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Nr. 24 - Projekte im schienengebundenen Verkehr - Gruner AG

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<strong>24</strong><br />

mailing. Die Kundenzeitschrift der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

> Berchtold + Eicher Bauingenieure <strong>AG</strong> > Böhringer <strong>AG</strong> > Gruneko Schweiz <strong>AG</strong><br />

> <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> > <strong>Gruner</strong> GmbH > <strong>Gruner</strong> GmbH, Stuttgart > <strong>Gruner</strong> Ingenieure <strong>AG</strong><br />

> <strong>Gruner</strong> International Ltd > <strong>Gruner</strong> + Partner GmbH > <strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>,<br />

St. Gallen > <strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>, Zürich > Kiwi Systemingenieure und<br />

Berater <strong>AG</strong> > Lüem <strong>AG</strong> > Roschi + Partner <strong>AG</strong> > Stucky SA<br />

> Schienengebundener <strong>Verkehr</strong>


Inhalt<br />

Alex Veigl<br />

dipl. Bauing. ETH/SIA<br />

Spartenleiter Tiefbau,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

<strong>Projekte</strong><br />

4 1. Teilergänzung S2 – Stadtbahn Zug<br />

6 Instandsetzung – Glattal- und Weissenbachviadukt<br />

8 Neubau L<strong>im</strong>mattalbahn – Motor für Wachstum in der Region<br />

10 Verlängerung Tramlinie 8 nach Weil am Rhein<br />

12 Bahntechnik – Gotthard-Basistunnel<br />

Umwelt und Erschütterungsschutz<br />

15 Umweltbaubegleitung – Durchmesserlinie Zürich setzt Massstäbe<br />

18 Erschütterungsschutz – Gotthard-Basistunnel<br />

20 S<strong>im</strong>ulation bahninduzierter Erschütterungen –<br />

Helvetia Tower in Pratteln<br />

Spezialleistungen<br />

22 Vorstudie, Vorprojekt und Betriebss<strong>im</strong>ulation –<br />

Regiotram Biel/Bienne<br />

<strong>24</strong> Lüftungskonzept – Semmering-Basistunnel neu<br />

26 Sicherheits- und Gefahrenabwehrplanung –<br />

Unterinntalbahn, Eisenbahnachse Brenner<br />

28 Monitoring Gleisanlage – Bahnhof Winterthur<br />

30 Aerodynamische Messungen – Zulassungsmessungen<br />

für neue Züge<br />

32 Autoren<br />

34 Last Minute<br />

35 Adressen<br />

Editorial_P rojekte <strong>im</strong> <strong>schienengebundenen</strong> <strong>Verkehr</strong><br />

Wirtschaftlicher Erfolg stellt hohe Anforderungen<br />

an die Mobilität von Gesellschaften. Arbeitswege<br />

von mehr als einer Stunde – in den asiatischen<br />

Metropolen der Regelfall – sind heute auch bei uns<br />

keine Seltenheit mehr. Laut einer Studie der<br />

K alaidos-Fachhochschule Schweiz nutzen 44.5%<br />

der Berufspendler private <strong>Verkehr</strong>smittel. Im<br />

L ändervergleich steht mit 55.5% der öffentliche<br />

<strong>Verkehr</strong> (ÖV) in der Schweiz besonders hoch <strong>im</strong><br />

Kurs. Wer zum Beispiel einmal in Zürich unterwegs<br />

war, weiss die Vorzüge eines hervorragenden ÖV<br />

zu schätzen.<br />

Was sind die wichtigsten Kriterien für die Wahl der<br />

<strong>Verkehr</strong>smittel? Die Studie von 2012 ergab: «Zeitersparnis<br />

und Flexibilität». Werden diese Kriterien<br />

<strong>im</strong> öffentlichen Personennahverkehr nicht erreicht,<br />

bevorzugen selbst umweltbewusste Mitbürger<br />

zumeist das Privatauto.<br />

Jüngste Infrastrukturmassnahmen, wie beispielsweise<br />

die Einführung des Halbstundentaktes bei<br />

der Stadtbahn Zug, der behindertengerechte Haltestellenausbau<br />

in Leipzig oder die Erschliessung<br />

neuer <strong>Verkehr</strong>sachsen wie die durch die L<strong>im</strong>mattalbahn<br />

oder das Regiotram in Biel verfolgen alle<br />

das gleiche Ziel: Durch perfekte Taktungen, erhöhte<br />

Geschwindigkeiten, opt<strong>im</strong>ale Vernetzungen und<br />

Anschlüsse sowie hohen Komfort soll der ÖV und<br />

damit der jeweilige Standort an Attraktivität gewinnen.<br />

Die gute Anbindung an den Fernverkehr ist,<br />

wie die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT)<br />

Achse Gotthard zeigt, gar ein Gewinn für ganz<br />

E uropa.<br />

Der Schienenverkehr n<strong>im</strong>mt hier nicht nur für den<br />

Personenverkehr, sondern auch für den Güterverkehr<br />

eine zentrale Rolle ein. Vom Tram bis zum<br />

Hochgeschwindigkeitszug entlasten Schienenfahrzeuge<br />

nicht nur die Strasse, ihre <strong>Verkehr</strong>swege<br />

und Knotenpunkte verbinden die wichtigen Wirtschaftszentren.<br />

Der Bahnhof hatte nie zuvor eine<br />

höhere Bedeutung für regionale wirtschaftliche<br />

Entwicklungen. Konzernverwaltungen wie Syngenta<br />

in Basel siedeln sich bevorzugt in Bahnhofslage<br />

an; Büro<strong>im</strong>mobilien an den <strong>Verkehr</strong>sknotenpunkten<br />

sind heute gefragter denn je.<br />

den Schienen. Eine Entwicklung, die uns vor neue<br />

Herausforderungen stellt: Die Nähe zur Schiene<br />

fordert uns auf, innovative Lösungen für den opt<strong>im</strong>alen<br />

Lärm-, Erschütterungs- und Umweltschutz<br />

zu finden. Ein vorbildliches Projekt ist hier die<br />

Durchmesserlinie Zürich, bei der die Umweltplanung<br />

fester Bestandteil des <strong>Projekte</strong>s ist und<br />

die enge Umweltbaubegleitung während der Rea lisierung<br />

Massstäbe setzt.<br />

Die Vielseitigkeit der <strong>Gruner</strong> Gruppe als Bauplanungsunternehmung<br />

erlaubt es uns, Grossprojekte<br />

aus einer Hand abzuwickeln und auch Ex pertenleistungen<br />

bei Spezialthemen wie Umwelt, Sicherheit<br />

oder der vollautomatischen Überwachung zu<br />

erbringen.<br />

Diese mailing.-Ausgabe illustriert die breite Leistungsfähigkeit<br />

der <strong>Gruner</strong> Gruppe. Unsere erfahrenen<br />

Generalisten sowie Spezialisten übernehmen<br />

erfolgreich die Planung und Begleitung dieser<br />

<strong>im</strong>mer komplexeren Bauprojekte – speziell <strong>im</strong><br />

<strong>schienengebundenen</strong> <strong>Verkehr</strong> auf engem und dicht<br />

besiedeltem Raum.<br />

Auch international stellen unsere Ingenieure ihre<br />

Fachkompetenz unter Beweis: Der Tunnelbau gilt<br />

seit Firmengründung vor 151 Jahren als die Paradedisziplin<br />

der <strong>Gruner</strong> Gruppe: Be<strong>im</strong> neuen österreichischen<br />

Semmering-Basistunnel sind wir zum<br />

Beispiel gefragte Experten für die Tunnelsicherheit.<br />

Der 27.3 km lange Tunnel <strong>im</strong> Baltisch-Adriatischen<br />

Korridor soll die Fahrzeit z wischen Wien und Graz<br />

um eine halbe Stunde verkürzen und auch für<br />

schwere Güterzüge befahrbar sein. Die Spezialisten<br />

der <strong>Gruner</strong> Gruppe be gleit en in den Fachbereichen<br />

Lüftung, Kl<strong>im</strong>a und Aerodynamik die Planung und<br />

Projektierung des zweiröhrigen Tunnels.<br />

Wir freuen uns auf zukünftige herausfordernde<br />

<strong>Projekte</strong> und verfolgen dabei gemeinsam mit<br />

Ihnen das Ziel, schonend mit unserer Umwelt<br />

umzugehen und gleichzeitig das grösstmögliche<br />

Plus an Mobilität, Zeit und Flexibilität zu gewinnen.<br />

Impressum<br />

mailing. der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Ausgabe <strong>24</strong>, 01/13<br />

erscheint zwe<strong>im</strong>al jährlich<br />

> Adresse<br />

Gellertstrasse 55<br />

CH-4020 Basel<br />

> Autoren<br />

Mitarbeitende der<br />

<strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

> Redaktion<br />

> Gestaltung<br />

Marketing, Kommunikation Brenneisen<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong><br />

Communications,<br />

Basel<br />

> Fotos<br />

Friedel Ammann, Basel, Ralph<br />

Bensberg, Zürich, Daniel<br />

Desborough, Schönenwerd, Peter<br />

Hauck, Basel, Lilli Kehl, Basel,<br />

M anfred Richter, Reinach<br />

Neu- und Umbauten, nicht nur für den begehrten<br />

Büro-, auch für Wohnraum, entstehen hier auf<br />

engstem Raum, oft gleich direkt neben oder über<br />

Alex Veigl, Spartenleiter Tiefbau<br />

| 3


Schnellere Anschlüsse_S2-Linienausbau Stadtbahn Zug. Die Stadtbahn<br />

Zug ist ein wichtiges öffentliches <strong>Verkehr</strong>smittel <strong>im</strong> Kanton Zug und bindet die<br />

Agglomeration Zug an den Fernverkehr an. Im Auftrag der SBB und in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Kanton Zug plante und realisierte die Berchtold +<br />

Eicher Bauingenieure <strong>AG</strong> die Massnahmen zur Angebots verbesserung bei der<br />

1. Teilergänzung auf der Linie S2.<br />

Neue Haltestelle Zug Casino<br />

– B au einer neuen Haltestelle entlang des bestehenden Bahntrassees<br />

auf dem Areal Frauensteinmatt<br />

Kreuzungsstation Oberwil<br />

– E rweiterung der Haltestelle Zug Oberwil mit einem zweiten<br />

P erron zu einer Kreuzungsstation<br />

Neue Haltestelle Hörndli<br />

– B au einer neuen Haltestelle <strong>im</strong> Gebiet Hörndli der Gemeinde<br />

W alchwil<br />

Bau neuer Haltestellen unter Bahnbetrieb<br />

An den vier Standorten wurden unterschiedliche Arbeiten unter<br />

ständigem Bahnbetrieb ausgeführt. Bei der bestehenden Haltestelle<br />

Baar Lindenpark wurde die Rampe des Perronaufgangs mit Glasbausteinen<br />

transparenter gestaltet. Der neue Perron der Haltestelle Zug<br />

Casino liess sich mit vorgefertigten Betonelementen – ähnlich wie<br />

bei bereits ausgeführten Stadtbahnhaltestellen – realisieren. Bei<br />

der Kreuzungsstation Oberwil mussten die Unterführung G<strong>im</strong>enenweg<br />

und der Bachdurchlass Brunnenbach verlängert werden, um<br />

den Platz für ein zweites, ca. 400 m langes Gleis zu erhalten.<br />

Kreuzungsstation Oberwil mit neuem Gleis und Neubau Perron<br />

Stadtbahn Zug am Beispiel der Haltestelle Chollermüli<br />

Infrastrukturmassnahmen zur Anschlussopt<strong>im</strong>ierung<br />

Die gesamte Realisierung begann <strong>im</strong> Dezember 2008 und konnte<br />

Ende 2010 mit der Inbetriebnahme des Halbstundentaktes und der<br />

Fahrplanumstellung erfolgreich abgeschlossen werden. Vom Gleisausbau<br />

profitieren insbesondere die vielen Pendler. Die Infrastrukturmassnahmen<br />

des Kantons Zug ermöglichen den Anschluss der<br />

Stadtbahn an die Fernverkehrszüge und eine Angebotsverbesserung<br />

mit Verdichtung auf einen Halbstundentakt.<br />

Der Projektper<strong>im</strong>eter der Stadtbahnlinie S2 führt von Baar Lindenpark<br />

nach Walchwil. Um hier einen Halbstundentakt einführen zu<br />

können, beabsichtigten der Kanton Zug und die SBB zwei neue<br />

H altestellen sowie Gleisopt<strong>im</strong>ierungen zu realisieren. Ziel ist die<br />

verbesserte Verknüpfung und Einbindung der Zuger Gemeinden,<br />

insbesondere Baar, Zug und Walchwil, in das kantonale Bahn- und<br />

Bussystem. So soll beispielsweise die neue Haltestelle bei Walchwil<br />

das Gebiet Hörndli besser an den öffentlichen <strong>Verkehr</strong> anbinden.<br />

1. Teilergänzung der S2<br />

Die <strong>Gruner</strong> Gruppe erhielt 2008 den Auftrag zur Planung und Ausführung<br />

sowie Bauleitung der 1. Teilergänzung der S2. Der Auftrag<br />

unterteilt sich in vier Teilprojekte und beinhaltet die Arbeiten an<br />

den folgenden Standorten:<br />

Drittes Gleis Zug – Baar Lindenpark<br />

– B au eines dritten Gleises vom Bahnhof Zug bis Baar Lindenpark<br />

mit Anpassungen an den bestehenden Gleisanlagen und der Aufgänge<br />

<strong>im</strong> Perronbereich der Haltestelle Baar Lindenpark<br />

– A bbruch und Teilersatz der alten Lokremise zur Schaffung neuer<br />

Abstellgleise<br />

Das Wichtigste auf einen Blick<br />

Auftraggeber:<br />

SBB Infrastruktur,<br />

Projekt Management Luzern<br />

Standort:<br />

Baar, Zug, Oberwil, Walchwil<br />

Bearbeitungszeitraum: 2007–2011<br />

Investitionskosten: 30 Mio. CHF<br />

Architekt:<br />

Leutwyler Partner Architekten <strong>AG</strong>, Zug<br />

Leistung:<br />

– Submission<br />

– Ausführungsprojekt<br />

– Bauleitung<br />

– Inbetriebnahme und Abschluss<br />

Bachdurchlass Brunnenbach <strong>im</strong> Bau<br />

Neue Haltestelle Hörndli <strong>im</strong> Bau<br />

Projektübersicht Baar Lindenpark – Zug – Walchwil<br />

Stefan Aufdermauer<br />

dipl. Bauing. ETH/SIA,<br />

Master of Advanced Studies in Business Administration<br />

Projektleiter und Vorsitzender der Geschäftsleitung,<br />

Berchtold + Eicher Bauingenieure <strong>AG</strong>, Zug<br />

4 | mailing.<strong>24</strong><br />

| 5


Glattal- und Weissenbachviadukt_Instandstellung während Ferienzeit.<br />

Im Rahmen des Grossprojekts «Cluster 2012» zur Erhaltung der SOB-Strecke<br />

zwischen Herisau und Lichtensteig übernahm die <strong>Gruner</strong>+Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>,<br />

Zürich, die Brückenerhaltungsprojekte.<br />

Grafische Ansicht Weissenbachviadukt,<br />

Fahrbahn ca. 60 m über Talsohle<br />

Abdichtungsarbeiten am Weissenbachviadukt (PBD-Bahn mit Gussasphalt)<br />

Glattalviadukt nach Abschluss Abdichtungsarbeiten<br />

Die extrem knappe zur Verfügung stehende Projektierungszeit stellte<br />

schon zu Beginn höchste Ansprüche an die <strong>Gruner</strong> Ingenieure.<br />

