PDF 6.075kB - Hochschule Ulm
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01_2013
S P A N N E N D<br />
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INHALT<br />
03 smsbildung<br />
BILDUNGSPOLITIK<br />
04 Unternehmerische <strong>Hochschule</strong> -<br />
ade!<br />
08 smsfakultäten<br />
STUDIUM & LEHRE<br />
Einen festen Faden spinnen....<br />
... für sein Leben kann jeder, der sich für ein Studium an einer <strong>Hochschule</strong><br />
für Angewandte Wissenschaften entscheidet. Zu welchen erstaunlichen Ergebnissen<br />
dieses fachlich fundierte und praxisnahe Studium unsere Absolventen<br />
führt, zeigen nicht zuletzt die mit dem Carl-Duisberg-Preis und dem<br />
Friedrich-Wingert-Preis ausgezeichneten Bachelorarbeiten.<br />
Manch Faden muss auch länger gesponnen werden, bis er stabil genug ist.<br />
Das betrifft insbesondere unser neues berufsbegleitendes Studienangebot in<br />
Sachen Maschinenbau. Die Weiterqualifikation von Berufstätigen ist aufgrund<br />
der demographischen Entwicklung auch für die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> eine<br />
gesellschaftliche Verpflichtung, der sie sich mit der gebotenen Sorgfalt und<br />
Verantwortung stellt. Und manch Faden ist erst dann besonders tragfähig,<br />
wenn er mit anderen zu einem Netzwerk verflochten werden kann wie im<br />
Falle des neuen Zentrums für Angewandte Forschung (ZAFH) Spantec light.<br />
Zum zweiten Mal mündet unsere Forschungskompetenz - hier im Bereich<br />
Zerspanungstechnologie bei carbonfaserverstärkten Werkstoffen - in einen<br />
vom Land Baden-Württemberg finanzierten Forschungsverbund ein. Er soll<br />
neue Erkenntnisse über die Materialeigenschaften und die Verarbeitungsverfahren<br />
dieser für die industrielle Entwicklung wichtigen Werkstoffklasse im<br />
Leichtbau bringen. Lehre und angewandte Forschung am Puls der Zeit sind<br />
unser Markenzeichen und werden letztlich mit steigenden Bewerberzahlen,<br />
wie jetzt gerade zum Sommersemester geschehen, honoriert.<br />
10 Maschinenbau-Studium statt<br />
Feierabend<br />
12 Medizintechnik und Mechatronik<br />
bald dual<br />
14 Es geht auch ohne Quecksilberdampf<br />
WISSENSCHAFT & WIRTSCHAFT<br />
16 Wie ein Computer eine klinische<br />
Leitlinie begreift<br />
19 Wie sich CF-Werkstoffe besser<br />
verarbeiten lassen<br />
20 Kleine Lampe mit großer Wirkung<br />
für Afrika<br />
22 smspreise<br />
UNTER UNS<br />
24 Der Sauschdall wird 50 Jahre jung<br />
27 Manfred Tries Ehrensenator<br />
28 Hochschulrat neu bestellt<br />
28 Impressum<br />
Professor Dr. Achim Bubenzer, Rektor
Z A H L E N & F A K T E N ( )<br />
Beliebte Zusatzqualifikationen<br />
Gut Zweidrittel aller Absolventen des Wintersemesters 0/3 haben<br />
neben ihrem Bachelor-Abschluss eine Zusatzqualifikation erworben. Sie<br />
nutzten damit das seit Jahrzehnten bewährte Angebot der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>,<br />
ihr persönliches Profil zu schärfen. 275 Studierende haben ihre Fremdsprachenkompetenz<br />
erweitert, einige davon auch in Russisch oder Chinesisch. In<br />
der Beliebtheitsskala folgen Röntgenschein und Strahlenschutz mit 49 bzw<br />
33, Internationaler Schweißfachingenieur mit 27, Internationale Wirtschaft<br />
mit 21, die restlichen verteilen sie auf die Zusatzqualifikationen REFA-Grundausbildung,<br />
Entrepreneurship, Kfz-Sachverständiger, Technisches Design<br />
sowie Umwelt und Management. •<br />
Wir arbeiten bei MAGNET-SCHULTZ weil...<br />
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der Investitionsgüter- und Automobilindustrie. Unsere Produkte und<br />
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geben. Sorgfältige Ausbildung, motivierendes Betriebsklima, hohe<br />
Investitionen, starke Innovation und Präsenz auf den Weltmärkten<br />
erhalten den Spitzenplatz.<br />
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smsbildung<br />
NEUES ANGEBOT<br />
KfW-Studienkredite für Weiterbildung<br />
Ab dem Sommersemester 2013 finanziert die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />
(KfW) nicht nur ein Erst-Studium sondern auch Studiengänge, die der<br />
Weiterbildung dienen und gegebenenfalls berufsbegleitend oder in Teilzeit<br />
absolviert werden. Die Altersgrenze für die Antragstellung erhöht sich dabei<br />
auf 44 Jahre. Der Studienkredit liegt zwischen 100 bis 650 Euro und wird<br />
unabhängig vom eigenen Einkommen und dem der Eltern gewährt. Antragsteller<br />
müssen an einer staatlichen oder als staatlich anerkannten deutschen<br />
<strong>Hochschule</strong> eingeschrieben sein. Das Darlehen muss allerdings voll zurückgezahlt<br />
werden. Detaillierte Auskunft über die Antragsbedingungen und die<br />
Konditionen finden sich unter www.kfw.de. •<br />
LANDESFÖRDERUNG FÜR NACHHALTIGKEIT<br />
Donauhochschulen - Forschung am Wissensfluss<br />
Unter dem Begriff Donauhochschulen ist die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> vom Initiator zum Koordinator für ein überregionales<br />
Netzwerk von <strong>Hochschule</strong>n und Universitäten entlang der<br />
Donau geworden, die das Streben nach Nachhaltigkeit auf<br />
dem Gebiet der Energienutzung und –versorgung verbindet.<br />
Mit einer Förderung in Höhe von rund 90 000 Euro für die<br />
nächsten drei Jahre kann sie jetzt diese Koordinierungsfunktion<br />
effizienter erfüllen als bisher. Das Land Baden-Württemberg<br />
hat die Mittel im Rahmen des Programms „Stärkung<br />
des Beitrags der Wissenschaft für eine nachhaltige Entwicklung“<br />
kürzlich bewilligt.<br />
Die Energiekompetenz der <strong>Ulm</strong>er Region bildet die wissenschaftliche<br />
Keimzelle dieses Netzwerkes, dem Partner<br />
aus den EU-Mitgliedstaaten Österreich, Ungarn, Slowakei,<br />
Bulgarien und Rumänien angehören. Darüber hinaus gibt es<br />
Kontakte zu <strong>Hochschule</strong>n in Kroatien und Serbien. Ziel ist es,<br />
entsprechend des früheren Handelsweges Erkenntnisse und<br />
Wissen über nachhaltige Entwicklung die Donau abwärts<br />
wie aufwärts zu befördern. Hierzu sind die Partnerhochschulen<br />
so ausgewählt worden, dass sich die wissenschaftlichen<br />
Expertisen ergänzen. Dank der bereitgestellten Landesmittel<br />
können die personellen Voraussetzungen geschaffen werden,<br />
um wichtige Aufgaben konsequent zu verfolgen. So<br />
sollen die Kontakte im Donauraum auf den Gebieten Regenerative<br />
Energien und Effiziente Energienutzung ausgebaut,<br />
der Austausch von Studierenden und Professoren gefördert<br />
sowie Speziallabore an den einzelnen Einrichtungen gegenseitig<br />
genutzt werden. Ganz oben auf dem Programm<br />
stehen außerdem die Entwicklung eines internationalen<br />
Studiengangs sowie der Aufbau gemeinsamer Forschungsprojekte,<br />
für die EU-Mittel beantragt werden sollen.•<br />
ZAHLEN & FAKTEN ( )<br />
Rekord bei den Erstsemestern<br />
405<br />
Noch nie hatte die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> so viele Studienanfänger in einem Sommersemester.<br />
Von den 1433 Bewerbern haben sich letztlich 460 für ein Bachelor-<br />
bzw. Master-Studium entschieden, sodass die Gesamtzahl der Studierenden<br />
auf 4015 angestiegen ist. Die ersten drei Plätze in der Beliebtheitsskala<br />
bei den Bewerbern belegten die Studiengänge Fahrzeugtechnik, Wirtschaftsinformatik<br />
und Informationsmanagement im Gesundheitswesen. Aufgrund der<br />
regen Nachfrage sind die Studiengänge im Prinzip voll belegt. Auch der seit<br />
dem Wintersemester /3 angebotene Studiengang Internationale Energiewirtschaft<br />
erfreute sich großen Interesses, auch wenn hier die tatsächlichen<br />
Einschreibungen die Erwartungen noch nicht ganz erfüllen. •<br />
3
BILDUNGSPOLITIK<br />
Der Hochschulrat ist das Kernstück der unternehmerischen <strong>Hochschule</strong><br />
Frankenbergschen Zuschnitts. Die grün-rote Landesregierung wendet sich<br />
von diesem Prinzip ab und will das Landeshochschulgesetz entsprechend<br />
novellieren. Professor Dr. Achim Bubenzer setzt sich in seiner Eigenschaft<br />
als Vorsitzender der Rektorenkonferenz der <strong>Hochschule</strong>n für Angewandte<br />
Wissenschaften kritisch mit dem Eckpunkte-Papier auseinander.<br />
Unternehmerische <strong>Hochschule</strong> - ade!<br />
Als im Mai des Jahres 2011 der scheidende<br />
baden-württembergische Wissenschaftsminister<br />
Peter Frankenberg<br />
im Neuen Schloss in Stuttgart das Amt<br />
an seine Nachfolgerin Theresia Bauer<br />
übergab, waren die Reden der beiden<br />
geprägt von gegenseitiger Wertschätzung,<br />
Rücksichtnahme und konstruktiven<br />
Gedanken – mit einer Ausnahme:<br />
dem Leitbild der unternehmerischen<br />
<strong>Hochschule</strong>, das die schwarz-gelbe Landesregierung<br />
etabliert hatte. Die neue<br />
Wissenschaftsministerin stellte ganz<br />
deutlich fest, dass dieses Leitbild verfehlt<br />
sei. Im Zentrum dieses Leitbildes<br />
