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April 2013 | 1,50 €<br />
FOTOS: ARCHIV, PRIVAT<br />
Gemeinsam gegen Rechts<br />
Die Schlosskirche Buch wird zum Veranstaltungsort für den »Lokalen Aktionsplan«.<br />
Aktionstag lokaler Akteure<br />
am 16. 4. in und vor der<br />
<strong>Bucher</strong> Schlosskirche<br />
Toleranz und Respekt – Buch ist dabei!«<br />
– so lautet die Überschrift über<br />
dem Aktionstag »Wir für Demokratie – Tag<br />
und Nacht für Toleranz«, der am 16. 4. im<br />
Rahmen des Lokalen Aktionsplanes (LAP)<br />
Pankow vor allem von <strong>Bucher</strong> Akteuren organisiert<br />
wird.<br />
Der LAP ist eine Strategie zur Förderung<br />
von Toleranz und Demokratie sowie zur<br />
Stärkung des Bürgerengagements und zur<br />
Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus,<br />
Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung<br />
(Infos: www.vielfalt-in-pankow.de).<br />
In diesem Jahr ist Buch als<br />
Schwerpunktgebiet des LAP auserkoren<br />
worden. Eine Auszeichnung ist das nicht.<br />
In den vergangenen Monaten sind in Buch<br />
verstärkt rechtspropagandistische Aufkleber<br />
und Schmierereien aufgetreten, auch<br />
die Polizei des Abschnitts 14 bestätigte eine<br />
gestiegene Zahl dieser Delikte.<br />
»Nicht mit uns!« erklärten daraufhin Bürger,<br />
Vereine und Institutionen des Ortsteils<br />
und setzten sich in einer Initiativgruppe<br />
Sprechender Baum in Hobi<br />
Ein Besucherzentrum auf<br />
Gut Hobrechtsfelde wird<br />
am 15. April eröffnet<br />
Der Zeitplan wird eingehalten: am 15.<br />
April ab 10 Uhr öffnen sich die Türen<br />
des neuen Besucherzentrums auf dem Gut<br />
Hobrechtsfelde der Öffentlichkeit. Im Rahmen<br />
des größten Waldweideprojekts<br />
Deutschlands ist im historischen Speicher<br />
eine spannende Ausstellung zu den Themenkomplexen<br />
– Geschichte der Waldweide<br />
und der Landschaft um Hobrechtsfelde,<br />
ehemalige Rieselfelder, heutige Renaturierung<br />
und Umwandlung zur halboffenen<br />
waldgeprägten Erholungslandschaft –<br />
entwickelt worden.<br />
»Verschiedenste Medien kommen zum<br />
Einsatz. Es gibt eine sprechende Huteeiche,<br />
die Geschichten erzählt, ein bedienbares<br />
Rieselfeldmodell und einen interaktiven<br />
Großtouchmonitor. Man wird sogar<br />
FOTO: KRISTIANE SPITZ<br />
Satirisches Kabarett – »Sauerkraut und<br />
Kochbananen« – gibt’s von 18–20 Uhr mit<br />
Dalila Abdallah und Peter Marty.<br />
LAP sowie in der sogenannten »<strong>Bucher</strong><br />
Runde« zusammen, um gemeinsam Strategien<br />
zu entwickeln, gegen diese rechtsextremen<br />
Vorfälle vorzugehen. Gesicht zu<br />
zeigen und sich offensiv mit der Problematik<br />
auseinanderzusetzen, ist erklärtes<br />
Ziel der Zivilgesellschaft vor Ort.<br />
Der Aktionstag am 16. April ist die erste<br />
Veranstaltung in diesem Jahr, die für mehr<br />
Toleranz und Vielfalt wirbt. Ein buntes<br />
Programm für ein buntes Buch ist geplant.<br />
Das Programm lesen Sie auf S. 3<br />
nige Attraktionen<br />
heraus.<br />
Wie in einem<br />
L a b y r i n t h<br />
kann der Besucher<br />
hier Geschichte<br />
und<br />
G e s c h i c h t e n<br />
der Rieselfeldlandschaft<br />
Hobrechtsfeldes<br />
erfahren und<br />
erleben. Außerdem<br />
lädt<br />
ein Imbiss ein<br />
und die Agrar<br />
GmbH Gut Hob<br />
Der alte Speicher in Hobrechtsfelde birgt eine attraktive Ausstellung.<br />
re c htsfelde<br />
hat auf dem<br />
Rudolf Virchow und James Hobrecht begegnen<br />
können«, greift der Leiter des Naturparks<br />
Gelände ein Schaugehege mit Rindern<br />
und Pferden, einen Kinderspielplatz und<br />
Barnim, Dr. Peter Gärtner, nur ei- Streichelzoo errichtet. Weiter auf S.<br />
7<br />
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IN DIESER AUSGABE<br />
n THEMA DES MONATS<br />
Neustart der Karower<br />
Schlecker-Frauen<br />
S. 5<br />
n WISSENSCHAFT<br />
Lohnt es sich, leere<br />
Klinikareale zu nutzen?<br />
S. 8<br />
n <strong>Bucher</strong> Bürgerforum<br />
Die Gesundheitspolitik in Berlin und die<br />
weitere Entwicklung des HELIOS Klinikums<br />
Berlin-Buch und seiner Poliklinik<br />
stehen im Mittelpunkt des nächsten <strong>Bucher</strong><br />
BürgerForums am Mittwoch, dem<br />
24. 4., um 18 Uhr in der Feste-Scheune<br />
des Stadtguts Buch, Alt-Buch 45-51. Zu<br />
Gast sind Berlins Senator für Gesundheit<br />
und Soziales, Mario Czaja, der Geschäftsführer<br />
des HELIOS Klinikums Berlin-<br />
Buch, Dr. Mate Ivancic und die Ärztliche<br />
Leiterin der Poliklinik, Dr. Monika Kaul.<br />
Moderation: Silke Langmacker.<br />
n Grundstück verkauft<br />
Das Grundstück in der Walter-Friedrich-<br />
Str. 1 in Buch ist im März verkauft worden.<br />
Erworben hat es die Widerker Vermögensverwaltung<br />
GmbH & Co. KG, der<br />
bereits die Schlossparkpassage Buch gehört.<br />
Die hier ansässigen »1000 kleine<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
n IM GESPRÄCH<br />
Stasiverstrickung bleibt<br />
Thema in Panketal<br />
S. 6<br />
n GESUNDHEIT<br />
Stellenabbau im <strong>Bucher</strong><br />
Helios-Krankenhaus<br />
S. 11<br />
Mehr Schweiz wagen – in Buch<br />
Die Bürgerinitiative »Berlin/Nordost<br />
Gesund leben an der Schiene e. V.«<br />
(BINO) lädt Interessierte und Betroffene<br />
am Montag, dem 22. April, 19 Uhr zu<br />
einem nächsten Bürgerforum in die Feste-Scheune<br />
des Stadtguts Buch, Alt-<br />
Buch 45-51, ein. Das Thema der Veranstaltung:<br />
»Lärmschutz per Gesetz in<br />
Deutschland – Jetzt und sofort! – Die<br />
Schweiz zeigt uns, wie es geht«. Zu Gast<br />
ist Dr. Peter Ettler, Präsident der Schweizer<br />
Lärmliga.<br />
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in 10 Jahren für ihre Gesundheit und<br />
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erreichen konnten«, wirbt BINO-Vertreter<br />
Ralf Driesener. »Mit dem Forum wollen<br />
wir Antworten und Lösungen finden<br />
auf die drängenden Fragen und Belastungen,<br />
die mit dem zunehmenden<br />
Transport auf der Schiene verbunden<br />
sind. Gleichzeitig wollen wir von den<br />
eingeladenen Bundestagskandidaten erfahren,<br />
wie sie sich nach ihrer Wahl verbindlich<br />
für unsere Interessen einsetzen<br />
werden.« Diskutiert werden soll auch<br />
über die Zukunft an der »Stettiner Strecke«,<br />
Auswirkungen des Streckenausbaus<br />
nach Szczecin, zunehmender Kerosintransports<br />
nach BER-Eröffnung.<br />
Dinge« werden voraussichtlich bis 2014<br />
Mieter bleiben können. Über die genauen<br />
Pläne des Unternehmens war noch<br />
keine Auskunft zu erhalten. Verlautbar<br />
wurde jedoch, dass nach dem Abriss des<br />
Gebäudes hier ein weiteres Einkaufszentrum<br />
für Buch entstehen könnte.<br />
n Frühjahrsputz im Schlosspark<br />
Der <strong>Bucher</strong> Bürgerverein und die Volkssolidarität<br />
Buch rufen die Bürger auf, sich<br />
an dem freiwilligen Schlosspark-Einsatz<br />
am 23. April ab 10 Uhr (Treff Eingang Alt-<br />
Buch) zu beteiligen, um die Anlage zu<br />
pflegen und zu verschönern. Infos unter:<br />
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2 APRIL 2013<br />
Lesermeinungen<br />
NACHTRAG UND STELLUNGNAHME<br />
Großmutter war wirkliche Hobrechtsfelderin<br />
Zum Artikel »Hobrechtsfelder Dorfgeschichten«<br />
von Rolf Gerlach, »BB« Nov.<br />
2012 – Porträt der Brigitte Dubberke.<br />
Weil ihm – nach eigener Aussage – der<br />
Sinn nach Hobrechtsfelder Frauenporträts<br />
stand, zeichnete der Historiker Dr.<br />
Rolf Gerlach ein ganzes Lebensbild von<br />
Brigitte Dubberke, geb. Baath, der Tochter<br />
des Hobrechtsfelder Gutsinspektors<br />
Wilhelm Baath. Dies geschah uneingedenk<br />
der Tatsache, dass Brigitte Dubberke,<br />
meine vor zehn Jahren verstorbene<br />
Mutter, gar keine Hobrechtsfelder<br />
Frau war, sondern bestenfalls ein Hobrechtsfelder<br />
Kind (bis zum Alter von<br />
9 Jahren) – weder in Hobrechtsfelde geboren,<br />
noch in irgendeiner Weise verdient<br />
um die Entwicklung des Ortes;<br />
uneingedenk auch des Themas »Hobrechtsfelder<br />
Dorfgeschichten«. Lediglich<br />
die Erinnerungen aus den wenigen<br />
Jahren Schulzeit meiner Mutter in Hobrechtsfelde<br />
bis 1917 hätten hierher gehört,<br />
nicht aber die 89 Folgejahre fernab<br />
von diesem Dorf.<br />
Statt dessen hätte ein anderes Frauenporträt<br />
unter diese Überschrift gepasst,<br />
nämlich das meiner Großmutter Clara<br />
Baath, geb. 1877, der Ehefrau des Gutsinspektors<br />
Wilhelm Baath. Sie war durch<br />
den Autor des Artikels mit der einzigen<br />
Aussage »prüde« abgehandelt – entwürdigend.<br />
Dabei war sie es, die im Hintergrund<br />
des fröhlichen Lebemanns Wilhelm<br />
den Gutshaushalt lenkte und organisierte,<br />
mit ungeheurem Fleiß, größter<br />
Zuverlässigkeit, Demut und Leidensfähigkeit.<br />
Neben der vielen Arbeit und der großen<br />
Verantwortung für das Gut und den<br />
Gutshaushalt mit Dienstmädchen und<br />
Gutsarbeitern zog sie allein drei Kinder,<br />
Marianne, Brigitte und Werner, auf,<br />
denn der Vater kümmerte sich nicht außer<br />
mit gelegentlichen clownesken Späßen.<br />
Er betrog seine Frau nach Kräften.<br />
Das Wort »prüde« hat einen abwertenden<br />
Charakter. Dabei hatten Frauen aus<br />
gutem Hause im 19. Jahrhundert prüde<br />
zu sein. Und wie sollte meine Großmutter<br />
Clara Baath dies auch nicht sein: Sie<br />
hatte lange vor der Pubertät, mit zwölf<br />
Jahren, ihre geliebte junge Mutter an den<br />
Tod verloren und lebte fortan mit dem<br />
Vater und den beiden Brüdern. Dann<br />
verheiratete der Vater sich mit einer<br />
Frau, die in den Augen der Kinder das<br />
Klischee der bösen Stiefmutter erfüllte.<br />
Das heißt, aus dieser Richtung kam<br />
keine Aufklärung über die Geschlechterfrage.<br />
Ihre Ausbildung erhielt Clara, geb. Mohr,<br />
wie damals üblich, während eines Hausmädchenjahres<br />
im Hause einer Pfarrersfamilie.<br />
Dort lernte sie die gesamte<br />
Haus- und Hofwirtschaft beherrschen<br />
von feinsten Handarbeiten (spinnen,<br />
stricken, nähen, häkeln, klöppeln…)<br />
und Putzmachen über Schlachten und<br />
Tranchieren, alle Küchenarbeiten, Haushaltspflege,<br />
Rechnungsführung, lernte<br />
eine Tafel zu decken und zu bedienen,<br />
zur Bewirtung großer Gesellschaften bis<br />
hin zur Landwirtschaft.<br />
Später wurde die junge Clara Mohr von<br />
dem aus Schlesien stammenden Landwirt<br />
Wilhelm Baath geheiratet. Aus der<br />
Ehe gingen vier Kinder hervor. Das erste,<br />
Wilhelm, verstarb noch im Babyalter. Es<br />
ist anzunehmen, dass auch der Gutsinspektor<br />
Wilhelm Baath, widerspenstiger<br />
Verächter des Kaisers, tief in seinem Inneren<br />
ein unglücklicher Mensch war.<br />
20. Jahrgang, April 2013<br />
Anschrift: Redaktion »<strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>«,<br />
Franz-Schmidt-Str. 8-10, 13125 Berlin<br />
Telefon: 9 41 54 28, Fax: 9 41 54 29<br />
E-Mail: redaktion@bucher-bote.de<br />
Internet-Adresse: www.bucher-bote.de<br />
Herausgeber: Albatros gGmbH,<br />
Friedrich Kiesinger (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktionsleitung: Kristiane Spitz<br />
Ehrenamtlicher Beirat:<br />
Karl-Heinz Ehlers, Ehrengard Hanke,<br />
Dr. Hubert Hayek, Martin Jehle, Jörg-Peter Malke,<br />
Julia Meister, Rose marie Pumb<br />
Layout: Kristiane Spitz<br />
Druck: Union Druckerei Berlin GmbH.<br />
Storkower Straße 127A, 10407 Berlin<br />
Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier<br />
»BB«-Konto<br />
Albatros gGmbH/»<strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>«,<br />
Commerzbank AG, BLZ 100 800 00,<br />
Konto: 06 695 474 15<br />
Es gehörte großer Mut dazu, wenn auch<br />
der Mut der Verzweiflung, sich zu Beginn<br />
des 20. Jahrhunderts als Frau mit drei<br />
Schulkindern scheiden zu lassen, noch<br />
dazu in den Wirren des Ersten Weltkrieges<br />
mit Hunger und Entbehrung und mit<br />
dem Tod der Brüder. Denn eine Mutter<br />
hatte damals nicht das Recht, ihre Kinder<br />
zu vertreten. Ihr wurde ein amtlicher<br />
Vormund zugeteilt. Meine Großmutter<br />
ging waschen und flicken in fremden<br />
Haushalten, um ihre Kinder zu ernähren<br />
(selber hungerte sie, die Scheidung war<br />
der Absturz aus dem Bürgertum ins Proletariat).<br />
Für Ärzte war kein Geld da, vom<br />
geschiedenen Mann, dem Trinker, kam<br />
nichts. Auf langen Spaziergängen, z. B.<br />
durch den Grunewald, wurden Kräuter<br />
gesammelt. Auch war meine Großmutter<br />
gesellschaftlich sehr aktiv, etwa im 1920<br />
gegründeten Biochemischen Verein von<br />
Groß-Berlin, über den die Biopastillen<br />
von Schüßler als Armeleutemedizin<br />
preisgünstig vertrieben wurden.<br />
Natürlich war es in Hobrechtsfelde nicht<br />
das kleine Kind Brigitte, das mit dem<br />
Ehering des Vaters die befruchteten<br />
Hühnereier auspendelte, sondern das<br />
tat mit ausnahmsloser Zuverlässigkeit<br />
die Haushaltsvorsteherin Clara Baath<br />
mit ihrem eigenen Ehering; meine Mutter<br />
konnte zeitlebens gar nicht pendeln –<br />
einer der Fehler des Autors in der<br />
Darstellung.<br />
Mit dem gesamten Lebensporträt meiner<br />
Mutter Brigitte, geb. Baath, verfehlte<br />
der Autor das Thema. Die im <strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>n<br />
veröffentlichten Fotos wurden ohne<br />
meine Zustimmung verwendet, obwohl<br />
ich der Auffassung bin, dass mir hieran<br />
unverändert die alleinigen Rechte zustehen.<br />
Insoweit hätte ich lediglich der<br />
Veröffentlichung der Hobrechtsfelder<br />
Fotos zugestimmt.<br />
Ich stehe seit dem Ableben meiner lieben<br />
Mutter im brieflichen Kontakt mit dem<br />
Autor. Wenn es also Unstimmigkeiten zu<br />
meine Mutter betreffenden Fragen gab,<br />
hätten sie gut mir mir direkt diskutiert<br />
werden können. Dass dies nicht geschah,<br />
sondern in abschließendem Sinnieren<br />
öffentlich – zu meinen Ungunsten – in<br />
der Zeitung abgehandelt wurde, hat<br />
mich verletzt, zumal ich doch absolut<br />
nichts mit Hobrechtsfelde zu tun habe.<br />
(Außerdem möge man mir zugestehen,<br />
dass ich meine Mutter aus den 55 Jahren<br />
unseres Lebens besser kannte als der Autor<br />
aus zwei kurzen Gesprächen!).<br />
Angesichts des Tabus, mit dem Sterben<br />
und Tod in dieser Gesellschaft belegt ist,<br />
ist es unüblich, einen toten Angehörigen<br />
fotografisch zu porträtieren. Wenn dies<br />
dennoch geschieht, ist es eine außerordentlich<br />
private und äußerst intime Angelegenheit;<br />
es zeugt von größtem Vertrauen,<br />
ein solches Foto jemand Außenstehendem<br />
zu zeigen. Deshalb ist es unentschuldbar<br />
und pietätlos, dass der Autor<br />
dieses Vertrauen missbrauchte und<br />
die Beschreibung des Fotos, noch dazu<br />
missverständlich, an die Öffentlichkeit<br />
zog. Dies verletzt mein Persönlichkeitsrecht<br />
und meine Gefühle sowie die meiner<br />
Angehörigen in besonderem und<br />
nicht wieder gutzumachendem Maße.<br />
Der »<strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>« gibt mir die Gelegenheit,<br />
hiermit meine Großmutter, eine<br />
wirkliche, wenigstens zeitweilige, Hobrechtsfelder<br />
Frau in einem Nachtrag zu<br />
rehabilitieren und einiges weitere aus<br />
dem Artikel von R. Gerlach richtigzustellen.<br />
Marianne Dubberke, Frankfurt (O.)<br />
ZITAT DES MONATS<br />
Kunst ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein.<br />
Theodor W. Adorno (1888–1965)<br />
Lautenbach<br />
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Schlosspark-Posse<br />
Zum Beitrag »<strong>Bucher</strong> Park mit Zukunft?«, »BB«<br />
2/2013. Endlich ist nun auch von zuständiger<br />
Seite das Gespräch auf einen Zustand<br />
gebracht worden, den man, wäre es nicht<br />
so ernst, als schlechten Witz bezeichnen<br />
könnte. Ich meine die schier unbegreifliche,<br />
von <strong>Bucher</strong>n und vielen Gästen mit<br />
völligem Unverständnis und auch Zorn<br />
registrierte, von den Verantwortlichen seinerzeit<br />
nachgerade zynisch »begründete«<br />
quasi dauerhafte Sperrung eines großen<br />
Teiles des Schlossparks Buch für die Öffentlichkeit.<br />
Kaum jemand wird etwas dagegen<br />
haben, dass das Notwendige getan<br />
wird, um eine bedrohte Tierart zu schützen,<br />
und sei es auch »nur« ein Käfer. Die<br />
den unsäglichen Zaun quer durch den<br />
Park haben errichten lassen, haben hoffentlich<br />
aber zur Kenntnis genommen,<br />
was Bezirksstadtrat Kirchner kundgetan<br />
hat, nämlich, »es geht ja nicht, dass weite<br />
Teile von Parks vor Menschen einfach<br />
weggesperrt werden«.<br />
Die für diesen Unfug verantwortlichen<br />
Naturschützer und das Bezirksamt für<br />
Umwelt und Natur müssen sich schon fragen<br />
lassen, ob sie eigentlich bis zu Ende<br />
gedacht haben. Wäre es so, dann hätte ihnen<br />
durchaus eine auch menschen- und<br />
nicht nur käferfreundliche Lösung in den<br />
Sinn kommen können. Bevölkert der<br />
Heldbockkäfer etwa Wege? Bestimmt<br />
nicht. Hat er sich in allen Bäumen des abgesperrten<br />
Parkareals angesiedelt? Ich bezweifle<br />
das. Ist mit der Sperrung garantiert,<br />
dass sich der Heldbock nicht auch<br />
auf den noch zugänglichen Parkteil ausbreitet?<br />
Würde man dann den ganzen Park<br />
sperren wollen? Wieso kann man nicht<br />
einfach die »befallenen« Bäume einzäunen?<br />
Wäre das nicht auch viel kostengünstiger<br />
gewesen als der vorhandene Riesenzaun?<br />
Sehr richtig: »Ein Park ist auch<br />
für Menschen gemacht, nicht nur für Käfer.«<br />
Hellmut Kapfenberger, Pankow<br />
Kein Schmarotzer!<br />
Im Frühling trägt man<br />
farbige Gelnägel,<br />
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t<br />
LESER-GEDICHT<br />
Nochmal Winter<br />
Am 10. März kam der Winter zurück.<br />
3 Tage zuvor, da hatten wir Glück:<br />
da konnten wir draußen schon Kaffee trinken!<br />
Nun droht die Natur im Schnee zu versinken.<br />
Die Futterhäuschen war’n lange schon leer,<br />
die Vogelschar kam einfach nicht mehr.<br />
Das war schon ein Zwitschern und Amsel-Singen,<br />
jetzt müssen sie nochmal mit Hunger ringen.<br />
Das ist nicht wie zu Goethes Zeiten,<br />
wo der Winter nur eisige Schauer schickt,<br />
nein, er beginnt sich auszubreiten!<br />
Spielt die Natur denn völlig verrückt?<br />
Doch auf die Frühlingssonne – da ist Verlass,<br />
wirkt auch der Himmel zur Zeit noch sehr blass.<br />
Sie scheint bald wärmer mit steigender Tendenz,<br />
denn auf jeden Winter folgt immer ein Lenz.<br />
Ingrid Grunewald, Buch<br />
t<br />
<strong>Bucher</strong> Straße 51<br />
16341 Panketal • OT Zepernick<br />
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FOTO: ANDREAS RETSCHLAG<br />
ERWIDERUNG<br />
Warum Kritik an ehrenamtlichem Engagement?<br />
Erwiderung auf den Leserbrief »Schild bedarf<br />
der Korrektur« von A. Retschlag, »BB« 3/2013.<br />
Bei allem Verständnis für Ihre Verärgerung<br />
über den Zustand des alten Bahnhofsgebäudes<br />
finden wir, dass Ihre Anfrage in einem<br />
sehr aggressiven Tonfall gehalten ist,<br />
und der Ton macht bekanntlich die Musik.<br />
Wir vermuten, dass Sie mehr daran interessiert<br />
sind, Ihre Kritik anzubringen, als<br />
wirkliche Antworten zu erhalten, wollen<br />
aber dennoch versuchen, auf Ihr Anliegen<br />
einzugehen:<br />
1. Wir danken für Ihren Hinweis auf die<br />
Logo-Tafel. Obwohl bisher alle Passanten<br />
Die auf diesem Schild am Nordausgang<br />
des Bahnhofs Karow aufgeführten Sponsoren<br />
hatten – auf Initiative des Kiezaktivs<br />
Neu-Karow – für eine Verschönerung des<br />
Bahnhofstunnels gesorgt. BB-Leser A. Retschlag<br />
(siehe BB 3/2013) gefiel das nicht…<br />
Im Februar 2013 bemerkten Spaziergänger<br />
im Schlosspark Buch, dass bei einigen<br />
Schwarz-Erlen an den Teichrändern die<br />
Stämmchen vom Efeu durchtrennt waren<br />
(BB berichtete). Die glatten, gleichmäßigen<br />
Schnitte deuten auf Maßnahmen von<br />
»Fachleuten« hin.<br />
Aber sollen nun etwa diese durch rote<br />
Punkte gekennzeichneten, zum Wasser<br />
geneigten Bäume gefällt werden?<br />
Der Efeu ist der einzige einheimische<br />
Wurzelkletterer, bei dessen Wurzeln es zu<br />
einer Arbeitsteilung von Nährwurzeln im<br />
Boden und oberirdischen Haftwurzeln<br />
gekommen ist. Eine Schmarotzerpflanze,<br />
die lebenden Bäumen Nahrung entzieht,<br />
ist der Efeu nicht! Die Haftwurzeln halten<br />
sich lediglich an der Rinde des Wirtsbaumes<br />
fest. Das Klettergehölz begrünt winterkahle<br />
Bäume und bietet Vögeln nächtlichen<br />
Schutz, in der Brutsaison Nistmöglichkeiten.<br />
Bekannt sind Nester von Amsel,<br />
Bachstelze, Sperling, Fliegenschnäpper,<br />
Zaunkönig. Eine Besonderheit vom<br />
Efeu ist die späte Blüte von September bis<br />
Oktober.Er bietet dann noch spätfliegenden<br />
Insekten etwas Nektar-Nahrung!<br />
Der Efeu war bei den alten Griechen vielen<br />
Gottheiten geweiht. So trägt z. B. Dionysos<br />
einen Efeukranz. Bei den ersten<br />
Christen war er ein Symbol des ewigen Lebens.<br />
Zu den ältesten Efeu-Bäumen in<br />
Deutschland zählt der Wittenberger Efeu,<br />
der angeblich schon zu Zeiten Luthers<br />
wuchs. Man kennt Exemplare, die über<br />
400 Jahre alt sind und einen Stammdurchmesser<br />
von fast 1 m erreichen. Diese Methusalems<br />
wachsen dann allerdings mit<br />
ihren Haftwurzeln am Mauerwerk.<br />
Der Efeu im Park wird nun in diesem<br />
Frühjahr abgestorben sein, gelbbraune<br />
Blätter werden lange Zeit einen traurigen<br />
Anblick bieten. Den <strong>Bucher</strong> Natur- und<br />
Gehölzfreunden ist das Geschehen (rote<br />
Kennzeichnung) rätselhaft, sollte es eine<br />
Maßnahme vom Gartenbauamt sein, ist<br />
LESER-FOTO<br />
Rückkehr des Winters. Der Gorinsee –<br />
fotografiert von Hans Grobe aus Buch.<br />
BESTATTUNGEN<br />
A N G E L I K A K R E B S<br />
<strong>Bucher</strong> Straße 42<br />
Prenzlauer Chaussee 54<br />
16341 Zepernick<br />
16348 Wandlitz<br />
% (030) 9 44 43 02 % (03 33 97) 2 10 24<br />
Nachtruf (030) 9 44 43 02<br />
%<br />
klar erkannt haben, dass es sich bei den<br />
genannten Parteien und Organisationen<br />
um die Sponsoren handelt, haben wir den<br />
Graffiti-Künstler gebeten, das »Willkommen…«<br />
durch den Schriftzug »Wir danken<br />
unseren Sponsoren« zu ersetzen.<br />
2. Bei aller Kritik sollten auch Sie zumindest<br />
anerkennen, dass wir es erreicht haben,<br />
gemeinsam mit der DB schon einmal<br />
den Tunnel am Nordausgang und das<br />
BVG-Häuschen auf dem Vorplatz schöner<br />
zu gestalten. Es war nicht einfach, das erforderliche<br />
Geld zu beschaffen und die<br />
jungen Leute dafür zu gewinnen. Wenn<br />
Sie die Berichte in den regionalen Medien<br />
nach der feierlichen »Enthüllung« im November<br />
2012, die voll des Lobes waren,<br />
verfolgt hätten, würden Sie vielleicht die<br />
Aktion in einem anderen Licht sehen.<br />
3. Was das denkmalgeschützte Haupt-<br />
Eingangsgebäude am Süd-Ausgang anbelangt,<br />
haben wir natürlich auch schon<br />
nachgefragt. Aber hier gibt es – einmal aus<br />
finanziellen Gründen – Schwierigkeiten,<br />
kurzfristig zu einer Lösung zu kommen.<br />
Sollten Sie entsprechende Sponsoren erreichen,<br />
die eine Renovierung finanzieren,<br />
sind wir gern bereit, Sie mit unseren<br />
Erfahrungen logistisch bei der Durchführung<br />
zu unterstützen. Dessen ungeachtet<br />
werden wir auch nochmals an den Eigentümer,<br />
die DB Station & Service, herantreten<br />
und die Dringlichkeit anmahnen.<br />
Beate Valeske, Jürgen Rahn,<br />
Wolfgang Horn, kiezaktiv Neu-karow<br />
eine Erklärung dringend erforderlich!<br />
Richard Demant, Buch<br />
Ein Dankeschön<br />
Jeden Monat freuen wir uns auf unseren<br />
»BB«! Obwohl des übermäßig vielen unnützen<br />
Werbepapiers überdrüssig, ist unsere<br />
Kiezzeitung vom ersten bis zum letzten<br />
Blatt äußerst interessant! Man fühlt<br />
sich umfassend gut über alle aktuellen<br />
Geschehnisse der letzten Zeit informiert.<br />
Es finden sich kurzweilige Beiträge über<br />
Historisches, Begebenheiten aus alten Zeiten,<br />
Reiseberichte, kleine Verse und Kulturtermine.<br />
Dafür ein Dankeschön! Ein<br />
Dankeschön auch dem rührigen <strong>Bucher</strong><br />
Bürgerverein! Christel Kraetge, per Mail<br />
Die abgedruckten Leserbriefe widerspiegeln nicht<br />
die Meinung der Redaktion. Es werden nur<br />
namentlich gekennzeichnete Leserbriefe<br />
veröffentlicht. Die Redaktion behält sich das<br />
Recht sinnwahrender Kürzungen vor.<br />
K L E I N A N Z E I G E N<br />
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Dusche/WC in der Nähe vom Helios-Klinikum,<br />
separ. Eingang, Tel. (030) 941 41 63.<br />
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Inh. Michael Kowarsch<br />
E-Mail: buchladen-in-buch@ t-online.de •www.buchladen-in-buch.de<br />
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Aktuell<br />
APRIL 2013<br />
3<br />
FOTO: KRISTIANE SPITZ<br />
Der ÖB VII hat Potenzial<br />
Betrachtungen über die mögliche<br />
Nachnutzung der leer stehenden<br />
Klinikgebäude in Buch<br />
Nähert man sich Buch von der Autobahn aus kommend<br />
über die Hobrechtsfelder Chaussee, fällt rechterhand<br />
der Blick auf die leer stehenden ehemaligen Krankenhäuser<br />
im Wald. Wie schlafende Riesen liegen dort das ehemalige<br />
Krankenhaus der Staatssicherheit der DDR (Örtlicher<br />
Bereich VI) und das ehemalige Regierungskrankenhaus der<br />
DDR (ÖB VII). Biegt man an der Wiltbergstraße in Richtung<br />
<strong>Bucher</strong> Mitte ab, tauchen bald linkerhand im nördlichen<br />
Ludwig-Hoffmann-Quartier die leer stehenden Klinikgebäude<br />
der Franz-Volhard-Klinik (Haus 34 und 34a) und der<br />
Nuklearmedizin (Haus 44) auf. Während sich die Mehrzahl<br />
der anderen Häuser einer behutsamen Sanierung zu<br />
Wohn- bzw. Schulgebäuden unterzieht, haben sich trotz<br />
intensiver Bemühungen keine neuen Nutzer für diese Gebäude<br />
finden lassen… Fortsetzung auf S. 8 Lohnt es, ehem. Klinikareale künftig zu nutzen? Ein Gutachten gibt Auskunft.<br />
Empörung – und Freude<br />
14 Mauerstücke der »East<br />
Side Gallery« wurden um<br />
Hobrechtsfelde aufgestellt<br />
Ab Anfang April diesen Jahres sind insgesamt<br />
14 Teilstücke der berühmten<br />
»East Side Gallery« an ihrem neuen Bestimmungsort<br />
auf den ehemaligen Rieselfeldern<br />
zwischen Berlin-Buch, Hobrechtsfelde<br />
und Schönow zu bestaunen.<br />
Man sehe der Installation mit einem lachenden<br />
und einem weinende Auge entgegen,<br />
hieß es von der zuständigen Senatsstelle.<br />
Die Teile der weltbekannten<br />
Reste des Berliner Mauerstreifens mussten<br />
vom Spreeufer in Berlin-Friedrichshain<br />
entfernt werden, um Platz für vertraglich<br />
zugesagte Großinvestitionsprojekte<br />
zu schaffen. Der Demontage der<br />
Mauerteilstücke vorausgegangen waren<br />
heftige Proteste vieler Berliner Bürger.<br />
Auch in der Politik sowie seitens der<br />
Fremdenverkehrsverbände wurde Kritik<br />
laut. Man verurteile die Aktion als rigiden<br />
Umgang mit einem wichtigen Teil der Historie<br />
Berlins. Auch stehe man der Wahl<br />
des neuen Standorts skeptisch gegenüber.<br />
Es handele sich um ein, wie es heißt, »unwürdiges<br />
Endlager gesamtdeutscher Geschichte«.<br />
Doch es gibt nicht nur Kritiker. Für den<br />
neuen Standort der 14 Teilstücke der East<br />
Side Gallery hatte sich spontan die<br />
Naturparkverwaltung Barnim bemüht<br />
BAUGESCHEHEN<br />
»Würfel«-Hülle<br />
wird saniert<br />
Kinder- und Jugendtreff »Würfel« in Buch.<br />
BUCH – Es fließen weitere finanzielle Mittel<br />
aus dem Förderprogramm »Stadtumbau<br />
Ost« nach Buch.<br />
Darüber freuen können sich die Nutzer<br />
der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung<br />
»Der Würfel« in der Wolfgang-Heinz-<br />
Str. 45. »Für die Sanierung der Einrichtung<br />
werden 540 000 Euro aus dem Förderprogramm<br />
durch die Senatsverwaltung für<br />
Stadtentwicklung und Umwelt zur Verfügung<br />
gestellt, 400 000 Euro davon noch im<br />
Jahr 2013 und 140 000 Euro im nächsten<br />
Jahr» erklärte die Stadträtin für Jugend<br />
und Facility Management, Christine Keil,<br />
gegenüber »BB«. Den 10-prozentigen Eigenanteil<br />
finanziere der Träger »Netzwerk<br />
Spielkultur Prenzlauer Berg e. V.«.<br />
Geplant ist die energetische Sanierung<br />
der Gebäudehülle. Momentan sei die<br />
Bauplanungsunterlage fertiggestellt, ein<br />