Trotz kurzer Vorlaufzeit in der Planung und einer von Nachbarprojekten<br />

abhängigen Realisierungsphase konnten sie alle technischen<br />

und terminlichen Herausforderungen meistern.<br />

Die Schweizerische Südostbahn <strong>AG</strong> (SOB) ist <strong>im</strong> Jahr 2001 aus dem<br />

Zusammenschluss der Bodensee-Toggenburg-Bahn und der Südostbahn<br />

hervorgegangen. Die heute ca. 100 Jahre alte Strecke der SOB<br />

zwischen Bodensee und Zürichsee führt durch voralpines Gebiet und<br />

ist mit unzähligen Tunnels und Brücken reich an Kunstbauten.<br />

Erhalt zweier prächtiger Steinbogenbrücken<br />

Die schwierigen topografischen Verhältnisse und das hohe Alter des<br />

Streckenabschnittes zwischen Herisau und Wattwil führten in den<br />

letzten Jahrzehnten zu einem kumulierten Instandsetzungsbedarf.<br />

Die Instandstellungsarbeiten für die betriebsrelevanten Bauwerke<br />

hätten unter rollendem Bahnverkehr zu unzähligen Langsamfahrstellen<br />

geführt. Die SOB entschied sich daher, den Grossteil der<br />

betriebsbehindernden Baumassnahmen <strong>im</strong> Sommer 2012 während<br />

einer fünfwöchigen Totalsperrung auszuführen.<br />

Das 300 m lange Glattalviadukt in Herisau und das 286 m lange und<br />

<strong>im</strong>posante Weissenbachviadukt in Degershe<strong>im</strong> befinden sich ebenfalls<br />

auf diesem Streckenabschnitt. Anfang 2011 beschloss die<br />

SOB, auch diese zwei prächtigen Steinbogenbrücken <strong>im</strong> Sommer<br />

2012 instand stellen zu lassen, und beauftragte <strong>im</strong> Mai 2011 die<br />

G runer + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>, Zürich, mit der Planung der Arbeiten.<br />

Im Einklang mit der Denkmalpflege<br />

Nach Auftragserteilung führten die <strong>Gruner</strong> Ingenieure sofort<br />

umfangreiche Zustandsuntersuchungen an beiden Brücken durch.<br />

Die Überprüfung der Bauwerke ergab, dass die Betriebsanforderungen<br />

für weitere 40 bis 50 Jahre grundsätzlich erfüllt sind. Hingegen hat<br />

den Brücken eindringendes und gefrierendes Wasser zugesetzt.<br />

Als sinnvolle Massnahme stand grundsätzlich der Einbau eines wasserdichten<br />

Schottertrogs <strong>im</strong> Vordergrund. Die Frage eines vorfabrizierten<br />

oder vor Ort erstellten Troges galt es noch vor dem Einreichen<br />

des Genehmigungsprojekts <strong>im</strong> August 2011 zu klären. Gleichzeitig<br />

mussten diverse Details mit der kantonalen Denkmalpflege besprochen<br />

werden, da man sich in dieser Phase schon bewusst war, dass der<br />

enge zeitliche Rahmen keine Einsprache gegen das Bauvorhaben<br />

erlauben würde. Das Glattalviadukt steht an einer exponierten Lage.<br />

Die Denkmalpflege forderte daher, das Erscheinungsbild der Steinbogenbrücke<br />

nicht zu verändern. Für die Projektierung bedeutete<br />

dies, dass die bestehenden Konsol- und Abdecksteine erhalten bleiben<br />

mussten. Für die Fertigstellung der Planung waren auch die<br />

möglichen Bauabläufe mit den entsprechenden beschränkten<br />

Zugänglichkeiten zu prüfen. Am Schluss einer nur dre<strong>im</strong>onatigen<br />

intensiven Untersuchungs- und Planungsphase wurde <strong>im</strong> August<br />

2011 entschieden, mit dem Auflageprojekt eine Ortsbetonlösung<br />

be<strong>im</strong> Bundesamt für <strong>Verkehr</strong> (BAV) einzureichen.<br />

Instandstellung in 3½ Wochen<br />

Die Genehmigung der Instandstellungsarbeiten am Glattal- und am<br />

Weissenbachviadukt erreichte die Bauherrschaft <strong>im</strong> April 2012.<br />

Damit konnte die SOB-Leitung die Instandstellung der zwei Steinbogenbrücken<br />

definitiv in das Cluster-2012-Programm aufnehmen.<br />

Während der Vorarbeiten zum Cluster 2012 wurden die Gerüste<br />

installiert und die Abdecksteine in den Nachtsperren neu ausgerichtet<br />

oder teilweise ausgewechselt. Auch fanden bereits mögliche<br />

Schneidarbeiten zwischen den gemauerten Steinen und dem alten<br />

Schottertrog statt. Dieses Vorgehen erzeugte Reserven für die zeitkritische<br />

Cluster-Phase.<br />

Betonarbeiten am Glattalviadukt<br />

Am 9. Juli erfolgte zwischen Herisau und Lichtensteig die Sperrung<br />

des 20 km langen Bahnabschnitts. In der gleichen Nacht begannen<br />

die Arbeiten zum Rückbau des Gleisoberbaus und zum Abbruch des<br />

alten Schottertrogs. Da der alte Trog aus Stahlbeton überraschenderweise<br />

in Querrichtung abschnittsweise einen sehr hohen Armierungsgehalt<br />

aufwies, musste während der Abbrucharbeiten kurzfristig<br />

vom geplanten Betonfräsverfahren auf einen konventionellen<br />

Abbruch mit Spitzhammer umgestellt werden.<br />

Die Bodenplatten des Betontrogs wurden bei beiden Viadukten in<br />

zwei ca. 150 m langen Etappen erstellt. Bei den Brüstungen wählten<br />

die Ingenieure Etappenlängen von 50 m. Zur Anwendung kam ein<br />

schnell austrocknender Spezialbeton. Die Brüstungen liessen sich<br />

schon nach wenigen Stunden ausschalen, und der Beginn der<br />

Abdichtungsarbeiten war bereits nach 48 Stunden möglich.<br />

Weissenbachviadukt: Montagearbeiten Konsolen- und lokales Flächengerüst<br />

Auf den zwei Brückenbaustellen wurde <strong>im</strong> Zweischichtbetrieb und<br />

6 Tage die Woche gearbeitet. Nach einer Hauptbauzeit von nur 3½<br />

Wochen übergab <strong>Gruner</strong> + Wepf die Bauwerke dem Gleisbauer,<br />

sodass die SOB nach einer fünfwöchigen Vollsperrung den Bahnbetrieb<br />

wie geplant am 11. August 2012 wieder regulär aufnehmen<br />

konnte.<br />

Manuel Iasiello<br />

Dipl. Bauing. HTL<br />

Projektleiter, Mitglied der Geschäftsleitung,<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>, Zürich, Flawil<br />

6 | mailing.<strong>24</strong><br />

| 7


Die L<strong>im</strong>mattalbahn_Motor für Wachstum in der Region. Das L<strong>im</strong>mattal<br />

ist eine Region <strong>im</strong> Raum Zürich mit starkem Wachstumspotenzial. Durch hier<br />

neu entstehende Wohn- und Gewerbegebiete verstärkt sich auch der <strong>Verkehr</strong>.<br />

Eine leistungsstarke Stadtbahn, die L<strong>im</strong>mattalbahn, soll die Attraktivität des<br />

öffentlichen Personennahverkehrs und somit auch des Standorts steigern und<br />

eine neue Achse zur Erschliessung der Entwicklungsgebiete bilden.<br />

Das Wohnquartier <strong>im</strong> Bereich der Spitalstrasse erfordert ebenfalls<br />

eine sensible Betrachtung. Die Bahn fährt auf einem Grüntrassee in<br />

Seitenlage. Die Aufhebung der Parkierung und die geplante Tempo-<br />

30-Zone führen zur Red<strong>im</strong>ensionierung des Strassenquerschnittes<br />

und damit zur <strong>Verkehr</strong>sberuhigung <strong>im</strong> Wohnquartier.<br />

Im Streckenabschnitt Urdorf führt die L<strong>im</strong>mattalbahn durch die<br />

p eripher gelegene Zone für öffentliche Bauten mit der Kantonsschule<br />

sowie durch die angrenzende Industriezone Luberzen. Die geplante<br />

Seitenlage ermöglicht die Aufrechterhaltung der heutigen Fahrbeziehungen<br />

und die Beibehaltung der Erschliessung der nördlich<br />

angrenzenden Parzellen.<br />

starke Neigung durch den Tunnelbereich. Die Betonkonstruktion<br />

ist als geschlossener Rahmen konzipiert mit Ausmassen von 8–10 m<br />

Breite und ca. 5.50 m lichter Höhe.<br />

Das L<strong>im</strong>mattalbahn-Trassee quert die Autobahn über die bestehende<br />

Strassenbrücke Bernstrasse (BW 662). Das Bauwerk ist eine stark<br />

vorgespannte Plattenbrücke von ca. 130 × 50 m mit einer Stärke von<br />

ca. 0.80 m. Die neue <strong>Verkehr</strong>sführung erfordert eine Verbreiterung<br />

der Brücke. Der neue monolithisch mit der bestehenden Brücke verbundene<br />

Brückenteil gewährleistet eine dauerhafte Lösung. Speziell<br />

sind die «verzahnten» Übergänge von den bestehenden auf die<br />

neuen Vorspannungen.<br />

© 2012 L<strong>im</strong>mattalbahn <strong>AG</strong><br />

Der Knoten Birmensdorferstrasse wird als Kreisel ausgebildet und<br />

von der L<strong>im</strong>mattalbahn mittig gequert.<br />

Als Brückenbauwerk führt der Knoten Bernstrasse über die Nationalstrasse.<br />

Es bestehen gesonderte Ansprüche an die Ausgestaltung<br />

des Knotens Bernstrasse/Birmensdorferstrasse (Herweg) in<br />

Abst<strong>im</strong>mung mit dem ASTRA. Eine Spurenerweiterung verbessert<br />

Leistungsfähigkeit und Flexibilität bei der <strong>Verkehr</strong>sabwicklung.<br />

Der gesamte Streckenabschnitt der L<strong>im</strong>mattalbahn berücksichtigt<br />

den Veloverkehr durch den Neu- und Ausbau von Radwegen.<br />

Die neue Fussgängerbrücke Herweg bildet eine direkte Verbindung<br />

von der neuen Haltestelle Herweg zur bestehenden Fussgängerunterführung<br />

unter der Birmensdorferstrasse mit Zugang zum Wohnquartier.<br />

Diese Brücke ist 3.50 m breit, 49.70 m lang und als zweifeldrige<br />

Stahlbrücke vorgesehen. Der Querschnitt ist ein geschlossener<br />

Kasten mit einer orthotropen Fahrbahnplatte.<br />

Visualisierung Strecke L<strong>im</strong>mattalbahn<br />

Die neuen Haltestellenanlagen werden entsprechend dem heutigen<br />

Standard behindertengerecht und als Normhaltestellen mit einem<br />

einheitlichen Erscheinungsbild ausgebildet.<br />

Kunstbauten: Färberhüslitunnel, Herweg-Brücke und<br />

F ussgängerbrücke<br />

Der Färberhüsli-Tagebautunnel erstreckt sich auf einer Länge von<br />

260 m zwischen Badenerstrasse und Färberhüslistrasse. Er taucht in<br />

ein geböschtes Gelände ein und führt somit die L<strong>im</strong>mattalbahn ohne<br />

Das Wichtigste auf einen Blick<br />

Bauherr:<br />

L<strong>im</strong>mattalbahn <strong>AG</strong><br />

Bearbeitungszeit: Bauprojekt 2012–2013,<br />

Ausführungsprojekt 2017–2020<br />

Bauvolumen:<br />

ca. 700 Mio. CHF<br />

Gesamtstrecke:<br />

13.4 km, davon Teilabschnitt 3 mit<br />

2.1 km Länge<br />

Leistungen<br />

Vorprojekt,<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>: Bauprojekt, Auflageprojekt<br />

© 2012 L<strong>im</strong>mattalbahn <strong>AG</strong><br />

Visualisierung Haltestellentyp L<strong>im</strong>mattalbahn<br />

Die 2010 gegründete L<strong>im</strong>mattalbahn <strong>AG</strong> koordiniert federführend<br />

gemeinsam mit einem Pool von Planern, Ingenieuren und Spezialisten<br />

Planung und Bau der neuen Stadtbahn. Derzeit befindet sich das<br />

Projekt in der Bauprojektphase. Die Auflage ist für Sommer 2013<br />

und der Baubeginn für 2017 avisiert.<br />

Auf einer Gesamtstrecke von 13 km mit insgesamt 27 Haltepunkten<br />

soll ab 2020 die L<strong>im</strong>mattalbahn (LTB) auf dem ersten Streckenabschnitt<br />

der Gesamtstrecke von Zürich Altstetten über Schlieren,<br />

Urdorf, Dietikon, Spreitenbach nach Killwangen verkehren. Zum Einsatz<br />

kommen Zweirichtungsfahrzeuge, die leise und schnell fahren.<br />

Die Neubaustrecke verläuft weitgehend auf einem Eigentrassee.<br />

Das Projekt gliedert sich in 6 Teilprojekte. Die verschiedenen übergeordneten<br />

Themen und Belange der betroffenen Gemeinden<br />

k önnen durch den Pool von Fachspezialisten opt<strong>im</strong>al betrachtet<br />

w erden und in die Projektierung einfliessen.<br />

Opt<strong>im</strong>ierte Linienführung<br />

Im Rahmen einer Ingenieurgemeinschaft bearbeitet <strong>Gruner</strong> + Wepf<br />

Ingenieure <strong>AG</strong> den 3. Teilabschnitt Schlieren/Urdorf.<br />

Die Tramstrecke von 2.1 km beinhaltet:<br />

– 5 Haltestellen<br />

– Tunnelbauwerk Färberhüslitunnel<br />

– Brückenerweiterung Herweg<br />

– Neubau Fussgängerbrücke<br />

– Gleichrichterstation<br />

Die Linienführung westlich des Zentrums von Schlieren ermöglicht<br />

eine Fortsetzung der städtischen Achse Badenerstrasse und die<br />

Erschliessung des Entwicklungsgebietes Schlieren West / Reitmen.<br />

In diesem Abschnitt fährt die L<strong>im</strong>mattalbahn in Mittellage ohne<br />

wesentlichen Eingriff in den bestehenden Strassenraum. Sämtliche<br />

heute bestehenden Fahrbeziehungen können aufrechterhalten<br />

w erden.<br />

Der Bereich Färberhüsli auf der Südseite des Tunnels ist ein bislang<br />

unbebautes «Filetstück» innerhalb der Gemeinde. Diesen Bereich<br />

gilt es mit besonderer Sorgfalt zu entwickeln und mit den Parametern<br />

der L<strong>im</strong>mattalbahn und angrenzender Bauvorhaben, wie des Projekts<br />

Spitalneubau, zu koordinieren.<br />

© 2012 L<strong>im</strong>mattalbahn <strong>AG</strong><br />

Übersicht der Haltepunkte L<strong>im</strong>mattalbahn <strong>im</strong> Teilprojekt 3<br />

Sabine Fischer<br />

dipl. Bauing. FH<br />

Projektleiterin Infrastrukturbau,<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>, Zürich<br />

8 | mailing.<strong>24</strong><br />

| 9


Grenzüberschreitende Tramlinie_Ohne Stau nach Weil am Rhein.<br />

Bis in die 50er-Jahre fuhren die Trams der Basler <strong>Verkehr</strong>sbetriebe nach<br />

Deutschland (Lörrach) und Frankreich (St-Louis). Heute wenden sie an den<br />

Grenzen. Dies soll sich jedoch ab 2014 wieder ändern, indem die Tramlinie 8 von<br />

