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Zur Leseprobe - Arbeitsgemeinschaft Gestose-Frauen eV

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<strong>Gestose</strong>n: Präeklampsie und HELLP-Syndrom aus meiner Sicht<br />

LESEPROBE: diverse ausgewählte Seiten …<br />

GESTOSEN:<br />

PRÄEKLAMPSIE &<br />

HELLP-SYNDROM<br />

aus meiner Sicht<br />

(Nachfolger von "EPH-<strong>Gestose</strong> und HELLP-Syndrom aus meiner Sicht")<br />

Erstauflage 11/1986<br />

Auflage 34.400<br />

Aktuelle Überarbeitung 05/2013<br />

© Sabine Föhl-Kuse, Issum<br />

Impressum:<br />

ARBEITSGEMEINSCHAFT<br />

GESTOSE-FRAUEN e.V.<br />

Gelderner Str. 39<br />

47661 Issum<br />

www.gestose-frauen.de<br />

FON: 0 28 35 / 26 28<br />

ISBN 978-3-936060-12-6<br />

3


<strong>Gestose</strong>n: Präeklampsie und HELLP-Syndrom aus meiner Sicht<br />

DIE AUTORIN<br />

Sabine Föhl-Kuse, geb. 1956,<br />

zwei erwachsene Söhne (1983 und 1987).<br />

Speditionskauffrau, Fremdsprachensekretärin,<br />

Übersetzerin und ”<strong>Gestose</strong>-Beraterin.”<br />

Autorin und Referentin zum Thema<br />

”Präeklampsie und HELLP-Syndrom”.<br />

1984 Gründung der Selbsthilfegruppe ”AG <strong>Gestose</strong>-<strong>Frauen</strong>”<br />

nach eigener Betroffenheit (HELLP-Syndrom 35. Woche).<br />

Geschäftsführerin der AG <strong>Gestose</strong>-<strong>Frauen</strong> e.V.<br />

1999 ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande<br />

Mitglied in folgenden Fachgesellschaften<br />

AG Schwangerschaftshochdruck/<strong>Gestose</strong> e.V. der<br />

Deutschen Gesellschaft f. Gynäkologie u. Geburtshilfe<br />

International Society for the Study of<br />

Hypertension in Pregnancy (ISSHP)<br />

Deutsche Gesellschaft für Perinatalmedizin<br />

Mitglied der Leitlinienkommission „Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen“ seit 2006.<br />

4


<strong>Gestose</strong>n: Präeklampsie und HELLP-Syndrom aus meiner Sicht<br />

DANKSAGUNG<br />

An Tausende Mütter - die ihre Erfahrungen so intensiv mit mir geteilt haben und den Anstoß<br />

gaben, sich so ausführlich und über viele Jahre hinweg mit diesem Thema zu befassen.<br />

An meine Söhne – die ungewollt mit diesem Thema groß geworden sind. Sie sind jetzt erwachsene<br />

junge Männer.<br />

An meine vielen WeggefährtInnen im Vorstand - die durch ihr Engagement maßgeblich dazu<br />

beitrugen und beitragen, dass unser Verein seit nunmehr 28 Jahren Hilfe und Information für<br />

Betroffene anbieten kann.<br />

An viele Hebammen und Ärzte - die ich im Laufe der 28 Jahre kennen lernte und die mir mit ihren<br />

Anregungen wertvolle Hilfe leisteten und leisten.<br />

An alle - die mir Text- oder Bildmaterial zur Verfügung stellten.<br />

Und an Judith Grütter und Ingrid Darda- die mir bei der Überarbeitung dieser neuesten Auflage<br />

halfen, die Gedanken zu ordnen, den Überblick zu bewahren und ordentliche Formulierungen auf<br />

das Papier zu bringen.<br />

Euer Rat und Eure Unterstützung waren mir eine wertvolle Hilfe!<br />

5


<strong>Gestose</strong>n: Präeklampsie und HELLP-Syndrom aus meiner Sicht<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