konkreter Bauablauf noch nicht vorgelegt<br />
worden, so die Stadträtin. K. S.<br />
FOTO: JÖRG-PETER MALKE<br />
Offiziell ab 1. 4. sind die Mauerstücke in der Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde zu sehen.<br />
und sogleich die Initiatoren der Skulpturenlinie<br />
»Steine ohne Grenzen«, Rudolf<br />
J. Kaltenbach und Silvia Fohrer, dafür<br />
begeistert.<br />
»Die symbolträchtigen Steine stehen jetzt<br />
nicht mehr für menschenverachtende<br />
Abgrenzung, sondern sind Mahnung und<br />
Zeichen für Freiheit und Menschlichkeit –<br />
ebenso wie die anderen bereits in der<br />
Gemeinsam gegen Rechts<br />
Fortsetzung von S. 1<br />
Programm des Aktionstages am 16. 4.:<br />
FÜHRUNG »Steine ohne Grenzen«:<br />
13–15 Uhr Start: S-Bhf Buch, Endpunkt ist<br />
die Schlosskirche. Das Projekt »Steine ohne<br />
Grenzen« ist ein Internationales Symposium<br />
für Frieden und Menschlichkeit<br />
und gegen Intoleranz und Rassismus. Geführter<br />
Rundgang. Anschließend Besuch<br />
des Denkmals für die »Euthanasie«-Opfer<br />
in der Hobrechtsfelder Chaussee.<br />
(Anm. bis 10. 4.: moskito@pfefferwerk.de)<br />
BASAR:<br />
15–17 Uhr vor der Schlosskirche, Alt-Buch<br />
37. Buntes Treiben mit Reisenden aus fernen<br />
Ländern, leckeres Essen, Kaffee, Tees<br />
von verschiedenen Kräutern, Musik u. m.<br />
WORKSHOP »GRENZEN – bis hier und<br />
nicht weiter?«:<br />
15–16 Uhr im ev. Gemeindehaus, Alt-<br />
Buch 36, mit Barbara Kuhn (BerTa). Nach<br />
dem Kennenlernen Erfahrungen sammeln<br />
über das Finden und Setzen eigener Grenzen.<br />
Die meisten unserer Grenzen sind<br />
uns häufig nicht bewusst. Wir spüren sie<br />
oft nur, wenn sie verletzt werden. Es geht<br />
im Workshop darum, spielerisch zu schauen,<br />
wie wir reagieren, wenn unsere Grenzen<br />
überschritten werden. Es geht auch<br />
um das Respektieren von Grenzen anderer<br />
und eigene Grenzen zu erweitern.<br />
(Anm. bis 10. 4.: moskito@pfefferwerk.de)<br />
WORKSHOP »Rechte Symbolik«:<br />
16–17 Uhr im ev. Gemeindehaus, Alt-Buch<br />
Pflege- und Gesundheitsberatung<br />
Medizinische Behandlungspflege<br />
Allgemeine Pflegeleistungen<br />
Hauswirtschaftliche Versorgung<br />
Verhinderungspflege<br />
Wir bieten auch<br />
Betreutes Seniorenwohnen<br />
Pflegeheim<br />
Landschaft um Hobrechtsfelde aufgestellten<br />
Skulpturen«, äußerte sich Naturparkleiter<br />
Dr. Peter Gärtner gegenüber<br />
»BB«. Er erwarte künftig wachsende Besucherzahlen.<br />
»Neben dem neuen Besucherzentrum<br />
auf dem Gut Hobrechtsfelde<br />
werden die Mauerteilstücke ganz sicher<br />
starke Publikumsmagnete sein«, vermutet<br />
er. Jörg-Peter Malke/K.Spitz<br />
36. Wie erkenne ich neonazistische Propaganda?<br />
Welche aktuellen Formen und<br />
Symbole gibt es? Tragen Nazis nur Thor<br />
Steinar Kleidung? U. a. auf diese Fragen<br />
wird der Workshop eingehen und die Aktivitäten<br />
von Neonazis in Buch beleuchten.<br />
(Anm. bis 10. 4.: moskito@pfefferwerk.de)<br />
AKTIONSTHEATER: »Auf der Suche nach<br />
dem Glück«:<br />
17–18 Uhr vor dem Schlosspark-Tor, Alt-<br />
Buch 37. Interaktives Spektakel um die Suche<br />
nach einer neuen Heimat, um Toleranz<br />
und Respekt in der Begegnung mit<br />
Fremden. Auftakt zur Veranstaltung in der<br />
Schlosskirche.<br />
AUFTRITT des <strong>Bucher</strong> Seniorinnenchors:<br />
17–18 Uhr Schlosskirche, Alt-Buch 37, Unter<br />
Leitung von Britta Rosenfeld (BerTa)<br />
SATIRISCHES KABARETT mit Dalila Abdallah<br />
und Peter Marty:<br />
18–20 Uhr in der Schlosskirche. »Sauerkraut<br />
und Kochbananen«. Kennen Sie<br />
nicht? Na dann probieren Sie mal! Vorausgesetzt<br />
man kriegt Kochbananen da, wo<br />
Sie herkommen. Sauerkraut und Kochbananen,<br />
die perfekte Kombination zweier<br />
Geschmäcker, die im Mund und auf der<br />
Bühne zu einer kulinarischen Köstlichkeit<br />
verschmelzen. Keiner weiß so recht, wer<br />
hier durch den Kakao gezogen wird. Keiner<br />
hat Angst vorm Schwarzen Mann, aber<br />
alle fallen ins schwarze Loch. Das Publikum<br />
erlebt sein blaues Wunder und der<br />
braune Mob wird angeschwärzt. K. S.<br />
Telefon 030.94 79 40<br />
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FOTO: KERSTIN LASSNIG<br />
FOTOS: PRIVAT<br />
Peer Steinbrück fragte in Panketal:<br />
»Schummeln Sie auch?«<br />
Am Mittwoch, dem 27. 2., hatte sich<br />
Kanzlerkandidat Peer Steinbrück<br />
kurzfristig zu einem Besuch im Seniorenpflegeheim<br />
»Eichenhof« in Panketal angesagt.<br />
Die Vermittlung war über den<br />
SPD-Direktkandidaten für die Bundestagswahl,<br />
Olaf Mangold, erfolgt. Begleitet<br />
wurde Steinbrück von der Landtagsabgeordneten<br />
Britta Stark und dem Panketaler<br />
Bürgermeister Rainer Fornell.<br />
Eigentlich war es ja nur ein »nicht öffentliches<br />
Gespräch« mit den Mitarbeitern<br />
und der Leitung der Senioreneinrichtung.<br />
So waren Unternehmensleiter Burchard<br />
Führer, Heimleiterin Angela Matthes<br />
und Pflegedienstleiterin Imke Egger<br />
neben Mitarbeitern und Bewohnern mit<br />
von der Partie. Die ehrenamtlichen Helfer<br />
waren durch Dr. Sigrun Pilz, Burkhard<br />
Thomaschewski und Dr. Hubert Hayek<br />
vertreten.<br />
Bei einem Rundgang durch das Haus 11<br />
(eigentlicher »Eichenhof«) wurde Peer<br />
Steinbrück in der Cafeteria von den<br />
»Rommé-Damen« eingeladen. Er lehnte<br />
aus Termingründen ab, aber fragte<br />
»Schummeln Sie denn auch?« Frau Weigelt<br />
murmelte: »Na, wer da wohl schummelt…«.<br />
Der Panketaler Bürgermeister Rainer<br />
Fornell spielte aber gleich mit. »Trotz einiger<br />
mir neuer Regeln und obwohl ich<br />
schon seit Jahrzehnten nicht gespielt<br />
hatte, habe ich sogar gewonnen. Es hat<br />
richtig Spaß gemacht.«<br />
Opel angezündet In Karow setzten Unbekannte<br />
am 1. 3. ein Auto in Brand. Ein Anwohner<br />
des Gatterwegs bemerkte gegen<br />
0.35 Uhr, dass ein gegenüber seinem Haus<br />
geparkter Opel in Flammen stand und alarmierte<br />
die Feuerwehr, die den Brand löschte.<br />
Personen oder weitere Fahrzeuge kamen<br />
nicht zu Schaden. Ein Brandkommissariat<br />
beim LKA ermittelt.<br />
Baumcrash Am 4. 3. kam es zu einem Unfall<br />
auf der Schönerlinder Chaussee Richtung<br />
Buch. Die Fahrerin eines Pkw smart<br />
kam gegen 17 Uhr plötzlich von der Fahrbahn<br />
ab und fuhr direkt gegen einen Baum.<br />
Die ansprechbare Frau wurde ins Krankenhaus<br />
gebracht.<br />
Tödlicher Unfall Am 6. 3. wurde ein Mann<br />
in Französisch-Buchholz bei einem Verkehrsunfall<br />
von einer Brücke geschleudert<br />
und tödlich verletzt. Gegen 12.50 Uhr stellte<br />
der 54-jährige Mann seinen VW auf dem<br />
rechten Fahrstreifen der Autobahn A 114<br />
stadteinwärts mit einer Panne ab und stieg<br />
aus. An dieser Stelle überquert die Autobahn<br />
die Bahnhofstraße auf einer Brücke.<br />
Ein 50-jähriger Mann, der auf der gleichen<br />
Spur unterwegs war, fuhr mit seinem VW<br />
Passat auf den stehenden Wagen auf und<br />
stieß diesen nach vorn. Hierdurch wurde<br />
der 54-jährige Mann von seinem eigenen<br />
ZU GAST<br />
Begleiteskorte für Peer Steinbrück (3. v. r.) im Seniorenheim (v. l.): Hubert Hayek, Burkhard<br />
Thomaschewski, Britta Stark, Olaf Mangold, Rainer Fornell und Sigrun Pilz.<br />
POLIZEI-BERICHT<br />
Vera Gilgan vom Bewohnerschaftsbeirat<br />
freute sich besonders darüber, dass Peer<br />
Steinbrück sie auch in ihrem Zimmer besuchte.<br />
»Er hat mir sogar einen persönlichen<br />
Brief geschrieben und das versprochene<br />
Foto habe ich soeben bekommen.<br />
Also hat er nicht geschummelt«, erzählte<br />
sie einige Tage später.<br />
Nach der Abfahrt des Kanzlerkandidaten<br />
schienen die Gastgeber recht zufrieden.<br />
Nur einige stellten fest, dass man die Vorgeschichte<br />
des Gebäudes nicht einmal<br />
erwähnt habe. Das »Haus 11« war zu<br />
DDR-Zeiten das Zentrale Aufnahmeheim<br />
(ZAH) für DDR-Rückkehrer und Zuwanderer<br />
gewesen. Nun ja, man wollte wohl<br />
die Stimmung nicht trüben und so hatte<br />
man es einfach vergessen. Oder hat da<br />
doch jemand geschummelt?<br />
Hubert Hayek<br />
Bürgermeister Fornell beim Rommé-<br />
Spiel mit (v. l.) Frau Pooch, Frau Weigelt<br />
und Frau Klingelhöfer.<br />
Pkw erfasst und über die Brüstung der Autobahn<br />
auf die ca. vier bis fünf Meter tiefer<br />
liegende Bahnhofstraße geschleudert. Er<br />
verstarb noch am Unfallort. Der 50-jährige<br />
Unfallverursacher wurde mit einem Schock<br />
in ein Krankenhaus gebracht. BAB und<br />
Bahnhofstraße mussten für die Rettungsund<br />
Bergungsarbeiten etwa sechs Stunden<br />
beidseitig gesperrt werden.<br />
Einbruch Im Tagesverlauf des 6. 3. verschafften<br />
sich Einbrecher gewaltsam Zutritt<br />
zu einem Einfamilienhaus in der Moselstr.<br />
in Zepernick. Sie verschwanden mit Computertechnik<br />
und Unterhaltungselektronik.<br />
Taxifahrer überfallen Polizeibeamte nahmen<br />
am 18. 3. in Buch einen 21-Jährigen<br />
fest, der im dringenden Verdacht steht, einen<br />
Taxifahrer beraubt zu haben. Gegen<br />
1.30 Uhr stieg der Täter am S-Bahnhof Buch<br />
in das Taxi des 50-Jährigen und gab als<br />
Fahrtziel den Viereckweg an. Kurz vor Erreichen<br />
des Ziels würgte der Mann den Fahrer<br />
plötzlich mit einem Teleskopschlagstock<br />
und forderte dessen Geldbörse. Dann flüchtete<br />
der Kriminelle. Er wurde rund 20 min<br />
später in der Nähe des Tatorts festgenommen.<br />
Die Beute hatte er noch bei sich.<br />
Autodiebstahl Von einem Parkplatz in der<br />
Dorfstraße in Schwanebeck verschwand im<br />
Tagesverlauf des 19. 3. ein Skoda Octavia.<br />
SPRECHSTUNDEN<br />
Tierarztpraxis Mo/Di 9–12•16–19 Mi 9–12<br />
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»WER AUCH IMMER GESAGT HAT,<br />
GLÜCK KÖNNE MAN NICHT KAUFEN,<br />
HAT DIE KLEINEN WELPEN VERGESSEN!«<br />
Gene Hill<br />
Außergewöhnlich (und) persönlich. Für Ihr Tier.
4 APRIL 2013 Themen des Monats<br />
FOTO: HUBERT HAYEK<br />
FOTO: ARCHIV<br />
ENTLANG DER PANKE<br />
Schnittchenabend im Familienbuchladen<br />
Buchladen-Inhaberin Sabine Bache (l.) hat in Panketal viel vor…<br />
PANKETAL –»Beim zweiten Literarischen<br />
Schnittchen-Abend wird Herr<br />
Walter den Roman ‘Das dreizehnte Kapitel’<br />
von Martin Walser vorstellen. Frau<br />
Schönbeck liest Gedichte von Wilhelm<br />
Busch. Schnittchen sind im Eintrittspreis<br />
inbegriffen. Frau Hartwig vom<br />
Weinhandel ‘La vie légère’ bietet dazu<br />
einige edle Tropfen aus ihrem Angebot<br />
an. Wir freuen uns auf einen unterhaltsamen<br />
Abend mit anregenden Gesprächen!«<br />
– So ist es auf der Internetseite<br />
(www.fabula-panketal.de) von Sabine<br />
Bache zu lesen.<br />
Die Veranstaltung findet in der neuen<br />
Panketaler Buchhandlung »fabula«, Alt<br />
Zepernick 3, am Freitag, dem 5. April,<br />
um 19 Uhr statt (Eintritt 2,50 €). Inhaberin<br />
Sabine Bache erklärt, »Bei mir lesen<br />
nicht die Autoren, sondern die<br />
Kunden. Das Ganze wird lange vorbereitet«.<br />
Während meines Gesprächs mit der<br />
Buchhändlerin kommen nur wenige<br />
Kunden und ich frage, ob sie denn auch<br />
mit der Wirtschaftlichkeit ihres Geschäftes,<br />
das seit Oktober 2012 geöffnet<br />
hat, zufrieden sei. Sabine Bache bejaht<br />
dies heftig nickend und beginnt von ihren<br />
Aktivitäten und Plänen zu erzählen.<br />
Dem Namen »Familienbuchladen«<br />
entsprechend setzt sie sich auch für<br />
ganz junge Leser ein. Für die 200 Kinder,<br />
die in diesem Jahr eingeschult werden,<br />
sind mehrer Aktionen in den Pan-<br />
n Nachbarschaftstreffen<br />
BUCH – Am 18. 4. lädt das Bürgerhaus in<br />
der Zeit von 15.30 bis 17.30 Uhr zu einem<br />
Nachbarschaftstreffen ein. Im Rahmen<br />
eines Gesprächsforums werden<br />
sich die Projekte im Hause vorstellen<br />
und Themen des Zusammenlebens<br />
rund ums <strong>Bucher</strong> Bürgerhaus besprechen.<br />
Außerdem gibt es einen Tauschund<br />
Trödelmarkt. Besucher können hier<br />
tauschen, kaufen, verkaufen und spenden.<br />
Tisch oder Decke für den eigenen<br />
Stand können mitgebracht werden.<br />
Standanmeldungen beim Projekt »Casablanca«<br />
unter Tel. 29 03 54 93.<br />
n Wohlfühlen an der Ostsee<br />
BUCH – Im Club »Der Alte«, Wiltbergstr.<br />
27, werden von der AG Reisen der Sozialkommission<br />
Ferienreisen an die polnische<br />
Ostseeküste nach Lukecin vermittelt.<br />
Nähere Infos: Do, 14–16 Uhr, sonst<br />
Tel. (privat) 9 49 63 37 bei Frau Kreißig.<br />
Freie Plätze gibt es noch für den Wohlfühlurlaub<br />
vom 6. 6.–13. 6. (259 Euro im<br />
DZ), und vom 13. 6.–27. 6. (459 Euro im<br />
DZ) in Lukecin. Im Preis enthalten sind<br />
u.a.: Busfahrt, Vollpension, Programm.<br />
Maifahrt in die Partnerstadt Kolberg<br />
Kolbergs Hafen ist ein beliebtes Ausflugsziel.<br />
Als im Monat Januar die Städtepartnerschaft<br />
Pankow–Kolobrzeg (Kolberg) Thema<br />
des <strong>Bucher</strong> BürgerForums war, hatte<br />
der Referent Alex Lubawinski, Vorsitzender<br />
des Vereins »Freunde Kolbergs e. V.«,<br />
ketaler Grundschulen geplant. Es gibt<br />
einen Lyrikwettbewerb an der Grundschule<br />
Schwanebeck. Mit dem Hort Zepernick<br />
werden Lesungen im Seniorenpflegeheim<br />
»Eichenhof« organisiert.<br />
Anlässlich des Welttages des Buches<br />
am 23. 4. startet die Aktion »Ich schenke<br />
dir eine Geschichte« – von der<br />
Verlagsgruppe Bertelsmann/Random<br />
House gesponsert – für 325 Schüler der<br />
4./5. Klassen beider Grundschulen und<br />
des Freien Gymnasiums in Panketal.<br />
Dabei werden Gutscheine, die an die<br />
Schulen verteilt wurden, zwischen dem<br />
15. 4. und dem 4. 5. in der Buchhandlung<br />
eingetauscht.<br />
»Ich hatte erst vor einigen Tagen eine<br />
2. Klasse der Grundschule Schwanebeck<br />
hier zum Unterricht. Mein Ziel ist<br />
es, die Kinder, die ja mit dem Internet<br />
etc. aufwachsen, an das Buch heranzuführen«,<br />
so Sabine Bache.<br />
Sie ist auch für den Gründerpreis Barnim-Uckermark<br />
2013 im Gespräch.<br />
Kürzlich hatte sie eine Busreise mit einem<br />
Panketaler Unternehmen organisiert.<br />
Eine gute Kooperation mit der lokalen<br />
Wirtschaft ist ihr ein Anliegen.<br />
Bei der ersten Schnittchenlesung am<br />
2. 2. kamen übrigens 40 Leute. »Wenn<br />
noch einer mehr gekommen wäre, hätte<br />
ich ihn auf den Schoß nehmen müssen«,<br />
lächelt Sabine Bache. Man glaubt<br />
ihr gern, dass sie noch viel vorhat.<br />
Hubert Hayek<br />
n Bezirk gibt Geld für BINO<br />
BUCH – Die Bürgerinitiative »Berlin<br />
Nord/Ost Gesund Leben an der Schiene<br />
e.V. (BINO)« hat durch Beschluss des Bezirksamtes<br />
Pankow politische Unterstützung<br />
beim Kampf gegen den Bahnlärm<br />
erfahren. Nach der Gemeinde Panketal,<br />
die bereits im vergangenen Jahr 2.000<br />
Euro zur Verfügung stellte, hat auch Pankow<br />
der BI 1.000 Euro für die Kofinanzierung<br />
einer Messstation zugesichert.<br />
n Frühjahrskräuterführung<br />
BUCH – Eine Frühjahrskräuterführung<br />
auf dem Öko Gut Buch, Alt-Buch 51, findet<br />
am Freitag, dem 5. 4., ab 17 Uhr statt.<br />
Treffpunkt ist um 17 Uhr am Hofladen,<br />
die Kosten betragen 3,- Euro. Infos unter<br />
Tel. 94 11 41 36.<br />
n Thema Bluthochdruck<br />
BUCH – Die Selbsthilfegruppe Bluthochdruck<br />
Buch veranstaltet am 10. 4. um 15<br />
Uhr ein Gespräch zum Thema »Nichtmedikamentöse<br />
Maßnahmen in der Behandlung<br />
der Hypertonie: Bewegung«.<br />
Interessierte sind ins <strong>Bucher</strong> Bürgerhaus,<br />
Franz-Schmidt-Str. 8-10, eingeladen.<br />
auf die nächste Reise in die Partnerstadt<br />
an der Ostsee hingewiesen<br />
und Interessierte dazu eingeladen.<br />
Vom 24. bis 26. Mai ist<br />
diese gemeinsame Fahrt nach<br />
Kolberg organisiert.<br />
»Neben Strand, Meer, Dünen und<br />
hoffentlich Sonne erwartet alle<br />
Teilnehmer die Möglichkeit zur<br />
Teilnahme an den Kultur- und<br />
Partnerschaftstagen der Stadt«,<br />
erklärt Alex Lubawinski. »Angesprochen<br />
sind junge Menschen,<br />
Familien, Senioren – alle, die Lust<br />
auf ein schönes und begegnungsreiches<br />
Wochenende an der polnischen<br />
Ostseeküste haben.«<br />
Start der Reise ist am 24. 5. um<br />
9.30 Uhr in Pankow (Bibliothek,<br />
Berliner Str. 120 nahe des S-Bahnhofs).<br />
Die Rückkehr ist am 26. 5.<br />
gegen 20 Uhr an dieser Stelle geplant<br />
(Kosten: ca. 120 Euro inkl. Busfahrt, HP,<br />
DZ im Hotel New Skanpol).<br />
Anmeldungen bis 23. 4. an:<br />
kolbergfahrt@kolberg-cafe.de.<br />
FOTOS: PRIVAT<br />
Spaziergang gegen Rechts<br />
Am 2. März zeigten linke Kräfte in Buchs Mitte Präsenz.<br />
2013 finden Aktionen gegen<br />
Rechts in Buch statt<br />
Für den 2. März hatten die Partei Die<br />
LINKE, die ver.di jugend, linksjugend<br />
und das Bündnis »Niemand ist vergessen«<br />
zu einem Stadtteilspaziergang in Buch<br />
aufgerufen. Ziel war es, über die Aktivitäten<br />
von Rechtsextremen vor Ort zu informieren.<br />
Besonders im Verlauf des vergangenen<br />
Jahres begann hier eine Welle von<br />
Provokationen, die ihren Ausdruck vor allem<br />
in massiver Propaganda (Aufkleber,<br />
Farbschmierereien etc.) fanden. Die dafür<br />
verantwortliche Gruppe firmierte bis vor<br />
kurzem unter dem Namen »A.G. Buch«.<br />
Über 70 Menschen, darunter viele junge<br />
Leute, trafen sich am Bahnhof Buch. Ziel<br />
war es auch, rechte Aufkleber an Laternenmasten<br />
und in die Briefkästen geworfene<br />
NPD-Mitgliedsanträge zu entfernen.<br />
»Mit der öffentlichkeitswirksamen Aktion<br />
konnte ein klares Zeichen gegen Rechts<br />
gesetzt und eigene Inhalte vermittelt<br />
werden«, erklärte im Anschluss Sascha<br />
Schlenzig, Vorsitzender der Linke in Pankow-Nordost.<br />
Während der Aktion sei außerdem<br />
über die rechten Aktivitäten der<br />
letzten Monate informiert worden. U. a.<br />
habe man am Wohnhaus von Dieter Eich,<br />
der vor einigen Jahren von Neonazis getötet<br />
wurde, über diesen Mord berichtet.<br />
Bereits Tage vor der Aktion wurden in<br />
Buch Parolen als »GNLS« (übersetzt: »good<br />
night left side«) an Hauswände gesprüht.<br />
Gedroht wurde auch mit Losungen wie<br />
»Antifa an 2. 3. stoppen« und »Kommt<br />
doch an 2. 3. nach Buch wir freun uns<br />
Gewerbetreibende in der<br />
Röntgentaler Heinepassage<br />
stellen klar:<br />
Es ist beileibe nicht so, dass man in der<br />
Heinepassage in Röntgental überhaupt<br />
nichts zu kaufen bekommt. Wer das<br />
nach der Lektüre des »<strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>n« vom<br />
März geglaubt hat, hätte genauer nachlesen<br />
müssen: Allein der Lebensmittelmarkt<br />
ist perdu. Für die Menschen im Umkreis<br />
ein Dilemma, müssen sie doch, um ihr<br />
täglich Brot und Gemüse zu kaufen, weite<br />
Wege in Kauf nehmen.<br />
In der Einkaufspassage in der Heinestraße<br />
behaupten sich – dem immer mal wieder<br />
vakanten Lebensmittelmarkt zum Trotz –<br />
seit vielen Jahren ganz unterschiedliche<br />
Gewerbetreibende. Da gibt es die Poststelle,<br />
die außerdem verschiedene Dienstleistungen<br />
und eine Theaterkasse vorhält,<br />
einen Zeitungsladen, in dem auch frische<br />
Brötchen und Getränke zu bekommen<br />
sind, einen Optiker, einen Goldschmied,<br />
eine gut bestückte Modeboutique, Zahnarzt<br />
und Physiotherapie, einen Fetisch-<br />
Kleidungsshop, den Sparkassen-Automaten<br />
und nicht zu vergssen das Fotofachgeschäft<br />
von Wilfried van Dühren.<br />
Der Fotograf, so scheint es, ist immer da,<br />
vom ersten Tage an im Jahr 1997. Nur<br />
sonntags gönnt er sich eine Verschnaufpause.<br />
Neben Fotoarbeiten aller Art bietet<br />
er wochentags von 8 bis 18.30 Uhr (Sa bis<br />
Mittag) auch einen Kopierservice an und<br />
betreut die Lotto-Annahmestelle. Ein kleines<br />
Fotostudio ist in seinen Laden integriert.<br />
»Pass- und Bewerbungsfotos aber<br />
auch professionelle Familienaufnahmen<br />
Am<br />
Sonnabend,<br />
dem<br />
13. April, findet<br />
von 12–15 Uhr<br />
im Geschäft<br />
»WETTERFEST«,<br />
Bahnhofstraße<br />
82 in Zepernick,<br />
eine<br />
Schulrucksack-<br />
Party statt.<br />
»Besonders für<br />
Schüler ab der 1. Klasse sind unsere Schul-<br />
FOTO: KRISTIANE SPITZ<br />
schon«. Auch während<br />
des Stadtteilspaziergangs<br />
gab<br />
es Provokationen.<br />
Gleich zu Beginn<br />
skandierte ein Mann<br />
aus einer Vierergruppe<br />
von Rechtsextremen<br />
heraus »Sieg<br />
heil!«-Rufe und den<br />
»Deutschen Gruß«.<br />
Auch deshalb erscheint es zweifelhaft, ob<br />
sich die Gruppe »A.G. Buch« tatsächlich<br />
Ende letzten Jahres aufgelöst hat, wie sie<br />
auf youtube postete bzw. an die Beratungsstelle<br />
Moskito gegen Rechtsextremismus<br />
(in bezeichnender Weise) geschrieben<br />
hatte (»ihr affen ihr seite so<br />
dumm / für eurer spaziergang am 2.3.2013<br />
in berlin buch traut euch wir warten auf<br />
euch / ihr bekommt ein paar in die fresse<br />
ihr afffen / und noch was die ag-buch hate<br />
sich / aufgelöst am 8. 12. 2012…«).<br />
Im Zuge von Hausdurchsuchungen gegen<br />
Teile der rechten <strong>Bucher</strong> Gruppe in den<br />
vergangenen Wochen kam es auch zu einer<br />
Durchsuchung in Bernau. Die Vermutung,<br />
dass es engere Verbindung zur neonazistischen<br />
Szene in der benachbarten<br />
Barnimgemeinde gibt, schien sich am 2.<br />
März zu bestätigen. Entlang der Route des<br />
Spaziergangs wurden Schnipsel »Du bist<br />
kreativ, hast gute Ideen und lernst auch<br />
gern neue Leute kennen? Dann setze dich<br />
mit uns in Verbindung! Kämpfe mit uns für<br />
ein besseres Deutschland« gefunden. Sie<br />
stammten von alten Flyern der NPD-<br />
Brandenburg, die sich gegen die Partei<br />
»Wir sind doch hier!«<br />
Wilfried van Dühren hat immer einen Scherz auf den Lippen – und kennt einfach jeden…<br />
sind hier möglich« so van Dühren. Er ist<br />
niemand, der sich die Laune schnell vermiesen<br />
lässt. Doch die neue Parkregelung,<br />
die die Gemeindeverwaltung vor einigen<br />
Wochen vor der Heinepassage zuungunsten<br />
der Kunden einführte, hat ihn wie<br />
auch die meisten anderen Gewerbetreibenden<br />
vor Ort aufgeregt.<br />
»Zum Glück soll das Ganze nun wieder geändert<br />
werden. Es gab einen Vorort-Termin<br />
mit dem Bürgermeister; es soll wieder<br />
kundenfreundlicher werden.«<br />
Die Parkbedingungen vor der Heinepassage<br />
waren noch nie optimal. Doch zumindest<br />
wird nun das eingeführte absolu-<br />
Schulrucksackparty im Outdoor-Laden<br />
FOTO: WETTERFEST<br />
rucksäcke geeignet, da sie Haltungsschäden<br />
von Anfang an vorbeugen und von<br />
Physiotherapeuten empfohlen werden«,<br />
wirbt Julia Wieland für ihre Produkte. Aber<br />
auch größere Modelle für ältere Schulkinder<br />
sind in Panketal vorrätig. »Die Schulrucksäcke<br />
sind maschinenwaschbar, haben<br />
Reflektoren und besitzen einen Regenüberzug,<br />
damit die Schulsachen bei jedem<br />
Wetter geschützt sind. Alle Modelle<br />
haben einen Brust- und Hüftgurt, um optimalen<br />
Sitz zu gewährleisten.«<br />
Im Panketaler Fachgeschäft wird der<br />
Die.LINKE richteten. »Zwei Neonazis gaben<br />
sich als Antifaschisten aus und versuchten<br />
mitzulaufen. Die beiden sind aus<br />
Bernau und gehören der Clique ‘Barnimer<br />
Freundschaft’ an, die im Sommer letzten<br />
Jahres an mehreren Angriffen auf Jugendliche,<br />
den alternativen Jugendtreff DOSTO<br />
und weitere Orte in Bernau beteiligt waren.<br />
Sie hinterließen dabei das Kürzel<br />
‘2bar5’«, berichtete Sascha Schlenzig.<br />
Die »Barnimer Freundschaft« stehe im engen<br />
Verhältnis zum NPD-Kreisverband<br />
Barnim-Uckermark. Im November habe<br />
die Clique eine Bürgerversammlung in<br />
Wandlitz gestört, bei der es um<br />
die Einrichtung einer neuen Asylunterkunft<br />
ging, hieß es von der<br />
Antifa Bernau. Für eben jenen<br />
NPD-Verband hätten die in Buch<br />
anwesenden Rechtsextremen einen<br />
Aktionsbericht vom Stadtteilspaziergang<br />
für dessen Webpräsenz<br />
angefertigt.<br />
»Vermummte Neonazis der Ex-<br />
’A.G. Buch’ positionierten sich auf<br />
zwei Balkonen in Buch und fotografierten<br />
Teilnehmer des Spaziergangs«,<br />
berichteten Insider.<br />
Einer von ihnen sei von Antifa-<br />
Gruppen identifiziert worden. Der Mann<br />
soll im Zusammenhang mit Aktivitäten<br />
der »Freien Nationalisten Berlin-Mitte«<br />
und dem Neonazinetzwerk »Nationaler<br />
Widerstand Berlin« aufgefallen sein. Insgesamt<br />
seien etwa 17 Rechtsextreme als<br />
Gegenprotest zum Spaziergang gesichtet<br />
worden. Der »Nationale Widerstand Berlin«<br />
(die führende rechtsextreme Organisation<br />
in Berlin) hat seit März vergangenen<br />
Jahres vermehrt begonnen, ihre Kontakte<br />
zu rechten Anhängern im Berliner Umland<br />
zu verstärken.<br />
»Der Spaziergang war ein erster wichtiger<br />
Schritt kann aber nicht der letzte sein. Gerade<br />
mit Hinblick auf den kommenden<br />
Bundestagswahlkampf, den rechte Parteien<br />
auch in Buch nutzen werden, heißt es:<br />
weitermachen«, so Sascha Schlenzig. In<br />
den kommenden Monaten sei die Vernetzung<br />
zwischen den Menschen wichtig, die<br />
etwas gegen rechte Umtriebe unternehmen<br />
wollen.<br />
In Buch finden in diesem Jahr zahlreiche<br />
Aktionen gegen Rechts statt (siehe S. 1). Alle<br />
Vereine, Initiativen, Bürger und andere Akteure<br />
sind aufgerufen, sich zu beteiligen.<br />
te Halteverbot modifiziert. »Wir haben bei<br />
der Verkehrsbehörde die Veränderung der<br />
verkehrsrechtlichen Anordnung beantragt.<br />
Ich gehe davon aus, dass wir in den<br />
nächsten Tagen eine Entscheidung bekommen«,<br />
informierte Frau Srokos von<br />
der Panketaler Straßenverwaltung. »Wir<br />
wollen, dass auf der linken Seite der Heinestraße<br />
vor der Passage geparkt werden<br />
kann, außer gegenüber der Liefereinfahrt,<br />
und rechts ein eingeschränktes Halteverbot<br />
(wochentags von 6-14 Uhr) durchgesetzt<br />
wird. Damit wird sowohl Kunden als<br />
auch Lieferverkehren Genüge getan«.<br />
Kristiane Spitz<br />
Schulrucksack physiotherapeutisch richtig<br />
eingestellt und die Rückenschiene individuell<br />
angepasst. Das Team berät zum<br />
Thema Größe, Gewicht und Tragesystem<br />
von Schulranzen und -Rucksäcken. Außer<br />
den Schulrucksäcken findet man hier<br />
auch Jacken, Hosen, Schuhe, Shirts und<br />
Ausrüstung für Kinder und Erwachsene.<br />
Infos: Tel. 94 87 93 93,<br />
www.wetterfest-outdoor.de
Themen des Monats<br />
APRIL 2013<br />
5<br />
FOTOS: GÜNTER BERGNER<br />
Neustart in Karow<br />
Nach der Schlecker-Pleite:<br />
drei frühere Verkäuferinnen<br />
wagen die Selbstständigkeit<br />
Von den 5400 Schlecker-Märkten deutschlandweit<br />
gingen im Juni vergangenen<br />
Jahres in Berlin 170 Filialen in die Insolvenz.<br />
Das bedeutete für 662 Frauen die<br />
Arbeitslosigkeit. Inzwischen besagen die<br />
neuesten Zahlen der Bundesagentur für<br />
Arbeit, dass nicht einmal die Hälfte der<br />
ehemaligen Mitarbeiter eine neue Beschäftigung<br />
gefunden hat. Aber von den<br />
Tausenden arbeitslosen Frauen wagten<br />
115 Frauen den Sprung in die Selbstständigkeit.<br />
Unter diesen couragierten Frauen, die<br />
künftig nicht mehr auf staatliche Almosen<br />
angewiesen sein wollen, befinden sich<br />
drei ehemalige Schlecker-Frauen aus Karow.<br />
Die ausgebildeten Verkaufsfrauen, die<br />
viele Jahre in der Schlecker-Drogerie in der<br />
Achillesstraße ihre Kosmetik- und Haushaltswaren<br />
verkauften, traf es hart. Sie<br />
Das Kreuz mit dem Karower Kreuz<br />
Visionen: Turmbahnhof und<br />
Länderkooperation<br />
Kreuzungsbahnhöfe gab es in und um<br />
Berlin – auch aufgrund der politisch<br />
bedingten veränderten Streckenführungen<br />
um Westberlin herum – einige. Manche,<br />
wie Hennigsdorf Nord, wurden durch<br />
die in den 1990er Jahren wieder mögliche<br />
direkte Verkehrsführung obsolet, andere<br />
wie Potsdam-Pirschheide werden ihrem<br />
Dornröschenschlaf entrissen und wieder<br />
als Kreuzungsbahnhof ertüchtigt; zwei<br />
große Ausführungen entstanden mit dem<br />
Berliner Hauptbahnhof und dem künftigen<br />
Regionalbahnhof Ostkreuz völlig neu.<br />
Ein Turmbahnhof Karower Kreuz aber<br />
wurde von der Deutschen Bahn AG mit<br />
Kappung des damals laufenden Planfeststellungsverfahrens<br />
zum zweigleisigen<br />
Ausbau der Bahntrasse Blankenburg–Karow<br />