stand die Institution des Hochschulrates,<br />
der den <strong>Hochschule</strong>n einerseits<br />
einen Teil ihrer Selbstbestimmung<br />
nahm, aber andererseits die Autonomie<br />
gegenüber dem Staat stärkte.<br />
Hochschulbeirat statt Hochschulrat?<br />
Da das Leitbild der unternehmerischen<br />
<strong>Hochschule</strong> ohnehin eine etwas unrealistische<br />
Wunschvorstellung von Peter<br />
Frankenberg gewesen war, versetzte<br />
diese Ankündigung der Ministerin<br />
niemanden so recht in Aufregung.<br />
Umso mehr überraschte das politische<br />
Ergebnis der Ankündigung fast alle<br />
<strong>Hochschule</strong>xperten: In ihrer Koalitionsvereinbarung<br />
kündigte die grün-rote<br />
Landesregierung vollmundig an: „Anstelle<br />
der bestehenden Aufsichtsräte<br />
wollen wir externe Hochschulbeiräte<br />
etablieren, die die <strong>Hochschule</strong>n mit<br />
Blick von außen beratend begleiten“.<br />
Diese Forderung wurde von einem<br />
Sturm der Entrüstung quittiert: Unternehmensverbände,<br />
Unternehmer und<br />
auch viele Hochschulvertreter waren<br />
sich weitgehend darin einig, dass sich<br />
die Institution eines mit Entscheidungsbefugnissen<br />
ausgestatteten Hochschulrates<br />
letztendlich bewährt und den<br />
<strong>Hochschule</strong>n einen Zuwachs an Autonomie<br />
beschert hat. Vor allem aber<br />
wurden so manche Universitäten aus<br />
weltfremden Elfenbeintürmen befreit.<br />
Vor allem war klar und durch Umfragen<br />
erhärtet, dass sich für einen Hochschulrat,<br />
der allein beratende Funktion<br />
hat, kaum hochkarätige Vertreter aus<br />
Gesellschaft und Wirtschaft gewinnen<br />
lassen würden. Die Ministerin kündigte<br />
4
Sparten<br />
Industrie<br />
Informatik<br />
Banken/Versicherung<br />
Bildungswesen<br />
Bauwesen<br />
Energie<br />
Forschung<br />
Pharma<br />
Verbände<br />
Sonstiges<br />
Anzahl externer Hochschulräte<br />
•••••••••••••••••••••••••<br />
•••••<br />
•••<br />
•••<br />
••<br />
••<br />
••<br />
••<br />
••<br />
••••••••••••<br />
Die Sparten repräsentieren den<br />
beruflichen Hintergrund, aus dem die<br />
Hochschulräte von zehn ausgewählten<br />
<strong>Hochschule</strong>n für Angewandte Wissenschaften<br />
stammen. Jedes Quadrat<br />
entspricht einer Person.<br />
darauf hin an, dass sie aus den Hochschulräten<br />
keine „Kaffeekränzchen“<br />
machen wolle.<br />
Besetzung als Spiegel der Gesellschaft<br />
Zum Verdruss von einigen studentischen<br />
Gruppen an den Universitäten<br />
blieb daher im Eckpunkte-Papier des<br />
Ministerrates für die kommende Novelle<br />
des Landeshochschulgesetzes (LHG)<br />
der Hochschulrat mit strategischen<br />
Entscheidungskompetenzen erhalten.<br />
Allerdings gaben weitere gesellschaftliche<br />
Gruppen, vor allem die Gewerkschaften,<br />
nicht ihr Ziel auf, über die<br />
Besetzung von Hochschulräten Einfluss<br />
auf die <strong>Hochschule</strong>n zu nehmen. So<br />
entstand die Forderung nach mehr<br />
„Vielfalt gesellschaftlicher Perspektiven<br />
im Hochschulrat“. Auch diese Forderung<br />
konnte von den <strong>Hochschule</strong>n mit<br />
dem Hinweis abgemildert werden, dass<br />
Personen nur aufgrund ihrer Kompetenz<br />
und ihrer Bedeutung für die<br />
<strong>Hochschule</strong>, ohne Rücksicht auf ihre<br />
gesellschaftliche und/oder politische<br />
Verortung als Hochschulräte berufen<br />
werden sollten. So wird in dem genannten<br />
Eckpunkte-Papier explizit<br />
eine gesetzliche Quotenregelung nach<br />
ausgewählten Interessensgruppen<br />
ausgeschlossen – allerdings soll eine<br />
„gesetzlich verankerte Leitlinie“ die<br />
Ausgewogenheit der Zusammensetzung<br />
der Hochschulräte nach gesellschaftlichen<br />
Gruppen sichern. Wie<br />
sich dies letztendlich auf die Besetzung<br />
der Hochschulräte auswirken wird, ist<br />
noch offen. Allerdings könnte bereits<br />
nach heutiger Gesetzeslage das Wissenschaftsministerium<br />
im Rahmen seines<br />
Berufungsrechtes Einfluss auf die<br />
Zusammensetzung der Hochschulräte<br />
nehmen.<br />
Wenig Gegenliebe für den neuen Regelfall<br />
Obwohl die Grundtendenz der Politik<br />
der grün-roten Landesregierung eine<br />
Stärkung der internen Hochschulgremien<br />
gegenüber den Hochschulräten<br />
ist, geht das Eckpunkte-Papier an<br />
einem Punkt über das bestehende LHG<br />
hinaus: es fordert einen rein externen<br />
Hochschulrat als Regelfall. Hier waren<br />
sich jedoch die Interessenvertreter einig:<br />
dies wurde als nicht sinnvoll abge-<br />
5
B I L D U N G S P O L I T I K<br />
lehnt. Daher lässt das Eckpunkte-Papier<br />
neben dem Regelfall einen gemischten<br />
Hochschulrat mit externer Mehrheit<br />
zu, wenn die <strong>Hochschule</strong> dies so in<br />
ihrer Grundordnung festlegt.<br />
Wenn dies, alles mehr oder weniger,<br />
in den Gesetzestext einfließt, dann<br />
wird vom Kurswechsel weg vom<br />
bisherigen Modell der (vermeintlich)<br />
unternehmerischen <strong>Hochschule</strong> im<br />
Wesentlichen so wenig übrig bleiben,<br />
wie vorher in dieser Mogelpackung<br />
enthalten war: eine Begrifflichkeit.<br />
Hochschulräte bleiben Hochschulräte<br />
und keine Aufsichtsräte. Das Rektorat<br />
bleibt Rektorat und kein Vorstand und<br />
Rektoren bleiben Rektoren und keine<br />
Präsidenten. Wie weitsichtig war doch<br />
einst der Senat der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, als<br />
er die Bezeichnung Präsident ablehnte<br />
und seinen Rektor als solchen begrifflich<br />
auf den Boden der Tatsachen holte.<br />
Künftig mehr Friede bei Rektorwahl<br />
Die einzig wirklich notwendige und<br />
wichtige Änderung im LHG hinsichtlich<br />
der Leitungsstrukturen hat mit dem<br />
Abschied von der unternehmerischen<br />
<strong>Hochschule</strong> nichts zu tun. Es wird bei<br />
der Rektorwahl eine gesetzlich geregelte<br />
und paritätisch besetzte, gemeinsame<br />
Findungskommission aus Senat<br />
und Hochschulrat geben. Und ebenso<br />
wählen nach der Novelle beide Gremien<br />
gleichberechtigt den Rektor in<br />
einer gemeinsamen Sitzung. Das sollte<br />
in Zukunft mehr Frieden und Konsens<br />
bei der Rektorwahl in die <strong>Hochschule</strong>n<br />
bringen und eine Wiederholung von<br />
Wahldesastern, wie sie in der Vergangenheit<br />
an einigen <strong>Hochschule</strong>n<br />
stattgefunden haben, ein für alle Mal<br />
verhindern. Achim Bubenzer<br />
Deutschlandstipendien verliehen<br />
<br />
<br />
Auch in der zweiten Runde des<br />
Deutschland-Stipendiums konnten sich<br />
Studierende der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> über<br />
diese besondere Art von Zuwendung<br />
freuen. Voraussetzung: sie mussten<br />
zu den Besten ihres Studiengangs<br />
gehören. Rektor Professor Dr. Achim<br />
Bubenzer lud Stifter und Stipendiaten<br />
zur feierlichen Übergabe der Urkunden<br />
in den Kleinen Konferenzraum ein. In<br />
zwangloser Runde hatten beide Seiten<br />
Gelegenheit, sich kennenzulernen und<br />
erste Gespräche über Absichten und<br />
Chancen im Verlauf einer künftigen<br />
Karriere auszutauschen. Die Firma<br />
elobau sensor technology nahm gleich<br />
drei Stipendiaten unter ihre Fittiche,<br />
auf dem Bild links gemeinsam mit dem<br />
Personalchef Norbert Christlbauer. Die<br />
Stipendiaten erhalten ein Jahr lang<br />
monatlich einen Betrag von 300 Euro,<br />
wovon die eine Hälfte vom Stifter und<br />
die andere vom Bund stammt. Stifter<br />
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6
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7
smsfakultäten<br />
DIGITALE MEDIEN<br />
Studenten gewinnen IHK-Preis<br />
Unter der Leitung von Professor Susanne Radtke hat ein Team aus fünf<br />
Studenten, die im dritten Semester Digital Media studieren, das Corporate<br />
Design (CD) für die Film Commission entwickelt. Diese Einrichtung ist unter<br />
dem Dach der IHK <strong>Ulm</strong> für die Stärkung des Medienstandortes <strong>Ulm</strong> zuständig.<br />
Aus dem ausgeschriebenen Wettbewerb sind die Studierenden nun als<br />
Sieger hervorgegangen. Kernstück der prämierten Arbeit ist das Logo, das<br />
auf der geometrischen Konstruktion einer Filmklappe beruht und als Quadrat<br />
angelegt worden ist. Bestandteil der prämierten Arbeit ist auch ein CD-<br />
Handbuch für die mediale Umsetzung der Entwürfe. Die Film Commission<br />
will die Entwürfe für ihre eigenen crossmedialen Auftritte übernehmen. •<br />
INTERNATIONALE ENERGIEWIRTSCHAFT<br />
Partner in Südkorea gewonnen<br />
Energiewirtschaft kennt keine Grenzen. Das weiß inzwischen<br />
jeder angesichts der Exporte und Importe, die auf dem Energiesektor<br />
allein in Deutschland getätigt werden. Oder man<br />
denke an den Energiemix, der rein technisch gesehen aus<br />
den unterschiedlichsten Energiequellen über weite Strecken<br />
hinweg die Stromversorgung sichert. Beim Bachelor-Studiengang<br />
