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Untitled - Der Kleine Georg

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In dieser Ausgabe:<br />

<strong>Der</strong> Turniersport soll attraktiver werden 3<br />

Modell Braunschweig 4<br />

Anna-Lena Kunde und ‚Montypaiten’<br />

beenden erfolgreiche Ponylaufbahn 5<br />

Altertümliches Ritteressen im<br />

Ausbildungsstall Henrik Meyer 6<br />

Neues vom RuF Hattorf 7<br />

Gebrüder Lüttke-Westhues-Auszeichnung 8<br />

Erfolreiche Prüfungen beim<br />

RSV Clauen 9<br />

Pauken in den Ferien 9<br />

<strong>Der</strong> Hufschmied 10<br />

Die Rechtsseiten 11<br />

132. Harzburger Galopprennwoche 13<br />

20 Jahre Islandpferdefreunde<br />

Deister Sünteltal 15<br />

Reitervereinigung Barwedel 16<br />

Breitensportliche Veranstaltung<br />

der FG Peine u.U. e.V. 18<br />

PSV Pferdefreunde Weyhausen 19<br />

XVIII. Landgestütsturnier in Prussendorf 20<br />

7. Wolfsburg Klassiker 2011 22<br />

RV Stadthagen 24<br />

Großer Preis von Isernhagen 25<br />

RG Grafhorst 28<br />

RFV Vorsfelde 30<br />

Großes Dressurturnier des RV Schieferberg<br />

mit vielen Superlativen 32<br />

RV Hondelage veranstaltete<br />

Vereinsmeisterschaften 33<br />

Traditionelles Reitturnier des<br />

RFV Königslutter 33<br />

RV Holzerode 34<br />

H.ALT 2011 36<br />

Reitsportmosaik 41<br />

Abschied von ,Esprit' 54<br />

Sturmfest und erdverwachsen 55<br />

19 BZM der Jungzüchter in Auhagen 57<br />

Stempelhengst ,Weltmeyer' ist<br />

von uns gegangen 58<br />

Versicherung Oliver Baake und<br />

Holzbau Isensee Cup 59<br />

ASCANIA Pferdefestival auf der<br />

Herrenbreite in Aschersleben 59<br />

8. Westernturnier in Hattorf 60<br />

Seminarreihe 2011 60<br />

Großes Reitturnier des RFV Grasleben 60<br />

GERMAN CLASSICS 62<br />

Ausschreibungen 64<br />

Termine 65<br />

Vorschau/Impressum 66<br />

Zum Titelfoto:<br />

Christian Glienewinkel<br />

(hier auf ,Professional Aircare'<br />

in Hamburg)<br />

reitet zur Zeit in bestechender<br />

Form<br />

Foto: Günter Blasig<br />

<strong>Der</strong> Turniersport soll attraktiver werden:<br />

FN fragt Turnierteilnehmer nach<br />

ihren Wünschen<br />

Warendorf (fn-press). Die Deutsche Reiterliche<br />

Vereinigung (FN) will den Turniersport<br />

attraktiver machen. Dazu möchte sie von<br />

den Turnierteilnehmern wissen, was gut oder<br />

schlecht läuft und was sich wie ändern muss,<br />

damit der Spaß am Turnier erhalten bleibt<br />

oder wiederkommt. Wer also Einfl uss nehmen<br />

möchte, sollte sich an der Onlinebefragung der<br />

FN beteiligen, die bis Anfang September läuft.<br />

<strong>Der</strong> Onlinefragebogen befi ndet sich<br />

unter www.fn-turniersportumfrage.de.<br />

Teilnehmen können alle Turnierteilnehmer<br />

und Turniersportinteressierten ab 18 Jahre.<br />

Das Mitmachen wird auch schon in der<br />

Befragungsphase belohnt. Unter allen<br />

Befragungsteilnehmern werden unter anderem<br />

zehn Mal zwei Freikarten für die DKB-<br />

Bundeschampionate sowie Bücher aus dem<br />

FNverlag verlost.<br />

Quelle FN<br />

Auch der Bundestrainer der Vielseitigkeitsreiter Hans Melzer liest gerne DER KLEINE GEORG<br />

3<br />

Editorial


Modell Braunschweig:<br />

Gemeinsam mit „Weißer Weste“ zum Bundeschampionat<br />

Braunschweig’s Züchter und die LC Sportförderung<br />

- eine Verbindung die durch Erfolg bestätigt<br />

ist. Schon vor einiger Zeit hat die LC Sportförderung<br />

ein Ausbildungs-Stufenmodell für<br />

Züchter im Sportzentrum LC erarbeitet, was die<br />

Züchter wieder in die Lage versetzt, ihre Zuchtprodukte<br />

zu vermarktungsfreundlichen Preisen<br />

ausbilden zu lassen. „Wir wollen mit unserem<br />

‚Braunschweiger Modell’, die erfolgreiche Aufzucht<br />

aus Braunschweiger Zuchtbetrieben und<br />

Reiter aus dieser Region wieder einen und somit<br />

die ganze Pferderegion Braunschweigs stärken“,<br />

erklärt der Geschäftsführer der LC Sportförderung,<br />

Axel Milkau und fügt hinzu: „Doch<br />

das gelingt nur im organisierten Miteinander<br />

und wir haben Kräfte gebündelt und Interessen<br />

zusammengeführt, was Kosten einspart und<br />

Ausbildungstransparenz vor Ort schafft.“<br />

Oft sind Braunschweiger Züchter und Reiter<br />

getrennt den Weg in der Ausbildung und im<br />

Sport gegangen und dieses hat zu kostenintensiven<br />

Prozessen geführt. „Die Züchter sind Ausbildungsställe<br />

im ganzen Bundesgebiet angelaufen,<br />

um dort ihre Pferde von erfahrenen Reitern<br />

im Springsport ausbilden zu lassen. Die erfolgreichen<br />

Braunschweiger Reiter sind in andere<br />

Regionen gefahren, um sich dort Nachwuchspferde<br />

für den Sport zu kaufen“, weiß Milkau.<br />

Dabei sind auch in der Vergangenheit schon<br />

internationale Pferde aus der Braunschweiger<br />

Zucht hervorgegangen und das zeigt, welches<br />

Zuchtpotential in dieser Region vorhanden ist.<br />

4<br />

Ein tolles Team: v.l.n.r.<br />

Axel Milkau, Geschäftsführer Sportzentrum Löwen Classics, die Reiter Henrieke Uckermann und<br />

Manfred Prenzel sowie die Züchter Günter Brattka und Christian Werthmann<br />

„Bedauerlicherweise konnten nie unsere hiesigen<br />

Reiter davon profitieren, da diese Pferde<br />

frühzeitig in den anderen Regionen aufgestellt<br />

worden sind.“<br />

Das soll sich ändern. Dabei hat das Team vom<br />

Sportzentrum LC mit der LC Sportförderung<br />

schon in der Vergangenheit bewiesen, dass man<br />

in der Lage ist, Reiter aus dieser Region bis in<br />

internationale Prüfungen zu führen. „Ergänzend<br />

dazu konnten wir Reiter aufbauen, die einen<br />

soliden Turniereinstieg der Pferde ermöglichen“,<br />

sagt Milkau und fügt hinzu: „Durch<br />

unsere internationalen Löwen Classics mit den<br />

beiden unterlegten Säulen Sportzentrum LC und<br />

LC Sportförderung konnten wir die Interessen<br />

der Parteien kanalisieren. Wir haben in unserem<br />

Sportzentrum LC, Züchter aus der Region mit<br />

Reitern aus unserer Sportförderung zusammengebracht<br />

und alle Kosten auf beide Interessenlagen<br />

aufgeteilt. Das bringt alle Parteien wieder in<br />

eine Kostenbalance und nutzt dem Sport und der<br />

ganzen Region.“ So stehen mittlerweile über 40<br />

Pferde im Sportzentrum LC und über 17 Pferde<br />

befinden sich momentan in der Berittausbildung<br />

der LC Sportförderung. Unter ihnen die 5 Schimmel<br />

‚Chance’, ‚Coxter’, ‚Lansink’, ‚Nomenik’<br />

und ‚Siebenstein’, die alle aus der Braunschweiger<br />

Aufzucht stammen, und zukünftig<br />

Braunschweig‘s Farben auf den Turnierplätzen<br />

im ganzen Bundesgebiet vertreten sollten. Und<br />

wie erfolgreich das Braunschweiger Modell<br />

arbeitet, lässt sich in den Ergebnislisten der bundesweiten<br />

Turniere nachlesen. Ob in nationalen<br />

und internationalen Springprüfungen oder auf<br />

dem begehrten Bundeschampionat in Warendorf<br />

(die Deutsche Meisterschaft der Nachwuchspferde),<br />

sind die Braunschweiger Farben<br />

erfolgreich vertreten. So konnte sich 2011 z.b.<br />

mit‚Siebenstein’ (aus der Aufzucht von Christian<br />

Werthmann) und LC Botschafter Dirk Klaproth<br />

erstmalig ein reines Braunschweiger Reiter/Pferd<br />

Paar für Warendorf qualifizieren. Und<br />

wer weiß, vielleicht kommt bereits dieses Jahr<br />

noch ein junger Star mit „weißer Weste“ dazu?<br />

Text und Foto: K.B.


Anna-Lena Kunde und ‚Montypaiten’ beenden<br />

erfolgreiche Ponylaufbahn<br />

Reitponys in den höheren Klassen der Dressur<br />

sind doch eher selten, und erfolgreiche<br />

erst recht. Diese Tatsache nahm das Team von<br />

DER KLEINE GEORG bereits in der Ausgabe<br />

4/2009 zum Anlass, ein Portrait über Anna-Lena<br />

Kunde und ihr Reitpony ‚Montypaiten‘ zu bringen,<br />

die in Dressurprüfungen bis zur Klasse M<br />

erfolgreich waren. Mittlerweile kann die für<br />

den RFV Königslutter startende Amazone schon<br />

auf Platzierungen bis Klasse S zurückblicken.<br />

So sammelte sie mit ihrem immer noch frischen<br />

Pony in der vergangenen Saison 17 S-Platzierungen<br />

und kann sich in der laufenden Saison<br />

über bisher 11 S-Platzierungen freuen. Dazu<br />

zählen im letzten Jahr vier 3. Plätze in S* und<br />

ein 5. Platz in Inter I sowie in diesem Jahr ein<br />

5.Platz in S** und zwei Platzierungen in Inter I.<br />

Zusammen mit den ca. 3.000 RLP aus dem vergangenen<br />

Jahr und den kapp 2800 RLP aus dem<br />

laufenden Jahr hat sie die Vorjahresleistung von<br />

5.087 RLP (Anrechnungszeitraum 2009/2010)<br />

bereits deutlich überschritten und bis 2010 eine<br />

Lebensgewinnsumme von 7.338 Euro erreicht.<br />

Von 175 registrierten Erfolgen bis 2010 fallen<br />

41 auf A, 88 auf L, 29 auf M, davon 91 mal unter<br />

den ersten 3. Bezogen auf die Gesamtlebensgewinnsumme<br />

und Ranglistenpunkte steht das<br />

Pony bundesweit an 3. Stelle.<br />

Anna-Lena Kunde mit ihrem Trainer Thomas Scholz<br />

Doch das Ende der Ponyzeit steht vor der Tür. So<br />

brachte Anna-Lena kurz vor ihrem 17.Lebensjahr<br />

ihre Ponylaufbahn in Bröckhöfe (2. und<br />

3. Juli 2011) zu einem guten Abschluss. Hier<br />

konnte sie sich bereits im Prix St. <strong>Georg</strong> gegen<br />

prominente Konkurrenten wie Heike Kemmer<br />

und Hans-Jürgen Armbrust auf unter Wasser stehendem<br />

Platz im oberen<br />

Viertel auf Platz 6 gut<br />

behaupten. Am darauffolgenden<br />

Tag entschied<br />

sie mit adaptierter Reitweise<br />

die Inter I für sich.<br />

und auf ‚Montypaiten‘ in der Prüfung<br />

Gern erinnert sich Anna-<br />

Lena an den Sieg in der<br />

Vogeley-Dressurfinalprüfung<br />

und die Anektote,<br />

wie sie den 1.Platz<br />

im FEI-Finale in Verden<br />

verpasst hat, weil sie<br />

zwar von zwei Richtern<br />

auf Platz 1 aber durch<br />

eine sehr abweichende<br />

Wertung des dritten<br />

Richters aus einem benachbarten Herkunftsverein,<br />

gegen den sie selbst in der Vergangenheit<br />

mehrfach erfolgreich angetreten war, auf Platz<br />

2 gewählt wurde. Schmunzelnd berichtet die<br />

16-jährige Abiturientin dabei über den charakterbilden<br />

Einfluss des Reitsports im Allgemeinen.<br />

Auch andere Erinnerungen wie der 3. Platz<br />

bei den Norddeutschen Jugendmeisterschaften<br />

in Klein-Flottbeck bleiben unvergessen.<br />

Schweren Herzens muss sich Anna-Lena von<br />

ihrem Pony trennen, um sich ganz der Abiturvorbereitung<br />

widmen zu können. Am meisten<br />

wünscht sie sich für ihren Freund einen ambitionierten<br />

Nachfolger der seinen reiterlichen<br />

Schwerpunkt mittelfristig in den ponytypischen<br />

Prüfungen bis FEI sieht.<br />

Solltest Du dich angesprochen fühlen dann<br />

melde dich. Für weitere Auskünfte steht sie<br />

gerne zur Verfügung.<br />

Dr. Volker Sznur<br />

K.B.<br />

„<strong>Der</strong> Ritt um das goldene Pferd“<br />

Hochkarätiges Teilnehmerfeld lobt die neuen Ebbe<br />

& Flut Reitböden von tegra<br />

Vom 07. - 10.07.2011 hat das unmittelbar vor<br />

den Toren Berlins liegende Gestüt Bon homme<br />

sein erstes Dressurfestival unter neuen Bedingungen<br />

durchgeführt. „<strong>Der</strong> Ritt um das goldene<br />

Pferd“ fand für den hochkarätigen Teilnehmerkreis<br />

u.a. auf neugestalteten Ebbe & Flut Reitböden<br />

statt. Dabei konnte sich Dorothee Schneider<br />

gleich 2-mal als Siegerin der höchstdotierten<br />

Prüfungen in die Ergebnisliste des Turniers in<br />

Werder eintragen. Das Teilnehmerfeld setzte sich<br />

aus einer Vielzahl international hoch erfolgreicher<br />

Dressurreiterinnen und Dressurreiter zusam-<br />

men, so waren z.b. mit Karin Rehbein, Bianca<br />

Kasselmann oder Hartwig Burfeind international<br />

erfahrene Reiter/innen mit am Start. Und auch<br />

der Nachwuchsbereich<br />

war z.b. mit Kathleen<br />

Keller und Pia-Katharina<br />

Voigtländer hochkarätig<br />

besetzt.<br />

tegra hatte den Auftrag in<br />

einem Zeitraum von nur<br />

4 Wochen im Außenbe-<br />

reich einen neuen Turnierplatz und einen Vorbereitungsplatz<br />

nach dem Ebbe & Flut System<br />

zu errichten, sowie den Boden in der Veranstal-<br />

5


tungshalle zu erneuern. In Zusammenarbeit mit<br />

den verantwortlichen Vertretern des Gestüts Bon<br />

homme hat tegra die anspruchsvolle Aufgabe<br />

gemeistert und viel Lob für die neuen Reitböden<br />

erhalten.<br />

Als System wurde wieder der 2-schichtige Ebbe<br />

& Flut Aufbau gewählt, weil sich hier - insbesondere<br />

für Außenplätze - bessere Drainage-<br />

und Wasserspeichermöglichkeiten einstellen.<br />

Am Freitag, den 15.04.2011 ludt Henrik Meyer<br />

zum feierlichen Ritteressen in seinen Ausbildungsstall<br />

in Eilum ein. Inmitten des historischen<br />

Pferdestalls war die lange Rittertafel auf der<br />

großzugigen Stallgasse aufgebaut. Zu Beginn<br />

des Spektakels erfolgte die heitere Einweisung<br />

der angereisten Fremdlinge in die höfischen<br />

Tischregularien und Trinksitten durch den Hofnarren<br />

Jakomo. Diese waren während des ganzen<br />

Abends strengstens einzuhalten.<br />

6<br />

<strong>Der</strong> hochwertige, feinkörnige in einem Lieferwerk<br />

speziell nach tegra-Rezeptur produzierte<br />

weiße Quarzsand, zeichnet sich zunächst durch<br />

eine hohe Oberflächenfestigkeit aus. In Verbindung<br />

mit dem stabilen Feuchtegehalt können<br />

sich auch elastische Eigenschaften entwickeln,<br />

wodurch nicht nur die Auftrittskräfte schonend<br />

abgebaut, sondern auch das Abfußen der Pferdehufe<br />

erleichtert wird. Damit werden die Bewegungseigenschaften<br />

der Pferde unterstützt.<br />

Die darunterliegende<br />

Drainagesandschicht<br />

hat dagegen einen vergleichsweise<br />

hohen<br />

Porengehalt und kann<br />

somit bei Niederschlägen<br />

schneller Feuchtigkeit<br />

aufnehmen und an<br />

das Drainagesystem weitertransportieren,<br />

aber<br />

auch in Trockenphasen,<br />

das in größeren Mengen<br />

zwischengespeicherte<br />

Wasser wieder schnell an<br />

die Oberfläche abgeben.<br />

In Verbindung mit dem<br />

tegra-Geopad stellen<br />

So durfte z.B. nicht mit Besteck gegessen und<br />

nicht mit Essen oder Knochen geworfen werden.<br />

Denn wer dieses tut, zeugt von niederem<br />

Stand und Charakter und bekommt die verdiente<br />

Prangerstrafe.<br />

So durfte auch das Händewaschen vor dem zu<br />

Tische gehen in den dafür vorgesehenen Waschschüsseln<br />

nicht vergessen werden.<br />

Die hohen Gäste des Abends wurden mit allerlei<br />

Genüssen und deftigen Köstlichkeiten<br />

verwöhnt. Neben Brühe vom Vieh, Brot und<br />

Schmalz wurde Krustenbraten mit Kraut nach<br />

Raubritterart sowie Apfelspalten in Vanillesoße<br />

gereicht. Dazu reichte man gebranntes Elixier<br />

aus feinstem Obst, Kräuterbrand, Gebräu aus<br />

Hopfen und Malz, Saft vom Apfel und edles<br />

Quellwasser.<br />

„Liegt der Krug, so wird er gefüllt“ war eine<br />

der wichtigsten Regeln des Abends ebenso<br />

wie „Trinke stets deinen<br />

Tischgesellen laut zu mit<br />

dem Trinkspruch: Auf<br />

die Gesundheit.“<br />

Das Rittergelage wurde<br />

mit sanften Klängen<br />

einer Harfenspielerin<br />

untermalt. Zwischen<br />

den einzelnen Gängen<br />

erfreute der Hofnarr die<br />

Gäste mit fröhlichen und<br />

deftigen, zum Mitklatschen<br />

animierenden Liedern<br />

von der Liebe, vom<br />

Wein und Gaukeleien.<br />

Diesen Abend hätte man<br />

sich nicht schöner wün-<br />

sich letztendlich Reiteigenschaften ein, die von<br />

anderen konventionellen Reitböden nicht durchgängig<br />

auf so hohem Niveau gewährleistet werden<br />

können.<br />

Das tegra-Steuerungssystem ist so konzipiert,<br />

dass mit nur einer Steuerfunktion der Wasserstand<br />

eingestellt und dann automatisch vom<br />

System geregelt wird.<br />

Nachdem das Turnier mit viel Erfolg abgeschlossen<br />

worden ist, wird bereits eine weitere<br />

Reithalle ebenfalls auf das tegra Ebbe & Flut<br />

System umgerüstet.<br />

Mit diesem Projekt hat tegra wieder ein Zeichen<br />

für ein hochkarätiges Leistungs- und Turnierzentrum<br />

setzen können.<br />

tegra wünscht der Familie Gutman vom Gestüt<br />

Bon homme viel Freude mit ihren neuen Reitböden<br />

und weiterhin viel Erfolg.<br />

Text und Foto:<br />

ABS Beteiligungs GmbH & Co. KG<br />

Altertümliches Ritteressen im Ausbildungsstall<br />

Henrik Meyer<br />

schen können. Dieses Treffen unter Reitern,<br />

Berufskollegen und Pferdefreunden wird sicherlich<br />

wiederholt werden.<br />

Text und Fotos: A. Dohlenburg


Neues vom Reit- und Fahrverein Hattorf<br />

Im Harzer Landhaus fand kürzlich die Jahreshauptversammlung<br />

des Reit- und Fahrvereins<br />

Hattorf e.V. statt. Für 35 jährige Mitgliedschaft<br />

wurden Wilhelm Lohrengel und Christian Koithahn<br />

geehrt, Wolfgang Depping wurde für 25<br />

Jahre Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet.<br />

Als Dankeschön für die gelungenen Veranstaltungen<br />

des letzen Jahres, wie Voltigierbezirksmeisterschaft,<br />

Westernturnier und traditionelles<br />

Weihnachtsreiten, wurde eine gut besuchte<br />

Helferfete durchgeführt. Die Mitglieder des<br />

Vereins hatten im Jahr 2010 die Möglichkeit, an<br />

mehreren Reitlehrgängen, einem Doppellongenlehrgang,<br />

Herbstausritt, Fahrabzeichen, Basispass<br />

und Longierabzeichen teilzunehmen. Eine<br />

große Bereicherung für den Verein sind die im<br />

letzten Jahr in Betrieb genommene Führanlage<br />

und das Solarium für Pferde.<br />

Dass dieser Verein auf einem guten Weg ist,<br />

zeigte auch das einstimmige Ergebnis der Wahlen.<br />

In ihren Ämtern bestätigt wurden die 1. Vorsitzende<br />

Tanja Wittig, der 2. Vorsitzende Hermann<br />

Piepenschneider, Kassenwartin Ursula<br />

Böttcher, Schriftführerin Jessica Gröbe, 1.<br />

Beisitzer Helmut Böttcher, 2. Beisitzer Herbert<br />

Lohrengel, Sportwartin Anja Böttcher, Fahrund<br />

Freizeitwart Detlef Wegener, Voltigierwartin<br />

Sarah Kässens, Jugendwartin Kathrin Stiemerling<br />

und die Hallenwarte Dietmar Knauer,<br />

Udo Harenberg und Friedrich Samtleben. In den<br />

Vorstand neu gewählt wurden die Pressewartin<br />

Jennifer Janke und der Hallenwart Torsten Janke.<br />

Die Vorsitzende Tanja Wittig dankte ihrem<br />

Vorstand für die gute Zusammenarbeit und den<br />

Mitgliedern für die geleisteten Arbeiten rund<br />

um die große Anlage. Desweiteren wies sie auf<br />

die Notwendigkeit der Sponsorengelder hin und<br />

betonte, dass Turniere ohne diese nicht möglich<br />

seien.<br />

Auch in diesem Jahr stehen für die Mitglieder<br />

des Vereins wieder Lehrgänge und Aktionen<br />

auf der Terminliste, die auf der vereinseigenen<br />

Homepage unter www.reitverein-hattorf.de einzusehen<br />

sind.<br />

Folgende Termine sollten sich Pferdebegeisterte<br />

für dieses Jahr merken:<br />

17./18. September Westernturnier und<br />

5. - 8. November Busfahrt nach Bad Tölz zur<br />

weit über die Lande hinaus bekannten Leonardiwallfahrt<br />

mit über 80 prunkvoll geschmückten<br />

Vierspännergespannen. Anmeldungen nimmt<br />

Tanja Wittig unter Telefon 05522-999820 entgegen.<br />

Kutschenausfahrt und Flohmarkt<br />

Unter der Leitung von Detlef Wegener, Fahr- und<br />

Freizeitwart des Reit- und Fahrverein Hattorf<br />

e.V., unternahmen die Kutschfahrer eine gemütliche<br />

Ausfahrt auf den Rotenberg. Bei sommerlichen<br />

Temperaturen präsentierten sich die<br />

Gespanne dem zahlreich erschienen Publikum.<br />

In loser Reihenfolge, mit einer Karte ausgestattet,<br />

wählte jeder Fahrer den eigenen Weg, um<br />

Länge und Schwierigkeitsgrad selbst bestimmen<br />

zu können. Nach einer gemeinsamen Rast<br />

auf dem Rotenberg trafen die Gespanne nach<br />

und nach wieder auf dem Springplatz der Reitanlage<br />

ein. Nach Versorgung der Tiere war man<br />

sich bei Kaffee und Kuchen einig, die Kutschenausfahrt<br />

im Herbst zu wiederholen.<br />

Parallel zur Ausfahrt fand auf dem Außengelände<br />

ein Flohmarkt „Rund um Pferd und Reiter“<br />

statt. An verschiedenen Ständen boten vereinsinterne<br />

und auswärtige Anbieter ihre Waren<br />

zu Schnäppchenpreisen an. Zahlreiche Satteldecken,<br />

Reithosen, Sicherheitswesten, Bücher<br />

und vieles mehr wechselte zu neuen Besitzern,<br />

um diesen noch gute Dienste leisten zu können.<br />

Reitturnier feiert<br />

erfolgreiches come back<br />

Dem kürzlich stattgefundenen<br />

Dressur- und<br />

Springturnier des Reit-<br />

und Fahrvereins Hattorf<br />

e.V. merkte man<br />

die sechsjährige Pause<br />

wirklich nicht an. Es<br />

war endlich wieder an<br />

der Zeit in der Turnierszene<br />

mitzumischen und<br />

das gelang dem Verein<br />

auf voller Linie. <strong>Der</strong><br />

Veranstalter knüpfte in<br />

bekannter Weise an frühere<br />

Turniere an, ganz so<br />

wie es Reiter und Besucher<br />

von je her gewohnt<br />

waren. <strong>Der</strong> Vorstand und<br />

die Mitglieder hatten<br />

im Vorfeld auch ganze<br />

Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass die Reitanlage<br />

in einem Top-Zustand war.<br />

<strong>Der</strong> Samstag war restlos gefüllt mit Dressurprüfungen<br />

bis zur Klasse L. Die Reiterinnen und<br />

Reiter, darunter etliche des ausrichtenden Vereins,<br />

zeigten in der Reithalle ihr Können.<br />

Am Sonntag fanden bei strahlendem Sonnenschein<br />

die Springprüfungen bis Klasse L auf<br />

dem Grasplatz, der trotz des vielen Regens der<br />

Tage zuvor im besten Zustand war, statt.<br />

7


Die kleinsten Reiter bekamen in der Führzügelklasse<br />

die Chance ihr Können unter Beweis zu<br />

stellen.<br />

In der Mittagspause zeigte die vereinseigene<br />

Voltgiermannschaft eine kleine Showeinlage<br />

passend zur Fußballweltmeisterschaft der<br />

Frauen. Die Turniergruppe, vor kurzem aufgestiegen<br />

in die Klasse M und nominiert zur<br />

Norddeutschen Meisterschaft, ließ ihrer Phan-<br />

Gebrüder-Lütke Westhues- Auszeichnung<br />

140 Amateurtrainer geehrt<br />

Seit vielen Jahren werden an verschieden Fachschulen<br />

für Reit-, Fahr-, und Voltigierausbildung<br />

Amateurtrainer ausgebildet. Die besonders<br />

erfolgreichen Absolventen der Amateurtrainerprüfungen<br />

eines Jahres werden im darauf folgenden<br />

Jahr mit der Gebrüder- Lütke Westhues-<br />

Auszeichnung ausgezeichnet. Für das Jahr 2010<br />

bekamen 140 Amateurtrainer diese in der vierten<br />

Bildungskonferenz der Deutschen Reiterlichen<br />

Vereinigung (FN) in Langenfeld überreicht.<br />

Die Lütke- Westhues- Auszeichnung soll im<br />

Amateurbereich ebenso ein Aushängeschild<br />

und eine Motivation für die angehenden Trainer<br />

werden wie die Stensbeck- Plakette bei den<br />

Berufsreitern.<br />

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN)<br />

erhofft sich dadurch eine bessere Akzeptanz der<br />

Amateurtrainer. Für den noch recht neu in der<br />

APO aufgenommen Trainer A Basissport wird<br />

auch wieder in Pilotprojekt in der Landesreitund<br />

Fahrschule durchgeführt.<br />

Eine der Teilnehmerinnen des Pilotlehrgangs<br />

im letzten Jahr war Frau Claudia Müller – wir<br />

berichteten im Heft 03/2010. Auch sie wurde<br />

dieses Jahr mit der Gebrüder- Lütke Westhues-<br />

Auszeichnung geehrt.<br />

Eine ihrer Lehrproben aus ihrer Prüfung mit<br />

der Schulnote eins wurde bei der diesjährigen<br />

Tagung für die Leiter der Landesreit- und Fahrschulen<br />

im Bundesgebiet wieder aufgenommen.<br />

Frau Müller stellte zusammen mit den Reitern<br />

der Polizeireiterstaffel Dortmund ihre Lehrprobe<br />

im Gelände dar und demonstriert dabei<br />

die Ausbildung von Polizeipferden und Reitern.<br />

Frau Müller ist selbst seit 2004 Polizeireiter in<br />

der Staffel in Braunschweig und freute sich sehr<br />

über die länderübergreifende Zusammenarbeit.<br />

Die Kombination der klassischen Reitlehre und<br />

Polizeiausbildung fand besonders bei der FN<br />

Zuspruch.<br />

8<br />

tasie freien Lauf und zeigte dem begeistertem<br />

Publikum mal ohne Leistungsdruck ihre wagemutigen<br />

Formationen auf dem galoppierenden<br />

Pferderücken.<br />

Viele Besucher und Aktive waren sich einig,<br />

dass die Hattorfer Reitanlage und die Veranstaltung<br />

eine gute Werbung für den Reitsport<br />

sind. <strong>Der</strong> Vorstand dankt allen, die das Turnier<br />

tatkräftig unterstützt haben, vor allem den<br />

Neben den üblichen Anforderungen eines Trainer<br />

A werden zusätzlich Schwerpunkte auf einer<br />

fundierten Grundausbildung rund um das Pferd:<br />

Umgang, Haltung, Fütterung, unterschiedliche<br />

Rassen und Reitweisen gelegt. „Die Herausforderungen<br />

des Trainer A Basissport sind zum<br />

einen, die Masse der Reiter und Pferdebesitzer<br />

zu erreichen, die NICHT organisiert sind. Zum<br />

anderen durch die hochqualifizierte Ausbildung<br />

bei der FN den unterschiedlichsten Anforderungen<br />

und Wünsche gerecht zu werden. Zusätzlich<br />

sind Reittalente zu fördern, die keinen reiterlichen<br />

Backround haben. Erwachsenen soll das<br />

Einsteigen oder auch das Widereinsteigen in<br />

den Reitsport ermöglicht werden. Gerade diese<br />

Erwachsenen werden im Leistungssport so nicht<br />

gefördert und haben einfach andere Ansprüche.<br />

Damit Mensch und Pferd Partner werden und zu<br />

einer Einheit zusammenwachsen,<br />

ist viel Pädagogik<br />

und Psychologie<br />

erforderlich.“ sagt Frau<br />

Müller im Interview.<br />

Auf die Frage hin, ob<br />

sich ihr Unterrichtskonzept<br />

seit dem Trainer<br />

A Basislehrgang geändert<br />

hat, antwortet Frau<br />

Claudia Müller: „Da die<br />

Zielsetzung mit Mensch<br />

und Pferd an der Basis<br />

um einiges vielfältiger<br />

ist, hat sich meine<br />

Sichtweise verändert.<br />

Die Rassevielfalt mit<br />

der jeweiligen Eigenart,<br />

die Sportvielfalt und die<br />

unterschiedlichen Altersklassen<br />

haben mein Verständnis<br />

erweitert. Hier<br />

ist viel Individualität<br />

gefragt.“<br />

Sponsoren, die durch eine Geld-, Sach-, oder<br />

Werbespende zur Ausrichtung des Turniers beigetragen<br />

haben. Ein besonderer Dank geht an<br />

Herrn Landrat Bernhard Reuter, der durch die<br />

Übernahme der Schirmherrschaft dieser Veranstaltung<br />

den würdigen Rahmen verleit hat, den<br />

sie verdiente.<br />

Gerade die Unwissenheit und keine fundierte<br />

Ausbildung von Reitern und Pferdebesitzern<br />

an der Basis bringen Probleme und Gefahren<br />

mit sich. Das sieht auch Herr Klaus Schwarze,<br />

erster Vorsitzender vom FSV Fümmelse, so. Er<br />

und seine Tochter Saskia sind im Fahrsport bis<br />

Klasse S im Ein- und Zweispänner erfolgreich.<br />

Für beide ist es sehr wichtig, dass ihre Pferde<br />

neben dem Leistungssport Fahren auch eine<br />

gute Grundausbildung in Dressur und Springen<br />

haben. Diese Aufgabe hat Frau Müller seit sechs<br />

Jahren bei Familie Schwarze übernommen. „Ein<br />

Pferd ist leichter unter dem Sattel zu stellen<br />

und zu biegen als vor der Kutsche“, sagt Klaus<br />

Schwarze. Durch die unterschiedlichen Trainigsreize<br />

durch fahren und reiten werden die<br />

Pferde optimal gymnastiziert .Die Abwechslung<br />

und auch täglicher Weidegang sorgen dafür,<br />

Claudia Müller mit ihren Schülerinnen Anna Kahmann/,El Tacco',<br />

Lena Meister und Katja Mosbauer/,Darco'<br />

(Anm.d.Red. Die Reitappen wurden nur für das Foto abgenommen)<br />

Claudia Müller und Klaus Schwarze<br />

Jennifer Janke<br />

(Pressewartin RV Hattorf)


dass die Tiere „klar zwischen den Ohren“ sind –<br />

nur so können sie Spitzenleistung bringen.<br />

Zum Schluss des Interviews meint Klaus<br />

Schwarze, dass er vor Amateurtrainern und<br />

ihrer Leistung Respekt und Achtung hat. Deshalb<br />

sollen alle, die die Prüfung mit der Gebrüder-<br />

Lütke Westhues- Auszeichnung erfolgreich<br />

bestanden haben und in den Pferdesportverbänden<br />

Hamburg, Hannover und Sachsen-Anhalt<br />

angeschlossen sind (dem Verbreitungsgebiet<br />

von DER KLEINE GEORG) hier namentlich<br />

erwähnt werden:<br />

Trainer A-Reiten/Leistungssport (TRARL):<br />

Corinna Odine Bobsien (Hamburg/PSV Hamburg),<br />

Thorsten Rangnau (Göhrde/PSV Hannover)<br />

Am Samstag den 14. Mai 2011 fand die Prüfung<br />

zum Deutschen Longierabzeichen Klasse<br />

4 organisiert vom RSV Clauen auf dem Hof von<br />

Felix Stolte in Hohenhameln statt. Wir bedanken<br />

uns, dass wir die Reithalle hierfür nutzen<br />

konnten. Ebenso bedanken wir uns auch bei den<br />

fleissigen Helfern und den anderen Reitern des<br />

Hofes für Ihre Rücksichtnahme und das zur Verfügung<br />

stellen Ihrer Privatpferde.<br />

Bei der Prüfung zum DLA 4 wurde nicht nur die<br />

korrekte Vorstellung des Pferdes an der Longe<br />

gefragt, sondern auch der theoretische Teil sollte<br />

hierbei nicht zu kurz kommen. Dank Margot<br />

Prinz, Trainer B Fahren, und Ihrer guten Vorbereitung<br />

sowohl in Theorie als auch in der Praxis<br />

haben alle Teilnehmer erfolgreich bestanden.<br />

Sichtlich erleichtert nahmen die Prüflinge ihre<br />

Urkunden und Glückwümsche von den Richtern<br />

Trainer A-Reiten/Basissport (TRARB):<br />

Claudia Müller (Helmstedt/PSV Sachsen-<br />

Anhalt)<br />

Trainer B-Reiten/Leistungssport (TRBRL):<br />

Maximiliane Bauermeister (Hamburg/PSV<br />

Hamburg), Rita Göttsche (Stade/PSV Hannover),<br />

Portia Manning (Duderstadt/PSV Hannover),<br />

Sandra Türke (Stuhr/PSV Hannover)<br />

Trainer B-Barockreiten/Basissport (TRBBB):<br />

Irene Raab-Hinrichs (Burgwedel/PSV Hannover),<br />

Maren Schulze (Schneverdingen/PSV<br />

Hannover)<br />

Trainer B-Westernreiten/Leistungssport<br />

(TRBWL):<br />

Annika Hansen (Göttingen/PSV Hannover)<br />

Trainer C-Reiten/Leistungssport (TRCRL):<br />

Maren Harloff (Göttingen/PSV Hannover),<br />

Erfolgreiche Prüfungen beim RSV Clauen<br />

„Pauken in den Ferien“<br />

„Die Schularbeiten sind gemacht, kommen wir<br />

nun zur Verleihung der Abzeichen.“ Mit diesem<br />

Satz läutete Herr Spiering das Ende einer<br />

anstrengenden Woche im Pensionsstall Leuwer<br />

in Liedingen ein. Dort fanden kurz vor<br />

Ostern die Lehrgänge für die Abzeichen „<strong>Kleine</strong>s<br />

Hufeisen“, „Großes Hufeisen“, „Basispass<br />

Pferdekunde“, „Reitabzeichen Klasse IV“ und<br />

„Longierabzeichen Klasse IV“ statt. Während<br />

draußen die Sonne schien und andere Jugendliche<br />

schon die Ferien genossen, trafen sich die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um sich die<br />

Grundlagen für diese Abzeichen zu erarbeiten.<br />

Nach drei Tagen intensiver Vorbereitung durch<br />

Denise Leuwer mussten alle Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer ihr Wissen am Gründonnerstag<br />

bei Herrn Spiering und Frau Martens unter<br />

Beweis stellen.<br />

Im theoretischen Teil mussten sie Auskunft zu<br />

den Themen Pferdeverhalten, Umgang mit Pferden,<br />

Fütterung, Stall, Anatomie, Unfallverhütung,<br />

Beurteilung eines Pferdes, Gesundheit des<br />

Pferdes und Pferdepflege geben. Bei den Teilnehmerinnen<br />

des Reitabzeichens kam zusätzlich<br />

noch die Reitlehre dazu. Im praktischen Teil des<br />

Basispasses wurde das Verladen und Vormustern<br />

in der Dreiecksbahn sowie das richtige Führen<br />

gezeigt. Beim kleinen und großen Hufeisen<br />

wurde das Pferd in allen drei Grundgangarten<br />

beim Abteilungsreiten vorgestellt. Die Prüflinge<br />

Frau Dimitra Martens und<br />

Frau Chaterina Prediger-<br />

Behrens entgegen. Das<br />

Ende der erfolgreichen<br />

Prüfung konnten alle Teilnehmer<br />

und Helfer mit<br />

einem Glas Sekt bei strahlendem<br />

Sonnenschein feiern.<br />

Weitere Infos gibt es<br />

unter www.rsv-clauen.de<br />

Bestanden haben:<br />

Inga Fröchtling, Daniela<br />

Wölki, Nina Dietzmeyer,<br />

Birthe Fritsche, Franziska<br />

Halt und Isabell Kramer<br />

vom RSV Clauen. Gastteilnehmer:<br />

Sonja Eikermann<br />

des RV Vogtei-Ruthe und Christine Engwicht der<br />

Fahrgemeinschaft Peine.<br />

des großen Hufeisens mussten anschließend noch<br />

ein Cavaletti überwinden. Die Teilnehmer des<br />

kleinen Reitabzeichens mussten eine E-Dressur<br />

und ein E-Stilspringen absolvieren. Beim Longierabzeichen<br />

zeigte Anja Gebhardt das richtige<br />

Longieren.<br />

Am Ende eines langen Tages bekamen alle Teilnehmer<br />

ihre Urkunden verliehen.<br />

Das kleine Hufeisen wurde an Chiara-Marleen<br />

Brennecke und Jette Thieleke<br />

verliehen.<br />

Das Große Hufeisen<br />

bestanden Lisa-Marie<br />

Münstedt, Melina<br />

Wysocki, Alina Jansen<br />

und Lennart Thieleke.<br />

Den Basispass absolvierten<br />

Anja Gebhardt,<br />

Mareile Gey, Julia Hofstettes,<br />

Madeline Aderhold<br />

und Sophie Becker.<br />

Das Reitabzeichen Kl. IV<br />

erwarben Lea Hausmann,<br />

Lea-Sophie Brennecke,<br />

Birte Dieke und Julia<br />

Nebe. Das Longierabzei-<br />

chen Kl. IV erwarb Anja<br />

Gebhardt.<br />

Katharina Himstedt (Peine/PSV Hannover),<br />

Anja Kötz (Sülzetal/PSV Sachsen-Anhalt)<br />

C-Reiten/Basissport (TRCRB):<br />

Svenja Schulz (Wunstorf/PSV Hannover),<br />

Annika Vertelka (Osterholz-Scharmbeck/PSV<br />

Hannover)<br />

Trainer C-Fahren/Leistungssport (TRCFL):<br />

Michael Müller (Oebisfelde/PSV Sachsen-<br />

Anhalt)<br />

Trainer C-Voltigieren/Leistungssport (TRCVL):<br />

Nina Eberhardt (Bremen/PSV Hannover)<br />

Wir gratulieren allen geehrten Absolventen und<br />

wünschen Ihnen für Ihre Aufgabe viel Erfolg!<br />

Text und Fotos: Kerstin Isserstedt<br />

Isabell Kramer<br />

(2.Vorsitzende RSV Clauen)<br />

Herr Spiering lobte die gute Vorbereitung durch<br />

Frau Leuwer. Ein Weiteres großes Lob bekamen<br />

die Eltern für die Unterstützung ihrer Kinder.<br />

Denise Leuwer bedankte sich bei allen Beteiligten<br />

für das gute Gelingen und auch bei den<br />

Eltern für die gute Verpflegung während der<br />

gesamten vier Tage.<br />

Text und Foto: Kathrin Heider<br />

Herr Spiering und Frau Martens mit den Teilnehmern<br />

sowie Densie Leuwer.<br />

9


<strong>Der</strong> Hufschmied<br />

<strong>Der</strong> wichtigste Mann am Pferd<br />

<strong>Der</strong> Hufschmied ist der wichtigste Mann am<br />

Pferd, noch wichtiger als der Tierarzt. Denn der<br />

Tierarzt wird erst gerufen, wenn ein Pferd lahmt.<br />

Allerding muss „die Zusammenarbeit zwischen<br />

Schmied/Tierarzt/Besitzer entsprechend funktionieren.<br />

Denn alleine kann ich nicht, der Tierarzt<br />

nicht und der Besitzer auch nicht“, sagt<br />

Volker Carstensen, Hufbeschlaglehrmeister der<br />

Lehrschmiede der Tierärztlichen Hochschule<br />

in Hannover. Deshalb möchte Carstensen auch,<br />

dass der Besitzer des Pferdes beim Beschlagen<br />

dabei ist. „Dann kann ich dem Besitzer auch<br />

gleich Ratschläge geben, wie er sein Pferd weiterhin<br />

zu pflegen hat.“<br />

Allerdings gibt es keine allgemeingültigen Tipps<br />

für die Hufpflege. Denn jeder Huf muss individuell<br />

gepflegt werden. Dabei rät Carstensen „So<br />

1/Woche waschen und dann einfetten ist nicht<br />

schlecht. Und zwar auch von der Sohle fetten.<br />

Wenn sich da schon gar nichts festsetzten kann,<br />

kann sich auch kein Urin da festsetzen und es<br />

kommt auch nicht zur Strahlfäule.“ Dabei ist es<br />

wichtig, ist die Hufqualität zu beurteilen. Wenn<br />

ich einen weichen Huf habe, muss ich den eher<br />

vor Feuchtigkeit schützen, habe ich einen harten<br />

Huf, dem muss ich Feuchtigkeit zuführen,<br />

damit er geschmeidig bleibt. „Da muss ich dann<br />

manchmal sogar mit einem Angussverband<br />

Feuchtigkeit in den Huf reinbringen. Mit 5<br />

Minuten Wasserstrahl ist das dann nicht getan.“<br />

Übrigens: Nach dem Abwaschen der Hufe die<br />

Hufe erst einmal abtrocknen lassen und dann<br />

fetten. Auf dem nassen Huf, perlt das Fett ab.<br />

10<br />

Hufbeschlaglehrmeister Volker Carstensen, in der Schmiede der Tierärztlichen Hochschule<br />

