Untitled - Der Kleine Georg
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In dieser Ausgabe:<br />
<strong>Der</strong> Turniersport soll attraktiver werden 3<br />
Modell Braunschweig 4<br />
Anna-Lena Kunde und ‚Montypaiten’<br />
beenden erfolgreiche Ponylaufbahn 5<br />
Altertümliches Ritteressen im<br />
Ausbildungsstall Henrik Meyer 6<br />
Neues vom RuF Hattorf 7<br />
Gebrüder Lüttke-Westhues-Auszeichnung 8<br />
Erfolreiche Prüfungen beim<br />
RSV Clauen 9<br />
Pauken in den Ferien 9<br />
<strong>Der</strong> Hufschmied 10<br />
Die Rechtsseiten 11<br />
132. Harzburger Galopprennwoche 13<br />
20 Jahre Islandpferdefreunde<br />
Deister Sünteltal 15<br />
Reitervereinigung Barwedel 16<br />
Breitensportliche Veranstaltung<br />
der FG Peine u.U. e.V. 18<br />
PSV Pferdefreunde Weyhausen 19<br />
XVIII. Landgestütsturnier in Prussendorf 20<br />
7. Wolfsburg Klassiker 2011 22<br />
RV Stadthagen 24<br />
Großer Preis von Isernhagen 25<br />
RG Grafhorst 28<br />
RFV Vorsfelde 30<br />
Großes Dressurturnier des RV Schieferberg<br />
mit vielen Superlativen 32<br />
RV Hondelage veranstaltete<br />
Vereinsmeisterschaften 33<br />
Traditionelles Reitturnier des<br />
RFV Königslutter 33<br />
RV Holzerode 34<br />
H.ALT 2011 36<br />
Reitsportmosaik 41<br />
Abschied von ,Esprit' 54<br />
Sturmfest und erdverwachsen 55<br />
19 BZM der Jungzüchter in Auhagen 57<br />
Stempelhengst ,Weltmeyer' ist<br />
von uns gegangen 58<br />
Versicherung Oliver Baake und<br />
Holzbau Isensee Cup 59<br />
ASCANIA Pferdefestival auf der<br />
Herrenbreite in Aschersleben 59<br />
8. Westernturnier in Hattorf 60<br />
Seminarreihe 2011 60<br />
Großes Reitturnier des RFV Grasleben 60<br />
GERMAN CLASSICS 62<br />
Ausschreibungen 64<br />
Termine 65<br />
Vorschau/Impressum 66<br />
Zum Titelfoto:<br />
Christian Glienewinkel<br />
(hier auf ,Professional Aircare'<br />
in Hamburg)<br />
reitet zur Zeit in bestechender<br />
Form<br />
Foto: Günter Blasig<br />
<strong>Der</strong> Turniersport soll attraktiver werden:<br />
FN fragt Turnierteilnehmer nach<br />
ihren Wünschen<br />
Warendorf (fn-press). Die Deutsche Reiterliche<br />
Vereinigung (FN) will den Turniersport<br />
attraktiver machen. Dazu möchte sie von<br />
den Turnierteilnehmern wissen, was gut oder<br />
schlecht läuft und was sich wie ändern muss,<br />
damit der Spaß am Turnier erhalten bleibt<br />
oder wiederkommt. Wer also Einfl uss nehmen<br />
möchte, sollte sich an der Onlinebefragung der<br />
FN beteiligen, die bis Anfang September läuft.<br />
<strong>Der</strong> Onlinefragebogen befi ndet sich<br />
unter www.fn-turniersportumfrage.de.<br />
Teilnehmen können alle Turnierteilnehmer<br />
und Turniersportinteressierten ab 18 Jahre.<br />
Das Mitmachen wird auch schon in der<br />
Befragungsphase belohnt. Unter allen<br />
Befragungsteilnehmern werden unter anderem<br />
zehn Mal zwei Freikarten für die DKB-<br />
Bundeschampionate sowie Bücher aus dem<br />
FNverlag verlost.<br />
Quelle FN<br />
Auch der Bundestrainer der Vielseitigkeitsreiter Hans Melzer liest gerne DER KLEINE GEORG<br />
3<br />
Editorial
Modell Braunschweig:<br />
Gemeinsam mit „Weißer Weste“ zum Bundeschampionat<br />
Braunschweig’s Züchter und die LC Sportförderung<br />
- eine Verbindung die durch Erfolg bestätigt<br />
ist. Schon vor einiger Zeit hat die LC Sportförderung<br />
ein Ausbildungs-Stufenmodell für<br />
Züchter im Sportzentrum LC erarbeitet, was die<br />
Züchter wieder in die Lage versetzt, ihre Zuchtprodukte<br />
zu vermarktungsfreundlichen Preisen<br />
ausbilden zu lassen. „Wir wollen mit unserem<br />
‚Braunschweiger Modell’, die erfolgreiche Aufzucht<br />
aus Braunschweiger Zuchtbetrieben und<br />
Reiter aus dieser Region wieder einen und somit<br />
die ganze Pferderegion Braunschweigs stärken“,<br />
erklärt der Geschäftsführer der LC Sportförderung,<br />
Axel Milkau und fügt hinzu: „Doch<br />
das gelingt nur im organisierten Miteinander<br />
und wir haben Kräfte gebündelt und Interessen<br />
zusammengeführt, was Kosten einspart und<br />
Ausbildungstransparenz vor Ort schafft.“<br />
Oft sind Braunschweiger Züchter und Reiter<br />
getrennt den Weg in der Ausbildung und im<br />
Sport gegangen und dieses hat zu kostenintensiven<br />
Prozessen geführt. „Die Züchter sind Ausbildungsställe<br />
im ganzen Bundesgebiet angelaufen,<br />
um dort ihre Pferde von erfahrenen Reitern<br />
im Springsport ausbilden zu lassen. Die erfolgreichen<br />
Braunschweiger Reiter sind in andere<br />
Regionen gefahren, um sich dort Nachwuchspferde<br />
für den Sport zu kaufen“, weiß Milkau.<br />
Dabei sind auch in der Vergangenheit schon<br />
internationale Pferde aus der Braunschweiger<br />
Zucht hervorgegangen und das zeigt, welches<br />
Zuchtpotential in dieser Region vorhanden ist.<br />
4<br />
Ein tolles Team: v.l.n.r.<br />
Axel Milkau, Geschäftsführer Sportzentrum Löwen Classics, die Reiter Henrieke Uckermann und<br />
Manfred Prenzel sowie die Züchter Günter Brattka und Christian Werthmann<br />
„Bedauerlicherweise konnten nie unsere hiesigen<br />
Reiter davon profitieren, da diese Pferde<br />
frühzeitig in den anderen Regionen aufgestellt<br />
worden sind.“<br />
Das soll sich ändern. Dabei hat das Team vom<br />
Sportzentrum LC mit der LC Sportförderung<br />
schon in der Vergangenheit bewiesen, dass man<br />
in der Lage ist, Reiter aus dieser Region bis in<br />
internationale Prüfungen zu führen. „Ergänzend<br />
dazu konnten wir Reiter aufbauen, die einen<br />
soliden Turniereinstieg der Pferde ermöglichen“,<br />
sagt Milkau und fügt hinzu: „Durch<br />
unsere internationalen Löwen Classics mit den<br />
beiden unterlegten Säulen Sportzentrum LC und<br />
LC Sportförderung konnten wir die Interessen<br />
der Parteien kanalisieren. Wir haben in unserem<br />
Sportzentrum LC, Züchter aus der Region mit<br />
Reitern aus unserer Sportförderung zusammengebracht<br />
und alle Kosten auf beide Interessenlagen<br />
aufgeteilt. Das bringt alle Parteien wieder in<br />
eine Kostenbalance und nutzt dem Sport und der<br />
ganzen Region.“ So stehen mittlerweile über 40<br />
Pferde im Sportzentrum LC und über 17 Pferde<br />
befinden sich momentan in der Berittausbildung<br />
der LC Sportförderung. Unter ihnen die 5 Schimmel<br />
‚Chance’, ‚Coxter’, ‚Lansink’, ‚Nomenik’<br />
und ‚Siebenstein’, die alle aus der Braunschweiger<br />
Aufzucht stammen, und zukünftig<br />
Braunschweig‘s Farben auf den Turnierplätzen<br />
im ganzen Bundesgebiet vertreten sollten. Und<br />
wie erfolgreich das Braunschweiger Modell<br />
arbeitet, lässt sich in den Ergebnislisten der bundesweiten<br />
Turniere nachlesen. Ob in nationalen<br />
und internationalen Springprüfungen oder auf<br />
dem begehrten Bundeschampionat in Warendorf<br />
(die Deutsche Meisterschaft der Nachwuchspferde),<br />
sind die Braunschweiger Farben<br />
erfolgreich vertreten. So konnte sich 2011 z.b.<br />
mit‚Siebenstein’ (aus der Aufzucht von Christian<br />
Werthmann) und LC Botschafter Dirk Klaproth<br />
erstmalig ein reines Braunschweiger Reiter/Pferd<br />
Paar für Warendorf qualifizieren. Und<br />
wer weiß, vielleicht kommt bereits dieses Jahr<br />
noch ein junger Star mit „weißer Weste“ dazu?<br />
Text und Foto: K.B.
Anna-Lena Kunde und ‚Montypaiten’ beenden<br />
erfolgreiche Ponylaufbahn<br />
Reitponys in den höheren Klassen der Dressur<br />
sind doch eher selten, und erfolgreiche<br />
erst recht. Diese Tatsache nahm das Team von<br />
DER KLEINE GEORG bereits in der Ausgabe<br />
4/2009 zum Anlass, ein Portrait über Anna-Lena<br />
Kunde und ihr Reitpony ‚Montypaiten‘ zu bringen,<br />
die in Dressurprüfungen bis zur Klasse M<br />
erfolgreich waren. Mittlerweile kann die für<br />
den RFV Königslutter startende Amazone schon<br />
auf Platzierungen bis Klasse S zurückblicken.<br />
So sammelte sie mit ihrem immer noch frischen<br />
Pony in der vergangenen Saison 17 S-Platzierungen<br />
und kann sich in der laufenden Saison<br />
über bisher 11 S-Platzierungen freuen. Dazu<br />
zählen im letzten Jahr vier 3. Plätze in S* und<br />
ein 5. Platz in Inter I sowie in diesem Jahr ein<br />
5.Platz in S** und zwei Platzierungen in Inter I.<br />
Zusammen mit den ca. 3.000 RLP aus dem vergangenen<br />
Jahr und den kapp 2800 RLP aus dem<br />
laufenden Jahr hat sie die Vorjahresleistung von<br />
5.087 RLP (Anrechnungszeitraum 2009/2010)<br />
bereits deutlich überschritten und bis 2010 eine<br />
Lebensgewinnsumme von 7.338 Euro erreicht.<br />
Von 175 registrierten Erfolgen bis 2010 fallen<br />
41 auf A, 88 auf L, 29 auf M, davon 91 mal unter<br />
den ersten 3. Bezogen auf die Gesamtlebensgewinnsumme<br />
und Ranglistenpunkte steht das<br />
Pony bundesweit an 3. Stelle.<br />
Anna-Lena Kunde mit ihrem Trainer Thomas Scholz<br />
Doch das Ende der Ponyzeit steht vor der Tür. So<br />
brachte Anna-Lena kurz vor ihrem 17.Lebensjahr<br />
ihre Ponylaufbahn in Bröckhöfe (2. und<br />
3. Juli 2011) zu einem guten Abschluss. Hier<br />
konnte sie sich bereits im Prix St. <strong>Georg</strong> gegen<br />
prominente Konkurrenten wie Heike Kemmer<br />
und Hans-Jürgen Armbrust auf unter Wasser stehendem<br />
Platz im oberen<br />
Viertel auf Platz 6 gut<br />
behaupten. Am darauffolgenden<br />
Tag entschied<br />
sie mit adaptierter Reitweise<br />
die Inter I für sich.<br />
und auf ‚Montypaiten‘ in der Prüfung<br />
Gern erinnert sich Anna-<br />
Lena an den Sieg in der<br />
Vogeley-Dressurfinalprüfung<br />
und die Anektote,<br />
wie sie den 1.Platz<br />
im FEI-Finale in Verden<br />
verpasst hat, weil sie<br />
zwar von zwei Richtern<br />
auf Platz 1 aber durch<br />
eine sehr abweichende<br />
Wertung des dritten<br />
Richters aus einem benachbarten Herkunftsverein,<br />
gegen den sie selbst in der Vergangenheit<br />
mehrfach erfolgreich angetreten war, auf Platz<br />
2 gewählt wurde. Schmunzelnd berichtet die<br />
16-jährige Abiturientin dabei über den charakterbilden<br />
Einfluss des Reitsports im Allgemeinen.<br />
Auch andere Erinnerungen wie der 3. Platz<br />
bei den Norddeutschen Jugendmeisterschaften<br />
in Klein-Flottbeck bleiben unvergessen.<br />
Schweren Herzens muss sich Anna-Lena von<br />
ihrem Pony trennen, um sich ganz der Abiturvorbereitung<br />
widmen zu können. Am meisten<br />
wünscht sie sich für ihren Freund einen ambitionierten<br />
Nachfolger der seinen reiterlichen<br />
Schwerpunkt mittelfristig in den ponytypischen<br />
Prüfungen bis FEI sieht.<br />
Solltest Du dich angesprochen fühlen dann<br />
melde dich. Für weitere Auskünfte steht sie<br />
gerne zur Verfügung.<br />
Dr. Volker Sznur<br />
K.B.<br />
„<strong>Der</strong> Ritt um das goldene Pferd“<br />
Hochkarätiges Teilnehmerfeld lobt die neuen Ebbe<br />
& Flut Reitböden von tegra<br />
Vom 07. - 10.07.2011 hat das unmittelbar vor<br />
den Toren Berlins liegende Gestüt Bon homme<br />
sein erstes Dressurfestival unter neuen Bedingungen<br />
durchgeführt. „<strong>Der</strong> Ritt um das goldene<br />
Pferd“ fand für den hochkarätigen Teilnehmerkreis<br />
u.a. auf neugestalteten Ebbe & Flut Reitböden<br />
statt. Dabei konnte sich Dorothee Schneider<br />
gleich 2-mal als Siegerin der höchstdotierten<br />
Prüfungen in die Ergebnisliste des Turniers in<br />
Werder eintragen. Das Teilnehmerfeld setzte sich<br />
aus einer Vielzahl international hoch erfolgreicher<br />
Dressurreiterinnen und Dressurreiter zusam-<br />
men, so waren z.b. mit Karin Rehbein, Bianca<br />
Kasselmann oder Hartwig Burfeind international<br />
erfahrene Reiter/innen mit am Start. Und auch<br />
der Nachwuchsbereich<br />
war z.b. mit Kathleen<br />
Keller und Pia-Katharina<br />
Voigtländer hochkarätig<br />
besetzt.<br />
tegra hatte den Auftrag in<br />
einem Zeitraum von nur<br />
4 Wochen im Außenbe-<br />
reich einen neuen Turnierplatz und einen Vorbereitungsplatz<br />
nach dem Ebbe & Flut System<br />
zu errichten, sowie den Boden in der Veranstal-<br />
5
tungshalle zu erneuern. In Zusammenarbeit mit<br />
den verantwortlichen Vertretern des Gestüts Bon<br />
homme hat tegra die anspruchsvolle Aufgabe<br />
gemeistert und viel Lob für die neuen Reitböden<br />
erhalten.<br />
Als System wurde wieder der 2-schichtige Ebbe<br />
& Flut Aufbau gewählt, weil sich hier - insbesondere<br />
für Außenplätze - bessere Drainage-<br />
und Wasserspeichermöglichkeiten einstellen.<br />
Am Freitag, den 15.04.2011 ludt Henrik Meyer<br />
zum feierlichen Ritteressen in seinen Ausbildungsstall<br />
in Eilum ein. Inmitten des historischen<br />
Pferdestalls war die lange Rittertafel auf der<br />
großzugigen Stallgasse aufgebaut. Zu Beginn<br />
des Spektakels erfolgte die heitere Einweisung<br />
der angereisten Fremdlinge in die höfischen<br />
Tischregularien und Trinksitten durch den Hofnarren<br />
Jakomo. Diese waren während des ganzen<br />
Abends strengstens einzuhalten.<br />
6<br />
<strong>Der</strong> hochwertige, feinkörnige in einem Lieferwerk<br />
speziell nach tegra-Rezeptur produzierte<br />
weiße Quarzsand, zeichnet sich zunächst durch<br />
eine hohe Oberflächenfestigkeit aus. In Verbindung<br />
mit dem stabilen Feuchtegehalt können<br />
sich auch elastische Eigenschaften entwickeln,<br />
wodurch nicht nur die Auftrittskräfte schonend<br />
abgebaut, sondern auch das Abfußen der Pferdehufe<br />
erleichtert wird. Damit werden die Bewegungseigenschaften<br />
der Pferde unterstützt.<br />
Die darunterliegende<br />
Drainagesandschicht<br />
hat dagegen einen vergleichsweise<br />
hohen<br />
Porengehalt und kann<br />
somit bei Niederschlägen<br />
schneller Feuchtigkeit<br />
aufnehmen und an<br />
das Drainagesystem weitertransportieren,<br />
aber<br />
auch in Trockenphasen,<br />
das in größeren Mengen<br />
zwischengespeicherte<br />
Wasser wieder schnell an<br />
die Oberfläche abgeben.<br />
In Verbindung mit dem<br />
tegra-Geopad stellen<br />
So durfte z.B. nicht mit Besteck gegessen und<br />
nicht mit Essen oder Knochen geworfen werden.<br />
Denn wer dieses tut, zeugt von niederem<br />
Stand und Charakter und bekommt die verdiente<br />
Prangerstrafe.<br />
So durfte auch das Händewaschen vor dem zu<br />
Tische gehen in den dafür vorgesehenen Waschschüsseln<br />
nicht vergessen werden.<br />
Die hohen Gäste des Abends wurden mit allerlei<br />
Genüssen und deftigen Köstlichkeiten<br />
verwöhnt. Neben Brühe vom Vieh, Brot und<br />
Schmalz wurde Krustenbraten mit Kraut nach<br />
Raubritterart sowie Apfelspalten in Vanillesoße<br />
gereicht. Dazu reichte man gebranntes Elixier<br />
aus feinstem Obst, Kräuterbrand, Gebräu aus<br />
Hopfen und Malz, Saft vom Apfel und edles<br />
Quellwasser.<br />
„Liegt der Krug, so wird er gefüllt“ war eine<br />
der wichtigsten Regeln des Abends ebenso<br />
wie „Trinke stets deinen<br />
Tischgesellen laut zu mit<br />
dem Trinkspruch: Auf<br />
die Gesundheit.“<br />
Das Rittergelage wurde<br />
mit sanften Klängen<br />
einer Harfenspielerin<br />
untermalt. Zwischen<br />
den einzelnen Gängen<br />
erfreute der Hofnarr die<br />
Gäste mit fröhlichen und<br />
deftigen, zum Mitklatschen<br />
animierenden Liedern<br />
von der Liebe, vom<br />
Wein und Gaukeleien.<br />
Diesen Abend hätte man<br />
sich nicht schöner wün-<br />
sich letztendlich Reiteigenschaften ein, die von<br />
anderen konventionellen Reitböden nicht durchgängig<br />
auf so hohem Niveau gewährleistet werden<br />
können.<br />
Das tegra-Steuerungssystem ist so konzipiert,<br />
dass mit nur einer Steuerfunktion der Wasserstand<br />
eingestellt und dann automatisch vom<br />
System geregelt wird.<br />
Nachdem das Turnier mit viel Erfolg abgeschlossen<br />
worden ist, wird bereits eine weitere<br />
Reithalle ebenfalls auf das tegra Ebbe & Flut<br />
System umgerüstet.<br />
Mit diesem Projekt hat tegra wieder ein Zeichen<br />
für ein hochkarätiges Leistungs- und Turnierzentrum<br />
setzen können.<br />
tegra wünscht der Familie Gutman vom Gestüt<br />
Bon homme viel Freude mit ihren neuen Reitböden<br />
und weiterhin viel Erfolg.<br />
Text und Foto:<br />
ABS Beteiligungs GmbH & Co. KG<br />
Altertümliches Ritteressen im Ausbildungsstall<br />
Henrik Meyer<br />
schen können. Dieses Treffen unter Reitern,<br />
Berufskollegen und Pferdefreunden wird sicherlich<br />
wiederholt werden.<br />
Text und Fotos: A. Dohlenburg
Neues vom Reit- und Fahrverein Hattorf<br />
Im Harzer Landhaus fand kürzlich die Jahreshauptversammlung<br />
des Reit- und Fahrvereins<br />
Hattorf e.V. statt. Für 35 jährige Mitgliedschaft<br />
wurden Wilhelm Lohrengel und Christian Koithahn<br />
geehrt, Wolfgang Depping wurde für 25<br />
Jahre Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet.<br />
Als Dankeschön für die gelungenen Veranstaltungen<br />
des letzen Jahres, wie Voltigierbezirksmeisterschaft,<br />
Westernturnier und traditionelles<br />
Weihnachtsreiten, wurde eine gut besuchte<br />
Helferfete durchgeführt. Die Mitglieder des<br />
Vereins hatten im Jahr 2010 die Möglichkeit, an<br />
mehreren Reitlehrgängen, einem Doppellongenlehrgang,<br />
Herbstausritt, Fahrabzeichen, Basispass<br />
und Longierabzeichen teilzunehmen. Eine<br />
große Bereicherung für den Verein sind die im<br />
letzten Jahr in Betrieb genommene Führanlage<br />
und das Solarium für Pferde.<br />
Dass dieser Verein auf einem guten Weg ist,<br />
zeigte auch das einstimmige Ergebnis der Wahlen.<br />
In ihren Ämtern bestätigt wurden die 1. Vorsitzende<br />
Tanja Wittig, der 2. Vorsitzende Hermann<br />
Piepenschneider, Kassenwartin Ursula<br />
Böttcher, Schriftführerin Jessica Gröbe, 1.<br />
Beisitzer Helmut Böttcher, 2. Beisitzer Herbert<br />
Lohrengel, Sportwartin Anja Böttcher, Fahrund<br />
Freizeitwart Detlef Wegener, Voltigierwartin<br />
Sarah Kässens, Jugendwartin Kathrin Stiemerling<br />
und die Hallenwarte Dietmar Knauer,<br />
Udo Harenberg und Friedrich Samtleben. In den<br />
Vorstand neu gewählt wurden die Pressewartin<br />
Jennifer Janke und der Hallenwart Torsten Janke.<br />
Die Vorsitzende Tanja Wittig dankte ihrem<br />
Vorstand für die gute Zusammenarbeit und den<br />
Mitgliedern für die geleisteten Arbeiten rund<br />
um die große Anlage. Desweiteren wies sie auf<br />
die Notwendigkeit der Sponsorengelder hin und<br />
betonte, dass Turniere ohne diese nicht möglich<br />
seien.<br />
Auch in diesem Jahr stehen für die Mitglieder<br />
des Vereins wieder Lehrgänge und Aktionen<br />
auf der Terminliste, die auf der vereinseigenen<br />
Homepage unter www.reitverein-hattorf.de einzusehen<br />
sind.<br />
Folgende Termine sollten sich Pferdebegeisterte<br />
für dieses Jahr merken:<br />
17./18. September Westernturnier und<br />
5. - 8. November Busfahrt nach Bad Tölz zur<br />
weit über die Lande hinaus bekannten Leonardiwallfahrt<br />
mit über 80 prunkvoll geschmückten<br />
Vierspännergespannen. Anmeldungen nimmt<br />
Tanja Wittig unter Telefon 05522-999820 entgegen.<br />
Kutschenausfahrt und Flohmarkt<br />
Unter der Leitung von Detlef Wegener, Fahr- und<br />
Freizeitwart des Reit- und Fahrverein Hattorf<br />
e.V., unternahmen die Kutschfahrer eine gemütliche<br />
Ausfahrt auf den Rotenberg. Bei sommerlichen<br />
Temperaturen präsentierten sich die<br />
Gespanne dem zahlreich erschienen Publikum.<br />
In loser Reihenfolge, mit einer Karte ausgestattet,<br />
wählte jeder Fahrer den eigenen Weg, um<br />
Länge und Schwierigkeitsgrad selbst bestimmen<br />
zu können. Nach einer gemeinsamen Rast<br />
auf dem Rotenberg trafen die Gespanne nach<br />
und nach wieder auf dem Springplatz der Reitanlage<br />
ein. Nach Versorgung der Tiere war man<br />
sich bei Kaffee und Kuchen einig, die Kutschenausfahrt<br />
im Herbst zu wiederholen.<br />
Parallel zur Ausfahrt fand auf dem Außengelände<br />
ein Flohmarkt „Rund um Pferd und Reiter“<br />
statt. An verschiedenen Ständen boten vereinsinterne<br />
und auswärtige Anbieter ihre Waren<br />
zu Schnäppchenpreisen an. Zahlreiche Satteldecken,<br />
Reithosen, Sicherheitswesten, Bücher<br />
und vieles mehr wechselte zu neuen Besitzern,<br />
um diesen noch gute Dienste leisten zu können.<br />
Reitturnier feiert<br />
erfolgreiches come back<br />
Dem kürzlich stattgefundenen<br />
Dressur- und<br />
Springturnier des Reit-<br />
und Fahrvereins Hattorf<br />
e.V. merkte man<br />
die sechsjährige Pause<br />
wirklich nicht an. Es<br />
war endlich wieder an<br />
der Zeit in der Turnierszene<br />
mitzumischen und<br />
das gelang dem Verein<br />
auf voller Linie. <strong>Der</strong><br />
Veranstalter knüpfte in<br />
bekannter Weise an frühere<br />
Turniere an, ganz so<br />
wie es Reiter und Besucher<br />
von je her gewohnt<br />
waren. <strong>Der</strong> Vorstand und<br />
die Mitglieder hatten<br />
im Vorfeld auch ganze<br />
Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass die Reitanlage<br />
in einem Top-Zustand war.<br />
<strong>Der</strong> Samstag war restlos gefüllt mit Dressurprüfungen<br />
bis zur Klasse L. Die Reiterinnen und<br />
Reiter, darunter etliche des ausrichtenden Vereins,<br />
zeigten in der Reithalle ihr Können.<br />
Am Sonntag fanden bei strahlendem Sonnenschein<br />
die Springprüfungen bis Klasse L auf<br />
dem Grasplatz, der trotz des vielen Regens der<br />
Tage zuvor im besten Zustand war, statt.<br />
7
Die kleinsten Reiter bekamen in der Führzügelklasse<br />
die Chance ihr Können unter Beweis zu<br />
stellen.<br />
In der Mittagspause zeigte die vereinseigene<br />
Voltgiermannschaft eine kleine Showeinlage<br />
passend zur Fußballweltmeisterschaft der<br />
Frauen. Die Turniergruppe, vor kurzem aufgestiegen<br />
in die Klasse M und nominiert zur<br />
Norddeutschen Meisterschaft, ließ ihrer Phan-<br />
Gebrüder-Lütke Westhues- Auszeichnung<br />
140 Amateurtrainer geehrt<br />
Seit vielen Jahren werden an verschieden Fachschulen<br />
für Reit-, Fahr-, und Voltigierausbildung<br />
Amateurtrainer ausgebildet. Die besonders<br />
erfolgreichen Absolventen der Amateurtrainerprüfungen<br />
eines Jahres werden im darauf folgenden<br />
Jahr mit der Gebrüder- Lütke Westhues-<br />
Auszeichnung ausgezeichnet. Für das Jahr 2010<br />
bekamen 140 Amateurtrainer diese in der vierten<br />
Bildungskonferenz der Deutschen Reiterlichen<br />
Vereinigung (FN) in Langenfeld überreicht.<br />
Die Lütke- Westhues- Auszeichnung soll im<br />
Amateurbereich ebenso ein Aushängeschild<br />
und eine Motivation für die angehenden Trainer<br />
werden wie die Stensbeck- Plakette bei den<br />
Berufsreitern.<br />
Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN)<br />
erhofft sich dadurch eine bessere Akzeptanz der<br />
Amateurtrainer. Für den noch recht neu in der<br />
APO aufgenommen Trainer A Basissport wird<br />
auch wieder in Pilotprojekt in der Landesreitund<br />
Fahrschule durchgeführt.<br />
Eine der Teilnehmerinnen des Pilotlehrgangs<br />
im letzten Jahr war Frau Claudia Müller – wir<br />
berichteten im Heft 03/2010. Auch sie wurde<br />
dieses Jahr mit der Gebrüder- Lütke Westhues-<br />
Auszeichnung geehrt.<br />
Eine ihrer Lehrproben aus ihrer Prüfung mit<br />
der Schulnote eins wurde bei der diesjährigen<br />
Tagung für die Leiter der Landesreit- und Fahrschulen<br />
im Bundesgebiet wieder aufgenommen.<br />
Frau Müller stellte zusammen mit den Reitern<br />
der Polizeireiterstaffel Dortmund ihre Lehrprobe<br />
im Gelände dar und demonstriert dabei<br />
die Ausbildung von Polizeipferden und Reitern.<br />
Frau Müller ist selbst seit 2004 Polizeireiter in<br />
der Staffel in Braunschweig und freute sich sehr<br />
über die länderübergreifende Zusammenarbeit.<br />
Die Kombination der klassischen Reitlehre und<br />
Polizeiausbildung fand besonders bei der FN<br />
Zuspruch.<br />
8<br />
tasie freien Lauf und zeigte dem begeistertem<br />
Publikum mal ohne Leistungsdruck ihre wagemutigen<br />
Formationen auf dem galoppierenden<br />
Pferderücken.<br />
Viele Besucher und Aktive waren sich einig,<br />
dass die Hattorfer Reitanlage und die Veranstaltung<br />
eine gute Werbung für den Reitsport<br />
sind. <strong>Der</strong> Vorstand dankt allen, die das Turnier<br />
tatkräftig unterstützt haben, vor allem den<br />
Neben den üblichen Anforderungen eines Trainer<br />
A werden zusätzlich Schwerpunkte auf einer<br />
fundierten Grundausbildung rund um das Pferd:<br />
Umgang, Haltung, Fütterung, unterschiedliche<br />
Rassen und Reitweisen gelegt. „Die Herausforderungen<br />
des Trainer A Basissport sind zum<br />
einen, die Masse der Reiter und Pferdebesitzer<br />
zu erreichen, die NICHT organisiert sind. Zum<br />
anderen durch die hochqualifizierte Ausbildung<br />
bei der FN den unterschiedlichsten Anforderungen<br />
und Wünsche gerecht zu werden. Zusätzlich<br />
sind Reittalente zu fördern, die keinen reiterlichen<br />
Backround haben. Erwachsenen soll das<br />
Einsteigen oder auch das Widereinsteigen in<br />
den Reitsport ermöglicht werden. Gerade diese<br />
Erwachsenen werden im Leistungssport so nicht<br />
gefördert und haben einfach andere Ansprüche.<br />
Damit Mensch und Pferd Partner werden und zu<br />
einer Einheit zusammenwachsen,<br />
ist viel Pädagogik<br />
und Psychologie<br />
erforderlich.“ sagt Frau<br />
Müller im Interview.<br />
Auf die Frage hin, ob<br />
sich ihr Unterrichtskonzept<br />
seit dem Trainer<br />
A Basislehrgang geändert<br />
hat, antwortet Frau<br />
Claudia Müller: „Da die<br />
Zielsetzung mit Mensch<br />
und Pferd an der Basis<br />
um einiges vielfältiger<br />
ist, hat sich meine<br />
Sichtweise verändert.<br />
Die Rassevielfalt mit<br />
der jeweiligen Eigenart,<br />
die Sportvielfalt und die<br />
unterschiedlichen Altersklassen<br />
haben mein Verständnis<br />
erweitert. Hier<br />
ist viel Individualität<br />
gefragt.“<br />
Sponsoren, die durch eine Geld-, Sach-, oder<br />
Werbespende zur Ausrichtung des Turniers beigetragen<br />
haben. Ein besonderer Dank geht an<br />
Herrn Landrat Bernhard Reuter, der durch die<br />
Übernahme der Schirmherrschaft dieser Veranstaltung<br />
den würdigen Rahmen verleit hat, den<br />
sie verdiente.<br />
Gerade die Unwissenheit und keine fundierte<br />
Ausbildung von Reitern und Pferdebesitzern<br />
an der Basis bringen Probleme und Gefahren<br />
mit sich. Das sieht auch Herr Klaus Schwarze,<br />
erster Vorsitzender vom FSV Fümmelse, so. Er<br />
und seine Tochter Saskia sind im Fahrsport bis<br />
Klasse S im Ein- und Zweispänner erfolgreich.<br />
Für beide ist es sehr wichtig, dass ihre Pferde<br />
neben dem Leistungssport Fahren auch eine<br />
gute Grundausbildung in Dressur und Springen<br />
haben. Diese Aufgabe hat Frau Müller seit sechs<br />
Jahren bei Familie Schwarze übernommen. „Ein<br />
Pferd ist leichter unter dem Sattel zu stellen<br />
und zu biegen als vor der Kutsche“, sagt Klaus<br />
Schwarze. Durch die unterschiedlichen Trainigsreize<br />
durch fahren und reiten werden die<br />
Pferde optimal gymnastiziert .Die Abwechslung<br />
und auch täglicher Weidegang sorgen dafür,<br />
Claudia Müller mit ihren Schülerinnen Anna Kahmann/,El Tacco',<br />
Lena Meister und Katja Mosbauer/,Darco'<br />
(Anm.d.Red. Die Reitappen wurden nur für das Foto abgenommen)<br />
Claudia Müller und Klaus Schwarze<br />
Jennifer Janke<br />
(Pressewartin RV Hattorf)
dass die Tiere „klar zwischen den Ohren“ sind –<br />
nur so können sie Spitzenleistung bringen.<br />
Zum Schluss des Interviews meint Klaus<br />
Schwarze, dass er vor Amateurtrainern und<br />
ihrer Leistung Respekt und Achtung hat. Deshalb<br />
sollen alle, die die Prüfung mit der Gebrüder-<br />
Lütke Westhues- Auszeichnung erfolgreich<br />
bestanden haben und in den Pferdesportverbänden<br />
Hamburg, Hannover und Sachsen-Anhalt<br />
angeschlossen sind (dem Verbreitungsgebiet<br />
von DER KLEINE GEORG) hier namentlich<br />
erwähnt werden:<br />
Trainer A-Reiten/Leistungssport (TRARL):<br />
Corinna Odine Bobsien (Hamburg/PSV Hamburg),<br />
Thorsten Rangnau (Göhrde/PSV Hannover)<br />
Am Samstag den 14. Mai 2011 fand die Prüfung<br />
zum Deutschen Longierabzeichen Klasse<br />
4 organisiert vom RSV Clauen auf dem Hof von<br />
Felix Stolte in Hohenhameln statt. Wir bedanken<br />
uns, dass wir die Reithalle hierfür nutzen<br />
konnten. Ebenso bedanken wir uns auch bei den<br />
fleissigen Helfern und den anderen Reitern des<br />
Hofes für Ihre Rücksichtnahme und das zur Verfügung<br />
stellen Ihrer Privatpferde.<br />
Bei der Prüfung zum DLA 4 wurde nicht nur die<br />
korrekte Vorstellung des Pferdes an der Longe<br />
gefragt, sondern auch der theoretische Teil sollte<br />
hierbei nicht zu kurz kommen. Dank Margot<br />
Prinz, Trainer B Fahren, und Ihrer guten Vorbereitung<br />
sowohl in Theorie als auch in der Praxis<br />
haben alle Teilnehmer erfolgreich bestanden.<br />
Sichtlich erleichtert nahmen die Prüflinge ihre<br />
Urkunden und Glückwümsche von den Richtern<br />
Trainer A-Reiten/Basissport (TRARB):<br />
Claudia Müller (Helmstedt/PSV Sachsen-<br />
Anhalt)<br />
Trainer B-Reiten/Leistungssport (TRBRL):<br />
Maximiliane Bauermeister (Hamburg/PSV<br />
Hamburg), Rita Göttsche (Stade/PSV Hannover),<br />
Portia Manning (Duderstadt/PSV Hannover),<br />
Sandra Türke (Stuhr/PSV Hannover)<br />
Trainer B-Barockreiten/Basissport (TRBBB):<br />
Irene Raab-Hinrichs (Burgwedel/PSV Hannover),<br />
Maren Schulze (Schneverdingen/PSV<br />
Hannover)<br />
Trainer B-Westernreiten/Leistungssport<br />
(TRBWL):<br />
Annika Hansen (Göttingen/PSV Hannover)<br />
Trainer C-Reiten/Leistungssport (TRCRL):<br />
Maren Harloff (Göttingen/PSV Hannover),<br />
Erfolgreiche Prüfungen beim RSV Clauen<br />
„Pauken in den Ferien“<br />
„Die Schularbeiten sind gemacht, kommen wir<br />
nun zur Verleihung der Abzeichen.“ Mit diesem<br />
Satz läutete Herr Spiering das Ende einer<br />
anstrengenden Woche im Pensionsstall Leuwer<br />
in Liedingen ein. Dort fanden kurz vor<br />
Ostern die Lehrgänge für die Abzeichen „<strong>Kleine</strong>s<br />
Hufeisen“, „Großes Hufeisen“, „Basispass<br />
Pferdekunde“, „Reitabzeichen Klasse IV“ und<br />
„Longierabzeichen Klasse IV“ statt. Während<br />
draußen die Sonne schien und andere Jugendliche<br />
schon die Ferien genossen, trafen sich die<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um sich die<br />
Grundlagen für diese Abzeichen zu erarbeiten.<br />
Nach drei Tagen intensiver Vorbereitung durch<br />
Denise Leuwer mussten alle Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer ihr Wissen am Gründonnerstag<br />
bei Herrn Spiering und Frau Martens unter<br />
Beweis stellen.<br />
Im theoretischen Teil mussten sie Auskunft zu<br />
den Themen Pferdeverhalten, Umgang mit Pferden,<br />
Fütterung, Stall, Anatomie, Unfallverhütung,<br />
Beurteilung eines Pferdes, Gesundheit des<br />
Pferdes und Pferdepflege geben. Bei den Teilnehmerinnen<br />
des Reitabzeichens kam zusätzlich<br />
noch die Reitlehre dazu. Im praktischen Teil des<br />
Basispasses wurde das Verladen und Vormustern<br />
in der Dreiecksbahn sowie das richtige Führen<br />
gezeigt. Beim kleinen und großen Hufeisen<br />
wurde das Pferd in allen drei Grundgangarten<br />
beim Abteilungsreiten vorgestellt. Die Prüflinge<br />
Frau Dimitra Martens und<br />
Frau Chaterina Prediger-<br />
Behrens entgegen. Das<br />
Ende der erfolgreichen<br />
Prüfung konnten alle Teilnehmer<br />
