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Funktionen - arthur

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4 <strong>Funktionen</strong><br />

Der Begriff Funktion wurde 1694 von Gottfried Wilhelm Leibniz<br />

(1676 – 1716) eingeführt und wurde von ihm als formelmäßige<br />

Rechenvorschrift für die Beschreibung des Zusammenhangs<br />

zwischen veränderlichen Größen aufgefasst. Das Erfassen von<br />

Zusammenhängen zwischen mehreren Größen ist eine wichtige<br />

Aufgabe in Mathematik, Technik und Naturwissenschaft.<br />

Zusammenhänge werden meist als Formel angegeben und sind<br />

dadurch für Berechnungen und Auswertungen zugänglich.<br />

Das älteste verwendete Darstellungsmittel für Zusammenhänge<br />

von Größen sind Tabellen. Sie wurden schon 2000 v. Chr. von den<br />

Babyloniern verwendet. Die grafische Darstellung der Werte ist ein<br />

wertvolles Hilfsmittel zur Veranschaulichung und Interpretation.<br />

4.1 Definition und Darstellung der Funktion<br />

Leibniz: Bedeutendster<br />

deutscher Philosoph, Wissenschafter<br />

und Mathematiker<br />

seiner Zeit.<br />

Die heute verwendete Definition der Funktion entstand aus dem Bestreben der modernen<br />

Mathematik, den Begriff Funktion möglichst allgemein und präzise zu erfassen. Man erkannte<br />

die Funktion als Abbildung zwischen Elementen zweier Mengen.<br />

A<br />

4.1 Leonie hat freie Fahrt auf der Autobahn. Sie stellt<br />

auf automatische Temporegulierung und kann eine<br />

Strecke von 120 Kilometer (km) gleichmäßig fahren.<br />

Der Kraftstoffverbrauch beträgt auf dieser Strecke<br />

8 Liter (l).<br />

Stelle den Zusammenhang zwischen der<br />

Fahrtstrecke und dem Kraftstoffverbrauch dar.<br />

4.1.1 Die Darstellung der Funktion mit einer Tabelle<br />

Du kannst den in Aufgabe 4.1 beschriebenen Zusammenhang in einer Tabelle angeben. Dazu<br />

legst du zunächst die Definitionsmenge D fest. Für Leonie interessant sind die ersten 120<br />

Kilometer. Daher sind alle reellen Zahlen im Intervall [0 km; 120 km] eine günstige Festlegung<br />

für D. Da die Tabelle nicht alle Werte von D beinhalten kann, nimmst du nur einige Werte und<br />

unterteilst am besten die Strecke von 120 km gleichmäßig.<br />

Die Menge der Werte, die sich für den Kraftstoffverbrauch ergeben, entsprechen den reellen<br />

Zahlen, die im Intervall [0; 8] liegen.<br />

Jedem Streckenabschnitt ordnest du den Verbrauch zu, der bis zu dem jeweiligen<br />

zurückgelegten Weg auftritt. Am besten teilst du den Kraftstoffverbrauch von 8 l ebenfalls<br />

gleichmäßig auf und erhältst schließlich zB die folgende Tabelle:<br />

zurückgelegte Strecke in km 0 30 60 90 120<br />

verbrauchter Kraftstoff in ∙ 0 2 4 6 8<br />

Definition:<br />

Eine Funktion f ist eine Zuordnung, die jedem Element einer<br />

x<br />

Menge D (Definitionsmenge) genau ein Element der Menge W<br />

(Wertemenge) zuordnet. Wir schreiben<br />

f: D → W.<br />

„Die Funktion f bildet die Definitionsmenge D auf die Wertmenge W ab.“<br />

108 Funktionale Zusammenhänge<br />

D<br />

f<br />

W<br />

f(x)


<strong>Funktionen</strong><br />

Üblicherweise bezeichnet man ein beliebiges Element von D mit x und ein beliebiges Element<br />

von W mit f(x) ... „Funktionswert an der Stelle x“.<br />

x ist eine unabhängige Variable; f(x) die von x abhängige Größe.<br />

Wenn die Zuordnung nicht eindeutig ist, dh. ein Element von D<br />

wird zwei oder mehreren Elementen von W zugeordnet, dann<br />

spricht man von einer Relation R.<br />

D<br />

R<br />

W<br />

4.1.2 Grafische Darstellung einer Funktion im Koordinatensystem<br />

Im Falle von Leonies Autofahrt können wir jeder Fahrtstrecke einen eindeutigen Kraftstoffverbrauch<br />

zuordnen. Es handelt sich daher um eine Funktion. Die Zuordnung ergibt jeweils zwei<br />

Zahlen, die so genannten Wertepaare, die man in einer Klammer zusammenschreibt zB (30|2).<br />

Dh. man ordnet der Zahl 30 die Zahl 2 zu. Die Wertepaare kann man wieder in einer Menge<br />

zusammenfassen.<br />

Menge der Wertepaare: {(0|0), (30|2), (60|4), (90|6), (120|8) ...} = {(x|f(x))|x∊D ^ f(x)∊W}<br />

Man nennt diese Menge den Graph der Funktion f, weil man die Wertepaare als Punkte (x|y)<br />

in einem rechtwinkligen (kartesischen) Koordinatensystem interpretieren kann.<br />

(-5 |3)<br />

1<br />

-6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6<br />

-1<br />

(-6 |-2)<br />

2. Quadrant<br />

3. Quadrant<br />

y<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

-6<br />

1. Quadrant<br />

(4|5)<br />

(3 |-4)<br />

4. Quadrant<br />

x<br />

Ein kartesisches Koordinatensystem besteht aus zwei im rechten Winkel zueinander stehenden<br />

Achsen x und y, die einander im Nullpunkt (Ursprung) schneiden. Die eingezeichneten Punkte<br />

kann man durch ein Zahlenpaar (x|y) – die Koordinaten des Punkts – darstellen.<br />

Die x-Koordinate wird auf der horizontalen Achse (= „Abszisse“) aufgetragen, die y-Koordinate<br />

gibt den vertikalen Abstand von der x-Achse an.<br />

Die vertikale Achse nennt man auch „Ordinate“.<br />

Eine positive Zahl für x bedeutet das Auftragen nach rechts, eine negative nach links.<br />

Eine positive Zahl für y bedeutet das Auftragen nach oben, eine negative nach unten.<br />

Durch die beiden Achsen wird die Ebene in vier Felder geteilt. Man nennt sie Quadranten.<br />

Punkte mit positiven x und y kommen im 1. Quadranten vor.<br />

Punkte mit negativem x und positivem y besetzen den 2. Quadranten.<br />

Sind x und y negativ, dann liegt der Punkt im 3. Quadranten und Punkte mit positivem x und<br />

negativem y liegen im 4. Quadranten.<br />

Die x-Koordinate des Graphen der Funktion f entspricht x∊D und die y-Koordinate der Punkte<br />

dem Funktionswert f(x)∊W. Man kann daher die Funktion grafisch darstellen.<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

109


<strong>Funktionen</strong><br />

Grafische Darstellung<br />

x ... Die unabhängige Variable wird auf der horizontalen Achse aufgetragen.<br />

y = f(x) ... Die von x abhängige Größe wird auf der vertikalen Achse aufgetragen.<br />

8<br />

f(x) in Liter<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120<br />

x in km<br />

TIPP: Die Beschriftung der Achsen muss sehr sorgfältig gemacht werden. Die Größen müssen<br />

jeweils mit ihren Maßeinheiten auf den Achsen angegeben werden. Das ist sehr wichtig, weil<br />

man sonst den Graphen nicht interpretieren kann.<br />

Wir wählen einzelne Wertepaare (die schwarz eingezeichneten Punkte) und verbinden diese<br />

Punkte durch eine Linie. Dadurch haben wir nun für Leonie den Zusammenhang zwischen der<br />

Fahrtstrecke und dem Kraftstoffverbrauch grafisch dargestellt.<br />

Diese Darstellung erlaubt es auch, zwischen den von uns angegebenen Werten (Punkten)<br />

abzulesen, welcher Verbrauch bei welcher Strecke benötigt wird. Durch die Verbindung der<br />

Punkte erfassen wir die gesamte Definitionsmenge. Leonie kann zB ablesen, dass sie bei 10 km<br />

ca. 0,7 l verbraucht, bei 50 km ca. 3,3 l usw.<br />

4.1.3 Darstellung der Funktion mithilfe einer Funktionsgleichung<br />

Betrachten wir die Tabellenwerte oder die Grafik, dann fällt auf, dass f(x) immer ein Fünfzehntel<br />

von x ist.<br />

Es gibt daher noch eine weitere Möglichkeit, in diesem Fall die Zuordnung der Elemente der<br />

beiden Mengen zu beschreiben.<br />

Es ist möglich, für die Zuordnung von Verbrauch und Strecke der Autofahrt eine Gleichung zu<br />

formulieren:<br />

f: D → W mit f(x) = x__<br />

15<br />

und x∊D<br />

Im Praxisgebrauch schreibt man für gewöhnlich nur die Kurzform: f(x) = x__<br />

15<br />

m it x∊D<br />

Bei allen Darstellungen mit Funktionsgleichungen muss man erklären, was die Variablen<br />

bedeuten. In unserem Beispiel müssen wir zusätzlich angeben:<br />

x ... Strecke in Kilometer (km); f(x) ... der für x km verbrauchte Kraftstoff in Liter (l)<br />

Die Definitionsmenge wurde aus Zahlen gebildet, die aus einem durchgehenden Bereich auf<br />

dem Zahlenstrahl stammen. Die Menge heißt stetig. Der zugehörige Funktionsgraph wird als<br />

Linie dargestellt.<br />

110 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

Wenn die Definitionsmenge nur aus einzelnen Zahlen besteht, so nennt man sie diskret. Der<br />

zugehörige Funktionsgraph besteht aus einzelnen Punkten.<br />

4.2 Du kaufst beim Bäcker 10 Semmeln. Der Preis pro Stück beträgt 35 Cent.<br />

Stelle die Zuordnung als Tabelle und grafisch dar.<br />

AB<br />

Stück 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Preis in Cent 0 35 70 105 140 175 210 245 280 315 350<br />

Grafische Lösung:<br />

f(x) in Cent<br />

350<br />

280<br />

210<br />

140<br />

70<br />

x in Stück<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

4.3 Kreuze an, wenn es sich bei der folgenden Zuordnung um eine Funktion handelt.<br />

Begründe deine Antwort.<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

Den Schülerinnen und Schülern einer Klasse werden die Katalognummern<br />

zugeordnet.<br />

Den Schülern und Schülerinnen einer Klasse werden die jeweils gewählten<br />

Freigegenstände zugeordnet.<br />

Den natürlichen Zahlen werden ihre Teiler zugeordnet.<br />

Der Zeit nach dem Fallenlassen einer Kugel wird die momentane Höhe<br />

zugeordnet.<br />

Den Sitzplätzen im Theater wird der Preis für die Karte zugeordnet.<br />

4.4 Lies aus den Abbildungen einzelne Punkte ab und schreibe die Werte in Form einer<br />

Tabelle.<br />

Beurteile, ob es sich bei den dargestellten Zusammenhängen um eine Funktion oder um<br />

eine Relation handelt.<br />

Begründe deine Antwort.<br />

a) y<br />

b) y<br />

c)<br />

y<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-5 -4 -3 -2 -1<br />

-1<br />

1 2 3 4 5<br />

x<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-1<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

x<br />

-4 -3 -2<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-1<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

1 2 3 4<br />

x<br />

D<br />

CD<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

111


<strong>Funktionen</strong><br />

BD<br />

4.5 Zeichne die Werte in ein Koordinatensystem. Beurteile, welche der angegebenen<br />

Zusammenhänge <strong>Funktionen</strong> sind. Begründe deine Antwort.<br />

a) x<br />

y<br />

b) x<br />

y<br />

c)<br />

1 2<br />

2 4<br />

3 6<br />

4 8<br />

1 2<br />

1 4<br />

4 3<br />

4 5<br />

x<br />

y<br />

1 2<br />

2 2<br />

3 2<br />

4 2<br />

AC<br />

4.6 Die unten im Querschnitt dargestellten Gefäße Füllhöhe<br />

werden gleichmäßig mit Wasser gefüllt. Schreibe zu<br />

jeder Grafik, die den Anstieg des Wassers im Gefäß<br />

wiedergibt, den Buchstaben des passenden Gefäßes. Zu<br />

einem Gefäß gibt es keine passende Grafik, ergänze sie.<br />

ZB:<br />

Zeit<br />

Querschnitt<br />

Füllhöhe<br />

Zeit<br />

Querschnit<br />

A) B) C) D) E) F)<br />

1) Füllhöhe Füllhöhe Füllhöhe<br />

2)<br />

Füllhöhe Füllhöhe<br />

Füllhöhe Füllhöhe Füllhöhe<br />

3)<br />

Füllhöhe Füllhöhe Füllhöhe<br />

Füllhöhe Füllhöhe Füllhöhe<br />

4)<br />

Füllhöhe<br />

Füllhöhe Füllhöhe<br />

5)<br />

Füllhöhe Füllhöhe<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

Zeit Zeit Zeit Zeit<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

Zeit Zeit Zeit Zeit<br />

Zeit<br />

Zeit Zeit<br />

Zeit Zeit<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

D<br />

4.7 Prüfe, welche der folgenden Abbildungen die<br />

Geschwindigkeit der Achterbahn auf dem im Bild<br />

gekennzeichneten Streckenstück darstellt.<br />

Begründe deine Antwort.<br />

Erkläre, warum die beiden anderen Grafiken nicht in<br />

Frage kommen.<br />

a) Geschwindigkeit<br />

b) Geschwindigkeit<br />

c)<br />

Geschwindigkeit<br />

Weg<br />

Weg<br />

Weg<br />

Viele empirisch gewonnene Zuordnungen von Werten,<br />

die in allen Bereichen des Alltags, der Wirtschaft und<br />

der Technik große Bedeutung haben, sind <strong>Funktionen</strong>,<br />

können aber nicht in Form einer Gleichung angegeben<br />

werden. Aber in sehr vielen Fällen lässt sich eine Funktion<br />

finden, die annähernd den Verlauf beschreibt.<br />

ZB: Der Verlauf der Körpertemperatur eines Fieberpatienten.<br />

Es wird das Fieber zu bestimmten Zeitpunkten gemessen und die Punkte mit einer Linie<br />

verbunden. (Im Bild die rote Kurve.) Auf diese Weise kann man sehen, dass die Temperatur zwar<br />

schwankt, aber deutlich ein ansteigender Trend feststellbar ist, der durch eine Näherungskurve<br />

(Hier ist es die grüne Linie.) beschrieben werden kann.<br />

112 Funktionale Zusammenhänge


4.1.4 Darstellen des Funktionsgraphen mit Technologieeinsatz<br />

<strong>Funktionen</strong><br />

4.8 Stelle die Funktion f(x) = 0,5x 2 mit x∊R im Intervall [–3; 2] mithilfe von Technologieeinsatz<br />

grafisch dar.<br />

Lösung mit TI-Nspire:<br />

• Menu/ 2Graphs/ Eingabezeile: f1(x) = 0.5x^2/enter<br />

• Achsen und Blatt justieren durch Verschieben am Touchpad oder mit<br />

Menu4/1 Fenstereinstellungen<br />

• Farbe: Auf die Kurve klicken/CRT-Menu /B Farbe /enter<br />

Strichdicke dasselbe: 3 Attribute/enter<br />

B<br />

4.9 Zeichne die Punkte der gegebenen Tabelle mithilfe deines Rechengeräts.<br />

x 0 10 20 30 40<br />

f(x) 50 65 93 109 132<br />

Lösung mit TI-Nspire:<br />

• ctrl Page/4 List spreadsheet/<br />

• Mit Cursor in den Tabellenkopf,<br />

beschriften zB x und k<br />

• Werte in den Spalten eingeben<br />

• ctrl Page/5 Data & statistics/enter.<br />

• Auf die Achsenfelder klicken, linke Seite: k<br />

unten: x bestätigen<br />

• Mit ctrl Menu Farbe wählen<br />

Anleitung für das Zeichnen von Funktionsgraphen mit TI82-84, Excel und<br />

Geogebra-CAS siehe www.hpt.at (Schulbuch Plus für Schüler/innen)<br />

4.10 Stelle die Tabellenwerte als Punkte grafisch dar.<br />

x 0 100 200 300 400<br />

f(x) 30 150 300 450 600<br />

4.11 Stelle die Tabellenwerte und den Graphen der Funktion f(x) = x 2 – 5 gemeinsam dar.<br />

Beurteile, wie die angegebene Funktion den „Trend“ der Punkte beschreibt.<br />

x 0 2 4 6 8<br />

f(x) –4,9 –1,1 10,5 31,3 58,8<br />

4.12 Stelle mithilfe von Technologieeinsatz die Funktionsgraphen von f(x) = 2x, g(x) = 2x + 3<br />

und h(x) = –0,5x im selben Koordinatensystem dar.<br />

Vergleiche die Graphen der <strong>Funktionen</strong> g und h mit dem Funktionsgraphen von f.<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

B<br />

B<br />

BD<br />

BD<br />

113


<strong>Funktionen</strong><br />

4.2 Die Gleichung der linearen Funktion<br />

<strong>Funktionen</strong>, deren Graph eine Gerade ist, werden als lineare <strong>Funktionen</strong> bezeichnet.<br />

Die Variablen müssen nicht unbedingt mit x und y bezeichnet werden. Man orientiert sich<br />

vielmehr an den üblichen Bezeichnungen in Formeln, die den Sachzusammenhang verdeutlichen.<br />

4.2.1 Der Anstieg einer Geraden<br />

AB<br />

4.13 Der Umsatz E, den ein Händler beim Verkauf von<br />

100 Kilogramm (kg) Kaffee macht, beträgt 780 Euro (€).<br />

a) Fülle in der Tabelle die fehlenden Felder aus.<br />

x in kg 0 20 40 60 80 100<br />

E(x) in € 0 780<br />

k = E(x) ___<br />

x – 7,80<br />

b) Ermittle die Funktionsgleichung E(x).<br />

Stelle den Zusammenhang mit dem Quotienten k aus dem<br />

Erlös und der verkauften Menge her.<br />

c) Zeichne den Funktionsgraphen von E(x) mithilfe von Technologieeinsatz.<br />

Am einfachsten kommst du mit einer Schlussrechnung zu den<br />

fehlenden Werten E(x) in der Tabelle. Es bleibt das Verhältnis der<br />

Verkaufsmenge x zum Umsatz E(x) gleich.<br />

Man nennt zwei Größen, bei denen eine Veränderung der einen<br />

Größe dazu führt, dass sich die andere Größe im gleichen Verhältnis<br />

verändert, direkt proportional zueinander.<br />

Man schreibt dies im angegebenen Fall: E(x) ∼ x. Sprich: „E(x) ist direkt proportional zu x.“<br />

Wenn x zunimmt, dann nimmt E(x) im gleichen Verhältnis zu. E(x) : x = konstant<br />

Du bist jetzt in der Lage, die Tabelle auszufüllen:<br />

x in kg 0 20 40 60 80 100<br />

E(x) in € 0 156 312 468 624 780<br />

k = E(x) ___<br />

x<br />

– 7,80 7,80 7,80 7,80 7,80<br />

Der Quotient k aus dem Erlös und der verkauften Menge ist immer gleich groß.<br />

Man nennt k den Proportionalitätsfaktor. Formt man um, so erhält man:<br />

E(x) = 7,8 ∙ x … die gesuchte Funktionsgleichung für den Erlös in Abhängigkeit von der<br />

verkauften Menge.<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

E(x) in<br />

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

114 Funktionale Zusammenhänge<br />

in kg<br />

100 kg . . . . . . . . . . 780 €<br />

20 kg . . . . . . . . . . E<br />

100 : 20 = 780 : E<br />

20 · 780<br />

E = _____<br />

100 = 156<br />

Der Graph einer direkten<br />

Proportionalitätsfunktion f mit<br />

f(x) = k ∙ x ist eine Gerade durch den<br />

Ursprung des Koordinatensystems. Er<br />

ist demnach die grafische Darstellung<br />

einer linearen Funktion mit der<br />

Besonderheit, dass der Punkt (0|0)<br />

Element des Funktionsgraphen ist.