SEITE<br />

EINLEITUNG für Betroffene 8<br />

Hebammen, Ärzte 9<br />

KAPITEL 1 WAS BEDEUTET PRÄEKLAMPSIE (<strong>Gestose</strong>) ?<br />

1.1 Krankheitsbezeichnungen 10 - 11<br />

1.2 Multifaktorielles Geschehen 12 - 13<br />

KAPITEL 2<br />

KAPITEL 3<br />

WELCHE FRAUEN SIND GEFÄHRDET…?<br />

2.1 Lt. Statistik 13 - 14<br />

2.2 Vorerkrankungen 14 - 16<br />

FRÜHE EINFLÜSSE FÜR GESTOSEN<br />

3.1 Allgemein 17<br />

3.2 Hormone 17 – 19<br />

3.3 Abhängige spätere Reaktionen 19 – 20<br />

KAPITEL 4 SPÄTERE EINFLÜSSE FÜR GESTOSEN 21<br />

4.1 Nährstoffmengen 21<br />

4.2 Eiweiß 22<br />

4.3 Vitamine 23 – 24<br />

4.4 Energie (Kalorien) 24 – 25<br />

4.5 Mineralstoffe 25<br />

4.6 Fette 26<br />

KAPITEL 5<br />

KAPITEL 6<br />

KAPITEL 7<br />

KAPITEL 8<br />

DIE SYMPTOME<br />

5.1 Ödeme 27 – 28<br />

5.2 Eingeschränkte Blutmenge 28 – 30<br />

5.3 Erhöhter Blutdruck 30 – 32<br />

5.4 Eiweißausscheidung im Urin (Proteinurie) 33<br />

HELLP-SYNDROM<br />

6.1 Was bedeutet HELLP-Syndrom 34 - 36<br />

6.2 Differentialdiagnose 36<br />

6.3 Immunologische u. thrombophile Ursachen 36 - 37<br />

6.4 Häufigkeit u. Wiederholungsgefahr 38<br />

6.5 Akute Auswirkungen auf die Kinder 38<br />

6.6 Zeitnahe Auswirkungen auf die Mutter 38 - 39<br />

PRAKTISCHE ANWENDUNGEN<br />

7.1 Salz 40 - 44<br />

7.2 B-Vitamine 45<br />

ENTWÄSSERUNG<br />

8.1 Reistage u. Diuretika? 46<br />

8.2 Sinnvolle Methoden 47<br />

6


<strong>Gestose</strong>n: Präeklampsie und HELLP-Syndrom aus meiner Sicht<br />

KAPITEL 9<br />

KAPITEL 10<br />

KAPITEL 11<br />

KAPITEL 12<br />

WICHTIGE UNTERSUCHUNGEN<br />

9.1 Frühuntersuchungen Risikobestimmung 48 – 49<br />

9.2 Frühuntersuchung Diagnosesicherung 49<br />

9.3 Ultraschall 49 – 50<br />

9.4 Doppler-Ultraschall 50 – 52<br />

ENTBINDUNG<br />

10.1 Schwangerschaftsbeendigung 53<br />

10.2 Art der Entbindung 53 – 54<br />

10.3 Art der Narkose 54<br />

DIES UND DAS – WEITERE STICHWORTE<br />

11.1 Berufstätige Erstgebärende/Stress 55 – 56<br />

11.2 Gewichtszunahme 56<br />

11.3 Einschränkung der Trinkmenge 57<br />

11.4 Taube Hände 57<br />

BESONDERE THERAPIEN<br />

12.1 Aspirin® - ASS100 58<br />

12.2 Niedermolekulares Heparin (NMH) 58 - 59<br />

12.3 Geschlossene CO2-Therapie n. Kovarik 59 - 60<br />

KAPITEL 13 WIEDERHOLUNGSRISIKO 61<br />

KAPITEL 14<br />

LANGZEITGESUNDHEIT DER MÜTTER<br />

14.1 Herz-Kreislauf-Erkrankungen/Diabetes 62<br />

14.2 Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) 62 – 63<br />

14.3 Autoimmunerkrankungen 63<br />

KAPITEL 15 AUSWIRKUNGEN AUF DIE KINDER 64 - 65<br />

KAPITEL 16<br />

KAPITEL 17<br />

ERNÄHRUNG ALS PROPHYLAXE<br />

16.1 Allerlei 65<br />

16.2 Beispiel Wirkung L-Arginin auf Gefäße 66 – 67<br />

16.3 Ernährungsplan und (keine) Rezepte) 67<br />

FAHRPLAN – für Vorbereitung und Verlauf der<br />

nächsten Schwangerschaft 68 – 69<br />

AUSKLANG Weitere Hilfe, Wissenschaftlicher Beirat 70<br />

Finanzielle Unterstützung,<br />

Leitlinien z. Diagnostik u. Therapie hypertensiver<br />

Schwangerschaftserkrankungen 71<br />

STICHWORTVERZEICHNIS 72 – 74<br />

LITERATURVERZEICHNIS 75 – 76<br />

NACHTRAG Jährliche Fortbildungen 77<br />

Studien 77 – 78<br />

Wir stellen Ihnen hier die PDF der 10. überarbeiteten Auflage mit Stand Mai 2013 vor.<br />

Weitere von uns erstellte Informationsbroschüren finden Sie in unserer Literaturliste sowie in der Rubrik<br />

"Ausführliche Information" auf www.gestose-frauen.de.<br />

7


<strong>Gestose</strong>n: Präeklampsie und HELLP-Syndrom aus meiner Sicht<br />

EINLEITUNG<br />

Jährlich werden zwischen 30.000 und 45.000 <strong>Frauen</strong> mit der Diagnose <strong>Gestose</strong>, Präeklampsie<br />

oder HELLP-Syndrom konfrontiert. Doch was genau steckt dahinter? Was ist bei Folgeschwangerschaften<br />

zu beachten? Kann die Entstehung der Erkrankung beeinflusst werden? Der Wunsch von<br />

Betroffenen nach Aufklärung und Beantwortung dieser Fragen ist groß.<br />

Anders als die vielen Betroffenen aus den 80-er und 90-er Jahren können Sie dank Internet<br />

umfangreiche Informationen finden. Doch was ist für Sie in Ihrer individuellen Situation relevant?<br />

Hier setzen wir, die AG <strong>Gestose</strong>-<strong>Frauen</strong> e.V., an. Als Selbsthilfegruppe wurde der gemeinnützige<br />

Verein im November 1984 aus eigener Betroffenheit gegründet. Mittlerweile blicken wir auf mehr<br />

als 28 Jahre Beratungserfahrung bei 23.000 <strong>Frauen</strong> mit 32.000 Schwangerschaften zurück.<br />

Wir bieten Betroffenen einzigartige und stetig erweiterte Information auf diesem Gebiet.<br />

Erfahren Sie in diesem Buch mehr über die Ursachen sowie Risiken und Vorsorgemaßnahmen für<br />

weitere Schwangerschaften. Unzählige Studien und Ergebnisse der Zusammenarbeit mit <strong>Gestose</strong>-<br />

Spezialisten weltweit sind darin eingeflossen. Die aufgeführten Tipps sind vielfach erprobt und<br />

können sicher befolgt werden. Wir empfehlen Ihnen eine Kontaktaufnahme mit unseren<br />

Beraterinnen, um individuelle Besonderheiten optimal berücksichtigen zu können.<br />

