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aktuell Nr. 8 vom 04.03.2013. - Bundeswehr

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D 8512<br />

49. Jahrgang <strong>Nr</strong>. 8 Montag, 4. März 2013<br />

NaChriChtEN<br />

EiNsatz<br />

Logistische Vorarbeit<br />

Fallschirmjäger testen erstmals<br />

eine Marschroute für den Rücktransport<br />

des Materials von Kunduz<br />

nach Mazar-e Sharif. Seite 5<br />

EiNsatz<br />

Einsätze im Überblick<br />

Die <strong>Bundeswehr</strong> beteiligt sich an<br />

mehreren Einsätzen im Ausland.<br />

Die <strong>aktuell</strong>-Grafik zeigt die Einsatzgebiete.<br />

Seiten 6/7<br />

BuNDEswEhr<br />

Nicht mehr getrennt<br />

In Strausberg hat zum ersten Mal<br />

ein bundeswehr-gemeinsamer<br />

Lehrgang für Karriereberater<br />

stattgefunden. Seite 8<br />

sport<br />

Medaillen abgeräumt<br />

In Sotschi waren die deutschen<br />

Rodler erneut sehr schnell im Eiskanal.<br />

Im Team sind auch mehrere<br />

Sportsoldaten. Seite 10<br />

DiE BuNDEswEhr iM iNtErNEt<br />

Homepage der <strong>Bundeswehr</strong>:<br />

www.bundeswehr.de<br />

Bundesministerium<br />

der Verteidigung<br />

Das Ministerium im Internet:<br />

www.bmvg.de<br />

<strong>Bundeswehr</strong> auf YouTube:<br />

www.youtube.com/bundeswehr<br />

<strong>Bundeswehr</strong> auf Twitter:<br />

www.twitter.com/bundeswehrrss<br />

Neue Erkennungsmelodie<br />

Branding-Melodie und Audio-Logo der <strong>Bundeswehr</strong> können im Internet heruntergeladen werden.<br />

Kurtze/<strong>Bundeswehr</strong><br />

Berlin. „Wir. Dienen. Deutschland.“<br />

– so lautet die Kernbotschaft<br />

des Selbstverständnisses<br />

der <strong>Bundeswehr</strong>. Ergänzt<br />

wird diese Kampagne nun<br />

durch ein eigens komponiertes<br />

Musikstück, eine sogenannte<br />

Branding-Melodie. Aus ihr ist<br />

auch ein Audio-Logo entstanden.<br />

Mit diesem akustischen<br />

Markenzeichen zeigte sich Verteidigungsminister<br />

Thomas de<br />

Maizière sehr zufrieden, als er<br />

es vor wenigen Tagen erstmals<br />

hörte. Das Musikstück zeige die<br />

ganze Bandbreite der <strong>Bundeswehr</strong><br />

– „<strong>vom</strong> Schreibtisch bis<br />

zum Kampf“. Er wünsche sich,<br />

dass diese akustische Markenführung<br />

zusammen mit der Kernbotschaft<br />

die Wiedererkennung<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> stärke und bei<br />

Konzerten der Musikkorps, in<br />

Filmclips und als Abbinder bei<br />

werbenden Radio- und TV-Spots<br />

gespielt werde.<br />

Komponiert wurde die Melodie<br />

von Simon Theisen. Er integrierte<br />

in die Musik die Buchstaben „B“<br />

und „W“ für <strong>Bundeswehr</strong> aus dem<br />

Morse-Alphabet. Diese sind nun<br />

das Audio-Logo. „Ursprünglich<br />

sollte die Komposition als Filmmusik<br />

dienen“, so Theisen. Dabei<br />

habe er an die Menschen gedacht,<br />

die für die <strong>Bundeswehr</strong> arbeiten.<br />

„Es geht dabei um Emotionen und<br />

soll die verschiedenen Aspekte und<br />

Facetten der <strong>Bundeswehr</strong> repräsentieren“,<br />

beschreibt er sein zweieinhalbminütiges<br />

Musikstück.<br />

Oberstleutnant Walter Ratzek,<br />

Leiter des 60-köpfigen Stabsmusikkorps<br />

der <strong>Bundeswehr</strong>,<br />

brachte sich in die Entwicklung<br />

mit ein. Er unterstützte den Komponisten,<br />

der zum ersten Mal ein<br />

Stück für ein Blasorchester entwickelt<br />

hat. Für Ratzek lag die Herausforderung<br />

darin, dass dieses<br />

Stück vermutlich millionenfach<br />

abgespielt wird. Da muss jeder<br />

Ton sitzen. „Die Absicht ist, für<br />

die <strong>Bundeswehr</strong> einen musikalischen<br />

Fingerabdruck zu setzen,<br />

mit dem jedermann, auch auf der<br />

Straße, die <strong>Bundeswehr</strong> verbindet“,<br />

so Ratzek.<br />

Und dieser Fingerabdruck hat es<br />

in sich. Dem Dirigenten rauschten<br />

während der Präsentation vor dem<br />

Minister um die 120 Dezibel entgegen.<br />

„Die Musiker tragen daher<br />

zum Schutz einen angepassten<br />

Gehörschutz“, verrät Hauptfeldwebel<br />

Johannes Huprich, dem die<br />

ehrenvolle Aufgabe des Eingangssolos<br />

gebührt. „Jeder Ton zählt,<br />

gerade bei mir. Ich spiele mit der<br />

Trompete die ersten zwölf Takte<br />

als Solo und weiß nun, dass ich<br />

immer, wenn das Stück von uns<br />

gespielt wird, in der Verantwortung<br />

und besonders im Rampenlicht<br />

stehe.“<br />

Ob Huprich seine Sache gut<br />

gemacht hat, kann jeder selbst<br />

beurteilen. Der Link und der QR-<br />

Code führen zum Audio-Logo,<br />

das in verschiedenen Varianten<br />

heruntergeladen werden kann.<br />

Das Audio-Logo<br />

unter http://wirdienendeutschland.de/<br />

spezial/audiobranding.html<br />

Bundestag stimmt Mali-Einsatz zu<br />

Bis zu 330 Soldaten werden verbündete Truppen in Westafrika unterstützen und ausbilden.<br />

<strong>Bundeswehr</strong>-Fotos auf flickr:<br />

www.flickr.com/photos/<br />

augustinfotos<br />

www.wirdienendeutschland.de<br />

Berlin. Der Bundestag hat dem<br />

Mali-Einsatz der <strong>Bundeswehr</strong><br />

am vergangenen Donnerstag<br />

wie erwartet mit großer Mehrheit<br />

zugestimmt. Bis zu 330 deutsche<br />

Soldaten können nun in das<br />

westafrikanische Krisenland<br />

geschickt werden. Kampftruppen<br />

sind nicht dabei. Die Soldaten<br />

sollen den Kampfeinsatz gegen<br />

islamistische Rebellen logistisch<br />

unterstützen und zudem punktuell<br />

die malische Armee ausbilden.<br />

Es handelt sich um zwei<br />

getrennte Mandate. Für die<br />

EU-Ausbildungsmission stellt<br />

die <strong>Bundeswehr</strong> bis zu 180 Soldaten<br />

bereit. Entsandt werden<br />

sollen zunächst nur 40 Soldaten<br />

für die Schulung von Pionieren<br />

und 40 Ärzte und Sanitäter, die<br />

ein Lazarett betreiben. Für dieses<br />

EUTM Mali-Mandat stimmten<br />

496 Abgeordnete mit Ja,<br />

67 votierten mit Nein und vier<br />

enthielten sich.<br />

Logistisch unterstützt die <strong>Bundeswehr</strong><br />

den Kampfeinsatz mit<br />

„Transall“-Transportflugzeugen,<br />

die schon jetzt afrikanische und<br />

französische Truppen im Rahmen<br />

von AFISMA ins Land bringen.<br />

Dafür sind bereits 63 deutsche Soldaten<br />

im Einsatzgebiet. Zusätzlich<br />

soll jetzt ein Airbus A-310 MRTT<br />

(Multi Role Transport Tanker)<br />

für die Betankung französischer<br />

Kampfflugzeuge in der senegalesischen<br />

Hauptstadt Dakar stationiert<br />

werden. Für dieses Mandat<br />

stimmten 492 Parlamentarier,<br />

66 votierten mit Nein und acht<br />

enthielten sich.<br />

Beide Mandate sind zunächst<br />

auf ein Jahr befristet. Gerade<br />

die Ausbildungsmission dürfte<br />

jedoch deutlich länger andauern.<br />

Darauf hatte Verteidigungsminister<br />

Thomas de Maizière die<br />

Soldaten schon im Zuge der Bundestagsdebatte<br />

eine Woche zuvor<br />

eingestimmt.<br />

(eb)


2 <strong>aktuell</strong> intern 4. März 2013<br />

iMPreSSUM<br />

ZitAt<br />

eDitOriAL<br />

Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt:<br />

Bundesministerium der Verteidigung<br />

Presse- und Informationsstab<br />

Stauffenbergstraße 18, 10785 Berlin<br />

Redaktionsanschrift:<br />

<strong>Bundeswehr</strong> <strong>aktuell</strong><br />

Oberspreestraße 61 L, 12439 Berlin<br />

Telefon: (0 30) 67 94 - App<br />

Fax: (0 30) 67 94 - 20 65, BwFw 82 00<br />

E-Mail: <strong>aktuell</strong>@bundeswehr.de<br />

Chefredakteur:<br />

Oberstleutnant Frank Pflüger (fpf, App: 20 39)<br />

Stellvertreter und Redakteur Streitkräfte:<br />

Major Torsten Sandfuchs-Hartwig (tsh, App: 20 38)<br />

Redakteur Politik:<br />

Markus Tiedke (mat, App: 20 46)<br />

Chef <strong>vom</strong> Dienst:<br />

N.N.<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Kapitänleutnant Inga-Christien Dittmar (icd, App: 20 37)<br />

Hauptmann Martin Gärtner (mag, App: 20 40)<br />

<strong>aktuell</strong> als E-Paper und im pdf-Format:<br />

Auf www.bundeswehr.de abrufbar<br />

Satz:<br />

Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz<br />

und Dienstleistungen der <strong>Bundeswehr</strong>,<br />

DL I 4 Zentraldruckerei Köln/Bonn<br />

Intranet: http://zentraldruckerei.twv<br />

Druck:<br />

Axel Springer AG, Druckhaus Spandau<br />

Brunsbütteler Damm 156 – 172, 13581 Berlin<br />

Erscheinungsweise:<br />

Wöchentlich montags<br />

Auflage:<br />

52 000 Exemplare<br />

Verteilung innerhalb der <strong>Bundeswehr</strong>:<br />

Streitkräfteamt, Abt. I – Informations- und Medienzentrale<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> – Info-Service<br />

