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Auf die Schiene gesetzt - To all 556 owners

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62 caliber 4/2009<br />

ZUBEHÖR<br />

Sechs mechanische Visierkombinationen für <strong>die</strong> SIG Sport 550 Gewehrbaureihe<br />

<strong>Auf</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Schiene</strong> <strong>gesetzt</strong><br />

Während Schwaben Arms bei der Ausstattung seiner SIG 550 Modelle SAR Europa Sport Standard und Kurzgewehr auf den standardmäßigen<br />

Systemkasten des Schweizer SIG 550 Armeegewehres mit aufgeschweißter Trommeldioptervisierung setzt, und auch Waffen<br />

Hiendlmayer eine eigens modifizierte Version des original SIG-Diopters für <strong>die</strong> 11 mm Prismenschiene seiner SG 550 Zivil Match verwendet,<br />

geht SIG Sauer als Dritter im Bunde bei den SIG Sport Modellen 550/551/552 einen neuen Weg.<br />

Das Eckernförder Unternehmen stattet <strong>all</strong>e<br />

drei Modelle mit einer Picatinny-<br />

<strong>Schiene</strong> auf der Gehäuseoberseite aus.<br />

Picatinny-<strong>Schiene</strong>n sind standardisierte, gezahnte<br />

<strong>Schiene</strong>n für <strong>die</strong> schnelle Montage von<br />

Zubehörteilen an Schußwaffen. Dieses <strong>Schiene</strong>nsystem<br />

wurde vom Picatinny Arsenal, einer<br />

Forschungseinrichtung des US-Militärs in New<br />

Jersey, entwickelt und trägt den offiziellen Namen<br />

MIL-STD-1913. In der NATO wurde es als<br />

STANAG 2324 standardisiert. Der Querschnitt<br />

der <strong>Schiene</strong> hat in etwa<br />

<strong>die</strong> Form eines breiten<br />

„T“ so daß Montagen<br />

und Zubehörteile von einem Ende hinaufgeschoben<br />

oder seitlich aufgekippt und befestigt<br />

werden können. Die in regelmäßigen Abständen<br />

angeordneten Quernuten sind standardisiert<br />

und verhindern effektiv das Wandern der<br />

Anbauteile durch <strong>die</strong> entstehenden Rückstoßkräfte.<br />

Entwickelt als standardisierte Montageplattform<br />

für optische Visiereinrichtungen und<br />

Nachtsichtgeräte wurden Picatinny-<strong>Schiene</strong>n<br />

ursprünglich direkt auf der Oberseite des Verschlußgehäuses<br />

angebracht. Mittlerweile werden<br />

Picatinny-<strong>Schiene</strong>n bei Langwaffen verstärkt<br />

auch im Bereich des vorderen<br />

Handschutzes ein<strong>gesetzt</strong>, um beispielsweise Laser,<br />

taktische Lampen oder Zweibeine zu mon-<br />

tieren. Die Vorteile liegen auf der Hand: Zum einen<br />

erlaubt das Picatinny-<strong>Schiene</strong>nsystem in<br />

Verbindung mit Schnellspann-Montagen, wie<br />

sie zum Beispiel von LaRue, A.RM.S oder Brügger<br />

& Thomet gefertigt werden, <strong>die</strong> schnelle<br />

und wiederholgenaue Montage und Demontage<br />

eines Glases oder Rotpunktes. Darüber hinaus<br />

hat der Schütze <strong>die</strong> größtmöglichste Flexibilität<br />

bei der Positionierung der Optik auf der Waffe,<br />

lediglich begrenzt durch <strong>Schiene</strong>nlänge und optikbedingten<br />

Augenabstand. Durch <strong>die</strong> internationale<br />

Standardisierung hat der Schütze zudem<br />

Zugriff auf eine breite Palette an Montagen und<br />

einen gigantischen Zubehörmarkt.<br />

Man kann also mit Fug und Recht behaupten,<br />

daß <strong>die</strong> Picatinny-<strong>Schiene</strong> derzeit der "Goldstandard"<br />