Kleinhüningen in Basel bis zum DB-Bahnhof in Weil am Rhein verlängert wird.<br />

Bei diesem anspruchsvollen, hochkomplexen Projekt brachten die Mitarbeiter<br />

der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> ihr Fachwissen <strong>im</strong> Bereich Strassen- und Gleisbau auf dem<br />

Schweizer Gebiet ein.<br />

Übersichtsplan mit Haltestellen<br />

Behindertengerechte Haltekante<br />

Kleinhüningeranlage vor Baubeginn<br />

Der Basler Grosse Rat hat in seinem ÖV-Programm eine grenzüberschreitende<br />

Tramverlängerung nach Weil am Rhein, Deutschland,<br />

als strategisches Ziel definiert. Die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> begann <strong>im</strong> Februar<br />

2009 mit der Projektbearbeitung, sodass die ersten Strassen- resp.<br />

Gleisarbeiten <strong>im</strong> Januar 2010 beginnen konnten.<br />

Neue Linienführung bis Bahnhof Weil am Rhein<br />

Die verlängerte Tramlinie 8 quert in Kleinhüningen die Wiese auf<br />

der neu gebauten Gärtnerstrassenbrücke und verläuft danach in der<br />

Kleinhüningeranlage in Richtung Zoll Weil-Friedlingen. Auf dem<br />

deutschen Gebiet führen die Gleise über die Hauptstrasse bis zum<br />

DB-Bahnhof. Diese Linienführung schliesst die Einzugsgebiete<br />

in Weil am Rhein direkt an und verbindet an der Endhaltestelle das<br />

Tram 8 mit verschiedenen Buslinien und der Regio-S-Bahn.<br />

Die Trams der Linie 8 fahren auf dem Schweizer Gebiet <strong>im</strong> Mischtrassee.<br />

Zur Vermeidung möglicher Behinderungen durch Rückstaus<br />

des motorisierten Individualverkehrs be<strong>im</strong> Grenzübergang fahren sie<br />

in der Hiltalingerstrasse in Richtung Grenze auf einer eigenen Fahrspur.<br />

Auf dem deutschen Gebiet fahren die Trams mehrheitlich <strong>im</strong><br />

Eigentrassee bis zur neuen Endhaltestelle Bahnhof Weil am Rhein.<br />

Behindertengerechte Haltestellen<br />

Die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> betreute auf dem Schweizer Gebiet den Bau der<br />

neuen Haltestelle Kleinhüningeranlage und den Umbau der bestehenden<br />

Haltestelle Kleinhüningen.<br />

Gemäss dem Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) opt<strong>im</strong>ierten<br />

die <strong>Gruner</strong> Ingenieure die Gleisgeometrie an den Haltestellen sowie<br />

die Haltekanten. Vor allem bei der Haltestelle Kleinhüningen war<br />

dies aufgrund der Strassengeometrie, der angrenzenden Häuser und<br />

des Flusses Wiese sowie der Gärtnerstrassenbrücke eine besondere<br />

Herausforderung. Der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> gelang in Zusammenarbeit mit<br />

den Basler <strong>Verkehr</strong>sbetrieben (BVB) die behindertengerechte Ausführung<br />

der Haltestelle Kleinhüningen, und auch die restlichen Haltekanten<br />

sind jetzt durch bauliche Anpassungen gesetzeskonform.<br />

Alle Arbeiten erfolgten unter <strong>Verkehr</strong>, teilweise nachts, und durch<br />

die erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht aller am Projekt Beteiligten<br />

unfallfrei. Die Mitarbeiter der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> gewährleisteten bei diesem<br />

für die Region Basel neuartigen, grenzüberschreitenden Projekt<br />

die termin- und fachgerechte Projektabwicklung.<br />

Technische Daten<br />

Be<strong>im</strong> Projekt Verlängerung der Tramlinie 8 nach Weil am<br />

Rhein wurden auf dem Schweizer Gebiet folgende Arbeiten<br />

d urchgeführt:<br />

– Werkleitungsumlegungen<br />

– ca. 32 000 m 2 neue Strassenoberflächen<br />

– 5 Brückenneubauten<br />

– ca. 2700 m neue Gleise<br />

– 2 neue resp. umgebaute Tramhaltestellen<br />

Anspruchsvolles Gesamtprojekt<br />

Die vertikale Linienführung bedeutete eine grosse Herausforderung:<br />

Die bestehende Hiltalingerbrücke III musste um ca. 50 cm höhergelegt<br />

werden, damit die lichte Höhe – für die Zufahrt der Schiffe<br />

zum Hafenbecken 2 – den neuesten Vorschriften genügt. Durch die<br />

Erhöhung und ein Max<strong>im</strong>algefälle von 6.7% musste auch die Nivellette<br />

des Zollbereichs auf der Schweizer Seite angepasst werden.<br />

Dies war eine delikate Aufgabe, da es bestehende Zufahrten und<br />

Zugänge zu berücksichtigen galt.<br />

Kleinhüningeranlage nach dem Bau<br />

Rolf Banz<br />

dipl. Bauing FH/STV<br />

Projektleiter <strong>Verkehr</strong>sinfrastruktur,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

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Innovative Bahntechnik_Gotthard-Basistunnel. Mit der Neuen Eisenbahn-<br />

Alpentransversale (NEAT) Achse Gotthard entsteht eine leistungsfähige Nord-Süd-<br />

Bahnverbindung durch die Alpen.<br />

Übersicht Gotthard-Basistunnel<br />

Bodio<br />

Zugangsstollen und Schächte Sedrun<br />

Multifunktionsstelle Faido<br />

Querschläge (alle 325 m)<br />

Speispunkt Amsteg<br />

Multifunktionsstelle Sedrun<br />

Einspur-Tunnelröhre (L = 57 km)<br />

Gotthard-Tunnel Amsteg–Bodio, Skizze von Eduard <strong>Gruner</strong><br />

Erstfeld<br />

Übersicht NEAT Achse Gotthard (Quelle: AlpTransit Gotthard)<br />

Das Trassee der NEAT-Achse Gotthard weist grosse Kurvenradien<br />

(mind. 3200 m gegenüber ca. 300 m auf der bestehenden Bergstrecke)<br />

und geringe Gefälle (max. 12.5‰ gegenüber 27‰ auf der<br />

bestehenden Strecke) auf. Kernelemente sind die beiden Basistunnels<br />

an Gotthard und Ceneri. Zur Verknüpfung mit dem bestehenden<br />

SBB-Netz werden jeweils nördlich und südlich der Basistunnels<br />

mehrere Kilometer offene Strecke gebaut, teilweise mit Überholgleisen.<br />

Einzig be<strong>im</strong> Südende des Ceneri-Basistunnels erfolgt der<br />

Anschluss an die Stammlinie unmittelbar be<strong>im</strong> Tunnelportal.<br />

Bauherr der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale, Achse Gotthard,<br />

mit den Basistunnels an Gotthard und Ceneri ist die AlpTransit Gotthard<br />

<strong>AG</strong> (ATG).<br />

Von der Vision zur Wirklichkeit – der Gotthard-Basistunnel<br />

Bereits 1947 entwickelte der Ingenieur Eduard <strong>Gruner</strong> erste Ideen<br />

für einen Tunnel zwischen Amsteg und Bodio. Er skizzierte einen<br />

mehrstöckigen Tunnel für Bahn, Strasse und Entlüftung mit einer<br />

unterirdischen Station bei Sedrun.<br />

Die Bauarbeiten am heutigen Projekt Gotthard-Basistunnel (GBT)<br />

begannen 1996 be<strong>im</strong> Zugangsstollen Sedrun. Ab 1999 wurde auch<br />

in Amsteg, Faido und Bodio die Arbeit aufgenommen, 2004 folgte<br />

Erstfeld. Die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> wirkte bei Projekt und Bauleitung <strong>im</strong> Rahmen<br />

der Ingenieurgemeinschaft Gotthard-Basistunnel Nord sowie bei<br />

der Umweltbaubegleitung mit. Am 15. Oktober 2010 konnte schliesslich<br />

der Hauptdurchschlag in der Oströhre feierlich begangen werden.<br />

Die bahntechnische Ausrüstung<br />

Zur bahntechnischen Ausrüstung gehören:<br />

– die Fahrbahn (Gleise)<br />

– die Fahrstromversorgung (inkl. Erdung)<br />

– die Installationen 50 Hz und Kabel<br />

– die Kommunikationsanlagen und die Leittechnik<br />

– die Bahn-Sicherungsanlagen<br />

Die Integration aller dieser Einrichtungen und der Rohbau-Ausrüstung<br />

(«Haustechnik») zu einer abgest<strong>im</strong>mten Gesamtanlage ist eine<br />

komplexe, interdisziplinäre Aufgabe.<br />

Der Start der Bahntechnik-Einbauarbeiten <strong>im</strong> GBT erfolgte <strong>im</strong><br />

O ktober 2010 in der Weströhre zwischen Bodio und Faido. Im übrigen<br />

Tunnelsystem waren zu diesem Zeitpunkt noch Rohbauarbeiten <strong>im</strong><br />

Gang.<br />

Der GBT umfasst <strong>im</strong> Wesentlichen zwei je 57 km lange Einspurröhren,<br />

die alle 325 m mit Querschlägen verbunden sind, sowie<br />

2 Multifunktionsstellen bei Sedrun und Faido.<br />

Aufgeständertes LVT-Gleis mit Einlaufschachtschalung und -armierung bereit zum<br />

Einbetonieren<br />

Fertige LVT-Fahrbahn <strong>im</strong> GBT (mit Kontrollschachtabdeckung Hauptdrainageleitung)<br />

Weiche EW1600/2600 mit hydraulischem Stellsystem auf der verlegten Stammlinie bei Pollegio, Einbauzustand<br />

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Innovative Bahntechnik_Gotthard-Basistunnel.<br />

Umweltbaubegleitung_Durchmesserlinie Zürich setzt Massstäbe.<br />

Die geplante Durchmesserlinie Zürich verbindet die Bahnhöfe Altstetten, Hauptbahnhof<br />

und Oerlikon. Die neue Doppelspur soll den Hauptbahnhof Zürich<br />

entlasten und für Fahrplanstabilität in der ganzen Schweiz sorgen. Sie ist zurzeit<br />

die grösste innerstädtische Baustelle der Schweiz.<br />

Hier folgen einige Highlights aus dem Bereich Bahntechnik, bei<br />

denen die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> <strong>im</strong> Rahmen ihres Mandats «Ingenieurarbeiten<br />

Fahrbahn, Einbau, Erhaltung» mitbeteiligt ist:<br />

Fahrbahn <strong>im</strong> Tunnel<br />

Zu Projektbeginn lagen für die Festlegung der Gleisüberhöhung in<br />

Kurven noch keine speziell auf die betrieblichen Randbedingungen<br />

der NEAT-Achse abgest<strong>im</strong>mten Trassierungsvorgaben vor (schnelle<br />

Reisezüge mit bis zu 250 km/h und viele Güterzüge). Zusammen<br />

mit SBB und BAV wurde eine entsprechende Vorgabe definiert, die<br />

zwischenzeitlich auch in die SBB-Reglemente eingeflossen ist.<br />

Der GBT wird, wie auch der Lötschberg-Basistunnel oder der Kanaltunnel,<br />

mit einer festen Fahrbahn Typ LVT (Low Vibration Track)<br />

ausgerüstet. Die Schienen sind dabei auf vorfabrizierten Betonschwellenblöcken<br />

montiert, die <strong>im</strong> unteren Teil von einem Gummischuh<br />

mit elastischer Einlage umhüllt sind und nach dem genauen<br />

Ausrichten des Gleisrostes einbetoniert werden. Der Unternehmer<br />

ARGE Fahrbahn Transtec entwickelte hierzu eigens einen Betonzug,<br />

mit dem sich der Beton für das Untergiessen der Schwellen vor Ort<br />

<strong>im</strong> Tunnel herstellen lässt. Mit diesem Verfahren sowie mit einer<br />

ausgeklügelten Technik für das Einrichten des Gleises erzielt der<br />

Unternehmer grosse Einbauleistungen («brutto» mehr als 100 m<br />

fertige Fahrbahn pro Tag) und erfüllt gleichzeitig die hohen Qualitätsanforderungen<br />

des Bauherrn (z.B. Lagegenauigkeit: Mittelwertabweichung<br />

±0.5 mm mit einer Standardabweichung ≤1.0 mm).<br />

Hydraulische Weichenstellsysteme<br />

Konventionelle Weichenantriebe benötigen seitlich der Weiche viel<br />

Platz. Im Tunnel hätte dies Anpassungen an Banketten und Kabelrohrblockanlage<br />

zur Folge. Deshalb kommen <strong>im</strong> GBT für die Schweiz<br />

neuartige, hydraulische Weichenstellsysteme zum Einsatz, deren<br />

Hauptkomponenten zwischen den Schienen platziert sind. Die Verwendung<br />

dieser Weichen auf der gesamten Neubaustrecke NEAT-<br />

Achse Gotthard vereinfacht den Unterhalt und die Ersatzteilhaltung.<br />

In der Schweiz werden die ersten solchen Weichen mit einem Stellsystem<br />

vom Typ Hydrostar auf der verlegten Stammlinie bei Pollegio<br />

(zwischen Bodio und Biasca) <strong>im</strong> Juli 2013 in Betrieb genommen.<br />

Terminplanung «Capricorn»<br />

Bei Unterzeichnung des Werkvertrags Bahntechnik 2008 gingen alle<br />

Beteiligten noch von einer Eröffnung des GBT <strong>im</strong> Dezember 2017<br />

aus. Der günstige Verlauf des verbleibenden Tunnelausbruchs und<br />

Beschleunigungsmassnahmen bei der Bahntechnik ermöglichten es,<br />

<strong>im</strong> Rahmen des Projekts «Capricorn» den Termin um ein Jahr vorzuziehen.<br />

Dies setzte, auch <strong>im</strong> Bereich der offenen Strecken und der<br />

Stammlinienanschlüsse, umfangreiche Koordinationsabsprachen<br />

voraus. Dank der grossen gemeinsamen Anstrengung sind wir heute<br />

auf Kurs für die Aufnahme des fahrplanmässigen Betriebs auf der<br />

Neubaustrecke durch den GBT <strong>im</strong> Dezember 2016.<br />

Letzigrabenbrücke mit Vorschubgerüst, Blick vom Pfeiler L2 Richtung Hardbrücke<br />

Die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> übern<strong>im</strong>mt bei diesem komplexen Grossprojekt auf<br />

dem Abschnitt 1 (DML1), von der Langstrasse bis zum Bahnhof<br />

Zürich Altstetten, die Umweltbaubegleitung.<br />

Künftig sollen Fernverkehrszüge auf der 1156 Meter langen Letzigrabenbrücke<br />

die Duttweilerbrücke und das gesamte Gleisfeld überqueren,<br />

bevor sie in Altstetten wieder auf die bestehenden Schnellzugsgleise<br />

gelangen. Dies ermöglicht die kreuzungsfreie Ausfahrt<br />

des Fernverkehrs aus dem Bahnhof Löwenstrasse.<br />

Umweltbaubegleitung als integraler Projektbestandteil<br />

Die Umweltbaubegleitung (UBB) durch die <strong>Gruner</strong> Mitarbeiter stellt<br />

die fachlich und zeitlich korrekte Umsetzung der Umweltmassnahmen<br />

sicher. Neben der Kontrollfunktion mit regelmässigen Baustellenrundgängen<br />

berät die UBB die Projektbeteiligten, schult und<br />

instruiert die Bauleiter und Unternehmer, führt Kontrollmessungen<br />

durch (z.B. Qualität Abwasser), orientiert die Bauleitung über<br />

Umweltprobleme und hilft diese zu lösen. Die Umweltspezialisten<br />

ordnen Korrekturen an (z.B. Bereitstellen von Ölbindemitteln, Auf-<br />

André Gerold<br />

dipl. Bauing. ETH<br />

Sen. Ing. <strong>Verkehr</strong>sinfrastruktur,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Die Projektleitung Umwelt der SBB und die UBB der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> bei der Besprechung<br />

zu einem Prototypen für die einzusetzenden Steinkörbe für Eidechsen<br />

Geschützes Naturreservat <strong>im</strong> Gleisfeld<br />

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Umweltbaubegleitung_Durchmesserlinie Zürich setzt Massstäbe.<br />

fangwannen), überprüfen und dokumentieren die Einhaltung der<br />

Massnahmen und informieren Bauherrschaft und Behörden mittels<br />

Statusberichten über den aktuellen Stand.<br />

Die <strong>Gruner</strong> Mitarbeiter vor Ort sind erfahrene Umweltgeneralisten,<br />

die die Best<strong>im</strong>mungen in den Bereichen Luftreinhaltung, Baulärm,<br />