„Internationale Energiewirtschaft“, der im Wintersemester<br />
0/3 die ersten Studierenden aufgenommen hat,<br />
rücken inzwischen Kooperationen mit ausländischen Institutionen<br />
ins Blickfeld. „Unsere ersten Gespräche mit Finnland<br />
waren sehr vielversprechend“, weiß Studiendekan Professor<br />
Dr. Marc-Oliver Otto zu berichten. Mit der Oulu University of<br />
Applied Sciences hat die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> gerade eine neue<br />
Vereinbarung zu ERASMUS unterzeichnet, von der auch die<br />
IEW-Studierenden profitieren sollen. Aber auch asiatische<br />
<strong>Hochschule</strong>n seien interessant, so Otto, weshalb es inzwi-<br />
schen einen Kooperationsvertrag mit der Kyungpook National<br />
University (KNU) in Südkorea gibt. Sie zählt zu den Spitzenuniversitäten<br />
des Landes. Da es eine hohe Übereinstimmung auf<br />
den Lehrgebieten Energietechnik, BWL und Softwaretechnik<br />
gibt, sollte sich ein Studentenaustausch problemlos gestalten,<br />
zumal für den Aufenthalt an der jeweiligen Gast-<strong>Hochschule</strong><br />
keine Studiengebühren anfallen werden. Das Bild zeigt Prorektor<br />
Professor Dr. Klaus Peter Kratzer (rechts) und den KNU-<br />
Präsidenten In Suk Hamm nach Vertragsunterzeichnung. ih<br />
PRODUKTIONSTECHNIK & PRODUKTIONSWIRTSCHAFT<br />
Neu: Gefahrgutbeauftragter<br />
Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> hat ihr Angebot an Zusatzqualifikationen erweitert. In<br />
40 Stunden Blockunterricht können sich Studierende und Externe an der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> zum Gefahrgutbeauftragten ausbilden lassen. Dabei kann<br />
der Sachkundenachweis als Gefahrgutbeauftragter für den Verkehrsträger<br />
Straße erworben werden. Im Rahmen dieser neuen Zusatzqualifikation werden<br />
unter anderem Kenntnisse auf den folgenden Fachgebieten vermittelt:<br />
deutsches und internationales Gefahrgutrecht, Klassifizierung von Gefahrgütern,<br />
Umschließungs- und Beförderungsmittel, Bereitstellung von Information<br />
für die Logistikkette, spezielle Anforderungen bei der Routenplanung und<br />
Aufbau einer entsprechenden Organisation im Unternehmen. •
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Auch wenn wir die Mittel dazu hätten…<br />
wir werten nicht nur messbare Erfolge.<br />
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sorgen Sie dafür, dass wir gemeinsam immer ein gesundes Optimum<br />
erreichen – sowohl fachlich als auch persönlich. Darin liegt Ihre Stärke.<br />
Und der vertrauen wir. Denn mit der Kompetenz unserer weltweit<br />
knapp 10.000 Mitarbeiter ist die HARTMANN GRUPPE zu einem der<br />
international führenden Anbieter von Medizin- und Hygieneprodukten<br />
geworden. Nutzen auch Sie die Möglichkeit, sich in unser hoch technologisiertes<br />
Umfeld einzubringen und sich gezielt weiterzuentwickeln.<br />
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9
STUDIUM & LEHRE<br />
Maschinenbau-Studium statt Feierabend<br />
Zum Wintersemester 2013/14 startet die Fakultät<br />
Maschinenbau und Fahrzeugtechnik in Zusammenarbeit<br />
mit der Technischen Akademie <strong>Ulm</strong> ein<br />
neues Angebot. Meister, Techniker, Fachwirte und<br />
Gesellen können dann ein Maschinenbau-Studium<br />
aufnehmen, ohne ihre Berufstätigkeit zu unterbrechen.<br />
n Weitere Informationen<br />
Ausführliche Informationen zum<br />
Studienablauf finden sich unter<br />
www.ta-ulm.de. Für eine persönliche<br />
Beratung stehen zur Verfügung<br />
Ralf Pinzer, Diplom-Pädagoge<br />
Telefon +49 731 50 – 28265<br />
E-Mail: pinzer@hs-ulm.de<br />
Professor Stephanus Faller<br />
Studiendekan Maschinenbau<br />
Telefon +49 731 50 – 28015<br />
E-Mail: faller@hs-ulm.de<br />
Der demographisch bedingte Fachkräftemangel macht<br />
auch vor der Metall- und Elektroindustrie nicht Halt.<br />
Nach Angaben von Gesamtmetall hat sich der Anteil<br />
der über 60-Jährigen an den Beschäftigten in den<br />
letzten 12 Jahren nahezu verdoppelt. Gleichzeitig<br />
steigt die Nachfrage nach Ingenieuren. Für eine entsprechende<br />
Weiterqualifizierung von Meistern, Technikern,<br />
Fachwirten und Gesellen gab es bisher kein<br />
adäquates akademisches Angebot in der Region, in<br />
der die Maschinenbau-Industrie traditionsgemäß eine<br />
große Rolle spielt. Ein solches Angebot wird seit Jahren<br />
von IHK, Handwerkskammer und Südwestmetall<br />
gefordert. Nun hat die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> erstmals ein<br />
berufsbegleitendes Studium aufgelegt: Maschinenbau<br />
mit Schwerpunkt Konstruktion.<br />
In vier Jahren zum Bachelor of Engineering<br />
„Das Curriculum für die berufsbegleitende Version<br />
ist weitgehend identisch mit dem vollzeitigen Bachelor-Studiengang“,<br />
erläutert Professor Dr.-Ing.<br />
Wolfgang Schulz, Dekan der Fakultät Maschinenbau<br />
und Fahrzeugtechnik. Während es in den ersten drei<br />
Semestern im wesentlichen um Grundlagen in Mathematik,<br />
Physik und Konstruktionstechniken geht,<br />
stehen in den anschließenden Semestern Mechanik,<br />
Thermodynamik, Festigkeitslehre sowie Steuerungs-<br />
0
und Regelungstechnik im Mittelpunkt. Das Studium<br />
ist modular aufgebaut. Jedes Modul endet direkt mit<br />
einer Prüfung. Dadurch entfallen die beim Vollzeitstudium<br />
üblichen konzentrierten Prüfungswochen.<br />
Das Studium verteilt sich über acht Semester und<br />
zeichnet sich durch Präsenzzeiten aus, die mit Familie<br />
und Beruf gut vereinbar sind. „Die Schulferien in<br />
Baden-Württemberg und Bayern sollen nach Möglichkeit<br />
vorlesungsfrei sein“, so Ralf Pinzer, der als<br />
Geschäftsführer der Technischen Akademie <strong>Ulm</strong> für<br />
die Organisation des Studiums verantwortlich ist. Die<br />
Vorlesungen selbst verteilen sich über einen Zeitraum<br />
von circa 30 Wochen pro Jahr, wobei wöchentlich ein<br />
Abend, der Freitagnachmittag und der Samstag als<br />
Termine geplant sind. „Nachdem wir uns in der Planungsphase<br />
viele Modelle angesehen hatten, haben<br />
wir uns für ein Präsenzmodell entschieden. Wirklich<br />
erfolgreich waren Präsenzstudiengänge mit 20 bis 30<br />
Studierenden je Jahrgang, und so setzen wir das auch<br />
um“, erläutert Studiendekan Professor Stephanus<br />
Faller die <strong>Ulm</strong>er Strategie. Eine qualifizierte Aufstiegsausbildung<br />
wie diese gibt es natürlich nicht zum<br />
Null-Tarif. Für die gesamte Studiendauer fallen circa<br />
20.000 Euro an.<br />
Gute Aussichten für die persönliche Karriere<br />
Erfahrungsgemäß sind die Studiengänge Maschinenbau<br />
und Fahrzeugtechnik an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
am stärksten nachgefragt. Entsprechend hoch wird<br />
seitens der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> deshalb das Nachfragepotential<br />
sowohl bei Unternehmen als auch bei dem<br />
in Frage kommenden Klientel eingeschätzt. „Hierzu<br />
zählen wir auch Personen, die Abitur oder Fachhochschulreife<br />
vorweisen können, aber sich ursprünglich<br />
für eine praktische Berufsausbildung anstelle eines<br />
Studiums entschieden haben“, beschreibt Ralf Pinzer<br />
den Kreis möglicher Interessenten.<br />
Ingenieur-Kompetenz berufsbegleitend zu erwerben,<br />
eröffnet Berufstätigen den Weg, um in interessante<br />
Führungspositionen aufzusteigen. Mehr Verantwortung<br />
bedeutet in der Regel auch mehr Geld, wodurch<br />
sich die Investition - gleichgültig ob allein geschultert<br />
oder vom Unternehmen mitgetragen - bald auszahlen<br />
dürfte. Für Unternehmen bietet sich das berufsbegleitende<br />
Studium Maschinenbau als interessantes<br />
Instrument zur gezielten Personalentwicklung an.<br />
In diesem Zusammenhang verweist Studiendekan<br />
Professor Stephanus Faller auf die in das Studium<br />
integrierten Praxisprojekte. Hier werden aktuelle Aufgabenstellungen<br />
aus der Industrie bearbeitet, die sich<br />
an der Berufspraxis des Studenten oder an seinem<br />
künftigen Aufgabengebiet orientieren. Ingrid Horn<br />
MINT-BASISZERTIFIKATE<br />
Den Studien-Einstieg erleichtern<br />
Ausreichendes Grundlagenwissen in Mathematik und<br />
Physik ist Voraussetzung für ein Ingenieur-Studium. Es zu<br />
erwerben oder aufzufrischen, wenn die Schulzeit schon<br />
eine Weile zurückliegt, gelingt mit den so genannten<br />
MINT-Basiszertifikaten. Sie wurden eigens von der Fakultät<br />
Mathematik, Natur- und Wirtschaftswissenschaften<br />
als Kontaktstudium entwickelt. Die Kurse werden über<br />
verschiedene Bildungsträger wie IHK <strong>Ulm</strong> oder Handwerkskammer<br />
angeboten und können auch für Personen<br />
sinnvoll sein, die ein berufsbegleitendes Studium aufnehmen<br />
wollen.<br />
Auf dem Kompetenzniveau M und P wird jenes<br />
Wissen erworben, das für den Einstieg in das Studium<br />
notwendig ist. Inhaltlich orientiert es sich an den Anforderungen,<br />