ist, wenn es um das Interface Langwaffe<br />

und Optikmontage geht. Doch wie sieht es<br />

für denjenigen aus, der nach wie vor eine mechanische<br />

Visierung auf seiner Waffe bevorzugt<br />

– sei es ausschließlich oder par<strong>all</strong>el zu einem<br />

montierten Glas als so genanntes BUIS (Back<br />

Up Iron Sight) oder um gemäß einer Sportordnung<br />

in einer bestimmten Wertungsklasse starten<br />

zu können (z.B. IPSC Rifle Standard)? caliber<br />

ging <strong>die</strong>ser Frage nach und testete sechs<br />

verschiedene mechanische Visierkombinationen<br />

von SIG Sauer, LPA, Swiss Arms, Aurora und<br />

Samson Mfg. auf einem SIG Sport 551<br />

Selbstladegewehr in .223 Remington.<br />

Klappwunder<br />

Werkseitig ist das SIG Sport 551,<br />

wie auch <strong>die</strong> Modelle SIG Sport 550<br />

und 552, mit einem Klappkorn ohne<br />

Korntunnel und einem aufklappbaren<br />

Diopter ausgestattet. Das<br />

<strong>Auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Schiene</strong> <strong>gesetzt</strong>: caliber erprobte eine<br />

ganze Reihe an mechanischen Visierungen für<br />

<strong>die</strong> SIG Sport Selbstladegewehrbaureihe<br />

550/551/552 im Kaliber .223 Remington.<br />

Serienmäßiger Notvisier Standard: SIG 551 mit<br />

aufgestelltem Klappkorn und Klappdiopter.<br />

Zur Höhenverstellung des<br />

Diopters wird <strong>die</strong> Schraube<br />

gelockert und das Kimmenblatt<br />

kann unter zur Hilfenahme<br />

der seitlichen<br />

Markierung verschoben<br />

werden.<br />

63 caliber 4/2009


64 caliber 4/2009<br />

ZUBEHÖR<br />

Detailansicht des standardmäßigen Klappkorns<br />

der SIG Sport Modelle.<br />

Klappdiopter ist in <strong>die</strong> Picatinny-<strong>Schiene</strong> integriert<br />

und liegt im zugeklappten Zustand plan innerhalb<br />

der <strong>Schiene</strong>, so daß auch über dem Diopter<br />

eine Montage auf<strong>gesetzt</strong> werden kann. Das<br />

Diopter ist ausschließlich höhenverstellbar. Hierzu<br />

muß eine Flachkopfschraube mittels Schraubendreher<br />

gelöst werden, um das Visierblatt mit<br />

der Lochkimme nach oben oder unten verschieben<br />

zu können. Anders als bei einem Trommeldiopter<br />

mit verschiedenen Lochkimmen kann also<br />

hier nur für eine Entfernung genullt werden.<br />

Die Seitenverstellung erfolgt über das Korn. Hierzu<br />

muß <strong>die</strong> Kornschraube mittels eines Inbusschlüssels<br />

gedreht werden. Bei Rechtsschuß im<br />

Uhrzeigersinn, bei Linksschuß entsprechend dagegen.<br />

Das Visierblatt liefert trotz seiner Einfachheit<br />

ein erstaunlich gutes Visierbild. Als größtes<br />

visierbedingtes Hindernis für das Ausschöpfen<br />

der Präzisionsreserven der SIG erwies sich das<br />

Fehlen eines Korntunnels. Denn dadurch wird<br />

Sechs mechanische Visierkombinationen für <strong>die</strong> SIG Sport 550 Gewehrbaureihe<br />