<strong>Funktionen</strong><br />

In der nebenstehenden Abbildung sind einige lineare<br />

<strong>Funktionen</strong> f mit f(x) = k ˜ x dargestellt, wobei für den<br />

Proportionalitätsfaktor die folgenden Werte eingesetzt<br />

wurden:<br />

k = 1_<br />

2 ; 1; 2; –0,7; – 10 __<br />

3<br />

-9 -6<br />

-3<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

-2<br />

y<br />

3<br />

y = 2x<br />

6 9<br />

y = x<br />

1<br />

y = 2 x<br />

x<br />

-4<br />

-6<br />

-8<br />

-10<br />

y = -0,7x<br />

y = - 10<br />

3 x<br />

Der Wert des Faktors k entscheidet über die Steigung einer Geraden.<br />

Ist k > 0, dann steigt die Gerade, ist k < 0, dann fällt die Gerade.<br />

Für k = 0 ist die Gerade parallel zur x-Achse.<br />

Je größer der Betrag |k | ist, desto stärker steigt oder fällt die Gerade.<br />

Wir untersuchen genauer, in welchem Ausmaß sich die y-Koordinate der Geradenpunkte<br />

verändert, wenn sich die x-Koordinate ändert.<br />

y = 2 · x<br />

Jede Änderung des x-Werts<br />

um 1 führt zu einer Änderung<br />

des y-Werts um 2.<br />

y = 5 · x<br />

Jede Änderung des x-Werts<br />

um 1 führt zu einer Änderung<br />

des y-Werts um 5.<br />

Die eingezeichneten Dreiecke nennt man Steigungsdreiecke. k ist auf der vertikalen Kathete<br />

des rechtwinkligen Dreiecks ablesbar, wenn die horizontale Kathete 1 beträgt.<br />

Den Winkel α, den die Gerade mit der x-Achse einschließt, nennt man den Steigungswinkel.<br />

x<br />

y<br />

0 0<br />

1 2<br />

2 4<br />

3 6<br />

4 8<br />

x<br />

y<br />

0 0<br />

1 5<br />

2 10<br />

3 15<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

y<br />

y = 5x<br />

5<br />

y = 2x<br />

1<br />

x<br />

-2 -1 1 1 2 3 4<br />

-1<br />

1<br />

2<br />

4.14 Stelle in R + die lineare Funktion f(x) = 1,5x mithilfe der Steigung grafisch dar.<br />

Miss den Steigungswinkel ab. Dokumentiere die einzelnen Arbeitsschritte.<br />

Lösung:<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

f(x)<br />

56,3°<br />

f<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

x<br />

Der Graph ist eine Gerade durch den<br />

Ursprung. Auf der x-Achse wird eine Einheit<br />

nach rechts, von dort 1,5 Einheiten nach<br />

oben aufgetragen. Der erhaltene Punkt<br />

wird mit dem Ursprung über eine Gerade<br />

verbunden. Dies ergibt den Graphen der<br />

Funktion f. Den Winkel so genau wie möglich<br />

ablesen: α ≈ 56,3°<br />

BC<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

115


<strong>Funktionen</strong><br />

ABD<br />

AB<br />

C<br />

4.15 Der Graph einer Funktion enthält die beiden angegebenen Punkte.<br />

a) (1|3) und (2|5) b) (–1|–2) und (1|4) c) (1|–1) und (3|3)<br />

Überprüfe mit einer Grafik, ob die Funktionswerte f(x) zu x proportional sind.<br />

Wenn es nicht zutrifft, dann ändere eine Koordinate, damit eine direkte Proportionalität<br />

gegeben ist.<br />

4.16 Die Kosten K einer Ware in Euro (€) sind direkt proportional zur Warenmenge x in<br />

Kilogramm (kg). 20 kg kosten 86 €.<br />

a) Stelle die Funktionsgleichung K(x) in einer passenden Defnitionsmenge auf.<br />

b) Zeichne den Funktionsgraphen und miss den Steigungswinkel der Geraden ab.<br />

4.17 Rechnet man die Mehrwertsteuer zum Nettopreis hinzu, dann gibt es zwischen dem Preis<br />

ohne Mehrwertsteuer und dem Bruttopreis mit Mehrwertsteuer einen linearen<br />

Zusammenhang, der in der folgenden Grafik wiedergegeben ist.<br />

30<br />

p B in<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

p N in<br />

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20<br />

a) Lies die Funktionsgleichung des Bruttopreises p B in Abhängigkeit vom Nettopreis p N<br />

aus der Grafik ab.<br />

b) Gib den Proportionalitätsfaktor k und den Steigungswinkel α der Geraden an.<br />

BCD<br />

ABC<br />

4.18 Ein Geldbetrag K 0 wird mit 1,5 % p.a. verzinst. Nach einem Jahr erhält man K 1 .<br />

a) Zeige, dass zwischen K 0 und K 1 eine direkte Proportionalität besteht.<br />

b) Ermittle den Proportionalitätsfaktor und interpretiere, was er aussagt.<br />

c) Stelle den Zusammenhang K 1 in Abhängigkeit von K 0 für Geldbeträge bis zu<br />

1.000 € mithilfe von Technologieeinsatz grafisch dar.<br />

4.19 Bei einer gleichförmigen Bewegung ist die Länge s des zurückgelegten Weges der dafür<br />

benötigten Zeit t direkt proportional.<br />

a) Drücke die Proportionalität durch eine Funktionsgleichung s(t) aus.<br />

b) Interpretiere den Proportionalitätsfaktor im Sachzusammenhang.<br />

c) Stelle die Funktion für einen Fußgänger, der in 10 Sekunden 12 m zurücklegt, grafisch<br />

dar.<br />

CD<br />

4.20 a) Interpretiere den Funktionsgraphen mit<br />

V ... Volumen von Eisen in m 3<br />

m(V) ... Masse von Eisen mit dem Volumen V<br />

in Kilogramm (kg).<br />

b) Erkläre, wie man den Proportionalitätsfaktor<br />

deuten könnte.<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

m in kg<br />

V in m 3<br />

0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6<br />

116 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

4.2.2 Die Gleichung einer Geraden<br />

4.21 Ein leeres Fass soll mit Wasser aufgefüllt werden. Pro Minute<br />

nimmt die Flüssigkeitshöhe y dabei gleichmäßig um 1,5 dm<br />

zu. Das Fass hat eine Höhe von 1 m.<br />

In einem zweiten gleich gebauten Fass befindet sich bereits<br />

Wasser bis zu einer Höhe von 3 dm. Auch dieses Fass soll<br />

ganz mit Wasser gefüllt werden.<br />

Die Höhe y ist bei beiden Fässern eine Funktion der Zeit t.<br />

a) Stelle beide <strong>Funktionen</strong> in einem gemeinsamen<br />

Koordinatensystem grafisch dar.<br />

b) Lies aus der Grafik ab, wann beide Fässer voll sind.<br />

c) Vergleiche die beiden Graphen und beschreibe, was dir<br />

auffällt.<br />

d) Stelle die Gleichungen der beiden Geraden auf.<br />

ABC<br />

Zur Lösung der Aufgabe fertigst du zuerst für jedes der beiden Fässer eine Tabelle an.<br />

t in min 0 2 4 6<br />

1. Fass y 1 (t) in dm 0 3 6 9<br />

2. Fass y 2 (t) in dm 3 6 9 voll<br />

a) y 1 (t), y 2 (t) in dm<br />

b) Die Höhe kann 10 dm nicht überschreiten.<br />

10<br />

Daher liest man die Punkte<br />

Fass ist gefüllt (4,67 |10)<br />

(6,67 |10) bei beiden Geraden auf dieser Höhe ab.<br />

8<br />

Das Auffüllen des leeren Fasses dauert<br />

y 2<br />

ca. 6,7 Minuten, das nicht mehr leere<br />

6<br />

4<br />

2<br />

Fass ist in ca. 4,7 Minuten voll.<br />

y 1<br />

c) Die Füllhöhe y 1 beim leeren Fass ist<br />

direkt proportional der Zeit. Beim<br />

2. Fass sind alle Punkte um genau 3 dm<br />

0 1 2 3 4 5 6<br />

t in min<br />

7<br />

in Richtung der positiven y-Achse<br />

verschoben.<br />

y 2 ist parallel zu y 1 . Die Steigung k von beiden Geraden ist gleich groß: k = 1,5.<br />

Mit d bezeichnet man den Achsenabschnitt, den eine Gerade auf der vertikalen Achse<br />

erzeugt. Es gilt: d = f(0).<br />

d = 0 für die Gerade y 1 ; d = 3 für die Gerade y 2<br />

d) Für die Füllhöhe des 1. Fasses gilt: y 1 (t) = 1,5x ... direkte Proportionalität<br />

Für die Füllhöhe des 2. Fasses gilt: y 2 (t) = 1,5x + 3<br />

Eine Funktion f: D → R mit f(x) = k ∙ x + d (k, d∊R) nennt man eine lineare Funktion.<br />

Der Graph dieser Funktion ist eine Gerade mit der Steigung k und dem y-Achsenabschnitt<br />

(Ordinatenabschnitt) d = f(0).<br />

y = k ∙ x + d heißt Normalform der Geradengleichung und ist eine explizite Darstellung<br />

der linearen Funktion.<br />

a ∙ x + b ∙ y + c = 0 allgemeine Form der Geradengleichung bzw. implizite Darstellung der<br />

linearen Funktion. Sie entsteht durch das Umformen der Normalform, so dass auf einer Seite<br />

der Gleichung null steht.<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

117


<strong>Funktionen</strong><br />

BC<br />

4.22 Stelle die <strong>Funktionen</strong> f: [–3; 3] → R mit f(x) = k ˜ x + d mit den folgenden Werten für k<br />

und d in jeweils dem gleichen Koordinatensystem grafisch dar:<br />

a) k = 1; k = 2; k = –2 bei d = 1<br />

Beschreibe, was sich durch die Veränderung von k bei gleichbleibendem d ergibt.<br />

b) d = 1; d = 2; d = –2 mit k = 1<br />

Beschreibe, was sich bei Veränderung von d bei gleichbleibendem k ergibt.<br />

Lösung:<br />

a) y<br />

Je größer k desto steiler ist die Gerade, ein negatives k<br />

6<br />

k = 2<br />

5<br />

ergibt eine fallende Gerade.<br />

4<br />

Alle Geraden schneiden die y-Achse im Punkt (0|d).<br />

k = -2<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-3 -2 -1 0 1 2 3<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

k = 1<br />

x<br />

b) y<br />

Je größer d desto „höher“ liegt die Gerade, ein negatives<br />

6<br />

5<br />

d ergibt eine Gerade deren Schnittpunkt mit der y-Achse<br />

d = 2<br />

4<br />

unterhalb der x-Achse liegt. Die Geraden haben eine<br />

3<br />

gleich große Steigung und sind daher parallel.<br />

2<br />

1<br />

-3 -2 -1 0 1 2 3<br />

-1<br />

-2<br />

d = -2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

d = 1<br />

x<br />

BCD<br />

C<br />

BC<br />

CD<br />

4.23 Argumentiere, welche der folgenden Funktionsgleichungen lineare <strong>Funktionen</strong> darstellen<br />

und welche nicht.<br />

Stelle die linearen <strong>Funktionen</strong> in impliziter Schreibweise dar.<br />

Stelle die <strong>Funktionen</strong> mithilfe von Technologieeinsatz grafisch dar.<br />

Lies die Werte für k und d aus den Gleichungen der linearen <strong>Funktionen</strong> ab.<br />

a) y = __ 1<br />

2x<br />

+ 3 b) y =<br />

1_<br />

2 + 3x c) 2x + 3y = 5 d) y = 3 · (x + 5) e) y = ___ 3<br />

4.24 Beschreibe, wie sich der Graph von f: [–3; 3] → R mit f(x) = k ˜ x + d ändert, wenn<br />

a) das Vorzeichen von k geändert wird. b) k verdoppelt wird. c) k null wird.<br />

d) d um 2 Einheiten kleiner wird. e) d null wird. f) d verdoppelt wird.<br />

4.25 Erstelle eine Wertetabelle mit mindestens 3 Werten aus der angegebenen Definitionsmenge<br />

und zeichne die gegebene Funktion. Gib anschließend die Wertemenge der Funktion an.<br />

a) y = 2x – 3, D f = [1; 4] b) y = –x + 4, D f = {–1, 0, 1, 2, 3} c) y = 1_<br />

2 x + 2, D f = R<br />

4.26 Welche der angegebenen Gleichungen stellen lineare <strong>Funktionen</strong> dar? Begründe.<br />

a) f 1 (x) = ____ 3x + 4<br />

2<br />

b) f 2 (x) = x 2 – 2 c) y = 7 d) x = 3<br />

x + 5<br />

118 Funktionale Zusammenhänge


4.27 Überprüfe rechnerisch, ob die Punkte P(4|–1), Q(5|2)<br />

und R(–1|3) auf, oberhalb oder unterhalb der Geraden<br />

g: y = –x + 3 liegen. Kontrolliere durch eine Zeichnung.<br />

Lösung:<br />

y(4) = –4 + 3 = –1 = y P ⇒ P liegt auf g.<br />

y(5) = –5 + 3 = –2 < y Q ⇒ Q liegt oberhalb von g.<br />

y(–1) = –(–1) + 3 = 4 > y R ⇒ R liegt unterhalb von g.<br />

<strong>Funktionen</strong><br />

BCD<br />

y<br />

2 x – 3 f 6 (x) = –2x –3 -8<br />

7<br />

g 6<br />

5<br />

4<br />

R 3<br />

2<br />

Q<br />

1<br />

x<br />

-3 -2 -1 1 2 3 4 5 6 7<br />

-1<br />

P<br />

-2<br />

-3<br />

BCD<br />

BD<br />

BCD<br />

4<br />

BCD<br />

AB<br />

y<br />

CD<br />

8<br />

7 A B<br />

6<br />

5<br />

C<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

x<br />

-8 -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1<br />

-1<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

D<br />

-6<br />

-7<br />

4.28 Ermittle rechnerisch, ob der Punkt P auf, oberhalb oder unterhalb der Geraden liegt.<br />

Kontrolliere durch eine Zeichnung.<br />

a) y = 3x + 8 P(4|14) b) y = –x – 3 P(4|7) c) y = 1_<br />

3 x + 1_<br />

2 P(6|2,5)<br />

4.29 Prüfe rechnerisch, ob die Punkte auf einer Geraden liegen.<br />

a) A(1|4), B(4|1), C(6|–1) b) A(–4|–2), B(–2|–5), C(3|1)<br />

4.30 Ermittle rechnerisch, ob der Punkt P auf, unterhalb oder oberhalb der Geraden g liegt.<br />

Prüfe durch eine Zeichnung nach. Setze dazu Technologie ein.<br />

a) P(–2|3) b) P(1|3) c) P(1|– 3 _<br />

4 ) d) P(3|–5)<br />

g: y = x – 5 g: y = – 1_<br />

2 x + 3 _<br />

2 g: y = – 3 _ x + 1 g: y = –2x + 1<br />

4.31 Der Punkt P liegt auf der Geraden g.<br />

Ermittle die fehlende Koordinate.<br />

Liegt P oberhalb der Geraden, wenn diese Koordinate vergrößert wird? Begründe deine<br />

Antwort.<br />

a) P(2|y P ) b) P(x P<br />

|3) c) P(0,5|y P ) d) P(x P<br />

|–2,5)<br />

g: y = 4x – 5 g: y = –x + 2 g: y = x + 3 g: y = 1_<br />

4 x – 1<br />

4.32 Von einer Geraden sind die Punkte A und B gegeben. Ermittle die fehlende Koordinate<br />

des auf der Geraden liegenden Punkts P, ohne die Gleichung der Geraden aufzustellen.<br />

a) A(12|34), B(20|48), P(16|y P ) b) A(75|40), B(30|36), P(x P<br />

|15)<br />

4.33 Lies aus den einzelnen Graphen A bis D je<br />

2 Punkte ab.<br />

Ordne dem Graphen mithilfe der Punkte die<br />

zugehörige Funktionsgleichung zu.<br />

Beurteile, welche der angegebenen <strong>Funktionen</strong><br />

nicht gezeichnet sind.<br />

Gib jeweils auch die implizite Darstellung der<br />

Geradengleichungen an.<br />

f 1 (x) = 2x – 3 f 4 (x) = 2_<br />

3 x + 1<br />

f 2 (x) = – 1_<br />

2 x – 3 f 5(x) = 3 _<br />

2 x + 1<br />

f 3 (x) = 1_<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

119


<strong>Funktionen</strong><br />

4.2.3 Die Steigung und das Steigungsdreieck<br />

ABC<br />

4.34 Zeichne den Graphen der Funktion f: [–3; 2] → R, die durch die folgende Tabelle<br />

gegeben ist:<br />

Zeichne das Steigungsdreieck ein und lies die Steigung ab.<br />

Lies den y-Achsenabschnitt ab.<br />

Stelle die Funktionsgleichung auf.<br />

Um diese Aufgabe lösen zu können, musst du wissen,<br />

y<br />

wie du die Steigung bei jeder beliebigen Geraden aus<br />

der Grafik ablesen kannst.<br />

Vergleiche die beiden Dreiecke ABC mit A(0|d), B(1|d)<br />

und C(1|k + d) mit dem beliebig gewählten Dreieck<br />

y P<br />

PQR. (Siehe Skizze.)<br />

1<br />

x = x 2 - x 1<br />

Ändert man den Wert der unabhängigen Variablen x<br />

k + d<br />

C<br />

um 1, dann ändert sich der Funktionswert y um k.<br />

A<br />

Da die Dreiecke ABC und PQR ähnlich sind, gilt:<br />

d<br />

Für die Differenz (y 2 – y 1 ) der y-Koordinaten<br />

(„senkrechte Differenz“) schreibt man kurz ∆y, für die<br />

Differenz (x 2 – x 1 ) der x-Werte („waagrechte Differenz“)<br />

schreibt man ∆x.<br />

1<br />

k<br />

B<br />

∆ ... [sprich: „Delta“], griechischer Großbuchstabe, Abkürzung für „Differenz“.<br />