und Helfer mit<br />
einem Glas Sekt bei strahlendem<br />
Sonnenschein feiern.<br />
Weitere Infos gibt es<br />
unter www.rsv-clauen.de<br />
Bestanden haben:<br />
Inga Fröchtling, Daniela<br />
Wölki, Nina Dietzmeyer,<br />
Birthe Fritsche, Franziska<br />
Halt und Isabell Kramer<br />
vom RSV Clauen. Gastteilnehmer:<br />
Sonja Eikermann<br />
des RV Vogtei-Ruthe und Christine Engwicht der<br />
Fahrgemeinschaft Peine.<br />
des großen Hufeisens mussten anschließend noch<br />
ein Cavaletti überwinden. Die Teilnehmer des<br />
kleinen Reitabzeichens mussten eine E-Dressur<br />
und ein E-Stilspringen absolvieren. Beim Longierabzeichen<br />
zeigte Anja Gebhardt das richtige<br />
Longieren.<br />
Am Ende eines langen Tages bekamen alle Teilnehmer<br />
ihre Urkunden verliehen.<br />
Das kleine Hufeisen wurde an Chiara-Marleen<br />
Brennecke und Jette Thieleke<br />
verliehen.<br />
Das Große Hufeisen<br />
bestanden Lisa-Marie<br />
Münstedt, Melina<br />
Wysocki, Alina Jansen<br />
und Lennart Thieleke.<br />
Den Basispass absolvierten<br />
Anja Gebhardt,<br />
Mareile Gey, Julia Hofstettes,<br />
Madeline Aderhold<br />
und Sophie Becker.<br />
Das Reitabzeichen Kl. IV<br />
erwarben Lea Hausmann,<br />
Lea-Sophie Brennecke,<br />
Birte Dieke und Julia<br />
Nebe. Das Longierabzei-<br />
chen Kl. IV erwarb Anja<br />
Gebhardt.<br />
Katharina Himstedt (Peine/PSV Hannover),<br />
Anja Kötz (Sülzetal/PSV Sachsen-Anhalt)<br />
C-Reiten/Basissport (TRCRB):<br />
Svenja Schulz (Wunstorf/PSV Hannover),<br />
Annika Vertelka (Osterholz-Scharmbeck/PSV<br />
Hannover)<br />
Trainer C-Fahren/Leistungssport (TRCFL):<br />
Michael Müller (Oebisfelde/PSV Sachsen-<br />
Anhalt)<br />
Trainer C-Voltigieren/Leistungssport (TRCVL):<br />
Nina Eberhardt (Bremen/PSV Hannover)<br />
Wir gratulieren allen geehrten Absolventen und<br />
wünschen Ihnen für Ihre Aufgabe viel Erfolg!<br />
Text und Fotos: Kerstin Isserstedt<br />
Isabell Kramer<br />
(2.Vorsitzende RSV Clauen)<br />
Herr Spiering lobte die gute Vorbereitung durch<br />
Frau Leuwer. Ein Weiteres großes Lob bekamen<br />
die Eltern für die Unterstützung ihrer Kinder.<br />
Denise Leuwer bedankte sich bei allen Beteiligten<br />
für das gute Gelingen und auch bei den<br />
Eltern für die gute Verpflegung während der<br />
gesamten vier Tage.<br />
Text und Foto: Kathrin Heider<br />
Herr Spiering und Frau Martens mit den Teilnehmern<br />
sowie Densie Leuwer.<br />
9
<strong>Der</strong> Hufschmied<br />
<strong>Der</strong> wichtigste Mann am Pferd<br />
<strong>Der</strong> Hufschmied ist der wichtigste Mann am<br />
Pferd, noch wichtiger als der Tierarzt. Denn der<br />
Tierarzt wird erst gerufen, wenn ein Pferd lahmt.<br />
Allerding muss „die Zusammenarbeit zwischen<br />
Schmied/Tierarzt/Besitzer entsprechend funktionieren.<br />
Denn alleine kann ich nicht, der Tierarzt<br />
nicht und der Besitzer auch nicht“, sagt<br />
Volker Carstensen, Hufbeschlaglehrmeister der<br />
Lehrschmiede der Tierärztlichen Hochschule<br />
in Hannover. Deshalb möchte Carstensen auch,<br />
dass der Besitzer des Pferdes beim Beschlagen<br />
dabei ist. „Dann kann ich dem Besitzer auch<br />
gleich Ratschläge geben, wie er sein Pferd weiterhin<br />
zu pflegen hat.“<br />
Allerdings gibt es keine allgemeingültigen Tipps<br />
für die Hufpflege. Denn jeder Huf muss individuell<br />
gepflegt werden. Dabei rät Carstensen „So<br />
1/Woche waschen und dann einfetten ist nicht<br />
schlecht. Und zwar auch von der Sohle fetten.<br />
Wenn sich da schon gar nichts festsetzten kann,<br />
kann sich auch kein Urin da festsetzen und es<br />
kommt auch nicht zur Strahlfäule.“ Dabei ist es<br />
wichtig, ist die Hufqualität zu beurteilen. Wenn<br />
ich einen weichen Huf habe, muss ich den eher<br />
vor Feuchtigkeit schützen, habe ich einen harten<br />
Huf, dem muss ich Feuchtigkeit zuführen,<br />
damit er geschmeidig bleibt. „Da muss ich dann<br />
manchmal sogar mit einem Angussverband<br />
Feuchtigkeit in den Huf reinbringen. Mit 5<br />
Minuten Wasserstrahl ist das dann nicht getan.“<br />
Übrigens: Nach dem Abwaschen der Hufe die<br />
Hufe erst einmal abtrocknen lassen und dann<br />
fetten. Auf dem nassen Huf, perlt das Fett ab.<br />
10<br />
Hufbeschlaglehrmeister Volker Carstensen, in der Schmiede der Tierärztlichen Hochschule<br />
Doch wie werde ich Hufschmied? „<strong>Der</strong> Werdegang<br />
ist jetzt neu. Früher war es so, dass das nur<br />
dem Schmied vorbehalten war. Seit 1974 gelten<br />
auch altverwandte Berufe, wie Schlosser oder<br />
Landmaschinenmechaniker. Seit 2006 gibt es<br />
ein neues Gesetzt und das sagt aus, dass jeder,<br />
der ein Gesellenbrief hat, diesen Beruf erlernen<br />
kann, egal ob Friseur, Bäcker .... Dann muss<br />
man einen Einführungslehrgang von 4 Monaten<br />
in einer Lehrschmiede absolvieren, danach 2<br />
Jahre mit einem staatl. geprüften Hufbeschlagschmied<br />
mitfahren, der mindestens 3 Jahre in<br />
seinem Beruf tätig gewesen sein muss, danach<br />
macht man den Vorbereitungslehrgang auf die<br />
Prüfung. Dann darf man normalerweise an die<br />
Pferde.“<br />
Dabei ist für den Ausbilder immer noch die Praxis<br />
das Problem, da man das Schmieden nicht so<br />
kann, wie sie das früher konnten, wenn man aus<br />
anderen Berufen kommt. Dennoch sind viele<br />
der Meinung, dass sie alles können, wenn sie<br />
aus der Schule kommen, aber dann fängt das<br />
Lernen erst an. „Ich habe immer gesagt, man<br />
braucht danach noch mindestens 5 Jahre, bis<br />
man wirklich fit ist auch mal jemand über die<br />
Schulter gucken lässt.“<br />
Doch bevor der Hufschmied ein Pferd beschlägt,<br />
gibt es noch einige Dinge zu beachten. So muss<br />
er das Pferd erst einmal beurteilen. „Falls<br />
irgendwelche Schiefstellungen vorhanden sind,<br />
die zu korrigieren oder auch nicht zu korrigieren<br />
sind, man kann ja auch mal zu viel korrigieren,<br />
dann laufen sie auch nicht“, sagt Volker Carstensen.<br />
Dann wird mit dem Besitzer abgesprochen,<br />
was er will. Will er überhaupt beschlagen<br />
oder will er, dass das Pferd unbeschlagen läuft?<br />
„Wenn das Pferd unbeschlagen läuft, muss ich<br />
Foto: Katarina Blasig
eben etwas anders ausschneiden, d.h. ich darf<br />
ihn nicht ganz so kurz machen, wie als wenn<br />
ich ihn beschlage.“ Ganz wichtig ist, dass der<br />
Beschlag entsprechend zum Pferd und der<br />
Sportart, die betrieben wird, gewählt wird. „Ich<br />
kann einen Traber nicht mit den gleichen Eisen<br />
beschlagen, als wenn ich ein Reitpferd habe<br />
oder umgekehrt. Da gibt es verschiedene Hufeisen,<br />
die man dann verwendet. Dabei schmiedet<br />
man heute ja kein Eisen mehr selbst, sondern<br />
hat genügend Fabrikhufeisen zur Verfügung,<br />
die man dann dementsprechend wählen kann“,<br />
erklärt der Hufbeschlaglehrmeister.<br />
Doch es gibt nicht nur den Hufschmied, der sich<br />
mit Pferden beschäftigt. Da sind auch noch der<br />
Hufpfleger und der Huftechniker. „Das sind<br />
ernannte Berufe, die sich irgendwann entwikkelt<br />
haben, aber ein Beruf ist es nicht und sie<br />
sind auch nicht staatlich anerkannt“, erklärt Volker<br />
Carstensten und fügt hinzu: „Auch der Hufschmied<br />
ist kein Beruf, sondern eine Erwachsenenfortbildung.“<br />
Allerdings haben die Hufpfleger das heutige<br />
Hufbeschlaggesetz viel mitbestimmt. So müssen<br />
die Prüflinge bei der Prüfung zum Hufschmied<br />
ein ganzes Pferd beschlagen, einen<br />
Alternativbeschlag machen und auch zeigen,<br />
ob sie ausschneiden können. „Bloß wenn ich<br />
beschlage, denke ich mal, muss ich auch ausschneiden<br />
können!“<br />
Überhaupt gibt es für den Ausbilder keine<br />
Arbeit, die man nicht dementsprechend exakt<br />
machen muss. „Das fängt mit der Beurteilung<br />
an. Hierbei sollte man das Pferd zumindest<br />
einmal im Schritt und Trab gesehen haben.<br />
Denn ich muss mich absichern, ob das Pferd<br />
evtl. lahm ist. Nicht dass ich ein lahmes Pferd<br />
beschlage und nachher kommt der Besitzer an,<br />
ja aber der lahmt doch, dabei lahmte der vorher<br />
schon. Dann geht es los beim Ausschneiden.<br />
Das muss so sein, dass das Pferd nachher laufen<br />
kann, also muss auch das 100%ig sein. Wenn<br />
ich jetzt beschlage, muss<br />
ich das Eisen 100%ig<br />
aufpassen. Ob ich das<br />
kalt oder warm mache,<br />
spielt letztendlich keine<br />
Rolle. Viele meinen<br />
ja immer, man m u s s<br />
warm beschlagen. Aber<br />
es gibt ja immer mal<br />
Pferde, die sich das nicht<br />
gefallen lassen. Dann<br />
muss ich das Eisen eben<br />
auch kalt aufbringen.<br />
Das heißt aber nicht,<br />
dass ich das nicht warm<br />
anpassen kann. D. h.<br />
dass ich es warm richte,<br />
kühle es ab und passe es<br />
mir auf dem Huf dann<br />
dementsprechend an.<br />
Ich hab’s etwas leichter,<br />
wenn ich es aufbrenne,<br />
dann kann ich die Nagellöcher<br />
sehen. So muss<br />
ich genau gucken, ist das<br />
Nagelloch auch auf der<br />
weißen Linie. Also sind<br />
die Arbeiten, die man<br />
macht alle gleichwertig<br />
hoch anzusetzen. Denn,<br />
wenn ich in irgendeiner<br />
Sache einen Fehler<br />
mache, passt es schon<br />
nicht mehr.“ Dabei ist<br />
das Zunieten am Ende<br />
genau so wichtig, wie<br />
alle anderen Arbeiten.<br />
„Denn wenn ich nicht<br />
richtig zugenietet habe,<br />
dann fliegt das Eisen<br />
nach 3 Wochen.“<br />
K.B.<br />
Markus Braunisch hat sich vor 5 Jahren als Hufschmied selbstständig<br />
gemacht. Dabei beschlägt der erfolgreiche Springreiter die Pferde (wie<br />
hier das Pferd von DER KLEINE GEORG Silverstar B) nicht nur in der<br />
eigenen Schmiede auf dem Moorhof in Isenbüttel, sondern auch bei den<br />
Kunden vor Ort und ist als Turnierschmied tätig.<br />
Und auch wenn mal „Not am Mann ist“, man dringend einen Hufschmied<br />
braucht, kann man sich gerne unter der Telefonnummer<br />
0175/2021287 an Markus Braunisch wenden.<br />
Haftung der Eltern über das Verhalten von Kindern im Umgang mit Tieren<br />
<strong>Der</strong> Klassiker: Hund jagt Pferd - Abwägung der<br />
gegenseitigen Tiergefahren<br />
I.<br />
<strong>Der</strong> Aufsatz stammt von Frau Almut Pieper,<br />
seit 1982 Rechtsanwältin mit Tätigkeitsschwerpunkt<br />
im Pferderecht (Kauf-, Haftpflichtrecht<br />
und Tierarzthaftung) sowie Versicherungsrecht<br />
und Arztrecht<br />
1. Eine 17jährige Jugendliche ließ auf dem<br />
Gelände eines Reiterhofes, wo sie sich auch<br />
sonst regelmäßig mehrfach wöchentlich aufhielt,<br />
ihren Dalmatiner frei laufen. Auch andere<br />
Hunde bewegten sich dort unangeleint.<br />
<strong>Der</strong> Dalmatiner lief auf eine der Koppeln, wo<br />
gerade ein wertvolles Reitpferd graste. Als der<br />
Dalmatiner auf das Pferd zurannte, geriet dieses<br />
in Panik, galoppierte davon und brach sich beim<br />
Versuch, den Koppelzaun zu überspringen, ein<br />
Bein. Es mußte noch an Ort und Stelle eingeschläfert<br />
werden.<br />
2. Es kommt an dieser Stelle noch nicht einmal<br />
darauf an, ob die Jugendliche den Hund<br />
laufen lassen durfte oder ob auf der Anlage<br />
möglicherweise Leinenzwang herrschte. Denn<br />
Eltern haften grundsätzlich nicht für das schädigende<br />
Verhalten ihrer Kinder, auch wenn das<br />
Kind schuldhaft gehandelt haben sollte. Bei<br />
11<br />
Foto: Günter Blasig
Die Rechtsseiten<br />
einem schuldhaften Verhalten des Kindes kann<br />
der Geschädigte seine Schadenersatzansprüche<br />
nur gegen den Minderjährigen selbst geltend<br />
machen. Kinder, die noch nicht das 7. Lebensjahr<br />
beendet haben, sind für Schäden, die sie<br />
anderen zufügen, gar nicht verantwortlich. Ein<br />
Minderjähriger, der das 18. Lebensjahr noch<br />
nicht vollendet hat ist für Schäden, die er anderen<br />
zufügt dann nicht verantwortlich, wenn er<br />
bei der Begehung der schädigenden Handlung<br />
nicht die zur Erkenntnis der Verantwortlichkeit<br />
erforderliche Einsicht hatte. Die Einsichtsfähigkeit<br />
des Minderjährigen wird widerlegbar<br />
vermutet. <strong>Der</strong> Mangel der Einsichtsfähigkeit ist<br />
von dem minderjährigen Schädiger sodann zu<br />
behaupten und zu beweisen.<br />
3. Eine eigene Haftung von Eltern minderjähriger<br />
Kinder kann sich aus einer Verletzung ihrer<br />
Aufsichtspflicht ergeben. Sie haften als Aufsichtspflichtige<br />
nach § 832 BGB für Schäden,<br />
die die Minderjährigen einem Dritten widerrechtlich<br />
zufügen. Die Eltern können sich entlasten,<br />
indem sie darlegen und beweisen, daß sie<br />
ihre Aufsichtspflicht erfüllt haben, d. h.im Hinblick<br />
auf Alter, Eigenart und Charakter des Aufsichtsbedürftigen<br />
sowie im Hinblick auf die zur<br />
Rechtsgutverletzung führende konkrete Situation<br />
alles Erforderliche getan haben. Zu diesem<br />
Komplex gibt es eine Fülle von Rechtsprechung<br />
zu den verschiedensten Einzelfällen.<br />
Gelingt es dem Aufsichtspflichtigen nicht, darzulegen<br />
und zu beweisen, daß er den Minderjährigen<br />
gehörig beaufsichtigt hat, kann er auch<br />
noch den alternativen Entlastungsbeweis dahin<br />
führen, daß der Schaden auch bei gehöriger Aufsichtsführung<br />
entstanden wäre. Dieser Beweis<br />
ist naturgemäß schwer zu führen.<br />
4. Im vorliegenden Fall hat das OLG Rostock in<br />
seinem Urteil vom 10.12.2010 (5 U 57/10) ganz<br />
klar gesagt, daß die Minderjährige zum Unfallzeitpunkt<br />
fast 17 Jahre alt war und deshalb bei<br />
der Führung eines Hundes keiner Aufsicht mehr<br />
bedurfte. Es gab keine früheren Vorfälle, die<br />
eine andere Beurteilung gerechtfertigt hätten.<br />
5. Die Unterzeichnende hat gerade einen Fall<br />
zu bearbeiten, bei dem die Eltern ein 10jähriges<br />
Kind ein Großpferd in einer Reithalle in allen<br />
Grundgangarten frei reiten ließen, in der auch<br />
12<br />
noch vier andere Reiter unterwegs waren. Die<br />
10jährige galoppierte auf einem Zirkel. <strong>Der</strong><br />
andere Reiter hatte sicherheitshalber sogar ein<br />
Stück vor Punkt X angehalten, um das Kind<br />
vorbeireiten zu lassen. Allerdings war das<br />
Kind kräftemäßig noch nicht in der Lage, das<br />
galoppierende Pferd vollständig zu beherrschen<br />
und driftete nach außen und prallte mit ihrem<br />
Pferd gegen die Schulter des wartenden Pferdes,<br />
das dadurch erhebliche Verletzungen davontrug.<br />
Hier haben die Eltern mit Sicherheit ihre<br />
Aufsichtspflicht verletzt. Entweder hätten sie<br />
ihr Kind an die Longe nehmen müssen, oder<br />
in einer Reithalle mit anderen Reitern keinen<br />
freien Galopp zulassen dürfen. Damit hätten sie<br />
warten müssen, bis die Reithalle frei war.<br />
II.<br />
Eine fast täglich vorkommende Problematik ist<br />
die Abwägung der gegenseitigen Tiergefahren,<br />
wenn bei einem Unfall zwei Tiere beteiligt sind.<br />
Hat die vom eigenen Tier des Geschädigten ausgehende<br />
Tiergefahr gem. § 833 BGB den Schaden<br />
mitverursacht, muß sich der Geschädigte<br />
seine eigene Tierhalterhaftung entsprechend §<br />
254 BGB anrechnen lassen, dies ist keine Frage.<br />
Die Ersatzverpflichtung bestimmt sich grundsätzlich<br />
nach dem Gewicht, mit dem die Tiergefahr<br />
beider Tiere im Verhältnis zueinander<br />
wirksam geworden ist.<br />
Wenn zwei Pferde sich auf der Weide prügeln<br />
und ein Pferd dabei verletzt wird, ist klar, daß<br />
sich der Halter des verletzten Pferdes einen<br />
50%igen Abzug gefallen lassen muß.<br />
Anders liegen diejenigen Fälle, wenn z. B. ein<br />
Pferd irgendwo angebunden ist, um zum Reiten<br />
fertiggemacht zu werden und ein anderes Pferd<br />
vorbeigeführt wird, zudem angebundenen Pferd<br />
drängt und dieses durch einen Tritt verletzt. In<br />
diesen Fällen tendieren die Gerichte überwiegend<br />
dazu – wenn das angebundene Pferd kein<br />
besonderes Aggressionsverhalten gezeigt hat –<br />
die von diesem ausgehende mitwirkende Tiergefahr<br />
nur sehr gering zu bewerten oder sogar<br />
ganz zurücktreten zu lassen.<br />
Für mich überraschend hat das OLG Rostock<br />
auch im vorliegenden Fall, bei dem der Hund<br />
auf die Koppel gelaufen, auf das Pferd zugestürmt<br />
und dieses in Panik versetzt hat, eine<br />
Haftung des Hundehalters gegenüber dem Pferdehalter<br />
gem. § 833 S. 1 BGB nur in Höhe von<br />
50 % des Schadens angenommen. Zur Begründung<br />
hat das OLG ausgeführt, die Tiergefahr<br />
des Pferdes wiege mindestens gleich hoch wie<br />
die des Hundes. Zwar sei ein Pferd – anders<br />
als ein Hund – kein Jagdtier, das andere Tiere<br />
angreife oder hetze. Ein Gefahr ergebe sich aber<br />
auch bei Pferden aus der Unberechenbarkeit<br />
des tierischen Verhaltens. Andere Gerichte hatten<br />
die Gefahr, die von einem jagenden Hund<br />
ausgeht, höher bewertet und damit dem Pferdehalter<br />
einen höheren Anspruch zugebilligt.<br />
Denn in diesem Fall ist der Hund der aktive Part<br />
und lebt an dem Pferd seinen Jagd- oder auch<br />
Aggressionsinstinkt aus, während das Pferd nur<br />
in Angst und Schrecken davonläuft. In meinen<br />
Augen wäre hier eine Haftungsverteilung von<br />
ca. 30 % zu Lasten des Pferdehalters und ca. 70<br />
% zu Lasten des Hundehalters angemessener<br />
gewesen.<br />
Pieper<br />
Rechtsanwältin
Lange hatten die Turffans auf diesen Tag gewartet,<br />
am 16.07.2011 war es dann endlich soweit.<br />
Deutschlands schönste Naturrennbahn öffnete<br />
ihre Tore für die 132. Galopprennwoche in<br />
Bad Harzburg. Und da es beim Meeting auf der<br />
Rennbahn am Weißen Stein wieder richtig viel<br />
„Kohle“ zu verdienen gab, war auch das Interesse<br />
der großen Rennställe entsprechend groß.<br />
So hatten z.b. 38 Trainer für die Superhandicaps<br />
genannt. „Ein tolles Ergebnis“, freute sich<br />
Rennvereinspräsident Wilhelm Baumgarten.<br />
„Ich bin froh, dass die Trainer unser Angebot<br />
so gut angenommen haben und ihre Pferde für<br />
das Original angemeldet haben“, stellte der<br />
HRV-Chef mit Blick auf die illustre Nennungsliste<br />
fest. Schließlich hatten mit Mario Hofer,<br />
Christian Frhr. von der Recke, Andreas Wöhler,<br />
Peter Schiergen, Christian Sprengel und<br />
Uwe Stoltefuß gleich sechs Trainer aus den<br />
aktuellen Top-Ten der deutschen Statistik ihre<br />
Nennung abgegeben und auch Harzburg-Spezialistin<br />
Elfi Schnakenberg war mit ihren Pferden<br />
erneut nach Bündheim gekommen. Doch<br />
neben den vier Superhandicaps standen mit den<br />
beiden Seejagdrennen, in denen am Ende der<br />
„Harzburger Seekönig“ gekürt wurde, und der<br />
„Hürden-Trophy“, die als höchstdotiertes Hürdenrennen<br />
Deutschlands ausgetragen wurde,<br />
drei weitere sportliche Highlights auf dem Programm.<br />
Außerdem hatte Wilhelm Baumgarten<br />
mit seinem Team erneut ein tolles Rahmenprogramm<br />
auf die Beine gestellt. „Wir möchten auf<br />
den Erfolg der letzten Jahre aufbauen“, erklärte<br />
Baumgarten.<br />
Dabei konnten sich die Veranstalter und<br />
Zuschauer bereits an den ersten beiden Tagen der<br />
Rennwoche über das Who is Who des deutschen<br />
Rennsports freuen. Denn nicht nur die Spitze<br />
der deutschen Trainer war vom 16. - 24.07.2011<br />
am Weißen Stein zu Gast, sondern auch die<br />
besten Jockey. So stiegen z.b. Jozef Bojko, der<br />
mit ‚Waldpark’ kurz zuvor gerade das Deutsche<br />
<strong>Der</strong>by gewonnen hatte, oder Champion Eduardo<br />
Pedroza in Bad Harzburg erneut in den Sattel.<br />
„Das unterstreicht das große Interesse an der<br />
Harzburger Rennwoche, die in den letzten Jah-<br />
132. Harzburger Galopprennwoche<br />
Das Rennfest für die ganze Familie<br />
ren immer mehr<br />
an Bedeutung<br />
gewonnen hat“,<br />
erklärte Wilhelm<br />
Baumgarten.<br />
Großes Interesse<br />
an den acht Rennen<br />
am Samstag<br />
herrschte auch bei den<br />
Zuschauern, schließlich<br />
pilgerten bei schönstem<br />
Wetter 6.000 Zuschauer auf die Rennbahn. Und<br />
die sahen nicht nur in den beiden über 1.850<br />
Meter gelaufenen Super-Handicaps packenden<br />
Rennsport. Am Ende setzte sich im YOOBET-<br />
Preis die Außenseiterin ‚Allekeinproblem’ unter<br />
Frau S. Wlodkowski (D. Ronge) gegen ‚Abendstern’<br />
(Wladimir Panov, G.W. Engelhard) und<br />
‚Hurry Girl’ (Frau Rebecca Schumacher, R.<br />
Johannsmann) durch. Im zweiten Hauptrennen<br />
des Tages, dem Preis der Öffentlichen Versicherung<br />
Braunschweig, siegte ‚Nightdance Victor’<br />
mit Denis Schiergen, dem 16-jährigen Sohn<br />
von Peter Schiergen, im Sattel. Hier gingen<br />
die Plätze 2 und 3 an ‚Pickwick’ (Frau Stefanie<br />
Hofer, Mario Hofer) sowie ‚Wyoming’ (D.<br />
Procu, W. Glanz).<br />
Da strahlte auch Wilhelm Baumgarten mit<br />
der Sonne um die Wette: „Ich denke, das war<br />
ein wirklich toller erster Renntag. Die Witterungsbedingungen<br />
passten, wir hatten etwa<br />
6000 Besucher auf der Bahn und haben mit<br />
205.000,00 Euro einen Totoumsatz gemacht, der<br />
in der Nähe des Vorjahres liegt. Damit können<br />
wir wirklich alle sehr zufrieden sein. Das war<br />
ein richtig tolles Event!“<br />
Knappe Entscheidung im Seejagdrennen<br />
Am Sonntag drehte sich dann alles um das erste<br />
von zwei über 3.550 Meter führende Seejagdrennen.<br />
Hier setzte sich der 10-jährige ‚Alanco’<br />
im Besitz des Stalles Steintor der Familie Seiler<br />
aus Hannover ganz knapp gegen die restlichen 8<br />
Pferde durch. Dabei verwies der von Elfi Schnakenberg<br />
in Jerusalem bei Verden trainierte Wallach<br />
unter Cevin Chan mit einer Nase Vorsprung<br />
den von Fabian Weißmeier gerittenen ‚Approved<br />
Force’ (Christian Frhr.v.d.Recke) auf Rang<br />
2. 3. wurde der ebenfalls von Elfi Schnakenberg<br />
trainierte ‚Gelon’ mit Vlastislav Korytar.<br />
Und noch ein Trainer aus unserer Region konnte<br />
sich über einen Erfolg freuen. Denn die von<br />
Hans-Jürgen Gröschel in Hannover für Carlo<br />
,Tazzaro’ und Fabian Weißmeier siegten im<br />
Hürdenrennen am Samstag<br />
und Oliver von Wedekind trainierte ‚Zaphira’<br />
gewann unter Eugen Frank das sportlich wichtigste<br />
Ereignis auf der Flachen. Im über 1.550<br />
Meter gelaufenen Preis des Bad Harzburger<br />
Mineralbrunnens belegten ‚Giant Step’ (Cevin<br />
Chan, Elfi Schnakenberg) und ‚Alrescha’ (Steffi<br />
Hofer, R. Lambert) die Plätze 2 und 3.<br />
Allerdings zogen die Veranstalter eine etwas<br />
durchwachsene Bilanz des 2. Renntages. Zwar<br />
waren trotz der Regenfälle vor und während der<br />
Veranstaltung immerhin noch 5.000 Besucher<br />
auf die Rennbahn gekommen, der Wettumsatz<br />
von 165.136 € in neun Rennen blieb jedoch<br />
deutlich hinter den im Vorjahr erzielten 201.000<br />
€ zurück.<br />
Our First Chesnut gewinnt<br />
Hürden-Championship<br />
In umso besserer Erinnerung wird man beim<br />
Harzburger Rennverein den 3. Renntag des<br />
diesjährigen Meetings behalten. Schließlich<br />
13
sorgten 5.000 Zuschauer für eine stimmungsvolle<br />
Kulisse und einen guten Wettumsatz. In<br />
acht Rennen flossen 158.686,54 Euro durch die<br />
Wettkassen, vor Jahresfrist waren es 160.044,85<br />
Euro gewesen. Dabei konnte der Rennverein<br />
gleich mit zwei neuen Bestmarken aufwarten.<br />
Denn in den 8 Rennen des Tages wurden 84<br />
Pferde gemeldet, so viele wie noch nie an einem<br />
Renntag in der Woche. Außerdem fand mit dem<br />
Preis des Elektrohandwerks Goslar/Bad Harzburg<br />
das höchstdotierte Hürdenrennen des deutschen<br />
Galopprennsports in Bad Harzburg statt,<br />
bei dem nach 3.200 Metern 11.111,00 Euro ausgeschüttet<br />
wurden. Hier gewann der 9 Jahre alte<br />
Wallach ‚Our First Chesnut’ im Besitz von Filip<br />
Caenepeel aus Belgien, den Fabian Weißmeier<br />
für Christian Frhr. von der Recke ritt. Im Ziel<br />
war er deutliche elf Längen vor ‚Nuevo Leon’<br />
(Vlastislav Korytar, Elfi Schnakenberg) und<br />
sicherte sich seinen 13. Erfolg in einem Hindernisrennen.<br />
3. wurde ,Smartian’, der ebenfalls<br />
von Elfi Schnakenberg trainiert wird, unter<br />
Cevin Chan<br />
Das wichtigste Flachrennen des Tages ging<br />
in den Stall von Andreas Wöhler. Mit Eugen<br />
Frank im Sattel setzte sich die 4-jährige ‚Fly<br />
Osoria’ im Preis der Vereinigten Volksbanken<br />
gegen ‚Hurryboy’ (Rebecca Schumacher) und<br />
‚Ramira’ (Andre Best, U. Schwinn) durch.<br />
Pedroza und Palik gewinnen Hauptrennen<br />
Am 23./24.07.2011 fand dann schon das große<br />
Finale der 132. Galopprennwoche am Weißen<br />
Stein statt. Und auch hier durften sich Zuschauer<br />
und Veranstalter über zwei ausgezeichnet<br />
besetzte Veranstaltungen freuen. Alleine am<br />
Samstag wurden 10 Rennen ausgetragen für die<br />
insgesamt 110 Pferde gemeldet wurden. Natürlich<br />
standen hier erneut die beiden Superhandicaps<br />
mit einer Dotierung von je 20.000,00 Euro<br />
im Mittelpunkt des Interesses. Dabei geriet der<br />
Preis der Stadtwerke Bad Harzburg zu einer<br />
Revanchepartie zwischen 5 Pferden, die bereits<br />
vor einer Woche in einem ähnlichen Rennen am<br />
Start waren.<br />
14<br />
Am Ende setzte sich der in Köln von Andreas<br />
Löwe trainierte ‚Ocamitos’ unter Jiri Palik<br />
gegen ‚Pickwick’ (Stefanie Hofer) und Readyspice<br />
(Piotr Krowicki) durch.<br />
Im Großen Preis der Braunschweiger Landessparkasse<br />
siegte Champion Eduardo Pedroza<br />
im Sattel der von Jutta Mayer trainierten Stute<br />
‚Darshana’, vor ‚Valenzani’ unter Stefanie<br />
Hofer und dem Fvoriten ‚Mistic Fire’, der von<br />
Filip Minarik geritten wurde.<br />
Dabei sorgten 8.000 Zuschauer einmal mehr für<br />
einen sehr guten Wettumsatz. Zwar floss etwas<br />
weniger Geld durch die Wettkassen als im Vorjahr,<br />
doch damals gab es gleich mehrere Jackpots<br />
die das Wettverhalten befeuerten und auch<br />
der Besuch bei sommerlichen Temperaturen war<br />
besser. So kommentierte Rennvereinspräsident<br />
Wilhelm Baumgarten den vorletzten Renntag<br />
mit den Worten: „Mit diesem Umsatz können<br />
wir sehr gut leben“<br />
‚Alanco’ neuer Seekönig<br />
Am Sonntag stand dann<br />
das zweite Seejagdrennen<br />
während des Meeting<br />
auf dem Programm,<br />
bei dem die vier Erstplatzierten<br />
des letzten<br />
Sonntags erneut am<br />
Start waren. Schließlich<br />
winkte dem Punktbesten<br />
eine Sonderprämie in<br />
Höhe von 2.000,00 Euro.<br />
Nach einem spannenden<br />
Rennen stand dann der<br />
10-jährige ‚Alanco’ als<br />
neuer „Seekönig“ der<br />
Bad Harzburger Galopprennwoche<br />
fest. In einer<br />
knappen Entscheidung<br />
belegte der von Cevin Chan gerittene Wallach<br />
erneut Platz 1 und verwies ‚Gelon’ mit Vlastislav<br />
Korytar sowie ‚Allegan’ unter Michael Berger<br />
auf die Plätze. Alle drei Pferde werden von<br />
Elfi Schnakenberg trainiert.<br />
Erfolgreichster Jockey des Meetings wurde mit<br />
sieben Siegen Dennis Schiergen. <strong>Der</strong> 16 Jahre<br />
alte Sohn des Kölner Trainers Peter Schiergen,<br />
Schüler und noch im Status eines Amateurs<br />
aktiv, ist damit der jüngste Jockeychampion in<br />
der Geschichte der Harzburger Rennwoche.<br />
Nach dem zum Abschluss der Rennwoche<br />
noch einmal rund 5.000 Besucher auf die Bahn<br />
gekommen waren, zog Wilhelm Baumgarten ein<br />
durchwachsenes Fazit. „Es war diesmal einfach<br />
nicht mehr drin. Aber mit dem wirtschaftlichen<br />
Ergebnis können wir sicher leben, natürlich hätten<br />
wir uns gern etwas mehr Geld in der Kasse<br />
gewünscht.“<br />
K.B.<br />
Fotos: Günter Blasig und Kerstin Isserstedt<br />
Dennis Schiergen war der jüngste und<br />
erfolgreichste Jockey der Rennwoche
20 Jahre Islandpferdefreunde Deister Sünteltal<br />
Text und Fotos von Marianne Schwöbel<br />
Bereits zum 18. Mal in Folge luden die<br />
Islandpferdefreunde Deister Sünteltal zum Vereinsturnier<br />
mit angeschlossenen „Hestadagar“<br />
ein. Im 20. Jahr seit Gründung sind etwa 230<br />
Mitglieder in diesem, dem IPZV angeschlossenen,<br />
Verein organisiert. 40 - 50 von ihnen nehmen<br />
aktiv am Turniergeschehen teil, so Ortsbürgermeisterin<br />
Elke Osterkamp, die gleichzeitig<br />
Geschäftsführerin der Islandpferdefreunde ist<br />
und sich immer wieder äußerst aktiv ins Vereinsleben<br />
einbringt.<br />
Neben den sportlichen Prüfungen in unterschiedlichen<br />
Variationen des Gangreitens, wie<br />
Viergangprüfung, reine Töltprüfungen und<br />
sogar eine Fünfgangprüfung hatte sich Organisatorin<br />
Nina Gudjonsdottir allerlei Interessantes<br />
im Bereich der Breitensportlichen Wettbewerbe<br />
ausgedacht.<br />
Tölt<br />
Viergangprüfung<br />
Knifflige Aufgaben galt<br />
es im Trail zu lösen.<br />
Wohl dem, dessen<br />
Islandpferd dem Schenkel<br />
und der einhändigen<br />
Zügelführung folgen<br />
konnte. Bewundernswert<br />
allerdings die Ruhe<br />
und Gelassenheit, mit<br />
der die Pferde an diese<br />
Aufgaben herangingen.<br />
Manch einem sah man<br />
die Verwunderung zwar<br />
an, als der Reiter beim<br />
Besenpolo plötzlich an<br />
der Seite seines Pferdes<br />
hing, um mit dem Besen<br />
zwischen den Pferdebeinen<br />
einen Ball durch ein<br />
Stangen L zu bugsieren.<br />
Zu Pferd Wäsche abhängen<br />
und in Körben zu<br />
transportieren - für die<br />
meisten Islandpferde<br />
eine der natürlichsten<br />
Sachen der Welt! Und<br />
zur Krönung des ganzen<br />
musste ‚Vinur vom Blutbachtal’<br />
zum Abschluss<br />
des Trails auch noch<br />
ganz alleine in der Bahn<br />
stehen, während seine<br />
Reiterin Dajana Wittrock<br />
ihn mit einer Schubkarre<br />
umkreiste.<br />
Franziska Ullrich und<br />
‚Gode’ gewannen mit<br />
dem harmonischsten Ritt<br />
bei schnellster Zeit das<br />
Pylonenrennen.<br />
Immer wieder humorvoll<br />
kommentiert wurden<br />
die Prüfungen von<br />
Sprecherin Doro Schlesinger,<br />
besonders beim<br />
Mannschaftstriathlon.<br />
Besenpolo<br />
Hier war der Sieg der Akurholt-Bande, sprich<br />
Marion Hachfeld mit ihren Söhnen Arne und<br />
Thore nicht zu nehmen.<br />
Bierglastölt - eine flott gerittene Prüfung mit<br />
einhändiger Zügelführung. Hierbei galt es, ein<br />
mit Wasser gefülltes Bierglas im Tölt so schnell<br />
wie möglich um die Ovalbahn zu transportieren,<br />
ohne das Wasser zu verschütten. Wie ein weißer<br />
Blitz schoss Lisa Trilken mit der Stute ‚Gna’<br />
über die Aschenbahn und war in der Zeit nicht<br />
zu toppen. Hut ab vor der agilen, schneeweißen<br />
Stute, die bereits 23 Lenze zählt!<br />
Und auch die Kleinsten konnten in der Fürhzügelklasse<br />
zeigen, was in ihnen steckt. Jeder<br />
durfte zum Abschluss etwas besonderes zeigen,<br />
z.b. Eine Fahne auf dem Pferd, oder ganz<br />
Mutige stellten sich freihändig auf den Rücken.<br />
Die Richterinnen Mirja Plischke, Hannover und<br />
Sandra Festerling, Bruchhausen-Vilsen waren<br />
begeistert.<br />
Als Zuschauer der Viergangprüfungen war<br />
man immer wieder überrascht, welch dynamischen<br />
Trab und Galopp die agilen Pferde<br />
aus dem Norden neben Tölt und Schritt beim<br />
Kommando „Langsames bis Mitteltempo Trab<br />
(oder Galopp)“ zu bieten hatten. Man fragte sich<br />
15
eklommen, ob es da noch weitere Steigerungsmöglichkeiten<br />
gäbe.<br />
Zwei Reiterinnen wagten sich sogar an die<br />
Königsdisziplin, den Rennpass heran.<br />
Doch auch im Dressurviereck in der Reiterprüfung<br />