Doch wie werde ich Hufschmied? „<strong>Der</strong> Werdegang<br />

ist jetzt neu. Früher war es so, dass das nur<br />

dem Schmied vorbehalten war. Seit 1974 gelten<br />

auch altverwandte Berufe, wie Schlosser oder<br />

Landmaschinenmechaniker. Seit 2006 gibt es<br />

ein neues Gesetzt und das sagt aus, dass jeder,<br />

der ein Gesellenbrief hat, diesen Beruf erlernen<br />

kann, egal ob Friseur, Bäcker .... Dann muss<br />

man einen Einführungslehrgang von 4 Monaten<br />

in einer Lehrschmiede absolvieren, danach 2<br />

Jahre mit einem staatl. geprüften Hufbeschlagschmied<br />

mitfahren, der mindestens 3 Jahre in<br />

seinem Beruf tätig gewesen sein muss, danach<br />

macht man den Vorbereitungslehrgang auf die<br />

Prüfung. Dann darf man normalerweise an die<br />

Pferde.“<br />

Dabei ist für den Ausbilder immer noch die Praxis<br />

das Problem, da man das Schmieden nicht so<br />

kann, wie sie das früher konnten, wenn man aus<br />

anderen Berufen kommt. Dennoch sind viele<br />

der Meinung, dass sie alles können, wenn sie<br />

aus der Schule kommen, aber dann fängt das<br />

Lernen erst an. „Ich habe immer gesagt, man<br />

braucht danach noch mindestens 5 Jahre, bis<br />

man wirklich fit ist auch mal jemand über die<br />

Schulter gucken lässt.“<br />

Doch bevor der Hufschmied ein Pferd beschlägt,<br />

gibt es noch einige Dinge zu beachten. So muss<br />

er das Pferd erst einmal beurteilen. „Falls<br />

irgendwelche Schiefstellungen vorhanden sind,<br />

die zu korrigieren oder auch nicht zu korrigieren<br />

sind, man kann ja auch mal zu viel korrigieren,<br />

dann laufen sie auch nicht“, sagt Volker Carstensen.<br />

Dann wird mit dem Besitzer abgesprochen,<br />

was er will. Will er überhaupt beschlagen<br />

oder will er, dass das Pferd unbeschlagen läuft?<br />

„Wenn das Pferd unbeschlagen läuft, muss ich<br />

Foto: Katarina Blasig


eben etwas anders ausschneiden, d.h. ich darf<br />

ihn nicht ganz so kurz machen, wie als wenn<br />

ich ihn beschlage.“ Ganz wichtig ist, dass der<br />

Beschlag entsprechend zum Pferd und der<br />

Sportart, die betrieben wird, gewählt wird. „Ich<br />

kann einen Traber nicht mit den gleichen Eisen<br />

beschlagen, als wenn ich ein Reitpferd habe<br />

oder umgekehrt. Da gibt es verschiedene Hufeisen,<br />

die man dann verwendet. Dabei schmiedet<br />

man heute ja kein Eisen mehr selbst, sondern<br />

hat genügend Fabrikhufeisen zur Verfügung,<br />

die man dann dementsprechend wählen kann“,<br />

erklärt der Hufbeschlaglehrmeister.<br />

Doch es gibt nicht nur den Hufschmied, der sich<br />

mit Pferden beschäftigt. Da sind auch noch der<br />

Hufpfleger und der Huftechniker. „Das sind<br />

ernannte Berufe, die sich irgendwann entwikkelt<br />

haben, aber ein Beruf ist es nicht und sie<br />

sind auch nicht staatlich anerkannt“, erklärt Volker<br />

Carstensten und fügt hinzu: „Auch der Hufschmied<br />

ist kein Beruf, sondern eine Erwachsenenfortbildung.“<br />

Allerdings haben die Hufpfleger das heutige<br />

Hufbeschlaggesetz viel mitbestimmt. So müssen<br />

die Prüflinge bei der Prüfung zum Hufschmied<br />

ein ganzes Pferd beschlagen, einen<br />

Alternativbeschlag machen und auch zeigen,<br />

ob sie ausschneiden können. „Bloß wenn ich<br />

beschlage, denke ich mal, muss ich auch ausschneiden<br />

können!“<br />

Überhaupt gibt es für den Ausbilder keine<br />

Arbeit, die man nicht dementsprechend exakt<br />

machen muss. „Das fängt mit der Beurteilung<br />

an. Hierbei sollte man das Pferd zumindest<br />

einmal im Schritt und Trab gesehen haben.<br />

Denn ich muss mich absichern, ob das Pferd<br />

evtl. lahm ist. Nicht dass ich ein lahmes Pferd<br />

beschlage und nachher kommt der Besitzer an,<br />

ja aber der lahmt doch, dabei lahmte der vorher<br />

schon. Dann geht es los beim Ausschneiden.<br />

Das muss so sein, dass das Pferd nachher laufen<br />

kann, also muss auch das 100%ig sein. Wenn<br />

ich jetzt beschlage, muss<br />

ich das Eisen 100%ig<br />

aufpassen. Ob ich das<br />

kalt oder warm mache,<br />

spielt letztendlich keine<br />

Rolle. Viele meinen<br />

ja immer, man m u s s<br />

warm beschlagen. Aber<br />

es gibt ja immer mal<br />

Pferde, die sich das nicht<br />

gefallen lassen. Dann<br />

muss ich das Eisen eben<br />

auch kalt aufbringen.<br />

Das heißt aber nicht,<br />

dass ich das nicht warm<br />

anpassen kann. D. h.<br />

dass ich es warm richte,<br />

kühle es ab und passe es<br />

mir auf dem Huf dann<br />

dementsprechend an.<br />

Ich hab’s etwas leichter,<br />

wenn ich es aufbrenne,<br />

dann kann ich die Nagellöcher<br />

sehen. So muss<br />

ich genau gucken, ist das<br />

Nagelloch auch auf der<br />

weißen Linie. Also sind<br />

die Arbeiten, die man<br />

macht alle gleichwertig<br />

hoch anzusetzen. Denn,<br />

wenn ich in irgendeiner<br />

Sache einen Fehler<br />

mache, passt es schon<br />

nicht mehr.“ Dabei ist<br />

das Zunieten am Ende<br />

genau so wichtig, wie<br />

alle anderen Arbeiten.<br />

„Denn wenn ich nicht<br />

richtig zugenietet habe,<br />

dann fliegt das Eisen<br />

nach 3 Wochen.“<br />

K.B.<br />

Markus Braunisch hat sich vor 5 Jahren als Hufschmied selbstständig<br />

gemacht. Dabei beschlägt der erfolgreiche Springreiter die Pferde (wie<br />

hier das Pferd von DER KLEINE GEORG Silverstar B) nicht nur in der<br />

eigenen Schmiede auf dem Moorhof in Isenbüttel, sondern auch bei den<br />

Kunden vor Ort und ist als Turnierschmied tätig.<br />

Und auch wenn mal „Not am Mann ist“, man dringend einen Hufschmied<br />

braucht, kann man sich gerne unter der Telefonnummer<br />

0175/2021287 an Markus Braunisch wenden.<br />

Haftung der Eltern über das Verhalten von Kindern im Umgang mit Tieren<br />

<strong>Der</strong> Klassiker: Hund jagt Pferd - Abwägung der<br />

gegenseitigen Tiergefahren<br />

I.<br />

<strong>Der</strong> Aufsatz stammt von Frau Almut Pieper,<br />

seit 1982 Rechtsanwältin mit Tätigkeitsschwerpunkt<br />

im Pferderecht (Kauf-, Haftpflichtrecht<br />

und Tierarzthaftung) sowie Versicherungsrecht<br />

und Arztrecht<br />

1. Eine 17jährige Jugendliche ließ auf dem<br />

Gelände eines Reiterhofes, wo sie sich auch<br />

sonst regelmäßig mehrfach wöchentlich aufhielt,<br />

ihren Dalmatiner frei laufen. Auch andere<br />

Hunde bewegten sich dort unangeleint.<br />

<strong>Der</strong> Dalmatiner lief auf eine der Koppeln, wo<br />

gerade ein wertvolles Reitpferd graste. Als der<br />

Dalmatiner auf das Pferd zurannte, geriet dieses<br />

in Panik, galoppierte davon und brach sich beim<br />

Versuch, den Koppelzaun zu überspringen, ein<br />

Bein. Es mußte noch an Ort und Stelle eingeschläfert<br />

werden.<br />

2. Es kommt an dieser Stelle noch nicht einmal<br />

darauf an, ob die Jugendliche den Hund<br />

laufen lassen durfte oder ob auf der Anlage<br />

möglicherweise Leinenzwang herrschte. Denn<br />

Eltern haften grundsätzlich nicht für das schädigende<br />

Verhalten ihrer Kinder, auch wenn das<br />

Kind schuldhaft gehandelt haben sollte. Bei<br />

11<br />

Foto: Günter Blasig


Die Rechtsseiten<br />

einem schuldhaften Verhalten des Kindes kann<br />

der Geschädigte seine Schadenersatzansprüche<br />

nur gegen den Minderjährigen selbst geltend<br />

machen. Kinder, die noch nicht das 7. Lebensjahr<br />

beendet haben, sind für Schäden, die sie<br />

anderen zufügen, gar nicht verantwortlich. Ein<br />

Minderjähriger, der das 18. Lebensjahr noch<br />

nicht vollendet hat ist für Schäden, die er anderen<br />

zufügt dann nicht verantwortlich, wenn er<br />

bei der Begehung der schädigenden Handlung<br />

nicht die zur Erkenntnis der Verantwortlichkeit<br />

erforderliche Einsicht hatte. Die Einsichtsfähigkeit<br />

des Minderjährigen wird widerlegbar<br />

vermutet. <strong>Der</strong> Mangel der Einsichtsfähigkeit ist<br />

von dem minderjährigen Schädiger sodann zu<br />

behaupten und zu beweisen.<br />

3. Eine eigene Haftung von Eltern minderjähriger<br />

Kinder kann sich aus einer Verletzung ihrer<br />

Aufsichtspflicht ergeben. Sie haften als Aufsichtspflichtige<br />

nach § 832 BGB für Schäden,<br />

die die Minderjährigen einem Dritten widerrechtlich<br />

zufügen. Die Eltern können sich entlasten,<br />

indem sie darlegen und beweisen, daß sie<br />

ihre Aufsichtspflicht erfüllt haben, d. h.im Hinblick<br />

auf Alter, Eigenart und Charakter des Aufsichtsbedürftigen<br />

sowie im Hinblick auf die zur<br />

Rechtsgutverletzung führende konkrete Situation<br />

alles Erforderliche getan haben. Zu diesem<br />

Komplex gibt es eine Fülle von Rechtsprechung<br />

zu den verschiedensten Einzelfällen.<br />

Gelingt es dem Aufsichtspflichtigen nicht, darzulegen<br />

und zu beweisen, daß er den Minderjährigen<br />

gehörig beaufsichtigt hat, kann er auch<br />

noch den alternativen Entlastungsbeweis dahin<br />

führen, daß der Schaden auch bei gehöriger Aufsichtsführung<br />

entstanden wäre. Dieser Beweis<br />

ist naturgemäß schwer zu führen.<br />

4. Im vorliegenden Fall hat das OLG Rostock in<br />

seinem Urteil vom 10.12.2010 (5 U 57/10) ganz<br />

klar gesagt, daß die Minderjährige zum Unfallzeitpunkt<br />

fast 17 Jahre alt war und deshalb bei<br />

der Führung eines Hundes keiner Aufsicht mehr<br />

bedurfte. Es gab keine früheren Vorfälle, die<br />

eine andere Beurteilung gerechtfertigt hätten.<br />

5. Die Unterzeichnende hat gerade einen Fall<br />

zu bearbeiten, bei dem die Eltern ein 10jähriges<br />

Kind ein Großpferd in einer Reithalle in allen<br />

Grundgangarten frei reiten ließen, in der auch<br />

12<br />

noch vier andere Reiter unterwegs waren. Die<br />

10jährige galoppierte auf einem Zirkel. <strong>Der</strong><br />

andere Reiter hatte sicherheitshalber sogar ein<br />

Stück vor Punkt X angehalten, um das Kind<br />

vorbeireiten zu lassen. Allerdings war das<br />

Kind kräftemäßig noch nicht in der Lage, das<br />

galoppierende Pferd vollständig zu beherrschen<br />

und driftete nach außen und prallte mit ihrem<br />

Pferd gegen die Schulter des wartenden Pferdes,<br />

das dadurch erhebliche Verletzungen davontrug.<br />

Hier haben die Eltern mit Sicherheit ihre<br />

Aufsichtspflicht verletzt. Entweder hätten sie<br />

ihr Kind an die Longe nehmen müssen, oder<br />

in einer Reithalle mit anderen Reitern keinen<br />

freien Galopp zulassen dürfen. Damit hätten sie<br />

warten müssen, bis die Reithalle frei war.<br />

II.<br />

Eine fast täglich vorkommende Problematik ist<br />

die Abwägung der gegenseitigen Tiergefahren,<br />

wenn bei einem Unfall zwei Tiere beteiligt sind.<br />

Hat die vom eigenen Tier des Geschädigten ausgehende<br />

Tiergefahr gem. § 833 BGB den Schaden<br />

mitverursacht, muß sich der Geschädigte<br />

seine eigene Tierhalterhaftung entsprechend §<br />

254 BGB anrechnen lassen, dies ist keine Frage.<br />

Die Ersatzverpflichtung bestimmt sich grundsätzlich<br />

nach dem Gewicht, mit dem die Tiergefahr<br />

beider Tiere im Verhältnis zueinander<br />

wirksam geworden ist.<br />

Wenn zwei Pferde sich auf der Weide prügeln<br />

und ein Pferd dabei verletzt wird, ist klar, daß<br />

sich der Halter des verletzten Pferdes einen<br />

50%igen Abzug gefallen lassen muß.<br />

Anders liegen diejenigen Fälle, wenn z. B. ein<br />

Pferd irgendwo angebunden ist, um zum Reiten<br />

fertiggemacht zu werden und ein anderes Pferd<br />

vorbeigeführt wird, zudem angebundenen Pferd<br />

drängt und dieses durch einen Tritt verletzt. In<br />

diesen Fällen tendieren die Gerichte überwiegend<br />

dazu – wenn das angebundene Pferd kein<br />

besonderes Aggressionsverhalten gezeigt hat –<br />

die von diesem ausgehende mitwirkende Tiergefahr<br />

nur sehr gering zu bewerten oder sogar<br />

ganz zurücktreten zu lassen.<br />

Für mich überraschend hat das OLG Rostock<br />

auch im vorliegenden Fall, bei dem der Hund<br />

auf die Koppel gelaufen, auf das Pferd zugestürmt<br />

und dieses in Panik versetzt hat, eine<br />

Haftung des Hundehalters gegenüber dem Pferdehalter<br />

gem. § 833 S. 1 BGB nur in Höhe von<br />

50 % des Schadens angenommen. Zur Begründung<br />

hat das OLG ausgeführt, die Tiergefahr<br />

des Pferdes wiege mindestens gleich hoch wie<br />

die des Hundes. Zwar sei ein Pferd – anders<br />

als ein Hund – kein Jagdtier, das andere Tiere<br />

angreife oder hetze. Ein Gefahr ergebe sich aber<br />

auch bei Pferden aus der Unberechenbarkeit<br />

des tierischen Verhaltens. Andere Gerichte hatten<br />

die Gefahr, die von einem jagenden Hund<br />

ausgeht, höher bewertet und damit dem Pferdehalter<br />

einen höheren Anspruch zugebilligt.<br />

Denn in diesem Fall ist der Hund der aktive Part<br />

und lebt an dem Pferd seinen Jagd- oder auch<br />

Aggressionsinstinkt aus, während das Pferd nur<br />

in Angst und Schrecken davonläuft. In meinen<br />

Augen wäre hier eine Haftungsverteilung von<br />

ca. 30 % zu Lasten des Pferdehalters und ca. 70<br />

% zu Lasten des Hundehalters angemessener<br />

gewesen.<br />

Pieper<br />

Rechtsanwältin


Lange hatten die Turffans auf diesen Tag gewartet,<br />

am 16.07.2011 war es dann endlich soweit.<br />

Deutschlands schönste Naturrennbahn öffnete<br />

ihre Tore für die 132. Galopprennwoche in<br />

Bad Harzburg. Und da es beim Meeting auf der<br />

Rennbahn am Weißen Stein wieder richtig viel<br />

„Kohle“ zu verdienen gab, war auch das Interesse<br />

der großen Rennställe entsprechend groß.<br />

So hatten z.b. 38 Trainer für die Superhandicaps<br />

genannt. „Ein tolles Ergebnis“, freute sich<br />

Rennvereinspräsident Wilhelm Baumgarten.<br />

„Ich bin froh, dass die Trainer unser Angebot<br />

so gut angenommen haben und ihre Pferde für<br />

das Original angemeldet haben“, stellte der<br />

HRV-Chef mit Blick auf die illustre Nennungsliste<br />

fest. Schließlich hatten mit Mario Hofer,<br />

Christian Frhr. von der Recke, Andreas Wöhler,<br />

Peter Schiergen, Christian Sprengel und<br />

Uwe Stoltefuß gleich sechs Trainer aus den<br />

aktuellen Top-Ten der deutschen Statistik ihre<br />

Nennung abgegeben und auch Harzburg-Spezialistin<br />

Elfi Schnakenberg war mit ihren Pferden<br />

erneut nach Bündheim gekommen. Doch<br />

neben den vier Superhandicaps standen mit den<br />

beiden Seejagdrennen, in denen am Ende der<br />

„Harzburger Seekönig“ gekürt wurde, und der<br />

„Hürden-Trophy“, die als höchstdotiertes Hürdenrennen<br />

Deutschlands ausgetragen wurde,<br />

drei weitere sportliche Highlights auf dem Programm.<br />

Außerdem hatte Wilhelm Baumgarten<br />

mit seinem Team erneut ein tolles Rahmenprogramm<br />

auf die Beine gestellt. „Wir möchten auf<br />

den Erfolg der letzten Jahre aufbauen“, erklärte<br />

Baumgarten.<br />

Dabei konnten sich die Veranstalter und<br />

Zuschauer bereits an den ersten beiden Tagen der<br />

Rennwoche über das Who is Who des deutschen<br />

Rennsports freuen. Denn nicht nur die Spitze<br />

der deutschen Trainer war vom 16. - 24.07.2011<br />

am Weißen Stein zu Gast, sondern auch die<br />

besten Jockey. So stiegen z.b. Jozef Bojko, der<br />

mit ‚Waldpark’ kurz zuvor gerade das Deutsche<br />

<strong>Der</strong>by gewonnen hatte, oder Champion Eduardo<br />

Pedroza in Bad Harzburg erneut in den Sattel.<br />

„Das unterstreicht das große Interesse an der<br />

Harzburger Rennwoche, die in den letzten Jah-<br />

132. Harzburger Galopprennwoche<br />

Das Rennfest für die ganze Familie<br />

ren immer mehr<br />

an Bedeutung<br />

gewonnen hat“,<br />

erklärte Wilhelm<br />

Baumgarten.<br />

Großes Interesse<br />

an den acht Rennen<br />

am Samstag<br />

herrschte auch bei den<br />

Zuschauern, schließlich<br />

pilgerten bei schönstem<br />

Wetter 6.000 Zuschauer auf die Rennbahn. Und<br />

die sahen nicht nur in den beiden über 1.850<br />

Meter gelaufenen Super-Handicaps packenden<br />

Rennsport. Am Ende setzte sich im YOOBET-<br />

Preis die Außenseiterin ‚Allekeinproblem’ unter<br />

Frau S. Wlodkowski (D. Ronge) gegen ‚Abendstern’<br />

(Wladimir Panov, G.W. Engelhard) und<br />

‚Hurry Girl’ (Frau Rebecca Schumacher, R.<br />

Johannsmann) durch. Im zweiten Hauptrennen<br />

des Tages, dem Preis der Öffentlichen Versicherung<br />

Braunschweig, siegte ‚Nightdance Victor’<br />

mit Denis Schiergen, dem 16-jährigen Sohn<br />

von Peter Schiergen, im Sattel. Hier gingen<br />

die Plätze 2 und 3 an ‚Pickwick’ (Frau Stefanie<br />

Hofer, Mario Hofer) sowie ‚Wyoming’ (D.<br />

Procu, W. Glanz).<br />

Da strahlte auch Wilhelm Baumgarten mit<br />

der Sonne um die Wette: „Ich denke, das war<br />

ein wirklich toller erster Renntag. Die Witterungsbedingungen<br />

passten, wir hatten etwa<br />

6000 Besucher auf der Bahn und haben mit<br />

205.000,00 Euro einen Totoumsatz gemacht, der<br />

in der Nähe des Vorjahres liegt. Damit können<br />

wir wirklich alle sehr zufrieden sein. Das war<br />

ein richtig tolles Event!“<br />

Knappe Entscheidung im Seejagdrennen<br />

Am Sonntag drehte sich dann alles um das erste<br />

von zwei über 3.550 Meter führende Seejagdrennen.<br />

Hier setzte sich der 10-jährige ‚Alanco’<br />

im Besitz des Stalles Steintor der Familie Seiler<br />

aus Hannover ganz knapp gegen die restlichen 8<br />

Pferde durch. Dabei verwies der von Elfi Schnakenberg<br />

in Jerusalem bei Verden trainierte Wallach<br />

unter Cevin Chan mit einer Nase Vorsprung<br />

den von Fabian Weißmeier gerittenen ‚Approved<br />

Force’ (Christian Frhr.v.d.Recke) auf Rang<br />

2. 3. wurde der ebenfalls von Elfi Schnakenberg<br />

trainierte ‚Gelon’ mit Vlastislav Korytar.<br />

Und noch ein Trainer aus unserer Region konnte<br />

sich über einen Erfolg freuen. Denn die von<br />

Hans-Jürgen Gröschel in Hannover für Carlo<br />

,Tazzaro’ und Fabian Weißmeier siegten im<br />

Hürdenrennen am Samstag<br />

und Oliver von Wedekind trainierte ‚Zaphira’<br />

gewann unter Eugen Frank das sportlich wichtigste<br />

Ereignis auf der Flachen. Im über 1.550<br />

Meter gelaufenen Preis des Bad Harzburger<br />

Mineralbrunnens belegten ‚Giant Step’ (Cevin<br />

Chan, Elfi Schnakenberg) und ‚Alrescha’ (Steffi<br />

Hofer, R. Lambert) die Plätze 2 und 3.<br />

Allerdings zogen die Veranstalter eine etwas<br />

durchwachsene Bilanz des 2. Renntages. Zwar<br />

waren trotz der Regenfälle vor und während der<br />

Veranstaltung immerhin noch 5.000 Besucher<br />

auf die Rennbahn gekommen, der Wettumsatz<br />

von 165.136 € in neun Rennen blieb jedoch<br />

deutlich hinter den im Vorjahr erzielten 201.000<br />

€ zurück.<br />

Our First Chesnut gewinnt<br />

Hürden-Championship<br />

In umso besserer Erinnerung wird man beim<br />

Harzburger Rennverein den 3. Renntag des<br />

diesjährigen Meetings behalten. Schließlich<br />

13


sorgten 5.000 Zuschauer für eine stimmungsvolle<br />

Kulisse und einen guten Wettumsatz. In<br />

acht Rennen flossen 158.686,54 Euro durch die<br />

Wettkassen, vor Jahresfrist waren es 160.044,85<br />

Euro gewesen. Dabei konnte der Rennverein<br />

gleich mit zwei neuen Bestmarken aufwarten.<br />

Denn in den 8 Rennen des Tages wurden 84<br />

Pferde gemeldet, so viele wie noch nie an einem<br />

Renntag in der Woche. Außerdem fand mit dem<br />

Preis des Elektrohandwerks Goslar/Bad Harzburg<br />

das höchstdotierte Hürdenrennen des deutschen<br />

Galopprennsports in Bad Harzburg statt,<br />

bei dem nach 3.200 Metern 11.111,00 Euro ausgeschüttet<br />

wurden. Hier gewann der 9 Jahre alte<br />

Wallach ‚Our First Chesnut’ im Besitz von Filip<br />

Caenepeel aus Belgien, den Fabian Weißmeier<br />

für Christian Frhr. von der Recke ritt. Im Ziel<br />

war er deutliche elf Längen vor ‚Nuevo Leon’<br />

(Vlastislav Korytar, Elfi Schnakenberg) und<br />

sicherte sich seinen 13. Erfolg in einem Hindernisrennen.<br />

3. wurde ,Smartian’, der ebenfalls<br />

von Elfi Schnakenberg trainiert wird, unter<br />

Cevin Chan<br />

Das wichtigste Flachrennen des Tages ging<br />

in den Stall von Andreas Wöhler. Mit Eugen<br />

Frank im Sattel setzte sich die 4-jährige ‚Fly<br />

Osoria’ im Preis der Vereinigten Volksbanken<br />

gegen ‚Hurryboy’ (Rebecca Schumacher) und<br />

‚Ramira’ (Andre Best, U. Schwinn) durch.<br />

Pedroza und Palik gewinnen Hauptrennen<br />

Am 23./24.07.2011 fand dann schon das große<br />

Finale der 132. Galopprennwoche am Weißen<br />

Stein statt. Und auch hier durften sich Zuschauer<br />

und Veranstalter über zwei ausgezeichnet<br />

besetzte Veranstaltungen freuen. Alleine am<br />

Samstag wurden 10 Rennen ausgetragen für die<br />

insgesamt 110 Pferde gemeldet wurden. Natürlich<br />

standen hier erneut die beiden Superhandicaps<br />

mit einer Dotierung von je 20.000,00 Euro<br />

im Mittelpunkt des Interesses. Dabei geriet der<br />

Preis der Stadtwerke Bad Harzburg zu einer<br />

Revanchepartie zwischen 5 Pferden, die bereits<br />

vor einer Woche in einem ähnlichen Rennen am<br />

Start waren.<br />

14<br />

Am Ende setzte sich der in Köln von Andreas<br />

Löwe trainierte ‚Ocamitos’ unter Jiri Palik<br />

gegen ‚Pickwick’ (Stefanie Hofer) und Readyspice<br />

(Piotr Krowicki) durch.<br />

Im Großen Preis der Braunschweiger Landessparkasse<br />

siegte Champion Eduardo Pedroza<br />

im Sattel der von Jutta Mayer trainierten Stute<br />

‚Darshana’, vor ‚Valenzani’ unter Stefanie<br />

Hofer und dem Fvoriten ‚Mistic Fire’, der von<br />

Filip Minarik geritten wurde.<br />

Dabei sorgten 8.000 Zuschauer einmal mehr für<br />

einen sehr guten Wettumsatz. Zwar floss etwas<br />

weniger Geld durch die Wettkassen als im Vorjahr,<br />

doch damals gab es gleich mehrere Jackpots<br />

die das Wettverhalten befeuerten und auch<br />

der Besuch bei sommerlichen Temperaturen war<br />

besser. So kommentierte Rennvereinspräsident<br />

Wilhelm Baumgarten den vorletzten Renntag<br />

mit den Worten: „Mit diesem Umsatz können<br />

wir sehr gut leben“<br />

‚Alanco’ neuer Seekönig<br />

Am Sonntag stand dann<br />

das zweite Seejagdrennen<br />

während des Meeting<br />

auf dem Programm,<br />

bei dem die vier Erstplatzierten<br />

des letzten<br />

Sonntags erneut am<br />

Start waren. Schließlich<br />

winkte dem Punktbesten<br />

eine Sonderprämie in<br />

Höhe von 2.000,00 Euro.<br />

Nach einem spannenden<br />

Rennen stand dann der<br />

10-jährige ‚Alanco’ als<br />

neuer „Seekönig“ der<br />

Bad Harzburger Galopprennwoche<br />

fest. In einer<br />

knappen Entscheidung<br />

belegte der von Cevin Chan gerittene Wallach<br />

erneut Platz 1 und verwies ‚Gelon’ mit Vlastislav<br />

Korytar sowie ‚Allegan’ unter Michael Berger<br />

auf die Plätze. Alle drei Pferde werden von<br />

Elfi Schnakenberg trainiert.<br />

Erfolgreichster Jockey des Meetings wurde mit<br />

sieben Siegen Dennis Schiergen. <strong>Der</strong> 16 Jahre<br />

alte Sohn des Kölner Trainers Peter Schiergen,<br />

Schüler und noch im Status eines Amateurs<br />

aktiv, ist damit der jüngste Jockeychampion in<br />

der Geschichte der Harzburger Rennwoche.<br />

Nach dem zum Abschluss der Rennwoche<br />

noch einmal rund 5.000 Besucher auf die Bahn<br />

gekommen waren, zog Wilhelm Baumgarten ein<br />

durchwachsenes Fazit. „Es war diesmal einfach<br />

nicht mehr drin. Aber mit dem wirtschaftlichen<br />

Ergebnis können wir sicher leben, natürlich hätten<br />

wir uns gern etwas mehr Geld in der Kasse<br />

gewünscht.“<br />

K.B.<br />

Fotos: Günter Blasig und Kerstin Isserstedt<br />

Dennis Schiergen war der jüngste und<br />

erfolgreichste Jockey der Rennwoche


20 Jahre Islandpferdefreunde Deister Sünteltal<br />

Text und Fotos von Marianne Schwöbel<br />

Bereits zum 18. Mal in Folge luden die<br />

Islandpferdefreunde Deister Sünteltal zum Vereinsturnier<br />

mit angeschlossenen „Hestadagar“<br />

ein. Im 20. Jahr seit Gründung sind etwa 230<br />

Mitglieder in diesem, dem IPZV angeschlossenen,<br />

Verein organisiert. 40 - 50 von ihnen nehmen<br />

aktiv am Turniergeschehen teil, so Ortsbürgermeisterin<br />

Elke Osterkamp, die gleichzeitig<br />

Geschäftsführerin der Islandpferdefreunde ist<br />

und sich immer wieder äußerst aktiv ins Vereinsleben<br />

einbringt.<br />

Neben den sportlichen Prüfungen in unterschiedlichen<br />

Variationen des Gangreitens, wie<br />

Viergangprüfung, reine Töltprüfungen und<br />

sogar eine Fünfgangprüfung hatte sich Organisatorin<br />

Nina Gudjonsdottir allerlei Interessantes<br />

im Bereich der Breitensportlichen Wettbewerbe<br />

ausgedacht.<br />

Tölt<br />

Viergangprüfung<br />

Knifflige Aufgaben galt<br />

es im Trail zu lösen.<br />

Wohl dem, dessen<br />

Islandpferd dem Schenkel<br />

und der einhändigen<br />

Zügelführung folgen<br />

konnte. Bewundernswert<br />

allerdings die Ruhe<br />

und Gelassenheit, mit<br />

der die Pferde an diese<br />

Aufgaben herangingen.<br />

Manch einem sah man<br />

die Verwunderung zwar<br />

an, als der Reiter beim<br />

Besenpolo plötzlich an<br />

der Seite seines Pferdes<br />

hing, um mit dem Besen<br />

zwischen den Pferdebeinen<br />

einen Ball durch ein<br />

Stangen L zu bugsieren.<br />

Zu Pferd Wäsche abhängen<br />

und in Körben zu<br />

transportieren - für die<br />

meisten Islandpferde<br />

eine der natürlichsten<br />

Sachen der Welt! Und<br />

zur Krönung des ganzen<br />

musste ‚Vinur vom Blutbachtal’<br />

zum Abschluss<br />

des Trails auch noch<br />

ganz alleine in der Bahn<br />

stehen, während seine<br />

Reiterin Dajana Wittrock<br />

ihn mit einer Schubkarre<br />

umkreiste.<br />

Franziska Ullrich und<br />

‚Gode’ gewannen mit<br />

dem harmonischsten Ritt<br />

bei schnellster Zeit das<br />

Pylonenrennen.<br />

Immer wieder humorvoll<br />

kommentiert wurden<br />

die Prüfungen von<br />

Sprecherin Doro Schlesinger,<br />

besonders beim<br />

Mannschaftstriathlon.<br />

Besenpolo<br />

Hier war der Sieg der Akurholt-Bande, sprich<br />

Marion Hachfeld mit ihren Söhnen Arne und<br />

Thore nicht zu nehmen.<br />

Bierglastölt - eine flott gerittene Prüfung mit<br />

einhändiger Zügelführung. Hierbei galt es, ein<br />

mit Wasser gefülltes Bierglas im Tölt so schnell<br />

wie möglich um die Ovalbahn zu transportieren,<br />

ohne das Wasser zu verschütten. Wie ein weißer<br />

Blitz schoss Lisa Trilken mit der Stute ‚Gna’<br />

über die Aschenbahn und war in der Zeit nicht<br />

zu toppen. Hut ab vor der agilen, schneeweißen<br />

Stute, die bereits 23 Lenze zählt!<br />

Und auch die Kleinsten konnten in der Fürhzügelklasse<br />

zeigen, was in ihnen steckt. Jeder<br />

durfte zum Abschluss etwas besonderes zeigen,<br />

z.b. Eine Fahne auf dem Pferd, oder ganz<br />

Mutige stellten sich freihändig auf den Rücken.<br />

Die Richterinnen Mirja Plischke, Hannover und<br />

Sandra Festerling, Bruchhausen-Vilsen waren<br />

begeistert.<br />

Als Zuschauer der Viergangprüfungen war<br />

man immer wieder überrascht, welch dynamischen<br />

Trab und Galopp die agilen Pferde<br />

aus dem Norden neben Tölt und Schritt beim<br />

Kommando „Langsames bis Mitteltempo Trab<br />

(oder Galopp)“ zu bieten hatten. Man fragte sich<br />

15


eklommen, ob es da noch weitere Steigerungsmöglichkeiten<br />

gäbe.<br />

Zwei Reiterinnen wagten sich sogar an die<br />

Königsdisziplin, den Rennpass heran.<br />

Doch auch im Dressurviereck in der Reiterprüfung<br />

machten die vielseitigen Islandpferde eine<br />

gute Figur. Wie von Richterseite zu erfahren<br />

war, wird in der Zwischenzeit dem dressurmäßi-<br />

16<br />

„Mitternachtstölt“<br />

gen Reiten ein höherer Stellenwert eingeräumt,<br />

hat man doch erkannt, dass sich bei einem rittigen,<br />

durchlässigen Pferd auch seine Spezialgangarten<br />

Tölt und Pass verbessern.<br />

Ein Highlight am Samstagabend war der „Mitternachtstölt“:<br />

eine sportliche und kreative Prüfung<br />

zugleich. Buntgekleidete Feen, teilweise<br />

auf schneeweißen Einhörnern bezauberten die<br />

Zuschauer, doch der Phantasie waren keine<br />

Grenzen gesetzt. So war der Rattenkönig zu<br />

Gast, genauso wie ein Scheich, dessen Pferd<br />

sich auf wundersame Weise in ein Kamel verwandelt<br />

hatte.<br />

Nach zwei Tagen konnten Organisatorin Nina<br />

Gudjonsdottir und die beiden Richterinnen auf<br />

viel Spaß und gute sportliche Leistungen, trotz<br />

sengender Hitze zurückblicken.<br />

„Mitternachtstölt“<br />

Reitervereinigung Barwedel<br />

Neue Bezirksmeister in der Vielseitigkeit und den Ponydressur-<br />

und Springreitern gekürt<br />

Wenn die Reitervereinigung Barwedel (Vielseitigskeits)Reiter<br />

auf ihre herrliche Anlage einlädt,<br />

kommen alle immer wieder gerne. Schließlich<br />

kann man hier auf eine mehrjährige Erfahrung<br />

in der Durchführung von Dressur-, Spring- und<br />

Vielseitigkeitsturnieren zurückblicken und hat<br />

als Turnierveranstalter einen sehr guten Ruf. So<br />

wurden in dem kleinen Dorf bereits der Bundeswettkampf<br />

oder die Deutschen Meisterschaft<br />

der Ponyvielseitigkeitsreiter ausgetragen (DER<br />

KLEINE GEORG berichtete).<br />

Und auch vom 18. - 19.06.2011 ging es für<br />

einen Teil der 170 Reiter,<br />

die 378 Pferde in den 17<br />

Prüfungen genannt hatten,<br />

wieder um Meisterehren.<br />

„Nach der Deutschen Meisterschaft<br />

der Ponyreiter<br />

vor 2 Jahren haben wir dieses<br />

Jahr mit den BezirksundKreismeisterschaften<br />

in der Vielseitigkeit<br />

sowie den Bezirksmeisterschaften<br />

der Ponydressur-<br />

und Springreiter<br />

wieder eine etwas größere<br />

Geschichte hier aufgezogen“,<br />

erzählt Pressesprecher<br />

Roy Peluso. Und<br />

das mit Erfolg. Denn nach dem die Anlage mit<br />

einer „absolut tollen Teamleistung“ nach den<br />

Deutschen Meisterschaften noch einmal verbessert<br />

wurde („jetzt können die Dressur- und<br />

Springreiter z.b. auch hier unten parken, damit<br />

sie den kurzen Weg haben“), ernteten die Veranstalter<br />

trotz des schlechten Wetters viel Lob.<br />

Doch bevor am Sonntag die bis zur Klasse L<br />

ausgeschriebenen Dressur- und Springprüfungen,<br />

in deren Rahmen auch die Bezirksmeisterschaften<br />

der Ponyreiter ausgetragen wurden, auf<br />

dem Programm standen, kämpften die Buschreiter<br />

am Samstag in einer Vielseitigkeitsprüfung<br />

der Klasse A um Bezirks- und Kreismeisterehren.<br />

Dabei mussten die Teilnehmer erst einmal<br />

in der Dressur und dem Springen ihr Können<br />

unter Beweis stellen, bevor es auf die 2.300<br />

Meter lange mit 20 Sprüngen gespickte Geländestrecke<br />

ging.<br />

Am Ende waren Ann-Marleen Kruse und<br />

‚Tacina’ (RFV Altendorf u.U.) nicht zu schlagen,<br />

die mit 42,5 Minuspunkten Lena Rindermann<br />

auf ‚Lennox 269’ (RV Holzerode, 46,5)