Für die Steigung k schreibt man dann kurz k = __ ∆y<br />

∆y<br />

und nennt __<br />

∆x ∆x Differenzenquotient.<br />

Jetzt kannst du die eingangs gestellte Aufgabe lösen:<br />

Zeichne die gegebenen Punkte ein und verbinde sie.<br />

(Es sind die reellen Zahlen als Wertemenge gegeben.)<br />

Ablesung aus der Zeichnung:<br />

5<br />

4<br />

3<br />

TIPP: setze das Steigungsdreieck am besten beim Schnittpunkt der<br />

Geraden mit der y-Achse an.<br />

In x-Richtung +1 zeichnen. Von dort geht man „nach unten“ zur<br />

Geraden: k ist daher negativ.<br />

k = –2<br />

d = –2<br />

f(x) = –2x – 2<br />

x –3 –2 –1 0 1 2<br />

y 4 2 0 –2 –4 –6<br />

Die Steigung k einer Geraden kann mithilfe von zwei Punkten mit den Koordinaten P(x 1 |y 1 )<br />

und P 2 (x 2 |y 2 ) als Differenzenquotient berechnet werden:<br />

k = _____ y 2 – y 1 __<br />

x 2 – x<br />

= ∆y<br />

1 ∆x<br />

y 2<br />

x 1 x 2<br />

2<br />

1<br />

R<br />

Q<br />

y = y 2 - y 1<br />

-3 -2 -1 0 1 2 3<br />

-1 d = -2<br />

-2<br />

1<br />

-3 k = -2<br />

-4<br />

-5<br />

-6<br />

f(x)<br />

x<br />

x<br />

120 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

Im Alltag werden Steigungen oft in Prozent angegeben, zB:<br />

100 m<br />

18 m<br />

k = __ ∆y<br />

∆x = 18<br />

100<br />

___ = 0,18 = 18 %<br />

18 %<br />

Negative Steigungen werden im Alltag nicht mit einem negativen Vorzeichen angegeben, sondern<br />

als Gefälle bezeichnet.<br />

Achsenparallele Geraden<br />

y<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-6 -5-4<br />

-3 -2 -1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

-6<br />

1<br />

2 3 4 5<br />

6<br />

y = 5<br />

y = 2<br />

x<br />

y = 0<br />

y = -3<br />

Ist die Steigung einer Geraden k = 0, lautet die Funktionsgleichung:<br />

y = d<br />

Diese Funktion heißt konstante Funktion.<br />

Der Graph verläuft waagrecht, also parallel zur x-Achse.<br />

Ist auch d = 0, so erhalten wir die Gleichung y = 0, die die<br />

x-Achse beschreibt.<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-6 -5-4<br />

-3 -2 -1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

-6<br />

y<br />

2 3 4 5<br />

x = -4 x = 0 x = 2<br />

1<br />

6<br />

x<br />

Geraden, die parallel zur y-Achse verlaufen, sind keine<br />

<strong>Funktionen</strong>. Einem x-Wert werden jeweils unendlich viele<br />

y-Werte zugeordnet. Diese Geraden lassen sich aber trotzdem<br />

durch eine Gleichung angeben:<br />

ZB liegen auf der blau gezeichneten Geraden alle Punkte, deren<br />

x-Wert 2 ist. Die Gleichung x = 2 „wählt“ also aus allen Punkten<br />

der Zeichenebene jene aus, die auf dieser Geraden liegen.<br />

Durch die Gleichung x = 0 wird die y-Achse beschrieben.<br />

4.35 Beschreibe anhand geeigneter Zeichnungen, wie mithilfe des y-Achsenabschnitts und des<br />

Steigungsdreiecks die gegebene Funktion gezeichnet werden kann.<br />

y = –2x + 3<br />

ABC<br />

Lösung:<br />

d = 3 ⇒ Die Gerade<br />

verläuft durch den<br />

Punkt (0|3).<br />

Das Einzeichnen des Steigungsdreiecks<br />

ergibt einen<br />

weiteren Punkt der Geraden.<br />

k = –2 = –2 __<br />

1 = __ ∆y<br />

∆x<br />

⇒ ∆x = 1, ∆y = –2<br />

Die Gerade wird durch<br />

die beiden Punkte<br />

gezeichnet.<br />

4<br />

3<br />

y<br />

4<br />

3<br />

y<br />

x = 1<br />

4<br />

3<br />

y<br />

2<br />

2<br />

y = -2<br />

2<br />

-1<br />

1<br />

1 2 3<br />

x<br />

-1<br />

1<br />

1 2 3<br />

x<br />

-1<br />

1<br />

1 2 3<br />

x<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

121


<strong>Funktionen</strong><br />

ABC<br />

4.36 Beschreibe anhand geeigneter Zeichnungen, wie mithilfe des y-Achsenabschnitts und des<br />

Steigungsdreiecks die gegebene Funktion gezeichnet werden kann.<br />

y = 2_<br />

3 x – 1<br />

Lösung:<br />

d = –1<br />

⇒ Punkt (0|–1)<br />

3<br />

y<br />

k = 2_<br />

3 = __ ∆y<br />

∆x<br />

⇒ ∆x = 3, ∆y = 2<br />

3<br />

y<br />

Die Gerade wird<br />

eingezeichnet.<br />

3<br />

y<br />

2<br />

2<br />

2<br />

-1<br />

1<br />

1 2 3 4<br />

x<br />

-1<br />

1<br />

y = 2 x<br />

1 2 3 4<br />

-1<br />

1<br />

1 2 3 4<br />

x<br />

-1<br />

-1<br />

x = 3<br />

-1<br />

-2<br />

-2<br />

-2<br />

AB<br />

4.37 Ermittle die Gleichung der Geraden g, die durch die Punkte A(–2|–4) und B(8|1) verläuft.<br />

Lösung:<br />

Ermitteln der Steigung k:<br />

k = _____ y B – y A<br />

x B – x<br />

= 1 _____ – (–4)<br />

A 8 – (–2) = __ 5<br />

10 = 1_<br />

2 ⇒<br />

Gleichung der Geraden: y = 1_<br />

2 ˜ x + d<br />

Ermitteln von d:<br />

B(8|1) in y = 1_<br />

2 · x + d einsetzen:<br />

1 = 1_<br />

2 · 8 + d ⇒ d = –3<br />

Gleichung der Geraden durch A und B:<br />

g: y = 1_<br />

2 ˜ x – 3<br />

• Man erhält die gleiche Steigung, wenn<br />

man _____ y A – y B<br />

x A – x<br />

berechnet.<br />

B<br />

• A und B liegen auf der Geraden.<br />

Das Einsetzen der Koordinaten<br />

eines Punkts der Geraden in die<br />

Geradengleichung muss daher eine<br />

richtige Aussage ergeben.<br />

ABC<br />

4.38 Gib die Gleichung der dargestellten Geraden an.<br />

Beschreibe deine Vorgehensweise.<br />

Lösung:<br />

d = 1<br />

Schnittpunkt mit der y-Achse<br />

bei 1 ergibt d.<br />

-3<br />

-2<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-1<br />

-1<br />

-2<br />

y<br />

1 2<br />

x<br />

3 4 5<br />

k = __ ∆y<br />

∆x = –1<br />

__<br />

3 = – 1_<br />

3<br />

Steigungsdreieck zB durch (0|1)<br />

und (3|0) einzeichnen,<br />

Ablesen von ∆x und ∆y ergibt k.<br />

∆y ist negativ, Richtung nach unten.<br />

y = – 1_<br />

3<br />

x + 1 Die Gleichung der Geraden<br />

angeben.<br />

-1<br />

-3<br />

y<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-1<br />

x = 3<br />

y = -1<br />

x<br />

1 2 3 4<br />

-2<br />

122 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

4.39 Welche Zeichnungen stellen das Steigungsdreieck zur Steigung k = – 3 _<br />

2<br />

korrekt dar?<br />

Begründe deine Auswahl.<br />

a)<br />

-2<br />

b)<br />

2<br />

c)<br />

-2<br />

d) e)<br />

3<br />

-3<br />

4.40 Zeichne das Steigungs dreieck, das die markierten Punkte enthält.<br />

Gib die Steigung k mit möglichst einfachen Zahlen an.<br />

Kontrolliere anschließend mithilfe von Technologieeinsatz.<br />

a) b) c) d)<br />

2<br />

1<br />

y<br />

-2 -1<br />

-1<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

-6<br />

-7<br />

x<br />

-2<br />

y<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-1<br />

-1<br />

-2<br />

4.41 Ermittle die Steigung k der gezeichneten Funktion. Achte auf die Skalierung.<br />

y<br />

y<br />

y<br />

a) b) c)<br />

-1 000<br />

-800<br />

-600<br />

-400<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

-200<br />

-10<br />

x<br />

4.42 Ermittle k und d aus der Grafik. Stelle die Gleichung der dargestellten Funktion auf.<br />

y<br />

y<br />

y<br />

a) b) c)<br />

-8<br />

-6<br />

-4<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

-2<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

2 4<br />

6<br />

-3<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

2,4<br />

2,2<br />

2<br />

1,8<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

-0,001-0,2<br />

-0,4<br />

4.43 Lies den y-Achsenabschnitt d aus der Zeichnung ab und ermittle die Steigung k mithilfe<br />

eines geeigneten Steigungsdreiecks.<br />

Stelle die Gleichung der Geraden in Normalform und in allgemeiner Form auf.<br />

Überprüfe deine Ergebnisse anschließend mithilfe von Technologieeinsatz.<br />

a)<br />

y<br />

b)<br />

y<br />

c)<br />

y<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

-8 -6 -4 -2<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

-8<br />

2 4 6 8 10 12<br />

x<br />

x<br />

-6<br />

-9<br />

-4<br />

-6<br />

x<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

y<br />

-3<br />

-4 -3 -2 -1<br />

-1<br />

1 2 3 4 5<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

0,001 0,002 0,003 0,004 0,005<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

-3<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

-8<br />

-10<br />

4<br />

2<br />

-2<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

-8<br />

-10<br />

2 4<br />

3 6 9<br />

6 8<br />

x<br />

x<br />

x<br />

2<br />

x<br />

2<br />

1<br />

-100 -1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

-6<br />

-7<br />

-8<br />

-9<br />

-10<br />

-11<br />

-12<br />

-6<br />

-6<br />

-4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

y<br />

-2<br />

-3<br />

-4 -3 -2 -1<br />

-1<br />

1 2 3 4 5<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

-6<br />

-4<br />

100 200 300 400 500 600<br />

6<br />

4<br />

2<br />

-2<br />

-2<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

-2<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

-4<br />

-6<br />

-8<br />

2 4<br />

2 4<br />

6<br />

6 8<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

CD<br />

BCD<br />

C<br />

AC<br />

ABC<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

123


<strong>Funktionen</strong><br />

BC<br />

4.44 Gib die Steigung der dargestellten Funktion als gekürzten Bruch an.<br />

Achte dabei auf die unterschiedlichen Skalierungen auf den Achsen.<br />

a) y<br />

b) y<br />

c)<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

-90 -60 -30<br />

-0,2<br />

30 60 90<br />

-0,4<br />

-0,6<br />

-0,8<br />

-1<br />

-0,001<br />

x<br />

0,1<br />

0,05<br />

x<br />

-0,0005 0,0005 0,001<br />

-0,4<br />

-0,05<br />

-0,1<br />

-0,15<br />

-0,2<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

-0,2<br />

-0,5<br />

-1<br />

-1,5<br />

-2<br />

-2,5<br />

y<br />

0,2 0,4<br />

x<br />

BC<br />

4.45 Zeichne die Gerade mithilfe des y-Achsenabschnitts und des Steigungsdreiecks.<br />

a) y = –3x + 5 b) y = 3 _ x +2 c) y = –<br />

1_<br />

4 2<br />

x – 1 d) y = –x + 1<br />

ABC<br />

4.46 Verwende die gegebene Zeichnung und Technologie.<br />

a) Gib die Gleichung der blau gezeichneten Geraden<br />

g 1 an.<br />

b) Ermittle die Gleichung jener Geraden g 2 , die<br />

parallel zu g 1 und durch den Punkt A(2|5) verläuft.<br />

c) Zeichne eine zu g 1 normale Gerade durch den<br />

Ursprung.<br />

Lies die Gleichung dieser Geraden ab.<br />

-9<br />

-6<br />

-3<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

y<br />

3<br />

6 9<br />

x<br />

-8<br />

-10<br />

ABC<br />

4.47 Gib die Gleichung der dargestellten Funktion an.<br />

Verwende dabei die Variablen- und<br />

Konstantenbezeichnungen aus der Zeichnung.<br />

Lösung:<br />

∆s ist negativ, Richtung nach unten.<br />

a<br />

b<br />

s<br />

v = v 1<br />

s = -(a - b) =<br />

= b - a<br />

v 1<br />

v<br />

k = __ ∆s<br />

∆v = ____ b – a<br />

v<br />

, d = a<br />

1<br />

s = ____ b – a · v + a<br />

v 1<br />

a<br />

b<br />

s<br />

v 1<br />

• Zeichne mithilfe der gegebenen<br />

Punkte ein Steigungsdreieck ein<br />

und beschrifte es.<br />

v<br />

ABC<br />

4.48 Gib die Gleichung der<br />

dargestellten Funktion<br />

an. Verwende dabei<br />

die Variablen- und<br />

Konstanten bezeichnun<br />

gen aus der Grafik.<br />

a) m<br />

b)<br />

m 0<br />

t<br />

t 1<br />

h 2<br />

h 1<br />

h<br />

s 0<br />

s<br />

ABD<br />

4.49 Von einer Geraden sind der Punkt D auf der y-Achse und ein weiterer Punkt gegeben.<br />

Ermittle die Geradengleichung zunächst durch Kopfrechnen.<br />

Kontrolliere deine Ergebnisse anschließend mithilfe von Technologieeinsatz.<br />

a) D(0|4), P(–2|2) b) D(0|–1), P(3|–4) c) D(0|0,5), P(2,5|–1,5)<br />

124 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

4.50 Gib die Gleichungen aller in der Grafik<br />

dargestellten Geraden an.<br />

Kontrolliere deine Ergebnisse anschließend<br />

mithilfe von Technologieeinsatz.<br />

4.51 Gib die Gleichung der dargestellten Geraden an.<br />

Überprüfe anschließend mithilfe von Technologieeinsatz.<br />

a) b) c) d)<br />

-2 -1<br />

-1<br />

y<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1 2 3 4 5<br />

x<br />

-3<br />

-2<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-1<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

4.52 Es sind die folgenden Geradengleichungen gegeben:<br />

a) 2x + 3y = 9 b) –3x + 10y = 5 c) 4x – y = –7<br />

Forme die gegebene Gerade auf Normalform um und lies k und d ab.<br />

Stelle die Gerade mithilfe des Steigungsdreiecks grafisch dar.<br />

Kontrolliere das Ergebnis mithilfe von Technologieeinsatz.<br />

y<br />

1 2<br />

3<br />

g 1 g 2 y<br />

10<br />

8<br />

g 5<br />

6<br />

4<br />

2<br />

g 3<br />

x<br />

4.53 Zeichne die gegebene lineare Funktion durch Einzeichnen des y-Achsenabschnitts und<br />

der Steigung. Dokumentiere die einzelnen Arbeitsschritte.<br />

a) y = 2_<br />

3 x + 5 _<br />

7<br />

2<br />

b) y = –x – __<br />

10 c) y = –1,5x d) y = 5 _<br />

9 x<br />

x<br />

-3<br />

-2<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-1<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

y<br />

-9<br />

1 2<br />

-6<br />

3<br />

x<br />

-3<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

-8<br />

-10<br />

-3<br />

-2<br />

3 6 9<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-1<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

y<br />

1 2<br />

3<br />

g 4<br />

x<br />

ABCD<br />

AC<br />

BCD<br />

BC<br />

4.54 Gib an, wie viel Prozent die Steigung bzw. das Gefälle beträgt.<br />

a) b) c)<br />

27 cm<br />

53 cm<br />

89 mm<br />

1,5 km<br />

24 cm<br />

4,8 km<br />

AB<br />

4.55 Auf einer Teststrecke für Autobusse wird mit verschiedenem Gefälle experimentiert.<br />

Ermittle jeweils die fehlenden Längen h und s. Vergleiche die Ergebnisse. Was fällt dir auf?<br />

a) b) c)<br />

h<br />

s<br />

2,5 %<br />

h<br />

s<br />

5 %<br />

h<br />

s<br />

7 %<br />

ABC<br />

1 km<br />

1 km<br />

1 km<br />

4.56 Welche Steigung entspricht folgendem Steigungswinkel? Verwende besondere Dreiecke.<br />

a) 45° b) 30° c) 60°<br />

4.57 Argumentiere, ob man mithilfe eines Steigungsdreiecks einen Steigungswinkel von 90°<br />

beschreiben kann.<br />

AB<br />

D<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

125


<strong>Funktionen</strong><br />

4.3 Einige Anwendungen der Funktion<br />

4.3.1 Formeln aus der Geometrie<br />

Praktisch kann jede Formel, bei der der Zusammenhang zwischen 2 Größen untersucht werden<br />

soll, bei der demnach eine abhängige und eine unabhängige Variable festgelegt werden kann, als<br />

Funktion gedeutet werden. Die Formel selbst ist gegeben und soll mathematisch interpretiert<br />

werden.<br />

BCD<br />

4.58 Die Volumenformel für einen Drehkegel lautet V = 1_<br />

3 · r 2 · π · h. Der Radius r des<br />

Grundkreises beträgt 5 cm.<br />

a) Stelle grafisch dar, wie sich das Volumen des Kegels mit der Höhe verändert.<br />

Lies die Steigung ab und erkläre, wie man diese geometrisch deuten kann.<br />

b) Interpretiere die Formel, wie sich die Verdopplung der Höhe auf das Volumen<br />

auswirkt, wie groß das Volumen bei einer Höhe von 10 cm ist und welche Höhe ein<br />

Volumen von 200 cm 3 aufweist.<br />

Lösung:<br />

Das Volumen ist eine Funktion der Höhe: V(h) = __ 25<br />

3 · π · h<br />

Wir überlegen die passende Grund- bzw. Definitionsmenge zu dieser Funktion.<br />

Im Zusammenhang mit dem Volumen eines Kegels sind die rellen Zahlen eine sinnvolle<br />

Grundmenge. Negative Zahlen für die Höhe des Kegels schließen wir aus und legen die<br />

Definitionsmenge mit R + fest.<br />

Du kannst die Funktion im kartesischen Koordinatensystem zeichnen, indem du<br />

einige Punkte des Graphen berechnest und diese verbindest. Oder du verwendest<br />

Technologie.<br />

Vorsicht: Die meisten Rechenprogramme verlangen die Variablen x und y, nicht bei<br />

allen kann man V und h als Variable definieren!<br />

Aus der Zeichnung lassen sich Zusammenhänge zwischen Volumen und Höhe bei<br />

einem Kegel mit vorgegbenem Radius ablesen.<br />

a)<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

V(h) in cm 3<br />

h in cm<br />

2 4 6 8 10 12 14<br />

k = 25 __<br />

3 · π<br />

Bedeutung:<br />

Wenn sich die Höhe um 1 cm vergrößert, dann<br />

vergrößert sich das Volumen um den Faktor 25 __<br />

3 · π.<br />

b) Man erkennt, ...<br />

• dass eine Verdoppelung der Höhe bei gleichbleibendem Radius auch eine<br />

Verdopplung des Volumens zur Folge hat.<br />

• dass bei einer Höhe von 10 cm das Volumen ca. 260 cm 3 beträgt.<br />

• dass ein Volumen von 200 cm 3 bei einem Kegel mit der Höhe von ca. 7,6 cm<br />

auftritt.<br />

126 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

4.59 Die Oberfläche eines Zylinders hat die Formel: O = 2r 2 · π + 2r · π · h<br />

O ... Oberfläche des Zylinders in cm 2 , r ... Radius der Grundfläche in cm,<br />

h ... Höhe des Zylinders in cm.<br />

a) Zeichne die Funktion O in Abhängigkeit von h für r = 4 cm.<br />

Lies den Anstieg k und den Ordinatenabschnitt d ab.<br />

b) Interpretiere die Formel mit r = 4 cm hinsichtlich der folgenden Fragestellungen:<br />

