Leitlinien kirchlichen Handelns in missionarischer Situation
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12. In der Gesellschaft wachsam präsent se<strong>in</strong><br />
Wie könnte das aussehen?<br />
• In der Aus-, Fort- und Weiterbildung für alle Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />
der Kirche werden Fragen des persönlichen Glaubens thematisiert.<br />
• Die »Sprachlehre des Glaubens«, also die Stärkung der Auskunftsfähigkeit<br />
<strong>in</strong> Glaubensfragen, gehört zur Grundausbildung <strong>in</strong> allen Bereichen<br />
des <strong>kirchlichen</strong> Dienstes.<br />
• Im Perspektivprogramm »Salz der Erde« wird für die Weiterbildung im<br />
Bereich der Gottesdienstpraxis e<strong>in</strong> eigenes Curriculum angeregt. Es<br />
sieht vor, dass Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrer alle fünf Jahre an Weiterbildungen<br />
zur Gottesdienstpraxis teilnehmen müssen.<br />
• Geme<strong>in</strong>deaufbau und -entwicklung werden <strong>in</strong> allen <strong>kirchlichen</strong> Ausbildungsgängen<br />
zum Unterrichtsgegenstand.<br />
• Missionarische Schwerpunkte während der zweiten Ausbildungsphase<br />
geben Vikar<strong>in</strong>nen und Vikaren Gelegenheit, ihre missionarische Kompetenz<br />
zu verbessern.<br />
• Kirchliche Fortbildungse<strong>in</strong>richtungen beraten, wie sie den missionarischen<br />
Ansatz <strong>in</strong> ihrer Arbeit <strong>in</strong>tensivieren können.<br />
»Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn.« (Jer 29,7)<br />
»Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.<br />
Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, macht Aussätzige re<strong>in</strong>, treibt böse Geister<br />
aus.« (Mt 10,7f.)<br />
Untrennbar gehören zusammen: Predigen und Heilen, Verkündigung und<br />
Diakonie – e<strong>in</strong>schließlich der politischen Diakonie. Mission hat also auch<br />
gesellschaftliche Aspekte. Die Kirche bezeugt öffentlich, dass der Glaube<br />
sich auf die Lebensverhältnisse der Menschen bezieht und e<strong>in</strong> Urteil<br />
über diese Verhältnisse e<strong>in</strong>schließt. Der Glaube an Jesus Christus muss<br />
sich auch <strong>in</strong> deutlichen ethischen Positionen und der Bereitschaft, für<br />
sie e<strong>in</strong>zutreten, zeigen. Bei diesem Zeugnis, das <strong>in</strong> den politischen Raum<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gegeben wird, ist ke<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de alle<strong>in</strong>. Vielmehr ist das Zusammenwirken<br />
der <strong>kirchlichen</strong> Ebenen (Geme<strong>in</strong>de und Kirchenkreis, Landeskirche<br />
und Evangelische Kirche <strong>in</strong> Deutschland) ebenso wichtig wie die<br />
ökumenische Zusammenarbeit.<br />
Im Austausch, <strong>in</strong> der Ause<strong>in</strong>andersetzung und im Zusammenwirken mit<br />
anderen gesellschaftlichen Gruppen beziehen Christen öffentlich Position.<br />
Sie wollen die Menschen dafür gew<strong>in</strong>nen, den Schwachen, Armen<br />
und Ausgegrenzten beizustehen.<br />
Warum ist das nötig?<br />
Die Würde der Menschen ist Ausdruck des Glaubens an Gott, der alle<br />
Menschen als unverwechselbare Geschöpfe geschaffen hat. Die Zuwendung<br />
Jesu gilt dem menschlichen Leben im Ganzen; auch se<strong>in</strong> Anspruch,<br />
dass das menschliche Leben im Ganzen Dienst an Gott und Dienst am<br />
Nächsten ist, muss <strong>in</strong> allen Lebensbereichen deutlich werden. Daran<br />
s<strong>in</strong>d die Lebensverhältnisse der Menschen zu messen.<br />
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