Alte Heerstraße 90, 53757 Sankt Augustin<br />

Telefon: (0 22 41) 15 34 26, BwFw: 34 71<br />

E-Mail: Medienvertrieb@bundeswehr.org<br />

ISSN: 1618-9086<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Filme, Fotos<br />

und Zeichnungen wird keine Gewähr übernommen.<br />

Namensbeiträge geben die Meinung des Verfassers<br />

wieder. Sie entsprechen nicht unbedingt der Auffassung<br />

der Redaktion oder des BMVg. Nachdruck nur mit<br />

Genehmigung der Redaktion. Leserbriefe per E-Mail<br />

werden nur mit wirklichem Namen und Adresse berücksichtigt,<br />

außerdem behält sich die Redaktion das<br />

Recht auf Kürzung vor.<br />

„Eines ist Fakt: Das Projekt ist havariert.“<br />

Technik-Chef Horst Amann am vergangenen Donnerstag zum<br />

Debakel um den neuen Hauptstadtflughafen.<br />

KALenDerBLAtt<br />

Vor 70 Jahren: Am 5. März 1943 absolviert das erste britische<br />

strahlgetriebene Jagdflugzeug, die „Gloster Meteor“, seinen Erstflug.<br />

Ab Juli 1944 wurde das Flugzeug von der Royal Air Force genutzt.<br />

Der Haupteinsatzzweck der „Gloster Meteor“ war die Bekämpfung<br />

deutscher Flügelbomben (Marschflugkörper) <strong>vom</strong> Typ „V1“.<br />

Vor 80 Jahren: Am 9. März 1933 wird Franz von Epp aufgrund der<br />

„Reichstagsbrandverordnung“ zum Reichskommissar für Bayern<br />

ernannt. Damit haben die Nationalsozialisten im Zuge der Gleichschaltung<br />

auch hier die Macht übernommen.<br />

Vor 125 Jahren: Am 9. März 1888 stirbt Kaiser Wilhelm I., und<br />

sein Sohn Friedrich III. wird neuer Monarch des Deutschen Kaiserreichs.<br />

Seine Regentschaft sollte allerdings nur 99 Tage dauern,<br />

dann stirbt er an Kehlkopfkrebs.<br />

Vor 135 Jahren: Am 5. März 1878 wird der englische Fußballverein<br />

Newton Heath LYR F.C. gegründet. Aus diesem geht später<br />

Manchester United hervor.<br />

Vor 165 Jahren: Am 9. März 1848 beschließt der Bundestag des<br />

Deutschen Bundes in Frankfurt am Main während der Märzrevolution<br />

als Organ der Fürstenvertreter die Farben „Schwarz-Rot-Gold“<br />

als Bundesfarben. Somit haben diese Farben erstmalig den Status<br />

als nationales Symbol.<br />

Vor 220 Jahren: Am 9. März 1793 gründet der französische<br />

Nationalkonvent das Revolutionstribunal, dessen Urteile nicht mehr<br />

angefochten werden können.<br />

(eb)<br />

Es ist schon eine Weile her, dass<br />

ich die Uniform endgültig ausgezogen<br />

habe. Das „eifersüchtig“<br />

gehütete Maßband, Nulllage,<br />

ein paar Bierchen im Zug-Keller<br />

und schließlich Verabschiedung<br />

vor der Kompanie, Dank<br />

für treue Dienste. Das war 1997.<br />

Der Kontakt zur Truppe riss nie<br />

ganz ab, er blieb erhalten über<br />

Schulfreunde oder Kameraden<br />

aus der Wehrdienstzeit, die später<br />

Zeit- oder gar Berufssoldaten<br />

wurden. Aber es blieb eben doch<br />

ein Blick von außen.<br />

In den Jahren nach meinem<br />

Ausscheiden aus dem Dienst<br />

sind viele bedeutende politische<br />

Entscheidungen zur <strong>Bundeswehr</strong><br />

getroffen worden: Die<br />

Truppe wurde kleiner, die Einsatzverpflichtungen<br />

an der Seite<br />

der Verbündeten nahmen zu – ob<br />

in Bosnien oder im Kosovo, in<br />

Afghanistan oder am Horn von<br />

Afrika. Heute dienen ganz selbstverständlich<br />

Frauen in allen Truppenteilen<br />

und vor nicht einmal<br />

zwei Jahren wurde die Wehrpflicht<br />

ausgesetzt. Aus der Perspektive<br />

des Wehrdienstleistenden <strong>vom</strong><br />

Jahrgang 1996 ist – so scheint es<br />

zumindest – kaum ein Stein auf<br />

dem anderen geblieben.<br />

Jetzt bin ich zurück. Als Redakteur<br />

Politik für die Wochenzeitung<br />

<strong>aktuell</strong>. Seit kurzem umgeben<br />

mich im Büro<br />

der Zentralredaktion<br />

der <strong>Bundeswehr</strong>,<br />

in der<br />

die <strong>aktuell</strong> in<br />

den nächsten<br />

Monaten integriert<br />

werden<br />

soll, wieder täglich Uniformen.<br />

Oft mit Dienstgradabzeichen versehen,<br />

die der Wehrdienstleistende<br />

von damals sonst nur selten zu<br />

sehen bekam.<br />

Da schweifen die Gedanken<br />

aus den wohltemperierten<br />

Redaktionsräumen Berlins schon<br />

mal zurück zu den nass-kalten<br />

Hügeln der Oberpfalz im Herbst<br />

1996: Antreten und Abrücken mit<br />

vollem Gerödel. Die anschließende<br />

Erkenntnis, wie schwer ein<br />

Gewehr G 3, ein Rucksack oder<br />

ein verletzter Kamerad nach vielen<br />

Stunden ohne Schlaf sein können.<br />

Und der Stolz, wenn es die<br />

eigene Gruppe nach der Durchschlageübung<br />

dann als erste<br />

zurück zur Kaserne geschafft<br />

hatte. Heute warten natürlich<br />

andere Herausforderungen auf<br />

mich. Einiges von dem, was der<br />

18-jährige Rekrut damals lernte,<br />

wird dabei aber hilfreich sein.<br />

Markus Tiedke<br />

Redakteur Politik<br />

BiLD Der WOCHe<br />

Sonnenuntergang über Schleswig-Holstein: ein „tornado“ im Landeanflug auf den Fliegerhorst Schleswig-Jagel während der Übung „Forceval Flying Forces“ 2013.<br />

AufklG51 „Immelmann“


4. März 2013 MinisteriuM / HinterGrunD <strong>aktuell</strong> 3<br />

Hundert Kilometer bis Syrien<br />

Thomas de Maizière und Angela Merkel besuchen das deutsche Kontingent in der Türkei.<br />

einweisung am „Patriot“-Waffensystem: die Bundeskanzlerin (M.). im Gespräch: der Verteidigungsminister (l.) mit Flarak-soldaten.<br />

Kahramanmaras. Deutschland<br />

wird der Türkei gegen mögliche<br />

Gefahren aus Syrien unbefristet<br />

zur Seite stehen. Das versicherte<br />

Verteidigungsminister Thomas<br />

de Maizière am vorvergangenen<br />

Sonnabend bei seinem Besuch<br />

deutscher Soldaten in der südtürkischen<br />

Stadt Kahramanmaras.<br />

Dort sind seit Januar zwei Staffeln<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> mit „Patriot“-Raketen<br />

stationiert, die auch<br />

Mittelstreckenraketen abfangen<br />

können. „Unser Einsatz dauert<br />

so lange wie nötig“, betonte de<br />

Maizière.<br />

Vor der Inspektion des deutschen<br />

Kontingents hatte er mit<br />

seiner niederländischen Amtskollegin<br />

Jeanine Hennis-Plasschaert<br />

eine ebenfalls in der Türkei stationierte<br />

niederländische „Patriot“-Einheit<br />

besucht. Später stieß<br />

auch der türkische Verteidigungsminister<br />

Ismet Yilmaz dazu.<br />

De Maizière betonte, der<br />

gemeinsame Einsatz mehrerer<br />

NATO-Staaten zeige, dass<br />

Ankara in einem möglichen Konflikt<br />

mit Syrien nicht allein stehe.<br />

Während seines Aufenthalts würdigte<br />

er zudem die Aufnahme<br />

Zehntausender Flüchtlinge aus<br />

Syrien in der Türkei. „Wir in<br />

Deutschland und Europa haben<br />

großen Respekt davor, wie Sie<br />

mit den Flüchtlingen umgehen“,<br />

sagte de Maizière.<br />

Einen Tag nach dem Minister<br />

besuchte auch Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel die Truppe.<br />

Ausdrücklich dankte sie den Soldaten<br />

für den Einsatz in der Türkei.<br />

„Ihr Einsatz hat einen hohen<br />

politischen Stellenwert“, sagte<br />

Merkel vor Ort. Die Dinge, die<br />

derzeit in Syrien passierten „sieht<br />

man mit einem Stück Fassungslosigkeit“.<br />

Aber der Einsatz der<br />

<strong>Bundeswehr</strong> trage dazu bei, dass<br />

der Konflikt nicht aus dem Land<br />

herausgetragen werde. „Wir wissen,<br />

dass Konflikte, wie der in<br />

Syrien, letztlich einer politischen<br />

Lösung bedürfen.“<br />

Merkel unterstrich zugleich,<br />

der Einsatz der Soldaten trage<br />

dazu bei, „dass sich Deutschland<br />

und die Türkei ein Stück weit<br />

näherkommen“. Im Anschluss<br />

an ihre Visite reiste die Kanzlerin<br />

zu politischen Gesprächen<br />

nach Ankara weiter.<br />

Die Türkei hatte Ende vergangenen<br />

Jahres die NATO um<br />

Hilfe beim Schutz ihres Luftraumes<br />

gebeten. Neben Deutschland<br />

haben auch die USA und die Niederlande<br />

„Patriot“-Staffeln in der<br />

modernsten Version in die Türkei<br />

verlegt. Dort sind sie rund<br />

100 Kilometer von der syrischtürkischen<br />

Grenze entfernt stationiert.<br />

Ihre Hauptaufgabe wäre<br />

das Abfangen syrischer Mittelstreckenraketen.<br />

Die Gefahr, dass<br />

Syriens Machthaber Baschar al-<br />

Assad solche Waffen einsetzt,<br />

wird allgemein allerdings als eher<br />

gering eingeschätzt. (eb)<br />

„Chef-Visite“ des Staatssekretärs<br />

Stéphane Beemelmans überzeugt sich von den Kompetenzen des <strong>Bundeswehr</strong>zentralkrankenhauses.<br />

