br />
Wir sind die berufsständische Jugendorganisation im deutschen Gartenbau<br />
und suchen zum 1. März 2014 einen / eine<br />
Geschäftsführer / in (Vollzeit)<br />
genen Jahr 2.543 Aussteller aus 78 Ländern<br />
eine komplette Marktübersicht an<br />
Produkten und Dienstleistungen des<br />
Fruchthandels. Über 58.000 Besucher<br />
aus 130 Ländern nahmen teil.<br />
Weitere Information: www.fruitlogi<br />
stica.de<br />
Sie besitzen ...<br />
E eine gärtnerische Fachqualifikation<br />
E das „Feeling“ im Umgang mit jungen Erwachsenen<br />
E sicheres Auftreten, Verhandlungsgeschick und ausgeprägte Teamfähigkeit<br />
E die Fähigkeit zu ökonomischem Denken und Handeln<br />
E Organisationstalent, Ausdauer, Flexibilität und Durchsetzungsvermögen<br />
E Erfahrung in der Jugend- oder Vereinsarbeit<br />
… dann sind Sie bei uns an der richtigen Adresse!<br />
Diese Aufgabe richtet sich an junge, engagierte und kontaktfreudige (angehende)<br />
Führungskräfte, die eine große Herausforderung suchen und zu selbstständigem<br />
Arbeiten, auch an Abenden und Wochenenden, bereit sind.<br />
Der Dienstsitz ist in Grünberg (Hessen).<br />
Senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung<br />
und des frühestmöglichen Eintrittstermines bis spätestens 30.11.2013<br />
per E-Mail an info@junggaertner.de oder per Post an die Arbeitsgemeinschaft<br />
deutscher Junggärtner e. V., Gießener Straße 47, 35305 Grünberg, Tel.:<br />
06401 / 910179. Ihr Ansprechpartner für weitere Fragen ist Herr Heller.<br />
Grünbergtermine<br />
E 15.11.-17.11. 198/13<br />
Events und Aktionen für erfolgreiches<br />
Verkaufen<br />
E 15.11.-17.11. 199/13<br />
Der Garten als Erholungsraum<br />
E 15.11.-17.11. 200/13<br />
Absatzförderung im Einzelhandelsgartenbau<br />
E 18.11.-22.11. 201/13<br />
Gemüsebauforum der Frau<br />
E 20.11.-22.11. 203/13<br />
Führungsarbeit optimieren<br />
E 22.11.-24.11. 204/13<br />
Fachgruppe Obstbau – Azubi-Seminar<br />
E 24.11.-27.11. 205/13<br />
Grünberger Gehölz- und Staudentage<br />
2013<br />
E 29.11.-01.12. 208/13<br />
Gehölze im Winter: Erkennen und<br />
benennen<br />
E 29.11.-01.12. 209/13<br />
Grundlagen der Gartengestaltung III<br />
E 29.11.-01.12. 210/13<br />
Stauden richtig vermehren<br />
E 29.11.-01.12. 211/13<br />
Mehr Vielfalt für Gärten und Parks<br />
E 29.11.-01.12. 212/13<br />
Planungssoftware im Dienstleistungsgartenbau<br />
E 02.12.-05.12. 213/13<br />
Grünberger Gemüsebautage<br />
E 03.12.-05.12. 214/13<br />
Zeitgemäße Büroorganisation<br />
E 06.12.-08.12. 215/13<br />
Mut zur Farbe – Farbideen in Pflanzungen<br />
umsetzen<br />
E 06.12.-08.12. 216/13<br />
Mediterrane Gärten weltweit<br />
E 06.12.-08.12. 217/13<br />
Gärten für Senioren<br />
E 11.12.-14.12. 219/13<br />
Grünberger Friedhofsgärtnertage<br />
E 11.12.-13.12. 220/13<br />
Arbeitswirtschaft bei Neubau, Umbau,<br />
Umgestaltung<br />
Information und Anmeldung:<br />
Bildungsstätte Gartenbau in Grünberg<br />
Tel.: 06401 91010<br />
E-Mail: info@bildungsstaette-gartenbau.de<br />
Internet:<br />
www.bildungsstaette-gartenbau.de<br />
GARTENBAU REPORT 10/2013
IPM ESSEN<br />
Die Weltleitmesse des Gartenbaus<br />
28. – 31. Januar<br />
Pflanzen<br />
Technik<br />
Floristik<br />
Ausstattung<br />
Erfolgreich sein<br />
– weltweit<br />
www.ipm-essen.de