machten die vielseitigen Islandpferde eine<br />
gute Figur. Wie von Richterseite zu erfahren<br />
war, wird in der Zwischenzeit dem dressurmäßi-<br />
16<br />
„Mitternachtstölt“<br />
gen Reiten ein höherer Stellenwert eingeräumt,<br />
hat man doch erkannt, dass sich bei einem rittigen,<br />
durchlässigen Pferd auch seine Spezialgangarten<br />
Tölt und Pass verbessern.<br />
Ein Highlight am Samstagabend war der „Mitternachtstölt“:<br />
eine sportliche und kreative Prüfung<br />
zugleich. Buntgekleidete Feen, teilweise<br />
auf schneeweißen Einhörnern bezauberten die<br />
Zuschauer, doch der Phantasie waren keine<br />
Grenzen gesetzt. So war der Rattenkönig zu<br />
Gast, genauso wie ein Scheich, dessen Pferd<br />
sich auf wundersame Weise in ein Kamel verwandelt<br />
hatte.<br />
Nach zwei Tagen konnten Organisatorin Nina<br />
Gudjonsdottir und die beiden Richterinnen auf<br />
viel Spaß und gute sportliche Leistungen, trotz<br />
sengender Hitze zurückblicken.<br />
„Mitternachtstölt“<br />
Reitervereinigung Barwedel<br />
Neue Bezirksmeister in der Vielseitigkeit und den Ponydressur-<br />
und Springreitern gekürt<br />
Wenn die Reitervereinigung Barwedel (Vielseitigskeits)Reiter<br />
auf ihre herrliche Anlage einlädt,<br />
kommen alle immer wieder gerne. Schließlich<br />
kann man hier auf eine mehrjährige Erfahrung<br />
in der Durchführung von Dressur-, Spring- und<br />
Vielseitigkeitsturnieren zurückblicken und hat<br />
als Turnierveranstalter einen sehr guten Ruf. So<br />
wurden in dem kleinen Dorf bereits der Bundeswettkampf<br />
oder die Deutschen Meisterschaft<br />
der Ponyvielseitigkeitsreiter ausgetragen (DER<br />
KLEINE GEORG berichtete).<br />
Und auch vom 18. - 19.06.2011 ging es für<br />
einen Teil der 170 Reiter,<br />
die 378 Pferde in den 17<br />
Prüfungen genannt hatten,<br />
wieder um Meisterehren.<br />
„Nach der Deutschen Meisterschaft<br />
der Ponyreiter<br />
vor 2 Jahren haben wir dieses<br />
Jahr mit den BezirksundKreismeisterschaften<br />
in der Vielseitigkeit<br />
sowie den Bezirksmeisterschaften<br />
der Ponydressur-<br />
und Springreiter<br />
wieder eine etwas größere<br />
Geschichte hier aufgezogen“,<br />
erzählt Pressesprecher<br />
Roy Peluso. Und<br />
das mit Erfolg. Denn nach dem die Anlage mit<br />
einer „absolut tollen Teamleistung“ nach den<br />
Deutschen Meisterschaften noch einmal verbessert<br />
wurde („jetzt können die Dressur- und<br />
Springreiter z.b. auch hier unten parken, damit<br />
sie den kurzen Weg haben“), ernteten die Veranstalter<br />
trotz des schlechten Wetters viel Lob.<br />
Doch bevor am Sonntag die bis zur Klasse L<br />
ausgeschriebenen Dressur- und Springprüfungen,<br />
in deren Rahmen auch die Bezirksmeisterschaften<br />
der Ponyreiter ausgetragen wurden, auf<br />
dem Programm standen, kämpften die Buschreiter<br />
am Samstag in einer Vielseitigkeitsprüfung<br />
der Klasse A um Bezirks- und Kreismeisterehren.<br />
Dabei mussten die Teilnehmer erst einmal<br />
in der Dressur und dem Springen ihr Können<br />
unter Beweis stellen, bevor es auf die 2.300<br />
Meter lange mit 20 Sprüngen gespickte Geländestrecke<br />
ging.<br />
Am Ende waren Ann-Marleen Kruse und<br />
‚Tacina’ (RFV Altendorf u.U.) nicht zu schlagen,<br />
die mit 42,5 Minuspunkten Lena Rindermann<br />
auf ‚Lennox 269’ (RV Holzerode, 46,5)
sowie Nadine Zschiedrich mit ‚Larino 80’ (RFV<br />
PCH Dörnten, 46,5) auf die Plätze verwiesen.<br />
Damit sicherten sich die drei Amazonen auch<br />
die Titel Bezirksmeister in den Altersklassen<br />
Junioren, Senioren und Junge Reiter.<br />
So zog Frauke Wagner bereits am Samstagabend<br />
eine positive Zwischenbilanz. „Zwar<br />
hätte das Wetter besser sein können, aber es ist<br />
alles ohne Unfälle abgelaufen und das ist schon<br />
mal ne tolle Sache“, erklärte die 1. Vorsitzende.<br />
Am Sonntag wurde es dann für die Ponydressur-<br />
und -springreiter ernst, die in zwei A-Dressuren<br />
bzw. einem A*-Springen und einem A**-Springen<br />
um die Bezirksmeistertitel kämpften. Dabei<br />
absolvierte die für den RFV Isenhagener Land<br />
startende Svea-Nele Runniger mit ‚Dynamit 81’<br />
die beiden Prüfungen am besten und sicherte<br />
sich nach Platz 2 bzw. 3 den Titel in der Dressur.<br />
Bei den Springreitern heißen die neuen Bezirksmeister<br />
Heriette Hagemann und ‚Paulchen Panther’<br />
vom RFV Hankensbüttel e.V., die in der<br />
ersten Wertungsprüfung Platz 5 erreichte und<br />
die zweite für sich entscheiden konnte.<br />
Nach der leider völlig verregneten Meisterehrung<br />
standen dann die beiden Prüfungen der<br />
Klasse L im Mittelpunkt des Interesses. Und<br />
auch hier hatten die Reiter und Zuschauer<br />
immer wieder gegen Regengüsse zu kämpfen.<br />
Bei den Springreitern meisterte diese Aufgabe<br />
Fritz Müller vom RFV Mahlsdorf e.V. am<br />
besten. Denn nach dem er bereits als 5. der insgesamt<br />
29 Starter im Sattel von ‚Lacassco’ seine<br />
Nachfolger durch eine flotte Nullrunde in 63,03<br />
Sekunden unter Druck gesetzt hatte, sah er bis<br />
kurz vor Schluss auch wie der Sieger aus. Doch<br />
dann fegte Anne-Kathrin Schrader mit ‚Shakira<br />
P’ in 61,86 Sekunden durch den von Laurens<br />
Hugens und Joachim Bünte gebauten Parcours.<br />
Allerdings sollte auch diese Zeit nicht zum Sieg<br />
reichen, da sich Fritz Müller mit ‚Lasko 52’ die<br />
Führung zurückholte. Und die 59,51 Sekunden<br />
konnten auch von den beiden letzten Startern<br />
nicht mehr unterboten werden.<br />
Bei den Dressurreitern war der für den RFV<br />
Hildesheim startende Julian Senf mit seinem<br />
Deutschen Reitpony<br />
‚Pokerface 15’ nicht zu<br />
schlagen. Mit seiner tollen<br />
Vorstellung begeisterte<br />
er nicht nur die<br />
Zuschauer, sondern auch<br />
die Richter Ralf Müller<br />
und Theodor Tietge, die<br />
die Wertnote 8,3 vergaben.<br />
Platz 2 erreichte<br />
Pia Marx-Cichacki, im<br />
Sattel von ‚Florentine N’<br />
(RFV Woltorf u. Umg.<br />
e.V., 7,7). Julia Kristin<br />
Heitzmann vom RFV<br />
Maasen-Sulingen, die<br />
mit ,Desideria 6’ ebenfalls<br />
ein Deutsches Reitpony<br />
vorstellte, belegte<br />
knapp dahinter Rang 3<br />
(7,5).<br />
Fritz Müller (hier auf ‚Lasco’) zeigte sich in super Form<br />
So fiel auch die Abschlussbilanz der 1. Vorsitzenden<br />
positiv aus. „Letztendlich sind wir<br />
zufrieden. Auch unsere Reiter waren hier<br />
erfolgreich, das ist mir auch immer wichtig“,<br />
stellte Frauke Wagner fest und Roy Peluso<br />
fügte hinzu: „Das mit dem Wetter kann man<br />
nicht beeinflussen, aber letztendlich muss es ja<br />
den Reitern gefallen und die waren begeistert.“<br />
Grund für die Begeisterung der Teilnehmer und<br />
Zuschauer war auch die tolle Organisation und<br />
der hervorragende Turnierablauf. Doch auch die<br />
1. Vorsitzende weiß, dass so eine Veranstaltung<br />
nicht ohne fleißige Helfer auf die Beine zu stellen<br />
ist. „Es sind ja wochenlange Vorbereitungen<br />
und im Prinzip managen das nur 2 Leute. Mein<br />
Mann und Rüdiger Bünte. Da müssen einfach<br />
alle mitziehen, aber wir sind ein toller Trupp, ein<br />
ganz toller Vorstand und das läuft natürlich top.<br />
Das ist schon gigantisch, wenn man so einen<br />
Rückhalt hat“, lobt sie. Dabei bewerkstelligt das<br />
Team von der Reitervereinigung Barwedel alles<br />
in Eigenregie. „Wir vergeben nichts, wir machen<br />
alles selber. Wir machen die Funkertruppe selber<br />
bei der Vielseitigkeit, wir bauen das Ding<br />
selber, wir machen die Bewirtung selber. Wir<br />
haben alles eigene Sachen und brauchen uns<br />
nichts zu leihen. Das ist ne Menge wert.“ So ist<br />
Julian Senf und ‚Pokerface 15’ zeigten den "Großen" die Hufe<br />
(bleibt) Frauke Wagner auch an Wochenenden<br />
wie diesem „sehr entspannt“, da sie ihren tollen<br />
Trupp hinter sich weiß.<br />
Deshalb beginnen für das rührige Team der Reitervereinigung<br />
bereits jetzt die Vorbereitungen<br />
für das Turnier 2012. Denn nicht nur für die 1.<br />
Vorsitzende steht fest: „Es wird ganz sicher wieder<br />
ein Turnier geben. Aber keine Vielseitigkeit,<br />
da wir nach fast 10 Jahren mal eine (Gelände)<br />
Pause brauchen. Und wir möchten auch, dass<br />
unsere Reiter noch ein bisschen mehr starten<br />
können. Klar ziehen wir aus den Prüfungen,<br />
die wir heute haben, unsere Reiter als Vereinsmeister<br />
raus. Aber man kann ja auch mal zwei<br />
A-Dressuren oder zwei L-Springen ausschreiben<br />
und das wollen wir im nächsten Jahr gerne<br />
machen.“ Dabei wollen die Veranstalter, die auf<br />
der herrlichen Anlage auch schon S-Springen<br />
ausgeschrieben haben, „schön im Amateurbereich<br />
bleiben.“ Denn das ist es, was auch bei<br />
Reitern und Zuschauern gut ankommt, wie das<br />
Lob von allen Seiten zeigt. „Wir sind trotz des<br />
schlechten Wetters nur gelobt worden. Und<br />
wenn man sich umguckt, es sind so viele Leute<br />
hier, dass ist schon toll.“<br />
K.B.<br />
Fotos Günter Blasig<br />
Julian Senf und ‚Pokerface 15’ zeigten den "Großen" die Hufe<br />
17
Trockene Phasen, Schauer und Gewittergüsse<br />
begleiteten die Teilnehmer der Breitensportlichen<br />
Veranstaltung der Fahrgemeinschaft Peine<br />
u.U. e.V. <strong>Der</strong> festliche, blumengeschmückte<br />
Platz, in wochenlanger Vorarbeit hergerichtet,<br />
trocknete relativ schnell wieder ab und der<br />
Boden blieb griffig. Die Kutschenfahrer starte-<br />
18<br />
Die strahlenden Bezirksmeister der Ponydressur- und -springreiter<br />
Breitensportliche Veranstaltung der Fahrgemeinschaft Peine u.U. e.V.<br />
Lokalmatadore Willke und Franke glänzen<br />
im Hindernisfahren<br />
ten unverdrossen in ihren Disziplinen Dressur-<br />
und Hindernisfahren im Ein- und Zweispänner.<br />
Spannende Wettkämpfe im Hindernisfahren,<br />
rasant u. schnell sowie elegante und harmonische<br />
Bilder in der Dressur begeisterten die trotz<br />
des schlechten Wetters zahlreichen Zuschauer.<br />
In der Führzügelklasse punkteten die ganz<br />
<strong>Kleine</strong>n. Einheitlich schick zurechtgemachte<br />
Kidi‘s, Führer und Pferde/Ponys begeisterten<br />
die Zuschauer. Richter Rolf Schulz und seine<br />
Richterkollegin sahen hier gute sportliche<br />
Ansätze. Während der geführten Gelassenheitsprüfung<br />
mit 15 Startern meinte es der Wettergott<br />
gar nicht gut. Jeder Teilnehmer stellte sich und<br />
sein Pferd/Pony vor. Antraben, um die Fitness<br />
des Tieres zu prüfen, gehörte zur Vorstellung.<br />
Danach absolvierten die Teilnehmer 10 Hindernisse:<br />
Müllsackpassage, Flatterband, Stangenkreuz,<br />
Luftballons u. Bälle aus der Hecke,<br />
Rückwärtsrichten, Regenschirme, Rappelsack,<br />
Plane überqueren, Stillstehen bei Geräuschen<br />
von einer Geräusch-CD. ‚Flikka‘, geführt von<br />
Kim Bode gewann diese Prüfung und erhielt ein<br />
sehr gut.<br />
Heiner Franke, Ilsede, und Bernd Willke, Harsum,<br />
starteten für den gastgebenden Verein in<br />
den Fahrprüfungen. In der Dressur lief es nicht<br />
ganz so gut, doch in ihren Paradedisziplinen<br />
konnten sie punkten und sammelten einige<br />
Schleifen.<br />
Margot Prinz<br />
(1. Vorsitzende FG Peine
Pferdesportverein Pferdefreunde Weyhausen e.V.<br />
Begeisterndes Dressur-, Spring-, und Spaßturnier<br />
im Reitstall Probst<br />
Bereits seit 2007 locken die Reitturniere der<br />
PSV Pferdefreunde Weyhausen immer wieder<br />
zahlreiche Reiter und Zuschauer in den Reitstall<br />
Probst. Dabei ist es wohl die Kombination aus<br />
klassischen Turnierprüfungen bis zur Klasse A,<br />
Spiel-und Spaßwettbewerben sowie einem bunten<br />
Showprogramm, das für so großen Zuspruch<br />
sorgt. So war es für das Organisationsteam um<br />
Isa Probst keine Frage, auch in diesem Jahr wieder<br />
ein Dressur-, Spring- und Spaßturnier zu<br />
veranstalten.<br />
„Das Turnier findet bereits zum 5. Mal statt,<br />
allerdings haben wir mit den Prüfungen und dem<br />
Termin immer ein bisschen variiert“, erzählt die<br />
1. Vorsitzende. So gab es im letzten Jahr sogar<br />
„ein LPO-Turnier, das auch sehr gut angenommen<br />
wurde.“ Doch eigentlich hat sich das Team<br />
vom PSV Weyhausen mehr die Jugendförderung<br />
auf die Fahnen geschrieben. „Damit wollen<br />
wir die Familien in den „Pferdestall“ holen<br />
und für die Reiterei begeistern. So gab es neben<br />
den Dressuren und Springen der Klasse E und<br />
A sowie den Kinderprüfungen, die mal etwas<br />
anders ausgeschrieben waren, auch Ponyreiten,<br />
Animation für die Kinder (Kinderschminken,<br />
Hüpfburg …) und eine große Tombola mit tollen<br />
Preisen, um die Veranstaltung ein bisschen<br />
attraktiv zu machen.<br />
„Dieses Jahr haben wir z.b. einen Caprilliwettbewerb<br />
ausgeschrieben, es gab eine Kostüm-<br />
Dressurkür und extra Ponyprüfungen. Damit<br />
auch die Anfängerkinder mit den ganz normalen<br />
Ponys, nicht mit den super extravaganten Ponys,<br />
die auch L und M gehen können, eine Chance<br />
haben, einfach Freude haben und sich trauen<br />
dürfen“, erklärt Isa Probst. Dabei ist es ihr<br />
besonders wichtig, dass der Spaßfaktor erhalten<br />
bleibt und nicht (nur) der Leistungssport dahinter<br />
gesehen wird. „Ich denke, das ist ganz wichtig<br />
gerade in unserer Leistungsgesellschaft, dass<br />
die Kinder einfach ihre Freizeit mit Freude am<br />
Sharin Müller und ‚Glenn’<br />
im Springreiterwettbewerb<br />
Pferd verbringen. Vielleicht<br />
so ein bisschen<br />
unter Wettkampf, das<br />
macht ja auch mal Spaß,<br />
aber die Freude steht im<br />
Vordergrund.“<br />
Das war wohl bei einer<br />
14-jährigen Reiterin, die<br />
übrigens im Besitz des<br />
Reiterabzeichens Klasse<br />
IV ist, nicht der Fall.<br />
Nach dem sie am Vortag<br />
in den höheren Prüfungen<br />
keinen Erfolg hatte,<br />
nahm sie am Sonntag am<br />
Reiterwettbewerb teil.<br />
Da fragten sich doch<br />
Einige, wo da die sportliche<br />
Fairness bleibt, da der Reiterwettbewerb<br />
doch eigentlich für die Jüngsten sein soll, die<br />
keine Führzügelwettbewerbe mehr reiten, aber<br />
noch nicht so gut sind, um an einem Dressurreiterwettbewerb<br />
teilzunehmen.<br />
Doch beim WBO-Turnier des PSV Pferdefreunde<br />
Weyhausen sind natürlich auch erwachsene<br />
Reiter herzlich willkommen, die zb. auch<br />
an der Caprilliprüfung oder dem Reiterwettbewerb<br />
teilnehmen können. „Denn es gibt genug<br />
Erwachsene die erst mit dem Reiten anfangen<br />
und ich finde das sehr mutig, wenn sie da mit<br />
machen. Wenn man das Glück hatte als Kind<br />
anzufangen, dann ist das ja schön, aber nicht<br />
jeder hatte die Gelegenheit. Und wenn man<br />
dann sagt, ich möchte das machen, dann finde<br />
ich das ganz toll und das soll auch unterstützt<br />
werden“, meint die 1. Vorsitzende.<br />
Doch damit auch diejenigen auf ihre Kosten<br />
kommen, die sich im Pferdesport nicht so gut<br />
auskennen, gab es z.b. auch einen Jump and<br />
Dog-Wettbewerb. „Das macht unheimlich viel<br />
Nadine Isabelle Hopka mit ‚Mr. T’<br />
beim Stilspringen der Klasse E<br />
Die Caprilliprüfung erfreute sich großer Beliebtheit<br />
Spaß, wenn die kleinen Jack Russel über die<br />
Hindernisse springen, die sind ja wie Federn.<br />
Das ist natürlich auch für das Publikum lustig.<br />
Denn es sind ja nicht alles Experten und dann<br />
ist das irgendwann auch langweilig, wenn man<br />
die 40. E- oder A-Dressur sieht. Da muss man<br />
einfach ein bisschen Abwechslung bieten, sonst<br />
kommen die nicht wieder. Und wir wollen ja<br />
auch, dass Leute aus dem Dorf, aus der Umgebung<br />
hier auf unseren Hof kommen mit ihrer<br />
Familie“, erklärt Isa Probst. Dieses Ziel hat das<br />
Team vom PSV Pferdefreunde Weyhausen auch<br />
dieses Jahr wieder erreicht. „Denn das schöne<br />
ist, es läuft immer nur eine Prüfung und alles ist<br />
sehr zentral. Man kann sich hier wirklich unter<br />
das Zelt setzen und nen Kaffee trinken oder ne<br />
Bratwurst essen, ist aber immer mittendrin. Das<br />
ist wirklich ein kleines übersichtliches Turnier.“<br />
Katarina Blasig übergibt den Ehrenpreis in<br />
der Caprilliprüfung an Pauline Fricke<br />
19
Immer am ersten Wochenende im Juni zieht es<br />
(Spitzen)Reiter aus Nah und Fern auf das herrliche<br />
Gelände des Landgestüts in Prussendorf.<br />
Denn bereits seit 6 Jahren lädt Landstallmeister<br />
Siegmund Hintsche mit seinem Team zum<br />
Landgestütsturnier ein. „Früher war das Turnier<br />
im September, wir haben dann den Termin hier<br />
her verlegt, da wir Qualifikationsprüfungen für<br />
das Bundesschampionat und das Landeschampionat<br />
hier ausreiten“, erklärt Hintsche und fügt<br />
20<br />
Beim Jump & Dog hatten Zwei- und Vierbeiner ihren Spaß<br />
Die Ergebnisse auf einen Blick:<br />
1. E-Dressur, 1. Abt.:<br />
1. Lea Cordes (RV Gifhorn), Weljana (7,7)<br />
2. Marie Krause (RSG Sassenburg), Rhapsodie (6,9)<br />
3. Karen Hindricks (RV Schöppenst.), Schwalbe (6,8)<br />
2. E-Dressur, 2. Abt.:<br />
1. Isabell Reimer (RFV Wolfsburg), Pontus (7,4)<br />
2. Rica Wadephul (RV Moorhof), Lazar (7,2)<br />
3. Elise-M. Schulze (RFV Knesebeck), Angela (7,1)<br />
3.A-Dressur:<br />
1. Alicia Schwarz (RFV BS), Join Up (7,3)<br />
2. Friederike Ott (Reitclub Wulfshof), Farina (7,0)<br />
3. Elise-M. Schulze (RFV Knesebeck), Angela (6,8)<br />
4. E-Springen:<br />
1. Maximilian Meier (RFV Knesebeck), Regina (0/52.30)<br />
2. Rica Wadephul (RV Moorhof), Lazar (0/55.57)<br />
3. Isabelle Hopka (RV Pro Pferd), Mr. T 3 (0/55.59)<br />
5. A-Springen:<br />
1. Maximilian Meier (RFV Knesebeck), Ramira (0/51,5)<br />
2. Vanessa Quitsch (Pro Pferd), Shari (0/51,66)<br />
3. Vanessa Quitsch (Pro Pferd), Stanley (0/52,22)<br />
6. Dressurreiterwettbewerb:<br />
1. Merle Hansen (RFV Papenteich), Gustav (7,7)<br />
2. Paul Olbrich (RV Barwedel), Just for Fun (7,5)<br />
3. Chantal Bartels (RV Gifhorn), Antoinette (7,3)<br />
7. Reiter WB Ohne Galopp:<br />
1. Miriam Gohl (RFV Gronau), Atlantika (8,0)<br />
2. Svenja Bednarz (PSV Weyhausen), Maxi (7,9)<br />
3. Merle Kobow (RV Woltorf), Bella (7,0)<br />
Und nach dem es erneut<br />
viel Lob von Teilnehmern<br />
und Zuschauern<br />
gegeben hat, steht für<br />
die Veranstalter jetzt<br />
8. Staffetten-Springen-E<br />
1. Sabrina Kiehl, Samira/Katrin Timmas, Alesi<br />
(O/112,3)<br />
2. Verena Michel, Lütte Lotte/Leana Eschert, Herkan<br />
(0/114,1)<br />
3. Maren Assmus, Esposito/Oliver Sojka, Fenja<br />
(4/180,0)<br />
9. Führzügel, 1. Abt.:<br />
1. Rica Bünte, Mira (RV Barwedel)<br />
2. Tim Olbrich, Just for Fun (RV Barwedel)<br />
2. Jette Thieleke, Linda (RFV Vechelde)<br />
9. Führzügel, 2. Abt.:<br />
1. Jason Paul Kiel, Samia (RFV Knesebeck)<br />
2. Jaron Probst, Resi (PSV Weyhausen)<br />
2. Lilly Strubbe, Little Joe<br />
10. Pony-Kostüm-<br />
1. Ulrike Holland (RV Westerode), Virgil (0/45,27)<br />
11. Springen-E:<br />
1. Michaela Geisler (PSV Weyhausen), Luna (0/57,60)<br />
2. Tino Deckert (RFV Vorsfelde), Nerlingo Star (0/73,86)<br />
12. Gymnastik- Springen:<br />
1. Stella Jütte (PSV Weyhausen), Kiara<br />
2. Sabrina Kiehl (RV Knesebeck), Samira<br />
3. Maximilian Meier (RFV Knesebeck), Ramira<br />
13.Stilspring-WB Kl. E:<br />
1. Jessica Timmas (RV Vorsfelde), Merlin (7,5)<br />
2. Nadine Hopka (Pro Pferd e.V.), Mr. T 3 (7,4)<br />
3. Ayleen Niebuhr (RFV Papenteich Meine) (7,3)<br />
XVIII. Landgestütsturnier in Prussendorf<br />
Beste Bedingungen für tollen Sport<br />
hinzu: „Das ist ein guter Termin und jeder kann<br />
sich drauf einrichten.“ Dabei ist für die Veranstalter<br />
erst einmal das Wichtigste, dass das<br />
Wetter passt. Denn „man hat viel Mühe so eine<br />
Veranstaltung zu organisieren und wenn dann<br />
schlechtes Wetter ist, dann ist das für die Teilnehmer<br />
schlecht, für die Zuschauer schlecht und<br />
für den, der sich die Mühe macht, das zu veranstalten<br />
auch.“ Doch in diesem Jahr konnte sich<br />
keiner beschweren.<br />
schon fest: „Auf jeden Fall werden wir nächstes<br />
Jahr wieder ein Turnier machen.“<br />
Optimale Bedingungen<br />
K.B.<br />
Fotos: Günter Blasig<br />
14 Springreiter-WB:<br />
1. Vicky Hemold (RFV Wipshausen), Granat (7,4)<br />
2. Pauline Fricke (RV Barwedel), Molly (7,3)<br />
3. Edwina Zichy (RC Volkmarode), Black Balaika (7,2)<br />
15.Reiter-WB:<br />
1. Vivien Hemold (RV Wipshausen), Gero (7,8)<br />
2. Alicia Klein (RFV Papenteich Meine), Cindy (7,3)<br />
3. Edwina Zichy (RC Volkmarode), Black Balaika (7,3)<br />
16.Caprilli:<br />
1. Pauline Fricke (RV Barwedel), Molly (7,5)<br />
2. Edwina Zichy (RC Volkmarode), Black Balaika (7,4)<br />
3. Vivien Hemold (RFV Wipshausen), Gero (6,8)<br />
17.Jump and Dog:<br />
1. Dana Eggeling, Pferd Geronimo und Hund Leo<br />
(39,84)<br />
2. Mandy Eggeling, Pferd Sido und Hund Lyca<br />
(46,16)<br />
3. Ulrike Hollland, Pferd Virgil und Hund Ronja<br />
(48,04)<br />
18.Ponyspiele:<br />
1. Mira Waxenberger (PSV Weyhausen), Scooby Doo<br />
(1,35)<br />
2. Pauline Fricke (RV Barwedel), Molly (1,40)<br />
3. Tino Deckert (RV Vorsfelde), Nerlingo Star (1,55)<br />
So stellte auch Siegmund Hintsche zufrieden<br />
fest: „In diesem Jahr haben wir ja übertriebenes<br />
Glück und die Bedingungen für Ross und<br />
Reiter sind soweit auch in Ordnung, dass man<br />
gut reiten kann.“ Dabei haben „die Dressurreiter<br />
hier alle Möglichkeiten und beim Springreiten<br />
ist das auch gegeben. Durch den Baumbestand<br />
ist man auch mal im Schatten und nicht nur in<br />
der prallen Sonne. Das kommt allen zugute,<br />
den Pferden, den Reitern und den Zuschauern.“<br />
Außerdem ist der Boden immer bereitbar. „<strong>Der</strong><br />
wird nicht tief, dann werden halt die Sachen ein<br />
bisschen schmutzig. Das ist bei Rasen manchmal<br />
etwas schwieriger, der wird dann schon mal tief.“<br />
Und da die Reiter die Bedingungen sowie die<br />
Organisation und das gesamte Umfeld in Prussendorf<br />
schätzen, zog es auch vom 03. - 05.06.2011<br />
150 Reiter nach Sachsen-Anhalt, die für die 23<br />
Prüfungen 750 Nennungen abgegeben hatten.<br />
„Ich bin zufrieden mit den Nennungen. Wir
Andrea Hintsche und Landgestütshengst ‚Sarotti’<br />
zeigten sich auf ihrem Hausturnier in guter Form<br />
hatten sicherlich schon mal mehr Beteiligung,<br />
dass kommt ja immer drauf an, was sind noch<br />
für Turniere ringsum. Aber ich habe es nicht so<br />
gerne, wenn das Turnier so vollgestopft ist und<br />
man weiß von vornherein, dass man immer in<br />
Zeitverzug kommt. Ich denke, es ist für jeden<br />
angenehmer, wenn alles ein bisschen in Ruhe<br />
harmonisch ablaufen kann. Das ist dieses Jahr<br />
alles gut besetzt, und damit ist das auch für mich<br />
o.k. In der hektischen Zeit heute schadet es keinem,<br />
wenn man alles mal ein bisschen gelassener<br />
angehen kann“, sagt Siegmund Hintsche.<br />
Die Helmut Kuck-Festspiele<br />
Nach dem am Freitag hauptsächlich Springpferdeprüfungen<br />
stattfanden, stand am Samstag<br />
mit der Qualifikation zum PARTNER PFERD<br />
Cup ein erster Höhepunkt auf dem Programm.<br />
Und schon hier hatte sich Parcourschef Reinhard<br />
Brähne einiges ausgedacht, um die Spreu<br />
vom Weizen zu trennen. So blieben von den<br />
34 Startern nur 8 Paare fehlerfrei. Dabei sah<br />
Philipp Ulrich, der ‚Luna<br />
Laureen‘ gesattelt hatte,<br />
schon wie der Sieger<br />
aus, als er als 27. Starter<br />
in fehlerfreien 57,47<br />
Sekunden ins Ziel fegte.<br />
Eine zu hohe Messlatte<br />
für die folgenden Starter,<br />
doch nicht für Stephan<br />
Lerche und ‚Rosanna<br />
39’ (Volt.Rspgs Gieseritz<br />
e.V.). Allerdings<br />
sollten auch die 57,08<br />
Sekunden nicht zum<br />
Sieg reichen. Denn der<br />
für den RV Laurensberg<br />
1924 startende Helmut<br />
Kuck erreichte mit ‚Saint<br />
Marlo’ in 56,73 Sekunden<br />
das Ziel.<br />
Dennoch zeigte sich Ulrich mehr als zufrieden.<br />
Schließlich bestritt der junge Mann erst sein 2.<br />
Helmut Kuck (hier mit ‚Saint Marlo’) war an diesem Wochenende nicht zu schlagen<br />
Stephan Lerche sammelte mit ‚Rosanna 39’ die ersten Punkte in der<br />
W. Seineke-Grenzland-Classic-Tour<br />
Philipp Ulrich und ‚Luna Laureen‘<br />
Turnier im Sattel der Sachsen-Anhaltiner Stute<br />
und konnte sich nach den Erfolgen in Halle-<br />
Seeben, wo er bereits am Samstag das M- und<br />
S-Springen für sich entschied und im Großen<br />
Preis Platz 4 belegte, erneut ganz vorne in die<br />
Platzierungsliste eintragen. Da freute sich auch<br />
Besitzer Torben Hietel, der aufgrund einer<br />
Schulterverletzung z.Zt. pausieren muss, jedoch<br />
als Zuschauer nach Prussendorf gekommen war.<br />
Dabei hat Philipp Ulrich erst einen Tag vor dem<br />
Turnier in Halle-Seeben auf ‚Luna Laureen’<br />
gesessen. „Das war eine gute Entscheidung, das<br />
passt.“<br />
Und auch am Sonntag, wo im Großen Preis die<br />
erste Qualifikation zur W.Seineke Grenzland-<br />
Classic-Tour ausgetragen wurde, war Helmut<br />
Kuck nicht zu schlagen. Dabei war der Kurs<br />
laut Wilfried Seineke „von einem relativ hohen<br />
Schwierigkeitsgrad geprägt“, so dass die zahlreichen<br />
Zuschauer nur eine Nullrunde zu sehen<br />
bekamen, die Stephan Lerche im Sattel von<br />
‚Rosanna 39’ gelang. Die weiteren Favoriten<br />
in dem 36-köpfigen Starterfeld, wie z.b. Helmut<br />
Kuck oder Kristin Windisch, kassierten<br />
21
Abwürfe. In der Siegerrunde, die 10 Reiter<br />
erreichten, erhöhten dann Helmut Kuck und<br />
Kristin Windisch durch ihre fehlerfreien Sicherheitsritte<br />
den Druck auf Stephan Lerche, der als<br />
letzter an den Start ging. Und tatsächlich kassierte<br />
Lerche zwei Abwürfe, so dass Helmut<br />
Kuck mit ‚Cara-Mia 3’ die Arena als Sieger verließ.<br />
Rang 2 ging an Kristin Windisch auf ‚Caldero<br />
4’ (RV Königsborn 1990 e.V., 4/46,32), die<br />
Helmut Kuck mit seinem zweiten Pferd ‚Saint<br />
Marlo’ auf Platz 3 (8/42,15) verwies.<br />
Gelungener Auftakt zur Seineke<br />
Grenzland-Classic-Tour<br />
„Das war wie immer ein anspruchsvolles<br />
Turnier, das geprägt war durch relativ viele<br />
Zuschauer, am Sonntag waren auf jeden Fall 500,<br />
600 Besucher da, erklärte Wilfried Seineke und<br />
Wenn der Reit- und Fahrverein Wolfsburg zu<br />
seinem großen Reitturnier einlädt, kann er sich<br />
einer großen Teilnehmerzahl sicher sein. Denn<br />
längst hat sich der Wolfsburg Klassiker einen<br />
festen Platz im Turnierkalender erobert. So<br />
durften sich das Team um Ernst Camehn auch<br />
dieses Jahr wieder über zahlreiche Nennungen<br />
freuen. „Das Nennungsergebnis hat uns fast<br />
erschlagen“, sagt der 1. Vorsitzende. Insgesamt<br />
gingen in den 29 bis zur Klasse S ausgeschriebenen<br />
Prüfungen 600 Reiter mit 1.100 Pferden<br />
1.700 Mal an den Start. Und dieses Ergebnis<br />
unterstreicht die Bedeutung des Wolfsburg<br />
Klassiker. „Das Schöne an der Sache ist eben,<br />
dass das das schönste und beste Springen ist,<br />
was es in meinen Augen im Jahr gibt. <strong>Der</strong> Platz<br />
ist riesengroß, die Hindernisse sind entsprechend,<br />
manche vielleicht auch so, wie es mal<br />
vor 20 Jahren üblich war, aber wir haben dabei<br />
trotzdem Passagen, die eben auch ein ‚normales’<br />
S-Springen beinhaltet“, schwärmt Alfred Konzag,<br />
der zu den Dauergästen zählt. Und auch die<br />
Sieger der letzten Jahre kommen wieder nach<br />
Wolfsburg. So hatte z.b. Dirk Klaproth, der den<br />
Wolfsburg Klassiker bereits in den Jahren 2007<br />
- 2009 für sich entscheiden konnte, wieder seine<br />
Nennungen abgegeben und auch Vorjahressieger<br />
Stephan Lerche war erneut mit dabei.<br />
Leonie Bramall und Nicole Klatt-Cissee<br />
dominieren die S-Dressuren<br />
Nach dem die ersten Tage ganz im Zeichen des<br />
Nachwuchs standen, ging es ab Sonntag um<br />
Siege und Platzierungen in den Prüfungen der<br />
Klasse S. Dabei war die für den RFV Isernhagen<br />
startende Leonie Bramall mit ihren Pferden wieder<br />
einmal nicht zu schlagen. Bereits am Sonntag<br />
sicherte sie sich im Sattel von ‚D’accord<br />
De’ die goldene Schleife und erreichte mit ‚La<br />
Scala 3’ hinter Iris Scheminowski auf ‚Grossos<br />
22<br />
fügte hinzu: „Das war ein gelungenes Auftaktturnier.<br />
Gut organisiert, alle Bedingungen optimal<br />
und auch die Beteiligung war gut.“ Diese optimalen<br />
Verhältnisse waren für den Sponsor mit<br />
ein Grund, warum Prussendorf seit diesem Jahr<br />
Standort der W. Seineke Grenzland-Classic-<br />
Tour ist. „Ich beobachte das schon Jahre lang,<br />
wir sind da jedes Jahr Qualifikation Bundeschampionat<br />
geritten, dann kennt man die Turniere<br />
und die Turnierveranstalter und kann dann<br />
eben sagen, o.k. das machen wir gerne.“<br />
So zogen die Veranstalter eine durchweg positive<br />
Bilanz. Und dazu trug wohl auch das gute<br />
Abschneiden der gestütseigenen Pferde bei.<br />
„Die haben bereits die Springpferdeprüfungen<br />
gut absolviert, z.T. gewonnen und waren platziert.<br />
Und auch in der Dressurpferdeprüfung am<br />
7. Wolfsburg Klassiker 2011<br />
Toller Sport bei bestem Wetter<br />
Granit’ (RFV Vörie e.V.)<br />
auch noch Platz 3 in der<br />
ersten Abteilung der<br />
Dressurprüfung Kl. S*.<br />
Und auch am Montag,<br />
wo der erneut in zwei<br />
Abteilungen geteilte<br />
Prix St. <strong>Georg</strong>es auf dem<br />
Programm stand, führte<br />
kein Weg an Leonie Bramall<br />
vorbei. Allerdings<br />
musste sie sich hier den<br />
Sieg auf ‚La Scala 3’ mit<br />
der für den RFV Papenteich<br />
Meine startenden<br />
Anette Heumann teilen,<br />
die die selbstgezogene<br />
‚Abrodite’ gesattelt<br />
hatte. Rang 3 ging an<br />
Iris Scheminowski auf<br />
‚Wettiner 6’. Dabei geht<br />
die 9-jährige ‚Acorado’/<br />
‚Princeton’-Tochter in<br />
diesem Jahr ihre ersten<br />
S-Dressuren. „Das war<br />
schon unser zweiter<br />
S-Sieg, einmal beim<br />
Wolfsburger Hallenturnier<br />
und jetzt Pfingsten<br />
wieder in Wolfsburg“,<br />
erzählt Anette Heumann<br />
nicht ohne Stolz und<br />
fügt hinzu: „ ‚Abrodite’<br />
mag das Prüfungsviereck<br />
in Wolfsburg, es ist<br />
schön ruhig gelegen und<br />
die Atmosphäre ist toll.“<br />
Doch der Sieg kam für<br />
die Amazone, die bei den<br />
Wolfsburger (Dressur)<br />
Turnieren zu den Dauergästen<br />
zählt, ziemlich<br />
überraschend. „Bei dem<br />
Samstagmorgen konnte sich mit ‚Fürst Wettin’<br />
der von Wilken Treu (RFV Nienburg) vorgestellt<br />
wurde, ein Landgestütshengst an 3. Stelle<br />
platzieren. Es siegte ‚Deborah 83’ unter Rene<br />
Weber vor ‚Don Demain‘ mit Julia Schönherr<br />
im Sattel. „Wir haben nicht so viele ältere<br />
Pferde (außer ‚Monte Bellini‘ und ‚Sarotti‘, der<br />
bereits in jungen Jahren gepachtet wurde und<br />
Andrea Hintsche zur Verfügung steht). So haben<br />
wir es ja doch im wesentlichen mit jüngeren Pferden<br />
zu tun.“<br />
Dennoch steht für Siegmund Hintsche und sein<br />
Team fest, dass es auch im nächsten Jahr wieder<br />
ein Landgestütsturnier auf dem herrlichen<br />
Gelände geben wird.<br />
K.B.<br />
Fotos: Günter Blasig<br />
Leonie Bramall und ‚D’accord De’<br />
Anette Heumann mit ‚Abrodite’<br />
starken Teilnehmerfeld habe ich nicht mit einem<br />
Sieg gerechnet“, freute sie sich.