Koblenz. Der Staatssekretär im<br />

Bundesministerium der Verteidigung,<br />

Stéphane Beemelmans, hat<br />

dem <strong>Bundeswehr</strong>zentralkrankenhaus<br />

in Koblenz am vergangenen<br />

Donnerstag einen Besuch<br />

abgestattet. Beemelmans wollte<br />

sich vor Ort ein Bild <strong>vom</strong> Leistungsspektrum<br />

der Einrichtung<br />

machen.<br />

Nach der Begrüßung durch den<br />

Chefarzt Generalarzt Michael<br />

Zallet zeigte sich Beemelmans<br />

neugierig auf die Eindrücke des<br />

Tages. Beim Eingangsvortrag<br />

ließ sich der Staatssekretär ausführen,<br />

wo die Schwerpunkte des<br />

Krankenhauses liegen. Oberste<br />

Priorität genießt demnach die<br />

Akut- und Notfallversorgung,<br />

wie Zahlen eindrücklich belegen.<br />

So verzeichnet allein die<br />

Notfallaufnahme etwa 15 000<br />

informiert sich vor Ort: staatssekretär stéphane Beemelmans (r.).<br />

Patientenkontakte pro Jahr, von<br />

2009 bis 2012 wurden insgesamt<br />

rund 100 000 Patienten ambulant<br />

behandelt.<br />

Ein ähnliches Bild bietet<br />

sich bei den Rettungseinsätzen.<br />

Allein im vergangenen Jahr wurden<br />

knapp 6000 Rettungseinsätze<br />

durch das Rettungspersonal des<br />

Krankenhauses durchgeführt,<br />

davon etwa 4200 Einsätze mit<br />

dem Rettungswagen und rund<br />

1800 Einsätze mit dem Rettungshubschrauber.<br />

Matthias Letzin<br />

In den weiteren Gesprächen<br />

mit dem Leitungspersonal konnte<br />

sich Beemelmans davon überzeugen,<br />

dass das <strong>Bundeswehr</strong>zentralkrankenhaus<br />

zudem von der<br />

Joint Commission International<br />

(JCI) zertifiziert worden ist – in<br />

Deutschland ist es damit eines von<br />

nur vier Krankenhäusern, die diese<br />

Zertifizierung erhalten haben. Der<br />

Hauptfokus bei der zugrunde liegenden<br />

Überprüfung liegt auf der<br />

Sicherheit der Patienten.<br />

Beim anschließenden Rundgang<br />

mit Besichtigung des neuen<br />

Kernspintomografen, der Notaufnahme<br />

sowie der bodengebundenen<br />

Rettungsmittel konnte sich<br />

der Staatssekretär selbst ein Bild<br />

machen und sich in den Gesprächen<br />

mit den Mitarbeitern von<br />

deren Engagement und Professionalität<br />

überzeugen. (eb)<br />

<strong>Bundeswehr</strong> (2)<br />

Befördert und aus dem<br />

Dienst verabschiedet<br />

Berlin. Verteidigungsminister<br />

Thomas de Maizière (M.) hat in<br />

der vergangenen Woche Präsident<br />

Matthias Leckel in den Rang des<br />

Präsidenten des Bundesamtes für<br />

Infrastruktur, Dienstleistungen<br />

und Umweltschutz (BAIUDBw)<br />

ernannt. Der Stellvertreter des<br />

Inspekteurs der Marine, Heinrich<br />

Lange, wurde zum Vizeadmiral und<br />

Hedwig Hoffmann zur Vizepräsidentin<br />

des BAIUDBw ernannt. Die<br />

beiden Brigadegenerale Wolfgang<br />

Richter und Wolfgang Gäbelein<br />

erhielten ihren Dienstgrad, den sie<br />

bislang als Temporary Rank (TR)<br />

inne hatten, dauerhaft verliehen.<br />

Die Oberste Thorsten Poschwatta,<br />

Lutz Kohlhaus, Christian Badia<br />

ernannte der Minister zu Brigadegeneralen,<br />

die Kapitäne zur See<br />

Karsten Schneider, Jürgen Ehle und<br />

Thomas Daum zu Flottillenadmiralen<br />

und Flottenarzt Stephan Apel<br />

zum Admiralarzt.<br />

Brigadegeneral Dieter<br />

Dammjacob (r.), Stellvertretender<br />

Kommandeur der 4. Luftwaffendivision<br />

in Aurich, und Brigadegeneral<br />

Hans Georg Schmidt (l.),<br />

Stellvertretender Kommandeur der<br />

1. Luftwaffendivision in Fürstenfeldbruck,<br />

verabschiedete der Minister<br />

in den Ruhestand. (eb)<br />

Abrüstung im Blick<br />

Berlin. Das Kabinett hat am vergangenen<br />

Mittwoch den 30. Jahresbericht<br />

zum „Stand der Bemühungen<br />

um Rüstungskontrolle, Abrüstung<br />

und Nichtverbreitung sowie über<br />

die Entwicklung der Streitkräftepotenziale“<br />

verabschiedet. (pau)<br />

Mehr unter www.bmvg.de.<br />

Hinweis<br />

Berlin. Aufgrund vielfacher<br />

Nachfrage zum Thema „Soldaten<br />

sind süchtig nach Anerkennung“<br />

weist <strong>aktuell</strong> auf die Rede des Verteidigungsministers<br />

während des<br />

Ökumenischen Neujahrsempfangs<br />

der Militärseelsorge an der Universität<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> München<br />

von Mitte Januar hin. (eb)<br />

Die Rede auf<br />

www.bmvg.de<br />

unter der Rubrik<br />

„Reden und<br />

Interviews“<br />

Grauwinkel/BMVg


4 <strong>aktuell</strong> politik / Hintergrund 4. März 2013<br />

Karsai fordert Abzug<br />

kabul. Der afghanische Präsident<br />

Hamid Karsai hat die US-Spezialeinheiten<br />

in der Provinz Wardak<br />

zum Abzug binnen 14 Tagen<br />

aufgefordert. In der vor einer<br />

Woche veröffentlichten Erklärung<br />

des Präsidentenbüros hieß<br />

es, mit den US-Kommandosoldaten<br />

operierende Afghanen<br />

seien für die Belästigung, Folterung<br />

und den Mord Unschuldiger<br />

verantwortlich. Das afghanische<br />

Verteidigungsministerium<br />

wurde beauftragt, den Abzug der<br />

US-Truppen sicherzustellen. Die<br />

US-Armee kündigte eine Untersuchung<br />

an.<br />

(dj)<br />

Wahlrecht neu gefasst<br />

Die Novelle des Parlaments sieht einen automatischen Ausgleich für Überhangmandate vor.<br />

Kerry besucht Europa<br />

Berlin. Der Blick der USA richtet<br />

sich wieder vermehrt auf Europa.<br />

Diese Erwartung hat der neue<br />

US-Außenminister John Kerry<br />

bei seinem Antrittsbesuch am<br />

vergangenen Dienstag in Berlin<br />

geweckt. So sollen die transatlantischen<br />

Beziehungen durch eine<br />

Freihandelszone neuen Schwung<br />

erhalten und ein Wirtschaftswachstum<br />

ohne neue Schulden<br />

ermöglichen. In den vergangenen<br />

Jahren war oft eine einseitige<br />

strategische Neuorientierung der<br />

USA auf den asiatisch-pazifischen<br />

Raum beklagt worden. (spa)<br />

Hilfe für Syrien<br />

rom. Die Gruppe der Freunde<br />

des syrischen Volkes hat der<br />

Opposition im Land stärkere<br />

Unterstützung zugesichert. Ziel<br />

sei es, „das Gleichgewicht der<br />

Kräfte“ in Syrien zu verändern,<br />

erklärte die Gruppe nach einem<br />

Treffen mit der oppositionellen<br />

Nationalen Koalition am vergangenen<br />

Donnerstag in Rom. Die<br />

USA sagten 60 Millionen Dollar<br />

für „nicht tödliche“ Unterstützung<br />

zu. Davon sei Kampf- und Schutzausrüstung<br />

umfasst, nicht aber<br />

Waffen. Deutschland versprach<br />

fünf Millionen Euro für humanitäre<br />

Hilfe. In Rom waren Vertreter<br />

aus zehn europäischen und<br />

arabischen Staaten zusammengekommen.<br />

(jep/jes)<br />

Piraten verurteilt<br />

norfolk. In den USA sind fünf<br />

Somalier wegen Piraterie zu<br />

lebenslanger Haft verurteilt worden.<br />

Ein Geschworenengericht in<br />

Virginia befand die Angeklagten<br />

am vergangenen Mittwoch schuldig,<br />

im Jahr 2010 das US-Kriegsschiff<br />

„Ashland“ angegriffen zu<br />

haben. In einem ersten Verfahren<br />

hatte ein Bundesrichter die Piraterie-Anklage<br />

verworfen. Ein Berufungsgericht<br />

hob dessen Spruch<br />

jedoch auf, und das Verfahren<br />

wurde neu aufgerollt. (enw)<br />

derzeit herrscht noch kein platzmangel: Aufgrund der Änderungen könnte es im Bundestag für die Abgeordneten künftig enger werden.<br />

von Markus Tiedke<br />

Berlin. In Deutschland gilt seit<br />

Kurzem ein in Teilen neues<br />

Wahlrecht. Am Donnerstag<br />

vorvergangener Woche verabschiedete<br />

der Bundestag einen<br />

zuvor zäh verhandelten Gesetzesentwurf.<br />

Herzstück der<br />

Novelle sind die Regelungen<br />

zu den Überhangmandaten, die<br />

künftig komplett ausgeglichen<br />

werden müssen. Die Neuregelung<br />

war erforderlich geworden,<br />

weil das Bundesverfassungsgericht<br />

im vergangenen Jahr die<br />

bis dahin bestehende Lösung<br />

als grundgesetzwidrig verworfen<br />

hatte. Bislang hatte es für<br />

etwaige Überhangmandate einer<br />

Partei keinen Ausgleich gegeben.<br />

Die politische Relevanz des<br />

Themas illustrieren am besten<br />

Zahlen. Bei der letzten Bundestagswahl<br />

2009 wurden insgesamt<br />

24 solcher zusätzlichen<br />

Sitze vergeben.<br />

Überhangmandate kommen<br />

durch das in Deutschland geltende,<br />

personalisierte Verhältniswahlrecht<br />

zustande. Demnach<br />

errechnet sich die Anzahl der<br />

Bundestagssitze einer Partei aus<br />

den errungenen Direktmandaten<br />

(Erststimme) und den über<br />

die Landeslisten abgegebenen<br />

Zweitstimmen. Erringt eine Partei<br />

mehr Direktmandate, als ihr<br />

nach dem Zweitstimmenergebnis<br />

eigentlich zustehen, werden<br />

diese durch Überhangmandate<br />

ausgeglichen.<br />

Als problematisch daran gilt,<br />

dass Überhangmandate im Prinzip<br />

die grundgesetzlich geforderte<br />

Gleichheit der Wahl verletzen, weil<br />

dadurch eben nicht jede Stimme<br />

das gleiche Gewicht erlangt. Auch<br />

die vorhergehende Änderung des<br />

Bundeswahlgesetzes hatte diese<br />

unterschiedliche Gewichtung von<br />

Wählerstimmen nicht beseitigt.<br />

Das Bundesverfassungsgericht<br />

hatte den Gesetzgeber deshalb<br />

verpflichtet, bis zur nächsten Bundestagswahl<br />

ein verfassungsgemäßes<br />

Wahlrecht zu erlassen.<br />

Der nun verabschiedete Kompromiss<br />

sieht vor, dass für jedes<br />

gewonnene Überhangmandat alle<br />

anderen Parteien im Bundestag<br />

automatisch ein Ausgleichsmandat<br />

erhalten. So soll das Größenverhältnis<br />

der Parteien zueinander<br />

gewahrt bleiben. Eine unvermeidliche<br />

Nebenfolge: Der Bundestag<br />

könnte in der nächsten Legislaturperiode<br />

deutlich größer als bisher<br />

ausfallen. Im Regelfall entsenden<br />

die 299 deutschen Wahlkreise<br />

598 Parlamentarier nach Berlin,<br />

<strong>aktuell</strong> sind es mit den Überhangmandaten<br />

620.<br />

Zum Vergleich: Hätte zur<br />

letzten Bundestagswahl bereits<br />

das neue Wahlrecht gegolten,<br />

säßen heute 671 Abgeordnete im<br />

Reichstagsgebäude. Rein rechnerisch<br />

könnten es im Extremfall<br />

sogar bis zu 800 Bundestagsabgeordnete<br />

werden.<br />

Wachwechsel im Pentagon<br />

Trotz des eben erst verabschiedeten<br />

Kompromisses gibt<br />

es Stimmen, die eine noch weiter<br />

reichende Reform des Wahlrechts<br />

befürworten. Demnach könnte<br />

etwa zur Gänze auf Überhangmandate<br />

verzichtet werden. Als<br />

Argumente für einen schlankeren<br />

Bundestag werden unter anderem<br />

die bessere Arbeitsfähigkeit<br />

und eine höhere Akzeptanz in der<br />

Bevölkerung genannt.<br />

Im internationalen Vergleich<br />

leistet sich Deutschland mit seinen<br />

rund 600 Abgeordneten auf<br />

82 Millionen Einwohner jedoch<br />

kein allzu großes Parlament.<br />

Großbritannien und Italien etwa<br />

haben ähnlich große Volksvertretungen,<br />

obwohl dort jeweils<br />

rund 20 Millionen Menschen<br />

weniger leben. Noch deutlicher<br />

ist der Unterschied zu Schweden.<br />

Bei neuneinhalb Millionen<br />

Bürgern umfasst der „Riksdag“<br />

(Reichstag) dort immerhin<br />

349 Abgeordnete.<br />

Chuck Hagel als US-Verteidigungsminister vereidigt / Querschüsse aus der eigenen Partei.<br />

Washington. Der neue US-Verteidigungsminister<br />

Chuck Hagel<br />

(Foto) ist im Amt. Am Mittwoch<br />

vergangener Woche trat der<br />

66-Jährige sein Amt an. Damit<br />

hat sich Präsident Barack Obama<br />

im Tauziehen um die Besetzung<br />

des Chefpostens im Pentagon<br />

durchgesetzt. Tags zuvor war<br />

Hagel im Senat mit 58 zu 41 Stimmen<br />

zum Verteidigungsminister<br />

ernannt worden. Laut New York<br />

Times ist dies das knappste je verzeichnete<br />

Abstimmungsergebnis<br />

für einen Verteidigungsminister.<br />

Zuvor hatten mehrere republikanische<br />

Senatoren versucht, die<br />

Wahl Hagels durch eine gezielte<br />

Verzögerungstaktik zu verhindern.<br />

Dieses Manöver wurde<br />

am Dienstag beendet. In der<br />

anschließenden<br />

Abstimmung<br />

reichte<br />

dem Republikaner<br />

wenig<br />

mehr als<br />

eine einfache<br />

Mehrheit im<br />

Oberhaus des<br />

Kongresses.<br />

Hagel erhielt<br />

nur vier Stimmen<br />

von Senatoren seiner Partei.<br />

Die Ablehnung vieler seiner<br />

Parteifreunde fußt auf deren<br />

Überzeugung, Hagel sei nicht<br />

entschlossen genug und seine<br />

Haltung zu vielen globalen Dauerkonflikten<br />

zu milde. So hatte<br />

Hagel die Irak-Strategie des<br />

früheren republikanischen US-<br />

Präsidenten George W. Bush kritisiert.<br />

Außerdem wird ihm vorgeworfen,<br />

in der Vergangenheit<br />

mehrfach gegen Iran-Sanktionen<br />

gestimmt zu haben und nicht<br />

klar genug an der Seite Israels<br />

zu stehen.<br />

Angesichts dessen nützt es<br />

Hagel auch nichts, dass er ein<br />

dpa/pa<br />

hochdekorierter Vietnamkriegs-<br />

Veteran ist. Als Sergeant war er<br />

1967/68 Zugführer in der 9. US-<br />

Infanteriedivision und erhielt<br />

unter anderem zweimal das<br />

Verwundetenabzeichen „Purple<br />

Heart“. Nach seinem Ausscheiden<br />

aus dem Militär arbeitete er<br />

sowohl in der freien Wirtschaft<br />

als auch in der Politik. Von 1997<br />

bis 2008 war er Senator für den<br />

Bundesstaat Nebraska. Nach<br />

zwei Legislaturperioden trat er<br />

aus freien Stücken nicht mehr<br />

zur Wahl an.<br />

Hagel wurde schon länger als<br />

Wunschkandidat Obamas für den<br />

Posten des Verteidigungsministers<br />

gehandelt. Er folgt auf Vorgänger<br />

Leon Panetta, der in den<br />

Ruhestand ging. (eb)<br />

Wilke/IMZBw


4. März 2013 einsatz <strong>aktuell</strong> 5<br />

Logistische Herausforderung<br />

Für das Rückliefern von Material werden in Kunduz Marschrouten nach Mazar-e Sharif getestet.<br />