Erschütterungen, Gewässerschutz, Boden, Altlasten, Abfall, Naturschutz<br />

und Archäologie kennen.<br />

Das «Gehe<strong>im</strong>nis» des guten Umweltstandards auf der DML1-Baustelle<br />

liegt darin, dass das gesamte Team die UBB als wichtigen und<br />

integralen Bestandteil des Projekts sieht. Dies erreichten die <strong>Gruner</strong><br />

Umweltfachleute durch eine gute fachliche und ehrliche Beratung<br />

und ihre Freude, mit Menschen in einem Bauprozess zu stehen und<br />

auch bei kurzfristigen Anfragen zu helfen.<br />

Zwei besondere Aufgaben dokumentieren die vielschichtigen Anforderungen<br />

an eine erfolgreiche Umweltbaubegleitung.<br />

Ökologische Baubegleitung<br />

Das Gleisfeld zwischen dem Zürcher Hauptbahnhof und Altstetten<br />

ist ein durch die Stiftung Natur und Wirtschaft zertifiziertes Naturreservat<br />

und ein kommunales Schutzobjekt. Zwischen den Gleisen<br />

ist der Boden nährstoffarm und trocken, das Gebiet ist sehr heiss<br />

Aufgaben der Umweltbaubegleitung<br />

Planung Plangenehmigungsgesuch – UVB<br />

– Auflagen PGV<br />

Ausschreibung Ausschreibung, – Besondere Best<strong>im</strong>mungen Umwelt<br />

Offertvergleich,<br />

– Maschinenliste<br />

Vergabeantrag<br />

– Eignungs- und Zuschlagskriterien<br />

Realisierung Ausführungsprojekt – Entsorgungskonzept<br />

– Transportkonzept<br />

Ausführung<br />

Abschluss<br />

– Instruktion/Information/Beratung<br />

– Baustellenrundgänge/Kontrollen<br />

– Messungen<br />

– Datenverwaltung<br />

– Dokumentation z.Hd. der Behörden<br />

– Schlussbericht<br />

– Erfolgskontrolle<br />

Betrieb Betriebsmassnahmen – Abschluss Erfolgskontrolle<br />

– UMS<br />

Gelbbauchunken <strong>im</strong> neuen Habitat, einem Tümpel <strong>im</strong> Bereich Herdern<br />

Aufnahme von belastetem Untergrund<br />

Ausgleichsmassnahme: Wildbienennisthilfe<br />

und sonnig. Solche Standorteigenschaften und damit die an sie<br />

gebundenen Tiere und Pflanzen sind selten geworden, die Bewohner<br />

teilweise vom Aussterben bedroht (z.B. Blauflüglige Sandschrecke).<br />

Unsere ökologische Baubegleitung stellt sicher, dass wertvolle<br />

F lächen möglichst geschont oder wiederhergestellt werden. Mit den<br />

projektierten Massnahmen, welche den natürlichen Bedingungen<br />

nachempfunden sind, werden neue Lebensräume geschaffen: zum<br />

Beispiel Drahtschotterkörbe für Eidechsen oder Sandlinsen mit<br />

Steinplatten als Nisthilfen für Bienen. Unsere Biologen sind es<br />

gewohnt, situativ kreative Lösungen zu finden.<br />

Sachgerechte Aushubbegleitung<br />

Im Projektper<strong>im</strong>eter treffen wir hauptsächlich künstliche Auffüllungen<br />

an, teilweise chemisch belastet. Die UBB untersucht die Aushubmaterialien,<br />

seien es Untergrund, Gleisschotter oder Asphalt,<br />

triagiert sie und ordnet mittels Beprobungsmitteilungen die gesetzeskonforme<br />

Verwertung oder Entsorgung durch den Unternehmer<br />

an. Da die verfügbaren Deponievolumen <strong>im</strong> Raum Zürich knapp, die<br />

Kostenfolgen bedeutend und gleichzeitig der Zeitdruck hoch sind,<br />

braucht es hier besonders sorgfältiges und vorausschauendes<br />

Vorgehen. Die Beprobungen werden jeweils für ein Jahr <strong>im</strong> Voraus<br />

geplant.<br />

Zentral für den hohen Standard bezüglich Umwelt- und Naturschutz<br />

ist die explizite Anforderung durch die Bauherrschaft, diese Anliegen<br />

als gleichbedeutenden, festen Bestandteil in die Planung und<br />

die Ausführung aufzunehmen. Die DML setzt hier Massstäbe.<br />

Versickerungsbecken <strong>im</strong> Bau, die naturnahe Gestaltung sichert den Lebensraum<br />

u.a. von Eidechsen<br />

Die Umsetzung der Massnahmen erfolgt <strong>im</strong> Dialog mit den Projektingenieuren<br />

und dem durch Schulungen sensibilisierten Unternehmer.<br />

Auch spontanen Vorschlägen zu Verbesserungen be<strong>im</strong><br />

«Lebensraum Gleisfeld» gehen unsere Umweltbaubegleiter engagiert<br />

nach.<br />

Fachkompetenz als Erfolgsfaktor<br />

Die Stärke des <strong>Gruner</strong> Umweltteams ist die Breite und Tiefe seines<br />

Fachwissens. Für jeden Umweltbereich verfügen wir in unserem<br />

Backoffice über Expertenwissen, welches die Umweltbaubegleitung<br />

abrufen kann. Es gelingt uns, auch besondere oder neue Fragestellungen<br />

zeitnah zu beantworten. Unsere Kunden profitieren vom<br />

internen Wissenstransfer und der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

innerhalb der gesamten <strong>Gruner</strong> Gruppe.<br />

Edi Grass<br />

dipl. Kulturingenieur ETH, SIA, SVU<br />

Stv. Geschäftsbereichsleiter Umwelt, Sicherheit,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

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Erschütterungsschutz_Gotthard-Basistunnel. 2016 soll der Gotthard-Basistunnel,<br />

der längste Bahntunnel der Welt, betriebsbereit sein. Die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> ist<br />

an diesem Grossprojekt u.a. mit Erschütterungsspezialisten beteiligt. Durch d ie<br />

Messung mit Ersatzquellen stellen die <strong>Gruner</strong> Ingenieure sicher, dass be<strong>im</strong><br />

s päteren Schienenverkehr die Grenzwerte für Erschütterungen nicht überschritten<br />

werden.<br />

Typisches Erschütterungssignal an einem Empfangspunkt<br />

Frequenzspektrum eines Erschütterungssignals mit einem 50-Hz-Störsignal, verursacht durch die elektrische Zuleitung zum<br />

Haus. Die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> hat ein Auswertungsverfahren entwickelt, das die Erschütterungen – verursacht durch die Ersatzquelle<br />

bei 50 Hz – eindeutig best<strong>im</strong>mt.<br />

Die Auswirkungen von Erschütterungsquellen wie Eisenbahnen auf<br />

Bauwerke und Menschen sollten besonders bei grossen <strong>schienengebundenen</strong><br />

Bauprojekten wie dem Gotthard-Basistunnel präzise<br />

vorausgesagt werden. So lassen sich spätere Unannehmlichkeiten<br />

und Kosten vermeiden.<br />

Erschütterungs<strong>im</strong>missionen hängen von der Geologie, der Bauweise<br />

und anderen, oft nicht bekannten Parametern ab. Dies macht exakte<br />

Prognosen schwierig und erfordert einen zum Teil unverhältnismässig<br />

grossen Aufwand. Daher behilft man sich in der Praxis zumeist<br />

mit einfacheren Modellen, die aber aufgrund von Unsicherheiten die<br />

Einplanung erheblicher Reserven nötig machen.<br />

S<strong>im</strong>ulation und genaue Prognose<br />

Ein Ausweg ist hier, die zu erwartenden Erschütterungen mithilfe<br />

von Ersatzquellen zu best<strong>im</strong>men. Je nach Erschütterungsquelle stehen<br />

verschiedene Verfahren zur Verfügung, mit denen sich Immissionen<br />

wesentlich genauer best<strong>im</strong>men lassen als mit rein theoretischen<br />

Berechnungsmodellen. Die Kosten für die Verfahren sind <strong>im</strong><br />

Vergleich zu den etwaigen Folgekosten ungenauer Prognosen min<strong>im</strong>al.<br />

Die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> hat bereits mit einigen Methoden sehr gute<br />

Erfahrungen gemacht. Für die Eisenbahn bietet sich als Ersatzquelle<br />

der VibroScan ® an, ein Lastwagen mit einem Hydraulik-Aggregat,<br />

das über eine Stahlplatte Vibrationen in den Untergrund einbringt.<br />

Erschütterungsschutz für die Gemeinde Erstfeld<br />

Der neue Gotthard-Basistunnel unterfährt an seinem nördlichen<br />

Ende die Gemeinde Erstfeld. Berechnungen haben gezeigt, dass die<br />

zu erwartenden Erschütterungen die Richtwerte überschreiten<br />

könnten. Deshalb best<strong>im</strong>mte die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> <strong>im</strong> Rohbau – vor Einbau<br />

der Fahrbahnplatte – mithilfe des VibroScans ® die zu erwartenden<br />

Erschütterungen.<br />

Ersatzquellen ersetzen nicht einfach die eigentliche Quelle, denn<br />

Erschütterungen, verursacht von einem Güterzug mit Tausenden von<br />

Tonnen, lassen sich kaum 1:1 s<strong>im</strong>ulieren. Da die Übertragung von<br />

Erschütterungen als linear angenommen wird, lässt sie sich mit<br />

einer kleineren Ersatzquelle wie dem VibroScan ® messen und auf<br />

einen Güterzug hochrechnen. Ziel ist es, die sogenannte Übertragungsfunktion<br />

zu best<strong>im</strong>men, aus der für andere Quellen die Immissionen<br />

berechnet werden können. Die Übertragungsfunktion gibt für<br />

jede Frequenz an, wie gross die Erschütterungen in einem Haus <strong>im</strong><br />

Verhältnis zur erregenden Kraft sind. Das Sinus-Sweep-Verfahren<br />

ermöglicht die Best<strong>im</strong>mung der Übertragungsfunktion über alle Frequenzen:<br />

Die Ersatzquelle erregt den Untergrund sinusförmig, wobei<br />

die Frequenz der Sinus-Schwingung von 5 Hz bis 95 Hz kontinuierlich<br />

gesteigert wird, was sich wie ein ansteigender Ton anhört.<br />

Be<strong>im</strong> Gotthard-Basistunnel lag die Herausforderung für die Ingenieure<br />

darin, dass das zu messende Signal schwach ist und sich kaum<br />

vom Hintergrundrauschen abhebt. Die von der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> für<br />

Erschütterungen entwickelte und in MAPLE ® programmierte Auswertungsmethode<br />

konnte die Empfindlichkeit wesentlich steigern.<br />

Sie macht Signale best<strong>im</strong>mbar, die etwa dre<strong>im</strong>al schwächer waren<br />

als das Hintergrundrauschen!<br />

Kosteneffizientes Messverfahren<br />

Die Messung mit Ersatzquellen und die spezielle Auswertungsmethode<br />

zeigte, dass die Grenzwerte für Erschütterungen bei den<br />

untertunnelten Erstfelder Häusern eingehalten werden. Mit der<br />

exakten Prognose vermieden die <strong>Gruner</strong> Experten Kosten für<br />

zu s ätzliche Massnahmen wie beispielsweise eine elastische Lagerung<br />

der Fahrbahnplatte.<br />

Ersatzquelle des Typs VibroScan ® auf der Tunnelsohle <strong>im</strong><br />

Gotthard-Basistunnel<br />

Markus Ringger<br />

Dr. phil. II, Physiker<br />

Stv. Leiter Bauphysik, Akustik,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

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Helvetia Tower in Pratteln_Opt<strong>im</strong>ale Erschütterungsdämpfung nach<br />

S<strong>im</strong>ulationen. Die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Abteilung Geotechnik, führte in interdisziplinärer<br />

Zusammenarbeit mit der Abteilung Akustik und Erschütterungen baugrunddynamische<br />

Finite-Elemente-Berechnungen zur S<strong>im</strong>ulation bahnbedingter<br />

Erschütterungen be<strong>im</strong> Hochhaus Helvetia Tower durch. Für die Migros Pensionskasse<br />

untersuchten die Ingenieure zudem Massnahmen zum Erschütterungsschutz.<br />

Lärm- und Erschütterungsschutz: die Gesetzeslage<br />

Das Umweltschutzgesetz (USG) gibt nur eine vage Auskunft<br />

zum Thema «Lärm- und Erschütterungsschutz» vor Einwirkungen<br />

auf Personen. So sollen die Immissionsrichtwerte für Lärm<br />

und Erschütterungen so festgelegt werden, «dass nach dem<br />

Stand der Wissenschaft oder der Erfahrung Immissionen<br />

unterhalb dieser Werte die Bevölkerung in ihrem Wohlbefinden<br />

nicht erheblich stören». Zudem sind die Immissionen so weit zu<br />

begrenzen, «als dies technisch und betrieblich möglich und<br />

wirtschaftlich tragbar ist». Für die Umsetzung dieses Gesetzes<br />

ist die Vollzugsbehörde des jeweiligen Kantons, zumeist die<br />

Lärmschutzbehörde, zuständig.<br />

Mit der Weisung für die Beurteilung von Erschütterungen und<br />

Körperschall bei Schienenverkehrsanlagen (BEKS) liefert das<br />

Bundesamt für Umwelt allerdings eine Vollzugshilfe für die<br />

Bewertung von Immissionen. Darin sind Min<strong>im</strong>alanforderungen<br />

bezüglich des Körperschalls für an Schienenverkehrsanlagen<br />

angrenzende Gebäude aufgeführt. Betreffend Erschütterungen<br />

verweist die BEKS auf die DIN 4150, «Erschütterungen <strong>im</strong> Bauwesen,<br />

Teil 2: Einwirkungen auf Menschen in Gebäuden»,<br />

A usgabe 1999. Diese Weisungen gelten nur für den Bau neuer<br />

Schienenverkehrsanlagen, für den Bau neuer Gebäude bleibt<br />

die Sachlage weiterhin unklar. In der Meinung, dass es für den<br />

Betroffenen keine Rolle spielt, ob das Haus am Gleis oder das<br />

Gleis am Haus erstellt wird, kann allerdings die zuständige<br />

Lärmschutzbehörde fordern, Richtwerte gemäss BEKS einzuhalten.<br />

Wellengeschwindigkeiten für die Varianten ohne Schlitz (links), mit Schlitz direkt am Gebäude (Mitte) und einem Schlitz <strong>im</strong> Abstand von 4.0 m zum Gebäude (rechts)<br />

Mit der zunehmenden Bebauung in Ballungszentren und dem steigenden<br />

Mobilitätsbedürfnis steigt die Nachfrage nach Gebäuden in<br />

der Nähe von Bahn- oder Tramanlagen. Gerade <strong>im</strong> innerstädtischen<br />