zum 30. 11. 2011 auf Jahre hinweg beerdigt.<br />
Mit dem vorläufigen Beibehalt des<br />
Status Quo entfallen nicht nur Streckenertüchtigung<br />
und Lärmschutz, auch ein oberer<br />
Bahnhofsteil an der Stettiner Bahn<br />
kann bei vorherrschender Eingleisigkeit<br />
nicht errichtet werden.<br />
Ein Vergleich: Der künftige Regionalbahnhof<br />
Ostkreuz, an dem Regionalzüge ab<br />
2015 aus allen vier Himmelsrichtungen<br />
kommend halten sollen, wird für seine<br />
Verknüpfungsfunktionen zur S-Bahn, aber<br />
auch zu Buslinien gepriesen: Von Lichtenberg<br />
– hier enden bislang vier Regionalbahnlinien<br />
– zur Ringbahn hin müssen gegenwärtig<br />
noch zwei Treppen, ein Fußgängertunnel<br />
und zwei Stationen mit der<br />
S-Bahn überwunden werden, was 15 min<br />
machten sich keine Illusionen, was einen<br />
schnellen Wiedereinstieg ins Arbeitsleben<br />
betraf. Ihre erklärte Absicht war, möglichst<br />
wieder im Handel zu arbeiten. Das Jobcenter<br />
versprach Hilfe, aber in der Handelsbranche<br />
waren die Angebote dünn<br />
gesät.<br />
Mandy Lanz (34) bekam Angebote, Matratzen<br />
zu verkaufen, das war aber nicht<br />
ihr Ding. »Bei dem Gehalt hätte ich drei<br />
Jobs machen müssen.« Die Angebote bei<br />
ihren Kolleginnen Manuela Marquard (42)<br />
und Dajana Basler (44) waren ähnlich.<br />
Und weil »ihr« Schlecker-Laden monatelang<br />
immer noch leer stand, fragten sich<br />
die drei Frauen: Warum gründen wir nicht<br />
unsere eigene Drogerie? Einer, der bei diesem<br />
Plan ordentlich Öl ins Feuer goss, war<br />
Mandys Freund Stephan Friedrich. Er, der<br />
bei Edeka ausgebildet wurde und als stellvertretender<br />
Marktleiter tätig war, also<br />
ein Mann vom<br />
Fach, setzte<br />
dem Ganzen<br />
die Krone auf.<br />
Der neue Inhaber<br />
und seine<br />
drei Angestellten<br />
waren realistisch<br />
genug,<br />
um zu sehen,<br />
auf was sie sich<br />
mit dem Drogerie-Projekt<br />
eingelassen haben.<br />
Ganz am Anfang<br />
musste ein<br />
Business-Plan<br />
erarbeitet werden,<br />
erinnert<br />
sich Stephan<br />
Friedrich. »Alle, ob Bank oder Großhandel,<br />
wollten ja wissen, was wir vorhaben, welche<br />
Kosten anfallen.« Die Bank lachte, als<br />
er mit einem 15-seitigen Konzept ankam.<br />
Schon am Eröffnungstag war das Interesse der ersten Besucher groß.<br />
Die Entscheidung der Gemeindevetretung<br />
Panketal, auch aus finanziellen<br />
Gründen auf den Bau eines dritten Schulstandortes<br />
in der Schönower Straße 14-16<br />
zu verzichten und stattdessen den vorhan-<br />
GRAFIK: JULIA MEISTER<br />
dauert. Von Karow und Buch nach Lichtenberg<br />
und in andere östliche Stadtteile<br />
hingegen dauert es mit der S-Bahn und<br />
zweifachem Umstieg etwa 45 min, obwohl<br />
gleich zwei Regionalbahnlinien ohne Halt<br />
an den Bahnhöfen Buch, Karow und am Karower<br />
Kreuz vorbeirasen und nach 5 min<br />
Hohenschönhausen, nach 15 min den<br />
Endbahnhof Lichtenberg erreichen.<br />
Auch die BVG-Buslinien 154 und 259, die<br />
von Blankenburg bzw. Buch in Richtung<br />
Hohenschönhausen verkehren, sind bezüglich<br />
der Fahrtzeit keine Alternative.<br />
Insbesondere die jetzige Linie 259 würde<br />
aber den Weg weisen: Nach mehr als 20<br />
Jahren doppelter Linienführung und doppeltem<br />
Fahrzeugeinsatz ist laut Verkehrsverbund<br />
Berlin Brandenburg eine bedarfsgerechte<br />
Zusammenlegung der BVG- und<br />
Bürgerbegehren beginnt<br />
denen Grundschulstandort Schönerlinder<br />
Straße in Zepernick mit einem Ergänzungsgebäude<br />
auszubauen, stieß nicht bei<br />
allen Panketalern auf Begeisterung.<br />
Eltern haben sich jetzt zur Bürgerinitiative<br />
»Pro dritte<br />
Grundschule<br />
P a n k e t a l «<br />
zusammengeschlossen<br />
und starteten<br />
am 8. 3.<br />
ein kassierendes<br />
Bürg<br />
e r b e g e h -<br />
ren.<br />
Die Initiatoren<br />
streben<br />
mit der Errichtung<br />
ei-<br />
Selbst ist die Frau (v. l.): Dajana Basler,<br />
Manuela Marquard und Mandy Lanz.<br />
In Nachtsitzungen und mit Hilfe des Karowers<br />
Unternehmensberaters Frank Marggraf<br />
entstand dann ein bedeutend dickeres<br />
Konzept, das für alle am Projekt<br />
beteiligten Partner Hand und Fuß hatte.<br />
Etwas Wichtiges konnten die neuen Drogerie-Inhaber<br />
schnell verbuchen: Die<br />
Kundschaft zeigte großes Interesse für die<br />
alte neue Drogerie in der Achillesstraße.<br />
Auch Dajana, Mandy und Manuela strahlten<br />
optimistisch vom Schaufensterplakat,<br />
darüber das neue Drogerie-Logo »Hautnah«.<br />
Bei meiner Stippvisite, wenige Tage<br />
vor der Eröffnung, herrschte ein bisschen<br />
Chaosstimmung, aber auch Optimismus.<br />
Was will »Hautnah« besser machen?<br />
Mandy: »Eingangstür und Gänge sind jetzt<br />
breiter, die Kassen moderner. Vor allem<br />
wollen wir auch Kundenwünsche stärker<br />
berücksichtigen.«<br />
Am 23. März war es dann soweit. Punkt<br />
9 Uhr öffnete sich die neue breite Schiebetür<br />
vom Drogeriemarkt »HautNah« für die<br />
ersten Kunden, die mit Sekt und einer gelben<br />
Rose begrüßt wurden. Viele bekannte<br />
Gesichter. Die Neu-Karower waren mit der<br />
Schlecker-Drogerie in die Jahre gekommen.<br />
»Schön, dass ihr wieder da seid«, war<br />
an diesem Morgen mehrfach zu hören.<br />
Günter Bergner<br />
BBG-Buslinien in<br />
Buch beabsichtigt<br />
(Neuerungen dazu:<br />
Regionalkonferenz<br />
Uckermark-Barnim<br />
15. 4. 2013).<br />
Von Zepernick über<br />
Buch nach Hohenschönhausen<br />
soll<br />
künftig alle 20 min<br />
ein Bus verkehren.<br />
Eine solche Zusammenarbeit<br />
beider<br />
Länder wäre auch<br />
für Bahnstrecken<br />
bedeutsam, wenn<br />
Berlin und Brandenburg<br />
ihre teilweise<br />
doppelt<br />
vorhandenen Verkehrsführungen<br />
verknüpfen würden, anstatt<br />
parallel und aneinander vorbei zu<br />
fahren.<br />
Ein Regionalbahnhalt in Buch für die Regionalzüge<br />
Eberswalde-Lichtenberg (-Ostkreuz),<br />
ermöglichte direktes Umsteigen<br />
durch einen Bahnhof Karower Kreuz ins<br />
östliche Berlin und Richtung Oranienburg<br />
sowie Nebeneffekte – wie die Naherschließung<br />
des nördlichen Blankenburgs – wären<br />
nur einige Vorteile. Stattdessen versinnbildlichen<br />
die teils marode wirkenden<br />
Bahnanlagen zwischen Karow und Blankenburg<br />
den Grad der Zusammenarbeit –<br />
der Fußgängertunnel zwischen Rudelsburg-<br />
und Ilsenburgstraße unter der Stettiner<br />
Bahn steht hüfthoch unter Wasser. Ein<br />
Kreuz muss kein Verknüpfungsknoten<br />
sein.<br />
Julia Meister<br />
nes dritten, zweizügigen Schulstandortes<br />
(mit Hortanbau, Mensa und Sporthalle) an<br />
der Schönower Straße eine »nachhaltige<br />
Entwicklung an, die im Ergänzungsbau<br />
nicht gesehen wird. Schlimmer noch: Die<br />
‘etwas bessere Notlösung’ dürfte einige<br />
der bestehenden Missstände für die Zukunft<br />
festschreiben. Deshalb wollen wir<br />
die räumlichen Bildungsbedingungen der<br />
Kinder jetzt notgedrungen selbst in die<br />
Hand nehmen und im wahrsten Sinne des<br />
Wortes ‘Schule machen’«, so die BI. Sie sehe<br />
die Mehrkosten als gute Investition in<br />
die Zukunft an.<br />
Für ein erfolgreiches Bürgerbegehren<br />
müssen bis zum 24. 4. zunächst ca. 1770<br />
Unterschriften von Wahlberechtigten ab<br />
dem vollendeten 16. Lebensjahr gesammelt<br />
werden. Wird das Begehren für zulässig<br />
erklärt, kann die GV der Forderung folgen<br />
oder es kommt zum Bürgerentscheid,<br />
dessen Ergebnis dann verbindlich wäre.<br />
Infos: www.world-wide-brandenburg.de<br />
ENTLANG DER PANKE<br />
»Berliner Luft« an <strong>Bucher</strong> Grundschule<br />
BUCH – Die kleinen Tanzsternchen der<br />
Grundschule Am Sandhaus begeisterten<br />
mit ihrer neuen Revue »Berliner<br />
Luft«. Das diesjährige Programm führte<br />
die Zuschauer durch das tanz- und sangesfreudige<br />
Berlin der 1920er Jahre. Die<br />
Freude am Tanzen, Singen und Vorspielen<br />
stand in den ausgebuchten Vorstellungen<br />
im Vordergrund. Auch das neue<br />
Stück zeichnete sich durch prachtvolle<br />
Kostüme und natürliche Darstellung<br />
n Lust auf Garten?<br />
BUCH – Aktive Bürger, die Lust haben bei<br />
der Gartengestaltung mitzuwirken und/<br />
oder eine kleine Fläche zu bewirtschaften,<br />
sind herzlich eingeladen zum Planungstreffen<br />
im <strong>Bucher</strong> Bürgerhaus,<br />
Franz-Schmidt-Str. 8-10, am 8. 4. um 16<br />
Uhr im Veranstaltungssaal. Infos: ab 2. 4.<br />
unter Tel. 941 141 56.<br />
n CDU-Bürgerstammtisch<br />
KAROW – Am 11. 4. um 18.30 Uhr veranstaltet<br />
der VDGN e. V. und der CDU-Ortsverband<br />
»An der Panke« eine öffentliche<br />
Diskussionsveranstaltung zum Thema<br />
»Berlin säuft ab – Steigendes Grund- und<br />
Schichtenwasser – Lösungsvorschläge<br />
der Berliner Parteien«. In der Grundschule<br />
im Panketal, Achillesstr. 31 wird<br />
mit Vertretern der SPD, Linke, B 90/Grüne<br />
und CDU diskutiert und Lösungsansätze<br />
für die Region entwickelt.<br />
Die CDU »An der Panke« (Buch, Karow,<br />
Blankenburg, Heinersdorf ) lädt außerdem<br />
am 17. 4., 20 Uhr, zum Bürgerstammtisch<br />
in die »Bilderstube«, Blankenburger<br />
Chaussee 86 in Karow ein.<br />
n Sommerfilme gewählt<br />
PANKETAL – Die Filme für das Sommernachtskino<br />
2013 in Hobrechtsfelde stehen<br />
fest: 28. 6. »Der Schlussmacher«, 12.<br />
7. »Django Unchained«, 26. 7. »Life of Pi«,<br />
9. 8. »Der Hobbit – Eine unerwartete Reise«,<br />
23. 8. »Skyfall«. Unter den Bürger-<br />
Vorschlägen ermittelt die Gemeinde auf<br />
dem Rathausfest (13. 4). fünf Gewinner<br />
von je zwei Kino-Freikarten durch Los.<br />
n Howoge-Kiez-Battle<br />
BUCH – Eine rauschende Party ist das A<br />
und O für einen gelungenen Schulabschluss.<br />
Damit die Auswahl von Location,<br />
DJ und Catering nicht von der Größe<br />
des Geldbeutels abhängt, gibt es im nunmehr<br />
3. HOWOGE-Kiez-Battle eine Finanzspritze<br />
von 1.000 Euro zu gewinnen.<br />
»BB« GRATULIERT<br />
der singenden und tanzenden Mädchen<br />
und Jungen aus. Das war bereits<br />
das 3. Programm, das mit Schülern der<br />
1. bis 4. Klasse unter der Leitung der Erzieherin<br />
Frau Tetzlaff erarbeitet wurde.<br />
Besonders freuten sich die Kinder, als<br />
sie einen Scheck in Höhe von 150 Euro<br />
an Prof. Dr. Schweigerer (Foto) für die<br />
Kinderkrebsstation der <strong>Bucher</strong> Kinderklinik<br />
überreichen konnten.<br />
H. Koch-Knobloch<br />
Mitmachen können diesjährige Schulabsolventen<br />
aus Lichtenberg und Buch. Die<br />
virtuelle Schlacht steht unter dem Motto<br />
»Kreativität« und läuft vom 8. 4.–3. 5. auf<br />
www.facebook.com/howoge. Einfach ein<br />
verrücktes Video oder Foto auf der Howoge-Facebookseite<br />
hochladen. Der Abschlussjahrgang,<br />
dessen Beitrag die meisten<br />
»Gefällt-mir-Klicks« erhält, gewinnt.<br />
n Frühjahrsevent im Autohaus<br />
BUCH – Am 13. 4. veranstaltet das Mercedes-Autohaus<br />
Heinz Hammer in Buch,<br />
Alt-Buch 72, von 8–16 Uhr ein Frühjahrsevent<br />
mit Boxenstopphighlight. Auf dem<br />
Programm: Hüpfburg, Grill, Pirelli-Boxenstopp-Truck,<br />
Autoneuvorstellung u.a.<br />
n Bürgersprechstunden<br />
PANKOW – Bezirksbürgermeister Matthias<br />
Köhne: 16. 4., 16-18 Uhr, Rathaus<br />
Pankow, Breite Str. 24A-26, Raum 1.50,<br />
Anmeldung unter Tel. 90 295 23 01.<br />
Jens-Holger Kirchner, Stadtrat für Stadtentwicklung:<br />
11. 4., 16–18 Uhr, Darßer<br />
Str. 203, R 203, Termin: Tel. 902 95 8520.<br />
Christine Keil, Stadträtin für Jugend/Facility<br />
Management, Termin: 90 295 73 01.<br />
Lioba Zürn-Kasztantowicz, Stadträtin<br />
für Soziales, Gesundheit, Schule, Sport:<br />
18. 4., 15–17 Uhr, Fröbelstr. 17, H 2, R<br />
333, Anmeldung: Tel. 90 295 53 01.<br />
Dr. Torsten Kühne, Stadtrat für Verbraucherschutz,<br />
Kultur, Umwelt, Bürgerservice:<br />
Termin erfragen, Tel. 90295 63 01.<br />
n Rentensprechstunden<br />
BUCH – Dietrich Schneider, Versichertenberater<br />
der Deutschen Rentenversicherung:<br />
Sa, 6. 4. und 20. 4., ab 8 Uhr im<br />
Bürgerhaus, Franz-Schmidt-Str.8-10. Termine:<br />
Tel. 96 20 73 41 o. 0170/8 11 93 55.<br />
Sabine Michael, Versichertenälteste der<br />
Deutschen Rentenversicherung: 2. 4.,<br />
16–18 Uhr, bei BerTa im Bürgerhaus, F.-<br />
Schmidt-Straße 8-10. Anmeldung: Tel.<br />
(033397) 72366.<br />
... den <strong>Bucher</strong> Jubilaren Dr. Eva Döring, Karin Doil, Horst Freiherr, Anita Gaumnitz,<br />
Irmtraud Gerth, Eveline Hartmann, Anna Kania und Käthe Trimpe zum 80., Traute<br />
Bitterlich, Gertrud Gollnest, Hildegard Helms, Helga Müller, Waltraud Müller und<br />
Herta Vanselow zum 85., Hedwig Möhl zum 90., Martha Braun, Käthe Finke, Elfriede<br />
Liepe und Hildegard Semm zum 91., Hanna Menke und Hildegard Ober zum<br />
92., Herta Baatz zum 93., Hedwig Burkert zum 94., Anna Lucht zum 96. sowie Anna<br />
Franke und Gertrud Stößer zum 101. (!) Geburtstag. Auch die Sozialkommission<br />
Buch gratuliert herzlich!<br />
… den Panketaler Jubilaren Anita Böhm, Arne Gustavs, Helga Friedrich, Gisela<br />
Schulz und Günter Uhlig zum 80., Helmut Burtchen, Heinz Busch, Rolf Herms, Hildegard<br />
Kühn, Edith Löffler, Heinz Vielhaber, Helga Weber und Christel Woehe zum<br />
85., Helene Jenßen zum 90., Margarete Tillack und Gerda Weißig zum 92., Minna<br />
Kull und Dora Thiele zum 93. sowie Hildegard Löhmann und Dr. Ruth Rudolph<br />
zum 100. (!) Geburtstag! Herzlichen Glückwunsch!<br />
Jeden Tag ein bisschen besser.<br />
REWE-Markt Dopichay oHG<br />
Zepernicker Straße 10<br />
13125 Berlin-Buch<br />
Tel.: Fax: 94 63 32 37<br />
www. rewe.de<br />
Öffnungszeiten: Mo–Sa 7–22 Uhr<br />
FOTO: MARTIN BÖHME
FOTOS: HAYEK<br />
6 APRIL 2013<br />
Im Gespräch<br />
Als Kinderärzte<br />
interessierten<br />
wir uns auch auf<br />
unserer Indochi-<br />
KORRESPONDENZ<br />
Hilfsprojekte für Kinder<br />
na-Reise besonders<br />
für Hilfsprojekte<br />
für Kinder.<br />
Der Besuch eines<br />
Waisenhauses und<br />
einer Einrichtung<br />
für Straßenkinder<br />
in der Hauptstadt<br />
von Vietnam und<br />
von Kambodscha<br />
waren im Programm<br />
vorgesehen.<br />
In Vietnam, sogar in der Vietnam<br />
Hauptstadt Saigon, sieht<br />
man selten bettelnde Kinder.<br />
Die Familienstrukturen<br />
sind so beschaffen, dass<br />
Waisenkinder meist bei Verwandten<br />
oder Nachbarn unterkommen.<br />
Aber natürlich<br />
gibt es sie. Ein sehr interessantes<br />
Projekt ist das »Dieu Kambodscha<br />
Giac House of Love« in Saigon.<br />
Und zwar in mehrfacher<br />
Hinsicht. Die buddhistische<br />
Nonne Nhu Tri hat<br />
dieses Haus 1989 gegründet. Im Allgemeinen<br />
kennt man im Buddhismus keine<br />
Waisenhäuser und eine Nonne im<br />
Buddhismus ist schon etwas Besonderes.<br />
Und schließlich ist es streng genommen<br />
auch kein Waisenhaus, denn<br />
einige Kinder kehren in ihre<br />
Familien zurück und eine<br />
Adoption , ins Ausland z. B.,<br />
ist ausgeschlossen. Betreut<br />
werden 116 Kinder: das<br />
jüngste ist 4 Monate, das älteste<br />
17 Jahre alt. Das Prinzip<br />
ist den SOS-Kinderdörfern<br />
ähnlich, nur die innere<br />
Struktur ist anders. Aber die<br />
Kinder werden von Betreuerinnen<br />
geführt, gehen in die<br />
(umliegenden) Schulen und<br />
werden auch innerhalb des<br />
Hauses unterrichtet. Regelmäßig helfen<br />
auch Frauen aus der Nachbarschaft bei<br />
der Betreuung der Allerkleinsten. Man<br />
lebt von Spenden, aber auch vom Verkauf<br />
selbst gefertigter Utensilien und von einem<br />
kleinen Restaurant-Betrieb.<br />
Wir kamen mit einem Schnellboot über<br />
den Mekong flussaufwärts von Vietnam<br />
nach Kambodscha. An den Grenzstationen<br />
konnte man bereits erkennen, dass<br />
wir von einem Land mit bescheidenem<br />
Wohlstand in ein ärmeres Land kamen.<br />
In Phnom Penh sind bettelnde Kinder<br />
auch in Gruppen auf den Straßen allgegenwärtig.<br />
Das Projekt »friends« für Straßenkinder<br />
in Phnom Penh ist teilweise staatlich unterstützt,<br />
lebt aber überwiegend von internationalen<br />
Spenden. Es wird unter<br />
den 100 besten NGO’s geführt: gilt also<br />
international als besonders verlässliche<br />
»Nicht-Regierungs Organsiation«.<br />
Die bettelnden Kinder sind nicht immer<br />
Waisen, sie stammen aus sozial schwachen<br />
Familien, die häufig aus ländlichen<br />
Regionen in die Stadt gekommen sind<br />
und dann erst recht »abstürzen«. Sie werden<br />
von den Projektleitern angesprochen,<br />
mit dem Nötigsten versorgt und<br />
ausgebildet, um im Projekt »friends« zu<br />
arbeiten. Das Restaurant mit angegliedertem<br />
Geschäft liegt im Zentrum der<br />
Irina Hayek und Hubert Hayek aus Panketal<br />
berichten über ihre eindrucksvolle Reise<br />
nach Vietnam und Kambodscha.<br />
Am Kinderkrankenhaus Jayavarman: Schild mit Spendenaufruf von Dr Beat Richner.<br />
Raumausstatter<br />
K. Schweer GmbH<br />
Geschäftsführer Thomas Radlach<br />
am S-Bahnhof<br />
Röntgental<br />
16341 Panketal, Heinestraße 49<br />
Tel./Fax (030) 9 44 42 87<br />
Phnom Penh – im »friends«-Restaurant-Projekt.<br />
Hauptstadt. Dort<br />
kochen und bedienen<br />
diese ehemaligen<br />
Straßenkinder<br />
meist internationale<br />
Gäste; auch<br />
wir bekamen ein<br />
ausgezeichnetes<br />
vegetarisches Gericht<br />
zu niedrigem<br />
Preis. Nebenan<br />
werden von den<br />
Kindern angefertigte<br />
Taschen aus<br />
Altpapier, bedruckte<br />
T-Shirts, Schmuck aus Altstoffen<br />
u. a. verkauft.<br />
Der charismatische Schweizer<br />
Kinderarzt Beat Richner<br />
ist bereits zu Lebzeiten eine<br />
Legende und ein kambodschanischer<br />
Volksheld im<br />
besten Sinne. Wenige Minuten<br />
von unserem Hotel in<br />
Siem Reap befindet sich eines<br />
der inzwischen fünf Kinderkrankenhäuser<br />
der Kantha<br />
Bopha-Stifung (Kan-tha<br />
Bopha war eine Tochter des<br />
2012 gestorbenen Königs Sihanouk).<br />
In den frühen 1970er Jahren<br />
kam Richner über das Rote Kreuz nach<br />
Phnom Penh. Durch die Roten Khmer<br />
wurde er vertrieben, kam aber 1991 wieder<br />
zurück und baute schließlich die Kinderkrankenhäuser<br />
auf. Einzigartig ist,<br />
dass sie für die kleinen Patienten kostenfrei<br />
sind, wobei sie die bestmögliche Therapie<br />
erhalten. Wegen dieser Behandlung<br />
auf »Westniveau« hatte Richner richtig<br />
Ärger mit der WHO. Diese trat für mehr,<br />
aber dafür billigere Medizin ein. Richner<br />
hat sich durchgesetzt. Er ist deshalb auch<br />
ein Vorbild für viele engagierte Kinderärzte<br />
weltweit. Dass gerade die kleinen Patienten<br />
oft die teuerste Behandlung benötigen,<br />
ist immer wieder schwer durchsetzbar.<br />
Und bei Richner werden die Mitarbeiter<br />
noch dazu gut bezahlt.<br />
Wie kommen nun die vielen Millionen für<br />
die Kinderkrankenhäuser zusammen? Einen<br />
kleinen Teil gibt der Staat Kambodscha,<br />
einen etwas größeren die Schweiz<br />
und der Hauptteil kommt durch Spenden<br />
zusammen. Der Zweitberuf Richners<br />
kommt dabei zum Tragen: Er spielt Cello<br />
und schuf den Musikclown Beatocello.<br />
Dieses, auch kombiniert mit Vorträgen,<br />
schafft eine gute Basis für Benefizveranstaltungen<br />
nicht nur in der Schweiz. Neben<br />
Jayavarman, dem Kantha Bopha-<br />
Krankenhaus in Siem Reap, steht das<br />
Konzerthaus »Beatocello«, in dem Richner<br />
donnerstags und am Wochenende<br />
Konzerte veranstaltet, deren Erlöse direkt<br />
ins benachbarte Krankenhaus fließen.<br />
(wird fortgesetzt)<br />
l Gardinen<br />
l Bodenbeläge<br />
l Sonnenschutz<br />
l Polsterarbeiten<br />
l Objektausstattung<br />
l Verkauf von<br />
Polstermöbeln<br />
l umfangreicher<br />
Service<br />
Die Region macht Schule<br />
Bildungseinrichtungen von<br />
Buch und Karow<br />
auf dem Prüfstand<br />
Geballte Bildungskompetenz war auf<br />
dem jüngsten <strong>Bucher</strong> Bürgerforum im<br />
März in der Scheune des Stadtgutes Buch<br />
versammelt. Schulleiterinnen und Schulleiter<br />
sowie Bildungsträger der Region<br />
Buch und Karow stellten ihre Einrichtungen<br />
– verschiedene Grundschulmodelle<br />
die Integrierte Sekundarschule, das Gymnasium<br />
und die Akademie der Gesundheit<br />
– vor.<br />
Es waren viele Fakten, viele detailreiche<br />
Informationen, die das Publikum zu verarbeiten<br />
hatte. Die Methoden, über sich<br />
selbst zu erzählen, unterschieden sich<br />
auch in der Wahl der Medien. Bevorzugten<br />
die Leiter der Oberschulen und der Gesundheitsakademie<br />
den Power-Point-<br />
Vortrag, wählten die Grundschul-Vertreter<br />
die klassische freie Rede, teilweise gestützt<br />
von papiernen Stichwortzetteln.<br />
Alle Einrichtungen betreiben schon jetzt<br />
Kooperationsbeziehungen untereinander<br />
bzw. haben vor, diese auszubauen. Besonders<br />
im Grundschulbereich wird dies zu<br />
einer Herausforderung. Zur einzigen<br />
staatlichen Regelschule – der Grundschule<br />
Am Sandhaus – in Buch stoßen zwei weitere<br />
(private) Grundschulen in etwa 400 m<br />
Entfernung hinzu. Im Ludwig-Hoffmann-<br />
Quartier siedeln sich mit dem Schuljahr<br />
2013/14 eine Evangelische und eine Montessori-Gemeinschaftsschule<br />
an.<br />
Für Andreas Werner Grimm, den Leiter der<br />
Grundschule Am Sandhaus, Anlass, über<br />
seine Einrichtung offensiver in der Öffentlichkeit<br />
zu reden. »Wir sind eine sportbetonte<br />
Grundschule und werden diesen<br />
Schwerpunkt weiter ausbauen«, erklärte<br />
er. Ausbauen wolle man auch den naturwissenschaftlichen<br />
Bezug, insbesondere<br />
die Kooperation zum Gläsernen Labor auf<br />
dem Campus Buch. Seit einigen Jahren<br />
kümmern sich Schulklassen der Grundschule<br />
um ihren eigenen »Schulwald« im<br />
<strong>Bucher</strong> Forst. Enge Kontakte der offenen<br />
Ganztagsschule bestehen auch zum Abenteuerspielplatz<br />
»Moorwiese« gleich hinter<br />
dem Schulgebäude. »Bis 2014 wird unsere<br />
Schule eine kreidefreie Schule sein«, betonte<br />
Grimm. Dann sollen alle Klassenzimmer<br />
mit sogenannten Whiteboards<br />
ausgestattet sein. Die Howoge und die Polizei<br />
unterstützen die Grundschule insbesondere<br />
beim Thema Soziales Lernen und<br />
Gewaltprävention. (Infos: www.sandhausschule.cidsnet.de).<br />
Die neue Evangelische Grundschule, die<br />
dem langjährigen Engagement von sechs<br />
<strong>Bucher</strong> Familien zu danken ist, öffnet ab<br />
August in Trägerschaft der Evangelischen<br />
Schulstiftung. Deren Vorstand Frank Olie<br />
umriss das künftige Profil der Einrichtung<br />
in Buch. »Wir sind offen, suchen die Kooperation<br />
und sehen uns nicht in Konkurrenz<br />
zu anderen Grundschulen«, stellte er<br />
klar. Die zweizügige Grundschule mit offenem<br />
Ganztagskonzept sei ein »Haus des<br />
Lernens«, das sich am Rahmenlehrplan<br />
orientiere, reformpädagogische Methoden<br />
verwende und ein »Haus der Gemeinsamkeit«<br />
sei mit Religion als Pflichtfach. »Wir<br />
wollen Entdeckergeist fördern«, so Olie.<br />
FOTO: KRISTIANE SPITZ<br />
Schulleiter der Region Buch und Karow präsentierten ihre Bildungseinrichtungen.<br />
Die Schule werde ein evangelisches und<br />
naturwissenschaftliches Profil entwickeln.«<br />
(Infos: www.ev-schule-buch.de).<br />
Das Montessori-Kinderhaus mit 80 Plätzen<br />
und die Montessori-Gemeinschaftsschule<br />
mit gymnasialer Oberstufe für 420<br />
Schüler wurde vorgestellt durch den<br />
Schulträgervertreter Jörg Richert von Karuna<br />
e. V. und die künftige Schulleiterin<br />
Hendrikje Jakobsen. Übergangsweise hat<br />
das Montessori-Projekt Unterschlupf in<br />
der alten Schule in der Karower Chaussee<br />
gefunden, ehe es im Sommer in das neu<br />
sanierte Gebäude geht. »Die Sorge der<br />
staatlichen Grundschule, dass es zur Selektion<br />
von Schülern kommen könnte,<br />
kann ich zerstreuen: Inklusion und Integration<br />
sind bei uns groß geschrieben«, so<br />
Jörg Richert. »Bei uns lernen auch viele<br />
Kinder aus sozial schwächeren Familien.«<br />
Er wies auf ein Projekt – das künftige »Grüne<br />
Klassenzimmer« im alten Gewächshaus<br />
auf dem früheren Krankenhausgelände<br />
hin und lud die Grundschule Am Sandhaus<br />
ein, es ebenso zu nutzen. Hendrikje<br />
Jakobsen betonte, »selbstbestimmtes, individuelles,<br />
ganzheitliches Lernen sowie<br />
Lernen mit allen Sinnen, ist bei uns der<br />
Schwerpunkt.« (Infos:<br />
www.montessori-paedagogik-pankow.de).<br />
Über die Integrierte Sekundarschule (ISS)<br />
sprach die Schulleiterin der <strong>Bucher</strong> Hufeland-Schule,<br />
Christel Hildenbrand. Maximal<br />
26 Schüler lernen pro Klasse. Vier<br />
Grundpfeiler gebe es: Förderung jedes<br />
Einzelnen, Duales Lernen, gebundene<br />
Ganztagsschule und die Kooperation mit<br />
Oberstufenzentren zur Weiterführung bis<br />
zum Abitur. 50 verschiedene Kurse werden<br />
nach dem Unterricht angeboten. Die<br />
Schulleiterin stellt sich längerfristig eine<br />
Linke Außenseiter<br />
Streit in der Panketaler<br />
Gemeindevertretung<br />
Es brodelt gewaltig in der Panketaler Gemeindevertretung.<br />
Streiten die Kommunalpolitiker<br />
sonst um die Schulentwicklung,<br />
Trinkwasserfinanzierung oder<br />
Bebauungspläne, so stand bei der jüngsten<br />
Sitzung der am 25. 3. (nach Redaktionsschluss)<br />
ein grundsätzliches Thema auf<br />
der Tagesordnung: »Demokratie in Panketal«<br />
lautete ein von Jochen Bona (Grüne)<br />
angestoßener und von den Fraktionen der<br />
SPD und CDU/FDP/Unabhängige getragener<br />
Antrag. Seine Forderung: Der Gemeindevertreter<br />
Michael Wetterhahn (Linke)<br />
soll sich zu seiner Tätigkeit für das Ministerium<br />
für Staatssicherheit (MfS) sowie<br />
einer Email, die er an den Gemeindevertreter<br />
Wolfmar Messlin geschickt hat, erklären.<br />
Ferner wird der Gemeindevertreter<br />
Jürgen Elsner (Linke) aufgefordert, zu einer<br />
von ihm am 27. Januar vor dem Denkmal<br />
für NS-Verfolgte im Zepernicker Goethe-Park<br />
gehaltenen und in dem lokalen<br />
Linken-Blatt »Roter Adler« veröffentlichten<br />
Rede Stellung zu beziehen.<br />
Zunächst schien es fast schon wie ein Routine-Vorgang:<br />
Die Überprüfung der Gemeindevertreter<br />
auf eine frühere Tätigkeit<br />
für das MfS. In der November-Sitzung der<br />
Gemeindevertretung erfolgte die Veröffentlichung<br />
der Überprüfung ohne viel<br />
Aufhebens. Das Ergebnis: Bei vier von sieben<br />
Mitgliedern der Linken-Fraktion, darunter<br />
auch Wetterhahn und Elsner, teilte<br />
die BStU Hinweise auf eine frühere offizielle<br />
oder inoffizielle Tätigkeit für das MfS<br />
mit (»BB« berichtete). In der Gemeindevertretersitzung<br />
war Wetterhahn, der auch 1.<br />
stellv. Vorsitzender der Gemeindevertretung<br />
ist, nicht anwesend; auch in der Dezember-Sitzung<br />
äußerte er sich nicht.<br />
Anfang Januar forderte dann Gemeindevertreter<br />
Wolfmar Messlin (Grüne) Wetterhahn<br />
in einem offenen Brief auf, endlich<br />
Stellung zu beziehen. In dem Schreiben<br />
heißt es u. a.: »Es kann nicht sein, dass Sie<br />
in dieser Angelegenheit so tun, als ginge Sie<br />
das Ganze überhaupt nichts an. Ich finde es<br />
unerträglich, dass Sie (…) zugunsten des<br />
heutigen demokratischen Rechtsstaates jegliches<br />
persönliches Bekenntnis bzw. Ihre<br />
Distanzierung vom totalitären DDR-<br />
Staat – einschließlich Ihrer persönlichen<br />
Mitwirkung – konstant verweigern.«<br />
Die Antwort von Wetterhahn darauf hatte<br />
es in sich. Per Email teilte er Messlin mit:<br />
»Allerdings mache ich mir Sorgen um ihre<br />
Gesundheit. Vielleicht sollten sie mal einen<br />
Fachmann, Psychiater oder Psychologen,<br />
aufsuchen?«<br />
Für Hans-Joachim Bernhardt (CDU) ist die<br />
Wortwahl inakzeptabel. »Zur Aufarbeitung<br />
der Vergangenheit muss die Forderung nach<br />
einer Erklärung gestattet sein«, meint er an<br />
Kooperation mit dem Campus auch im<br />
Hinblick auf die Berufsausbildung vor.<br />
(Infos: www.hufeland-os.cidsnet.de).<br />
Einen pointierten Vortrag bot Thomas Josiger,<br />
Schulleiter der Robert-Havemann-<br />
Oberschule Karow (und Drummer in der<br />
Lehrerband). »Es gibt keine Konkurrzenz<br />
zwischen den Schulen, wir arbeiten seit<br />
Jahren gut zusammen«, erklärte er. Sein<br />
Gymnasium habe ein klares naturwissenschaftliches<br />
Profil, das durch eine besonders<br />
enge Kooperation mit dem Wissenschaftscampus<br />
Buch fundiert sei. »Wir<br />