PIZ MES<br />

Wechsel in nord-afghanistan: Der Kommandeur<br />

des isaF Joint Command, Us-<br />

Generalleutnant James L. terry hat in der<br />

vorvergangenen Woche die Führung des<br />

Regionalkommandos nord von Generalmajor<br />

erich Pfeffer (r.) an Generalmajor Jörg<br />

Vollmer (l.) übertragen. Generalleutnant Rainer<br />

Glatz, Befehlshaber des einsatzführungskommandos<br />

der <strong>Bundeswehr</strong>, würdigte die<br />

Leistungen des scheidenden Kommandeurs.<br />

Die Fähigkeiten der afghanischen sicherheitskräfte<br />

hätten sich in den vergangenen zwölf<br />

Monaten sichbar verbessert, so Glatz. „Der<br />

neue“, Generalmajor Vollmer, ist am Hindukusch<br />

kein unbekanntes Gesicht. Bereits 2009<br />

führte der jetzige Kommandeur der Division<br />

spezielle Operationen die multinationalen<br />

truppen im norden. Vollmer und seinen stab<br />

wird in den nächsten Monaten vor allem das<br />

Vorbereiten des Übergangs zur isaF-Folgeoperation<br />

beschäftigen.<br />

(tsh)<br />

Führung übergeben<br />

Limassol. Die deutschen Soldaten<br />

im UNIFIL-Einsatz im<br />

Mittelmeer haben einen neuen<br />

Kontingentführer (Commander<br />

Task Group – CTG). Fregattenkapitän<br />

Marc Gieseler, Kommandeur<br />

des 3. Minensuchgeschwaders in<br />

Kiel, hat vergangene Woche das<br />

Kommando von Fregattenkapitän<br />

Andreas Kutsch übernommen.<br />

Derzeit beteiligt sich die Deutsche<br />

Marine mit den Schnellbooten<br />

„Hermelin“ und „Gepard“ am Einsatz<br />

vor der Küste des Libanons.<br />

Die teilnehmenden Einheiten<br />

werden durch Marineschutzkräfte<br />

unterstützt. (eb)<br />

Für den Einsatz...<br />

Verstärkt seit Januar die deutschen soldaten in afghanistan: Unterstützungshubschrauber „tiger“.<br />

Kunduz. An einem nebligen<br />

Morgen im Februar reiht sich<br />

eine lange Kolonne von Militärfahrzeugen<br />

im Feldlager zu einem<br />

Marschband auf. Es handelt sich<br />

um einen Materialtransport ins<br />

Feldlager nach Mazar-e Sharif, der<br />

logistischen Drehscheibe der deutschen<br />

Soldaten am Hindukusch.<br />

Die Seedorfer Fallschirmjäger<br />

testen erstmals eine Marschroute<br />

und Verfahren, die bei der Auflösung<br />

des Regionalen Wiederaufbauteams<br />

(PRT) Kunduz genutzt<br />

werden sollen. Denn das Feldlager<br />

Kunduz, in dem sich derzeit<br />

noch rund 2000 Soldaten, Polizeibeamte<br />

und zivile Experten mehrerer<br />

Nationen befinden, soll bis<br />

zum Jahresende aufgelöst werden.<br />

Hilfsflüge in nordafrika: seit gut zwei Monaten unterstützt die<br />

Luftwaffe mit „transall“-transportflugzeugen die Mission aFisMa<br />

und die französische Operation serval in Mali. Mehr als 100 Flüge<br />

wurden bislang durchgeführt, kürzlich hat zum ersten Mal seit<br />

Beginn der Hilfsflüge das Personal gewechselt. seit vergangenem<br />

Monat sind auch fünf deutsche soldaten vor Ort, die den Bestand<br />

von Pioniertechnik aus dem Programm der ausstattungshilfe der<br />

Bundesregierung aufnehmen und bei Bedarf instandsetzen. Das<br />

Material lagert derzeit in einer malischen Kaserne in Bamako und<br />

soll nun zum einsatz kommen, nachdem die eU-ausbildungsmission<br />

in Mali mandatiert wurde (s. 1). Deutschland unterstützt Mali<br />

bereits seit 1969, kurzfristig stagnierte das Hilfsprogramm aufgrund<br />

der innerstaatlichen entwicklungen in Mali.<br />

(eb)<br />

Die anspruchsvolle militärische<br />

Operation wird derzeit<br />

im Wesentlichen durch die in<br />

Seedorf beheimateten Soldaten<br />

des Fallschirmjägerbataillons<br />

373 geführt und abgesichert.<br />

„Das materielle Rückverlegen<br />

des Feldlagers Kunduz ist eine<br />

immense logistische Herausforderung,<br />

das präzises Planen und<br />

PIZ Kunduz<br />

den vollen Einsatz unserer Soldaten<br />

erfordert“, betont der Seedorfer<br />

Bataillonskommandeur,<br />

Oberstleutnant Olav Hinkelmann.<br />

Insgesamt habe sich die<br />

Sicherheitslage im Raum Kunduz<br />

seit dem Jahr 2010 zwar deutlich<br />

verbessert, so Hinkelmann,<br />

der in Afghanistan die Aufgabe<br />

des Stellvertretenden Kommandeurs<br />

der Partnering and Advisory<br />

Task Force Kunduz (PATF)<br />

wahrnimmt. Dennoch käme es<br />

immer wieder zu sicherheitsrelevanten<br />

Zwischenfällen.<br />

Aufgrund des Nebels verzögert<br />

sich der Abmarsch des<br />

Konvois, da die Rettungshubschrauber<br />

„auf Rot gesetzt sind“,<br />

wie es im Soldatenjargon heißt.<br />

Doch dann geht es endlich los.<br />

Zusätzlich zur Überwachung des<br />

Transportes aus der Luft werden<br />

Unterstützungshubschrauber<br />

„Tiger“ eingesetzt. Diese sind<br />

seit Jahresbeginn in Mazar-e<br />

Sharif stationiert und ergänzen<br />

die „Apache“-Hubschrauber der<br />

US-Streitkräfte.<br />

Am späten Nachmittag ist es<br />

dann geschafft, Marschkolonne<br />

und „Tiger“ erreichen das Camp<br />

in Mazar-e Sharif. Das Material<br />

wird der Materialschleuse<br />

zugeführt und für die Rückverlegung<br />

nach Deutschland vorbereitet.<br />

(uli)<br />

PIZ EinsFüKdoBw<br />

• ist kürzlich die Lieferung von<br />

60 weiteren Systemen „Infanterist<br />

der Zukunft- Erweitertes<br />

System“ (IdZ-ES) eingeleitet<br />

worden. Damit können etwa<br />

600 Soldaten ausgestattet werden.<br />

Der Zulauf dieser Systeme<br />

soll ab Juni erfolgen. Die<br />

ersten 30 Systeme werden seit<br />

März vergangenen Jahres in der<br />

einsatzvorbereitenden Ausbildung<br />

erfolgreich eingesetzt<br />

(Foto). IdZ-ES ist die zweite<br />

Generation des IdZ-Systems,<br />

bei dem Komponenten unter<br />

ergonomischen Gesichtspunkten<br />

und aus Gründen der Volumen-<br />

und Gewichtsreduzierung<br />

weiter- oder neuentwickelt wurden.<br />

IdZ-ES ist ein hochmodular<br />

aufgebautes Gesamtsystem, das<br />

unter anderem aus Bekleidungsund<br />

Schutzsystem, Waffen-,<br />

Informations- und Kommunikationstechnik<br />

sowie Komponenten<br />

für die optische Aufklärung<br />

besteht. Das System soll<br />

die Soldaten für die jeweiligen<br />

Erfordernisse im Einsatz optimal<br />

unterstützen.<br />

• wurden zehn Video-Downlink-Receiver<br />

„StrikeHawk“<br />

ausgeliefert. Damit können Full<br />

Motion Videos empfangen und<br />

dargestellt werden, die von Luftfahrzeugen<br />

wie „Tornado“ oder<br />

von Drohnen übertragen werden.<br />

Damit ist eine Lagedarstellung<br />

in Echtzeit möglich. Da<br />

die Receiver kompakt und tragbar<br />

sind, eignen sie sich gut für<br />

den abgesetzten Betrieb. Durch<br />

die Anschlussmöglichkeit an ein<br />

Helmvisier haben die Soldaten<br />

beide Hände zur Nutzung anderer<br />

Ausrüstung frei. (eb)<br />

InFS


6 <strong>aktuell</strong> Einsatz <strong>aktuell</strong> 7


8 <strong>aktuell</strong> bundeswehr 4. März 2013<br />

Rennwagen von<br />

Studenten präsentiert<br />

neubiberg. Voller Stolz hat das<br />

Athene Racing Team vor Kurzem<br />

seinen Formula Student-Rennwagen<br />

mit dem Namen „Artemis I“<br />

auf dem Universitätsgelände in<br />

Neubiberg präsentiert. In den<br />

vergangenen zwei Jahren konzipierten,<br />

tüftelten, schweißten und<br />

bauten insgesamt 62 Studierende<br />

der Universität der <strong>Bundeswehr</strong><br />

München aus sechs Fakultäten<br />

in unzähligen Stunden an dem<br />

Gefährt – mit Unterstützung ihrer<br />

Professoren und der Universitätsleitung.<br />

Der Rennwagen wirkt wie<br />

eine Miniaturausgabe eines Formel<br />

1-Rennwagens und verfügt<br />

über einen Gitterrohrrahmen und<br />

einen Kettenantrieb am Hinterrad.<br />

Der Motor leistet bei 600 Kubikzentimeter<br />

rund 90 PS und hat<br />

dank seines geringen Gewichts<br />

von 253 Kilogramm eine enorme<br />

Beschleunigung. Teamleiter Alexander<br />

Arzberger betonte, dass nach<br />

dem Autobau im zweiten Schritt<br />

die Testphase beginne. Dazu soll<br />

der Rennwagen beim nächsten<br />

Formula Student-Rennen in Salzburg<br />

im August dieses Jahres an<br />

den Start gehen. (mib)<br />

Neue Ausgabe verteilt<br />

berlin. Die<br />

Märzausgabe<br />

des Magazins<br />

Y wird<br />

derzeit in der<br />

Truppe verteilt.<br />

Schwerpunktthemen<br />

sind Beiträge<br />

über die Selbstverteidigungstechnik<br />

Krav Maga und das System<br />

„Patriot“ im Einsatz. (eb)<br />

Neue Beiträge online<br />

berlin. Die Märzausgabe des ReadersfürSicherheitspolitik<br />

ist jetzt<br />

im Internet verfügbar. Thema in<br />

diesem Monat sind Instrumente der<br />

Konfliktbewältigung aus den Bereichen<br />

Entwicklungs-, Außen- und<br />

Sicherheitspolitik. Die Beiträge finden<br />

sich ausnahmslos im Internet<br />

unter www.readersipo.de. (eb)<br />

UniBw München<br />

erster Flug vor 50 Jahren: Am 25. Februar 1963 hat das<br />

„Transall“-Transportflugzeug C-160 V1 <strong>vom</strong> französischen<br />

Flughafen Melun-Villaroche aus seinen erstflug durchgeführt.<br />

dieser dauerte 55 Minuten, am steuer befand sich der<br />

französische Testpilot Jean Lanvario. die deutsch-französische<br />

Gemeinschaftsproduktion wurde 1967 in die französische<br />

Luftwaffe eingeführt, rund ein Jahr später bei der<br />

deutschen und löste die nord 2501 „noratlas“ ab. heute<br />

wird die „Transall“ im Lufttransportgeschwader 61 (LTG)<br />

in Penzing, im LTG 62 in wunstorf und im LTG 63 in hohn<br />

geflogen. das nachfolgemodell der „Transall“, die europäische<br />

Gemeinschaftsproduktion A400M, soll im Frühsommer<br />

erstmals an die französische Luftwaffe ausgeliefert werden<br />

– fast 50 Jahre nach dem erstflug einer „Transall“. Auch die<br />

deutsche Luftwaffe soll in den nächsten Jahren den A400M<br />

als nachfolgemodell für die „Transall“ erhalten. (not)<br />

Zusammen beraten<br />

In Strausberg wird der erste bundeswehr-gemeinsame Lehrgang für Karriereberater durchgeführt.<br />