Wenn Ihr Arzt oder Ihre Hebamme Ihnen entgegen gesetzte Information gibt, kann das sehr<br />

verwirrend sein. Wir möchten Sie ermuntern, die alten Methoden kritisch in Frage zu stellen und<br />

darüber offene Gespräche zu führen. Auf keinen Fall wollen wir Ihr Vertrauen in Ihren Arzt<br />

untergraben, es ist normal, dass er/sie nicht auf allen Arbeitsgebieten gleichermaßen auf dem<br />

neuesten Stand sein kann. Manchmal lässt sich jedoch ein solcher Konflikt im Interesse von Mutter<br />

und Baby nicht umgehen.<br />

Eine Garantie für einen hundertprozentigen Erfolg der Tipps kann natürlich niemand geben. In<br />

speziellen Fällen, z.B. beim Vorliegen immunologischer oder thrombophiler Ursachen, kann<br />

manchmal auch die beste Therapie nur einen Zeitgewinn bringen. Echte Therapieversager sind<br />

ausgesprochen selten.<br />

Haben es viele <strong>Frauen</strong> gewagt, nach <strong>Gestose</strong> oder HELLP-Syndrom wieder<br />

schwanger zu werden?<br />

Ja, sehr viele - und sie haben überwiegend gute Erfahrungen gemacht. Eine<br />

Nachfolgeschwangerschaft ist allerdings meist eine Zeit der besonderen psychischen Belastung.<br />

Durch Information und Erfahrungsaustausch wollen wir helfen, diese Zeit gut zu überstehen. Dazu<br />

kann auch der persönliche Austausch mit anderen Betroffenen bei unseren jährlichen Treffen<br />

hilfreich sein, bei dem auch die Väter nicht zu kurz kommen. In unserem Forum sind mittlerweile<br />

über 1900 Mitglieder gelistet.<br />

Die Information, die wir hier für Betroffene anbieten, ersetzt keinen Arztbesuch.<br />

Sie soll althergebrachte, unbrauchbare oder gar schädigende Methoden kritisch<br />

hinterfragen und viele hilfreiche Tipps anbieten, die seit 1984, seit Bestehen unserer<br />

Organisation, von vielen Schwangeren sicher und ohne negative Folgen angewendet<br />

wurden.<br />

8


<strong>Gestose</strong>n: Präeklampsie und HELLP-Syndrom aus meiner Sicht<br />

INFORMATIONEN FÜR HEBAMMEN UND ÄRZTE<br />

Wir sind regelmäßige Besucher aller Fachkongresse in Deutschland und Europa. Unsere Stärke ist<br />

vor allem die beratende Begleitung der <strong>Frauen</strong>, mit ihren besonderen Ängsten und Fragen<br />

während und nach einer <strong>Gestose</strong> bzw. in nachfolgenden Schwangerschaften. Auch viele Ihrer<br />

Kollegen/innen haben in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen mit unserem Konzept<br />

gemacht:<br />

Diätetische Maßnahmen mit dem Ziel der Nahrungsbeschränkung sind überholt, Reis-/<br />

Obsttage, salzarme Kost und Flüssigkeitsbeschränkung ad acta gelegt.<br />

Ausschwemmende Maßnahmen mit Diuretika, auch pflanzlichen wie Brennnesseltee u.a., sind<br />

außer bei Lungenödem oder Herzinsuffizienz kontraindiziert.<br />

Hinter frühen und schweren Präeklampsien und HELLP-Syndromen stecken oft<br />

immunologische und/oder thrombophile Ursachen. Eine Behandlung, z.B. mit<br />

niedermolekularem Heparin und/oder low-dose-ASS ist oft angezeigt und ermöglicht in vielen<br />

Fällen eine fast normale Schwangerschaftsdauer.<br />

Viele <strong>Frauen</strong> leiden nach diesen Erkrankungen unter posttraumatischen Belastungsstörungen<br />

(PTBS). Je eher diese wahrgenommen und therapiert werden, umso weniger entwickeln sie<br />

sich zu manifesten psychischen Störungen.<br />

Auch die Männer sind Leidtragende mit möglichen (behandlungsbedürftigen) Traumata.<br />

„<strong>Gestose</strong>-Kinder“ sollten bis zum Schuleintritt intensiver in ihrer Entwicklung beobachtet<br />

werden. Neben allgemeinen Problemen der Frühgeburtlichkeit treten bei ihnen relativ<br />

spezifische Probleme in der Grobmotorik und im Sprachbereich auf, die oft durch<br />

Kompensation auf anderen Gebieten kaschiert werden.<br />

Viele unserer Empfehlungen basieren auf einem Ernährungsplan, der von der<br />

Ernährungswissenschaftlerin Adelle Davis in den 1970-er Jahren erstellt wurde. Viele Grundlagen<br />

des erfolgreichen Ernährungsplanes sind durch aktuelle Forschungsergebnisse, auch aus anderen<br />

Fachbereichen (z.B. Kardiologie), mittlerweile belegt. Einige Empfehlungen überschreiten die<br />

Dosierungen, die für andere Anwendungen und nicht erkrankte Personen gedacht sind, bewegen<br />

sich jedoch stets innerhalb international anerkannter „sicherer Grenzen“. In seltenen Fällen<br />

können die beschriebenen Wirkungen ausbleiben oder bei schwerwiegenden Grunderkrankungen<br />

anders, aber bisher nie bedrohlich, ausfallen. Negative Auswirkungen wurden uns bisher noch<br />

nicht berichtet, weder kurz- noch langfristig. Es ist zu vermuten, dass bei unbefriedigender<br />

Wirkung noch andere, bisher unbekannte, Ursachen vorliegen. Ein Beispiel dafür ist Vitamin-D-<br />