Bereich werden Grundstücke neben stark frequentierten Bahnlinien<br />

nicht selten zu besonders hochwertigen Bauflächen, z.B. für Bürogebäude.<br />

Das geringe Platzangebot führt zudem zur vermehrten Verlegung<br />

von Bahnlinien in den Untergrund, unter bereits bebaute<br />

Grundstücke. Mit den aus dem Bahnbetrieb resultierenden Erschütterungen<br />

wächst die Bedeutung des Erschütterungsschutzes.<br />

So betrachtet, erstaunt es, dass es bis heute schweizweit noch<br />

keine gesetzlich festgelegten Grenzwerte für Erschütterungen und<br />

Körperschall gibt. Es obliegt dem Bauherrn, inwieweit er innerhalb<br />

der Anforderungen des Umweltschutzgesetzes für den Erschütterungsschutz<br />

seines Gebäudes sorgt.<br />

Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit<br />

Die Abteilung Geotechnik konnte sich in den vergangenen Jahren<br />

eine grosse Erfahrungsgrundlage <strong>im</strong> Bereich der Finite-Elemente-<br />

Berechnung (FE) erarbeiten. Neben den gängigen Werkzeugen für<br />

statische FE-Berechnungen haben sich in jüngster Vergangenheit<br />

durch Weiterentwicklungen <strong>im</strong> Softwarebereich die Werkzeuge zur<br />

FE-S<strong>im</strong>ulation von dynamischen Prozessen stark verbessert.<br />

Dadurch ist es heute möglich, auch komplexe 2-D- oder 3-D-Strukturen<br />

unter dynamischer Einwirkung zu betrachten. Aufgrund der<br />

Zunahme von Fragestellungen zum Erschütterungsschutz erweiterte<br />

die Abteilung Geotechnik ihre bisherigen Kompetenzen auf den<br />

Bereich der S<strong>im</strong>ulation von dynamischen Prozessen. Für die Lösung<br />

dieser neuen Aufgaben bündelt die <strong>Gruner</strong> Gruppe das Know-how<br />

von zwei Abteilungen. Bei Markus Ringger und der Abteilung<br />

A kustik und Erschütterungen liegen langjährige Erfahrungen über<br />

Beurteilung, Prognose und Messung von Erschütterungen vor.<br />

Ergänzt durch das Fachwissen in der S<strong>im</strong>ulation von Spannungs- und<br />

Deformationsvorgängen <strong>im</strong> Untergrund der Abteilung Geotechnik<br />

verfügen die <strong>Gruner</strong> Ingenieure über eine breite Wissensgrundlage<br />

für die Durchführung und die Auswertung von Erschütterungss<strong>im</strong>ulationen<br />

anhand eines Finite-Elemente-Modells. Be<strong>im</strong> Neubauprojekt<br />

des Helvetia Tower in Pratteln kamen diese gebündelten<br />

Kompetenzen erfolgreich zum Einsatz.<br />

Helvetia Tower<br />

Im Zuge einer Überbauung mit Wohn- und Geschäftsbauten auf dem<br />

Häring-Areal in Pratteln wird der rund 75 Meter hohe Helvetia<br />

Tower unmittelbar neben den SBB-Geleisen erstellt. Aufgrund des<br />

geringen Abstandes zu den Geleisen vermutete die Lärmschutzfachstelle<br />

des Kantons Basel-Landschaft, dass es infolge des Bahnbetriebs<br />

zu unzulässigen Erschütterungen <strong>im</strong> Neubau kommen könnte.<br />

Sie verlangte deshalb, dass die Richtwerte gemäss BEKS für den<br />

Neubau einzuhalten sind. Um die Erschütterungen auf das entsprechende<br />

Mass zu reduzieren, galt es deshalb <strong>im</strong> Rahmen eines Variantenstudiums<br />

den Einfluss verschiedener Massnahmen zu untersuchen<br />

und mit FE numerisch zu s<strong>im</strong>ulieren. Ziel war es, die Auswirkung<br />

einer dynamischen Belastung aus dem Bahnbetrieb auf das Gebäude<br />

über eine vorgegebene Zeitdauer zu erfassen.<br />

Herausfordernde baugrunddynamische Eigenschaften<br />

Für eine realitätsnahe Berechnung der zu erwartenden Erschütterungen<br />

spielen die baugrunddynamischen Eigenschaften des Bodens<br />

eine massgebende Rolle. Die langjährige Erfahrung der <strong>Gruner</strong><br />

Experten in der Beurteilung und der Messung des Baugrundverhaltens<br />

<strong>im</strong> Raum Basel war für die Best<strong>im</strong>mung der Eingangsparameter<br />

von zentraler Bedeutung. Der Baugrund bewegt sich für dynamische<br />

Beanspruchung meist <strong>im</strong> sehr kleinen Dehnungsbereich. Gerade für<br />

diese Dehnungsbereiche reagiert der Boden mit einer erhöhten Steifigkeit<br />

(Small-strain-Effekt). Zudem hängen die Ausbreitungseigenschaften<br />

der Bodenschwingungen mit dem verwendeten Materialmodell<br />

zusammen. Vorgängig zur eigentlichen Berechnung wurden<br />

deshalb an vereinfachten Modellen Testberechnungen durchgeführt,<br />

deren Resultate durch analytische Vergleichsrechnungen verifiziert<br />

werden konnten. Anhand der Erkenntnisse dieser Testberechnungen<br />

konnte ein FE-Modell für den Helvetia Tower erstellt werden.<br />

Bodenschlitz zur Erschütterungsdämpfung<br />

Als erschütterungsmindernde Massnahme fiel die Wahl auf einen<br />

Bodenschlitz zwischen Gebäude und Bahngleis (Abschirmeffekt aufgrund<br />

Impedanzänderung). Dabei wurden drei Modellvarianten<br />

untersucht. Zum einen eine Variante ohne erschütterungsmindernde<br />

Massnahmen, zum anderen Varianten mit Bodenschlitz direkt am<br />

Gebäude bzw. <strong>im</strong> Abstand von rund 4.0 Metern. Als Füllung des<br />

Bodenschlitzes diente Geofoam (expandiertes Polystyrol, kurz EPS).<br />

Die FE-Berechnung zeigte, dass der Schlitz direkt am Gebäude die<br />

beste Abschirmwirkung erreicht. Diese Massnahme gewährleistet<br />

die Einhaltung der Grenzwerte für abgestrahlten Körperschall und<br />

Erschütterungen.<br />

Devin Darusman<br />

M. Sc. ETH, Bauing.<br />

Projektingenieur Geotechnik,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Laurent Pitteloud<br />

dipl. Bauing. ETH<br />

Leiter Abteilung Geotechnik,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

20 | mailing.<strong>24</strong><br />

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Freie Fahrt in Biel_Vorstudien für das Regiotram. Die Agglomeration von<br />

Biel/Bienne wächst. Bis ins Jahr 2030 rechnet der Richtplan Siedlung und<br />

<strong>Verkehr</strong> entsprechend der wirtschaftlichen Entwicklung mit einer Zunahme der<br />

Einwohnerzahl von heute 93 500 auf rund 100 000. Der Kanton Bern plant, die<br />

e ntstehenden neuen <strong>Verkehr</strong>sströme möglichst mit dem öffentlichen <strong>Verkehr</strong><br />

abzuwickeln. Dazu braucht es ein leistungsfähiges <strong>Verkehr</strong>smittel: das Regiotram.<br />

Linienführung und Haltestellenanordnung <strong>im</strong> Bereich des Bahnhofs<br />

Visualisierung: Regiotram in der Bahnhofstrasse, Biel (zvg)<br />

Das neue Regiotram soll die wichtigsten Entwicklungsschwerpunkte<br />

der Agglomeration Biel opt<strong>im</strong>al erschliessen und umsteigefrei verbinden.<br />

Als wichtigste Entwicklungsachse definiert der Richtplan die Achse<br />

vom rechten Seeufer über das Bieler Stadtzentrum ins Bözingenfeld.<br />

Das Regiotram soll technisch und lokal eine Weiterentwicklung<br />

und -führung der heutigen BTI (Biel–Täuffelen–Ins-Bahn) darstellen,<br />

die von ihrem heutigen Endhaltepunkt am SBB-Bahnhof durch das<br />

Zentrum von Biel ins Bözingenfeld geführt werden soll.<br />

Von der Korridorstudie zum Vorprojekt<br />

Die <strong>Verkehr</strong>splaner der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> bearbeiteten sowohl in der Vorstudie<br />

als auch in dem anschliessend durchgeführten Vorprojekt je<br />

einen Teilabschnitt der neuen Streckenführung. Dabei handelte<br />

es sich um den innerstädtischen Abschnitt zwischen dem Bahnhof<br />

und dem Zentralplatz. In der Vorstudie wurden mithilfe von Korridorstudien<br />

verkehrlich und trassierungstechnisch sinnvolle Linienführungen<br />

entwickelt und unter verkehrlichen, technischen und städtebaulichen<br />

Aspekten bewertet und ausgewählt.<br />

Im Vorprojekt konnte <strong>Gruner</strong> für den gleichen Abschnitt die notwendigen<br />

vertieften Planungsarbeiten durchführen. Schwerpunkt in<br />

dieser Phase war ein intensives Variantenstudium für die Haltestellenanordnung<br />

und deren Ausgestaltung. Dabei ging es nicht nur um<br />

die Frage, wo genau die Haltestellen liegen sollten, sondern auch<br />

darum, ob sich das Zusammenlegen von Bus- und Tramhaltstellen<br />

auf den Betriebsablauf auswirken würde und inwieweit noch<br />

betriebliche Reserven für allfällige zukünftige Taktverdichtungen<br />

vorhanden wären.<br />

Umfangreiche S<strong>im</strong>ulationen des Betriebsablaufs<br />

Um den Einfluss verschiedener verkehrlicher Zustände auf den<br />

Betriebsablauf analysieren und prüfen zu können, wurden diverse<br />

Betriebszustände s<strong>im</strong>uliert. Die <strong>Gruner</strong> Ingenieure <strong>im</strong>plementierten<br />

<strong>im</strong> relevanten Bearbeitungsper<strong>im</strong>eter das gesamte ÖV-Angebot<br />

in die S<strong>im</strong>ulationssoftware VISSIM. In S<strong>im</strong>ulationen wurden nicht<br />

nur Verspätungen oder Taktverdichtungen geprüft, sondern auch<br />

allfällige Betriebsunterbrüche auf der zukünftigen Regiotramstrecke.<br />

Zusätzlich untersuchten die <strong>Verkehr</strong>sexperten den Einfluss unterschiedlich<br />

langer Aufenthaltszeiten an den Haltestellen und deren<br />

Auswirkungen auf allfällige unerwünschte Wartezeiten für nachfolgende<br />

ÖV-Fahrzeuge. Letztlich wurde <strong>im</strong> Bereich des Bahnhofplatzes<br />

auch die Auswirkung unterschiedlich starker Fussgängerquerungen<br />

auf den Betriebsablauf s<strong>im</strong>uliert und bewertet. Mit umfangreichen<br />

Auswertungen dieser S<strong>im</strong>ulationen sowie Sensitivitätsbetrachtungen<br />

konnte die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> die betriebliche Stabilität der vorgeschlagenen<br />

Variante auch <strong>im</strong> Falle ausserordentlicher Ereignisse nachweisen.<br />

Mit der Bearbeitung dieses verkehrstechnisch und städtebaulich<br />

anspruchsvollen Projekts leisteten die <strong>Verkehr</strong>sexperten der <strong>Gruner</strong><br />

<strong>AG</strong> einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu einem neuen <strong>Verkehr</strong>smittel<br />

in der Stadt Biel. Die durchgeführten S<strong>im</strong>ulationen ermöglichen<br />

es den Projektbeteiligten, bereits in einer frühen Projektierungsphase<br />

die Auswirkungen unterschiedlicher Betriebszustände aufzuzeigen<br />

und somit eine hohe Sicherheit für die technische Machbarkeit der<br />

Lösung zu geben.<br />

Auftraggeber<br />

Bau-, <strong>Verkehr</strong>s- und Energiedirektion des Kantons Bern,<br />

Amt für öffentlichen <strong>Verkehr</strong><br />

Ausschnitt aus der Betriebss<strong>im</strong>ulation mit VISSIM<br />

Thomas Winzer<br />

Dr.-Ing. TH<br />

Chefingenieur, Experte <strong>Verkehr</strong>,<br />

<strong>Verkehr</strong>splanung, <strong>Verkehr</strong>stechnik,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Marco Richner<br />

Dipl.-Ing. (Univ.) SIA/SVI, MAS Business Eng. Mgmt.<br />

Abteilungsleiter <strong>Verkehr</strong>splanung, <strong>Verkehr</strong>stechnik,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

22 | mailing.<strong>24</strong><br />

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Semmering-Basistunnel neu_Gefragte Experten für Tunnelsicherheit.<br />

Der ca. 27.3 km lange «Semmering-Basistunnel neu» ist ein wesentlicher<br />

Bestandteil der österreichischen Ausbaumassnahmen <strong>im</strong> Baltisch-Adriatischen<br />

Korridor. Der Eisenbahntunnel soll die Fahrzeit zwischen Wien und Graz um<br />

eine halbe Stunde verkürzen und auch für schwere Güterzüge befahrbar sein.<br />

Per S<strong>im</strong>ulation zum Lüftungskonzept<br />

Im Zuge der Einreichplanung <strong>im</strong> Jahr 2010 erarbeitete die <strong>Gruner</strong><br />

GmbH ein Lüftungskonzept für die eisenbahnrechtliche Baugenehmigung<br />

nach §31 des Eisenbahngesetzes. Das Konzept sieht bei einem<br />

Zugbrand eine Rauchabsaugung aus der Ereignisröhre und eine<br />

Frischluftzufuhr in die Nothaltestelle (bei einem Ereignis in der<br />

Nothaltestelle) bzw. in die Gegenröhre (bei einem Ereignis ausserhalb<br />

der Nothaltestelle) vor.<br />

Für die Entrauchung von unterirdischen Nothaltestellen in langen<br />

Eisenbahntunneln existieren keine Vorgaben aus Richtlinien oder<br />

Regelwerken. Daher legten die <strong>Gruner</strong> Experten die Gestaltung der<br />

Absaugung auf Grundlage projektspezifischer Schutzziele und Lüftungskriterien<br />

fest. Dabei stand die Verbesserung der Verhältnisse<br />

für Selbst- und Fremdrettung auf dem Bahnsteig der Nothaltestelle<br />

<strong>im</strong> Vordergrund, um die Evakuierung eines Zuges zu unterstützen.<br />

Zum Teil konkurrierende Anforderungen (Absaugung der in der<br />

Nothaltestelle produzierten und geschichteten Rauchgase, Verhinderung<br />

des Eindringens der ungeschichteten Rauchschleppe in die<br />

Nothaltestelle) erschwerten den Entscheidungsprozess. Auf Basis<br />

einer Variantenstudie mit modernen S<strong>im</strong>ulationswerkzeugen (1-D<br />

und 3-D) entschieden sich die Ingenieure für eine verteilte Absaugung<br />

mit fünf über den Notbahnsteig verteilten Absaugstellen.<br />

Diese Lösung findet sich auch bei langen alpenquerenden Tunneln<br />

(Lötschberg-, Gotthard- und Brenner-Basistunnel) realisiert und<br />

entspricht mithin dem Stand der Technik.<br />

3-D-S<strong>im</strong>ulation: Entrauchung Nothaltestelle<br />

Portal Gloggnitz<br />

Die Spezialisten der <strong>Gruner</strong> GmbH begleiten die ÖBB-Infrastruktur<br />