Christian Glienewinkel und ‚Pia Pacelli N’ auf dem Sprung zu Platz 1<br />
Übrigens: Sowohl am Sonntag als auch am<br />
Montag hießen die Sieger der jeweils zweiten<br />
Abteilung Nicole Klatt-Cissee und ‚Sea Cloud<br />
4’ vom Pferde SV Hahausen. Dabei konnten sie<br />
Sandra-Margaux Brauleke auf ‚Wendenstern B’<br />
(RFV Vorsfelde) sowie Stefan Sandbrink mit<br />
‚Don Akzentus’ (RFV Päse e.V.) bzw. Henrike<br />
Habermann im Sattel von ‚Online Ixes’ (RUF<br />
Hänigsen e.V.) und Birte Gehrke mit ‚Cabalero<br />
5’ (RFV Braunschweig) auf die Plätze verweisen.<br />
Christian Glienewinkel siegt im Preis der<br />
VW Sportkommunikation<br />
Das erste S*-Springen, bei dem sich 59 Teilnehmer<br />
in die Starterliste eingetragen hatten, wurde<br />
eine sichere Beute von Christian Glienewinkel<br />
vom RV Wilkenburg e.V. Dabei sah der für den<br />
RFV Vechelde startende Hendrik Schäfer, der<br />
im Sattel von ‚Sensation 16’ in 63,65 Sekunden<br />
zu Hause war, schon wie der Sieger aus. Doch<br />
dann gelang Glienewinkel und ‚Pia Pacelli N’<br />
als fünftletztes Paar der schnellste von nur 7<br />
fehlerfreien Ritten. In 59,60 Sekunden fegten<br />
sie durch den von Marco Behrens gebauten,<br />
anspruchsvollen Parcours und nahmen Hendrik<br />
Schäfer noch 4 Sekunden ab. 3. wurde Hauke<br />
Buchholz (RV Eicklingen), der im Sattel von<br />
‚Roxette 87’ in 64,10 Sekunden zu Hause war.<br />
Dirk Klaproth kommt, sieht und siegt<br />
im Klassiker<br />
Am Montag drehte sich bei den Springreitern<br />
alles um den Wolfsburg Klassiker. Hier<br />
hatte Marco Behrens den 35 Startern den<br />
34 nature<br />
wohl anspruchsvollsten Kurs seit Bestehen<br />
dieses Springen mit sonst kaum noch vorhandenen<br />
Hindernissen in den Weg gestellt. „Die<br />
Zuschauer wollen es spektakulär“, erklärte er.<br />
Zwar hatte Joachim Heidenreich, der den zahlreichen<br />
Zuschauern im Vorfeld den Parcours<br />
erklärt hatte, auf 5 Nullfehlerritte getippt, doch<br />
er sollte sich täuschen. Kein einziger Reiter<br />
blieb im ersten Umlauf dieses S*-Springen fehlerfrei.<br />
So qualifizierten sich alle Vierfehlerritte<br />
sowie der schnellste Reiter mit 8 Fehlerpunkten,<br />
Axel Dietrich von der VW Sportkommunikation<br />
und Ernst Camehn gratulieren zum Sieg<br />
Dirk Klaproth auf ‚Leonardo Anvari’, für die<br />
zweite Runde. Und dieses Ergebnis hatte Marco<br />
Behrens (fast) vorausgesehen. „Ich habe vorher<br />
gesagt, dass niemand mit null Fehlerpunkten<br />
durchkommt“, sagte er. Dabei war laut Alfred<br />
Konzag „eine der Schwierigkeiten auch die<br />
Länge des ganzen Parcours. Hinzu kam dass<br />
sich die Pferde nach dem schon langen Kurs<br />
auf die letzte Kombination, die beiden Planken,<br />
die sehr, sehr eng standen, noch einmal richtig<br />
konzentrieren mussten. Da ging dann so ein bisschen<br />
die Konzentration von den Pferden und<br />
vielleicht auch von den Reitern, verloren.“<br />
Christian Werthmann (Züchter und Besitzer von ‚Coxter’) und Axel Milkau freuen sich<br />
mit Dirk Klaproth über den Sieg im Wolfsburg Klassiker<br />
Am Ende kämpften dann 9 Paare um den Sieg.<br />
Hier legte Markus Brose vom Team BS im Sattel<br />
von ‚Taunus 11“ die zu schlagende Bestzeit<br />
auf 43,39 Sekunden fest, die bereits zwei Reiter<br />
später unterboten wurde. Denn „Altmeister“<br />
Alfred Konzag fegte im Sattel des ehemaligen<br />
Vize-Bundeschampions ‚Shaitaan’ nach 42,13<br />
Sekunden über die Ziellinie und wurde von<br />
den zahlreichen Zuschauern gefeiert. Und auch<br />
Konzag selber zeigte sich begeistert von der<br />
Leistung seines 7-jährigen Pferdes. „Das hat er<br />
ganz fantastisch gemacht. Ich glaube ganz fest<br />
an dieses Pferd, dass er auch international eine<br />
23
Mit nur 300 Vereinsmitgliedern bewerkstelligte<br />
der Reitverein Stadthagen im zweiten Jahr in<br />
Folge ein Turnier in dieser Größenordnung: An<br />
vier Tagen konnte man unterschiedliche Prüfungen<br />
auswählen - einfach „à la carte“ im Rei-<br />
24<br />
Alfred Konzag und ‚Shaitaan’ Markus Brose auf ‚Taunus 11“<br />
große Zukunft haben wird. Er ist einfach toll zu<br />
reiten, hat alle Möglichkeiten. Er wird schonend<br />
von mir eingesetzt und wenn er gesund und<br />
frisch bleibt, müsste sich das eigentlich positiv<br />
entwickeln. Wenn man so ein Pferd unterm Hintern<br />
hat, dann macht das einfach Spaß“, sprudelte<br />
es auch Alfred Konzag nach seinem Ritt<br />
heraus.<br />
Doch diese Zeit sollte ebenfalls nicht zum Sieg<br />
reichen. Denn Dirk Klaproth, der mit ‚Coxter’<br />
als letzter Starter alles auf eine Karte setzte,<br />
gelang erneut eine tolle Runde, so dass sich der<br />
Botschafter der Löwen Classics in 41,75 Sekunden<br />
die goldene Schleife sicherte. „<strong>Der</strong> Parcours<br />
fand ich, war dieses Jahr der anspruchsvollste<br />
von den Klassikern, die ich geritten bin. Aber<br />
meine Pferde haben das alle gut absolviert. Ich<br />
möchte mich noch einmal bei Familie Werth-<br />
RV Stadthagen<br />
„Reitsport à la carte“<br />
mann bedanken, die uns dieses Pferd zur Verfügung<br />
stellt. Und beim Publikum, das immer<br />
sehr mitfiebert, was einen immer sehr hoch<br />
motiviert.“<br />
Und da Wolfsburg schon immer ein gutes Pflaster<br />
für Dirk Klaproth war, schließlich konnte<br />
er bei 5 Teilnahmen am Wolfsburg Klassiker<br />
gleich 4 Mal gewinnen, hatte er sich auch für<br />
die 7. Auflage einiges ausgerechnet. „Gehofft<br />
habe ich es garantiert, geglaubt habe ich es<br />
nicht ganz, aber ich konnte mir vorstellen, hier<br />
vorne zu stehen, da ich seit neuestem ja mit<br />
Axel zusammen bin und sehr gut beritten bin.“<br />
Wie gut der ebenfalls für das Team BS startende<br />
Springreiter beritten ist, zeigt u.a. die Tatsache,<br />
dass er mit ‚Beau du Rouet’ (Platz 4), ‚Coxter’<br />
und ‚Leonardo Anvari’ (Platz 9) gleich alle seine<br />
Pferde in die Platzierung reiten konnte. Außerdem<br />
qualifizierte er die beiden 5-jährigen Nach-<br />
terstadion Heiner Schoof. Die Zahlen sprechen<br />
für sich: über 400 Reiter und 900 Pferde waren<br />
anwesend, über 1.500 Starts wurden für 38 Prüfungen<br />
gemeldet.<br />
wuchspferde ‚Siebenstein 10’ und ‚Gin Fizz 65’<br />
mit den Wertnoten 8,5 bzw. 8,2 für das Bundeschampionat<br />
in Warendorf. „Ich habe 100%<br />
hier erreicht“, freute sich Klaproth und fügte<br />
hinzu „ich habe super Pferde.“<br />
„Das war ein gelungenes,<br />
harmonisches Turnier“<br />
So lautete die zufriedene Abschlussbilanz von<br />
Ernst Camehn. Dabei kam der Regen vorher<br />
laut Aussage des 1. Vorsitzenden „genau richtig“<br />
und auch die Besucherzahlen stellten die<br />
Veranstalter zufrieden. „Die Zuschauertribünen<br />
am Spring- und Dressurplatz waren gut gefüllt“,<br />
freute sich Camehn.<br />
K.B.<br />
Fotos: Günter Blasig<br />
<strong>Der</strong> Christi Himmelfahrtstag stand unter dem<br />
Zeichen der Nachwuchspferde im Springen.<br />
Am Freitag fanden verschiedene Prüfungen<br />
und Qualifikationen im Springen und der Dressur<br />
statt. Abschluss des Tages machte das Seejagdspringen,<br />
bei dem die Reiter durch einen<br />
Teich im Parcours reiten mussten. Auch wenn<br />
es eigentlich eine willkommene Erfrischung bei<br />
den heißen Temperaturen gewesen wäre, war<br />
es doch dem einen oder anderen Pferd nicht<br />
geheuer.<br />
Am Samstag standen weitere Prüfungen in<br />
Dressur und Springen an.<br />
Doch der Sonntag war nicht zu steigern: Schon<br />
alleine die 30 Grad im Schatten verlangten<br />
Pferd und Reiter vieles ab, insbesondere bei<br />
der höchstdotierten Dressurprüfung ”Prix St.<br />
<strong>Georg</strong>”: In Frack und Zylinder geritten ließen<br />
die Reiterinnen und Reiter sich fast nicht<br />
anmerken, dass durch die den Reitplatz umgebende<br />
hüfthohe Hecke sich die Wärme enorm
Dieter Smitz mit ‚Fermoso’ teilten sich am Ende den Sieg im Großen Preis von Stadthagen<br />
staute. Wer sich von den Zuschauern in die<br />
pralle Sonne wagte und zuschaute, konnte eine<br />
von allen Teilnehmern leicht gerittene Prüfung<br />
sehen. Ines Knetter auf ‚Cherie’ konnte die Prüfung<br />
für sich entscheiden, vor Sandra Frieling<br />
mit ‚Lissabon’ und Ina Schneidewindt-Krause<br />
im Sattel von ‚Rothenstein’.<br />
Die Hauptprüfung war am Nachmittag der<br />
„Große Preis von Stadthagen“, ein S-Springen<br />
Dirk-Thomas Liehr auf ‚Larissa’ und<br />
mit Stechen. 34 Reitern versuchten einen Nullfehlerritt<br />
in der geforderten Zeit, ins Stechen<br />
kamen immerhin noch 13 Reiter. Am Ende<br />
schafften Dirk-Thomas Liehr vom gastgebenden<br />
Verein auf ‚Larissa’ sowie Dieter Smitz mit<br />
‚Fermoso’ von der TG Schaumburg beide einen<br />
Nullfehlerritt in ein und derselben Zeit von<br />
36,80 Sekunden. Somit gab es hier zwei erste<br />
Plätze.<br />
Großer Preis von Isernhagen<br />
Längst hat sich der Große Preis von Isernhagen,<br />
der bereits in den vergangenen Jahren<br />
immer wieder Spitzenreiter auf sich aufmerksam<br />
gemacht hat und 2009 vom Club deutscher<br />
Springreiter als eines der besten und<br />
schönsten nationalen Reitturniere Deutschlands<br />
ausgezeichnet wurde, zu einer festen Größe<br />
im Turnierkalender entwickelt. Dabei warteten<br />
auch vom 23.06.2011 - 26.06.2011 wieder<br />
beste Bedingungen auf die 258 Reiter, die mit<br />
892 Pferden in 25 Prüfungen an den Start gingen.<br />
Zwar fehlten in diesem Jahr aufgrund des<br />
unglücklichen Termins zwischen den Deutschen<br />
Meisterschaften und dem CHIO Aachen einige<br />
Doch die Prüfung, die dem Publikum am meisten<br />
Spaß machte, war die letzte des Tages: „Jump,<br />
Drive and Drive“. Hierzu musste ein Reiter erst<br />
einen kleinen Parcours und den kleinen Teich<br />
durchreiten. Schnell aus dem Sattel und in ein<br />
bereitstehenden Geländewagen gesprungen, in<br />
dem ein lokaler Prominenter wie Bürgermeister<br />
Bernd Hellmann oder der Landrat Jörg Farr<br />
am Steuer saß. <strong>Der</strong> musste einen Parcours aus<br />
Pylonen bewältigen, der parallel zu den Hindernissen<br />
aufgebaut war. Ebenso musste auch der<br />
kleine Teich durchfahren werden. Dann mussten<br />
der Fahrer des Autos und der Reiter als Beifahrer<br />
auf eine Kutsche springen, die dann ebenso<br />
den Pylonenparcours durchfahren musste. Über<br />
den Zustand von Reiter, Pferde, Auto und Kutsche<br />
muss nicht viel Worte verloren werden. Vor<br />
allem da das Wasser des kleinen Teichs durch<br />
die Hitze etwas litt! Ein modriger Geruch wehte<br />
über den Platz.<br />
Auch wenn sie als Privatperson und als TT<br />
(Turniertrottel) anwesend war, war sie dennoch<br />
nicht zu übersehen: Ursula von der Leyen lobte<br />
die Organisatoren und Helfern des Turniers,<br />
schwärmte für das fantastische Gelände und die<br />
Gastfreundschaft des Veranstalters.<br />
Im kleineren Rahmen findet dieses Turnier seit<br />
15 Jahren statt. Ob es im nächsten Jahr wieder in<br />
dieser Form stattfinden wird wie dieses Jahr, ist<br />
laut Frau Nolte noch offen: es hat „eine Größe<br />
erreicht, die fast unsere Kräfte übersteigt“. Wir<br />
sind gespannt auf nächstes Jahr, wenn es wieder<br />
heißt: Reitsport à la carte in Stadthagen.<br />
Text und Fotos:Kerstin Isserstedt<br />
Ursula von der Leyen zeigte sich begeistert<br />
vom Turnier<br />
Das Schaufenster des Pferdesports<br />
der ganz großen Namen, dennoch konnten sich<br />
die Starterlisten durchaus sehen lassen. So hatten<br />
u.a. Eva Bitter, die sich in Balve die Bronzemedaille<br />
sichern konnte, Henrik von Eckermann,<br />
Bereiter im Stall von Ludger Beerbaum,<br />
oder der mexikanische Nationenpreisreiter<br />
Alberto Michan in den Springprüfungen ihre<br />
Pferde gesattelt und in der Dressur traf die jüngste<br />
<strong>Der</strong>bysiegerin aller Zeiten, Kathleen Keller<br />
auf Dressurqueen Isabell Werth.<br />
<strong>Der</strong> Große Preis von Isernhagen sei „eine gute<br />
Vorbereitung für die internationalen Turniere in<br />
Falsterbo und Aachen“, fand Alberto Michan und<br />
25
Eva Bitter nutzte Isernhagen als Vorbereitung auf<br />
das Bundeschampionat in Warendorf. „Isernhagen<br />
ist ein super schönes Turnier, wo sich das<br />
ganze Team unglaublich viel Mühe gibt und wir<br />
können viele Pferde mitbringen“ schwärmt sie.<br />
Überhaupt hat das Turnier in Isernhagen eine<br />
große Bedeutung. „Isernhagen ist eine Veranstaltung,<br />
die schon im Bewusstsein der Reiter<br />
verankert ist“ sagt Bundestrainer Holger Schmezer.<br />
Und sowohl Dressur- als auch Springreiter<br />
bescheinigten dem Veranstalter erneut sehr gute<br />
Bodenverhältnisse auf den Turnierplätzen sowie<br />
eine professionelle Vorbereitung eines ländlichen<br />
Turniers mit sehr hohem Niveau.<br />
Und da in Isernhagen absolute Top-Bedingungen<br />
herrschen, nutzten auch dieses Jahr viele<br />
Spitzenreiter die Möglichkeit, sich hier für<br />
den Nürnberger Burgpokal zu qualifizieren.<br />
„Wir freuen uns sehr über die große Resonanz<br />
der Teilnehmer auf den Nürnberger Burgpokal.<br />
Diese Aufgabe für die Stars von morgen<br />
rundet das Prüfungsangebot für die Dressurreiter<br />
ab, die damit nicht nur ihre Toppferde in<br />
den olympischen Prüfungen vorstellen können,<br />
sondern auch ihre Nachwuchspferde mitbringen<br />
können“, erklärte Ute Wiegand von der Turnierleitung.<br />
26<br />
Eva Bitter hatte auch ‚Perigueux‘ mit nach Isernhagen gebracht<br />
Dressurqueen Isabell Werth<br />
nicht zu schlagen<br />
Doch zuerst drehte sich alles um die Olympischen<br />
Dressurprüfungen. Hier war Isabell Werth<br />
einmal mehr nicht zu schlagen. Dabei hatte sie<br />
noch im Vorfeld erklärt: „Wir können erster<br />
oder letzter werden.“ Am Ende hatten sie und<br />
ihr ‚Don Johnson 14‘ aber sowohl im Grand<br />
Prix de Dressage als auch in der Kür die Nase<br />
vorn. So setzten die beiden bereits im Grand<br />
Prix Maßstäbe und verwiesen mit mehr als 100<br />
Punkten Vorsprung den Brandenburger Landestrainer<br />
Jochen Vetters auf ‚Fanano‘ (1.658)<br />
sowie Hartwig Burfeind mit ‚De Value‘ (1.635)<br />
auf die Plätze.<br />
Und auch am Sonntag in der Kür standen die<br />
beiden mit 80,65 Prozent an der Spitze des<br />
11-köpfigen Starterfeldes. Platz 2 holte sich<br />
mit Martina Hannöver-Sternberg ein weiterer<br />
Stammgast in Isernhagen. Ihre Vorstellung im<br />
Sattel von ‚Ratino H OLD‘ wurde mit 75,4 Prozent<br />
belohnt. Rang 3 ging an Alexandra Bimschas<br />
auf ‚Dick Tracy 8’.<br />
Juliane Brunkhorst gewinnt die Qualifikation<br />
zum NÜRNBERGER BURG-POKAL<br />
Die renommierte Prüfungsreihe, die als Deutsche<br />
Meisterschaft der jungen Dressurpferde<br />
gilt, wird aktuell zum 20. Mal durchgeführt. <strong>Der</strong><br />
Große Preis von Isernhagen war bereits die 6.<br />
Station des NÜRNBERGER BURG-POKAL<br />
Alberto Michan bereitete sich in Isernhagen u.a. auch Aachen vor<br />
in diesem Jahr. Und welchen Stellenwert diese<br />
Serie hat, unterstreicht die Tatsache, dass bei<br />
den Weltreiterspielen im vergangenen Jahr mit<br />
‚Dablino‘, ‚Sterntaler-Unicef‘ und ‚Warum<br />
nicht FRH‘ gleich drei Erfolgspferde aus dem<br />
NÜRNBERGER BURG-POKAL zur mit<br />
Bronze dekorierten deutschen Equipe gehörten.<br />
In Isernhagen sicherten sich mit einer überzeugenden<br />
Vorstellung Juliane Brunkhorst und ihr<br />
9-jähriger Wallach ‚Don Windsor‘ ihr Finaltikket.<br />
Satte 73,40% bedeuteten den Sieg für das<br />
Paar vor Theresa Wahler und ‚Danone II‘, denen<br />
70,70% für den 1. Platz in der zweiten Abteilung<br />
genügten.<br />
Zwar bedeutet dieses Ergebnis eine Bestleistung<br />
für die bisherige Saison, doch damit geht Juliane<br />
Brunkhorst gelassen um: „Wir machen einfach<br />
so weiter. Es folgen jetzt noch ein paar Turnierauftritte.<br />
Später in der Hallensaison werden wir<br />
uns intensiv auf die Frankfurter Festhalle vorbereiten.<br />
Es ist für mich der erste Start im Finale<br />
des NÜRNBERGER BURG-POKAL und ich<br />
möchte ein möglichst gutes Ergebnis erzielen.“<br />
Peter Teeuwen und Ferike Bormann lösen<br />
Ticket für Finale der German Horse Pellets<br />
Tour
Doch nicht nur für die Dressurreiter war Isernhagen<br />
Qualifikationsstandort für eine Serie. Denn<br />
die German Horse Pellets Tour, eine Serie für<br />
Reiter der Leistungsklasse S2 und S3, die 2010<br />
Premiere feierte, machte vor den Toren Hannovers<br />
Station. In diesem S*-Springen sicherte<br />
sich der Bundestrainer der deutschen Ponyspringreiter<br />
im Sattel von ‚Fete’ den Finalplatz<br />
beim Weltcup-Turnier Partner Pferd in Leipzig.<br />
Zudem durfte sich Teeuwen über den praktischen<br />
Siegerpreis freuen - eine ganze Palette<br />
Späne-Einstreu von German Horse Pellets. Mit<br />
ins Finale jumpte auch Ferike Bormann, die<br />
‚Lavina Love’ in fehlerfreien 65,66 Sekunden<br />
auf Platz 2 steuerte.<br />
Kathrin Müller siegt im<br />
Großen Preis von Isernhagen<br />
Am Nachmittag hatten die Zuschauer dann die<br />
Qual der Wahl. Denn während die Dressurreiter<br />
um Sieg und Platzierung in der Grand Prix Kür<br />
kämpften, wurde es für die 32 Springreiter im<br />
Großen Preis von Isernhagen ernst. Am Ende<br />
schafften 8 Paare eine Nullrunde und qualifizierten<br />
sich für das spannende Stechen.<br />
Foto: Prothmann<br />
Henrik von Eckermann (hier mit ‚Quatell‘)<br />
hatte ein erfolgreiches Wochenende<br />
Hier setzte Eva Bitter mit dem Hannoveraner<br />
Hengst ‚Perigueux‘ die zu schlagende Bestzeit<br />
auf fehlerfreie 41,97 Sekunden fest.<br />
Doch schon kurz<br />
darauf wurde sie von<br />
Henrik von Eckermann,<br />
der im Sattel<br />
von ‚Quibell‘<br />
in 41,96 Sekunden<br />
ebenfalls fehlerfrei<br />
geblieben war, von<br />
der Führungsposition<br />
verdrängt. Allerdings<br />
sollte es auch für den<br />
Schützling von Ludger<br />
Beerbaum nicht<br />
zum Sieg reichen.<br />
Denn Kathrin Müller<br />
blieb im Sattel<br />
von ‚Shakespeare 68’<br />
als Einzige unter 40<br />
Sekunden und setzte<br />
sich an die Spitze<br />
des Starterfeldes. So<br />
Dirk Klaproth setzte seine Erfolgsserie der letzten Wochen fort und<br />
gewann auf ‚Graf Moritz‘ das S**-Springen am Samstag<br />
durfte sich die Sauerländerin aber nicht nur über<br />
den Löwenanteil im mit insgesamt 10.000,00<br />
Euro dotierten Großen Preis von Isernhagen<br />
freuen, sondern konnte auch das Goldene<br />
27
Pferd als Dietrich Schulze Gedächtnispreis aus<br />
den Händen von Springreiterlegende Ludger<br />
Beerbaum und Mäzenin Madeleine Winter-<br />
Schulze entgegen nehmen. „Es hat einfach Spaß<br />
gemacht. Ein tolles Turnier“, schwärmte die<br />
Reiterin, die zum zweiten Mal in Isernhagen am<br />
Start war.<br />
28<br />
Schaufenster des Pferdesports<br />
„Unser Turnier hat sich wieder einmal als<br />
echtes Schaufester des Pferdesportes präsentiert“,<br />
freute sich die Vereinsvorsitzende Elke<br />
Gerns-Bätke. Und diese Freude war vollkom-<br />
men berechtigt. Schließlich pilgerten, trotz des<br />
eigenwilligen Wetters, ca. 4.000 Zuschauer<br />
an den Turniertagen zwischen Dressur- und<br />
Springstadion hin und her.<br />
RG Grafhorst<br />
Kleinster Verein im KRV Helmstedt richtet erneut<br />
begeisterndes Einsteigerturnier aus<br />
Zwar ist die RG Grafhorst der kleinste Verein<br />
im Kreisreiterverband Helmstedt, doch was<br />
die Mitglieder unter der Leitung der 1. Vorsitzenden<br />
Heike Nagel alles auf die Beine stellen,<br />
kann sich mehr als sehen lassen. So findet z.b.<br />
jedes Jahr ein Familien- und ein Kindertag, ein<br />
gemeinsamer Herbstausritt oder eine Weihnachtsfeier<br />
statt. Doch der Höhepunkt des Reitsportjahres<br />
in der RG Grafhorst ist sicher das<br />
jährliche Einsteigerturnier mit Prüfungen bis zur<br />
Klasse A. Dabei hat die Reitgemeinschaft, die<br />
es schon seit über 30 Jahren gibt, früher „keine<br />
Turniere, sondern mehr so Spiel- und Spaßsachen“<br />
veranstaltet. Doch „seit bestimmt 10<br />
Jahren haben wir dieses Einsteigerturnier. Das<br />
wird immer wieder gut angenommen, gerade<br />
weil es die unteren Klassen sind. Da ist man so<br />
ein bisschen unter sich, das wissen die Kinder<br />
zu schätzen. Hier müssen sie nicht immer gegen<br />
die Großen anreiten und haben wirklich mal ne<br />
reelle Chance“, erklärt Frau Klosa, Pressesprecherin<br />
der RG Grafhorst.<br />
Das sieht Sabrina Altemark von der Sport- und<br />
Therapiereitschule in Dettum genau so. „Wir<br />
sind mit heute mit 6 Pferde der Reitschule und 2<br />
Privatpferden nach Grafhorst gefahren, weil es<br />
hier sehr viele Prüfungen gibt, die meine Reitschüler<br />
mit den Ponys reiten können“, erklärt<br />
sie. Und der Ausflug hat sich mehr als gelohnt.<br />
Denn von 25 Starts von der Führzügelklasse<br />
über Einfachen Reiter WB, Dressurreiter WB,<br />
Springreiter WB bis hin zu E-Stilspringen und<br />
E-Dressur konnten ihre<br />
Schützlinge 15 bunte und<br />
4 grüne Schleifen mit<br />
nach Dettum nehmen.<br />
„Das war ein erfolgreiches<br />
und anstrengendes<br />
Wochenende.“<br />
Mittlerweile hat sich<br />
das Einsteigerturnier so<br />
etabliert, dass sich die<br />
Veranstalter immer über<br />
hohe Nennungszahlen<br />
freuen können. So gab<br />
es im letzten Jahr sogar<br />
einen Nennungsrekord<br />
von 271 Teilnehmern<br />
und auch am 26.06.2011<br />
hatten bis zum Nennungsschluss<br />
222 Reiter<br />
aus Niedersachsen und<br />
Sachsen-Anhalt über 400<br />
Nennungen für die 14<br />
Prüfungen abgegeben.<br />
„Aber wir haben schon<br />
ständig Nachnennungen“,<br />
erzählt Frau Klosa.<br />
Dabei hatte das Team von der RG Grafhorst<br />
dieses Jahr großes Glück. „Denn vor 4 Wochen<br />
wurden uns vier komplette Hindernisse gestohlen.<br />
Da war unser Turnier natürlich so ein bis-<br />
K.B.<br />
Fotos: Günter Blasig<br />
Denise Schaat und ‚Morena’ siegten in der 1. Abt. der Führzügelklasse<br />
schen in Gefahr. Aber wir haben Dank privater<br />
Sponsoren (Thomas Müller vom Tinkerhof am<br />
Drömling, oder Zeltverleih Timmas), die uns<br />
spontan ihre eigenen Hindernisse zur Verfügung<br />
gestellt haben und Privatpersonen, die uns Hin-<br />
Samantha Warlich sprang im Sattel von ‚Scapino’ sowohl im E- als auch im A-Springen auf Platz 1
Die „Klein Ossis auf Rossis“ mit Tabea Lindemann/‚Buffy 35’<br />
Laura Elsner/‚Sevilla 29’<br />
dernisse vorbeigebracht haben, dieses Einsteigerturnier<br />
doch noch durchführen können.“ Und<br />
nach dem die Veranstalter im letzten Jahr mit<br />
etwas widrigen Umständen zu kämpfen hatten<br />
Lea-Sophie Brennecke/‚Carabas’ und Julia Nebe/‚Dominos Dancer’<br />
waren als Fußballfrauen in der Paarklasse nicht zu schlagen<br />
(„da sind uns noch die Richter ausgefallen“),<br />
war dieses Mal laut Frau Klosa „alles im grünen<br />
Bereich. Wir haben eine super Helfereinteilung,<br />
alle Richter sind da, es hat immer noch jemand<br />
Zeit, mal mit anzufassen<br />
und jeder ist immer<br />
ansprechbar und da wo<br />
er hingehört. Das ist eine<br />
sehr angenehme Atmosphäre.“<br />
So bildeten der dieses<br />
Jahr erstmalig ausgeschriebenePaarreiterwettbewerb<br />
mit Kostüm<br />
(„das ist ja auch mal ein<br />
Hingucker, die sehen<br />
nicht alle aus wie die<br />
Ameisen mit schwarz/<br />
weiß sondern das ist<br />
mal was Buntes“) sowie<br />
das in zwei Abteilungen<br />
geteilte A-Stilspringen<br />
und das abschließende<br />
Mannschaftsspringen der<br />
Klasse E die Höhepunkte<br />
im abwechselungsreichen<br />
Programm.<br />
Ann−Marie Brattka/‚Morning Moscan’<br />
Sophia Witteczek/‚Lassandro K’ siegten im Mannschaftsspringen<br />
Am Ende zog die 1. Vorsitzende Heike Nagel<br />
eine rundum zufriedene Bilanz. Und das konnte<br />
sie auch. Schließlich waren rund 250 Zuschauer<br />
auf die Anlage der RG Grafhorst gekommen<br />
und auch die vereinseigenen Reiter waren<br />
höchst erfolgreich.<br />
„Wir haben uns speziell die Jugendförderung<br />
auf die Fahnen geschrieben, gerade mit diesem<br />
kleinen Einsteigerturnier, wo wir immer wieder<br />
positive Rückmeldungen bekommen. Und so<br />
lange dieses positive Feetback da ist, werden<br />
wir das auch jedes Jahr wieder veranstalten“.<br />
Alle Ergebnisse gibt's unter www.rg-grafhorst.de<br />
K.B.<br />
Fotos: Günter Blasig<br />
29
RFV Vorsfelde<br />
Verregnetes Jubiläum mit tollem Sport<br />
Reitturniere haben in Vorsfelde eine lange Tradition.<br />
So konnte das Team um die 1. Vorsitzende<br />
Daniela Sandbrink in diesem Jahr bereits<br />
zum 100. Turnier einladen. Doch das war nicht<br />
der einzige Grund zum Feiern. Denn der Reit-<br />
und Fahrverein Vorsfelde besteht seit 90 Jahren<br />
und auch die neue Reithalle, in der beim großen<br />
Sommerturnier die Gastronomie untergebracht<br />
war, wurde eingeweiht. Und diese Einweihung<br />
nahm der ehemalige Vorsitzende Jürgen Kackstein<br />
zum Anlass, noch einmal auf die (Entstehungs-)Geschichte<br />
des Reit- und Fahrverein<br />
Vorsfelde einzugehen. „Nach dem der 1921<br />
von 32 Geschäftsleuten gegründete Verein, der<br />
bereits ein Jahr später sein erstes Turnier veranstaltete,<br />
kurz vor dem 2. Weltkrieg aufgelöst<br />
wurde, ergriff Franz Schulze 1945 die Initiative<br />
und erweckte den Verein zu neuem Leben.<br />
Beginnend mit dem Jahr 1948 fanden viele<br />
schöne Turniere statt, die mit der Ausrichtung<br />
der Fahr-Weltmeisterschaften im Jahre 2000<br />
ihren vorläufigen Höhepunkt fanden“ erinnert<br />
sich Kackstein.<br />
Und da sich mittlerweile längst herumgesprochen<br />
hat, dass auf der Anlage an der Dieselstraße<br />
beste Bedingungen herrschen, können sich die<br />
Veranstalter nicht nur bei dem großen Sommerturnier<br />
über eine hohe Beteiligung freuen. „Wir<br />
sind mit dem Nennungsergebnis super zufrieden<br />
gewesen, obwohl parallel die Bezirksmeisterschaften<br />
in Adelebsen stattgefunden haben“<br />
erklärte Malte Weichsler von der Turnierleitung.<br />
Und dieses „super Nennungsergebnis“ lag wohl<br />
30<br />
auch daran, dass sich<br />
die Reiter und Senioren<br />
im Gegensatz zu den<br />
Junioren/Jungen Reiter<br />
nicht über die Bezirksmeisterschaften<br />
für die<br />
Landesmeisterschaften<br />
in Hannover qualifizieren<br />
müssen. „Deswegen<br />
waren bei den<br />
Junioren/Jungen Reitern<br />
hier weniger am Start.“<br />
Außerdem hatten die<br />
Veranstalter alles gut in<br />
Schuss und waren guter<br />
Dinge. „Wir als Reiter<br />
fahren viel zu Turnieren<br />
und hoffen, dass wir gute<br />
Veranstaltungen vorfinden,<br />
wo wir gut starten<br />
können. Jetzt versuchen wir das auch umzusetzen,<br />
dass wir den Gästen dementsprechend gute<br />
Bedingungen liefern können“, sagt Weichsler.<br />
Und da so eine Veranstaltung ohne Helfer nicht<br />
durchgeführt werden kann, geht an dieser Stelle<br />
ein großes Dankeschön an alle die den Vorstand<br />
so super unterstützt haben. „Die Helfer haben<br />
einen ganz tollen Job gemacht. Die waren echt<br />
spitze, Regenjacke an, klatschnass, aber der Parcours<br />
wird umgebaut“, lobt Weichsler. Und auch<br />
Parcourschef Peter Klein zeigte sich begeistert<br />
von diesem Einsatz: „Auf jedem anderen Turnier<br />
hätten die schon das Handtuch geworfen.“<br />
Sieben ehrenamtliche Helfer, die 3.400 Stunden im Einsatz waren,<br />
wurden im Rahmen der Halleneinweihung für ihr Engagement geehrt<br />
Und nach dem die<br />
Reiter am Donnerstag/<br />
Freitag sehr zufrieden<br />
mit den Bedingungen<br />
waren und es guten<br />
Sport zu sehen gab,<br />
zeigte sich Petrus<br />
am Wochenende so<br />
gar nicht als Reiter-<br />
und Pferdefreund<br />
und ließ es teilweise<br />
wie aus Eimern regnen.<br />
„Leider wurden<br />
die Bedingungen ab<br />
Samstagmittag immer<br />
schwieriger. Obwohl<br />
der Platz super gehalten<br />
hat, aber der wird<br />
wirklich nur für die<br />
Turniere genutzt und<br />
ansonsten gepflegt<br />
wie ein Golfplatzrasen.“<br />
Zwar konnte das S*-<br />
Springen, das am<br />
Samstag einen ersten<br />
Höhepunkt bildete,<br />
noch wie geplant<br />
stattfinden, aber das<br />
Mannschaftsspringen<br />
der Klasse A viel buchstäblich<br />
ins Wasser<br />
und das Barrierenspringen unter Flutlicht musste<br />
auf Sonntagnachmittag verlegt werden. „Es hat<br />
so geschüttet und war so stürmisch, dass wir die<br />
Flutlichtmasten gar nicht ausfahren konnten,<br />
das war einfach zu gefährlich“, erklärt Pressesprecherin<br />
Michaela Hermann. „Die Reiter<br />
wollten alle springen und haben uns gebeten, es<br />
nicht ausfallen zu lassen. Und da das heute ganz<br />
gut ging, dass wir die Prüfungen etwas nach<br />
vorne schieben konnten, wird das Barrierespringen<br />
heute Nachmittag nachgeholt.“<br />
Dabei fing das Unwetter bereits beim S*-Springen<br />
am Samstagabend an, „so dass Sprünge<br />
und die Bäume davor umgefallen sind.“ Mit<br />
diesen etwas widrigen Bedingungen kamen<br />
Christian Glienewinkel und ‚Levisto‘s Pleasure’<br />
am besten zurecht. Dabei hatte Vorjahressieger<br />
Ronald Sandbrink mit ‚As di Casablanca M’<br />
als 14. Starter die zu schlagende Bestzeit auf<br />
65,73 Sekunden festgelegt. Doch Louis Philipp<br />
Muhle und ‚Carlo 213’ verdrängten ihn wenig<br />
später auf Platz 2. Und auch die 63,09 Sekunden<br />
sollten nicht zum Sieg reichen. Denn als vorletzter<br />
Starter fegte der für den RV Wilkenburg<br />
e.V. startende Glienewinkel in 62,26 Sekunden<br />
durch den Kurs.<br />
Thomas Brandt nicht zu schlagen<br />
Am Sonntag avancierte Thomas Brandt zum<br />
Mann des Tages. Nicht nur, dass er sich im Sattel<br />
von ‚Looping 57’ mit Steffen Rossau auf<br />
‚Carpina’ den Sieg im Barrierenspringen teilte,<br />
er war auch im Großen Preis von Volkswagen<br />
nicht zu schlagen.<br />
Dabei sah der für den RFV Mahlsdorf startende<br />
Torsten Ritter, der mit ‚Askimo’ den ersten<br />
fehlerfreien Ritt in der 2. Qualifikation zur<br />
W.Seineke Grenzland-Classic-Tour 2011 hinlegte,<br />
schon wie der Sieger aus. Denn keinem<br />
der nachfolgenden Starter wollte ein weiterer<br />
Nullfehlerritt gelingen. Dann steuerte Thomas<br />
Brandt (RSG Winsen/Aller) als 12. der 15 Teilnehmer<br />
‚Tippi S’ fehlerfrei durch den Normalumlauf<br />
und sorgte nicht nur zur Freude der
Thomas Brandt auf ‚Looping 57’ und Steffen Rossau mit ‚Carpina’ heißen die Sieger im Barrierespringen<br />
Zuschauer für ein Stechen. Und nach dem Torsten<br />
Ritter zur Schonung seines 7-jährigen Pferdes<br />
auf das Stechen verzichtete musste Brandt<br />
den Parcours nur noch beenden. „Ich musste ja<br />
starten im Stechen. Es ging darum auszuscheiden<br />
oder den Parcours zu beenden. Und da die<br />
Bedingungen gar nicht so schlecht waren da drin,<br />
muss man die Sache sportlich beenden. Das war<br />
ne Trainingsrunde zur Ausbildung, das war alles<br />
gut“, erklärte der Sieger. Und auch Torsten Ritter<br />
zeigte sich mehr als zufrieden. „Ich bin nur<br />
für das S-Springen am Sonntag gekommen. Ich<br />
hatte eigentlich einen Start woanders geplant,<br />
aber das war mir dann zu schwierig, da hin zu<br />
kommen und da habe ich hier Montag nach<br />
genannt. Mit dem Ergebnis kann ich gut leben.<br />
<strong>Der</strong> ist erst 7-jährig, was muss ich ihn hier noch<br />
mal reiten und was riskieren. Ein 2. Platz ist für<br />
dieses Pferd schon fantastisch.“<br />
Rang 3 holte sich Bernd Schulze vom RV Suhlendorf<br />
u.U. mit ‚Femme Fatale S’.<br />
Gelungene 2. Station der<br />
W.Seineke Grenzland Classic Tour<br />
Mit dem Sieg sicherte sich Thomas Brandt auch<br />
die ersten 30 Punkte in der W.Seineke Grenzland<br />
Classic Tour und sprang auf Platz 2 in der<br />
Zwischenwertung, den er sich allerdings mit<br />
Helmut Kuck teilen muss. Nach den beiden Stationen<br />
Prussendorf und Vorsfelde führt der für<br />
die Voltigier- und Reitsportgemeinschaft Gieseritz<br />
startende Stephan Lerche, der in Vorsfelde<br />
auf ‚Miss Hamlet’ und ‚Rosanna 39’ gleich die<br />
Plätze 4 und 5 erreichte, mit 50 Punkten. Kristin<br />
Windisch vom RV Königsborn 1990 und Torsten<br />
Ritter belegen gemeinsam Platz 4 (28 Punkte) .<br />
Jetzt will Thomas Brandt auch an weiteren Stationen<br />
der Tour teilnehmen. „Wo es passt, werde<br />
ich hin fahren. Das ist ne schöne Sache und da<br />
muss man die Sponsoren, die das machen, einfach<br />
unterstützen und dankbar dafür sein, dass<br />
sie den Sport auch weiter unterstützen und<br />
für uns Reiter gute Prüfungen ausschreiben,<br />
wo wir auch gute Startmöglichkeiten haben“,<br />
meint Brandt, der auch schon das Finale in<br />
Braunschweig gewinnen konnte.<br />
Und auch für Torsten<br />
Ritter ist die W.Seineke<br />
Grenzland Classic Tour<br />
nach wie vor ein Thema.<br />
„Es gibt ja Geld und<br />
das ist das, warum ich<br />
dann gesagt habe, ich<br />
entscheide mich hierfür.<br />
Da kommt am Ende<br />
schon was bei raus. Ich<br />
war zwar nicht in Prussendorf,<br />
darum muss ich<br />
jetzt sehen, dass ich in<br />
Etingen, Zobbenitz und<br />
Calvörde noch reite.“<br />
Zufrieden mit der 2. Station<br />
seiner Tour zeigte<br />
sich auch Wilfried Seineke.<br />
„Trotz der Wetterkapriolen<br />
haben wir,<br />
glaube ich, guten Sport<br />
gesehen. Hier muss man dem Veranstalter höchstes<br />
Lob zollen. Einige Turniere in Niedersach-<br />
Wilfried Seineke gratuliert Stephan Lerche<br />
sen sind an diesem Wochenende aufgrund der<br />
Witterungslage abgebrochen worden. In Vorsfelde<br />
fand der Turniersport statt und das ist der<br />
31
Verdienst der Veranstalter, die hier viele Mühen<br />
auf sich genommen haben, um das durchzuführen.“<br />
Allerdings fand es nicht nur Wilfried<br />
Seineke „schade, dass bloß 2 Leute im Stechen<br />
waren. Da würde ich eigentlich die Empfehlung<br />
aussprechen, wie in Prussendorf, eine Siegerrunde<br />
zu veranstalten, mit den 10 besten Pferden.<br />
Man kann hier die Variante wählen, alles<br />
mit Null oder die Fehler werden mitgenommen.<br />
Ich würde es als Sponsor begrüßen, dass man<br />
mindestens 10 Pferde sieht. Und die Variante,<br />
alles startet wieder bei Null, ist auch so schlecht<br />
nicht, alles gleiche Chancen und keiner braucht<br />
auf Taktik zu reiten.“<br />
32<br />
Positives Fazit<br />
Trotz des verregneten Wochenendes zogen<br />
die Veranstalter ein positives Fazit. „Es hätten<br />
etwas mehr Zuschauer sein können, aber<br />
trotzdem waren wir ganz zufrieden. <strong>Der</strong> Platz<br />
hat gehalten und es gab keine Unfälle“ sagte<br />
Michaela Hermann und Malte Weichsler fügte<br />
hinzu: „Toll war auch, dass unsere Reiter bei<br />
den Spring- und Dressurprüfungen super erfolgreich<br />
waren. Die haben fleißig mitgeholfen und<br />
sind dann auch noch gut geritten.“ So konnten<br />
Wegen der über 500 Nennungen und einem<br />
hochkarätigen Starterfeld begann das Turnier<br />
des Reitvereins Schieferberg bei herrlichem<br />
Sonnenschein bereits am Freitag mit der Reitpferdeprüfung.<br />
Auf dem hervorragenden Geläuf des 60m x<br />
20m großen Außenplatzes zeigten sich trotz vieler<br />
neuer Eindrücke die sehr gut vorbereiteten<br />
3- und 4-jährigen Pferde äußerst gelassen und<br />
liefen souverän ihre Prüfung. Im Anschluss<br />
daran konnten die Zuschauer das Vermögen<br />
der jungen Pferde in der Dressurpferdeprüfung<br />
Klasse A bewundern. Von den hier gestarteten<br />
32 Pferden waren viele mit hervorragenden<br />
Grundgangarten ausgestattet. Die Richter gaben<br />
schließlich für die überzeugende Vorstellung<br />
von Philipp Hess (Hof Bettenrode/Göttingen)<br />
die hohe Wertnote von 8,2 , was den Sieg bedeutete.<br />
<strong>Der</strong> erste Tag endete nach einer Dressurrei-<br />
in der 2. Abteilung des<br />
A*-Stilspringen Simone<br />
Bertling/‚Escada 172’,<br />
Saskia Steinmetz/‚Fiene<br />
RN’ und Berith Peter/<br />
‚Daily Pleasure 2’ gleich<br />
die Plätze 1. - 3. belegen.<br />