die für die Zulassung zu den Studiengängen<br />
Maschinenbau und Fahrzeugtechnik an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> gelten. Auf dem Kompetenzniveau M2 und P2<br />
werden die Lehrinhalte des ersten Semesters vermittelt.<br />
Der Leistungsnachweis hierüber kann auf das berufsbegleitende<br />
Studium Maschinenbau durch die Technische<br />
Akademie <strong>Ulm</strong> anerkannt werden. Weitere Informationen<br />
unter www.mint-basiszertifikate.de<br />
Die MINT-Basiszertifikate werden durch eine Arbeitsgruppe<br />
kontinuierlich weiterentwickelt. Ihr gehören an (von<br />
links nach rechts) Ralf Pinzer, Technische Akademie <strong>Ulm</strong>,<br />
die Professoren Dr. Manuela Boin, Dr. Ursula Weiß und<br />
Dr. Hubert Mantz (sowie nicht im Bild Dr. Thomas Baier<br />
und Dr. Joachim Werner) sowie Studiendirektorin Gertrud<br />
Sälzle in ihrer Eigenschaft als Fachgruppenleiterin<br />
Mathematik und Physik an der Beruflichen Oberschule<br />
Neu-<strong>Ulm</strong> (vorn mittig). •
STUDIUM & LEHRE<br />
Medizintechnik und Mechatronik bald auch dual<br />
Das Duale Studium nach dem „<strong>Ulm</strong>er Modell“ ist eine<br />
Erfolgsgeschichte: parallel zu ihrem Bachelor-Grad<br />
erwerben die Studierenden den Abschluss in einem<br />
Ausbildungsberuf über die IHK, der mit einer Berufsausbildung<br />
in einer Firma und an einer Berufsschule<br />
verbunden ist. Diese doppelte Qualifikation vergrößert<br />
ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt beträchtlich.<br />
Die gesamte Ausbildung dauert viereinhalb Jahre,<br />
nur ein Jahr mehr als das normale Bachelor-Studium.<br />
Außerdem erhalten die Studierenden von der kooperierenden<br />
Firma eine Vergütung, mit der sie ihr Studium<br />
komplett finanzieren können.<br />
Positive Signale aus dem MWK<br />
Bisher gab es solche dualen Studiengänge an der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> in den Fakultäten Maschinenbau<br />
und Fahrzeugtechnik, Produktionstechnik und<br />
Produktionswirtschaft sowie in der Fakultät Elektrotechnik<br />
und Informationstechnik. Nun sollen<br />
auch die Bachelor-Studiengänge Mechatronik und<br />
Medizintechnik bald als duales Studium angeboten<br />
werden können. Das baden-württembergische Ministerium<br />
für Wissenschaft, Forschung und Kunst hat<br />
der Fakultät Mechatronik und Medizintechnik bereits<br />
sein Wohlwollen hierzu signalisiert; in Kürze werden<br />
auch die Gremien der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> darüber entscheiden.<br />
Danach ist eine formale Genehmigung des<br />
Ministeriums erforderlich, damit die ersten Studierenden<br />
zum Wintersemester 2014/15 ein duales Studium<br />
nach dem „<strong>Ulm</strong>er Modell“ auf diesen Fachgebieten<br />
beginnen können.<br />
Ausbildung zum Mechatroniker legt die Basis<br />
Interessenten bewerben sich zunächst bei einem<br />
kooperierenden Unternehmen, und zwar in der Regel<br />
ein Jahr vor Studienbeginn. Der Ausbildungsvertrag<br />
mit diesem Unternehmen ist Voraussetzung für die<br />
Zulassung zum Studium. Er muss bei der Bewerbung<br />
an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> vorgelegt werden, die Anfang<br />
Juli erfolgt. Ihr erstes Semester verbringen die Studierenden<br />
dann im Unternehmen.<br />
Die neuen dualen Studiengänge werden in Kooperation<br />
mit der Robert-Bosch-Schule <strong>Ulm</strong> und mit<br />
der IHK <strong>Ulm</strong> starten. Es wird eine Berufsausbildung<br />
zum Mechatroniker angestrebt, die auch für Medizintechnik-Studierende<br />
nicht weniger interessant<br />
und nützlich ist. Für letztere steht schon eine Firma<br />
fest, die sich an der Ausbildung beteiligen möchte,<br />
nämlich das Unternehmen Bredent in Senden, ein<br />
Hersteller innovativer Produkte vorwiegend für die<br />
Zahntechnik.<br />
n Partnerunternehmen gesucht!<br />
Das duale Studium nach dem „<strong>Ulm</strong>er Modell“ basiert auf<br />
einer engen Kooperation mit Ausbildungsbetrieben. Für<br />
das aktuelle Vorhaben werden insbesondere Unternehmen<br />
gesucht, die Mechatroniker ausbilden und ggf. auch einen<br />
Bezug zur Medizintechnik besitzen. Wer sich für eine Teilnahme<br />
an diesem Studienmodell interessiert, kann sich direkt mit<br />
dem Dekan der Fakultät Mechatronik und Medizintechnik,<br />
Professor Dr. Bernhard Lau, in Verbindung setzen. Seine<br />
Kontaktdaten sind:<br />
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Wo ist nun der Haken bei diesem genialen Modell?<br />
Die Doppelqualifikation ist natürlich auch mit einer<br />
Doppelbelastung der Studierenden verbunden.<br />
Während sich andere Kommilitonen in den Semesterferien<br />
entspannen, arbeiten die „<strong>Ulm</strong>er Modeller“<br />
im Partnerunternehmen an einem Praxisprojekt oder<br />
bereiten sich auf ihre Ausbildungsprüfung vor. Die<br />
Praxisnähe der dualen Ausbildung wird auch durch<br />
die circa 30 Tage Jahresurlaub unterstrichen, die<br />
diesen Studierenden noch verbleiben. Da aber die<br />
Partnerunternehmen mit großer Sorgfalt nur die besten<br />
Bewerber für ihre Ausbildungsplätze aussuchen,<br />
erreichen die dualen Studierenden ihr Ziel meist mit<br />
Bravour. Und etwas Zeit für die Annehmlichkeiten<br />
des Studentenlebens bleibt immer noch. Bernhard Lau
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3
STUDIUM & LEHRE<br />
Zugang zu keimfreiem<br />
Wasser ist für einen Großteil<br />
der Weltbevölkerung ein<br />
Problem. Einfache, effiziente<br />
und nachhaltige Desinfektionssysteme,<br />
wie das von<br />
Michael Sift entwickelte, können<br />
deshalb als ein wichtiger<br />
Fortschritt gelten.<br />
a<br />
a<br />
Bild unten: Das Schema<br />
zeigt die Grundelemente des<br />
neuartigen Wasserdesinfektionssystems.<br />
b<br />
Es geht auch ohne Quecksilberdampf!<br />
Sensor<br />
Quarzglasfenster<br />
Desinfiziertes Wasser<br />
Von Wasser durchflossenes<br />
Quarzglasrohr<br />
Flansch<br />
Verkeimtes Wasser<br />
UV-LED<br />
Dass hätte sich Michael Sift nicht träumen lassen. Es<br />
ist gerade ein gutes halbes Jahr her, dass der Medizintechnik-Ingenieur<br />
sein Studium an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> abgeschlossen hat, und schon ist seine Bachelorarbeit<br />
zweifach preisgekrönt: erst der VDI-Preis und<br />
Ende letzten Jahres der zweite Platz bei der Verleihung<br />
des Carl-Duisberg-Preises (siehe auch Seite 20f).<br />
Sein neuer Ansatz zur Desinfektion von Trinkwasser<br />
hatte die Jury überzeugt.<br />
Mit UV-LEDs Keime abtöten<br />
Nach Schätzungen der UNESCO sterben in den<br />
Entwicklungsländern mehr Kinder an verseuchtem<br />
Trinkwasser als an AIDS, Malaria und Tuberkulose<br />
zusammengenommen. „Für mich war das der<br />
entscheidende Grund, um mich mit der Frage nach<br />
einem umweltverträglichen und mobilen Desinfektionssystem<br />
auseinanderzusetzen, das seinen Dienst<br />
auch in entlegenen Gegenden erfüllen kann,“ erläutert<br />
Sift.<br />
Krankmachende Keime lassen sich mit UV-Licht<br />
zerstören. Üblicherweise werden hierfür Lampen<br />
verwendet, die giftigen Quecksilberdampf enthalten.<br />
Sifts Wasserdesinfektionssystem nutzt dagegen als<br />
UV-Quelle spezielle LEDs. Die Peak-Wellenlänge ihres<br />
UV-Lichts von 290 nm garantiert, dass alle Mikroorganismen<br />
abgetötet werden. Für die entscheidenden<br />
Tests wählte er das Darmbakterium Escherichia coli. Es<br />
ist gegenüber UV-Licht ähnlich sensibel wie Legio-<br />
4
Exitus. Mit Escherichia coli verunreinigtes Wasser, erkennbar<br />
an den metallischen Punkten (a), kommt nach Durchlauf durch<br />
das Siftsche Wasserdesinfektionssystem in völlig keimfreien<br />
Zustand aus der Quarzglasröhre (b). Damit haben die UV-LEDs<br />
die Probe aufs Exempel bestanden.<br />
nellen oder Cholera-Bakterien, die in Entwicklungsländern<br />
häufig Durchfallerkrankungen auslösen.<br />
Der entscheidende Test verlief folgendermaßen: Mit<br />
E. coli-Bakterien verunreinigtes Wasser wurde als<br />
Kontrolle unbehandelt durch den Filter gesaugt. Die<br />
Bakterien bleiben dabei auf dem Filter hängen und<br />
vermehren sich. Die Nährstoffe in dem Filter sorgen<br />
dafür, dass die einzelnen Bakterien metallisch glänzen.<br />
Ein Teil desselben Wassers wurde den UV-LEDs<br />
im neuartigen Desinfektionssystem ausgesetzt. In der<br />
Petrischale sind auf dem Filter keinerlei metallische<br />
Punkte zu erkennen. Folglich sind die Bakterien alle<br />
abgetötet worden.<br />
Eine zusätzliche Rafinesse des Systems ist die optoelektronische<br />
Durchflussüberwachung. Sie kontrolliert<br />
die LED-Leistung und passt sie an die Wassertrübung<br />
an, um den Desinfektionserfolg zu sichern. Der<br />
geringe Energiebedarf des Systems lässt sich über<br />
Kleinsolaranlagen decken.<br />
Eine innovative Idee verlangt nach mehr<br />
Mittelfristig werden dem System sehr gute Chancen<br />