<strong>AG</strong> seit Jahren in den Fachbereichen Lüftung, Kl<strong>im</strong>a und Aerodynamik<br />

bei der Planung und Projektierung des zweiröhrigen Tunnels.<br />

Dabei nutzen sie die Erfahrung aus vergleichbaren <strong>Projekte</strong>n sowie<br />

moderne S<strong>im</strong>ulationswerkzeuge.<br />

Im April 2012 fand der Spatenstich für den Bau des Semmering-<br />

Basistunnels neu statt. Die Inbetriebnahme ist für Ende 20<strong>24</strong> vorgesehen.<br />

Die geplante Verbindung zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag<br />

gewährleistet eine leistungsfähige Schieneninfrastruktur <strong>im</strong><br />

Abschnitt Wien–Graz–Klagenfurt.<br />

Nothaltestelle mit Rettungsraum<br />

Der Eisenbahntunnel weist eine gleichmässige Längsneigung von<br />

0.84% auf und besteht aus zwei eingleisigen Röhren. Die Röhren<br />

sind in einem Abstand von max<strong>im</strong>al 500 m durch Querschläge<br />

verbunden, die als Fluchtwege und zur Unterbringung technischer<br />

Anlagen dienen. Etwa in Tunnelmitte befinden sich zwei Lüftungsschächte,<br />

an deren Fuss eine Nothaltestelle und an deren Kopf die<br />

Lüftungszentrale angeordnet ist. Die Nothaltestelle besteht aus<br />

zwei gegeneinander versetzten Bahnsteigen und einem dazwischenliegenden<br />

Rettungsraum. Im Brandfall stellt die Nothaltestelle einen<br />

Bereich mit überdurchschnittlich günstigen Bedingungen für Selbstund<br />

Fremdrettung dar.<br />

Grosser Erfahrungsschatz bei Lüftung, Aerodynamik, Kl<strong>im</strong>a<br />

Bereits seit über 5 Jahren leisten die Spezialisten der <strong>Gruner</strong> GmbH<br />

wertvolle Beiträge zur Planung des Semmering-Basistunnels neu<br />

in den Bereichen Lüftung (Ereignisfalllüftung, Baulüftung, Ausrüstungslüftung,<br />

Querschlagslüftung), Kl<strong>im</strong>a und Aerodynamik. Dabei<br />

können sie auf wertvolle Erfahrung aus vergleichbaren <strong>Projekte</strong>n,<br />

wie z. B. be<strong>im</strong> Koralmtunnel (vgl. mailing.15) oder bei der Tunnelkette<br />

Granitztal (vgl. mailing.17) zurückgreifen.<br />

Neue Herausforderungen<br />

Im Zuge der anstehenden Tunnelrohbau-Ausschreibung, die die<br />

<strong>Gruner</strong> Spezialisten in den Fachbereichen Lüftung, Aerodynamik und<br />

Kl<strong>im</strong>a begleiten, traten neue herausfordernde Fragen wie diese auf:<br />

Ist bei der Gestaltung des Portals Mürzzuschlag (Wannenlage mit<br />

anschliessender Überdeckelung) die Lüftungsöffnung gross genug, um<br />

eine Rezirkulation von warmer Luft zu verhindern? Für die Nutzung<br />

eines zweiten Lüftungsschachts <strong>im</strong> Ereignisfall mussten die Lüftungskanäle<br />

<strong>im</strong> Bereich des Schachtfusses sowie bei der Lüftungszentrale<br />

neu gestaltet werden. Gemeinsam <strong>im</strong> Projektteam mit Auftraggeber<br />

und anderen Fachplanern konnte die <strong>Gruner</strong> GmbH die<br />

neuen Aufgabenstellungen erfolgreich meistern.<br />

Skizze Lüftungssystem<br />

Kanalsystem in der Nothaltestelle<br />

Die <strong>Gruner</strong> Spezialisten leisten auch in dieser Projektphase mit viel<br />

Know-how einen wertvollen Beitrag zur Erfüllung der hohen Sicherheitsstandards<br />

<strong>im</strong> Tunnelbau – damit die Reisenden <strong>im</strong> Notfall den<br />

Tunnel sicher verlassen können.<br />

Tunnelsystem:<br />

– Zweiröhrig eingleisig<br />

– Querschläge Max<strong>im</strong>alabstand a = 5 00 m<br />

Übersicht des Trasseeverlaufs<br />

Querschläge<br />

Nothaltestelle<br />

Verena Langner<br />

Dipl.-Math. techn. TH<br />

Projektleiterin Tunnelsicherheit, Tunnellüftung,<br />

<strong>Gruner</strong> GmbH, Wien<br />

<strong>24</strong> | mailing.<strong>24</strong><br />

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Erprobte Sicherheit am Brenner_Die neue Unterinntalbahn. Die Eisenbahn-<br />

Hochgeschwindigkeitsstrecke von Berlin nach Palermo ist das TEN-Projekt<br />

<strong>Nr</strong>. 1 der Europäischen Union (TEN: Transeuropäische Netze). Die neue Unterinntalbahn<br />

entlastet die schon heute stark frequentierte Teilstrecke am Nordzulauf<br />

zum Brenner-Basistunnel. Die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> plante und realisierte das Sicherheitskonzept<br />

für 34 Kilometer Neubautunnel.<br />

Terfnertunnel, Eisenbahnachse Brenner<br />

Einsatzübungen mit bis zu 1000 Personen<br />

Auf der Eisenbahnachse Brenner zwischen München und Verona ist<br />

zwischen Kundl und Baumkirchen in Tirol das höchste Zugaufkommen<br />

zu verzeichnen. Die Unterinntalbahn, die hier den innerösterreichischen<br />

sowie den internationalen <strong>Verkehr</strong> abwickelt, verfügt<br />

seit dem europäischen Fahrplanwechsel vom 9. Dezember 2012 über<br />

eine zweigleisige Neubaustrecke <strong>im</strong> Abschnitt Kundl/Radfeld –<br />

Baumkirchen (Teilprojekt Zulaufstrecke Nord der Eisenbahnachse<br />

Brenner). Diese «neue Unterinntalbahn» entlastet auf einer Gesamtlänge<br />

von etwa 40 km sowohl die bestehende Schieneninfrastruktur<br />

als auch die Anwohner, da etwa 34.5 km der Strecke in zwei Tunnelbauwerken<br />

(Terfnertunnel, 17 086 m, sowie Münsterertunnel,<br />

17 390 m) geführt werden. Ergänzend wurden diverse Baumassnahmen<br />

an der Bestandsstrecke durchgeführt, zu denen auch der<br />

S tansertunnel mit einer Länge von 634 m gehört.<br />

Sicherheits- und Gefahrenabwehrplanung<br />

Sicherheitskritische Ereignisse in Eisenbahntunneln stellen für die<br />

beteiligten Einsatzorganisationen (Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst)<br />

sowie den Eisenbahninfrastrukturbetreiber gerade bei derart<br />

stark ausgelasteten Strecken eine grosse Herausforderung dar.<br />

Neben Unfällen oder Bränden von Personenzügen mit bis zu 1000<br />

Passagieren sind Entgleisungen von Güterzügen ebenso denkbar<br />

wie Störfälle be<strong>im</strong> Transport gefährlicher Güter.<br />

Um diese Ereignisse <strong>im</strong> Realfall erfolgreich bewältigen zu können,<br />

erteilte die Bauherrschaft, die ÖBB-Infrastruktur <strong>AG</strong>, an die Spezialisten<br />

für Sicherheit, Gefahrenabwehr der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> den Auftrag<br />

zur Planung und zur Einführung eines umfassenden Sicherheitskonzepts<br />

für die Betriebsphase der neuen Unterinntalbahn.<br />

Im Rahmen dieses Gesamtmandats wurde zunächst eine Arbeitsgruppe<br />

Notfallbewältigung mit Vertretern aller beteiligten Behörden<br />

und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sowie der Fachstellen<br />

der ÖBB-Infrastruktur <strong>AG</strong> etabliert. Diese Arbeitsgruppe koordinierte<br />

über drei Jahre die Erstellung, die Schulung und die Beübung der<br />

Sicherheitsdokumentationen für die Inbetriebnahme. Somit war für<br />

alle sicherheitsrelevanten Themen eine regelmässige Plattform<br />

geschaffen, in der alle Partner Bedürfnisse austauschen und Anträge<br />

einbringen konnten.<br />

Beschriftungskonzept<br />

Das Sicherheitskonzept für die Neubautunnel der Unterinntalbahn<br />

sieht gemäss der TSI-Richtlinie «Sicherheit in Eisenbahntunneln» (TSI<br />

SRT) vor, dass alle 500 m Notausgänge direkt ins Freie führen. Diese<br />

Notausgänge sind als sog. Schachtkopfgebäude <strong>im</strong> Unterinntal sichtbar,<br />

<strong>im</strong> dicht besiedelten Gebiet jedoch für Rettungskräfte und Dienstleister<br />

nur schwer aufzufinden bzw. zuzuordnen. Dies gilt ebenso für<br />

andere oberirdische Bauwerke (wie Pumpen, Löschwasserbecken,<br />

Erdungseinrichtungen, Rettungsstollen) oder sicherheitstechnische<br />

Einrichtungen <strong>im</strong> Tunnel. Die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> erarbeitete daher ein Beschriftungskonzept,<br />

das alle relevanten Bauwerke und Einrichtungen<br />

eindeutig kennzeichnet. Die von der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> entworfenen Schilder<br />

wurden nach Freigabe durch die Einsatzorganisationen und die<br />

ÖBB direkt in den Werkstätten der ÖBB erstellt und montiert.<br />

Einsatztaugliche Tunnelsicherheitsdokumentationen<br />

Damit sich die überwiegend freiwillig organisierten Einsatzorganisationen<br />

<strong>im</strong> Einzugsgebiet der neuen Eisenbahnachse sowohl <strong>im</strong> Vorfeld<br />

als auch <strong>im</strong> Realfall eines sicherheitskritischen Ereignisses über<br />

Bauwerke, besondere Gefahren und notwendige Sofortmassnahmen<br />

orientieren können, erstellte die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> für alle drei Tunnelbauwerke<br />

Tunnelsicherheitsdokumentationen. Neben einem ausführlichen<br />

technischen Bericht informieren einsatztaugliche Checklisten,<br />

Datenblätter und Pläne über Notausgänge, Portale,<br />

Regelprofile, die Ergreifung zielgerichteter Sofortmassnahmen, die<br />

Koordination des Rettungseinsatzes etc. Die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> stellte die<br />

Tunnelsicherheitsdokumentationen rechtzeitig, d.h. etwa ein halbes<br />

Jahr vor der jeweiligen Tunnelinbetriebnahme, allen betroffenen<br />

Feuerwehren sowie Dienststellen der Rettungsdienst Tirol GmbH<br />

bzw. des Landespolizeikommandos für Tirol zur Verfügung.<br />

Realitätsnahe Schulungen und Übungen<br />

In Zusammenarbeit mit der ÖBB entwickelte die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> ein dreistufiges<br />

Schulungskonzept, das theoretische Schulungen, geführte<br />

Begehungen der Tunnel sowie Stabs- und Einsatzübungen vorsah.<br />

Die <strong>Gruner</strong> Mitarbeiter führten insgesamt rund 20 Schulungen und<br />

Peter Spengler<br />

M. Sc. Sicherheit und Gefahrenabwehr<br />

Projektleiter Sicherheit, Gefahrenabwehr,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Begehungen für Betreiber der Eisenbahntunnel, beteiligte Leitstellen<br />

sowie Einsatzkräfte vor Ort durch. Zudem organisierten sie sechs<br />

Stabsübungen sowie zwei grosse Einsatzübungen, um das Vorgehen<br />

<strong>im</strong> Ernstfall realitätsnah zu proben und – wo notwendig – zu opt<strong>im</strong>ieren.<br />

Insbesondere diese Übungen mit bis zu 1000 beteiligten Personen<br />

(Figuranten, Einsatzkräfte, Beobachter, Medien) stellten eine<br />

grosse logistische Herausforderung dar. Sie sind für die Inbetriebnahme<br />

der Tunnel nach internationalem Regelwerk Voraus setzung.<br />

Seit Dezember 2012 rollen nun Züge mit bis zu 230 km/h durch die<br />

neuen Tunnel der Unterinntalbahn. Sollte es trotz der Vielzahl präventiver<br />

Massnahmen, die seitens der ÖBB be<strong>im</strong> Betrieb umgesetzt<br />

werden, doch zu einem Notfall kommen, sind die ÖBB, Feuerwehren,<br />

Rettungsdienste und Polizei für das Notfallmanagement gut gerüstet<br />

– mit einem umfassenden, aus einer Hand erstellten Beschriftungs-<br />

und Sicherheitskonzept sowie allen für die erstmalige Umsetzung<br />

notwendigen Schulungen, Begehungen und Übungen.<br />

Dr. Stephan Gundel<br />

Dr. rer. pol., Diplom-Volkswirt<br />

Leiter Abteilung Sicherheit, Gefahrenabwehr,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

26 | mailing.<strong>24</strong><br />

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Monitoring_Sicherheit bei Bauarbeiten. Die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> übernahm die automatische<br />

geodätische Überwachung am Bahnhof Winterthur. Ein speziell auf<br />

den hoch frequentierten Bahnhof zugeschnittenes Monitoring-System gewährleistet<br />

die Sicherheit während der Kanalbauarbeiten unter dem Gleisfeld.<br />

Überwachter Gleisbereich am Bahnhof Winterthur<br />

Gleisüberwachungsreflektoren am Bahnhof Winterthur<br />

Das Tiefbauamt der Stadt Winterthur realisiert den neuen Zulaufkanal<br />

Neumarkt–Schützenwiese als eine zweite Hauptverbindung<br />

der Kanalisationsentwässerung vom Osten der Stadt in Richtung<br />

Kläranlage Hard.<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong> plante und begleitete mit der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong><br />

die zwei Pressvortriebe Nord und Süd auf der anspruchsvollen Etappe<br />

Gertrudstrasse bis Bahnhofplatz Süd mit den termingerechten<br />

Durchstichen am 7. September und <strong>24</strong>. Oktober 2012. Die Gesamtkosten<br />

dieses Abschnitts betrugen ca. 4 Mio. Franken. Auf der ca.<br />

130 m langen Teilstrecke galt es das gesamte SBB-Gleisfeld am südlichen<br />

Ende des Hauptbahnhofs, das Gebäude Coop City sowie das<br />

Ankerfeld des Stadttores mit zwei Leitungen DN 1400 mm zu unterrespektive<br />

durchqueren.<br />

Das Bauvorhaben wurde <strong>im</strong> grabenlosen Verfahren (Microtunneling)<br />

umgesetzt, wobei erschwerend für die Linienführung horizontale<br />

Radien von 140 m bzw. 190 m und eine vertikale Neigung von 4‰<br />

erforderlich waren.<br />

Automatisches Monitoring-System<br />

Um die Sicherheit <strong>im</strong> Bahnverkehr auf der Strecke Zürich – St. Gallen<br />

zu gewährleisten, verlangte die SBB eine lückenlose messtechnische<br />

Überwachung aller gefährdeten Anlagen während beider Pressvortriebe.<br />

Konkret handelte es sich um sieben Gleise, vier Perrons,<br />

einen Fahrleitungsmast, zwei Lichtsignale und zwölf Stützen, welche<br />

mit insgesamt 220 geodätischen Messpunkten überwacht werden<br />

mussten. Aufgrund der hohen Anzahl an geforderten Überwachungspunkten<br />

hatte sich die Bauherrschaft dazu entschieden, ein automatisches<br />

Überwachungssystem einzusetzen. Die Vermessungsspezialisten<br />

der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> Basel erhielten den Auftrag, ein Überwachungskonzept<br />

in Zusammenarbeit mit der SBB zu entwerfen und ein<br />

computergesteuertes Messsystem, ein sogenanntes Monitoring-<br />

System, vor Ort zu installieren. Zur Lösung dieser Aufgabenstellung<br />

setzten die Ingenieure das hauseigene, integrale und standardisierte<br />

Überwachungssystem der <strong>Gruner</strong> Gruppe, das <strong>Gruner</strong>Monitoring<br />

ein. Sie richteten das System so ein, dass es innerhalb einer Stunde<br />

alle Überwachungspunkte erfasst, und installierten dazu 3 Totalstationen<br />

vor Ort. Das Monitoring-System wertet die erhobenen<br />

Daten der Totalstationen unmittelbar aus und präsentiert sie über<br />

die verschlüsselte <strong>Gruner</strong>Monitoring Webplattform<br />

(https://monitoring.gruner.ch).<br />

Bauarbeiten ohne Einschränkungen be<strong>im</strong> Zugverkehr<br />

Eine besondere Herausforderung bei diesem Projekt war die hohe<br />

Zugdichte am Bahnhof Winterthur und die hohe Anzahl an Messpunkten.<br />

In den Stosszeiten sind am Bahnhof Winterthur innerhalb<br />

einer Stunde mehrmals alle Gleise gleichzeitig belegt. Die Züge<br />

verdecken dann einen Teil der Überwachungspunkte. Daher erweiterten<br />

die Spezialisten der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> den lokal installierten<br />