Und auch im A**-Springen<br />
der Damen waren<br />
die Vorsfelder Reiterinnen<br />
nicht zu schlagen.<br />
Hier erreichte Constanze<br />
Meier mit ihren Pferden<br />
‚Di da’, ‚Kornett 103’<br />
und ‚Scarlett G’ Rang<br />
1, 2 und 4, Ann-Kathrin<br />
Lepke holte sich auf<br />
‚Carnica’ Rang 3.<br />
Alle Ergebnisse finden<br />
Sie im Internet unter<br />
www.rfv-vorsfelde.de.<br />
K.B.<br />
Fotos: Günter Blasig Freuen sich über ihr gutes Abschneides im Großen Preis von Volkswagen<br />
v.l.n.r.: Thomas Brandt, Torsten Ritter und Bernd Schulze<br />
Großes Dressurturnier des Reitvereins Schieferberg<br />
mit vielen Superlativen<br />
terprüfung der Klasse A mit viel Lob von den<br />
Richtern für den störungsfreien und harmonischen<br />
Ablauf des aufwendigen Turniers.<br />
Am Samstag ging es sehr früh mit dem Dressurwettbewerb<br />
der Klasse E weiter. In dieser Prüfung<br />
siegte Mandy Schaper vom RV Schieferberg<br />
souverän auf ihrem Wallach ‚Merlin’ mit der hervorragenden<br />
Wertnote von 7,9 und ließ so die<br />
starke Konkurrenz von insgesamt 44 Teilnehmern<br />
hinter sich. Den krönenden Abschluss des<br />
zweiten Tages bildete dann die Dressurprüfung<br />
der Klasse M.<br />
<strong>Der</strong> Sonntag wurde besonders für die jungen<br />
Reiter spannend, denn es stand u.a. der Reiter<br />
Wettbewerb auf der Zeiteinteilung. Und nach<br />
dem auch hier die Vereinsmitglieder, die teils<br />
auf Schulpferden/ponys an den Start gingen,<br />
mit zahlreichen Schleifen auf sich aufmerksam<br />
machten, war auch Anett Helmer stolz auf die<br />
vielen guten Platzierungen<br />
ihrer Reitschüler.<br />
Am Sonntagabend<br />
endete dann diese große<br />
sportliche Veranstaltung<br />
mit einem gemütlichen<br />
Zusammensein.<br />
Die Mutter eines Reiters<br />
lobte stellvertretend<br />
für etliche Teilnehmer<br />
die herrliche Lage in<br />
mitten der Natur und<br />
das tolle Ambiente der<br />
gesamten Reitanlage<br />
mit dem Satz: „Willkommen<br />
im Paradies!“<br />
Mit ähnlichen freundlichen,<br />
lobenden Worten<br />
verabschiedeten sich die<br />
Richter und viele der zahlreichen Zuschauer. Sie<br />
freuen sich schon jetzt auf ein Wiedersehen auf<br />
dem nächsten Turnier im Jahr 2012.<br />
Zum Schluss ein ganz herzliches Dankeschön<br />
an alle Sponsoren und fleißigen Helfer, die<br />
unermüdlich und fleißig 3 Tage lang im Einsatz<br />
waren.<br />
Text und Foto: Norbert Helmer<br />
Mandy Schaper auf Merlin (RV Schieferberg)<br />
nimmt die goldene Schleife entgegen
Reitverein Hondelage e.V. veranstaltete<br />
Vereinsmeisterschaften<br />
Am 2. Juli 2011 hat der Reitverein Hondelage<br />
e.V., auf der Reitanlage von Erhard Friederici,<br />
zum wiederholten Mal seine Vereinsmeisterschaften<br />
ausgetragen.<br />
Ab 9.00 Uhr traten die Voltigierer, unterteilt<br />
in verschiedene Alters- und Leistungsklassen,<br />
gegeneinander an. Danach folgte ein Springreiter-Wettbewerb,<br />
eine Führzügelwettbewerb und<br />
ein Dressurreiter-Wettbewerb. Zum Abschluss<br />
stand noch eine Dressurprüfung der Kl. E auf<br />
dem Programm.<br />
Für das leibliche Wohl hatten die Eltern und<br />
Mitglieder des Reitvereins, sowie Familie Friederici<br />
wieder in gewohnter Form gesorgt.<br />
Am Ende der Veranstaltung erfolgte die Siegerehrung<br />
für alle Prüfungen, die vom 1. Vorsitzenden<br />
Erhard Friederici und Reitlehrerin Anica<br />
Hans gemeinsam vorgenommen wurde. Bei den<br />
Reitern wurde Julia Schmidt Vereinsmeisterin,<br />
gefolgt von Jannika Schmidt und Kerstin<br />
Franke. Ella Kosewald wurde Vereinsmeisterin<br />
im Voltigieren, gefolgt von Laura Günther und<br />
Jara Hermann.<br />
Zur Freude aller Teilnehmer ging jedoch kein<br />
Reiter bzw. Voltigierer leer aus. Die Teilnehmer<br />
der ersten drei Plätze konnten sich jeweils über<br />
einen Pokal freuen. Alle anderen Teilnehmer<br />
wurden mit Preisschleifen und Medaillen für<br />
Ihre Leistungen belohnt.<br />
Die strahlenden Sieger und Platzierten der Vereinsmeisterschaften<br />
Text und Foto: Monika Schröter<br />
Traditionelles Reitturnier des RFV Königslutter<br />
Markus Braunisch in den M-Springen unschlagbar<br />
Die Pferdeanhänger und -LKWs haben die<br />
große Wiese wieder freigegeben, die Stände und<br />
Zelte sind abgebaut und es ist die alltägliche<br />
Ruhe eingekehrt nach drei erfolgreichen und<br />
turbulenten Reitsporttagen beim RFV Königslutter.<br />
Dabei war das beliebte Turnier noch<br />
besser besucht als die Jahre zuvor. Schließlich<br />
kämpften vom 08. - 10.07.2011 700 Reiter bei<br />
1.700 Starts in den 31 Prüfungen um Siege und<br />
Platzierungen<br />
So sahen die Zuschauer, die bei freiem Eintritt<br />
auf die hervorragend präparierte Anlage an<br />
der Dr.-Heinrich-Gremmels-Straße gekommen<br />
waren, nicht nur bei den Höhepunkten, der<br />
Punktespringprüfung der Klasse M*, dem M*-<br />
Springen mit Stechen sowie dem Braunschweiger<br />
Amateur-Dressurchampionat tollen Sport.<br />
Dabei waren auch die vereinseigenen Starter<br />
mehrfach am Start und sammelten fleißig Schleifen.<br />
So siegte z.b. Jazira Dilling mit ‚Mirow’<br />
Dieter Schniedermeier gratuliert Markus Braunisch und ‚Contendros-Boy’ zu den Erfolgen<br />
im Springreiterwettbewerb, Sophia Strnat und<br />
‚Merlin’ gewannen den Dressurreiterwettbewerb<br />
Klasse E, die E-Kombination sowie eine<br />
A-Dressur. <strong>Der</strong> Sieg in der zweiten A-Dressur<br />
ging an Lena Drebenstedt auf ‚Noc Out’.<br />
Bei den Spring-Highlights der Klasse M* war<br />
Markus Braunisch mit seinem selbstgezogenen<br />
Hengst ‚Contendros-Boy’ nicht zu schlagen.<br />
Denn nach dem der für den RV Moorhof startende<br />
Reiter bereits am Samstag in der 2. Abteilung<br />
der Punktespringprüfung Klasse M* den<br />
Sieg vor Myriem Oelkers/,Finia 3’ (RFV Woltorf<br />
u. Umg. e.V.) und Constanze Meier/‚Asti‘s<br />
Girl’ (RV Vorsfelde) für sich verbuchen konnte,<br />
zeigten die beiden auch im M*-Springen mit<br />
Stechen am Sonntag der Konkurrenz die Hufe.<br />
Dabei verwiesen sie mit gut 4 Sekunden Vorsprung<br />
Knut Reß auf Cupidoo (St. <strong>Georg</strong> Ges.<br />
d. Pferdefreunde Gifhorn) sowie Stefanie Schiwik<br />
mit ‚Eldon 4’ (RV Aller-Oker e.V.) auf die<br />
Plätze.<br />
Hier hielt Jana Klages mit ‚Roneby’ mit einem<br />
5. (Punktespringen) und einem 7. Platz die heimische<br />
Fahne hoch.<br />
„<strong>Der</strong> Hengst sprang an diesem Wochenende wie<br />
von einem anderen Stern“, freute sich Markus<br />
Braunisch und fügte hinzu: „Das war sowieso<br />
mein Wochenende.“ Denn neben den beiden<br />
Siegen in den Hauptspringen sammelte der<br />
Isenbütteler auch mit seinen anderen Pferden<br />
‚Leena’, ‚Waggery 6’ und ‚Saskia B’ weitere<br />
Platzierungen.<br />
33
Bei den Dressurreitern stand am Sonntag die<br />
Qualifikation zum Braunschweiger Amateur-<br />
Dressurchampionat auf dem Programm, bei dem<br />
die Teilnehmer aus dem Bezirksreiterverband<br />
Braunschweig eine Reihe von M-Dressuren an<br />
verschiedenen Veranstaltungsorten absolvieren<br />
müssen. Hier holten sich Nicole Stille und<br />
‚Westernhagen’ (RFV Päse e.V.) die goldene<br />
Schleife vor Lokalmatadorin Sarah Schaper<br />
34<br />
mit ‚Rubens’ und Stefanie Rose-Hotopp (RFV<br />
Stöckheim-Wolfenbüttel zu Halchter), die ‚Hetkinen’<br />
gesattelt hatte.<br />
Den 5. Platz eroberten Mareike Flege und<br />
‚Bagalut’ vom gastgebenden Verein.<br />
Alle Ergebnisse finden Sie auf der Homepage<br />
unter www.reitverein-koenigslutter.de/Aktuelles.<br />
Am Ende zogen dann nicht nur die Reiter, sondern<br />
auch die Veranstalter eine absolut positive<br />
Bilanz. Und so steht bereits jetzt für die Veranstalter<br />
fest, dass es auch im nächsten Jahr wieder<br />
das große Dressur- und Springturnier auf dem<br />
Gelände des RFV Königslutter geben wird.<br />
RV Holzerode<br />
Begeisternde Premiere des CIC** und erneut<br />
Vielseitigkeitssport vom Feinsten<br />
„Wir wollen mit unserem Turnier Werbung<br />
für den Vielseitigkeitssport machen“ erklärt<br />
Dr. Herbert Klengel. Und das ist dem Team<br />
um den 1. Vorsitzenden des RV Holzerode mit<br />
dem diesjährigen Sommerturnier auf dem herrlichen<br />
Gelände um den Struthkrughof mehr als<br />
gelungen. Denn nicht nur Josef Fütterer, der<br />
gemeinsam mit 6 Kollegen als Richter fungierte,<br />
schwärmte: „Das ist so liebevoll hergerichtet,<br />
das Gelände so toll vorbereitet, optimalste<br />
Bedingungen für Reiter und Pferd und das<br />
Wetter hat auch mitgespielt.“<br />
Und genau diese optimalen Bedingungen ziehen<br />
jedes Jahr wieder zahlreiche Reiter nach<br />
Holzerode, die ihre Pferde in der internationalen<br />
*-Prüfung, der A-Vielseitigkeit oder den<br />
Geländepferdeprüfungen satteln. „Was mich<br />
ganz besonders freut, ist, dass die renommierten<br />
Vielseitigkeitsreiter den Aufbau hier als sehr fair<br />
akzeptieren, gerade für talentierte Nachwuchspferde<br />
ganz besonders geeignet“, sagt Dr. Herbert<br />
Klengel und fügt nicht ohne Stolz hinzu:<br />
„Das hat mir Andreas Dibowski gestern Abend<br />
noch einmal gesagt, das ist der Grund, warum er<br />
jedes Jahr kommt. Er sagt, dass es so Anlagen,<br />
die richtig pferdegerecht aufgebaut sind, wo die<br />
Pferde wirklich was lernen und mit positiven<br />
Erlebnis nach Hause gehen, nicht allzu viele<br />
gibt.“<br />
Und nach dem die Veranstalter<br />
„über mehrere<br />
Jahre eine *-Vielseitigkeit<br />
ausgerichtet haben“,<br />
wurde beim diesjähri-<br />
Auch Frank Ostholt (hier auf ‚Cicereo’) hatte erneut genannt<br />
Text und Foto: Claudia Wittwer<br />
K.B.<br />
gen Sommerturnier vom 08. - 10.07.2011 das<br />
erste Mal eine **-Prüfung angeboten. „Wir<br />
hatten uns gedacht, wenn wir das das erste Mal<br />
anbieten, haben wir mit etwa 20 Nennungen zu<br />
rechnen. Es sind über 40 Nennungen geworden<br />
und die *-Prüfung hatte 77 Nennungen. Das ist<br />
ganz doll angenommen worden“, erzählt Klengel.<br />
Dabei sorgte die Tatsache, „dass doch eine<br />
ganze Reihe sehr renommierter Vielseitigkeitsreiter<br />
hier waren, vom Deutschen Meister bis<br />
zu Olympiamedaillengewinnern“ für besondere<br />
Freude.<br />
Andreas Dibowski und ‚Mighty Magic’<br />
zählen zu den Dauergästem in Holzerode<br />
Überhaupt zeigten sich die Veranstalter mit dem<br />
Nennungsergebnis hochzufrieden. Denn laut<br />
dem 1. Vorsitzenden gab es auch in der A-Vielseitigkeit<br />
ein hohes und in den Geländepferdeprüfungen<br />
ein sehr hohes Nennungsergebnis<br />
für solche Prüfungen. Dabei „ist diese Anlage,<br />
dadurch, dass sie eigentlich als Trainingsanlage<br />
konzipiert ist, die auch für Turniere genutzt<br />
wird, speziell für Nachwuchspferde besonders<br />
geeignet, und unser Vorteil ist, dass wir hier<br />
auch beurteilendes Richtverfahren exzellent<br />
durchführen können, da die ganzen Strecken<br />
gut überschaubar sind. Nicht nur für die Rich-
ter sondern auch für die Zuschauer. Die richtet<br />
auch mit hier, weil Ritte, die mit beurteilendem<br />
Richtverfahren gemacht werden, sofort kommentiert<br />
werden. Das ist auch für die Zuschauer<br />
hochinteressant, weil sie auf die Art und Weise<br />
hier im Grunde auch was mit lernen.“<br />
So zog es nicht nur am Sonntag, wo für die Reiter<br />
des CIC**, CIC* und der A-Vielseitigkeit<br />
die abschließende Geländeprüfung auf dem<br />
Programm stand, auch eine Menge Zuschauer<br />
nach Holzerode. Am Ende sicherte sich Andreas<br />
Brandt mit ‚Clever & Smart’, die die 3.100 m<br />
lange Geländestrecke mit ihren 32 festen Hindernissen<br />
am schnellsten und fehlerfrei bewältigten,<br />
seinen ersten internationalen **-Sieg.<br />
Dabei hatte der Mecklenburger mit seinem Spitzenpferd<br />
bereits die fünftbeste Dressur gezeigt<br />
und sich dann stetig nach vorn gearbeitet, so<br />
dass er Judith Sommer auf ‚Light my fire’ sowie<br />
Andreas Dibowski mit ‚Mighty Magic’ auf die<br />
Plätze 2 und 3 verwies. „Das CIC** hat meine<br />
Erwartungen voll erfüllt. Abwechslungsreiche<br />
Sprünge, gute und lange Galoppstrecken und<br />
ein mächtiger Konditionsschub oben drauf“,<br />
erklärte Andreas Dibowski, der mit dem Halbbluthengst<br />
nach der Dressur und dem Springen<br />
noch in Führung gelegen hatte. „Im Gelände<br />
habe ich es dann nicht auf die Bestzeit angelegt.<br />
Es war mir wichtig, dass der Hengst mal wieder<br />
eine ordentliche Runde nach Hause bringt. Das<br />
ist gelungen und das Gefühl, wie er galoppierte<br />
und sprang war überragend. Am Ende reichte<br />
die Zeit dann nicht, aber ich bin mit dem 3. Platz<br />
trotzdem zufrieden.“<br />
Alle Ergebnisse finden Sie im Internet unter<br />
www.buschreiter-holzerode.de<br />
Die Lokalmatadoren Theresa Vogel und ‚My Jolly Jumper’ holten sich nicht nur Platz 8<br />
in der A-Vielseitigkeit (1. Abteilung), sondern sicherten sich auch den Kreismeistertitel<br />
Verena Baumgärtner (hier auf ,Charly 426’) sicherte sich nach dem Sieg im CIC* auch Platz 1 in<br />
der A-Vielseitigkeit (2. Abteilung)<br />
35
Bereits seit 2009 organisiert der Pferdesportverband<br />
Hannover sein Landesturnier, kurz<br />
HA.LT genannt, in Eigenregie. Und nach dem<br />
großen Reitefest 2010 bekamen die Zuschauer<br />
auch vom 14. - 17.07.2011 wieder einen Mix<br />
aus Top-Reitsport und sommerlichem Familienfest<br />
geboten. Schließlich kämpften erneut die<br />
besten Reiter der Altersklassen Reiter/Senioren,<br />
Junge Reiter, Junioren und Ponyreiter um die<br />
Titel und für die besten Nachwuchspferde ging<br />
es um die Qualifikation zum Bundeschampionat<br />
in Warendorf.<br />
Doch für die Nachwuchsreiter des Pferdesportverbandes<br />
Hannover ging es nicht „nur“<br />
um Medaillen, sondern auch um die begehrten<br />
Tickets zu den Deutschen Jugendmeisterschaften<br />
2011 in Freudenberg und bei den Senioren<br />
Springreitern löste der Landesmeister die Fahrkarte<br />
für das Deutsche Hallenchampionat der<br />
36<br />
Christoph Reinecke von der Firma Bense & Eicke gratuliert<br />
Andreas Brandt mit ‚Clever & Smart’ zum Sieg im CIC**<br />
Äußerst zufrieden zeigten sich aber auch die Veranstalter.<br />
So steht nicht nur für Dr. Herbert Klengel<br />
bereits jetzt fest, dass es auch 2012 wieder<br />
ein großes Vielseitigkeitsturnier in Holzerode<br />
geben wird. „Wir werden das mit Sicherheit<br />
weiterführen. Und möglicherweise findet hier<br />
nächstes Jahr der Bundeswettkampf Vielseitigkeit<br />
statt“, wirft der 1. Vorsitzende einen Blick<br />
in die Zukunft und fügt hinzu: „Das ist natürlich<br />
wieder eine Herausforderung mehr, aber bisher<br />
haben wir alle Herausforderungen gemeistert,<br />
bis hin zur **-Prüfung und ich denke, das werden<br />
wir auch schaffen.“ Dabei ist sich Klengel<br />
der Unterstützung seiner Mannschaft sicher. „Es<br />
besteht ein sehr gutes,<br />
eingespieltes Team, was<br />
viele Jahre Erfahrung hat<br />
und auf so ein Team kann<br />
man sich natürlich auch<br />
verlassen. Das isst die<br />
Voraussetzung für solche<br />
Veranstaltungen.“<br />
Außerdem soll es im<br />
nächsten Jahr auch wieder<br />
eine **-Vielseitigkeit geben. Denn nach<br />
dem Erfolg dieses Jahr ist man laut Klengel<br />
praktisch dazu verpflichtet.<br />
Ein rundum schönes, tolles Turnier<br />
Landesmeister auf dem Vier-Sterne-Turnier in<br />
Braunschweig.<br />
Dabei macht vor allem die Breite der Prüfungen<br />
das HA.LT aus. „Wir haben ja mittlerweile<br />
im Nachwuchsreiterbereich sehr gute Prüfungen<br />
angesiedelt. Die jungen Pferde haben ihren<br />
Auftritt am ersten HA.LT-Tag. Und natürlich<br />
sehen wir in allen Qualifikationsspringen zur<br />
Landesmeisterschaft Top-Sport mit den besten<br />
Leuten aus Niedersachsen. Diese so komprimiert<br />
auf einem Turnier zu finden, ist sicherlich<br />
etwas ganz Besonderes“, beschreibt Parcourschef<br />
Heiko Wahlers, der auch engagiert<br />
im HA.LT-Organisationsteam mitarbeitet, das<br />
besondere Flair. Außerdem ist der Finaltag<br />
durch die Startreihenfolgenänderung besonders<br />
spannend. Denn im zweiten Umlauf der Finalprüfungen<br />
startet der beste Reiter zum Schluss.<br />
Überhaupt bot das Landesturnier im Reitersta-<br />
Richard Bock sicherte sich auf ‚Delious Dan’<br />
Platz 1 in der 1. Abteilung der A-Vielseitigkeit<br />
Junioreneuropameisterin Alina Meister und ‚Hill Dream’ nutzten die<br />
**-Prüfung als Vorbereitung für die EM Junge Reiterund belegten Rang 2<br />
K.B.<br />
Fotos: Günter Blasig<br />
dion Hannover Spitzensport bis Niveau der Kl.<br />
S*** (Dressur) und S** (Springen). Dabei wollten<br />
der Landesmeister 2010 der springreitenden<br />
Herren, Dirk-Thomas Liehr sowie der dreifache<br />
Berufsreiterchampion Hartwig Burfeind bei den<br />
Dressurreitern gerne ihre Titel aus dem Vorjahr<br />
verteidigen.<br />
So war auch dieses Jahr das viertägige Turnier-<br />
Programm der Hannoverschen Landesmeisterschaften<br />
Dressur und Springen prall gefüllt.<br />
Immerhin absolvierten 550 Reiter mit 1.340<br />
Pferden 1.700 Starts in den 61 Prüfungen.<br />
Zum Auftakt standen dann die talentierten<br />
Nachwuchspferde in den Bundeschampionats-<br />
Qualifikationsprüfungen sowie den Pony- und<br />
Reitpferdechampionaten im Mittelpunkt. Ab<br />
Freitag wurde es mit den ersten Wertungsprüfungen<br />
für die Landesmeisterschaften ernst.<br />
Dabei hatte sich „der Herr der Stangen“ bereits
Fotos: Marianne Schwöbel<br />
‚Donavan’ v. ‚Don Davidoff’ und<br />
‚Da Vinci HS’ v. ‚Double-Inn’ heißen die diesjährigen Reitponychampions<br />
der 3- und 4-jährigen<br />
für die ersten Wertungsprüfungen der Springreiter<br />
einiges ausgedacht. Denn „der Landesmeisterschafts-Parcours<br />
ist schon schwieriger aufgebaut,<br />
das heißt wir legen Wert darauf, dass er<br />
hier und da ein wenig länger ist als auf einem<br />
normalen Turnier. Auch der Schwierigkeitsgrad<br />
ist sicher in der ausgeschriebenen Klasse<br />
am oberen Level anzusiedeln, denn die Reiter,<br />
die hier reiten - speziell im Nachwuchsbereich<br />
- sind ja schon einmal gesichtet. Das heißt, wir<br />
bekommen die Besten hier nach Hannover. Und<br />
wir wollen natürlich auch erreichen, dass sich<br />
die Reiter weiter entwickeln und sich schwierigen<br />
Aufgaben stellen“, erklärt Heiko Wahlers.<br />
Am Ende setzten sich hier sowohl Newcomer<br />
als auch Favoriten an die Spitze.<br />
Nach dem am Samstag die zweiten Wertungsprüfungen<br />
zur Landesmeisterschaft, die erste<br />
Wertung der Dressurreiter im Grand Prix sowie<br />
der Mannschafts-Wettkampf der Kreisverbände<br />
auf dem abwechselungsreichen Programm standen,<br />
lockten am Sonntag alle Finalprüfungen<br />
die Zuschauer in das Reiterstadion. Dabei versprach<br />
der neue Modus bei den Springreitern<br />
analog zu den Deutschen Meisterschaften erneut<br />
Spannung bis zum Schluss.<br />
Burfeind, Linnemann und Löhden<br />
verteidigen Titel<br />
Zwar hatten sich in den vorhergegangenen<br />
Wertungsprüfungen bereits einige Favoriten<br />
herauskristallisiert, doch die abschließenden<br />
Wertungsprüfungen wirbelten noch einmal einiges<br />
durcheinander. So konnten am Ende mit<br />
Hartwig Burfeind, Grete Linnemann und Sofie<br />
Löhden drei Landesmeister<br />
ihren Titel aus 2010<br />
verteidigen, während die<br />
anderen sechs Reiter erstmals<br />
nach Landesmeister-Gold<br />
griffen.<br />
Dabei machte Mannschafts-Europameisterin<br />
Grete Linnemann mit<br />
ihrem zweiten Top-Pony<br />
‚Don’t Forget’ im Dressurviereck<br />
gleich von<br />
Anfang klar, dass sie<br />
ihren Vorjahres-Titel<br />
verteidigen möchte und<br />
siegte vor Jolan Lübbecke<br />
mit ‚Massimiliano’<br />
(Silber) sowie<br />
Pauline Helmrich vom<br />
RFV Hubertus Langenhagen,<br />
die auf ‚Chantre’s<br />
Held’ die Bronzemedaille<br />
holte.<br />
Richtig spannend<br />
machten es die Pony-<br />
Springreiter. Denn nach<br />
dem Sofie Löhden und<br />
Carola Wegener mit<br />
ihren bestens aufgelegten<br />
Stuten ‚Trixi’ bzw.<br />
‚Sweet Kiss’ an allen<br />
drei HA.LT-Tagen gleich<br />
gute Runden zeigten,<br />
gab es am Sonntag erstmals<br />
ein Stechen um die<br />
Sofie Löhden mit ‚Trixi’<br />
37
Goldmedaille, das Sofie mit der schnelleren<br />
Zeit für sich entschied. Und auch um die Bronzemedaille<br />
wurde dieses Jahr gestochen. Hier<br />
verwies Tom Köhler, der im Sattel von ‚Kiara<br />
Little Oak’ auch die Prüfung für sich entschied,<br />
Josephine Dallmann auf Platz 4.<br />
„Ich freue mich besonders, dass es jetzt auch mit<br />
‚Trixi’ geklappt hat. Ich habe sie seit 2005, sie<br />
hat mich über Springreiterwettbewerbe bis hin<br />
zum Landesmeistertitel getragen“, sprudelte es<br />
aus Sofie Löhden heraus.<br />
Große Freude herrschte auch bei Hartwig Burfeind,<br />
der in diesem Jahr zum dritten Mal hintereinander<br />
Berufsreiterchampion wurde, und in<br />
Hannover sein Landesmeister-Gold-Abo bei den<br />
Senioren Dressurreitern ganz knapp verlängern<br />
konnte. Nach dem Sieg im Grand Prix und Platz<br />
2 in der Kür verwies er im Sattel von ‚De Value’<br />
Kathrin Meyer zu Strohen und ihren ‚Trakehner<br />
Kaiserdom TSF’ vom RV Aller-Weser sowie<br />
den für die RG Schillerslage startenden Klaus<br />
Schrader mit ‚Duvall’ auf die Plätze.<br />
Dabei hätte theoretisch <strong>Der</strong>by-Siegerin Kathleen<br />
Keller mit ‚Wonder FRH’ in der Landesmeisterwertung<br />
gewonnen, die aber aufgrund<br />
der Ausschreibung in ihrer „richtigen“ Altersklasse<br />
der Jungen Reiter gewertet wurde, wo sie<br />
mit Nachwuchspferd ‚Lord’ hinter Svenja Peper<br />
mit ‚Carlo Calucchi’ die Silbermedaille holte.<br />
38<br />
Kathleen Keller und ‚Lord’ auf dem Weg zur Silbermedaille<br />
„Das ist wirklich ein tolles<br />
Pferd. Ich habe ihn<br />
seit Oktober letzten Jahres<br />
und seit der Zeit ist er<br />
auch erst im Grand Prix-<br />
Sport. Dafür hat er super<br />
schnell viel gewonnen.<br />
<strong>Der</strong> hat Zukunft. Mit ihm<br />
plane ich auch mal ein<br />
bisschen international<br />
Turniere zu reiten. Aber<br />
da brauchen wir noch<br />
ein bisschen, bis wir das<br />
alles so im Griff haben,<br />
das braucht alles seine<br />
Zeit“, erklärte Burfeind,<br />
der nach eigenen Angaben<br />
„ ganz, ganz viele,<br />
weit über 10 LM-Titel<br />
gewonnen“ hat. Dabei<br />
setzt er seine Pferde ganz gezielt ein. „Du musst<br />
immer das Endziel vor Augen haben. Ich will<br />
dass ‚De Value’ wirklich mal ein tolles GP-Prix-<br />
Pferd, vielleicht ein internationales Pferd wird<br />
und dann muss man die eben auch schonend einsetzen<br />
und nicht jede Schleife mitnehmen. Das<br />
wichtigste ist, dass man die Psyche der Pferde<br />
studiert und mit ganz leichten Hilfen versucht,<br />
dass die Pferde einen irgendwann verstehen.<br />
Das sie das ohne Anstrengung des Reiters gerne<br />
machen. Das man eine<br />
Art Freundschaft mit den<br />
Pferden hat ohne Druck<br />
und Krampf, dass ist die<br />
große Kunst des Reitens.“<br />
Und das wir von<br />
den Beiden noch einiges<br />
hören werden, scheint<br />
auch schon klar. Denn<br />
‚De Value’ bleibt dem<br />
sympathischen Reiter<br />
auch in Zukunft erhalten.<br />
„<strong>Der</strong> hat auch tolle Besitzer,<br />
Carri und Bernd<br />
Schopf, die sind wirklich<br />
so erhaben, da können<br />
die bieten was sie wollen,<br />
die behalten einfach<br />
das Pferd. Dass ist ein<br />
entspanntes Gefühl, da<br />
Mathis Schwentker mit ‚Czarnitza’<br />
kannst du reiten und dich auf den Sport konzentrieren.“<br />
Mathis Schwentker und Alexander Bontemps<br />
erstmals Landesmeister<br />
Am Sonntagvormittag kämpften auch die<br />
Springreiter in der Klasse Junioren und Junge<br />
Reiter um die Titel. Dabei waren die beständig<br />
guten Leistungen von Mathis Schwentker mit<br />
seiner ‚Czarnitza’ der Grundstein für den ersten<br />
Landesmeister-Sieg des Pferdewirt-Azubi im<br />
Lager der Junioren.<br />
Bei den Jungen Reitern holte sich Alexander<br />
Bontemps mit ‚Candaletto’ auf der Zielgeraden<br />
noch den Sieg und schnappten Anneke Wilharm<br />
mit ‚Carlotta’ (Reit-, Zucht- und Fahrverein<br />
Stadthagen) die Goldmedaille vor der Nase weg.<br />
Dabei stellte der für den Pferdezucht und RV<br />
Luhmühlen startende Bontemps, der bereits<br />
seit 6 Jahren bei Peter Teuwen trainiert, unter<br />
Beweis, dass sich eine vielseitige Ausbildung<br />
durchaus lohnt. Denn der 19-jährige war bis<br />
zum Jahr 2008 sowohl im Vielseitigkeits- als<br />
auch Springsattel erfolgreich unterwegs, bevor<br />
er sich ganz aufs Springreiten konzentriert hat.<br />
„2008 war ich als Junior Deutscher Vizemeister<br />
bei den jungen Reitern in der Vielseitigkeit.
Linn Zakkariasson und ‚Luzifer R’ holten sich den Titel Florian Böhner sorgte auf ‚Salome’ für eine Überraschung<br />
Da war ich auch mit zwei Pferden für die EM<br />
nominiert, aber leider hatten sich beide Pferde<br />
verletzt. Und da ich ja parallel immer Springen<br />
geritten habe und wir mit Familie Löhden schon<br />
immer gut befreundet waren, hat sich das mit<br />
dem Pferd so ergeben“, erklärt Alexander Bontemps<br />
den Wechsel ins Springreiterlager, wo er<br />
mit seinem „ersten richtigen Springpferd“ ‚Candaletto’<br />
auch im ** und ***-S-Bereich erfolgreich<br />
ist. Dabei konnte er in den Jahren 2008 -<br />
2010 noch nicht am Landesturnier teilnehmen,<br />
da er auf einer Eurosichtung war, kein Pferd<br />
hatte oder als Berufsreiter in Holstein geritten<br />
ist.<br />
So hatte sich Alexander in seinem letzten Junge<br />
Reiter-Jahr nach eigenen Angaben „schon was<br />
ausgerechnet. Erwarten tut man es natürlich<br />
nie, weil so schnell ein Fehler passieren kann.<br />
Aber gehofft habe ich es schon, dass es für<br />
eine Medaille reicht, gerade weil er so konstant<br />
„Es ist mir eine ganz besondere Ehre, dass ich einen „meiner Kinder“<br />
auszeichnen darf. Ich kenne Josch als Ponyreiter, heute ist er 19 und hat<br />
bereits die Erfolge für das Deutsche Reiterabzeichen Klasse 1 in Gold<br />
erreicht. Das ist einfach spitze und ich freue mich, dass ich ihm heute<br />
das goldene Abzeichen verleihen darf.“ Mit diesen Worten überreichte<br />
Erica Cordts Josch Löhden die Auszeichnung. Und auch Rudolf Kruse<br />
vom RV Zeven, Meta Peper (Bezirksjugendwartin Stade) und der Vorsitzende<br />
des PSV Hannover, Albrecht Hertz-Eichenrode gratulieren recht<br />
herzlich und wünschen „viel Glück und weiter ganz viel Spaß an den<br />
Pferden.“<br />
springt“, sagte der frischgebackene Landesmeister.<br />
„Ich würde doch sagen, dass das hier<br />
vom Championat her mein größter Erfolg ist.<br />
Weil es der erste Erfolg über drei Tage ist. Ne<br />
GP-Platzierung ist zwar auch immer schön,<br />
aber über drei Tage die Konstanz zu halten, ist<br />
ja doch noch mal was anderes. Die Prüfungen<br />
bauen hier alle spitze aufeinander auf und der<br />
letzte Tag ist doch mit Abstand der schwerste,<br />
mit den zwei Runden. Das geht dann auch so ein<br />
bisschen an die Kraft und ich finde, da hat man<br />
auch gesehen, wie fit mein Pferd ist. Das war<br />
schon wirklich toll, auch zu merken, wie sehr<br />
sich das Training gelohnt hat.<br />
Zakariasson und Böhner<br />
neue Landesmeister Springen<br />
Am Sonntagnachmittag drehte sich im Parcours<br />
alles um die Finalprü-<br />
fungen bei den Amazonen und Springreitern, die<br />
beide mit einer Überraschung endeten. Dabei<br />
war bereits im Vorfeld klar, dass Imke Harms,<br />
die sich nach ihrem Unfall im Frühjahr wieder<br />
auf dem Weg der Besserung befindet, ihren Titel<br />
aus 2010 nicht verteidigen konnte. So lieferten<br />
sich Theresa Stehr auf ‚Zieta’ und Linn Zakariasson<br />
mit ‚Luzifer R’ ein spannendes Rennen<br />
um die Goldmedaille. Und auch hier musste ein<br />
Stechen die Entscheidung bringen, da alle auf<br />
den Medaillenplätzen liegenden Amazonen fehlerfrei<br />
geblieben waren. Am Ende hatte die für<br />
den RV Aller-Weser startende Linn Zakariasson,<br />
die gemeinsam mit Theresa Stehr die erste Wertungsprüfung<br />
für sich entscheiden konnte und<br />
auch in der zweiten Wertung Platz 1 belegte, die<br />
Nase vorn. Damit sicherte sich die Schwedin,<br />
die seit 6 Jahren im Ausbildungs- und Verkaufsstall<br />
von Hilmar Meyer tätig ist, zum ersten Mal<br />
39
Dania Koop mit ‚La Costa Rica’ auf dem Sprung zur Silbermedaille<br />
den Titel hannoversche Landesmeisterin und<br />
zeigte sich selbst überrascht von der Leistung<br />
der 9-jährigen Stute. „ ‚Luzifer’ ist ein sehr spezielles<br />
Pferd, die reite auch nur ich zu Hause,<br />
also keine Pflegerin oder jemand anderes. Die<br />
kann alles springen und kämpft im Parcours<br />
richtig mit. Was sie hier gemacht hat, da habe<br />
ich nicht mit gerechnet. Ich wusste natürlich,<br />
dass sie unheimlich Potential hat, das habe ich<br />
schon beim letzten Turnier gefühlt, aber ich<br />
hätte nicht gedacht, dass man die Form so drei<br />
Tage halten kann. Seit gestern wusste ich, dass<br />
sie in einer absolut super Form ist. Und auch<br />
heute morgen ist sie super gesprungen, aber die<br />
letzte Runde hat sich fast am besten angefühlt<br />
von allen Runden“, sprudelte es aus Zakariasson<br />
heraus. Dabei hat die Schwedin die Stute erst<br />
seit 4 Wochen unter ihrem Sattel und bestritt in<br />
Hannover erst das zweite Turnier mit ihr.<br />
Die Silbermedaille holte sich Dania Koop mit<br />
‚La Costa Rica’, die im entscheidenden Stechen<br />
erneut fehlerfrei geblieben war. Und nach dem<br />
40<br />
auch die vor der letzten<br />
Wertung auf Platz 4 liegende<br />
Julia Lange auf<br />
‚Leon 507’ eine Nullrunde<br />
hingelegt hatte,<br />
schob sie sich auf den<br />
Bronzeplatz.<br />
Bei den Springreitern<br />
gab es mit dem 35-jährigen<br />
Florian Böhner einen<br />
echten Überraschungssieger.<br />
Dabei konnte der<br />
für den RFSP Sieversen<br />
u.U. 1962 e.V. startende<br />
Berufsreiter mit seiner<br />
Stute ‚Salome’ das hochkarätige<br />
Starterfeld der<br />
Herren mit einer kontinuierlich<br />
guten Leistung<br />
von hinten aufrollen.<br />
Denn nach dem er vor<br />
dem letzten Umlauf mit<br />
4,53 Punkten knapp<br />
hinter Hilmar Meyer gelegen hatte, blieb Böhner<br />
auch in der letzten Runde fehlerfrei, während<br />
Meyer nach einem Flüchtigkeitsfehler mit<br />
‚Animous’ auf den Silberrang zurück fiel. Über<br />
Bronze freute sich Christian Glienewinkel vom<br />
RV Wilkenburg, der ‚Pia Pacelli N’ gesattelt<br />
hatte.<br />
„Dieser Erfolg kam jetzt ziemlich überraschend.<br />
Aufgrund der Routine von dem Pferd. Das ist<br />
echt unglaublich und ich freue mich so dermaßen,<br />
das Pferd hat so mitgekämpft, das war irre.<br />
Sie hat sich in den letzten Wochen so entwickelt,<br />
gesprungen ist sie immer gut, hatte aber öfter<br />
mal einen Fehler“, ließ Böhner seiner Freude<br />
freien Lauf.<br />
Dabei ist die 9-jährige Stute nach ‚Lex Luga’,<br />
mit dem Floria Böhner auf dem Bundeschampionat<br />
in Warendorf Vizechampion wurde, das<br />
erste Pferd, das ihm für solche Kurse zur Verfügung<br />
steht. „Denn bei mir ist das eigentlich<br />
Die strahlenden Landesmeister 2011<br />
so, dass die jungen Pferde ausgebildet werden<br />
und spätestens 6-jährig verkauf sind.“ So ist<br />
es für den Berufsreiter, der in Sieversen einen<br />
Stalltrakt gepachtet hat, wo „so 10 Ausbildungspferde<br />
stehen“, eine Ausnahmegeschichte, dass<br />
er ‚Salome’ überhaupt behalten durfte. „Aber<br />
das sieht jetzt auch so aus, dass es nicht mehr<br />
lange so ist. Nach so einer Geschichte geht’s<br />
immer schnell.“<br />
Reiter und Veranstalter begeistert<br />
Am Ende brachte Florian Böhner auf den Punkt,<br />
was wohl alle dachten. „Hier wird sich so viel<br />
Mühe gegeben, super Verhältnisse mit dem<br />
Abreiteplatz, man kann toll auf dem Springplatz<br />
reiten, und auch die Budenstadt ist klasse. Ich<br />
finde das ist ein rundum schönes, tolles Turnier<br />
geworden.“<br />
Und auch Präsident des PSV Hannover Albrecht<br />
Hertz-Eichenrode zeigte sich mehr als zufrieden<br />
mit dem HA.LT 2011, das von gut 8.000<br />
Zuschauern besucht wurde. Er bedankte sich bei<br />
Sportlern, Zuschauern, Sponsoren und ehrenamtlichen<br />
Helfern für eine perfekt organisierte<br />
Landesmeisterschaft, die vor allem den jugendlichen<br />
Nachwuchsreitern die Gelegenheit gibt,<br />
sich unter denselben Bedingungen wie bei Deutschen<br />
Meisterschaften miteinander zu messen.<br />
Dabei ging ein besonderer Dank an „diejenigen,<br />
die eigentlich die meiste Arbeit auf sich nehmen.<br />
Das sind die Mitarbeiter unserer Geschäftsstelle<br />
unter der Leitung von Frau Putensen, die sich<br />
bemüht haben, dass alles so reibungslos läuft,<br />
wie es hier gelaufen ist.“<br />
Alle Ergebnisse un den Medaillenspiegel gibt es<br />
unter www.psvhan.de.<br />
K.B.<br />
Fotos: Günter Blasig
Deutsches Spring- und Dressurderby<br />
Hamburg lockte mit Spitzensport<br />
Das Deutsche Spring- und Dressurderby in<br />
Hamburg zählt zu d e n Spitzenereignissen<br />
im Pferdesport. Schließlich sorgt der 1.230<br />
Meter lange Kurs mit seinen 17 Hindernissen<br />
und 26 Sprüngen bereits seit 1920 für<br />
außergewöhnlichen Sport. Doch Hamburgs<br />
Klassiker hatte neben dem Mercedes-Benz<br />
Championat, den beiden <strong>Der</strong>by-Qualifi kationen,<br />
der Global Champions Tour von Deutschland<br />
und dem Deutschen Spring-<strong>Der</strong>by auch für die<br />
Dressurfans einiges zu bieten. Hier standen<br />
vom 02. - 05.06.2011 die Championats-Klassiker<br />
Grand Prix, Grand Prix Special sowie Grand<br />
Prix Kür auf dem Programm und das Deutsche<br />
Dressur <strong>Der</strong>by, das traditionell mit Pferdewechsel<br />
ausgetragen wird, wurde international<br />
ausgeschrieben. Das gab es noch nie!<br />
Und welche Anziehungskraft das <strong>Der</strong>by<br />
entfaltet, zeigte ein Blick in die Startlisten. So<br />
trafen bei den Springreitern gleich reihenweise<br />
Sieger und Platzierte aus den Vorjahren<br />
aufeinander. Dabei hatten Thomas Kleis,<br />
Carsten-Otto Nagel oder Andre Thieme erneut<br />
ihre Pferde gesattelt und auch bei den Reitern<br />
in Frack und Zylinder gab es einige klangvolle<br />
Namen, wie z.b. Pferdewirtschaftsmeister<br />
Hubertus Schmidt oder Günter Seidel (USA).<br />
Doch auch die modernen Prüfungen, wie<br />
das Mercedes-Benz Championat oder die<br />
Global Champions Tour von Deutschland<br />
lockten Teilnehmer aus aller Welt, so dass sich<br />
Veranstalter und Zuschauer auf Teilnehmer<br />
aus knapp 30 Nationen freuen konnten. Dabei<br />
hatten u.a. der frischgebackene Weltcupsieger<br />
Christian Ahlmann, Ludger Beerbaum, der<br />
Olympia-Zweite Rolf-Göran Bengtsson aus<br />
Schweden, Mannschafts-Olympiasiegerin Laura<br />
Kraut (USA) sowie die komplette deutsche<br />
Gold-Equipe der Weltreiterspiele von Kentucky<br />
in Hamburg versammelt.<br />
A Never ending story –<br />
Lantinus und Mercedes-Benz<br />
Den klassischen Auftakt zu vier Tagen<br />
Spitzensport vom Allerfeinsten bildete am<br />
Donnerstag das Mercedes-Benz Championat<br />
von Hamburg. Hier setzte sich erneut ein<br />
Reiter an die Spitze, der diese Prüfung bereits<br />
zwei Mal für sich entscheiden konnte. <strong>Der</strong> Ire<br />
Denis Lynch fegte im Sattel von ‚Lantinus‘<br />
in blitzschnellen 45,30 Sekunden und durfte<br />
sich über einen feuerroten Mercedes SLK 200<br />
freuen. „<strong>Der</strong> mag diese Autos“, sagt der Reiter<br />
über Lantinus. „Ich glaube ich würde den vom<br />
letzten Jahr gern verkaufen und dann diesen<br />
behalten,“ sinnierte der Springreiter, der die<br />
Frage mit Pferdeeigentümer Thomas Straumann<br />
(Schweiz) klären muss….<br />
Nur einen Wimpernschlag langsamer war die für<br />
Portugal startende Brasilianerin Luciana Diniz,<br />
die mit ‚Winningmood‘ in 46,36 Sekunden ins<br />