eingeräumt, das herkömmliche Desinfektionsverfahren<br />
zu ersetzen. Diesem ist es prinzipiell hinsichtlich<br />
Effizienz, Langlebigkeit und Umweltverträglichkeit<br />
weit überlegen. Hierzu müssen allerdings die LEDs<br />
technisch optimiert und kostengünstiger werden.<br />
Michael Sift, der inzwischen sein Master-Studium<br />
begonnen hat, arbeitet schon an den Verbesserungen<br />
und in seinem Hinterkopf reifen bereits Gedanken,<br />
sich mit dieser Innovation selbstständig zu machen.<br />
Für Professor Martin Heßling, der die Arbeit betreute,<br />
wäre eine solche „Karriere“ seines erfolgreichen Studenten<br />
ein Paradebeispiel für die motivierende Lehre<br />
an der <strong>Hochschule</strong>: erst den Bachelor, dann den Master<br />
in Medizintechnik und das parallel zur Patentierung<br />
und Firmengründung. Seine Unterstützung auf<br />
diesem Weg hätte Michael Sift jedenfalls. ih<br />
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5
WISSENSCHAFT & WIRTSCHAFT<br />
Daniel Kwittung, Absolvent des Studiengangs Medizinische Dokumentation<br />
und Informatik, hat im Rahmen des Projektes SIMPLE einen neuen Weg<br />
aufgezeigt, wie sich ärztliches Handeln computergestützt auf Leitlinienkonformität<br />
überprüfen lässt. Belohnt wurde er dafür mit dem Nachwuchspreis<br />
der Friedrich-Wingert-Stiftung.<br />
Wie ein Computer<br />
eine klinische Leitlinie begreift<br />
Auch in Berlin sehen Computer-Arbeitsplätze<br />
aus wie<br />
anderswo. Den seinen bei ID<br />
hat Daniel Kwittung hier im<br />
Bild festgehalten.<br />
Ein <strong>Ulm</strong>er in Berlin - was treibt ihn<br />
dort hin? Weder politische Ambitionen<br />
noch die reine Lust auf die Berliner<br />
Luft waren Sinn und Zweck, weshalb<br />
Daniel Kwittung, damals noch Bachelor-Student<br />
an der Fakultät Informatik,<br />
letztes Jahr mehrere Monate in der<br />
quirrligen deutschen Hauptstadt zubrachte.<br />
Den Grund lieferte Dr. Beatrice<br />
Moreno, die wissenschaftliche Leiterin<br />
des Projektes SIMPLE beim Berliner<br />
Software-Entwickler ID. Dank ihrer<br />
Kontakte zu Professor Dr. Jochen Bernauer<br />
fand sie an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
einen Studenten der Medizinischen<br />
Dokumentation, der sich für eines ihrer<br />
grundsätzlichen Probleme begeisterte:<br />
der computergerechten Beschreibung<br />
von Leitlinienwissen. So wurde Daniel<br />
Kwittung Mitglied ihres Informatiker-<br />
Teams.<br />
Wenn Mensch und Maschine sich verstehen<br />
sollen<br />
SIMPLE ist keineswegs einfach, denn<br />
dahinter verbirgt sich eine hochkomplexe<br />
Anlegenheit. Es geht darum,<br />
klinische Leitlinien semantisch fundiert<br />
in einer IT-Struktur abzubilden, um<br />
Therapieentscheidungen zu erleichtern<br />
und deren Leitlinienkonformität beurteilen<br />
zu können. Für die Entwicklung<br />
eines solchen Wissenssystems hat man<br />
die Koronare Herzkrankheit (KHK)<br />
ausgewäht. „Hierzu gibt es einerseits<br />
ausreichende Patientendaten und andererseites<br />
eine europäische Leitlinie,<br />
die in vielen Ländern anerkannt ist“,<br />
weiß Beatrice Moreno zu berichten.<br />
Eine Leitlinie repräsentiert in der Medizin<br />
einen ärztlichen Handlungskonsens,<br />
der auf wissenschaftlich gesichertem<br />
Wissen basiert. Daraus ergeben sich<br />
Empfehlungen, die das Behandlungsergebnis<br />
verbessern und die Einhaltung<br />
von Versorgungsstandards garantieren<br />
sollen. Solches Wissen ist jedoch<br />
bislang nur unzureichend in IT-Strukturen<br />
hinterlegt. Hierzu müssen Begriffe<br />
in ihrer Bedeutung und in ihrer<br />
Handlungslogik eineindeutig definiert<br />
sein. Das Wort „Golf“ beispielsweise<br />
kann eine Sportart, ein Automodell<br />
oder eine Meeresbucht bedeuten. Erst<br />
wenn zwischen dem Mensch und der<br />
Maschine dasselbe Konzept für den<br />
Gebrauch des Begriffes existiert, kann<br />
Wissen geteilt und Erkenntnis durch<br />
die schlussfolgernde Maschine automatisch<br />
generiert werden.<br />
Ontologien liefern den Schlüssel<br />
Für die eindeutige Beschreibung von<br />
Sachverhalten, auf denen künstliche<br />
Intelligenz operieren soll, zieht die<br />
Informatik so genannte Ontologien heran.<br />
Darunter sind formale Begriffsordnungen<br />
zu verstehen, aus denen sich<br />
logische Schlussfolgerungen ableiten<br />
lassen und die hierarchisch angeordnet<br />
einen bestimmten Prozess abbilden.<br />
16
Daniel Kwittung hat nun erstmals<br />
einen Weg aufgezeigt, wie sich Leitlinienwissen<br />
mit Hilfe der Beschreibungssprache<br />
OWL und der Repräsentationsumgebung<br />
Protegé darstellen lässt. Er<br />
entwarf hierfür vier hierarchisch angeordnete<br />
Begriffsstrukturen, die eine<br />
abstrakte, eine verfahrensspezifische,<br />
eine fallspezifische und eine klinikspezifische<br />
Ebene darstellen. Damit die<br />
schlussfolgernde Maschine den aktuellen<br />
Fall einordnen und interpretieren<br />
kann, müssen diese Ontologien zusammengeführt<br />
werden.<br />
Leitlinienkonformität überprüfbar!<br />
Ob der Ansatz tatsächlich funktioniert,<br />
lässt sich nur anhand von Patientendaten<br />
feststellen. „Ich habe deshalb die<br />
Befunde von ehemaligen Patienten<br />
eingegeben, die von Röntgenbildern<br />
der Herzkranzgefäße und den Maßnahmen<br />
zur Gefäßerweiterung stammen“,<br />
schildert Kwittung sein weiteres Vorgehen.<br />
Für die erfolgreich verlaufene<br />
Testung wählte er eine spezielle Einheit<br />
der europäischen KHK-Leitlinie, die die<br />
Durchleuchtungsdauer bei der Darstellung<br />
der Herzkranzgefäße betrifft. Hier<br />
gelten bis zu fünf Minuten als leitlinienkonform.<br />
Zusätzlich sind weitere<br />
Bedingungen für Non-Konformität definiert<br />
und in seinem Ansatz hinterlegt.<br />
Auf diese Weise legte er die Basis für<br />
eine automatisierte Beurteilung, in<br />
wie weit eine Leitlinie im klinischen<br />
Alltag umgesetzt worden ist. Mit seiner<br />
Leistung hat der bescheidene Jung-<br />
Informatiker, der inzwischen sein<br />
Master-Studium aufgenommen hat,<br />
auch andere überzeugt und wurde mit<br />
einem hochdotierten Preis belohnt<br />
(siehe Seite 23).<br />
Die Arbeit sei ein wichtiger Meilenstein<br />
zum Ziel, das SIMPLE verfolge, so auch<br />
die Einschätzung von Professor Bernauer.<br />
Letzlich soll ein Wissenssystem<br />
entstehen, das im Verbund mit einem<br />
Klinikinformationssystem und auf<br />
der Basis individueller Patientendaten<br />
einerseits dem unter Zeitdruck stehenden<br />
Arzt aktiv Entscheidungshilfen<br />
anbietet und andererseits der Klinik ein<br />
Abstraktion<br />
TBox<br />
ABox<br />
Entscheidung<br />
><br />
GuidelineOntology<br />
><br />
zusätzliche<br />
Module<br />
Handlung<br />
Modell<br />
CIG / CDSS<br />
TopOntology<br />
><br />
><br />
InstanceOntology<br />
automatisiertes Kontrollinstrument für<br />
die Qualitätssicherung der eigenen klinischen<br />
Prozesse an die Hand gibt. Das<br />
System wäre im Endeffekt mit einer<br />
Intelligenz ausgestattet, die komplexe<br />
Therapieabläufe versteht und diese<br />
flexibel und patientenspezifisch anzupassen<br />
vermag. Ingrid Horn<br />
n Die Kooperationspartner<br />
Ziele &<br />
Intentionen<br />
generische<br />
Primitive<br />
Patientenstatus<br />
Ausdruckssprache<br />
Einstiegspunkte<br />
><br />
external Ontologies<br />
><br />
Ausführumgebung<br />
Patientenmodell<br />
Prozessmodell<br />
Ausführungs-<br />
Status<br />
Schachtelung<br />
Leitliniengestützte Systeme,<br />
die in der Klinik die ärztliche<br />
Entscheidung unterstützen,<br />
bedürfen zahlreicher Kernelemente,<br />
die den Gesamtprozess<br />
abbilden.<br />
Begriffsstrukturen<br />
bilden das Systemgerüst<br />
für das Wissenssystem.<br />
Im konkreten Fall ist es<br />
vierschichtig aufgebaut.<br />
Die Bachelor-Arbeit entstand beim Berliner Unternehmen ID Information<br />
und Dokumentation im Gesundheitswesen GmbH im Rahmen des Projekts<br />
SIMPLE. Sie wurde seitens der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> von Professor Dr. Jochen<br />
Bernauer, Fakultät Informatik, betreut. SIMPLE ist ein vom Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung finanziertes Projekt, an dem neben ID das<br />
Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, Bremen, und das<br />
eScience Center der Universität Bremen sowie das Alfried-Krupp-Krankenhaus<br />
in Essen und die Städtischen Kliniken Neuss beteiligt sind. •<br />
17
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Wie sich CF-Werkstoffe besser verarbeiten lassen<br />
Wenn es darauf ankommt Eigenmasse zu reduzieren<br />
und dadurch weniger Energie zu verbrauchen bzw.<br />
Leistung von Maschinen und Anlagen zu steigern,<br />
rücken vor allem im Leichtbau carbonfaserverstärkte<br />
Werkstoffe in den Vordergrund. Rotorblätter von<br />
Windrädern, Bremsen von Fahrzeugen oder Rumpfsegmente<br />