sowie Nadine Zschiedrich mit ‚Larino 80’ (RFV<br />

PCH Dörnten, 46,5) auf die Plätze verwiesen.<br />

Damit sicherten sich die drei Amazonen auch<br />

die Titel Bezirksmeister in den Altersklassen<br />

Junioren, Senioren und Junge Reiter.<br />

So zog Frauke Wagner bereits am Samstagabend<br />

eine positive Zwischenbilanz. „Zwar<br />

hätte das Wetter besser sein können, aber es ist<br />

alles ohne Unfälle abgelaufen und das ist schon<br />

mal ne tolle Sache“, erklärte die 1. Vorsitzende.<br />

Am Sonntag wurde es dann für die Ponydressur-<br />

und -springreiter ernst, die in zwei A-Dressuren<br />

bzw. einem A*-Springen und einem A**-Springen<br />

um die Bezirksmeistertitel kämpften. Dabei<br />

absolvierte die für den RFV Isenhagener Land<br />

startende Svea-Nele Runniger mit ‚Dynamit 81’<br />

die beiden Prüfungen am besten und sicherte<br />

sich nach Platz 2 bzw. 3 den Titel in der Dressur.<br />

Bei den Springreitern heißen die neuen Bezirksmeister<br />

Heriette Hagemann und ‚Paulchen Panther’<br />

vom RFV Hankensbüttel e.V., die in der<br />

ersten Wertungsprüfung Platz 5 erreichte und<br />

die zweite für sich entscheiden konnte.<br />

Nach der leider völlig verregneten Meisterehrung<br />

standen dann die beiden Prüfungen der<br />

Klasse L im Mittelpunkt des Interesses. Und<br />

auch hier hatten die Reiter und Zuschauer<br />

immer wieder gegen Regengüsse zu kämpfen.<br />

Bei den Springreitern meisterte diese Aufgabe<br />

Fritz Müller vom RFV Mahlsdorf e.V. am<br />

besten. Denn nach dem er bereits als 5. der insgesamt<br />

29 Starter im Sattel von ‚Lacassco’ seine<br />

Nachfolger durch eine flotte Nullrunde in 63,03<br />

Sekunden unter Druck gesetzt hatte, sah er bis<br />

kurz vor Schluss auch wie der Sieger aus. Doch<br />

dann fegte Anne-Kathrin Schrader mit ‚Shakira<br />

P’ in 61,86 Sekunden durch den von Laurens<br />

Hugens und Joachim Bünte gebauten Parcours.<br />

Allerdings sollte auch diese Zeit nicht zum Sieg<br />

reichen, da sich Fritz Müller mit ‚Lasko 52’ die<br />

Führung zurückholte. Und die 59,51 Sekunden<br />

konnten auch von den beiden letzten Startern<br />

nicht mehr unterboten werden.<br />

Bei den Dressurreitern war der für den RFV<br />

Hildesheim startende Julian Senf mit seinem<br />

Deutschen Reitpony<br />

‚Pokerface 15’ nicht zu<br />

schlagen. Mit seiner tollen<br />

Vorstellung begeisterte<br />

er nicht nur die<br />

Zuschauer, sondern auch<br />

die Richter Ralf Müller<br />

und Theodor Tietge, die<br />

die Wertnote 8,3 vergaben.<br />

Platz 2 erreichte<br />

Pia Marx-Cichacki, im<br />

Sattel von ‚Florentine N’<br />

(RFV Woltorf u. Umg.<br />

e.V., 7,7). Julia Kristin<br />

Heitzmann vom RFV<br />

Maasen-Sulingen, die<br />

mit ,Desideria 6’ ebenfalls<br />

ein Deutsches Reitpony<br />

vorstellte, belegte<br />

knapp dahinter Rang 3<br />

(7,5).<br />

Fritz Müller (hier auf ‚Lasco’) zeigte sich in super Form<br />

So fiel auch die Abschlussbilanz der 1. Vorsitzenden<br />

positiv aus. „Letztendlich sind wir<br />

zufrieden. Auch unsere Reiter waren hier<br />

erfolgreich, das ist mir auch immer wichtig“,<br />

stellte Frauke Wagner fest und Roy Peluso<br />

fügte hinzu: „Das mit dem Wetter kann man<br />

nicht beeinflussen, aber letztendlich muss es ja<br />

den Reitern gefallen und die waren begeistert.“<br />

Grund für die Begeisterung der Teilnehmer und<br />

Zuschauer war auch die tolle Organisation und<br />

der hervorragende Turnierablauf. Doch auch die<br />

1. Vorsitzende weiß, dass so eine Veranstaltung<br />

nicht ohne fleißige Helfer auf die Beine zu stellen<br />

ist. „Es sind ja wochenlange Vorbereitungen<br />

und im Prinzip managen das nur 2 Leute. Mein<br />

Mann und Rüdiger Bünte. Da müssen einfach<br />

alle mitziehen, aber wir sind ein toller Trupp, ein<br />

ganz toller Vorstand und das läuft natürlich top.<br />

Das ist schon gigantisch, wenn man so einen<br />

Rückhalt hat“, lobt sie. Dabei bewerkstelligt das<br />

Team von der Reitervereinigung Barwedel alles<br />

in Eigenregie. „Wir vergeben nichts, wir machen<br />

alles selber. Wir machen die Funkertruppe selber<br />

bei der Vielseitigkeit, wir bauen das Ding<br />

selber, wir machen die Bewirtung selber. Wir<br />

haben alles eigene Sachen und brauchen uns<br />

nichts zu leihen. Das ist ne Menge wert.“ So ist<br />

Julian Senf und ‚Pokerface 15’ zeigten den "Großen" die Hufe<br />

(bleibt) Frauke Wagner auch an Wochenenden<br />

wie diesem „sehr entspannt“, da sie ihren tollen<br />

Trupp hinter sich weiß.<br />

Deshalb beginnen für das rührige Team der Reitervereinigung<br />

bereits jetzt die Vorbereitungen<br />

für das Turnier 2012. Denn nicht nur für die 1.<br />

Vorsitzende steht fest: „Es wird ganz sicher wieder<br />

ein Turnier geben. Aber keine Vielseitigkeit,<br />

da wir nach fast 10 Jahren mal eine (Gelände)<br />

Pause brauchen. Und wir möchten auch, dass<br />

unsere Reiter noch ein bisschen mehr starten<br />

können. Klar ziehen wir aus den Prüfungen,<br />

die wir heute haben, unsere Reiter als Vereinsmeister<br />

raus. Aber man kann ja auch mal zwei<br />

A-Dressuren oder zwei L-Springen ausschreiben<br />

und das wollen wir im nächsten Jahr gerne<br />

machen.“ Dabei wollen die Veranstalter, die auf<br />

der herrlichen Anlage auch schon S-Springen<br />

ausgeschrieben haben, „schön im Amateurbereich<br />

bleiben.“ Denn das ist es, was auch bei<br />

Reitern und Zuschauern gut ankommt, wie das<br />

Lob von allen Seiten zeigt. „Wir sind trotz des<br />

schlechten Wetters nur gelobt worden. Und<br />

wenn man sich umguckt, es sind so viele Leute<br />

hier, dass ist schon toll.“<br />

K.B.<br />

Fotos Günter Blasig<br />

Julian Senf und ‚Pokerface 15’ zeigten den "Großen" die Hufe<br />

17


Trockene Phasen, Schauer und Gewittergüsse<br />

begleiteten die Teilnehmer der Breitensportlichen<br />

Veranstaltung der Fahrgemeinschaft Peine<br />

u.U. e.V. <strong>Der</strong> festliche, blumengeschmückte<br />

Platz, in wochenlanger Vorarbeit hergerichtet,<br />

trocknete relativ schnell wieder ab und der<br />

Boden blieb griffig. Die Kutschenfahrer starte-<br />

18<br />

Die strahlenden Bezirksmeister der Ponydressur- und -springreiter<br />

Breitensportliche Veranstaltung der Fahrgemeinschaft Peine u.U. e.V.<br />

Lokalmatadore Willke und Franke glänzen<br />

im Hindernisfahren<br />

ten unverdrossen in ihren Disziplinen Dressur-<br />

und Hindernisfahren im Ein- und Zweispänner.<br />

Spannende Wettkämpfe im Hindernisfahren,<br />

rasant u. schnell sowie elegante und harmonische<br />

Bilder in der Dressur begeisterten die trotz<br />

des schlechten Wetters zahlreichen Zuschauer.<br />

In der Führzügelklasse punkteten die ganz<br />

<strong>Kleine</strong>n. Einheitlich schick zurechtgemachte<br />

Kidi‘s, Führer und Pferde/Ponys begeisterten<br />

die Zuschauer. Richter Rolf Schulz und seine<br />

Richterkollegin sahen hier gute sportliche<br />

Ansätze. Während der geführten Gelassenheitsprüfung<br />

mit 15 Startern meinte es der Wettergott<br />

gar nicht gut. Jeder Teilnehmer stellte sich und<br />

sein Pferd/Pony vor. Antraben, um die Fitness<br />

des Tieres zu prüfen, gehörte zur Vorstellung.<br />

Danach absolvierten die Teilnehmer 10 Hindernisse:<br />

Müllsackpassage, Flatterband, Stangenkreuz,<br />

Luftballons u. Bälle aus der Hecke,<br />

Rückwärtsrichten, Regenschirme, Rappelsack,<br />

Plane überqueren, Stillstehen bei Geräuschen<br />

von einer Geräusch-CD. ‚Flikka‘, geführt von<br />

Kim Bode gewann diese Prüfung und erhielt ein<br />

sehr gut.<br />

Heiner Franke, Ilsede, und Bernd Willke, Harsum,<br />

starteten für den gastgebenden Verein in<br />

den Fahrprüfungen. In der Dressur lief es nicht<br />

ganz so gut, doch in ihren Paradedisziplinen<br />

konnten sie punkten und sammelten einige<br />

Schleifen.<br />

Margot Prinz<br />

(1. Vorsitzende FG Peine


Pferdesportverein Pferdefreunde Weyhausen e.V.<br />

Begeisterndes Dressur-, Spring-, und Spaßturnier<br />

im Reitstall Probst<br />

Bereits seit 2007 locken die Reitturniere der<br />

PSV Pferdefreunde Weyhausen immer wieder<br />

zahlreiche Reiter und Zuschauer in den Reitstall<br />

Probst. Dabei ist es wohl die Kombination aus<br />

klassischen Turnierprüfungen bis zur Klasse A,<br />

Spiel-und Spaßwettbewerben sowie einem bunten<br />

Showprogramm, das für so großen Zuspruch<br />

sorgt. So war es für das Organisationsteam um<br />

Isa Probst keine Frage, auch in diesem Jahr wieder<br />

ein Dressur-, Spring- und Spaßturnier zu<br />

veranstalten.<br />

„Das Turnier findet bereits zum 5. Mal statt,<br />

allerdings haben wir mit den Prüfungen und dem<br />

Termin immer ein bisschen variiert“, erzählt die<br />

1. Vorsitzende. So gab es im letzten Jahr sogar<br />

„ein LPO-Turnier, das auch sehr gut angenommen<br />

wurde.“ Doch eigentlich hat sich das Team<br />

vom PSV Weyhausen mehr die Jugendförderung<br />

auf die Fahnen geschrieben. „Damit wollen<br />

wir die Familien in den „Pferdestall“ holen<br />

und für die Reiterei begeistern. So gab es neben<br />

den Dressuren und Springen der Klasse E und<br />

A sowie den Kinderprüfungen, die mal etwas<br />

anders ausgeschrieben waren, auch Ponyreiten,<br />

Animation für die Kinder (Kinderschminken,<br />

Hüpfburg …) und eine große Tombola mit tollen<br />

Preisen, um die Veranstaltung ein bisschen<br />

attraktiv zu machen.<br />

„Dieses Jahr haben wir z.b. einen Caprilliwettbewerb<br />

ausgeschrieben, es gab eine Kostüm-<br />

Dressurkür und extra Ponyprüfungen. Damit<br />

auch die Anfängerkinder mit den ganz normalen<br />

Ponys, nicht mit den super extravaganten Ponys,<br />

die auch L und M gehen können, eine Chance<br />

haben, einfach Freude haben und sich trauen<br />

dürfen“, erklärt Isa Probst. Dabei ist es ihr<br />

besonders wichtig, dass der Spaßfaktor erhalten<br />

bleibt und nicht (nur) der Leistungssport dahinter<br />

gesehen wird. „Ich denke, das ist ganz wichtig<br />

gerade in unserer Leistungsgesellschaft, dass<br />

die Kinder einfach ihre Freizeit mit Freude am<br />

Sharin Müller und ‚Glenn’<br />

im Springreiterwettbewerb<br />

Pferd verbringen. Vielleicht<br />

so ein bisschen<br />

unter Wettkampf, das<br />

macht ja auch mal Spaß,<br />

aber die Freude steht im<br />

Vordergrund.“<br />

Das war wohl bei einer<br />

14-jährigen Reiterin, die<br />

übrigens im Besitz des<br />

Reiterabzeichens Klasse<br />

IV ist, nicht der Fall.<br />

Nach dem sie am Vortag<br />

in den höheren Prüfungen<br />

keinen Erfolg hatte,<br />

nahm sie am Sonntag am<br />

Reiterwettbewerb teil.<br />

Da fragten sich doch<br />

Einige, wo da die sportliche<br />

Fairness bleibt, da der Reiterwettbewerb<br />

doch eigentlich für die Jüngsten sein soll, die<br />

keine Führzügelwettbewerbe mehr reiten, aber<br />

noch nicht so gut sind, um an einem Dressurreiterwettbewerb<br />

teilzunehmen.<br />

Doch beim WBO-Turnier des PSV Pferdefreunde<br />

Weyhausen sind natürlich auch erwachsene<br />

Reiter herzlich willkommen, die zb. auch<br />

an der Caprilliprüfung oder dem Reiterwettbewerb<br />

teilnehmen können. „Denn es gibt genug<br />

Erwachsene die erst mit dem Reiten anfangen<br />

und ich finde das sehr mutig, wenn sie da mit<br />

machen. Wenn man das Glück hatte als Kind<br />

anzufangen, dann ist das ja schön, aber nicht<br />

jeder hatte die Gelegenheit. Und wenn man<br />

dann sagt, ich möchte das machen, dann finde<br />

ich das ganz toll und das soll auch unterstützt<br />

werden“, meint die 1. Vorsitzende.<br />

Doch damit auch diejenigen auf ihre Kosten<br />

kommen, die sich im Pferdesport nicht so gut<br />

auskennen, gab es z.b. auch einen Jump and<br />

Dog-Wettbewerb. „Das macht unheimlich viel<br />

Nadine Isabelle Hopka mit ‚Mr. T’<br />

beim Stilspringen der Klasse E<br />

Die Caprilliprüfung erfreute sich großer Beliebtheit<br />

Spaß, wenn die kleinen Jack Russel über die<br />

Hindernisse springen, die sind ja wie Federn.<br />

Das ist natürlich auch für das Publikum lustig.<br />

Denn es sind ja nicht alles Experten und dann<br />

ist das irgendwann auch langweilig, wenn man<br />

die 40. E- oder A-Dressur sieht. Da muss man<br />

einfach ein bisschen Abwechslung bieten, sonst<br />

kommen die nicht wieder. Und wir wollen ja<br />

auch, dass Leute aus dem Dorf, aus der Umgebung<br />

hier auf unseren Hof kommen mit ihrer<br />

Familie“, erklärt Isa Probst. Dieses Ziel hat das<br />

Team vom PSV Pferdefreunde Weyhausen auch<br />

dieses Jahr wieder erreicht. „Denn das schöne<br />

ist, es läuft immer nur eine Prüfung und alles ist<br />

sehr zentral. Man kann sich hier wirklich unter<br />

das Zelt setzen und nen Kaffee trinken oder ne<br />

Bratwurst essen, ist aber immer mittendrin. Das<br />

ist wirklich ein kleines übersichtliches Turnier.“<br />

Katarina Blasig übergibt den Ehrenpreis in<br />

der Caprilliprüfung an Pauline Fricke<br />

19


Immer am ersten Wochenende im Juni zieht es<br />

(Spitzen)Reiter aus Nah und Fern auf das herrliche<br />

Gelände des Landgestüts in Prussendorf.<br />

Denn bereits seit 6 Jahren lädt Landstallmeister<br />

Siegmund Hintsche mit seinem Team zum<br />

Landgestütsturnier ein. „Früher war das Turnier<br />

im September, wir haben dann den Termin hier<br />

her verlegt, da wir Qualifikationsprüfungen für<br />

das Bundesschampionat und das Landeschampionat<br />

hier ausreiten“, erklärt Hintsche und fügt<br />

20<br />

Beim Jump & Dog hatten Zwei- und Vierbeiner ihren Spaß<br />

Die Ergebnisse auf einen Blick:<br />

1. E-Dressur, 1. Abt.:<br />

1. Lea Cordes (RV Gifhorn), Weljana (7,7)<br />

2. Marie Krause (RSG Sassenburg), Rhapsodie (6,9)<br />

3. Karen Hindricks (RV Schöppenst.), Schwalbe (6,8)<br />

2. E-Dressur, 2. Abt.:<br />

1. Isabell Reimer (RFV Wolfsburg), Pontus (7,4)<br />

2. Rica Wadephul (RV Moorhof), Lazar (7,2)<br />

3. Elise-M. Schulze (RFV Knesebeck), Angela (7,1)<br />

3.A-Dressur:<br />

1. Alicia Schwarz (RFV BS), Join Up (7,3)<br />

2. Friederike Ott (Reitclub Wulfshof), Farina (7,0)<br />

3. Elise-M. Schulze (RFV Knesebeck), Angela (6,8)<br />

4. E-Springen:<br />

1. Maximilian Meier (RFV Knesebeck), Regina (0/52.30)<br />

2. Rica Wadephul (RV Moorhof), Lazar (0/55.57)<br />

3. Isabelle Hopka (RV Pro Pferd), Mr. T 3 (0/55.59)<br />

5. A-Springen:<br />

1. Maximilian Meier (RFV Knesebeck), Ramira (0/51,5)<br />

2. Vanessa Quitsch (Pro Pferd), Shari (0/51,66)<br />

3. Vanessa Quitsch (Pro Pferd), Stanley (0/52,22)<br />

6. Dressurreiterwettbewerb:<br />

1. Merle Hansen (RFV Papenteich), Gustav (7,7)<br />

2. Paul Olbrich (RV Barwedel), Just for Fun (7,5)<br />

3. Chantal Bartels (RV Gifhorn), Antoinette (7,3)<br />

7. Reiter WB Ohne Galopp:<br />

1. Miriam Gohl (RFV Gronau), Atlantika (8,0)<br />

2. Svenja Bednarz (PSV Weyhausen), Maxi (7,9)<br />

3. Merle Kobow (RV Woltorf), Bella (7,0)<br />

Und nach dem es erneut<br />

viel Lob von Teilnehmern<br />

und Zuschauern<br />

gegeben hat, steht für<br />

die Veranstalter jetzt<br />

8. Staffetten-Springen-E<br />

1. Sabrina Kiehl, Samira/Katrin Timmas, Alesi<br />

(O/112,3)<br />

2. Verena Michel, Lütte Lotte/Leana Eschert, Herkan<br />

(0/114,1)<br />

3. Maren Assmus, Esposito/Oliver Sojka, Fenja<br />

(4/180,0)<br />

9. Führzügel, 1. Abt.:<br />

1. Rica Bünte, Mira (RV Barwedel)<br />

2. Tim Olbrich, Just for Fun (RV Barwedel)<br />

2. Jette Thieleke, Linda (RFV Vechelde)<br />

9. Führzügel, 2. Abt.:<br />

1. Jason Paul Kiel, Samia (RFV Knesebeck)<br />

2. Jaron Probst, Resi (PSV Weyhausen)<br />

2. Lilly Strubbe, Little Joe<br />

10. Pony-Kostüm-<br />

1. Ulrike Holland (RV Westerode), Virgil (0/45,27)<br />

11. Springen-E:<br />

1. Michaela Geisler (PSV Weyhausen), Luna (0/57,60)<br />

2. Tino Deckert (RFV Vorsfelde), Nerlingo Star (0/73,86)<br />

12. Gymnastik- Springen:<br />

1. Stella Jütte (PSV Weyhausen), Kiara<br />

2. Sabrina Kiehl (RV Knesebeck), Samira<br />

3. Maximilian Meier (RFV Knesebeck), Ramira<br />

13.Stilspring-WB Kl. E:<br />

1. Jessica Timmas (RV Vorsfelde), Merlin (7,5)<br />

2. Nadine Hopka (Pro Pferd e.V.), Mr. T 3 (7,4)<br />

3. Ayleen Niebuhr (RFV Papenteich Meine) (7,3)<br />

XVIII. Landgestütsturnier in Prussendorf<br />

Beste Bedingungen für tollen Sport<br />

hinzu: „Das ist ein guter Termin und jeder kann<br />

sich drauf einrichten.“ Dabei ist für die Veranstalter<br />

erst einmal das Wichtigste, dass das<br />

Wetter passt. Denn „man hat viel Mühe so eine<br />

Veranstaltung zu organisieren und wenn dann<br />

schlechtes Wetter ist, dann ist das für die Teilnehmer<br />

schlecht, für die Zuschauer schlecht und<br />

für den, der sich die Mühe macht, das zu veranstalten<br />

auch.“ Doch in diesem Jahr konnte sich<br />

keiner beschweren.<br />

schon fest: „Auf jeden Fall werden wir nächstes<br />

Jahr wieder ein Turnier machen.“<br />

Optimale Bedingungen<br />

K.B.<br />

Fotos: Günter Blasig<br />

14 Springreiter-WB:<br />

1. Vicky Hemold (RFV Wipshausen), Granat (7,4)<br />

2. Pauline Fricke (RV Barwedel), Molly (7,3)<br />

3. Edwina Zichy (RC Volkmarode), Black Balaika (7,2)<br />

15.Reiter-WB:<br />

1. Vivien Hemold (RV Wipshausen), Gero (7,8)<br />

2. Alicia Klein (RFV Papenteich Meine), Cindy (7,3)<br />

3. Edwina Zichy (RC Volkmarode), Black Balaika (7,3)<br />

16.Caprilli:<br />

1. Pauline Fricke (RV Barwedel), Molly (7,5)<br />

2. Edwina Zichy (RC Volkmarode), Black Balaika (7,4)<br />

3. Vivien Hemold (RFV Wipshausen), Gero (6,8)<br />

17.Jump and Dog:<br />

1. Dana Eggeling, Pferd Geronimo und Hund Leo<br />

(39,84)<br />

2. Mandy Eggeling, Pferd Sido und Hund Lyca<br />

(46,16)<br />

3. Ulrike Hollland, Pferd Virgil und Hund Ronja<br />

(48,04)<br />

18.Ponyspiele:<br />

1. Mira Waxenberger (PSV Weyhausen), Scooby Doo<br />

(1,35)<br />

2. Pauline Fricke (RV Barwedel), Molly (1,40)<br />

3. Tino Deckert (RV Vorsfelde), Nerlingo Star (1,55)<br />

So stellte auch Siegmund Hintsche zufrieden<br />

fest: „In diesem Jahr haben wir ja übertriebenes<br />

Glück und die Bedingungen für Ross und<br />

Reiter sind soweit auch in Ordnung, dass man<br />

gut reiten kann.“ Dabei haben „die Dressurreiter<br />

hier alle Möglichkeiten und beim Springreiten<br />

ist das auch gegeben. Durch den Baumbestand<br />

ist man auch mal im Schatten und nicht nur in<br />

der prallen Sonne. Das kommt allen zugute,<br />

den Pferden, den Reitern und den Zuschauern.“<br />

Außerdem ist der Boden immer bereitbar. „<strong>Der</strong><br />

wird nicht tief, dann werden halt die Sachen ein<br />

bisschen schmutzig. Das ist bei Rasen manchmal<br />

etwas schwieriger, der wird dann schon mal tief.“<br />

Und da die Reiter die Bedingungen sowie die<br />

Organisation und das gesamte Umfeld in Prussendorf<br />

schätzen, zog es auch vom 03. - 05.06.2011<br />

150 Reiter nach Sachsen-Anhalt, die für die 23<br />

Prüfungen 750 Nennungen abgegeben hatten.<br />

„Ich bin zufrieden mit den Nennungen. Wir


Andrea Hintsche und Landgestütshengst ‚Sarotti’<br />

zeigten sich auf ihrem Hausturnier in guter Form<br />

hatten sicherlich schon mal mehr Beteiligung,<br />

dass kommt ja immer drauf an, was sind noch<br />

für Turniere ringsum. Aber ich habe es nicht so<br />

gerne, wenn das Turnier so vollgestopft ist und<br />

man weiß von vornherein, dass man immer in<br />

Zeitverzug kommt. Ich denke, es ist für jeden<br />

angenehmer, wenn alles ein bisschen in Ruhe<br />

harmonisch ablaufen kann. Das ist dieses Jahr<br />

alles gut besetzt, und damit ist das auch für mich<br />

o.k. In der hektischen Zeit heute schadet es keinem,<br />

wenn man alles mal ein bisschen gelassener<br />

angehen kann“, sagt Siegmund Hintsche.<br />

Die Helmut Kuck-Festspiele<br />

Nach dem am Freitag hauptsächlich Springpferdeprüfungen<br />

stattfanden, stand am Samstag<br />

mit der Qualifikation zum PARTNER PFERD<br />

Cup ein erster Höhepunkt auf dem Programm.<br />

Und schon hier hatte sich Parcourschef Reinhard<br />

Brähne einiges ausgedacht, um die Spreu<br />

vom Weizen zu trennen. So blieben von den<br />

34 Startern nur 8 Paare fehlerfrei. Dabei sah<br />

Philipp Ulrich, der ‚Luna<br />

Laureen‘ gesattelt hatte,<br />

schon wie der Sieger<br />

aus, als er als 27. Starter<br />

in fehlerfreien 57,47<br />

Sekunden ins Ziel fegte.<br />

Eine zu hohe Messlatte<br />

für die folgenden Starter,<br />

doch nicht für Stephan<br />

Lerche und ‚Rosanna<br />

39’ (Volt.Rspgs Gieseritz<br />

e.V.). Allerdings<br />

sollten auch die 57,08<br />

Sekunden nicht zum<br />

Sieg reichen. Denn der<br />

für den RV Laurensberg<br />

1924 startende Helmut<br />

Kuck erreichte mit ‚Saint<br />

Marlo’ in 56,73 Sekunden<br />

das Ziel.<br />

Dennoch zeigte sich Ulrich mehr als zufrieden.<br />

Schließlich bestritt der junge Mann erst sein 2.<br />

Helmut Kuck (hier mit ‚Saint Marlo’) war an diesem Wochenende nicht zu schlagen<br />

Stephan Lerche sammelte mit ‚Rosanna 39’ die ersten Punkte in der<br />

W. Seineke-Grenzland-Classic-Tour<br />

Philipp Ulrich und ‚Luna Laureen‘<br />

Turnier im Sattel der Sachsen-Anhaltiner Stute<br />

und konnte sich nach den Erfolgen in Halle-<br />

Seeben, wo er bereits am Samstag das M- und<br />

S-Springen für sich entschied und im Großen<br />

Preis Platz 4 belegte, erneut ganz vorne in die<br />

Platzierungsliste eintragen. Da freute sich auch<br />

Besitzer Torben Hietel, der aufgrund einer<br />

Schulterverletzung z.Zt. pausieren muss, jedoch<br />

als Zuschauer nach Prussendorf gekommen war.<br />

Dabei hat Philipp Ulrich erst einen Tag vor dem<br />

Turnier in Halle-Seeben auf ‚Luna Laureen’<br />

gesessen. „Das war eine gute Entscheidung, das<br />

passt.“<br />

Und auch am Sonntag, wo im Großen Preis die<br />

erste Qualifikation zur W.Seineke Grenzland-<br />

Classic-Tour ausgetragen wurde, war Helmut<br />

Kuck nicht zu schlagen. Dabei war der Kurs<br />

laut Wilfried Seineke „von einem relativ hohen<br />

Schwierigkeitsgrad geprägt“, so dass die zahlreichen<br />

Zuschauer nur eine Nullrunde zu sehen<br />

bekamen, die Stephan Lerche im Sattel von<br />

‚Rosanna 39’ gelang. Die weiteren Favoriten<br />

in dem 36-köpfigen Starterfeld, wie z.b. Helmut<br />

Kuck oder Kristin Windisch, kassierten<br />

21


Abwürfe. In der Siegerrunde, die 10 Reiter<br />

erreichten, erhöhten dann Helmut Kuck und<br />

Kristin Windisch durch ihre fehlerfreien Sicherheitsritte<br />

den Druck auf Stephan Lerche, der als<br />

letzter an den Start ging. Und tatsächlich kassierte<br />

Lerche zwei Abwürfe, so dass Helmut<br />

Kuck mit ‚Cara-Mia 3’ die Arena als Sieger verließ.<br />

Rang 2 ging an Kristin Windisch auf ‚Caldero<br />

4’ (RV Königsborn 1990 e.V., 4/46,32), die<br />

Helmut Kuck mit seinem zweiten Pferd ‚Saint<br />

Marlo’ auf Platz 3 (8/42,15) verwies.<br />

Gelungener Auftakt zur Seineke<br />

Grenzland-Classic-Tour<br />

„Das war wie immer ein anspruchsvolles<br />

Turnier, das geprägt war durch relativ viele<br />

Zuschauer, am Sonntag waren auf jeden Fall 500,<br />

600 Besucher da, erklärte Wilfried Seineke und<br />

Wenn der Reit- und Fahrverein Wolfsburg zu<br />

seinem großen Reitturnier einlädt, kann er sich<br />

einer großen Teilnehmerzahl sicher sein. Denn<br />

längst hat sich der Wolfsburg Klassiker einen<br />

festen Platz im Turnierkalender erobert. So<br />

durften sich das Team um Ernst Camehn auch<br />

dieses Jahr wieder über zahlreiche Nennungen<br />

freuen. „Das Nennungsergebnis hat uns fast<br />

erschlagen“, sagt der 1. Vorsitzende. Insgesamt<br />

gingen in den 29 bis zur Klasse S ausgeschriebenen<br />

Prüfungen 600 Reiter mit 1.100 Pferden<br />

1.700 Mal an den Start. Und dieses Ergebnis<br />

unterstreicht die Bedeutung des Wolfsburg<br />

Klassiker. „Das Schöne an der Sache ist eben,<br />

dass das das schönste und beste Springen ist,<br />

was es in meinen Augen im Jahr gibt. <strong>Der</strong> Platz<br />

ist riesengroß, die Hindernisse sind entsprechend,<br />

manche vielleicht auch so, wie es mal<br />

vor 20 Jahren üblich war, aber wir haben dabei<br />

trotzdem Passagen, die eben auch ein ‚normales’<br />

S-Springen beinhaltet“, schwärmt Alfred Konzag,<br />

der zu den Dauergästen zählt. Und auch die<br />

Sieger der letzten Jahre kommen wieder nach<br />

Wolfsburg. So hatte z.b. Dirk Klaproth, der den<br />

Wolfsburg Klassiker bereits in den Jahren 2007<br />

- 2009 für sich entscheiden konnte, wieder seine<br />

Nennungen abgegeben und auch Vorjahressieger<br />

Stephan Lerche war erneut mit dabei.<br />

Leonie Bramall und Nicole Klatt-Cissee<br />

dominieren die S-Dressuren<br />

Nach dem die ersten Tage ganz im Zeichen des<br />

Nachwuchs standen, ging es ab Sonntag um<br />

Siege und Platzierungen in den Prüfungen der<br />

Klasse S. Dabei war die für den RFV Isernhagen<br />

startende Leonie Bramall mit ihren Pferden wieder<br />

einmal nicht zu schlagen. Bereits am Sonntag<br />

sicherte sie sich im Sattel von ‚D’accord<br />

De’ die goldene Schleife und erreichte mit ‚La<br />

Scala 3’ hinter Iris Scheminowski auf ‚Grossos<br />

22<br />

fügte hinzu: „Das war ein gelungenes Auftaktturnier.<br />

Gut organisiert, alle Bedingungen optimal<br />

und auch die Beteiligung war gut.“ Diese optimalen<br />

Verhältnisse waren für den Sponsor mit<br />

ein Grund, warum Prussendorf seit diesem Jahr<br />

Standort der W. Seineke Grenzland-Classic-<br />

Tour ist. „Ich beobachte das schon Jahre lang,<br />

wir sind da jedes Jahr Qualifikation Bundeschampionat<br />

geritten, dann kennt man die Turniere<br />

und die Turnierveranstalter und kann dann<br />

eben sagen, o.k. das machen wir gerne.“<br />

So zogen die Veranstalter eine durchweg positive<br />

Bilanz. Und dazu trug wohl auch das gute<br />

Abschneiden der gestütseigenen Pferde bei.<br />

„Die haben bereits die Springpferdeprüfungen<br />

gut absolviert, z.T. gewonnen und waren platziert.<br />

Und auch in der Dressurpferdeprüfung am<br />

7. Wolfsburg Klassiker 2011<br />

Toller Sport bei bestem Wetter<br />

Granit’ (RFV Vörie e.V.)<br />

auch noch Platz 3 in der<br />

ersten Abteilung der<br />

Dressurprüfung Kl. S*.<br />

Und auch am Montag,<br />

wo der erneut in zwei<br />

Abteilungen geteilte<br />

Prix St. <strong>Georg</strong>es auf dem<br />

Programm stand, führte<br />

kein Weg an Leonie Bramall<br />

vorbei. Allerdings<br />

musste sie sich hier den<br />

Sieg auf ‚La Scala 3’ mit<br />

der für den RFV Papenteich<br />

Meine startenden<br />

Anette Heumann teilen,<br />

die die selbstgezogene<br />

‚Abrodite’ gesattelt<br />

hatte. Rang 3 ging an<br />

Iris Scheminowski auf<br />

‚Wettiner 6’. Dabei geht<br />

die 9-jährige ‚Acorado’/<br />

‚Princeton’-Tochter in<br />

diesem Jahr ihre ersten<br />

S-Dressuren. „Das war<br />

schon unser zweiter<br />

S-Sieg, einmal beim<br />

Wolfsburger Hallenturnier<br />

und jetzt Pfingsten<br />

wieder in Wolfsburg“,<br />

erzählt Anette Heumann<br />

nicht ohne Stolz und<br />

fügt hinzu: „ ‚Abrodite’<br />

mag das Prüfungsviereck<br />

in Wolfsburg, es ist<br />

schön ruhig gelegen und<br />

die Atmosphäre ist toll.“<br />

Doch der Sieg kam für<br />

die Amazone, die bei den<br />

Wolfsburger (Dressur)<br />

Turnieren zu den Dauergästen<br />

zählt, ziemlich<br />

überraschend. „Bei dem<br />

Samstagmorgen konnte sich mit ‚Fürst Wettin’<br />

der von Wilken Treu (RFV Nienburg) vorgestellt<br />

wurde, ein Landgestütshengst an 3. Stelle<br />

platzieren. Es siegte ‚Deborah 83’ unter Rene<br />

Weber vor ‚Don Demain‘ mit Julia Schönherr<br />

im Sattel. „Wir haben nicht so viele ältere<br />

Pferde (außer ‚Monte Bellini‘ und ‚Sarotti‘, der<br />

bereits in jungen Jahren gepachtet wurde und<br />

Andrea Hintsche zur Verfügung steht). So haben<br />

wir es ja doch im wesentlichen mit jüngeren Pferden<br />

zu tun.“<br />

Dennoch steht für Siegmund Hintsche und sein<br />

Team fest, dass es auch im nächsten Jahr wieder<br />

ein Landgestütsturnier auf dem herrlichen<br />

Gelände geben wird.<br />

K.B.<br />

Fotos: Günter Blasig<br />

Leonie Bramall und ‚D’accord De’<br />

Anette Heumann mit ‚Abrodite’<br />

starken Teilnehmerfeld habe ich nicht mit einem<br />

Sieg gerechnet“, freute sie sich.


Christian Glienewinkel und ‚Pia Pacelli N’ auf dem Sprung zu Platz 1<br />

Übrigens: Sowohl am Sonntag als auch am<br />

Montag hießen die Sieger der jeweils zweiten<br />

Abteilung Nicole Klatt-Cissee und ‚Sea Cloud<br />

4’ vom Pferde SV Hahausen. Dabei konnten sie<br />

Sandra-Margaux Brauleke auf ‚Wendenstern B’<br />

(RFV Vorsfelde) sowie Stefan Sandbrink mit<br />

‚Don Akzentus’ (RFV Päse e.V.) bzw. Henrike<br />

Habermann im Sattel von ‚Online Ixes’ (RUF<br />

Hänigsen e.V.) und Birte Gehrke mit ‚Cabalero<br />

5’ (RFV Braunschweig) auf die Plätze verweisen.<br />

Christian Glienewinkel siegt im Preis der<br />

VW Sportkommunikation<br />

Das erste S*-Springen, bei dem sich 59 Teilnehmer<br />

in die Starterliste eingetragen hatten, wurde<br />

eine sichere Beute von Christian Glienewinkel<br />

vom RV Wilkenburg e.V. Dabei sah der für den<br />

RFV Vechelde startende Hendrik Schäfer, der<br />

im Sattel von ‚Sensation 16’ in 63,65 Sekunden<br />

zu Hause war, schon wie der Sieger aus. Doch<br />

dann gelang Glienewinkel und ‚Pia Pacelli N’<br />

als fünftletztes Paar der schnellste von nur 7<br />

fehlerfreien Ritten. In 59,60 Sekunden fegten<br />

sie durch den von Marco Behrens gebauten,<br />

anspruchsvollen Parcours und nahmen Hendrik<br />

Schäfer noch 4 Sekunden ab. 3. wurde Hauke<br />

Buchholz (RV Eicklingen), der im Sattel von<br />

‚Roxette 87’ in 64,10 Sekunden zu Hause war.<br />

Dirk Klaproth kommt, sieht und siegt<br />

im Klassiker<br />

Am Montag drehte sich bei den Springreitern<br />

alles um den Wolfsburg Klassiker. Hier<br />

hatte Marco Behrens den 35 Startern den<br />

34 nature<br />

wohl anspruchsvollsten Kurs seit Bestehen<br />

dieses Springen mit sonst kaum noch vorhandenen<br />

Hindernissen in den Weg gestellt. „Die<br />

Zuschauer wollen es spektakulär“, erklärte er.<br />

Zwar hatte Joachim Heidenreich, der den zahlreichen<br />

Zuschauern im Vorfeld den Parcours<br />

erklärt hatte, auf 5 Nullfehlerritte getippt, doch<br />

er sollte sich täuschen. Kein einziger Reiter<br />

blieb im ersten Umlauf dieses S*-Springen fehlerfrei.<br />

So qualifizierten sich alle Vierfehlerritte<br />

sowie der schnellste Reiter mit 8 Fehlerpunkten,<br />

Axel Dietrich von der VW Sportkommunikation<br />

und Ernst Camehn gratulieren zum Sieg<br />

Dirk Klaproth auf ‚Leonardo Anvari’, für die<br />

zweite Runde. Und dieses Ergebnis hatte Marco<br />

Behrens (fast) vorausgesehen. „Ich habe vorher<br />

gesagt, dass niemand mit null Fehlerpunkten<br />

durchkommt“, sagte er. Dabei war laut Alfred<br />

Konzag „eine der Schwierigkeiten auch die<br />

Länge des ganzen Parcours. Hinzu kam dass<br />

sich die Pferde nach dem schon langen Kurs<br />

auf die letzte Kombination, die beiden Planken,<br />

die sehr, sehr eng standen, noch einmal richtig<br />

konzentrieren mussten. Da ging dann so ein bisschen<br />

die Konzentration von den Pferden und<br />

vielleicht auch von den Reitern, verloren.“<br />

Christian Werthmann (Züchter und Besitzer von ‚Coxter’) und Axel Milkau freuen sich<br />

mit Dirk Klaproth über den Sieg im Wolfsburg Klassiker<br />

Am Ende kämpften dann 9 Paare um den Sieg.<br />

Hier legte Markus Brose vom Team BS im Sattel<br />

von ‚Taunus 11“ die zu schlagende Bestzeit<br />

auf 43,39 Sekunden fest, die bereits zwei Reiter<br />

später unterboten wurde. Denn „Altmeister“<br />

Alfred Konzag fegte im Sattel des ehemaligen<br />

Vize-Bundeschampions ‚Shaitaan’ nach 42,13<br />

Sekunden über die Ziellinie und wurde von<br />

den zahlreichen Zuschauern gefeiert. Und auch<br />

Konzag selber zeigte sich begeistert von der<br />

Leistung seines 7-jährigen Pferdes. „Das hat er<br />

ganz fantastisch gemacht. Ich glaube ganz fest<br />

an dieses Pferd, dass er auch international eine<br />

23


Mit nur 300 Vereinsmitgliedern bewerkstelligte<br />

der Reitverein Stadthagen im zweiten Jahr in<br />

Folge ein Turnier in dieser Größenordnung: An<br />

vier Tagen konnte man unterschiedliche Prüfungen<br />

auswählen - einfach „à la carte“ im Rei-<br />

24<br />

Alfred Konzag und ‚Shaitaan’ Markus Brose auf ‚Taunus 11“<br />

große Zukunft haben wird. Er ist einfach toll zu<br />

reiten, hat alle Möglichkeiten. Er wird schonend<br />

von mir eingesetzt und wenn er gesund und<br />

frisch bleibt, müsste sich das eigentlich positiv<br />

entwickeln. Wenn man so ein Pferd unterm Hintern<br />

hat, dann macht das einfach Spaß“, sprudelte<br />

es auch Alfred Konzag nach seinem Ritt<br />

heraus.<br />

Doch diese Zeit sollte ebenfalls nicht zum Sieg<br />

reichen. Denn Dirk Klaproth, der mit ‚Coxter’<br />

als letzter Starter alles auf eine Karte setzte,<br />

gelang erneut eine tolle Runde, so dass sich der<br />

Botschafter der Löwen Classics in 41,75 Sekunden<br />

die goldene Schleife sicherte. „<strong>Der</strong> Parcours<br />

fand ich, war dieses Jahr der anspruchsvollste<br />

von den Klassikern, die ich geritten bin. Aber<br />

meine Pferde haben das alle gut absolviert. Ich<br />

möchte mich noch einmal bei Familie Werth-<br />

RV Stadthagen<br />

„Reitsport à la carte“<br />

mann bedanken, die uns dieses Pferd zur Verfügung<br />

stellt. Und beim Publikum, das immer<br />

sehr mitfiebert, was einen immer sehr hoch<br />

motiviert.“<br />

Und da Wolfsburg schon immer ein gutes Pflaster<br />

für Dirk Klaproth war, schließlich konnte<br />

er bei 5 Teilnahmen am Wolfsburg Klassiker<br />

gleich 4 Mal gewinnen, hatte er sich auch für<br />

die 7. Auflage einiges ausgerechnet. „Gehofft<br />

habe ich es garantiert, geglaubt habe ich es<br />

nicht ganz, aber ich konnte mir vorstellen, hier<br />

vorne zu stehen, da ich seit neuestem ja mit<br />

Axel zusammen bin und sehr gut beritten bin.“<br />

Wie gut der ebenfalls für das Team BS startende<br />

Springreiter beritten ist, zeigt u.a. die Tatsache,<br />

dass er mit ‚Beau du Rouet’ (Platz 4), ‚Coxter’<br />

und ‚Leonardo Anvari’ (Platz 9) gleich alle seine<br />

Pferde in die Platzierung reiten konnte. Außerdem<br />

qualifizierte er die beiden 5-jährigen Nach-<br />

terstadion Heiner Schoof. Die Zahlen sprechen<br />

für sich: über 400 Reiter und 900 Pferde waren<br />

anwesend, über 1.500 Starts wurden für 38 Prüfungen<br />

gemeldet.<br />

wuchspferde ‚Siebenstein 10’ und ‚Gin Fizz 65’<br />

mit den Wertnoten 8,5 bzw. 8,2 für das Bundeschampionat<br />

in Warendorf. „Ich habe 100%<br />

hier erreicht“, freute sich Klaproth und fügte<br />

hinzu „ich habe super Pferde.“<br />

„Das war ein gelungenes,<br />

harmonisches Turnier“<br />

So lautete die zufriedene Abschlussbilanz von<br />

Ernst Camehn. Dabei kam der Regen vorher<br />

laut Aussage des 1. Vorsitzenden „genau richtig“<br />

und auch die Besucherzahlen stellten die<br />

Veranstalter zufrieden. „Die Zuschauertribünen<br />

am Spring- und Dressurplatz waren gut gefüllt“,<br />

freute sich Camehn.<br />

K.B.<br />

Fotos: Günter Blasig<br />

<strong>Der</strong> Christi Himmelfahrtstag stand unter dem<br />

Zeichen der Nachwuchspferde im Springen.<br />

Am Freitag fanden verschiedene Prüfungen<br />

und Qualifikationen im Springen und der Dressur<br />

statt. Abschluss des Tages machte das Seejagdspringen,<br />

bei dem die Reiter durch einen<br />

Teich im Parcours reiten mussten. Auch wenn<br />

es eigentlich eine willkommene Erfrischung bei<br />

den heißen Temperaturen gewesen wäre, war<br />

es doch dem einen oder anderen Pferd nicht<br />

geheuer.<br />

Am Samstag standen weitere Prüfungen in<br />

Dressur und Springen an.<br />

Doch der Sonntag war nicht zu steigern: Schon<br />

alleine die 30 Grad im Schatten verlangten<br />

Pferd und Reiter vieles ab, insbesondere bei<br />

der höchstdotierten Dressurprüfung ”Prix St.<br />

<strong>Georg</strong>”: In Frack und Zylinder geritten ließen<br />

die Reiterinnen und Reiter sich fast nicht<br />

anmerken, dass durch die den Reitplatz umgebende<br />

hüfthohe Hecke sich die Wärme enorm


Dieter Smitz mit ‚Fermoso’ teilten sich am Ende den Sieg im Großen Preis von Stadthagen<br />