Verdoppelt sich die Oberfläche, wenn sich die Höhe verdoppelt?<br />

Welche Oberfläche hat ein Zylinder mit der Höhe h = 6,5 cm?<br />

Welche Höhe hat ein Zylinder mit einer Oberfläche von O = 200 cm 2 ?<br />

4.60 Ein Kohlenkübel hat die Form eines Zylinders, der im oberen<br />

Teil laut Angabe in der Skizze schräg abgeschnitten ist.<br />

Für einen solchen Kübel erhält man für die Mantelfläche<br />

plus der Grundfläche die Formel:<br />

h<br />

A = r 2 π + 5 _<br />

3<br />

· r · π · h; r ... Radius in cm,<br />

h ... maximale Höhe in cm.<br />

Argumentiere, wie sich die Höhe h des Kübels in<br />

Abhängigkeit vom Radius r verändert, wenn die Fläche<br />

A = 200 cm 2 beträgt.<br />

Welche der angegebenen <strong>Funktionen</strong> entspricht dieser Abhängigkeit h(r). Begründe.<br />

A<br />

120<br />

h(r) in cm<br />

B<br />

120<br />

h(r) in cm<br />

r<br />

h<br />

3<br />

BC<br />

BD<br />

100<br />

100<br />

80<br />

80<br />

60<br />

60<br />

40<br />

40<br />

20<br />

r in cm<br />

20<br />

r in cm<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

C<br />

120<br />

h(r) in cm<br />

D<br />

120<br />

h(r) in cm<br />

100<br />

100<br />

80<br />

80<br />

60<br />

60<br />

40<br />

40<br />

20<br />

r in cm<br />

20<br />

r in cm<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

127


<strong>Funktionen</strong><br />

4.3.2 Kosten und Erlös einer Produktion<br />

x ... Menge, die von einer bestimmten Ware produziert oder abgesetzt wird.<br />

Sie wird in Mengeneinheiten (ME) angegeben. Das können Stück, Liter, Kilogramm oder Teile<br />

bzw. Vielfache davon sein, zB 1 000 kg.<br />

E ... Erlös in Geldeinheiten (GE), abhängig von der verkauften Menge x in ME<br />

p ... Verkaufspreis pro Mengeneinheit (GE/ME)<br />

E(x) = p(x) ∙ x ... Zusammenhang von Preis, Menge und Erlös<br />

K(x) ... gesamte Kosten in GE, die bei der Produktion der Ware anfallen. Man unterscheidet<br />

Fixkosten K f , die bereits anfallen, wenn noch gar nichts erzeugt wird (zB Strom, Miete) und<br />

variable Kosten K v , die abhängig von der Produktionsmenge x sind.<br />

K(x) = K f + K v mit K f = K(0)<br />

G ... Gewinn in GE ist die Differenz von Erlös und Kosten: G(x) = E(x) – K(x)<br />

ABC<br />

4.61 Die fixen Kosten für die Herstellung eines Produkts betragen 348.500 € pro Woche, die<br />

variablen Kosten 117 € pro Stück. Der Verkaufspreis wird mit 199 € pro Stück festgesetzt.<br />

a) Gib die lineare Kostenfunktion an.<br />

b) Ermittle die lineare Erlösfunktion.<br />

c) Berechne für eine wöchentliche Produktionsmenge von 5 000, 10 000 bzw. 20 000<br />

Stück die Gesamtkosten, den Erlös und den Gewinn.<br />

d) Überprüfe deine Ergebnisse durch Ablesung aus einer geeigneten grafischen<br />

Darstellung.<br />

e) Interpretiere den Erlös und die Kosten bei einer Absatzmenge von 2 000 Stück.<br />

Was lässt sich über den Gewinn aussagen?<br />

Lösung<br />

a) Der Graph der Kostenfunktion geht durch die Punkte (0|348 500) und (1|348 617)<br />

Der Abschnitt auf der vertikalen Achse und die Steigung:<br />

d = 348 500, k = __ ∆K<br />

∆x = 117 ___<br />

1 = 117<br />

Die Kostenfunktion lautet daher: K(x) = 117 · x + 348 500<br />

b) E(x) = 199 ˜ x<br />

c) d)<br />

x in Stück 5 000 10 000 20 000<br />

E(x) in € 995.000 1.990.000 3.980.000<br />

K(x) in € 933.500 1.518.500 2.688.500<br />

G(x) in € 61.500 471.500 1.291.500<br />

e) Bei x = 2 000 ist die Differenz von Erlös und<br />

Kosten negativ. Die Kosten überwiegen.<br />

Es entsteht ein Verlust.<br />

4 000 000<br />

3 500 000<br />

3 000 000<br />

2 500 000<br />

2 000 000<br />

1 500 000<br />

1 000 000<br />

500 000<br />

0<br />

E(x), K(x) in<br />

61 500<br />

471 500<br />

5 000 10 000 15 000 20 000<br />

E<br />

K<br />

1 291 500<br />

x in Stück<br />

Bemerkung: Die Gewinnfunktion G(x) ist nicht grafisch dargestellt. Der Gewinn ist als Differenz<br />

zwischen Erlös und Kosten ablesbar.<br />

128 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

4.62 Die Firma Hotvolley erzeugt Volleybälle. Die fixen<br />

Kosten betragen je Monat 25.000 €, die variablen<br />

Kosten je Ball betragen 7,25 €.<br />

a) Gib die lineare Kostenfunktion K(x) für die<br />

Produktion von x Bällen in einem Monat an.<br />

b) Die Bälle werden zu einem Stückpreis von 12 €<br />

verkauft. Gib die Gleichung der Erlösfunktion E(x) an.<br />

c) Stelle beide <strong>Funktionen</strong> in einem gemeinsamen<br />

Koordinatensystem dar.<br />

Lies aus der Grafik ungefähr den Gewinn bei der<br />

Erzeugung von 40 000 Bällen ab.<br />

4.63 Die Kostenfunktion eines Betriebs lautet K(x) = 7 · x + 54 000<br />

x ... Menge in Mengeneinheiten ME, K(x) ... Kosten von x ME in Euro (€).<br />

a) Stelle die Kostenfunktion grafisch dar.<br />

b) Berechne den Verkaufspreis, der notwendig ist, um bei einer Verkaufsmenge von<br />

3 000 ME einen Erlös von 100.000 € zu erreichen.<br />

c) Zeichne die Graphen der Erlös- und der Kostenfunktion in ein gemeinsames<br />

Koordinatensystem.<br />

Lies aus der Grafik ab, wie groß ungefähr der Gewinn bei 3 000 ME ist.<br />

4.64 Eine Firma stellt Taschenrechner her. Die Fixkosten<br />

betragen 12.000 € pro Monat. Bei einer Produktion<br />

von 10 000 Stück pro Monat betragen die<br />

Gesamtkosten 162.000 €.<br />

a) Stelle die Kostenfunktion auf.<br />

b) Berechne den Verkaufspreis eines Geräts, wenn der<br />

Erlös beim Verkauf von 2 500 Stück 60.000 € beträgt.<br />

c) Stelle die Erlösfunktion grafisch dar.<br />

Lies aus der Grafik ab, wie groß ungefähr der Gewinn bei 2 500 Stück ist.<br />

ABC<br />

ABC<br />

ABC<br />

4.3.3 Weg, Geschwindigkeit und Zeit<br />

Bei einer gleichförmigen Bewegung ist der zurückgelegte Weg der dafür benötigten Zeit<br />

direkt proportional.<br />

Bezeichnungen:<br />

s ... Wegstrecke in Längeneinheiten angegeben, zB in Meter (m) oder Kilometer (km)<br />

t ... Zeit(dauer) in Zeiteinheiten angegeben, zB in Stunden (h) oder Sekunden (s)<br />

v ... Geschwindigkeit angegeben, zB in Meter pro Sekunde (m/s)<br />

oder Kilometer pro Stunde (km/h)<br />

Die Formel s = v ˜ t gilt immer dann, wenn die Geschwindigkeit während der Bewegung<br />

konstant ist.<br />

TIPP: Bei den Bewegungsaufgaben solltest du sehr gut auf die angegebenen Einheiten achten.<br />

In den meisten Fällen muss man die Einheiten erst umrechnen, ehe man sie zur Berechnung<br />

benützen kann.<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

129


<strong>Funktionen</strong><br />

AB<br />

4.65 Karl fährt mit dem Rad eine Strecke von 40 km.<br />

Er möchte in 2 Stunden am Ziel sein.<br />

Stelle einen Fahrplan (tabellarisch, grafisch und<br />

als Gleichung) für Karl zusammen.<br />

Lösung:<br />

D = [0; 120] mit Elementen aus R in Minuten (min)<br />

W = [0; 40] mit Elementen aus R in Kilometer (km)<br />

Tabelle:<br />

Zeitpunkt nach dem Start ... t 0 30 60 90 120 Minuten<br />

zurückgelegter Weg ab Start ... s(t) 0 10 20 30 40 km<br />

50<br />

s(t) in km<br />

40<br />

30<br />

s<br />

20<br />

10<br />

0<br />

t in min<br />

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120<br />

k = 10 __<br />

30 = 1_<br />

3<br />

; s(t) =<br />

t_<br />

3<br />

mit D = {t∊R|0 min ⩽ t ⩽ 120 min}<br />

t ... Zeit in Minuten (min), s(t) ... in t min zurückgelegte Strecke in Kilometer (km)<br />

AB<br />

ABD<br />

AB<br />

4.66 Von Tulln verläuft entlang der Donau ein Radweg<br />

annähernd geradlinig und eben. Roland fährt<br />

3 Stunden und 12 Minuten.<br />

a) Gib die Funktion an, die die Abhängigkeit des<br />

Weges s von der Geschwindigkeit v beschreibt.<br />

b) Wähle eine realistische Definitionsmenge und<br />

stelle die Funktion grafisch dar.<br />

4.67 Eine Schwimmerin erreicht eine durchschnittliche<br />

Geschwindigkeit von 0,7 m/s.<br />

a) Berechne, wie weit sie in 20 Minuten kommt.<br />

b) Stelle die Bewegung in einem Koordinatensystem<br />

grafisch dar.<br />

c) Erkläre, wie sich der Graph verändert, wenn die<br />

Schwimmerin langsamer wird.<br />

4.68 Ein Wanderer benötigt für eine Strecke von<br />

6 Kilometer 1,4 Stunden.<br />

Stelle den Zusammenhang zwischen der Gehzeit t<br />

und dem zurückgelegtem Weg s(t) als Tabelle dar.<br />

Stelle die Funktion in einem Koordinatensystem<br />

grafisch dar.<br />

Gib eine passende Funktionsgleichung an.<br />

130 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

4.69 Ein PKW fährt von Salzburg mit annähernd<br />

konstanter Geschwindigkeit von 115 km/h auf der<br />

Autobahn Richtung München. Zur gleichen Zeit<br />

startet ein LKW von einer 40 km nach Salzburg<br />

gelegenen Tankstelle und fährt mit einer mittleren<br />

Geschwindigkeit von 85 km/h ebenfalls Richtung<br />

München.<br />

a) Gib sowohl für den PKW als auch für den LKW die Funktionsgleichung an, die die<br />

Entfernung von Salzburg nach der Fahrzeit t (in Stunden) angibt.<br />

b) Stelle die <strong>Funktionen</strong> in einem Koordinatensystem grafisch dar.<br />

c) Lies ungefähr ab, wie viel Stunden nach Fahrtbeginn der PKW den LKW überholt.<br />

In welcher Entfernung von Salzburg ist das?<br />

Lösung<br />

a) PKW: s P (t) = 115 ˜ t<br />

LKW: s L (t) = 85 ˜ t + 40<br />

b)<br />

400<br />

300<br />

s P (t), s L (t) in km<br />

M T 40 km S<br />

c) Der PKW überholt nach ungefähr 1,3 h.<br />

1,3 ˜ 115 = 149,5 ≈ 150<br />

Er überholt ca. 150 km von Salzburg<br />

entfernt.<br />

ABC<br />

200<br />

100<br />

0<br />

LKW<br />

PKW<br />

t in h<br />

0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5<br />

4.70 Die Grafik gibt die Fahrtdaten zweier Züge wieder.<br />

400<br />

s(t) in km<br />

AC<br />

300<br />

1. Zug 2. Zug<br />

200<br />

100<br />

0<br />

0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5<br />

t in h<br />

a) Lies aus der Zeichnung ab, mit welcher mittleren Geschwindigkeit beide Züge fahren.<br />

b) Erstelle für beide Züge die Gleichung der Weg-Zeit-Funktion.<br />

c) Ermittle, nach welcher Zeit beide Züge voneinander ungefähr 50 km Abstand haben.<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

131


<strong>Funktionen</strong><br />

4.4 Stückweise lineare <strong>Funktionen</strong><br />

In vielen Fällen setzt sich eine Funktion stückweise aus verschiedenen linearen <strong>Funktionen</strong><br />

zusammen, die jeweils nur innerhalb eines begrenzten Intervalls definiert sind.<br />

Es ist daher notwendig für jeden Streckenabschnitt die Definitionsgleichung und die<br />

Definitionsmenge anzugeben.<br />

ABCD<br />

4.71 Ein PKW fährt mit einer mittleren Geschwindigkeit von v = 110 km/h von Linz in<br />

Richtung Eisenstadt. Er startet um 10:00 Uhr.<br />

a) Ermittle, wann er das 231 km entfernte Ziel erreicht.<br />

b) Erkläre, wie der Rückweg dargestellt werden kann, wenn der PKW-Fahrer um<br />

13:00 Uhr in Eisenstadt losfährt und die gleiche mittlere Geschwindigkeit erreicht.<br />

Gib die Funktionsgleichung für den Rückweg an.<br />

c) Zeichne die stückweis linearen <strong>Funktionen</strong> in ein Weg-Zeit-Diagramm und gib die<br />

Definitionsmengen der einzelnen Streckenabschnitte an.<br />

Lösung:<br />

a) s(t) = 110 ˜ t (t ⩾ 0 bis zur Ankunft in Eisenstadt)<br />

231 = 110 ˜ t ⇒ t = 2,1 ≈ 2 h 6 min<br />

Die Ankunftszeit in Eisenstadt 10:00 Uhr + 2 h 6 min = 12:06 Uhr.<br />

b) In Eisenstadt gab es eine Pause bis 13:00 Uhr<br />

13:00 Uhr – 10:00 Uhr = 3 h<br />

Die Rückfahrt beginnt 3 Stunden nach der Abfahrt in Linz.<br />

Entfernung von Linz: 231 km<br />

s(t) = 231 – 110 ˜ (t – 3)<br />

s(t) = 561 – 110t für t ⩾ 3<br />

s(t) in km<br />

240<br />

c) Grafische Darstellung:<br />

220<br />

200<br />

s(t) = 110t D 1 = [0; 2,08 h]<br />

180<br />

s(t) = 231 D 2 = [2,08; 3 h]<br />

160<br />

s(t) = 561 – 110t D 3 = [3 h; ca. 5 h]<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

t in h<br />

0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 5,5<br />

ABC<br />

4.72 Interpretiere die folgenden Weg-Zeit-Diagramme:<br />

a) Gib die Wegstrecken und die jeweiligen Geschwindigkeiten an.<br />

b) Lies die stückweise linearen <strong>Funktionen</strong> ab.<br />

15<br />

s(t) in km<br />

50<br />

s(t) in m<br />

12,5<br />

40<br />

10<br />

7,5<br />

5<br />

30<br />

20<br />

2,5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

t in h<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

t in s<br />

132 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

4.73 Eine Supermarktkette wirbt mit Rückvergütungen zu<br />

Jahresende.<br />

Für Einkäufe bis zu einer Gesamthöhe von 5.000 €<br />

werden 2 % der Summe in Form einer Gutschrift<br />

rückerstattet.<br />

Hat jemand im Lauf des Jahres um mehr als 5.000 €<br />

eingekauft, so erhält er 3 % der Gesamtsumme<br />

gutgeschrieben.<br />

a) Ermittle die fehlenden Werte der Tabelle.<br />

b) Stelle die Funktion grafisch dar.<br />

Beschreibe, was dir dabei auffällt.<br />

Lösung:<br />

a) Die fehlenden Werte sind:<br />

80 €; 100 €; 165 €; 180 €<br />

b) Bei 5.000 € hat die Gerade eine „Unstetigkeitsstelle“.<br />

Der Funktionswert springt von 100 auf 150 .<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Einkaufssumme<br />

Rückvergütung in<br />

Höhe der<br />

Gutschrift<br />

€ 1.000,00 € 20,00<br />

€ 4.000,00<br />

€ 5.000,00<br />

€ 5.500,00<br />

€ 6.000,00<br />

Einkauf in 1 000<br />

ABC<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Lösung mit Technologieeinsatz: TI-Nspire:<br />

Calculator/Funktion definieren durch Eingabe:<br />

f(x):= Vorlage für stückweise <strong>Funktionen</strong> nehmen<br />

Menu2/ Graphs/Eingabezeile: f1(x) = f(x)<br />

Die Anleitung für die Eingabe für stückweis stetige lineare <strong>Funktionen</strong> bei<br />

TI82-84, Excel und Geogebra-CAS siehe www.hpt.at (Schulbuch Plus für<br />

Schüler/innen)<br />

4.74 Stelle die Funktionsgleichung der skizzierten stückweise linearen Funktion auf.<br />

a) b) c)<br />

y<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-1<br />

-1<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

x<br />

-4 -3 -2<br />

y 6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-1<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

x<br />

y<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-1<br />

-1<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

x<br />

AC<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

133


<strong>Funktionen</strong><br />

ABC<br />

4.75 Ein Paketdienst befördert nach folgenden Tarifen:<br />

Für Pakete bis 2 kg werden 3,70 €, bis 4 kg 4,70 €<br />

und bis 8 kg 5,70 € verlangt.<br />

a) Stelle diesen Sachverhalt als stückweise<br />

definierte Funktion grafisch dar.<br />

b) Gib die Funktionsgleichungen an.<br />

ABD<br />

4.76 Für das Parkhaus am Hauptplatz gelten folgende Tarife:<br />

Die erste Stunde parkt man gratis, ab der zweiten Stunde kostet jede begonnene Stunde 2 €.<br />

a) Stelle die Kosten in Abhängigkeit von der<br />

Parkdauer grafisch dar.<br />

b) Für Abendveranstaltungen gibt es Tickets um<br />

2,50 €, mit denen man maximal 4 Stunden<br />

parken darf.<br />

Beurteile, ab welcher Parkdauer dieses Ticket<br />

günstiger ist, als der Normaltarif.<br />

Ermittle, wie viel man sich mit diesem Ticket an<br />

einem Abend höchstens erspart.<br />

C<br />

4.77 Der Eintritt in ein Erlebnisbad ist in der Grafik<br />

dargestellt.<br />

Interpretiere die Grafik hinsichtlich der<br />

folgenden Fragestellungen:<br />

a) Wie viel bezahlt man für die ersten beiden<br />

Stunden?<br />

b) Wie groß ist die Erhöhung der Kosten für jede<br />

weitere Stunde?<br />

c) Ab welcher Badezeit ist eine Tageskarte<br />

rentabel?<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Kosten in<br />

Tageskarte<br />

Zeit in h<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

ABD<br />

4.78 Viele moderne Heizungen werden mit Holzpellets<br />

befeuert.<br />

Ein Händler bietet Pellets zu folgenden Preisen an:<br />

245,10 € pro Tonne bis zu einer Gesamtmenge von<br />

2 Tonnen; 237,50 € pro Tonne ab einer Gesamtmenge<br />

von über 2 Tonnen bis zu 4 Tonnen und<br />

229,90 € pro Tonne bei einer Gesamtmenge über<br />

4 Tonnen.<br />

a) Stelle die Preisentwicklung grafisch dar.<br />

b) Überprüfe, ob es möglich ist, dass für eine<br />

größere Menge weniger bezahlt werden muss.<br />

Kennzeichne die entsprechenden Bereiche in der<br />

Zeichnung.<br />

134 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

4.5 Die Nullstelle der linearen Funktion<br />

4.5.1 Definition und Berechnung der Nullstelle<br />

4.79 Berechne die Nullstelle der Funktion f mit der Funktionsgleichung f(x) = –0,5x + 7<br />

Überprüfe die Rechnung mithilfe einer Zeichnung.<br />

BD<br />

Um diese Aufgabe lösen zu können, musst du wissen, was man unter einer Nullstelle versteht.<br />