bei Flugzeugen sind typische Beispiele. Die<br />
Carbonfaser (CF) ist dabei das wesentliche Element,<br />
insbesondere wenn es sich um tragende Teile handelt.<br />
Aus den carbonfaserverstärkten Verbundwerkstoffen<br />
(CFK) werden Werkstücke geformt, die anschließend<br />
durch Fräsen und Bohren bearbeitet werden müssen,<br />
und das hat seine Tücken. Die Werkstofftypen sind<br />
hinsichtlich des Volumenverhältnisses von Faser zur<br />
Matrix sowie in der Faserorientierung vielfältig, was<br />
unterschiedliche Bedingungen für die Zerspanung mit<br />
sich bringt. So können durch den Bearbeitungsprozess<br />
Faserüberstände entstehen oder sich die Faserlagen<br />
des Verbundwerkstoffes an den Werkstückkanten<br />
ablösen. Außerdem sorgen die Fasereigenschaften für<br />
einen hohen Werkzeugverschleiß.<br />
Ein optimales Zerspanungsergebnis ist das Ziel<br />
„Wir wollen jetzt systematisch untersuchen, wie ein<br />
bestmögliches Zerspanungsresultat zu erzielen ist“,<br />
erläutert Professor Dr.-Ing. Michael Kaufeld. Er ist seit<br />
kurzem Mitglied des Zentrums für Angewandte Forschung<br />
(ZAFH) Spantec light. An diesem Forschungsverbund,<br />
der von der <strong>Hochschule</strong> Aalen koordiniert<br />
wird, ist neben der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> noch die <strong>Hochschule</strong><br />
Mannheim beteiligt. „Beispielsweise müssen<br />
wir mehr über die Werkstückspannung wissen, um<br />
schädigende Schwingungseinflüsse bei dünnwandigen<br />
Strukturen, wie sie in der Luftfahrtindustrie<br />
verbaut werden, zu vermeiden“, schildert der <strong>Ulm</strong>er<br />
Professor für Fertigungstechnik eines der Forschungsziele.<br />
Ein optimales Bearbeitungsergebnis wird letztlich<br />
nur mit maßgeschneiderten Werkzeugen sowie<br />
durch Kenntnis der Anwendungseigenschaften und<br />
Spannvorrichtungen zu erreichen sein. Kaufeld wird<br />
sich dabei vor allem mit dem Einfluss der Werkstücksteifigkeit<br />
auf die Bearbeitungsqualität sowie dem<br />
Werkzeugverschleiß befassen. Unklar ist gegenwärtig<br />
auch, wie sich bearbeitungsbedingte Schädigungen<br />
der CFK-Struktur auf die mechanische Festigkeit des<br />
Verbundwerkstoffes auswirken. Das Land Baden-<br />
Württemberg wird in den kommenden drei Jahren<br />
circa 1,2 Millionen Euro in das ZAFH Spantec light<br />
investieren, um die Klärung solcher offenen Fragen<br />
wesentlich voran zu bringen. ih<br />
Mit dem Bohrer durch die CFK-Platte, so<br />
demonstriert Professor Michael Kaufeld - hier<br />
im Fertigungslabor der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> auf<br />
einem Ariane-Triebwerk sitzend - worum es bei<br />
dem Forschungsverbund Spantec light geht.<br />
Mit drei neuen Mitarbeitern will er seinen Beitrag<br />
dazu leisten, wie das Zerspanungsresultat<br />
bei CFK werkstoffspezifisch optimiert werden<br />
kann, um letztlich Kosten zu sparen.<br />
9
WISSENSCHAFT & WIRTSCHAFT<br />
Und Licht an. Stolz präsentieren<br />
die afrikanischen<br />
Mitarbeiter der Fosera-Dependance<br />
die ersten selbstproduzierten<br />
Solarlampen.<br />
Benjamin Seckinger, stehend<br />
der zweite von rechts außen,<br />
hat es durch kluge Strategien<br />
verstanden, die Produktion<br />
innerhalb von acht Wochen<br />
in Gang zu setzen.<br />
Kleine Lampe mit großer Wirkung für Afrika<br />
Mozambique ist ein armer, dünnbesiedelter, afrikanischer<br />
Flächenstaat, dem es vor allem im ländlichen<br />
Raum an elektrischer Versorgung fehlt. Kleine mit<br />
Solarstrom betriebene Anlagen für den häuslichen<br />
Gebrauch können hier Abhilfe schaffen. Noch besser<br />
ist es, wenn solche Anlagen auf einfache und kostengünstige<br />
Weise im Land selbst produziert werden<br />
können. „Lokale Wertschöpfung ist eine wichtige<br />
Aufgabe bei der Entwicklungszusammenarbeit“, weiß<br />
Professor Peter Adelmann, der gemeinsam mit der UN<br />
und der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit<br />
(GIZ) mehrere Projekte zur ländlichen Elektrifizierung<br />
in Afrika durchgeführt hat. Entwicklung und<br />
Einsatz solcher Kleinstsolaranlagen sind Adelmanns<br />
Spezialgebiet, das er auch an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
lehrt. Warum nicht einmal ein Pilotprojekt starten,<br />
das die Gründung einer entsprechenden Produktionsstätte<br />
unter den speziellen Bedingungen des Landes<br />
ganzheitlich betrachtet? Mit Benjamin Seckinger, der<br />
inzwischen sein Wirtschaftsingenieur-Studium erfolgreich<br />
abgeschlossen hat, hatte er unter seinen Studenten<br />
jemanden gefunden, der sich dieser Aufgabe<br />
in seiner Bachelorarbeit stellte.<br />
Ökologie, Ökonomie und Soziales müssen stimmen<br />
Von Anfang an galt: es muss sich um ein einfach konstruiertes<br />
Produkt handeln. Für ein solches Produkt<br />
gab es bei dem <strong>Ulm</strong>er Unternehmen Fosera, mit dem<br />
Seckinger fortan zusammenarbeitete, bereits konkrete<br />
Vorstellungen. Das zu produzierende Solarsystem<br />
bestand aus einem Solargenerator, einem Lithium-<br />
Ionen-Akkumulator, der Laderegelung und einer sehr<br />
effizienten, langlebigen LED-Lampe. Seckinger setzte<br />
sich mit dem Herstellungsprozess auseinander und<br />
plante die Einrichtung der Produktionsstätte. Dabei<br />
betrachtete er das Vorhaben ganzheitlich nach dem<br />
Drei-Säulen-Modell der nachhaltigen Entwicklung,<br />
wonach sich Erfolg nur einstellt, wenn ökologische,<br />
ökonomische und soziale Bedingungen gleichwertig<br />
berücksichtigt werden. Kurzgesagt, das Zusammenwirken<br />
der Aspekte Planet, Profit und People sollte<br />
stimmen.<br />
In Maputo läuft das Leben anders<br />
Vom <strong>Ulm</strong>er Schreibtisch aus wäre das alles nicht zu<br />
leisten gewesen, weshalb Benjamin Seckinger zwei<br />
Monate vor Ort in Maputo verbrachte, um die Produktionsstätte<br />
aufzubauen. Mit Organisationstalent<br />
und Handarbeit entstanden in einem großen Raum<br />
Materiallager, Produktionsbereich, Verpackungsareal<br />
und Sozialbereich und das alles entsprechend<br />
gesichert gegen Diebstahl. In dieser Phase hatte der<br />
<strong>Ulm</strong>er Student manch elektrisches Kabel selbst gelegt,<br />
wenn seine afrikanischen Mitarbeiter schon zu Hause<br />
waren. Seiner Erfahrung nach entfalten Afrikaner mit<br />
einer guten Ausbildung eine Art White-Collar-Men-<br />
0
talität, die sie am praktischen Arbeiten hindert. „Die<br />
Motivation eines Mitarbeiters ist deshalb wichtiger<br />
als die Bildung“, so Seckinger, der auf Training on the<br />
Job setzte. Gleichermaßen wichtig sind faire Löhne<br />
und Bonuszahlung, die sich an den Stückzahlen und<br />
der Produktqualität orientieren.<br />
Kluge Geschäftsstrategien sind gefragt<br />
Dank einer geschickten Mitarbeiterführung und dem<br />
Aufbau eines professionellen Managements konnte<br />
die Produktion innerhalb von acht Wochen zum Laufen<br />
gebracht werden. Dabei ließ Seckinger Weitsicht<br />
walten, indem er einen zweiphasigen Geschäftsplan<br />
mit realistischen Zielen entwickelte. Kurzfristig ging<br />
es darum, die Produktion kostengünstig in Gang zu<br />
setzen und in der zweiten Phase die Voraussetzungen<br />
zu schaffen, die Produktion mittelfristig entsprechend<br />
der Nachfrage hoch zu fahren.<br />
Geschäftsmodelle mit klarer Marktperspektive sind<br />
wichtig, damit in armen Entwicklungsländern mehr<br />
kleine und mittlere Unternehmen gegründet werden,<br />
die Produkte vor Ort herstellen, und so die Wertschöpfung<br />
im eigenen Land erfolgen kann. Hierfür<br />
liefert Seckingers Arbeit ein eindrucksvolles Beispiel,<br />
auch wenn derzeit die Einzelteile noch weitgehend<br />
importiert werden müssen. Als ganz persönliche<br />
Auszeichnung wertete der junge Wirtschaftsingenieur<br />
jedoch die Nachricht eines der derzeit 15 Mitarbeiter<br />
in Maputo. Endlich würde er genügend Geld verdienen,<br />
um seine Familie zu ernähren, ließ dieser ihn<br />
dankend wissen. ih<br />
n Der Carl-Duisberg-Preis<br />
Ende letzten Jahres erhielt Benjamin Seckinger für seine<br />
Bachelor-Arbeit den Carl-Duisberg-Preis. Noch nie seien die<br />
Kriterien der Preisvergabe in einer Arbeit so vollständig zu<br />
finden gewesen wie in dieser, lautete das einhellige Urteil<br />
der Jury. Die sozioökonomischen Potentiale von Entwicklungsländern<br />
zu erkennen und Impulse zu setzen, die deren<br />
wirtschaftliche Perspektiven unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit<br />
verbessern, ist ein zentrales Anliegen der Carl-Duisberg-Gesellschaft,<br />
die diesen Preis jährlich ausschreibt. Dies<br />
fände sich in Seckingers Arbeit, die von den Professoren Dr.<br />
Manfred Hüser und Peter Adelmann betreut worden war,<br />
eindeutig wieder und sie erfülle gleichzeitig ein drittes Kriterium:<br />
Der Preisträger habe sich vor Ort in Maputo für den<br />