Mangel, dessen Bedeutung erst seit Sommer 2012 zunehmend bekannt wird.<br />

Wir haben drei große Fragebogenstudien veranlasst (1991, 2000 und 2002) und dabei eines der<br />

größten Studienkollektive zusammengestellt. Zeitweise haben sich mehr als 1200 Familien daran<br />

beteiligt. 1997 führten wir mit 600 Familien eine erste Genanalyse zu Bluthochdruck auslösenden<br />

Genen (GN3-Protein) und Gefäß-verengenden Substanzen (eNOS) durch. Unser Ziel ist, in einigen<br />

Jahren durch eine Befragung aktuelle valide Daten zu Langzeitfolgen für Mütter nach „<strong>Gestose</strong>“-<br />

Schwangerschaften zu erheben. Deutsche Daten sind hierzu bis heute nicht verfügbar.<br />

Seit 2006 bin ich Mitglied der Leitlinienkommission der AG Schwangerschaftshochdruck/<strong>Gestose</strong><br />

(DGGG). Die neuesten "Leitlinien zur Diagnostik und Therapie bei hypertensiven<br />

Schwangerschaftserkrankungen" werden im Frühjahr 2013 verabschiedet.<br />

9


<strong>Gestose</strong>n: Präeklampsie und HELLP-Syndrom aus meiner Sicht<br />

Kapitel 1<br />

WAS BEDEUTET GESTOSE?<br />

„<strong>Gestose</strong>“ heißt erst einmal nur „gestörte Schwangerschaft“.<br />

Die Ursachen bzw. die zu Grunde liegenden Erkrankungen können vielfältig sein.<br />

Krankheitsbezeichnungen<br />

Etwa 5 – 8 % aller Schwangerschaften sind in West- und Mitteleuropa von diesen<br />

Komplikationen betroffen. Folgende Bezeichnungen sind gebräuchlich:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Präeklampsie<br />

Schwangerschaftsinduzierter Hochdruck<br />

Propfgestose<br />

Eklampsie<br />

HELLP-Syndrom<br />

(Plazentainsuffizienz)<br />

EPH-<strong>Gestose</strong><br />

Schwangerschaftsvergiftung<br />

Spätgestosen – Frühgestosen<br />

Präeklampsie bezeichnet Blutdruckerhöhungen erstmalig nach der 20. SSW., mehrfach über<br />

140/90 oder einmalig über 160/110 mmHg bei vorher normalen Blutdruckwerten, zusammen<br />

mit Eiweißausscheidungen über 0,3 g im 24-Stunden-Urin. Es gibt auch Fälle erster Symptome<br />

nach der Geburt, die Hintergründe sind noch völlig unbekannt. Ich vermute eine Beteiligung des<br />

Gerinnungssystems, z.B. Thrombosegeschehen durch den Geburtsvorgang selbst.<br />

Schwangerschaftsinduzierter Hochdruck bezeichnet erstmalige Blutdruckerhöhungen nach<br />

der 20. SSW. (wie oben), ohne Eiweißausscheidungen.<br />

Um 1980 war EPH-<strong>Gestose</strong> der gebräuchlichste Begriff.<br />

E Ödeme (Wassereinlagerungen),<br />

P Proteinurie = Eiweißausscheidungen im Urin<br />

H Hyptertension = steigende Blutdruckwerte.<br />

<strong>Gestose</strong> heißt „gestörte Schwangerschaft“.<br />

Ende der 1980-er Jahre hat man „Ödeme“ aus der Krankheitsbezeichnung heraus genommen, weil<br />

nicht alle Ödeme in der Schwangerschaft krankhaft sind. Dadurch wurden jedoch die wirklich<br />

pathologischen Ödeme und ihre Blut eindickende Wirkung nicht mehr genügend berücksichtigt.<br />

Hier wurde dem Symptom ”Bluthochdruck” verstärkt Bedeutung beigemessen, jedoch die<br />

verschiedenen Ursachen hierfür unberücksichtigt gelassen. Der dafür genutzte Begriff ist<br />

Gestationshypertension.<br />

10


<strong>Gestose</strong>n: Präeklampsie und HELLP-Syndrom aus meiner Sicht<br />

Die Bezeichnung Hypertension zeigt eine vorübergehende Blutdruckerhöhung an<br />

und ist klar abzugrenzen von Hypertonie als chronischer Grunderkrankung.<br />

Hypertension =<br />

- andere Bezeichnung,<br />

- andere Ursachen<br />

- andere Therapie!<br />

Propfgestose/Propfpräeklampsie bezieht sich auf weiteren Blutdruckanstieg in der<br />

Schwangerschaft bei <strong>Frauen</strong>, die unter chronischem Bluthochdruck leiden, auch mit<br />

Eiweißausscheidungen oder weiteren Symptomen.<br />

Mit Eklampsie bezeichnet man Epilepsie-ähnliche Anfälle, die mit Bewusstseinsstörungen und<br />

Krämpfen auftreten und schlimmstenfalls im Koma enden können. Sie kommen heute immer<br />

seltener vor, weniger als 1 x auf 2.500 – 3.000 Schwangerschaften.<br />

Das HELLP-Syndrom ist die gefährlichste Komplikation, weil sie die Blutbildung und<br />

Blutgerinnung stark beeinträchtigt. Diese schwerwiegende Störung der Leberfunktion tritt einmal<br />

unter ca. 150 bis 300 Schwangerschaften auf. Mehr dazu ausführlich im Kapitel 6.<br />

Auch Plazentainsuffizienz = gestörte Funktion des Mutterkuchens, gehört zu diesem<br />