staute. Wer sich von den Zuschauern in die<br />

pralle Sonne wagte und zuschaute, konnte eine<br />

von allen Teilnehmern leicht gerittene Prüfung<br />

sehen. Ines Knetter auf ‚Cherie’ konnte die Prüfung<br />

für sich entscheiden, vor Sandra Frieling<br />

mit ‚Lissabon’ und Ina Schneidewindt-Krause<br />

im Sattel von ‚Rothenstein’.<br />

Die Hauptprüfung war am Nachmittag der<br />

„Große Preis von Stadthagen“, ein S-Springen<br />

Dirk-Thomas Liehr auf ‚Larissa’ und<br />

mit Stechen. 34 Reitern versuchten einen Nullfehlerritt<br />

in der geforderten Zeit, ins Stechen<br />

kamen immerhin noch 13 Reiter. Am Ende<br />

schafften Dirk-Thomas Liehr vom gastgebenden<br />

Verein auf ‚Larissa’ sowie Dieter Smitz mit<br />

‚Fermoso’ von der TG Schaumburg beide einen<br />

Nullfehlerritt in ein und derselben Zeit von<br />

36,80 Sekunden. Somit gab es hier zwei erste<br />

Plätze.<br />

Großer Preis von Isernhagen<br />

Längst hat sich der Große Preis von Isernhagen,<br />

der bereits in den vergangenen Jahren<br />

immer wieder Spitzenreiter auf sich aufmerksam<br />

gemacht hat und 2009 vom Club deutscher<br />

Springreiter als eines der besten und<br />

schönsten nationalen Reitturniere Deutschlands<br />

ausgezeichnet wurde, zu einer festen Größe<br />

im Turnierkalender entwickelt. Dabei warteten<br />

auch vom 23.06.2011 - 26.06.2011 wieder<br />

beste Bedingungen auf die 258 Reiter, die mit<br />

892 Pferden in 25 Prüfungen an den Start gingen.<br />

Zwar fehlten in diesem Jahr aufgrund des<br />

unglücklichen Termins zwischen den Deutschen<br />

Meisterschaften und dem CHIO Aachen einige<br />

Doch die Prüfung, die dem Publikum am meisten<br />

Spaß machte, war die letzte des Tages: „Jump,<br />

Drive and Drive“. Hierzu musste ein Reiter erst<br />

einen kleinen Parcours und den kleinen Teich<br />

durchreiten. Schnell aus dem Sattel und in ein<br />

bereitstehenden Geländewagen gesprungen, in<br />

dem ein lokaler Prominenter wie Bürgermeister<br />

Bernd Hellmann oder der Landrat Jörg Farr<br />

am Steuer saß. <strong>Der</strong> musste einen Parcours aus<br />

Pylonen bewältigen, der parallel zu den Hindernissen<br />

aufgebaut war. Ebenso musste auch der<br />

kleine Teich durchfahren werden. Dann mussten<br />

der Fahrer des Autos und der Reiter als Beifahrer<br />

auf eine Kutsche springen, die dann ebenso<br />

den Pylonenparcours durchfahren musste. Über<br />

den Zustand von Reiter, Pferde, Auto und Kutsche<br />

muss nicht viel Worte verloren werden. Vor<br />

allem da das Wasser des kleinen Teichs durch<br />

die Hitze etwas litt! Ein modriger Geruch wehte<br />

über den Platz.<br />

Auch wenn sie als Privatperson und als TT<br />

(Turniertrottel) anwesend war, war sie dennoch<br />

nicht zu übersehen: Ursula von der Leyen lobte<br />

die Organisatoren und Helfern des Turniers,<br />

schwärmte für das fantastische Gelände und die<br />

Gastfreundschaft des Veranstalters.<br />

Im kleineren Rahmen findet dieses Turnier seit<br />

15 Jahren statt. Ob es im nächsten Jahr wieder in<br />

dieser Form stattfinden wird wie dieses Jahr, ist<br />

laut Frau Nolte noch offen: es hat „eine Größe<br />

erreicht, die fast unsere Kräfte übersteigt“. Wir<br />

sind gespannt auf nächstes Jahr, wenn es wieder<br />

heißt: Reitsport à la carte in Stadthagen.<br />

Text und Fotos:Kerstin Isserstedt<br />

Ursula von der Leyen zeigte sich begeistert<br />

vom Turnier<br />

Das Schaufenster des Pferdesports<br />

der ganz großen Namen, dennoch konnten sich<br />

die Starterlisten durchaus sehen lassen. So hatten<br />

u.a. Eva Bitter, die sich in Balve die Bronzemedaille<br />

sichern konnte, Henrik von Eckermann,<br />

Bereiter im Stall von Ludger Beerbaum,<br />

oder der mexikanische Nationenpreisreiter<br />

Alberto Michan in den Springprüfungen ihre<br />

Pferde gesattelt und in der Dressur traf die jüngste<br />

<strong>Der</strong>bysiegerin aller Zeiten, Kathleen Keller<br />

auf Dressurqueen Isabell Werth.<br />

<strong>Der</strong> Große Preis von Isernhagen sei „eine gute<br />

Vorbereitung für die internationalen Turniere in<br />

Falsterbo und Aachen“, fand Alberto Michan und<br />

25


Eva Bitter nutzte Isernhagen als Vorbereitung auf<br />

das Bundeschampionat in Warendorf. „Isernhagen<br />

ist ein super schönes Turnier, wo sich das<br />

ganze Team unglaublich viel Mühe gibt und wir<br />

können viele Pferde mitbringen“ schwärmt sie.<br />

Überhaupt hat das Turnier in Isernhagen eine<br />

große Bedeutung. „Isernhagen ist eine Veranstaltung,<br />

die schon im Bewusstsein der Reiter<br />

verankert ist“ sagt Bundestrainer Holger Schmezer.<br />

Und sowohl Dressur- als auch Springreiter<br />

bescheinigten dem Veranstalter erneut sehr gute<br />

Bodenverhältnisse auf den Turnierplätzen sowie<br />

eine professionelle Vorbereitung eines ländlichen<br />

Turniers mit sehr hohem Niveau.<br />

Und da in Isernhagen absolute Top-Bedingungen<br />

herrschen, nutzten auch dieses Jahr viele<br />

Spitzenreiter die Möglichkeit, sich hier für<br />

den Nürnberger Burgpokal zu qualifizieren.<br />

„Wir freuen uns sehr über die große Resonanz<br />

der Teilnehmer auf den Nürnberger Burgpokal.<br />

Diese Aufgabe für die Stars von morgen<br />

rundet das Prüfungsangebot für die Dressurreiter<br />

ab, die damit nicht nur ihre Toppferde in<br />

den olympischen Prüfungen vorstellen können,<br />

sondern auch ihre Nachwuchspferde mitbringen<br />

können“, erklärte Ute Wiegand von der Turnierleitung.<br />

26<br />

Eva Bitter hatte auch ‚Perigueux‘ mit nach Isernhagen gebracht<br />

Dressurqueen Isabell Werth<br />

nicht zu schlagen<br />

Doch zuerst drehte sich alles um die Olympischen<br />

Dressurprüfungen. Hier war Isabell Werth<br />

einmal mehr nicht zu schlagen. Dabei hatte sie<br />

noch im Vorfeld erklärt: „Wir können erster<br />

oder letzter werden.“ Am Ende hatten sie und<br />

ihr ‚Don Johnson 14‘ aber sowohl im Grand<br />

Prix de Dressage als auch in der Kür die Nase<br />

vorn. So setzten die beiden bereits im Grand<br />

Prix Maßstäbe und verwiesen mit mehr als 100<br />

Punkten Vorsprung den Brandenburger Landestrainer<br />

Jochen Vetters auf ‚Fanano‘ (1.658)<br />

sowie Hartwig Burfeind mit ‚De Value‘ (1.635)<br />

auf die Plätze.<br />

Und auch am Sonntag in der Kür standen die<br />

beiden mit 80,65 Prozent an der Spitze des<br />

11-köpfigen Starterfeldes. Platz 2 holte sich<br />

mit Martina Hannöver-Sternberg ein weiterer<br />

Stammgast in Isernhagen. Ihre Vorstellung im<br />

Sattel von ‚Ratino H OLD‘ wurde mit 75,4 Prozent<br />

belohnt. Rang 3 ging an Alexandra Bimschas<br />

auf ‚Dick Tracy 8’.<br />

Juliane Brunkhorst gewinnt die Qualifikation<br />

zum NÜRNBERGER BURG-POKAL<br />

Die renommierte Prüfungsreihe, die als Deutsche<br />

Meisterschaft der jungen Dressurpferde<br />

gilt, wird aktuell zum 20. Mal durchgeführt. <strong>Der</strong><br />

Große Preis von Isernhagen war bereits die 6.<br />

Station des NÜRNBERGER BURG-POKAL<br />

Alberto Michan bereitete sich in Isernhagen u.a. auch Aachen vor<br />

in diesem Jahr. Und welchen Stellenwert diese<br />

Serie hat, unterstreicht die Tatsache, dass bei<br />

den Weltreiterspielen im vergangenen Jahr mit<br />

‚Dablino‘, ‚Sterntaler-Unicef‘ und ‚Warum<br />

nicht FRH‘ gleich drei Erfolgspferde aus dem<br />

NÜRNBERGER BURG-POKAL zur mit<br />

Bronze dekorierten deutschen Equipe gehörten.<br />

In Isernhagen sicherten sich mit einer überzeugenden<br />

Vorstellung Juliane Brunkhorst und ihr<br />

9-jähriger Wallach ‚Don Windsor‘ ihr Finaltikket.<br />

Satte 73,40% bedeuteten den Sieg für das<br />

Paar vor Theresa Wahler und ‚Danone II‘, denen<br />

70,70% für den 1. Platz in der zweiten Abteilung<br />

genügten.<br />

Zwar bedeutet dieses Ergebnis eine Bestleistung<br />

für die bisherige Saison, doch damit geht Juliane<br />

Brunkhorst gelassen um: „Wir machen einfach<br />

so weiter. Es folgen jetzt noch ein paar Turnierauftritte.<br />

Später in der Hallensaison werden wir<br />

uns intensiv auf die Frankfurter Festhalle vorbereiten.<br />

Es ist für mich der erste Start im Finale<br />

des NÜRNBERGER BURG-POKAL und ich<br />

möchte ein möglichst gutes Ergebnis erzielen.“<br />

Peter Teeuwen und Ferike Bormann lösen<br />

Ticket für Finale der German Horse Pellets<br />

Tour


Doch nicht nur für die Dressurreiter war Isernhagen<br />

Qualifikationsstandort für eine Serie. Denn<br />

die German Horse Pellets Tour, eine Serie für<br />

Reiter der Leistungsklasse S2 und S3, die 2010<br />

Premiere feierte, machte vor den Toren Hannovers<br />

Station. In diesem S*-Springen sicherte<br />

sich der Bundestrainer der deutschen Ponyspringreiter<br />

im Sattel von ‚Fete’ den Finalplatz<br />

beim Weltcup-Turnier Partner Pferd in Leipzig.<br />

Zudem durfte sich Teeuwen über den praktischen<br />

Siegerpreis freuen - eine ganze Palette<br />

Späne-Einstreu von German Horse Pellets. Mit<br />

ins Finale jumpte auch Ferike Bormann, die<br />

‚Lavina Love’ in fehlerfreien 65,66 Sekunden<br />

auf Platz 2 steuerte.<br />

Kathrin Müller siegt im<br />

Großen Preis von Isernhagen<br />

Am Nachmittag hatten die Zuschauer dann die<br />

Qual der Wahl. Denn während die Dressurreiter<br />

um Sieg und Platzierung in der Grand Prix Kür<br />

kämpften, wurde es für die 32 Springreiter im<br />

Großen Preis von Isernhagen ernst. Am Ende<br />

schafften 8 Paare eine Nullrunde und qualifizierten<br />

sich für das spannende Stechen.<br />

Foto: Prothmann<br />

Henrik von Eckermann (hier mit ‚Quatell‘)<br />

hatte ein erfolgreiches Wochenende<br />

Hier setzte Eva Bitter mit dem Hannoveraner<br />

Hengst ‚Perigueux‘ die zu schlagende Bestzeit<br />

auf fehlerfreie 41,97 Sekunden fest.<br />

Doch schon kurz<br />

darauf wurde sie von<br />

Henrik von Eckermann,<br />

der im Sattel<br />

von ‚Quibell‘<br />

in 41,96 Sekunden<br />

ebenfalls fehlerfrei<br />

geblieben war, von<br />

der Führungsposition<br />

verdrängt. Allerdings<br />

sollte es auch für den<br />

Schützling von Ludger<br />

Beerbaum nicht<br />

zum Sieg reichen.<br />

Denn Kathrin Müller<br />

blieb im Sattel<br />

von ‚Shakespeare 68’<br />

als Einzige unter 40<br />

Sekunden und setzte<br />

sich an die Spitze<br />

des Starterfeldes. So<br />

Dirk Klaproth setzte seine Erfolgsserie der letzten Wochen fort und<br />

gewann auf ‚Graf Moritz‘ das S**-Springen am Samstag<br />

durfte sich die Sauerländerin aber nicht nur über<br />

den Löwenanteil im mit insgesamt 10.000,00<br />

Euro dotierten Großen Preis von Isernhagen<br />

freuen, sondern konnte auch das Goldene<br />

27


Pferd als Dietrich Schulze Gedächtnispreis aus<br />

den Händen von Springreiterlegende Ludger<br />

Beerbaum und Mäzenin Madeleine Winter-<br />

Schulze entgegen nehmen. „Es hat einfach Spaß<br />

gemacht. Ein tolles Turnier“, schwärmte die<br />

Reiterin, die zum zweiten Mal in Isernhagen am<br />

Start war.<br />

28<br />

Schaufenster des Pferdesports<br />

„Unser Turnier hat sich wieder einmal als<br />

echtes Schaufester des Pferdesportes präsentiert“,<br />

freute sich die Vereinsvorsitzende Elke<br />

Gerns-Bätke. Und diese Freude war vollkom-<br />

men berechtigt. Schließlich pilgerten, trotz des<br />

eigenwilligen Wetters, ca. 4.000 Zuschauer<br />

an den Turniertagen zwischen Dressur- und<br />

Springstadion hin und her.<br />

RG Grafhorst<br />

Kleinster Verein im KRV Helmstedt richtet erneut<br />

begeisterndes Einsteigerturnier aus<br />

Zwar ist die RG Grafhorst der kleinste Verein<br />

im Kreisreiterverband Helmstedt, doch was<br />

die Mitglieder unter der Leitung der 1. Vorsitzenden<br />

Heike Nagel alles auf die Beine stellen,<br />

kann sich mehr als sehen lassen. So findet z.b.<br />

jedes Jahr ein Familien- und ein Kindertag, ein<br />

gemeinsamer Herbstausritt oder eine Weihnachtsfeier<br />

statt. Doch der Höhepunkt des Reitsportjahres<br />

in der RG Grafhorst ist sicher das<br />

jährliche Einsteigerturnier mit Prüfungen bis zur<br />

Klasse A. Dabei hat die Reitgemeinschaft, die<br />

es schon seit über 30 Jahren gibt, früher „keine<br />

Turniere, sondern mehr so Spiel- und Spaßsachen“<br />

veranstaltet. Doch „seit bestimmt 10<br />

Jahren haben wir dieses Einsteigerturnier. Das<br />

wird immer wieder gut angenommen, gerade<br />

weil es die unteren Klassen sind. Da ist man so<br />

ein bisschen unter sich, das wissen die Kinder<br />

zu schätzen. Hier müssen sie nicht immer gegen<br />

die Großen anreiten und haben wirklich mal ne<br />

reelle Chance“, erklärt Frau Klosa, Pressesprecherin<br />

der RG Grafhorst.<br />

Das sieht Sabrina Altemark von der Sport- und<br />

Therapiereitschule in Dettum genau so. „Wir<br />

sind mit heute mit 6 Pferde der Reitschule und 2<br />

Privatpferden nach Grafhorst gefahren, weil es<br />

hier sehr viele Prüfungen gibt, die meine Reitschüler<br />

mit den Ponys reiten können“, erklärt<br />

sie. Und der Ausflug hat sich mehr als gelohnt.<br />

Denn von 25 Starts von der Führzügelklasse<br />

über Einfachen Reiter WB, Dressurreiter WB,<br />

Springreiter WB bis hin zu E-Stilspringen und<br />

E-Dressur konnten ihre<br />

Schützlinge 15 bunte und<br />

4 grüne Schleifen mit<br />

nach Dettum nehmen.<br />

„Das war ein erfolgreiches<br />

und anstrengendes<br />

Wochenende.“<br />

Mittlerweile hat sich<br />

das Einsteigerturnier so<br />

etabliert, dass sich die<br />

Veranstalter immer über<br />

hohe Nennungszahlen<br />

freuen können. So gab<br />

es im letzten Jahr sogar<br />

einen Nennungsrekord<br />

von 271 Teilnehmern<br />

und auch am 26.06.2011<br />

hatten bis zum Nennungsschluss<br />

222 Reiter<br />

aus Niedersachsen und<br />

Sachsen-Anhalt über 400<br />

Nennungen für die 14<br />

Prüfungen abgegeben.<br />

„Aber wir haben schon<br />

ständig Nachnennungen“,<br />

erzählt Frau Klosa.<br />

Dabei hatte das Team von der RG Grafhorst<br />

dieses Jahr großes Glück. „Denn vor 4 Wochen<br />

wurden uns vier komplette Hindernisse gestohlen.<br />

Da war unser Turnier natürlich so ein bis-<br />

K.B.<br />

Fotos: Günter Blasig<br />

Denise Schaat und ‚Morena’ siegten in der 1. Abt. der Führzügelklasse<br />

schen in Gefahr. Aber wir haben Dank privater<br />

Sponsoren (Thomas Müller vom Tinkerhof am<br />

Drömling, oder Zeltverleih Timmas), die uns<br />

spontan ihre eigenen Hindernisse zur Verfügung<br />

gestellt haben und Privatpersonen, die uns Hin-<br />

Samantha Warlich sprang im Sattel von ‚Scapino’ sowohl im E- als auch im A-Springen auf Platz 1


Die „Klein Ossis auf Rossis“ mit Tabea Lindemann/‚Buffy 35’<br />

Laura Elsner/‚Sevilla 29’<br />

dernisse vorbeigebracht haben, dieses Einsteigerturnier<br />

doch noch durchführen können.“ Und<br />

nach dem die Veranstalter im letzten Jahr mit<br />

etwas widrigen Umständen zu kämpfen hatten<br />

Lea-Sophie Brennecke/‚Carabas’ und Julia Nebe/‚Dominos Dancer’<br />

waren als Fußballfrauen in der Paarklasse nicht zu schlagen<br />

(„da sind uns noch die Richter ausgefallen“),<br />

war dieses Mal laut Frau Klosa „alles im grünen<br />

Bereich. Wir haben eine super Helfereinteilung,<br />

alle Richter sind da, es hat immer noch jemand<br />

Zeit, mal mit anzufassen<br />

und jeder ist immer<br />

ansprechbar und da wo<br />

er hingehört. Das ist eine<br />

sehr angenehme Atmosphäre.“<br />

So bildeten der dieses<br />

Jahr erstmalig ausgeschriebenePaarreiterwettbewerb<br />

mit Kostüm<br />

(„das ist ja auch mal ein<br />

Hingucker, die sehen<br />

nicht alle aus wie die<br />

Ameisen mit schwarz/<br />

weiß sondern das ist<br />

mal was Buntes“) sowie<br />

das in zwei Abteilungen<br />

geteilte A-Stilspringen<br />

und das abschließende<br />

Mannschaftsspringen der<br />

Klasse E die Höhepunkte<br />

im abwechselungsreichen<br />

Programm.<br />

Ann−Marie Brattka/‚Morning Moscan’<br />

Sophia Witteczek/‚Lassandro K’ siegten im Mannschaftsspringen<br />

Am Ende zog die 1. Vorsitzende Heike Nagel<br />

eine rundum zufriedene Bilanz. Und das konnte<br />

sie auch. Schließlich waren rund 250 Zuschauer<br />

auf die Anlage der RG Grafhorst gekommen<br />

und auch die vereinseigenen Reiter waren<br />

höchst erfolgreich.<br />

„Wir haben uns speziell die Jugendförderung<br />

auf die Fahnen geschrieben, gerade mit diesem<br />

kleinen Einsteigerturnier, wo wir immer wieder<br />

positive Rückmeldungen bekommen. Und so<br />

lange dieses positive Feetback da ist, werden<br />

wir das auch jedes Jahr wieder veranstalten“.<br />

Alle Ergebnisse gibt's unter www.rg-grafhorst.de<br />

K.B.<br />

Fotos: Günter Blasig<br />

29


RFV Vorsfelde<br />

Verregnetes Jubiläum mit tollem Sport<br />

Reitturniere haben in Vorsfelde eine lange Tradition.<br />

So konnte das Team um die 1. Vorsitzende<br />

Daniela Sandbrink in diesem Jahr bereits<br />

zum 100. Turnier einladen. Doch das war nicht<br />

der einzige Grund zum Feiern. Denn der Reit-<br />

und Fahrverein Vorsfelde besteht seit 90 Jahren<br />

und auch die neue Reithalle, in der beim großen<br />

Sommerturnier die Gastronomie untergebracht<br />

war, wurde eingeweiht. Und diese Einweihung<br />

nahm der ehemalige Vorsitzende Jürgen Kackstein<br />

zum Anlass, noch einmal auf die (Entstehungs-)Geschichte<br />

des Reit- und Fahrverein<br />

Vorsfelde einzugehen. „Nach dem der 1921<br />

von 32 Geschäftsleuten gegründete Verein, der<br />

bereits ein Jahr später sein erstes Turnier veranstaltete,<br />

kurz vor dem 2. Weltkrieg aufgelöst<br />

wurde, ergriff Franz Schulze 1945 die Initiative<br />

und erweckte den Verein zu neuem Leben.<br />

Beginnend mit dem Jahr 1948 fanden viele<br />

schöne Turniere statt, die mit der Ausrichtung<br />

der Fahr-Weltmeisterschaften im Jahre 2000<br />

ihren vorläufigen Höhepunkt fanden“ erinnert<br />

sich Kackstein.<br />

Und da sich mittlerweile längst herumgesprochen<br />

hat, dass auf der Anlage an der Dieselstraße<br />

beste Bedingungen herrschen, können sich die<br />

Veranstalter nicht nur bei dem großen Sommerturnier<br />

über eine hohe Beteiligung freuen. „Wir<br />

sind mit dem Nennungsergebnis super zufrieden<br />

gewesen, obwohl parallel die Bezirksmeisterschaften<br />

in Adelebsen stattgefunden haben“<br />

erklärte Malte Weichsler von der Turnierleitung.<br />

Und dieses „super Nennungsergebnis“ lag wohl<br />

30<br />

auch daran, dass sich<br />

die Reiter und Senioren<br />

im Gegensatz zu den<br />

Junioren/Jungen Reiter<br />

nicht über die Bezirksmeisterschaften<br />

für die<br />

Landesmeisterschaften<br />

in Hannover qualifizieren<br />

müssen. „Deswegen<br />

waren bei den<br />

Junioren/Jungen Reitern<br />

hier weniger am Start.“<br />

Außerdem hatten die<br />

Veranstalter alles gut in<br />

Schuss und waren guter<br />

Dinge. „Wir als Reiter<br />

fahren viel zu Turnieren<br />

und hoffen, dass wir gute<br />

Veranstaltungen vorfinden,<br />

wo wir gut starten<br />

können. Jetzt versuchen wir das auch umzusetzen,<br />

dass wir den Gästen dementsprechend gute<br />

Bedingungen liefern können“, sagt Weichsler.<br />

Und da so eine Veranstaltung ohne Helfer nicht<br />

durchgeführt werden kann, geht an dieser Stelle<br />

ein großes Dankeschön an alle die den Vorstand<br />

so super unterstützt haben. „Die Helfer haben<br />

einen ganz tollen Job gemacht. Die waren echt<br />

spitze, Regenjacke an, klatschnass, aber der Parcours<br />

wird umgebaut“, lobt Weichsler. Und auch<br />

Parcourschef Peter Klein zeigte sich begeistert<br />

von diesem Einsatz: „Auf jedem anderen Turnier<br />

hätten die schon das Handtuch geworfen.“<br />

Sieben ehrenamtliche Helfer, die 3.400 Stunden im Einsatz waren,<br />

wurden im Rahmen der Halleneinweihung für ihr Engagement geehrt<br />

Und nach dem die<br />

Reiter am Donnerstag/<br />

Freitag sehr zufrieden<br />

mit den Bedingungen<br />

waren und es guten<br />

Sport zu sehen gab,<br />

zeigte sich Petrus<br />

am Wochenende so<br />

gar nicht als Reiter-<br />

und Pferdefreund<br />

und ließ es teilweise<br />

wie aus Eimern regnen.<br />

„Leider wurden<br />

die Bedingungen ab<br />

Samstagmittag immer<br />

schwieriger. Obwohl<br />

der Platz super gehalten<br />

hat, aber der wird<br />

wirklich nur für die<br />

Turniere genutzt und<br />

ansonsten gepflegt<br />

wie ein Golfplatzrasen.“<br />

Zwar konnte das S*-<br />

Springen, das am<br />

Samstag einen ersten<br />

Höhepunkt bildete,<br />

noch wie geplant<br />

stattfinden, aber das<br />

Mannschaftsspringen<br />

der Klasse A viel buchstäblich<br />

ins Wasser<br />

und das Barrierenspringen unter Flutlicht musste<br />

auf Sonntagnachmittag verlegt werden. „Es hat<br />

so geschüttet und war so stürmisch, dass wir die<br />

Flutlichtmasten gar nicht ausfahren konnten,<br />

das war einfach zu gefährlich“, erklärt Pressesprecherin<br />

Michaela Hermann. „Die Reiter<br />

wollten alle springen und haben uns gebeten, es<br />

nicht ausfallen zu lassen. Und da das heute ganz<br />

gut ging, dass wir die Prüfungen etwas nach<br />

vorne schieben konnten, wird das Barrierespringen<br />

heute Nachmittag nachgeholt.“<br />

Dabei fing das Unwetter bereits beim S*-Springen<br />

am Samstagabend an, „so dass Sprünge<br />

und die Bäume davor umgefallen sind.“ Mit<br />

diesen etwas widrigen Bedingungen kamen<br />

Christian Glienewinkel und ‚Levisto‘s Pleasure’<br />

am besten zurecht. Dabei hatte Vorjahressieger<br />

Ronald Sandbrink mit ‚As di Casablanca M’<br />

als 14. Starter die zu schlagende Bestzeit auf<br />

65,73 Sekunden festgelegt. Doch Louis Philipp<br />

Muhle und ‚Carlo 213’ verdrängten ihn wenig<br />

später auf Platz 2. Und auch die 63,09 Sekunden<br />

sollten nicht zum Sieg reichen. Denn als vorletzter<br />

Starter fegte der für den RV Wilkenburg<br />

e.V. startende Glienewinkel in 62,26 Sekunden<br />

durch den Kurs.<br />

Thomas Brandt nicht zu schlagen<br />

Am Sonntag avancierte Thomas Brandt zum<br />

Mann des Tages. Nicht nur, dass er sich im Sattel<br />

von ‚Looping 57’ mit Steffen Rossau auf<br />

‚Carpina’ den Sieg im Barrierenspringen teilte,<br />

er war auch im Großen Preis von Volkswagen<br />

nicht zu schlagen.<br />

Dabei sah der für den RFV Mahlsdorf startende<br />

Torsten Ritter, der mit ‚Askimo’ den ersten<br />

fehlerfreien Ritt in der 2. Qualifikation zur<br />

W.Seineke Grenzland-Classic-Tour 2011 hinlegte,<br />

schon wie der Sieger aus. Denn keinem<br />

der nachfolgenden Starter wollte ein weiterer<br />

Nullfehlerritt gelingen. Dann steuerte Thomas<br />

Brandt (RSG Winsen/Aller) als 12. der 15 Teilnehmer<br />

‚Tippi S’ fehlerfrei durch den Normalumlauf<br />

und sorgte nicht nur zur Freude der


Thomas Brandt auf ‚Looping 57’ und Steffen Rossau mit ‚Carpina’ heißen die Sieger im Barrierespringen<br />

Zuschauer für ein Stechen. Und nach dem Torsten<br />

Ritter zur Schonung seines 7-jährigen Pferdes<br />

auf das Stechen verzichtete musste Brandt<br />

den Parcours nur noch beenden. „Ich musste ja<br />

starten im Stechen. Es ging darum auszuscheiden<br />

oder den Parcours zu beenden. Und da die<br />

Bedingungen gar nicht so schlecht waren da drin,<br />

muss man die Sache sportlich beenden. Das war<br />

ne Trainingsrunde zur Ausbildung, das war alles<br />

gut“, erklärte der Sieger. Und auch Torsten Ritter<br />

zeigte sich mehr als zufrieden. „Ich bin nur<br />

für das S-Springen am Sonntag gekommen. Ich<br />

hatte eigentlich einen Start woanders geplant,<br />

aber das war mir dann zu schwierig, da hin zu<br />

kommen und da habe ich hier Montag nach<br />

genannt. Mit dem Ergebnis kann ich gut leben.<br />

<strong>Der</strong> ist erst 7-jährig, was muss ich ihn hier noch<br />

mal reiten und was riskieren. Ein 2. Platz ist für<br />

dieses Pferd schon fantastisch.“<br />

Rang 3 holte sich Bernd Schulze vom RV Suhlendorf<br />

u.U. mit ‚Femme Fatale S’.<br />

Gelungene 2. Station der<br />

W.Seineke Grenzland Classic Tour<br />

Mit dem Sieg sicherte sich Thomas Brandt auch<br />

die ersten 30 Punkte in der W.Seineke Grenzland<br />

Classic Tour und sprang auf Platz 2 in der<br />

Zwischenwertung, den er sich allerdings mit<br />

Helmut Kuck teilen muss. Nach den beiden Stationen<br />

Prussendorf und Vorsfelde führt der für<br />

die Voltigier- und Reitsportgemeinschaft Gieseritz<br />

startende Stephan Lerche, der in Vorsfelde<br />

auf ‚Miss Hamlet’ und ‚Rosanna 39’ gleich die<br />

Plätze 4 und 5 erreichte, mit 50 Punkten. Kristin<br />

Windisch vom RV Königsborn 1990 und Torsten<br />

Ritter belegen gemeinsam Platz 4 (28 Punkte) .<br />

Jetzt will Thomas Brandt auch an weiteren Stationen<br />

der Tour teilnehmen. „Wo es passt, werde<br />

ich hin fahren. Das ist ne schöne Sache und da<br />

muss man die Sponsoren, die das machen, einfach<br />

unterstützen und dankbar dafür sein, dass<br />

sie den Sport auch weiter unterstützen und<br />

für uns Reiter gute Prüfungen ausschreiben,<br />

wo wir auch gute Startmöglichkeiten haben“,<br />

meint Brandt, der auch schon das Finale in<br />

Braunschweig gewinnen konnte.<br />

Und auch für Torsten<br />

Ritter ist die W.Seineke<br />

Grenzland Classic Tour<br />

nach wie vor ein Thema.<br />

„Es gibt ja Geld und<br />

das ist das, warum ich<br />

dann gesagt habe, ich<br />

entscheide mich hierfür.<br />

Da kommt am Ende<br />

schon was bei raus. Ich<br />

war zwar nicht in Prussendorf,<br />

darum muss ich<br />

jetzt sehen, dass ich in<br />

Etingen, Zobbenitz und<br />

Calvörde noch reite.“<br />

Zufrieden mit der 2. Station<br />

seiner Tour zeigte<br />

sich auch Wilfried Seineke.<br />

„Trotz der Wetterkapriolen<br />

haben wir,<br />

glaube ich, guten Sport<br />

gesehen. Hier muss man dem Veranstalter höchstes<br />

Lob zollen. Einige Turniere in Niedersach-<br />

Wilfried Seineke gratuliert Stephan Lerche<br />

sen sind an diesem Wochenende aufgrund der<br />

Witterungslage abgebrochen worden. In Vorsfelde<br />

fand der Turniersport statt und das ist der<br />

31


Verdienst der Veranstalter, die hier viele Mühen<br />

auf sich genommen haben, um das durchzuführen.“<br />

Allerdings fand es nicht nur Wilfried<br />

Seineke „schade, dass bloß 2 Leute im Stechen<br />

waren. Da würde ich eigentlich die Empfehlung<br />

aussprechen, wie in Prussendorf, eine Siegerrunde<br />

zu veranstalten, mit den 10 besten Pferden.<br />

Man kann hier die Variante wählen, alles<br />

mit Null oder die Fehler werden mitgenommen.<br />

Ich würde es als Sponsor begrüßen, dass man<br />

mindestens 10 Pferde sieht. Und die Variante,<br />

alles startet wieder bei Null, ist auch so schlecht<br />

nicht, alles gleiche Chancen und keiner braucht<br />

auf Taktik zu reiten.“<br />

32<br />

Positives Fazit<br />

Trotz des verregneten Wochenendes zogen<br />

die Veranstalter ein positives Fazit. „Es hätten<br />

etwas mehr Zuschauer sein können, aber<br />

trotzdem waren wir ganz zufrieden. <strong>Der</strong> Platz<br />

hat gehalten und es gab keine Unfälle“ sagte<br />

Michaela Hermann und Malte Weichsler fügte<br />

hinzu: „Toll war auch, dass unsere Reiter bei<br />

den Spring- und Dressurprüfungen super erfolgreich<br />

waren. Die haben fleißig mitgeholfen und<br />

sind dann auch noch gut geritten.“ So konnten<br />

Wegen der über 500 Nennungen und einem<br />

hochkarätigen Starterfeld begann das Turnier<br />

des Reitvereins Schieferberg bei herrlichem<br />

Sonnenschein bereits am Freitag mit der Reitpferdeprüfung.<br />

Auf dem hervorragenden Geläuf des 60m x<br />

20m großen Außenplatzes zeigten sich trotz vieler<br />

neuer Eindrücke die sehr gut vorbereiteten<br />

3- und 4-jährigen Pferde äußerst gelassen und<br />

liefen souverän ihre Prüfung. Im Anschluss<br />

daran konnten die Zuschauer das Vermögen<br />

der jungen Pferde in der Dressurpferdeprüfung<br />

Klasse A bewundern. Von den hier gestarteten<br />

32 Pferden waren viele mit hervorragenden<br />

Grundgangarten ausgestattet. Die Richter gaben<br />

schließlich für die überzeugende Vorstellung<br />

von Philipp Hess (Hof Bettenrode/Göttingen)<br />

die hohe Wertnote von 8,2 , was den Sieg bedeutete.<br />

<strong>Der</strong> erste Tag endete nach einer Dressurrei-<br />

in der 2. Abteilung des<br />

A*-Stilspringen Simone<br />

Bertling/‚Escada 172’,<br />

Saskia Steinmetz/‚Fiene<br />

RN’ und Berith Peter/<br />

‚Daily Pleasure 2’ gleich<br />

die Plätze 1. - 3. belegen.<br />

Und auch im A**-Springen<br />

der Damen waren<br />

die Vorsfelder Reiterinnen<br />

nicht zu schlagen.<br />

Hier erreichte Constanze<br />

Meier mit ihren Pferden<br />

‚Di da’, ‚Kornett 103’<br />

und ‚Scarlett G’ Rang<br />

1, 2 und 4, Ann-Kathrin<br />

Lepke holte sich auf<br />

‚Carnica’ Rang 3.<br />

Alle Ergebnisse finden<br />

Sie im Internet unter<br />

www.rfv-vorsfelde.de.<br />

K.B.<br />

Fotos: Günter Blasig Freuen sich über ihr gutes Abschneides im Großen Preis von Volkswagen<br />

v.l.n.r.: Thomas Brandt, Torsten Ritter und Bernd Schulze<br />

Großes Dressurturnier des Reitvereins Schieferberg<br />

mit vielen Superlativen<br />

terprüfung der Klasse A mit viel Lob von den<br />

Richtern für den störungsfreien und harmonischen<br />

Ablauf des aufwendigen Turniers.<br />

Am Samstag ging es sehr früh mit dem Dressurwettbewerb<br />

der Klasse E weiter. In dieser Prüfung<br />

siegte Mandy Schaper vom RV Schieferberg<br />

souverän auf ihrem Wallach ‚Merlin’ mit der hervorragenden<br />

Wertnote von 7,9 und ließ so die<br />

starke Konkurrenz von insgesamt 44 Teilnehmern<br />

hinter sich. Den krönenden Abschluss des<br />

zweiten Tages bildete dann die Dressurprüfung<br />

der Klasse M.<br />

<strong>Der</strong> Sonntag wurde besonders für die jungen<br />

Reiter spannend, denn es stand u.a. der Reiter<br />

Wettbewerb auf der Zeiteinteilung. Und nach<br />

dem auch hier die Vereinsmitglieder, die teils<br />

auf Schulpferden/ponys an den Start gingen,<br />

mit zahlreichen Schleifen auf sich aufmerksam<br />

machten, war auch Anett Helmer stolz auf die<br />

vielen guten Platzierungen<br />

ihrer Reitschüler.<br />

Am Sonntagabend<br />

endete dann diese große<br />

sportliche Veranstaltung<br />

mit einem gemütlichen<br />

Zusammensein.<br />

Die Mutter eines Reiters<br />

lobte stellvertretend<br />

für etliche Teilnehmer<br />

die herrliche Lage in<br />

mitten der Natur und<br />

das tolle Ambiente der<br />

gesamten Reitanlage<br />

mit dem Satz: „Willkommen<br />

im Paradies!“<br />

Mit ähnlichen freundlichen,<br />

lobenden Worten<br />

verabschiedeten sich die<br />

Richter und viele der zahlreichen Zuschauer. Sie<br />

freuen sich schon jetzt auf ein Wiedersehen auf<br />

dem nächsten Turnier im Jahr 2012.<br />

Zum Schluss ein ganz herzliches Dankeschön<br />

an alle Sponsoren und fleißigen Helfer, die<br />

unermüdlich und fleißig 3 Tage lang im Einsatz<br />

waren.<br />

Text und Foto: Norbert Helmer<br />

Mandy Schaper auf Merlin (RV Schieferberg)<br />

nimmt die goldene Schleife entgegen


Reitverein Hondelage e.V. veranstaltete<br />

Vereinsmeisterschaften<br />

Am 2. Juli 2011 hat der Reitverein Hondelage<br />

e.V., auf der Reitanlage von Erhard Friederici,<br />

zum wiederholten Mal seine Vereinsmeisterschaften<br />

ausgetragen.<br />

Ab 9.00 Uhr traten die Voltigierer, unterteilt<br />

in verschiedene Alters- und Leistungsklassen,<br />

gegeneinander an. Danach folgte ein Springreiter-Wettbewerb,<br />

eine Führzügelwettbewerb und<br />

ein Dressurreiter-Wettbewerb. Zum Abschluss<br />

stand noch eine Dressurprüfung der Kl. E auf<br />

dem Programm.<br />

Für das leibliche Wohl hatten die Eltern und<br />

Mitglieder des Reitvereins, sowie Familie Friederici<br />

wieder in gewohnter Form gesorgt.<br />

Am Ende der Veranstaltung erfolgte die Siegerehrung<br />

für alle Prüfungen, die vom 1. Vorsitzenden<br />

Erhard Friederici und Reitlehrerin Anica<br />

Hans gemeinsam vorgenommen wurde. Bei den<br />

Reitern wurde Julia Schmidt Vereinsmeisterin,<br />

gefolgt von Jannika Schmidt und Kerstin<br />

Franke. Ella Kosewald wurde Vereinsmeisterin<br />

im Voltigieren, gefolgt von Laura Günther und<br />

Jara Hermann.<br />

Zur Freude aller Teilnehmer ging jedoch kein<br />

Reiter bzw. Voltigierer leer aus. Die Teilnehmer<br />

der ersten drei Plätze konnten sich jeweils über<br />

einen Pokal freuen. Alle anderen Teilnehmer<br />

wurden mit Preisschleifen und Medaillen für<br />

Ihre Leistungen belohnt.<br />

Die strahlenden Sieger und Platzierten der Vereinsmeisterschaften<br />

Text und Foto: Monika Schröter<br />

Traditionelles Reitturnier des RFV Königslutter<br />

Markus Braunisch in den M-Springen unschlagbar<br />

Die Pferdeanhänger und -LKWs haben die<br />

große Wiese wieder freigegeben, die Stände und<br />

Zelte sind abgebaut und es ist die alltägliche<br />

Ruhe eingekehrt nach drei erfolgreichen und<br />

turbulenten Reitsporttagen beim RFV Königslutter.<br />

Dabei war das beliebte Turnier noch<br />

besser besucht als die Jahre zuvor. Schließlich<br />

kämpften vom 08. - 10.07.2011 700 Reiter bei<br />

1.700 Starts in den 31 Prüfungen um Siege und<br />

Platzierungen<br />

So sahen die Zuschauer, die bei freiem Eintritt<br />

auf die hervorragend präparierte Anlage an<br />

der Dr.-Heinrich-Gremmels-Straße gekommen<br />

waren, nicht nur bei den Höhepunkten, der<br />

Punktespringprüfung der Klasse M*, dem M*-<br />

Springen mit Stechen sowie dem Braunschweiger<br />

Amateur-Dressurchampionat tollen Sport.<br />

Dabei waren auch die vereinseigenen Starter<br />

mehrfach am Start und sammelten fleißig Schleifen.<br />

So siegte z.b. Jazira Dilling mit ‚Mirow’<br />

Dieter Schniedermeier gratuliert Markus Braunisch und ‚Contendros-Boy’ zu den Erfolgen<br />

im Springreiterwettbewerb, Sophia Strnat und<br />

‚Merlin’ gewannen den Dressurreiterwettbewerb<br />

Klasse E, die E-Kombination sowie eine<br />

A-Dressur. <strong>Der</strong> Sieg in der zweiten A-Dressur<br />

ging an Lena Drebenstedt auf ‚Noc Out’.<br />

Bei den Spring-Highlights der Klasse M* war<br />

Markus Braunisch mit seinem selbstgezogenen<br />

Hengst ‚Contendros-Boy’ nicht zu schlagen.<br />

Denn nach dem der für den RV Moorhof startende<br />

Reiter bereits am Samstag in der 2. Abteilung<br />

der Punktespringprüfung Klasse M* den<br />

Sieg vor Myriem Oelkers/,Finia 3’ (RFV Woltorf<br />

u. Umg. e.V.) und Constanze Meier/‚Asti‘s<br />

Girl’ (RV Vorsfelde) für sich verbuchen konnte,<br />

zeigten die beiden auch im M*-Springen mit<br />

Stechen am Sonntag der Konkurrenz die Hufe.<br />

Dabei verwiesen sie mit gut 4 Sekunden Vorsprung<br />

Knut Reß auf Cupidoo (St. <strong>Georg</strong> Ges.<br />

d. Pferdefreunde Gifhorn) sowie Stefanie Schiwik<br />

mit ‚Eldon 4’ (RV Aller-Oker e.V.) auf die<br />

Plätze.<br />

Hier hielt Jana Klages mit ‚Roneby’ mit einem<br />

5. (Punktespringen) und einem 7. Platz die heimische<br />

Fahne hoch.<br />

„<strong>Der</strong> Hengst sprang an diesem Wochenende wie<br />

von einem anderen Stern“, freute sich Markus<br />

Braunisch und fügte hinzu: „Das war sowieso<br />

mein Wochenende.“ Denn neben den beiden<br />

Siegen in den Hauptspringen sammelte der<br />

Isenbütteler auch mit seinen anderen Pferden<br />

‚Leena’, ‚Waggery 6’ und ‚Saskia B’ weitere<br />

Platzierungen.<br />

33


Bei den Dressurreitern stand am Sonntag die<br />

Qualifikation zum Braunschweiger Amateur-<br />

Dressurchampionat auf dem Programm, bei dem<br />

die Teilnehmer aus dem Bezirksreiterverband<br />

Braunschweig eine Reihe von M-Dressuren an<br />

verschiedenen Veranstaltungsorten absolvieren<br />

müssen. Hier holten sich Nicole Stille und<br />

‚Westernhagen’ (RFV Päse e.V.) die goldene<br />

Schleife vor Lokalmatadorin Sarah Schaper<br />

34<br />

mit ‚Rubens’ und Stefanie Rose-Hotopp (RFV<br />

Stöckheim-Wolfenbüttel zu Halchter), die ‚Hetkinen’<br />

gesattelt hatte.<br />

Den 5. Platz eroberten Mareike Flege und<br />

‚Bagalut’ vom gastgebenden Verein.<br />

Alle Ergebnisse finden Sie auf der Homepage<br />

unter www.reitverein-koenigslutter.de/Aktuelles.<br />

Am Ende zogen dann nicht nur die Reiter, sondern<br />

auch die Veranstalter eine absolut positive<br />

Bilanz. Und so steht bereits jetzt für die Veranstalter<br />

fest, dass es auch im nächsten Jahr wieder<br />

das große Dressur- und Springturnier auf dem<br />

Gelände des RFV Königslutter geben wird.<br />

RV Holzerode<br />

Begeisternde Premiere des CIC** und erneut<br />

Vielseitigkeitssport vom Feinsten<br />

„Wir wollen mit unserem Turnier Werbung<br />

für den Vielseitigkeitssport machen“ erklärt<br />

Dr. Herbert Klengel. Und das ist dem Team<br />

um den 1. Vorsitzenden des RV Holzerode mit<br />

dem diesjährigen Sommerturnier auf dem herrlichen<br />

Gelände um den Struthkrughof mehr als<br />

gelungen. Denn nicht nur Josef Fütterer, der<br />

gemeinsam mit 6 Kollegen als Richter fungierte,<br />

schwärmte: „Das ist so liebevoll hergerichtet,<br />

das Gelände so toll vorbereitet, optimalste<br />

Bedingungen für Reiter und Pferd und das<br />

Wetter hat auch mitgespielt.“<br />

Und genau diese optimalen Bedingungen ziehen<br />

jedes Jahr wieder zahlreiche Reiter nach<br />

Holzerode, die ihre Pferde in der internationalen<br />

*-Prüfung, der A-Vielseitigkeit oder den<br />

Geländepferdeprüfungen satteln. „Was mich<br />

ganz besonders freut, ist, dass die renommierten<br />

Vielseitigkeitsreiter den Aufbau hier als sehr fair<br />

akzeptieren, gerade für talentierte Nachwuchspferde<br />

ganz besonders geeignet“, sagt Dr. Herbert<br />

Klengel und fügt nicht ohne Stolz hinzu:<br />

„Das hat mir Andreas Dibowski gestern Abend<br />

noch einmal gesagt, das ist der Grund, warum er<br />

jedes Jahr kommt. Er sagt, dass es so Anlagen,<br />

die richtig pferdegerecht aufgebaut sind, wo die<br />

Pferde wirklich was lernen und mit positiven<br />

Erlebnis nach Hause gehen, nicht allzu viele<br />

gibt.“<br />

Und nach dem die Veranstalter<br />

„über mehrere<br />

Jahre eine *-Vielseitigkeit<br />

ausgerichtet haben“,<br />

wurde beim diesjähri-<br />

Auch Frank Ostholt (hier auf ‚Cicereo’) hatte erneut genannt<br />

Text und Foto: Claudia Wittwer<br />

K.B.<br />

gen Sommerturnier vom 08. - 10.07.2011 das<br />

erste Mal eine **-Prüfung angeboten. „Wir<br />

hatten uns gedacht, wenn wir das das erste Mal<br />

anbieten, haben wir mit etwa 20 Nennungen zu<br />

rechnen. Es sind über 40 Nennungen geworden<br />

und die *-Prüfung hatte 77 Nennungen. Das ist<br />

ganz doll angenommen worden“, erzählt Klengel.<br />

Dabei sorgte die Tatsache, „dass doch eine<br />

ganze Reihe sehr renommierter Vielseitigkeitsreiter<br />

hier waren, vom Deutschen Meister bis<br />

zu Olympiamedaillengewinnern“ für besondere<br />

Freude.<br />

Andreas Dibowski und ‚Mighty Magic’<br />

zählen zu den Dauergästem in Holzerode<br />

Überhaupt zeigten sich die Veranstalter mit dem<br />

Nennungsergebnis hochzufrieden. Denn laut<br />

dem 1. Vorsitzenden gab es auch in der A-Vielseitigkeit<br />

ein hohes und in den Geländepferdeprüfungen<br />

ein sehr hohes Nennungsergebnis<br />

für solche Prüfungen. Dabei „ist diese Anlage,<br />

dadurch, dass sie eigentlich als Trainingsanlage<br />

konzipiert ist, die auch für Turniere genutzt<br />

wird, speziell für Nachwuchspferde besonders<br />

geeignet, und unser Vorteil ist, dass wir hier<br />

auch beurteilendes Richtverfahren exzellent<br />

durchführen können, da die ganzen Strecken<br />

gut überschaubar sind. Nicht nur für die Rich-


ter sondern auch für die Zuschauer. Die richtet<br />

auch mit hier, weil Ritte, die mit beurteilendem<br />

Richtverfahren gemacht werden, sofort kommentiert<br />

werden. Das ist auch für die Zuschauer<br />

hochinteressant, weil sie auf die Art und Weise<br />

hier im Grunde auch was mit lernen.“<br />

So zog es nicht nur am Sonntag, wo für die Reiter<br />

des CIC**, CIC* und der A-Vielseitigkeit<br />

die abschließende Geländeprüfung auf dem<br />

Programm stand, auch eine Menge Zuschauer<br />

nach Holzerode. Am Ende sicherte sich Andreas<br />

Brandt mit ‚Clever & Smart’, die die 3.100 m<br />

lange Geländestrecke mit ihren 32 festen Hindernissen<br />

am schnellsten und fehlerfrei bewältigten,<br />

seinen ersten internationalen **-Sieg.<br />

Dabei hatte der Mecklenburger mit seinem Spitzenpferd<br />

bereits die fünftbeste Dressur gezeigt<br />

und sich dann stetig nach vorn gearbeitet, so<br />

dass er Judith Sommer auf ‚Light my fire’ sowie<br />

Andreas Dibowski mit ‚Mighty Magic’ auf die<br />

Plätze 2 und 3 verwies. „Das CIC** hat meine<br />

Erwartungen voll erfüllt. Abwechslungsreiche<br />

Sprünge, gute und lange Galoppstrecken und<br />

ein mächtiger Konditionsschub oben drauf“,<br />

erklärte Andreas Dibowski, der mit dem Halbbluthengst<br />

nach der Dressur und dem Springen<br />

noch in Führung gelegen hatte. „Im Gelände<br />

habe ich es dann nicht auf die Bestzeit angelegt.<br />

Es war mir wichtig, dass der Hengst mal wieder<br />

eine ordentliche Runde nach Hause bringt. Das<br />

ist gelungen und das Gefühl, wie er galoppierte<br />

und sprang war überragend. Am Ende reichte<br />

die Zeit dann nicht, aber ich bin mit dem 3. Platz<br />

trotzdem zufrieden.“<br />

Alle Ergebnisse finden Sie im Internet unter<br />

www.buschreiter-holzerode.de<br />

Die Lokalmatadoren Theresa Vogel und ‚My Jolly Jumper’ holten sich nicht nur Platz 8<br />

in der A-Vielseitigkeit (1. Abteilung), sondern sicherten sich auch den Kreismeistertitel<br />