Die Bauhöhe von SIG Klappkorn und Klappdiopter<br />

erlauben das gleichzeitige Anvisieren des Ziels in<br />

Kombination mit bestimmten Leuchtpunktvisieren<br />

– so genanntes "Co-Witness". Hier ein Aimpoint<br />

Comp mit Brügger & Thomet Montage.<br />

das Einhalten desselben Haltepunktes von Schuß<br />

zu Schuß deutlich erschwert und eine stärkere<br />

Höhenstreuung ist <strong>die</strong> Folge.<br />

Dieses Phänomen wurde auch bei <strong>all</strong>en weiteren<br />

Testvisierungen, bei denen ein Korntunnel<br />

um das Korn fehlte, festgestellt.<br />

Vor- & Nachteile der originalen SIG<br />

Visierung<br />

+einfache und robuste Konstruktion<br />

+bis auf das <strong>Auf</strong>stellen des Diopters absolut<br />

praxisgerecht<br />

+gleichzeitige Zielbeobachtung mit niedrig<br />

montiertem Aimpoint möglich<br />

+nimmt keinen Platz auf der Picatinny-<strong>Schiene</strong><br />

weg.<br />

-Höhen- und Seitenverstellung von Korn und<br />

Diopter ist nur mit Werkzeug (Schraubendreher<br />

und Inbusschlüssel) möglich.<br />

-ein schnelles <strong>Auf</strong>stellen des Diopters, besonders<br />

unter Streß, ist nahezu<br />

unmöglich. Der Klappmechanismus ist<br />

schwergängig und das Diopter<br />

innerhalb der <strong>Schiene</strong> nur schlecht zu erreichen.<br />

Ein Hilfsmittel ist für das <strong>Auf</strong>klappen fast<br />

unumgänglich.<br />

Fazit: Insgesamt eine praxistaugliche Visierung,<br />

wenn auch nicht für maximale Präzision<br />

ausgelegt.<br />

Geisterhaft<br />

Seit kurzem im Lieferprogramm von SIG Sauer<br />

vertreten ist eine Dioptervisierung der italieni-<br />

schen Firma LPA. Die Firma ist bekannt für verstellbare<br />

Pistolen- und Revolvervisiere sowie<br />

"Ghostring" Visiere für Repetier- und Selbstladeflinten,<br />

wie sie z.B. auf den "Tactical" Versionen<br />

der Benelli Flinten M1, M2, M4 und Nova zu finden<br />

sind. Das von SIG Sauer angebotene Diopter<br />

kann daher seine "geisterhafte" Herkunft auch<br />

nicht wirklich verleugnen, ist es doch im Prinzip<br />

nichts anderes als ein LPA BAR11W Ghostring-Vi-<br />

SIG Sport 551 mit aufgestelltem Samson Korn und A.R.M.S<br />

40 L Diopter. Die auf dem Hinterschaft geklemmte Backe von<br />

Matthias Kreuz hat eine Höhe von einem Zentimeter.<br />

Das lange Klappkorn wird einfach anstelle des<br />

kürzeren Standardkorns in den Kornhalter <strong>gesetzt</strong>.<br />

Es ist deutlich breiter als das Original,<br />

der Dämmerungspunkt ist etwas fransig.<br />

sier mit einer verkleinerten Lochkimme. Zur Inst<strong>all</strong>ation<br />

wird das LPA Diopter einfach auf <strong>die</strong><br />

Picatinny-<strong>Schiene</strong> auf<strong>gesetzt</strong> und mittels einer<br />