Erkrankungsbild. Sie kann (muss nicht immer) auch mütterliche Blutdruckerhöhungen auslösen,<br />

die die Versorgung des Babys verbessern bzw. aufrechterhalten sollen.<br />

Die Jahrhunderte alten Bezeichnungen Schwangerschaftsvergiftung, Schwangerschaftsniere<br />

bzw. –leber wurden benutzt, weil man vorbestehende Nieren- oder Lebererkrankungen als<br />

Ursache vermutete und die mangelnde Ausscheidung von Wasser- und Schlackenstoffen als Folge<br />

betrachtete.<br />

Spätgestosen ist der Oberbegriff, um die erwähnten <strong>Gestose</strong>formen von frühen<br />

Schwangerschaftskomplikationen = Frühgestosen abzugrenzen.<br />

Zu den Frühgestosen gehören:<br />

Hyperemesis gravidarum (übermäßiges Erbrechen) und<br />

Hypersaliva gravidarum (übermäßige Speichelbildung).<br />

Diese beiden Krankheitsbilder haben mit den Spätgestosen nichts zu tun. Wenn z.B. bei<br />

chronischen Hypertonikerinnen weitere Blutdrucksteigerungen schon vor der 20. SSW. auftreten,<br />

wird das nicht als „Frühgestose“, sondern als „frühe Propfgestose“ bezeichnet.<br />

11


<strong>Gestose</strong>n: Präeklampsie und HELLP-Syndrom aus meiner Sicht<br />

<strong>Gestose</strong> heißt„gestörte Schwangerschaft“.<br />

Die verschiedenen Erscheinungsformen der <strong>Gestose</strong> machen es so kompliziert, diese Erkrankung<br />

insgesamt zu beschreiben, zu diagnostizieren und zu behandeln. Da es sich um ein<br />

multifaktorielles Geschehen handelt, können alle Systeme oder einzelne davon betroffen sein<br />

und jedes kann Einfluss auf ein anderes haben:<br />

Multifaktorielles Geschehen<br />

Hormonelle Umstellung und<br />

Gefäßweitstellung bei der<br />

Mutter und in den<br />

Plazentagefäßen<br />

Bildung und<br />

Aufrechterhaltung einer<br />

größeren Blutmenge<br />

Unbeeinträchtigte Ausbildung<br />

und Einnistung der Plazenta<br />

(Angiogenese)<br />

Ungestörte<br />

Plazentafunktion bis zum<br />

Abschluss der Geburt<br />

Ordnungsgemäße Bildung<br />

der Blutbestandteile und<br />

Blutgerinnung<br />

Früher oder später haben alle Faktoren Einfluss auf den normalen Schwangerschaftsverlauf.<br />

Dies kann zu entsprechenden Symptomen bei der Mutter oder eingeschränkter Versorgung des<br />

Babys führen, schlimmstenfalls zu einem besonders frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft. Die<br />

meisten Störungen zeigen sich klinisch um die 28. SSW. und verstärken sich innerhalb weniger<br />

Wochen, früheste (seltene!) Fälle wurden bereits in der 17. SSW. beobachtet. Oft machen sie eine<br />

vorzeitige Geburt des Babys notwendig.<br />

Die Ausprägung der Komplikationen ist nicht unbedingt vom Schwangerschaftszeitpunkt abhängig,<br />

jedoch verlaufen die frühen Fälle („early onset“) oft besonders schnell und schwerwiegend. Auf<br />

jeden Fall ist eine engmaschige Überwachung durch den niedergelassenen <strong>Frauen</strong>arzt/ärztin und<br />

ggf. in einer Klinik (vorzugsweise einem Perinatalzentrum) notwendig. Eine Verlängerung der<br />

Schwangerschaft wird vor allem vor der 32. Woche angestrebt, um eine gewisse Organreife beim<br />

Kind zu erreichen, vor allem bei der Lungenfunktion.<br />

Wir möchten dazu beitragen, dass Sie zum einen über die Symptome und notwendige Maßnahmen<br />

informiert werden und zum anderen alle Möglichkeiten kennen lernen, die Sie selbst zur<br />

Verbesserung der Situation beitragen können.<br />

Dr. Thomas Brewer, USA (1925 – 2005), nach Gründung unserer Organisation geistiger Mentor<br />

unserer frühen Arbeit, bezeichnete diese Erkrankung als Stoffwechselstörung der<br />

Spätschwangerschaft - eine Erkrankung durch Fehl- oder Mangelernährung.<br />

12


<strong>Gestose</strong>n: Präeklampsie und HELLP-Syndrom aus meiner Sicht<br />

Sicher kann man Ernährungsmängel Mitte und Ende des 20. Jahrhunderts in den USA oder<br />

Westeuropa nicht mit denen der heutigen Zeit vergleichen. Hunger und Nährstoffmangel müssen<br />

unterschieden werden.<br />

Mit zunehmendem Wissen aus der Gentechnik veränderten sich Sichtweisen. Als markantes<br />

Beispiel sind die B-Vitamine zu nennen. Durch eine Störung in einem Enzym, das die<br />

Eiweißverwertung im Körper steuert, können trotz genügend Verzehr Mangelerscheinungen<br />

auftreten. Durch zusätzliche Vitamin B-Aufnahme kann diese Störung weitestgehend aufgehoben<br />

werden. (siehe mehr unter „MTHFR“). Mittlerweile kennt man auch eine genetische Störung in der<br />

Salzverwertung, die bei „<strong>Gestose</strong>-<strong>Frauen</strong>“ häufiger vorzukommen scheint.<br />

Kapitel 2<br />

WELCHE FRAUEN SIND GEFÄHRDET, EINE GESTOSE ZU<br />

BEKOMMEN?<br />

2.1 Lt. Statistik<br />

sind folgende <strong>Frauen</strong> eher gefährdet, eine <strong>Gestose</strong> zu entwickeln:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Erstgebärende<br />