Verena Baumgärtner (hier auf ,Charly 426’) sicherte sich nach dem Sieg im CIC* auch Platz 1 in<br />

der A-Vielseitigkeit (2. Abteilung)<br />

35


Bereits seit 2009 organisiert der Pferdesportverband<br />

Hannover sein Landesturnier, kurz<br />

HA.LT genannt, in Eigenregie. Und nach dem<br />

großen Reitefest 2010 bekamen die Zuschauer<br />

auch vom 14. - 17.07.2011 wieder einen Mix<br />

aus Top-Reitsport und sommerlichem Familienfest<br />

geboten. Schließlich kämpften erneut die<br />

besten Reiter der Altersklassen Reiter/Senioren,<br />

Junge Reiter, Junioren und Ponyreiter um die<br />

Titel und für die besten Nachwuchspferde ging<br />

es um die Qualifikation zum Bundeschampionat<br />

in Warendorf.<br />

Doch für die Nachwuchsreiter des Pferdesportverbandes<br />

Hannover ging es nicht „nur“<br />

um Medaillen, sondern auch um die begehrten<br />

Tickets zu den Deutschen Jugendmeisterschaften<br />

2011 in Freudenberg und bei den Senioren<br />

Springreitern löste der Landesmeister die Fahrkarte<br />

für das Deutsche Hallenchampionat der<br />

36<br />

Christoph Reinecke von der Firma Bense & Eicke gratuliert<br />

Andreas Brandt mit ‚Clever & Smart’ zum Sieg im CIC**<br />

Äußerst zufrieden zeigten sich aber auch die Veranstalter.<br />

So steht nicht nur für Dr. Herbert Klengel<br />

bereits jetzt fest, dass es auch 2012 wieder<br />

ein großes Vielseitigkeitsturnier in Holzerode<br />

geben wird. „Wir werden das mit Sicherheit<br />

weiterführen. Und möglicherweise findet hier<br />

nächstes Jahr der Bundeswettkampf Vielseitigkeit<br />

statt“, wirft der 1. Vorsitzende einen Blick<br />

in die Zukunft und fügt hinzu: „Das ist natürlich<br />

wieder eine Herausforderung mehr, aber bisher<br />

haben wir alle Herausforderungen gemeistert,<br />

bis hin zur **-Prüfung und ich denke, das werden<br />

wir auch schaffen.“ Dabei ist sich Klengel<br />

der Unterstützung seiner Mannschaft sicher. „Es<br />

besteht ein sehr gutes,<br />

eingespieltes Team, was<br />

viele Jahre Erfahrung hat<br />

und auf so ein Team kann<br />

man sich natürlich auch<br />

verlassen. Das isst die<br />

Voraussetzung für solche<br />

Veranstaltungen.“<br />

Außerdem soll es im<br />

nächsten Jahr auch wieder<br />

eine **-Vielseitigkeit geben. Denn nach<br />

dem Erfolg dieses Jahr ist man laut Klengel<br />

praktisch dazu verpflichtet.<br />

Ein rundum schönes, tolles Turnier<br />

Landesmeister auf dem Vier-Sterne-Turnier in<br />

Braunschweig.<br />

Dabei macht vor allem die Breite der Prüfungen<br />

das HA.LT aus. „Wir haben ja mittlerweile<br />

im Nachwuchsreiterbereich sehr gute Prüfungen<br />

angesiedelt. Die jungen Pferde haben ihren<br />

Auftritt am ersten HA.LT-Tag. Und natürlich<br />

sehen wir in allen Qualifikationsspringen zur<br />

Landesmeisterschaft Top-Sport mit den besten<br />

Leuten aus Niedersachsen. Diese so komprimiert<br />

auf einem Turnier zu finden, ist sicherlich<br />

etwas ganz Besonderes“, beschreibt Parcourschef<br />

Heiko Wahlers, der auch engagiert<br />

im HA.LT-Organisationsteam mitarbeitet, das<br />

besondere Flair. Außerdem ist der Finaltag<br />

durch die Startreihenfolgenänderung besonders<br />

spannend. Denn im zweiten Umlauf der Finalprüfungen<br />

startet der beste Reiter zum Schluss.<br />

Überhaupt bot das Landesturnier im Reitersta-<br />

Richard Bock sicherte sich auf ‚Delious Dan’<br />

Platz 1 in der 1. Abteilung der A-Vielseitigkeit<br />

Junioreneuropameisterin Alina Meister und ‚Hill Dream’ nutzten die<br />

**-Prüfung als Vorbereitung für die EM Junge Reiterund belegten Rang 2<br />

K.B.<br />

Fotos: Günter Blasig<br />

dion Hannover Spitzensport bis Niveau der Kl.<br />

S*** (Dressur) und S** (Springen). Dabei wollten<br />

der Landesmeister 2010 der springreitenden<br />

Herren, Dirk-Thomas Liehr sowie der dreifache<br />

Berufsreiterchampion Hartwig Burfeind bei den<br />

Dressurreitern gerne ihre Titel aus dem Vorjahr<br />

verteidigen.<br />

So war auch dieses Jahr das viertägige Turnier-<br />

Programm der Hannoverschen Landesmeisterschaften<br />

Dressur und Springen prall gefüllt.<br />

Immerhin absolvierten 550 Reiter mit 1.340<br />

Pferden 1.700 Starts in den 61 Prüfungen.<br />

Zum Auftakt standen dann die talentierten<br />

Nachwuchspferde in den Bundeschampionats-<br />

Qualifikationsprüfungen sowie den Pony- und<br />

Reitpferdechampionaten im Mittelpunkt. Ab<br />

Freitag wurde es mit den ersten Wertungsprüfungen<br />

für die Landesmeisterschaften ernst.<br />

Dabei hatte sich „der Herr der Stangen“ bereits


Fotos: Marianne Schwöbel<br />

‚Donavan’ v. ‚Don Davidoff’ und<br />

‚Da Vinci HS’ v. ‚Double-Inn’ heißen die diesjährigen Reitponychampions<br />

der 3- und 4-jährigen<br />

für die ersten Wertungsprüfungen der Springreiter<br />

einiges ausgedacht. Denn „der Landesmeisterschafts-Parcours<br />

ist schon schwieriger aufgebaut,<br />

das heißt wir legen Wert darauf, dass er<br />

hier und da ein wenig länger ist als auf einem<br />

normalen Turnier. Auch der Schwierigkeitsgrad<br />

ist sicher in der ausgeschriebenen Klasse<br />

am oberen Level anzusiedeln, denn die Reiter,<br />

die hier reiten - speziell im Nachwuchsbereich<br />

- sind ja schon einmal gesichtet. Das heißt, wir<br />

bekommen die Besten hier nach Hannover. Und<br />

wir wollen natürlich auch erreichen, dass sich<br />

die Reiter weiter entwickeln und sich schwierigen<br />

Aufgaben stellen“, erklärt Heiko Wahlers.<br />

Am Ende setzten sich hier sowohl Newcomer<br />

als auch Favoriten an die Spitze.<br />

Nach dem am Samstag die zweiten Wertungsprüfungen<br />

zur Landesmeisterschaft, die erste<br />

Wertung der Dressurreiter im Grand Prix sowie<br />

der Mannschafts-Wettkampf der Kreisverbände<br />

auf dem abwechselungsreichen Programm standen,<br />

lockten am Sonntag alle Finalprüfungen<br />

die Zuschauer in das Reiterstadion. Dabei versprach<br />

der neue Modus bei den Springreitern<br />

analog zu den Deutschen Meisterschaften erneut<br />

Spannung bis zum Schluss.<br />

Burfeind, Linnemann und Löhden<br />

verteidigen Titel<br />

Zwar hatten sich in den vorhergegangenen<br />

Wertungsprüfungen bereits einige Favoriten<br />

herauskristallisiert, doch die abschließenden<br />

Wertungsprüfungen wirbelten noch einmal einiges<br />

durcheinander. So konnten am Ende mit<br />

Hartwig Burfeind, Grete Linnemann und Sofie<br />

Löhden drei Landesmeister<br />

ihren Titel aus 2010<br />

verteidigen, während die<br />

anderen sechs Reiter erstmals<br />

nach Landesmeister-Gold<br />

griffen.<br />

Dabei machte Mannschafts-Europameisterin<br />

Grete Linnemann mit<br />

ihrem zweiten Top-Pony<br />

‚Don’t Forget’ im Dressurviereck<br />

gleich von<br />

Anfang klar, dass sie<br />

ihren Vorjahres-Titel<br />

verteidigen möchte und<br />

siegte vor Jolan Lübbecke<br />

mit ‚Massimiliano’<br />

(Silber) sowie<br />

Pauline Helmrich vom<br />

RFV Hubertus Langenhagen,<br />

die auf ‚Chantre’s<br />

Held’ die Bronzemedaille<br />

holte.<br />

Richtig spannend<br />

machten es die Pony-<br />

Springreiter. Denn nach<br />

dem Sofie Löhden und<br />

Carola Wegener mit<br />

ihren bestens aufgelegten<br />

Stuten ‚Trixi’ bzw.<br />

‚Sweet Kiss’ an allen<br />

drei HA.LT-Tagen gleich<br />

gute Runden zeigten,<br />

gab es am Sonntag erstmals<br />

ein Stechen um die<br />

Sofie Löhden mit ‚Trixi’<br />

37


Goldmedaille, das Sofie mit der schnelleren<br />

Zeit für sich entschied. Und auch um die Bronzemedaille<br />

wurde dieses Jahr gestochen. Hier<br />

verwies Tom Köhler, der im Sattel von ‚Kiara<br />

Little Oak’ auch die Prüfung für sich entschied,<br />

Josephine Dallmann auf Platz 4.<br />

„Ich freue mich besonders, dass es jetzt auch mit<br />

‚Trixi’ geklappt hat. Ich habe sie seit 2005, sie<br />

hat mich über Springreiterwettbewerbe bis hin<br />

zum Landesmeistertitel getragen“, sprudelte es<br />

aus Sofie Löhden heraus.<br />

Große Freude herrschte auch bei Hartwig Burfeind,<br />

der in diesem Jahr zum dritten Mal hintereinander<br />

Berufsreiterchampion wurde, und in<br />

Hannover sein Landesmeister-Gold-Abo bei den<br />

Senioren Dressurreitern ganz knapp verlängern<br />

konnte. Nach dem Sieg im Grand Prix und Platz<br />

2 in der Kür verwies er im Sattel von ‚De Value’<br />

Kathrin Meyer zu Strohen und ihren ‚Trakehner<br />

Kaiserdom TSF’ vom RV Aller-Weser sowie<br />

den für die RG Schillerslage startenden Klaus<br />

Schrader mit ‚Duvall’ auf die Plätze.<br />

Dabei hätte theoretisch <strong>Der</strong>by-Siegerin Kathleen<br />

Keller mit ‚Wonder FRH’ in der Landesmeisterwertung<br />

gewonnen, die aber aufgrund<br />

der Ausschreibung in ihrer „richtigen“ Altersklasse<br />

der Jungen Reiter gewertet wurde, wo sie<br />

mit Nachwuchspferd ‚Lord’ hinter Svenja Peper<br />

mit ‚Carlo Calucchi’ die Silbermedaille holte.<br />

38<br />

Kathleen Keller und ‚Lord’ auf dem Weg zur Silbermedaille<br />

„Das ist wirklich ein tolles<br />

Pferd. Ich habe ihn<br />

seit Oktober letzten Jahres<br />

und seit der Zeit ist er<br />

auch erst im Grand Prix-<br />

Sport. Dafür hat er super<br />

schnell viel gewonnen.<br />

<strong>Der</strong> hat Zukunft. Mit ihm<br />

plane ich auch mal ein<br />

bisschen international<br />

Turniere zu reiten. Aber<br />

da brauchen wir noch<br />

ein bisschen, bis wir das<br />

alles so im Griff haben,<br />

das braucht alles seine<br />

Zeit“, erklärte Burfeind,<br />

der nach eigenen Angaben<br />

„ ganz, ganz viele,<br />

weit über 10 LM-Titel<br />

gewonnen“ hat. Dabei<br />

setzt er seine Pferde ganz gezielt ein. „Du musst<br />

immer das Endziel vor Augen haben. Ich will<br />

dass ‚De Value’ wirklich mal ein tolles GP-Prix-<br />

Pferd, vielleicht ein internationales Pferd wird<br />

und dann muss man die eben auch schonend einsetzen<br />

und nicht jede Schleife mitnehmen. Das<br />

wichtigste ist, dass man die Psyche der Pferde<br />

studiert und mit ganz leichten Hilfen versucht,<br />

dass die Pferde einen irgendwann verstehen.<br />

Das sie das ohne Anstrengung des Reiters gerne<br />

machen. Das man eine<br />

Art Freundschaft mit den<br />

Pferden hat ohne Druck<br />

und Krampf, dass ist die<br />

große Kunst des Reitens.“<br />

Und das wir von<br />

den Beiden noch einiges<br />

hören werden, scheint<br />

auch schon klar. Denn<br />

‚De Value’ bleibt dem<br />

sympathischen Reiter<br />

auch in Zukunft erhalten.<br />

„<strong>Der</strong> hat auch tolle Besitzer,<br />

Carri und Bernd<br />

Schopf, die sind wirklich<br />

so erhaben, da können<br />

die bieten was sie wollen,<br />

die behalten einfach<br />

das Pferd. Dass ist ein<br />

entspanntes Gefühl, da<br />

Mathis Schwentker mit ‚Czarnitza’<br />

kannst du reiten und dich auf den Sport konzentrieren.“<br />

Mathis Schwentker und Alexander Bontemps<br />

erstmals Landesmeister<br />

Am Sonntagvormittag kämpften auch die<br />

Springreiter in der Klasse Junioren und Junge<br />

Reiter um die Titel. Dabei waren die beständig<br />

guten Leistungen von Mathis Schwentker mit<br />

seiner ‚Czarnitza’ der Grundstein für den ersten<br />

Landesmeister-Sieg des Pferdewirt-Azubi im<br />

Lager der Junioren.<br />

Bei den Jungen Reitern holte sich Alexander<br />

Bontemps mit ‚Candaletto’ auf der Zielgeraden<br />

noch den Sieg und schnappten Anneke Wilharm<br />

mit ‚Carlotta’ (Reit-, Zucht- und Fahrverein<br />

Stadthagen) die Goldmedaille vor der Nase weg.<br />

Dabei stellte der für den Pferdezucht und RV<br />

Luhmühlen startende Bontemps, der bereits<br />

seit 6 Jahren bei Peter Teuwen trainiert, unter<br />

Beweis, dass sich eine vielseitige Ausbildung<br />

durchaus lohnt. Denn der 19-jährige war bis<br />

zum Jahr 2008 sowohl im Vielseitigkeits- als<br />

auch Springsattel erfolgreich unterwegs, bevor<br />

er sich ganz aufs Springreiten konzentriert hat.<br />

„2008 war ich als Junior Deutscher Vizemeister<br />

bei den jungen Reitern in der Vielseitigkeit.


Linn Zakkariasson und ‚Luzifer R’ holten sich den Titel Florian Böhner sorgte auf ‚Salome’ für eine Überraschung<br />

Da war ich auch mit zwei Pferden für die EM<br />

nominiert, aber leider hatten sich beide Pferde<br />

verletzt. Und da ich ja parallel immer Springen<br />

geritten habe und wir mit Familie Löhden schon<br />

immer gut befreundet waren, hat sich das mit<br />

dem Pferd so ergeben“, erklärt Alexander Bontemps<br />

den Wechsel ins Springreiterlager, wo er<br />

mit seinem „ersten richtigen Springpferd“ ‚Candaletto’<br />

auch im ** und ***-S-Bereich erfolgreich<br />

ist. Dabei konnte er in den Jahren 2008 -<br />

2010 noch nicht am Landesturnier teilnehmen,<br />

da er auf einer Eurosichtung war, kein Pferd<br />

hatte oder als Berufsreiter in Holstein geritten<br />

ist.<br />

So hatte sich Alexander in seinem letzten Junge<br />

Reiter-Jahr nach eigenen Angaben „schon was<br />

ausgerechnet. Erwarten tut man es natürlich<br />

nie, weil so schnell ein Fehler passieren kann.<br />

Aber gehofft habe ich es schon, dass es für<br />

eine Medaille reicht, gerade weil er so konstant<br />

„Es ist mir eine ganz besondere Ehre, dass ich einen „meiner Kinder“<br />

auszeichnen darf. Ich kenne Josch als Ponyreiter, heute ist er 19 und hat<br />

bereits die Erfolge für das Deutsche Reiterabzeichen Klasse 1 in Gold<br />

erreicht. Das ist einfach spitze und ich freue mich, dass ich ihm heute<br />

das goldene Abzeichen verleihen darf.“ Mit diesen Worten überreichte<br />

Erica Cordts Josch Löhden die Auszeichnung. Und auch Rudolf Kruse<br />

vom RV Zeven, Meta Peper (Bezirksjugendwartin Stade) und der Vorsitzende<br />

des PSV Hannover, Albrecht Hertz-Eichenrode gratulieren recht<br />

herzlich und wünschen „viel Glück und weiter ganz viel Spaß an den<br />

Pferden.“<br />

springt“, sagte der frischgebackene Landesmeister.<br />

„Ich würde doch sagen, dass das hier<br />

vom Championat her mein größter Erfolg ist.<br />

Weil es der erste Erfolg über drei Tage ist. Ne<br />

GP-Platzierung ist zwar auch immer schön,<br />

aber über drei Tage die Konstanz zu halten, ist<br />

ja doch noch mal was anderes. Die Prüfungen<br />

bauen hier alle spitze aufeinander auf und der<br />

letzte Tag ist doch mit Abstand der schwerste,<br />

mit den zwei Runden. Das geht dann auch so ein<br />

bisschen an die Kraft und ich finde, da hat man<br />

auch gesehen, wie fit mein Pferd ist. Das war<br />

schon wirklich toll, auch zu merken, wie sehr<br />

sich das Training gelohnt hat.<br />

Zakariasson und Böhner<br />

neue Landesmeister Springen<br />

Am Sonntagnachmittag drehte sich im Parcours<br />

alles um die Finalprü-<br />

fungen bei den Amazonen und Springreitern, die<br />

beide mit einer Überraschung endeten. Dabei<br />

war bereits im Vorfeld klar, dass Imke Harms,<br />

die sich nach ihrem Unfall im Frühjahr wieder<br />

auf dem Weg der Besserung befindet, ihren Titel<br />

aus 2010 nicht verteidigen konnte. So lieferten<br />

sich Theresa Stehr auf ‚Zieta’ und Linn Zakariasson<br />

mit ‚Luzifer R’ ein spannendes Rennen<br />

um die Goldmedaille. Und auch hier musste ein<br />

Stechen die Entscheidung bringen, da alle auf<br />

den Medaillenplätzen liegenden Amazonen fehlerfrei<br />

geblieben waren. Am Ende hatte die für<br />

den RV Aller-Weser startende Linn Zakariasson,<br />

die gemeinsam mit Theresa Stehr die erste Wertungsprüfung<br />

für sich entscheiden konnte und<br />

auch in der zweiten Wertung Platz 1 belegte, die<br />

Nase vorn. Damit sicherte sich die Schwedin,<br />

die seit 6 Jahren im Ausbildungs- und Verkaufsstall<br />

von Hilmar Meyer tätig ist, zum ersten Mal<br />

39


Dania Koop mit ‚La Costa Rica’ auf dem Sprung zur Silbermedaille<br />

den Titel hannoversche Landesmeisterin und<br />

zeigte sich selbst überrascht von der Leistung<br />

der 9-jährigen Stute. „ ‚Luzifer’ ist ein sehr spezielles<br />

Pferd, die reite auch nur ich zu Hause,<br />

also keine Pflegerin oder jemand anderes. Die<br />

kann alles springen und kämpft im Parcours<br />

richtig mit. Was sie hier gemacht hat, da habe<br />

ich nicht mit gerechnet. Ich wusste natürlich,<br />

dass sie unheimlich Potential hat, das habe ich<br />

schon beim letzten Turnier gefühlt, aber ich<br />

hätte nicht gedacht, dass man die Form so drei<br />

Tage halten kann. Seit gestern wusste ich, dass<br />

sie in einer absolut super Form ist. Und auch<br />

heute morgen ist sie super gesprungen, aber die<br />

letzte Runde hat sich fast am besten angefühlt<br />

von allen Runden“, sprudelte es aus Zakariasson<br />

heraus. Dabei hat die Schwedin die Stute erst<br />

seit 4 Wochen unter ihrem Sattel und bestritt in<br />

Hannover erst das zweite Turnier mit ihr.<br />

Die Silbermedaille holte sich Dania Koop mit<br />

‚La Costa Rica’, die im entscheidenden Stechen<br />

erneut fehlerfrei geblieben war. Und nach dem<br />

40<br />

auch die vor der letzten<br />

Wertung auf Platz 4 liegende<br />

Julia Lange auf<br />

‚Leon 507’ eine Nullrunde<br />

hingelegt hatte,<br />

schob sie sich auf den<br />

Bronzeplatz.<br />

Bei den Springreitern<br />

gab es mit dem 35-jährigen<br />

Florian Böhner einen<br />

echten Überraschungssieger.<br />

Dabei konnte der<br />

für den RFSP Sieversen<br />

u.U. 1962 e.V. startende<br />

Berufsreiter mit seiner<br />

Stute ‚Salome’ das hochkarätige<br />

Starterfeld der<br />

Herren mit einer kontinuierlich<br />

guten Leistung<br />

von hinten aufrollen.<br />

Denn nach dem er vor<br />

dem letzten Umlauf mit<br />

4,53 Punkten knapp<br />

hinter Hilmar Meyer gelegen hatte, blieb Böhner<br />

auch in der letzten Runde fehlerfrei, während<br />

Meyer nach einem Flüchtigkeitsfehler mit<br />

‚Animous’ auf den Silberrang zurück fiel. Über<br />

Bronze freute sich Christian Glienewinkel vom<br />

RV Wilkenburg, der ‚Pia Pacelli N’ gesattelt<br />

hatte.<br />

„Dieser Erfolg kam jetzt ziemlich überraschend.<br />

Aufgrund der Routine von dem Pferd. Das ist<br />

echt unglaublich und ich freue mich so dermaßen,<br />

das Pferd hat so mitgekämpft, das war irre.<br />

Sie hat sich in den letzten Wochen so entwickelt,<br />

gesprungen ist sie immer gut, hatte aber öfter<br />

mal einen Fehler“, ließ Böhner seiner Freude<br />

freien Lauf.<br />

Dabei ist die 9-jährige Stute nach ‚Lex Luga’,<br />

mit dem Floria Böhner auf dem Bundeschampionat<br />

in Warendorf Vizechampion wurde, das<br />

erste Pferd, das ihm für solche Kurse zur Verfügung<br />

steht. „Denn bei mir ist das eigentlich<br />

Die strahlenden Landesmeister 2011<br />

so, dass die jungen Pferde ausgebildet werden<br />

und spätestens 6-jährig verkauf sind.“ So ist<br />

es für den Berufsreiter, der in Sieversen einen<br />

Stalltrakt gepachtet hat, wo „so 10 Ausbildungspferde<br />

stehen“, eine Ausnahmegeschichte, dass<br />

er ‚Salome’ überhaupt behalten durfte. „Aber<br />

das sieht jetzt auch so aus, dass es nicht mehr<br />

lange so ist. Nach so einer Geschichte geht’s<br />

immer schnell.“<br />

Reiter und Veranstalter begeistert<br />

Am Ende brachte Florian Böhner auf den Punkt,<br />

was wohl alle dachten. „Hier wird sich so viel<br />

Mühe gegeben, super Verhältnisse mit dem<br />

Abreiteplatz, man kann toll auf dem Springplatz<br />

reiten, und auch die Budenstadt ist klasse. Ich<br />

finde das ist ein rundum schönes, tolles Turnier<br />

geworden.“<br />

Und auch Präsident des PSV Hannover Albrecht<br />

Hertz-Eichenrode zeigte sich mehr als zufrieden<br />

mit dem HA.LT 2011, das von gut 8.000<br />

Zuschauern besucht wurde. Er bedankte sich bei<br />

Sportlern, Zuschauern, Sponsoren und ehrenamtlichen<br />

Helfern für eine perfekt organisierte<br />

Landesmeisterschaft, die vor allem den jugendlichen<br />

Nachwuchsreitern die Gelegenheit gibt,<br />

sich unter denselben Bedingungen wie bei Deutschen<br />

Meisterschaften miteinander zu messen.<br />

Dabei ging ein besonderer Dank an „diejenigen,<br />

die eigentlich die meiste Arbeit auf sich nehmen.<br />

Das sind die Mitarbeiter unserer Geschäftsstelle<br />

unter der Leitung von Frau Putensen, die sich<br />

bemüht haben, dass alles so reibungslos läuft,<br />

wie es hier gelaufen ist.“<br />

Alle Ergebnisse un den Medaillenspiegel gibt es<br />

unter www.psvhan.de.<br />

K.B.<br />

Fotos: Günter Blasig


Deutsches Spring- und Dressurderby<br />

Hamburg lockte mit Spitzensport<br />

Das Deutsche Spring- und Dressurderby in<br />

Hamburg zählt zu d e n Spitzenereignissen<br />

im Pferdesport. Schließlich sorgt der 1.230<br />

Meter lange Kurs mit seinen 17 Hindernissen<br />

und 26 Sprüngen bereits seit 1920 für<br />

außergewöhnlichen Sport. Doch Hamburgs<br />

Klassiker hatte neben dem Mercedes-Benz<br />

Championat, den beiden <strong>Der</strong>by-Qualifi kationen,<br />

der Global Champions Tour von Deutschland<br />

und dem Deutschen Spring-<strong>Der</strong>by auch für die<br />

Dressurfans einiges zu bieten. Hier standen<br />

vom 02. - 05.06.2011 die Championats-Klassiker<br />

Grand Prix, Grand Prix Special sowie Grand<br />

Prix Kür auf dem Programm und das Deutsche<br />

Dressur <strong>Der</strong>by, das traditionell mit Pferdewechsel<br />

ausgetragen wird, wurde international<br />

ausgeschrieben. Das gab es noch nie!<br />

Und welche Anziehungskraft das <strong>Der</strong>by<br />

entfaltet, zeigte ein Blick in die Startlisten. So<br />

trafen bei den Springreitern gleich reihenweise<br />

Sieger und Platzierte aus den Vorjahren<br />

aufeinander. Dabei hatten Thomas Kleis,<br />

Carsten-Otto Nagel oder Andre Thieme erneut<br />

ihre Pferde gesattelt und auch bei den Reitern<br />

in Frack und Zylinder gab es einige klangvolle<br />

Namen, wie z.b. Pferdewirtschaftsmeister<br />

Hubertus Schmidt oder Günter Seidel (USA).<br />

Doch auch die modernen Prüfungen, wie<br />

das Mercedes-Benz Championat oder die<br />

Global Champions Tour von Deutschland<br />

lockten Teilnehmer aus aller Welt, so dass sich<br />

Veranstalter und Zuschauer auf Teilnehmer<br />

aus knapp 30 Nationen freuen konnten. Dabei<br />

hatten u.a. der frischgebackene Weltcupsieger<br />

Christian Ahlmann, Ludger Beerbaum, der<br />

Olympia-Zweite Rolf-Göran Bengtsson aus<br />

Schweden, Mannschafts-Olympiasiegerin Laura<br />

Kraut (USA) sowie die komplette deutsche<br />

Gold-Equipe der Weltreiterspiele von Kentucky<br />

in Hamburg versammelt.<br />

A Never ending story –<br />

Lantinus und Mercedes-Benz<br />

Den klassischen Auftakt zu vier Tagen<br />

Spitzensport vom Allerfeinsten bildete am<br />

Donnerstag das Mercedes-Benz Championat<br />

von Hamburg. Hier setzte sich erneut ein<br />

Reiter an die Spitze, der diese Prüfung bereits<br />

zwei Mal für sich entscheiden konnte. <strong>Der</strong> Ire<br />

Denis Lynch fegte im Sattel von ‚Lantinus‘<br />

in blitzschnellen 45,30 Sekunden und durfte<br />

sich über einen feuerroten Mercedes SLK 200<br />

freuen. „<strong>Der</strong> mag diese Autos“, sagt der Reiter<br />

über Lantinus. „Ich glaube ich würde den vom<br />

letzten Jahr gern verkaufen und dann diesen<br />

behalten,“ sinnierte der Springreiter, der die<br />

Frage mit Pferdeeigentümer Thomas Straumann<br />

(Schweiz) klären muss….<br />

Nur einen Wimpernschlag langsamer war die für<br />

Portugal startende Brasilianerin Luciana Diniz,<br />

die mit ‚Winningmood‘ in 46,36 Sekunden ins<br />

Ziel kam. Und die sah die Sache grundsätzlich<br />

anders: „Ich fi nde Denis ist einfach kein<br />

Gentleman und das Auto steht einer Frau viel<br />

besser…“<br />

Mit Meredith Michaels-Beerbaum, die den<br />

quirligen Hannoveraner ‚Checkmate‘ gesattelt<br />

hatte, kam eine weitere Amazone auf Platz 3.<br />

Besonders zufrieden guckte auch Veranstalter<br />

Volker Wulff am Donnerstagabend drein. Und<br />

das konnte er auch, schließlich erlebten 16.000<br />

Zuschauer einen super-sonnigen Auftakt des<br />

Deutschen Spring- und Dressur-<strong>Der</strong>bys sahen<br />

rund 16.000 Zuschauer.<br />

Schwedenexpress erobert die Global<br />

Champions Tour in Hamburg<br />

Am Samstag drehte sich dann alles um die einzige<br />

deutsche Etappe der Global Championss Tour.<br />

Und irgendwie war der Sieg des in Breitenburg<br />

lebenden Schweden Rolf-Göran Bengtsson mit<br />

seinem Holsteiner Hengst ‚Casall la Silla‘ auch<br />

ein norddeutscher Sieg, was der Jubel der rund<br />

17.000 Zuschauer rund um den altehrwürdigen<br />

<strong>Der</strong>by-Platz in Hamburg unterstrich.<br />

Dabei waren mit Rolf-Göran Bentsson, Ludger<br />

Beerbaum und Janne-Friederike Meyer nur 3 der<br />

insgesamt 46 Teilnehmer in dem schweren Kurs<br />

fehlerfrei geblieben und machten das Stechen<br />

unter sich aus. Nach dem Janne-Friederike<br />

Meyer im Sattel von ‚Cellagon Lambrasco’<br />

nach einem Abwurf aufgegeben hatte, legte<br />

Bengtsson die zu schlagende Bestzeit auf 46,97<br />

Sekunden fest. Zwar blieb Ludger Beerbaum,<br />

der den niederländischen Hengst ‚Chaman‘<br />

gesattelt hatte, ebenfalls fehlerfrei, doch die Uhr<br />

blieb bei 47,93 Sekunden stehen.<br />

<strong>Der</strong> Sieg brachte Bengtsson aber nicht nur<br />

95.000,00 Euro Gewinngeld ein, sondern<br />

katapultierte ihn auch auf Platz 7 der<br />

Gesamtwertung nach der dritten Station. „Da<br />

kann ich ja noch weitermachen“, kommentierte<br />

der Schwede trocken, der sich außerdem über<br />

eine Uhr der Serie Reverso von Sponsor Jaeger-<br />

LeCoultre freuen durfte, die weltweit die einzige<br />

mit dem eingravierten Logo des Deutschen<br />

Spring- und Dressur-<strong>Der</strong>bys in Hamburg.<br />

Denis Lynch und Bernd Zierold bei der Probefahrt Rolf-Göran Bengtsson mit ‚Casall la Silla‘<br />