Rändelschraube angezogen. Leider haben Rändelschrauben<br />

<strong>die</strong> Tendenz sich im Laufe der Zeit<br />

zu lösen, insbesondere wenn sie immer mal<br />

wieder mit dem Körper in Kontakt kommen. Eine<br />

zusätzliche Verstiftung der Rändelschraube<br />

ist bei dem LPA Visier nicht vorgesehen. Mittels<br />

eines Schraubendrehers oder eines kleinen<br />

Geldstückes läßt sich das Diopter in Höhe und<br />

Seite verstellen. Die Einstellrichtung ist bei beiden<br />

Einstellschrauben gut gekennzeichnet und<br />

<strong>die</strong> Verstellung rastet sauber klickend<br />

ein. Das Diopter ist, wie man es von<br />

LPA gewohnt ist, hochwertig verarbeitet.<br />

Das Visierbild des LPA Diopters in<br />

Verbindung mit dem serienmäßigen Klappkorn<br />

der SIG Sport ist <strong>all</strong>erdings nach Meinung des<br />

Autors suboptimal. Der vergleichsweise dünne<br />

Ring der Lochkimme verschwimmt sehr stark<br />

vor dem Auge und ohne Korntunnel oder Kornbacken<br />

wird es sehr schwierig das Korn präzise<br />

im Diopter zu zentrieren.<br />

Vor- und Nachteile der LPA Visierung<br />

+gute Verarbeitung und Verstellmöglichkeiten<br />

-verschwommenes Visierbild<br />

-Befestigung mit Rändelschraube<br />

Fazit: Keine Verbesserung gegenüber dem serienmäßigen<br />

Diopter.<br />

Das Visierbild des LPA Diopters empfand der<br />

Autor als schlechter im Vergleich zur Standardvisierung.<br />

Preis: 99 Euro<br />

<strong>Auf</strong>gebockt<br />

Die dritte Visierkombination im Test war das<br />

SWISS ARMS Sturmgewehr Diopter in Verbindung<br />

mit einem mitgelieferten, verlängerten<br />

Klappkorn. Das SWISS Arms Picatinny Diopter<br />

basiert auf dem Originaldiopter des SIG Armeegewehres.<br />

Anders als beim Original, bei dem<br />

das Diopter direkt auf <strong>die</strong> Oberseite des Verschlußgehäuses<br />

geschweißt wird, wurde beim<br />

Picatinny Diopter ein Adapterstück an <strong>die</strong> Vorderseite<br />

des Dioptergehäuses geschraubt. Hier<br />

wird ein ähnlicher Ansatz verfolgt, wie ihn Waffen<br />

Hiendlmayer bei seinem SIG-Diopter mit<br />

dem angeschweißten Klemmadapter für <strong>die</strong> 11<br />

mm Prismenschiene verfolgt hat. Wenn man das<br />

SWISS ARMS Diopter in <strong>die</strong> Hand nimmt, ist<br />

man zunächst einmal beeindruckt von der unglaublichen<br />

Verarbeitungsqualität des Schweizer<br />

Originals. Bis ins kleinste Detail ist <strong>die</strong>ses<br />

Trommeldiopter sauber und präzise gefertigt.<br />

Und <strong>die</strong> tiefschwarze Ilaflon Beschichtung kann<br />

man nur als edel bezeichnen. Swiss Made eben.<br />

Somit entscheidet das SWISS ARMS Diopter <strong>die</strong><br />

Kategorie Verarbeitungsqualität klar für sich.<br />

Hier kann <strong>die</strong> Konkurrenz aus Deutschland, Italien<br />

und den USA nicht mithalten. Die Montage<br />

ist denkbar einfach. Das Diopter wird einfach<br />

auf <strong>die</strong> Picatinny-<strong>Schiene</strong> <strong>gesetzt</strong> und durch Anziehen<br />