sind das einzige Ganztagsgymnasium in<br />
Pankow.« Wichtige Säulen seien außerdem<br />
Fremdsprachen, Naturwissenschaften<br />
und Studienorientierung.<br />
Dr. Ulrich Scheller vom Campus Buch ergriff<br />
die Gelegenheit und dankte der Schule<br />
»für die tolle Kooperation und Einsatzfreunde<br />
von Lehrern und Schülern«. Er<br />
sehe einen wahrhaft motivierenden Geist<br />
an dieser Einrichtung. »Unsere Wissenschaftler<br />
gehen auch deshalb besonders<br />
gern in die RHOS«.<br />
(Infos: www.robert-havemann-os.de).<br />
Jens Reinwardt, Vorsitzender der Akademie<br />
der Gesundheit, wies auf die Schwerpunkte<br />
seines Bildungsangebots hin: Ausbildung<br />
in elf Berufen, private Berufsfachschule<br />
für Altenpflege, berufliche Weiterbildung<br />
und Hochschulausbildung. Praxisbezug,<br />
Individualisierung, Modulsystem<br />
und europäische Vergleichbarkeit<br />
seien der Akademie wichtig. (Infos:<br />
www.gesundheit-akademie.de)<br />
Prof. Elvira Wenda, die das Forum kenntnisreich<br />
moderierte, fasste zusammen: »Es<br />
ist eine erstaunliche Vielfalt in den Bildunsgangeboten<br />
der Region sichtbar geworden.«<br />
Kristiane Spitz<br />
Runder Tisch: Geschichte in Buch<br />
Interessierte Bürger sind eingeladen<br />
zum nächsten Treffen des Runden Tisches<br />
zur Geschichte in Buch am 11.<br />
April um 17 Uhr im <strong>Bucher</strong> Beratungshaus,<br />
Franz-Schmidt-Str. 8-10 (EG).<br />
Der Runde Tisch besteht aus interessierten<br />
Menschen aus Buch sowie dem Museumsverbund<br />
Pankow, der evangelischen<br />
Kirchengemeinde, der Integrationsbeauftragten<br />
Pankows und dem Jugendamt.<br />
Er beschäftigt sich mit historischen<br />
Themen, zur Zeit besonders »Euthanasie«<br />
und Zwangsarbeit in Buch.<br />
Am 11. 4. sind als Programmpunkte<br />
geplant: Gedenktafel in Buch, <strong>Bucher</strong><br />
Zeitzeugen, Stand der Opferdatei, Projekte<br />
und Lokaler Aktionsplan gegen<br />
Rechts und Sonstiges.<br />
die Adresse von Wetterhahn gerichtet.<br />
Der ebenfalls in die Kritik geratene Gemeindevertreter<br />
Jürgen Elsner hatte sich<br />
im »Roten Adler« im Hinblick auf die politischen<br />
und sozialen Verhältnisse der Gegenwart<br />
mit den Worten zitieren lassen:<br />
»Heute ist Deutschland keinen wesentlichen<br />
Schritt in der Entwicklung von tatsächlicher<br />
Demokratie und gesellschaftlicher<br />
Entwicklung vorwärts gekommen.<br />
Allein schon der quasi halbkoloniale Status<br />
des Gebietes der feindlich übernommenen<br />
kollabierenden DDR spricht für diese Einschätzung.«<br />
Uwe Voß (SPD) glaubte, »seinen<br />
Augen nicht zu trauen«, als er die Zeilen<br />
las. »Wer den freien Willen der DDR-<br />
Bürger zur Vereinigung diskreditiert und<br />
von einer feindlich übernommenen, kollabierenden<br />
DDR spricht, hat nichts begriffen.<br />
Er sucht nach Rechtfertigung seines<br />
verqueren Weltbildes«, so der langjährige<br />
Gemeindevertreter.<br />
Doch auch die Linken sind empört. So beschwerte<br />
sich Michael Wetterhahn bei<br />
Bürgermeister Rainer Fornell (SPD) über<br />
die rechtliche Zulässigkeit des Antrags.<br />
Dabei verwies er auf die Meinungsfreiheit<br />
und stelle einen historischen Bezug zur<br />
Bücherverbrennung der Nazis 1933 her.<br />
Fornell antworte in einer Email kühl: »Ob<br />
Sie mit der Heranziehung des historisch<br />
einmaligen Ereignisses Bücherverbrennung<br />
von 1933 richtig liegen, bezweifele ich<br />
entschieden. Wo hier eine Beschränkung<br />
der Meinungsfreiheit liegen soll, erschließt<br />
sich in keinster Weise.« Martin Jehle
Natur & Umwelt APRIL 2013 7<br />
FOTOS: RICHARD DEMANT<br />
»Leben an der Panke«<br />
Freundeskreis der Chronik<br />
Pankow: Ausstellung und<br />
Broschüre über die Panke<br />
Tausende laufen täglich durch die<br />
»Schlossparkpassagen« in Buch und<br />
überqueren dabei die Panke auf einer<br />
neue Fußgängerbrücke. Auf seinem Weg<br />
von Bernau bis in das etwa 27 Kilometer<br />
entfernte Berlin-Mitte hat der Bach hier<br />
den Schlosspark verlassen, unterquert die<br />
Wiltbergstraße, um in Richtung Karow<br />
weiterzufließen.<br />
Nicht zu zählen, wie viel Genesende seit<br />
dem Bau der Krankenhäuser schon an den<br />
Ufern der <strong>Bucher</strong> Panke Erholung fanden,<br />
finden und finden werden – ungeachtet<br />
dessen, ob sie mal wieder begradigt, eingedämmt<br />
wird oder ihren Lauf ändert. Die<br />
ehemalige »Krankenstadt Buch« entwickelt<br />
sich mit ihren neuen Klinikbereichen<br />
und dem Biomedizinischen Campus gegenwärtig<br />
zum modernsten Gesundheitsund<br />
Wissenschaftsstandort Berlins. Und<br />
die Panke?<br />
Viele wohnen in ihrer Nähe. Trotzdem hat<br />
die Geschichte des Lebens rund um die<br />
Panke bis heute nur in Fachkreisen Beachtung<br />
gefunden. Ursprünglich als mäandrierender<br />
Wiesen- und Auenfluss im<br />
Nachklang der letzten Eiszeit entstanden,<br />
ist die Panke neben der Spree und der Havel<br />
eines der bedeutenden natürlichen Gewässer<br />
Berlins.<br />
Noch bis in die 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts<br />
wurde in der Panke gebadet. Seit<br />
knapp 100 Jahren wurde der Bach in Ver-<br />
Zufallsentdeckung in Buch: Weißfichte<br />
nahe Alt-Buch 44, Eingng Hufeland-KH.<br />
Weiß-Fichte (Picea glauca). In der Kleinen<br />
Gehölzkunde Nr. 63 (Jan. 2011) wurde<br />
eine Kultursorte dieser Fichtenart vorgestellt,<br />
die Zuckerhut-Fichte. Lange blieb<br />
die Art in den <strong>Bucher</strong> Anlagen verborgen.<br />
Erst 2013 hat der Autor sie gefunden: an<br />
der alten Einfahrt zum Hufeland-Krankenhaus<br />
nahe dem Plattenbau Alt-Buch 44.<br />
Wegen ihrer Langsamwüchsigkeit wird die<br />
Weiß- oder Schimmel-Fichte kaum in den<br />
Baumschulkatalogen angeboten. Wohl<br />
aber einige Kultivare von ihr. Die Weiß-<br />
Fichte hat ihre Heimat in Nordamerika.<br />
Dort wird sie 40, bei uns nur 15 m hoch.<br />
Picea heißt lat. Pech wegen des Harzgehaltes<br />
des Nadelgehölzes, glauca bedeutet<br />
blaugrün, betrifft die Nadelfarbe. Die Nadeln<br />
sind kurz, nur 8–10 mm lang, unterseits<br />
nach oben gekrümmt. Sie sollen zerrieben<br />
unangenehm nach Mäusekot duften.<br />
Die Zapfen sind für eine Fichtenart<br />
ebenfalls kurz geraten, nur 3–6 cm lang.<br />
Da die Schimmel-Fichte nur langsam<br />
wächst, bleibt sie dicht beastet, wenn sie<br />
ohne Konkurrenzdruck steht. Diese Bedingungen<br />
sind am <strong>Bucher</strong> Wuchsort leider<br />
nicht gegeben. Sonst kann sie sogar als<br />
Windschutz oder Hecke dienen. Sie ist<br />
sehr winterhart, treibt spät aus und wird in<br />
sogenannten »Frostlöchern« angebaut.<br />
Die Broschüre über die Panke (4,50 €) ist<br />
auch im »Buchladen in Buch« erhältlich.<br />
lauf, Wasserqualität und Ufergestaltung<br />
aber stark von Menschenhand verändert.<br />
Stück für Stück ist die Panke zu einem begradigten<br />
und vermüllten Problemgewässer<br />
Berlins geworden. Marlene Dietrich<br />
sang dazu: »Mit Dir, da möcht ich angeln<br />
gehn – auch an der Krummen Lanke, doch<br />
niemals an der Panke, sonst fängst im<br />
Nu ‘nen Spickaal Du und einen alten<br />
Schuh…«.<br />
NEUERÖFFNUNG<br />
KLEINE GEHÖLZKUNDE (90)<br />
Seltene Fichte und Kranzspieren<br />
Die große Kranzspiere ist selten in Buch:<br />
hier auf der Hofseite Röbellweg 48/50.<br />
Große Kranzspiere (Stephanandra tanakae).<br />
Die Kranzspieren aus der Familie der<br />
Rosengewächse wirken etwas unscheinbar<br />
in der großen Fülle der Ziergehölze in<br />
den Grünanlagen. Die Große Kranzspiere<br />
hat ihre Heimat in Japan und Korea.<br />
Stephanos (griech.) bedeutet Kranz, Krone,<br />
andros heißt Mann, auch Staubgefäß.<br />
Tanakae ist der japanische Artname.<br />
Das Gehölz ist ein buschiger Strauch, der<br />
nur im Sommer Blätter hat und bis 2 m<br />
hoch und breit wird. Die Zweige stehen<br />
dicht und hängen am Ende wirkungsvoll<br />
nach den Seiten über. Die bis 10 cm langen<br />
Blätter sind dreilappig, wechselständig<br />
und an den Rändern grob gezähnt. Im<br />
Sommer dunkelgrün, verfärben sie sich im<br />
Herbst orange bis rot. Die cremeweißen<br />
Blüten sind klein, werden aber in großer<br />
Zahl angesetzt. Man findet sie an allen<br />
Triebspitzen in bis zu 10 cm langen Rispen.<br />
Blühmonate sind Juni und Juli.<br />
Der Strauch liebt die Sonne, warme, südliche<br />
Wuchslagen sind willkommen. Er ist<br />
frosthart, insgesamt anspruchslos und<br />
treibt nach Rückschnitt wieder gut aus.<br />
Auf zu trockenen Standorten sind die Triebe<br />
kurzlebig. Die Kranzspiere auf der Hofseite<br />
des Röbellwegs 48/50 ist leider durch<br />
Gerüstbau stark gefährdet.<br />
Im Rahmen eines EU-Pilotprojektes zur<br />
Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie<br />
hat das Land Berlin die Panke<br />
ausgewählt. Ab 2014 werden hier umfangreiche<br />
Baumaßnahmen zur Verbesserung<br />
des ökologischen Zustands vorgenommen<br />
(»BB« berichtete). Vom Menschen<br />
gemachte Flussverbauungen werden<br />
dabei z. T. rückgängig gemacht.<br />
Die Panke wird sich schneller verändern,<br />
als die Bevölkerung das Neue an ihr wertschätzen<br />
lernen kann. Die Aktivierung und<br />
Sensibilisierung der Berliner für den Bach<br />
ist daher eine vordringliche Aufgabe für<br />
die nahe Zukunft. Dazu tragen die Ausstellung<br />
und Broschüre des Freundeskreises<br />
der Chronik Pankow e. V. – »Nichts blieb<br />
wie es war – Leben an der Panke« – ein<br />
Stück weit bei.<br />
Mit zahlreichen historischen und heutigen<br />
Fotos wird dem Wasserlauf von der Quelle<br />
bis zur (alten) Mündung in die Spree und<br />
in ihre zwei weiteren Mündungen gefolgt.<br />
So erhält der Ausstellungsbesucher wie<br />
der Leser einen Gesamteindruck von der<br />
Panke, wie er sich heute bietet, und auch<br />
vom Miteinander der Menschen am Pankewasser.<br />
Auch »Alte und neue Partner der<br />
Panke« werden vorgestellt.<br />
Hannelore Sigbjoernsen<br />
Aus dem Ausstellungs-Begleitprogramm:<br />
22. April, 15 Uhr im Brosehaus, Dietzgenstraße<br />
42, »Panke 2015 – Ihre Fragen, unsere<br />
Informationen« mit Leonie Goll von<br />
der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
und Umwelt. Die Ausstellung ist geöffnet:<br />
Mi und So, 14 bis 17 Uhr.<br />
Sprechender Baum in Hobrechtsfelde<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
In dem großen Schaugehege sind die im<br />
Waldweideprojekt »Rieselfeldlandschaft<br />
Hobrechtsfelde« eingesetzten Weidetierrassen<br />
hautnah zu erleben. Der<br />
Themenspielplatz für die kleinsten Besucher<br />
besteht aus einem kleinem Speicher<br />
zum Klettern, einem wippendem Wildpferd,<br />
einem Holzrind und einer Vogelnestschaukel.<br />
Dass Streichelgehege mit<br />
Schafen und Ziegen wird sicher viele Kinder<br />
in seinen Bann ziehen. Ein leckerer<br />
(fester) Imbiss mit heimischen Spezialitäten<br />
rundet das Angebot im neuen Besucherzentrum<br />
Hobrechtsfelde ab.<br />
Für Großevents – wie das diesjährige Naturparkfest<br />
am 31. August – wurde ein Veranstaltungsplatz<br />
hergerichtet. Die urige<br />
FOTOS: KRISTIANE SPITZ<br />
und geräumige Gutshofscheune ist übrigens<br />
für verschiedene Gelegenheiten<br />
buchbar. Vom Geburtstag bis zum Konzert<br />
haben hier bis zu 500 Personen samt Bühne<br />
und Band Platz. K. S. / D. H.<br />
Wildpferde im Schaugehege, gleich neben dem denkmalgeschützten Speicher.<br />
Kleine Kranzspiere wächst in Buch vor dem<br />
»Haus mit der Katze«, F.-Schmidt-Str. 15.<br />
Kleine Kranzspiere (Stephanandra incisa).<br />
Wie ihre große Verwandte kommt die Kleine<br />
Kranzspiere aus Asien. Der Artname incisa<br />
heißt eingeschnitten, die Ausformung<br />
des Blattrandes betreffend. Auch die kleine<br />
Art wächst breitbuschig, ist ein dichttriebiger<br />
Kleinstrauch, der nur etwa 1,5 m<br />
hoch und breit wird. Die Zweige sind<br />
dünn, hin- und hergebogen, hängen weit<br />
über und wachsen langsam. Die sommergrünen<br />
Blätter sind dreilappig mit ausgezogener<br />
Spitze, wechselständig angeordnet,<br />
4–6 cm lang. Sehr früh beginnt die<br />
orange-braunrote Herbstfärbung. Die Blütenfarbe<br />
ist grünlichweiß, auch hier stehen<br />
die Rispen am Ende der Triebe und<br />
duften zart. Sie sind etwa 6 cm lang und 4<br />
cm breit. Blütezeit ist Juni Anfang Juli.<br />
Durch Züchtung hat das Gehölz noch die<br />
Kultursorte »Crispa« (Zwerg-Kranzspiere)<br />
hervorgebracht, die nur 50 cm hoch und<br />
zur flächigen Begrünung verwendet wird.<br />
Beide Ausgangsarten wirken am besten als<br />
Gruppensträucher. Die Ansprüche des<br />
Strauches gleichen der großen Art, er gedeiht<br />
noch auf mäßig trockenen Standorten,<br />
die kalkarm sein sollten. Die Kleine<br />
Kranzspiere in Buch findet sich leicht in<br />
der Franz- Schmidt-Str. 15, vor dem »Haus<br />
mit der Holz-Katze«. Richard Demant<br />
FISCH DES JAHRES 2013<br />
Forellen in der Panke?<br />
Vor 130 Jahren gab es Fischfang in der<br />
Panke und es wurden noch 1,5<br />
Pfund schwere Forellen gefischt. Doch<br />
durch Flussregulierung und Verschmutzung<br />
war das bald vorbei.<br />
Wie der Panke ging es vielen Flüssen.<br />
Anhand von Auszeichnungen<br />
wie<br />
»Fisch des Jahres«<br />
wird auf das Problem<br />
hingewiesen.<br />
Der Verband<br />
deutscher Sportfischer<br />
e. V. hat in<br />
Abstimmung mit<br />
anderen Verbänden<br />
die Forelle zum diesjährigen Fisch<br />
des Jahres gekürt. Die heimischen Forellenarten<br />
sind durch Bebauung und<br />
Flussregulierung bedroht, da sie ihre<br />
Wanderungen zu den Laichgebieten<br />
nicht durchführen können.<br />
In Deutschland gibt es drei Arten – die<br />
Bachforelle, die Seeforelle und die<br />
Meerforelle. Bachforellen leben in<br />
Fließgewässern, Seeforellen in Binnenseen<br />
und Meerforellen im Salzwasser,<br />
von dem sie die Flüsse hinaufwandern.<br />
Meer- und Seeforellen können 80 bis<br />
100 cm lang und bis zu 15 kg schwer<br />
werden, wohingegen Bachforellen nur<br />
maximal 60 cm und 2 kg erreichen. Die<br />
drei Ökotypen sind miteinander kreuzungsfähig.<br />
Günter Bergner,<br />
Hobbygärtner<br />
Jetzt schreddern,<br />
vorziehen und<br />
zurückschneiden<br />
Forellen haben einen spindelförmigen<br />
Körper und kräftige Zähne. Die Körperfärbung<br />
ist vielfältig und dient zur Tarnung<br />
im Untergrund. Typische Bachforellenregionen<br />
sind sauerstoffreiche kühle Flussgebiete<br />
mit kiesreichem Untergrund.<br />
Jungfische ernähren sich von Insektenlarven<br />
und Krebstieren. ältere Tiere jagen<br />
auch geflügelte Insekten an der Wasseroberfläche<br />
und Fische.<br />
Im Alter von drei bis fünf Jahren werden<br />
sie geschlechtsreif. Je nach Lebensort<br />
werden die Eier nach der Paarung zwischen<br />
Oktober und März in eine Mulde<br />
im kiesreichen Untergrund abgelegt, aus<br />
dem die Jungfische 6–8 Wochen später<br />
schlüpfen.<br />
Nun können wir gespannt sein, ob die Renaturierung<br />
der Panke auch zur Rückkehr<br />
der Forellen führt. Es wäre doch schön,<br />
bei der sonntäglichen Wanderung durch<br />
den Schlosspark in der Panke nicht nur<br />
Stichlinge, sondern auch Forellen wieder<br />
entdecken zu können. Antje Neumann<br />
BUCHER WETTERSTATISTIK<br />
Winter 2012/13 – mal kalt, mal mild<br />
und sehr wenig Sonne<br />
Dr. Gabriele Malitz,<br />
Leiterin der<br />
Hydrometeorologie<br />
Buch<br />
Den Winter 2012/2013 (der meteorologische<br />
Winter umfasst die Monate Dezember<br />
bis Februar) kennzeichneten kalte<br />
und milde Abschnitte. Er begann im Dezember<br />
frostig und ausgerechnet zur<br />
Weihnachtszeit wurde es temperaturmäßig<br />
fast frühlingshaft. Die milde Witterung<br />
hielt über den Jahreswechsel an, ab<br />
Mitte Januar folgte eine längere Dauerfrostperiode.<br />
Die Februartemperaturen<br />
waren eher angemessen ausgeglichen.<br />
Schneedecke Im Durchschnitt ist pro<br />
Winter in Buch an 30 Tagen eine Schneedecke<br />
zu erwarten. Insgesamt brachte es<br />
dieser Winter auf 54 Schneedeckentage,<br />
die höchste Schneedecke von 18 cm<br />
wurde am 12. Dezember 2012 gemessen.<br />
BB-GARTENTIPP<br />
Niederschlag Die Niederschlagssumme<br />
lag mit 149 Litern pro Quadratmeter geringfügig<br />
über dem vieljährigen Durchschnittswert<br />
von 133 l/m².<br />
Lufttemperatur Die Mitteltemperatur<br />
dieses Winters lag bei +0,3 °C (vieljähriger<br />
Mittelwert +0,5 °C).<br />
Temperaturmittel Dez. 2012: 0,5 °C<br />
vieljähriges Dezembermittel: 1,2 °C<br />
Temperaturmittel Januar 2013: 0,1 °C<br />
vieljähriges Januarmittel: –0,2 °C<br />
Temperaturmittel Feb. 2013: 0,2 °C<br />
vieljähriges Februarmittel: 0,5 °C<br />
Der kälteste Wintertag war mit einem Tagesmittel<br />
von –8,1 °C der 26. Januar, die<br />
tiefste Temperatur des Winters wurde<br />
mit –12,3 °C am 25. Januar gemessen.<br />
(Die kälteste in Buch<br />
gemessene Temperatur war<br />
–24,5 °C am 9. 2. 1956.)<br />
Deutscher Wetterdienst<br />
Hydrometeorologie Buch<br />
DEZEMBER JANUAR FEBRUAR WINTER<br />
Anzahl der 2012 Norm 2013 Norm 2013 Norm 2012/13 Norm<br />
Frosttage* 20 17 19 20 20 18 59 55<br />
Eistage** 9 7 15 9 4 6 28 22<br />
* Ein Frosttag ist ein Tag, an dem das Minimum der Lufttemperatur unter 0 °C liegt.<br />
** Ein Eistag ist ein Tag, an dem das Maximum der Lufttemperatur unter 0 °C liegt.<br />
Der März begrüßte uns Kleingärtner<br />
mit Sonnenschein und Plusgraden.<br />
Aber der Hauch von Frühling dauerte<br />
nur einige Tage, sodass so mancher Gartenfreund<br />
zu voreilig seine Frühjahrsbestellung<br />
begonnen hatte. Die Beseitigung<br />
des Winterschutzes kann für einige<br />
Pflanzen eventuell negative Folgen haben.<br />
Lieber die Mulchschicht auf Beet<br />
und Strauch noch einige Tage länger liegen<br />
lassen, sie kann gerade für frostige<br />
Nächte ein guter Schutz sein!<br />
Wer in diesen Tagen einen Schnitt an<br />
Obstbäumen, Beeren- und Ziersträuchern<br />
vornimmt, steht vielleicht auch<br />
vor dem Problem: Wohin mit den Zweigen?<br />
Gewiss kann der Häcksler eine<br />
Menge des Materials verarbeiten, das im<br />
trockenen Zustand als Mulch unter den<br />
Sträuchern Verwendung finden kann.<br />
Aber aus eigener Erfahrung weiß ich,<br />
dass die Arbeit mit dem Häcksler oder<br />
Schredderer nur dienlich ist, wenn er eine<br />
gute Qualität besitzt. Wenn die Hälfte<br />
der Äste in Handarbeit zerkleinert werden<br />
muss, war Ihr Super-Schnäppchen-<br />
Häcksler eine Fehlinvestition.<br />
Im Frühling bekommen auch die Rosen<br />
ihren Schnitt. Da wir hauptsächlich<br />
Beet- und Zwergrosen besitzen, also besonders<br />
frostgefährdete Sorten, erhalten<br />
sie im Frühling einen starken Zurückschnitt.<br />
Wildtriebe sollten auf alle Fälle<br />
beseitigt werden, da sie sonst der Rose zu<br />
viele Nährstoffe entziehen. Profis reißen<br />
den Wildtrieb mit starkem Ruck einfach<br />
weg; nehmen Sie lieber eine scharfe<br />
Schere.<br />
Schon oft haben wir uns über neue Tomatensorten<br />
und das Problem der<br />
Kraut- und Braunfäule verständigt.<br />
Mehrfach probierten wir neue Sorten<br />
aus, mit unterschiedlichen Ergebnissen.<br />
Kürzlich berichtete eine ARD-Sendung<br />
von neuen Züchtungserfolgen gegen die<br />
Kraut- und Braunfäule. Dr. Bern Horneburg<br />
(Uni Göttingen) ist es gelungen, ohne<br />
Gentechnik neue Sorten zu züchten,<br />
die nahezu frei von Befallssymptomen<br />
bleiben. »Primabella« ist seine neueste<br />
Selektion, eine Cocktail-Tomate, die<br />
auch unter schwierigen Witterungsbedingungen<br />
lange gesund bleiben soll. Eine<br />
weitere Sorte ist »Primavera«, bei der<br />
die Früchte besonders früh reifen. Saatgut<br />
von beiden gibt es bei der gemeinnützigen<br />
Initiative »Bantam Mais«, die<br />
sich der Verbreitung von gentechnikfreien<br />
Saatgut verschrieben hat (info@Bandam-mais.de).<br />
Noch ist genügend Zeit<br />
zum Vorziehen auf der Fensterbank.<br />
FOTO: ARCHIV
8 APRIL 2013<br />
Wissenschaft & Forschung<br />
UNSER STERNENHIMMEL<br />
Das Abenteuer der Erkenntnis<br />
Johannes Kepler über die Entdeckung<br />
des dritten Bewegungsgesetzes<br />
der Planeten:<br />
»Nachdem ich in unablässiger Arbeit<br />
einer sehr langen Zeit die wahren Intervalle<br />
der Bahnen mit Hilfe der Beobachtungen<br />
Brahes ermittelt hatte, zeigte sich<br />
mir endlich die wahre Proportion der<br />
Umlaufzeiten in ihrer Beziehung zu der<br />
Proportion der Bahnen. Am 8. März des<br />
Jahres 1618 (…) ist sie in meinem Kopf<br />
aufgetaucht. Ich hatte aber keine glückliche<br />
Hand, als ich sie der Rechnung unterzog,<br />
und verwarf sie als falsch. Schließlich<br />
kam sie am 15. Mai wieder und besiegte<br />
in einem neuen Anlauf die Finsternis<br />
meines Geistes, wobei sich zwischen<br />
meiner siebzehnjährigen Arbeit an den<br />
Tychonischen Beobachtungen und meiner<br />
gegenwärtigen Überlegung eine so<br />
treffliche Übereinstimmung ergab, dass<br />
ich zuerst glaubte, ich hätte geträumt«.<br />
Bis zum Jahre 1600, als Johannes Kepler<br />
zu Tycho Brahe nach Prag kam<br />
und Giordano Bruno auf dem Scheiterhaufen<br />
starb, war nichts geschehen, was<br />
das seit 2000 Jahren gültige geozentrische<br />
Weltbild ernsthaft infrage gestellt<br />
hätte. Die kopernikanische Wende oder<br />
gar Revolution (von Historikern gern benutzte<br />
Begriffe) hatte noch nicht begonnen,<br />
obwohl seit der Herausgabe des<br />
Werkes von Nikolaus Kopernikus Ȇber<br />
die Umlaufbewegungen der Himmelskörper«<br />
(1543) über ein halbes Jahrhundert<br />
vergangen war.<br />
Neben dem geozentrischen Weltbild als<br />
gültige Lehrmeinung war es in der wissenschaftlichen<br />
Öffentlichkeit möglich,<br />
über die Lehre des Kopernikus unbehelligt<br />
zu diskutieren. Martin Luther jedoch<br />
hatte sie kategorisch abgelehnt: »Aber<br />
wie die Heilige Schrift anzeigt, so hieß Josua<br />
die Sonne stillstehen und nicht das<br />
Erdreich« (Josua 10, 11-13). Erst nachdem<br />
die Theologen des Vatikans durch<br />
das Wirken Brunos, Keplers und Galileis<br />
und anderen erkannt hatten, welche Gefahr<br />
von der heliozentrischen Weltauffassung<br />
für das biblische Weltbild ausging,<br />
setzte der Papst das Buch von Kopernikus<br />
1611 auf den Index der verbotenen<br />
Bücher. Die enge Bindung der christlichen<br />
Theologie an das antike Weltbild<br />
von der Erde in der Weltmitte, als Schauplatz<br />
der biblischen Schöpfungs- und<br />
Heilsgeschichte, musste zu weltanschaulichen<br />
Auseinandersetzungen führen.<br />
Der berühmteste Astronom seiner Zeit,<br />
Tycho Brahe, hatte Kepler bereits 1597 zu<br />
sich nach Dänemark eingeladen, nachdem<br />
er durch dessen Erstlingswerk »Weltgeheimnisse«<br />
auf den jungen Theologen<br />
und Mathematiker aufmerksam wurde.<br />
In dem von Platon beeinflussten Harmonieglauben,<br />
dass der von Gott geschaffenen,<br />
ewig existierenden Welt mathematische<br />
Strukturen zugrunde liegen, versuchte<br />
Kepler durch eine Anordnung der<br />
so genannten »Platonischen Weltkörper«<br />
zwischen den Kreisbahnen der Planeten<br />
die Struktur des Planetensystems zu enträtseln.<br />
Obwohl Tycho Brahe die Ideen<br />
Keplers als Irrweg kritisierte und auch<br />
dessen Begeisterung für das kopernikanische<br />
Weltsystem nicht teilte, erkannte<br />
er in ihm den hervorragenden Theoretiker.<br />
Der dänische Adlige Tycho Brahe, 25 Jahre<br />
älter als Kepler, hatte auf seiner Sternwarte<br />
»Uraniborg« über einen Zeitraum<br />
von 30 Jahren den Lauf der Planeten und<br />
ihre Positionen vor dem Fixsternhimmel<br />
mit den besten bis dahin gebauten Winkelmessgeräten<br />
gemessen. Die astronomischen<br />
Tabellen auf der Grundlage des<br />
von Ptolemäus (um 150) ausgeklügelten<br />
geozentrischen Weltsystems genügten<br />
den gestiegenen Anforderungen an die<br />
Genauigkeit der Navigation in der Seefahrt<br />
nicht mehr. Nach einem Zerwürfnis<br />
mit dem dänischen König trat Brahe als<br />
kaiserlicher Mathematiker in die Dienste<br />
Rudolf II. und übersiedelte nach Prag.<br />
Der Verdienst Brahes besteht nicht nur<br />
darin, für den Naturwissenschaftler Kepler<br />
die empirischen astronomischen<br />
Grundlagen für die später entdeckten<br />
Gesetze der Planetenbewegungen geliefert<br />
zu haben. Er besaß die Kühnheit, aus<br />
individuell - persönlich - qualifiziert<br />
Dipl.-Ök. Bergit Munk-Gahtow, Steuerberaterin<br />
Alt-Buch 57 Telefon: 030-98 311 455 info@stbmunk.de<br />
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Tycho Brahe (1546-1601)war der letzte<br />
und nach Hipparch (um 150 v. Chr.)<br />
wohl der größte der mit bloßem Auge beobachtenden<br />
Astronomen. Mit selbst entwickelten<br />
Instrumenten erzielte er eine<br />
bis dahin nicht erreichte Präzision bei<br />
seinen astronomischen Beobachtungen.<br />
der Beobachtung der Supernova 1572<br />
(damals als neuer Stern gedeutet) das<br />
Dogma der Unveränderlichkeit des Kosmos<br />
zu widerlegen und wies durch die<br />
Bahnvermessung des Kometen 1577<br />
nach, dass es keine Sphären (Kugelschalen)<br />
im Planetensystem gibt.<br />
Im Jahre 1600 entschloss sich Kepler, der<br />
Einladung Brahes zu folgen, da er als<br />
Professor an der evangelischen Stiftsschule<br />
in Graz immer wieder in die Wirren<br />
der Reformation und Gegenformation<br />
geriet. Er bekam die Aufgabe, die<br />
Umlaufbahn des Mars zu untersuchen,<br />
weil hier die gemessenen Werte offenbar<br />
am weitesten von der Kreisbahn abwichen.<br />
Nach dem plötzlichen Tod Tycho<br />
Brahes 1601 konnte Kepler als dessen<br />
Nachfolger nach anfänglichen Schwierigkeiten<br />
mit den Erben über die derzeit<br />
umfangreichste Sammlung von astronomischen<br />
Beobachtungen verfügen.<br />
Die Figuren im »Tempel der Astronomie«<br />
repräsentieren die großen Astronomen<br />
Hipparch, Ptolemäus und Kopernikus, zu<br />
denen Kepler auch Tycho Brahe zählte. Er<br />
selbst ließ sich auf dem Sockel des Tempels,<br />
auf einem Stuhl sitzend, darstellen.<br />
Frontispiz der Rudolfinischen Tafeln, 1627.<br />
In sorgfältiger und langjähriger Arbeit<br />
leitete Kepler aus diesen Daten die Gesetze<br />
der Planetenbewegungen ab und<br />
verlieh dem Weltbild des Kopernikus<br />
mathematische Glaubwürdigkeit. Im Ergebnis<br />
schuf er die genauesten astronomischen<br />
Tabellen seiner Zeit (Rudolfinische<br />
Tafeln, 1627), die entscheidend zur<br />
endgültigen Anerkennung der sonnenzentrierten<br />
Theorie beitrugen.<br />
Johannes Kepler hat in seinen Werken<br />
immer wieder auf die Bedeutung Tycho<br />
Brahes hingewiesen: »Als einzige Ehre<br />
rechne ich mir an, dass ich durch göttliche<br />
Fügung an die tychonischen Beobachtungen<br />
gesetzt worden bin«.<br />
Wolfgang Wenzel<br />
Für Sterngucker:<br />
Beobachtungen und Vorträge in der<br />
Sternwarte Bernau, Fliederstraße 27b,<br />
Mo/Fr Abend. Anmeldung bis Vor tag<br />
19 Uhr unter (0 33 38) 21 02 (AB)<br />
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BERATUNG MIT TIEFENSCHÄRFE<br />
ABB.: ARCHIV<br />
Bild © Christian Jung - Fotolia.com<br />
Der ÖB VII hat Potenzial<br />
Betrachtungen über die<br />
mögliche Nachnutzung der<br />
leer stehenden<br />
Klinikgebäude in Buch<br />
Fortsetzung von S. 3<br />
Im Jahr 2012 wurden die Berliner Büros<br />
Langner Ingenieure und urbos Stadtmarketing<br />
– Immobilienentwicklung – Kulturmanagement<br />
durch die BBB Management<br />
GmbH Campus Buch beauftragt, die leer<br />
stehenden Gebäude sowohl in technischer,<br />
baulicher als auch in funktionaler<br />
Hinsicht auf Nachnutzungsmöglichkeiten<br />
durch Unternehmen der Gesundheitswirtschaft<br />
zu untersuchen.<br />
Warum hat die BBB einen solchen Auftrag<br />
erteilt? Die BBB versteht sich nicht nur als<br />
Entwicklungs- und Betreibergesellschaft<br />
des Campus, sondern engagiert sich seit<br />
Jahren aktiv für das Standortmarketing der<br />
Gesundheitsregion Berlin-Buch. Die neue<br />
gemeinsame Dachmarke »buch.berlin –<br />
für die Gesundheit« ist eines der Ergebnisse.<br />
Derzeit realisiert die BBB als Partner des<br />
Bezirks Pankow im Rahmen des Bezirklichen<br />
Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit<br />
Pankow (BBWA) das Projekt »Entwicklung<br />
der Gesundheitsregion Berlin-Buch als<br />
integraler Standort für wissensbasierte<br />