Man versteht unter einer Nullstelle jenen x-Wert, der eingesetzt in die Funktion f den<br />

Funktionswert null liefert. Der Begriff „Stelle“ deutet an, dass Nullstellen Elemente des<br />

Definitionsbereichs D sind.<br />

Bei reellen <strong>Funktionen</strong> sind Nullstellen jene Stellen der x-Achse, an denen der Funktionsgraph<br />

die x-Achse berührt oder schneidet. Reelle lineare <strong>Funktionen</strong> mit k ≠ 0 haben genau eine<br />

Nullstelle.<br />

Vorsicht: Unterscheide zwischen „Stelle“ und „Punkt“. Eine Funktion hat keinen Punkt,<br />

nur ihr Graph besteht aus Punkten. Die „Stellen“ der Funktion sind die x-Werte aus der<br />

Definitionsmenge.<br />

Setze zum Berechnen der Nullstelle f(x) = 0. Aus dieser linearen Gleichung kannst du x ermitteln:<br />

–0,5x + 7 = 0 | – 7<br />

–0,5x = –7 | : (–0,5)<br />

x = 14 Die Nullstelle x 0 = 14.<br />

Wenn die Funktionsgleichung bekannt ist, dann kannst du die Nullstelle mithilfe von<br />

Technologieeinsatz entweder über den Gleichungslöser oder über eine Grafik bestimmen.<br />

TI-Nspire:<br />

Menu/ 2 Graphs/Funktion eingeben/ nachjustieren/Menu/<br />

6 Graph analysieren/ 1 Nullstelle/enter. Mit der Greifhand vor der Nullstelle klicken und<br />

über die Nullstelle fahren/ enter, die Koordinaten des Schnittpunkts mit der x-Achse werden<br />

angezeigt.<br />

Die Anleitung für die Nullstellenbestimmung bei TI82-84, Excel und<br />

Geogebra-CAS siehe www.hpt.at (Schulbuch Plus für Schüler/innen)<br />

4.80 Berechne die Nullstelle der <strong>Funktionen</strong>.<br />

a) y = 1_<br />

3<br />

x + 2 b) y = –x + 7 c) y = –0,5x + 3<br />

4.81 Es sind 2 Punkte A und B gegeben.<br />

a) A(–4|5), B(4|1) b) A(1|7), B(5|2) c) A(–3|–2), B(6|1)<br />

Stelle die Gleichung der Geraden g auf, die durch A und B geht.<br />

Berechne die Schnittpunkte von g mit beiden Koordinatenachsen.<br />

Überprüfe die Rechnung durch eine Ablesung aus der grafischen Darstellung.<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

B<br />

ABD<br />

135


<strong>Funktionen</strong><br />

ABD<br />

ABC<br />

4.82 Ermittle die Gleichung und die Nullstelle der Geraden, die durch die Punkte A und B<br />

verläuft. Überprüfe dein Ergebnis anhand einer Zeichnung. Setze dazu Technologie ein.<br />

a) A(–3|2), B(5|–2) b) A(6|4), B(–1|2)<br />

4.83 Die lineare Funktion f hat eine Nullstelle bei x 0 = 1. Der Graph der Funktion hat die<br />

Steigung k = –2.<br />

Stelle die Gleichung der Funktion auf. Zeichne den Funktionsgraphen.<br />

Lösung:<br />

Variante 1 aus der Grafik:<br />

Zeichne den Funktionsgraphen.<br />

Lies die Funktionsgleichung ab:<br />

f(x) = –2x + 2<br />

Variante 2 durch Berechnen:<br />

Setze x = 1, y = 0 und k = –2 in die<br />

Normalform der Geradengleichung ein.<br />

y = k ˜ x + d<br />

0 = –2 ˜ 1 + d ⇒ d = 2<br />

Die Gleichung der Geraden lautet:<br />

y = –2x + 2<br />

f(x)<br />

3<br />

1<br />

2<br />

k = -2<br />

1<br />

Nullstelle x<br />

-1 0 1 2 3<br />

ABCD<br />

4.84 Die lineare Funktion f hat eine Nullstelle bei x 0 = –1.<br />

Der Graph der Funktion geht durch den Punkt (2|–3).<br />

Berechne die Gleichung der Geraden.<br />

Zeichne den Funktionsgraphen.<br />

Lies die Gleichung der Funktion aus dem Graphen ab.<br />

Vergleiche die Ergebnisse der Ablesung mit den Rechenergebnissen.<br />

Lösung:<br />

y = k ˜ x + d<br />

(–1|0) liegt auf der Geraden ⇒ 0 = –k + d bzw k = d<br />

(2|–3) liegt auf der Geraden ⇒ –3 = 2k + d<br />

mit k = d ergibt sich: –3 = 3d ⇒ d = –1, k = –1<br />

Gleichung der Geraden: y = –x – 1, wie bei der Ablesung!<br />

y<br />

2<br />

1<br />

x<br />

-2 -1 0 1 2<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

ABCD<br />

ABCD<br />

4.85 Der Achsenabschnitt eines linearen Funktionsgraphen auf der x-Achse beträgt 2 cm, der<br />

Achsenabschnitt auf der y-Achse ist 5 cm.<br />

a) Stelle die Funktion grafisch dar.<br />

Lies die Funktionsgleichung mithilfe des Steigungsdreiecks ab.<br />

b) Erkläre, wie man die Gleichung der Funktion mithilfe der angegebenen Punkte<br />

berechnen kann.<br />

4.86 Die lineare Funktion f hat eine Nullstelle bei x 0 = 40. Der Graph der Funktion geht durch<br />

den Punkt (–10|–20).<br />

a) Berechne die Gleichung der Geraden.<br />

b) Zeichne den Funktionsgraphen mithilfe von Technologieeinsatz.<br />

c) Lies die Gleichung der Funktion aus dem Graphen ab.<br />

Vergleiche die Ergebnisse der Ablesung mit den Rechenergebnissen.<br />

136 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

Jede Gleichung, nicht nur lineare Gleichungen, kann man grafisch näherungsweise lösen, wenn<br />

man sie so umformt, dass auf einer Seite null steht. Dann interpretiert man den Gleichungsterm<br />

als Funktionsterm, zeichnet den Funktionsgraphen und kann die Nullstellen ablesen. Die<br />

abgelesenen x-Werte sind näherungsweise Lösungen der Gleichung.<br />

Das Lösen einer Gleichung entspricht dem Ermitteln der Nullstelle der zugehörigen Funktion,<br />

wenn die Gleichung so umgeformt wird, dass auf einer Seite null steht.<br />

4.87 (x 2 – 2x) + (x – 3) ˜ 15 = (x + 4) 2<br />

Löse die Gleichung durch Ablesen der Nullstelle aus der passenden Grafik.<br />

Stelle dazu die gegebene Funktion mithilfe von Technologieeinsatz dar.<br />

Was fällt dir auf?<br />

Lösung:<br />

Man gibt den Funktionsterm<br />

f(x) = (x 2 – 2x) + (x – 3) ˜ 15 – (x + 4) 2<br />

ein.<br />

x = 12,2 ist die Lösung der Gleichung.<br />

Es fällt auf, dass der Graph der Funktion eine<br />

Gerade ist, obwohl quadratische Terme<br />

vorkommen. Schaut man den Funktionsterm<br />

genauer an, so entdeckt man, dass x 2 beim Umformen wegfallen würde.<br />

4.88 Löse die Gleichungen mit G = R durch Ablesen der Nullstelle aus der Grafik.<br />

a) (x – 7) 2 = (x – 6) (x – 5) + 14,5<br />

b) (x – 2) 3 – (x 2 – 4) = x 3 – 7x 2 – 16<br />

c) (x + 3) 2 – (x + 12) 2 + 39 + 26x = 0<br />

BD<br />

BC<br />

4.5.2 Die Nullstelle der linearen Gewinnfunktion: der Break-Even-Point<br />

G(x) = E(x) – K(x) ... Zusammenhang zwischen Gewinn, Erlös und Gesamtkosten<br />

Break-Even-Point = BEP: Wenn man eine Ware verkauft, so überwiegen zu Beginn die<br />

Kosten. Erst allmählich stellt sich Gewinn ein.<br />

Die Stelle x in Mengeneinheiten (ME), an dem Erlös und Kosten gleich groß sind, markiert<br />

den Eintritt in die Gewinnzone. Der BEP ist die Nullstelle der linearen Gewinnfunktion.<br />

4.89 Die fixen Kosten einer Produktion betragen 19.500 € je Monat, die variablen Kosten betragen<br />

pro Stück 2,50 €. Beim Verkauf erzielt das Produkt einen Preis von 4,20 € pro Stück.<br />

a) Bestimme die jeweils lineare Kosten-, Erlösund<br />

Gewinnfunktion.<br />

b) Ermittle den Break-Even-Point.<br />

c) Überprüfe die Berechnung durch eine<br />

grafische Darstellung der <strong>Funktionen</strong>.<br />

Lösung:<br />

a) K(x) = 2,50x + 19 500; E(x) = 4,20x;<br />

G(x) = 4,20x – 2,50x – 19 500 = 1,7x – 19 500<br />

b) G(x) = 0 ⇒ BEP ≈ 11 471 Stück c)<br />

100000<br />

90000<br />

80000<br />

70000<br />

60000<br />

50000<br />

40000<br />

30000<br />

20000<br />

10000<br />

0<br />

-10000<br />

E(x), K(x), G(x) in<br />

E<br />

x in Stück<br />

5 000 10 000 15 000 20 000 25 000<br />

K<br />

G<br />

ABCD<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

137


<strong>Funktionen</strong><br />

BD<br />

CD<br />

ABC<br />

ABC<br />

4.90 Der Gewinn, den ein Unternehmer beim Vertrieb eines Produkts macht, lässt sich mit der<br />

Funktion G(x) = 63x – 50 400 darstellen.<br />

x ... Verkaufsmenge in Mengeneinheiten (ME)<br />

G(x) ... Gewinn bei einer Verkaufsmenge x in Geldeinheiten (GE)<br />

a) Berechne die Nullstelle.<br />

b) Zeichne die Funktion in einem Koordinatensystem mit passend gewählter Skalierung.<br />

c) Erkläre, warum diese Nullstelle – der Break-Even-Point – für den Unternehmer<br />

wichtig ist.<br />

4.91 Es ist die Gewinnfunktion G in<br />

G(x) in GE<br />

40<br />

Abhängigkeit von der Verkaufsmenge x<br />

30<br />

gegeben:<br />

20<br />

a) Lies den Break-Even-Point der<br />

10<br />

Gewinnfunktion ab.<br />

b) Lies die Gleichung der Gewinnfunktion 0<br />

-10<br />

ab.<br />

-20<br />

c) Kreuze an, wie man die Menge mit<br />

einem Verlust von 9,5 GE bestimmt, und begründe deine Auswahl:<br />

A Man setzt x = 9,5 in G(x) ein.<br />

B Man setzt G(x) = 9,5.<br />

C Man setzt x = –9,5 in G(x).<br />

D Man setzt G(x) = –9,5.<br />

4.92 In einer Firma werden T-Shirts bedruckt. Die fixen Kosten<br />

pro Monat betragen 35.000 €. Die variablen Kosten für ein<br />

fertig bedrucktes T-Shirt belaufen sich auf 12 €. Der<br />

Verkaufspreis (ohne MWSt) beträgt 21 € pro Stück.<br />

a) In einem Monat werden x T-Shirts erzeugt.<br />

Gib die Funktionsgleichungen für die Gesamtkosten und<br />

für den Erlös an.<br />

b) Erstelle eine Grafik, in der du die Gesamtkosten und den<br />

Erlös, abhängig von der Stückzahl, einzeichnest.<br />

c) Lies ab, bei welcher Stückzahl die Werkstatt kostendeckend<br />

zu arbeiten beginnt. (Break-Even-Point bzw. Gewinnschwelle)<br />

4.93 Bei einem Kongress nimmt man pro teilnehmender<br />

Person je 70 € ein.<br />

Die Fixkosten für den Veranstalter der Tagung<br />

belaufen sich auf 10.800 € und pro Person fallen<br />

Kosten von 4,50 € zusätzlich an.<br />

a) Berechne, ab welcher Teilnehmerzahl die<br />

Tagung ohne Verlust für den Veranstalter sein<br />

wird.<br />

b) Stelle die jeweils lineare Kosten-, Erlös und<br />

Gewinnfunktion grafisch dar.<br />

c) Lies ab, welchen Gewinn man bei 500 Personen<br />

zu erwarten hat.<br />

G<br />

5 10 15 20 25<br />

x in ME<br />

138 Funktionale Zusammenhänge


4.5.3 Die Nullstelle der linearen Abschreibung: die Nutzungsdauer<br />

<strong>Funktionen</strong><br />

Unter dem Buchwert B einer Maschine versteht man den Wert, den die Maschine nach einer<br />

bestimmten Nutzungsdauer t noch hat. Er wird auch gelegentlich als „Restwert“ bezeichnet.<br />

Man kann ihn berechnen, indem man vom Anschaffungswert die jährliche Abschreibung<br />

abzieht.<br />

4.94 Max soll eine Maschine mit einem Anschaffungswert von 26.000 € und einer<br />

Nutzungsdauer von 10 Jahren linear abschreiben.<br />

a) Stelle den Abschreibungsprozess grafisch dar.<br />

b) Gib die Funktionsgleichung an, mit der man den Buchwert der Maschine bestimmen<br />

kann.<br />

c) Lies den Buchwert nach einer Nutzungsdauer von 3 Jahren aus dem Graphen<br />

ungefähr ab.<br />

d) Berechne, wann der Buchwert nur mehr ein Fünftel der Anschaffungskosten beträgt.<br />

Lösung:<br />

a) B(t) in<br />

B(t) in<br />

30 000<br />

30 000<br />

ABC<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5 000<br />

0<br />

t in a<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Beachte: Genau genommen bleibt der Buchwert innerhalb eines Jahres unverändert.<br />

Man müsste eine Treppe zeichnen, die aber durch die Gerade angenähert werden kann.<br />

b) 2 Punkte sind bekannt, nämlich der Funktionswert an der Stelle t = 0 (0|26 000) und<br />

die Nullstelle bei t = 10 ⇒ d = 26 000, k = –2 600<br />

Gleichung des Abschreibprozesses: B(t) = –2 600t + 26 000<br />

c) Der Buchwert nach 3 Jahren beträgt ungefähr 18.000 €.<br />

d) –2 600t + 26 000 = 5 200 ⇒ t = 8<br />

Nach 8 Jahren beträgt der Buchwert ein Fünftel des Anschaffungswerts.<br />

5 000<br />

0<br />

t in a<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

4.95 Eine Anlage hat eine Nutzungsdauer von 11 Jahren und der Buchwert nach 9 Jahren<br />

beträgt 164.000 €.<br />

a) Berechne den Anschaffungswert mithilfe von Technologieeinsatz.<br />

b) Stelle den Sachverhalt grafisch dar.<br />

4.96 Eine Maschine hat einen Anschaffungswert von 52.000 € und eine Nutzungsdauer von<br />

16 Jahren.<br />

a) Berechne, nach wie vielen Jahren der Restwert 39.000 € beträgt.<br />

b) Stelle den Sachverhalt mithilfe deiner Technologie grafisch dar.<br />

4.97 Eine Anlage hat nach 9 Jahren einen Restwert von 154.000 € und ihr Anschaffungswert<br />

betrug 431.200 €.<br />

a) Berechne die Nutzungsdauer.<br />

b) Stelle den Sachverhalt grafisch dar.<br />

AB<br />

AB<br />

AB<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

139


<strong>Funktionen</strong><br />

4.6 Beziehung von zwei <strong>Funktionen</strong><br />

4.6.1 Die Funktion und ihre Umkehrung<br />

ABD<br />

4.98 Stelle die Funktion f: y = 5x – 3 im Intervall [–3; 5] grafisch dar.<br />

Ermittle die Gleichung der Umkehrfunktion f –1 .<br />

Erkläre anhand einer grafischen Darstellung den Zusammenhang der beiden <strong>Funktionen</strong><br />

f und f –1 .<br />

Um diese Aufgabe lösen zu können, musst du den Begriff der Umkehrfunktion kennen.<br />

Ist ein linearer Zusammenhang zwischen zwei Größen als Funktion f gegeben, kann man der<br />

unabhängigen Variablen immer<br />

eindeutig einen Funktionswert<br />

f<br />

zuordnen. Vertauscht man die<br />

x<br />

f(x) x<br />

f -1<br />

abhängigen und unabhängigen<br />

Variablen, dann besteht bei linearen<br />

D<br />

W<br />

W<br />

D<br />

<strong>Funktionen</strong> wieder eine eindeutige<br />

Zuordnung.<br />

Funktion f Umkehrfunktion f –1<br />

Die so entstandene Funktion heißt Umkehrfunktion und wird mit f –1 bezeichnet.<br />

Die Funktion f: D → W mit y = f(x) ordnet jedem x∊D eindeutig ein y∊W zu.<br />

Vertauscht man W mit D und kann jedem y eindeutig ein x zugeordnet werden, so entsteht<br />

die Umkehrfunktion f –1 von f.<br />

Ist die umgekehrte Zuordnung nicht eindeutig, dann spricht man von einer Umkehrrelation.<br />

Man kann die Umkehrfunktion aus der Funktionsgleichung berechnen.<br />

1. Schritt: x wird explizit ausgedrückt (dh. x wird frei gestellt). Man erhält die Gleichung der<br />

Umkehrfunktion: f –1 : x = ___ y + 3<br />

5<br />

2. Schritt: Hat man es nur mit den Koordinaten von Punkten zu tun und nicht mit Größen<br />

aus Alltag, Naturwissenschaft oder Wirtschaft,<br />

dann ändert man die Achsenbeschriftung im<br />

4<br />

y<br />

Koordinatensystem nicht, sondern vertauscht die<br />

3<br />

1. Mediane<br />

Variablen x und y in der Gleichung der Umkehrfunktion.<br />

2<br />

f<br />

f –1 : y = ___ x + 3<br />

1<br />

5<br />

. Dies hat den Vorteil, dass man beide<br />

f -1<br />

Funktionsgraphen in ein gleich bezeichnetes<br />

-3 -2 -1 0 1 2 3 4 5<br />

x<br />

Koordinatensystem zeichnen kann.<br />

-1<br />

-2<br />

Man kann an der grafischen Darstellung beider<br />

<strong>Funktionen</strong> erkennen, dass die Umkehrfunktion die<br />

Spiegelung der Funktion an der ersten Mediane (y = x) ist.<br />

-3<br />

-4<br />

Das Vertauschen von x und y entspricht im Koordinatensystem einer Spiegelung des<br />