Aufbau selbst engagiert. •
smspreise<br />
SIEMENS-PREIS<br />
Steuergerät für heterogene Netze entwickelt<br />
Den Förderpreis für die beste Abschlussarbeit der Fakultät Elektrotechnik<br />
und Informationstechnik überreichte Siemens-Vertreter Rainer Saumweber<br />
(rechts) Samuel Müller, Studiengang Fahrzeugelektronik. Im Fahrwerksbereich<br />
werden neben CAN-Bussen zur Informationsübertragung in Echtzeit<br />
heute zunehmend FlexRey-Systeme eingesetzt. Bei heterogenen Netzen<br />
muss die Informationsübertragung reibungslos verlaufen, was entsprechende<br />
Steuergeräte sicherstellen sollen. Der Preisträger hat die Software<br />
eines solchen CAN-FlexRey-Gateways konzipiert, implementiert und hinsichtlich<br />
Funktionalität und Leistungsgrenzen erfolgreich getestet. Das entstandene<br />
Gerät wird bereits bei firmeneigenen Entwicklungsprojekten eingesetzt.<br />
Die Arbeit entstand bei Berger Elektronik, Sindelfingen, und wurde betreut<br />
von den Professoren Dr. Norbert Norman und Dr. Dirk Bank. •<br />
SPARKASSEN-PREIS<br />
Internationale Wirtschaft<br />
Der Förderpreis der Sparkasse <strong>Ulm</strong> für herausragende<br />
Leistungen im Bereich der Zusatzqualifikationen, welche<br />
die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> zusätzlich zu den Bachelor-Studiengängen<br />
anbietet, wurde dreimal vergeben. Manfred Oster<br />
(links außen), Vorstandsvorsitzender der Sparkasse <strong>Ulm</strong>,<br />
überreichte Schecks und Urkunden. Mandy Heuer, Studiengang<br />
Maschinenbau, und Daniel Hosinner (ganz rechts),<br />
Studiengang Produktionstechnik und Organisation, erhielten<br />
die Auszeichnung für ihre besonderen Studienleistungen in<br />
der Zusatzqualifikation „Internationale Wirtschaft“. Florian<br />
Schmid (Mitte), Studiengang Produktionstechnik und<br />
Organisation, schnitt stattdessen in der Zusatzqualifikation<br />
„Entrepreneurship“ als Bester ab. Alle drei verbindet<br />
der besondere Einsatz. Die Zusatzqualifikationen stellen<br />
hohe Anforderungen, wie sich am Beispiel „Internationale<br />
Wirtschaft“ zeigen lässt. Es gilt zusätzlich Zeit aufzuwenden<br />
für Fächer wie BWL, Marketing, Wirtschaftsrecht, Industrial<br />
Innovations, Management-Planspiele und ggf. noch für eine<br />
zweite Fremdsprache. •<br />
IFKOM-PREIS<br />
Automatisiertes Radarprüfsystem<br />
Den IfKom-Preis, welchen der Verband Ingenieure für Kommunikation,<br />
Bezirk Württemberg, für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Kommunikationstechnik<br />
verleiht, erhielt Peter Speth, Studiengang Industrieelektronik.<br />
Der Preisträger entwickelte ein automatisiertes Radar-Prüfsystem, das<br />
es erlaubt, Verkehrsszenarien mit mehreren Objekten nachzustellen. Dabei<br />
legte er die Verarbeitung der Radarsignale durch die Integration hochauflösender<br />
Algorithmen so aus, dass sowohl die Winkelmessung als auch die<br />
Winkeltrennung eindeutig erfolgt.<br />
Die Bachelor-Arbeit wurde von den Professoren Dr. Thomas Walter und Dr.<br />
Wolfgang Schroer betreut. Den Preis überreichte Vereinsvorstand Michael<br />
Ashauer (links im Bild). •
FRIEDRICH-WINGERT-PREIS<br />
Klinische Leitlinie computergerecht<br />
Eine besondere Auszeichnung erfuhr Daniel Kwittung, Studiengang Medizinische<br />
Dokumentation und Informatik. Er hielt den mit 5000 Euro dotierten<br />
Nachwuchspreis der Friedrich-Wingert-Stiftung, die herausragende Arbeiten<br />
auf dem Gebiet der Semantik und Linguistik in der Medizin würdigt. Kwittung<br />
zeigte am Beispiel der Koronaren Herzkrankheit, wie sich eine Leitlinie<br />
für die Therapie in einer computergerechten Begriffsstruktur abbilden lässt.<br />
Er schuf damit eine wichtige Voraussetzung für ein System, mit dem die<br />
Leitlinienkonformität ärztlichen Handelns überprüft werden soll (siehe ausführlicher<br />
Beitrag auf Seite 16f.). Die Bachelor-Arbeit entstand beim Berliner<br />
Software-Unternehmen ID unter Projektleitung von Dr. Beatrice Moreno<br />
sowie unter der Betreuung durch Professor Dr. Jochen Bernauer (links),<br />
Fakultät Informatik. •<br />
VDI-PREIS<br />
Optimierter Materialfluss und dieselelektrisches Antriebssystem<br />
Der VDI-Preis für überdurchschnittliche Abschlussarbeiten,<br />
überreicht durch Prorektor Professor Dr.-Ing. Manfred Wehrheim<br />
in seiner Eigenschaft als Mitglied des VDI-Vorstands,<br />
ging an Johannes Zäh, Studiengang Maschinenbau, sowie<br />
an Johannes Kleiner, Studiengang Fahrzeugtechnik.<br />
Johannes Zäh optimierte einen Montagebereich, indem er<br />
für einen einfachen und geradlinigen Materialfluss sorgte.<br />
Anhand einer sauberen Ist-Analyse legte er die Lücken und<br />
Überlastphasen offen. Durch Umplanung führte er eine<br />
gleichmäßige Auslastung herbei. Durch die Entwicklung<br />
eines mitlaufenden Montage-Kits, das vorgefertigte Baugruppen<br />
bereitstellt, reduzierte er den nicht-wertschöpfenden<br />
Einsatz von Mitarbeitern. Im Endeffekt gelang es<br />
ihm, so die Arbeitsleistung pro Mitarbeiter zu steigern, den<br />
Flächenverbrauch bei der Montage zu reduzieren und die<br />
Vormontage teilweise in den Materialfluss zu integrieren.<br />
Das Unternehmen wird die Ergebnisse bereits in diesem Jahr<br />
gewinnbringend umsetzen. Die Bachelor-Arbeit wurde von<br />
den Professoren Stephanus Faller und Peter Konold betreut.<br />
Johannes Kleiner beschäftigte sich mit dem Umstand, dass<br />
auch beim Einsatz von Nutzfahrzeugen das Umweltbewusstsein<br />
zunehmend wächst. Deshalb werden in der Transporttechnik<br />
erste Ansätze mit hybriden Antriebssystemen von<br />
Zugmaschinen verfolgt. Der Preisträger rüstete einen konventionellen<br />
Wechselbrückenhubwagen um und integrierte<br />
ein bereits entwickeltes digitales Konzept für einen dieselelektrischen<br />
Antrieb in die Zugmaschine. Die Testfahrten<br />
mit dem hybriden Antriebssystem auf einem Firmengelände<br />
verliefen erfolgreich. Die Bachelor-Arbeit entstand in Zusammenarbeit<br />
mit der Firma KAMAG Transporttechnik und<br />
wurde betreut von KAMAG-Ingenieur Ulrich Haupt sowie<br />
hochschulseits von Professor Dr. Ulrich Schrade. •<br />
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3
UNTER UNS<br />
Nur das Logo lässt zurzeit erkennen, was die Organisatoren des<br />
Jazzclubs Sauschdall in diesem Jahr bewegt. 50 Jahre ehrenamtliche<br />
Kulturarbeit, einst von Studenten der ehemaligen Staatlichen<br />
Ingenieurschule <strong>Ulm</strong> initiiert, haben die <strong>Ulm</strong>er Jazz-Szene geprägt.<br />
Das soll natürlich gebührend gefeiert werden.<br />
Der Sauschdall wird 50 Jahre jung<br />
Seit ein paar Monaten beschäftigen sich<br />
die Verantwortlichen mit den Vorbereitungen<br />
für das Jubiläumsprogramm.<br />
Nun steht der Termin für die Festveranstaltungen<br />
fest. Am letzten Oktober-Wochenende<br />
soll das historische<br />
Ereignis gefeiert werden. „Wir wünschen<br />
uns ein Festkonzert am Samstagabend<br />
in der Aula der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong>“, so Referatsleiterin Anja Keim,<br />
die als Mitglied des Organisationskomitees<br />
gerade das detaillierte Programm<br />
erarbeitet. Die Aula-Konzerte waren<br />
in den 60iger Jahren legendär. Junge<br />
Jazzmusiker, von denen einige längst<br />
Weltruhm erlangt haben wie Albert<br />
Mangelsdorff oder Wolfgang Dauner,<br />
spielten hier vor ihren Fans. Die eine<br />
oder andere Größe aus der Gründerzeit<br />
würden die Organisatoren auch gerne<br />
für das Festkonzert gewinnen.<br />
So aktiv wie einst<br />
Der Sauschdall war einer der ersten<br />
Jazzclubs in Deutschland. Ursprünglich<br />
in dem so genannten „Stall am Saumarkt“<br />
1963 gegründet, zog er relativ<br />
schnell in die Festungsmauern unweit<br />
des Hauptcampus Prittwitzstraße um.<br />
Bei jedem Gewitter soll er nämlich am<br />
Saumarkt im Schlamm zu versinken<br />
gedroht haben. Hiervon zeugt sein<br />
Name, der bis heute ein Markenzeichen<br />
in der Musikszene geblieben ist.<br />
Kennzeichnend für seine musikalische<br />
Entwicklung ist die Tatsache, dass die<br />
Verantwortlichen immer offen waren<br />
für neue Musik-Strömungen. Dennoch<br />
gestaltete sich die Geschichte des<br />
Sauschdalls wechselhaft angesichts all<br />
der Probleme, die ein ehrenamtlicher<br />
Betrieb mit sich bringt. Im Herbst 1999<br />
musste er sogar schließen, doch die<br />
Wiedereröffnung lies nicht lange auf<br />
sich warten. Heute versteht sich der<br />
Sauschdall als die <strong>Ulm</strong>er Institution in<br />
Sachen Jazz, Avantgard und zeitgenössische<br />
Musik. Mit rund 30 Konzerten<br />
im Jahr ist der Sauschdall einer der<br />
größten Live-Veranstalter in <strong>Ulm</strong> laut<br />
eigenen Angaben auf seiner Homepage.<br />
Unterstützung willkommen<br />
„Wir wollen die 50 Jahre auch in einer<br />
Festschrift festhalten“, erläutert Anja<br />
Keim die weiteren Überlegungen der<br />