einer Inbusschraube mit einer Klemm-<br />

Der Swiss Arms Diopter überzeugt durch <strong>die</strong><br />

makellose Verarbeitung.<br />

backe an der <strong>Schiene</strong> befestigt. Auch hier zeigt<br />

sich wieder <strong>die</strong> Schweizer Liebe zum Detail: Die<br />

Klemmbacke ist federnd gelagert.<br />

Das Standardklappkorn der SIG Sport läßt<br />

sich einfach gegen das im Set mitgelieferte verlängerte<br />

Klappkorn tauschen. Wobei <strong>die</strong>ses einen<br />

etwas improvisierten Eindruck macht. Es ist<br />

sehr breit und der in der Spitze ein<strong>gesetzt</strong>e weiße<br />

Kunststoffpunkt wirkt etwas fransig.<br />

Bei der Montage des SWISS ARMS Sturmgewehr<br />

Diopter Picatinny fällt zunächst positiv ins<br />

Auge, daß man das Diopter über <strong>die</strong> beiden an<br />

der Picatinny-<strong>Schiene</strong> geschweißten Riemenösen<br />

setzen und damit <strong>die</strong> Länge der Visierlinie<br />

voll ausschöpfen kann. Doch <strong>die</strong> ungetrübte<br />

Freude währt nur kurz, denn sofort stellt man<br />

fest, daß aufgrund der Picatinny <strong>Schiene</strong> und<br />

des verwendeten Adapters <strong>die</strong> Bauhöhe des Diopters<br />

deutlich angewachsen ist und <strong>die</strong>ses nun<br />

einen guten Zentimeter oberhalb des Verschlußgehäuses<br />

"schwebt". Was zunächst einmal<br />

nur ein optisches Ärgernis ist, entpuppt<br />

sich in der Schießpraxis als ein konstruktionsbedingter<br />

Mangel mit Folgen. Zum einen ist es<br />

das breite, tunnellose Korn, welches es schwierig<br />

macht, <strong>die</strong> fertigungstechnische Akkuratesse<br />

des Diopters in schießtechnische Präzision umzusetzen.<br />

Zum anderen kann man <strong>die</strong> <strong>Auf</strong>lage<br />

der Wange am Hinterschaft aufgrund der um<br />

mehr als einen Zentimeter angehobenen Visierlinie<br />

nur als lose bezeichnen. Ist <strong>die</strong>s im aufgelegten,<br />

liegenden oder sitzenden Anschlag noch<br />

zu verkraften, so entwickelt es sich beim dynamischen<br />

Schießen (IPSC Rifle) schnell zu einem<br />

echten Problem. Beim schnellen Einziehen<br />

der Waffe in <strong>die</strong> Schulter schaut man direkt gegen<br />

<strong>die</strong> Wand der Dioptertrommel und nicht<br />

durch <strong>die</strong> Lochkimme. Leider hilft auch das Anbringen<br />

einer original SIG Schaftbackenerhöhung<br />

hier nicht weiter, denn <strong>die</strong>se ist zu hoch.<br />

Diese Klemmbacke wurde ursprünglich dazu<br />

entwickelt, um durch ein oberhalb des aufgeschweißten<br />

Diopters des Stgw 90 angebrachtes<br />

Glas zu sehen. Abhilfe brachte hier eine Custom<br />

Schaftbackenerhöhung von Matthias Kreuz.<br />

Diese Klemmbacke, <strong>die</strong> einfach auf den Klappschaft<br />

der SIG aufgesteckt werden kann, ist derzeit<br />

in ein und zwei Zentimeter Höhe verfügbar.<br />

Eine Veränderung des Schaftes ist dabei nicht<br />

Frontansicht des LPA Diopters, der seine Herkunft<br />

als Ghostring Flintenvisier nicht verleugnen<br />

kann. Die große Rändelschraube erleichtert<br />

<strong>die</strong> Montage, kann sich aber relativ leicht lokkern,<br />

was zum Verlust des Treffpunktes oder<br />

schlimmstenf<strong>all</strong>s des Visiers führen kann.<br />

nötig. Eine festmontierbare, in Höhe und Neigung<br />

verstellbare Version befindet sich in Vorbereitung.<br />

Vor- und Nachteile der originalen Swiss<br />

Arms Visierung<br />

+<strong>To</strong>p Verarbeitungsqualität<br />

+in seinen Einstellmöglichkeiten das variabelste<br />

Trommeldiopter, z.B. Einbaumöglichkeit einer<br />

Irisblende<br />

-ungünstige Bauhöhe<br />

-kein Korn mit Korntunnel verfügbar<br />

Fazit: Dieses Diopter hätte ein Volltreffer<br />

Links das Aurora Korn auf der SIG Sport 551, rechts daneben das originale SIG Korn<br />

auf einer SIG Kempf von Hiendlmayer. Die Visierlinie der Aurora Kombination liegt mit<br />

24 Millimeter etwa 4 Millimeter unter dem Original.<br />

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ZUBEHÖR<br />

werden können. Doch leider wurde hier nicht<br />

zu Ende gedacht. Schade! Preis: 325 Euro. Setpreis<br />

Diopter und langes Klappkorn, wird in<br />

Deutschland von Sauer & Sohn vertrieben.<br />

Name ist Programm<br />

Der Name sagt eigentlich schon <strong>all</strong>es: Aurora!<br />

Die römische Göttin der Morgenröte. Und tatsächlich<br />

handelt es sich bei dem Aurora 55X Dioptervisier<br />

um einen Lichtblick. Enttäuscht von<br />

der serienmäßigen Visierung des SIG <strong>556</strong> entwickelte<br />

und produzierte der Amerikaner Derek<br />

Silvers ein eigenes Turmdiopter nebst passendem<br />

Korn in Anlehnung an das original SIG Diopter<br />

der 550er Reihe. Ähnlich wie <strong>die</strong> SIG Sport Version<br />

von Sauer & Sohn verfügt auch das in USA gefertigte<br />

SIG <strong>556</strong> über einen Systemkasten mit Pi-<br />

Sechs mechanische Visierkombinationen für <strong>die</strong> SIG Sport 550 Gewehrbaureihe<br />

catinny-<strong>Schiene</strong> und einen eingelassenen Klappdiopter.<br />

Das Aurora Diopter ist wie eine Miniaturausgabe<br />

des Originals.<br />

Die Be<strong>die</strong>nelemente und <strong>die</strong> Markierungen<br />

für Höhen- und Seitenverstellung sind identisch.<br />

Der Diopterturm und das Dioptergehäuse sind<br />

etwas flacher als beim Original. Dadurch wird<br />

<strong>die</strong> Anhebung durch <strong>die</strong> Picatinny-<strong>Schiene</strong> ausgeglichen.<br />