Feldrechner mit einer neuen Fahrplanfunktion, sodass die 3 Totalstationen<br />

<strong>im</strong>mer dann mit einer Messung der Ziele auf den<br />

Gleisen begannen, wenn laut Fahrplan gerade kein Zug auf diesen<br />

Gleisen stand.<br />

Das System war bei Grenzwertüberschreitungen mit einer automatischen<br />

Alarmierung ausgestattet. Dazu richtete <strong>Gruner</strong> einen <strong>24</strong>-<br />

Stunden-Pikettdienst ein, der <strong>im</strong> Fall einer Alarmierung die aktuellen<br />

Messdaten analysierte, Fehlalarme aussortierte und gegebenenfalls<br />

die Alarmierungskette telefonisch in Gang setzte.<br />

Durch die individuell auf die Bedürfnisse der SBB angepassten Funktionen<br />

wie die Fahrplanintegration übernahm die von der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong><br />

eingesetzte Monitoring-Lösung die automatische geodätische Überwachung<br />

absolut zuverlässig. Das Tiefbauamt war sich zu jedem<br />

Zeitpunkt sicher, die Bauarbeiten ohne eine Gefährdung von Personen<br />

und ohne messbare geologische Probleme auszuführen: Die SBB<br />

konnte während der Bauarbeiten den Bahnhof störungsfrei betreiben.<br />

Beide Kunden zeigten sich beeindruckt von der Flexibilität und den<br />

vielfältigen Möglichkeiten des <strong>Gruner</strong>Monitoring Systems.<br />

Startschacht Gertrudstrasse: Pressvortriebe<br />

<strong>im</strong> Microtunneling-Verfahren<br />

Ferngesteuerte Totalstation<br />

mit integrierter elektronischer Zielerfassung<br />

Reflektor zur Überwachung der Gleise<br />

Sebastian Büttler<br />

M. Sc. ETH, Geomatik-Ing.,<br />

Projektleiter Vermessung und<br />

Bauwerksüberwachung,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Heribert Burkart<br />

dipl. Bauing. FH<br />

Abteilungsleiter Tiefbau,<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>, Zürich<br />

Markus Dettwiler<br />

dipl. Bauing. FH<br />

Stv. Abteilungsleiter Untertagebau,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

28 | mailing.<strong>24</strong><br />

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Aerodynamische Messungen_Betriebszulassung für KISS-Fahrzeug.<br />

Neben der Planung neuer Bahnstrecken ist auch die Inbetriebnahme und Abnahme<br />

neuer Züge von grossem Interesse für Zughersteller und Bahnbetreiber.<br />

Die stetige Zunahme der Fahrgeschwindigkeiten führt zur steigenden Bedeutung<br />

der aerodynamischen Zugeigenschaften. Die <strong>Gruner</strong> Gruppe führte <strong>im</strong> Auftrag<br />

der Stadler Altenrhein <strong>AG</strong> für das Fahrzeug KISS, das eine Fahrgeschwindigkeit<br />

von 200 km/h erreicht, aerodynamische Messungen durch.<br />

Ultraschall-Luftgeschwindigkeitsmessgerät (20 cm über Schienenoberkante)<br />

KISS-Fahrzeug<br />

Portal Melker Tunnel und Messaufbau <strong>im</strong> Tunnel<br />

Nächtliche Messung der zuginduzierten Luftgeschwindigkeiten auf dem Bahnsteig<br />

Für die Zulassung <strong>im</strong> Netz der Österreichischen Bundesbahnen <strong>AG</strong><br />

(ÖBB <strong>AG</strong>) gilt es den messtechnischen Nachweis zu erbringen, dass<br />

die Anforderungen der technischen Spezifikationen für Interoperabilität<br />

für Fahrzeuge (TSI-Fahrzeuge) eingehalten werden. Das untersuchte<br />

Doppelstock-Fahrzeug hat bei Einzeltraktion eine Länge von<br />

150 m (300 m bei Doppeltraktion) und ist für den Regelverkehr mit<br />

einer max<strong>im</strong>alen Fahrgeschwindigkeit von 200 km/h vorgesehen.<br />

Komfort und Sicherheit für Reisende am Bahnsteig<br />

Die bei Zugvorbeifahrt induzierten Luftgeschwindigkeiten, welche<br />

mit steigender Fahrgeschwindigkeit zunehmen, treten annährend<br />

schlagartig bereits bei der Zugkopfvorbeifahrt auf. Je nach Stärke<br />

können sie auf dem Bahnsteig wartende Personen aus dem Gleichgewicht<br />

bringen. Aus diesem Grund gibt die TSI-Fahrzeuge als Obergrenze<br />

eine max<strong>im</strong>ale Luftgeschwindigkeit von vLuft 2σ = 15.5 m/s<br />

(Mittelwert plus zweifache Standardabweichung) vor.<br />

Für Messungen am Bahnhof Pöchlarn nutzten die <strong>Gruner</strong> Ingenieure<br />

ein Ultraschall-Anemometer (USA). Be<strong>im</strong> Messaufbau galt es die<br />

durch die TSI vorgegebene Entfernung der Messpunkte vom Bahnsteig<br />

zur Gleismitte (3 m) sowie die exakte Messhöhe (1.2 m) über<br />

dem Boden einzuhalten.<br />

Die Messungen erbrachten den Nachweis, dass die durch das KISS-<br />

Fahrzeug induzierten Luftgeschwindigkeiten deutlich unter dem vorgegebenen<br />

Grenzwert liegen.<br />

Aerodynamische Verhältnisse für Gleisarbeiter<br />

auf offener Strecke<br />

Auf offener Strecke darf während einer Zugvorbeifahrt mit 200 km/h<br />

die max<strong>im</strong>ale Luftgeschwindigkeit in 3 m Entfernung zur Gleismitte<br />

und 20 cm ab Schienenoberkante vLuft 2σ = 20.0 m/s (Mittelwert plus<br />

zweifache Standardabweichung) betragen. Im Vergleich zu Reisenden<br />

auf einem Bahnsteig sind Gleisarbeitern höhere Strömungs lasten<br />

zuzumuten. Gründe hierfür sind die Kenntnis und der geübte Umgang<br />

mit Zugvorbeifahrten sowie die körperlichen Voraussetzungen der<br />

Gleisarbeiter.<br />

Die durchgeführten Messungen erbrachten auch hier den Nachweis,<br />

dass die erzeugten Luftgeschwindigkeiten auf offener Strecke deutlich<br />

unterhalb des Grenzwertes liegen.<br />

Drucklasten auf freier Strecke<br />

Die durch Zugvorbeifahrten auf freier Strecke induzierten Druckschwankungen<br />

können auf gleisnahe Einbauten wie z.B. Schall schutz -<br />

wände sowie auf begegnende Züge wirken. Bei Fahrgeschwindigkeiten<br />

von 200 km/h dürfen in einer Entfernung von 2.5 m ab<br />

Gleismitte in Höhen von 1.5 m bis zu 3.3 m über Gleismitte keine<br />

Druckschwankungen (Spitze – Spitze) höher als 720 Pa während der<br />

Zugvorbeifahrt induziert werden (Mittelwert plus zweifache Standardabweichung).<br />

Auch hier erbrachten <strong>Gruner</strong> Ingenieure den Nachweis,<br />

dass die erzeugten Drucklasten auf offener Strecke deutlich<br />

unterhalb des vorgeschriebenen Grenzwertes liegen.<br />

Druckschwankungen in Tunneln<br />

Die von Zügen in Tunneln erzeugten Druckschwankungen werden<br />

ebenfalls in der Richtlinie TSI-Fahrzeuge betrachtet. Für Züge, die<br />

mit Fahrgeschwindigkeiten geringer als 250 km/h verkehren,<br />

w erden die zuginduzierten zulässigen Druckschwankungen bei einer<br />

Zuggeschwindigkeit von 200 km/h für einen Tunnel mit freier Querschnittsfläche<br />

von 53.6 m 2 begrenzt.<br />

Die für die Zulassung des KISS-Fahrzeuges durchgeführten Messungen<br />

erfolgten <strong>im</strong> Melker Tunnel, der eine Länge von 1 m845 m und eine<br />

freie Querschnittfläche von 78 m 2 aufweist. Die grafische Darstellung<br />

(siehe Abbildung) zeigt die sehr gute Übereinst<strong>im</strong>mung der<br />

Messung mit durchgeführten Berechnungen für den schnellen<br />

Druckanstieg bei der Zugkopfeinfahrt sowie für den Druckanstieg<br />

aufgrund der Zugwandreibung während der Zugeinfahrt.<br />

Bei der Zugheckeinfahrt erfolgt der tatsächliche Druckabfall langsamer,<br />

als durch die 1-D-Berechnung wiedergegeben. Hauptursache hierfür<br />

ist das Unterdruckgebiet (Totwassergebiet) hinter dem Zug, welches<br />

den Zug aus strömungstechnischer Sicht länger erscheinen lässt.<br />

Mit den aus den Messungen gewonnenen aerodynamischen Kenngrössen<br />

des Zuges führten die <strong>Gruner</strong> Experten die Berechnungen<br />

für einen reduzierten Tunnelquerschnitt von 53.6 m 2 durch. Die<br />

Resultate erbrachten den Nachweis, dass der KISS-Zug auch die<br />

TSI-Fahrzeuge-Anforderungen in Tunneln erfüllt.<br />

Nachweis der Fahrzeugaerodynamik gemäss TSI<br />

Die durchgeführten aerodynamischen Messungen am Bahnhof<br />

Pöchlarn, auf freier Strecke und <strong>im</strong> Melker Tunnel verliefen für den<br />

Auftraggeber positiv. Ebenso die Berechnungen für die Tunnelfahrten,<br />

welche die gemessenen Druckschwankungen auf andere<br />

Tunnel querschnitte projizieren. Die <strong>Gruner</strong> Ingenieure erbrachten<br />

den vollumfänglichen Nachweis der TSI-Konformität der KISS-Züge<br />

hinsichtlich der Fahrzeugaerodynamik.<br />

Bernd Hagenah<br />

Dr.-Ing., Diplomphysiker<br />

Geschäftsführer,<br />

<strong>Gruner</strong> GmbH, Wien<br />

30 | mailing.<strong>24</strong><br />

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Autoren dieser Ausgabe<br />

Quellenangaben und Literaturhinweise zu den vorliegenden Beiträgen werden auf<br />

Wunsch von den Autoren geliefert.<br />

4/5<br />

10/11<br />

15–17<br />

20/21<br />

<strong>24</strong>/25<br />

28/29<br />

Stefan Aufdermauer, 1969<br />

dipl. Bauing. ETH/SIA,<br />

Master of Advanced Studies in Business Administration<br />

Faszination am Beruf<br />

Die vielseitige und abwechslungsreiche Arbeit, die Begleitung<br />

des <strong>Projekte</strong>s von der ersten Idee bis zur Fertigstellung.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Projektleiter, Vorsitzender der Geschäftsleitung,<br />

Berchtold + Eicher Bauingenieure <strong>AG</strong>, Zug<br />

Hobbys<br />

Triathlon, Sport allgemein, Reisen, Australien<br />

Rolf Banz, 1957<br />

Dipl. Bauing FH/STV<br />

Faszination am Beruf<br />

Innovative Lösungen von der Idee bis zur Ausführung erarbeiten<br />

und begleiten.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Projektleiter <strong>Verkehr</strong>sinfrastruktur,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys<br />

Tischtennis, Alphorn<br />

Edi Grass, 1959<br />

dipl. Kulturingenieur ETH, SIA, SVU<br />

Faszination am Beruf<br />

Zusammen mit Menschen gemeinsam ein Ziel zu erreichen.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Stv. Geschäftsbereichsleiter Umwelt, Sicherheit,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys<br />

Sport (Fussball, Joggen, Radfahren, Wandern), Trommeln, Lesen<br />

Devin Darusman, 1986<br />

M. Sc. ETH, Bauing.<br />

Faszination am Beruf<br />

Vielschichtigkeit der Problemstellungen, Erarbeitung von<br />

Lösungen, welche verschiedenste Interessensgruppen<br />

z ufriedenstellen.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Projektingenieur Geotechnik,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys<br />

Fischen, Sport, FC Luzern<br />

Verena Langner, 1980<br />

Dipl.-Math. techn. TH<br />

Faszination am Beruf<br />

Die Vielfalt der Aufgabenstellungen und die Zusammenarbeit mit<br />

den verschiedensten Menschen.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Projektleiterin Tunnelsicherheit, Tunnellüftung,<br />

<strong>Gruner</strong> GmbH, Wien<br />

Hobbys<br />

Reisen, Fahrradtouren, Joggen<br />

Sebastian Büttler, 1982<br />

M. Sc. ETH, Geomatik-Ing.<br />

Faszination am Beruf<br />

Der Geomatik-Ingenieur ist das Bindeglied zwischen allen<br />

I ngenieurdisziplinen eines Bauprojekts.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Projektleiter Vermessung und Bauwerksüberwachung,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys<br />

Kanusport, Kochen und Technologie<br />

6/7<br />

Manuel Iasiello, 1973<br />

Dipl. Bauing. HTL<br />

Faszination am Beruf<br />

Aktiv nach guten Lösungen suchen zu können und damit die<br />

Möglichkeit haben, die Umwelt nachhaltig mitzuverändern bzw.<br />

mitzugestalten. Mein «Produkt» wird / sollte mich überleben.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Projektleiter, Mitglied der Geschäftsleitung,<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>, Zürich, Flawil<br />

Hobbys<br />

Familie, Fussball, Skifahren<br />

8/9<br />

Sabine Fischer, 1971<br />

dipl. Bauing. FH<br />

Faszination am Beruf<br />

Lösen von vielfältigen Aufgaben und Faszination, etwas<br />

B leibendes mitzuschaffen und mitzugestalten, die Freude, das<br />

fertige Projekt gesamtheitlich in seiner Funktion zu sehen.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Projektleiterin Infrastrukturbau,<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>, Zürich<br />

Hobbys<br />

Familie, Wandern, Lesen, Kochen<br />

12–14<br />

André Gerold, 1957<br />

dipl. Bauing. ETH<br />

Faszination am Beruf<br />

Vielfältige, interdisziplinäre Tätigkeit<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Sen. Ing. <strong>Verkehr</strong>sinfrastruktur,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys<br />