Ziel kam. Und die sah die Sache grundsätzlich<br />
anders: „Ich fi nde Denis ist einfach kein<br />
Gentleman und das Auto steht einer Frau viel<br />
besser…“<br />
Mit Meredith Michaels-Beerbaum, die den<br />
quirligen Hannoveraner ‚Checkmate‘ gesattelt<br />
hatte, kam eine weitere Amazone auf Platz 3.<br />
Besonders zufrieden guckte auch Veranstalter<br />
Volker Wulff am Donnerstagabend drein. Und<br />
das konnte er auch, schließlich erlebten 16.000<br />
Zuschauer einen super-sonnigen Auftakt des<br />
Deutschen Spring- und Dressur-<strong>Der</strong>bys sahen<br />
rund 16.000 Zuschauer.<br />
Schwedenexpress erobert die Global<br />
Champions Tour in Hamburg<br />
Am Samstag drehte sich dann alles um die einzige<br />
deutsche Etappe der Global Championss Tour.<br />
Und irgendwie war der Sieg des in Breitenburg<br />
lebenden Schweden Rolf-Göran Bengtsson mit<br />
seinem Holsteiner Hengst ‚Casall la Silla‘ auch<br />
ein norddeutscher Sieg, was der Jubel der rund<br />
17.000 Zuschauer rund um den altehrwürdigen<br />
<strong>Der</strong>by-Platz in Hamburg unterstrich.<br />
Dabei waren mit Rolf-Göran Bentsson, Ludger<br />
Beerbaum und Janne-Friederike Meyer nur 3 der<br />
insgesamt 46 Teilnehmer in dem schweren Kurs<br />
fehlerfrei geblieben und machten das Stechen<br />
unter sich aus. Nach dem Janne-Friederike<br />
Meyer im Sattel von ‚Cellagon Lambrasco’<br />
nach einem Abwurf aufgegeben hatte, legte<br />
Bengtsson die zu schlagende Bestzeit auf 46,97<br />
Sekunden fest. Zwar blieb Ludger Beerbaum,<br />
der den niederländischen Hengst ‚Chaman‘<br />
gesattelt hatte, ebenfalls fehlerfrei, doch die Uhr<br />
blieb bei 47,93 Sekunden stehen.<br />
<strong>Der</strong> Sieg brachte Bengtsson aber nicht nur<br />
95.000,00 Euro Gewinngeld ein, sondern<br />
katapultierte ihn auch auf Platz 7 der<br />
Gesamtwertung nach der dritten Station. „Da<br />
kann ich ja noch weitermachen“, kommentierte<br />
der Schwede trocken, der sich außerdem über<br />
eine Uhr der Serie Reverso von Sponsor Jaeger-<br />
LeCoultre freuen durfte, die weltweit die einzige<br />
mit dem eingravierten Logo des Deutschen<br />
Spring- und Dressur-<strong>Der</strong>bys in Hamburg.<br />
Denis Lynch und Bernd Zierold bei der Probefahrt Rolf-Göran Bengtsson mit ‚Casall la Silla‘<br />
41<br />
Reitsportmosaik
Reitsportmosaik<br />
Riesenjubel gab es auch für die beiden<br />
fehlerfreien Runden von Mannschafts-<br />
Weltmeisterin Janne Friederike Meyer mit<br />
‚Cellagon Lambrasco‘, die sich am Ende tüchtig<br />
über Platz 3 freuen durfte und dieser Freude<br />
auch unumwunden „Luft machte“.<br />
Damentrio im Deutschen Dressur-<strong>Der</strong>by<br />
Am Sonntag fi eberten die zahlreichen<br />
Zuschauer dann natürlich den <strong>Der</strong>bys entgegen.<br />
Doch bevor die 39 Springreiter auf die Reise<br />
über Pulvermanns Grab, Birkenoxer oder <strong>Der</strong>by<br />
Wall gingen, standen erst einmal die beiden<br />
Dressurderbys mit Pferdewechsel (Ponys und<br />
Großpferde) auf dem Programm. Hierfür hatten<br />
sich eigentlich Hubertus Schmidt, Andreas<br />
Helgstrand und Anabel Balkenhol qualifi ziert, an<br />
den Start ging allerdings ein reines Damentrio.<br />
Denn Pferdewirtschaftsmeister Hubertus<br />
Schmidt musste verzichten, da der Besitzer von<br />
‚Valentino G’ dem Einsatz nicht zustimmte.<br />
Daraufhin erklärte Schmidt, dass er die<br />
internationale Ausschreibung nicht sorgfältig<br />
genug gelesen hatte: „Das ist klar mein Fehler,<br />
das nehme ich auf meine Kappe.“ Jetzt muss<br />
der mehrfache Berufsreiterchampion, der<br />
liebend gern einmal das Deutsche Dressur-<br />
42<br />
<strong>Der</strong>by gewinnen würde, auf eine neue Chance<br />
warten. Und auch der Däne Andreas Helgstrand<br />
verzichtete auf den Start mit seinem 11-jährigen<br />
‚Marron’, so dass Kathleen Keller, die ‚Wonder<br />
FRH’ im Grand Prix de Dressage auf Platz 5<br />
pilotiert hatte, nachgerückt war. „Papi kam<br />
kurz bevor ich mit ‚Halloween’ in die Prüfung<br />
der U25 Tour musste und hat gesagt - nun ist es<br />
offi ziell. Ich wollte das erst gar nicht glauben,<br />
bin dann in die Prüfung und habe die auch noch<br />
gewonnen - 73 Prozent hatte ich noch nie, der ist<br />
so gut gegangen“, sprudelte es aus der Tochter<br />
von Dolf-Dietram Keller heraus, der 2003 selbst<br />
das Deutsche Dressurderby gewinnen konnte.<br />
Kathleen Keller ist jüngste<br />
Dressur-<strong>Der</strong>by-Siegerin aller Zeiten<br />
Nach dem Kathleen Keller bereits am Samstag<br />
den ersten Pferdewechsel mit Bravour gemeistert,<br />
und das U25-Finale mit insgesamt 3.875 Punkten<br />
vor Vera Nass sowie Theresa Wahler (beide Bad<br />
Bevensen) für sich entschieden hatte, schaffte<br />
die 21-jährige Amazone am Sonntag dann die<br />
Sensation. „Das ist noch gar nicht richtig bei<br />
mir angekommen, ich weiß noch gar nicht was<br />
ich sagen soll“, japste die glückliche, bislang<br />
jüngste <strong>Der</strong>bysiegerin im Hamburger Dressur-<br />
Klassiker.<br />
Dann fi el ihr allerdings doch noch sagenhaft<br />
viel ein. Wie toll die Pferde zu reiten waren und<br />
was für ein Super-Gefühl ihr Anabel Balkenhols<br />
‚Rubins Royal’ vermittelt hätte: „Ich bin auf<br />
die Mittellinie und der piaffi erte und ich sah 70<br />
Prozent und war ganz baff und da bin ich aus<br />
Versehen zu weit geritten - das war so ein tolles<br />
Erlebnis.“<br />
Ein dickes Lob für die vielseitige Amazone,<br />
die neben den beiden <strong>Der</strong>bysiegen auch noch<br />
Platz 4 in einer internationalen Springprüfung<br />
belegte, kam vom stolzen Vater. Er sinnierte<br />
nach dem Doppel-Triumph über seine smarte<br />
Tochter: „Die reitet besser als ich.“<br />
Hauchdünn auf Platz 2 landete Anabel<br />
Balkenhol. „Wir haben uns untereinander<br />
vorher Tipps gegeben“, erklärte Balkenhol und<br />
fügte hinzu: „Es hat einfach wahnsinnigen Spaß<br />
gemacht, das <strong>Der</strong>by zu reiten.“<br />
Außerdem brillierte ihr 14-jähriger Wallach als<br />
bestes Pferd, so dass sich Balkenhol über ihren<br />
vierbeinigen <strong>Der</strong>bysieger ‚Rubins Royal’ freuen<br />
durfte.<br />
Rang 3 ging an die Norwegerin Lillann Jebsen,<br />
die als erstes ankündigte, dass sie nächstes Jahr<br />
Kathleen Keller und ‚Wonder FRH’ Sophie Kampmann mit ‚Voyager’
unbedingt wieder kommen wolle, „wenn ich<br />
darf. Ich habe etwas über die Pferde gelernt und<br />
auch etwas über mich, woran ich selbst arbeiten<br />
muss,“ so Jebsen, die mit der norwegischen<br />
Dressur-Equipe 2010 an der WM in Kentucky<br />
teilgenommen hat.<br />
Sophia Kampmann gewinnt<br />
das Deutsches Pony Dressur <strong>Der</strong>by<br />
Rund 3.500 Zuschauer sorgten dafür, dass die<br />
drei Reiterinnen eine sensationelle Kulisse<br />
bekamen und genau das erfuhren auch die<br />
jungen Kandidatinnen des Deutschen Pony-<br />
Dressur-<strong>Der</strong>bys. „Das war total toll“, zeigte sich<br />
Sophie Kampmann, die mit dem ehemaligen<br />
Bundeschampion ‚Voyager’ nicht nur die<br />
beiden Qualifi kationen, sondern auch das Finale<br />
gewann, begeistert. „Das ist ja nicht so leicht<br />
fremde Ponys zu reiten, aber es ging echt gut“,<br />
erklärte die 13-jährige.<br />
Die Plätze 2 und 3 gingen an Joline Thüning<br />
auf ‚Top Anthony’ und Joy Albeck mit ‚Tim’.<br />
Da lobte auch Bundestrainerin Cornelia Endres:<br />
„Alle drei Mädchen sind hier gut geritten und<br />
die alle drei Ponys haben sich toll benommen<br />
und sich große Mühe gegeben.“<br />
Riesenjubel erlebten die Dressurasse aber nicht<br />
nur im Dressurstadion, sondern auch auf dem<br />
großen <strong>Der</strong>byplatz, wo rund 20.000 Zuschauer<br />
die sechs erfolgreichen Damen auf die<br />
temperamentvollen Ehrenrunden begleiteten.<br />
Andre Thieme und ‚Nacorde‘ sichern sich<br />
zum 3. Mal das Deutsche Spring-<strong>Der</strong>by<br />
Am Sonntagnachmittag drehte sich natürlich<br />
alles um das 82. Deutsche Springderby. Hier<br />
hatten sich nach den beiden Qualifi kationen<br />
am Donnerstag (Sieger: Shane Breen mit<br />
‚Kec Alicante’ aus Irland) und Freitag<br />
(Sieger: Michael Whitaker auf ‚Animation<br />
II’ aus Großbritannien) 39 Teilnehmer in die<br />
Starterliste eingetragen. Und nach dem die<br />
ersten Reiter nicht ohne Fehlerpunkte das Ziel<br />
erreichten, gelang Torben Köhlbrandt mit dem<br />
Holsteiner ‚C-Trenton Z’ ein fast perfekter Ritt.<br />
Zwar kassierte der Schimmelhengst, der mit<br />
Feuereifer den Tchibo-Wall heruntergeklettert<br />
war und dann einen Tick zu forsch auf die<br />
1,60 Meter hohe Planke zu brauste, hier einen<br />
Abwurf, dennoch übernahm das Paar erst<br />
einmal die Führung. Danach mussten die<br />
über 25.000 Zuschauer lange auf die nächste<br />
Runde mit 4 Fehlerpunkten und somit auf<br />
das entscheidende Stechen warten. Denn erst<br />
der 37. Starter, Andre Thieme mit ‚Nacorde’,<br />
schaffte dieses Kunststück. Am Ende sicherte<br />
sich Andre Thieme nach 2007 und 2008 seinen<br />
dritten <strong>Der</strong>bysieg. Damit dürfte ‚Nacorde’ als<br />
das erfolgreichste Pferd im schwersten Parcours<br />
der Welt <strong>Der</strong>by-Geschichte geschrieben haben.<br />
Da fl og die Kappe meterweit in die Luft über<br />
dem altehrwürdigen <strong>Der</strong>by-Platz und die<br />
Zuschauer gerieten völlig aus dem Häuschen.<br />
„Heute wird gefeiert, mein Bereiter Dani hat<br />
auch noch Geburtstag - Ihr seid alle eingeladen“,<br />
verkündete ein überglücklicher <strong>Der</strong>bysieger in<br />
der Pressekonferenz. Dabei hatte Thieme, der<br />
nach der ersten Qualifi kation zum Deutschen<br />
Spring-<strong>Der</strong>by vollauf zufrieden war, nach dem<br />
zweiten Durchgang mit sich und den Holsteiner<br />
Wegesprüngen gehadert. Die gehören nicht zu<br />
den Lieblingshindernissen des 16 Jahre alten<br />
Wallachs. „Als hätte ich es geahnt bin ich zu<br />
Carsten-Otto Nagel gefahren, um das zu üben.<br />
Hat aber nix genützt“, so Thieme, der „mit<br />
Torben Köhlbrandt mit dem Holsteiner ‚C-Trenton Z’<br />
43
Reitsportmosaik<br />
etwas Bauchschmerzen“ ins <strong>Der</strong>by gegangen<br />
ist. Dabei ging sein großer Dank an Ehefrau<br />
Corinna: „Die hat wirklich mentale Aufbauarbeit<br />
geleistet nach der zweiten Qualifi kation, da war<br />
ich doch sehr am zweifeln.“<br />
„Überhaupt nicht damit gerechnet, dass das heute<br />
so gut läuft“, hatte der zweitplatzierte Thorben<br />
Köhlbrandt, zumal „die beiden Qualifi kationen<br />
alles andere als motivierend waren.“ Dabei hatte<br />
der gebürtige Fehmarner ‚C-Trenton Z’ bereits<br />
als 8-jährigen im Deutschen Spring-<strong>Der</strong>by<br />
vorgestellt. „Vor einigen Wochen hat mich dann<br />
der Besitzer angerufen und gefragt, ob ich das<br />
Pferd im <strong>Der</strong>by reiten will - ich wollte“, sagte<br />
Köhlbrandt<br />
Hinter den beiden Nordlichtern reihte sich<br />
mit Marcel Ewen aus Luxemburg und dem<br />
9-jährigen ‚Orgueil Fontaine’ die Überraschung<br />
des Wochenendes ein. <strong>Der</strong> sorgte nach seinem<br />
Ritt schon für große Begeisterung im Publikum,<br />
weil er sich überschwänglich über bloße zwei<br />
Abwürfe freute. Und auch DKB-Riders Tour<br />
Chef Paul Schockemöhle konnte sich nicht<br />
erinnern, je einen Luxemburger Springreiter<br />
so weit vorn im Deutschen Spring-<strong>Der</strong>by<br />
44<br />
Mit Marcel Buchheim/,Alexa’<br />
Christian Glienewinkel/, Professional Aircare und<br />
gesehen zu haben. Dabei hatte der 29-jährige<br />
Ewen schon als Kind davon geträumt, einmal<br />
das Deutsche Spring-<strong>Der</strong>by zu reiten und vor<br />
wenigen Wochen einfach mal angerufen, ob er<br />
denn willkommen sei. Das „Ja“ der Veranstalter<br />
sorgte dann für fi eberhafte und mit allerlei<br />
Schwierigkeiten behaftete Vorbereitungen.<br />
„Wir sind in Luxemburg ja schon froh, wenn<br />
wir überhaupt einen Parcours bauen können“,<br />
erklärte Ewen und fügte scherzhaft hinzu: „Ich<br />
hatte mit meinem Leben schon abgeschlossen,<br />
als ich hier reingeritten bin, so viel Angst<br />
hatte ich.“ Und auch auf die Frage, wie der<br />
erste Gang zu Fuß auf den legendären Tchibo-<br />
Wall war, hatte der Reiter der in der Uniform<br />
der luxemburgischen Streitkräfte startet, eine<br />
knochentrockene Antwort. „Das Problem hatte<br />
ich insofern nicht, als ich da lieber gar nicht<br />
erst raufgeklettert bin.“ Dabei hatte Ewen<br />
schon früh die <strong>Der</strong>by-Qualitäten seines ‚Orgueil<br />
Fontaine’ erahnt, der bei der Toskana-Tour in<br />
Arezzo das <strong>Der</strong>by absolviert hatte. „Aber das ist<br />
ja ganz anders als hier“ und so suchte sich der<br />
Luxemburger zuhause Hügel die man mal auf-<br />
und abreiten kann….<br />
Neuer Besucherrekord<br />
Andre Thieme und ‚Nacorde‘ feierten ihren dritten <strong>Der</strong>bysieg<br />
Markus Brose/,Cool Concept’ hatten sich drei<br />
Reiter aus unserer Region für das <strong>Der</strong>by qualifziert<br />
Marcel Ewen freute sich über Rang 3<br />
Am Ende durften sich dann die Veranstalter<br />
über eine einzigartige Kulisse bei sommerlichen<br />
Temperaturen freuen. „Ich habe noch nicht mal<br />
die genaue Zahl, aber wir dürfen sicher von rund<br />
75.000 Besuchern ausgehen und haben damit<br />
das Vorjahresergebnis übertroffen“, so Wulff,<br />
der erst vor wenigen Wochen vorzeitig den<br />
Vertrag mit dem Norddeutschen und Flottbeker<br />
Reiterverein um zehn Jahre verlängerte.<br />
K.B.<br />
Fotos: Günter Blasig
CCI****/CIC*** Luhmühlen<br />
Erneut vielseitiger Spitzensport in der Heide<br />
Luhmühlen gilt als d a s Mekka der Vielseitigkeit.<br />
Und im Jahr 2011 ist der Heideort gleich<br />
zwei Mal Gastgeber großer internationaler Vielseitigkeitsturniere.<br />
Denn noch bevor im August<br />
die Europameisterschaften in der Westergellerser<br />
Heide ausgetragen werden, traf sich die<br />
internationale Buschszene vom 16. - 19.06.2011<br />
zum traditionellen Vier-Sterne-Event auf dem<br />
komplett umgebauten Turnierplatz. Dabei war<br />
das CCI**** aber nicht nur eine wichtige EM-<br />
Generalprobe für die Veranstalter, sondern auch<br />
für die deutschen Paare. Denn nach dem laut<br />
Hans Melzer „zurzeit 24 Reiter mit 30 Pferden<br />
bereits über eine sportliche Qualifikation für<br />
die EM in Luhmühlen verfügen“, gab es eine<br />
eher ungewöhnliche Ansage vom Bundestrainer.<br />
Alle Kandidaten müssen mit ihren Pferden<br />
in diesem Jahr eine lange Prüfung gehen, wenn<br />
sie in den EM-Kader wollen. So gab es bereits<br />
im Juni sowohl in der ****-Prüfung, als auch in<br />
der CIC*** Milford Trophy, in dessen Rahmen<br />
die Deutsche Meisterschaft ausgetragen wurde,<br />
einen Großauftrieb an deutschen Top-Reitern.<br />
„Das war seit Einführung der Vier-Sterne in<br />
Luhmühlen noch nie so, dass wir so viele deutsche<br />
Starter in der Vier-Sterne-Prüfung hatten“,<br />
erinnert sich Melzer.<br />
Allerdings ging der Bundestrainer auch von<br />
einer guten internationalen Beteiligung aus.<br />
„Ich denke, dass etliche Reiter aus anderen<br />
Nationen schon im Juni kommen werden. Das<br />
hängt nicht nur damit zusammen, dass später die<br />
EM dort stattfindet und alle vorher schon mal<br />
die neue Anlage sehen wollen. Auch die Fortsetzung<br />
der HSBC FEI Classics trägt dazu bei.<br />
Für die Profis lohnt es sich, bei den Vier-Sterne-<br />
Prüfungen zu starten und zu punkten. Das hat<br />
zuletzt Andreas Dibowski 2010 bewiesen.“ Er<br />
sollte Recht behalten. Schließlich hatten u.a.<br />
der britische Top-Reiter William Fox-Pitt, Pippa<br />
Funnell, die bei der letzten EM in Luhmühlen<br />
den Einzeltitel nach Großbritannien holte, Clayton<br />
Fredericks und Andrew Hoy aus Australien<br />
oder Andrew Nicholson (NZL) ihre Pferde<br />
genannt. So freute sich TGL-Geschäftsführerin<br />
Julia Otto: „Wir haben mit 57 Startern erstmals,<br />
seitdem wir in Luhmühlen vom Weltverband<br />
mit dem vierten Stern in die Riege der weltweiten<br />
Top-Turniere befördert wurden, mehr<br />
Anmeldungen in der Vier-Sterne-Prüfung als in<br />
der Milford Trophy. Das bestätigt uns darin, den<br />
richtigen Weg eingeschlagen zu haben.“<br />
Aber auch in der CIC*** Milford Trophy hatte<br />
sich mit 53 Reiter-Pferd-Paaren das Maximum<br />
an möglichen Startern in die Teilnehmerliste<br />
eingetragen. Hier musste die Turniergesellschaft<br />
sogar einigen ausländischen Startern, die nicht,<br />
wie in der Ausschreibung gefordert, auch in der<br />
****-Prüfung starten wollten, absagen.<br />
So erlebten die Zuschauer bereits am Donnerstag,<br />
wo die Dressurprüfung zur CIC*** Milford<br />
Trophy auf dem Programm stand, hochklassigen<br />
Sport und einen dramatischen Prüfungsverlauf.<br />
Denn nach dem Marina Köhncke mit ihrer<br />
12-jährigen Holsteiner Stute ‚Calma Schelly’<br />
und 37,5 Fehlerpunkten ganz lange in Führung<br />
lag, wirbelten Andreas<br />
Ostholt und ‚Franco<br />
Jeas’ als vorletzte Starter<br />
das Klassement durcheinander.<br />
Sie setzten<br />
sich mit 37,7 Strafpunkten<br />
hauchdünn hinter<br />
Köhncke. Doch es sollte<br />
nicht bei Platz 2 bleiben.<br />
Denn Kai Rüder begeisterte<br />
auf ‚Leprince des<br />
Bois’ mit einer exzellenten<br />
Vorstellung im Dressurviereck,<br />
die die Richter<br />
mit 31,5 Strafpunkten<br />
belohnten. Somit ging<br />
der Fehmarner mit einem<br />
Vorsprung von 6 Punkten Kai Rüder begeisterte auf ‚Leprince des Bois’ nicht nur in der Dressur<br />
in die Geländeprüfung<br />
Andreas Ostholt erstmals Deutscher Meister<br />
am Samstag.<br />
Kai Rüder baut die Führung im Gelände aus<br />
Höchst dramatisch ging es dann am Sonntag<br />
im abschließenden Springen der CIC*** Mil-<br />
Und auch hier blieben die beiden ohne Zeit- und ford Trophy zu. Denn nach dem sowohl Marina<br />
Hindernisfehler, so dass sie ihre Spitzenposition Köhncke mit ‚Calma Shelly’ (Rang 8), als auch<br />
aus der Dressur sogar noch ausbauen konnten. Kai Rüder auf ‚Leprince des Bois’ Fehler kas-<br />
„Es war ein Ritt nach Maß. Mein Pferd hat mir sierten, durfte Andreas Ostholt, der im Sattel<br />
Entscheidungen abgenommen und immer den von ‚Franco Jeas’ eine fehlerfreie Springrunde<br />
Weg nach vorn gesucht. Es ist in Luhmühlen hinlegte, über seinen ersten Deutschen Mei-<br />
immer etwas Besonderes zu reiten, weil die stertitel jubeln. „Ich hatte mich nach meinem<br />
Unterstützung an der Strecke so toll ist“, spru- Ritt zu den Stewards nach hinten begeben und<br />
delte es aus Kai Rüder direkt nach dem Ritt war mit meinem Pferd und mir beschäftigt, und<br />
heraus. Zwar konnte er sich im abschließen- eigentlich mit Platz drei schon absolut zufrieden<br />
Springen einen Abwurf leisten, ohne seine den. Und ich war mir sicher, da es zuvor viele<br />
Führung einzubüßen, dennoch prophezeite er: Nuller gegeben hatte, dass nichts mehr passiert.<br />
„Morgen im Springen wird es aber trotzdem Und dann kamen plötzlich die Leute und haben<br />
noch mal spannend.“<br />
gerufen, ich sei Deutscher Meister. Da war die<br />
Auch auf den Plätzen 2 und 3 gab es nach der<br />
Freude natürlich noch einmal größer!“<br />
Geländeprüfung keine Veränderung. Denn Pechvogel des abschließenden Springens war<br />
Marina Köhncke kam ebenfalls ohne Hindernis- eindeutig Kai Rüder. <strong>Der</strong> sympathische Berufsfehler<br />
ins Ziel, brauchte allerdings 4 Sekunden reiter aus Fehmarn wurde schon mit seinem auf<br />
länger als erlaubt, so dass sie 1,6 Zeitstrafpunkte Platz 5 liegenden Pferd ‚Edino’ ausgeschlossen,<br />
kassierte. Das wäre die Chance für Andreas Ost- weil er mitten im Parcours die Trense verlor und<br />
holt gewesen, einen Platz vorzurücken, doch seine Frau beim Wiederauftrensen helfen mus-<br />
auch er war 4 Sekunden zu langsam. „Es war ste, was als „fremde Hilfe“ zum Ausschluss aus<br />
eine ganz tolle Runde, hat sich super gut ange- dem Wettbewerb führte. Rüder nahm es mit vorfühlt.<br />
Er war wild wie immer, aber gut händelbildlichem Humor: „Das war doch meine Frau,<br />
bar. Ich bin es nicht zu schnell angegangen und also keine fremde Hilfe…“, was ihm freilich<br />
diese Sekunden haben mir am Ende gefehlt“, nichts nützte. Dann kassierte er mit ‚Leprince<br />
sagte Ostholt, der um minimale 0,2 Punkte hin- des Bois’ am letzten Hindernis auch noch einen<br />
ter Marina Köhncke lag. Und auch die Amazone zweiten Springfehler und gab dadurch den Titel<br />
zeigte sich glücklich über ihre Runde. „Ich habe aus der Hand. Am Ende blieb Platz 2. „Ich<br />
mich so gefreut, als ich über das Coffin war, an habe von Beginn an gesagt, dass das ein sehr<br />
dem wir letztes Jahr Probleme hatten. Sie war so enger, harter Wettkampf ist, der wahrscheinlich<br />
flink und hat ganz toll mitgedacht.“<br />
am Sonntag im Springen am letzten Hindernis<br />
45<br />
Reitsportmosaik
Reitsportmosaik<br />
entschieden wird. Inzwischen wünschte ich mir<br />
natürlich, ich hätte mir diesen Satz verkniffen“,<br />
kommentierte Kai Rüder sein Pech.<br />
Den 3. Platz in der Deutschen Meisterschaftswertung<br />
sicherten sich Vorjahresmeisterin Julia<br />
Mestern und ‚FRH Schorsch’. Auf Rang 3 in<br />
der CIC*** Milford Trophy konnte sich Sara<br />
Algotsson-Ostholt, die schwedische Ehefrau<br />
von Andreas’ Bruder Frank mit ‚Wega’ platzieren.<br />
46<br />
Andreas Ostholt und ‚Franco Jeas’ auf dem Weg zum Titel<br />
Frank Ostholt übernimmt Führung<br />
Bereits am Freitag wurde es dann für die Teilnehmer<br />
an der ****-Prüfung in der Dressur<br />
ernst. Und auch hier durfte sich ein deutsches<br />
Paar über die Führung freuen. Mannschafts-<br />
Olympiasieger Frank Ostholt, der ‚Little Paint’<br />
gesattelt hatte, kam mit 35,3 Fehlerpunkten aus<br />
der ersten Teilprüfung und verwies mit knapp<br />
zwei Punkten Vorsprung Piggy French (GBR),<br />
auf ‚Flying Machine’ (37,2) sowie den Schweden<br />
Niklas Jonsson mit ‚First Lady’ (37,8) auf<br />
die Plätze. Aber auch Sandra Auffarth, die mir<br />
ihrem 9-jährigen ‚Opgun Luovo’ ihre erste<br />
****-Prüfung bestritt, und der für den Pferdezucht-<br />
und Reitverein Luhmühlen startende<br />
Andreas Dibowski auf ‚Euroridings Butts Leon’<br />
blieben mit 39,0 bzw. 39,8 unter 40 Strafpunkten<br />
und komplettierten die Top-Fünf vor dem<br />
Gelände.<br />
„Ich hatte auf so eine Dressur gehofft, aber<br />
erwarten kann man das nicht. ‚Little Paint’ hatte<br />
2 Jahre Pause wegen einer Zyste im Oberschenkelknochen<br />
- und ich habe das Gefühl, dass er in<br />
der Zeit gereift ist. Schon bei den ***-Turnieren<br />
in Frankreich und Polen in diesem Jahr waren<br />
die Dressuren sehr gut. Und er ist immer noch<br />
genauso spritzig im Gelände. Die Atmosphäre<br />
hier in Luhmühlen ist eine ganz besondere<br />
und man will vor heimischer Kulisse natürlich<br />
besonders gut aussehen. Daher ist man auch als<br />
Reiter besonders angespannt. Insofern war diese<br />
Leistung nicht selbstverständlich“ zeigte sich<br />
Frank Ostholt begeistert.<br />
Und auch für die Vize-Europameisterin von<br />
2009 war ihre Dressurleistung Grund zu großer<br />
Freude. „Für mein noch junges Pferd ist dies<br />
die erste Vier-Sterne-Prüfung. Die Vorbereitung<br />
war gar nicht so ideal, weil wir eine kurze Auszeit<br />
hatten. Deshalb bin ich auch in Hinblick auf<br />
die Zukunft mit ‚Flying Machine’ sehr glücklich.<br />
Die Dressur ist toll gelaufen!“<br />
Piggy French im Gelände nicht zu schlagen<br />
Am Samstag erlebten die „unglaublich vielen<br />
Zuschauer“ dann Vielseitigkeitssport vom allerfeinsten.<br />
Hier sollte Course-Designer Captain<br />
Mark Phillips Recht behalten, der bereits im<br />
Vorfeld prophezeit hatte:<br />
„Ich bin mir sicher, dass<br />
wir schöne Bilder sehen<br />
werden.“ Zwar hatten er<br />
und sein Team „an einzelnenHinderniskomplexen<br />
gearbeitet“, aber<br />
„große Veränderungen<br />
in der Geländestrecke<br />
wird es erst im August<br />
zur Europameisterschaft<br />
geben.“<br />
Dabei erwies sich die<br />
Geländestrecke des<br />
CCI****, die 31 der<br />
43 Teilnehmer beendeten,<br />
als selektiver als<br />
die der vorhergehenden<br />
Milford-Trophy (hier<br />
erreichten 38 von 41<br />
Paaren das Ziel). Zu denjenigen,<br />
die nicht ins Ziel<br />
kamen, gehörte auch<br />
Weltmeister Michael<br />
Jung, der aufgrund seiner<br />
beiden Siege in lan-<br />
gen ****-Prüfungen ‚La Biosthetique Sam’<br />
nicht mehr qualifizieren musste und hier mit<br />
‚Leopin’ an den Start ging. Ein Rumpler am<br />
Coffingraben zog zwei Verweigerungen nach<br />
sich, so dass Jung nach zwei weiteren Sprüngen<br />
aufgab. „Natürlich waren wir im ersten Moment<br />
enttäuscht“, sagte Vater Joachim Jung. „Aber<br />
nach der ganzen Erfolgsserie der letzten Zeit<br />
zeigt das, dass auch Michael ein Fehler unterlaufen<br />
kann.“<br />
Am Ende machte der 10-jährige ‚Flying<br />
Machine’ seinem Namen alle Ehre. Er beendete<br />
unter dem Sattel von Piggy French die rund<br />
6.000 Meter lange Geländeprüfung nur wenig<br />
über der erlaubten Zeit, so dass die beiden mit<br />
38,4 Strafpunkten die hauchdünne Führung<br />
übernehmen konnten. „Ich habe die Geländestrecke<br />
als perfekt empfunden. Es hat unglaublichen<br />
Spaß gemacht. Morgen wird wieder ein<br />
ganz neuer Wettbewerb. Es war seine erste<br />
****-Prüfung und er hat für ein so junges Pferd<br />
einen tollen Job gemacht und selbst von dem<br />
schlechten Wetter ließ er sich nicht beeindrukken“,<br />
freute sich die French. Denn gerade als die<br />
Britin auf die Strecke ging, ging ein gewaltiger<br />
Regenguss auf die Heide nieder.<br />
Allerdings lagen Sandra Auffahrt (39,0) sowie<br />
Andreas Dibowski (39,8). in unmittelbarer<br />
Schlagdistanz. Da zeigte sich Sandra Auffarth<br />
einfach nur überwältigt von der bisherigen Leistung<br />
ihres ‚Opgun Luovo’: „Letztes Jahr als<br />
8-jähriger hat er mit mir die erste ***-Prüfung<br />
absolviert. Dieses Jahr als 9-jähriger nun die<br />
erste ****-Prüfung. Dass wir dann gleich so<br />
weit vorn mit dabei sind, ist einfach nur traumhaft!“<br />
Und auch „Dibo“ war mit der Leistung seines<br />
‚Euroridings Butts Leon’ mehr als zufrieden.<br />
„Das war ein Geländeritt, der mir selten so perfekt<br />
gelungen ist mit lässigen 15 Sekunden unter<br />
der Zeit bei einem wahrlich bis zum Schluss fliegenden<br />
‚Leon’ “, schwärmte der Lokalmatador.<br />
Piggy French auf ‚Flying Machine’
<strong>Der</strong> nach Dressur führende Frank Ostholt kam<br />
mit ‚Little Paint’ ebenfalls fehlerfrei ins Ziel,<br />
benötigte aber 17 Sekunden mehr als die erlaubten<br />
10 Minuten und 30 Sekunden. Damit fiel<br />
er in der Zwischenwertung auf Platz 4 zurück<br />
(42,1). Dennoch war er mit seinem Ritt zufrieden.<br />
„ ‚Painty’ lief hier wie an der Schnur gezogen.<br />
Das war ein tolles Gefühl“, sagte Ostholt,<br />
für den es in Lumühlen vor allem darum ging,<br />
sich die noch notwendige Qualifikation für<br />
einen EM-Start zu sichern.<br />
Andreas Dibowski triumphiert<br />
erstmals in Luhmühlen<br />
Und da das Führungs-Quartett vor der dritten<br />
Teilprüfung weniger als einen Springfehler auseinander<br />
lag, wurde es am Sonntag noch einmal<br />
richtig spannend. Dabei gelang Lokalmatador<br />
Andreas Dibowski mit ‚Euroridings Butts Leon’<br />
die einzige fehlerfreie Runde, so dass „Dibo“<br />
von den Springfehlern der bis dahin führenden<br />
Britin Piggy French profitierte, die nach zwei<br />
Abwürfen mit ‚Flying Machine’ (46,4) auf Rang<br />
4 zurückfiel. „Wenn das Feld so dicht beisammen<br />
liegt und man hat einen guten Springer,<br />
dann rechnet man sich schon etwas aus“, sagte<br />
„Dibo“ und fügte hinzu: „22 Jahre starte ich<br />
inzwischen in Luhmühlen, auf diesen Sieg habe<br />
ich lange gewartet. In den letzten Jahren bin ich<br />
mit einem 2. und 3. Platz haarscharf daran vorbei<br />
geritten. Es waren drei perfekte Wettkampftage<br />
mit ‚Euroridings Butts Leon’. Jetzt kann<br />
ich das Highlight und die Früchte langjähriger<br />
Zusammenarbeit genießen.“<br />
Ebenso groß wie beim Lokalmatadoren war der<br />
Jubel um die 25-jährige Sandra Auffarth, die mit<br />
‚Opgun Louvo’, die bei ihrem ****-Debüt Platz<br />
2 belegte. „Ich habe im Winter mal zaghaft von<br />
Vier-Sternen geträumt und die Trainer gefragt.<br />
Dass es nun gleich so gut klappt und ich jetzt<br />
sogar die EM reiten darf, ist sensationell schön.“<br />
Über Rang 3 freute sich Frank Ostholt mit<br />
‚Little Paint’. „Ich bin hier Dritter geworden,<br />
meine Frau in der Milford-Trophy auch. Bisher<br />
ist sie mir in diesem Saison immer vor der Nase<br />
hergeritten“, erklärte er schmunzelnd.<br />
So zeigte sich auch Hans Melzer mit dem<br />
Gesamt-Abschneiden der deutschen Reiter sehr<br />
zufrieden. „Wir hatten hervorragende Bedingungen,<br />
um zu testen. Die Generalprobe für die<br />
Europameisterschaft im August ist gelungen.<br />
Chris Bartle und ich haben jetzt eine Longlist<br />
mit zwölf Platzierten gemacht, die - aus heutiger<br />
Sicht gesehen - in Luhmühlen bei der EM starten<br />
sollten. Dazu vier Reservepaare, die Gewehr<br />
bei Fuß stehen, sollte bei den Prüfungen in den<br />
nächsten Wochen noch etwas passieren.“<br />
Veranstalter ziehen ein „sehr positives Fazit“<br />
Am Ende der zog dann auch Julia Otto ein sehr<br />
positives Fazit der Internationalen Vielseitigkeit<br />
2011: „Insgesamt waren knapp 25.000<br />
Zuschauer an den vier Tagen auf der Anlage.<br />
Am Samstag waren es mehr als im Vorjahr.“<br />
Damit haben sich die Turnierveranstalter auch<br />
für die Europameisterschaften empfohlen.<br />
Denn am Geländesamstag, aber vor allem am<br />
Sonntag beim Springen bescherte Petrus den<br />
Luhmühlenern einen echten Wetter-Härtetest.<br />
Doch Dank des neuen Sand- statt des bekannten<br />
Rasenbodens herrschten jedoch für alle Reiter<br />
von Anfang bis Ende gleiche Voraussetzungen.<br />
So brachte Andreas Dibowski die Meinung der<br />
Reiter auf den Punkt: „Ich denke, das ‚neue’<br />
Luhmühlen hat die Generalprobe bestanden.<br />
„Wir haben zwar nicht das beste Wetter gehabt,<br />
aber beste Bedingungen.“<br />
K.B.<br />
Fotos: Günter Blasig<br />
In der Pause zwischen CIC*** und CCI****<br />
wurde der neue Turnierplatz in Luhmühlen durch<br />
den Niedersächsischen Ministerpräsident und<br />
Schirmherr der Veranstaltung, David McAllister,<br />
eingeweiht. „Luhmühlen wird zu Recht als das<br />
Mekka der Vielseitigkeitsreiterei bezeichnet.<br />
Seit über 40 Jahren finden hier hochkarätige<br />
Wettkämpfe statt“, sagte McAllister und fügte<br />
hinzu: „Mit dem neuen Turnierplatz, dem Ausbau<br />
der Gebäude und Tribünen und dem Ausbildungszentrum<br />
ist in Luhmühlen eine hochmoderne<br />
Reitanlage von internationalem Rang entstanden.<br />
Das ist gut investiertes Geld“<br />
Sandra Auffarth feierte mit ‚Opgun Louvo’ einen tollen ****-Einstand Frank Frank Ostholt und ‚Little Paint’<br />
47<br />
Reitsportmosaik
Reitsportmosaik<br />
<strong>Der</strong> CHIO Aachen ist etwas Besonderes,<br />
schließlich trägt er auch den Beinamen Weltfest<br />
des Pferdesports. Und das nicht umsonst. Denn<br />
ein vergleichbares Turnier gibt es nirgendwo<br />
sonst auf der Welt. So werden z.b. gleich<br />
fünf Nationenpreise in der Aachener Soers<br />
ausgetragen und auch die Besucherzahlen,<br />
Preisgelder oder die Anzahl der teilnehmenden<br />
Nationen sind rekordverdächtig. Und auch vom<br />
08. - 17.07.2011 durfte man sich erneut über<br />
zahlreiche Hochkaräter in Parcours, Viereck,<br />
Gelände und im Voltigierzirkel freuen. So stellte<br />
Turnierdirektor Frank Kemperman bereits im<br />
48<br />
Die Sieger des CCI*** * 2011 heißen Andreas Dibowski und ‚Euroridings Butts Leon’<br />
CHIO Aachen 2011<br />
Erneut waren alle Superstars des Pferdesports dabei<br />
Prominenter Besuch: Vladimir Klitschko und Dr. Ursula v. d. Leyen<br />
Vorfeld des CHIO fest: „Wir werden großen<br />
Sport in der einmaligen Aachener Atmosphäre<br />
erleben.“ Schließlich waren mit den aktuellen<br />
Welt- und Europameistern, den Olympiasiegern<br />
und Top-Platzierten der Weltranglisten erneut<br />
alle Superstars des Pferdesports dabei.<br />
Am Ende triumphieren doch die Favoriten<br />
Den Auftakt zum diesjährigen CHIO machten<br />
erneut die Voltigierer. Dabei entwickelte sich<br />
die Männerkonkurrenz in Abwesenheit von<br />
Deutschlands Vorzeigeturner Kai Vorberg, der in<br />
diesem Jahr aufgrund seiner Bandscheiben-<br />
OP nur als Longenführer bzw. Trainer von Patric<br />
Looser (Schweiz), Lukas Klouda (Tschechien)<br />
und Pia Engelberty in Aachen dabei war, zu<br />
einem Zweikampf zwischen Nicolas Andréani<br />
und Weltmeister Looser. Am Ende rückte Patric<br />
Looser die Kräfteverhältnisse in Europa und der<br />
Welt zurecht. Mit seiner neuen Kür verwies er<br />
Nicolas Andréani sowie den deutschen Youngster<br />
Jannik Heiland knapp auf die Plätze 2 und 3.<br />
„Nach dem Astronauten-Kostüm und der dazu<br />
passenden Musik im vergangenen Jahr wollte<br />
Patric Looser und Joanne Eccles freuen sich über die Aachen-Sakkos<br />
Fotos: Veranstalter
ich in diesem Jahr etwas ganz anderes machen“,<br />
erläuterte Looser.<br />
Deutlicher fi el der Sieg der Weltmeisterin<br />
Joanne Eccles aus. Mit 8,206 Gesamtpunkten<br />
gewann vor Pia Engelberty (7,929) und Mary<br />
McCormick (USA, 7,901). Jetzt reist die Britin<br />
auch als Top-Favoritin zur EM nach Le Mans.<br />
„Aber ich muss auch erst einmal eine fehlerfreie<br />
Kür zeigen“, sagte Eccles in der Pressekonferenz<br />
mit einem Seitenblick auf Pia Engelberty, die<br />
bereits beide EM-Sichtungen gewonnen hat und<br />
auch in der zweiten Wertungsprüfung in Aachen<br />
vor Joanne Eccles lag.<br />
Da zeigte sich auch Bundestrainerin Ursula<br />
Ramge mit dem Abschneiden der deutschen<br />
Mannschaft hochzufrieden. „Die jungen<br />
Einzelvoltigierer haben sich ganz dicht an<br />
die Weltspitze herangeschoben und meine<br />
Erwartungen übertroffen“, sagte sie im<br />
Anschluss an drei spannende Wettkampftage<br />
vor insgesamt 3.000 Zuschauern. Nachdem<br />
die Saison vor allem bei den Einzelvoltigierern<br />
eher schleppend angelaufen war, sieht sie ihre<br />
Mannschaft nun auf einem guten Weg. Doch<br />
bis zur EM sei es aber noch ein weiter Weg und<br />
„jetzt fängt die Arbeit richtig an.“<br />
So hatten Ramge und die Voltigier-<br />
Kommission angesichts der Leistungen ihrer<br />
jungen Schützlinge auch keine größeren<br />
Schwierigkeiten, die Tickets für die EM in zu<br />
verteilen. Neben Neuss-Grimlinghausen, in<br />
Aachen unter dem „Label“ Deutschland I am<br />
Start, werden Jannik Heiland, Viktor Brüsewitz,<br />
Pia Engelberty und Kristian Boe die deutschen<br />
Farben in Le Mans vertreten.<br />
Deutsche Voltigierer dominieren<br />
Nationenpreis<br />
Den Nationenpreis dominierten dann die<br />
deutschen Voltigierer. Dabei setzte sich die<br />
erste Vertretung der Bundesrepublik mit 25,42<br />
Punkten vor die zweite deutsche Mannschaft<br />
(25,016). 3. wurde da Team aus Österreich<br />
(23,511).<br />
Die Garanten für den Erfolg waren insbesondere<br />
die deutschen Gruppenvoltigierer, allen voran<br />
Neuss-Grimlinghausen. Die Rheinländer um<br />
Trainerin und Longenführerin Jessica Schmitz<br />
waren auf ‚Arkansas’ mit 8,7 Punkten nicht nur<br />
das beste Team des Nationenpreises, sondern<br />
auch des gesamten Wettbewerbs. Komplettiert<br />
wurde die siegreiche Equipe von den<br />
Einzelvoltigierern Pia Engelberty und Jannik<br />
Heiland.<br />
Deutschland II setzte sich mit großem Abstand<br />
gegen die restliche Konkurrenz aus sechs<br />
Nationen durch. Dabei gelang der Mannschaft<br />
des VV Ingelsberg auf ‚Arador’ (Alexander<br />
Hartl) die persönliche Saisonbestleistung.<br />
Dafür erhielten die Bayern 8,576 Punkte im<br />
Nationenpreis. Gemeinsam mit Viktor Brüsewitz<br />