Gesundheitswirtschaft«.<br />
Ziel des Projekts ist es, die Attraktivität des<br />
Standorts für die Ansiedlung von Forschungseinrichtungen,<br />
Kliniken und Unternehmen<br />
der Gesundheitswirtschaft zu<br />
verbessern (www.bbb-berlin.de). In diesem<br />
Zusammenhang werden auch verfügbare<br />
Flächenpotenziale für die Ansiedlung<br />
geprüft. Mit der Untersuchung der genannten,<br />
z. T. seit 2008 leer stehenden Kliniken<br />
wird zudem nach Alternativen zur<br />
Bebauung der Brunnengalerie gesucht.<br />
Die soeben fertiggestellte Untersuchung<br />
der Gebäude 34, 34a und 44 im Ludwig-<br />
Hoffmann-Quartier (ÖB I) sowie von ÖB VI<br />
und ÖB VII (Hobrechtsfelder Chaussee) hat<br />
ergeben, dass die Möglichkeit der Umnutzung<br />
aus bautechnischer Sicht grundsätzlich<br />
gegeben ist. Es liegen nach in Augenscheinnahme<br />
keine gravierenden Schäden<br />
an den Konstruktionen der Gebäude vor.<br />
Jedoch ist aufgrund fehlender Wartung<br />
und Instandhaltung sowie durch Vandalismus<br />
ein umfassender Sanierungsbedarf<br />
bei allen Gebäuden entstanden. Das betrifft<br />
zum einen insbesondere die Fassaden<br />
der Gebäude, für die sich auch die gesetzlichen<br />
Grundlagen verändert haben<br />
(z. B. beim Klimaschutz). Zum anderen<br />
sind davon insbesondere die technischen<br />
Anlagen der Gebäude betroffen, die durch<br />
FOTO: KERSTIN LASSNIG<br />
Das ehemalige Regierungsrkankenhaus Buch (ÖB VII) könnte man nachnutzen.<br />
MEINE MEINUNG<br />
Mehr als ein Jahrzehnt ist es her, dass<br />
mit dem Masterplan Buch erstmalig<br />
Leit- und Orientierungslinien für die Entwicklung<br />
dieses traditionsbehafteten Ortes<br />
verabschiedet wurden. Inzwischen<br />
haben ehemals verlassene und z. T. jahrelang<br />
leerstehende Krankenhausareale<br />
Ludwig Hoffmanns – wie der LudwigPark<br />
oder die Allées des Chateaux – neue Nutzungen<br />
und neues Leben gefunden. Das<br />
Ludwig-Hoffman-Quartier, das ehemalige<br />
Krankenhaus an der Wiltbergstraße 50<br />
(ÖB I), wird sich in naher Zukunft würdig<br />
in diese herausragenden Beispiele für gelungene<br />
Sanierungen einreihen.<br />
Allein das »Waldhaus« und wenige Gebäude<br />
im Hufeland Campus warten noch darauf,<br />
wie der ehem. ÖB I »wachgeküsst« zu<br />
werden. Aber auch hier sind, wenn die<br />
Zeichen nicht völlig täuschen, die Prinzen<br />
schon ganz in der Nähe…<br />
Bleiben noch die ehemaligen Regierungskrankenhäuser<br />
(ÖB VI und VII) als letzte<br />
vom Liegenschaftsfonds verwaltete landeseigene<br />
Flächen . In dem von der BBB<br />
in Auftrag gegebenen Gutachten (siehe<br />
Beitrag oben) werden dem ehemaligen<br />
Stasi-Krankenhaus (ÖB VI) nur geringe<br />
Chancen zum Überleben zugebilligt:<br />
als Krankenhausstandort aussichtslos, für<br />
nutzungsgerechten Umbau schon aus<br />
bautechnischen Gründen ungeeignet,<br />
von eventuellen Kosten einer Sanierung<br />
ganz zu schweigen. Der Aussage des<br />
Masterplans entsprechend dürfte hier eines<br />
Tages die Forstverwaltung das Sagen<br />
haben.<br />
Demgegenüber lässt die Bautechnik des<br />
ehem. Regierungskrankenhauses (ÖB<br />
VII), so das Gutachten, Veränderungen<br />
durchaus zu. Machbar wäre demnach ein<br />
– je nach Nutzungskonzept – zu gestaltender<br />
Mix aus Teilabriss, Um- und Neubau.<br />
Ungewiss ist allerdings, wohin die Reise<br />
gehen soll. Dies kann nur im Zusammenhang<br />
mit einer<br />
Gesamtstrategie<br />
für<br />
die weitere<br />
Entwicklung<br />
von Buch<br />
geklärt werden.<br />
Dabei<br />
stellen sich<br />
Fragen u. a.<br />
nach dem<br />
k ü n f t i g e n<br />
Ve r h ä l t n i s<br />
von Wissenschaft,<br />
angew<br />
a n d t e r<br />
Medizin und<br />
G e s u n d -<br />
h e i t s w i r t -<br />
schaft in<br />
Buch und<br />
den daraus sich ergebenden Anforderungen<br />
an das Land Berlin, z. B. hinsichtlich<br />
der Ansiedlungspolitik, aber auch an den<br />
Bezirk Pankow insbesondere in Bezug auf<br />
zu schaffendes Baurecht.<br />
Wenn die »Brunnengalerie« wegen der bekanntlich<br />
eingeschränkten Bebaubarkeit<br />
nur in begrenztem Umfang und nur für<br />
wohnungsverträgliche Unternehmen der<br />
Gesundheitswirtschaft zur Verfügung<br />
steht, wohin dann mit dem gewünschten<br />
produzierenden Gewerbe?<br />
Zeichnet sich hier eine neue Zukunft für<br />
den ÖB VII ab, gewissermaßen als zweiter<br />
verkehrsgünstig, ohne Belastung des <strong>Bucher</strong><br />
Zentrums und der umliegenden<br />
Wohngebiete, gelegener, produktonsorientierter<br />
Campus eines Wissenschafts-,<br />
Gesundheits- und Wirtschaftsstandortes<br />
Buch? Wenn der ÖB VI z. B. an einen Krankenhausträger<br />
verkauft wird – Interessenten<br />
gibt es ja immer wieder – sind solche<br />
Perspektiven allerdings obsolet.<br />
Angesichts der letzen noch verfügbaren<br />
die lange Stilllegung und Vandalismus eine<br />
wirtschaftlich vertretbare Nachnutzung<br />
nicht mehr zulassen.<br />
Erhalten werden könnten die Gebäudekonstruktionen<br />
mit den vorhandenen<br />
Treppenhäusern, Aufzugskernen, Schächten<br />
und ggf. sogar Grundrissstrukturen<br />
und Trennwänden. Die vorhandenen<br />
Strukturen der Gebäude eignen sich auch<br />
für Unternehmen. Allerdings müssten diese<br />
Unternehmen von hinreichender Größe<br />
sein bzw. müssten mehrere kleinere Unternehmen<br />
etwa zeitgleich dafür Bedarf<br />
haben, um diese Gebäude mit neuem Leben<br />
zu füllen.<br />
Eine Ausnahme bildet dabei die oben<br />
schon genannte ehem. Franz-Volhard-<br />
Klinik, die aufgrund ihrer Grundrissstruktur<br />
besser für andere Zwecke geeignet wäre,<br />
z. B. für ein Seminar- und Tagungszentrum<br />
mit Gästewohnungen, für ein Internat,<br />
eine Schule, Hochschule o. ä.<br />
Während eine Nachnutzung von ÖB VI<br />
und VII aus bautechnischer Sicht möglich<br />
wäre, erweist sich die Kostendimension<br />
für die Sanierung der großen Gebäude als<br />
problematisch. Für ÖB VI ist im Masterplan<br />
Berlin-Buch bereits eine Renaturierung<br />
des Areals und Rückführung in den<br />
<strong>Bucher</strong> Forst vorgesehen. Unter heutigen<br />
Bedingungen ist eine Nachnutzung an<br />
diesem Standort nicht mehr denkbar.<br />
Der ÖB VII beherbergt das größte der leer<br />
stehenden Gebäude. Eine vollständige Sanierung<br />
des Gebäudes würde ca. 35 bis 45<br />
Millionen Euro kosten, die zurzeit von der<br />
öffentlichen Hand nicht aufgebracht werden<br />
können. Mit fortschreitendem Leerstand<br />
wird eine Nachnutzung immer<br />
schwieriger, weil sich der Zustand des Gebäudes<br />
rapide verschlechtert.<br />
Hier empfehlen die Gutachter, einen Masterplan<br />
für das Gesamtareal ÖB VII zu<br />
entwickeln, der im Kontext der Gesamtentwicklung<br />
von Berlin-Buch den langfristigen<br />
Bedarf an gewerblichen Bauflächen<br />
für die Gesundheitswirtschaft und an<br />
Wohnflächen mit berücksichtigt. Ziel sollte<br />
es auch sein, ÖB VII als Fläche mit langfristigem<br />
Entwicklungspotenzial für Buch<br />
zu betrachten. Ein Abriss von ÖB VII ist<br />
wahrscheinlich unausweichlich, es sei<br />
denn, dass die weiteren Bemühungen des<br />
Liegenschaftsfonds zur Vermarktung des<br />
Gebäudes doch noch erfolgreich sind. Eine<br />
kurz- und mittelfristige Ansiedlung von<br />
Unternehmen ist an diesem Standort wohl<br />
nicht möglich, schon allein, weil unklar ist,<br />
wer die geschätzten Abrisskosten von ca.<br />
5 Millionen Euro trägt.<br />
Daher stellen die untersuchten Gebäude<br />
und Areale keinen Ersatz für die perspektivische<br />
Erweiterung des Campus und seiner<br />
Unternehmen in Richtung »Brunnengalerie«<br />
dar. Aus diesem Grund wird die<br />
BBB beide Optionen weiter verfolgen, regelmäßig<br />
über Projekt- und Ansiedlungsvorhaben<br />
informieren und sich mit den jeweiligen<br />
Grundstückseigentümern zum<br />
gemeinsamen Vorgehen verständigen.<br />
Kerstin Lassnig (urbos),<br />
Dr. Ulrich Scheller (BBB Management<br />
GmbH Campus Berlin-Buch)<br />
Informationen zum Gutachten: bei der<br />
BBB Management GmbH, Tel. 94 89 25 11.<br />
Plädoyer für Gesamtstrategie und für ÖB VII<br />
Peter Tiedt,<br />
der bis Ende 2012 beim<br />
Liegenschaftsfonds für<br />
Buch zuständig war,<br />
schlägt einen Runden<br />
Tisch für den Ortsteil vor<br />
landeseigenen Flächen erscheint die Erarbeitung<br />
einer längerfristigen, belastbaren<br />
Entwicklungsstrategie für Buch deshalb<br />
dringlich. Wie Buch in zehn oder fünfzehn<br />
Jahren aussehen wird, sollte nicht allein<br />
von den Zufälligkeiten kurzfristig getroffener<br />
Investitionsentscheidungen<br />
bestimmt werden, die baurechtlich zulässig<br />
sein mögen, die aber die Verwirklichung<br />
längerfristiger Entwicklungsziele<br />
erschweren.<br />
Zu klären ist deshalb nicht nur die Art der<br />
künftigen Nutzung des ÖB VII, sondern<br />
auch deren Organisationsform. Soll ein<br />
zweiter Campus nach dem Muster und in<br />
Regie der BBB entstehen oder das Areal an<br />
einen Investor als Träger eines gesundheitswirtschaftlichen<br />
Produktionsparks<br />
mit attraktiven Miet- und/oder Kaufangeboten<br />
für entsprechende Unternehmen<br />
veräußert werden? Gibt es einigermaßen<br />
belastbare Bedarfsprognosen, die bestimmte<br />
Entwicklungsentscheidungen<br />
nahe legen oder als abwegig erscheinen<br />
lassen? Oder suchen wir doch lieber nach<br />
einer privaten Universität, die sich dort<br />
ansiedelt?<br />
Es sollte miteinander gesprochen werden.<br />
Vielleicht wäre ein (gut vorbereiteter)<br />
Runder Tisch mit Beteiligung der zuständigen<br />
Senatsverwaltungen und des Bezirks<br />
und unter Einbeziehung von <strong>Bucher</strong><br />
Akteuren wie MDC und BBB, aber auch<br />
Berlin Partner, der Technologiestiftung<br />
Berlin und des Liegenschaftsfonds das<br />
geeignete Instrument, um die Grundlagen<br />
für solche Entscheidungen zu schaffen<br />
und die notwendigen Abstimmungen für<br />
deren Umsetzung herbeizuführen. Wer<br />
weiß, wie viel Zeit wir dazu noch haben…
Geschichte APRIL 2013 9<br />
FOTO: ARCHIV<br />
MÄRKISCHE LANDSITZE DES BERLINER BÜRGERTUMS (17)<br />
Der Schöpfer des Bürgerparks<br />
besaß eine Zeitung und<br />
gierte nach adligem Namen<br />
Hermann Killisch von Horn (1821 bis<br />
1886) ist in Pankow heute noch als der<br />
Schöpfer des Pankower Bürgerparks gut<br />
bekannt. Sein eigentliches Tätigkeitsfeld,<br />
die Leitung der von ihm im Jahr 1855 gegründeten<br />
»Berliner Börsen-Zeitung«, ist<br />
darüber fast in Vergessenheit geraten.<br />
Pankow war damals noch ein Dorf, und<br />
das an der Panke gelegene Anwesen Killischs<br />
war ein echter Landsitz. Der Besitzer<br />
wohnte und arbeitete in der Berliner Kronenstraße,<br />
unweit des damals sich herausbildenden<br />
Zeitungsviertels.<br />
Adelsstand als großes Ziel<br />
In Bromberg (Westpreußen) geboren und<br />
aufgewachsen, kam Hermann Killisch als<br />
Student der Rechte nach Berlin. Neben<br />
seinem Studium arbeitete er hier für den<br />
politisierenden und publizierenden pommerschen<br />
Gutsbesitzer Ernst von Bülow-<br />
Cummerow. Hermann Killischs Aufgabe<br />
war es, die von seinem Mentor oft nur<br />
mündlich und skizzenhaft vorgetragenen<br />
Gedanken in eine druckreife Fassung zu<br />
bringen. So lernte er nicht nur das journalistische<br />
Handwerk, sondern wurde auch<br />
bestens mit der damaligen politischen<br />
Landschaft und ihren Akteuren bekannt.<br />
Da Bülow-Cummerow nebenher noch<br />
spekulative Geschäfte mit pommerschen<br />
Gütern tätigte, konnte sich sein junger Gehilfe<br />
auch auf diesem Feld nützliche<br />
Kenntnisse aneignen.<br />
Für seine Dienste großzügig entlohnt,<br />
konnte Hermann Killisch an der Berliner<br />
Börse bald auch auf eigene Rechnung spekulieren,<br />
wobei er ein besonders glückliches<br />
Händchen entwickelte. Die Adelskreise,<br />
mit denen er durch Bülow-<br />
Cummerow bekannt geworden war, müssen<br />
ihn fasziniert haben. So ließ er sich als<br />
erwachsener Mann 1852 durch einen in<br />
Berlin lebenden mittellosen Adligen adoptieren.<br />
Schon drei Jahre vorher hatte er<br />
sich im Berliner Adressbuch als »von Killisch«<br />
eintragen lassen, eine Erhebung in<br />
den Adelsstand auf eigene Faust. Nach<br />
Die Akte Killisch<br />
Der Bürgerpark Pankow, Ansichtskarte um 1900.<br />
vollzogener Adoption durfte er sich wenigstens<br />
offiziell »Killisch-Horn« nennen,<br />
wenn auch ohne das adlige »von«.<br />
Nur drei Monate nach dieser Adoption<br />
heiratete Hermann Killisch die Tochter eines<br />
wohlhabenden Magdeburger Weinhändlers.<br />
Nun hatte er alles Nötige beisammen,<br />
um zur Gründung seiner Zeitung<br />
schreiten zu können. Das Blatt, das<br />
eine Marktlücke in der Berliner Presselandschaft<br />
ausfüllte, führte er in kurzer<br />
Zeit zu einem vielbeachteten Erfolg. Bereits<br />
in den beiden folgenden Jahren konnte<br />
er in zwei Schritten das Areal seines<br />
Pankower Anwesens erwerben. Mit seiner<br />
Frau hatte er neun Kinder, von denen sieben<br />
das Erwachsenenalter erreichten.<br />
Man könnte meinen, dass Hermann Killisch,<br />
seine Familie und seine Geschäfte<br />
nun eine in gesicherten Bahnen verlaufende<br />
Entwicklung vor sich hatten. Ihn quälte<br />
aber nach wie vor das Verlangen, einen adligen<br />
Namen tragen zu dürfen. Damit sah<br />
es zunächst nicht gut aus. Bald nach seiner<br />
Adoption hatte er seinen<br />
»Adoptivvater« bewogen,<br />
beim preußischen<br />
König ein Adelsdiplom<br />
für den Adoptivsohn<br />
zu beantragen.<br />
Dieses Ansinnen war<br />
jedoch abgelehnt worden.<br />
Hermann Killisch<br />
hatte weder ein Reserveoffizierspatent<br />
vorzuweisen,<br />
noch ein Rittergut,<br />
außerdem galt<br />
er als politisch unzuverlässiger<br />
Liberaler.<br />
Aber so, wie wir heute<br />
von Steueroasen sprechen,<br />
gab es damals<br />
Oasen für reiche Bürger,<br />
die einen Adelsbrief<br />
begehrten. Eine<br />
solche Oase war das<br />
kleine Herzogtum<br />
Sachsen-Coburg-Gotha<br />
mit seinem Herzog<br />
Ernst II. an der Spitze, dessen stets klamme<br />
Kasse immer mal wieder einer Aufbesserung<br />
bedurfte.<br />
Endlich ein »von« im Namen<br />
Nach langem Hin und Her, das hier nicht<br />
im einzelnen geschildert werden kann, erteilte<br />
Herzog Ernst II. schließlich im Januar<br />
1880 die Genehmigung, den adligen Namen<br />
Killisch von Horn tragen zu dürfen.<br />
Dieser Akt rief umgehend die preußischen<br />
Behörden auf den Plan, die nicht gewillt<br />
waren, einen außerhalb Preußens erwirkten<br />
Adelsbrief anzuerkennen, wenn der<br />
Bewerber im Heimatland schon mal gescheitert<br />
war. In das jahrelange Tauziehen<br />
wurde die gesamte Familie hineingezogen,<br />
die darunter auch gelitten haben muss.<br />
Erst durch ein Urteil des Kammergerichts<br />
im Mai 1904, das über einen ähnlich gelagerten<br />
Fall zu entscheiden hatte, wendete<br />
sich das Blatt endgültig zugunsten der Familie.<br />
Alles das und noch viel mehr dazu<br />
kann man in den Akten des königlichen<br />
Heroldsamtes nachlesen.<br />
Hermann Killisch selbst hat das glückliche<br />
Ende des Verfahrens nicht mehr erlebt. Er<br />
war 1886 gestorben. Kurz nach der Errich-<br />
RADIERUNG: PAUL BÜRDE<br />
Hermann Killisch-Horn<br />
tung des Kaiserreichs, auf dem Höhepunkt<br />
der so genannten »Gründerjahre«, hatte<br />
Hermann Killisch sechs Rittergüter in der<br />
Niederlausitz erworben, die er seinen Söhnen<br />
hinterlassen wollte. Auf einem davon,<br />
dem Gut Reuthen, hat er sich selbst noch<br />
oft für längere Zeit aufgehalten. Dort wollte<br />
er auch begraben werden und hatte für<br />
sich und die Familie ein prächtiges Mausoleum<br />
errichten lassen.<br />
Sein Grab liegt in Pankow<br />
Seine Witwe hat dann anders entschieden,<br />
und so liegt sein Grab heute in Pankow.<br />
Auch die Lausitzer Rittergüter wurden verkauft,<br />
mit Ausnahme von Reuthen, das<br />
sein jüngster Sohn übernahm. Schließlich<br />
trennte sich die Familie auch noch von ihrem<br />
Pankower Anwesen, das von der damals<br />
noch selbstständigen Stadt Pankow<br />
erworben wurde. Dem Weitblick der damaligen<br />
Stadtverordneten ist es zu verdanken,<br />
dass hier keine Mietskasernen entstanden,<br />
sondern die großzügige Anlage,<br />
nunmehr als Pankower Bürgerpark, erhalten<br />
blieb.<br />
Wer sich heute für die Geschichte des<br />
Parks und seines Schöpfers interessiert,<br />
der kann manches in der Literatur und<br />
auch im Internet finden. Merkwürdig ist<br />
nur, dass sich bisher niemand die Mühe<br />
gemacht hat, die Geschichte der Adelsverleihung<br />
aufzuarbeiten. Alles, was dazu bisher<br />
veröffentlicht wurde, stützt sich auf<br />
Gerüchte oder geht auch sonst an der<br />
Wirklichkeit vorbei. Dabei ist der Weg von<br />
Pankow nach Dahlem zum Geheimen<br />
Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz gar<br />
nicht so weit.<br />
Hermann Aurich<br />
GLÜCKWUNSCH<br />
DER AUTOR Hermann<br />
Aurich zog 1967 nach<br />
Buch und gehörte zu<br />
den ersten Bewohnern<br />
des Wohngebietes Buch<br />
I. Zum »<strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>n«<br />
stieß er 1995 und arbeitete<br />
im ehrenamtlichen Beirat mit. Seither<br />
erschienen zahlreiche Beiträge aus seiner<br />
Feder. Seit Herbst 2000 lebt er mit seiner<br />
Frau in Zehdenick. In dieser Ausgabe erscheint<br />
die 17. Folge seiner Serie »Märkische<br />
Landsitze des Berliner Bürgertums«.<br />
Hermann Aurich wird im April 80 Jahre<br />
alt. Herzlichen Glückwunsch! Die Red.<br />
INITIATIVEN<br />
Kunstwettbewerb für Buch<br />
Ein Kunstwettbewerb für ein Denkzeichen<br />
in Berlin-Buch ist kürzlich ausgelobt<br />
worden, um an die Opfer der nationalsozialistischen<br />
Zwangssterilisationen<br />
und »Euthanasie«-Morde zu erinnern.<br />
Auslober ist das Bezirksamt<br />
Pankow.<br />
Die ehemalige »Städtische Heil- und<br />
Pflegeanstalt Buch«, Bestandteil der Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts errichteten<br />
Krankenhausstadt in Berlin-Buch, war<br />
zur Zeit des Nationalsozialismus einer<br />
der Ausgangspunkte für den Massenmord<br />
an geistig behinderten und psychisch<br />
kranken Menschen. Mehrere Jahrzehnte<br />
wurde dies in der Geschichte der<br />
<strong>Bucher</strong> Krankenanstalten verschwiegen.<br />
An dem anonym durchgeführten Einladungswettbewerb<br />
beteiligen sich acht<br />
Künstlerinnen und Künstler bzw. Künstlergruppen.<br />
Die Realisierung des Denkzeichens<br />
ist für Herbst 2013 vorgesehen.<br />
Wesentliche Unterstützung hat das Vorhaben<br />
von Beginn an durch Bürger aus<br />
dem Ortsteil Buch, die Stiftung Denkmal<br />
für die ermordeten Juden Europas sowie<br />
den Bund der Euthanasiegeschädigten<br />
und Zwangssterilisierten erfahren.<br />
Für die Planung und Umsetzung des<br />
Denkzeichens stehen 60.000 Euro zur<br />
Verfügung. Das Geld kommt aus dem<br />
Programm »Künstlerische Gestaltung im<br />
Stadtraum« der Senatskanzlei, dem<br />
Hauptstadtkulturfonds und Bezirkskulturfonds<br />
Pankow sowie von der Stiftung<br />
Denkmal für die ermordeten Juden<br />
Europas, vom MDC Buch in Kooperation<br />
mit der BBB Management GmbH Buch,<br />
von der Evangelischen Lungenklinik Berlin<br />
Buch, dem Immanuel Krankenhaus<br />
Berlin-Buch, der Akademie der Gesundheit<br />
Berlin/Brandenburg e.V., der HO-<br />
WOGE und insbesondere vom HELIOS<br />
Klinikum Berlin-Buch.<br />
Ziel des Kunstwettbewerbs ist ein künstlerisch<br />
gestaltetes Denkzeichen auf dem<br />
Gelände des heutigen Klinikcampus<br />
C. W. Hufeland (Karower Str.) in sinnvoller<br />
Ergänzung zum zentralen »Gedenkund<br />
Informationsort für die Opfer der<br />
nationalsozialistischen ‘Euthanasie’-<br />
Morde am Ort der Planungszentrale,<br />
Tiergartenstraße 4, im Bezirk Marzahn-<br />
Hellersdorf«.<br />
Es soll ein Ort der Stille und des Gedenkens<br />
an die Opfer entstehen, an dem die<br />
Hinterbliebenen die Möglichkeit erhalten,<br />
ihrer getöteten Angehörigen am<br />
authentischen historischen Ort zu gedenken<br />
und an dem auch über die Hintergründe<br />
dieses Mordprogramms informiert<br />
wird.<br />
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10<br />
APRIL 2013<br />
Geschichte<br />
NUMISMATIK & PHALERISTIK<br />
Eine Karower Schulmedaille<br />
Wie wichtig Bildung ist, wird uns täglich<br />
vor Augen geführt. Ohne Bildung<br />
kaum Chancen im Berufsleben –<br />
eine Erkenntnis, die sich in diesen kurzen<br />
Satz fassen lässt. Zur Bildungsvermittlung<br />
gehören gut ausgestattete<br />
Schulen mit motivierten Lehrern in einem<br />
Umfeld, in dem sich Lust am Lernen<br />
mit dem Wollen nach Erkenntnis der<br />
Welt paaren. Die Schulzeit prägt unsere<br />
Kindheit und Jugend und bereitet das<br />
Fundament für das spätere Berufsleben.<br />
Dies allein sollte bewirken, sich ab und<br />
an seiner alten Schule zu erinnern, in unserem<br />
Fall mit Hilfe der Numismatik.<br />
Aus Karow liegt dafür eine Medaille der<br />
damaligen 14. Oberschule »Ottomar<br />
Geschke« vor. Zwar zeigt die Medaille<br />
keine Jahreszahl, aber es ist bekannt,<br />
dass sie 1982 geprägt wurde. Die Medaille<br />
entwarf Thomas Wernicke, ein Lehrer<br />
der Schule, und wurde in der Firma PRÄ-<br />
WEMA in Markneukirchen in Sachsen<br />
hergestellt. Sie hat einen Durchmesser<br />
von 50 mm und besteht aus versilberter<br />
Bronze. Sie stellt eine Erinnerungs-und<br />
Ehrenmedaille der 14. Oberschule Karow<br />
dar. Erinnerung deshalb, weil die auf der<br />
Medaille abgebildete Person, Ottomar<br />
Geschke, mit seinem 100. Geburtstag im<br />
Jahr 1982 gewürdigt wird und Ehrenmedaille,<br />
weil sie für gute Leistungen verliehen<br />
wurde.<br />
Solche Schulmedaillen haben in Deutschland<br />
eine lange Tradition. Bereits aus<br />
dem 16. Jahrhundert sind entsprechende<br />
Exponate bekannt. In unserer Region<br />
gibt es lediglich Ausgaben des Pankower<br />
Rosa-Luxemburg-Gymnasiums zu den<br />
Abitur-Feiern ab 1996 und aus dem damaligen<br />
Stadtbezirk Weißensee von der<br />
Pestalozzi-Schule aus den 1970er Jahren.<br />
Schade eigentlich. Eine kleine Medaille<br />
als Erinnerungsmal zum erfolgreichen<br />
Schulabschluss sollte man jedem Jugendlichen<br />
mit auf den weiteren Lebensweg<br />
geben.<br />
Ein Blick zurück. Das Schulwesen in Karow<br />
gestaltete sich vergleichbar wie in<br />
vielen Dörfern des preußischen Staates.<br />
Von einem Schulunterricht, wenn auch<br />
auf niedrigstem Niveau, kann man in Karow<br />
seit dem 17. Jahrhundert ausgehen.<br />
Die allgemeine Schulpflicht wurde 1717<br />
in Preußen eingeführt und ganz langsam<br />
verbesserten sich die Umstände der<br />
Bildungsvermittlung. 1819 kam der erste<br />
am Potsdamer Lehrerseminar ausgebildete<br />
Lehrer nach Karow. 1881 wurde<br />
ein Schulgebäude neben der Kirche erbaut,<br />
zunächst einstöckig, ab 1907 auf<br />
zwei Stockwerke erhöht. In dieser Form<br />
kann man das Gebäude noch heute bewundern.<br />
In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre<br />
wurde auf Grund immer weiter steigenden<br />
Schülerzahlen an der Bahnhofsstraße<br />
ein großer Schulneubau errichtet, mit<br />
der Bezeichnung 14. Volksschule und<br />
nach dem Krieg 14. Grundschule. Hier<br />
wurden die Kinder von der 1. bis zur 8.<br />
Klasse unterrichtet. Später wurde die<br />
»BB« EMPFIEHLT<br />
Schule zur allgemeinbildenden polytechnischen<br />
Oberschule mit den Klassen<br />
1 bis 10. 1974 erhielt sie den Ehrennamen<br />
Ottomar Geschke.<br />
Das alte Schulgebäude neben der Kirche<br />
wurde noch in den 1950er Jahren als<br />
Schulgebäude für die Klassen 1 bis 4 genutzt<br />
und fungierte als Teilbereich der<br />
14. Grundschule.<br />
Nach der Wende etablierte sich die 14.<br />
Oberschule unter den neuen Gegebenheiten<br />
als Grundschule Alt-Karow mit<br />
den Klassen 1 bis 6. Der Ehrenname Ottomar<br />
Geschke wurde aus mir unverständlichen<br />
Gründen getilgt.<br />
Ottomar Geschke, der auf der Medaille<br />
abgebildet ist, lebte von 1882 bis 1957. Er<br />
wurde in Fürstenwalde/Spree in einer<br />
Arbeiterfamilie geboren und erlernte<br />
den Beruf eines Schlossers, den er in verschiedenen<br />
Betrieben in Fürstenwalde<br />
und Berlin ausübte. 1910 trat er der SPD<br />
bei, 1917 der USPD und 1919 der KPD.<br />
1916 musste er als Soldat in den 1. Weltkrieg<br />
ziehen, erlitt eine Verwundung und<br />
wurde als dienstuntauglich Ende 1917 in<br />
den Eisenbahnwerkstätten Revaler Straße<br />
im Bezirk Friedrichshain zwangsverpflichtet.<br />
Im Juni 1919 wurde er wegen<br />
Beteiligung an den Revolutionskämpfen<br />
von den Noske-Truppen verhaftet und<br />
blieb bis November 1919 inhaftiert. Seine<br />
politische Arbeit in der USPD und<br />
dann in der KPD sowie in den Gewerkschaften<br />
führten ihn 1924 für die KPD als<br />
Abgeordneter in den Reichstag. 1933 von<br />
den Faschisten verhaftet, durchlitt er das<br />
Martyrium Zuchthaus und verschiedene<br />
Konzentrationslager. Sein Engagement<br />
für die Arbeiterbewegung konnten die<br />
Faschisten dennoch nicht brechen. Sofort<br />
nach seiner Befreiung, noch im Mai<br />
1945, stellte er sich dem Neubeginn zur<br />
Verfügung. Er wurde von der sowjetischen<br />
Stadtkommandantur am 9. Mai in<br />
das Amt eines Stadtrats für Sozialwesen<br />
eingesetzt. Am 3. Juni 1945 übernahm er<br />
außerdem den Vorsitz im Hauptausschuss<br />
der Opfer des Faschismus (OdF)<br />
und parallel dazu die Direktion der Versicherungsanstalt<br />
Berlin. Nach den Berliner<br />
Wahlen im Oktober 1946 verlor er<br />
sein Amt als Stadtrat. Es folgten verschiedene<br />
Aufgaben in der Vereinigung der<br />
Verfolgten des Naziregimes (VVN), der<br />
Nachfolgeorganisation der OdF. Als einer<br />
der stellvertretenden Stadtverordnetenvorsteher<br />
Berlins erlebt er 1948 die Teilung<br />
der Stadt. In die 1949 gegründete<br />
DDR zog er als Vertreter der VVN in die<br />
Volkskammer ein. Auf dem Weg nach<br />
München zur Teilnahme an einem Kongress<br />
der VVN der BRD verstarb er am 17.<br />
Mai 1957.<br />
An dieser Stelle konnten nur die wichtigsten<br />
Stationen seines Lebens genannt<br />
werden. Eine umfangreiche Biographie<br />
hat Hans Maur in seiner Schriftenreihe<br />
zur Karower Geschichte »Karower Persönlichkeiten<br />
– Abgeordnete des Deutschen<br />
Reichstages«, Berlin 2003, veröffentlicht.<br />
Klaus Priese<br />
Farbmomente im Rathaus Panketal<br />
Am 12. März fand die Eröffnung<br />
der Ausstellung<br />
»Farbmomente« der<br />
Hobbymalerin Kathrin Söder<br />
aus Strausberg statt.<br />
Schon die Ankündigungskarte<br />
zeigte farbenfrohe<br />
Bilder, die auch sehr gut an<br />
die hellen Wände des Panketaler<br />
Rathauses in der<br />
Schönower Str. 105 passen.<br />
Die Eröffnungsworte der<br />
Künstlerin und des Bürgermeisters<br />
Rainer Fornell<br />
wurden von einer kurzen<br />
musikalischen Darbietung des Ehemannes<br />
der Künstlerin auf einer Tuba umrahmt.<br />
Die Motive der Bilder stammen vorwiegend<br />
aus der Heimat, aber auch von Urlaubsreisen<br />
nach Portugal, Italien und<br />
Österreich. Die Bilder können auch<br />
käuflich erworben werden. Die Ausstellung<br />
ist zu den Rathausöffnungszeiten:<br />
Mo 9–12 Uhr, Di 9–12 + 14–18.30 Uhr sowie<br />
Do 9–12 + 14–17 Uhr bis zum 30.<br />
April zu besichtigen. Hubert Hayek<br />
EIN BLICK ZURÜCK: KRIMINALFÄLLE DER REGION (1)<br />
Wüste Schießerei in Bernau<br />
Oberstfeldmeister erschoss<br />
Arzt, als der ihn in die<br />
Nervenklinik bringen wollte,<br />
und dann sich selbst<br />
In einem Polizeibericht vom Samstag,<br />
dem 25. 5. 1935, ist folgendes zu lesen:<br />
»Am heutigen Tage gegen 16.30 Uhr wurde<br />
mündlich sowie schriftlich mitgeteilt, dass<br />
sich auf dem Hofe sowie im Gruppenstabsgebäude<br />
eine wüste Schießerei ereignete«.<br />
Ort des Geschehens war eine großzügige<br />
Villa an der Zepernicker Chaussee in Bernau,<br />
kurz hinter der Zepernicker Ortsgrenze.<br />
Im Jahr 1935, zwei Jahre nach der<br />
Machtübernahme der NS-Regierung,<br />
diente sie dem Reichsarbeitsdienst als<br />
Stützpunkt. Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
bot das von einem weitläufigen Garten<br />
umgebene Haus Kindern in problematischen<br />
Lebenssituationen ein Zuhause. In<br />