Kleine Unterschiede gibt es in den Details.<br />

Beispielsweise fehlen in der 300 Meter<br />

Lochkimme das Gewinde und der herausnehmbare<br />

Lochkimmeneinsatz. Dadurch ist das Anbringen<br />

einer Irisblende nicht machbar. Ebenso<br />

läßt sich hier <strong>die</strong> Lochkimme durch das Entfernen<br />

des Einsatzes nicht vergrößern. Anstelle einer<br />

Ilaflon-Beschichtung wurden Diopter und<br />

Korn erst parkeriziert und anschließend mit matt<br />

schwarzem Diamondkote (Gunkote) beschichtet.<br />

Die Montage ist etwas aufwendiger als bei<br />

den bisher getesteten Dioptern. Das Aurora kann<br />

nicht einfach auf <strong>die</strong> <strong>Schiene</strong> <strong>gesetzt</strong> oder gekippt<br />

Von oben nach unten: SIG Schaftbackenerhöhung,<br />

1 Zentimeter und 2 Zentimeter<br />

Backe von Matthias Kreuz.<br />

werden, sondern es muß aufgeschoben werden.<br />

Zur Montage muß deshalb der Vorderschaft von<br />

der Waffe abgenommen werden, ebenso eventuell<br />

bereits auf der Picatinny-<strong>Schiene</strong> montierte<br />

Optiken. Die Qualität der Aurora Visierung reicht<br />

zwar nicht hundertprozentig an das Original<br />

heran, so ist etwa <strong>die</strong> Höhenverstellung etwas<br />

schwammig und rastet nicht so sauber wie beim<br />

Original und auch <strong>die</strong> Oberflächenstruktur und<br />

<strong>die</strong> Beschichtung sind nicht so fein und edel wie<br />

beim Original, aber dennoch ist der praktische<br />

Nutzwert der Kombination aus Aurora Diopter<br />

und Aurora Korn beträchtlich größer als bei der<br />

Swiss Arms Version. Zum einen liegt das daran,<br />

daß sich <strong>die</strong> Visierlinie hier in passender Höhe<br />

zum Hinterschaft befindet. Im Anschlag liegt <strong>die</strong><br />

Wange perfekt an und der Schütze ist so in der<br />

Lage seine Waffe maximal zu stabilisieren.<br />

Zum zweiten erhält der Schütze hier ein perfektes<br />

Visierbild. Der Korntunnel des Aurora<br />

Korns erlaubt eine schnelle und vor <strong>all</strong>em präzise<br />

Zentrierung des Korns. Die Dioptertrommel<br />

sorgt dafür, daß störende seitliche Elemente ausgeblendet<br />

werden. Das Aurora Korn ist zudem<br />

bald in einer neuen Ausführung erhältlich. Wie<br />

bei einem AR Front Sight wird das Korn höhenverstellbar<br />

und <strong>die</strong> Oberseite des Korntunnels<br />

wird durchbrochen sein. Wer sich für das Aurora<br />

Diopter als Hauptvisierung auf seinem SIG Sport<br />

entscheidet, hat zudem <strong>die</strong> Möglichkeit durch<br />

Entfernen der beiden Riemenösen an der Picatinny-<strong>Schiene</strong><br />

das Diopter bündig ans Ende der<br />

<strong>Schiene</strong> zu setzen. Das verlängert <strong>die</strong> Visierlinie<br />