41<br />

Reitsportmosaik


Reitsportmosaik<br />

Riesenjubel gab es auch für die beiden<br />

fehlerfreien Runden von Mannschafts-<br />

Weltmeisterin Janne Friederike Meyer mit<br />

‚Cellagon Lambrasco‘, die sich am Ende tüchtig<br />

über Platz 3 freuen durfte und dieser Freude<br />

auch unumwunden „Luft machte“.<br />

Damentrio im Deutschen Dressur-<strong>Der</strong>by<br />

Am Sonntag fi eberten die zahlreichen<br />

Zuschauer dann natürlich den <strong>Der</strong>bys entgegen.<br />

Doch bevor die 39 Springreiter auf die Reise<br />

über Pulvermanns Grab, Birkenoxer oder <strong>Der</strong>by<br />

Wall gingen, standen erst einmal die beiden<br />

Dressurderbys mit Pferdewechsel (Ponys und<br />

Großpferde) auf dem Programm. Hierfür hatten<br />

sich eigentlich Hubertus Schmidt, Andreas<br />

Helgstrand und Anabel Balkenhol qualifi ziert, an<br />

den Start ging allerdings ein reines Damentrio.<br />

Denn Pferdewirtschaftsmeister Hubertus<br />

Schmidt musste verzichten, da der Besitzer von<br />

‚Valentino G’ dem Einsatz nicht zustimmte.<br />

Daraufhin erklärte Schmidt, dass er die<br />

internationale Ausschreibung nicht sorgfältig<br />

genug gelesen hatte: „Das ist klar mein Fehler,<br />

das nehme ich auf meine Kappe.“ Jetzt muss<br />

der mehrfache Berufsreiterchampion, der<br />

liebend gern einmal das Deutsche Dressur-<br />

42<br />

<strong>Der</strong>by gewinnen würde, auf eine neue Chance<br />

warten. Und auch der Däne Andreas Helgstrand<br />

verzichtete auf den Start mit seinem 11-jährigen<br />

‚Marron’, so dass Kathleen Keller, die ‚Wonder<br />

FRH’ im Grand Prix de Dressage auf Platz 5<br />

pilotiert hatte, nachgerückt war. „Papi kam<br />

kurz bevor ich mit ‚Halloween’ in die Prüfung<br />

der U25 Tour musste und hat gesagt - nun ist es<br />

offi ziell. Ich wollte das erst gar nicht glauben,<br />

bin dann in die Prüfung und habe die auch noch<br />

gewonnen - 73 Prozent hatte ich noch nie, der ist<br />

so gut gegangen“, sprudelte es aus der Tochter<br />

von Dolf-Dietram Keller heraus, der 2003 selbst<br />

das Deutsche Dressurderby gewinnen konnte.<br />

Kathleen Keller ist jüngste<br />

Dressur-<strong>Der</strong>by-Siegerin aller Zeiten<br />

Nach dem Kathleen Keller bereits am Samstag<br />

den ersten Pferdewechsel mit Bravour gemeistert,<br />

und das U25-Finale mit insgesamt 3.875 Punkten<br />

vor Vera Nass sowie Theresa Wahler (beide Bad<br />

Bevensen) für sich entschieden hatte, schaffte<br />

die 21-jährige Amazone am Sonntag dann die<br />

Sensation. „Das ist noch gar nicht richtig bei<br />

mir angekommen, ich weiß noch gar nicht was<br />

ich sagen soll“, japste die glückliche, bislang<br />

jüngste <strong>Der</strong>bysiegerin im Hamburger Dressur-<br />

Klassiker.<br />

Dann fi el ihr allerdings doch noch sagenhaft<br />

viel ein. Wie toll die Pferde zu reiten waren und<br />

was für ein Super-Gefühl ihr Anabel Balkenhols<br />

‚Rubins Royal’ vermittelt hätte: „Ich bin auf<br />

die Mittellinie und der piaffi erte und ich sah 70<br />

Prozent und war ganz baff und da bin ich aus<br />

Versehen zu weit geritten - das war so ein tolles<br />

Erlebnis.“<br />

Ein dickes Lob für die vielseitige Amazone,<br />

die neben den beiden <strong>Der</strong>bysiegen auch noch<br />

Platz 4 in einer internationalen Springprüfung<br />

belegte, kam vom stolzen Vater. Er sinnierte<br />

nach dem Doppel-Triumph über seine smarte<br />

Tochter: „Die reitet besser als ich.“<br />

Hauchdünn auf Platz 2 landete Anabel<br />

Balkenhol. „Wir haben uns untereinander<br />

vorher Tipps gegeben“, erklärte Balkenhol und<br />

fügte hinzu: „Es hat einfach wahnsinnigen Spaß<br />

gemacht, das <strong>Der</strong>by zu reiten.“<br />

Außerdem brillierte ihr 14-jähriger Wallach als<br />

bestes Pferd, so dass sich Balkenhol über ihren<br />

vierbeinigen <strong>Der</strong>bysieger ‚Rubins Royal’ freuen<br />

durfte.<br />

Rang 3 ging an die Norwegerin Lillann Jebsen,<br />

die als erstes ankündigte, dass sie nächstes Jahr<br />

Kathleen Keller und ‚Wonder FRH’ Sophie Kampmann mit ‚Voyager’


unbedingt wieder kommen wolle, „wenn ich<br />

darf. Ich habe etwas über die Pferde gelernt und<br />

auch etwas über mich, woran ich selbst arbeiten<br />

muss,“ so Jebsen, die mit der norwegischen<br />

Dressur-Equipe 2010 an der WM in Kentucky<br />

teilgenommen hat.<br />

Sophia Kampmann gewinnt<br />

das Deutsches Pony Dressur <strong>Der</strong>by<br />

Rund 3.500 Zuschauer sorgten dafür, dass die<br />

drei Reiterinnen eine sensationelle Kulisse<br />

bekamen und genau das erfuhren auch die<br />

jungen Kandidatinnen des Deutschen Pony-<br />

Dressur-<strong>Der</strong>bys. „Das war total toll“, zeigte sich<br />

Sophie Kampmann, die mit dem ehemaligen<br />

Bundeschampion ‚Voyager’ nicht nur die<br />

beiden Qualifi kationen, sondern auch das Finale<br />

gewann, begeistert. „Das ist ja nicht so leicht<br />

fremde Ponys zu reiten, aber es ging echt gut“,<br />

erklärte die 13-jährige.<br />

Die Plätze 2 und 3 gingen an Joline Thüning<br />

auf ‚Top Anthony’ und Joy Albeck mit ‚Tim’.<br />

Da lobte auch Bundestrainerin Cornelia Endres:<br />

„Alle drei Mädchen sind hier gut geritten und<br />

die alle drei Ponys haben sich toll benommen<br />

und sich große Mühe gegeben.“<br />

Riesenjubel erlebten die Dressurasse aber nicht<br />

nur im Dressurstadion, sondern auch auf dem<br />

großen <strong>Der</strong>byplatz, wo rund 20.000 Zuschauer<br />

die sechs erfolgreichen Damen auf die<br />

temperamentvollen Ehrenrunden begleiteten.<br />

Andre Thieme und ‚Nacorde‘ sichern sich<br />

zum 3. Mal das Deutsche Spring-<strong>Der</strong>by<br />

Am Sonntagnachmittag drehte sich natürlich<br />

alles um das 82. Deutsche Springderby. Hier<br />

hatten sich nach den beiden Qualifi kationen<br />

am Donnerstag (Sieger: Shane Breen mit<br />

‚Kec Alicante’ aus Irland) und Freitag<br />

(Sieger: Michael Whitaker auf ‚Animation<br />

II’ aus Großbritannien) 39 Teilnehmer in die<br />

Starterliste eingetragen. Und nach dem die<br />

ersten Reiter nicht ohne Fehlerpunkte das Ziel<br />

erreichten, gelang Torben Köhlbrandt mit dem<br />

Holsteiner ‚C-Trenton Z’ ein fast perfekter Ritt.<br />

Zwar kassierte der Schimmelhengst, der mit<br />

Feuereifer den Tchibo-Wall heruntergeklettert<br />

war und dann einen Tick zu forsch auf die<br />

1,60 Meter hohe Planke zu brauste, hier einen<br />

Abwurf, dennoch übernahm das Paar erst<br />

einmal die Führung. Danach mussten die<br />

über 25.000 Zuschauer lange auf die nächste<br />

Runde mit 4 Fehlerpunkten und somit auf<br />

das entscheidende Stechen warten. Denn erst<br />

der 37. Starter, Andre Thieme mit ‚Nacorde’,<br />

schaffte dieses Kunststück. Am Ende sicherte<br />

sich Andre Thieme nach 2007 und 2008 seinen<br />

dritten <strong>Der</strong>bysieg. Damit dürfte ‚Nacorde’ als<br />

das erfolgreichste Pferd im schwersten Parcours<br />

der Welt <strong>Der</strong>by-Geschichte geschrieben haben.<br />

Da fl og die Kappe meterweit in die Luft über<br />

dem altehrwürdigen <strong>Der</strong>by-Platz und die<br />

Zuschauer gerieten völlig aus dem Häuschen.<br />

„Heute wird gefeiert, mein Bereiter Dani hat<br />

auch noch Geburtstag - Ihr seid alle eingeladen“,<br />

verkündete ein überglücklicher <strong>Der</strong>bysieger in<br />

der Pressekonferenz. Dabei hatte Thieme, der<br />

nach der ersten Qualifi kation zum Deutschen<br />

Spring-<strong>Der</strong>by vollauf zufrieden war, nach dem<br />

zweiten Durchgang mit sich und den Holsteiner<br />

Wegesprüngen gehadert. Die gehören nicht zu<br />

den Lieblingshindernissen des 16 Jahre alten<br />

Wallachs. „Als hätte ich es geahnt bin ich zu<br />

Carsten-Otto Nagel gefahren, um das zu üben.<br />

Hat aber nix genützt“, so Thieme, der „mit<br />

Torben Köhlbrandt mit dem Holsteiner ‚C-Trenton Z’<br />

43


Reitsportmosaik<br />

etwas Bauchschmerzen“ ins <strong>Der</strong>by gegangen<br />

ist. Dabei ging sein großer Dank an Ehefrau<br />

Corinna: „Die hat wirklich mentale Aufbauarbeit<br />

geleistet nach der zweiten Qualifi kation, da war<br />

ich doch sehr am zweifeln.“<br />

„Überhaupt nicht damit gerechnet, dass das heute<br />

so gut läuft“, hatte der zweitplatzierte Thorben<br />

Köhlbrandt, zumal „die beiden Qualifi kationen<br />

alles andere als motivierend waren.“ Dabei hatte<br />

der gebürtige Fehmarner ‚C-Trenton Z’ bereits<br />

als 8-jährigen im Deutschen Spring-<strong>Der</strong>by<br />

vorgestellt. „Vor einigen Wochen hat mich dann<br />

der Besitzer angerufen und gefragt, ob ich das<br />

Pferd im <strong>Der</strong>by reiten will - ich wollte“, sagte<br />

Köhlbrandt<br />

Hinter den beiden Nordlichtern reihte sich<br />

mit Marcel Ewen aus Luxemburg und dem<br />

9-jährigen ‚Orgueil Fontaine’ die Überraschung<br />

des Wochenendes ein. <strong>Der</strong> sorgte nach seinem<br />

Ritt schon für große Begeisterung im Publikum,<br />

weil er sich überschwänglich über bloße zwei<br />

Abwürfe freute. Und auch DKB-Riders Tour<br />

Chef Paul Schockemöhle konnte sich nicht<br />

erinnern, je einen Luxemburger Springreiter<br />

so weit vorn im Deutschen Spring-<strong>Der</strong>by<br />

44<br />

Mit Marcel Buchheim/,Alexa’<br />

Christian Glienewinkel/, Professional Aircare und<br />

gesehen zu haben. Dabei hatte der 29-jährige<br />

Ewen schon als Kind davon geträumt, einmal<br />

das Deutsche Spring-<strong>Der</strong>by zu reiten und vor<br />

wenigen Wochen einfach mal angerufen, ob er<br />

denn willkommen sei. Das „Ja“ der Veranstalter<br />

sorgte dann für fi eberhafte und mit allerlei<br />

Schwierigkeiten behaftete Vorbereitungen.<br />

„Wir sind in Luxemburg ja schon froh, wenn<br />

wir überhaupt einen Parcours bauen können“,<br />

erklärte Ewen und fügte scherzhaft hinzu: „Ich<br />

hatte mit meinem Leben schon abgeschlossen,<br />

als ich hier reingeritten bin, so viel Angst<br />

hatte ich.“ Und auch auf die Frage, wie der<br />

erste Gang zu Fuß auf den legendären Tchibo-<br />

Wall war, hatte der Reiter der in der Uniform<br />

der luxemburgischen Streitkräfte startet, eine<br />

knochentrockene Antwort. „Das Problem hatte<br />

ich insofern nicht, als ich da lieber gar nicht<br />

erst raufgeklettert bin.“ Dabei hatte Ewen<br />

schon früh die <strong>Der</strong>by-Qualitäten seines ‚Orgueil<br />

Fontaine’ erahnt, der bei der Toskana-Tour in<br />

Arezzo das <strong>Der</strong>by absolviert hatte. „Aber das ist<br />

ja ganz anders als hier“ und so suchte sich der<br />

Luxemburger zuhause Hügel die man mal auf-<br />

und abreiten kann….<br />

Neuer Besucherrekord<br />

Andre Thieme und ‚Nacorde‘ feierten ihren dritten <strong>Der</strong>bysieg<br />

Markus Brose/,Cool Concept’ hatten sich drei<br />

Reiter aus unserer Region für das <strong>Der</strong>by qualifziert<br />

Marcel Ewen freute sich über Rang 3<br />

Am Ende durften sich dann die Veranstalter<br />

über eine einzigartige Kulisse bei sommerlichen<br />

Temperaturen freuen. „Ich habe noch nicht mal<br />

die genaue Zahl, aber wir dürfen sicher von rund<br />

75.000 Besuchern ausgehen und haben damit<br />

das Vorjahresergebnis übertroffen“, so Wulff,<br />

der erst vor wenigen Wochen vorzeitig den<br />

Vertrag mit dem Norddeutschen und Flottbeker<br />

Reiterverein um zehn Jahre verlängerte.<br />

K.B.<br />

Fotos: Günter Blasig


CCI****/CIC*** Luhmühlen<br />

Erneut vielseitiger Spitzensport in der Heide<br />

Luhmühlen gilt als d a s Mekka der Vielseitigkeit.<br />

Und im Jahr 2011 ist der Heideort gleich<br />

zwei Mal Gastgeber großer internationaler Vielseitigkeitsturniere.<br />

Denn noch bevor im August<br />

die Europameisterschaften in der Westergellerser<br />

Heide ausgetragen werden, traf sich die<br />

internationale Buschszene vom 16. - 19.06.2011<br />

zum traditionellen Vier-Sterne-Event auf dem<br />

komplett umgebauten Turnierplatz. Dabei war<br />

das CCI**** aber nicht nur eine wichtige EM-<br />

Generalprobe für die Veranstalter, sondern auch<br />

für die deutschen Paare. Denn nach dem laut<br />

Hans Melzer „zurzeit 24 Reiter mit 30 Pferden<br />

bereits über eine sportliche Qualifikation für<br />

die EM in Luhmühlen verfügen“, gab es eine<br />

eher ungewöhnliche Ansage vom Bundestrainer.<br />

Alle Kandidaten müssen mit ihren Pferden<br />

in diesem Jahr eine lange Prüfung gehen, wenn<br />

sie in den EM-Kader wollen. So gab es bereits<br />

im Juni sowohl in der ****-Prüfung, als auch in<br />

der CIC*** Milford Trophy, in dessen Rahmen<br />

die Deutsche Meisterschaft ausgetragen wurde,<br />

einen Großauftrieb an deutschen Top-Reitern.<br />

„Das war seit Einführung der Vier-Sterne in<br />

Luhmühlen noch nie so, dass wir so viele deutsche<br />

Starter in der Vier-Sterne-Prüfung hatten“,<br />

erinnert sich Melzer.<br />

Allerdings ging der Bundestrainer auch von<br />

einer guten internationalen Beteiligung aus.<br />

„Ich denke, dass etliche Reiter aus anderen<br />

Nationen schon im Juni kommen werden. Das<br />

hängt nicht nur damit zusammen, dass später die<br />

EM dort stattfindet und alle vorher schon mal<br />

die neue Anlage sehen wollen. Auch die Fortsetzung<br />

der HSBC FEI Classics trägt dazu bei.<br />

Für die Profis lohnt es sich, bei den Vier-Sterne-<br />

Prüfungen zu starten und zu punkten. Das hat<br />

zuletzt Andreas Dibowski 2010 bewiesen.“ Er<br />

sollte Recht behalten. Schließlich hatten u.a.<br />

der britische Top-Reiter William Fox-Pitt, Pippa<br />

Funnell, die bei der letzten EM in Luhmühlen<br />

den Einzeltitel nach Großbritannien holte, Clayton<br />

Fredericks und Andrew Hoy aus Australien<br />

oder Andrew Nicholson (NZL) ihre Pferde<br />

genannt. So freute sich TGL-Geschäftsführerin<br />

Julia Otto: „Wir haben mit 57 Startern erstmals,<br />

seitdem wir in Luhmühlen vom Weltverband<br />

mit dem vierten Stern in die Riege der weltweiten<br />

Top-Turniere befördert wurden, mehr<br />

Anmeldungen in der Vier-Sterne-Prüfung als in<br />

der Milford Trophy. Das bestätigt uns darin, den<br />

richtigen Weg eingeschlagen zu haben.“<br />

Aber auch in der CIC*** Milford Trophy hatte<br />

sich mit 53 Reiter-Pferd-Paaren das Maximum<br />

an möglichen Startern in die Teilnehmerliste<br />

eingetragen. Hier musste die Turniergesellschaft<br />

sogar einigen ausländischen Startern, die nicht,<br />

wie in der Ausschreibung gefordert, auch in der<br />

****-Prüfung starten wollten, absagen.<br />

So erlebten die Zuschauer bereits am Donnerstag,<br />

wo die Dressurprüfung zur CIC*** Milford<br />

Trophy auf dem Programm stand, hochklassigen<br />

Sport und einen dramatischen Prüfungsverlauf.<br />

Denn nach dem Marina Köhncke mit ihrer<br />

12-jährigen Holsteiner Stute ‚Calma Schelly’<br />

und 37,5 Fehlerpunkten ganz lange in Führung<br />

lag, wirbelten Andreas<br />

Ostholt und ‚Franco<br />

Jeas’ als vorletzte Starter<br />

das Klassement durcheinander.<br />

Sie setzten<br />

sich mit 37,7 Strafpunkten<br />

hauchdünn hinter<br />

Köhncke. Doch es sollte<br />

nicht bei Platz 2 bleiben.<br />

Denn Kai Rüder begeisterte<br />

auf ‚Leprince des<br />

Bois’ mit einer exzellenten<br />

Vorstellung im Dressurviereck,<br />

die die Richter<br />

mit 31,5 Strafpunkten<br />

belohnten. Somit ging<br />

der Fehmarner mit einem<br />

Vorsprung von 6 Punkten Kai Rüder begeisterte auf ‚Leprince des Bois’ nicht nur in der Dressur<br />

in die Geländeprüfung<br />

Andreas Ostholt erstmals Deutscher Meister<br />

am Samstag.<br />

Kai Rüder baut die Führung im Gelände aus<br />

Höchst dramatisch ging es dann am Sonntag<br />

im abschließenden Springen der CIC*** Mil-<br />

Und auch hier blieben die beiden ohne Zeit- und ford Trophy zu. Denn nach dem sowohl Marina<br />

Hindernisfehler, so dass sie ihre Spitzenposition Köhncke mit ‚Calma Shelly’ (Rang 8), als auch<br />

aus der Dressur sogar noch ausbauen konnten. Kai Rüder auf ‚Leprince des Bois’ Fehler kas-<br />

„Es war ein Ritt nach Maß. Mein Pferd hat mir sierten, durfte Andreas Ostholt, der im Sattel<br />

Entscheidungen abgenommen und immer den von ‚Franco Jeas’ eine fehlerfreie Springrunde<br />

Weg nach vorn gesucht. Es ist in Luhmühlen hinlegte, über seinen ersten Deutschen Mei-<br />

immer etwas Besonderes zu reiten, weil die stertitel jubeln. „Ich hatte mich nach meinem<br />

Unterstützung an der Strecke so toll ist“, spru- Ritt zu den Stewards nach hinten begeben und<br />

delte es aus Kai Rüder direkt nach dem Ritt war mit meinem Pferd und mir beschäftigt, und<br />

heraus. Zwar konnte er sich im abschließen- eigentlich mit Platz drei schon absolut zufrieden<br />

Springen einen Abwurf leisten, ohne seine den. Und ich war mir sicher, da es zuvor viele<br />

Führung einzubüßen, dennoch prophezeite er: Nuller gegeben hatte, dass nichts mehr passiert.<br />

„Morgen im Springen wird es aber trotzdem Und dann kamen plötzlich die Leute und haben<br />

noch mal spannend.“<br />

gerufen, ich sei Deutscher Meister. Da war die<br />

Auch auf den Plätzen 2 und 3 gab es nach der<br />

Freude natürlich noch einmal größer!“<br />

Geländeprüfung keine Veränderung. Denn Pechvogel des abschließenden Springens war<br />

Marina Köhncke kam ebenfalls ohne Hindernis- eindeutig Kai Rüder. <strong>Der</strong> sympathische Berufsfehler<br />

ins Ziel, brauchte allerdings 4 Sekunden reiter aus Fehmarn wurde schon mit seinem auf<br />

länger als erlaubt, so dass sie 1,6 Zeitstrafpunkte Platz 5 liegenden Pferd ‚Edino’ ausgeschlossen,<br />

kassierte. Das wäre die Chance für Andreas Ost- weil er mitten im Parcours die Trense verlor und<br />

holt gewesen, einen Platz vorzurücken, doch seine Frau beim Wiederauftrensen helfen mus-<br />

auch er war 4 Sekunden zu langsam. „Es war ste, was als „fremde Hilfe“ zum Ausschluss aus<br />

eine ganz tolle Runde, hat sich super gut ange- dem Wettbewerb führte. Rüder nahm es mit vorfühlt.<br />

Er war wild wie immer, aber gut händelbildlichem Humor: „Das war doch meine Frau,<br />

bar. Ich bin es nicht zu schnell angegangen und also keine fremde Hilfe…“, was ihm freilich<br />

diese Sekunden haben mir am Ende gefehlt“, nichts nützte. Dann kassierte er mit ‚Leprince<br />

sagte Ostholt, der um minimale 0,2 Punkte hin- des Bois’ am letzten Hindernis auch noch einen<br />

ter Marina Köhncke lag. Und auch die Amazone zweiten Springfehler und gab dadurch den Titel<br />

zeigte sich glücklich über ihre Runde. „Ich habe aus der Hand. Am Ende blieb Platz 2. „Ich<br />

mich so gefreut, als ich über das Coffin war, an habe von Beginn an gesagt, dass das ein sehr<br />

dem wir letztes Jahr Probleme hatten. Sie war so enger, harter Wettkampf ist, der wahrscheinlich<br />

flink und hat ganz toll mitgedacht.“<br />

am Sonntag im Springen am letzten Hindernis<br />

45<br />

Reitsportmosaik


Reitsportmosaik<br />

entschieden wird. Inzwischen wünschte ich mir<br />

natürlich, ich hätte mir diesen Satz verkniffen“,<br />

kommentierte Kai Rüder sein Pech.<br />

Den 3. Platz in der Deutschen Meisterschaftswertung<br />

sicherten sich Vorjahresmeisterin Julia<br />

Mestern und ‚FRH Schorsch’. Auf Rang 3 in<br />

der CIC*** Milford Trophy konnte sich Sara<br />

Algotsson-Ostholt, die schwedische Ehefrau<br />

von Andreas’ Bruder Frank mit ‚Wega’ platzieren.<br />

46<br />

Andreas Ostholt und ‚Franco Jeas’ auf dem Weg zum Titel<br />

Frank Ostholt übernimmt Führung<br />

Bereits am Freitag wurde es dann für die Teilnehmer<br />

an der ****-Prüfung in der Dressur<br />

ernst. Und auch hier durfte sich ein deutsches<br />

Paar über die Führung freuen. Mannschafts-<br />

Olympiasieger Frank Ostholt, der ‚Little Paint’<br />

gesattelt hatte, kam mit 35,3 Fehlerpunkten aus<br />

der ersten Teilprüfung und verwies mit knapp<br />

zwei Punkten Vorsprung Piggy French (GBR),<br />

auf ‚Flying Machine’ (37,2) sowie den Schweden<br />

Niklas Jonsson mit ‚First Lady’ (37,8) auf<br />

die Plätze. Aber auch Sandra Auffarth, die mir<br />

ihrem 9-jährigen ‚Opgun Luovo’ ihre erste<br />

****-Prüfung bestritt, und der für den Pferdezucht-<br />

und Reitverein Luhmühlen startende<br />

Andreas Dibowski auf ‚Euroridings Butts Leon’<br />

blieben mit 39,0 bzw. 39,8 unter 40 Strafpunkten<br />

und komplettierten die Top-Fünf vor dem<br />

Gelände.<br />

„Ich hatte auf so eine Dressur gehofft, aber<br />

erwarten kann man das nicht. ‚Little Paint’ hatte<br />

2 Jahre Pause wegen einer Zyste im Oberschenkelknochen<br />

- und ich habe das Gefühl, dass er in<br />

der Zeit gereift ist. Schon bei den ***-Turnieren<br />

in Frankreich und Polen in diesem Jahr waren<br />

die Dressuren sehr gut. Und er ist immer noch<br />

genauso spritzig im Gelände. Die Atmosphäre<br />

hier in Luhmühlen ist eine ganz besondere<br />

und man will vor heimischer Kulisse natürlich<br />

besonders gut aussehen. Daher ist man auch als<br />

Reiter besonders angespannt. Insofern war diese<br />

Leistung nicht selbstverständlich“ zeigte sich<br />

Frank Ostholt begeistert.<br />

Und auch für die Vize-Europameisterin von<br />

2009 war ihre Dressurleistung Grund zu großer<br />

Freude. „Für mein noch junges Pferd ist dies<br />

die erste Vier-Sterne-Prüfung. Die Vorbereitung<br />

war gar nicht so ideal, weil wir eine kurze Auszeit<br />

hatten. Deshalb bin ich auch in Hinblick auf<br />

die Zukunft mit ‚Flying Machine’ sehr glücklich.<br />

Die Dressur ist toll gelaufen!“<br />

Piggy French im Gelände nicht zu schlagen<br />

Am Samstag erlebten die „unglaublich vielen<br />

Zuschauer“ dann Vielseitigkeitssport vom allerfeinsten.<br />

Hier sollte Course-Designer Captain<br />

Mark Phillips Recht behalten, der bereits im<br />

Vorfeld prophezeit hatte:<br />

„Ich bin mir sicher, dass<br />

wir schöne Bilder sehen<br />

werden.“ Zwar hatten er<br />

und sein Team „an einzelnenHinderniskomplexen<br />

gearbeitet“, aber<br />

„große Veränderungen<br />

in der Geländestrecke<br />

wird es erst im August<br />

zur Europameisterschaft<br />

geben.“<br />

Dabei erwies sich die<br />

Geländestrecke des<br />

CCI****, die 31 der<br />

43 Teilnehmer beendeten,<br />

als selektiver als<br />

die der vorhergehenden<br />

Milford-Trophy (hier<br />

erreichten 38 von 41<br />

Paaren das Ziel). Zu denjenigen,<br />

die nicht ins Ziel<br />

kamen, gehörte auch<br />

Weltmeister Michael<br />

Jung, der aufgrund seiner<br />

beiden Siege in lan-<br />

gen ****-Prüfungen ‚La Biosthetique Sam’<br />

nicht mehr qualifizieren musste und hier mit<br />

‚Leopin’ an den Start ging. Ein Rumpler am<br />

Coffingraben zog zwei Verweigerungen nach<br />

sich, so dass Jung nach zwei weiteren Sprüngen<br />

aufgab. „Natürlich waren wir im ersten Moment<br />

enttäuscht“, sagte Vater Joachim Jung. „Aber<br />

nach der ganzen Erfolgsserie der letzten Zeit<br />

zeigt das, dass auch Michael ein Fehler unterlaufen<br />

kann.“<br />

Am Ende machte der 10-jährige ‚Flying<br />

Machine’ seinem Namen alle Ehre. Er beendete<br />

unter dem Sattel von Piggy French die rund<br />

6.000 Meter lange Geländeprüfung nur wenig<br />

über der erlaubten Zeit, so dass die beiden mit<br />

38,4 Strafpunkten die hauchdünne Führung<br />

übernehmen konnten. „Ich habe die Geländestrecke<br />

als perfekt empfunden. Es hat unglaublichen<br />

Spaß gemacht. Morgen wird wieder ein<br />

ganz neuer Wettbewerb. Es war seine erste<br />

****-Prüfung und er hat für ein so junges Pferd<br />

einen tollen Job gemacht und selbst von dem<br />

schlechten Wetter ließ er sich nicht beeindrukken“,<br />

freute sich die French. Denn gerade als die<br />

Britin auf die Strecke ging, ging ein gewaltiger<br />

Regenguss auf die Heide nieder.<br />

Allerdings lagen Sandra Auffahrt (39,0) sowie<br />

Andreas Dibowski (39,8). in unmittelbarer<br />

Schlagdistanz. Da zeigte sich Sandra Auffarth<br />

einfach nur überwältigt von der bisherigen Leistung<br />

ihres ‚Opgun Luovo’: „Letztes Jahr als<br />

8-jähriger hat er mit mir die erste ***-Prüfung<br />

absolviert. Dieses Jahr als 9-jähriger nun die<br />

erste ****-Prüfung. Dass wir dann gleich so<br />

weit vorn mit dabei sind, ist einfach nur traumhaft!“<br />

Und auch „Dibo“ war mit der Leistung seines<br />

‚Euroridings Butts Leon’ mehr als zufrieden.<br />

„Das war ein Geländeritt, der mir selten so perfekt<br />

gelungen ist mit lässigen 15 Sekunden unter<br />

der Zeit bei einem wahrlich bis zum Schluss fliegenden<br />

‚Leon’ “, schwärmte der Lokalmatador.<br />

Piggy French auf ‚Flying Machine’


<strong>Der</strong> nach Dressur führende Frank Ostholt kam<br />

mit ‚Little Paint’ ebenfalls fehlerfrei ins Ziel,<br />

benötigte aber 17 Sekunden mehr als die erlaubten<br />

10 Minuten und 30 Sekunden. Damit fiel<br />

er in der Zwischenwertung auf Platz 4 zurück<br />

(42,1). Dennoch war er mit seinem Ritt zufrieden.<br />

„ ‚Painty’ lief hier wie an der Schnur gezogen.<br />

Das war ein tolles Gefühl“, sagte Ostholt,<br />

für den es in Lumühlen vor allem darum ging,<br />

sich die noch notwendige Qualifikation für<br />

einen EM-Start zu sichern.<br />

Andreas Dibowski triumphiert<br />

erstmals in Luhmühlen<br />

Und da das Führungs-Quartett vor der dritten<br />

Teilprüfung weniger als einen Springfehler auseinander<br />

lag, wurde es am Sonntag noch einmal<br />

richtig spannend. Dabei gelang Lokalmatador<br />

Andreas Dibowski mit ‚Euroridings Butts Leon’<br />

die einzige fehlerfreie Runde, so dass „Dibo“<br />

von den Springfehlern der bis dahin führenden<br />

Britin Piggy French profitierte, die nach zwei<br />

Abwürfen mit ‚Flying Machine’ (46,4) auf Rang<br />

4 zurückfiel. „Wenn das Feld so dicht beisammen<br />

liegt und man hat einen guten Springer,<br />

dann rechnet man sich schon etwas aus“, sagte<br />

„Dibo“ und fügte hinzu: „22 Jahre starte ich<br />

inzwischen in Luhmühlen, auf diesen Sieg habe<br />

ich lange gewartet. In den letzten Jahren bin ich<br />

mit einem 2. und 3. Platz haarscharf daran vorbei<br />

geritten. Es waren drei perfekte Wettkampftage<br />

mit ‚Euroridings Butts Leon’. Jetzt kann<br />

ich das Highlight und die Früchte langjähriger<br />

Zusammenarbeit genießen.“<br />

Ebenso groß wie beim Lokalmatadoren war der<br />

Jubel um die 25-jährige Sandra Auffarth, die mit<br />

‚Opgun Louvo’, die bei ihrem ****-Debüt Platz<br />

2 belegte. „Ich habe im Winter mal zaghaft von<br />

Vier-Sternen geträumt und die Trainer gefragt.<br />

Dass es nun gleich so gut klappt und ich jetzt<br />

sogar die EM reiten darf, ist sensationell schön.“<br />

Über Rang 3 freute sich Frank Ostholt mit<br />

‚Little Paint’. „Ich bin hier Dritter geworden,<br />

meine Frau in der Milford-Trophy auch. Bisher<br />

ist sie mir in diesem Saison immer vor der Nase<br />

hergeritten“, erklärte er schmunzelnd.<br />

So zeigte sich auch Hans Melzer mit dem<br />

Gesamt-Abschneiden der deutschen Reiter sehr<br />

zufrieden. „Wir hatten hervorragende Bedingungen,<br />

um zu testen. Die Generalprobe für die<br />

Europameisterschaft im August ist gelungen.<br />

Chris Bartle und ich haben jetzt eine Longlist<br />

mit zwölf Platzierten gemacht, die - aus heutiger<br />

Sicht gesehen - in Luhmühlen bei der EM starten<br />

sollten. Dazu vier Reservepaare, die Gewehr<br />

bei Fuß stehen, sollte bei den Prüfungen in den<br />

nächsten Wochen noch etwas passieren.“<br />

Veranstalter ziehen ein „sehr positives Fazit“<br />

Am Ende der zog dann auch Julia Otto ein sehr<br />

positives Fazit der Internationalen Vielseitigkeit<br />

2011: „Insgesamt waren knapp 25.000<br />

Zuschauer an den vier Tagen auf der Anlage.<br />

Am Samstag waren es mehr als im Vorjahr.“<br />

Damit haben sich die Turnierveranstalter auch<br />

für die Europameisterschaften empfohlen.<br />

Denn am Geländesamstag, aber vor allem am<br />

Sonntag beim Springen bescherte Petrus den<br />

Luhmühlenern einen echten Wetter-Härtetest.<br />

Doch Dank des neuen Sand- statt des bekannten<br />

Rasenbodens herrschten jedoch für alle Reiter<br />

von Anfang bis Ende gleiche Voraussetzungen.<br />

So brachte Andreas Dibowski die Meinung der<br />

Reiter auf den Punkt: „Ich denke, das ‚neue’<br />

Luhmühlen hat die Generalprobe bestanden.<br />

„Wir haben zwar nicht das beste Wetter gehabt,<br />

aber beste Bedingungen.“<br />

K.B.<br />

Fotos: Günter Blasig<br />

In der Pause zwischen CIC*** und CCI****<br />

wurde der neue Turnierplatz in Luhmühlen durch<br />

den Niedersächsischen Ministerpräsident und<br />

Schirmherr der Veranstaltung, David McAllister,<br />

eingeweiht. „Luhmühlen wird zu Recht als das<br />

Mekka der Vielseitigkeitsreiterei bezeichnet.<br />

Seit über 40 Jahren finden hier hochkarätige<br />

Wettkämpfe statt“, sagte McAllister und fügte<br />

hinzu: „Mit dem neuen Turnierplatz, dem Ausbau<br />

der Gebäude und Tribünen und dem Ausbildungszentrum<br />

ist in Luhmühlen eine hochmoderne<br />

Reitanlage von internationalem Rang entstanden.<br />

Das ist gut investiertes Geld“<br />

Sandra Auffarth feierte mit ‚Opgun Louvo’ einen tollen ****-Einstand Frank Frank Ostholt und ‚Little Paint’<br />

47<br />

Reitsportmosaik


Reitsportmosaik<br />

<strong>Der</strong> CHIO Aachen ist etwas Besonderes,<br />

schließlich trägt er auch den Beinamen Weltfest<br />

des Pferdesports. Und das nicht umsonst. Denn<br />

ein vergleichbares Turnier gibt es nirgendwo<br />

sonst auf der Welt. So werden z.b. gleich<br />

fünf Nationenpreise in der Aachener Soers<br />

ausgetragen und auch die Besucherzahlen,<br />

Preisgelder oder die Anzahl der teilnehmenden<br />

Nationen sind rekordverdächtig. Und auch vom<br />

08. - 17.07.2011 durfte man sich erneut über<br />

zahlreiche Hochkaräter in Parcours, Viereck,<br />

Gelände und im Voltigierzirkel freuen. So stellte<br />

Turnierdirektor Frank Kemperman bereits im<br />

48<br />

Die Sieger des CCI*** * 2011 heißen Andreas Dibowski und ‚Euroridings Butts Leon’<br />

CHIO Aachen 2011<br />

Erneut waren alle Superstars des Pferdesports dabei<br />

Prominenter Besuch: Vladimir Klitschko und Dr. Ursula v. d. Leyen<br />

Vorfeld des CHIO fest: „Wir werden großen<br />

Sport in der einmaligen Aachener Atmosphäre<br />

erleben.“ Schließlich waren mit den aktuellen<br />

Welt- und Europameistern, den Olympiasiegern<br />

und Top-Platzierten der Weltranglisten erneut<br />

alle Superstars des Pferdesports dabei.<br />

Am Ende triumphieren doch die Favoriten<br />

Den Auftakt zum diesjährigen CHIO machten<br />

erneut die Voltigierer. Dabei entwickelte sich<br />

die Männerkonkurrenz in Abwesenheit von<br />

Deutschlands Vorzeigeturner Kai Vorberg, der in<br />

diesem Jahr aufgrund seiner Bandscheiben-<br />

OP nur als Longenführer bzw. Trainer von Patric<br />

Looser (Schweiz), Lukas Klouda (Tschechien)<br />

und Pia Engelberty in Aachen dabei war, zu<br />

einem Zweikampf zwischen Nicolas Andréani<br />

und Weltmeister Looser. Am Ende rückte Patric<br />

Looser die Kräfteverhältnisse in Europa und der<br />

Welt zurecht. Mit seiner neuen Kür verwies er<br />

Nicolas Andréani sowie den deutschen Youngster<br />

Jannik Heiland knapp auf die Plätze 2 und 3.<br />

„Nach dem Astronauten-Kostüm und der dazu<br />

passenden Musik im vergangenen Jahr wollte<br />

Patric Looser und Joanne Eccles freuen sich über die Aachen-Sakkos<br />

Fotos: Veranstalter


ich in diesem Jahr etwas ganz anderes machen“,<br />

erläuterte Looser.<br />

Deutlicher fi el der Sieg der Weltmeisterin<br />

Joanne Eccles aus. Mit 8,206 Gesamtpunkten<br />

gewann vor Pia Engelberty (7,929) und Mary<br />

McCormick (USA, 7,901). Jetzt reist die Britin<br />

auch als Top-Favoritin zur EM nach Le Mans.<br />

„Aber ich muss auch erst einmal eine fehlerfreie<br />

Kür zeigen“, sagte Eccles in der Pressekonferenz<br />

mit einem Seitenblick auf Pia Engelberty, die<br />

bereits beide EM-Sichtungen gewonnen hat und<br />

auch in der zweiten Wertungsprüfung in Aachen<br />

vor Joanne Eccles lag.<br />

Da zeigte sich auch Bundestrainerin Ursula<br />

Ramge mit dem Abschneiden der deutschen<br />

Mannschaft hochzufrieden. „Die jungen<br />

Einzelvoltigierer haben sich ganz dicht an<br />

die Weltspitze herangeschoben und meine<br />

Erwartungen übertroffen“, sagte sie im<br />

Anschluss an drei spannende Wettkampftage<br />

vor insgesamt 3.000 Zuschauern. Nachdem<br />

die Saison vor allem bei den Einzelvoltigierern<br />

eher schleppend angelaufen war, sieht sie ihre<br />

Mannschaft nun auf einem guten Weg. Doch<br />

bis zur EM sei es aber noch ein weiter Weg und<br />

„jetzt fängt die Arbeit richtig an.“<br />

So hatten Ramge und die Voltigier-<br />

Kommission angesichts der Leistungen ihrer<br />

jungen Schützlinge auch keine größeren<br />

Schwierigkeiten, die Tickets für die EM in zu<br />

verteilen. Neben Neuss-Grimlinghausen, in<br />

Aachen unter dem „Label“ Deutschland I am<br />

Start, werden Jannik Heiland, Viktor Brüsewitz,<br />

Pia Engelberty und Kristian Boe die deutschen<br />

Farben in Le Mans vertreten.<br />

Deutsche Voltigierer dominieren<br />

Nationenpreis<br />

Den Nationenpreis dominierten dann die<br />

deutschen Voltigierer. Dabei setzte sich die<br />

erste Vertretung der Bundesrepublik mit 25,42<br />

Punkten vor die zweite deutsche Mannschaft<br />

(25,016). 3. wurde da Team aus Österreich<br />

(23,511).<br />

Die Garanten für den Erfolg waren insbesondere<br />

die deutschen Gruppenvoltigierer, allen voran<br />

Neuss-Grimlinghausen. Die Rheinländer um<br />

Trainerin und Longenführerin Jessica Schmitz<br />

waren auf ‚Arkansas’ mit 8,7 Punkten nicht nur<br />

das beste Team des Nationenpreises, sondern<br />

auch des gesamten Wettbewerbs. Komplettiert<br />

wurde die siegreiche Equipe von den<br />

Einzelvoltigierern Pia Engelberty und Jannik<br />

Heiland.<br />

Deutschland II setzte sich mit großem Abstand<br />

gegen die restliche Konkurrenz aus sechs<br />

Nationen durch. Dabei gelang der Mannschaft<br />

des VV Ingelsberg auf ‚Arador’ (Alexander<br />

Hartl) die persönliche Saisonbestleistung.<br />

Dafür erhielten die Bayern 8,576 Punkte im<br />

Nationenpreis. Gemeinsam mit Viktor Brüsewitz<br />

und Kristina Boe reichte es schließlich für Rang<br />

2.<br />

Schöne Erfolge für deutsche Springreiter<br />

Nach dem die deutschen Voltigierer für einen<br />

super Auftakt aus deutscher Sicht gesorgt hatten,<br />

wollten sich natürlich auch die Springreiter von<br />

ihrer besten Seite zeigen.<br />

Und das gelang dem<br />

Team von Bundestrainer<br />

Otto Becker.<br />

Dabei sorgten Meredith<br />

Michaels Beerbaum mit<br />

dem bereits 18-jährigen<br />

‚Shutterfl y’ sowie<br />

ihr Schwager Ludger<br />

Beerbaum auf ‚Chaman’<br />

bereits zum Anfang der<br />

Springwettbewerbe<br />

für einen deutschen<br />

Doppelerfolg. Und<br />

auch im Nationenpreis<br />

waren Christian<br />

Ahlmann/‚Taloubet<br />

Z’, Janne Friederike<br />

Meyer/‚Cellagon<br />

Lambrasco’, Carsten-<br />

Otto Nagel/,Corradina’<br />

und Ludger<br />

Beerbaum/,Gotha’<br />

motiviert bis in die<br />

Haarspitzen. Allerdings<br />

sollte es bei strömendem<br />

Regen für das Quartett<br />

nicht zum Sieg reichen.<br />

Dabei hatten es die<br />

Deutschen bis zuletzt<br />

selbst in der Hand.<br />

Denn nach dem<br />

Christian Ahlmann am<br />

letzten Hindernis einen<br />

Abwurf zu verbuchen<br />

hatte, blieben die<br />

Mannschaftsweltmeister<br />

Janne-Friederike Meyer<br />

und Carsten-Otto Nagel<br />

fehlerfrei und Ludger<br />

Beerbaum unterlief in<br />

der Mitte der dreifachen<br />

Kombination ein<br />

Flüchtigkeitsfehler. So<br />

Meredith Michaels-Beerbaum verabschiedete ihren ‚Shutterfl y’<br />

nach dem Erfolg in Aachen aus dem Sport<br />

Ludger Beerbaum (hier auf ,Gotha’) holte sich mehrere Platzierungen<br />

49<br />

Reitsportmosaik


Reitsportmosaik<br />

beendete Deutschland punktgleich mit den<br />

Briten und den Franzosen den ersten Umlauf<br />

mit 4 Strafpunkten. „Das war die Basis, darauf<br />

können wir aufbauen“, erklärte Otto Becker.<br />

<strong>Der</strong> zweite Umlauf ließ dann an Spannung kaum<br />

Wünsche offen. Hier kassierte zuerst Weltcup-<br />

Sieger Christian Ahlmann zwei Abwürfe und<br />

bei Janne-Friederike Meyer fi el die Stange am<br />

letzten Hindernis. „Über den Fehler ärgere ich<br />

mich natürlich ein bisschen, aber das war auf<br />

jeden Fall eine super Runde, vielleicht hätte ich<br />

zum letzten Sprung einmal umdenken müssen<br />

und nicht wieder sieben Galoppsprünge reiten<br />

dürfen, denn ‚Lambrasco’ war etwas griffi ger<br />

als zuvor“, erklärte Meyer. Dann legte Carsten-<br />

Otto Nagel seine zweite Nullrunde hin und<br />

warf vor Freude seine Kappe in die Luft. Denn<br />

nach drei Reitern führte Deutschland mit 8<br />

Punkten vor Frankreich, Großbritannien und<br />

den Niederlanden, die alle 12 Punkte auf ihrem<br />

Konto hatten. Nach dem der Niederländer Jeroen<br />

50<br />

Christian Ahlmann und ‚Taloubet Z’<br />

Dubbeldam mit ‚BMC<br />

van Grunsven Simon’<br />

fehlerfrei geblieben<br />

war, musste Beerbaum<br />

fehlerfrei bleiben,<br />

bei 4 Fehlern hätte es<br />

ein Stechen gegeben.<br />

Doch ihn erwischte es<br />

auf der letzten Linie<br />

gleich zweimal, so dass<br />

Deutschland mit 16<br />

Punkten gemeinsam<br />

mit Irland und<br />

Großbritannien auf Platz<br />

2 zurückfi el. „Das Pferd<br />

sprang bis dahin super,<br />

ich hatte eigentlich ein<br />

gutes Gefühl“, konnte<br />

sich Beerbaum den<br />

Fehler nicht erklären. Und auch Bundestrainer<br />

Otto Becker zeigte sich überrascht. „Wir waren<br />

so dicht am Sieg oder an einem Stechen und ich<br />

hätte nicht gedacht, dass Ludger gleich zwei<br />

Fehler macht. Aber der 2.Platz ist gut, da können<br />

wir gut mit leben. Ein bisschen enttäuscht sind<br />

wir schon, weil zum Schluss mehr drin war. Aber<br />

so ist der Sport. Die Holländer waren besser, die<br />

haben aufgeholt, die haben einen super zweiten<br />

Umlauf gehabt und haben am Ende verdient<br />

gewonnen.“<br />

Janne-Friederike Meyer triumphiert<br />

im Großen Preis<br />

Nach dem Janne-Friederike Meyer bereits im<br />

Nationenpreis zwei super Runden gedreht hatte,<br />

holte die 30-jährige Mannschafts-Weltmeisterin<br />

am Sonntag im Großen Preis dann zum ganz<br />

großen Wurf aus. Dabei hatten nur 10 Reiter des<br />

40-köpfi gen Starterfeldes den anspruchsvollen<br />

ersten Umlauf ohne Fehler absolviert, so dass<br />

noch 8 mit Fehlerpunkten behaftete Paare in<br />

die zweite Runde einzogen. Darunter übrigens<br />

auch 6 Deutsche. Als vorletzte Starterin war<br />

Janne-Friederike Meyer an der Reihe und bis<br />

dahin hatte es noch keine Doppel-Null-Runde<br />

gegeben. Doch die beiden blieben fehlerfrei.<br />

Sie waren noch nicht ganz nach dem letzten<br />

Sprung gelandet, da riss Janne-Friederike<br />

Meyer vor Freude schon beide Arme in die Luft<br />

und das Publikum tobte. „Es gab schon ein paar<br />

Klippen im Parcours aber auf den letzten Sprung<br />

hin wusste ich, jetzt klappt es.“<br />

Jetzt konnte ihr nur noch die für Portugal<br />

reitende Luciana Diniz mit ‚Winningmood’ den<br />

Sieg streitig machen. Blieb sie fehlerfrei, würde<br />

es ein Stechen geben. Doch am letzten Sprung<br />

fi el eine Stange. Sieg für Meyer und Platz 4 für<br />

Diniz. „Hier Doppel-Null zu reiten, bei diesem<br />

Publikum, das ist der geilste Tag in meinem<br />

Leben“, freute sich die 30-jährige. „Ich glaube<br />

so viele Möhren, wie Lambrasco verdient hätte,<br />

fi nde ich hier in der Gegend gar nicht, aber es<br />

wird bestimmt genügend Leckerli-Spenden für<br />

ihn geben, da mache ich mir gar keine Sorgen.“<br />

Mit 4 Fehlern und der schnellsten Zeit im<br />

zweiten Umlauf holte Europameister Kevin<br />

Staut aus Frankreich auf ‚Silvana de Hus’ Platz<br />

2 vor dem deutschen Nachwuchsreiter Andreas<br />

Kreuzer mit dem 13-jährigen Mecklenburger<br />

Hengst ‚Chacco-Blue’. „Ich hatte die ganze<br />

Woche schon ein gutes Gefühl mit ihm, aber<br />

irgendwie fehlte das Quäntchen Glück, aber<br />

dass es hier im Großen Preis so gut läuft, hätte<br />

ich nie gedacht. Das ist abnormal. Es ist das<br />

erste Mal, dass ich mich nicht über einen Fehler<br />

ärgere, mehr geht wirklich nicht. Zum Glück<br />

kann ich morgen wieder drei 6-jährige aus dem<br />

Stall holen, um wieder zu Vernunft zu kommen“,<br />

erklärte der 20-Jährige geradezu fassungslos.<br />

Carsten-Otto Nagel sorgte mit ,Corradina’ für zwei Nullrunden im Team Janne Friederike Meyer und ‚Lambrasco’ zeigten sich in toller Form