Graphen an der 1. Mediane, die durch die Gleichung y = x beschrieben wird.<br />

y<br />

140 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

4.99 Zeichne die Funktion f: y = 1_<br />

3<br />

x + 2 in ein Koordinatensystem.<br />

a) Berechne die Gleichung der Umkehrfunktion und stelle sie grafisch im gleichen<br />

Koordinatensystem dar.<br />

b) Zeichne die 1. Mediane ebenfalls in dieses Koordinatensystem ein.<br />

c) Lies den Schnittpunkt der beiden Funktionsgraphen ab. Was fällt dir auf?<br />

Lösung:<br />

N<br />

1<br />

x<br />

-8 -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5<br />

-1<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

-6<br />

P<br />

-7<br />

-8<br />

y<br />

F<br />

a) x = (y – 2) ˜ 3 = 3y – 6<br />

Es handelt sich um Punkte im<br />

Koordinatensystem, daher gilt:<br />

f –1 : y = 3x – 6<br />

grafisch: grüne Gerade<br />

b) 1. Mediane: rot strichlierte Linie.<br />

c) Der Schnittpunkt hat die Koordinaten<br />

(3|3). Dieser Punkt liegt auf der 1. Mediane,<br />

weil x und y den gleichen Wert haben.<br />

Es fällt auf, dass der Graph der<br />

Umkehrfunktion eine Spiegelung des<br />

Funktionsgraphen an der 1. Mediane ist.<br />

ABC<br />

4.100 Untersuche, ob im Intervall [–2; 2] zur Funktion f(x) = x 2 eine Umkehrfunktion existiert.<br />

BD<br />

Um die Aufgabe zu lösen, erstellen wir eine Wertetabelle im angegebenen Intervall.<br />

x<br />

y<br />

–2 4<br />

–1 1<br />

0 0<br />

1 1<br />

2 4<br />

x<br />

y<br />

4 –2<br />

1 –1<br />

0 0<br />

1 1<br />

4 2<br />

-3<br />

-2<br />

-1<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-1<br />

-2<br />

y<br />

1 2<br />

Der gespiegelte Graph stellt eine<br />

Relation dar, die keine Funktion ist, da<br />

zu jedem x > 0 zwei y-Werte existieren.<br />

Wenn wir den Definitions bereich von<br />

y = x 2 auf R + 0 einschränken, ist die<br />

Umkehrrelation eine Funktion, da zu<br />

jedem x ⩾ 0 genau ein y-Wert existiert.<br />

Die Umkehrrelation ist nur dann eine Funktion, wenn der Definitionsbereich von y = x 2 so<br />

eingeschränkt wird, dass verschiedenen x-Werten immer verschiedene y-Werte zugeordnet<br />

werden.<br />

3 4<br />

x<br />

4.101 Spiegle den gegebenen Graphen an der 1. Mediane.<br />

Argumentiere, ob die Umkehrung eine Funktion oder eine Relation ist.<br />

Gib die Gleichungen beider Graphen an.<br />

a) y<br />

b)<br />

y<br />

2<br />

1<br />

-2 -1 1 2<br />

-1<br />

-2<br />

x<br />

-3 -2<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-1<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

1 2 3<br />

x<br />

BD<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

141


<strong>Funktionen</strong><br />

ABD<br />

ABD<br />

Aufgaben 4.102 – 4.103: Stelle jeweils die Funktion und deren Umkehrrelation in einem<br />

gemeinsamen Koordinatensystem grafisch dar. Begründe, ob die Umkehrrelation eine Funktion<br />

ist; wenn ja, gib deren Funktionsgleichung an.<br />

4.102 a) y = 5x b) y = 2x – 1 c) y = –x + 1 d) y = 4<br />

4.103 a) y = x 2 + 2 b) y = x 2 – 3 c) y = x_<br />

2 d) y = ___ 2<br />

x + 3<br />

4.6.2 Anwendung der linearen Umkehrfunktion: die Nachfragefunktion<br />

ABC<br />

4.104 Die Preis-Funktion der Nachfrage für Eprouvetten<br />

beschreibt den Stückpreis in Abhängigkeit von<br />

der nachgefragten Menge durch die Funktion<br />

p N : y = 400 – 2x<br />

x ... Absatzmenge in Stück<br />

y ... Stückpreis bei einem Absatz von x Stück in<br />

Euro (€).<br />

a) Stelle die Funktion und die Umkehrfunktion<br />

grafisch jeweils in einem passend skalierten Koordinatensystem dar.<br />

Lies die Gleichung der Umkehrfunktion x(p N ) aus der Grafik ab.<br />

b) Berechne die Gleichung der Umkehrfunktion.<br />

c) Beschreibe in Worten, welchen Zusammenhang diese Umkehrfunktion angibt.<br />

Was musst du wissen, um diese Aufgabe lösen zu können?<br />

Die Preisfunktion der Nachfrage p N = f(x) beschreibt die Abhängigkeit des Preises für eine<br />

Mengeneinheit einer Ware, wobei die Ware billiger wird, je mehr abgesetzt wird.<br />

Die Umkehrung dieser Funktion ordnet dem „Stückpreis“ die dabei zu erwartende Absatzmenge<br />

–1<br />

zu und ergibt die so genannte Nachfragefunktion x = f(p N ) = p N<br />

Um diesen Sachverhalt deutlich auszudrücken, stellt man die beiden <strong>Funktionen</strong> besser getrennt<br />

mit vertauschten Achsen dar.<br />

Erstelle für die gegebene Gleichung im eingangs gewählten Beispiel eine Wertetabelle mit<br />

beliebigen x-Werten für die Funktion p N :<br />

x 0 50 100 150<br />

p N (x) 400 300 200 100<br />

a) Wenn wir die Elemente vertauschen, dann<br />

erhält man die Umkehrfunktion p N –1 .<br />

400<br />

300<br />

200<br />

x(p N ) in Stück<br />

p N 400 300 200 100<br />

x(p N ) 0 50 100 150<br />

Die Umkehrfunktion lässt sich grafisch in einem<br />

Koordinatensystem darstellen.<br />

50 – 0<br />

Ablesen der Umkehrfunktion d = 200, k = ______<br />

300 – 400 = – 1_<br />

2<br />

p –1 N : x(p N ) = –0,5p N + 200<br />

100<br />

0<br />

p N -1<br />

p N in /Stück<br />

100 200 300 400 500<br />

142 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

b) Man kann die Umkehrfunktion aus der Funktionsgleichung berechnen, dh. in unserem Fall<br />

die Nachfragefunktion aus der Preisfunktion der Nachfrage ermitteln.<br />

x wird explizit ausgedrückt (dh. x wird frei gestellt). Man erhält die Gleichung der<br />

Umkehrfunktion: p –1 N : x = ______ p N – 400<br />

–2<br />

= –0,5p N + 200<br />

c) Die Umkehrfunktion (= Nachfragefunktion) gibt die nachgefragte Absatzmenge x in<br />

Mengeneinheiten (ME) als abhängige Variable bei einem Stückpreis von p N in Geldeinheiten<br />

pro Mengeneinheit (GE/ME) an.<br />

4.105 Es werden x Kilogramm (kg) eines Rohstoffs gekauft. Der Preis pro kg ändert sich linear in<br />

Abhängigkeit von der Verkaufsmenge x.<br />

Zu Beginn bei x = 0 beträgt der Preis je kg 50 €.<br />

Bei einer Verkaufsmenge von 10 kg beträgt der Preis je kg 43 €.<br />

Stelle die Gleichungen der Preisfunktion der Nachfrage und die ihrer Umkehrfunktion<br />

auf.<br />

Zeichne den Graphen der Nachfragefunktion in ein passend skaliertes Koordinatensystem.<br />

4.106 Es werden x Liter (l) einer Flüssigkeit gekauft. Der Preis pro l ändert sich linear in<br />

Abhängigkeit von der Verkaufsmenge.<br />

Bei einem Preis von 100 € werden 15 l des Produkts nachgefragt.<br />

Bei einem Preis von 80 € können 17,5 l abgesetzt werden.<br />

Stelle die Gleichungen der Nachfragefunktion und ihrer Umkehrfunktion auf.<br />

Zeichne den Graphen der Preisfunktion der Nachfrage in ein passend skaliertes<br />

Koordinatensystem.<br />

ABCD<br />

ABCD<br />

Die Nachfragefunktion und daher auch die Preisfunktion der Nachfrage haben zwei besondere<br />

Stellen.<br />

Der Preis, bei dem der Käufer nicht mehr bereit ist, die Ware zu kaufen, wird als Höchstpreis<br />

bezeichnet. Er lässt sich zB beim Schnittpunkt der Nachfragefunktion mit der p N -Achse ablesen.<br />

Berechnen kann man den Höchstpreis über die Nullstelle der Nachfragefunktion x(p N ) = 0 oder<br />

als Wert der Preisfunktion der Nachfrage mit p N (0).<br />

Die höchste Menge, die abgesetzt werden kann, wird durch die volle Sättigung des Bedarfs<br />

festgelegt und heißt Sättigungsmenge x S . Sie ist die Nullstelle der Preisfunktion der Nachfrage<br />

oder kann auch als Wert x(0) der Nachfragefunktion verstanden werden. Die beiden Skizzen<br />

verdeutlichen den Zusammenhang.<br />

400<br />

p N (x) in GE/ME<br />

Höchstpreis<br />

400<br />

x(p N ) in ME<br />

300<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

p<br />

Sättigungsmenge x in ME<br />

100 200 300<br />

Sättigungsmenge<br />

200<br />

100<br />

0<br />

p N -1<br />

Höchstpreis<br />

p N in GE/ME<br />

100 200 300 400 500<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

143


<strong>Funktionen</strong><br />

ABCD<br />

4.107 Die Nachfrage x nach einem bestimmten Produkt hat die Sättigungsmenge x s bei<br />

50 Mengeneinheiten (ME). Der höchste Preis pro ME (Preis bei x = 0) beträgt<br />

160 Geldeinheiten (GE).<br />

a) Stelle die Funktion x grafisch dar und ermittle mithilfe des Steigungsdreiecks die<br />

Funktionsgleichung x(p N ).<br />

b) Berechne die Gleichung der Preisfunktion der Nachfrage und berechne daraus deren<br />

Umkehrfunktion x(p N ). Vergleiche mit der Ablesung in a).<br />

Lösung:<br />

x ... nachgefragte Menge in ME<br />

p N (x) ... Preis der Nachfrage pro ME in GE/ME<br />

a)<br />

50<br />

40<br />

x(p N ) in ME<br />

40<br />

12,5<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

k = –0,3125; d = 50<br />

x(p N ) = – 0,3125x + 50<br />

b) p N (x) = k ˜ x + d<br />

k = –160 : 50 = –3,2<br />

d = 160<br />

p N (x) = –3,2x + 160<br />

p N in GE/ME<br />

20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220<br />

Durch Umformung erhält man: x(p N ) = –0,3125p N + 50<br />

Man erhält durch Ablesung und Berechnung das gleiche Ergebnis für x(p N ).<br />

ABC<br />

4.108 Berechne die Sättigungsmenge der Nachfrage, bei der der Preis null wird.<br />

Stelle die gegebene Funktion p N grafisch dar und zeichne die Sättigungsmenge ein.<br />

Bestimme die Gleichung der Nachfragefunktion.<br />

a) p N (x) = 20 – x_<br />

2 b) p N (x) = 12 – 0,5x<br />

c) p N (x) = –2x + 400 d) p N (x) = –0,5x + 50<br />

e) p N (x) = 120 – 2x f) p N (x) = –5x + 75<br />

144 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

4.6.3 Der Schnittpunkt von zwei Funktionsgraphen<br />

Bisher haben wir den Schnittpunkt zweier Graphen stets aus der Zeichnung abgelesen. Nun<br />

suchen wir eine Methode, wie man ihn berechnen kann.<br />

4.109 Tony und Jim kaufen je ein gebrauchtes<br />

Motorrad.<br />

Tonys Motorrad kostet 1.250 € und hat einen<br />

Spritverbrauch von 5 Liter pro 100 km.<br />

Jims Motorrad kostet 1.190 € und hat einen<br />

Spritverbrauch von 6 Liter pro 100 km.<br />

1 Liter Benzin kostet 1,40 €.<br />

Vergleiche mithilfe einer Grafik die Kosten für das Motorrad und den Spritverbrauch bei<br />

Tony und Jim für Fahrten bis 15 000 km.<br />

Berechne, bis zu welcher Strecke Jim mit dem billigeren Motorrad trotz des höheren<br />

Spritverbrauchs preislich günstiger, gleich und weniger günstig als Tony abschneidet.<br />

ABC<br />

Du stellst am besten die Funktionsgleichungen der<br />

Kosten für beide Motorräder auf.<br />

x ... Fahrstrecke in Kilometer (km)<br />

f(x), g(x) ... Kosten für x km in Euro (€)<br />

2 400<br />

2 200<br />

f(x), g(x) in<br />

Tony: f(x) = 1 250 + 0,05 ˜ 1,4x = 1 250 + 0,07x<br />

Jim: g(x) = 1 190 + 0,06 ˜ 1,4x = 1 190 + 0,084x<br />

2 000<br />

Jim<br />

Tony<br />

Die Grafik ergibt, dass Jim bis ungefähr 5 000 km<br />

günstiger ist, bei ca. 5 000 km sind beide gleich, nach<br />

5 000 km wird es für Tony günstiger. Bei 15 000 km<br />

beträgt der Kostenunterschied ungefähr 150 €.<br />

Die Ablesung des Schnittpunkts aus der Grafik ist<br />

ungenau.<br />

Darum berechnen wir den Schnittpunkt der beiden<br />

Geraden, die wir in Normalform dargestellt haben:<br />

f: y = 1 250 + 0,07x<br />

g: y = 1 190 + 0,084x<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

0<br />

5 000 10 000 15 000<br />

x in km<br />

Es liegen zwei Gleichungen vor. Für den Schnittpunkt gilt, dass die Funktionswerte beider<br />

<strong>Funktionen</strong> übereinstimmen müssen.<br />

Daher kann man beide y-Terme einander gleichsetzen.<br />

1 250 + 0,07x = 1 190 + 0,084x | –0,07x – 1 190<br />

60 = 0,014x<br />

x = 4 285,714... ≈ 4 285,7<br />

f(4 285,7) = g(4 285,7) = 1 550<br />

Die Kosten betragen für Tony und Jim gleich viel, nämlich 1.550 €, wenn beide Motorräder<br />

ca. 4 285,7 km zurückgelegt haben.<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

145


<strong>Funktionen</strong><br />

Lösung mittels Technologieeinsatz:<br />

Grafisches Verfahren:<br />

I: y = 1 250 + 0,07x<br />

II: y = 1 190 + 0,084x<br />

TI_Nspire:<br />

Beide Funktionsgleichungen<br />

im<br />

Grafikfenster eingeben.<br />

MENU/2 graphs/6<br />

Grafik analysieren/ 4 Schnittpunkt/enter/ untere Grenze und obere Grenze eingeben/ enter.<br />

Die Anleitung für die Lösung von Gleichungssystemen bei TI82-84, Excel und<br />

Geogebra-CAS siehe www.hpt.at (Schulbuch Plus für Schüler/innen)<br />

Die lineare Gleichung, die man durch das Gleichsetzen der beiden Funktionsterme erhält, hat<br />

3 unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten:<br />

• Eine eindeutige Lösung: Die Graphen beider <strong>Funktionen</strong> schneiden einander.<br />

• Keine Lösung: die Graphen der beiden <strong>Funktionen</strong> liegen parallel zueinander.<br />

• Alle Zahlen der Definitionsmenge sind Lösungen: die beiden Graphen sind ident.<br />

ABC<br />

4.110 Ermittle grafisch den Schnittpunkt der beiden Funktionsgraphen von:<br />

a) g 1 (x) = –x + 12 b) g 1 (x) = –x + 2 c) g 1 (x) = –x + 2<br />

g 2 (x) = 2x – 3 g 2 (x) = –x + 3 g 2 (x) = –x + 2<br />

Lösung:<br />

a) y<br />

b) y<br />

c)<br />

-5<br />

15<br />

10<br />

5<br />

-5<br />

g II : y = 2x - 3<br />

S(5 I 7)<br />

x<br />

5 10 15 20<br />

g I : y = 12 - x<br />

-2<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-1<br />

-1<br />

-2<br />

g II<br />

1 2<br />

3 4<br />

g I<br />

-10<br />

Alle Zahlen der Definitions-<br />

Eindeutige Lösung: Keine Lösung menge sind Lösungen:<br />

x = 5, y = 7<br />

–x + 2 für alle x∊D<br />

x<br />

-2<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-1<br />

-1<br />

-2<br />

y<br />

g I = g II<br />

x<br />

1 2 3 4<br />

Aufgaben 4.111 – 4.112: Der Graph der linearen Funktion f geht durch die Punkte A und B.<br />

a) Ermittle die Schnittpunkte dieser Geraden mit beiden Koordinatenachsen.<br />

b) Gib die Gleichung jener Geraden an, die durch den Ursprung und durch P(–2|–2) geht.<br />

c) Stelle die beiden Geraden grafisch dar und lies den Schnittpunkt ab.<br />

d) Berechne den Schnittpunkt der beiden Geraden und überprüfe anhand der Grafik.<br />

AB<br />

AB<br />

4.111 A(–4|5), B(4|1)<br />

4.112 A(1|7), B(5|2)<br />

146 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

4.113 Zeichne die beiden Geraden und berechne ihren Schnittpunkt.<br />

a) I: y = –x + 1 b) I: y = 1_<br />

4 x – 1<br />

II: y = 2x + 7 II: y = x + 2<br />

4.114 Die Telefongesellschaft TWO bietet zwei verschiedene Tarife an.<br />

Tarif 1: Monatliche Grundgebühr 9 €,<br />

Gesprächsminute 9 Cent<br />

Tarif 2: Monatliche Grundgebühr 15 €,<br />

Gesprächsminute 5 Cent<br />

a) Erstelle die beiden annähernd linearen<br />

Tarif-<strong>Funktionen</strong> für ein Monat.<br />

b) Zeichne die beiden <strong>Funktionen</strong>.<br />

Lies aus der Grafik ab, wie viel Euro mehr jemand bezahlt, wenn er in einem Monat<br />

6 Stunden telefoniert und den ungünstigeren Tarif gewählt hat.<br />

c) Interpretiere, was der Schnittpunkt im Sachzusammenhang aussagt.<br />

4.115 Auf einer Kartbahn werden 2 Tarife angeboten.<br />

Tarif 1: 10 Minuten kosten 11 € inklusive<br />

Leihgebühr für den Helm und den Anzug.<br />

Tarif 2: 10 Minuten kosten 9 €, die Leihgebühr für<br />

Helm und Anzug beträgt 14 €.<br />

a) Erstelle die Kostenfunktionen und zeichne sie.<br />

b) Ermittle durch Berechnung und durch Ablesen<br />

aus der Grafik, für welche Fahrzeit welcher Tarif<br />

günstiger ist, wenn man Helm und Anzug benötigt.<br />

BD<br />

ABCD<br />

ABC<br />

4.6.4 Anwendung im Wirtschaftbereich: das Marktgleichgewicht<br />

x ... Menge einer Ware, die abgesetzt werden kann, in Mengeneinheiten (ME)<br />

p A (x) ... Preis pro Mengeneinheit in (GE/ME) der angebotenen Ware, abhängig von der<br />

angebotenen Menge x in ME ⇒ Preisfunktion des Angebots (wird auch als „inverse<br />