<strong>Frauen</strong>, die selbst ein ”<strong>Gestose</strong>-Kind” waren oder Familienmitglieder waren betroffen<br />

übergewichtige <strong>Frauen</strong><br />

bei Mehrlingsschwangerschaften<br />

sehr junge oder ältere Schwangere<br />

<strong>Frauen</strong> nach IVF, ISCI oder Eizellspende (letztere in Deutschland offiziell nicht<br />

gestattet)<br />

<strong>Frauen</strong> mit Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus, Nierenerkrankungen oder<br />

chronischem Bluthochdruck<br />

<strong>Frauen</strong> mit angeborenen Gerinnungsstörungen oder Autoimmunerkrankungen<br />

Bei der statistischen Kinderzahl von heute 1,3 pro Familie ist die These „nur Erstgebärende sind<br />

betroffen“ schwer zu widerlegen. Aus unserer eigenen Fragebogenstudie (6) aus 2000 wissen wir,<br />

dass eine gewisse Rate an Wiederholungen in Nachfolgeschwangerschaften von Grunderkrankungen<br />

abhängig ist. Jedoch verzichten <strong>Frauen</strong> nach schweren Verläufen verständlicherweise<br />

häufiger auf weiteren Nachwuchs und bleiben damit immer „Erstgebärende“.<br />

Wenn eine Frau in ihrer ersten Schwangerschaft einen komplikationslosen Verlauf hatte, ist ihr<br />

Risiko, in einer weiteren Schwangerschaft von einer <strong>Gestose</strong> betroffen zu sein, statistisch deutlich<br />

geringer.<br />

Es gibt ein gehäuftes Vorkommen, wenn die werdende Mutter selbst ein „<strong>Gestose</strong>-Kind“ war,<br />

also bereits ihre Mutter, Großmutter oder Schwestern darunter gelitten hatten. Hier ist ein<br />

genetischer Bezug mittlerweile nachweisbar. Auch entsprechende Erkrankungen aus der<br />

väterlichen Linie können dazu beitragen und sollten nicht vergessen werden.<br />

…. Große Lücke ….<br />

Geht dann weiter mit den letzten Seiten (Taschenbuch im<br />

Original mit 106 Seiten)<br />

13


<strong>Gestose</strong>n: Präeklampsie und HELLP-Syndrom aus meiner Sicht<br />

Ausklang<br />

WEITERE HILFE<br />

Telefonische Beratung<br />

Wenn Sie noch Fragen haben, können Sie sich gerne telefonisch an unsere Geschäftsstelle<br />

wenden. Die Beratung ist kostenfrei, Spenden sind jedoch dringend erbeten. Für immunologische<br />

und thrombophile Ursachen werden ggf. Termine bei speziellen Beraterinnen vergeben.<br />

Betreuung durch Hebammen<br />

können Sie z.B. durch freiberufliche Hebammen erfahren. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Ihr<br />

Blutdruck zu Hause gemessen wird, wenn er z.B. stets nur in der Arztpraxis erhöht ist. Hebammen<br />

sind berechtigt, Untersuchungen im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge durchzuführen. Viele<br />

von ihnen bieten begleitende Betreuung während der Schwangerschaft an. Adressen finden Sie im<br />

Internet und in den Gelben Seiten.<br />

WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />

Unser wissenschaftlichen Beirat besteht aus betroffenen <strong>Frauen</strong>, die medizinisch oder<br />

wissenschaftlich tätig sind:<br />

Ingrid Darda, Apothekerin,<br />

Beratung zu „Immunologischen und thrombophilen Ursachen“ (nur nach Terminvergabe über die<br />

Geschäftsstelle) und Beratung zu Medikamenten allgemein.<br />

Camilla Fehr-Bargon, Med. Fachangestellte, Study Nurse, sowie Studium<br />

„Gesundheitsmanagement“,<br />

Schulungen für die “Geschlossene CO 2-Therapie Biotherik® R. Kovarik“.<br />

Dr. med. Cornelia Thomas,<br />

Unterstützt das Beraterteam allgemein.<br />

FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG<br />

ist jederzeit erwünscht, um unsere Arbeit auch in Zukunft möglich zu machen. Eine<br />

Mitgliedschaft hilft, die Solidarität zu stärken und unsere Arbeit finanziell auf sichere Beine zu<br />

stellen. Offizielle Zuschüsse sind z.B. von der Mitgliederzahl abhängig. Die Beratungen werden<br />

stets kostenfrei durchgeführt. Diese nehmen oft viel Zeit in Anspruch und besonders dafür sind wir<br />

auf Ihre Spenden angewiesen.<br />

Wir sind berechtigt, für Beiträge und Spenden entsprechende Spendenbescheinigungen selbst zu<br />

