Branchenspiegel 2013 - GastroProfessional
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2.1 <strong>Branchenspiegel</strong>spezialthema: Schweizer Hotellerie<br />
2. Spezialthema<br />
Schweizer Wirtschaftspolitik und generell noch zeitgemäss<br />
sind. Vordergründig leidet die Ferienhotellerie<br />
unter einem Finanzierungsproblem, das jedoch<br />
strukturelle Ursachen hat (viele kleine Hotels an<br />
schwierigen Hotelstandorten). Möglicherweise könnte,<br />
statt durch oft strukturerhaltende Unterstützung<br />
bestehender Betriebe, durch eine aktive Ansiedlungspolitik,<br />
kombiniert mit intensivem Marketing,<br />
der erforderliche strukturelle Umbau gezielter und<br />
schneller bewerkstelligt werden. Soll an der einzelbetrieblichen<br />
Förderung festgehalten werden, so ist<br />
wichtig, dass Hotel- und Destinationsstrategie aufeinander<br />
abgestimmt sind. Die einzelnen Hotels in<br />
einer Destination sollten trotz eigenen Zielen im Einklang<br />
mit der Destination operieren. Interessant wäre<br />
ein Modell, bei dem die Destination als virtueller<br />
Konzern gesehen wird. Diesem Konzern würden<br />
öffentliche Mittel in einer bestimmten Summe zur<br />
Verfügung gestellt und könnten durch diesen dort<br />
eingesetzt werden, wo am meisten Wert geschaffen<br />
wird. Solche Ansätze sind heute in echten Konzernen<br />
weit verbreitet und könnten analog angewendet<br />
werden. Das Modell würde eine Stärkung der Destinations-Führungsstrukturen<br />
mit sich bringen, was im<br />
intensiven internationalen Wettbewerb unumgänglich<br />
ist.<br />
Schlusswort<br />
Die Schweizer Hotellerie zeichnet sich dadurch aus,<br />
trotz schwierigen Bedingungen – besonders im Kostenbereich<br />
– immer wieder Wege in die Zukunft zu<br />
finden, indem konsequent betriebliche und strukturelle<br />
Optimierungen gesucht werden. Dies wird auch<br />
in der aktuellen währungs- und konjunkturbedingten<br />
Krise nicht anders sein, wenn es gelingt, gleichzeitig<br />
auf betrieblicher, überbetrieblicher und staatlicher<br />
Ebene Exzellenz zu zeigen. Das Erfolgsrezept liegt<br />
dabei, entgegen der in der Politik bewährten ausgleichenden<br />
und erhaltenden Schweizer Wesensart, im<br />
Mut zu kompromisslosen strategischen Lösungsansätzen,<br />
der Bildung von Schwergewichten und dem<br />
pionierhaften Blick nach vorne.<br />
Chur, 25. Januar <strong>2013</strong><br />
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