Angebotsfunktion“ bezeichnet). Jeder angebotenen Menge entspricht ein Angebotspreis<br />

p A , der höher wird, wenn der Produzent von einer Ware mehr anbietet.<br />

p N (x) ... Preis pro Mengeneinheit in (GE/ME) der nachgefragten Ware, abhängig von der<br />

nachgefragten Menge x ⇒ Preisfunktion der Nachfrage („inverse Nachfragefunktion“).<br />

Wenn mehr Käufer bereit sein sollen, eine Ware zu kaufen, dann muss der Nachfragepreis p N<br />

sinken.<br />

x(p A ) ... vom Produzenten angebotene Menge in ME einer Ware ⇒ Angebotsfunktion<br />

x(p N ) ... vom Konsumenten nachgefragte Menge in ME einer Ware, ⇒ Nachfragefunktion<br />

Sie sind beide abhängig von dem Preis pro Mengeneinheit in GE/ME.<br />

Angebot und Nachfrage bestimmen den Marktpreis.<br />

Unter dem Markt versteht man das „Aufeinandertreffen“ von Anbietern (Produzenten) und<br />

den Nachfragern (Konsumenten).<br />

Der Marktpreis (= Gleichgewichtspreis) p G ist jener Preis, bei dem Angebotsmenge<br />

und Nachfragemenge gleich groß sind. Er ist über den Schnittpunkt der Graphen beider<br />

Preisfunktionen bestimmbar.<br />

p A (x) = p N (x) ⇒ x = x G und p G = p A (x G ) = p N (x G )<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

147


<strong>Funktionen</strong><br />

ABCD<br />

4.116 Für eine Ware lauten die Funktionsgleichungen für die Preisfunktionen in Angebot und<br />

Nachfrage p N (x) = –0,5x + 7, p A (x) = 1,5x + 3<br />

x ... Menge in Mengeneinheiten (ME);<br />

p N (x); p A (x) ... Preise in Geldeinheiten pro Mengeneinheit (GE/ME)<br />

a) Stelle die beiden <strong>Funktionen</strong> in einem gemeinsamen Koordinatensystem grafisch dar.<br />

b) Ermittle aus der Grafik und durch Berechnung den Gleichgewichtspreis (Marktpreis)<br />

für diese Ware.<br />

c) Berechne die Gleichungen der Nachfrage- und der Angebotsfunktion.<br />

Lösung:<br />

a)<br />

10<br />

p(x) in GE/ME<br />

8<br />

p A<br />

6<br />

(2 |6)<br />

4<br />

p N<br />

BD<br />

BC<br />

ABC<br />

2<br />

0<br />

b) Marktpreisbestimmung aus der Grafik:<br />

6 GE/ME bei x G = 2 ME<br />

Marktpreisbestimmung durch Berechnung:<br />

–0,5x + 7 = 1,5x + 3 ⇒ x = 2<br />

p G = –1 + 7 = 6<br />

c) Nachfragefunktion:<br />

x(p N ) = (7 – p N ) : 0,5 = 14 – 2p N<br />

Angebotsfunktion:<br />

x(p A ) = (p A – 3) : 1,5 = p A – 2<br />

4.117 Skizziere die folgenden <strong>Funktionen</strong> und argumentiere, ob die angegebene Gleichung den<br />

Preis für das Angebot oder für die Nachfrage einer Ware beschreibt.<br />

Die Nachfrage bzw. das Angebot werden in Mengeneinheiten (ME) und der Preis in<br />

Geldeinheiten pro Mengeneinheit (GE/ME) angegeben.<br />

a) p(x) = 4 – x_<br />

5<br />

x in ME<br />

0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5<br />

b) p(x) = 4 + 2x c) p(x) = 5 –<br />

1_<br />

x<br />

4.118 Die Preisfunktion für das Angebot und eine Nachfragefunktion sind durch die folgenden<br />

Gleichungen beschrieben: p A (x) = 3 + 2x; x(p N ) = –p N + 16<br />

Berechne den Marktpreis in Geldeinheiten pro Mengeneinheit (GE/ME).<br />

Vergleiche das Ergebnis anhand einer geeigneten Grafik.<br />

4.119 Eine Angebotsfunktion hat die Gleichung: x(p A ) = a ˜ p A + b mit x in ME und<br />

p A in GE/ME.<br />

Sie hat an den Grenzen des Intervalls [2; 5] die Absatzmengen 1 ME bzw. 10 ME.<br />

a) Ermittle die Koeffizienten a und b der Angebotsfunktion.<br />

b) Die Preisfunktion der Nachfrage lässt sich durch die Gleichung p N (x) = –0,5x + 10<br />

beschreiben.<br />

Berechne den Marktpreis in GE/ME.<br />

Vergleiche das Ergebnis anhand einer grafischen Darstellung.<br />

148 Funktionale Zusammenhänge


4.7 Indirekt proportionaler Zusammenhang<br />

<strong>Funktionen</strong><br />

Sehr oft findet man im Alltag und natürlich auch in Wirtschaft und Technik sowie in den<br />

Naturwissenschaften nicht proportionale funktionale Zusammenhänge.<br />

Betrachten wir den Fall, dass eine Größe verdoppelt und dadurch die andere halbiert wird.<br />

Welche Art von Zuordnung ist das?<br />

4.120 Ein Grundeigentümer will 1 000 m 2 seiner Wiese für einen rechteckigen Parkplatz zur<br />

Verfügung stellen. Er möchte für diese Fläche alle möglichen Längen und Breiten<br />

herausfinden, um die beste Auswahl zu treffen, welcher Teil der Wiese als Parkplatz am<br />

günstigsten wäre.<br />

a) Stelle eine Funktionsgleichung auf, mit der man bei vorgegebener Fläche die Breite y<br />

des Parkplatzes in Abhängigkeit von der Länge x berechnen kann.<br />

b) Stelle diesen Zusammenhang grafisch mithilfe von Technologieeinsatz dar.<br />

ABC<br />

a) Die Gleichung kannst du aus der Flächenformel für das Rechteck bekommen: A = x ˜ y.<br />

Daraus ergibt sich: y = ____ 1 000<br />

x<br />

. Wir sehen: Wenn x verdoppelt wird, dann wird y halbiert und<br />

umgekehrt. Das genau ist die Zuordnung von zwei Größen, die wir untersuchen wollten.<br />

b) 80 Breite<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

in m<br />

Die Grafik zeigt keine lineare Funktion.<br />

Die Länge ist zur Breite daher nicht direkt<br />

proportional.<br />

Es besteht aber eine direkte Proportionalität<br />

zum Kehrwert von x:<br />

y ∼ 1_<br />

x<br />

10<br />

Länge in m Man spricht von indirekter Proportionalität.<br />

0<br />

50 100 150 200 250 300<br />

Besteht zwischen zwei Größen x und y der Zusammenhang y = k ˜ 1_<br />

x<br />

, dann ist die Größe y<br />

indirekt proportional zu x oder anders ausgedrückt: y ist direkt proportional zum<br />

Kehrwert von x. Der Graph der Funktion f(x) = k · 1_<br />

x<br />

ist keine Gerade.<br />

4.121 Eine Gemeinde rechnet damit, im kommenden Winter 1,2 Tonnen pro Tag (t/d)<br />

Streusand auf den Gehsteigen zu benötigen und setzt voraus, dass 48 Tage (d) lang mit<br />

dieser Tagesportion gestreut werden muss.<br />

a) Setze eine Schlussrechnung an und berechne mithilfe einer Proportion, für wie viele<br />

Tage der Vorrat reicht, wenn 1, 44 t pro Tag verbraucht werden.<br />

b) Zeige mithilfe einer Tabelle und einer grafischen Darstellung, dass die Verbrauchsdauer<br />

in Tagen nicht direkt proportional zur Tagesmenge an Streusand ist.<br />

Lösung:<br />

a) Je mehr Streusand pro Tag verbraucht wird,<br />

1 200 kg __ . . . . . . . . 48 Tage<br />

d<br />

desto weniger lang reicht der Vorrat.<br />

1 440 kg __<br />

d<br />

Es gilt die folgende Proportion:<br />

1 200 : 1 440 = x : 48 Produkt der Innenglieder = Produkt der Außenglieder<br />

1 440 · x = 57 600 | : 1 440<br />

x = 40<br />

Der Vorrat reicht nur mehr für 40 Tage.<br />

ABCD<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

149


<strong>Funktionen</strong><br />

b) Tabelle:<br />

benötigter Vorrat in kg/d 0 300 600 900 1 200<br />

Verbrauchsdauer in Tagen ∞ 192 96 64 48<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

Tage<br />

Die Grafik zeigt, dass keine direkte<br />

Proportionalität zwischen diesen<br />

beiden Größen vorliegt.<br />

Die Verbrauchsdauer ist indirekt<br />

proportional zum benötigten<br />

Tagesvorrat.<br />

0<br />

Menge pro Tag<br />

200 400 600 800 1 000 1 200<br />

AB<br />

BCD<br />

4.122 Bestimme zu den folgenden <strong>Funktionen</strong> eine möglichst umfassende Definitionsmenge.<br />

Stelle die <strong>Funktionen</strong> in einem sinnvollen Bereich grafisch dar.<br />

a) f(x) = 1_<br />

x<br />

b) f(x) =<br />

4_<br />

5<br />

x<br />

c) f(x) = __<br />

4.123 Beschreibe anhand einer Grafik und überprüfe durch eine Rechnung, ob die Wertepaare<br />

direkt proportionale, indirekt proportionale Größen oder weder noch beschreiben.<br />

a) (0|1), (2|6), (4|12), (7|21) b) (1|2), (8|0,25), (0,1|20)<br />

2x<br />

AC<br />

4.124 In den Skizzen sind zueinander proportionale Größen dargestellt.<br />

Lies jeweils die Funktionsgleichung ab.<br />

a) b)<br />

b<br />

a<br />

r<br />

z<br />

c<br />

1<br />

a<br />

c<br />

1<br />

b<br />

1<br />

c<br />

z<br />

c<br />

2<br />

r<br />

AB<br />

AB<br />

AB<br />

4.125 Bei einer mittleren Geschwindigkeit von 122 km/h dauert die Zugfahrt von Salzburg nach<br />

Wien 2,6 Stunden.<br />

Berechne, um wie viel Kilometer pro Stunde die mittlere Geschwindigkeit erhöht werden<br />

muss, wenn sich die Fahrzeit auf 2,25 Stunden verkürzen soll.<br />

4.126 Sieben Arbeiter würden 16 Tage benötigen, um die Fenster einer Wohnhausanlage<br />

auszutauschen. Berechne, wie viele Arbeiter zusätzlich eingesetzt werden müssen, wenn<br />

die Arbeit bereits nach 11 Tagen abgeschlossen sein soll.<br />

4.127 Um das in eine Baugrube eingedrungene Wasser abzupumpen, würden vier Pumpen<br />

11 Stunden benötigen. Berechne, wie viele Pumpen zusätzlich eingesetzt werden müssen,<br />

wenn das Wasser bereits nach 8 Stunden abgepumpt sein muss.<br />

AB<br />

4.128 Um einen Lärmschutzdamm aufzuschütten, werden 3 LKW eingesetzt, die zur<br />

Durchführung der Arbeit voraussichtlich 8 Tage benötigen. In wie vielen Tagen kann die<br />

Arbeit durchgeführt werden, wenn nach 2 Tagen 2 zusätzliche LKW eingesetzt werden?<br />

150 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

Zusammenfassung<br />

Eine Funktion f ist eine eindeutige Zuordnung aller Elemente einer Menge D<br />

(Definitionsmenge) zu Elementen der Menge W (Wertemenge).<br />

Wir schreiben f: D → W.<br />

Wenn die Zuordnung nicht eindeutig ist, dann spricht man von einer Relation R.<br />

Die Funktion kann man darstellen mithilfe einer Tabelle, einer Gleichung oder grafisch im<br />

Koordinatensystem.<br />

Der Graph einer direkten Proportionalitätsfunktion f mit f(x) = k ∙ x ist eine Gerade durch<br />

den Ursprung des Koordinatensystems.<br />

Der Wert des Faktors k entscheidet über die Steigung einer Geraden.<br />

Ist k > 0, dann steigt die Gerade, ist k < 0, dann fällt die Gerade.<br />

Für k = 0 ist die Gerade parallel zur x-Achse.<br />

Je größer der Betrag |k | ist, desto stärker steigt oder fällt die Gerade.<br />

Eine Funktion f: D → R mit f(x) = k ˜ x + d (k, d∊R) nennt man eine lineare Funktion.<br />

Der Graph dieser Funktion ist eine Gerade mit der Steigung k und dem y-Achsenabschnitt<br />

(Ordinatenabschnitt) d = f(0).<br />

Die Normalform oder explizite Darstellung der Geraden lautet y = k ∙ x + d<br />

Die implizite Darstellung der linearen Funktion lautet: a ∙ x + b ∙ y + c = 0<br />

Der Funktionsgraph der linearen Funktion ist eine Gerade.<br />

Die Steigung k einer Geraden kann mithilfe von zwei Punkten mit den Koordinaten<br />

P(x 1 |y 1 ) und Q(x 2 |y 2 ) als Differenzenquotient berechnet werden:<br />

k = _____ y 2 – y 1<br />

x 2 – x<br />

= __ ∆y<br />

1 ∆x<br />

Man versteht unter einer Nullstelle jenen x-Wert, der eingesetzt in die Funktion f den<br />

Funktionswert null liefert. Der Graph der Funktion schneidet die x-Achse an der Nullstelle.<br />

Jede lineare Gleichung mit 2 Unbekannten kann als Gleichung einer linearen Funktion (bzw.<br />

einer Geraden) interpretiert werden.<br />

Zwei Geraden können die folgenden Lagebeziehungen zueinander haben:<br />

• Es gibt eine eindeutige Lösung der linearen Gleichung, die durch Gleichsetzen der beiden<br />

Funktionsterme entsteht. Grafische Interpretation: 2 Geraden schneiden einander.<br />

• Es gibt keine Lösung. Grafische Interpretation: 2 Geraden sind parallel zueinander.<br />

• Alle Elemente der Definitionsmenge sind Lösungen. Grafische Interpretation: 2 Geraden<br />

sind ident.<br />

Die Funktion f: D → W mit y = f(x) ordnet jedem x∊D eindeutig ein y∊W zu.<br />

Vertauscht man W mit D und kann jedem y eindeutig ein x zugeordnet werden, so entsteht<br />

die Umkehrfunktion f –1 von f.<br />

Ist die umgekehrte Zuordnung nicht eindeutig, dann spricht man von einer Umkehrrelation.<br />

Besteht zwischen 2 Größen x und y der Zusammenhang y = k ˜ x, dann ist die Größe y direkt<br />

proportional zu x. Der Graph der Funktion f(x) = k ˜ x ist eine Gerade.<br />

Besteht zwischen 2 Größen x und y der Zusammenhang y = k ˜ 1_<br />

x<br />

, dann ist die Größe<br />

y indirekt proportional zu x oder anders ausgedrückt: y ist direkt proportional zum<br />

Kehrwert von x. Der Graph der Funktion f(x) = k · 1_<br />

x<br />

ist keine Gerade.<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

151


<strong>Funktionen</strong><br />

Weitere anwendungsorientierte Aufgaben zur Wiederholung<br />

Modellieren von Funktionsgleichungen<br />

ABC<br />

4.129 Eine 40 Zentimeter (cm) große Kerze brennt gleichmäßig ab. Nach 10 Stunden ist sie<br />

noch 27 cm hoch.<br />

a) Stelle die lineare Funktion h(t) auf, die die Höhe der Kerze (in cm) in Abhängigkeit<br />

von der Brenndauer t (in Stunden) beschreibt.<br />

b) Ermittle, wie lang die Kerze maximal brennt.<br />

c) Stelle die Funktion grafisch dar und kennzeichne die gegebenen Werte.<br />

Lösung:<br />

Genau lesen, Bezeichnungen und c)<br />

h(t) in cm<br />

40 Kerze ganz<br />

Einheiten beachten:<br />

30<br />

h(0) = 40; h(10) = 27<br />

nach 10 Stunden<br />

27 – 40<br />

a) d = 40; k = _____<br />

10 – 0 = –1,3<br />

20<br />

h(t) = –1,3t + 40<br />

b) h(t) = 0 ⇒ –1,3t + 40 = 0<br />

t = 30,77 Stunden<br />

10<br />

0<br />

ausgebrannt<br />

t in h<br />

5 10 15 20 25 30 35<br />

ABC<br />

ABC<br />

ABCD<br />

4.130 In einer Kuranstalt werden pro Tag 16 Liter Desinfektionslösung verbraucht. Derzeit<br />

beträgt der Vorrat 450 Liter.<br />

a) Stelle die Funktionsgleichung für die Abnahme des Vorrats in Abhängigkeit von der<br />

Zeit in Tagen auf.<br />

b) Zeichne den Funktionsgraphen und lies ab, wie groß der Vorrat nach 10 Tagen ist.<br />

c) Ermittle, wie lange der Vorrat reicht.<br />

d) Wenn nur mehr 100 Liter vorhanden sind, dann wird eine Nachbestellung gemacht.<br />

Berechne wie viele Tage die Kuranstalt Zeit hat, bis nachbestellt werden muss.<br />

4.131 Die Profiltiefe von Autoreifen nimmt mit der gefahrenen<br />

Strecke gleichmäßig ab. Paul stellt 20 000 km nach dem<br />

Kauf neuer Reifen eine Profiltiefe von 5 mm fest, nach<br />

35 000 km beträgt die Profiltiefe noch 3,5 mm.<br />

a) Ermittle eine lineare Funktion, die die Abnahme<br />

der Profiltiefe beschreibt.<br />

b) Stelle die Abnahme der Profiltiefe grafisch dar.<br />

Lies ab, bei welchem Kilometerstand Paul neue<br />

Reifen kaufen sollte, wenn das bei einer Profiltiefe<br />

von 3 mm empfohlen wird.<br />

c) Berechne, wie viel Kilometer Paul mit dieser Reifengarnitur maximal zurücklegen kann,<br />

wenn die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe für Sommerreifen 1,6 mm<br />

beträgt.<br />

4.132 In einem neuen Wellnesshotel sind zur Eröffnung 800 Handtücher für den Saunabereich<br />

vorhanden. Pro Tag verschwinden im Mittel 4 Handtücher.<br />

a) Stelle die Anzahl der Handtücher als Funktion der Zeit t (in Tagen) nach der Eröffnung<br />

dar. Zeichne den Funktionsgraphen.<br />

b) Wenn die Anzahl der Handtücher unter 500 sinkt, wird nachbestellt.<br />

Berechne, wie lang nach der Eröffnung damit zu rechnen ist.<br />

c) Erkläre, warum der Graph durch einzelne Punkte dargestellt werden müsste.<br />