erstellen. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.<br />

Bank für Sozialwirtschaft Essen<br />

Volksbank an der Niers<br />

Konto Nr. 7206 000 Konto Nr. 206 660 015<br />

BLZ 370 205 00 BLZ 320 613 84<br />

14


<strong>Gestose</strong>n: Präeklampsie und HELLP-Syndrom aus meiner Sicht<br />

STICHWORTVERZEICHNIS<br />

Seiten<br />

Aggressive Antikörper 50<br />

Akupunktur, Akupressur 41,65,79<br />

Albumin<br />

21,28,32,33,34ff,92<br />

Aldosteron (Renin-Angiotensin-Aldosteron-Mechanismus) 40<br />

Angiogenese 15,66<br />

APC-Resistenz 51<br />

Antiphospholipid-Antikörper 45,50,70,81,83,87<br />

Aspirin® (ASS) 10,18,19,67,68,74,80,94<br />

Autoimmunerkrankung 17,21,45,86,87<br />

Backoblaten 57,58<br />

Blutvolumen 20,38<br />

Chloridempfindlichkeit 60<br />

chronischer Bluthochdruck 13,14,17,20,24,40,45,60<br />

chronische Nierenerkrankung 19<br />

chronische Plazentainsuffizienz 25,50<br />

Cortisol 42,75<br />

Cortison 47<br />

D-Dimere 95<br />

Diabetes mellitus 17,19,32,40,85<br />

Diagnosesicherung 66<br />

Differentialdiagnose 44,49<br />

Diuretika 10,63<br />

Doppler-Ultraschall 66,69,70-72,95<br />

early onset preeclampsia 16,32<br />

Eiweiß (Nahrung) 16,28,30,32,33,36,<br />

65,76,78,90,91,94<br />

Eizellspende 17,19<br />

Eklampsie 12,14,34,64<br />

Energie (Kalorien) 32-34,36,37,91<br />

Entbindung, Entscheidung zur… 73<br />

Endothel 45, 61, 73, 76, 80,85,92,93<br />

Endotheliale Stickstoffsynthase (eNOS) 23,24<br />

Endotheliale Vorläuferzellen 76<br />

Entwässerung 55,63-65,90<br />

EPH-<strong>Gestose</strong> 12,13<br />

Erstgebärende 17,18,75<br />

Fetal imprinting 89<br />

Fette, gesättigt, ungesättigt 19,34<br />

Frühgestosen 12,14<br />

Fußreflexzonenmassage 41,65,79<br />

Geschlossene CO 2-Therapie 65,82,96<br />

Gestationshypertension 13<br />

<strong>Gestose</strong><br />

8ff,15ff,19ff,24,27<br />

<strong>Gestose</strong>-Kind 17<br />

Getränke 90<br />

Gewichtszunahme 77,78,89,92<br />

Hämatokrit 39<br />

Hämokonzentration 37,38<br />

Hebammenbetreuung 41,42,75,86,96<br />

HELLP-Syndrom 8ff,14,21,26,46ff,61, 67,70,74,75,80,84ff,89,93<br />

Heparin, niedermolekulares 10,18,19, 51,67,68,70,74,81<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen 30,37,85<br />