strausberg. An der Akademie<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> für Information<br />

und Kommunikation in Strausberg<br />

werden derzeit zwölf Frauen<br />

und Männer aus unterschiedlichen<br />

zivilen und militärischen<br />

Fachbereichen der <strong>Bundeswehr</strong><br />

als Karriereberater ausgebildet.<br />

Es ist die erste gemeinsame zivilmilitärische<br />

Ausbildung in der<br />

<strong>Bundeswehr</strong>.<br />

Der vierwöchige Lehrgang soll<br />

die künftigen Karriereberater<br />

auf ihre Aufgabe vorbereiten.<br />

Neben Fachwissen zu allen zivilen<br />

und militärischen Karriereund<br />

Laufbahnangeboten gehören<br />

dazu Wissen um die Grundzüge<br />

der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik<br />

sowie ein sicherer<br />

Umgang mit Medien und ein professionelles<br />

Auftreten.<br />

Der Lehrgangsraum ist mit<br />

Mikrofonen und Kameras ausgestattet.<br />

Rollenspiele, Gesprächssituationen<br />

und andere praktische<br />

Übungen werden im angrenzenden<br />

Studio aufgezeichnet und<br />

stehen direkt im Anschluss als<br />

Videofilm zur Auswertung bereit.<br />

„Wir können hier gemeinsam analysieren,<br />

wie ein Gespräch verlaufen<br />

ist, wie sich der Berater einer<br />

bestimmten Situation gestellt<br />

hat und was er besser machen<br />

kann“, erklärt Lehrgangsleiter<br />

Tierische unterstützung: Tragtiere transportieren das Material.<br />

Ronneburg/<strong>Bundeswehr</strong><br />

Oberstleutnant Harry Fegert.<br />

Gemeinsam mit einer Kommunikationstrainerin<br />

und einem Karriereberater<br />

aus der Praxis wird<br />

jedes Rollenspiel ausgewertet.<br />

Zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit<br />

und<br />

Gesprächsführung lernen die<br />

Berater neben der persönlichen<br />

Ansprache auch ein sicheres Auftreten<br />

sowie Mimik- und Bewegungskontrolle.<br />

Insgesamt sollen über 500 Karriereberater<br />

an bundesweit 110 Karriereberatungsbüros<br />

eingesetzt<br />

werden. Dabei wird es nicht<br />

immer nur um Karriereberatung<br />

gehen. Sie müssen sich auch Kritiken,<br />

Diskussionen und Fragen von<br />

Journalisten oder Schülern stellen.<br />

Dazu dient auch ein Vortrag<br />

vor einer „echten“ Schulklasse.<br />

90 Minuten lang müssen die Karriereberater<br />

den Schülern Rede<br />

und Antwort stehen.<br />

Der Lehrgang habe Symbolcharakter,<br />

betonte der Leiter der<br />

Abteilung Personal im Verteidigungsministerium,<br />

Generalleutnant<br />

Wolfgang Born. „Die<br />

gemeinsame Ausbildung von Mitarbeitern<br />

und Soldaten ist eine der<br />

grundlegendsten Neuerungen in<br />

der <strong>Bundeswehr</strong>“, hob Born hervor.<br />

„Das war noch bis vor wenigen<br />

Jahren nicht vorstellbar.“ (sl)<br />

Üben unter extremen Bedingungen<br />

Gebirgsjäger trainieren mit österreichischen Kameraden Winterkampf im Hochgebirge.<br />

bad reichenhall. Soldaten des<br />

Gebirgsjägerbataillons 233 und<br />

weitere Verbände der Gebirgsjägerbrigade<br />

23 übten vor Kurzem<br />

auf dem hochalpinen Truppenübungsplatz<br />

Lizum/Walchen<br />

zusammen mit österreichischen<br />

Soldaten der 6. Jägerbrigade<br />

hochalpinen Winterkampf. Insgesamt<br />

nahmen rund 2600 Soldaten,<br />

darunter 270 Soldaten der<br />

Gebirgsjägerbrigade 23, sowie<br />

350 Fahrzeuge und 14 Hubschrauber<br />

an der Übung „Capricorn<br />

2013“ des österreichischen Bundesheeres<br />

teil.<br />

Während der zweiwöchigen<br />

Übung trainierten die Soldaten<br />

in bis zu 2700 Meter Höhe das<br />

Planen und Durchführen von<br />

Marschbewegungen im alpinen<br />

Hochgebirge sowie das Versorgen<br />

der Gebirgstruppen mit Seilbahnen,<br />

Sondertransportfahrzeugen<br />

Praktischer Abschnitt: die Teilnehmer üben an einem Messestand.<br />

und Tragtieren. Neben dem Erhöhen<br />

der Durchhaltefähigkeit bei<br />

Einsätzen abseits fester Infrastruktur<br />

übten die Soldaten insbesondere<br />

die Aufklärung, den Angriff<br />

und die Verteidigung im Hochgebirge.<br />

Zudem förderten und vertieften<br />

die Soldaten das binationale<br />

Zusammenwirken der Kräfte.<br />

Der Kommandeur des Gebirgsjägerbataillons<br />

233, Oberstleutnant<br />

Werner Vosseler, war am<br />

GebJgBrig 23<br />

Ende der Übung sehr zufrieden<br />

und sagte zu den Soldaten:<br />

„Sie haben unter extremen klimatischen<br />

Bedingungen und im<br />

schwierigsten Gelände vorbildliche<br />

Leistungen erbracht.“ Auf<br />

diesen Erfahrungen könnten und<br />

würden sie weiter aufbauen.<br />

„Capricorn 2013“ stellte<br />

erneut höchste Anforderungen<br />

an Mensch und Gerät. So hat<br />

die Übung einmal mehr den<br />

Soldaten eine gute Gelegenheit<br />

geboten, unter realen Einsatzbedingungen<br />

den Ausbildungsstand<br />

zu erhöhen. Die im<br />

Rahmen der Übung und Übungsauswertung<br />

gewonnenen Erfahrungen<br />

dienen auch dazu, dass<br />

die Soldaten der Gebirgsjägerbrigade<br />

23 die an sie gestellten<br />

Aufgaben im In- und Ausland<br />

zukünftig professioneller bewältigen<br />

können.<br />

(lab)<br />

IMZ (Archiv)


4. März 2013 Innere Führung / MIlItärgeschIchte <strong>aktuell</strong> 9<br />

Rücksichtsloser Seekrieg<br />

Vor 70 Jahren wurde „U-156“ versenkt – sechs Monate zuvor löste es den „Laconia-Befehl“ aus.<br />

von Kapitän zur See a.D. Werner<br />

Rahn, Historiker, zuletzt bis 1997<br />

Amtschef Militärgeschichtliches<br />

Forschungsamt (MGFA) Potsdam<br />

schiffbrüchige an Bord: nach der Versenkung der „laconia“ hat „u-156“ überlebende aufgenommen.<br />