den Akten findet sich eine Schilderung<br />
des Tatortes:<br />
»Der prakt. Arzt Dr. Müller sowie der Gruppenführer<br />
Friedrich Bernateck lagen bereits<br />
tot (erschossen) am Boden auf dem<br />
Hofe des Gruppenstabes … Der am Boden<br />
liegende B. hielt in der linken sowie der<br />
rechten Hand je eine Pistole, und lag auf<br />
dem Rücken. Dr. Müller lag auf dem Bauch<br />
daneben«.<br />
Helle Aufregung nach Schüssen<br />
Bereits informiert und teilweise schon vor<br />
Ort waren die Mordkommission Berlin,<br />
die Gauleitung und der Landrat des Kreises<br />
Niederbarnim, Gerichts- und Amtsarzt,<br />
eine Vertretung des Amtsgerichtsrates<br />
und der Gerichtsarzt Dr. Arnold, der<br />
den Tod der beiden Männer festgestellt<br />
hatte. Der Oberfeldmeister Kade war<br />
schwer verletzt. Wegen des kritischen Gesundheitszustandes<br />
wurde noch vor dem<br />
Transport in das Krankenhaus »sofort die<br />
Vernehmung des verletzten K. herbeigeführt«.<br />
Als Gauarbeitsführer Bormann eintraf,<br />
waren die Tatortspuren gesichert, photographische<br />
Aufnahmen gemacht, sowie<br />
eine Tatortskizze angefertigt.<br />
Die Schießerei auf dem Grundstück an<br />
der Zepernicker Chaussee »hatte die ganze<br />
hiesige Gegend in helle Aufregung versetzt«,<br />
Geheimhaltung war ausgeschlossen.<br />
Nach anfänglicher Nachrichtensperre<br />
ging noch am späten Abend des 25. Mai<br />
1935 folgende Information an die Presse:<br />
»In einem Anfall geistiger Umnachtung erschoss<br />
heute nachmittag in Bernau der<br />
Führer der dortigen Arbeitsdienstgruppe<br />
Bernateck den praktischen Arzt Dr. Müller<br />
…, als dieser ihn einer Anstalt zuführen<br />
wollte. B. erschoss sich darauf selbst«.<br />
Auch wenn der Tathergang vordergründig<br />
den Verdacht auf politische Spannungen<br />
zulässt, sind die dramatischen Ereignisse<br />
in der Villa an der Zepernicker Chaussee<br />
eindeutig auf eine schwere und – wie es in<br />
den Protokollen heißt – »akute psychische<br />
Erkrankung zurückzuführen«.<br />
Psychisch auffälliger B.<br />
»Akut« bedeutet keineswegs, dass B. zuvor<br />
unauffällig war. Typisch für einige Formen<br />
psychotischer Erkrankungen ist die sich<br />
unter Umständen über Jahre erstreckende<br />
»Vorläuferphase«, in der ein Betroffener<br />
»immer komischer« wird, sein Umfeld<br />
durch »merkwürdige« Ideen und Verhaltensweisen<br />
irritiert und im Gegenzug den<br />
Angehörigen genug Zeit genug bleibt, sich<br />
Tierarztpraxis im Panketal<br />
in 16341 Schwanebeck-West, Wiener Str. 50<br />
Dr. med. vet. Volker Wienrich<br />
Tel.: (030) 9 41 56 38 / Fax: (030) 80 96 17 60<br />
Telefonbereitschaft 24 h über 0172/948 6153<br />
E-Mail: praxisteam.wienrich@googlemail.com<br />
www.tierarzt-berlin.net<br />
FOTO: HUBERT HAYEK<br />
Tatort 1935 – eine Villa an der Zepernicker Chaussee in Bernau, kurz hinter Zepernick.<br />
an die neuen »Marotten« zu gewöhnen.<br />
In der Tat waren die eigenwilligen Vorstellungen<br />
und Verhaltensweisen des aus<br />
Ulm stammenden Bernateck, der als<br />
Oberstfeldmeister mit seiner Frau und<br />
drei Söhnen in der Villa wohnte, seinem<br />
Umfeld seit einiger Zeit bekannt.<br />
Wenige Tage zuvor blieb selbst dem Stadtbaumeister<br />
D., zuständig für das Gruppenstabsgebäude,<br />
der auffällig zerstreute<br />
und interesselose Zustand des B. nicht<br />
verborgen. Er übermittelte seinen Eindruck<br />
dem zuständigen Arzt der Gruppe<br />
91, Dr. Müller, und erfuhr, »dass bereits alle<br />
möglichen Maßnahmen getroffen werden<br />
um den tatsächlich sehr nervenkranken<br />
B. einer Klinik zuzuführen und zwar<br />
wahrscheinlich noch am heutigen Tage«.<br />
Gestapo gerufen<br />
Die Ehefrau, vermutlich inzwischen an<br />
die Sonderlichkeiten ihres Mannes gewöhnt<br />
und vielleicht auch daran, dass<br />
sich ihr Mann wegen seiner süddeutschen<br />
Herkunft von seinen Genossen nicht wohl<br />
gelitten fühlte, bestätigt seine zunehmenden<br />
Klagen über Kopfschmerzen und dass<br />
er am Sonntag, dem 19. 5., eine Spargelvergiftung<br />
vermutet hätte und daraufhin<br />
die Gestapo angerufen habe. Es seien<br />
»zwei Kriminalbeamte gekommen, die den<br />
Eindruck gewonnen hätten, dass ihr Mann<br />
geisteskrank sei, beziehungsweise an<br />
Wahnideen leide. Ab Dienstag sei er arbeitsunfähig<br />
gewesen. Heute (25. 5.) hätten<br />
die beiden Berliner Ärzte mit ihm verhandelt<br />
und eine Einweisung nach Buch angestrebt,<br />
sich dann aber mit ihm auf Eberswalde<br />
geeinigt. Der Koffer für ihn sei schon<br />
gepackt gewesen«.<br />
Die Frau erinnert sich, dass ihr Mann einmal<br />
gesagt habe, er wolle sich lieber erschießen.<br />
Weiterhin gab Frau B. an, dass<br />
am Nachmittag zunächst Dr. M. ihren<br />
Mann aufgesucht hätte. Unmittelbar nach<br />
seinem Eintreffen sei ihr Mann in den Hof<br />
gegangen. Sie wäre ihm gleich nachgeeilt<br />
und hätte dort auch den gleichzeitig angelangten<br />
Kade bemerkt. »Gleich darauf seien<br />
mehrere Schüsse gefallen, die Frau B. in<br />
ihrer Aufregung nicht als Schüsse erkannt<br />
haben will. Dr. M sei dann sofort darauf<br />
zusammengebrochen, ebenso ihr Ehemann,<br />
der sich eine Kugel in die Schläfe geschossen<br />
habe… Nachzutragen bleibt noch<br />
die Angabe der Frau B., dass ihr Mann<br />
auch nach Berlin gefahren sei, und Herrn<br />
von Jagow (Jurist) um Beistand gebeten<br />
hätte«.<br />
Für Betroffene der SED-Diktatur<br />
Die Beauftragte des Landes Brandenburg<br />
zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen<br />
Diktatur (LAkD) bietet Beratungen<br />
für Bürger an, die unter der SED-<br />
Diktatur gelitten haben und durch Maßnahmen<br />
des ehemaligen Ministeriums für<br />
Staatssicherheit in ihren Rechten verletzt<br />
worden sind.<br />
In Einzelgesprächen haben Betroffene die<br />
Möglichkeit, ihre eigenen Schicksale, ihre<br />
Erfahrungen und Erlebnisse zu schildern.<br />
Sie können sich beraten lassen, wie ihnen<br />
geholfen werden kann, bzw. wie sie ihre<br />
Rechte geltend machen können.<br />
Es können insbesondere Fragen gestellt<br />
werden • zur Einsicht in Akten des MfS<br />
nach dem Stasi-Unterlagen-Gesetz<br />
• zu Archiven, in denen sich wichtige Unterlagen<br />
aus DDR-Zeit befinden (z. B. zur<br />
Klärung von Rentenversicherungszeiten)<br />
• zur Rehabilitierung und Wiedergutmachung<br />
von SED-Unrecht nach den SED-<br />
Unrechtsbereinigungsgesetzen: dem Strafrechtlichen,<br />
Verwaltungsrechtlichen und<br />
Auf dem Korridor wurden 10 Einschüsse<br />
und auf dem Hof 8 leere Patronenhülsen<br />
gefunden.<br />
Nach Berlin gingen drei Beweisstücke:<br />
2 Pistolen, 3 Magazine, 1 Notizbuch, 1<br />
Brief an den Führer. Auf dem Dachboden<br />
lagerten 4 Gewehre und 1 Kiste Munition.<br />
Bei einer Durchsicht des Schreibtisches<br />
des B. wurden keine Papiere gefunden, die<br />
»zur Sache« interessierten.<br />
Im Notizbuch des B. fand sich folgender<br />
Eintrag: »Am Donnerstag, den 23. 5., am<br />
Tage des Geburtstages meines Vaters,<br />
zwischen 3 und 4 habe ich Adolf Hitler, den<br />
Reichsarbeitsführer und Gauarbeitsführer<br />
Bormann gesehen. Die 3 Männer, insbesondere<br />
unser Führer und mein Herrgott<br />
haben mir meine Fehler, die ich im Leben<br />
gemacht habe, insgesamt verziehen und<br />
einen Strich darunter gemacht. Heil,<br />
mein Führer! Ein neues Leben beginnt ab<br />
24. Mai 1935«.<br />
Abschiedsbrief an den Führer<br />
Am darauf folgenden Tag verfasste B. einen<br />
kurzen Abschiedsbrief. Das Einschreiben<br />
war »An meinen Führer Reichskanzler<br />
Adolf Hitler, Berlin, Wilhelmstrasse«<br />
adressiert. Der Wortlaut:<br />
»Heil Dir, mein Führer! Ich habe immer<br />
treu zu Dir gestanden. Deine Gesellen<br />
haben mich verraten. Der Bettelbub.<br />
Oberstfeldm. Bernateck, Gruppenführer,<br />
Gruppe 91«.<br />
Die letzten Sätze klingen in etwa so, als<br />
hätte B. Hitler bereits früher gekannt. Die<br />
gehobene Stellung und die Übersiedlung<br />
mit Ehefrau und den drei Söhnen (17,<br />
16 und 11 Jahre alt) in die Villa an der<br />
Zepernicker Chaussee könnten dafür<br />
sprechen.<br />
Es bleibt noch die Frage, warum nicht<br />
zum Schutze des Kranken und seiner Umgebung<br />
rechtzeitig Maßnahmen ergriffen<br />
wurden? Sie wird bei jedem ähnlich tragischen<br />
Ereignis, bei jedem Amoklauf aufs<br />
Neue gestellt und vermutlich für immer<br />
unbeantwortet bleiben. Trotz aller Fortschritte<br />
in der Hirnforschung bleibt unser<br />
Gehirn, krank oder gesund, ein unergründliches<br />
Universum.<br />
Es wird immer eine große Schwierigkeit<br />
bleiben, die Abgründe einer tiefgehenden<br />
psychotischen Verwirrung zu erkennen<br />
und noch schwieriger ist es, Verwirrte<br />
gegen ihren Willen aus der Gefahrenzone<br />
zu holen, denn meist fühlen sie sich dort<br />
auf der sicheren Seite.<br />
Rosemarie Pumb<br />
Spezialisten nehmen sich Zeit für Ihr Tier – 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr.<br />
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von 10 Minuten!<br />
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Beruflichen Rehabilitierungsgesetz<br />
• zur Behandlung verfolgungsbedingter<br />
Gesundheitsschäden<br />
• zu allgemeinen Fragen und Problemen<br />
zur Tätigkeit des früheren MfS.<br />
Die nächste Sprechstunde mit dem Bürgerberater<br />
der Aufarbeitungsbeauftragten,<br />
Reinhard Schult, findet statt am 16. 4.<br />
in der Zeit von 11 bis 16 Uhr im kleinen<br />
Beratungsraum im Rathaus Panketal,<br />
Schönower Str. 105. Weitere Infos: bei der<br />
brandenburgischen Landesbeauftragten<br />
unter Tel. (0331) 237292-21 und unter<br />
www.aufarbeitung.brandenburg.de .<br />
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Sprechzeiten:<br />
Mo-Fr: 8-20 Uhr<br />
Sa + So + Feiertage:<br />
10-14 Uhr
Gesundheit APRIL 2013 11<br />
Weniger Ärzte im <strong>Bucher</strong><br />
Krankenhaus<br />
Umstrukturierungen und<br />
nicht neu besetzte Stellen<br />
sollen noch mehr<br />
Wirtschaftlichkeit bringen<br />
Die Spannung war groß, als sich endlich<br />
der Vorhang des kleinen Theaters in<br />
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
im HELIOS Klinikum Berlin-Buch öffnete<br />
und Simon Pierro, Zauberkünstler und Illusionist,<br />
mit seiner Show begann. Gebannt<br />
verfolgten die kleinen Patienten gemeinsam<br />
mit Eltern und Geschwistern die<br />
Vorführung. Den klassischen Zylinder ersetzte<br />
der moderne Houdini der Neuzeit<br />
durch das iPad. Das Staunen bei den Zuschauern<br />
war riesig, als er einen Tennisball<br />
im flachen Bildschirm wie von Zauberhand<br />
verschwinden ließ und aus dem digitalen<br />
Gerät Papierabzüge von Fotomotiven<br />
zog. Die Stimmung erreichte ihren<br />
Höhepunkt als sich Pierro von der 8-jährigen<br />
Riana unter Mithilfe von Luisa (10) fest<br />
mit einem Seil fesseln ließ und sich in Sekundenschnelle<br />
wieder befreien konnte.<br />
Die Zaubershow ist Teil eines bunten Programms,<br />
das von Prof. Dr. Lothar Schweigerer,<br />
Chefarzt der Klinik, und seinem<br />
Team regelmäßig organisiert wird.<br />
Seit Januar dieses Jahres gibt es im<br />
HELIOS Klinikum Berlin-Buch einen<br />
neuen Klinikgeschäftsführer. Christian<br />
Straub war durch Dr. Mate Ivancic abgelöst<br />
worden, der vom Helios Klinikum Bad<br />
Saarow nach Buch gekommen ist. Seither<br />
registrieren Betriebsrat und Mitarbeiter<br />
spürbare Veränderungen.<br />
»Leider nicht zum Guten«, berichtet Betriebsratschef<br />
Rainer Stein, der fürchtet,<br />
dass die Belange der Beschäftigten zugunsten<br />
weiterer Gewinnsteigerung mehr und<br />
mehr aus den Augen verloren werden. »Es<br />
soll der Zentrale OP-Bereich umstrukturiert,<br />
die Interdisziplinäre Station sowie<br />
der Außenbereich Beckenbodenzentrum<br />
aufgelöst, eine neue Wahlleistungsstation<br />
eingerichtet und die Augenklinik ins Haus<br />
202 verlegt werden, was der interdisziplinären<br />
Kooperation nicht dienlich ist.<br />
Der Bereich Einkauf wird ausgegliedert<br />
und an ein Tochterunternehmen abgegeben«,<br />
zählt Stein einige geplante Veränderungen<br />
auf.<br />
Der Betriebsrat begrüße, dass es im Zuge<br />
der Ermittlungsverfahren wegen mutmaßlichen<br />
Abrechnungsbetrugs eine Einigung<br />
mit der Kassenärztlichen Vereinigung über<br />
den Fortbestand der Poliklinik gegeben<br />
hat. Helios zahlt nach einem Vergleich nun<br />
6 Mio Euro an die KV. »Allerdings entsteht<br />
die Frage, wer die Summe bezahlen wird.<br />
Nach unseren Informationen ist leider zu<br />
fürchten, dass wir Mitarbeiter es sein werden,<br />
obwohl wir nicht die geringste Verantwortung<br />
für die Vorkommnisse tragen.<br />
Um die Summe zu erwirtschaften, müssten<br />
in diesem Jahr mind. 1700 Patienten<br />
zusätzlich im Helios Klinikum Berlin-Buch<br />
behandelt werden«, so Stein.<br />
Es ist anzunehmen, dass weiter gespart<br />
wird. Helios kündigte in seinem <strong>Bucher</strong><br />
Haus eine Reduktion des Personals im<br />
ärztlichen Dienst an. So sollen mindestens<br />
15 ärztliche Stellen abgebaut werden, indem<br />
offene Stellen nicht neu besetzt, befristete<br />
Verträge nicht verlängert und Kündigungen<br />
in der Probezeit ausgesprochen<br />
werden.<br />
»Betroffen sind ärztliche Mitarbeiter vom<br />
Berufsanfänger bis zum Facharzt«, hatte<br />
jetzt die Ärzteinitiative im <strong>Bucher</strong> Betriebsrat<br />
in einem Offenen Brief an die Klinikgeschäftsführung<br />
beklagt. »Die Nichtverlängerung<br />
von Verträgen weit fortgeschrittener,<br />
engagierter und fachlich<br />
kompetenter und über Jahre geschätzter<br />
Kolleginnen und Kollegen führt in einigen<br />
Kliniken zu einem Exodus an ärztlicher<br />
Qualität«, warnt die Initiative. In einigen<br />
Kliniken sei die Weiterbeschäftigung von<br />
Kolleginnen in der Probezeit nur durch<br />
den spontanen freiwilligen Verzicht festangestellter<br />
Kollegen auf eigene Stellenanteile<br />
verhindert worden. Die angekündigte<br />
Einführung fachübergreifender Dienste<br />
und der Abbau von Bereitschaftsdiensten<br />
werden die medizinische Versorgungsqualität<br />
außerhalb der Regelarbeitszeit weiter<br />
in Gefahr bringen, fürchten die Ärzte.<br />
»Unser Haus hat in den letzten Jahren jeweils<br />
eine erhebliche Gewinnsteigerung<br />
erzielt. Die Zahl der hier versorgten Patienten<br />
ist prozentual immer weit höher<br />
gewesen, als die Anpassung des ärztlichen<br />
Personalschlüssels. Die Liegezeiten wurden<br />
kürzer, die Arbeitsdichte hat deutlich<br />
zugenommen«, heißt es weiter im Offenen<br />
Brief. Als Reaktion auf die Personalreduktion<br />
ist es zu einer bemerkswert solidarischen<br />
Aktion gekommen: insgesamt 180<br />
Ärzte gaben die Kündigung ihrer sogenannten<br />
Opt-out-Regelung ab. Es bedeutet,<br />
dass sie künftig nicht mehr über die arbeitszeitgesetzlich<br />
erlaubten 48 Wochenstunden<br />
hinaus tätig sein wollen. Momentan<br />
seien 60–70 Stunden (mit Bereitschaftsdiensten)<br />
keine Seltenheit.<br />
Nach der halbjährlichen Kündigungsfrist<br />
werden dadurch gravierende Probleme auf<br />
die Klinikleitung zukommen, glaubt Rainer<br />
Stein. »Geschätzte 40–50 neue Stellen<br />
müssten dann geschaffen werden, um die<br />
gleichen Leistungen anbieten zu können.«<br />
Abracadabra in Kinderklinik<br />
Simon Pierro und Prof. Lothar Schweigerer (hintere Reihe v. l.) sowie <strong>Bucher</strong> Patienten.<br />
Unterstützung für ein Leben ohne Sucht<br />
Die Suchtberatungsstelle STAB der<br />
Stiftung SPI eröffnete im Beratungshaus<br />
Buch eine Außenstelle. Seit September<br />
2012 bietet jeden Donnerstag in der<br />
Zeit von 13 bis 15 Uhr eine Sozialarbeiterin<br />
bzw. ein Sozialarbeiter mit langjähriger<br />
Erfahrung in der Suchtkrankenhilfe<br />
kostenlose Beratungen vor Ort an.<br />
Die Beratungen sind für suchtkranke<br />
Menschen, ihre Angehörigen, Freunde<br />
und Arbeitskollegen gedacht.<br />
Die Beratungsstelle unterstützt seit über<br />
30 Jahren in Pankow sehr erfolgreich<br />
Menschen auf dem Weg zu einem Leben<br />
ohne Sucht und beim Abbau der mit der<br />
Sucht verbundenen vielfältigen Probleme.<br />
Für viele Menschen aus Buch ist der<br />
Weg nach Pankow mit Hindernissen versehen.<br />
Oft scheitert er auch am fehlenden<br />
Fahrgeld für die S-Bahn. Mit der Eröffnung<br />
der Außenstelle werden diese Hindernisse<br />
überwunden.<br />
»Wir ermöglichen den <strong>Bucher</strong>n eine unkomplizierte<br />
Kontaktaufnahme ohne<br />
langwierige Terminabsprachen. Selbstverständlich<br />
halten wir uns an die<br />
FOTO: ARCHIV<br />
FOTO: HELIOS/THOMAS OBERLÄNDER<br />
Schweigepflicht. Auf Wunsch können Sie<br />
sich auch anonym bei uns beraten lassen.<br />
Neben einer umfangreichen sozialen Beratung<br />
helfen wir in persönlichen Krisensituationen,<br />
aber auch bei der Vermittlung<br />
zum Arzt, zur stationären Entgiftung<br />
und zur Therapie. Ein wichtiger Bestandteil<br />
unserer Arbeit ist auch die Beratung<br />
für Angehörige«, so Sozialarbeiter Dr.<br />
Dieter Klich.<br />
Wer sich für das Angebot interessiert,<br />
Abenteuerspielplatz Karow<br />
Albatros gGmbH,<br />
Ingwäonenweg 62,<br />
Tel. 91 20 28 70,<br />
aspkarow@albatrosggmbh.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo–Do 13–19 Uhr, So 12–17 Uhr u. n. V.<br />
PROGRAMM:<br />
n Specials – www.asp-karow-nord.de<br />
n Bitte beachten: Vom 2. 4.–5. 4. gelten die<br />
Ferienöffnungszeiten: 11–17 Uhr, So, 7. 4.,<br />
Für die Klinikgeschäftsführung stellt sich<br />
die Situation anders dar. »Am Standort<br />
Berlin-Buch sind derzeit rund 460 Vollkräfte<br />
im ärztlichen Dienst beschäftigt. Wir liegen,<br />
gemessen an unserem Patientenaufkommen<br />
und der wirtschaftlichen Entwicklung<br />
des Hauses, hier auf einem vergleichsweise<br />
hohen Personalniveau. Zudem<br />
hatten wir seit Ende 2010 insgesamt<br />
45 Vollkräfte mehr im ärztlichen Dienst<br />
eingestellt – im Vertrauen auf eine deutliche<br />
Leistungssteigerung unserer Klinik,<br />
die in dieser Form jedoch nicht eingetreten<br />
ist«, äußerte sich Klinikgeschäftsführer<br />
Dr. Mate Ivancic gegenüber »BB«.<br />
»Im Helios Klinikum Berlin-Buch werden<br />
daher mittelfristig rund 15–20 Vollkräfte<br />
im ärztlichen Dienst weniger tätig sein.<br />
Wie dies umgesetzt wird, darüber sind wir<br />
derzeit mit unseren Chefärzten im Austausch.<br />
Erörtert werden z. B. Teilzeitangebote,<br />
wie etwa die Reduzierung der wöchentlichen<br />
Arbeitszeit. Außerdem werden<br />
wir u. a. einzelne offene Stellen nicht<br />
nachbesetzen oder zum Teil befristete Verträge<br />
auslaufen lassen.« Die kompetente<br />
und umfassende medizinische Versorgung<br />
der Patienten stehe immer an erster Stelle<br />
und werde auch künftig in keiner Weise<br />
eingeschränkt, erklärte er.<br />
Im Zuge von Umstrukturierungen wurde<br />
der Leistungsbereich Urologische Gynäkologie<br />
räumlich komplett im Haupthaus<br />
angesiedelt, bislang erfolgten die Behandlungen<br />
auch in Haus 202. »Das bedeutet<br />
für uns eine noch bessere inhaltliche, vor<br />
allem interdisziplinäre Verzahnung dieses<br />
Spezialgebiets mit den Fachgebieten Urologie,<br />
Gynäkologie und Allgemeinchirurgie«,<br />
so Ivancic.<br />
Mit dem Umzug der Augenklinik ins Haus<br />
202 bündele das Unternehmen das ambulante<br />
und stationäre Angebot der Augenheilkunde<br />
an einem Ort. Für die Patienten<br />
bedeute das kürzere Wege und eine engere<br />
und raschere fachliche Abstimmung.<br />
»Ende März eröffnen wir im bisherigen<br />
Stationsbereich der Augenklinik im Haupthaus<br />
unsere neue Wahlleistungsstation<br />
mit 18 Betten, die allen Patienten offen<br />
steht. Dieses Angebot ist seitens unserer<br />
Patienten sehr nachgefragt, und wir konnten<br />
diesen Bedarf bislang nicht decken.«<br />
Kristiane Spitz<br />
kann im Beratungshaus Buch, Franz-<br />
Schmidt-Str. 8-10 donnerstags von 13–15<br />
Uhr vorbeischauen. In der übrigen Zeit<br />
sind die Fachleute in der Mühlenstraße<br />
33/34 in Pankow zu finden.<br />
Sie bieten ab sofort auch Beratungen für<br />
Onlinesucht und Glücksspielsucht an.<br />
Hier können auch Termine für die<br />
Sprechstunde in Buch unter der Tel.-Nr.<br />
4 75 98 20 vereinbart werden.<br />
Sabine Kitzmann<br />
ABENTEUERSPIELPLATZ KAROW<br />
ist der ASP Karow geschlossen.<br />
n Offene Treffpunkte –<br />
n Familientag/Elterncafé<br />
n Haustiere – Füttern der Kaninchen<br />
Maggie und Oscar um 16 Uhr<br />
n außerdem: Hausaufgabenbetreuung,<br />
Hüttenbau , Lagerfeuer, Kreativwerkstatt,<br />
Gärtnerei, Bolzplatz, Die kleine Backstube<br />
(Termine erfragen!)<br />
n Immer: Kickern, Gesellschaftsspiele,<br />
Fußball, Skateboard, Pedalos, Swingcarts...<br />
NACHBARSCHAFTSZENTRUM<br />
Selbsthilfe- und Kommunikationszentrum,<br />
Albatros gGmbH, 1. OG<br />
im <strong>Bucher</strong> Bürgerhaus,<br />
Franz-Schmidt-Str. 8-10, Tel. 9 41 54 26,<br />
shz.buch@albatrosggmbh.de<br />
BERATUNG<br />
Allgemeine Beratung – Brigit Richter<br />
und Helma Keding<br />
Suchtberatung, Stab e. V. –<br />
Do 13–15 Uhr, Tel. 4 75 98 20<br />
Pflegestützpunkt: Beratung/Information<br />
rund um Pflege/Wohnen/Vollmacht –<br />
2. und 4. Mittwoch, 14–16 Uhr<br />
Rechtsberatung – kostenlose Rechtsberatung<br />
(jeden 3. Do) – 18. 4., 16 Uhr mit RA<br />
Ingeborg Mettin, Tel. (03303) 2 957 467.<br />
Rentenberatung – Dietrich Schneider,<br />
Versichertenberater der Dt. Rentenvers.:<br />
Sa, 6. und 20. 4., 8–12 Uhr, Anm.: Tel. 96<br />
20 73 41 (ab 19 00 ); o. Tel. 0170/811 93 55.<br />
KURS-ANGEBOTE: Informationen<br />
unter Tel. 9 41 54 26!<br />
n Rückenschule<br />
n Yoga –am Nachmittag! Mo 14.30–16 Uhr<br />
n Yoga – am Abend! Neu! Mi 19–20.30 Uhr<br />
n Qi Gong – Neu, freitags 18–19 Uhr<br />
n Osteoporose-/Reha-Sport<br />
n Gymnastik<br />
GRUPPENANGEBOTE HOBBY/FREIZEIT:<br />
n Wandergruppe<br />
n Handarbeitsgruppe<br />
n Klöppeln<br />
n Skatnachmittag/Spielegruppe<br />
n Gesprächscafé für <strong>Bucher</strong> Seniorinnen<br />
n Single-Gruppe<br />
n Neue Freizeitgruppe: Gemütliche Radtouren<br />
Ü 50, jeden 3. Mittwoch, Radtour<br />
12–15 km, Einkehr oder Picknick möglich,<br />
Frauenberatung »BerTa«,<br />
<strong>Bucher</strong> Bürgerhaus, 2.OG<br />
Franz-Schmidt-Str. 8-10,<br />
Tel. 94 11 41 56,<br />
E-Mail: frauen.buch@albatrosggmbh.de<br />
n 15. 4. 16 Uhr: Rechtsberatung mit Anwältin<br />
Gold stone zu Familien-, Erb-,<br />
Arbeits- und Zi vilrechtsfra gen,<br />
(Tel. 94 11 41 56, Erst-Beratung kostenlos)<br />
n 2. 4., 16 Uhr: Rentenberatung mit<br />
Versichertenältester Sabine Michael,<br />
Anmeldung: Tel. (033397) 7 23 66.<br />
n Beratung zu Berufsfragen Beruf liche<br />
Neuorientierung für Frauen; Berufliche<br />
Neuorien tie rung für Migrantinnen; Beratung<br />
zu Leistungen nach SGB II und III;<br />
Freiwilligen agentur für<br />
Blanken burg/ Karow/<br />
Buch, Albatros gGmbH,<br />
Kontakt: Beratungshaus<br />
Buch, Frank Richter, Tel. 9 41 54 26,<br />
E-Mail: fwa.pankow@albatrosggmbh.de<br />
Sprechzeiten: »Turm« Karow: Mi 16–18<br />
Uhr, <strong>Bucher</strong> Bürgerhaus – Mo 15-17 Uhr.<br />
Zuverdienst Pankow-<br />
Buch, Albatros gGmbH:<br />
ÖkoGut Alt-Buch 51,<br />
Tel. 94 11 41 36,<br />
Zuverdienst im Bürgerhaus Buch<br />
(Secondhand-Laden, Auftragsarbeiten)<br />
Franz-Schmidt-Str. 8-10, Tel. 32 50 50 05,<br />
Mail: zv.pankow@albatrosggmbh.de<br />
WIR BIETEN AN:<br />
Stadtteilzentrum Karow,<br />
Busonistraße 136,<br />
Tel. 94 38 00 97/98, E-Mail:<br />
derturm@albatrosggmbh.de<br />
Sprechzeiten: Di 14–17,<br />
Mi 10–13, Fr 10–13 Uhr<br />
GESUNDHEIT/BEWEGUNG<br />
n Sitztanz mit Gisela Welk –<br />
nur montags ab 14 Uhr;<br />
n Hatha-Yoga – Do 18 Uhr für Anfänger,<br />
20 Uhr für Fortgeschrittene;<br />
n Seniorentanz – montags, 9 Uhr und<br />
um 10.30 Uhr, Infos unter Tel. 9 49 22 56;<br />
n Seniorentanz – dienstags 18 Uhr im<br />
KBZ (Tel. 9 49 22 56), mit Gisela Beichler<br />
n Seniorensport – jeden Donnerstag:<br />
9–10 Uhr Frau Schubert;<br />
11–12 Uhr mit Frau Geyermann;<br />
13–14 Uhr mit Frau Kortschlag<br />
FREIZEIT/BILDUNG<br />
n Französisch – mittwochs, ab 18.30<br />
Uhr mit Stefanie Golka;<br />
n Englisch für Anfänger – Di, 9. 4. und<br />
30. 4., um 17.15 Uhr mit G. Pascoe;<br />
n Englisch Mittelstufe – dienstags,<br />
19 Uhr mit G. Pascoe;<br />
n Englisch Konversation – am 10. und<br />
FRAUENTERMINE<br />
erstmals am 17. 4., 10 Uhr, Treffpunkt: <strong>Bucher</strong><br />
Bürgerhaus. Infos: Tel. 9 41 54 26<br />
VERANSTALTUNGEN:<br />
n »Mein Wille zählt« – Informationen zur<br />
Vorsorgevollmacht & Patientenverfügung,<br />
am 23. 4., 17.30 Uhr, mit Helma Keding,<br />
Raum 1.20, Teilnahmegebühr: 2 Euro<br />
SELBSTHILFEGRUPPEN<br />
(OFFEN FÜR NEUE MITGLIEDER):<br />
n Angehörige von psychisch Kranken<br />
n Menschen mit Ängsten/Depressionen<br />
n Alkoholkranke<br />
n Schlaganfallbetroffene<br />
n Hypertonie<br />
n Krebserkrankungen<br />
n Osteoporose<br />
n Stammtisch für MS-Betroffene<br />
SENIORENTREFF BUCH<br />
n 2. 4., 14 Uhr: Preußens Glanz und Gloria<br />
– Über die Entwicklung Preußens bis<br />
Friedrich II., dokumentiert und erzählt<br />
von Herrn Fehmann (1,50 Euro).<br />
n 9. 4., 14 Uhr: Lieder zum Mitsingen –<br />
Musikalisches, Literarisches und viel Humor<br />
– an der Gitarre: Thomas Wipprecht<br />
n 11. 4., 14–17 Uhr: Frühlingstanz im Seniorentreff<br />
– es spielt live auf: Josef »Jo«<br />
Morris (Eintritt 5 Euro inkl. Kaffeegedeck)<br />
Die Veranstaltung findet im Seniorenwohnheim,<br />
Alt-Buch 50, statt!<br />
n 23. 4., 14 Uhr: »Es wird Grimmig« – zum<br />
200. Jahrestag des Erscheinens der Grimmschen<br />
Kinder- und Hausmärchen, präsentiert<br />
und musikalisch begleitet von Frau<br />
Salomon (2 Euro)<br />
n 30. 4., 14 Uhr: Tagesfahrt nach Rheinsberg<br />
– Informationen zu Inhalt, Abfahrt<br />
und Kosten unter Tel. 94 38 00 97.<br />
n Di, 16–18 Uhr: Gesellschaftsspiele<br />
ZUVERDIENST<br />
Beratung zur online-Bewerbung<br />
n Soziale Beratung Trennung /Schei -<br />
dung, Umgang mit Verlust und Tod u. a.<br />
Die genannten Beratungen sind kostenlos,<br />
bitte anmelden!<br />
n 2. 4.,10 Uhr: Frauenfrühstück<br />
n 16. 4.,ab 14 Uhr: Frauencafé – Aktionstag<br />
für Toleranz<br />
n 18. 4., ab 15.30 Uhr: Aktionstag im<br />
Bürgerhaus – mit Trödelmarkt und Gesprächen<br />
n 30. 4., ab 19 Uhr: Hexenfeuer – wir feiern<br />
in den Mai, bitte anmelden!<br />
n Kinderbetreuungsprojekt »<strong>Bucher</strong><br />
Zwerge« –Vermittlung flexibler Kinderbetreuung,<br />
Sprechzeiten: Di,10–12 Uhr<br />
FREIWILLIGENAGENTUR<br />
GESUCHT WERDEN FREIWILLIGE:<br />
n für die Anleitung einer Kochgruppe<br />
mit Kindern (3–6 Jahre) in Buch<br />
n für die Mitarbeit bei der Einwohnerinitiative<br />
Neu-Karow<br />
n für die Betreuung einer Gruppe<br />
geistig beeinträchtigter Kinder und Jugendlicher<br />
in Karow<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen<br />
mit psychischen Beein trächti gungen<br />
sowie Suchter kran kungen im Rahmen<br />
von niederschwelligen bis anspruchsvollen<br />
Tätigkeiten in den Bereichen:<br />
n Garten- und Landschaftsbereich<br />
n <strong>Bote</strong>ntätigkeiten<br />
n Renovierungsarbeiten<br />
n Secondhand-Bereich<br />
TURM-NACHRICHTEN<br />
24. 4., um 19 Uhr mit Barbara Hoefener;<br />
n Russisch für Kinder – montags ab<br />
15 Uhr mit Frau Salomon;<br />
n Aussiedlergruppe – Termin erfragen!<br />
n Schach & Frauenschach –<br />
mittwochs ab 16 Uhr;<br />
n Stricken & Handarbeit– Mi, 10 Uhr;<br />
n Cafénachmittag – mittwochs ab 14.30<br />
Uhr mit der Volkssolidarität;<br />
n Kreatives Schreiben– Treffen am 2. 4.,<br />
um 18 Uhr mit Dolores Pieschke;<br />
n Kreativgruppe – am 12. 4. von 14 bis<br />
16 Uhr, Anleitung Frau Liepner;<br />
n Ausstellung – »Was mir gefällt«, Landschaftsimpressionen<br />
von Gerdi Garske.<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
n Kiezrunde – Di, 10–12 Uhr:<br />
2. 4. Geburtstage und Ostern; 9. 4. Musik<br />
& Literatur mit Thomas Wipprecht; 16.<br />
4. Gedächtnistraining; 23. 4. »Wünsch<br />
Dir was« – Musik von Herrn Striegler;<br />
30. 4. Tagesfahrt nach Rheinsberg<br />
Schlossbesichtigung und Schifffahrt.<br />
BERATUNG<br />
n Kostenlose Rechtsberatung –<br />
mit Rechtsanwältin Mettin, Do, 4. 4.,<br />
16–17 Uhr, bitte anmelden!