Homöopathie 41,49,65<br />

Homozystein, -spiegel 30,37,62,94,95<br />

HPU-Syndrom – siehe KPU-Syndrom 21<br />

Hyperemesis, Hypersaliva 14,23<br />

Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen 11,34,70,85,97<br />

Hypertension 13<br />

Hypovolämie 20,37,38,40,64<br />

15


<strong>Gestose</strong>n: Präeklampsie und HELLP-Syndrom aus meiner Sicht<br />

Immunologische Ursachen 8,10,23, 50,51,81,94,96<br />

Immunoglobuline 50<br />

Individuelles Arbeitsverbot 41,52<br />

ISCI, IVF 17,18<br />

Kalorien 28,32,33,77,90-92<br />

Karpaltunnelsyndrom 37,79<br />

Kartoffel, -diät 31,64<br />

Kolloidosmotischer Druck 36<br />

Kontraktile Zellen 25<br />

KPU-Syndrom 21<br />

Kryptopyrrol, -urie 21<br />

Kurzzeitgedächtnis 53<br />

Langzeitschäden 85<br />

L-Arginin 23,29,31,91-93<br />

Leitlinien, -kommission 11,34,41,97<br />

Linksherzinsuffizienz 20<br />

Lupus antikoagulans 51<br />

Lupus erythematodes 21,70<br />

Lymphdrainage 65,79<br />

Magnesium 33,34,59,95<br />

Magnesiumsulfat 34<br />

Mehrlingsschwangerschaften 17,18,92<br />

metabolisches Syndrom 85<br />

Mineralstoffe 28,33,91<br />

MTHFR 16,30,79<br />

Multifaktorielles Geschehen 15,22,27,68<br />

Narkose 74<br />

Natrium 20,33,36,37,44,55,56,59,60,92<br />

Naturheilkundlich… 65<br />

Nephrologe 19,45,94<br />

niedermolekulares Heparin siehe Heparin<br />

Notch, -ing<br />

69ff,82<br />

NPV = negativer Vorhersagewert 69,72<br />

Oberbauchschmerz 46<br />

Ödeme 13,33ff,40,46,55ff,62ff,77,78<br />

Plazentahormone 35,66<br />

Plazentainsuffizienz 12,14,18,25,31,50,78,82,91<br />

Posttraumatische Belastungsstörungen<br />

10,53,86<br />

PPV = positive prediction value 71,72<br />

Präeklampsie 12,13,21,31,32,43,51,66ff,72,80,84,87<br />

Propfgestose (auch Pfropf-genannt) 12,13,14<br />

Prophylaxe 90<br />

Prostaglandine 23<br />

Prostazyklin 23,34,80<br />

Proteinurie, siehe Eiweißausscheidung<br />

12,13,44ff,59,77<br />

Prothrombin 81<br />

Pulsatillitätsindex (PI) 69<br />

Pyrrol, -urie 21<br />

Ratio = s-flt-PlGF-Ration 67<br />

Rauchen , -folgen 76<br />

Re-Laktation 44<br />

Renin (Angiotensin-Aldosteron-Mechanismus) 23,40<br />

Resistance-Index (RI) 69<br />

Risikobestimmung (-erkrankung, -wiederholung) 66<br />

Schilddrüsenerkrankungen 86,94,95<br />

Schlaganfall 18,64<br />

Schwangerschafts - beendigung 73<br />

Schwangerschafts - diabetes 19,34,70<br />

Schwangerschafts induzierter Hochdruck 12,42,84<br />

Schwangerschafts - vergiftung 12,14<br />

16


<strong>Gestose</strong>n: Präeklampsie und HELLP-Syndrom aus meiner Sicht<br />

Schwangerschafts – Fahrplan 94ff<br />

Schwangerschafts- fettleber 49<br />

Schüssler-Salze 59<br />

Sensorische Integrationsstörung 89<br />

s-flt, PlGF<br />

32,66ff<br />

Spätgestose 12,14<br />

Stillbeziehung 44<br />

Stress<br />

41ff,56,75,76<br />

Stützstrümpfe 65<br />

Taube Hände/Karpaltunnelsyndrom 37,79<br />

Trinkmenge 78,90<br />

thrombophile Ursachen 8,10,18,50,51,70,94,96<br />

Thromboxan A 2 23, 80<br />

Thrombozyten 29,46,48,49,52<br />

Throphoblastinvasion 25<br />

Ultraschall 68<br />

Vater, betroffener, Kindsvater 54<br />

Vegetarierin 29,91<br />

Vitamin B-Komplex 16,21,29,30,37,62,65,79,90<br />

Vitamin D 31,32,76,94,95<br />

Vollwertköstlerin 29<br />

Vorerkrankungen 17,19,20,84,89<br />

Weißkittel-Syndrom 42<br />

Wiederholungsgefahr, - häufigkeit, -rate 43,52,84<br />

Wissenschaftlicher Beirat 21,89,93,96<br />

17


<strong>Gestose</strong>n: Präeklampsie und HELLP-Syndrom aus meiner Sicht<br />

NACHTRAG<br />

Jährliche Fortbildungen – Erfahrungsaustausch<br />

Seit 1986 treffen sich einmal jährlich betroffene Eltern zum Erfahrungs- und<br />

Informationsaustausch an einem Wochenende, 2013 bereits zum 26. Mal.<br />

Väter sind in dieser Runde besonders willkommen, da hier oft der einzige Ort ist, wo auch<br />

ihre Bedürfnisse und Belastungen wahr und ernst genommen werden. Sie haben dort ihr<br />

eigenes "Männerforum".<br />

Eine Andacht gehört zu unserem festen Programm. Dort werden unserer verstorbenen und<br />

lebenden Kinder gedacht. Die Kinder gestalten die Andacht liebevoll mit.<br />

Bild: Günther Darda, wir danken für die Nutzungsgenehmigung<br />

STUDIEN<br />

Fragebogenstudien<br />

Zwischen 1991 und 2002 haben wir drei umfangreiche Fragebogenstudien erarbeitet. Das Ziel war,<br />

mögliche Ursachen aufzuspüren. In der ersten Befragung 1991 fiel eine Häufung an Allergien bei<br />

den <strong>Gestose</strong>-<strong>Frauen</strong> im Verhältnis zur Kontrollgruppe auf. Dies haben wir weiter verfolgt und<br />

daraus resultiert die heutige Beratungstätigkeit mit den seltenen und speziellen Problemen der<br />

immunologischen und thrombophilen Ursachen.<br />

In der Studienreihe 1997 erfolgten erste Genanalysen zu Bluthochdruckgenen (GN3) und<br />

Gefäßeinflüssen (eNOS). Parallel dazu erarbeiten wir Daten zur Zufriedenheit der Betroffenen mit<br />

der Aufklärung im akuten Krankheitsfall und Beratung zu weiteren Schwangerschaften sowie der<br />

(großen) Häufigkeit von Posttraumatischen Belastungsstörungen.<br />

Mittlerweile haben sich mehr als 15 Veröffentlichungen in deutschen und internationalen<br />

Fachzeitschriften ergeben, weitere sind in Arbeit.<br />

18


<strong>Gestose</strong>n: Präeklampsie und HELLP-Syndrom aus meiner Sicht<br />

Ein Teil unserer Studienordner und das Team<br />

– Fragebogenstudie 1997<br />

Prof. Dr. med. Brigitte Leeners, jetzt Universitätsfrauenklinik Zürich/Schweiz<br />

Dr. med. Peruka Neumaier-Wagner, jetzt niedergelassene <strong>Frauen</strong>ärztin in München<br />

damals beide Universitätsfrauenklinik an der RWTH Aachen<br />

Als nächste Etappe planen wir eine Befragung zur Langzeitgesundheit der Mütter. Unser Studienkollektiv<br />

umfasst(e) mehr als 1200 <strong>Frauen</strong>. Leider sind einige mittlerweile an den Spätfolgen verstorben.<br />

Teilnahme an Kongressen<br />

Psychosomatische Aspekte bei der<br />

Entstehung sowie als Auswirkung<br />

hypertensiver<br />

Schwangerschaftserkrankungen<br />

• Familienstruktur während der Kindheit<br />

• Motivation zur Mutterschaft<br />

• Partnerschaft<br />

B. Leeners, P. Neumaier-Wagner, S. Kuse, W. Rath<br />

Universitätsfrauenklinik RWTH Aachen, US Zürich<br />

Abt. für medizinische Genetik RWTH Aachen,<br />

<strong>Gestose</strong>frauen e.V.<br />

ISSHP Europa-Kongress Rotterdam 2004<br />

Schlussfolgerung<br />

• Psychische Faktoren beeinflussen das Risiko für<br />

eine hypertensive Schwangerschaftserkrankung<br />

und sollten daher stärker in der Begleitung<br />

betroffener <strong>Frauen</strong> berücksichtigt werden<br />

• Forschung bezüglich der Auswirkungen<br />

hypertensiver Schwangerschaften auf den Start<br />

ins Familienleben steht ganz am Anfang<br />

B. Leeners, Universitätsfrauenklinik Aachen, Zürich<br />

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