und Kristina Boe reichte es schließlich für Rang<br />
2.<br />
Schöne Erfolge für deutsche Springreiter<br />
Nach dem die deutschen Voltigierer für einen<br />
super Auftakt aus deutscher Sicht gesorgt hatten,<br />
wollten sich natürlich auch die Springreiter von<br />
ihrer besten Seite zeigen.<br />
Und das gelang dem<br />
Team von Bundestrainer<br />
Otto Becker.<br />
Dabei sorgten Meredith<br />
Michaels Beerbaum mit<br />
dem bereits 18-jährigen<br />
‚Shutterfl y’ sowie<br />
ihr Schwager Ludger<br />
Beerbaum auf ‚Chaman’<br />
bereits zum Anfang der<br />
Springwettbewerbe<br />
für einen deutschen<br />
Doppelerfolg. Und<br />
auch im Nationenpreis<br />
waren Christian<br />
Ahlmann/‚Taloubet<br />
Z’, Janne Friederike<br />
Meyer/‚Cellagon<br />
Lambrasco’, Carsten-<br />
Otto Nagel/,Corradina’<br />
und Ludger<br />
Beerbaum/,Gotha’<br />
motiviert bis in die<br />
Haarspitzen. Allerdings<br />
sollte es bei strömendem<br />
Regen für das Quartett<br />
nicht zum Sieg reichen.<br />
Dabei hatten es die<br />
Deutschen bis zuletzt<br />
selbst in der Hand.<br />
Denn nach dem<br />
Christian Ahlmann am<br />
letzten Hindernis einen<br />
Abwurf zu verbuchen<br />
hatte, blieben die<br />
Mannschaftsweltmeister<br />
Janne-Friederike Meyer<br />
und Carsten-Otto Nagel<br />
fehlerfrei und Ludger<br />
Beerbaum unterlief in<br />
der Mitte der dreifachen<br />
Kombination ein<br />
Flüchtigkeitsfehler. So<br />
Meredith Michaels-Beerbaum verabschiedete ihren ‚Shutterfl y’<br />
nach dem Erfolg in Aachen aus dem Sport<br />
Ludger Beerbaum (hier auf ,Gotha’) holte sich mehrere Platzierungen<br />
49<br />
Reitsportmosaik
Reitsportmosaik<br />
beendete Deutschland punktgleich mit den<br />
Briten und den Franzosen den ersten Umlauf<br />
mit 4 Strafpunkten. „Das war die Basis, darauf<br />
können wir aufbauen“, erklärte Otto Becker.<br />
<strong>Der</strong> zweite Umlauf ließ dann an Spannung kaum<br />
Wünsche offen. Hier kassierte zuerst Weltcup-<br />
Sieger Christian Ahlmann zwei Abwürfe und<br />
bei Janne-Friederike Meyer fi el die Stange am<br />
letzten Hindernis. „Über den Fehler ärgere ich<br />
mich natürlich ein bisschen, aber das war auf<br />
jeden Fall eine super Runde, vielleicht hätte ich<br />
zum letzten Sprung einmal umdenken müssen<br />
und nicht wieder sieben Galoppsprünge reiten<br />
dürfen, denn ‚Lambrasco’ war etwas griffi ger<br />
als zuvor“, erklärte Meyer. Dann legte Carsten-<br />
Otto Nagel seine zweite Nullrunde hin und<br />
warf vor Freude seine Kappe in die Luft. Denn<br />
nach drei Reitern führte Deutschland mit 8<br />
Punkten vor Frankreich, Großbritannien und<br />
den Niederlanden, die alle 12 Punkte auf ihrem<br />
Konto hatten. Nach dem der Niederländer Jeroen<br />
50<br />
Christian Ahlmann und ‚Taloubet Z’<br />
Dubbeldam mit ‚BMC<br />
van Grunsven Simon’<br />
fehlerfrei geblieben<br />
war, musste Beerbaum<br />
fehlerfrei bleiben,<br />
bei 4 Fehlern hätte es<br />
ein Stechen gegeben.<br />
Doch ihn erwischte es<br />
auf der letzten Linie<br />
gleich zweimal, so dass<br />
Deutschland mit 16<br />
Punkten gemeinsam<br />
mit Irland und<br />
Großbritannien auf Platz<br />
2 zurückfi el. „Das Pferd<br />
sprang bis dahin super,<br />
ich hatte eigentlich ein<br />
gutes Gefühl“, konnte<br />
sich Beerbaum den<br />
Fehler nicht erklären. Und auch Bundestrainer<br />
Otto Becker zeigte sich überrascht. „Wir waren<br />
so dicht am Sieg oder an einem Stechen und ich<br />
hätte nicht gedacht, dass Ludger gleich zwei<br />
Fehler macht. Aber der 2.Platz ist gut, da können<br />
wir gut mit leben. Ein bisschen enttäuscht sind<br />
wir schon, weil zum Schluss mehr drin war. Aber<br />
so ist der Sport. Die Holländer waren besser, die<br />
haben aufgeholt, die haben einen super zweiten<br />
Umlauf gehabt und haben am Ende verdient<br />
gewonnen.“<br />
Janne-Friederike Meyer triumphiert<br />
im Großen Preis<br />
Nach dem Janne-Friederike Meyer bereits im<br />
Nationenpreis zwei super Runden gedreht hatte,<br />
holte die 30-jährige Mannschafts-Weltmeisterin<br />
am Sonntag im Großen Preis dann zum ganz<br />
großen Wurf aus. Dabei hatten nur 10 Reiter des<br />
40-köpfi gen Starterfeldes den anspruchsvollen<br />
ersten Umlauf ohne Fehler absolviert, so dass<br />
noch 8 mit Fehlerpunkten behaftete Paare in<br />
die zweite Runde einzogen. Darunter übrigens<br />
auch 6 Deutsche. Als vorletzte Starterin war<br />
Janne-Friederike Meyer an der Reihe und bis<br />
dahin hatte es noch keine Doppel-Null-Runde<br />
gegeben. Doch die beiden blieben fehlerfrei.<br />
Sie waren noch nicht ganz nach dem letzten<br />
Sprung gelandet, da riss Janne-Friederike<br />
Meyer vor Freude schon beide Arme in die Luft<br />
und das Publikum tobte. „Es gab schon ein paar<br />
Klippen im Parcours aber auf den letzten Sprung<br />
hin wusste ich, jetzt klappt es.“<br />
Jetzt konnte ihr nur noch die für Portugal<br />
reitende Luciana Diniz mit ‚Winningmood’ den<br />
Sieg streitig machen. Blieb sie fehlerfrei, würde<br />
es ein Stechen geben. Doch am letzten Sprung<br />
fi el eine Stange. Sieg für Meyer und Platz 4 für<br />
Diniz. „Hier Doppel-Null zu reiten, bei diesem<br />
Publikum, das ist der geilste Tag in meinem<br />
Leben“, freute sich die 30-jährige. „Ich glaube<br />
so viele Möhren, wie Lambrasco verdient hätte,<br />
fi nde ich hier in der Gegend gar nicht, aber es<br />
wird bestimmt genügend Leckerli-Spenden für<br />
ihn geben, da mache ich mir gar keine Sorgen.“<br />
Mit 4 Fehlern und der schnellsten Zeit im<br />
zweiten Umlauf holte Europameister Kevin<br />
Staut aus Frankreich auf ‚Silvana de Hus’ Platz<br />
2 vor dem deutschen Nachwuchsreiter Andreas<br />
Kreuzer mit dem 13-jährigen Mecklenburger<br />
Hengst ‚Chacco-Blue’. „Ich hatte die ganze<br />
Woche schon ein gutes Gefühl mit ihm, aber<br />
irgendwie fehlte das Quäntchen Glück, aber<br />
dass es hier im Großen Preis so gut läuft, hätte<br />
ich nie gedacht. Das ist abnormal. Es ist das<br />
erste Mal, dass ich mich nicht über einen Fehler<br />
ärgere, mehr geht wirklich nicht. Zum Glück<br />
kann ich morgen wieder drei 6-jährige aus dem<br />
Stall holen, um wieder zu Vernunft zu kommen“,<br />
erklärte der 20-Jährige geradezu fassungslos.<br />
Carsten-Otto Nagel sorgte mit ,Corradina’ für zwei Nullrunden im Team Janne Friederike Meyer und ‚Lambrasco’ zeigten sich in toller Form
Die Überraschung: Hans-Dieter Dreher mit ‚Magnus Romeo’<br />
Für d i e Überraschung des diesjährigen CHIO<br />
sorgte der 39-jährige Aachen-Debütant Hans-<br />
Dieter Dreher. Er gewann drei Prüfungen und<br />
war 2. im Preis von NRW. Im Großen Preis<br />
fi elen nach einer Nullrunde im zweiten Umlauf<br />
zwei Stangen. Am Ende platzierte sich Dreher<br />
mit ‚Magnus Romeo’ auf Rang 12 (8/75,06).<br />
Deutsche Dressurreiter siegen im<br />
Nationenpreis<br />
Isabell Wert und ,El Santo NRW‘<br />
Ein Weltklassefeld<br />
wie seit Jahren nicht<br />
mehr gab es in den<br />
Dressurprüfungen des<br />
CHIO. Dabei erlebten die<br />
zahlreichen Zuschauer<br />
bereits am Donnerstag<br />
im Grand Prix der CDIO-<br />
Tour alle Top-Stars mit<br />
ihren besten Pferden und<br />
das ewig junge Duell<br />
Deutschland - Holland.<br />
Außerdem stellte sich im<br />
Lambertz Nationenpreis<br />
die Frage, ob die<br />
starken Briten und US-<br />
Amerikaner eine Rolle<br />
spielen werden. Diese<br />
Frage konnte zum Teil<br />
mit einem Ja beantwortet<br />
werden. Denn zuerst<br />
setzte sich die deutsche<br />
Dressurmannschaft mit<br />
Christoph Koschel/<br />
‚Donnperignon‘, Isabell<br />
Wert/,El Santo NRW‘<br />
und Matthias Alexander<br />
Rath/,Totilas‘ mit<br />
233,341 Punkten gegen<br />
die Teams aus Großbritannien (220,873) und<br />
die Niederlande (218,957) durch. „Nach der<br />
Papierform war es schon drin, dass wir hier<br />
gewinnen können. Aber wie es gehen kann,<br />
haben wir ja heute Vormittag gesehen“, sagte<br />
Bundestrainer Holger Schmezer. So musste die<br />
erste deutsche Teamreiterin, Anabel Balkenhol<br />
ihren ‚Dablino‘ kurz vor dem Start zurückziehen,<br />
nachdem er auf dem Vorbereitungsplatz<br />
plötzlich unklar ging. Damit zählte das Ergebnis<br />
der drei verbliebenen Reiter.<br />
Doch nach dem<br />
Christoph Koschel mit<br />
seinem Ergebnis von<br />
73,362 Prozentpunkten<br />
nicht ganz zufrieden war,<br />
zeigte sich Isabell Werth<br />
überglücklich. „Ich bin<br />
total happy. ‚Ernie’ wird<br />
von Prüfung zu Prüfung<br />
besser, das war noch eine<br />
Steigerung zu Balve zum<br />
Grand Prix.“ Am Ende<br />
belegte die fünffache<br />
Olympiasiegerin mit<br />
77,83 Prozentpunkten<br />
hinter ihrem<br />
Teamkollegen Matthias<br />
Alexander Rath und<br />
Laura Bechtolsheimer<br />
(Großbritannien) auf<br />
‚Mistral Hojris‘ (80,596<br />
Prozentpunkte) Platz 3 in<br />
der Einzelwertung.<br />
Und Rath war es auch, der<br />
dem deutschen Team mit<br />
82,149 Prozentpunkten<br />
den insgesamt 32.<br />
Sieg im Nationenpreis<br />
sicherte. „Das war eine<br />
fantastische Runde. Das<br />
beste Ergebnis, das ich bisher mit ‚Totilas‘<br />
hatte - und das hier in Aachen. Hier ins Stadion<br />
einzureiten, das ist einfach toll.“<br />
Dementsprechend groß war auch die Freude bei<br />
Holger Schmezer: „Es begann sehr schlecht mit<br />
dem Ausfall von ‚Dablino‘ und endete umso<br />
schöner mit dem Sieg. Matthias und ‚Totilas‘<br />
haben bewiesen, dass sie nun zusammen<br />
gefunden haben. <strong>Der</strong> Reiter hat alles umgesetzt,<br />
was dieses Pferd braucht.“<br />
Matthias Alexander Rath nicht zu schlagen<br />
Und auch in den anderen Prüfungen blieben die<br />
deutschen Reiter in der Erfolgsspur. Allen voran<br />
Helen Langehanenberg und Matthias Alexander<br />
Rath, die CDI- bzw. CDIO-Tour in Aachen<br />
dominierten.<br />
Dabei konnte das neue Traumpaar der Dressur<br />
alle drei Starts in einen Sieg verwandeln. „Ich<br />
freue mich riesig, hier vor ausverkauftem Haus<br />
dreimal gewinnen zu können“, begeisterte sich<br />
Matthias Alexander Rath nach seinem Ritt<br />
auf ,Totilas‘ im „Deutsche Bank Preis“, dem<br />
Großen Dressurpreis von Aachen. „Nun fahren<br />
wir mit einem guten Gefühl nach Hause und<br />
trainieren drei bis vier Wochen in Ruhe und aller<br />
Konzentration.“ Mit 82,825 Prozentpunkten<br />
setzten sich die beiden knapp vor den<br />
Amerikaner Steffen Peters, der mit ‚Ravel‘<br />
82,00 Prozentpunkte erzielte. „Das ist schon ein<br />
Traum, so dicht an Totilas ranzukommen. Für<br />
mich war es eine Riesensache hier, das Publikum<br />
ging so mit und stand hinter ‚Ravel‘, das war<br />
ein fantastisches Erlebnis und ein krönender<br />
Abschluss einer tollen Zeit in Aachen. ‚Ravel‘<br />
ging hier eine super Kür, hat sich nur einmal<br />
etwas vor den Kameras erschrocken, aber sonst<br />
hat alles toll geklappt“, erklärte Peters.<br />
Rang 3 ging an die Niederländerin Adelinde<br />
Cornelissen mit ‚Jerich Parzival‘ (81,775<br />
Prozentpunkte)<br />
51<br />
Reitsportmosaik
Reitsportmosaik<br />
Niederländische Gespannfahrer gewinnen<br />
„Fendt Nationenpreis“<br />
Am Mittwoch wurde es dann auch für die<br />
Fahrer ernst, die als erstes in der Dressur der<br />
Einzelwertung an den Start gingen. Denn in<br />
diesem Jahr wurden die Wettbewerbe erstmals<br />
in Einzel- und Mannschaftswertung getrennt.<br />
So zählte die Dressur am Freitag sowie das<br />
Hindernisfahren am Sonntag für die Mannschaft<br />
und das Hindernisfahren am Freitag für die<br />
Einzelwertung, der Marathon am Samstag für<br />
beide Wertungen.<br />
Dabei lief es für die deutschen Fahrer<br />
Christoph Sandmann, <strong>Georg</strong> von Stein und<br />
Michael Brauchle etwas durchwachsen.<br />
Denn nach der Marathonfahrt hatten sie im<br />
„Fendt Nationenpreis“ noch mit einem Punkt<br />
Vorsprung vor den Niederlanden und Ungarn in<br />
Front gelegen. Doch nach dem abschließenden<br />
52<br />
Matthias Alexander Rath und ,Totilas‘ waren das Maß der Dinge<br />
Michael Brauchle siegte in der Marathonfahrt<br />
Hindernisfahren<br />
mit Stechen um den<br />
„Preis der Coca-Cola<br />
Erfrischungsgetränke<br />
AG“ triumphierte das<br />
favorisierte Oranje-<br />
Team. In der Besetzung Ijsbrand Chardon, Koos<br />
de Ronde und Theo Timmermann verwiesen sie<br />
Deutschland sowie die Schweiz auf die Plätze.<br />
An die Spitze der drei Prüfungen umfassenden<br />
kombinierten Einzelwertung fuhr der Australier<br />
Boyd Exell. „In diesem Jahr haben wir kein<br />
Championat, dadurch ist Aachen für die meisten<br />
Fahrer der Saisonhöhepunkt“, so Exell, der den<br />
Großen Preis im Fahrsport nun zum dritten mal<br />
in Folge und vierten Mal insgesamt gewinnen<br />
konnte. „Ijsbrand Chardon und Michael Freund<br />
haben hier schon wesentlich öfter gesiegt.<br />
Ich möchte hier auch noch ein paar Mal mehr<br />
siegen“, schloss er selbstbewusst.<br />
Platz 2 holte sich<br />
Ijsbrand Chardon,<br />
der die kombinierte<br />
Einzelwertung in Aachen<br />
bereits 11 Mal gewinnen<br />
konnte. „Es war hier<br />
zwar nicht so schwierig<br />
wie im vergangenen Jahr,<br />
doch drei Pferde meines<br />
guten Gespanns waren<br />
nicht dabei. Zuerst sah es<br />
so aus, dass ich gar nicht<br />
in Aachen starten konnte,<br />
doch dann bot mir Baron<br />
von Buchholz an, dass<br />
ich sein Pferd ,Tyron‘<br />
einspannen könne. Das<br />
war natürlich toll“,<br />
Boyd Exell fuhr auch in Aachen in bestechender Form<br />
Ijsbrand Chardon<br />
bedankte sich Chardon beim Vizepräsidenten<br />
des ALRV.<br />
Rang 3 ging an den Amerikaner Chester Weber<br />
mit 137,76 Fehlerpunkten. „Ich habe zwei<br />
Pferde vom Team Clark mit im Gespann, was<br />
sehr gut funktionierte“, war Weber, der im<br />
Marathon Platz 7 belegt hatte, zufrieden.<br />
Briten unterbrechen Siegesserie der<br />
deutschen Vielseitigkeitsreiter<br />
Am Freitag griffen dann auch die<br />
Vielseitigkeitsreiter in das Geschehen ein. Und<br />
natürlich wollte man an die Erfolge der letzten<br />
Jahre anknüpfen. Doch dieses Mal musste das<br />
Team von Hans Melzer nach vier Siegen in Folge<br />
dieses Privileg erstmals anderen überlassen. Sie<br />
belegten am Ende hinter den Mannschaften aus<br />
Großbritannien, Neuseeland und Schweden<br />
Rang 5.<br />
Dabei lagen Andreas Dibowski/,FRH Fantasia’,<br />
Michael Jung/,Leopin’, Andreas Ostholt/,Franco<br />
Jeas’ und Kai Rüder/,Leprince des Bois’ nach<br />
den beiden ersten Teilprüfungen Dressur und<br />
Springen noch auf 3 und Hans Melzer war nicht<br />
unzufrieden: „Die Reiter haben in der Dressur<br />
die Erwartungen erfüllt, die man in sie gesetzt<br />
hat. Und was das Springen betrifft: Das Stadion<br />
ist schon etwas ganz Besonderes. <strong>Der</strong> ein oder<br />
andere hat einen Flüchtigkeitsfehler gemacht,<br />
das betraf auch unsere Mannschaftsreiter. Wir<br />
müssen einfach mal schauen. Die Engländer<br />
sind nicht weit weg, uns trennen nur ein paar<br />
Zeitfehler. Und es hat sich in den letzten Jahren
Michael Jung ist mit ‚La Biosthetique Sam FBW’ kum zu schlagen<br />
gezeigt, dass hier beim Geländeritt nur ein oder<br />
zwei Pferde in der Zeit bleiben, so dass das<br />
sicher ein spannendes Finale gibt.“ Doch im<br />
abschließenden Geländeritt lief es nicht mehr<br />
nach Plan. So kassierten sowohl der Deutsche<br />
Meister Andreas Ostholt als auch Kai Rüder eine<br />
Verweigerung und daraus folgend Zeitfehler<br />
auf der 4.000 Meter langen Geländestrecke.<br />
„Das war eben die Generalprobe für die<br />
Europameisterschaften. Dort drehen wir den<br />
Spieß wieder um“, nahm der Bundestrainer<br />
das Abschneiden der Mannschaft zunächst<br />
mit Humor, wurde dann aber ernst. „Es war<br />
schon enttäuschend. Einen ‚Ausfall’ kann man<br />
verkraften, aber eben keine zwei.“<br />
Michael Jung weiter auf Erfolgskurs<br />
Als Favorit in der Einzelwertung ging Michael<br />
Jung mit seinem WM-Pferd ‚La Biosthetique<br />
Sam FBW’ auf die abschließende Geländestrecke,<br />
als strahlender Sieger beendete er sie. Dabei<br />
ging der Einzel-Weltmeister bereits nach der<br />
Dressur in Führung und gab diese Position nicht<br />
mehr ab. „ ‚Sam’ hat seine Qualität hier vom<br />
Allerfeinsten in allen drei Disziplinen bewiesen,<br />
es ist fast schon unheimlich, wie er das macht.<br />
Das Gefühl, wie er springt, wie er galoppiert, ist<br />
einfach toll. Sicher bin ich nun Favorit für die<br />
Europameisterschaft in Luhmühlen, aber es geht<br />
immer wieder neu von vorne los, und die Karten<br />
werden immer wieder neu gemischt“, erklärte<br />
Michael Jung<br />
Auf den 2. Platz gelangte Stefano Brecciaroli mit<br />
‚Apollo van de Wendi Kurt Hoeve’. „Aachen ist<br />
ein fantastisches Turnier, und mein Pferd hat hier<br />
einen überragenden Job gemacht. Es ist für mich<br />
toll, als Zweiter hinter dem Weltmeister platziert<br />
zu sein“, freute sich der Italiener. Platz 3 ging an<br />
den Briten William Fox-Pitt, der erstmals nach<br />
Aachen gekommen war. Und auch er zeigte sich<br />
absolut begeistert. „Ich bin super glücklich, hier<br />
zu reiten und ich hatte super viel Spaß hier in<br />
dieser tollen Atmosphäre, die uns sehr befl ügelt<br />
hat“, erklärte Fox-Pitt<br />
und seine Teamkollegin<br />
Mary King ergänzte:<br />
„Es ist uns eine Ehre<br />
hier in Aachen starten zu<br />
dürfen und wir sind stolz<br />
darauf, die Deutschen in<br />
ihrer Heimat schlagen zu<br />
können.“<br />
Rang 5 ging an den<br />
ehemaligen Aachen-<br />
Sieger Andreas Dibowski,<br />
der mit ‚FRH Fantasia’<br />
nach einer fehlerfreien<br />
Runde im Springen im<br />
Gelände nur knapp über<br />
der Zeit geblieben war. „Irgendwo habe ich zwei<br />
Sekunden liegenlassen, aber ich arbeite dran.“<br />
Stefano Brecciaroli auf ‚Apollo van de Wendi Kurt Hoeve’<br />
Vizeweltmeister William Fox-Pitt holte mit ‚Neuf des Coeurs’Platz 3<br />
K.B.<br />
Fotos: Walburga Schmidt<br />
53<br />
Reitsportmosaik
Fotos: Marianne Schwöbel<br />
Noch im Februar konnte das Landgestüt Celle<br />
den 30. Geburtstag des ältesten Landbeschälers<br />
feiern (DER KLEINE GEORG berichtete) und<br />
‚Espri‘ ließ sich das liebgewonnene frische Ei<br />
über dem Hafer schmecken. Doch bereits zu<br />
Beginn der Decksaison fiel dem Hengst das<br />
Springen auf das Phantom schwer, so dass man<br />
sich entschloss, , Espri aus dem Frischsameneinsatz<br />
zu nehmen. Da der ein wenig eigenwillige,<br />
dafür aber umso sympathischere Fuchshengst<br />
aber ansonsten eher zur Kategorie rüstiger<br />
Rentner gehörte, sollte er seinen Lebensabend<br />
auf dem Landgestüt verbringen. Ein spezielles<br />
Seniorenmüsli, der tägliche Paddockgang und<br />
liebevolle Pflege waren nun vorrangig in seinem<br />
Leben. Doch dann verschlechterte sich sein<br />
Gesundheitszustand plötzlich und so rapide,<br />
dass ‚Espri‘ am 14.06.2011 nach einem multiplen<br />
Organversagen erlöst wurde.<br />
‚Espri‘ zu beschreiben, bedeutet Superlativen<br />
zu benutzen. Er war ein Hengst von unglaublicher<br />
Präsenz und einem schier unerschütterlichen<br />
Selbstbewusstsein. Züchtersohn Rolf<br />
Deecke erinnert sich noch gut an den Versuch,<br />
das mehr als kecke Hengstfohlen mit seinem<br />
Vater Rolf Deecke sen. auf einer Fohlenschau<br />
vorzustellen. Es existiert wohl nur ein Bild aus<br />
seinem Geburtsjahr, auf dem ‚Espri‘ willig an<br />
der Hand geht - alle anderen Bilder zeigen ein<br />
vor Energie und Tatendrang sprühendes Fohlen.<br />
54<br />
Abschied von ‚Espri’<br />
Espri war etwas Besonderes und das wusste er<br />
ziemlich genau. Als einziges Fohlen der ‚Diplomatin‘<br />
v. ‚Diplomat‘/‚Lukas‘ hat er laut dem<br />
Ehepaar Deecke seine Charakteristika von der<br />
Mutter. Das Antreten mit unbändiger Energie,<br />
das Temperament und das energische Auftreten.<br />
Auf der Fohlenschau irgendwo gesittet in einer<br />
Reihe laufen zu müssen, war einfach nicht nach<br />
seinem Geschmack. Er war erst zufrieden, wenn<br />
er an der Spitze lief.<br />
<strong>Der</strong> damalige Landstallmeister Dr. Burchard<br />
Bade fand jedoch Gefallen an dem Charakterkerlchen,<br />
der schon damals durch ein hervorragendes<br />
Fundament zu begeistern wusste. Somit<br />
genoss ‚Espri‘ seine Jugendzeit im Hengstaufzuchtgestüt<br />
Hunnesrück und begann seine Karriere<br />
in der Leistungsprüfung. Fragt man die<br />
Gestüter, die ihn in seinem<br />
elfmonatigem Test<br />
unter dem Sattel hatten,<br />
nach dem Hengst, so<br />
kommt erst einmal ein<br />
verstohlenes Lächeln<br />
und dann die Aussage,<br />
dass der Rekord bei ca.<br />
30 unfreiwilligen Abflügen<br />
vom Rücken des jungen<br />
Beschälers bestünde.<br />
Dabei wurden wohl<br />
auch nicht die höheren<br />
Dienstgrade verschont.<br />
Doch es muss ja funktioniert<br />
haben, denn ‚Espri‘<br />
absolvierte eine gute<br />
Prüfung, wurde in den<br />
Beschälerbestand übernommen<br />
und war zeitlebens<br />
im hohen Norden<br />
(Loxstedt 1985 - 1992,<br />
Dorum 1993 - 2011) stationiert.<br />
Und er hielt die Erwartungen, die der<br />
Landstallmeister in die Vererbung dieses mittelrahmigen<br />
Fuchses legte - ‚Espri‘ arbeitete sich<br />
mit seiner vielseitigen Vererbung in die Spitzengruppe<br />
der besten Sportpferdevererber vor.<br />
Zu Recht galt er bis zum heutigen Tag als der<br />
Stammhalter der hannoverschen A/E-Linie.<br />
‚Espri‘ ist der bedeutendste Sohn des ‚Eiger I‘<br />
und schaffte das Kunststück, vor seinem Vater<br />
mit der höchsten Auszeichnung des Hannovera-<br />
ner Verbandes geehrt zu werden. Er wurde im<br />
Jahr 1995 zum Hannoveraner Hengst des Jahres<br />
gekürt, sein Vater folgte ihm im Jahr 1999.<br />
Sein Vererbungsschwerpunkt liegt im Springen,<br />
doch Olympioniken stellte er in beiden Disziplinen.<br />
So trugen ‚Elvis‘ und Nadine Capellmann<br />
2008 in Hongkong zum Mannschaftsgold in der<br />
Dressur bei und ‚E.T. FRH‘ vertrat unter Hugo<br />
Simon Österreich 1996 in Atlanta.<br />
Aber auch weitere Kinder des ‚Espri‘ sammelten<br />
Siegeslorbeer auf internationalem Parkett.<br />
Insgesamt sind von 661 eingetragenen Sportpferden<br />
über 300 in den Kl. M und S im Viereck<br />
und im Parcours erfolgreich. 20 gekörte<br />
Söhne entspringen ‚Espri‘’s züchterischem<br />
Einsatz, wovon ‚Escudo I‘ sich zum herausra-<br />
Rolf Deecke und Peter Krause mit ‚Espri‘ an seinem 30. Geburtstag<br />
genden Stammhalter entwickelt hat. ‚Espri‘’s<br />
Erbe werden sein Sohn ‚Escudo‘ und seine<br />
Enkel ‚Embassy I‘ (Grande-Preisträger 2010),<br />
‚El Bundy I‘ und ‚Earl‘ sowie sein Urenkel<br />
‚Edward‘ bewahren. Sie werden eine der vielseitigsten,<br />
leistungsbetonten hannoverschen<br />
Linie weiterhin mit Leben füllen.<br />
Pferdezuchtverein Nienburg auf Fohlenrundfahrt<br />
Text und Fotos: Marianne Schwöbel<br />
Wieder einmal war der Hof von Dorothee Heitmüller<br />
in Holtorf Treffpunkt der Fohlenbesichtigungstour<br />
des PZV Nienburg am 29.05.2011.<br />
<strong>Der</strong> Vorsitzende Holger Siems, Sebbenhausen,<br />
begrüßte die zahlreichen Zuchtinteressierten<br />
und stellte mit Reinhard Baumgardt, Döhlbergen,<br />
den Richter der Rundfahrt vor.<br />
Im langen Autokonvoi setzte man sich anschließend<br />
in Bewegung, um 35 Fohlen im Gebiet des<br />
Pferdezuchtvereins an 10 Stationen zu besichtigen.<br />
Holger Siems hatte als letzte Station in<br />
Sebbenhausen zu einem<br />
gemütlichen Ausklang<br />
bei Kaffee und leckerem<br />
Kuchen eingeladen.<br />
Die von der Firma Gallagher<br />
gesponserten<br />
Ehrenpreise sorgten für<br />
einen würdigen Rahmen<br />
bei den anschließenden<br />
Fohlenbewertungen.<br />
Mit dem Vollbruder zur<br />
Vorjahressiegerin hatte<br />
Stutfohlen v ‚Cloney‘<br />
Maria Hansen<br />
K.B.
Züchter Manfred Bremer, Balge, auch in diesem<br />
Jahr das Dressursiegerfohlen im Stall. Sein<br />
Hengstfohlen von ‚Desperados‘-‚Grafenstolz‘-<br />
‚Falkland‘ erklomm unangefochten das Siegerpodest.<br />
Besonders der elastische Trab mit<br />
hervorragendem Antritt und noch dazu ein<br />
raumgreifender, gelassen schreitender Schritt<br />
nahmen für das dunkelbraune Fohlen ein.<br />
Zwei Fohlen des Landbeschälers ‚Valentino‘<br />
wurden unrangiert herausgestellt. Gut entwikkelt,<br />
mit bestechendem Typ, so gefielen seine<br />
ausdrucksstarken Töchter MV: ‚Pommery‘-<br />
‚Eklatant‘ und MV: ‚Carbid‘-‚Waldstar xx‘ des<br />
Züchters Karsten Meyer, Sebbenhausen. Ein<br />
Prädikat des Hengstes ‚Valentino‘, dass er nicht<br />
nur seine überragende Springanlage, sondern<br />
auch einen schönen Typ und hervorragende<br />
Grundgangarten vererbt.<br />
In der Dressurabteilung fanden noch ein Stutfohlen<br />
von ‚Connery‘ (Z: u. B: Holger Siems,<br />
Sebbenhausen) und ein Hengstfohlen von<br />
‚Fiorano‘ (Z. u. B: Jan Frieling, Behlinger<br />
Mühle) eine positive Erwähnung.<br />
Text und Fotos von Marianne Schwöbel<br />
Fast hätten die Züchter in Bruchhausen-Vilsen<br />
diese niedersächsische Eigenschaft unter<br />
Beweis stellen müssen. Doch dem heftigen<br />
Regen zu Beginn des Brokser Stuten und Fohlenevents<br />
am 18./19. Juni 2011 folgte optimales<br />
Wetter zur Präsentation der 115 angereisten Stuten<br />
vor vollen Zuschauerrängen.<br />
Begeistert zeigten sich die Richter Dr. Werner<br />
Schade, Verden, Konrad Böth, Gerhard Senkenberg<br />
( beide Hessen), Maria Hansen, Celle, Paul<br />
Suter (Schweiz) und Urs Schweizer, Lodbergen<br />
bei Hannovers größter Stutenschau von der<br />
hohen Qualität der gezeigten Stuten.<br />
Das schlug sich auch in 53 vergebenen Staatsprämienanwartschaften<br />
nieder, wobei drei Vierjährige<br />
diesen Titel auf der Schau verteidigten. 12<br />
Mal wurde in den beiden Ringen der 2-jährigen<br />
eine 1a Prämierung ausgesprochen.<br />
Zuchtleiter Dr. Werner Schade betonte, dass man<br />
in diesem Gebiet großen Wert auf Sportlichkeit<br />
legt, wie die Pedigrees und das Erscheinungsbild<br />
der ausgestellten Stuten widerspiegeln.<br />
Maria Hansen vom Landgestüt Celle war beein-<br />
Züchter des Springfohlensiegers war Fritz<br />
Backhaus aus Glissen. Locker, durch den ganzen<br />
Körper schwingend so stellte sich das<br />
braune Stutfohlen des Landbeschälers ‚Cloney‘<br />
aus einer ‚Landclassic‘-‚Falkland‘ Mutter dem<br />
interessierten Fachpublikum vor. Durch die<br />
Bank wussten die Fohlen dieses Hengstes zu<br />
gefallen, so wurde auch der weit entwickelte,<br />
sehr selbstbewusst auftretende ‚Cloney‘-Sohn<br />
aus der Zucht von Thorsten Siems, Oyle herausgestellt.<br />
Drei weitere Fohlen nahm Richter Baumgardt<br />
unrangiert in seinen gedanklichen Schlussring<br />
auf. Ansprechende Typen mit guten Bewegungsqualitäten<br />
so präsentierten sich ein<br />
Hengstfohlen v. ‚Sir Shutterfly‘ (Z. u. B: Anne<br />
Cordes, Hämelhausen), ein Stutfohlen v. ‚Landstreicher‘<br />
(Z. u. B: Lutz Gähler, Eystrup) und<br />
ein Hengstfohlen v. ‚Levisonn‘ (Z. u. B. Jürgen<br />
Schmidt, Rohrsen).<br />
Zum Abschluss dankte Holger Siems noch einmal<br />
allen Beteiligten, die zum Gelingen der<br />
informativen Rundfahrt beigetragen hatten.<br />
„Sturmfest und erdverwachsen“<br />
druckt von dem kleinen,<br />
aber umso feineren Lot<br />
der Halbblutstuten.<br />
Und da waren sich nicht<br />
nur die Richter einig:<br />
solch eine hervorragend<br />
organisierte Schau belebt<br />
die Zucht der Region.<br />
Die Gastfreundschaft<br />
und der Zusammenhalt<br />
der Züchterschaft des<br />
hannoverschen Pferdes<br />
können hier beispielhaft<br />
demonstriert werden.<br />
Nicht zu vergessen das<br />
schöne Ambiente und<br />
die außerordentliche<br />
gute gastronomische<br />
Versorgung, die der PZV Freudenberg ein weiteres<br />
Mal übernommen hatte. Daher war auch<br />
in diesem Jahr der „Breed Orientation Course“<br />
mit Teilnehmern aus 8 Nationen zu Gast beim<br />
Brokser Event.<br />
Elegant, sich dynamisch mit Schwung und Takt<br />
bewegend, so kam die Siegerstute Dressur daher.<br />
Hengstfohlen v. ‚Desperados‘<br />
Siegerstute Dressur<br />
Diese ausdrucksstarke Fuchsstute von<br />
‚Desperados’/,Lauries Crusador xx’ aus der<br />
Zucht und im Besitz von Wilhelm Schwierking,<br />
Barver wusste sich jederzeit optimal in Szene zu<br />
setzen.<br />
Mit der Siegerin der Stuten mit Springabstammung<br />
schrieb sich Wilhelm Schwierking ein<br />
55
weiteres Mal in die Siegerlisten ein. Züchter<br />
dieser energisch abfußenden Braunen von<br />
‚Quintender’/,Escudo II’ ist Boris Winkelmann<br />
aus Eydelstedt.<br />
Zwei wundervolle Halbblutstuten erreichten<br />
den Endring. Die noble braune 4-jährige ‚Lore’<br />
von ‚Lauries Crusador xx’/,Rohdiamant’ (Z. u.<br />
B: Hanke Ostermann, Mellinghausen) hatte am<br />
Ende den Hauch von Vorsprung, den man zum<br />
Siegen benötigt.<br />
56<br />
Siegerstute Springen<br />
Doch herrlich aufgemacht folgte eine edle<br />
Rappstute, ebenfalls vom Ausnahmevererber<br />
‚Lauries Crusador xx’ abstammend (MV ‚Warkant’,<br />
Z u. B. Jürgen Matthies, Marklohe) auf<br />
dem 2. Rang.<br />
Die züchterische Krönung einer Stutenschau ist<br />
immer wieder der Familienwettbewerb. Fünf<br />
Stutenfamilien waren gemeldet, letztendlich traten<br />
aber nur 2 Familien im Wettbewerb an. Hier<br />
siegte ‚La Valetta’ v. ‚Lanthan’/,Prince Thatch<br />
xx’ mit ihren Töchtern ‚Duchess’ v. ‚Don Marco’<br />
und einer 2-jährigen<br />
von ‚Don Frederico’.<br />
Diese Familie<br />
aus der Zucht von<br />
Adelheid Brüning,<br />
Süstedt wurde mit<br />
einer Wertnote über<br />
8 gewertet und darf<br />
sich nun Elitefamilie<br />
nennen.<br />
Drei Töchter der<br />
Stute Dolle Deern v.<br />
Diskus aus der Zucht<br />
von Dr. Christiuan<br />
Schroer, Siedenburg<br />
folgten auf Rang 2.<br />
Sturm- u. regenfeste<br />
Kleidung war<br />
ein absolutes Muss,<br />
für den, der sich am<br />
Sonntag aufmachte,<br />
Siegerstute Halbblut<br />
um die Fohlenschau in Bruchhausen anzusehen.<br />
Sicher musste manche Vorstellung dem zeitweise<br />
waagerecht über den Platz peitschenden<br />
Regen Tribut zollen, doch wer ausharrte, bekam<br />
qualitätvolle Fohlen zu sehen.<br />
Mit der Tageshöchstnote und einer 9 für<br />
Bewegung siegte ein schön aufgemachtes,<br />
sich locker bewegendes Stutfohlen von<br />
‚Dancier’/,Buddenbrock/T’ aus dem Züchterstall<br />
von Carsten Bruns, Mellinghausen in der<br />
älteren Abteilung der Dressurfohlen.<br />
‚Fürstenball’/,Sir Donnerhall’ ist die Abstammung<br />
des schwarzbraunen zweitplazierten<br />
Hengstfohlens (Z. u. B: Bernhard Sieverding,<br />
Twistringen)<br />
Punktgleich an 3. Stelle rangierten zwei<br />
Fohlen: ein weit entwickelter Dunkelfuchshengst<br />
von ‚Bellissimo M’/,Calypso II’ (Z.<br />
u. B. Hannes Brüning, Süstedt) und ein sehr<br />
elegantes Dunkelfuchsstutfohlen von ‚Fürst<br />
Nymphenburg’/,Waterford’ (Z. u. B: Heinrich<br />
Evers, Syke).<br />
Stark Edelblut geprägt war der Sieger der jüngeren<br />
dressurbetonten Fohlen - ein Hengstfohlen<br />
von ‚IS Orlow ox’/,Donatelli’, der auf der Mutterseite<br />
zudem auf den Anglo Araber ‚Inschallah<br />
AA’ zurückgeht (Z. u. B: Johannes Harms,<br />
Twistringen)<br />
Gleich 3 Fohlen sah man in diesem Ring<br />
auf Platz 2, die in Eleganz und Bewegung<br />
Siegerfamilie
ebenbürtig waren! Ein Hengstfohlen von<br />
‚Christ’/,Contendro I’ (Klaus Wenske, Uelzen),<br />
ein Hengstfohlen von ‚Dancier’/,Royal Highness’<br />
(Willi Rose, Bruchhausen-Vilsen) und ein<br />
Hengstfohlen von ‚Florencio I’/,Graf Top’ (ZG<br />
Fiddelke/Zellner/Peetz, Martfeld).<br />
Hohe Noten gab es auch für das noch junge dunkelbraune<br />
Stutfohlen von ‚Landstreicher’/,Acord<br />
II’ aus der Zucht von Bernd Nordmann, Syke in<br />
der Abteilung der springbetonten Fohlen.<br />
Und auch hier mussten sich zwei Fohlen den<br />
Platz 2 teilen: ein weit entwickelter, selbstbewusster<br />
junger Hengst v. ‚Stanley’/,Contendro<br />
I’ ( Uta Dieckert, Asendorf) und ein noch sehr<br />
junges aber überaus vielversprechendes Rappstutfohlen<br />
von ‚Valentino’/,Carbid’ (Karsten<br />
Meyer, Balge)<br />
Zudem bekamen die Zuschauer einen Ring<br />
interessanter G-Blutfohlen zu sehen. Den wei-<br />
19. Bezirksmeisterschaft der Jungzüchter in Auhagen<br />
Hannovers Jungzüchter erneut erfolgreich<br />
Text und Fotos von Marianne Schwöbel<br />
Zum 19. Mal fand in Auhagen die Jungzüchterbezirksmeisterschaft<br />
des BV Hannover der<br />
Ponyzüchter statt. 29 Starter waren in diesem<br />
Jahr in den drei Altersabteilungen angetreten,<br />
um ihre Bezirksmeister zu ermitteln. Neben Stefan<br />
Dingel vom Stammbuch für Kaltblutpferde<br />
Niedersachsen richtete nun schon zum 19. Mal<br />
Christine Roth, Marklendorf. Rückblickend<br />
stellte sie fest, wie sich doch die Jungzüchter des<br />
Bezirksvereins über die Jahre entwickelt haben.<br />
So wurde z.b. 4 Mal in der Vorführnote mit 60<br />
Punkten die höchste Bewertung vergeben.<br />
<strong>Der</strong>zeit sind Hannovers Jungzüchter auf allen<br />
Ebenen vorne mit dabei. So kehrten sie vor einer<br />
Woche als Mannschaftssieger und das zum 3.<br />
Mal in Folge, als Landes- und Vizemeister der<br />
Abteilung 14 - 25 Jahre (Franziska Huhn und<br />
Lena Feesche) und als Vizemeister der Abteilung<br />
10 - 13 Jahre (Annika Fuhrberg) von der<br />
Ponylandesmeisterschaft in Adelheidsdorf<br />
zurück. Tags darauf nahmen sie an der Bezirksmeisterschaft<br />
des BV Hannover des Hannoveraner<br />
Verbandes teil und auch von dort kehrten sie<br />
hoch dekoriert heim.<br />
Annika Fuhrberg und Franziska Huhn mit ‚Dolce Vita’<br />
ten Weg von Kolenfeld hatte Hans Heinrich<br />
Philipps auf sich genommen, um einige Fohlen<br />
des von ihm gezogenen Landbeschälers ‚Graf<br />
Galen’ zu zeigen. Allesamt wohl gelungene<br />
Nachkommen, die sich sehen lassen konnten<br />
und eine gute Visitenkarte für diesen jungen<br />
Vererber abgaben.<br />
<strong>Der</strong> Sieger dieser Abteilung kam aus Langwedel<br />
vom Hof Clüver. Ein nobles Hengstfohlen des<br />
im Sport einst hocherfolgreichen ‚Gavi’, MV<br />
‚Pablo’. Bereits mehrfach lieferte die Stute ‚Perfekta’<br />
Auktionsfohlen und so wird auch dieser<br />
junge Mann seinen Weg über Verden nehmen.<br />
Zwischen den Fohlenringen sorgte das Welshgestüt<br />
Erileen von Erika Labbus, Bettinghausen<br />
mit einer englischen Führzügelklasse für<br />
ein buntes Schaubild und machte gleichzeitig<br />
Werbung für das Ponyfohlenchampionat am 14.<br />
August in Steyerberg.<br />
Sieger der Abteilung Pony alt: Annika Fuhrberg,<br />
Pferd jung: Lena Feesche und Pferd alt: Antonia<br />
Brüggemann. Nur Jade Frieling, Tochter von<br />
Jan Frieling, Behlinger Mühle, der die Jungzüchter<br />
im Vorbereitungstraining unterstützt,<br />
konnte sich als Sieger der Abt. Pony jung in<br />
diese Abteilung einreihen.<br />
Und in Auhagen gelang Annika Fuhrberg<br />
mit ihrer eleganten,<br />
bewegungsfreudigen,<br />
aber immer zuverlässigen<br />
Reitponystute<br />
‚Dolce Vita’ v. ‚Anno<br />
Domini’/,Dressman I’<br />
der Hattrick. Beide holten<br />
sich als Sieger der<br />
Abt. 10 - 13 Jahre die 3.<br />
Schärpe! Doch ‚Dolly’,<br />
wie die Stute liebevoll<br />
genannt wird, zeichnet<br />
auch für die Erfolge von<br />
Franziska Huhn verantwortlich,<br />
die sich nach<br />
dem Sieg in der Landesmeisterschaft<br />
auch<br />
in Auhagen auf das Siegertreppchen<br />
der 14 - 25<br />
Und auch die Jungzüchter stellten sich den<br />
Zuschauern in ihrem Bezirkswettbewerb in fairem<br />
Wettkampf vor. Kurz entschlossen, dank<br />
eines von Sarah Siems geliehenen Ponys konnte<br />
die 6-jährige Jade Frieling, Behlinger Mühle in<br />
der jungen Ponyabteilung erstmals teilnehmen.<br />
Über das ganze Gesicht strahlend nahm sie die<br />
Siegesschärpe entgegen. Sie startete für den<br />
Pferdezuchtverein Nienburg.<br />
Fest in der Hand des PZV Leinetal waren die<br />
drei anderen Jungzüchterabteilungen: Annika<br />