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Anzeigenschluss<br />
für die Mai-Ausgabe<br />
des »<strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>n«:<br />
Mittwoch,<br />
17. April 2013<br />
Wir sind<br />
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Funk.-Tel: 0171/2 31 53 85<br />
Sprechstunden:<br />
Täglich 7–12 Uhr (außer freitags)
Sport im Ort / Korrespondenz APRIL 2013 13<br />
FOTOS: KRISTIANE SPITZ<br />
<strong>Bucher</strong> Grundschule Am Sandhaus<br />
feierte Halleneinweihung<br />
AUS DEN SPORTVEREINEN<br />
SV Berlin-Buch<br />
n VOLLEYBALL Die Männer sind – analog<br />
zu den Damen – ebenfalls wieder in die<br />
Punktspielsaison eingestiegen. Während<br />
die Begegnung mit Spandau erwartungsgemäß<br />
3:0 gewonnen werden konnte, musste<br />
man im zweiten Spiel gegen den SCC einen<br />
Satz abgeben. Trotzdem konnten sich die<br />
<strong>Bucher</strong> durch die zwei Siege auf Platz 2 in<br />
der Tabelle vorschieben. In der heimischen<br />
Halle sind sie einfach eine Macht: Sowohl<br />
der SV Friedrichstadt als auch der bis dahin<br />
ungeschlagene Tabellenführer BVV mussten<br />
sich 0:3 geschlagen geben!<br />
n LEICHTATHLETIK Beim Hallensportfest<br />
des WSV »Rot-Weiß« im Sportforum Berlin<br />
sprang Julian Molkenthin (U 12) vom SV<br />
Berlin-Buch 4,36 m weit, besiegte mit dieser<br />
Leistung seine 63 Konkurrenten und gewann<br />
eine goldene Plakette!<br />
n RINGEN Bei einem Turnier in Artern<br />
konnte sich Yannik Bitterling (C-Jugend/<br />
38 kg) durchsetzen: Goldmedaille!<br />
n RINGEN In Würzburg fand für die besten<br />
deutschen Kadetten (griech.-römischer<br />
Stil) das dritte Sichtungsturnier des<br />
Deutschen Ringer-Bundes statt. Auch Abu<br />
Gedaev, Jonas Radatz und Lucas Fauth<br />
nahmen daran teil. Abu, der 2 von 5 Kämpfen<br />
gewann, setzte sich am besten in Szene.<br />
n RINGEN Die offene Berliner Meisterschaft<br />
im griech.-römischen Stil wurde in<br />
Buch ausgetragen. Neben den Berlinern<br />
starteten auch Ringer aus Mecklenburg-<br />
Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />
und Brandenburg. Ergebnisse: C- Jugend:<br />
1. James Schreiner (28 kg), 3. Florian Remany<br />
(28 kg), 3. Ayub Gedaev (31 kg), B-Jugend:<br />
2. Yannik Bitterling (38 kg), 1. Paul<br />
Uthleb (42 kg), 2. Aron Fauth (50 kg), 8. Sebastian<br />
Dräger (50 kg) 2. Justin Grunow (85<br />
kg); A-Jugend: 2. Abu Gedaev (46 kg), 3.<br />
Kevin Postler (46), 4. Jonas Radatz (58 kg),<br />
4. Ali Akhmedov (63 kg), 4. Umar Maglaev<br />
(69 kg), 5. Lucas Fauth (69 kg), 7. Sulim<br />
Amadev (69 kg).<br />
n SHOWTANZ Die Showtänzerinnen<br />
waren beim diesjährigen TUJU-Star in der<br />
Schöneberger Sporthalle dabei: »Die Gruppen<br />
von Nina und Anne haben in der Kategorie<br />
‘Fun Dance’ mitgemacht, aber leider<br />
mit keiner Platzierung abschneiden können«,<br />
so Cheftrainerin Ramona Schlegel.<br />
FOTO: SG SCHWANEBECK 98<br />
Klein – aber fein<br />
Mit verschiedenen<br />
sportlichen<br />
Übungen, die<br />
den Jungen und<br />
Mädchen aller Jahrgangsstufen<br />
sichtlich<br />
Spaß bereiteten,<br />
feierte die Grundschule<br />
Am Sandhaus<br />
im März die<br />
geglückte Sanierung<br />
ihrer Turnhalle. Umfangreiche<br />
Baumaß-<br />
Werner Grimm<br />
Schulleiter Andreas<br />
nahmen begleiten<br />
das Schulleben seit den 1990er Jahren.<br />
Schrittweise wurde seitdem der gesamte<br />
Gebäudekomplex saniert.<br />
Nachdem nun auch die Turnhalle mit<br />
rund 320 000 Euro aus dem Förderprogramm<br />
»Stadtumbau Ost« an technische,<br />
akustische und sicherheitstechnische<br />
Standards angepasst wurde, sind Schüler<br />
und Lehrer gleichermaßen froh, dass nun<br />
auch die Bauwerkstrockenlegung in diesem<br />
Jahr zu Ende gebracht wird. Für die<br />
<strong>Bucher</strong> Grundschule, die ein sportbetontes<br />
Profil entwickelt hat, ist aber die Fertigstellung<br />
der Turnhalle ein besonders<br />
glückhaftes Ereignis.<br />
Neben einer Akustikdecke und Prallschutzwänden<br />
wurde u. a. eine neue Heizung<br />
im Deckenbereich installiert. Es gibt<br />
eine neue Elektroinstallation, die einfachen<br />
Fenster wurden durch ballwurfsichere<br />
Holzisolierglasfenster ersetzt, der Fußboden<br />
erneuert. Besonders stolz ist<br />
Schulleiter Andreas Werner Grimm über<br />
die elektronische Spielstandsanzeige an<br />
der Wand.<br />
Während der Bauarbeiten waren die<br />
Grundschüler Gast in der Halle der Hufeland-Schule<br />
Buch. Sportlehrerin Frau Riemann<br />
ist<br />
nun froh<br />
über die<br />
guten Bedingungen<br />
im eigenen<br />
Haus. »Die Halle ist zwar klein aber fein«,<br />
betont sie. «Besonders toll ist, dass die<br />
Lärmbelastung im Schulhaus jetzt deutlich<br />
geringer ausfällt – das ist für alle gut.«<br />
Momentan lernen 342 Grundschüler an<br />
der ältesten <strong>Bucher</strong> Bildungseinrichtung.<br />
»Die Anmeldungen für das neue Schuljahr<br />
sind zusammen«, so der Schulleiter. Be-<br />
Jochen Malz<br />
Kontakte zum SV Berlin-Buch unter Tel.<br />
9 49 78 25 oder www.svberlin-buch.de.<br />
SV Karow 96<br />
n FUSSBALL Kreisliga A Staffel 3:<br />
Auch im Monat März konnten witterungsbedingt<br />
nur zwei Punktspiele stattfinden.<br />
3. 3.: SV Karow 96 – SG Blankenburg 0:4,<br />
1. gegen 2. – Volksfeststimmung mit über<br />
200 Zuschauern! Blankenburg die bissigere<br />
Mannschaft, die mit einigen Schiedsrichterentscheidungen<br />
noch zusätzlich belohnt<br />
wurde.<br />
9. 3.: SG Nordring – SV Karow 96 5:5,<br />
Tore: Sergej Walger (3),<br />
Sebastian Schure (2).<br />
Karow geht in der 78. Minute<br />
mit 2:5 in Führung<br />
und anschließend stehend<br />
K.o. Unfassbar!<br />
Die nächsten Spiele:<br />
(ausgefallene Spiele sind<br />
noch nicht berücksichtigt!)<br />
7. 4., CSV Olympia –<br />
SV Karow 96<br />
14. 4., Grünauer BC –<br />
SV Karow 96<br />
21. 4., SV Karow 96 –<br />
SC Alemannia 06<br />
28. 4., SV Karow 96 –<br />
TUS Makkabi II<br />
Hans J. Schlötke<br />
Weitere Infos:<br />
www.sv-karow-96.de.<br />
Schüler aus allen Klassen bei der Turnhallen-Eröffnung.<br />
Panketaler Weltmeisterinnen!<br />
Große Klasse – die Panketaler Shiny<br />
Swans sind Weltmeister geworden!<br />
Bei der Weltmeisterschaft<br />
»International All Stars Championships«<br />
in Orlando/USA holten<br />
die Cheerdancerinnen von der SG<br />
Schwanebeck 98 e. V. den 1. Platz<br />
in der Rubrik »Senior Hip Hop«.<br />
Ein toller Erfolg und Anerkennung<br />
für das jahrelange Training<br />
und den Ehrgeiz der jungen Frauen.<br />
Für ihren Auftritt in den USA<br />
hatten die Schwanebeckerinnen<br />
einen Großteil der Kosten für die<br />
Reise in die USA selbst »ertanzt«.<br />
So hatten sie u. a. beim Panketaler<br />
Neujahrsempfang Spenden eingesammelt.<br />
n SHOWTANZ Die große Dance-Gala findet<br />
am 13. April 2013 in der Sporthalle der<br />
Marianne-Buggenhagen-Schule in Buch,<br />
Ernst-Busch-Str. 29, statt und steht unter<br />
dem Motto »20 Jahre Showtanz in Buch«.<br />
Beginn: 16 Uhr (Einlass 15.30 Uhr). Moderation:<br />
Jörg-Peter Malke.<br />
Die nunmehr 6. Dance Gala steht im engen<br />
Zusammenhang mit dem 20-jährigen<br />
Jubiläum des SJC Buch. Vieles wird zu sehen<br />
sein – von Showtanz, über Akrobatik bis<br />
hin zum Tanz. Es präsentieren sich Vereine<br />
und Tanzschulen aus Berlin und dem Barnim.<br />
Für Speis und Trank ist gesorgt. Die<br />
Einnahmen des Kuchenbasars werden für<br />
ein Hilfsprojekt in Mombasa gespendet!<br />
sonders zufrieden sei er darüber, dass der<br />
Antrag vom Pankower Schulamt angenommen<br />
wurde, das Einzugsgebiet für seine<br />
Schule wieder auszuweiten, nachdem<br />
es 2008/2009 eingeschränkt worden war.<br />
»Ein Schritt für die Zukunft, denn es wird<br />
in Buch künftig zwei weitere Grundschulen<br />
geben«. Nunmehr können auch jene<br />
Eltern ihre Kinder in Buch anmelden, die<br />
in der Bruno-Apitz-Str. 21-25, Georg-Benjamin-Str.,<br />
Karower Chaussee 55, Lindenberger<br />
Weg, Robert-Rössle-Str. 1-10, Theodor-Brugsch-Str.<br />
und Wolfgang-Heinz-Str.<br />
47-62 wohnen. Kristiane Spitz<br />
SG Einheit Zepernick<br />
n FUSSBALL BARNIMLIGA<br />
Die Barnim-Ligaspiele im Freien sind<br />
wegen der Witterung ausgefallen.<br />
n PUNKTSPIELE IN DER BARNIMLIGA<br />
IM APRIL 2013:<br />
6. 4., 15 Uhr, Zepernick – BSV Blumberg<br />
13. 4., 15 Uhr, Zepernick – Fortuna Britz II<br />
20. 4., 15 Uhr, Einheit Bernau – Zepernick<br />
27. 4., 15 Uhr, Zepern. – 1. FV Stahl Finow II<br />
n TRAINER UND BETREUER GESUCHT<br />
Die Fußballabteilung der SG Einheit Zepernick<br />
sucht für alle Altersklassen im Nachwuchs-<br />
und Männerbereich interessierte<br />
Trainer und Betreuer zur Unterstützung<br />
und Absicherung des Trainings- und Spielbetriebes.<br />
Der erfolgreiche Traditionsverein<br />
bietet ein familiäres Umfeld mit guten<br />
Trainings- und Spielbedingungen für alle<br />
Altersklassen von den G-Junioren bis zu<br />
den AH AK 45.<br />
Ansprechpartner: Hans Renner, Tel. 0174/<br />
156 56 74 oder 94 41 71 89, oder:<br />
abteilungsleiter@fussball-zepernick.de.<br />
n OSTERFEUER Die SG Einheit Zepernick<br />
lädt am 28. 3. ab 17 Uhr zum traditionellen<br />
Osterfeuer auf den Sportplatz an der Straße<br />
der Jugend ein. Für’s leibliche Wohl ist gesorgt.<br />
Interessierte Gäste sind herzlich willkommen!<br />
Kurt Horn<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.fussball-zepernick.de<br />
Die D1-Junioren der SG Einheit Zepernick kicken erfolgreich<br />
in der Landesliga Brandenburg. In der Halle wurde das Team<br />
D1 Turniersieger beim Zepernicker Hallencup 2013.<br />
FOTO: SG EINHEIT ZEPERNICK<br />
KORRESPONDENZEN<br />
Von Hirten und Schäflein<br />
Die zahlreichen Osterprozessionen<br />
in Spanien<br />
können nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass der hiesigen<br />
Kirche die Schäflein in<br />
Scharen davonlaufen und die<br />
Gotteshäuser, übers Jahr gesehen,<br />
immer leerer werden.<br />
Zu Ostern haben die Tourismusämter<br />
mindestens so viel<br />
zu tun, wie die Gemeinden.<br />
Es geht meist, schlicht und<br />
einfach, ums Geschäft.<br />
Ich hatte in der Vorosterzeit<br />
vor sechs Jahren und in diesem<br />
Jahr wieder ein Erlebnis<br />
mit einem Hirten und seinen Schäflein,<br />
das immer wieder durch meine Gedanken<br />
kreuzt. Die Wahl des neuen Papstes<br />
spielte dabei sicher auch eine Rolle, denn<br />
die Medien widmeten den Hirten, Oberhirten<br />
und Haupthirten und ihren Schäflein,<br />
mehr Platz als sonst.<br />
Damals kam ich mit einem Schafhirten<br />
ins Gespräch, der seine Herde ganz in der<br />
Nähe weidete. Es war Ackerland, schon<br />
verwildert, das zu Bauerwartungsland<br />
umgewidmet worden war. Ich verstand<br />
den Hirten erst etwas schlecht, denn ihm<br />
fehlten fast alle Vorderzähne. Er selbst<br />
hatte wohl auch nie mit einem Ausländer<br />
gesprochen. Zudem hatte er immer seine<br />
Herde im Blick, immerhin 3 000 Tiere.<br />
Es wurden täglich mehr und es gab viel<br />
zu tun.<br />
Als zwei gerade geborene Lämmer den<br />
Anschluss an die Herde verpassten und<br />
in die entgegengesetzte Richtung zu einer<br />
stark befahrenen Straße liefen, bat er<br />
mich, auf seinen Rucksack und die anderen<br />
mitgeführten Sachen aufzupassen, er<br />
müsse die Kleinen selbst holen. Als er<br />
dann glücklich zurückkam, hatte ich den<br />
Wunsch, mal längere Zeit mit ihm und<br />
der Herde durch die Gegend zu ziehen.<br />
Ich hatte viele Fragen. Wo schläft er, was<br />
macht er an den Wochenenden, geht er<br />
sonntags in die Kirche, hat er Zeit für den<br />
Zahnarzt? Aber auch über Gott und die<br />
Welt hätte ich gern mit ihm diskutiert.<br />
Eine Stadt tanzt Tango<br />
Karl-Heinz Ehlers<br />
aus Buch überwintert<br />
an der Costa Blanca<br />
in Spanien<br />
Johanna Pumb,<br />
gebürtige <strong>Bucher</strong>in,<br />
durchreiste nach<br />
ihrem Studium Peru,<br />
Bolivien, Chile und<br />
Argentinien<br />
Auf alle Fragen kam die gleiche<br />
Antwort, dass er bei seiner<br />
Herde, seinen Schäflein<br />
bleiben müsse.<br />
Wir vereinbarten dann aber<br />
doch, uns Ostern zu treffen,<br />
natürlich bei der Herde.<br />
Ostern war jedoch erst in<br />
drei Wochen. Wo er dann sei,<br />
wisse er noch nicht genau. Er<br />
ziehe mit der Herde langsam<br />
in Richtung der Gebirge. Zu<br />
Ostern habe ich ihn nicht gefunden.<br />
Aber seitdem ging<br />
mir dieses Erlebnis zu Ostern<br />
nie aus dem Sinn.<br />
Vor etwa sechs Wochen rief mein Freund<br />
Norbert, dem ich die Geschichte wohl<br />
mehrmals geschildert hatte, an und sagte,<br />
dass er in der Nähe der Schule, wo er<br />
gerade seinen Sohn abhole, einen Hirten<br />
mit seiner Herde gesehen habe. Er hole<br />
mich mit dem Auto gleich ab, denn die<br />
Herde ziehe weiter und es beginne ja<br />
auch zu dunkeln. Es war mein Hirte,<br />
noch mehr gezeichnet von Wind und<br />
Wetter, die Zahnlücken noch größer. Er<br />
erkannte mich auch wieder und seine<br />
Augen blitzten freundlich. Die Herde war<br />
wohl schon 200 Meter weiter weg, aber<br />
neugeborene Lämmer, z. T. noch mit Nabelschnur,<br />
brauchten seine Hilfe. Er bat<br />
auch Norbert, ein Lamm zu fangen, das<br />
in die falsche Richtung laufen wollte. Bewundert<br />
von seinem Sohn brachte er das<br />
Schäflein zur Herde, wo es auch gleich<br />
seine Mutter fand. Ich tauschte noch ein<br />
paar Worte mit dem Hirten und, bevor<br />
ich mich verabschiedete, fragte ich noch,<br />
in welche Richtung er weiterziehe, denn<br />
ich würde ihn gern nochmal treffen,<br />
wenn er mehr Muße habe. Wieder zeigte<br />
er etwas vage in Richtung der Berge.<br />
Ich fand ihn am nächsten Wochenende<br />
wieder nicht. Zu Ostern sind meine Gedanken<br />
aber bei ihm und seinen Schäfchen<br />
irgendwo in den Weiten Spaniens.<br />
An den Prozessionen wird er nicht teilnehmen<br />
können, denn er muss ja bei seiner<br />
Herde bleiben.<br />
Buenos Aires! Wir wohnen<br />
Parterre, eine kleine Oase<br />
mit vielen großen Pflanzen<br />
zwischen noch größeren<br />
Häusern. Man hört hier alles<br />
von den Nachbarn, gerade<br />
schreit eine Frau, sie schreit<br />
wohl immer, sagt Franzi,<br />
selbst wenn sie nur zum Essen<br />
ruft, und die kann<br />
schreien! Über eine halbe<br />
Stunde am Stück hab ich<br />
schon erlebt. Letzte Nacht<br />
spielte hier jemand E-Gitarre<br />
vor sich hin, erst die Titelmelodie<br />
von »Der Pate«, danach<br />
gleich »Final Countdown«,<br />
sehr langsam und stockend.<br />
In den verschiedenen Etagen wohnen<br />
lauter Katzen, die sich zu einer bestimmten<br />
Tageszeit alle ans Fenster setzen und<br />
mauzen.<br />
Unser Raum ist toll, wahnsinnig hoch,<br />
ungefähr doppelt so hoch wie breit, und<br />
die Türen sind auch doppelt so hoch wie<br />
normal und ganz schmal, und dann<br />
hängt überm Bett ein riesiges Foto von<br />
Albert Einstein, das sieht edel aus, und<br />
an der benachbarten Wand hängt das<br />
ebenso große Bild eines Tigers mit aufgerissenem<br />
Maul im Sprung – sehr kitschig,<br />
beide Gemälde zusammen ergeben eine<br />
phänomenale Mischung! Mit uns leben<br />
die beiden Hausherrinnen, Mutter und<br />
Tochter, beide heißen Nirma, und dann<br />
wohnen hier noch andere Studenten,<br />
von denen aber grade niemand da ist, so<br />
dass Franzi und ich quasi ganz alleine<br />
durch den Innenhof wandeln.<br />
Wir schlafen großartig und verbringen<br />
den halben Tag stets mit Frühstücken<br />
und wundern uns dann, wo die Zeit hin<br />
ist, wenn wir nachmittags das erste Mal<br />
auf die Uhr schauen. Sobald wir dann<br />
schließlich durch die Stadt wandern, machen<br />
wir mit Vorliebe Witze über unseren<br />
straffen Zeitplan…<br />
Die Stadt ist wunderbar, allerdings habe<br />
ich doch so meine Probleme mit argentinischen<br />
Männern, die uns ungefragt ihre<br />
Liebe gestehen, und zwar in bellendem<br />
Ton und auch mal recht ausdauernd nebenherlaufend.<br />
Es kommt vor, dass einfach<br />
einer den Arm um einen legt, oder<br />
sich im leeren Bus genau vor einen stellt<br />
und starrt bis man aussteigt, und wenn<br />
man freundlich sagt, dass man seinem<br />
Sitznachbarn im Bus nun nicht sein ganzes<br />
Leben erzählen möchte, dann wird<br />
das nicht wirklich akzeptiert – heute<br />
wurden wir von einem Typen mit Rasierschaum<br />
beschmiert, als wir<br />
aus dem Bus ausstiegen.<br />
Franzi meinte, man gewöhnt<br />
sich dran und hört das alles<br />
gar nicht mehr, aber mich<br />
bringt das nach den paar Tagen<br />
auf die Palme.<br />
Natürlich gibt es auch ganz<br />
andere: z. B. charmante alte<br />
Herren, die Eis verkaufen! Eis!<br />
Die italienischen Einwanderer<br />
haben so wunderbares Eis<br />
mitgebracht! Das ist mein<br />
Lieblingsessen hier, in dem<br />
Land, das Franzi als »die kulinarische<br />
Hölle« bezeichnet.<br />
Betrachtet man unsere Genüsse<br />
der vergangenen Reisezeit<br />
ist da sogar was dran, auch wenn dieser<br />
Vergleich natürlich unfair ist, denn<br />
wir haben uns ja alle Hals über Kopf in<br />
die peruanische Küche verliebt.<br />
Abendliche Tangostimmung.<br />
Letzte Nacht waren wir an einem Platz,<br />
auf dem Tango getanzt wird, uralte Männer<br />
mit uralten Frauen, oder auch mit<br />
jungen Mädchen, Jungs mit Rucksack<br />
oder Laptoptasche tanzen mit sehr<br />
schicken Damen, die alten Männer bewegen<br />
sich mit der Würde und der Entschlossenheit<br />
einer Schildkröte, ein alter<br />
Mann kommt auf uns zu (Gel im Haar,<br />
offenes Hemd, weißes Brusthaar), er ist<br />
Tangolehrer und wirbt für seine Tanzstunden.<br />
Getanzt wird meist, indem die<br />
Frau ihre Stirn an die Schläfe des Mannes<br />
legt, auch bei großen Frauen und kleinen<br />
Männern. Es ist wunderschön!<br />
Morgen besuchen wir den berühmten<br />
Friedhof Recoleta. Dort befindet sich,<br />
neben prächtigen, teils verfallenden Mausoleen<br />
(mit Fenstern!) auch die Grabstätte<br />
von Evita/Eva Perón. (Schluss)<br />
FOTO: JOHANNA PUMB
14 APRIL 2013<br />
Ratgeber<br />
FOTO: HERBERT SCHADEWALD<br />
Herbert Schadewald,<br />
Verkehrsjournalist<br />
Fabelhaft<br />
Fiat 500L<br />
Keine Frage, der Fiat 500L reiht sich in<br />
der über 110-jährigen Markentradition<br />
in die Mobile ein, die Fahrzeugsegmente<br />
neu definierten. Das ist schon mehreren<br />
dieser italienischen Modelle durchaus gelungen.<br />
Wer den kleinen knuddligen Fiat<br />
500 kennt, ist von dieser L-Variante besonders<br />
überrascht. Der Buchstabe steht laut<br />
Hersteller für verschiedene Begriffe, die<br />
mit diesem Konsonanten beginnen und<br />
bietet unendlichen Raum für Gedankenspiele.<br />
Für mich ist es einfach eine luftige<br />
Langversion.<br />
Apropos unendlicher Raum. Nie hätte ich<br />
gedacht, dass dies in dem 500er in dieser<br />
Form möglich ist. Unmittelbar nach dem<br />
Einstieg stimme ich dem Produzenten zu,<br />
dass es »der größte Cinquecento aller Zeiten«<br />
sei.<br />
Allein das Raumangebot ist beeindruckend<br />
und für den 500er absolut enorm<br />
groß. Ich hatte sofort das Gefühl, in einem<br />
Van zu sitzen. Dass er dazu auch noch<br />
recht poppig und sehr flexibel ausgestaltet<br />
und mit zahlreichen Komfortelementen<br />
bestückt ist, erhöht den positiven Gesamteindruck<br />
ungemein.<br />
Fünf Personen haben in dem 500L durchaus<br />
gute Sitzmöglichkeiten. Denn die<br />
asymmetrisch geteilte Rückbank lässt sich<br />
längsseits verschieben, sodass bei weniger<br />
Gepäck mehr Beinfreiheit für die Hinterbänkler<br />
besteht. Sehr nachteilig ist allerdings,<br />
dass der hintere Mittelplatz über<br />
AUTO & VERKEHR<br />
keine Kopfstütze verfügt. Im Bedarfsfall<br />
können diese Sitze der zweiten Reihe umgeklappt<br />
werden, was auch den Kofferraum<br />
von regulär 400 auf maximal 1 310 l<br />
erweitert.<br />
Der 4,15 m lange 500L war mit einem 1,3-l-<br />
Multijetmotor bestückt. Dieser Euro-5-<br />
Diesel leistet 62 kW und ermöglicht maximal<br />
165 km/h. Er ist mit einem manuellen<br />
5-Ganggetriebe und einer äußerst komfortablen<br />
Start-Stopp-Anlage kombiniert. Bei<br />
einem Durchschnittsverbrauch von gut<br />
6 l/100 km reichte die Tankfüllung für 700<br />
km. Der italienische Minivan lässt sich<br />
spritzig und flexibel kutschieren – egal ob<br />
im Stadtverkehr<br />
oder auf<br />
Fernstrecke.<br />
Bei engen<br />
P a r k l ü c k e n<br />
helfen die<br />
hinteren Sensoren.<br />
Durch das mit<br />
dem Lichtsensor<br />
kombinierte<br />
Tagf<br />
a h r l i c h t<br />
braucht sich<br />
der Fahrer<br />
auch um die<br />
äußere Rundumbeleuchtung<br />
keine Gedanken mehr zu machen.<br />
Ein Regensensor sorgt je nach Tempo und<br />
Nässeintensität stets für optimale Sichtverhältnisse.<br />
Und in puncto Sicherheitsausstattung<br />
wurde bei diesem fünftürigen<br />
Großraummini überhaupt nicht gespart.<br />
Er verfügt über die neuesten technologischen<br />
Ausstattungsmerkmale.<br />
Dieser Fiat 500L 1,3 Mjet (Grundpreis:<br />
19 100 Euro) lässt sich mit zahlreichen Zusatzoptionen<br />
sehr individuell ausstatten.<br />
Diese Palette reicht von elektrisch verstellund<br />
beheizbaren Außenspiegeln, über Nebelscheinwerfer<br />
bis zur Sitzheizung für<br />
Fahrer und Beifahrer. Laut Hersteller sind<br />
bis zu 1 500 unterschiedlichste Konfigurationen<br />
dieses Modells möglich.<br />
Produziert wird der 500L übrigens im ursprünglichen<br />
Zastava-Werk im serbischen<br />
Kragujevac, rund 140 km südöstlich von<br />
Belgrad. Fiat lässt dort bereits seit 1953 fertigen.<br />
Und nachdem Ende der 90er Jahre<br />
NATO-Bomber das Autowerk in Schutt<br />
und Asche legten, investierte der italienische<br />
Autokonzern jetzt dort erneut eine<br />
Milliarde Euro, um die 500L-Produktion<br />
anlaufen zu lassen.<br />
SUDOKU<br />
8 6<br />
1 2 4<br />
7 2 8 5<br />
5 9 2 8<br />
1 6 7 9<br />
4 5 3 1<br />
1 6 8 2<br />
8 7 4<br />
3 1<br />
2 1<br />
1 9 6<br />
9 5 7 4<br />
2 6 5 3<br />
8 1 9 3<br />
3 7 1 8<br />
9 4 5<br />
4 6<br />
n Füllen Sie das Raster mit<br />
den Zahlen von 1 bis 9<br />
n In jeder Zeile, jeder Spalte<br />
darf jede Zahl nur einmal vorkommen<br />
n Auch in jedem 3fi3-Feld<br />
kommt jede Zahl nur einmal<br />
vor<br />
LÖSUNGEN:<br />
4 3 8 5 7 9 6 2 1<br />
9 6 5 1 3 2 7 4 8<br />
7 1 2 4 8 6 3 9 5<br />
3 5 7 9 2 1 4 8 6<br />
8 2 1 6 4 7 9 5 3<br />
6 4 9 8 5 3 2 1 7<br />
1 9 4 3 6 5 8 7 2<br />
2 8 6 7 1 4 5 3 9<br />
5 7 3 2 9 8 1 6 4<br />
8 4 6 7 5 2 9 3 1<br />
7 2 1 3 4 9 6 5 8<br />
3 9 5 1 8 6 7 4 2<br />
2 6 8 5 9 3 4 1 7<br />
9 1 3 2 7 4 8 6 5<br />
5 7 4 8 6 1 2 9 3<br />
6 3 7 9 2 5 1 8 4<br />
1 8 9 4 3 7 5 2 6<br />
4 5 2 6 1 8 3 7 9<br />
Tierärztin Christiane<br />
Schneemann aus der<br />
Panketaler Praxis<br />
von Dr. Wienrich<br />
Diabetes Mellitus<br />
bei Hund und Katze<br />
Der Diabetes Mellitus ist eine hormonelle<br />
Störung des Nahrungsstoffwechsels,<br />
die durch einen Mangel des<br />
Hormons Insulin aufgrund einer Schädigung<br />
der Bauchspeicheldrüse ausgelöst<br />
wird. Insulin sorgt dafür, dass der aus der<br />
Nahrung gewonnene Zucker aus dem Blut<br />
in die Körperzellen gelangt. Ohne Insulin<br />
steht dem Körper somit keine Energie zur<br />
Verfügung und der Zucker bleibt im Blut.<br />
Begünstigende Faktoren können Übergewicht,<br />
erbliche Veranlagung, minderwertiges<br />
Futter und bestimmte Medikamente<br />
sein. Auch das Geschlecht kann eine Rolle<br />
spielen. Bei Hunden sind eher weibliche<br />
Tiere betroffen, bei Katzen eher männliche<br />
Tiere.<br />
Anzeichen der Erkrankung sind verstärkter<br />
Durst und gesteigerter Urinabsatz, erhöhter<br />
Appetit und trotzdem Gewichtsverlust,<br />
später auch Appetitlosigkeit. Es<br />
kann zu Schwäche, Bauchschmerzen,<br />
häufigen Blasenentzündungen sowie Linsentrübung<br />
und plötzlicher Blindheit<br />
kommen. Katzen können einen Fersengang<br />
zeigen, d. h. sie setzen beim Laufen<br />
die Hinterläufe mit den Sprunggelenken<br />
auf den Boden auf.<br />
DER TIERARZT RÄT<br />
Die Diagnose wird mittels Blutuntersuchung<br />
anhand erhöhter Werte bei Blutzucker<br />
und Fructosamin gestellt. Auch eine<br />
Harnuntersuchung kann Hinweise<br />
liefern.<br />
Die Therapie umfasst eine Futterumstellung<br />
auf Diabetikerfutter und häufig die<br />
Injektion von Insulin zweimal täglich unter<br />
die Haut. Sofern betroffene Hündinnen<br />
nicht kastriert sind, sollte dies geschehen.<br />
Insulin ist für das Tier lebensnotwendig.<br />
Die zweimalige tägliche Injektion<br />
von Insulin wird von den allermeisten<br />
Besitzern gut gemeistert.<br />
Um die optimale Insulindosis zu finden,<br />
muss man in den ersten Wochen sehr engmaschig<br />
Blutuntersuchungen durchführen.<br />
Später erfolgen Kontrollen alle 3–4<br />
Monate. Bei Hunden gelingt die Einstellung<br />
meist schneller als bei Katzen, da sie<br />
weniger Schwankungen im Tagesverlauf<br />
zeigen.<br />
Bei zu hohen Insulinkonzentrationen<br />
(z. B. weil das Tier sein Futter nicht gefressen<br />
hat oder viel getobt hat) kann es im<br />
Blut zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie)<br />
kommen. Symptome hierfür sind<br />
Unruhe/Zittern, unkontrollierte Bewegungen,<br />
Krampfanfälle, Untertemperatur,<br />
bis hin zur Bewusstlosigkeit. In diesem<br />
Fall muss man dem Tier sofort Futter, am<br />
besten Honig oder eine Zuckerlösung, mit<br />
der Spritze ins Maul geben. Danach sollte<br />
der Patient sofort in einer Praxis vorgestellt<br />
werden.<br />
Kontakt: Tierarztpraxis Dr. Wienrich,<br />
Schwanebeck, Tel. (030) 941 56 38,<br />
www.tierarzt-berlin.net<br />
FITNESS & WOHLBEFINDEN<br />
Karin Suske,<br />
Clubmanagerin<br />
Mrs.Sporty, Karow<br />
Trainingskonzept<br />
von Mrs.Sporty<br />
Im April 2013 feiert der Frauensportclub<br />
Mrs.Sporty in Karow sein fünfjähriges<br />
Bestehen. Seit Fünf Jahren haben die<br />
Frauen in Karow und Umgebung die<br />
Möglichkeit, in nur 2–3 mal 30 Minuten<br />
pro Woche fit und gesund zu werden.<br />
Wir freuen uns, dass wir seit 2008 in Karow<br />
dazu beitragen können, dass Frauen<br />
jeden Alters ihre Gesundheit und ihr<br />
Wohlbefinden steigern. Wir sind Tag für<br />
Tag begeistert von den tollen Erfolgsgeschichten<br />
unserer Mitglieder. Viele Frauen<br />
haben dank des unkomplizierten Trainings<br />
schon ihr Wunschgewicht erreicht.<br />
Auch bei gesundheitlichen Problemen<br />
wie Rückenschmerzen hat unser Training<br />
geholfen. Und nicht zu vergessen die große<br />
Lebensfreude, die die Frauen seit fünf<br />
Steffen Golle,<br />
Rechtsanwalt,<br />
Buch<br />
Doch Ehegattenunterhalt<br />
bei<br />
langer Ehedauer?<br />
Im Rahmen von Trennung und Scheidung<br />
sind oft auch Ansprüche auf nachehelichen<br />
Unterhalt zu klären. Hierzu gab<br />
es zum 1. 1. 2008 eine tiefgreifende Reform<br />
des Unterhaltsrechts, die den Grundsatz<br />
der Eigenverantwortung der Eheleute<br />
stärker betonte. Es wurden u. a. Änderungen<br />
beim Unterhaltsrang zugunsten minderjähriger<br />
Kinder und erweiterte Möglichkeiten<br />
einer Begrenzung und Befristung<br />
von Ansprüchen, der Höhe und der<br />
Zeit nach, normiert. Ziel des Gesetzgebers<br />
war vor allem die zeitliche Begrenzung der<br />
nachehelichen Verantwortlichkeit und die<br />
wirtschaftliche Entlastung der sog. Zweitfamilien.<br />
Nach dem 1. 1. 2008 konnte der bedürftige<br />
Ehegatte grundsätzlich nur noch Ansprüche<br />
durchsetzen, wenn er im Rahmen der<br />
Billigkeitsprüfungen (§ 1578b BGB) eheliche<br />
Nachteile nachweisen konnte. Fehlten<br />
diese oder konnten sie nicht bewiesen<br />
werden, kam es meist zum Wegfall des Anspruchs<br />
auf Ehegattenunterhalt. Auf<br />
die Dauer der Ehe ohne sog. Nachteilseintritt<br />
kam es somit grundsätzlich nicht<br />
mehr an.<br />
Die lange Ehedauer wurde jedoch zunehmend<br />
von den Gerichten bei den Billigkeitserwägungen<br />
berücksichtigt.<br />
So hat der BGH in einer Entscheidung<br />
Jahren aus dem Training mitnehmen.<br />
Zum Jubiläum hat die Einrichtung ein besonderes<br />
Angebot: Frauen der Region<br />
können ihre sportliche Seite mit unserem<br />
Trainings- und Ernährungskonzept nur<br />
für Frauen entdecken. Die ersten 20 Neumitglieder<br />
trainieren einen Monat lang für<br />
5,- Euro (das Angebot gilt bis zum 30. April<br />
2013).«<br />
Weitere Informationen:<br />
Mrs.Sporty Club Karow, Achillesstr. 64,<br />
Tel. 34 33 52 09.<br />
Mrs. Sporty-Konzept<br />