Hintergrund Uboot-Ehrenmal<br />

Auf der Möltenorter Schanze in Heikendorf bei Kiel wird aller<br />

auf See gebliebenen Uboot-Fahrer Deutscher Marinen gedacht –<br />

mehr als 35 000 Namen gefallener Uboot-Fahrer der beiden Weltkriege<br />

sind hier auf Bronzetafeln verewigt. Aber auch der Soldaten,<br />

die im Frieden ihr Leben auf Ubooten ließen, wird hier gedacht.<br />

Zugleich ist es eine Gedenkstätte für alle Opfer des Uboot-Krieges.<br />

Das Ehrenmal ist ein Ort der Stille, des Gedenkens, der Erinnerung<br />

und Besinnung, aber auch der Mahnung gegen Krieg und Gewalt.<br />

Eigentümer ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.<br />

Mehr unter www.ubootehrenmal.de.<br />

geschichte. Am 8. März 1943<br />

wurde das Uboot „U-156“ der<br />

Kriegsmarine östlich von Barbados<br />

von einem amerikanischen<br />

Flugboot durch Wasserbomben<br />

versenkt. Es gab keine Überlebenden.<br />

Bekannt wurde dieses<br />

Boot durch seinen Einsatz im<br />

Südatlantik rund sechs Monate<br />

zuvor, als die Besatzung nach<br />

der Versenkung eines britischen<br />

Truppentransporters Schiffbrüchige<br />

aufnahm – Auslöser für<br />

den „Laconia-Befehl“. Doch wie<br />

kam es dazu?<br />

Im Zweiten Weltkrieg konzentrierte<br />

sich die deutsche Seekriegführung<br />

auf das Vernichten<br />

alliierter Seetransporte. Mit dem<br />

Abschnüren der Zufuhren sollte<br />

zum einen die Widerstandskraft<br />

Großbritanniens gebrochen und<br />

zum anderen die USA <strong>vom</strong> europäischen<br />

Kontinent ferngehalten<br />

werden. Die entscheidende Waffe<br />

in diesem „Tonnagekrieg“ war<br />

das Uboot.<br />

Der Befehlshaber der Uboote,<br />

Admiral Karl Dönitz, sah die<br />

Entscheidung des Seekrieges<br />

im „Wettrennen“ zwischen den<br />

Versenkungen durch Uboote und<br />

den Schiffsneubauten des Gegners:<br />

Wenn es über längere Zeit<br />

gelingen sollte, mehr Schiffe zu<br />

versenken, als der Gegner durch<br />

Neubauten ersetzen konnte, so<br />

würde Großbritannien zwangsläufig<br />

wirtschaftlich zusammenbrechen.<br />

Das wichtigste Angriffsziel<br />

der Uboote waren die alliierten<br />

Konvois im Nordatlantik.<br />

Im Sommer 1942 sollten auch<br />

vor Südafrika alliierte Nachschubtransporte<br />

für den Nahen<br />

Osten bekämpft werden. Ab<br />

19. August verließen vier große<br />

Uboote ihre Stützpunkte in Westfrankreich.<br />

Zu diesen Booten<br />

gehörte auch „U-156“ mit seinem<br />

Kommandanten, Korvettenkapitän<br />

Werner Hartenstein. Am<br />

12. September versenkte „U-156“<br />

etwa 250 Seemeilen nordöstlich<br />

von Ascension den britischen<br />

Truppentransporter „Laconia“<br />

(19 695 BRT), der neben seiner<br />

Besatzung Passagiere, polnische<br />

Wachmannschaften und etwa<br />

1800 italienische Kriegsgefangene,<br />

insgesamt über 2700 Menschen,<br />

an Bord hatte.<br />

„U-156“ begann mit der Rettung<br />

von Überlebenden und hatte<br />

in wenigen Stunden 193 Menschen<br />

übernommen. Dann funkte<br />

Hartenstein in offener Sprache<br />

seine Position mit der Bitte um<br />

Unterstützung und schlug Dönitz<br />

die Neutralisierung der Untergangsstelle<br />

vor. Die Seekriegsleitung<br />

informierte Hitler über<br />

den Zwischenfall. Dieser lehnte<br />

eine Neutralisierung des Seegebietes<br />

ab und forderte die Fortsetzung<br />

der Operation. Dönitz<br />

entsandte daraufhin drei nicht<br />

an der Operation beteiligte Boote<br />

zu „U-156“, und die Seekriegsleitung<br />

bat die französische Marineführung<br />

in Vichy, die Rettungsoperation<br />

von Westafrika<br />

aus zu unterstützen. Am 14. September<br />

trafen zwei Uboote bei<br />

„U-156“ ein, übernahmen Italiener<br />

und weitere Passagiere und<br />

beteiligten sich an der Suche nach<br />

abgetriebenen Rettungsbooten.<br />

Zwei Tage später wurde<br />

„U-156“ mit vier Rettungsbooten<br />

im Schlepp und 115 Schiffbrüchigen<br />

an Bord von einem<br />

amerikanischen Bomber angegriffen,<br />

obwohl das Uboot eine<br />

Rotkreuzflagge gezeigt und versucht<br />

hatte, mit dem Bomber in<br />

Signalverbindung zu treten. Dem<br />

Angriff fielen zahlreiche Schiffbrüchige<br />

zum Opfer. „U-156“<br />

wurde beschädigt, brach sofort<br />

jede Hilfe ab und gab alle Schiffbrüchigen<br />

von Bord. Auf Weisung<br />

von Dönitz blieben die anderen<br />

Boote bei den Überlebenden, da<br />

deren Aufnahme durch französische<br />

Einheiten bevorstand. Am<br />

17. September übernahmen diese<br />

etwa 1100 Überlebende. Zwei<br />

Rettungsboote mit insgesamt<br />

119 Personen waren so weit<br />

abgetrieben, dass sie nicht mehr<br />

gefunden wurden. Sie erreichten<br />

erst nach 27 und 39 Tagen<br />

die afrikanische Küste und hatten<br />

nur noch 16 beziehungsweise<br />

vier Überlebende an Bord.<br />

Am 17. September 1942 befahl<br />

Dönitz allen Uboot-Kommandanten,<br />

künftig Rettungsversuche<br />

von Angehörigen versenkter<br />

Schiffe – mit Ausnahme der<br />

Kapitäne und Schiffsingenieure –<br />

zu unterlassen, denn die Rettung<br />

widerspreche „den primitivsten<br />

Forderungen der Kriegführung<br />

nach Vernichtung feindlicher<br />

Schiffe und Besatzungen“. Man<br />

solle daran denken, dass der<br />

Gegner „bei seinen Bombenangriffen<br />

auf deutsche Städte auf<br />

Frauen und Kinder keine Rücksicht“<br />

nehme.<br />

Die deutsche Marineführung<br />

war sich darüber im Klaren, dass<br />

die Seetransporte des Gegners<br />

auch eine personelle Komponente<br />

enthielten, das heißt, für<br />

die Neubauten waren Seeleute<br />

und Kapitäne erforderlich. Doch<br />

aus seemännisch-moralischen<br />

Gründen und nicht zuletzt aus<br />

Furcht vor alliierten Repressalien<br />

gegen Uboot-Besatzungen ging<br />

die Kriegsmarine nicht so weit,<br />

mit der Vernichtung von Überlebenden<br />

versenkter Schiffe die<br />

brutalen Prinzipien des Vernichtungskrieges<br />

anzuwenden, wie<br />

es Hitler mehrfach auch für den<br />

Seekrieg gefordert hatte.<br />

Mit dem Operationsbefehl<br />

„Atlantik“ <strong>Nr</strong>. 56 <strong>vom</strong> 7. Oktober<br />

1943 bezeichnete Dönitz die bei<br />

den Konvois operierenden Rettungsschiffe<br />

als wichtige Ziele,<br />

deren Versenkung „im Hinblick<br />

auf die erwünschte Vernichtung<br />

der Dampferbesatzungen von<br />

großem Wert“ sei. Diese Schiffe<br />

hatten jedoch nicht den völkerrechtlichen<br />

Status von Lazarettschiffen,<br />

sondern waren<br />

bewaffnet und beteiligten sich<br />

an der Uboot-Jagd.<br />

Im Sommer 1945 stieß die<br />

britische Admiralität in den<br />

deutschen Marineakten auf die<br />

„Ständigen Befehle“ von Dönitz.<br />

Der „Laconia-Befehl“ und der<br />

„Rettungsschiff-Befehl“ ließen<br />

den Verdacht aufkommen, dass<br />

den Kommandanten nahe gelegt<br />

worden war, auch gegen Überlebende<br />

der Handelsschiffe gewaltsam<br />

vorzugehen.<br />

Im Oktober 1945 hatte Dönitz<br />

in einer Vernehmung angedeutet,<br />

dass der Entwurf des „Laconia-<br />

Befehls“ in seinem Stab besprochen<br />

worden war und dass davon<br />

abgeraten wurde, den Funkspruch<br />

in dieser Form abzusetzen, „denn<br />

eines Tages könnte die Sache<br />

falsch ausgelegt oder falsch verstanden<br />

werden.“ Im Nürnberger<br />

Prozess übernahm Dönitz<br />

die alleinige Verantwortung für<br />

den „Laconia-Befehl“, er bestritt<br />

jedoch, dass dieser Befehl eine<br />

Aufforderung zur Tötung von<br />

Schiffbrüchigen gewesen sei.<br />

Sein Verteidiger argumentierte,<br />

dass die deutsche Seekriegsleitung<br />

die Besatzungen der alliierten<br />

Handelsschiffe als Kombattanten<br />

angesehen habe. Er vertrat<br />

daher die Auffassung, dass<br />

es „ein rechtmäßiges Ziel von<br />

Kriegshandlungen“ gewesen sei,<br />

Schiffsbesatzungen „durch Waffenwirkung<br />

zu vernichten“.<br />

Im Oktober 1946 sah es der<br />

Gerichtshof in seinem Urteil<br />

über Dönitz nicht mit Gewissheit<br />

als erwiesen an, „dass<br />

Dönitz die Tötung schiffbrüchiger<br />

Überlebender vorsätzlich“<br />

befohlen habe, doch er rügte<br />

die Formulierung der Befehle:<br />

„Die Befehle waren zweifellos<br />

zweideutig und verdienen<br />

stärkste Kritik.“<br />

bpk<br />

Brauner Terror<br />

Ausstellung. Aus Anlass des<br />

80. Jahrestages der Machtübergabe<br />

an die Nationalsozialisten<br />

zeigt die Stiftung Topografie des<br />

Terrors die Sonderausstellung<br />

„Berlin 1933 – Der Weg in die<br />

Diktatur“. Schlaglichtartig ruft<br />

sie in Bild- und Textdokumenten<br />

Schlüsselstationen der Etablierung<br />

der NS-Herrschaft in den ersten<br />

sechs Monaten des „Dritten Reiches“<br />

am historischen Schauplatz<br />

Berlin auf. Sie rückt dabei auch<br />

das Schicksal der frühen Opfer<br />

des NS-Terrors in Berlin in den<br />

Blick. Schätzungen gehen von<br />

bis zu 600 Opfern im Reichsgebiet<br />

aus. Bezieht man zahlreiche<br />

Suizide mit politischem<br />

Hintergrund ein, muss von noch<br />

deutlich mehr Opfern ausgegangen<br />

werden. In der Ausstellung<br />

bilden exemplarische Biografien<br />

und eine mit biografischen<br />

Angaben versehene Zusammenstellung<br />

von Namen früher Terroropfer<br />

in Berlin räumlich und<br />

inhaltlich den Kern der Präsentation.<br />

Die Sonderausstellung ist<br />

noch bis zum 9. November zu<br />

sehen.<br />

(eb)<br />

Mehr unter www.topographie.de.<br />

Historische Flugplätze<br />

Buch. Oberstleutnant<br />

a.D.<br />

Jürgen Zapf hat<br />

inzwischen den<br />

siebten Band<br />

seiner Reihe<br />

über Flugplätze<br />

der Luftwaffe<br />

der Wehrmacht vorgelegt.<br />

Diesmal hat er sich mit den Bundesländern<br />

Niedersachsen und<br />

Bremen befasst. In dem vorliegenden<br />

Band gibt er zunächst<br />

eine zeitgenössische Definition<br />

der Flugplätze, die sich damals<br />

in neun Gruppen gliederten. Es<br />

folgt ein Abschnitt über Bauten<br />

der Luftwaffe, ehe im Hauptteil<br />

insgesamt 106 Flugplätze vorgestellt<br />

werden. Hier schöpft Zapf<br />

bei seiner Darstellung aus zeitgenössischen<br />

deutschen Quellen<br />

und Karten, aus alliierten Luftbildaufnahmen<br />

sowie aus heutigen<br />

Detailfotos. Darüber hinaus<br />

informiert er über die Lage der<br />

Flugfelder, über ihre Geschichte<br />

nebst Denkmalen, aber auch über<br />

die Stationierung der einzelnen<br />

Truppenteile, teilweise bis in die<br />

Gegenwart. Hinzu kommen die<br />

entsprechenden Angaben zur<br />

bodengebundenen Luftverteidigung.<br />

(hp)<br />

Jürgen Zapf: „Flugplätze der<br />

Luftwaffe 1934 – 1945, und<br />

was davon übrig blieb, Band 7:<br />

Niedersachsen und Bremen“;<br />

VDM-Verlag; Zweibrücken<br />

2011; 576 Seiten; 59 Euro; ISBN<br />

978-3-86619-064-1.


10 <strong>aktuell</strong> sport 4. März 2013<br />

Hallen-Titel erkämpft<br />

Kugelstoßen. Stabsunteroffizier<br />

(FA) Christina Schwanitz hat sich<br />

wie erwartet im Kugelstoßen den<br />

Titel bei den 60. deutschen Hallen-Meisterschaften<br />

in Dortmund<br />

gesichert. Die Olympiazehnte von<br />

der Sportfördergruppe Frankenberg<br />

verbesserte ihre eigene Jahres-Weltbestleistung<br />

auf 19,79<br />

Meter und kann sich damit auch<br />

bei der Hallen-EM in Göteborg<br />

Medaillenhoffnungen machen.<br />

Silber ging an Stabsunteroffizier<br />

(FA) Josephine Terlecki mit<br />

17,69 Meter vor Shanice Kraft,<br />

die beide ebenfalls die EM-Norm<br />

von 17,60 Meter übertrafen.<br />

Hürdenlauf. In der Disziplin<br />

60 Meter Hürden lief, der in der<br />

Sportfördergruppe Frankenberg<br />

beheimatete, Unteroffizier (FA)<br />

Erik Balnuweit zum Sieg. Mit<br />

einer Zeit von 7,61 Sekunden<br />

holte er sich zum zweiten Mal<br />

nach 2009 den Titel und lässt<br />

auf die Hallen-EM in Göteborg<br />

hoffen. Silber ging an Gregor<br />

Traber (7,68 Sekunden) vor<br />

Matthias Bühler (7,69 Sekunden).<br />

(sid/eb)<br />

Bronze erfahren<br />

Bahnrad. Oberfeldwebel Henning<br />

Bommel und Hauptgefreiter<br />

Theo Reinhardt haben bei<br />

der Bahnrad-WM im weißrussischen<br />

Minsk Bronze im Madison<br />

gewonnen und damit die<br />

erhoffte Medaille im Ausdauerbereich<br />

erkämpft. Das Duo<br />

schaffte im Zusammenspiel mit<br />

den Teams aus Frankreich und<br />

Spanien kurz vor Rennende einen<br />

Rundengewinn und landete mit<br />

13 Punkten auf dem dritten Platz.<br />

Der Sieg ging an die Franzosen<br />

Morgan Kneisky/Vivien Brisse<br />

(18 Punkte), Silber sicherten sich<br />

die Spanier David Juaneda/Albert<br />

Barcelo (15 Punkte). (sid)<br />

Auf Platz Drei geflogen<br />

skispringen. Bei der WM in<br />

Predazzo haben die deutschen<br />

Skispringer die Bronzemedaille<br />

im neuen Mixed-Wettbewerb<br />

gewonnen. Obergefreiter<br />

Richard Freitag, Severin Freund,<br />

Carina Vogt und Ulrike Gräßler<br />

mussten nur den überragenden<br />

Japanern und Österreichern den<br />

Vortritt lassen. Freitag, der mit<br />

102,5 Meter für den weitesten<br />

Sprung des deutschen Teams<br />

sorgte, sagte nach dem Springen:<br />

„Wir können alle happy sein.<br />

Es macht Lust auf mehr.“<br />

Für das deutsche Team war es<br />

bei den Titelkämpfen in Val di<br />

Fiemme nach zwölf von 21 Entscheidungen<br />

die zweite Medaille.<br />

Zuvor hatte sich Björn Kircheisen<br />

in der Nordischen Kombination<br />

Bronze geholt.<br />

(sid)<br />

Herausragende Ergebnisse<br />

<strong>Bundeswehr</strong>sportler glänzen beim letzten Weltcup-Rennen der Rodler im russischen Sotschi.<br />