Motorrad-Tourenfahren, Fotografieren<br />

18/19<br />

Markus Ringger, 1953<br />

Dr. phil. II, Physiker<br />

Faszination am Beruf<br />

Zusammenwirken von Theorie und Praxis. Der grösste Glücksmoment<br />

ist dann, wenn man versteht, wie etwas funktioniert<br />

und es erfolgreich anwenden kann.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Stv. Leiter Bauphysik, Akustik,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys<br />

Ich habe viele Interessen, wenn ich Zeit dazu habe. Für das<br />

P istolenschiessen nehme ich mir Zeit. Man könnte das als Hobby<br />

bezeichnen.<br />

Laurent Pitteloud, 1971<br />

dipl. Bauing. ETH<br />

Faszination am Beruf<br />

Die kreative Lösung zu finden, die alles einfach macht.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Leiter Abteilung Geotechnik,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys<br />

Skifahren, Windsurfen, Architektur, zeitgenössische Kunst<br />

22/23<br />

Thomas Winzer, 1952<br />

Dr.-Ing. TH<br />

Faszination am Beruf<br />

Jedes Projekt ist einzigartig.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Chefingenieur, Experte <strong>Verkehr</strong>, <strong>Verkehr</strong>splanung,<br />

V erkehrstechnik,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys<br />

Berge, Physik<br />

Marco Richner, 1974<br />

Dipl.-Ing. (Univ.) SIA/SVI, MAS Business Eng. Mgmt.<br />

Faszination am Beruf<br />

Lösungssuche <strong>im</strong> Spannungsfeld zwischen Technik, Ökonomie<br />

und Politik.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Abteilungsleiter <strong>Verkehr</strong>splanung, <strong>Verkehr</strong>stechnik,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys<br />

Skifahren, Snowboarden, Fitness, Städtereisen, Lesen<br />

26/27<br />

Peter Spengler, 1984<br />

M. Sc. Sicherheit und Gefahrenabwehr<br />

Faszination am Beruf<br />

Vielfalt an unterschiedlichen Themengebieten, anspruchsvolle<br />

Planungsaufgaben.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Projektleiter Sicherheit, Gefahrenabwehr,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys<br />

Segelflug, Motorflug<br />

Dr. Stephan Gundel, 1979<br />

Dr. rer. pol., Diplom-Volkswirt<br />

Faszination am Beruf<br />

Abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Aufgaben, hoher<br />

Gestaltungsspielraum.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Leiter Abteilung Sicherheit, Gefahrenabwehr,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys<br />

Sport, Reisen, Lesen<br />

Heribert Burkart, 1962<br />

dipl. Bauing. FH<br />

Faszination am Beruf<br />

Mit Inspiration Innovatives entstehen lassen!<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Abteilungsleiter Tiefbau,<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>, Zürich<br />

Hobbys<br />

Faustball, Badminton, Skifahren, Wandern<br />

Markus Dettwiler, 1956<br />

dipl. Bauing. FH<br />

Faszination am Beruf<br />

Die Möglichkeit, komplexe Planungs- und Bauaufgaben mit<br />

einem interdisziplinären Team zielgerichtet zu lösen.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Stv. Abteilungsleiter Untertagebau,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys<br />

Mountainbiken, Reisen, Fotografieren<br />

30/31<br />

Bernd Hagenah, 1966<br />

Dr.-Ing., Diplomphysiker<br />

Faszination am Beruf<br />

Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Gestaltung des<br />

Lebensraumes unserer und folgender Generationen.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Geschäftsführer,<br />

<strong>Gruner</strong> GmbH, Wien<br />

Hobbys<br />

Karate, Fotografie<br />

www.gruner.ch<br />

32 | mailing.<strong>24</strong><br />

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Last Minute<br />

Die <strong>Gruner</strong> Gruppe_Ihre Ansprechpartner vor Ort<br />

Basel, Nordwestschweiz<br />

Bern, Mittelland<br />

International<br />

Mit Stucky stark <strong>im</strong> Wasserbau<br />

Erhöhung der Bogenstaumauer Cambambe, Angola<br />

Seit Februar dieses Jahres ergänzt die Stucky SA mit Firmen sitz<br />

in Renens die <strong>Gruner</strong> Gruppe. Der Zusammenschluss der zwei<br />

Traditionsunternehmen bedeutet einen Kompetenz gewinn <strong>im</strong><br />

Energie- und Infrastruktursektor in der Schweiz sowie auch<br />

international. Stucky SA verstärkt die Beratungs- und Ingenieurleistungen<br />

der <strong>Gruner</strong> Gruppe in den Spezialgebieten Talsperren,<br />

Wasserkraftanlagen, Wasserbau und Energie.<br />

Die <strong>Gruner</strong> Gruppe verfügt mit der Stucky SA über neue Standorte<br />

in der Türkei, Georgien, Serbien und Portugal und kann ihr<br />

umfassendes Kompetenzspektrum bei zahlreichen internationalen<br />

<strong>Projekte</strong>n unter Beweis stellen: Unsere Ingenieure sind <strong>im</strong><br />

Ausland derzeit unter anderem bei der E rhöhung einer Bogenstaumauer<br />

in Angola sowie bei der Planung und be<strong>im</strong> Bau<br />

von neuen Wasserkraftwerken <strong>im</strong> Balkan, in der Türkei, Indien<br />

sowie in Myanmar tätig.<br />

Neue Auslandspräsenz<br />

in Süddeutschland<br />

Mit der zu Beginn des Jahres neu gegründeten <strong>Gruner</strong> GmbH,<br />

Stuttgart, verstärkt die <strong>Gruner</strong> Gruppe die Auslandspräsenz<br />

in Deutschland. Im Fokus steht zunächst unser Angebot an<br />

Brandschutzdienst leistungen. Jon Mengiardi und Jörg Kasburg<br />

(beide <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel) leiten den Aufbau des Standorts.<br />

Am 1. Mai dieses Jahres konnten die neuen Büroräumlichkeiten<br />

mit 6 Arbeitsplätzen <strong>im</strong> Businesspark Zettachring 8,<br />

Stadtteil Fasanen hof in Stuttgart, bezogen werden. Darüber<br />

hinaus freuen wir uns, mit Ulrike Bittenbinder (<strong>Gruner</strong> GmbH,<br />

Stuttgart) bereits eine tatkräf t ige Unterstützung vor Ort zu<br />

haben. Es ist geplant, auf Ende des Jahres mit drei Per sonen<br />

in Stuttgart präsent zu sein.<br />

<strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

engagiert sich be<strong>im</strong> VSS<br />

Dr. Dieter Wepf, Präsident VSS, moderiert die Podiumsdiskussion «Möglichkeiten<br />

und Grenzen aus Sicht Politik, Behörden und Technik» an der VSS-Tagung.<br />

Neben dem Präsidenten des VSS, Dr. Dieter Wepf, Stv. CEO<br />

der <strong>Gruner</strong> Gruppe, ist Dr.-Ing. Thomas Winzer, <strong>Verkehr</strong>sexperte<br />

der <strong>Gruner</strong> Gruppe, seit November 2012 Mitglied der<br />

VSS-Expertenkommission 3.06, «<strong>Verkehr</strong>sbeeinflussung auf<br />

Hochleistungsstrassen». Diese Kommission beschäftigt sich<br />

zurzeit u.a. mit der Erarbeitung einer neuen Norm zur Pannenstreifenumnutzung<br />

auf Hochleistungsstrassen.<br />

Die <strong>Gruner</strong> Gruppe unterstützte den diesjährigen VSS-Kongress<br />

mit dem Themenschwerpunkt «Strassenerhaltung und<br />

<strong>Verkehr</strong>ssicherheit» als Sponsor.<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong><br />

Gellertstrasse 55<br />

CH-4020 Basel<br />

Telefon +41 61 317 61 61<br />

Fax +41 61 312 40 09<br />

Niederlassungen<br />

Sägestrasse 73<br />

CH-3098 Köniz<br />

Telefon +41 31 917 20 20<br />

Fax +41 31 917 20 21<br />

Mühlegasse 10<br />

CH-4104 Oberwil<br />

Telefon +41 61 406 13 13<br />

Fax +41 61 406 13 14<br />

Langackerstrasse 12<br />

CH-4332 Stein<br />

Telefon +41 62 873 34 63<br />

Fax +41 62 873 13 31<br />

Thurgauerstrasse 56<br />

CH-8050 Zürich<br />

Telefon +41 43 299 70 30<br />

Fax +41 43 299 70 40<br />

Böhringer <strong>AG</strong><br />

Mühlegasse 10<br />

CH-4104 Oberwil<br />

Telefon +41 61 406 13 13<br />

Fax +41 61 406 13 14<br />

Niederlassung<br />

Le<strong>im</strong>enstrasse 2<br />

CH-4118 Rodersdorf<br />

Telefon +41 61 406 13 13<br />

Gruneko Schweiz <strong>AG</strong><br />

St. Jakobs-Strasse 199<br />

CH-4020 Basel<br />

Telefon +41 61 367 95 95<br />

Fax +41 61 367 95 85<br />

Lüem <strong>AG</strong><br />

St. Jakobs-Strasse 199<br />

CH-4020 Basel<br />

Telefon +41 61 205 00 70<br />

Fax +41 61 271 56 41<br />

<strong>Gruner</strong> Ingenieure <strong>AG</strong><br />

Altenburgerstrasse 49<br />

CH-5200 Brugg<br />

Telefon +41 56 460 69 69<br />

Fax +41 56 441 15 75<br />

Niederlassungen<br />

Hohlgasse 45<br />

CH-5000 Aarau<br />

Telefon +41 62 837 52 00<br />

Fax +41 62 837 52 09<br />

Grundstrasse 33<br />

CH-4600 Olten<br />

Telefon +41 62 212 10 58<br />

Fax +41 62 212 34 08<br />

Roschi + Partner <strong>AG</strong><br />

Sägestrasse 73<br />

CH-3098 Köniz<br />

Telefon +41 31 917 20 20<br />

Fax +41 31 917 20 21<br />

Niederlassung<br />

Unt. Steingrubenstrasse 19<br />

CH-4500 Solothurn<br />

Telefon +41 32 622 34 51<br />

Fax +41 32 623 72 94<br />

Zürich, Ost-, Innerschweiz<br />

Berchtold + Eicher<br />

Bauingenieure <strong>AG</strong><br />

Chamerstrasse 170<br />

CH-6300 Zug<br />

Telefon +41 41 748 20 80<br />

Fax +41 41 748 20 81<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>,<br />

St. Gallen<br />

Oberstrasse 153<br />

CH-9000 St. Gallen<br />

Telefon +41 71 272 25 35<br />

Fax +41 71 272 25 45<br />

Niederlassungen<br />

Blattenrain 7<br />

CH-9050 Appenzell<br />

Telefon +41 71 787 10 10<br />

Fax +41 71 335 09 20<br />

Drosselweg 1<br />

CH-9320 Arbon<br />

Telefon +41 71 446 21 21<br />

Fax +41 71 272 25 45<br />

Industriestrasse 8<br />

CH-9471 Buchs<br />

Telefon +41 81 750 18 18<br />

Fax +41 81 750 18 19<br />

Taastrasse 1<br />

CH-9113 Degershe<strong>im</strong><br />

Telefon +41 71 372 50 10<br />

Fax +41 71 372 50 19<br />

Ulmenweg 14<br />

CH-9472 Grabs<br />

Telefon +41 81 771 37 33<br />

Fax +41 81 750 18 19<br />

Speicherstrasse 8<br />

CH-9053 Teufen<br />

Telefon +41 71 335 09 22<br />

Fax +41 71 335 09 20<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>,<br />

Zürich<br />

Thurgauerstrasse 56<br />

CH-8050 Zürich<br />

Telefon +41 43 299 70 30<br />

Fax +41 43 299 70 40<br />

Niederlassungen<br />

Wilerstrasse 1<br />

CH-9230 Flawil<br />

Telefon +41 71 393 20 10<br />

Fax +41 71 393 51 67<br />

Oberdorfstrasse 3<br />

CH-9532 Rickenbach bei Wil<br />

Telefon +41 71 923 39 52<br />

Fax +41 71 393 51 67<br />

Grubensteig 11<br />

CH-9500 Wil<br />

Telefon +41 71 393 20 10<br />

Fax +41 71 393 51 67<br />

Kiwi Systemingenieure und<br />

Berater <strong>AG</strong><br />

Im Schörli 5<br />

CH-8600 Dübendorf<br />

Telefon +41 44 802 11 77<br />

Fax +41 44 802 11 88<br />

Niederlassung<br />

St. Jakobs-Strasse 199<br />

Postfach<br />

CH-4020 Basel<br />

Telefon +41 61 511 09 30<br />

Fax +41 61 511 09 49<br />

Westschweiz<br />

Stucky SA<br />

Rue du Lac 33<br />

CH-1020 Renens<br />

Telefon + 41 21 637 15 13<br />

Fax + 41 21 637 15 08<br />

Niederlassung<br />

Rue du Léman 12<br />

CH-1920 Martigny<br />

Telefon +41 21 637 15 13<br />

Fax +21 637 15 08<br />

<strong>Gruner</strong> International Ltd<br />

St. Jakobs-Strasse 199<br />

Postfach<br />

CH-4020 Basel<br />

Telefon +41 61 317 69 00<br />

Fax +41 61 317 69 90<br />

<strong>Gruner</strong> GmbH<br />

Otto-Bauer-Gasse 6/10<br />

A-1060 Wien<br />

Telefon +43 1 595 22 75<br />

Fax +43 1 595 22 75 11<br />

<strong>Gruner</strong> GmbH, Stuttgart<br />

Zettachring 8<br />

D-70567 Stuttgart<br />

Telefon +49 711 720 71 19-0<br />

Fax +49 711 720 71 19-15<br />

<strong>Gruner</strong> + Partner GmbH<br />

Dufourstrasse 28<br />

D-04107 Leipzig<br />

Telefon +49 341 217 26 60<br />

Fax +49 341 217 26 89<br />

<strong>Gruner</strong> Peru S.A.C.<br />

Av. Camino Real 390<br />

Torre Central, Oficina 801<br />

Centro Camino Real<br />

PE-San Isidro, L<strong>im</strong>a 27<br />

Telefon +51 1 222 52 52<br />

Fax +51 1 421 48 16<br />

Kiwi Investment & Consulting<br />

s.r.o.<br />

Jeremenkova 9<br />

CZ-14700 Prag<br />

Telefon +420 <strong>24</strong>1 43 16 74<br />

Fax +420 <strong>24</strong>1 43 05 71<br />

Stucky Atlântico<br />

Avenida da Boavista, 772<br />

1º andar, Sala 1.2<br />

PT-4100-111 Porto<br />

Telefon +351 22 609 41 92<br />

Fax +351 22 609 85 43<br />

Stucky Balkans d.o.o.<br />

Bulevar Mihajla Pupina 10b/II<br />

RS-11000 Belgrad<br />

Telefon +381 11 311 05 11<br />

Fax +381 11 311 05 15<br />

Stucky Teknik Ltd<br />

1408 Sokak No 2 Balgat<br />

TR-Ankara<br />

Telefon +90 312 287 12 01<br />

Fax + 90 312 287 60 23<br />

Stucky Caucasus Ltd<br />

11, Apakidze Str., 7th Floor<br />

GE-Tiflis, 0160<br />

Telefon/Fax +995 322 25 06 01<br />

Telefon/Fax +995 322 25 06 51<br />

mail@gruner.ch<br />

www.gruner.ch<br />

Stand Juni 2013<br />

34 | mailing.<strong>24</strong><br />

| 35


<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong><br />

Gellertstrasse 55<br />

CH-4020 Basel<br />

Telefon +41 61 317 61 61<br />

Fax +41 61 312 40 09<br />

mail@gruner.ch<br />

www.gruner.ch

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