Das Mrs.Sporty Trainingskonzept ist<br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
Tennislegende Stefanie Graf und dem<br />
Institut für Prävention und Nachsorge<br />
in Köln entwickelt worden.<br />
Im Mrs.Sporty Zirkeltraining werden<br />
mit minimalem Zeitaufwand alle<br />
Hauptmuskelgruppen sowie Ausdauer<br />
und das Koordinationsvermögen<br />
individuell gefordert.<br />
So genügen schon drei Trainingseinheiten<br />
pro Woche –<br />
also nur 3 x 30 Minuten.<br />
IHR GUTES RECHT<br />
vom 6. 10. 2010 (Aktenzeichen XII ZR<br />
202/08) herausgestellt, dass eine lange<br />
Ehedauer zur nachehelichen Solidarität<br />
führen und eine Befristung oder Begrenzung<br />
angesichts der »fehlgeschlagenen Lebensplanung<br />
der Ehegatten« unzulässig<br />
sein kann.<br />
Ab dem 1. 3. 2013 wurde (in § 1578b Absatz<br />
1 Satz 2 Alternative 2 BGB) nunmehr der<br />
eigenständige Unterhaltsanspruch der<br />
langen Ehedauer neben der Nachteilsregelung<br />
– vor allem wegen der Dauer der<br />
Pflege oder Erziehung eines gemeinsamen<br />
Kindes sowie aus der Gestaltung von<br />
Haushaltsführung und Erwerbstätigkeit<br />
während der Ehe – formuliert. Die Ablehnung<br />
einer Befristung oder Begrenzung<br />
der Höhe soll bereits dann vorgenommen<br />
werden, wenn »eine Herabsetzung des Unterhaltsanspruchs<br />
unter Berücksichtigung<br />
der Dauer der Ehe unbillig wäre«. Die<br />
Ehedauer ist somit eigenständiger Prüfungspunkt.<br />
Die gesetzliche Neuregelung erfasst auch<br />
Altfälle mit der Folge der Überprüfungsmöglichkeit<br />
bereits abgeschlossener Sachverhalte<br />
(Urteile und Vereinbarungen der<br />
Parteien anlässlich der Trennung und<br />
Scheidung) auch wenn die Abänderung<br />
regelmäßig nur für die Zukunft möglich<br />
sein wird. Die eheliche Solidargemeinschaft<br />
wird somit zumindest für Fälle langer<br />
Ehedauer (grundsätzlich wohl ab 15<br />
Jahren) wieder stärker in den Vordergrund<br />
rücken und der sozial schwächeren Partei<br />
einen Unterhaltsanspruch auch bei Fehlen<br />
von Nachteilen zubilligen.<br />
Der Grundsatz der Eigenverantwortung<br />
gilt für diese Ehen dann nur noch eingeschränkt,<br />
da sich das Regel-Ausnahme-Verhältnis<br />
für diese Fälle wieder verkehrt<br />
hat.<br />
Skurriler Krimi<br />
Liebe geht durch den Magen. Aber wohin<br />
geht die Liebe, wenn sie durch den<br />
Magen durch ist? Geht sie ins Blut, ins<br />
Herz oder in die Hose? Eckart von Hirschhausen<br />
findet verblüffende Erklärungen<br />
für die großen<br />
und kleinen Gefühle,<br />
die Komik<br />
im Paarungsverhalten<br />
und die<br />
Marotten unseres<br />
M i t e i n a n d e r s :<br />
Warum<br />
BUCHTIPPS<br />
Michael Kowarsch,<br />
Buchhändler,<br />
»buchladen in buch«<br />
benehmen<br />
sich Makaken<br />
im Fahrstuhl<br />
emotional intelligenter<br />
als Menschen?<br />
Was haben weibliche Flirtversuche<br />
auf einer Party mit Fruchtfliegen zu<br />
tun und Fernbedienungen mit dem<br />
männlichen Jagdinstinkt?<br />
Hier können endlich Männer und Frauen<br />
über Frauen und Männer lachen! Paare<br />
über Singles und Singles über Paare. Auf<br />
einmalige Art wird Wissenschaft mit Alltag<br />
und Humor verbunden. Und ganz nebenbei<br />
erfahren Sie, was bei Liebeskummer<br />
wirklich hilft, wie Sie besser streiten<br />
können und wie Sie aus einem gemeinsamen<br />
Urlaub auch wieder gemeinsam zurückkehren.<br />
Eckart von Hirschhausen, »Wohin geht<br />
die Liebe, wenn sie durch den Magen<br />
durch ist?«, Rowohlt Tb, 14,99 Euro<br />
Erinnerungen von<br />
Elizabeth Shaw<br />
Fünfzig Jahre nach dem Erscheinen des<br />
ersten von ihr geschriebenen und illustrierten<br />
Kinderbuchs »Der kleine Angsthase«<br />
ist Elizabeth<br />
Shaw in ost- und<br />
w e s t d e u t s c h e n<br />
Kinderzimmern<br />
präsenter denn je:<br />
Titel wie Zilli, Billi<br />
und Willi oder Gittis<br />
Tomatenpflanze<br />
haben mit ihrem<br />
schnörkellosen<br />
Zeichenstil<br />
und ihrer subtilen<br />
Komik auch nach Shaws Tod im Jahre<br />
1992 immer neue junge Leserinnen und<br />
Leser gewonnen und leben in den Erinnerungen<br />
vieler Erwachsener fort.<br />
Elizabeth Shaw, »Wie ich nach Berlin<br />
kam. Eine Irin in der geteilten Stadt«.<br />
VBB Verlag, 19,95 €<br />
SERVICE<br />
Apotheken-Notdienst April 2013<br />
Nachtdienst: von 9 Uhr bis zum nächsten Tag um 9 Uhr<br />
MO, 01. Center-Apotheke, Neumannstr. 13, Tel. 4 78 46 97<br />
DI, 02. Bartels Apoth., Berliner Str. 91, Tel. 4 72 91 08<br />
MI, 03. Apo. i. d. Galenusstr., Galenusstr. 59, Tel. 47 53 43 57<br />
DO, 04. Signal-Apotheke, Berliner Str. 13B, Tel. 499 89 30<br />
FR, 05. Ahorn-Apotheke, Damerowstr. 6-7, Tel. 47 54 66 88<br />
SA, 06. Bahnhof-Apotheke, Florastraße 47-48, Tel. 48 63 73 76<br />
SO, 07. Engel-Apotheke, Dietzgenstr. 11, Tel. 4 76 67 04<br />
MO, 08. Eulen-Apotheke, Breite Str. 8, Tel. 47 48 69 30<br />
DI, 09. Nordend-Apotheke, Dietzgenstr. 89, Tel. 47 71 349<br />
MI, 10. Mariannen-Apoth., Pastor-Niemöller-Pl., Tel. 47 75 01 01<br />
DO 11. Wilhelmsruh. Apo., Hauptstr. 14 (13158), Tel. 916 51 88<br />
FR, 12. Buchh. Apotheke, Hauptstr.14 (13127), Tel. 474 25 97<br />
SA, 13. Adler-Apotheke, Breite Str. 41, Tel. 47 53 93 00<br />
SO, 14. Eulen-Apotheke, Florastr. 4, 43 72 47 30<br />
MO, 15. Koala-Apotheke, Breite Str. 20, 48 09 88 77<br />
DI, 16. Kastanien-Apotheke, Kastanienallee 37, Tel. 91 20 79 90<br />
MI, 17. Pankow-Apotheke, Stubnitzstr. 31, Tel. 47 30 07 39<br />
DO, 18. Rats-Apotheke, Breite Str. 22a, Tel. 4 85 46 73<br />
FR, 19. Martin-Apotheke, Berliner Str. 45, Tel. 47 30 10 06<br />
SA, 20. Edelweiß-Apotheke, Hauptstr. 27, Tel. 91 61 11 81<br />
SO, 21. Mendel-Apotheke, Breite Str. 6, Tel. 47 47 31 01<br />
MO, 22. Apo. am Hugenottenpl., Hugenottenpl. 1, Tel. 4751 16 0<br />
DI, 23. Schlosspark-Apoth., W.-Friedrichstr. 4a, Tel. 94 41 33 14<br />
MI, 24. Viereck-Apotheke, Wiltbergstr. 34, Tel. 94 11 31 86<br />
DO, 25. Apoth. im Pankeviertel, Pankower Str. 1, Tel. 4 76 70 60<br />
FR, 26. Vesalius-Apoth., Achtermannstr. 21, Tel. 4 74 65 03<br />
SA, 27. Lavendel-Apotheke, Dietzgenstr. 26, Tel. 83 21 79 93 0<br />
SO, 28. Center-Apotheke, Neumannstr. 13, Tel. 4 78 46 97<br />
MO, 29. Bartels Apoth., Berliner Str. 91, Tel. 4 72 91 08<br />
DI, 30. Apo. i. d. Galenusstr., Galenusstr. 59, Tel. 47 53 43 57<br />
RECHTSANWALT<br />
Steffen Golle<br />
Familien- und Erbrecht • Strafrecht<br />
Verkehrsrecht • Arbeitsrecht<br />
Zepernicker Straße 69<br />
13125 Berlin-Buch<br />
Tel.: (030) 98 31 95 07<br />
Fax: (030) 98 31 95 08<br />
Funk: 0172/ 46 41 600<br />
www.ra-golle.de
Kultur APRIL 2013 15<br />
FOTOS: PRIVAT<br />
WANN WAS WO<br />
31. März<br />
So, 5.30 Uhr<br />
05. April<br />
Fr, 17 Uhr<br />
06. April<br />
Sa, 20 Uhr<br />
09. April<br />
Di, 19 Uhr<br />
11. April<br />
Do, 18.30 Uhr<br />
12. April<br />
Fr, 16 Uhr<br />
12. April<br />
Fr, 19 Uhr<br />
13. April<br />
Sa, 9.45–15.45 Uhr<br />
13. April<br />
Sa, 16 Uhr<br />
14. April<br />
So, 15 Uhr<br />
16. April<br />
Di, 15–20 Uhr<br />
17. April<br />
Mi, 10 Uhr<br />
18. April<br />
Do, 15.30–17.30 Uhr<br />
21. April<br />
So, 15 Uhr<br />
22. April<br />
Mo, 19 Uhr<br />
24. April<br />
Do, 18 Uhr<br />
27. April<br />
Sa, ab 10 Uhr<br />
27. April<br />
Sa, 14–18 Uhr<br />
27. April<br />
Sa, 17 Uhr<br />
28. April<br />
So, ab 10 Uhr Uhr<br />
Osternacht<br />
mit kleinem Osterfeuer, 9.30 Uhr Osterbrunch<br />
Fühjahrskräuterführung –<br />
auf dem Ökogut Buch, Kosten: 3 Euro<br />
Ü-40-Party<br />
Eintritt 7,50 Euro<br />
Konzert Balg Band Barnim, Jugendakkordeonorchester,<br />
Leitung: K. Weißig, Eintritt frei<br />
Bürgerveranstaltung »Berlin säuft ab – steigendes<br />
Grund- und Schichtenwasser«, mit Parteienvertretern<br />
Benefizkonzert Prof. Iwanzowa mit begabten Schülern,<br />
Werke von Chopin, Tschaikowsky, Liszt, Debussy u. a.<br />
Geistliche Musik in der Osterzeit Coro con brio,<br />
Leitung: M. Engelke, Eintritt frei<br />
Rathausfest Panketal Buntes Programm für die ganze<br />
Familie (siehe auch »BB empfiehlt«)<br />
Dance-Gala »20 Jahre Showtanz in Buch«, Tanz und<br />
Akrobatik u. m., Moderation: Jörg-P. Malke<br />
Festliche Bläsermusik mit dem Karower Posaunenchor,<br />
Leitung: Volker Hühne, Eintritt frei<br />
Aktionstag gegen Rechts Führung »Steine ohne Grenzen«,<br />
Workshops, Basar, Kabarett (siehe auch S. 1 und 3)<br />
Kindertheater Nobel Popel,<br />
Eintritt 4,- Euro<br />
Nachbarschaftstreffen Bürgerhaus-Projekte stellen sich<br />
vor, Infos, Tausch- und Trödelmarkt u. a.<br />
Line Dance<br />
Blankenburger Dorfkirche,<br />
Alt-Blankenburg 17<br />
Treff: Hofladen, Ökogut Buch,<br />
Alt-Buch 51<br />
Feste-Scheune im<br />
Stadtgut Buch, Alt-Buch 45-51<br />
Aula Grundschule Am Sandhaus,<br />
Buch, Wiltbergstraße<br />
Grundschule im Panketal,<br />
Karow, Achillesstr. 31<br />
Saal, Axon 2, MDC.C, Campus<br />
Buch, Robert-Rössle-Str. 10<br />
Schlosskirche Buch,<br />
Alt-Buch 37<br />
Rund um das Rathaus Panketal,<br />
Schönower Str. 105<br />
Sporthalle Marianne-Buggenhagen-<br />
Schule Buch, Ernst-Busch-Str. 29<br />
Karower Kirche,<br />
Alt-Karow<br />
In und um die Schlosskirche Buch,<br />
Alt-Buch 37<br />
Feste-Scheune im<br />
Stadtgut Buch, Alt-Buch 45-51<br />
<strong>Bucher</strong> Bürgerhaus,<br />
Franz-Schmidt-Straße 8-10<br />
Feste-Scheune im<br />
Stadtgut Buch, Alt-Buch 45-51<br />
Bürgerforum BINO lädt ein: »Lärmschutz an der Schiene Feste-Scheune im<br />
in Buch – mehr Schweiz wagen«, m. Bundestagskandidaten Stadtgut Buch, Alt-Buch 45-51<br />
<strong>Bucher</strong> BürgerForum »Entwicklung des Helios Klinikums<br />
Buch/Poliklinik« u.a., mit Senator M. Czaja und M. Ivancic<br />
Kräuterfest<br />
mit Kräuterhäppchen und Minzbowle und mehr<br />
15 Jahre Waldschule Buch Jubiläumsfest mit Aktionen,<br />
Spiel, Infos, Waldpicknick u. a., Eintritt frei<br />
Benefizkonzert Kammermusik aus dem Barock, mit Kammermusikensemble<br />
N’schönhausen, Ltg.: KMD K. Winkler<br />
Kräuterfest<br />
mit Kräuterhäppchen und Minzbowle und mehr<br />
Kultur in Buch<br />
Der Förderverein »Kirchturm Buch« will<br />
vorrangig den die <strong>Bucher</strong> Ortsmitte<br />
prägenden Turm der barocken Schlosskirche<br />
wieder aufbauen, aber auch das kulturelle<br />
Leben in Buch durch Benefizveranstaltungen<br />
beleben. In diesem Jahr fanden<br />
Luise Reinhold-Richter und ihr Mann<br />
stellten im Gemeindehaus Buch aus.<br />
Feste-Scheune im<br />
Stadtgut Buch, Alt-Buch 45-51<br />
Kräutergarten Jacob,<br />
Blankenburg, Straße 39, Nr. 29<br />
Treff: Waldschule <strong>Bucher</strong> Forst,<br />
Wiltbergstraße 55<br />
Schlosskirche Buch,<br />
Alt-Buch 37<br />
Kräutergarten Jacob,<br />
Blankenburg, Straße 39, Nr. 29<br />
INITIATIVEN FÜR KIRCHTURMAUFBAU<br />
<strong>Bucher</strong>in mit Lyrikdebütband<br />
Die <strong>Bucher</strong> Autorin Ute Köhler (Foto)<br />
hat ihren ersten Gedichtband und<br />
Hörbuch mit dem Titel »Zeitlose Träume«<br />
bei der dahlemer verlagsanstalt veröffentlicht.<br />
Seit ihrem 14. Lebensjahr<br />
schreibe sie Gedichte, in denen sie Gefühle,<br />
Gedanken und Emotionen verarbeite,<br />
erzählt sie. Die 1980 geborene Autorin<br />
lebt in Berlin und Barcelona. Das<br />
Buch ist mit Illustrationen von Maikel<br />
Menendez versehen. Erhältlich ist es u. a.<br />
im »Buchladen in Buch« für 15 Euro.<br />
bereits drei stark beachtete<br />
Veranstaltungen statt,<br />
weitere werden folgen.<br />
Die Vorstellung des Bildbandes<br />
»Berliner Kirchen<br />
und ihre Hüter« (39,95 €, Edition Braus)<br />
durch Kara Huber, der Herausgeberin, und<br />
Autor Bernd Janowski hatte bereits am 18.<br />
Januar großes Interesse gefunden. In dem<br />
hervorragend illustrierten Buch wird neben<br />
der Marienkirche, der Hedwigs-<br />
Kathedrale und dem Berliner Dom auch<br />
die Schlosskirche in Buch ausführlich dargestellt.<br />
Am 3. März wurde in einer Veranstaltung<br />
mit Lyrik von Dr. Luise Reinhold-Richter,<br />
mit Klaviermusik durch Prof. Galina Iwanzowa<br />
und mit Aquarellen und Pastellen<br />
von Dr. Luise Reinhold-Richter und Dr.<br />
Hans Reinhold zum Thema »Ein Hauch<br />
Kreationen aus Fundstücken<br />
Noch bis zum 26. Mai sind in der HE-<br />
LIOS Galerie, in Buch, Schwanebecker<br />
Chaussee 50, unter dem Thema<br />
»Restwelten« Materialbilder, Zeichnungen<br />
und Skulpturen des Künstlers Falko<br />
Warmt (geb. 1938) präsentiert. Warmt,<br />
der in den 1960er Jahren Ingenieurwesen<br />
studiert und in der Akademie der Wissenschaften<br />
Berlin im Bereich Physikalische<br />
Chemie gearbeitet hat, ist künstlerischer<br />
Autodidakt und arbeitet seit 1978 als freischaffender<br />
Künstler in Berlin.<br />
In seinen aktuellen Arbeiten bedient er<br />
sich in den sogenannten Materialbildern<br />
der Collagetechnik und erschafft reliefartige<br />
Bilder, die den Betrachter mit ihrer<br />
farbigen Vielseitigkeit in den Bann ziehen.<br />
Die Plastiken sind gebaute Kreationen,<br />
die aus verschiedenen Materialien<br />
und Fundstücken des Alltags entstanden<br />
sind. Angeregt durch die kunsthistorische<br />
Formensprache der Dadaisten<br />
und Surrealisten des 20. Jahrhunderts,<br />
kombiniert er triviale Gegenstände<br />
und Materialien so miteinander, dass andersartige<br />
Sinneszusammenhänge erschaffen<br />
werden.<br />
»Kö̈pfe – Zwiegesprä̈ch«, 2012, Eisenplastik<br />
mit verschiedenen Materialien.<br />
FOTO: HELIOS/THOMAS OBERLÄNDER<br />
Frühling«, der Frühling stimmungsvoll beschworen.<br />
Zu dem beeindruckten Publikum<br />
gehörten auch der frühere Minister<br />
Jörg Schönbohm und seine Frau.<br />
Am 15. März eröffnete der Förderverein eine<br />
Ausstellung mit Werken des Pankower<br />
Bildhauers und Malers Nikolaus Bode,<br />
musikalisch auf dem Saxophon begleitet<br />
von Thabea Möbius. Diese Ausstellung mit<br />
Kleinplastiken, Aquarellen, Guachen und<br />
Zeichnungen ist bis Mitte Juli im Gemeindehaus<br />
der Schlosskirche, Alt-Buch 36, zu<br />
sehen. Die Exponate können erworben<br />
werden. 20% des Verkaufserlöses wird Nikolaus<br />
Bode dem Kirchturmprojekt als<br />
Spende zur Verfügung stellen.<br />
Ab Mitte Juli wird der Pankower Bildhauer<br />
und Maler Ullrich Jörke Skulpturen, Kleinplastiken<br />
und Malerei ausstellen.<br />
»Wir danken herzlich den Akteuren und<br />
Besuchern der Veranstaltungen, die Spenden<br />
in Höhe von 620 Euro erbrachten«, so<br />
Vorsitzender Karl Besch. H. Kleinau<br />
Warten<br />
Ich warte<br />
Jeder Schritt nach vorn<br />
ein Wagnis<br />
Wunschbilder<br />
Pflanze Bäumchen und Hoffnung<br />
Traue dem Frieden dennoch nicht<br />
Ich blicke auf Deinen Mund<br />
Verlockend Du mich küsst<br />
Spüre den Schritt zurück<br />
Kein Versteckspiel mehr<br />
Ich warte geduldig<br />
Bis die Blätter sprießen<br />
Irgendwann<br />
Der Förderkreis<br />
für Kultur in<br />
Karow – Phoenix –<br />
lädt zum nächsten<br />
Filmabend am<br />
Freitag, dem 5. 4.,<br />
um 19 Uhr herzlich<br />
in das Kirchliche<br />
Begegnungszentrum,<br />
Achillesstraße<br />
53, ein.<br />
Eintritt: 4,50 Euro.<br />
Die Filmhistorikerin<br />
Dr. Katrin Sell<br />
führt ein in den<br />
f r a n z ö s i s c h e n<br />
Film »Sie küssten und sie schlugen ihn«<br />
(Frk. 1953) und bringt die Protagonisten,<br />
wie den Regisseur François Truffaut, den<br />
Zuschauern an diesem Abend näher. Anschließend<br />
wird der Film gezeigt.<br />
Der französische Film feiert nicht nur in<br />
Deutschland große Erfolge. Die Filmnation<br />
ist so alt wie das Kino. Die Franzosen<br />
waren führend bei der Entwicklung<br />
des Kinos und seiner Technik. Die Brüder<br />
Lumiére erfanden den Kinematografen<br />
und waren damit wichtige Pioniere<br />
»BB« EMPFIEHLT<br />
Wieder Tanz in den Mai<br />
Am 30. April ist es wieder soweit: Der<br />
Verein der Freiwilligen Feuerwehr zu<br />
Buch e.V. und die Freiwillige Feuerwehr<br />
laden auf die Feuerwache im Pölnitzweg<br />
3 zum »Tanz in den Mai« ein.<br />
Um 17 Uhr wird angegrillt und gegen 19<br />
Uhr spielt wieder die bestens bekannte<br />
Showband »SOWIESO« auf – Riesenstimmung<br />
ist garantiert. Für das leibliche<br />
Wohl ist mit Krüger Catering gesorgt und<br />
aus der guten Erfahrung des vergangenen<br />
Jahres heraus wird ein großes Fest-<br />
Renate Feyl liest in Karow<br />
Am 26. 4. liest Schriftstellerin Renate<br />
Feyl aus ihrem Erfolgsroman »Lichter<br />
setzen über grellem Grund«. Die Lesung<br />
findet um 19.30 Uhr in der Buchhandlung<br />
Lubig, Achillesstraße 60 in<br />
Karow statt.<br />
Über das Buch: Elisabeth Vigée, Tochter<br />
eines Pastellmalers und einer Friseurin,<br />
ist 1767 gerade 12, als der berühmte Seemaler<br />
Claude Joseph Vernet ihr Talent<br />
entdeckt. Binnen kurzem wird aus der<br />
kleinen Liz eine gefeierte Porträtmalerin,<br />
die für ihren frischen, natürlichen<br />
Stil verehrt wird. Bald gehört auch Königin<br />
Marie Antoinette zu ihren Bewunderern<br />
und lässt sich mehrfach malen. Als<br />
die Revolution ausbricht und Versailles<br />
gestürmt wird, flieht Vigée mit ihrer<br />
Tochter nach Italien. Was als Kunstreise<br />
getarnt ist, wird zum langjährigen Exil…<br />
Renate Feyl, geboren 1944 in Prag, studierte<br />
Philosophie und lebt als freie<br />
Schriftstellerin in Berlin.<br />
Eintritt: 7,- Euro. Reservierung erbeten<br />
unter Tel. 94 38 06 73.<br />
Rathausfest in Panketal<br />
Ein Kino des Sehens<br />
Der französische Regisseur der Nouvelle Vague François Truffaut.<br />
des Kinos. Dazu unterscheidet sich das<br />
französische Kino von allen anderen in<br />
der Welt; dies mag wohl an seinem poetischen<br />
Realismus liegen: Es ist ein Kino<br />
des Sehens und nicht der Aktion.<br />
In dem Vortrag soll eine Zeitreise durch<br />
den französischen Film unternommen<br />
werden, die von den Anfängen des Kinos<br />
bis zur Gegenwart reicht.<br />
Der teils autobiographische Film von<br />
François Truffaut ist mittlerweile eine<br />
Ikone des modernen Films.<br />
zelt aufgebaut. Der 1. Mai startet ab 11<br />
Uhr mit zünftigem Frühschoppen und<br />
dem traditionellen Altberliner Eisbeinessen.<br />
Gäste sind herzlich willkommen!<br />
Eintritt für Erwachsene: 2,- Euro<br />
Infos: www.feuerwehrverein-buch.com<br />
Gesucht:<br />
Es gibt noch freie Plätze für künftige<br />
Feuerwehrleute! Bei Interesse am 1.<br />
oder 3. Donnerstag im Monat ab 19 Uhr<br />
auf der <strong>Bucher</strong> Feuerwache im Pölnitzweg<br />
3 melden.<br />
Am 13. April findet in der Zeit von 10–<br />
16 Uhr das traditionelle Rathausfest<br />
in Panketal statt. Außerdem veranstaltet<br />
die Gemeindeverwaltung einen Tag der<br />
offenen Tür. Das Festprogramm:<br />
9.45–10 Uhr Musikalischer Auftakt durch<br />
Trommböse<br />
10 Uhr Eröffnung durch Bürgermeister<br />
10.05–10.30 Uhr Tanzensemble der<br />
Grundschule Zepernick, Leitung: Klawdija<br />
Platonina<br />
10.30–11.15 und 12 Uhr Besichtigung<br />
des alten Zep. Krankenhausgeländes,<br />
Führungen durch Heidehaus und Villa<br />
10.45–11.45 Uhr Chor der AWO, Seniorentanzgruppe,<br />
Frauenchor Zepernick,<br />
Rockmobil<br />
12.45 Uhr Tanzshow der Cheerdancer<br />
der SG Schwanebeck 98 e. V.<br />
13 Uhr Führung Wasserwerk Zepernick<br />
13.30–14.30 Uhr Gewinnerziehung Auswahl<br />
der Filme für Sommernachtskino,<br />
Fahrradversteigerung<br />
ab 14 Uhr Musikalisches Mitmachtheater<br />
für Kinder: »Ein Traum voller Tiere«<br />
von und mit W. Kuhn, K. Ehrlich<br />
15–15.45 Uhr Konzert: Balg-Band-<br />
Barnim der Musikschule Fröhlich.<br />
Außerdem: Essen und Trinken, Streichelzoo,<br />
Flohmarkt, Kinderfest, Musik u. m.<br />
Benefizkonzert für Turmaufbau<br />
Der Freundeskreis des Max Delbrück<br />
Centrum Buch und der Förderverein<br />
zum Wiederaufbau des Turms der<br />
barocken Schlosskirche Buch laden ein<br />
zum Benefizkonzert am 12. 4., 16 Uhr in<br />
den Saal Axon 2 des MDC.C auf dem<br />
Campus Buch, Robert-Rössle-Str. 10.<br />
Galina Iwanzowa (Foto), Professorin für<br />
Klavier an der Musikhochschule Hanns<br />
Eisler Berlin, stellt junge, begabte Schülerinnen<br />
und Schüler mit Werken von<br />
Chopin, Debussy, Liszt, Tschaikowski,<br />
v. Weber vor.<br />
Restaurant & Feste-Scheune<br />
Alt-Buch 45–51 ❖ 13125 Berlin ❖ Tel. 94 39 74 40 ❖ restaurant@kuenstlerhof-buch.de<br />
Ü 40 Party in der Feste-Scheune!<br />
am 6. 04. 2013 ab 20 Uhr<br />
Eintritt: 7,50 Euro<br />
Reservierungen unter Tel. 030 / 943 97 440<br />
KÜNSTLER<br />
HOF-BUCH<br />
FOTO: ARCHIV<br />
FOTO: SUSANNE SCHLEYER/AUTORENARCHIV.DE<br />
FOTO: ARCHIV
16 APRIL 2013 Vermischtes<br />
GEDANKEN ZUR ZEIT<br />
WIE ICH BUCH SEHE<br />
Frantz Wittkamp<br />
Kataströphchen<br />
Was spielen wir? Wir spielen Kataströphchen.<br />
Dem Zoo entlaufen Tigerchen und Löwchen.<br />
Die Erde bebt. Es zittert das Planetchen.<br />
Leute in Panik stammeln Stoßgebetchen.<br />
Die Stadt stürzt ein. Am Boden liegt das Dömchen.<br />
Das Kraftwerk platzt. Es glüht und spuckt Atömchen.<br />
Im schwarzen Himmel wütet ein Orkänchen.<br />
Nimmt Häuschen mit und Tännchen und Platänchen.<br />
Ein Feuersturm verbrennt Automobilchen.<br />
Doch keine Angst! Es war ja nur ein Spielchen.<br />
FOTO: IRINA HAYEK<br />
DER AUTOR wurde 1943 in Wittenberge geboren und lebt heute<br />
in Lüdinghausen (Westfalen). 2012 erschien in 5. Auflage der Band<br />
»alphabetbuch«, Kalendermerkbuch mit Tagesversen und<br />
Zeichnungen, Alphabeet Verlag, Lüdinghausen – 372 S.; 9,95.<br />
BB-EXTRA-TIPP<br />
Nein danke, wir sterben nicht!<br />
Nein danke, wir sterben<br />
nicht!« – so sagt die Frau<br />
durch die spaltbreit geöffnete<br />
Tür zum vor ihr stehenden Sensenmann.<br />
Sterben? – das betrifft die Anderen.<br />
Das gibt es zuhauf in Büchern<br />
und Filmen, ab und zu im<br />
Familien- und Bekanntenkreis.<br />
Oder man hat beruflich damit zu<br />
tun. Aber auch da ist es immer<br />
das Sterben der Anderen.<br />
Beim Offenen Abend am Mittwoch,<br />
dem 17. April, um 19 Uhr<br />
in der Friedenskapelle Zepernick,<br />
Straße der Jugend 15, geht<br />
es um das Thema Sterben. Interessierte<br />
sind eingeladen, gemeinsam<br />
mit Ehrenamtlichen<br />
des Hospizdienstes über dieses<br />
Thema nachzudenken.<br />
BB-LESERFOTO<br />
Schneehase<br />
Ein kleines Trostpflaster für das neuerliche<br />
Schneeschieben Mitte März:<br />
Mit dem Rest des Schnees kann man einen<br />
Schneehasen bauen. Wenn – aus<br />
technischen Gründen – die Ohren nicht<br />
lang genug werden, muss man halt –<br />
wie auf dem Bild zu sehen – dazuschreiben,<br />
dass es der Osterhase ist… – eingesandt<br />
von Dr. Irina Hayek aus Schwanebeck,<br />
die dieses Schneewesen mit<br />
Namensschild vor ihrem Haus kreierte.<br />
IM NÄCHSTEN BB<br />
Rückblende:<br />
Alte Kriminalfälle<br />
der Region<br />
n<br />
Aktuell:<br />
Naturparke feierten<br />
ihr Jubiläum in Buch<br />
Die nächste Ausgabe<br />
erscheint am Donnerstag,<br />
dem 25. April 2013<br />
G<br />
m<br />
b<br />
H<br />
SANITÄRHEIZUNGSANLAGEN<br />
l Gasanlagen aller Art<br />
l Heizungsanlagen aller Art<br />
l Sanitäre Anlagen (Bäder)<br />
l Solaranlagen<br />
Beratung, Installation,<br />
Service<br />
Möserstr. 24–25 • Lortzingstr. 12<br />
16341 Panketal • OT Zepernick<br />
Telefon: (030) 9 44 42 81<br />
Telefax: (030) 94 41 48 99<br />
Funk: 0172 / 3 80 79 90<br />
FOTOS: UDO SCHNEE<br />
FOTOS: SAMMLUNG RAINER SCHÜTTE<br />
Udo Schnee aus Buch fotografierte Kunst im öffentlichen Raum, geschaffen von (v. l.): Gerhard Rommel, Karl Blümel und Günter Thüre.<br />
Also ick bin mal janz ehrlich, ick war<br />
schon immer für watt Exotischet zu<br />
haben, wenn ‘Se versteh’n, watt ick<br />
meine. Ick mir also den een Tach an<br />
mein Kompjuta jesetzt und den Internett<br />
durchforstet.<br />
Lange Rede ja keen Sinn, schon nach<br />
kurze Zeit wurd’ ick fündich. Ick hab<br />
mir für so ‘ne kleene Thaischlampe<br />
entschieden. Der einzije, dem ick watt<br />
davon erzählt hatte, war meen Nachbar<br />
Alfred. Na, den hätten ‘Se ma hör’n<br />
solln! Fast alle von diese Thaischlampen<br />
komm ohne Umweech direktemang<br />
aus Fernost zu uns nach Europa,<br />
sacht Alfred, und ick sollte lieba die<br />
Finga von die Sache lassen. So mancha<br />
Mundartiges<br />
hätte dett schon janz bitta bereut... und<br />
so weita. Wissen ‘Se, watt ick denke? Alfred,<br />
der olle Zausel, is bloß neidisch.<br />
Letzten Mittwoch war se denn endlich<br />
da. Hab ick mir natürlich jefreut. Ooch,<br />
weil allet so reibungslos über de Bühne<br />
jing. Ick bin janz schnell rinn mit ihr ins<br />
Haus. Sollt ja nich gleich jeda watt mitkriejen,<br />
vonne Nachbarschaft.<br />
Drinne hab ick se mir erstmal jenau anjekiekt.<br />
Ick kann nur sagen: 1A! Noch ville<br />
hübscha als wie uff’m Bild. Hab mir<br />
sofort dett doofe Jesicht von Alfred vorjestellt,<br />
wenna se dett erste Mal sieht.<br />
Na und denn hab ick se mir richtich vorjenommen.<br />
Gleich inne Küche. Ick<br />
konnt’s einfach nich mehr abwarten.<br />
BUCH – GESTERN UND HEUTE<br />
Außerdem will man ja schließlich wissen,<br />
uff watt man sich einjelassen hat.<br />
Im Eifer des Jefechts isse vom Tisch jefalln.<br />
Aba keene Angst, is ihr nüscht<br />
passiert. Wiecht ja kaum watt, dett zarte<br />
kleene Ding.<br />
Nächsten Morjen inne Frühe bin ick<br />
raus mit ihr in Jarten. Wie uff Kommando<br />
stand Alfred drüben am Zaun. Erst<br />
hatta ‘n bisschen blöde jekiekt. Aba<br />
denn hatta uff eenmal janz süffisant anjefangen<br />
zu lächeln und jesacht, er<br />
nimmt allet zurück. Und denn hatta<br />
mir jefracht, ob ick vielleicht so nett wäre,<br />
nochmal in den Internett zu jehn, er<br />
will für sein Jartenthaisch ooch so’ne<br />
Lampe.<br />
Jörg-Peter Malke<br />
Kinderspielschule, Schäferei und MTS<br />
Die von Ludwig Hoffmann erbaute Kinderspielschule um 1913. Die Villa an der Straße Alt-Buch 72 steht heute leer (Foto unten).<br />
Die von Ludwig Hoffmann um 1908 erbaute<br />
Kinderspielschule (Kindergarten)<br />
erscheint erstmalig auf einem Plan<br />
von 1910 (heute Alt-Buch 72). Der einfache<br />
Putzbau verfügt über ein Erdgeschoss<br />
und ein ausgebautes Dachgeschoss mit<br />
Wohnung. Das Datum für Planung und<br />
Bauzeit ist nicht gesichert, weil die Hochbauberichte<br />
das Haus nicht aufführen.<br />
Stilistisch passt es sich der gegenüberliegenden<br />
»Heimstätte für Brustkranke«<br />
(Waldhaus) an. An der Urheberschaft<br />
Ludwig Hoffmanns besteht kein Zweifel.<br />
Ende 1919 wurde die Kindertagesstätte<br />
aufgegeben. Anfang der 1920er Jahre wird<br />
das Gebäude vom Stadtgut Buch übernommen,<br />
um hier die Verwaltung der<br />
Gutsschäferei unterzubringen.<br />
Zu DDR-Zeiten befand sich auf dem<br />
Gelände in Alt-Buch 72 die »Maschinen-<br />
Traktoren-Station«, kurz MTS, ein Instandhaltungsbetrieb<br />
für landtechnische<br />
Gerätschaften.<br />
Heute gehört das denkmalgeschützte<br />
Haus der Heinz Hammer GmbH (Mercedes-Autohaus).<br />
Nutzungspläne liegen<br />
nicht vor.<br />
Rainer Schütte<br />
EINLADUNG<br />
ZUM START IN<br />
DEN FRÜHLING<br />
HELIOS Klinikum Berlin-Buch<br />
Soweit die Füße tragen: Halluxvalgus,<br />
Hammerzeh und andere Erkrankungen<br />
des Fußes und Sprunggelenks<br />
Dr. med. Gerrit Walter, Oberarzt<br />
<br />
<br />
Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
Chefarzt: Professor Dr. med. Josef Zacher<br />
Telefon: (030) 94 01-523 00<br />
Informiert sein ...<br />
www.helios-kliniken.de/berlin-buch<br />
LESER-BEOBACHTUNG<br />
Leider auch in 13125…<br />
Wochenendwildschweinhorden,<br />
sie wüten von Süden bis Norden,<br />
beziehen von Westen bis Osten<br />
leider auch Posten.<br />
Und wenn sie dann trinken und schmausen,<br />
schweinemäßig sie hausen:<br />
Leere Flaschen zerschellen<br />
bevorzugt in Bushaltestellen<br />
und nebst diesen Bockwurstpappen<br />
runterfallen auch Happen<br />
von Pizzen, wie auch vom Döner,<br />
das macht die Sache kaum schöner…<br />
Ist ausgetrunken Kaffee,<br />
der Becher landet im Schnee<br />
(wie vice versa dann: Klee)<br />
dazu ‘s Taschentuch von Papier –<br />
Schweinrich, mir graut vor dir!<br />
Und vor die Füße sie schnippen<br />
gelbliche Berge von Kippen.<br />
P. S. Verzeihung, o wildes Schwein,<br />
ja, ich gesteht es hier ein,<br />
sollt’s schreiben am Anfang doch gleich:<br />
es hinkt wohl doch der Vergleich…<br />
Susanne Felke, Buch<br />
TOLLE MODE<br />
SCHUHE<br />
ACCESSOIRES<br />
GIBT ES<br />
IN DER<br />
WILTBERGSTR.<br />
34 IN BUCH