Organisatoren. Programmgestaltung<br />
und das ganze Drumherum erfordern<br />
natürlich eine Menge Geld, und die<br />
Unterstützung durch Dritte ist deshalb<br />
mehr als erwünscht. Neben dem Förderverein<br />
Pro!<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> e.V. ist<br />
auch das Alumni-Büro der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> mit im Boot. Beide Einrichtungen<br />
verfügen über eine umfangreiche<br />
Kontakt-Datenbank zu ehemaligen<br />
Studenten und Absolventen bzw.<br />
ehemaligen und aktiven Professoren.<br />
Die Organisatoren setzen auf deren<br />
Spendenbereitschaft für ein einmaliges<br />
Ereignis, das die ehrenamtlichen<br />
Kulturschaffenden stolz macht. Da die<br />
Wurzeln dieses Engagements unmittelbar<br />
mit der Gründung der damaligen<br />
Ingenieurschule zusammenhängen,<br />
sind 50 Jahre Sauschdall auch ein<br />
Stück Geschichte der heutigen <strong>Hochschule</strong><br />
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26
UNTER UNS<br />
Manfred Tries zum Ehrensenator ernannt<br />
Dass der Hochschulsenat einer verdienten Persönlichkeit<br />
die Würde eines Ehrensenators verleiht, ist ein<br />
seltenes Ereignis. In der über 50-jährigen Geschichte<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> ist dies bislang nur drei Mal geschehen.<br />
Nun wurde diese Ehrung auch dem Ehinger<br />
Unternehmer Manfred Tries zuteil. Eine <strong>Hochschule</strong><br />
brauche Freunde und ein solcher langjähriger und<br />
engagierter Freund sei Manfred Tries, hob Rektor<br />
Professor Dr. Achim Bubenzer bei der Übergabe der<br />
Ernennungsurkunde hervor.<br />
Der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> ist Manfred Tries schon seit<br />
langem verbunden. Die am Anfang eher lockeren<br />
Kontakte haben sich in den letzten Jahren zunehmend<br />
verfestigt, seit im Unternehmen der Bedarf<br />
an Hydraulik-Experten zu wachsen begann. Um das<br />
Fach Hydraulik aufzuwerten, hat Tries der <strong>Hochschule</strong><br />
einen Ventil-Prüfstand gestiftet. Er ist neben<br />
dem Automotive Center Teil des Kompetenzzentrums<br />
Hydraulik. Dessen Gründung ist maßgeblich der Initiative<br />
von Manfred Tries zu verdanken. Dem engagierten<br />
Mittelständler gelang es im Schulterschluss<br />
mit der IHK <strong>Ulm</strong> und der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> Unternehmen<br />
aus der Region<br />
und darüber hinaus für<br />
das Projekt zu begeistern.<br />
Die Firma TRIES<br />
GmbH ist zudem Partner<br />
im dualen Studium<br />
nach dem <strong>Ulm</strong>er Modell,<br />
einem Markenzeichen<br />
der <strong>Hochschule</strong>.<br />
Der Maschinenbau-Ingenieur<br />
gründete 1964<br />
in Ehingen ein Ingenieurbüro.<br />
In seinem weltweit operierenden Unternehmen<br />
beschäftigt er heute circa 150 Mitarbeiter.<br />
Hydraulikelemente und Steuerblocktechnik von<br />
TRIES finden sich in Maschinen und Geräten weltbekannter<br />
Hersteller wie im Pistenbully von Kässbohrer,<br />
in Klettersystemen des Gerüstbauers PERI oder in der<br />
Krantechnik von Liebherr. ih<br />
Professor Albert Haug verstorben<br />
Zwei Begriffe sind mit<br />
Albert Haug untrennbar<br />
verbunden: die Ingenieurpädagogik<br />
und die<br />
Technikgeschichte der<br />
Region. Im Sommer letzten<br />
Jahres hatte er noch<br />
seinen 85. Geburtstag<br />
feiern können, jetzt ist er<br />
Ende Januar nach einem<br />
erfüllten Leben verschieden.<br />
Albert Haug zählte 1960 zu den Dozenten der ersten<br />
Stunde an der Staatlichen Ingenieurschule <strong>Ulm</strong>. Als<br />
Nachrichtentechniker hatte er sich in den Anfangsjahren<br />
vor allem durch den Aufbau des Labors für<br />
Elektrische Messtechnik verdient gemacht. Zehn<br />
Jahre lang bestimmte der gebürtige Tübinger überdies<br />
die Geschicke der <strong>Hochschule</strong> als stellvertretender<br />
Direktor und später als Prorektor entscheidend mit.<br />
Stets bestrebt, den Studenten bestmögliche Lehre zu<br />
bieten, war ihm als Hochschullehrer die Ingenieurpädagogik<br />
besonders wichtig. Er bildete sich durch<br />
ein Aufbaustudium an der Universität Klagenfurt<br />
entsprechend weiter, promovierte und erwarb Jahre<br />
später die Habilitation im Fach Labordidaktik. Für seine<br />
wissenschaftlichen Leistungen in der Ingenieurpädagogik<br />
erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, unter<br />
anderem den Wissenschaftspreis der Stadt <strong>Ulm</strong>.<br />
Seine akribische und trotzdem anschauliche Darstellungsweise<br />
kam ihm bei seiner zweiten Leidenschaft,<br />
die er vor allem nach seiner Pensionierung pflegte,<br />
zu Gute. Die Technikgeschichte der Region hatte ihn<br />
bis zuletzt fasziniert. Sein publizistischer Nachlass<br />
spannt sich vom Mühlenatlas über die Trinkwasserund<br />
Stromversorgung bis zum Iller-Kanal. Als letztes<br />
Werk vollendete er wenige Monate vor seinem Tod<br />
trotz schwindender Sinneskräfte und dank familiärer<br />
Hilfe eine Abhandlung über die Geschichte der <strong>Ulm</strong>er<br />
Abwasserversorgung. Sein Engagement, auch für<br />
die Belange des Instituts für Technikgeschichte, wird<br />
unvergessen bleiben. ih<br />
27
UNTER UNS<br />
Hochschulrat neu bestellt<br />
In seiner konstituierenden Sitzung hat der Hochschulrat<br />
Jürgen Mohilo, Alumnus der <strong>Hochschule</strong> und ehemaliges<br />
Vorstandsmitglied von Daimler Financial Services, erneut<br />
zum Vorsitzenden gewählt. Mohilo (ganz vorne rechts) steht<br />
damit diesem Gremium seit 01.09.2009 vor. Weiter wurden<br />
als externe Mitglieder wieder bestellt: Bärbel Hörger,<br />
Mercedes Benz Vans Stuttgart, und Dr. Ulrich Hartmann,<br />
Vorstandsmitglied der Wieland-Werke AG (2. Reihe Mitte<br />
und rechts außen). Erstmals dabei sind Dr. Martina Burgetsmeier,<br />
Mitgesellschafterin und Geschäftsführerin von eXXcellent<br />
solutions (2. Reihe links außen), sowie Hochschulprofessorin<br />
Dr. Marianne von Schwerin, Fakultät Elektrotechnik<br />
und Informationstechnik (daneben). Den Kreis der internen<br />
Mitglieder komplettieren als stellvertretende Vorsitzende<br />
Professor Dr. Anette Beckmann (ganz vorne links), Fakultät<br />
Grundlagen, sowie Dr. Klaus-Dieter Häberle, Leiter Zentrale<br />
Studienberatung, und Professor Dr.-Ing. Michael Kaufeld,<br />
Fakultät Mechatronik und Medizintechnik (3. Reihe links und<br />
Mitte). Zu den externen langjährigen Mitgliedern zählt auch<br />
Manfred Oster, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse <strong>Ulm</strong><br />
(3. Reihe rechts außen), der außerhalb des normalen Turnus<br />
in das Gremium berufen worden war. •<br />
Impressum<br />
Das Journal der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Herausgeber<br />
Professor Dr. Achim Bubenzer, Rektor<br />
Konzept und Redaktion<br />
Corporate Communications & Marketing<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Prittwitzstraße 0<br />
89075 <strong>Ulm</strong><br />
Fon (0731) 50 28 279<br />
Fax (0731) 50 28 476<br />
ccm@hs-ulm.de<br />
Chefredaktion Dr. Ingrid Horn (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktionsassistenz Doris Pellkofer<br />
Bildredaktion CCM / Schirmer Medien<br />
Gestaltung<br />
CCM / Bernd Müller, grafikcafe, München<br />
DeskTopPublishing CCM<br />
Titelseite<br />
Carbonfaser<br />
Foto: 00 Copyright SGL Group<br />
Gestaltung Bernd Müller, grafikcafe, München<br />
Abbildungen<br />
Seite 3 kfw-Bildarchiv / Fotograf: Thomas Klewar<br />
Seite 0 Gesamtmetall<br />
Seite Siemens<br />
Seite 4 Bob Metcalf (links oben)<br />
Seite 4 Michael Sift (unten und rechts oben)<br />
Seite 16f Daniel Kwittung<br />
Seite 0 Fosera,Illerkirchberg<br />
Seite 4 Sauschdall; sonst <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Herstellung<br />
Schirmer Medien GmbH & Co. KG<br />
Boschstraße 16<br />
89079 <strong>Ulm</strong><br />
Fon (0731) 9 46 88-0<br />
info@schirmer-druck.de<br />
Anzeigenwerbung<br />
VMK Verlag für Marketing und Kommunikation<br />
GmbH & Co. KG<br />
Faberstraße 17<br />
67590 Monsheim<br />
Fon (06243) 909-0<br />
info@vmk-verlag.de<br />
Auflage 3000<br />
ISSN 2192-7464<br />
Preis 3,00 Euro<br />
Nächster Redaktionsschluss 15.06.2013<br />
Die Meinungen der Autoren müssen nicht mit der<br />
Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Nachdruck<br />
nur mit Genehmigung.
IHK-Fachkräfteinitiative – Unser Engagement für Ihren Erfolg<br />
Demografische Entwicklung<br />
Alterung der Belegschaft<br />
Weniger Fachkräftenachwuchs<br />
Demografiebewusstes Personalmanagement<br />
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Fachkräftereport/Fachkräftemonitor<br />
Verbesserung der Berufsorientierung<br />
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Förderung technischer und<br />
naturwissenschaftlicher Neigungen<br />
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