Die Überraschung: Hans-Dieter Dreher mit ‚Magnus Romeo’<br />

Für d i e Überraschung des diesjährigen CHIO<br />

sorgte der 39-jährige Aachen-Debütant Hans-<br />

Dieter Dreher. Er gewann drei Prüfungen und<br />

war 2. im Preis von NRW. Im Großen Preis<br />

fi elen nach einer Nullrunde im zweiten Umlauf<br />

zwei Stangen. Am Ende platzierte sich Dreher<br />

mit ‚Magnus Romeo’ auf Rang 12 (8/75,06).<br />

Deutsche Dressurreiter siegen im<br />

Nationenpreis<br />

Isabell Wert und ,El Santo NRW‘<br />

Ein Weltklassefeld<br />

wie seit Jahren nicht<br />

mehr gab es in den<br />

Dressurprüfungen des<br />

CHIO. Dabei erlebten die<br />

zahlreichen Zuschauer<br />

bereits am Donnerstag<br />

im Grand Prix der CDIO-<br />

Tour alle Top-Stars mit<br />

ihren besten Pferden und<br />

das ewig junge Duell<br />

Deutschland - Holland.<br />

Außerdem stellte sich im<br />

Lambertz Nationenpreis<br />

die Frage, ob die<br />

starken Briten und US-<br />

Amerikaner eine Rolle<br />

spielen werden. Diese<br />

Frage konnte zum Teil<br />

mit einem Ja beantwortet<br />

werden. Denn zuerst<br />

setzte sich die deutsche<br />

Dressurmannschaft mit<br />

Christoph Koschel/<br />

‚Donnperignon‘, Isabell<br />

Wert/,El Santo NRW‘<br />

und Matthias Alexander<br />

Rath/,Totilas‘ mit<br />

233,341 Punkten gegen<br />

die Teams aus Großbritannien (220,873) und<br />

die Niederlande (218,957) durch. „Nach der<br />

Papierform war es schon drin, dass wir hier<br />

gewinnen können. Aber wie es gehen kann,<br />

haben wir ja heute Vormittag gesehen“, sagte<br />

Bundestrainer Holger Schmezer. So musste die<br />

erste deutsche Teamreiterin, Anabel Balkenhol<br />

ihren ‚Dablino‘ kurz vor dem Start zurückziehen,<br />

nachdem er auf dem Vorbereitungsplatz<br />

plötzlich unklar ging. Damit zählte das Ergebnis<br />

der drei verbliebenen Reiter.<br />

Doch nach dem<br />

Christoph Koschel mit<br />

seinem Ergebnis von<br />

73,362 Prozentpunkten<br />

nicht ganz zufrieden war,<br />

zeigte sich Isabell Werth<br />

überglücklich. „Ich bin<br />

total happy. ‚Ernie’ wird<br />

von Prüfung zu Prüfung<br />

besser, das war noch eine<br />

Steigerung zu Balve zum<br />

Grand Prix.“ Am Ende<br />

belegte die fünffache<br />

Olympiasiegerin mit<br />

77,83 Prozentpunkten<br />

hinter ihrem<br />

Teamkollegen Matthias<br />

Alexander Rath und<br />

Laura Bechtolsheimer<br />

(Großbritannien) auf<br />

‚Mistral Hojris‘ (80,596<br />

Prozentpunkte) Platz 3 in<br />

der Einzelwertung.<br />

Und Rath war es auch, der<br />

dem deutschen Team mit<br />

82,149 Prozentpunkten<br />

den insgesamt 32.<br />

Sieg im Nationenpreis<br />

sicherte. „Das war eine<br />

fantastische Runde. Das<br />

beste Ergebnis, das ich bisher mit ‚Totilas‘<br />

hatte - und das hier in Aachen. Hier ins Stadion<br />

einzureiten, das ist einfach toll.“<br />

Dementsprechend groß war auch die Freude bei<br />

Holger Schmezer: „Es begann sehr schlecht mit<br />

dem Ausfall von ‚Dablino‘ und endete umso<br />

schöner mit dem Sieg. Matthias und ‚Totilas‘<br />

haben bewiesen, dass sie nun zusammen<br />

gefunden haben. <strong>Der</strong> Reiter hat alles umgesetzt,<br />

was dieses Pferd braucht.“<br />

Matthias Alexander Rath nicht zu schlagen<br />

Und auch in den anderen Prüfungen blieben die<br />

deutschen Reiter in der Erfolgsspur. Allen voran<br />

Helen Langehanenberg und Matthias Alexander<br />

Rath, die CDI- bzw. CDIO-Tour in Aachen<br />

dominierten.<br />

Dabei konnte das neue Traumpaar der Dressur<br />

alle drei Starts in einen Sieg verwandeln. „Ich<br />

freue mich riesig, hier vor ausverkauftem Haus<br />

dreimal gewinnen zu können“, begeisterte sich<br />

Matthias Alexander Rath nach seinem Ritt<br />

auf ,Totilas‘ im „Deutsche Bank Preis“, dem<br />

Großen Dressurpreis von Aachen. „Nun fahren<br />

wir mit einem guten Gefühl nach Hause und<br />

trainieren drei bis vier Wochen in Ruhe und aller<br />

Konzentration.“ Mit 82,825 Prozentpunkten<br />

setzten sich die beiden knapp vor den<br />

Amerikaner Steffen Peters, der mit ‚Ravel‘<br />

82,00 Prozentpunkte erzielte. „Das ist schon ein<br />

Traum, so dicht an Totilas ranzukommen. Für<br />

mich war es eine Riesensache hier, das Publikum<br />

ging so mit und stand hinter ‚Ravel‘, das war<br />

ein fantastisches Erlebnis und ein krönender<br />

Abschluss einer tollen Zeit in Aachen. ‚Ravel‘<br />

ging hier eine super Kür, hat sich nur einmal<br />

etwas vor den Kameras erschrocken, aber sonst<br />

hat alles toll geklappt“, erklärte Peters.<br />

Rang 3 ging an die Niederländerin Adelinde<br />

Cornelissen mit ‚Jerich Parzival‘ (81,775<br />

Prozentpunkte)<br />

51<br />

Reitsportmosaik


Reitsportmosaik<br />

Niederländische Gespannfahrer gewinnen<br />

„Fendt Nationenpreis“<br />

Am Mittwoch wurde es dann auch für die<br />

Fahrer ernst, die als erstes in der Dressur der<br />

Einzelwertung an den Start gingen. Denn in<br />

diesem Jahr wurden die Wettbewerbe erstmals<br />

in Einzel- und Mannschaftswertung getrennt.<br />

So zählte die Dressur am Freitag sowie das<br />

Hindernisfahren am Sonntag für die Mannschaft<br />

und das Hindernisfahren am Freitag für die<br />

Einzelwertung, der Marathon am Samstag für<br />

beide Wertungen.<br />

Dabei lief es für die deutschen Fahrer<br />

Christoph Sandmann, <strong>Georg</strong> von Stein und<br />

Michael Brauchle etwas durchwachsen.<br />

Denn nach der Marathonfahrt hatten sie im<br />

„Fendt Nationenpreis“ noch mit einem Punkt<br />

Vorsprung vor den Niederlanden und Ungarn in<br />

Front gelegen. Doch nach dem abschließenden<br />

52<br />

Matthias Alexander Rath und ,Totilas‘ waren das Maß der Dinge<br />

Michael Brauchle siegte in der Marathonfahrt<br />

Hindernisfahren<br />

mit Stechen um den<br />

„Preis der Coca-Cola<br />

Erfrischungsgetränke<br />

AG“ triumphierte das<br />

favorisierte Oranje-<br />

Team. In der Besetzung Ijsbrand Chardon, Koos<br />

de Ronde und Theo Timmermann verwiesen sie<br />

Deutschland sowie die Schweiz auf die Plätze.<br />

An die Spitze der drei Prüfungen umfassenden<br />

kombinierten Einzelwertung fuhr der Australier<br />

Boyd Exell. „In diesem Jahr haben wir kein<br />

Championat, dadurch ist Aachen für die meisten<br />

Fahrer der Saisonhöhepunkt“, so Exell, der den<br />

Großen Preis im Fahrsport nun zum dritten mal<br />

in Folge und vierten Mal insgesamt gewinnen<br />

konnte. „Ijsbrand Chardon und Michael Freund<br />

haben hier schon wesentlich öfter gesiegt.<br />

Ich möchte hier auch noch ein paar Mal mehr<br />

siegen“, schloss er selbstbewusst.<br />

Platz 2 holte sich<br />

Ijsbrand Chardon,<br />

der die kombinierte<br />

Einzelwertung in Aachen<br />

bereits 11 Mal gewinnen<br />

konnte. „Es war hier<br />

zwar nicht so schwierig<br />

wie im vergangenen Jahr,<br />

doch drei Pferde meines<br />

guten Gespanns waren<br />

nicht dabei. Zuerst sah es<br />

so aus, dass ich gar nicht<br />

in Aachen starten konnte,<br />

doch dann bot mir Baron<br />

von Buchholz an, dass<br />

ich sein Pferd ,Tyron‘<br />

einspannen könne. Das<br />

war natürlich toll“,<br />

Boyd Exell fuhr auch in Aachen in bestechender Form<br />

Ijsbrand Chardon<br />

bedankte sich Chardon beim Vizepräsidenten<br />

des ALRV.<br />

Rang 3 ging an den Amerikaner Chester Weber<br />

mit 137,76 Fehlerpunkten. „Ich habe zwei<br />

Pferde vom Team Clark mit im Gespann, was<br />

sehr gut funktionierte“, war Weber, der im<br />

Marathon Platz 7 belegt hatte, zufrieden.<br />

Briten unterbrechen Siegesserie der<br />

deutschen Vielseitigkeitsreiter<br />

Am Freitag griffen dann auch die<br />

Vielseitigkeitsreiter in das Geschehen ein. Und<br />

natürlich wollte man an die Erfolge der letzten<br />

Jahre anknüpfen. Doch dieses Mal musste das<br />

Team von Hans Melzer nach vier Siegen in Folge<br />

dieses Privileg erstmals anderen überlassen. Sie<br />

belegten am Ende hinter den Mannschaften aus<br />

Großbritannien, Neuseeland und Schweden<br />

Rang 5.<br />

Dabei lagen Andreas Dibowski/,FRH Fantasia’,<br />

Michael Jung/,Leopin’, Andreas Ostholt/,Franco<br />

Jeas’ und Kai Rüder/,Leprince des Bois’ nach<br />

den beiden ersten Teilprüfungen Dressur und<br />

Springen noch auf 3 und Hans Melzer war nicht<br />

unzufrieden: „Die Reiter haben in der Dressur<br />

die Erwartungen erfüllt, die man in sie gesetzt<br />

hat. Und was das Springen betrifft: Das Stadion<br />

ist schon etwas ganz Besonderes. <strong>Der</strong> ein oder<br />

andere hat einen Flüchtigkeitsfehler gemacht,<br />

das betraf auch unsere Mannschaftsreiter. Wir<br />

müssen einfach mal schauen. Die Engländer<br />

sind nicht weit weg, uns trennen nur ein paar<br />

Zeitfehler. Und es hat sich in den letzten Jahren


Michael Jung ist mit ‚La Biosthetique Sam FBW’ kum zu schlagen<br />

gezeigt, dass hier beim Geländeritt nur ein oder<br />

zwei Pferde in der Zeit bleiben, so dass das<br />

sicher ein spannendes Finale gibt.“ Doch im<br />

abschließenden Geländeritt lief es nicht mehr<br />

nach Plan. So kassierten sowohl der Deutsche<br />

Meister Andreas Ostholt als auch Kai Rüder eine<br />

Verweigerung und daraus folgend Zeitfehler<br />

auf der 4.000 Meter langen Geländestrecke.<br />

„Das war eben die Generalprobe für die<br />

Europameisterschaften. Dort drehen wir den<br />

Spieß wieder um“, nahm der Bundestrainer<br />

das Abschneiden der Mannschaft zunächst<br />

mit Humor, wurde dann aber ernst. „Es war<br />

schon enttäuschend. Einen ‚Ausfall’ kann man<br />

verkraften, aber eben keine zwei.“<br />

Michael Jung weiter auf Erfolgskurs<br />

Als Favorit in der Einzelwertung ging Michael<br />

Jung mit seinem WM-Pferd ‚La Biosthetique<br />

Sam FBW’ auf die abschließende Geländestrecke,<br />

als strahlender Sieger beendete er sie. Dabei<br />

ging der Einzel-Weltmeister bereits nach der<br />

Dressur in Führung und gab diese Position nicht<br />

mehr ab. „ ‚Sam’ hat seine Qualität hier vom<br />

Allerfeinsten in allen drei Disziplinen bewiesen,<br />

es ist fast schon unheimlich, wie er das macht.<br />

Das Gefühl, wie er springt, wie er galoppiert, ist<br />

einfach toll. Sicher bin ich nun Favorit für die<br />

Europameisterschaft in Luhmühlen, aber es geht<br />

immer wieder neu von vorne los, und die Karten<br />

werden immer wieder neu gemischt“, erklärte<br />

Michael Jung<br />

Auf den 2. Platz gelangte Stefano Brecciaroli mit<br />

‚Apollo van de Wendi Kurt Hoeve’. „Aachen ist<br />

ein fantastisches Turnier, und mein Pferd hat hier<br />

einen überragenden Job gemacht. Es ist für mich<br />

toll, als Zweiter hinter dem Weltmeister platziert<br />

zu sein“, freute sich der Italiener. Platz 3 ging an<br />

den Briten William Fox-Pitt, der erstmals nach<br />

Aachen gekommen war. Und auch er zeigte sich<br />

absolut begeistert. „Ich bin super glücklich, hier<br />

zu reiten und ich hatte super viel Spaß hier in<br />

dieser tollen Atmosphäre, die uns sehr befl ügelt<br />

hat“, erklärte Fox-Pitt<br />

und seine Teamkollegin<br />

Mary King ergänzte:<br />

„Es ist uns eine Ehre<br />

hier in Aachen starten zu<br />

dürfen und wir sind stolz<br />

darauf, die Deutschen in<br />

ihrer Heimat schlagen zu<br />

können.“<br />

Rang 5 ging an den<br />

ehemaligen Aachen-<br />

Sieger Andreas Dibowski,<br />

der mit ‚FRH Fantasia’<br />

nach einer fehlerfreien<br />

Runde im Springen im<br />

Gelände nur knapp über<br />

der Zeit geblieben war. „Irgendwo habe ich zwei<br />

Sekunden liegenlassen, aber ich arbeite dran.“<br />

Stefano Brecciaroli auf ‚Apollo van de Wendi Kurt Hoeve’<br />

Vizeweltmeister William Fox-Pitt holte mit ‚Neuf des Coeurs’Platz 3<br />

K.B.<br />

Fotos: Walburga Schmidt<br />

53<br />

Reitsportmosaik


Fotos: Marianne Schwöbel<br />

Noch im Februar konnte das Landgestüt Celle<br />

den 30. Geburtstag des ältesten Landbeschälers<br />

feiern (DER KLEINE GEORG berichtete) und<br />

‚Espri‘ ließ sich das liebgewonnene frische Ei<br />

über dem Hafer schmecken. Doch bereits zu<br />

Beginn der Decksaison fiel dem Hengst das<br />

Springen auf das Phantom schwer, so dass man<br />

sich entschloss, , Espri aus dem Frischsameneinsatz<br />

zu nehmen. Da der ein wenig eigenwillige,<br />

dafür aber umso sympathischere Fuchshengst<br />

aber ansonsten eher zur Kategorie rüstiger<br />

Rentner gehörte, sollte er seinen Lebensabend<br />

auf dem Landgestüt verbringen. Ein spezielles<br />

Seniorenmüsli, der tägliche Paddockgang und<br />

liebevolle Pflege waren nun vorrangig in seinem<br />

Leben. Doch dann verschlechterte sich sein<br />

Gesundheitszustand plötzlich und so rapide,<br />

dass ‚Espri‘ am 14.06.2011 nach einem multiplen<br />

Organversagen erlöst wurde.<br />

‚Espri‘ zu beschreiben, bedeutet Superlativen<br />

zu benutzen. Er war ein Hengst von unglaublicher<br />

Präsenz und einem schier unerschütterlichen<br />

Selbstbewusstsein. Züchtersohn Rolf<br />

Deecke erinnert sich noch gut an den Versuch,<br />

das mehr als kecke Hengstfohlen mit seinem<br />

Vater Rolf Deecke sen. auf einer Fohlenschau<br />

vorzustellen. Es existiert wohl nur ein Bild aus<br />

seinem Geburtsjahr, auf dem ‚Espri‘ willig an<br />

der Hand geht - alle anderen Bilder zeigen ein<br />

vor Energie und Tatendrang sprühendes Fohlen.<br />

54<br />

Abschied von ‚Espri’<br />

Espri war etwas Besonderes und das wusste er<br />

ziemlich genau. Als einziges Fohlen der ‚Diplomatin‘<br />

v. ‚Diplomat‘/‚Lukas‘ hat er laut dem<br />

Ehepaar Deecke seine Charakteristika von der<br />

Mutter. Das Antreten mit unbändiger Energie,<br />

das Temperament und das energische Auftreten.<br />

Auf der Fohlenschau irgendwo gesittet in einer<br />

Reihe laufen zu müssen, war einfach nicht nach<br />

seinem Geschmack. Er war erst zufrieden, wenn<br />

er an der Spitze lief.<br />

<strong>Der</strong> damalige Landstallmeister Dr. Burchard<br />

Bade fand jedoch Gefallen an dem Charakterkerlchen,<br />

der schon damals durch ein hervorragendes<br />

Fundament zu begeistern wusste. Somit<br />

genoss ‚Espri‘ seine Jugendzeit im Hengstaufzuchtgestüt<br />

Hunnesrück und begann seine Karriere<br />

in der Leistungsprüfung. Fragt man die<br />

Gestüter, die ihn in seinem<br />

elfmonatigem Test<br />

unter dem Sattel hatten,<br />

nach dem Hengst, so<br />

kommt erst einmal ein<br />

verstohlenes Lächeln<br />

und dann die Aussage,<br />

dass der Rekord bei ca.<br />

30 unfreiwilligen Abflügen<br />

vom Rücken des jungen<br />

Beschälers bestünde.<br />

Dabei wurden wohl<br />

auch nicht die höheren<br />

Dienstgrade verschont.<br />

Doch es muss ja funktioniert<br />

haben, denn ‚Espri‘<br />

absolvierte eine gute<br />

Prüfung, wurde in den<br />

Beschälerbestand übernommen<br />

und war zeitlebens<br />

im hohen Norden<br />

(Loxstedt 1985 - 1992,<br />

Dorum 1993 - 2011) stationiert.<br />

Und er hielt die Erwartungen, die der<br />

Landstallmeister in die Vererbung dieses mittelrahmigen<br />

Fuchses legte - ‚Espri‘ arbeitete sich<br />

mit seiner vielseitigen Vererbung in die Spitzengruppe<br />

der besten Sportpferdevererber vor.<br />

Zu Recht galt er bis zum heutigen Tag als der<br />

Stammhalter der hannoverschen A/E-Linie.<br />

‚Espri‘ ist der bedeutendste Sohn des ‚Eiger I‘<br />

und schaffte das Kunststück, vor seinem Vater<br />

mit der höchsten Auszeichnung des Hannovera-<br />

ner Verbandes geehrt zu werden. Er wurde im<br />

Jahr 1995 zum Hannoveraner Hengst des Jahres<br />

gekürt, sein Vater folgte ihm im Jahr 1999.<br />

Sein Vererbungsschwerpunkt liegt im Springen,<br />

doch Olympioniken stellte er in beiden Disziplinen.<br />

So trugen ‚Elvis‘ und Nadine Capellmann<br />

2008 in Hongkong zum Mannschaftsgold in der<br />

Dressur bei und ‚E.T. FRH‘ vertrat unter Hugo<br />

Simon Österreich 1996 in Atlanta.<br />

Aber auch weitere Kinder des ‚Espri‘ sammelten<br />

Siegeslorbeer auf internationalem Parkett.<br />

Insgesamt sind von 661 eingetragenen Sportpferden<br />

über 300 in den Kl. M und S im Viereck<br />

und im Parcours erfolgreich. 20 gekörte<br />

Söhne entspringen ‚Espri‘’s züchterischem<br />

Einsatz, wovon ‚Escudo I‘ sich zum herausra-<br />

Rolf Deecke und Peter Krause mit ‚Espri‘ an seinem 30. Geburtstag<br />

genden Stammhalter entwickelt hat. ‚Espri‘’s<br />

Erbe werden sein Sohn ‚Escudo‘ und seine<br />

Enkel ‚Embassy I‘ (Grande-Preisträger 2010),<br />

‚El Bundy I‘ und ‚Earl‘ sowie sein Urenkel<br />

‚Edward‘ bewahren. Sie werden eine der vielseitigsten,<br />

leistungsbetonten hannoverschen<br />

Linie weiterhin mit Leben füllen.<br />

Pferdezuchtverein Nienburg auf Fohlenrundfahrt<br />

Text und Fotos: Marianne Schwöbel<br />

Wieder einmal war der Hof von Dorothee Heitmüller<br />

in Holtorf Treffpunkt der Fohlenbesichtigungstour<br />

des PZV Nienburg am 29.05.2011.<br />

<strong>Der</strong> Vorsitzende Holger Siems, Sebbenhausen,<br />

begrüßte die zahlreichen Zuchtinteressierten<br />

und stellte mit Reinhard Baumgardt, Döhlbergen,<br />

den Richter der Rundfahrt vor.<br />

Im langen Autokonvoi setzte man sich anschließend<br />

in Bewegung, um 35 Fohlen im Gebiet des<br />

Pferdezuchtvereins an 10 Stationen zu besichtigen.<br />

Holger Siems hatte als letzte Station in<br />

Sebbenhausen zu einem<br />

gemütlichen Ausklang<br />

bei Kaffee und leckerem<br />

Kuchen eingeladen.<br />

Die von der Firma Gallagher<br />

gesponserten<br />

Ehrenpreise sorgten für<br />

einen würdigen Rahmen<br />

bei den anschließenden<br />

Fohlenbewertungen.<br />

Mit dem Vollbruder zur<br />

Vorjahressiegerin hatte<br />

Stutfohlen v ‚Cloney‘<br />

Maria Hansen<br />

K.B.