sotschi. Die Deutschen Rennrodler<br />

haben beim Olympia-Test<br />

im russischen Sotschi hervorragende<br />

Leistungen erbracht. Vor<br />

allem die <strong>Bundeswehr</strong>sportler<br />

waren schnell unterwegs und<br />

konnten drei Gold- sowie eine<br />

Bronzemedaille „nach Hause“<br />

bringen. Insgesamt gewannen die<br />

deutschen Athleten vier Gold-,<br />

eine Silber- und zwei Bronzemedaillen.<br />

Bei den Frauen konnte Hauptfeldwebel<br />

Tatjana Hüfner von der<br />

Sportfördergruppe Oberhof einen<br />

versöhnlichen Abschluss einer für<br />

sie ansonsten unglücklichen Saison<br />

finden. Die Olympiasiegerin<br />

setzte sich im letzten Weltcuprennen<br />

hauchdünn gegen Weltmeisterin<br />

Natalie Geisenberger<br />

(+0,038 Sekunden) durch und<br />

feierte damit ihren ersten und<br />

einzigen Sieg in diesem Winter.<br />

Insgesamt war es bereits ihr<br />

32. Weltcup-Erfolg. „Das war<br />

ein versöhnlicher Abschluss für<br />

mich. Die Saison lief überhaupt<br />

nicht so, wie ich es mir vorgestellt<br />

hatte. Aber ich wollte mich<br />

hier nochmal zusammenraffen“,<br />

sagte Hüfner.<br />

Hauptfeldwebel Anke<br />

Wischnewski von der Sportfördergruppe<br />

Frankenberg schaffte<br />

auf der neuen Bahn am nördlichen<br />

Hang des Aibga-Bergrückens im<br />

Kaukasus als Dritte auch den<br />

Sprung aufs Podest. Die ebenfalls<br />

in der Sportfördergruppe Frankenberg<br />

beheimatete Hauptgefreite<br />

Aileen Frisch komplettierte<br />

als Fünfte das erneut herausragende<br />

deutsche Mannschaftsergebnis.<br />

Ponomarev/dpa/pa<br />

Bei den Männern überzeugte<br />

wieder einmal der „Bayern-Express“.<br />

Oberfeldwebel Tobias<br />

Wendl und sein Doppelsitzpartner<br />

Tobias Arlt sicherten sich mit einer<br />

Gesamtzeit von 1:42,087 Minuten<br />

den Weltcuperfolg vor dem<br />

österreichischen Team Peter Penz/<br />

Georg Fischler (+0,134 Sekunden)<br />

und den Letten Andris Sics/<br />

Juris Sics (+0,156 Sekunden).<br />

Wendl von der Sportfördergruppe<br />

Bischofswiesen und Arlt waren<br />

bereits vor zwei Wochen vorzeitig<br />

zum Gesamtsieg im Weltcup<br />

gerast. Nach neun Rennen liegen<br />

sie mit 727 Punkten deutlich vor<br />

den Zweitplatzierten Toni Eggert/<br />

Sascha Benecken (598 Punkte)<br />

und den Österreichern Peter Penz/<br />

Georg Fischler (525 Punkte) auf<br />

Platz drei.<br />

Auch in der Mannschaftswertung<br />

überzeugten die deutschen<br />

Athleten und beendeten die Saison<br />

in der Teamstaffel ungeschlagen.<br />

Deutschland, das damit alle<br />

sechs Saisonrennen gewann,<br />

stand bereits vorher als Gewinner<br />

des Gesamt-Weltcups in der<br />

Teamstaffel fest. In der Besetzung<br />

Hüfner, Andi Langenhan<br />

und den Doppelsitzern Wendl/<br />

Arlt setzte sich die Mannschaft<br />

auch in Sotschi klar durch. Zweiter<br />

wurde Gastgeber Russland,<br />

den dritten Platz erkämpfte sich<br />

das Team von Kanada.<br />

Der Wettbewerb, bei dem pro<br />

Mannschaft je ein männlicher<br />

und weiblicher Rennrodler sowie<br />

ein Doppelsitzer nacheinander die<br />

Bahn hinunterfahren, feiert in<br />

einem Jahr an selber Stelle seine<br />

Olympiapremiere. (sid/eb)<br />

Doppelweltmeister im Skibergsteigen<br />

Hauptgefreiter Josef Rottmoser aus Bad Reichenhall erkämpft sich zum ersten Mal den WM-Titel.<br />

pelvoux. Hauptgefreiter Josef<br />

Rottmoser <strong>vom</strong> Gebirgsjägerbataillon<br />

231 aus Bad Reichenhall<br />

ist Mitte Februar im französischen<br />

Pelvoux Doppelweltmeister<br />

im Skibergsteigen geworden und<br />

holte in dieser noch jungen Sportart<br />

erstmalig für Deutschland<br />

einen Weltmeistertitel.<br />

Mit einer überragenden Leistung<br />

setzte sich Rottmoser auf<br />

der anspruchsvollen Sprint-Strecke<br />

mit kurzen Aufstiegen und<br />

Abfahrten gegen die starke internationale<br />

Konkurrenz durch. Auf<br />

der Strecke waren zunächst eine<br />

Flachpassage und eine Steilpassage<br />

mit Spitzkehren zu bewältigen.<br />

Nach der ersten Wechselzone<br />

erfolgte der weitere Aufstieg zu<br />

Fuß, bevor ein Riesenslalom-Kurs<br />

mit Schlusssprint in Skatingtechnik<br />

den Wettkampf beendete.<br />

Blitzschnelle Fahrt im Eiskanal: Hauptfeldwebel tatjana Hüfner<br />

knüpfte in sotschi an ihre alte Form an und wurde Erste.<br />

Auf dem Weg zum WM-titel: Hauptgefreiter Josef rottmoser.<br />

Seine stärksten Konkurrenten,<br />

die beiden Schweizer Marcel<br />

Marti und Yannick Ecoeur,<br />

verwies er auf die Plätze zwei<br />

und drei. Damit konnte sich der<br />

22-jährige amtierende Europameister<br />

auch in der Altersklasse<br />

U 23 den Weltmeistertitel sichern.<br />

„Ich freue mich riesig über die<br />

Leistung“, betonte er gegenüber<br />

werbegams.at<br />

<strong>aktuell</strong>. So richtig genießen könne<br />

er den Sieg allerdings nicht, da er<br />

sich noch in der laufenden Weltcupsaison<br />

befinde.<br />

In der Disziplin „Single-Race“<br />

am Folgetag hatte der junge<br />

Gebirgsjäger Pech. Bei der letzten<br />

Abfahrt stürzte Rottmoser<br />

und überschlug sich mehrfach.<br />

Mit einem gebrochenen Ski kam<br />

er in der U 23-Wertung als Vierter<br />

das Ziel.<br />

Seine hervorragende Form<br />

bestätigte Rottmoser am vorvergangenen<br />

Wochenende bei<br />

der Deutschen Meisterschaft im<br />

„Singel“ in Hochgrat. Mit rund<br />

drei Minuten Vorsprung holte<br />

er sich den Deutschen Meister-<br />

Titel. Stabsgefreiter Thomas Trainer<br />

war ebenfalls mit vorn dabei.<br />

Er sicherte sich Platz Fünf in der<br />

Gesamtwertung. (lab/eb)


4. März 2013 VerMischtes <strong>aktuell</strong> 11<br />

Im Fluss der Zeit<br />

Das Kunstmuseum Wolfsburg präsentiert Steve McCurrys Fotografien der vergangenen 30 Jahre.<br />

Dieses Bild ging um die Welt:<br />

das afghanische Mädchen.<br />

Wolfsburg. Das Kunstmuseum<br />

Wolfsburg widmet derzeit<br />

dem amerikanischen Fotografen<br />

Steve McCurry eine Einzelausstellung.<br />

Der US-amerikanische<br />

Fotograf und Fotojournalist<br />

erlangte weltweite Berühmtheit,<br />

als er 1979 zur Zeit der sowjetischen<br />

Invasion die Grenze von<br />

Pakistan nach Afghanistan überwand.<br />

Seine Aufnahmen waren<br />

die ersten aus dieser Konfliktregion<br />

und wurden in der New York<br />

Times, im Time Magazine und in<br />

Geo veröffentlicht. 1985 erschien<br />

auf der Titelseite von National<br />

Geographic die Fotografie des<br />

afghanischen Mädchens Sharbat<br />

Gula (Foto unten). Die Aufnahme<br />

entstand in einem Flüchtlingscamp<br />

und hat mit einem Schlag<br />

dem ganzen Elend aber auch der<br />

Schönheit des kriegs- und terrorgeschüttelten<br />

Landes am Hindukusch<br />

ein Gesicht gegeben.<br />

Neben rund 115 weiteren Bildern<br />

ist diese Fotografie einer<br />

der Höhepunkte der Ausstellung.<br />

Gemeinsam mit National<br />

Geographic hat McCurry 2002<br />

die mittlerweile Ende 20-jährige<br />

Frau wieder ausfindig gemacht<br />

und sie zusammen mit dem alten<br />

Foto in der Hand aufgenommen:<br />

eine frühzeitig gealterte Frau, in<br />

deren Gesicht sich die Spuren des<br />

Schreckens und der Mühsal eingegraben<br />

haben.<br />

McCurrys Nähe zu Asien ist<br />

seit seinen ersten Reisen nach<br />

Indien und Afghanistan gegen<br />

Ende der 1970er-Jahre ungebrochen.<br />

Der grundlegende Gegensatz<br />

zur Kultur des Westens liegt<br />

für ihn dabei in der Öffentlichkeit<br />

des Lebens und in der Verschmelzung<br />

des profanen mit dem<br />

religiösen Leben. Die Ausstellung<br />

in Wolfsburg folgt diesem<br />

Fokus und zeigt seine weltberühmten<br />

Fotografien aus Ländern<br />

wie Afghanistan, Indien, Kaschmir,<br />

Burma, Tibet, Kambodscha,<br />

Kuwait, China, Bangladesch oder<br />

Nepal, die in den vergangenen<br />

30 Jahren entstanden sind.<br />

Für McCurry ist der Weg das<br />

Ziel. Sein Leben gleicht einer kontinuierlichen<br />

Reise, die seit mehr<br />

als 30 Jahren andauert. Unverstellt<br />

dokumentieren seine Bilder<br />

das Weltgeschehen, Konflikte,<br />

Menschen, ihre Lebensräume<br />

sowie deren steten Wandel –<br />

insbesondere in Asien. Nicht<br />

zuletzt faszinieren ihn die intensiven,<br />

vibrierenden Farben Asiens,<br />

die ihn – wie er sagt – gelehrt<br />

haben, „in Licht zu sehen und<br />

Die Formate wechseln sich ab: Fotos im rahmen und Wandbilder.<br />

zu schreiben“. In Farbe zu fotografieren<br />

bedeutete für McCurry<br />

nach den frühen Schwarz-Weiß-<br />

Fotografien, die er als „versöhnlicher“<br />

beschreibt, eine neue Herausforderung.<br />

Es sei eine andere<br />

Art, Geschichten zu erzählen.<br />

McCurry findet Bilder für die<br />

bereisten Regionen, die zeitlos<br />

den überdauernden Geist<br />

und die kontrastreiche Vielfalt<br />

des jeweiligen Landes erfassen.<br />

Seine Fotografien erzählen zudem<br />

auch von dem, was sie nicht zeigen.<br />

Mit einem feinen Gespür<br />

für den Menschen spricht er ihm<br />

stets die zentrale Rolle zu, nie<br />

erstarrt dieser zum bloßen Formelement.<br />

Denn McCurry geht<br />

es nicht allein um Struktur und<br />

Farbe, sondern um ein Zusammenfließen<br />

der Elemente im<br />

Bild. Im Sinne Cartier-Bressons<br />

wird das Warten auf den richtigen<br />

Augenblick zur Grundlage<br />

seiner Arbeit. Nichts ist arrangiert,<br />

der Fotograf greift nicht ein<br />

„in den Fluss der Zeit“. Er hält<br />

lediglich fest, was der Moment<br />

ihm bietet.<br />

Wie grausam-schön die Inszenierungen<br />

der Realität sein können,<br />

die er vorfindet, wird vor<br />

allem in McCurrys Kriegsfotografien<br />

deutlich. Im Zeitalter der<br />

Globalisierung, der fortschreitenden<br />

Öffnung des süd- und südostasiatischen<br />

Wirtschaftsraumes,<br />

hat er Traditionen sowie Szenerien<br />

dokumentiert und verewigt, die<br />

heute in dieser Form nicht mehr<br />

anzutreffen sind. Es sind vielmehr<br />

fotografische Zäsuren „im Fluss<br />

der Zeit“. Die Fotografien sind in<br />

mehrfacher Hinsicht geschichtsträchtig.<br />

(eb)<br />

Die Ausstellung ist noch bis<br />

zum 16. Juni im Kunstmuseum<br />

Wolfsburg zu sehen – jeweils<br />

dienstags bis sonntags in der Zeit<br />

von 11 bis 18 Uhr. Das Tagesticket<br />

kostet 8 Euro.<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.kunstmuseum-wolfsburg.de.<br />