152 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

Bewegungsaufgaben<br />

4.133 Ein Autofahrer fährt mit einer mittleren Geschwindigkeit von 90 km/h von Graz nach<br />

Linz, das 220 km weit entfernt ist. Eine Viertelstunde später fährt eine Motorradfahrerin<br />

mit einer mittleren Geschwindigkeit von 110 km/h ebenfalls von Graz nach Linz.<br />

a) Berechne, wo und wann sie den Autofahrer einholt.<br />

b) Zeichne ein Weg-Zeit-Diagramm.<br />

Lösung:<br />

a) Auto<br />

Motorrad b) Diagramm<br />

Weg s<br />

123,75<br />

1 = 90 · t 1 s 2 = 110 · t 2<br />

100<br />

I: t 2 = t 1 – 0,25<br />

II: Die beiden Wege sind gleich: 90t 1 = 110t 2<br />

Graz<br />

Umformen: t 2 = __ 9<br />

11 ˜ t 0<br />

8:00 0,25 1<br />

8:15 9:00<br />

1<br />

Beide t 2 -Terme gleichsetzen ⇒ t 1 – 0,25 = __ 9<br />

11 ˜ t 1<br />

Die Gleichung lösen: t 1 = 1,375 h und s 1 = s 2 = 123,75 km von Graz entfernt<br />

4.134 Ein Radfahrer fährt mit einer mittleren Geschwindigkeit von 12 km/h. Der zurückgelegte<br />

Weg s (in km) abhängig von der Zeit t (in Stunden) lässt sich durch die Funktion<br />

s(t) = 12 · t beschreiben.<br />

a) Zeichne den Graphen der Funktion.<br />

b) Forme die Funktionsgleichung nach t um und erstelle eine Wertetabelle.<br />

c) Zeichne den neuen Graphen in ein neues Koordinatensystem.<br />

Vergleiche diese Funktion mit dem ursprünglichen Graphen.<br />

4.135 Zwei Züge fahren einander entgegen. Die Grafiken zeigen den Verlauf der Fahrten an zwei<br />

verschiedenen Tagen.<br />

500<br />

435<br />

400<br />

300<br />

Geschwindigkeit 90 km/h 110 km/h<br />

s(t) in km<br />

Zeit t 1 t 2<br />

Zug 2<br />

1. Tag<br />

Zug 1<br />

500<br />

435<br />

400<br />

300<br />

s(t) in km<br />

Zug 2<br />

Linz<br />

200<br />

Zug 1<br />

2. Tag<br />

s(t) in km<br />

Motorrad<br />

1,375<br />

9:22:30<br />

Auto<br />

t in h<br />

AB<br />

BD<br />

CD<br />

200<br />

200<br />

100<br />

100<br />

0<br />

t in h<br />

1 2 3 4 4,7 5 6 7<br />

a) Lies die Funktionsgleichungen für die Bewegung beider Züge am 1. Tag aus der Grafik<br />

ab.<br />

b) Argumentiere, welcher Unterschied am 2. Tag gegenüber dem 1. Tag hinsichtlich der<br />

Startzeit, dem Treffpunkt und der einzelnen Geschwindigkeiten auftritt.<br />

0<br />

t in h<br />

1 2 3 4 4,7 5 6 7<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

153


<strong>Funktionen</strong><br />

ABC<br />

ABC<br />

AC<br />

ABC<br />

4.136 Die Bremsen eines PKW werden durch gleichmäßiges Verringern der Geschwindigkeit<br />

getestet. Für die Geschwindigkeit v nach einer Bremsdauer t (in Sekunden) gilt:<br />

v(t) = v(0) + a · t mit Anfangsgeschwindigkeit v(0) in m/s, Bremsverzögerung a in m/s 2 .<br />

Die Bremsung beginnt bei v(0) = 20 m/s, die Bremsverzögerung beträgt a = –4 m/s 2 .<br />

a) Berechne, wie lang es dauert, bis das Fahrzeug zum Stillstand kommt.<br />

b) Stelle die Funktion v grafisch dar.<br />

c) Lies die Geschwindigkeit des PKW 2 Sekunden nach Beginn der Bremsung ab.<br />

4.137 Zwei Trabrennfahrer trainieren auf einer 2,3 km<br />

langen Kreisbahn mit konstanter Geschwindigkeit.<br />

Der erste Traber erreicht eine Geschwindigkeit von<br />

49 km/h, der zweite Traber ist einer der zurzeit<br />

schnellsten Hengste und hält den Kilometerrekord<br />

von einer Minute und 10,2 Sekunden.<br />

a) Stelle die <strong>Funktionen</strong> beider Traber auf.<br />

b) Zeichne die Funktionsgraphen für beide Traber.<br />

c) Ermittle (aus der Grafik ungefähr sowie durch genaue Berechnung), welchen<br />

Vorsprung der schnellere Traber in der ersten Runde erreicht.<br />

4.138 Die Bahnhöfe A, B und C liegen auf einer<br />

Zugstrecke, wobei B zwischen A und C liegt.<br />

Ein Inter-City-Express (ICE) und ein<br />

Regionalexpress (REX) fahren auf dieser Strecke.<br />

Diese Situation wird in der grafischen<br />

Darstellung veranschaulicht.<br />

a) Interpretiere die Grafik hinsichtlich der<br />

folgenden Fragestellungen:<br />

Wie groß ist die Differenz der Abfahrtszeiten<br />

beider Züge?<br />

Wie weit ist der Bahnhof B von A entfernt?<br />

Wie groß sind die mittleren Geschwindigkeiten<br />

der beiden Züge?<br />

Wann und in welcher Entfernung von B überholt der ICE den REX?<br />

Um wie viel später trifft der Regionalexpress in C ein?<br />

b) Stelle die Funktionsgleichungen für beide Züge auf.<br />

4.139 Franz und Hans bewegen sich von zu Hause zum<br />

100 m entfernten Gasthof „Zur alten Post“.<br />

Hans hat einen Vorsprung von 75 m und geht<br />

langsam mit 1,5 m/s.<br />

Franz läuft, um Hans einzuholen, und hat eine<br />

konstante Geschwindigkeit von 9 m/s.<br />

a) Stelle Funktionsgleichungen für den Weg s<br />

abhängig von der Zeit t für beide auf.<br />

b) Zeichne die beiden <strong>Funktionen</strong>, wenn Franz nach dem Einholen mit Hans zusammen<br />

weitergeht.<br />

c) Lies ab, wann Franz den Hans einholt.<br />

d) Berechne, wie lange Franz für den gesamten Weg braucht.<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

s(t) in km<br />

ICE<br />

REX<br />

0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4<br />

t in h<br />

154 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

Aufgaben aus dem Finanz- und Wirtschaftsbereich<br />

4.140 Die Gesamtkostenfunktion in Euro (€) für die Herstellung eines Produkts in<br />

Abhängigkeit von der Produktionsmenge in ME lautet: K(x) = 9,6x + 84 000.<br />

Aktuell werden 16 000 Stück des Produkts hergestellt.<br />

a) Berechne für diese Stückzahl den Verkaufspreis am Break-Even-Point (BEP).<br />

b) Stelle für diesen Stückpreis die Kosten-, Erlös- und Gewinnfunktion grafisch in einem<br />

passend gewählten Koordinatensystem dar.<br />

c) Argumentiere, wie sich die Kurven verändern, wenn der Stückpreis höher angesetzt<br />

wird.<br />

Lösung.<br />

E(x), K(x), G(x) in<br />

400000<br />

a) Am BEP gilt: G = 0 ⇒ p ˜ x = K b)<br />

E<br />

Die Gesamtkosten aller 16 000 Stück<br />

K<br />

300000<br />

betragen 237.600 € bei p = 14,85 €/Stück.<br />

c) Bei einem höheren Stückpreis steigt der Erlös. 200000<br />

Der BEP wird nach kleineren Mengen hin<br />

verschoben und der Gewinn wird insgesamt<br />

höher.<br />

100000<br />

G<br />

0<br />

16 000<br />

x in Stück<br />

5 000 10 000 15 000 20 000 25 000 30 000 35 000<br />

ABD<br />

4.141 Die Firma City-Plan druckt U-Bahnpläne und hat monatliche Fixkosten von 50.000 €.<br />

Im Monat können maximal 40 000 U-Bahnpläne erzeugt werden (Kapazitätsgrenze).<br />

Die variablen Kosten betragen 4 € pro Plan. Jeder Plan wird um 6 € verkauft.<br />

a) Gib die Kosten-, Erlös- und Gewinnfunktion an und stelle diese grafisch dar.<br />

b) Berechne, ab welcher Produktionsmenge der Betrieb kostendeckend arbeitet.<br />

c) Erkläre, wie der Schnittpunkt der Kosten- und Erlösfunktion mit dem BEP<br />

zusammenhängt.<br />

4.142 Die Preisfunktion einer Unternehmerin für das Angebot ihres Produkts lautet:<br />

p A (x) = 50 + 0,2x.<br />

x ... angebotene Menge in ME<br />

p A (x) ... Angebotspreis für x ME des Produkts in GE/ME<br />

a) Gib die Umkehrfunktion x(p A ) an.<br />

b) Beschreibe in eigenen Worten, welchen Zusammenhang diese Umkehrfunktion angibt.<br />

c) Berechne den Marktpreis bei einer Nachfragefunktion von x(p N ) = –10p N + 800.<br />

d) Erkläre, wie die Unternehmnerin den Gewinn bei Verkauf zum Marktpreis bestimmen<br />

kann.<br />

Lösung:<br />

a) x(p A ) = _____ p A – 50<br />

0,2 = 5p A – 250<br />

b) Die Menge, die angeboten ist, hängt vom Angebotspreis ab. Die Unternehmerin setzt<br />

einen höheren Preis pro ME an, wenn sie mehr anbieten soll.<br />

c) 5p G – 250 = –10p G + 800 ⇒ p G = 70 GE/ME. Der Marktpreis beträgt 70 GE/ME.<br />

d) Die Erlösfunktion erhält man mit E(x) = p G ˜ x.<br />

G(x) = E(x) – K(x) dh., erst wenn die Unternehmerin die Gleichung für die<br />

Gesamtkosten in Abhängigkeit von der produzierten Menge kennt, kann der Gewinn<br />

berechnet werden.<br />

ABCD<br />

ABCD<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

155


<strong>Funktionen</strong><br />

ABC<br />

BC<br />

4.143 Die Nachfragefunktion für x verkaufte Eprouvetten kann durch<br />

die Gleichung x(p N ) = 500 – a 1 · p N beschrieben werden, wobei<br />

p N der Preis einer Eprouvette ist.<br />

Der Höchstpreis liegt bei einem Stückpreis von 2,50 €.<br />

Bei einer Nachfrage von 140 Stück bezahlt man 70 € insgesamt.<br />

a) Berechne den Koeffizienten a 1 .<br />

b) Gib die Gleichung der Umkehrfunktion p N (x) an und stelle<br />

sie grafisch dar.<br />

Lies die Sättigungsmenge aus der Grafik ab.<br />

4.144 Es werden x Gläser verkauft. Der Preis pro Glas ist von der Nachfragemenge abhängig und<br />

kann mit der folgenden Funktion beschrieben werden:<br />

p N (x) = 24 – 0,016x, x ... Absatzmenge in Stück<br />

p N (x) ... Preis bei einer Absatzmenge x in Euro pro Stück (€/Stück)<br />

a) Berechne die Gleichung der Nachfragefunktion.<br />

b) Stelle beide <strong>Funktionen</strong> grafisch dar.<br />

Lies die Sättigungsmenge und den Höchstpreis ab.<br />

ABC<br />

ABD<br />

ABC<br />

Vermischte Aufgaben<br />

4.145 Ein 120 cm hohes Aquarium wird gleichmäßig mit Wasser bis 20 cm unter den Rand<br />

gefüllt. Die jeweilige Wasserstandshöhe h (in cm) in Abhängigkeit von der Zeit t (in<br />

Minuten) nach Beginn der Füllung lässt sich durch die Funktion h(t) = 3 · t + 10<br />

berechnen.<br />

a) Gib die Gleichung t(h) der Umkehrfunktion an. Erkläre, was sie aussagt.<br />

b) Zeichne den Graphen der Umkehrfunktion t und den Graphen der Funktion h.<br />

Vergleiche beide Funktionsgraphen miteinander.<br />

c) Zeige durch eine passende Rechnung, dass der Schnittpunkt beider Funktionsgraphen<br />

auf der 1. Mediane liegt.<br />

4.146 Bei Rechtecken mit der Seitenlänge a = 10 cm lässt sich durch Angabe der Seite b der<br />

Flächeninhalt eindeutig ermitteln.<br />

a) Gib die Funktionsgleichung an, die der Seite b eines Rechtecks den Flächeninhalt A<br />

zuordnet.<br />

b) Zeichne den Graphen.<br />

c) Forme die Funktionsgleichung nach b um.<br />

d) Zeichne den neuen Graphen in ein Koordinatensystem. Begründe, warum es nicht<br />

sinnvoll ist, dasselbe Koordinatensystem zu verwenden.<br />

e) Beurteile, ob die Umkehrung eine Funktion ergibt.<br />

Wenn ja, gib den Funktionstyp an.<br />

f) Vergleiche den Graphen der ursprünglichen Funktion mit<br />

dem neuen Graphen. Beschreibe die Unterschiede bzw. die<br />

Gemeinsamkeiten.<br />

4.147 Rosanna tankt ihr Auto vor einer längeren Fahrt voll. Der Tank<br />

fasst 40 l. Das Auto verbraucht bei ihrem Fahrstil<br />

durchschnittlich 5,8 Liter (l) Benzin pro 100 Kilometer (km).<br />

a) Stelle die Funktionsgleichung für die Benzinmenge im Tank in<br />

Abhängigkeit von der gefahrenen Strecke dar.<br />

b) Lies die Nullstelle ab. Interpretiere sie im Sachzusammenhang.<br />

156 Funktionale Zusammenhänge


<strong>Funktionen</strong><br />

Wissens-Check<br />

gelöst<br />

Du kannst erklären, was eine Funktion ist und kannst sie grafisch und mit<br />

einer Gleichung darstellen. Kreuze die richtige Menge an, die eine Funktion<br />

darstellt. Begründe deine Auswahl.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

A {(1|2), (1|–2), (2|4), (2|–4)}<br />

B {(1|2), (1|0,5), (2|4), (2|0,25)}<br />

C {(1|2), (2|2), (3|2), (4|2)}<br />

D {(2|2), (2|–2), (2|3), (2|–3)}<br />

Du kennst die Definitionsmenge und die Wertemenge einer Funktion. Kreuze<br />

die richtige Definitionsmenge für die Funktion f: f(x) = 0,5x – 3 an, die die<br />

Wertemenge W = {–3, –2, –1} ergibt. Begründe deine Auswahl.<br />

A D = {0, 1, 2} B D = {–3, –2, –1}<br />

C D = {0, 2, 4} D D = {1, 3, 5}<br />

Du kennst die Bedeutung der Parameter k und d einer linearen Funktion.<br />

Kreuze die richtige Aussage an. Begründe deine Auswahl.<br />

Die Graphen zweier linearer <strong>Funktionen</strong> sind parallel, wenn ...<br />

A d gleich ist. B k gleich ist.<br />

C d und k gleich sind. D d null ist.<br />

Kreuze die richtige Aussage für die Geraden y 1 = 0,25x – 1 und y 2 = 0,5x – 1<br />

an. Begründe deine Auswahl.<br />

4<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

y 1 hat den größeren Steigungswinkel.<br />

y 1 und y 2 schneiden die y-Achse an derselben Stelle.<br />

y 1 und y 2 schneiden die x-Achse an derselben Stelle.<br />

Eine der beiden Geraden ist parallel zur x-Achse.<br />

Du kannst lineare <strong>Funktionen</strong> grafisch darstellen und kannst die Achsenabschnitte<br />

und die Nullstelle ablesen. Kreuze die zwei richtigen Aussagen zur<br />

Funktion f: f(x) = 5x – 2,5 an und begründe deine Auswahl.<br />

5<br />

6<br />

A Die Nullstelle wird berechnet mit 5x – 2,5 = x<br />

B Der Schnittpunkt mit der y-Achse wird berechnet mit 5x – 2,5 = x<br />

C Der Schnittpunkt mit der x-Achse wird berechnet mit f(x) = 0<br />

D Die Nullstelle liegt bei x = 0,5<br />

Der Punkt P(3|y p ) liegt auf einer Geraden durch die Punkte A(1|3) und<br />

B(5|–1). Kreuze das richtige Ergebnis für y p an. Erkläre, wie man zu diesem<br />

Ergebnis kommt.<br />

A –1 B 4<br />

C –4 D 1<br />

Funktionale Zusammenhänge<br />

157


<strong>Funktionen</strong><br />

gelöst<br />

7<br />

8<br />

Kreuze zu den Begriffen „direkt und indirekt proportional“ die richtige<br />

Aussage an und begründe deine Auswahl.<br />

Wenn die eine Größe mehr wird, so wird auch die andere Größe mehr und<br />

wenn die eine Größe weniger wird, so wird auch die andere Größe weniger.<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

Die Größen sind in diesem Fall immer direkt proportional.<br />

Die Größen können direkt proportional sein.<br />

Die Größen sind ohne Ausnahme indirekt proportional.<br />

Die beiden Größen sind möglicherweise indirekt proportional.<br />

Du kannst den Schnittpunkt der Graphen von 2 linearen <strong>Funktionen</strong> grafisch<br />

und rechnerisch bestimmen. Kreuze die richtige Lösung an und begründe,<br />

warum die anderen nicht in Frage kommen.<br />

g 1 : y = 3x – 1 und g 2 : 2x – y = 4 haben den folgenden Schnittpunkt:<br />

A (3, 10) B (5, 14)<br />

C (–0,6|–2,8) D (–3|–10)<br />

Kreuze an, welche beiden Funktionsgraphen einen eindeutigen Schnittpunkt<br />

haben. Begründe, warum die anderen nicht in Frage kommen.<br />

9<br />

A 2x + 3y = 0 und –x + 3y = 4<br />

B y = –6x + 2 und y = –6x + 4<br />

C 12x + 2y = 10 und –6x – y + 5 = 0<br />

Kreuze an, welche der folgenden Aussagen falsch ist, und erkläre, warum die<br />

anderen richtig sind.<br />

10<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

Es existieren lineare <strong>Funktionen</strong>, die keine Nullstelle haben.<br />

Es existiert eine lineare Funktion, deren Umkehrung zur gleichen<br />

Funktion führt.<br />

Der Graph der Umkehrfunktion ist eine Spiegelung des<br />

Funktionsgraphen an der Achse y = x.<br />

Der Graph der Umkehrfunktion ist eine Spiegelung des<br />

Funktionsgraphen an der Achse y = –x.<br />

Kreuze an, welche der folgenden Aussagen richtig ist, und erkläre, warum die<br />

anderen falsch sind. Ein Joghurt enthält 5 mg Kalzium pro 100 g. Der Becher<br />

hat eine Füllmenge von 68 g.<br />

11<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

Beim Verzehr des Joghurts nimmt man 0,0034 g Kalzium zu sich.<br />

Beim Verzehr des Joghurts nimmt man 5 mg Kalzium zu sich.<br />

Beim Verzehr des Joghurts nimmt man 34 mg Kalzium zu sich.<br />

Beim Verzehr des Joghurts nimmt man 134 mg Kalzium zu sich.<br />

Lösung:<br />

1) C 2) C 3) B 4) B 5) C, D 6) D 7) B 8) D 9) A 10) D 11) A<br />

158 Funktionale Zusammenhänge

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