Fuhrberg, Laatzen (Pony alt), Lena Feesche,<br />
Pattensen (Pferd jung) und Antonia Brüggemann,<br />
Pattensen (Pferd alt) heißen die neuen<br />
Bezirksmeister.<br />
Da der Nachwuchs bereits in den Startlöchern<br />
steht, kann es auch in Zukunft heißen - Brokser<br />
Stuten- und Fohlenevent - ein Schaufenster der<br />
Hannoveraner Zucht.<br />
jährigen stellen konnte und noch dazu den Beurteilungswettbewerb<br />
haushoch gewann.<br />
Man darf gespannt sein, wie die jungen Damen<br />
bei der Landesmeisterschaft in Verden abschneiden<br />
werden.<br />
Mit der höchsten Theorienote, im Vorführen<br />
durch das Fohlen ihrer Schwarzwälder Fuchs-<br />
Das Team vom Bezirksverband Hannover<br />
Freya Kräft und ‚Fanni’<br />
57
stute ‚Fanni’ ein wenig gehandicapt, erreichte<br />
Freya Kräft , die einzige Starterin des Stammbuches<br />
für Kaltblutpferde in der Abteilung der<br />
14 - 25 jährigen einen beachtlichen 5. Platz.<br />
Zwei Ponyspiele schlossen sich an, ehe es zur<br />
Platzierung der Jungzüchter kam, bei der Franziska<br />
Huhn in diesem Jahr auch noch den Pokal<br />
der erfolgreichsten Tagesteilnehmerin in Empfang<br />
nehmen konnte.<br />
Wir trauern um unseren ‚Weltmeyer‘. Nun ist es<br />
geschehen - der Linienbegründer und Stempelhengst<br />
der hannoverschen Dressurpferdezucht<br />
lebt nicht mehr. Am 28.06.2011 musste er nach<br />
einer schweren Kolik im Alter von 27 Jahren<br />
erlöst werden.<br />
‚Weltmeyer‘ - dieser Name hat sich international<br />
durchgesetzt. Egal ob Australien, Amerika,<br />
Russland oder Afrika, diesen Hengst kennt<br />
jeder, der sich mit Dressurpferdezucht beschäftigt.<br />
Den mittelrahmigen Fuchs mit dem großen<br />
Auftreten umgab eine Aura des Unbesiegbaren.<br />
Seine Wurzeln hat ‚Weltmeyer‘ im Kehdinger<br />
Land, einem der Hochzuchtgebiete Hannovers.<br />
1984 wurde er in Allwörden im Stall von Hermann<br />
Meyer geboren. Sein Züchter weiß noch<br />
heute: „Als ich den Hengst zum ersten Mal sah,<br />
wusste ich sofort, dass dieser ein Besonderer<br />
ist! So einen kriegt man nur einmal im Leben!“<br />
Doch das ‚Weltmeyer‘ ihm solchen Ruhm<br />
bescherte, konnte auch Hermann Meyer noch<br />
nicht ahnen. Alle Kaufangebote für das inzwischen<br />
auf den Namen ‚Weltwunder‘ getaufte<br />
Hengstfohlen schlug er aus. Die folgende<br />
unnachahmliche Karriere sollte ihm Recht<br />
geben. 1986 verließ der inzwischen zu einem<br />
stattlichen Junghengst Herangereifte den Verdener<br />
Körplatz als unangefochtener Sieger und als<br />
Landbeschäler. Landstallmeister a.D. Dr. Bade<br />
hatte den selbstbewussten Bewegungskünstler<br />
im 1. Celler Lot für die Landespferdezucht gesichert.<br />
Und Dr. Bade war es auch, der den Hengst<br />
treffsicher in ‚Weltmeyer‘ umtaufte. <strong>Der</strong> Anfang<br />
einer Legende war geboren. Es folgte ein Paukenschlag<br />
nach dem anderen!<br />
Dem Körsieg folgte der Sieg in der Leistungsprüfung<br />
1987, wobei ‚Weltmeyer‘ einer der<br />
58<br />
Nach einem Rückblick auf 19 Jahre Jungzüchterarbeit,<br />
die ihr viel Freude bereitet hat und<br />
einem Dank an ihr Unterstützungsteam allen<br />
voran Kristina Ihssen u. ihr Mann Thorsten<br />
Schwöbel, machte sich die Jungzüchterbeauftragte<br />
Marianne Dethering-Schwöbel noch einmal<br />
zu einer abschließenden Ehrenrunde mit<br />
ihren Jungzüchtern auf den Weg.<br />
<strong>Der</strong> Bezirksvereinsvorsitzende Reinhard Beißner<br />
dankte ihr für die geleistete Arbeit und hofft, dass<br />
sie den Jungzüchtern nicht ganz verloren geht<br />
und eventuelle Nachfolger in Zukunft unterstützen<br />
wird.<br />
Stempelhengst ‚Weltmeyer’ ist<br />
von uns gegangen<br />
wenigen Hengste Deutschlands ist, der in allen<br />
Indices mehr als 140 Punkte erhielt! Er war<br />
einfach unschlagbar. Im gleichen Jahr holte er<br />
unter OSM Hans-Peter Klaus als erster Celler<br />
Landbeschäler den Bundeschampionatstitel in<br />
Vechta. Diese Siegesserie setzte sich mit dem<br />
Freiherr von Stenglin-Preis 1988, der Wahl zum<br />
besten Hengst des Jahres 1988 und dem DLG-<br />
Sieg 1989 in Frankfurt/Main fort. Eigentlich<br />
keine Frage mehr, dass Weltmeyer irgendwann<br />
zum Hannoveraner Hengst das Jahres proklamiert<br />
werden würde. Und diese Ehrung folgte<br />
dann im Jahr 1998.<br />
Weltmeyer legte auch in seiner Vererbung eine<br />
Hengstkarriere nach Maß hin. Seine Erfolge<br />
ließen die Bedeckungszahlen in die Höhe<br />
schnellen. Sein Schwerpunkt liegt eindeutig<br />
in der Vererbung der hervorragenden Dressurveranlagung,<br />
wobei er seinen Nachkommen,<br />
neben der notwendigen Portion Geist und einer<br />
intelligenten Wachheit, überdurchschnittliche<br />
Bewegungen und ein exzellent funktionierendes<br />
Hinterbein mitgibt - was sein Markenzeichen<br />
wurde. Seine züchterische Bilanz in allen Einzelheiten<br />
aufzuzählen, sprengt jeden Rahmen.<br />
Doch Kenngrößen wie ein Zuchtwert von 148<br />
Punkten, die Nachkommen-Lebensgewinn-<br />
summe von 2,3 Mio. Euro und die Anzahl von<br />
2.200 registrierten Sportpferden, davon sind 400<br />
in M-Dressuren und 175 in der schweren Klasse<br />
erfolgreich, sprechen eine deutliche Sprache.<br />
Unter seinen mittlerweile 108 gekörten Söhnen<br />
sind viele den Spuren ihres Vaters gefolgt und<br />
wurden Körsieger. Die Töchter stehen den Söhnen<br />
in nichts nach. Etliche Weltmeyer-Töchter<br />
konnten ihre heimischen Stutenschauen dominieren.<br />
Viele vertraten die Farben ihres Vaters<br />
und das hannoversche „W“ bei überregionalen<br />
Schauen oder auch international. Gerade in<br />
seinen mehr als 1.300 Töchtern wird das Vermächtnis<br />
des ‚Weltmeyers‘ weiterleben, denn<br />
kaum ein anderer Hengst hat die Stutenbasis<br />
derart geprägt wie der durchsetzungskräftige<br />
‚World Cup I‘-Sohn.<br />
Nachdem ‚Brentano II‘ und ‚Espri‘ uns verlassen<br />
haben, ist nun ein weiterer Grandseigneur<br />
unseres Hengstbestandes von uns gegangen.<br />
Maria Hansen<br />
Fotos: Marianne Schwöbel
Versicherung Oliver Baake und Holzbau Isensee Cup 2011<br />
Gutes Benehmen wird belohnt<br />
Rüde Umgangsformen und ein rauer Umgangston<br />
sind auf ländlichen Turnieren nicht selten.<br />
Dem wollten Olvier Baake Cord Isensee und<br />
der Kreisreiterverband Gifhorn entgegenwirken<br />
und riefen den Versicherung Oliver Baake<br />
und Holzbau Isensee Cup 2011 ins Leben.<br />
Ziel dieses Cups, zu dem auf den Turnieren in<br />
Allersehl (23. - 24.04.11), Sprakensehl (14. -<br />
15.05.11), Barwedel (18. - 19.06.11), Allersehl<br />
(09. - 15.08.11), Gifhorn (19. - 21.08.11) und<br />
Meine (09. - 11.09.11) Qualifikationen stattfanden<br />
bzw. finden, soll es sein, neben der sportlichen<br />
Leistung auch das Benehmen auf dem<br />
Reitturnier zu fördern. „Hierzu zählen z.b. die<br />
Umgangsformen mit dem Pferd, den anderen<br />
Reitern und Eltern sowie das Auftreten auf der<br />
Punktwertung<br />
Sportliche Leistung „Benimm -Leistung“<br />
1. Platz 25 Punkte 25 Punkte<br />
2. Platz 20 Punkte 20 Punkte<br />
3. Platz 17 Punkte 17 Punkte<br />
4. Platz 14 Punkte 14 Punkte<br />
5. Platz 10 Punkte 10 Punkte<br />
6. Platz 9 Punkte 10 Punkte<br />
7. Platz 8 Punkte 10 Punkte<br />
Meldestelle und das Benehmen auf dem Abreiteplatz“,<br />
erklärt Oliver Baake. So wird auf den<br />
genannten Turnieren neben der sportlichen<br />
Leistung in der jeweiligen Springprüfung der<br />
Klasse A, auch der Umgang mit dem Pferd, das<br />
Benehmen auf dem Abreiteplatz, das Auftreten<br />
auf dem Turniergelände und der Umgangston<br />
mit Eltern, Teilnehmern etc. von einem Sponsorenvertreter,<br />
einem Richter und einem Mitglied<br />
des Kreisreiterverbandes bewertet und dafür<br />
Punkte vergeben (siehe unten stehende Punktetabelle).<br />
Teilnahmeberechtigt am Versicherung Oliver<br />
Baake und Holzbau Isensee Cup 2011 sind alle<br />
Junioren und Jungen Reiter der Leistungsklas-<br />
sen 4, 5 und 6 die Stammmitglied in einem dem<br />
Kreisverband Gifhorn angehörigen Verein sind.<br />
Dabei können die Reiter an allen Wertungsprüfungen<br />
teilnehmen, mindestens jedoch an zwei.<br />
Am Ende werden die Punkte aus maximal 3<br />
Wertungen addiert und die 10 punktbesten Paare<br />
(Pferd und Reiter) qualifizieren sich für das<br />
Finale, das in einem Stilspringen der Klasse A<br />
mit Stechen ausgetragen wird (ohne „Benimm-<br />
Leistung“), in dem alle Reiter wieder bei null<br />
starten. Hier wartet dann auf die an 1. - 3. Stelle<br />
platzierten Reiter neben einer Decke auch ein<br />
zweitägiger Lehrgang inkl. Übernachtung bei<br />
Rittmeister und Bronzemedalliengewinner Karsten<br />
Huck.<br />
K.B.<br />
8. Platz 7 Punkte 10 Punkte<br />
9. Platz 6 Punkte 10 Punkte<br />
10. Platz 5 Punkte 10 Punkte<br />
11. Platz 4 Punkte 10 Punkte<br />
12. Platz 3 Punkte 10 Punkte<br />
13. Platz 2 Punkte 10 Punkte<br />
14. Platz 1 Punkte 10 Punkte<br />
Alle weiteren 0 Punkte 10 Punkte<br />
ASCANIA - Pferdefestival auf der Herrenbreite in Aschersleben<br />
Das besondere Turnier inmitten der Stadt<br />
Aschersleben. Nur noch wenige Tage und<br />
Aschersleben wird zum deutschlandweiten<br />
Mekka der Pferdefreunde. Denn das 1. ASCA-<br />
NIA Pferdefestival, das vom 25. - 28.08.2011<br />
auf der Herrenbreite stattfindet, ist bundesweit<br />
ausgeschrieben, so dass Reiterinnen und Reiter<br />
aus ganz Deutschland und den benachbarten<br />
Beneluxstaaten in der Eine-Stadt erwartet werden.<br />
Das verspricht hochkarätigen Springsport.<br />
Dank der Stadtwerke Aschersleben GmbH, der<br />
Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft<br />
mbH als Hauptsponsoren, der Salzlandsparkasse<br />
als Premiumsponsor und weiteren<br />
großzügigen Sponsoren werden von der Ponyreiter-Tour,<br />
über die Mitteldeutsche Springreiter-<br />
Tour bis hin zur „Großen Tour“, dessen Finale<br />
als S***-Springen mit Siegerrunde ausgetragen<br />
wird, 22 Prüfungen angeboten. Und da<br />
diese Finalprüfung mit 15.000,00 Euro dotiert<br />
ist, ist handelt es sich um die höchstdotierte in<br />
Sachsen-Anhalt. Außerdem wird es neben den<br />
Springprüfungen zwei Vierspännerprüfungen<br />
geben. Hierfür haben bereits Landesmeister<br />
Tino Bode vom Landgestüt Prussendorf, der<br />
fünffache Deutsche Meister Gerhard Gerich aus<br />
Klötze, Dirk Koch aus Barleben, Steffen Gerber<br />
aus Steckby und Ralf Matzke aus Zerbst ihre<br />
Startzusage gegeben.<br />
Einen besonderen Höhepunkt wird es am Sonnabend<br />
ab 16.00 Uhr geben. Hier wird ein Kutschenkorso<br />
von rund 20 Gespannen, die von<br />
den Ascherslebener Stadtpfeiffern angeführt<br />
werden, von der Magdeburger Straße durch die<br />
Altstadt zur Herrenbreite ziehen und dort zur<br />
Parade auffahren. Dabei werden die schönsten<br />
Gespanne prämiert.<br />
Am Sonntag gibt es neben den Spring- und<br />
Fahrprüfungen in Klasse S*** und M* auch<br />
noch regionale Wettbewerbe. Darunter die Führzügelklasse<br />
für den jüngsten Reiternachwuchs<br />
und ein Quadrillewettbewerb für Mädchen und<br />
Jungen aus dem Salzlandkreis.<br />
Doch neben hochkarätigem Sport erwartet die<br />
Zuschauer auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.<br />
Am Donnerstag ist ab 20 Uhr<br />
im Festzelt auf der Herrenbreite „Grillen und<br />
Chillen“ mit der Gruppe REHAB angesagt, der<br />
Eintritt ist frei.<br />
Am Freitag startet im Bestehornhaus der große<br />
„ASCANIA-Sommernachtsball“ ab 20 Uhr mit<br />
Salonorchester und Programm, mediteranem<br />
Buffet, Tanz und Musik in allen Räumen. Karten<br />
dafür gibt es in der Tourist-Information in<br />
Aschersleben oder in der Meldestelle am Turnierplatz.<br />
Für all jene, die es rustikaler mögen, findet ab<br />
20 Uhr am Freitagabend im Festzelt auf der<br />
Herrenbreite ein Rock-Pop Abend mit der Band<br />
„Take off“ aus Staßfurt statt, vier junge Musiker<br />
und eine Sängerin, die eine Mischung aus Rock<br />
& Pop auf die Bühne bringen.<br />
Und die Veranstalter setzen noch eines drauf:<br />
Die Eintrittskarten beim 1. ASCANIA Pferdefestival<br />
am Freitag können auch als Kombi-Karte<br />
Reiten und Handball erworben werden. Ab 19<br />
Uhr werden in der Ballhaus Arena Spiele im<br />
Handball Champions Cup ausgetragen.<br />
Für Freunde der Musik ist der Sonnabend-<br />
Abend zu empfehlen. Die Kammerphilharmonie<br />
ASCANIA unter Leitung von Christjan Goldberg<br />
wird eine Johann Strauß Gala auf der Herrenbreite<br />
darbieten und dazu gibt es eine Pferde-<br />
Gala in 13 Bildern. Ein einmaliges Erlebnis ab<br />
20 Uhr: Pferde und Musik. Dressurquadrillen,<br />
Fahrquadrillen, Pas de deux, Kürreiten, Springquadrille<br />
u.v.m. werden unter den Klängen der<br />
36 Musiker eine brilliante Mischung aus sportlicher<br />
Darbietung und musikalischem Genuss<br />
bilden.<br />
Für das leibliche Wohl ist an allen vier Turniertagen<br />
gesorgt. Neben einem großen Festzelt<br />
wird es verschiedene Angebote von rustikal bis<br />
mediteran geben. Drei große Reitsportfachgeschäfte<br />
sind mit einer Verkaufsmesse ebenso<br />
vertreten.<br />
Und damit das 1. ASCANIA Pferdefestival auf<br />
der Herrenbreite in Aschersleben ein Erlebnis<br />
für die ganze Familie wird, stehen zwei große<br />
Sitztribünen mit 1.000 Plätzen sowie natürlich<br />
viele Stehplätze zur Verfügung. Alle Eintrittskarten<br />
berechtigen, sich den Platz seiner Wahl<br />
auszusuchen. Einen Wehrmutstropfen gibt es<br />
allerdings für Hundefreunde. Das gesamte<br />
Gelände der Herrenbreite ist für Hunde untersagt.<br />
Alle Zuschauer, Gäste und auch die Akvtiven<br />
werden gebeten ihre Hunde an diesem<br />
Wochenende ohne Ausnahme zu Hause zu lassen.<br />
59
8. Westernturnier in Hattorf<br />
Am 17. und 18. September 2011 wird die Reitanlage<br />
des Reit und Fahrvereins Hattorf e.V.<br />
bereits zum achten Mal als bundesweiter Anziehungspunkt<br />
für Westernreiter im Mittelpunkt<br />
stehen. Teilnehmer aus den verschiedenen Klassen<br />
Amateur, Einsteiger und Jugend gehen unter<br />
anderem in den Disziplinen Western Pleasure,<br />
Western Horsemanship, Walk Trot und Reining<br />
an den Start. Für die jüngsten Teilnehmer wird<br />
auch wieder ein Führzügelwettbewerb angeboten.<br />
Die im vergangenen Jahr durchgeführte Veranstaltung<br />
ist vielen Teilnehmern in positiver Erinnerung,<br />
so dass die Verantwortlichen sich schon<br />
jetzt auf ein gut besuchtes Turnier freuen.<br />
Für das leibliche Wohl von Teilnehmer und<br />
Besuchern, wird wie immer, bestens gesorgt.<br />
Seminarreihe 2011<br />
60<br />
Jenny Janke<br />
„System Pferd“ verstehen - besser reiten<br />
Diese Seminarreihe wendet sich an Reiter,<br />
Ausbilder und andere Interessierte, die die physiologischen<br />
Grundlagen des Pferdes besser<br />
verstehen möchten. Durch Kenntnisse dieser<br />
Zusammenhänge kann die Arbeit mit dem Partner<br />
Pferd optimiert und ein besseres Verständnis<br />
für das Pferd erlangt werden.<br />
Drittes Seminar der Seminarreihe 2011 mit dem<br />
Thema<br />
Geraderichten - Was ist es genau, wie kann<br />
ich es mit dem Pferd erarbeiten und welche<br />
Probleme können auftreten am Sonntag<br />
07.08.2011 10.00 bis ca. 15.00 Uhr<br />
In einem Vortrag werden die physiologischen<br />
Zusammenhänge der Thematik dargestellt und<br />
diese anhand von ein oder zwei Fallbeispielen in<br />
der Praxis (Bodenarbeit, Longe, Reiten) vorgestellt.<br />
Warum sollte man das Pferd gerade richten<br />
. Was muss ich in der Praxis berücksichtigen.<br />
Anmeldung: telefonisch unter 0179/4724296<br />
oder per Mail c.hessenmueller@web.de<br />
Kosten: 40 Euro pro Teilnehmer incl. Getränke<br />
und Imbiss. Die Gebühr kann im Voraus auf u.g.<br />
Es ist schon fast wie die fünfte Jahreszeit, wenn<br />
der RFV Grasleben Anfang Oktober zu seinem<br />
großen Springturnier einlädt. Denn die Reiter<br />
schätzen die guten Bedingungen und familiäre<br />
Atmosphäre auf der Anlage von Alfred Konzag<br />
und kommen immer wieder gerne. So schwärmt<br />
z.b. Markus Beerbaum, der gemeinsam mit<br />
seiner Frau Meredith schon mehrmals in<br />
Grasleben zu Gast war: „Die Bedingungen<br />
mit der schönen großen Halle sind super, die<br />
Pferde lernen hier was und wir werden immer<br />
freundlich aufgenommen. Das ist ja auch<br />
nicht selbstverständlich.“ Aber auch Reiter<br />
aus unserer Region sind begeistert vom CSN*<br />
Konto überwiesen werden, oder am Seminartag<br />
in bar entrichtet werden<br />
Veranstaltungsort: Ponyhof Mareike Höper,<br />
Dorfstrasse 6, 31234 Edemissen OT Plockhorst<br />
Weitere geplante Themen für 2011:<br />
- Was ist eine Parade, wie soll sie wirken, welche<br />
Probleme können in der Praxis auftreten.<br />
- Welchen Einfluss hat das Exterieur und Inte-<br />
rieur des Pferdes auf seine Ausbildung?<br />
In Zusammenarbeit mit Sabine Schreek,<br />
www.pferdeseminar.com<br />
Sie möchten ein Seminar bei sich auf der Reitanlage/<br />
im Verein ? Sprechen Sie mich an.<br />
Pferdetherapie Niedersachsen, Catrin Hessenmüller,<br />
Bebbenstrasse 6, 31311 Uetze<br />
Tel.: 0179/4724296<br />
www.pferdetherapie-niedersachsen.de<br />
Bankverbindung: Hannoversche Volksbank,<br />
Konto 400537600, BLZ 25190001<br />
Großes Reitturnier des RFV Grasleben<br />
Eine Veranstaltung von Reitern für Reiter<br />
Grasleben. „Das Turnier<br />
ist einfach spitze, hier<br />
gibt es kaum noch etwas<br />
zu verbessern“, erklärte<br />
Torsten Ritter, der 2008<br />
bereits den den Großen<br />
Preis gewinnen konnte.<br />
Und auch dieses<br />
Jahr haben sich die<br />
Veranstalter wieder<br />
einiges einfallen lassen,<br />
so dass sich die Zuschauer<br />
vom 05. - 09.10.2011<br />
Michael Most
Die Macher: Claus Schridde, Thomas Müller und Alfred Konzag<br />
wieder auf ein sehr abwechselungsreiches<br />
Programm aus Sport und Show freuen dürfen.<br />
„Wir haben wieder ein buntes Showprogramm“,<br />
sagt Thomas Müller. Doch was sich dahinter<br />
verbirgt, will der 1. Vorsitzende noch nicht<br />
verraten. „Sonst ist ja die Spannung raus.“<br />
Allerdings steht jetzt schon fest, dass den<br />
Zuschauern auch sportlich einiges geboten wird.<br />
Schließlich sind in diesem Jahr mit der Regional-,<br />
Mittleren- und Großen-Tour wieder verschiedene<br />
Touren ausgeschrieben, in den insgesamt 25<br />
Prüfungen, von der Führzügelklasse bis zum<br />
S*-Springen, ausgetragen werden. Dabei bilden<br />
natürlich die 7 S*-Springen, zu denen auch<br />
das Barrierenspringen und das traditionelle<br />
S/B-Springen gehören, die Höhepunkte. Aber<br />
auch der Nachwuchs bekommt in Grasleben<br />
eine Chance. Hier fi ndet das große Finale des<br />
„reitersicher.de Junior Cup“ statt. In diesem<br />
A**-Springen mit Stechen kämpfen dann<br />
die 25 punktbesten Reiter/Pferdpaare der<br />
vorausgegangenen Qualifi kationsprüfungen um<br />
Sieg und Platzierung. Die ersten 12 platzierten<br />
Teilnehmer erhalten als Ehrenpreis einen<br />
2-tägigen Springlehrgang bei Alfred Konzag.<br />
So dürfen sich nicht nur die hoffentlich<br />
zahlreichen Zuschauer wieder auf eine<br />
Veranstaltung von Reitern für Reiter freuen.<br />
Michael Kölz<br />
K.B.<br />
Fotos: Günter Blasig<br />
61
Fotos: Karl-Heinz Frieler<br />
Das internationale Hallen-Reitturnier ist das<br />
Top-Ereignis in Niedersachsen. Und wenn Paul<br />
Schockemöhle zu den GERMAN CLASSICS<br />
bittet, kommen die Stars der Szene ebenso gern<br />
wie die Zuschauer. So wird die Messehalle 2<br />
auch vom 20. - 23.10.2011 zum Treffpunkt<br />
aller, die Spitzensport lieben und Weltcupflair<br />
„tanken“ wollen.<br />
62<br />
Spring-, Dressur- und Fahrsport<br />
auf höchstem Niveau<br />
Dabei ist das internationale Pferdesportereignis<br />
die vorletzte Station der DKB-Riders Tour. Und<br />
im Solartechnik Stiens Grand Prix am Sonntag<br />
entscheidet sich, wer sich die meisten Punkte<br />
auf dem Weg zum Titel Rider of the Year sichern<br />
kann. Aber die GERMAN CLASSICS bieten<br />
Macher Paul Schockemöhle mit Stefan Unterlandstättner<br />
und Dr. Ursula v.d. Leyen<br />
Die Sieger im Großen Preis 2010 hießen<br />
Eva Bitter und ‚Satisfaction ‘<br />
Erneut Gastgeber für Spitzenreitsport<br />
auch sonst noch spannenden Sport mit 8 hochkarätigen<br />
internationalen Spring-Prüfungen, der<br />
ersten Weltcup-Qualifikation der Vierspännerfahrer<br />
und den beiden Championatsklassikern<br />
Grand Prix und Grand Prix Kür.<br />
Doch nicht nur die großen des Sports sind auf<br />
Hannovers Messegelände zu bewundern. Denn<br />
bereits am Freitag stehen die Mannschaftsspringprüfung<br />
der Bezirksverbände sowie das<br />
Finale im Hermann-Schridde-Gedächtnispreis,<br />
ein Stilspringen der Klasse M** für Junioren<br />
und Junge Reiter, auf dem abwechselungsreichen<br />
Programm und Sonntag treten die Bezirksverbände<br />
in einer Mannschafts-Kür Kl. M<br />
gegeneinander an.<br />
THOTY goes GERMAN CLASSICS -<br />
Das tolle Rahmenprogramm<br />
Außerdem wird es wieder<br />
ein tolles Rahmenprogramm<br />
geben. So<br />
werden z.b. die Sieger<br />
von THOTY (Top-<br />
Horse-Of-The-Year),<br />
die in den Kategorien<br />
Schulpferde und Privatpferde<br />
aus tausenden von<br />
Bilder und Geschichten<br />
ausgewählt wurden,<br />
am 21.Oktober, bei den<br />
GERMAN CLASSICS<br />
in Hannover präsentiert<br />
und geehrt.<br />
Abgerundet wird das Rahmenprogramm durch<br />
den Potentialtest für 6-jährige Dressurpferde,<br />
eine Prüfung, die es nur bei den GERMAN<br />
CLASSICS gibt. Zwanglos, locker und elegant<br />
federn dann die Championatspferde der Zukunft<br />
durch die Messehalle 2 - das muss man unbedingt<br />
mal gesehen haben….<br />
Und natürlich gibt es wieder eine riesengroße<br />
Ausstellung rund um den Parcours mit vielfältigem<br />
Angebot von A wie Accessoires und<br />
Geschenken bis Z wie Zaumzeug und einem<br />
üppigen kulinarischen Angebot.<br />
Ganz nahe dabei ist die Kinderspielecke mit<br />
vielen Bällen, Springseilen, Steckenpferden und<br />
einem Hindernisparcours wie bei den großen<br />
Idolen, nur im Mini-Format. Dort darf gehüpft,<br />
gespielt, gemalt und gekrabbelt werden, damit<br />
es den ganz kleinen Besuchern nicht langweilig<br />
wird.<br />
Tickets rechtzeitig sichern<br />
Wer jetzt Lust bekommen hat, live dabei zu sein,<br />
sollte sich rechtzeitig sein Ticket sichern. Denn<br />
Zu den GERMA N CLASSICS gibt es noch bis<br />
zum 10.10.2011 vergünstigte Eintrittskarten im<br />
Vorverkauf. Dabei kann man bis zu 5,00 Euro<br />
pro Ticket sparen. Dauerkarten sind sogar 20,00<br />
Euro günstiger zu erhalten.<br />
Eintrittskarten für die GERMAN CLASSICS<br />
kosten zwischen 5,00 Euro und 29,00 Euro<br />
Euro, je nach Veranstaltungsabschnitt und Sitzplatzkategorie.<br />
Isabell Werth und ‚First Class‘ waren 2010 in der Kür<br />
nicht zu schlagen
Achtung:<br />
DER KLEINE GEORG verlost Ganztageskarten<br />
für Freitag und Samstag.<br />
Wer also Lust hat, die GERMAN<br />
CLASSICS einmal live zu erleben,<br />
schickt den Antwortcoupon bis zum<br />
15.10.2011 (Poststempel) an<br />
DER KLEINE GEORG<br />
Greifswaldstraße 55<br />
38124 Braunschweig<br />
(Bitte den gewünschten Tag angeben)<br />
Aus gegebenem Anlass weisen<br />
wir noch einmal darauf hin, dass<br />
nur der unten stehend abgedruckte<br />
Antwortcoupon an der Verlosung<br />
teilnimmt.<br />
Kopien oder Postkarten können<br />
nicht berücksichtigt werden!<br />
Die Ticket-Hotline ist unter (0700) 44 77 63 28<br />
(0,12 Euro/min) zu erreichen.<br />
Per Fax sind Tickets unter (07162) 94 89 894 zu<br />
bestellen und<br />
per e-mail unter germanclassics@hippoticket.de<br />
Mehr Infos zu den GERMAN CLASSICS 2011<br />
gibt es im Internet auf der Homepage www.<br />
german-classics.com !<br />
Boyd Exell war 2010 auch in Hannover<br />
das Maß aller Dinge<br />
K.B.<br />
63<br />
Foto: Thomas Hellmann
Ausschreibungen<br />
Breitensportliche Veranstaltung - Fahren<br />
mit Kreismeisterschaften Fahren des KRV Wolfenbüttel<br />
Datum: 25.09.2011<br />
Ort: SV Gustedt e.V.<br />
Veranstalter: Vereinsgelände SV Gustedt,<br />
Am Schacht 1, 38274 Gustedt<br />
Veranstaltungsleitung: Anja und Dirk Preischel<br />
Nennschluss: 10.09.2011<br />
Nennungen an: Anja Preischel<br />
Osterstr. 29<br />
38274 Elbe OT Gustedt<br />
Kontakt: Telefon 05345-4499 n. 20.00 Uhr<br />
E-Mail: AnDi.Preischel@t-online.de<br />
Mobil0160/915 68 105<br />
Vorläufi ge ZE: Ab 9.00 Uhr in der vorgegebenen<br />
Reihenfolge<br />
Richter: Frau Karin Schwarzl, N.N.<br />
Parcoursaufbau: Herr Günther <strong>Kleine</strong>rt<br />
Teilnahmeberechtigt:<br />
Stammmitglieder der RV Fahrsportverein Fümmelse<br />
e.V., RFV Innerstetal e.V., Ponyclub Fuhsetal<br />
e.V. Woltwiesche, FG Peine u.U. e. V., RFV Bad<br />
Gandersheim e.V., RFV Immensen e.V., RFV<br />
Göttingen Holtensen e.V., RV&PG Dollbergen e.V.,<br />
Fahrsportfreunde Südniedersachsen, RFV Eilenstedt,<br />
RV Göttingen, RVHolzerode, RFV Ahlshausen-<br />
Sievershausen, RSG Asse, RFV Immensen, RuF<br />
Hänigsen, RFV Förste, RV Echte und weitere 15<br />
Fahrer für die ges. BV<br />
Besondere Bestimmungen:<br />
- Vorherrschend gelten die Allgemeinen und Besonderen<br />
Bestimmungen des Pferdesportverbandes Hannover<br />
e.V. die WBO, das Aufgabenheft –Fahren-<br />
gem. LPO und die LPO<br />
- Für alle Pferde/Ponys ist ein Equidenpass mitzu-<br />
führen.<br />
- Alle Pferde müssen seuchenfrei sein und aus einem<br />
seuchenfreien Bestand kommen und ordnungsgemäß<br />
gem. LPO geimpft sein.<br />
- Es sind Nennungsformulare der WBO zu verwenden,<br />
mit Altersangabe des Teilnehmers und<br />
des Pferdes/Ponys – bei minderjährigen muss ein<br />
Erziehungsberechtigter die Nennung unterschrieben<br />
haben.<br />
- Jeder Teilnehmer / Erziehungsberechtigter bestätigt<br />
mit der Nennungsunterschrift, dass für sein<br />
Pferd/Pony eine Tierhalterhaftpfl ichtversicherung<br />
abgeschlossen wurde<br />
- Alle Besitzer und Teilnehmer sind persönlich haftbar<br />
für Schäden gegenüber Dritten, die durch sie selbst,<br />
ihre Angestellten, ihre Beauftragten oder ihre Ponys<br />
oder Pferde verursacht werden<br />
- Einsätze und Ausbildungs- und Förderbeiträge<br />
sind der Nennung per Verrechnungsscheck oder bar<br />
beizufügen<br />
- <strong>Der</strong> Ausbildungs- und Förderbeitrag beträgt 1,00<br />
Euro je reservierten Startplatz<br />
- Nennungen ohne Einsatz und/oder Förderbeitrag<br />
werden nicht bearbeitet<br />
- Jedes Pferd/Pony ist pro Tag höchstens 5-mal<br />
startberechtigt.<br />
- Beifahrer müssen im laufenden Kalenderjahr mind.<br />
14 Jahre alt werden. Bei Teilnehmer die im laufenden<br />
Kalenderjahr noch nicht 14 Jahre alt<br />
werden, muss mind. ein Beifahrer im laufenden<br />
Kalenderjahr 18 Jahre alt werden und im Besitz des<br />
DFA IV oder höher sein.<br />
- Es sind nur vierrädrige Wagen zugelassen.<br />
- Startnummern werden nicht gestellt<br />
- <strong>Der</strong> Veranstalter behält sich vor, WB ggf. nach<br />
Pferden + Ponys zu trennen.<br />
- In den vorgesehenen WB wird nach Leistung<br />
rangiert.<br />
64<br />
- Es werden Schleifen und kleine Andenken ausgegeben<br />
- Für die Zeiteinteilung ist der Nennung ein adressierter<br />
und frankierter Rückumschlag beizulegen<br />
- Die Zeiteinteilung wird 8 Tage vor der BV unter<br />
http://www.svgustedt.de veröffentlicht, wer diese<br />
Möglichkeit nicht nutzen möchte muss der Nennung<br />
einen adressierten und frankierten Rückumschlag<br />
beilegen.<br />
Besondere Bestimmungen für die Kreismeisterschaften:<br />
- Teilnahmeberechtig sind Fahrer- Einspänner- Pferde<br />
und Ponys mit Stammmitgliedschaft aus RV des<br />
KRV Wolfenbüttel e.V.<br />
- Wertung erfolgt getrennt nach Pferden und Ponys<br />
- <strong>Der</strong> Kreismeister wird aus WB 4 ermittelt<br />
- Die Teilnahme an den Kreismeisterschaften muss<br />
deutlich auf der Nennung vermerkt werden<br />
1. Dressurfahr-WB Kl. A - Einspänner<br />
(E), analog LPO<br />
1. Wertung Kreismeisterschaft<br />
Pferde/Ponys: 5j.+ält.<br />
Teiln: Alle Fahrer LK 0,6<br />
Ausr.: WBO Teil IV, L1/L2 (LPO 69, 71) Richtv:<br />
WBO Teil IV, L3-1.2 (712A)<br />
Aufgabe: Aufgabe FA1 (Einzelfahren) auswendig<br />
Einsatz: 5,00 €; VN: 10, SF:<br />
2.Standard-Hindernisfahrer-WB Kl. A- Einspänner<br />
(E), analog LPO<br />
2. Wertung Kreismeisterschaft<br />
Pferde/Ponys: 5j.+ ält.<br />
Teiln: Alle Alterskl. LK 0,6<br />
Startberechtigt sind nur Gespanne mit einer Wertnote<br />
von 5,0 und besser in WB 1<br />
Ausr: WBO Teil IV L1/L2 (LPO 69, 71) Richtv:<br />
WBO Teil IV L3, 1.1 (LPO 721A)<br />
Einsatz: 5,00 €; VN: 10, SF:<br />
3.Geländefahren Kl. A -Einspänner<br />
(E) , analog LPO<br />
3. Wertungs-WB, Kreismeisterschaft<br />
Ponys/Pferde 5j+älter<br />
Teiln: Alle Fahrer LK 0,6<br />
Startberechtigt sind nur Gespanne mit einer Wertnote<br />
von 5,0 und besser in WB 1<br />
WBO Teil IV, L1/L2 (LPO 69, 71) , Richtv.: WBO<br />
Teil IV L3-1.1 (LPO 752, 753)<br />
Anforderung: Geländestrecke ca. 3 km, Tempo 12<br />
km/h mit ca. 3 Hindernissen<br />
mit Wasserdurchfahrt (es gibt 1 Alternative)<br />
Einsatz: 5,00 €; VN:10, SF:<br />
4.Komb. Wettbewerb Kl. A -Einspänner<br />
(E), analog LPO<br />
Kreismeisterschafttswertung<br />
Ponys/Pferde 5j+älter<br />
Teiln: Alle Fahrer LK 0,6<br />
Ausr. Gem. WBO Teil IV, L1/L2<br />
Richtv: Die Wertung setzt sich aus den Teil-WB 1, 2,<br />
3 zusammen. (LPO 761, 763)Die Teil-WB müssen<br />
mit demselben Gespann absolviert werden. (LPO<br />
761, 763c vgl. auch 802.C) Punktesystem „+1/-1“<br />
Bei Punktgleichstand entscheidet die bessere<br />
Wertnote aus WB 1.<br />
Einsatz: 5,00 €; VN: 10<br />
5. Dressurfahr-WB Kl. A - Zweispänner<br />
(E), analog LPO<br />
Pferde/Ponys: 5j.+ält.<br />
Teiln: Alle Fahrer LK 0,6<br />
Ausr.: WBO Teil IV, L1/L2 (LPO 69, 71) Richtv:<br />
WBO Teil IV, L3-1.2 (712A)<br />
Aufgabe: Aufgabe FA1 (Einzelfahren) auswendig<br />
Einsatz: 5,00 €; VN: 10, SF:<br />
- Genehmigt von Ausschuss Turniersport (LK)<br />
im PSV Hannover e.V. -<br />
6. Standard-Hindernisfahrer-WB Kl. A-<br />
Zweispänner – (E), analog LPO<br />
Pferde/Ponys: 5j.+ ält.<br />
Teiln: Alle Alterskl. LK 0,6<br />
Startberechtigt sind nur Gespanne mit einer Wertnote<br />
von 5,0 und besser in WB 5<br />
Ausr: WBO Teil IV L1/L2 (LPO 69, 71) Richtv:<br />
WBO Teil IV L3, 1.1 (LPO 721A)<br />
Einsatz: 5,00 €; VN: 10, SF:<br />
7. Geländefahren Kl. A -Zweispänner<br />
(E) , analog LPO<br />
Ponys/Pferde 5j+älter<br />
Teiln: Alle Fahrer LK 0,6<br />
Startberechtigt sind nur Gespanne mit einer Wertnote<br />
von 5,0 und besser in WB 5<br />
WBO Teil IV, L1/L2 (LPO 69, 71) , Richtv.: WBO<br />
Teil IV L3-1.1 (LPO 752, 753)<br />
Anforderung: Geländestrecke ca. 3 km, Tempo 12<br />
km/h mit ca. 3 Hindernissen<br />
mit Wasserdurchfahrt (es gibt 1 Alternative)<br />
Einsatz: 5,00 €; VN:10, SF:<br />
8.Komb. Wettbewerb Kl. A -Zweispänner<br />
(E), analog LPO<br />
Ponys/Pferde 5j+älter<br />
Teiln: Alle Fahrer LK 0,6<br />
Ausr. Gem. WBO Teil IV, L1/L2<br />
Richtv: Die Wertung setzt sich aus den Teil-WB<br />
5,6,7 zusammen. (LPO 761, 763)<br />
Die Teil-WB müssen mit demselben Gespann<br />
absolviert werden. (LPO 761, 763c vgl. auch 802.C)<br />
Punktesystem „+1/-1“<br />
Bei Punktgleichstand entscheidet die bessere<br />
Wertnote aus WB 5.<br />
Einsatz: 5,00 €; VN: 10
Datum Kategorie Turnierort<br />
18. - 21.08.2011 S S** Calvörde S/A<br />
19. - 21.08.2011 D bis Kl. S Hof Bettenrode<br />
19. - 21.08.2011 D+S bis Kl. M Göttingen - Holtensen<br />
19. - 21.08.2011 D+S Gifhorn<br />
19. - 21.08.2011 LM Fahren 4Spä.,<br />
DJM Fahren U 25 Bösdorf S/A<br />
20. - 21.08.2011 D+S bis Kl. L Jerxheim<br />
20. - 21.08.2011 D+S bis Kl. M Bad Harzburg - Westerode<br />
19. - 21.08.2011 D+S bis Kl. L Katensen<br />
19. - 21.08.2011 D+S bis Kl. S Eschede<br />
25. - 28.08.2011 S*** Aschersl. - Westdorf<br />
S/A<br />
26. - 28.08.2011 D+S bis Kl. L Uslar<br />
27. - 28.08.2011 D+S bis Kl. S Lüneburg Hagen<br />
26. - 28.08.2011 D+S bis Kl. M Hildesheim - Marienburg<br />
27. - 28.08.2011 D+S Lehrte - Aligse<br />
27. - 28.08.2011 D+S bis Kl. L Lehrte - Arpke<br />
02. - 04.09.2011 D+S bis Kl. S,<br />
KM D+S (KRV Weserbergl.) Hameln<br />
02. - 04.09.2011 D+S bis Kl. S Hermannsburg<br />
03. - 04.09.2011 D+S bis Kl. M Hänigsen<br />
03. - 04.09.2011 D+S bis Kl. L Moringen<br />
09. - 11.09.2011 D+S, KM D+S (KRV GF) Meine<br />
09. - 11.09.2011 DJM Voltigieren Krumke S/A<br />
09. - 11.09.2011 DM*/SS* Kemnitz S/A<br />
10. - 11.09.2011 CIC* u. CIC** Langenhagen - Twenge<br />
09. - 11.09.2011 D+S bis Kl. S Einbeck<br />
10. - 11.09.2011 D+S bis Kl. M Beedenbostel<br />
10. - 11.09.2011 D+S bis Kl. M Laatzen<br />
09. - 11.09.2011 D+S bis Kl. S Wunstorf - Kolenfeld<br />
15. - 18.09.2011 S*** Allrode<br />
16. - 18.09.2011 D+S bis Kl. S BS - Volkmarode<br />
17. - 18.09.2011 Volti bis Kl. M** Eicklingen<br />
17. - 18.09.2011 Volti bis Kl. M Hänigsen<br />
17. - 18.09.2011 D+S bis Kl. A Dollbergen<br />
24.09.2011 D+S bis Kl. A Nienhagen<br />
24.09.2011 D+S, Kreistandarten - Wettk. Vorsfelde<br />
25.09.2011 D+S Vorsfelde<br />
30.09. - 02.10.2011 D+S bis Kl. S Nörten Hardenberg<br />
01. - 02.10.2011 -<br />
08. - 09.10.2011 D+S bis Kl. M Langenhagen<br />
08. - 09.10.2011 D+S bis Kl. M, Ponyturnier BS-Volkmarode<br />
07. - 09.10.2011 S bis Kl. S Grasleben<br />
08. - 09.10.2011 D+S bis Kl. E, WBO Luhmühlen<br />
08. - 09.10.2011 LPO/WBO mit GHP I Celle<br />
09.10.2011 Reitturnier f. Menschen m. Behinderung<br />
Isenbüttel<br />
Nationale und Internationale Turniere:<br />
25. - 28.08.2011 EM Vielseitigkeit Luhmühlen<br />
20.-23.10.2011 German Classics Hannover-Messegelände<br />
Termine auf dem Wulfshof:<br />
17.10. bis 27.10.2011 Reitabzeichenlehrgang<br />
Weitere Informationen unter www.reitanlagewulfshof.de/lehrgaenge<br />
und bei Silke Cartsburg: 0170 - 8161349<br />
Die Motivationsabzeichen wie Steckenpferd und die Hufeisenprüfung<br />
werden nach Absprache angeboten.<br />
Sonstiges:<br />
Renntermine Neue Bult<br />
02.10.2011 6. Renntag Beginn 13.00 Uhr<br />
30.10.2011 7. Renntag Beginn 13.00 Uhr<br />
Termine für den Breitensport<br />
Datum Veranstaltung Ort Veranstalter Ansprechpartner<br />
27.08.2011 4. Orientierungsritt Kneitlingen RG Nord-Elm Janina Paul, 0162 / 9403376,<br />
Ilona Böhm 05305 / 2669<br />
www.reitsport-kneitlingen.de<br />
janina.paul@reitsport-kneitlingen.de<br />
Reitgemeinschaft-Nord-Elm@kabelmail.de,<br />
Nennungsschluss: 13.08.2011,<br />
28.08.2011 Till Classics Kneitlingen RG Nord-Elm Janina Paul, 0162 / 9403376,<br />
(Stoppelfeldturnier) Ilona Böhm 05305 / 2669<br />
www.reitsport-kneitlingen.de<br />
janina.paul@reitsport-kneitlingen.de<br />
Reitgemeinschaft-Nord-Elm@kabelmail.de,<br />
Nennungsschluss: 13.08.2011,<br />
10.09.2011 Fahnenjagen Braunschweig RFV Hippodrom 0531 / 877664<br />
www.ponyhof-hippodrom.de<br />
30.10.2011 Braunkohlritt Kneitlingen RG Nord-Elm Janina Paul, 0162 / 9403376,<br />
Ilona Böhm, 05305 / 2669<br />
www.reitsport-kneitlingen.de<br />
janina.paul@reitsport-kneitlingen.de<br />
Reitgemeinschaft-Nord-Elm@kabelmail.de,<br />
05. - 06.11.11 Kurs Winterarbeit Steinlah VFD Braunschweig Birgit Polleichtner, 05341 / 331333<br />
wie kommen wir fi t (gewerblich Steinlah) www.vfdnet.de/verband/braunschweig<br />
über den Winter coldhill@aol.com<br />
65<br />
Termine
In der nächsten Ausgabe von DER KLEINE GEORG lesen Sie u.a. Berichte über:<br />
- diverse Reitsportveranstaltungen, wie z.b. die Stationen der W.Seineke Grenzland-Classic-<br />
Tour in Etingen, Zobbenitz, Gardelegen und Calvörde, das Vielseitigkeitsmeetin in Bad Harzburg<br />
oder die Bettenröder Dressurtage<br />
- verschiedene Lehrgänge und Fortbildungsveranstaltungen<br />
- Fachthemen<br />
Im Reitsportmosaik werden wir u.a. über<br />
- das Pferdesportfestival Niedersachsen in Allersehl<br />
- die Europameisterschaften der Vielseitigkeitsreiter in Luhmühlen<br />
berichten.<br />
66<br />
© DER KLEINE GEORG