Ob Frankfurt, Nürnberg oder Rio<br />

Informationen über Sehenswürdigkeiten – QR-Codes führen bereits durch mehrere Städte.<br />

Steve McCurry/Magnum Photos (2)<br />

Steuerratgeber<br />

für Soldaten<br />

sachbuch.<br />

Der Soldatenberuf<br />

bringt<br />

viele steuerliche<br />

Besonderheiten<br />

mit<br />

sich. Dieser<br />

Ratgeber ist<br />

genau darauf abgestimmt und<br />

erläutert jede Steuersparmöglichkeit.<br />

In zahlreichen Berechnungsbeispielen<br />

und detailliert<br />

dargestellten Musterformularen<br />

hat der Autor Wolfgang Benzel<br />

seine Erfahrungen als Oberstleutnant<br />

der Reserve, Steuerberater<br />

und Diplom-Kaufmann einfließen<br />

lassen. Durch die Praxisnähe<br />

ermöglicht dieser Ratgeber, die<br />

Steuerklärung im Prinzip ohne<br />

fremde Hilfe zu erstellen. (eb)<br />

Wolfgang Benzel: „Der <strong>aktuell</strong>e<br />

Steuerratgeber für Soldaten 2013<br />

– für die Steuerklärung 2012“;<br />

224 Seiten; Walhalla Fachverlag;<br />

Regensburg 2012; 9,95 Euro;<br />

ISBN 978-3-8029-6280-6.<br />

Steuerratgeber<br />

Öffentlicher Dienst<br />

sachbuch.<br />

Der im Januar<br />

erschienene<br />

Steuerratgeber<br />

von Dieter<br />

Kattenbeck<br />

beschäftigt<br />

sich speziell<br />

mit den Besonderheiten<br />

des öffentlichen Dienstes. Er<br />

berücksichtigt die Änderungen<br />

ab dem Jahr 2013 und stellt in<br />

vielen anschaulichen Tabellen<br />

und Übersichten alle notwendigen<br />

Informationen dar. Mit seinen<br />

über 250 Stichworten bietet<br />

er dem Nutzer Antworten zu allen<br />

wichtigen Lohn- und Einkommenssteuerfragen.<br />

(eb)<br />

Frankfurt am Main/Nürnberg/<br />

rio de Janeiro. Die hessische<br />

Metropole Frankfurt hat<br />

sie schon seit einem Jahr, Nürnberg<br />

will sie und Rio de Janeiro<br />

hat begonnen, sie an besonderen<br />

Orten sogar mit Mosaiksteinen<br />

in den Boden einzulassen:<br />

die QR-Codes (Quick Response<br />

Codes). Diese sollen an wichtigen<br />

Punkten, Sehenswürdigkeiten,<br />

Denkmälern und Aussichtspunkten<br />

platziert werden und<br />

den Besuchern so die Möglichkeit<br />

bieten, sich umfassend über<br />

den Ort zu informieren. Im Rahmen<br />

des Pilotprojektes „Kunst<br />

im öffentlichen Raum“ wurden<br />

in Frankfurt/Main im vergangenen<br />

Jahr bereits 44 QR-Codes<br />

an Denkmälern aufgestellt.<br />

Insgesamt sollen diese auf etwa<br />

200 Plätze ausgeweitet werden.<br />

Geschichte mit dem handy erleben: die Nürnberger Kaiserburg.<br />

Das Wichtigste hierbei ist eine<br />

informative Internetseite, auf die<br />

mit den QR-Codes verlinkt werden<br />

kann. Ist dies gegeben, bieten<br />

sich enorme Vorteile zu den üblichen<br />

Info-Tafeln. Denn es lassen<br />

sich nicht nur mehr Informationen<br />

transportieren, diese können auch<br />

in unterschiedlichen Sprachen<br />

bereitgestellt werden. Für Blinde<br />

besteht zudem die Möglichkeit,<br />

sich die Texte vorlesen zu lassen.<br />

Karmann/dpa/pa<br />

Voraussetzung für diesen Dienst<br />

ist allerdings ein Smartphone<br />

mit einer entsprechenden App<br />

und eine Internetverbindung.<br />

In Nürnberg wird zur Zeit eine<br />

Liste mit Denkmälern erstellt,<br />

an denen die kleinen QR-Codes<br />

angebracht werden sollen.<br />

Rio de Janeiro hält für die jährlich<br />

rund zwei Millionen ausländischer<br />

Besucher QR-Codes der<br />

besonderen Art bereit: Mosaike<br />

auf Gehwegen, die mit Hilfe von<br />

Smartphone oder Tablet-Computer<br />

abgescannt werden können. So<br />

kann sich der Nutzer schnell über<br />

die Besonderheiten des jeweiligen<br />

Standortes – Sehenswürdigkeiten<br />

und Aussichtspunkte – informieren.<br />

Anders als in Rio werden in<br />

Nürnberg und Frankfurt/Main<br />

allerdings kleine Täfelchen für<br />

die QR-Codes verwendet. (icd)<br />

Dieter Kattenbeck: „Der <strong>aktuell</strong>e<br />

Steuerratgeber öffentlicher<br />

Dienst 2013. Unter Berücksichtigung<br />

der Änderungen ab 2013“;<br />

448 Seiten; Walhalla Fachverlag;<br />

Regensburg 2013; 9,95 Euro;<br />

ISBN 978-3-8029-1078-4.<br />

Gewinnauslosung<br />

<strong>aktuell</strong> 6/2013: Je zwei Freikarten<br />

für den Kinofilm „The Iran<br />

Job“ gehen an Sabine Balnus,<br />

Carolin Erdmann, Bernd<br />

Haschker, Martin Mittmesser<br />

und Jürgen Prüger. Die Gutscheine<br />

befinden sich bereits<br />

auf dem Postweg.<br />

Herzlichen Glückwunsch.


12 <strong>aktuell</strong> vermischtes 4. märz 2013<br />

Ausgesuchte<br />

Medienbeiträge<br />

10. märz, 18.45 Uhr, sWr:<br />

Anfang diesen Jahres wurden<br />

Teile der Überreste des Westwalls<br />

an das Land Rheinland-Pfalz<br />

übergeben. Längst wurde das ehemalige<br />

gigantische Bollwerk zu<br />

einem Flächendenkmal. Das von<br />

1938 an erbaute System von rund<br />

14 000 Bunkern sollte zusammen<br />

mit zahlreichen Höckerlinen jeder<br />

Invasion standhalten und diente<br />

gleichfalls als Panzersperre. Der<br />

Film von Peter Johannis Klein<br />

„Der Wall im Westen“ ist Teil<br />

der Reportage-Reihe „Bekannt<br />

im Land“ und widmet sich dem<br />

Mythos des Westwalls und der<br />

Bedeutung seiner Überreste für<br />

Mensch und Natur.<br />

Youtube-video der Woche:<br />

„Patriot“ scharf und einsatzbereit<br />

– das ist der Status des<br />

Flugabwehrraketensystems der<br />

<strong>Bundeswehr</strong> im Süden der Türkei.<br />

Die deutschen Soldaten<br />

haben in Kahramanmaras ihre<br />

Stellung bezogen und sich eingerichtet.<br />

Das Video zeigt einen<br />

Rundgang durch den Stellungsbereich.<br />

(eb)<br />

Der Beitrag „Das<br />

‚Patriot‘-System im<br />

Einsatz“ auf www.<br />

youtube.com/<br />

bundeswehr<br />

Sicherheit im Blick<br />

Björn Borgmann schützt mit seinem Team die deutsche Fußball-Nationalmannschaft.<br />

Warendorf. Er strahlt<br />

eine innere Ruhe und<br />

Ausgeglichenheit aus,<br />

wie kaum ein Zweiter.<br />

Und dennoch ist<br />

er trotz seiner knapp<br />

10 0 K i l o g r a m m<br />

blitzschnell. Björn<br />

Borg ma n n br i ng t<br />

alles mit, was ein Personenschützer<br />

benötigt,<br />

denn neben seiner<br />

extremen körperlichen<br />

Fitness besitzt er eine<br />

enorme Menschenkenntnis.<br />

Der 40-Jährige betreibt<br />

eine private Sicherheitsfirma<br />

und mit einem kleinen Team<br />

von freiberuflichen Personenschützern<br />

sichert er beispielsweise<br />

die Spieler der deutschen<br />

Fußball-Nationalmannschaft des<br />

Deutschen Fußball Bundes. Vom<br />

freien Training bis hin zum Weltmeisterschaftsspiel:<br />

Borgmann<br />

und sein Team begleiten die Spieler<br />

auf Schritt und Tritt. „Natürlich<br />

fiebern wir mit den Spielern<br />

mit, schließlich begleiten wir das<br />

Team <strong>vom</strong> Trainingslager bis zum<br />

Turnierende“, erzählt er. Selbstverständlich<br />

bekomme er da auch<br />

das ein oder andere Private der<br />

Spieler mit, davon könne und<br />

wolle er aber nichts preisgeben.<br />

Er und sein Team von Personenschützern<br />

verstünden sich sogar<br />

als Teil des Teams und würden<br />

von den Spielern auch so gesehen.<br />

Als im vergangenen Jahr<br />

Ausbilder der Sportschule der<br />

<strong>Bundeswehr</strong> an ihn herantraten<br />

und ihn aufgrund seiner Fachexpertise<br />

um Hilfe baten, zögerte<br />

der Familienvater nicht lange.<br />

Seitdem lehrt er gemeinsam mit<br />

den Ausbildern der Schule sein<br />

eigens entwickeltes Kampfsystem<br />

– Close Combat Street Fight<br />

(CCS) – im Lehrgang Selbstverteidigung<br />

und Kampfsport (a­ ktuell­<br />

04/13,­S.­8). Das System orientiert<br />

sich stark an der Realität,<br />

beruht auf Erfahrungen aus dem<br />

Bereich der zivilen Gewalt und<br />

kann situationsgerecht eingesetzt<br />

werden. Und so gibt Borgmann<br />

seine Fachexpertise an die Lehrgangsteilnehmer<br />

weiter. (mag)<br />

Wilke/IMZBw<br />

Was ist Ihr wertvollster Besitz?<br />

Meine Familie.<br />

Welche Charaktereigenschaft oder natürliche Gabe möchten Sie<br />

gern besitzen?<br />

Totale Ruhe.<br />

Was treibt Sie an?<br />

Streben nach Perfektion.<br />

Wie können Sie am besten entspannen?<br />

Beim Angeln.<br />

Was wäre Ihre berufliche Alternative?<br />

Naturforscher.<br />

Wo möchten Sie am liebsten leben?<br />

Schweden.<br />

Was ist Ihre größte Errungenschaft?<br />

Erfahrung.<br />

Was mögen Sie an sich selbst nicht?<br />

Ungeduld im Alltag.<br />

Was wäre für Sie das größte Unglück?<br />

Krankheit in der Familie.<br />

Wozu können Sie nicht „Nein“ sagen?<br />

Zu Kindern.<br />

Was ist Ihr Hauptcharakterzug?<br />

Willensstärke.<br />

Wie lautet Ihr Lebensmotto?<br />

So lange weitermachen, bis das Ziel erreicht ist. Auch wenn es<br />

schwer ist.

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