Züchter Manfred Bremer, Balge, auch in diesem<br />

Jahr das Dressursiegerfohlen im Stall. Sein<br />

Hengstfohlen von ‚Desperados‘-‚Grafenstolz‘-<br />

‚Falkland‘ erklomm unangefochten das Siegerpodest.<br />

Besonders der elastische Trab mit<br />

hervorragendem Antritt und noch dazu ein<br />

raumgreifender, gelassen schreitender Schritt<br />

nahmen für das dunkelbraune Fohlen ein.<br />

Zwei Fohlen des Landbeschälers ‚Valentino‘<br />

wurden unrangiert herausgestellt. Gut entwikkelt,<br />

mit bestechendem Typ, so gefielen seine<br />

ausdrucksstarken Töchter MV: ‚Pommery‘-<br />

‚Eklatant‘ und MV: ‚Carbid‘-‚Waldstar xx‘ des<br />

Züchters Karsten Meyer, Sebbenhausen. Ein<br />

Prädikat des Hengstes ‚Valentino‘, dass er nicht<br />

nur seine überragende Springanlage, sondern<br />

auch einen schönen Typ und hervorragende<br />

Grundgangarten vererbt.<br />

In der Dressurabteilung fanden noch ein Stutfohlen<br />

von ‚Connery‘ (Z: u. B: Holger Siems,<br />

Sebbenhausen) und ein Hengstfohlen von<br />

‚Fiorano‘ (Z. u. B: Jan Frieling, Behlinger<br />

Mühle) eine positive Erwähnung.<br />

Text und Fotos von Marianne Schwöbel<br />

Fast hätten die Züchter in Bruchhausen-Vilsen<br />

diese niedersächsische Eigenschaft unter<br />

Beweis stellen müssen. Doch dem heftigen<br />

Regen zu Beginn des Brokser Stuten und Fohlenevents<br />

am 18./19. Juni 2011 folgte optimales<br />

Wetter zur Präsentation der 115 angereisten Stuten<br />

vor vollen Zuschauerrängen.<br />

Begeistert zeigten sich die Richter Dr. Werner<br />

Schade, Verden, Konrad Böth, Gerhard Senkenberg<br />

( beide Hessen), Maria Hansen, Celle, Paul<br />

Suter (Schweiz) und Urs Schweizer, Lodbergen<br />

bei Hannovers größter Stutenschau von der<br />

hohen Qualität der gezeigten Stuten.<br />

Das schlug sich auch in 53 vergebenen Staatsprämienanwartschaften<br />

nieder, wobei drei Vierjährige<br />

diesen Titel auf der Schau verteidigten. 12<br />

Mal wurde in den beiden Ringen der 2-jährigen<br />

eine 1a Prämierung ausgesprochen.<br />

Zuchtleiter Dr. Werner Schade betonte, dass man<br />

in diesem Gebiet großen Wert auf Sportlichkeit<br />

legt, wie die Pedigrees und das Erscheinungsbild<br />

der ausgestellten Stuten widerspiegeln.<br />

Maria Hansen vom Landgestüt Celle war beein-<br />

Züchter des Springfohlensiegers war Fritz<br />

Backhaus aus Glissen. Locker, durch den ganzen<br />

Körper schwingend so stellte sich das<br />

braune Stutfohlen des Landbeschälers ‚Cloney‘<br />

aus einer ‚Landclassic‘-‚Falkland‘ Mutter dem<br />

interessierten Fachpublikum vor. Durch die<br />

Bank wussten die Fohlen dieses Hengstes zu<br />

gefallen, so wurde auch der weit entwickelte,<br />

sehr selbstbewusst auftretende ‚Cloney‘-Sohn<br />

aus der Zucht von Thorsten Siems, Oyle herausgestellt.<br />

Drei weitere Fohlen nahm Richter Baumgardt<br />

unrangiert in seinen gedanklichen Schlussring<br />

auf. Ansprechende Typen mit guten Bewegungsqualitäten<br />

so präsentierten sich ein<br />

Hengstfohlen v. ‚Sir Shutterfly‘ (Z. u. B: Anne<br />

Cordes, Hämelhausen), ein Stutfohlen v. ‚Landstreicher‘<br />

(Z. u. B: Lutz Gähler, Eystrup) und<br />

ein Hengstfohlen v. ‚Levisonn‘ (Z. u. B. Jürgen<br />

Schmidt, Rohrsen).<br />

Zum Abschluss dankte Holger Siems noch einmal<br />

allen Beteiligten, die zum Gelingen der<br />

informativen Rundfahrt beigetragen hatten.<br />

„Sturmfest und erdverwachsen“<br />

druckt von dem kleinen,<br />

aber umso feineren Lot<br />

der Halbblutstuten.<br />

Und da waren sich nicht<br />

nur die Richter einig:<br />

solch eine hervorragend<br />

organisierte Schau belebt<br />

die Zucht der Region.<br />

Die Gastfreundschaft<br />

und der Zusammenhalt<br />

der Züchterschaft des<br />

hannoverschen Pferdes<br />

können hier beispielhaft<br />

demonstriert werden.<br />

Nicht zu vergessen das<br />

schöne Ambiente und<br />

die außerordentliche<br />

gute gastronomische<br />

Versorgung, die der PZV Freudenberg ein weiteres<br />

Mal übernommen hatte. Daher war auch<br />

in diesem Jahr der „Breed Orientation Course“<br />

mit Teilnehmern aus 8 Nationen zu Gast beim<br />

Brokser Event.<br />

Elegant, sich dynamisch mit Schwung und Takt<br />

bewegend, so kam die Siegerstute Dressur daher.<br />

Hengstfohlen v. ‚Desperados‘<br />

Siegerstute Dressur<br />

Diese ausdrucksstarke Fuchsstute von<br />

‚Desperados’/,Lauries Crusador xx’ aus der<br />

Zucht und im Besitz von Wilhelm Schwierking,<br />

Barver wusste sich jederzeit optimal in Szene zu<br />

setzen.<br />

Mit der Siegerin der Stuten mit Springabstammung<br />

schrieb sich Wilhelm Schwierking ein<br />

55


weiteres Mal in die Siegerlisten ein. Züchter<br />

dieser energisch abfußenden Braunen von<br />

‚Quintender’/,Escudo II’ ist Boris Winkelmann<br />

aus Eydelstedt.<br />

Zwei wundervolle Halbblutstuten erreichten<br />

den Endring. Die noble braune 4-jährige ‚Lore’<br />

von ‚Lauries Crusador xx’/,Rohdiamant’ (Z. u.<br />

B: Hanke Ostermann, Mellinghausen) hatte am<br />

Ende den Hauch von Vorsprung, den man zum<br />

Siegen benötigt.<br />

56<br />

Siegerstute Springen<br />

Doch herrlich aufgemacht folgte eine edle<br />

Rappstute, ebenfalls vom Ausnahmevererber<br />

‚Lauries Crusador xx’ abstammend (MV ‚Warkant’,<br />

Z u. B. Jürgen Matthies, Marklohe) auf<br />

dem 2. Rang.<br />

Die züchterische Krönung einer Stutenschau ist<br />

immer wieder der Familienwettbewerb. Fünf<br />

Stutenfamilien waren gemeldet, letztendlich traten<br />

aber nur 2 Familien im Wettbewerb an. Hier<br />

siegte ‚La Valetta’ v. ‚Lanthan’/,Prince Thatch<br />

xx’ mit ihren Töchtern ‚Duchess’ v. ‚Don Marco’<br />

und einer 2-jährigen<br />

von ‚Don Frederico’.<br />

Diese Familie<br />

aus der Zucht von<br />

Adelheid Brüning,<br />

Süstedt wurde mit<br />

einer Wertnote über<br />

8 gewertet und darf<br />

sich nun Elitefamilie<br />

nennen.<br />

Drei Töchter der<br />

Stute Dolle Deern v.<br />

Diskus aus der Zucht<br />

von Dr. Christiuan<br />

Schroer, Siedenburg<br />

folgten auf Rang 2.<br />

Sturm- u. regenfeste<br />

Kleidung war<br />

ein absolutes Muss,<br />

für den, der sich am<br />

Sonntag aufmachte,<br />

Siegerstute Halbblut<br />

um die Fohlenschau in Bruchhausen anzusehen.<br />

Sicher musste manche Vorstellung dem zeitweise<br />

waagerecht über den Platz peitschenden<br />

Regen Tribut zollen, doch wer ausharrte, bekam<br />

qualitätvolle Fohlen zu sehen.<br />

Mit der Tageshöchstnote und einer 9 für<br />

Bewegung siegte ein schön aufgemachtes,<br />

sich locker bewegendes Stutfohlen von<br />

‚Dancier’/,Buddenbrock/T’ aus dem Züchterstall<br />

von Carsten Bruns, Mellinghausen in der<br />

älteren Abteilung der Dressurfohlen.<br />

‚Fürstenball’/,Sir Donnerhall’ ist die Abstammung<br />

des schwarzbraunen zweitplazierten<br />

Hengstfohlens (Z. u. B: Bernhard Sieverding,<br />

Twistringen)<br />

Punktgleich an 3. Stelle rangierten zwei<br />

Fohlen: ein weit entwickelter Dunkelfuchshengst<br />

von ‚Bellissimo M’/,Calypso II’ (Z.<br />

u. B. Hannes Brüning, Süstedt) und ein sehr<br />

elegantes Dunkelfuchsstutfohlen von ‚Fürst<br />

Nymphenburg’/,Waterford’ (Z. u. B: Heinrich<br />

Evers, Syke).<br />

Stark Edelblut geprägt war der Sieger der jüngeren<br />

dressurbetonten Fohlen - ein Hengstfohlen<br />

von ‚IS Orlow ox’/,Donatelli’, der auf der Mutterseite<br />

zudem auf den Anglo Araber ‚Inschallah<br />

AA’ zurückgeht (Z. u. B: Johannes Harms,<br />

Twistringen)<br />

Gleich 3 Fohlen sah man in diesem Ring<br />

auf Platz 2, die in Eleganz und Bewegung<br />

Siegerfamilie


ebenbürtig waren! Ein Hengstfohlen von<br />

‚Christ’/,Contendro I’ (Klaus Wenske, Uelzen),<br />

ein Hengstfohlen von ‚Dancier’/,Royal Highness’<br />

(Willi Rose, Bruchhausen-Vilsen) und ein<br />

Hengstfohlen von ‚Florencio I’/,Graf Top’ (ZG<br />

Fiddelke/Zellner/Peetz, Martfeld).<br />

Hohe Noten gab es auch für das noch junge dunkelbraune<br />

Stutfohlen von ‚Landstreicher’/,Acord<br />

II’ aus der Zucht von Bernd Nordmann, Syke in<br />

der Abteilung der springbetonten Fohlen.<br />

Und auch hier mussten sich zwei Fohlen den<br />

Platz 2 teilen: ein weit entwickelter, selbstbewusster<br />

junger Hengst v. ‚Stanley’/,Contendro<br />

I’ ( Uta Dieckert, Asendorf) und ein noch sehr<br />

junges aber überaus vielversprechendes Rappstutfohlen<br />

von ‚Valentino’/,Carbid’ (Karsten<br />

Meyer, Balge)<br />

Zudem bekamen die Zuschauer einen Ring<br />

interessanter G-Blutfohlen zu sehen. Den wei-<br />

19. Bezirksmeisterschaft der Jungzüchter in Auhagen<br />

Hannovers Jungzüchter erneut erfolgreich<br />

Text und Fotos von Marianne Schwöbel<br />

Zum 19. Mal fand in Auhagen die Jungzüchterbezirksmeisterschaft<br />

des BV Hannover der<br />

Ponyzüchter statt. 29 Starter waren in diesem<br />

Jahr in den drei Altersabteilungen angetreten,<br />

um ihre Bezirksmeister zu ermitteln. Neben Stefan<br />

Dingel vom Stammbuch für Kaltblutpferde<br />

Niedersachsen richtete nun schon zum 19. Mal<br />

Christine Roth, Marklendorf. Rückblickend<br />

stellte sie fest, wie sich doch die Jungzüchter des<br />

Bezirksvereins über die Jahre entwickelt haben.<br />

So wurde z.b. 4 Mal in der Vorführnote mit 60<br />

Punkten die höchste Bewertung vergeben.<br />

<strong>Der</strong>zeit sind Hannovers Jungzüchter auf allen<br />

Ebenen vorne mit dabei. So kehrten sie vor einer<br />

Woche als Mannschaftssieger und das zum 3.<br />

Mal in Folge, als Landes- und Vizemeister der<br />

Abteilung 14 - 25 Jahre (Franziska Huhn und<br />

Lena Feesche) und als Vizemeister der Abteilung<br />

10 - 13 Jahre (Annika Fuhrberg) von der<br />

Ponylandesmeisterschaft in Adelheidsdorf<br />

zurück. Tags darauf nahmen sie an der Bezirksmeisterschaft<br />

des BV Hannover des Hannoveraner<br />

Verbandes teil und auch von dort kehrten sie<br />

hoch dekoriert heim.<br />

Annika Fuhrberg und Franziska Huhn mit ‚Dolce Vita’<br />

ten Weg von Kolenfeld hatte Hans Heinrich<br />

Philipps auf sich genommen, um einige Fohlen<br />

des von ihm gezogenen Landbeschälers ‚Graf<br />

Galen’ zu zeigen. Allesamt wohl gelungene<br />

Nachkommen, die sich sehen lassen konnten<br />

und eine gute Visitenkarte für diesen jungen<br />

Vererber abgaben.<br />

<strong>Der</strong> Sieger dieser Abteilung kam aus Langwedel<br />

vom Hof Clüver. Ein nobles Hengstfohlen des<br />

im Sport einst hocherfolgreichen ‚Gavi’, MV<br />

‚Pablo’. Bereits mehrfach lieferte die Stute ‚Perfekta’<br />

Auktionsfohlen und so wird auch dieser<br />

junge Mann seinen Weg über Verden nehmen.<br />

Zwischen den Fohlenringen sorgte das Welshgestüt<br />

Erileen von Erika Labbus, Bettinghausen<br />

mit einer englischen Führzügelklasse für<br />

ein buntes Schaubild und machte gleichzeitig<br />

Werbung für das Ponyfohlenchampionat am 14.<br />

August in Steyerberg.<br />

Sieger der Abteilung Pony alt: Annika Fuhrberg,<br />

Pferd jung: Lena Feesche und Pferd alt: Antonia<br />

Brüggemann. Nur Jade Frieling, Tochter von<br />

Jan Frieling, Behlinger Mühle, der die Jungzüchter<br />

im Vorbereitungstraining unterstützt,<br />

konnte sich als Sieger der Abt. Pony jung in<br />

diese Abteilung einreihen.<br />

Und in Auhagen gelang Annika Fuhrberg<br />

mit ihrer eleganten,<br />

bewegungsfreudigen,<br />

aber immer zuverlässigen<br />

Reitponystute<br />

‚Dolce Vita’ v. ‚Anno<br />

Domini’/,Dressman I’<br />

der Hattrick. Beide holten<br />

sich als Sieger der<br />

Abt. 10 - 13 Jahre die 3.<br />

Schärpe! Doch ‚Dolly’,<br />

wie die Stute liebevoll<br />

genannt wird, zeichnet<br />

auch für die Erfolge von<br />

Franziska Huhn verantwortlich,<br />

die sich nach<br />

dem Sieg in der Landesmeisterschaft<br />

auch<br />

in Auhagen auf das Siegertreppchen<br />

der 14 - 25<br />

Und auch die Jungzüchter stellten sich den<br />

Zuschauern in ihrem Bezirkswettbewerb in fairem<br />

Wettkampf vor. Kurz entschlossen, dank<br />

eines von Sarah Siems geliehenen Ponys konnte<br />

die 6-jährige Jade Frieling, Behlinger Mühle in<br />

der jungen Ponyabteilung erstmals teilnehmen.<br />

Über das ganze Gesicht strahlend nahm sie die<br />

Siegesschärpe entgegen. Sie startete für den<br />

Pferdezuchtverein Nienburg.<br />

Fest in der Hand des PZV Leinetal waren die<br />

drei anderen Jungzüchterabteilungen: Annika<br />

Fuhrberg, Laatzen (Pony alt), Lena Feesche,<br />

Pattensen (Pferd jung) und Antonia Brüggemann,<br />

Pattensen (Pferd alt) heißen die neuen<br />

Bezirksmeister.<br />

Da der Nachwuchs bereits in den Startlöchern<br />

steht, kann es auch in Zukunft heißen - Brokser<br />

Stuten- und Fohlenevent - ein Schaufenster der<br />

Hannoveraner Zucht.<br />

jährigen stellen konnte und noch dazu den Beurteilungswettbewerb<br />

haushoch gewann.<br />

Man darf gespannt sein, wie die jungen Damen<br />

bei der Landesmeisterschaft in Verden abschneiden<br />

werden.<br />

Mit der höchsten Theorienote, im Vorführen<br />

durch das Fohlen ihrer Schwarzwälder Fuchs-<br />

Das Team vom Bezirksverband Hannover<br />

Freya Kräft und ‚Fanni’<br />

57


stute ‚Fanni’ ein wenig gehandicapt, erreichte<br />

Freya Kräft , die einzige Starterin des Stammbuches<br />

für Kaltblutpferde in der Abteilung der<br />

14 - 25 jährigen einen beachtlichen 5. Platz.<br />

Zwei Ponyspiele schlossen sich an, ehe es zur<br />

Platzierung der Jungzüchter kam, bei der Franziska<br />

Huhn in diesem Jahr auch noch den Pokal<br />

der erfolgreichsten Tagesteilnehmerin in Empfang<br />

nehmen konnte.<br />

Wir trauern um unseren ‚Weltmeyer‘. Nun ist es<br />

geschehen - der Linienbegründer und Stempelhengst<br />

der hannoverschen Dressurpferdezucht<br />

lebt nicht mehr. Am 28.06.2011 musste er nach<br />

einer schweren Kolik im Alter von 27 Jahren<br />

erlöst werden.<br />

‚Weltmeyer‘ - dieser Name hat sich international<br />

durchgesetzt. Egal ob Australien, Amerika,<br />

Russland oder Afrika, diesen Hengst kennt<br />

jeder, der sich mit Dressurpferdezucht beschäftigt.<br />

Den mittelrahmigen Fuchs mit dem großen<br />

Auftreten umgab eine Aura des Unbesiegbaren.<br />

Seine Wurzeln hat ‚Weltmeyer‘ im Kehdinger<br />

Land, einem der Hochzuchtgebiete Hannovers.<br />

1984 wurde er in Allwörden im Stall von Hermann<br />

Meyer geboren. Sein Züchter weiß noch<br />

heute: „Als ich den Hengst zum ersten Mal sah,<br />

wusste ich sofort, dass dieser ein Besonderer<br />

ist! So einen kriegt man nur einmal im Leben!“<br />

Doch das ‚Weltmeyer‘ ihm solchen Ruhm<br />

bescherte, konnte auch Hermann Meyer noch<br />

nicht ahnen. Alle Kaufangebote für das inzwischen<br />

auf den Namen ‚Weltwunder‘ getaufte<br />

Hengstfohlen schlug er aus. Die folgende<br />

unnachahmliche Karriere sollte ihm Recht<br />

geben. 1986 verließ der inzwischen zu einem<br />

stattlichen Junghengst Herangereifte den Verdener<br />

Körplatz als unangefochtener Sieger und als<br />

Landbeschäler. Landstallmeister a.D. Dr. Bade<br />

hatte den selbstbewussten Bewegungskünstler<br />

im 1. Celler Lot für die Landespferdezucht gesichert.<br />

Und Dr. Bade war es auch, der den Hengst<br />

treffsicher in ‚Weltmeyer‘ umtaufte. <strong>Der</strong> Anfang<br />

einer Legende war geboren. Es folgte ein Paukenschlag<br />

nach dem anderen!<br />

Dem Körsieg folgte der Sieg in der Leistungsprüfung<br />

1987, wobei ‚Weltmeyer‘ einer der<br />

58<br />

Nach einem Rückblick auf 19 Jahre Jungzüchterarbeit,<br />

die ihr viel Freude bereitet hat und<br />

einem Dank an ihr Unterstützungsteam allen<br />

voran Kristina Ihssen u. ihr Mann Thorsten<br />

Schwöbel, machte sich die Jungzüchterbeauftragte<br />

Marianne Dethering-Schwöbel noch einmal<br />

zu einer abschließenden Ehrenrunde mit<br />

ihren Jungzüchtern auf den Weg.<br />

<strong>Der</strong> Bezirksvereinsvorsitzende Reinhard Beißner<br />

dankte ihr für die geleistete Arbeit und hofft, dass<br />

sie den Jungzüchtern nicht ganz verloren geht<br />

und eventuelle Nachfolger in Zukunft unterstützen<br />

wird.<br />

Stempelhengst ‚Weltmeyer’ ist<br />

von uns gegangen<br />

wenigen Hengste Deutschlands ist, der in allen<br />

Indices mehr als 140 Punkte erhielt! Er war<br />

einfach unschlagbar. Im gleichen Jahr holte er<br />

unter OSM Hans-Peter Klaus als erster Celler<br />

Landbeschäler den Bundeschampionatstitel in<br />

Vechta. Diese Siegesserie setzte sich mit dem<br />

Freiherr von Stenglin-Preis 1988, der Wahl zum<br />

besten Hengst des Jahres 1988 und dem DLG-<br />

Sieg 1989 in Frankfurt/Main fort. Eigentlich<br />

keine Frage mehr, dass Weltmeyer irgendwann<br />

zum Hannoveraner Hengst das Jahres proklamiert<br />

werden würde. Und diese Ehrung folgte<br />

dann im Jahr 1998.<br />

Weltmeyer legte auch in seiner Vererbung eine<br />

Hengstkarriere nach Maß hin. Seine Erfolge<br />

ließen die Bedeckungszahlen in die Höhe<br />

schnellen. Sein Schwerpunkt liegt eindeutig<br />

in der Vererbung der hervorragenden Dressurveranlagung,<br />

wobei er seinen Nachkommen,<br />

neben der notwendigen Portion Geist und einer<br />

intelligenten Wachheit, überdurchschnittliche<br />

Bewegungen und ein exzellent funktionierendes<br />

Hinterbein mitgibt - was sein Markenzeichen<br />

wurde. Seine züchterische Bilanz in allen Einzelheiten<br />

aufzuzählen, sprengt jeden Rahmen.<br />

Doch Kenngrößen wie ein Zuchtwert von 148<br />

Punkten, die Nachkommen-Lebensgewinn-<br />

summe von 2,3 Mio. Euro und die Anzahl von<br />

2.200 registrierten Sportpferden, davon sind 400<br />

in M-Dressuren und 175 in der schweren Klasse<br />

erfolgreich, sprechen eine deutliche Sprache.<br />

Unter seinen mittlerweile 108 gekörten Söhnen<br />

sind viele den Spuren ihres Vaters gefolgt und<br />

wurden Körsieger. Die Töchter stehen den Söhnen<br />

in nichts nach. Etliche Weltmeyer-Töchter<br />

konnten ihre heimischen Stutenschauen dominieren.<br />

Viele vertraten die Farben ihres Vaters<br />

und das hannoversche „W“ bei überregionalen<br />

Schauen oder auch international. Gerade in<br />

seinen mehr als 1.300 Töchtern wird das Vermächtnis<br />

des ‚Weltmeyers‘ weiterleben, denn<br />

kaum ein anderer Hengst hat die Stutenbasis<br />

derart geprägt wie der durchsetzungskräftige<br />

‚World Cup I‘-Sohn.<br />

Nachdem ‚Brentano II‘ und ‚Espri‘ uns verlassen<br />

haben, ist nun ein weiterer Grandseigneur<br />

unseres Hengstbestandes von uns gegangen.<br />

Maria Hansen<br />

Fotos: Marianne Schwöbel


Versicherung Oliver Baake und Holzbau Isensee Cup 2011<br />

Gutes Benehmen wird belohnt<br />

Rüde Umgangsformen und ein rauer Umgangston<br />

sind auf ländlichen Turnieren nicht selten.<br />

Dem wollten Olvier Baake Cord Isensee und<br />

der Kreisreiterverband Gifhorn entgegenwirken<br />

und riefen den Versicherung Oliver Baake<br />

und Holzbau Isensee Cup 2011 ins Leben.<br />

Ziel dieses Cups, zu dem auf den Turnieren in<br />

Allersehl (23. - 24.04.11), Sprakensehl (14. -<br />

15.05.11), Barwedel (18. - 19.06.11), Allersehl<br />

(09. - 15.08.11), Gifhorn (19. - 21.08.11) und<br />

Meine (09. - 11.09.11) Qualifikationen stattfanden<br />

bzw. finden, soll es sein, neben der sportlichen<br />

Leistung auch das Benehmen auf dem<br />

Reitturnier zu fördern. „Hierzu zählen z.b. die<br />

Umgangsformen mit dem Pferd, den anderen<br />

Reitern und Eltern sowie das Auftreten auf der<br />

Punktwertung<br />

Sportliche Leistung „Benimm -Leistung“<br />

1. Platz 25 Punkte 25 Punkte<br />

2. Platz 20 Punkte 20 Punkte<br />

3. Platz 17 Punkte 17 Punkte<br />

4. Platz 14 Punkte 14 Punkte<br />

5. Platz 10 Punkte 10 Punkte<br />

6. Platz 9 Punkte 10 Punkte<br />

7. Platz 8 Punkte 10 Punkte<br />

Meldestelle und das Benehmen auf dem Abreiteplatz“,<br />

erklärt Oliver Baake. So wird auf den<br />

genannten Turnieren neben der sportlichen<br />

Leistung in der jeweiligen Springprüfung der<br />

Klasse A, auch der Umgang mit dem Pferd, das<br />

Benehmen auf dem Abreiteplatz, das Auftreten<br />

auf dem Turniergelände und der Umgangston<br />

mit Eltern, Teilnehmern etc. von einem Sponsorenvertreter,<br />

einem Richter und einem Mitglied<br />

des Kreisreiterverbandes bewertet und dafür<br />

Punkte vergeben (siehe unten stehende Punktetabelle).<br />

Teilnahmeberechtigt am Versicherung Oliver<br />

Baake und Holzbau Isensee Cup 2011 sind alle<br />

Junioren und Jungen Reiter der Leistungsklas-<br />

sen 4, 5 und 6 die Stammmitglied in einem dem<br />

Kreisverband Gifhorn angehörigen Verein sind.<br />

Dabei können die Reiter an allen Wertungsprüfungen<br />

teilnehmen, mindestens jedoch an zwei.<br />

Am Ende werden die Punkte aus maximal 3<br />

Wertungen addiert und die 10 punktbesten Paare<br />

(Pferd und Reiter) qualifizieren sich für das<br />

Finale, das in einem Stilspringen der Klasse A<br />

mit Stechen ausgetragen wird (ohne „Benimm-<br />

Leistung“), in dem alle Reiter wieder bei null<br />

starten. Hier wartet dann auf die an 1. - 3. Stelle<br />

platzierten Reiter neben einer Decke auch ein<br />

zweitägiger Lehrgang inkl. Übernachtung bei<br />

Rittmeister und Bronzemedalliengewinner Karsten<br />

Huck.<br />

K.B.<br />

8. Platz 7 Punkte 10 Punkte<br />

9. Platz 6 Punkte 10 Punkte<br />

10. Platz 5 Punkte 10 Punkte<br />

11. Platz 4 Punkte 10 Punkte<br />

12. Platz 3 Punkte 10 Punkte<br />

13. Platz 2 Punkte 10 Punkte<br />

14. Platz 1 Punkte 10 Punkte<br />

Alle weiteren 0 Punkte 10 Punkte<br />

ASCANIA - Pferdefestival auf der Herrenbreite in Aschersleben<br />

Das besondere Turnier inmitten der Stadt<br />

Aschersleben. Nur noch wenige Tage und<br />

Aschersleben wird zum deutschlandweiten<br />

Mekka der Pferdefreunde. Denn das 1. ASCA-<br />

NIA Pferdefestival, das vom 25. - 28.08.2011<br />

auf der Herrenbreite stattfindet, ist bundesweit<br />

ausgeschrieben, so dass Reiterinnen und Reiter<br />

aus ganz Deutschland und den benachbarten<br />

Beneluxstaaten in der Eine-Stadt erwartet werden.<br />

Das verspricht hochkarätigen Springsport.<br />

Dank der Stadtwerke Aschersleben GmbH, der<br />

Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft<br />

mbH als Hauptsponsoren, der Salzlandsparkasse<br />

als Premiumsponsor und weiteren<br />

großzügigen Sponsoren werden von der Ponyreiter-Tour,<br />

über die Mitteldeutsche Springreiter-<br />

Tour bis hin zur „Großen Tour“, dessen Finale<br />

als S***-Springen mit Siegerrunde ausgetragen<br />

wird, 22 Prüfungen angeboten. Und da<br />

diese Finalprüfung mit 15.000,00 Euro dotiert<br />

ist, ist handelt es sich um die höchstdotierte in<br />

Sachsen-Anhalt. Außerdem wird es neben den<br />

Springprüfungen zwei Vierspännerprüfungen<br />

geben. Hierfür haben bereits Landesmeister<br />

Tino Bode vom Landgestüt Prussendorf, der<br />

fünffache Deutsche Meister Gerhard Gerich aus<br />

Klötze, Dirk Koch aus Barleben, Steffen Gerber<br />

aus Steckby und Ralf Matzke aus Zerbst ihre<br />

Startzusage gegeben.<br />

Einen besonderen Höhepunkt wird es am Sonnabend<br />

ab 16.00 Uhr geben. Hier wird ein Kutschenkorso<br />

von rund 20 Gespannen, die von<br />

den Ascherslebener Stadtpfeiffern angeführt<br />

werden, von der Magdeburger Straße durch die<br />

Altstadt zur Herrenbreite ziehen und dort zur<br />

Parade auffahren. Dabei werden die schönsten<br />

Gespanne prämiert.<br />

Am Sonntag gibt es neben den Spring- und<br />

Fahrprüfungen in Klasse S*** und M* auch<br />

noch regionale Wettbewerbe. Darunter die Führzügelklasse<br />

für den jüngsten Reiternachwuchs<br />

und ein Quadrillewettbewerb für Mädchen und<br />

Jungen aus dem Salzlandkreis.<br />

Doch neben hochkarätigem Sport erwartet die<br />

Zuschauer auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.<br />

Am Donnerstag ist ab 20 Uhr<br />

im Festzelt auf der Herrenbreite „Grillen und<br />

Chillen“ mit der Gruppe REHAB angesagt, der<br />

Eintritt ist frei.<br />

Am Freitag startet im Bestehornhaus der große<br />

„ASCANIA-Sommernachtsball“ ab 20 Uhr mit<br />

Salonorchester und Programm, mediteranem<br />

Buffet, Tanz und Musik in allen Räumen. Karten<br />

dafür gibt es in der Tourist-Information in<br />

Aschersleben oder in der Meldestelle am Turnierplatz.<br />

Für all jene, die es rustikaler mögen, findet ab<br />

20 Uhr am Freitagabend im Festzelt auf der<br />

Herrenbreite ein Rock-Pop Abend mit der Band<br />

„Take off“ aus Staßfurt statt, vier junge Musiker<br />

und eine Sängerin, die eine Mischung aus Rock<br />

& Pop auf die Bühne bringen.<br />

Und die Veranstalter setzen noch eines drauf:<br />

Die Eintrittskarten beim 1. ASCANIA Pferdefestival<br />

am Freitag können auch als Kombi-Karte<br />

Reiten und Handball erworben werden. Ab 19<br />

Uhr werden in der Ballhaus Arena Spiele im<br />

Handball Champions Cup ausgetragen.<br />

Für Freunde der Musik ist der Sonnabend-<br />

Abend zu empfehlen. Die Kammerphilharmonie<br />

ASCANIA unter Leitung von Christjan Goldberg<br />

wird eine Johann Strauß Gala auf der Herrenbreite<br />

darbieten und dazu gibt es eine Pferde-<br />

Gala in 13 Bildern. Ein einmaliges Erlebnis ab<br />

20 Uhr: Pferde und Musik. Dressurquadrillen,<br />

Fahrquadrillen, Pas de deux, Kürreiten, Springquadrille<br />

u.v.m. werden unter den Klängen der<br />

36 Musiker eine brilliante Mischung aus sportlicher<br />

Darbietung und musikalischem Genuss<br />

bilden.<br />

Für das leibliche Wohl ist an allen vier Turniertagen<br />

gesorgt. Neben einem großen Festzelt<br />

wird es verschiedene Angebote von rustikal bis<br />

mediteran geben. Drei große Reitsportfachgeschäfte<br />

sind mit einer Verkaufsmesse ebenso<br />

vertreten.<br />

Und damit das 1. ASCANIA Pferdefestival auf<br />

der Herrenbreite in Aschersleben ein Erlebnis<br />

für die ganze Familie wird, stehen zwei große<br />

Sitztribünen mit 1.000 Plätzen sowie natürlich<br />

viele Stehplätze zur Verfügung. Alle Eintrittskarten<br />

berechtigen, sich den Platz seiner Wahl<br />

auszusuchen. Einen Wehrmutstropfen gibt es<br />

allerdings für Hundefreunde. Das gesamte<br />

Gelände der Herrenbreite ist für Hunde untersagt.<br />

Alle Zuschauer, Gäste und auch die Akvtiven<br />

werden gebeten ihre Hunde an diesem<br />

Wochenende ohne Ausnahme zu Hause zu lassen.<br />

59


8. Westernturnier in Hattorf<br />

Am 17. und 18. September 2011 wird die Reitanlage<br />

des Reit und Fahrvereins Hattorf e.V.<br />

bereits zum achten Mal als bundesweiter Anziehungspunkt<br />

für Westernreiter im Mittelpunkt<br />

stehen. Teilnehmer aus den verschiedenen Klassen<br />

Amateur, Einsteiger und Jugend gehen unter<br />

anderem in den Disziplinen Western Pleasure,<br />

Western Horsemanship, Walk Trot und Reining<br />

an den Start. Für die jüngsten Teilnehmer wird<br />

auch wieder ein Führzügelwettbewerb angeboten.<br />

Die im vergangenen Jahr durchgeführte Veranstaltung<br />

ist vielen Teilnehmern in positiver Erinnerung,<br />

so dass die Verantwortlichen sich schon<br />

jetzt auf ein gut besuchtes Turnier freuen.<br />

Für das leibliche Wohl von Teilnehmer und<br />

Besuchern, wird wie immer, bestens gesorgt.<br />

Seminarreihe 2011<br />

60<br />

Jenny Janke<br />

„System Pferd“ verstehen - besser reiten<br />

Diese Seminarreihe wendet sich an Reiter,<br />

Ausbilder und andere Interessierte, die die physiologischen<br />

Grundlagen des Pferdes besser<br />

verstehen möchten. Durch Kenntnisse dieser<br />

Zusammenhänge kann die Arbeit mit dem Partner<br />

Pferd optimiert und ein besseres Verständnis<br />

für das Pferd erlangt werden.<br />

Drittes Seminar der Seminarreihe 2011 mit dem<br />

Thema<br />

Geraderichten - Was ist es genau, wie kann<br />

ich es mit dem Pferd erarbeiten und welche<br />

Probleme können auftreten am Sonntag<br />

07.08.2011 10.00 bis ca. 15.00 Uhr<br />

In einem Vortrag werden die physiologischen<br />

Zusammenhänge der Thematik dargestellt und<br />

diese anhand von ein oder zwei Fallbeispielen in<br />

der Praxis (Bodenarbeit, Longe, Reiten) vorgestellt.<br />

Warum sollte man das Pferd gerade richten<br />

. Was muss ich in der Praxis berücksichtigen.<br />

Anmeldung: telefonisch unter 0179/4724296<br />

oder per Mail c.hessenmueller@web.de<br />

Kosten: 40 Euro pro Teilnehmer incl. Getränke<br />

und Imbiss. Die Gebühr kann im Voraus auf u.g.<br />

Es ist schon fast wie die fünfte Jahreszeit, wenn<br />

der RFV Grasleben Anfang Oktober zu seinem<br />

großen Springturnier einlädt. Denn die Reiter<br />

schätzen die guten Bedingungen und familiäre<br />

Atmosphäre auf der Anlage von Alfred Konzag<br />

und kommen immer wieder gerne. So schwärmt<br />

z.b. Markus Beerbaum, der gemeinsam mit<br />

seiner Frau Meredith schon mehrmals in<br />

Grasleben zu Gast war: „Die Bedingungen<br />

mit der schönen großen Halle sind super, die<br />

Pferde lernen hier was und wir werden immer<br />

freundlich aufgenommen. Das ist ja auch<br />

nicht selbstverständlich.“ Aber auch Reiter<br />

aus unserer Region sind begeistert vom CSN*<br />

Konto überwiesen werden, oder am Seminartag<br />

in bar entrichtet werden<br />

Veranstaltungsort: Ponyhof Mareike Höper,<br />

Dorfstrasse 6, 31234 Edemissen OT Plockhorst<br />

Weitere geplante Themen für 2011:<br />

- Was ist eine Parade, wie soll sie wirken, welche<br />

Probleme können in der Praxis auftreten.<br />

- Welchen Einfluss hat das Exterieur und Inte-<br />

rieur des Pferdes auf seine Ausbildung?<br />

In Zusammenarbeit mit Sabine Schreek,<br />

www.pferdeseminar.com<br />

Sie möchten ein Seminar bei sich auf der Reitanlage/<br />

im Verein ? Sprechen Sie mich an.<br />

Pferdetherapie Niedersachsen, Catrin Hessenmüller,<br />

Bebbenstrasse 6, 31311 Uetze<br />

Tel.: 0179/4724296<br />

www.pferdetherapie-niedersachsen.de<br />

Bankverbindung: Hannoversche Volksbank,<br />

Konto 400537600, BLZ 25190001<br />

Großes Reitturnier des RFV Grasleben<br />

Eine Veranstaltung von Reitern für Reiter<br />

Grasleben. „Das Turnier<br />

ist einfach spitze, hier<br />

gibt es kaum noch etwas<br />

zu verbessern“, erklärte<br />

Torsten Ritter, der 2008<br />

bereits den den Großen<br />

Preis gewinnen konnte.<br />

Und auch dieses<br />

Jahr haben sich die<br />

Veranstalter wieder<br />

einiges einfallen lassen,<br />

so dass sich die Zuschauer<br />

vom 05. - 09.10.2011<br />

Michael Most


Die Macher: Claus Schridde, Thomas Müller und Alfred Konzag<br />

wieder auf ein sehr abwechselungsreiches<br />

Programm aus Sport und Show freuen dürfen.<br />

„Wir haben wieder ein buntes Showprogramm“,<br />

sagt Thomas Müller. Doch was sich dahinter<br />

verbirgt, will der 1. Vorsitzende noch nicht<br />

verraten. „Sonst ist ja die Spannung raus.“<br />

Allerdings steht jetzt schon fest, dass den<br />

Zuschauern auch sportlich einiges geboten wird.<br />

Schließlich sind in diesem Jahr mit der Regional-,<br />

Mittleren- und Großen-Tour wieder verschiedene<br />

Touren ausgeschrieben, in den insgesamt 25<br />

Prüfungen, von der Führzügelklasse bis zum<br />

S*-Springen, ausgetragen werden. Dabei bilden<br />

natürlich die 7 S*-Springen, zu denen auch<br />

das Barrierenspringen und das traditionelle<br />

S/B-Springen gehören, die Höhepunkte. Aber<br />

auch der Nachwuchs bekommt in Grasleben<br />

eine Chance. Hier fi ndet das große Finale des<br />

„reitersicher.de Junior Cup“ statt. In diesem<br />

A**-Springen mit Stechen kämpfen dann<br />

die 25 punktbesten Reiter/Pferdpaare der<br />

vorausgegangenen Qualifi kationsprüfungen um<br />

Sieg und Platzierung. Die ersten 12 platzierten<br />

Teilnehmer erhalten als Ehrenpreis einen<br />

2-tägigen Springlehrgang bei Alfred Konzag.<br />

So dürfen sich nicht nur die hoffentlich<br />

zahlreichen Zuschauer wieder auf eine<br />

Veranstaltung von Reitern für Reiter freuen.<br />

Michael Kölz<br />

K.B.<br />

Fotos: Günter Blasig<br />

61


Fotos: Karl-Heinz Frieler<br />

Das internationale Hallen-Reitturnier ist das<br />

Top-Ereignis in Niedersachsen. Und wenn Paul<br />

Schockemöhle zu den GERMAN CLASSICS<br />

bittet, kommen die Stars der Szene ebenso gern<br />

wie die Zuschauer. So wird die Messehalle 2<br />

auch vom 20. - 23.10.2011 zum Treffpunkt<br />

aller, die Spitzensport lieben und Weltcupflair<br />

„tanken“ wollen.<br />

62<br />

Spring-, Dressur- und Fahrsport<br />

auf höchstem Niveau<br />

Dabei ist das internationale Pferdesportereignis<br />

die vorletzte Station der DKB-Riders Tour. Und<br />

im Solartechnik Stiens Grand Prix am Sonntag<br />

entscheidet sich, wer sich die meisten Punkte<br />

auf dem Weg zum Titel Rider of the Year sichern<br />

kann. Aber die GERMAN CLASSICS bieten<br />

Macher Paul Schockemöhle mit Stefan Unterlandstättner<br />

und Dr. Ursula v.d. Leyen<br />

Die Sieger im Großen Preis 2010 hießen<br />

Eva Bitter und ‚Satisfaction ‘<br />

Erneut Gastgeber für Spitzenreitsport<br />

auch sonst noch spannenden Sport mit 8 hochkarätigen<br />

internationalen Spring-Prüfungen, der<br />

ersten Weltcup-Qualifikation der Vierspännerfahrer<br />

und den beiden Championatsklassikern<br />

Grand Prix und Grand Prix Kür.<br />

Doch nicht nur die großen des Sports sind auf<br />

Hannovers Messegelände zu bewundern. Denn<br />

bereits am Freitag stehen die Mannschaftsspringprüfung<br />

der Bezirksverbände sowie das<br />

Finale im Hermann-Schridde-Gedächtnispreis,<br />

ein Stilspringen der Klasse M** für Junioren<br />

und Junge Reiter, auf dem abwechselungsreichen<br />

Programm und Sonntag treten die Bezirksverbände<br />

in einer Mannschafts-Kür Kl. M<br />

gegeneinander an.<br />

THOTY goes GERMAN CLASSICS -<br />

Das tolle Rahmenprogramm<br />

Außerdem wird es wieder<br />

ein tolles Rahmenprogramm<br />

geben. So<br />

werden z.b. die Sieger<br />

von THOTY (Top-<br />

Horse-Of-The-Year),<br />

die in den Kategorien<br />

Schulpferde und Privatpferde<br />

aus tausenden von<br />

Bilder und Geschichten<br />

ausgewählt wurden,<br />

am 21.Oktober, bei den<br />

GERMAN CLASSICS<br />

in Hannover präsentiert<br />

und geehrt.<br />

Abgerundet wird das Rahmenprogramm durch<br />

den Potentialtest für 6-jährige Dressurpferde,<br />

eine Prüfung, die es nur bei den GERMAN<br />

CLASSICS gibt. Zwanglos, locker und elegant<br />

federn dann die Championatspferde der Zukunft<br />

durch die Messehalle 2 - das muss man unbedingt<br />

mal gesehen haben….<br />

Und natürlich gibt es wieder eine riesengroße<br />

Ausstellung rund um den Parcours mit vielfältigem<br />

Angebot von A wie Accessoires und<br />

Geschenken bis Z wie Zaumzeug und einem<br />

üppigen kulinarischen Angebot.<br />

Ganz nahe dabei ist die Kinderspielecke mit<br />

vielen Bällen, Springseilen, Steckenpferden und<br />

einem Hindernisparcours wie bei den großen<br />

Idolen, nur im Mini-Format. Dort darf gehüpft,<br />

gespielt, gemalt und gekrabbelt werden, damit<br />

es den ganz kleinen Besuchern nicht langweilig<br />

wird.<br />

Tickets rechtzeitig sichern<br />

Wer jetzt Lust bekommen hat, live dabei zu sein,<br />

sollte sich rechtzeitig sein Ticket sichern. Denn<br />

Zu den GERMA N CLASSICS gibt es noch bis<br />

zum 10.10.2011 vergünstigte Eintrittskarten im<br />

Vorverkauf. Dabei kann man bis zu 5,00 Euro<br />

pro Ticket sparen. Dauerkarten sind sogar 20,00<br />

Euro günstiger zu erhalten.<br />

Eintrittskarten für die GERMAN CLASSICS<br />

kosten zwischen 5,00 Euro und 29,00 Euro<br />

Euro, je nach Veranstaltungsabschnitt und Sitzplatzkategorie.<br />

Isabell Werth und ‚First Class‘ waren 2010 in der Kür<br />

nicht zu schlagen


Achtung:<br />

DER KLEINE GEORG verlost Ganztageskarten<br />

für Freitag und Samstag.<br />

Wer also Lust hat, die GERMAN<br />

CLASSICS einmal live zu erleben,<br />

schickt den Antwortcoupon bis zum<br />

15.10.2011 (Poststempel) an<br />

DER KLEINE GEORG<br />

Greifswaldstraße 55<br />

38124 Braunschweig<br />

(Bitte den gewünschten Tag angeben)<br />

Aus gegebenem Anlass weisen<br />

wir noch einmal darauf hin, dass<br />

nur der unten stehend abgedruckte<br />

Antwortcoupon an der Verlosung<br />

teilnimmt.<br />

Kopien oder Postkarten können<br />

nicht berücksichtigt werden!<br />

Die Ticket-Hotline ist unter (0700) 44 77 63 28<br />

(0,12 Euro/min) zu erreichen.<br />

Per Fax sind Tickets unter (07162) 94 89 894 zu<br />

bestellen und<br />

per e-mail unter germanclassics@hippoticket.de<br />

Mehr Infos zu den GERMAN CLASSICS 2011<br />

gibt es im Internet auf der Homepage www.<br />

german-classics.com !<br />

Boyd Exell war 2010 auch in Hannover<br />

das Maß aller Dinge<br />

K.B.<br />

63<br />

Foto: Thomas Hellmann


Ausschreibungen<br />

Breitensportliche Veranstaltung - Fahren<br />

mit Kreismeisterschaften Fahren des KRV Wolfenbüttel<br />

Datum: 25.09.2011<br />

Ort: SV Gustedt e.V.<br />

Veranstalter: Vereinsgelände SV Gustedt,<br />

Am Schacht 1, 38274 Gustedt<br />

Veranstaltungsleitung: Anja und Dirk Preischel<br />

Nennschluss: 10.09.2011<br />

Nennungen an: Anja Preischel<br />

Osterstr. 29<br />

38274 Elbe OT Gustedt<br />

Kontakt: Telefon 05345-4499 n. 20.00 Uhr<br />

E-Mail: AnDi.Preischel@t-online.de<br />

Mobil0160/915 68 105<br />

Vorläufi ge ZE: Ab 9.00 Uhr in der vorgegebenen<br />

Reihenfolge<br />

Richter: Frau Karin Schwarzl, N.N.<br />

Parcoursaufbau: Herr Günther <strong>Kleine</strong>rt<br />

Teilnahmeberechtigt:<br />

Stammmitglieder der RV Fahrsportverein Fümmelse<br />

e.V., RFV Innerstetal e.V., Ponyclub Fuhsetal<br />

e.V. Woltwiesche, FG Peine u.U. e. V., RFV Bad<br />

Gandersheim e.V., RFV Immensen e.V., RFV<br />

Göttingen Holtensen e.V., RV&PG Dollbergen e.V.,<br />

Fahrsportfreunde Südniedersachsen, RFV Eilenstedt,<br />

RV Göttingen, RVHolzerode, RFV Ahlshausen-<br />

Sievershausen, RSG Asse, RFV Immensen, RuF<br />

Hänigsen, RFV Förste, RV Echte und weitere 15<br />

Fahrer für die ges. BV<br />

Besondere Bestimmungen:<br />

- Vorherrschend gelten die Allgemeinen und Besonderen<br />

Bestimmungen des Pferdesportverbandes Hannover<br />

e.V. die WBO, das Aufgabenheft –Fahren-<br />

gem. LPO und die LPO<br />

- Für alle Pferde/Ponys ist ein Equidenpass mitzu-<br />

führen.<br />

- Alle Pferde müssen seuchenfrei sein und aus einem<br />

seuchenfreien Bestand kommen und ordnungsgemäß<br />

gem. LPO geimpft sein.<br />

- Es sind Nennungsformulare der WBO zu verwenden,<br />

mit Altersangabe des Teilnehmers und<br />

des Pferdes/Ponys – bei minderjährigen muss ein<br />

Erziehungsberechtigter die Nennung unterschrieben<br />

haben.<br />

- Jeder Teilnehmer / Erziehungsberechtigter bestätigt<br />

mit der Nennungsunterschrift, dass für sein<br />

Pferd/Pony eine Tierhalterhaftpfl ichtversicherung<br />

abgeschlossen wurde<br />

- Alle Besitzer und Teilnehmer sind persönlich haftbar<br />

für Schäden gegenüber Dritten, die durch sie selbst,<br />

ihre Angestellten, ihre Beauftragten oder ihre Ponys<br />

oder Pferde verursacht werden<br />

- Einsätze und Ausbildungs- und Förderbeiträge<br />

sind der Nennung per Verrechnungsscheck oder bar<br />

beizufügen<br />

- <strong>Der</strong> Ausbildungs- und Förderbeitrag beträgt 1,00<br />

Euro je reservierten Startplatz<br />

- Nennungen ohne Einsatz und/oder Förderbeitrag<br />

werden nicht bearbeitet<br />

- Jedes Pferd/Pony ist pro Tag höchstens 5-mal<br />

startberechtigt.<br />

- Beifahrer müssen im laufenden Kalenderjahr mind.<br />

14 Jahre alt werden. Bei Teilnehmer die im laufenden<br />

Kalenderjahr noch nicht 14 Jahre alt<br />

werden, muss mind. ein Beifahrer im laufenden<br />

Kalenderjahr 18 Jahre alt werden und im Besitz des<br />

DFA IV oder höher sein.<br />

- Es sind nur vierrädrige Wagen zugelassen.<br />

- Startnummern werden nicht gestellt<br />

- <strong>Der</strong> Veranstalter behält sich vor, WB ggf. nach<br />

Pferden + Ponys zu trennen.<br />

- In den vorgesehenen WB wird nach Leistung<br />

rangiert.<br />

64<br />

- Es werden Schleifen und kleine Andenken ausgegeben<br />

- Für die Zeiteinteilung ist der Nennung ein adressierter<br />

und frankierter Rückumschlag beizulegen<br />

- Die Zeiteinteilung wird 8 Tage vor der BV unter<br />

http://www.svgustedt.de veröffentlicht, wer diese<br />

Möglichkeit nicht nutzen möchte muss der Nennung<br />

einen adressierten und frankierten Rückumschlag<br />

beilegen.<br />

Besondere Bestimmungen für die Kreismeisterschaften:<br />

- Teilnahmeberechtig sind Fahrer- Einspänner- Pferde<br />

und Ponys mit Stammmitgliedschaft aus RV des<br />

KRV Wolfenbüttel e.V.<br />

- Wertung erfolgt getrennt nach Pferden und Ponys<br />

- <strong>Der</strong> Kreismeister wird aus WB 4 ermittelt<br />

- Die Teilnahme an den Kreismeisterschaften muss<br />

deutlich auf der Nennung vermerkt werden<br />

1. Dressurfahr-WB Kl. A - Einspänner<br />

(E), analog LPO<br />

1. Wertung Kreismeisterschaft<br />

Pferde/Ponys: 5j.+ält.<br />

Teiln: Alle Fahrer LK 0,6<br />

Ausr.: WBO Teil IV, L1/L2 (LPO 69, 71) Richtv:<br />

WBO Teil IV, L3-1.2 (712A)<br />

Aufgabe: Aufgabe FA1 (Einzelfahren) auswendig<br />

Einsatz: 5,00 €; VN: 10, SF:<br />

2.Standard-Hindernisfahrer-WB Kl. A- Einspänner<br />

(E), analog LPO<br />

2. Wertung Kreismeisterschaft<br />

Pferde/Ponys: 5j.+ ält.<br />

Teiln: Alle Alterskl. LK 0,6<br />

Startberechtigt sind nur Gespanne mit einer Wertnote<br />

von 5,0 und besser in WB 1<br />

Ausr: WBO Teil IV L1/L2 (LPO 69, 71) Richtv:<br />

WBO Teil IV L3, 1.1 (LPO 721A)<br />

Einsatz: 5,00 €; VN: 10, SF:<br />

3.Geländefahren Kl. A -Einspänner<br />

(E) , analog LPO<br />

3. Wertungs-WB, Kreismeisterschaft<br />

Ponys/Pferde 5j+älter<br />

Teiln: Alle Fahrer LK 0,6<br />

Startberechtigt sind nur Gespanne mit einer Wertnote<br />

von 5,0 und besser in WB 1<br />

WBO Teil IV, L1/L2 (LPO 69, 71) , Richtv.: WBO<br />

Teil IV L3-1.1 (LPO 752, 753)<br />

Anforderung: Geländestrecke ca. 3 km, Tempo 12<br />

km/h mit ca. 3 Hindernissen<br />

mit Wasserdurchfahrt (es gibt 1 Alternative)<br />

Einsatz: 5,00 €; VN:10, SF:<br />

4.Komb. Wettbewerb Kl. A -Einspänner<br />

(E), analog LPO<br />

Kreismeisterschafttswertung<br />

Ponys/Pferde 5j+älter<br />

Teiln: Alle Fahrer LK 0,6<br />

Ausr. Gem. WBO Teil IV, L1/L2<br />

Richtv: Die Wertung setzt sich aus den Teil-WB 1, 2,<br />

3 zusammen. (LPO 761, 763)Die Teil-WB müssen<br />

mit demselben Gespann absolviert werden. (LPO<br />

761, 763c vgl. auch 802.C) Punktesystem „+1/-1“<br />

Bei Punktgleichstand entscheidet die bessere<br />

Wertnote aus WB 1.<br />

Einsatz: 5,00 €; VN: 10<br />

5. Dressurfahr-WB Kl. A - Zweispänner<br />

(E), analog LPO<br />

Pferde/Ponys: 5j.+ält.<br />

Teiln: Alle Fahrer LK 0,6<br />

Ausr.: WBO Teil IV, L1/L2 (LPO 69, 71) Richtv:<br />

WBO Teil IV, L3-1.2 (712A)<br />

Aufgabe: Aufgabe FA1 (Einzelfahren) auswendig<br />

Einsatz: 5,00 €; VN: 10, SF:<br />

- Genehmigt von Ausschuss Turniersport (LK)<br />

im PSV Hannover e.V. -<br />

6. Standard-Hindernisfahrer-WB Kl. A-<br />

Zweispänner – (E), analog LPO<br />

Pferde/Ponys: 5j.+ ält.<br />

Teiln: Alle Alterskl. LK 0,6<br />

Startberechtigt sind nur Gespanne mit einer Wertnote<br />

von 5,0 und besser in WB 5<br />

Ausr: WBO Teil IV L1/L2 (LPO 69, 71) Richtv:<br />

WBO Teil IV L3, 1.1 (LPO 721A)<br />

Einsatz: 5,00 €; VN: 10, SF:<br />

7. Geländefahren Kl. A -Zweispänner<br />

(E) , analog LPO<br />

Ponys/Pferde 5j+älter<br />

Teiln: Alle Fahrer LK 0,6<br />

Startberechtigt sind nur Gespanne mit einer Wertnote<br />

von 5,0 und besser in WB 5<br />

WBO Teil IV, L1/L2 (LPO 69, 71) , Richtv.: WBO<br />

Teil IV L3-1.1 (LPO 752, 753)<br />

Anforderung: Geländestrecke ca. 3 km, Tempo 12<br />

km/h mit ca. 3 Hindernissen<br />

mit Wasserdurchfahrt (es gibt 1 Alternative)<br />

Einsatz: 5,00 €; VN:10, SF:<br />

8.Komb. Wettbewerb Kl. A -Zweispänner<br />

(E), analog LPO<br />

Ponys/Pferde 5j+älter<br />

Teiln: Alle Fahrer LK 0,6<br />

Ausr. Gem. WBO Teil IV, L1/L2<br />

Richtv: Die Wertung setzt sich aus den Teil-WB<br />

5,6,7 zusammen. (LPO 761, 763)<br />

Die Teil-WB müssen mit demselben Gespann<br />

absolviert werden. (LPO 761, 763c vgl. auch 802.C)<br />

Punktesystem „+1/-1“<br />

Bei Punktgleichstand entscheidet die bessere<br />

Wertnote aus WB 5.<br />

Einsatz: 5,00 €; VN: 10


Datum Kategorie Turnierort<br />

18. - 21.08.2011 S S** Calvörde S/A<br />

19. - 21.08.2011 D bis Kl. S Hof Bettenrode<br />

19. - 21.08.2011 D+S bis Kl. M Göttingen - Holtensen<br />

19. - 21.08.2011 D+S Gifhorn<br />

19. - 21.08.2011 LM Fahren 4Spä.,<br />

DJM Fahren U 25 Bösdorf S/A<br />

20. - 21.08.2011 D+S bis Kl. L Jerxheim<br />

20. - 21.08.2011 D+S bis Kl. M Bad Harzburg - Westerode<br />

19. - 21.08.2011 D+S bis Kl. L Katensen<br />

19. - 21.08.2011 D+S bis Kl. S Eschede<br />

25. - 28.08.2011 S*** Aschersl. - Westdorf<br />

S/A<br />

26. - 28.08.2011 D+S bis Kl. L Uslar<br />

27. - 28.08.2011 D+S bis Kl. S Lüneburg Hagen<br />

26. - 28.08.2011 D+S bis Kl. M Hildesheim - Marienburg<br />

27. - 28.08.2011 D+S Lehrte - Aligse<br />

27. - 28.08.2011 D+S bis Kl. L Lehrte - Arpke<br />

02. - 04.09.2011 D+S bis Kl. S,<br />

KM D+S (KRV Weserbergl.) Hameln<br />

02. - 04.09.2011 D+S bis Kl. S Hermannsburg<br />

03. - 04.09.2011 D+S bis Kl. M Hänigsen<br />

03. - 04.09.2011 D+S bis Kl. L Moringen<br />

09. - 11.09.2011 D+S, KM D+S (KRV GF) Meine<br />

09. - 11.09.2011 DJM Voltigieren Krumke S/A<br />

09. - 11.09.2011 DM*/SS* Kemnitz S/A<br />

10. - 11.09.2011 CIC* u. CIC** Langenhagen - Twenge<br />

09. - 11.09.2011 D+S bis Kl. S Einbeck<br />

10. - 11.09.2011 D+S bis Kl. M Beedenbostel<br />

10. - 11.09.2011 D+S bis Kl. M Laatzen<br />

09. - 11.09.2011 D+S bis Kl. S Wunstorf - Kolenfeld<br />

15. - 18.09.2011 S*** Allrode<br />

16. - 18.09.2011 D+S bis Kl. S BS - Volkmarode<br />

17. - 18.09.2011 Volti bis Kl. M** Eicklingen<br />

17. - 18.09.2011 Volti bis Kl. M Hänigsen<br />

17. - 18.09.2011 D+S bis Kl. A Dollbergen<br />

24.09.2011 D+S bis Kl. A Nienhagen<br />

24.09.2011 D+S, Kreistandarten - Wettk. Vorsfelde<br />

25.09.2011 D+S Vorsfelde<br />

30.09. - 02.10.2011 D+S bis Kl. S Nörten Hardenberg<br />

01. - 02.10.2011 -<br />

08. - 09.10.2011 D+S bis Kl. M Langenhagen<br />

08. - 09.10.2011 D+S bis Kl. M, Ponyturnier BS-Volkmarode<br />

07. - 09.10.2011 S bis Kl. S Grasleben<br />

08. - 09.10.2011 D+S bis Kl. E, WBO Luhmühlen<br />

08. - 09.10.2011 LPO/WBO mit GHP I Celle<br />

09.10.2011 Reitturnier f. Menschen m. Behinderung<br />

Isenbüttel<br />

Nationale und Internationale Turniere:<br />

25. - 28.08.2011 EM Vielseitigkeit Luhmühlen<br />

20.-23.10.2011 German Classics Hannover-Messegelände<br />

Termine auf dem Wulfshof:<br />

17.10. bis 27.10.2011 Reitabzeichenlehrgang<br />

Weitere Informationen unter www.reitanlagewulfshof.de/lehrgaenge<br />

und bei Silke Cartsburg: 0170 - 8161349<br />

Die Motivationsabzeichen wie Steckenpferd und die Hufeisenprüfung<br />

werden nach Absprache angeboten.<br />

Sonstiges:<br />

Renntermine Neue Bult<br />

02.10.2011 6. Renntag Beginn 13.00 Uhr<br />

30.10.2011 7. Renntag Beginn 13.00 Uhr<br />

Termine für den Breitensport<br />

Datum Veranstaltung Ort Veranstalter Ansprechpartner<br />

27.08.2011 4. Orientierungsritt Kneitlingen RG Nord-Elm Janina Paul, 0162 / 9403376,<br />

Ilona Böhm 05305 / 2669<br />

www.reitsport-kneitlingen.de<br />

janina.paul@reitsport-kneitlingen.de<br />

Reitgemeinschaft-Nord-Elm@kabelmail.de,<br />

Nennungsschluss: 13.08.2011,<br />

28.08.2011 Till Classics Kneitlingen RG Nord-Elm Janina Paul, 0162 / 9403376,<br />

(Stoppelfeldturnier) Ilona Böhm 05305 / 2669<br />

www.reitsport-kneitlingen.de<br />

janina.paul@reitsport-kneitlingen.de<br />

Reitgemeinschaft-Nord-Elm@kabelmail.de,<br />

Nennungsschluss: 13.08.2011,<br />

10.09.2011 Fahnenjagen Braunschweig RFV Hippodrom 0531 / 877664<br />

www.ponyhof-hippodrom.de<br />

30.10.2011 Braunkohlritt Kneitlingen RG Nord-Elm Janina Paul, 0162 / 9403376,<br />

Ilona Böhm, 05305 / 2669<br />

www.reitsport-kneitlingen.de<br />

janina.paul@reitsport-kneitlingen.de<br />

Reitgemeinschaft-Nord-Elm@kabelmail.de,<br />

05. - 06.11.11 Kurs Winterarbeit Steinlah VFD Braunschweig Birgit Polleichtner, 05341 / 331333<br />

wie kommen wir fi t (gewerblich Steinlah) www.vfdnet.de/verband/braunschweig<br />

über den Winter coldhill@aol.com<br />

65<br />

Termine


In der nächsten Ausgabe von DER KLEINE GEORG lesen Sie u.a. Berichte über:<br />

- diverse Reitsportveranstaltungen, wie z.b. die Stationen der W.Seineke Grenzland-Classic-<br />

Tour in Etingen, Zobbenitz, Gardelegen und Calvörde, das Vielseitigkeitsmeetin in Bad Harzburg<br />

oder die Bettenröder Dressurtage<br />

- verschiedene Lehrgänge und Fortbildungsveranstaltungen<br />

- Fachthemen<br />

Im Reitsportmosaik werden wir u.a. über<br />

- das Pferdesportfestival Niedersachsen in Allersehl<br />

- die Europameisterschaften der Vielseitigkeitsreiter in Luhmühlen<br />

berichten.<br />

66<br />

© DER KLEINE GEORG

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