auf das Maximum und verbessert das ästhetische<br />

Erscheinungsbild der Waffe.<br />

Vor- und Nachteile der Aurora Visierung<br />

+erstklassiges Visierbild<br />

+perfekte Höhe der Visierlinie<br />

+hoher praktischer Nutzwert<br />

+im Erscheinungsbild dem Original am Nächsten<br />

Fazit: Die Aurora Visierung ist ein echter<br />

Gewinn für <strong>die</strong> SIG Sport Modelle. Gute Qualität<br />

und ausgezeichnete Praxistauglichkeit. Preis:<br />

285 $ (Setpreis Diopter und Korn).<br />

Grenzenlos<br />

Statt dem Original nachzueifern ging <strong>die</strong> US-<br />

Firma Samson Manufacturing ihren eigenen<br />

Weg. Das Unternehmen, welches bekannt ist für<br />

seine Free Float Picatinny Vorderschäfte und<br />

Klappkörner für das AR 15 System, hat als eines<br />

der ersten auf das Erscheinen der SIG <strong>556</strong> auf<br />

dem amerikanischen Markt reagiert. Neben der<br />

Entwicklung und Produktion eines Four Rail Picatinny<br />

Vorderschaftes mit einer durchgehenden<br />

<strong>Schiene</strong> über dem Verschlußgehäuse der <strong>556</strong><br />

modifizierte Samson sein Quick Flip Folding<br />

Front Sight für das AR-System dahingehend, daß<br />

es in den Schwalbenschwanz des Standard SIG<br />

Kornträgers paßt. Weil das Samson Quick Flip<br />

FFS SIG <strong>die</strong> gleiche Bauhöhe hat wie seine AR<br />

Verwandtschaft, eröffnet sich mit <strong>die</strong>sem Korn<br />

<strong>die</strong> grenzenlose Welt der Picatinny kompatiblen<br />

Montiert man das Swiss Arms Diopter so weit<br />

wie möglich nach hinten, um maximale Visierlänge<br />

zu erhalten, schwebt <strong>die</strong> Visierung förmlich<br />

über dem Verschlußgehäuse. Eine Schaftbackenerhöhung<br />

ist nahezu unumgänglich.<br />

ren, was der Markt hergibt, vom einfachen BUIS<br />

(Back Up Iron Sight) von ARMS, LaRue, Troy<br />

oder Yankee Hill Machinery, über AR 15/M 16<br />

A2 Diopter mit oder ohne Tragegriff bis hin zum<br />

C4 Turmdiopter im HK-Stil von Centurion. Die<br />

Vorteile des AR Visiersystems liegen klar auf der<br />

Hand. Neben der Produktvielfalt, <strong>die</strong> eine wirkliche<br />

individuelle Anpassung an <strong>die</strong> Bedürfnisse<br />

des Schützen erlaubt, ist es aufgrund der größeren<br />

Bauhöhe einfacher, mechanische und optische<br />

Visiere miteinander in Einklang zu bringen.<br />

Bei <strong>die</strong>sem "Absolute Co-Witness" genannten<br />

Verfahren werden nicht vergrößernde Rotpunktoder<br />

Reflexvisiere wie Aimpoint oder EOTech so<br />

in der Visierlinie der mechanischen Visierung<br />

montiert, daß der Rotpunkt direkt auf der Kornspitze<br />

liegt. Beim EOTech geschieht <strong>die</strong>s automa-<br />

Wie man sieht, ist <strong>die</strong> originale SIG Backe zu hoch.<br />

den Vorteil, je nach Situation und Bedarf Visierelemente<br />

aus der Visierlinie entfernen zu können.<br />

So kann es auf einer dynamischen IPSC Stage<br />

mit kurzen oder mittleren<br />

Schießentfernungen durchaus sinnvoll sein, das<br />

Korn stehen zu lassen, weil dadurch das Leuchtabsehen<br />

des Aimpoint oder EOTech<br />

schneller aufgenommen werden kann<br />

und das Korn dabei hilft,<br />

ein Verkanten der<br />

Waffe zu vermeiden.<br />

<strong>Auf</strong><br />

Die 1 Zentimeter Backe von<br />

Matthias Kreuz paßt perfekt.<br />

der anderen Seite kann man das Korn aus der<br />

Visierlinie klappen, wenn man mit einem auf 50<br />

Metern eingeschossenen Leuchtpunktvisier auf<br />

ein 300 Meter entferntes Ziel schießt. Da man<br />

dabei nun leicht über das Ziel halten muß, ist es<br />

sehr hilfreich wenn <strong>die</strong> Scheibe nicht durch das<br />

Korn verdeckt wird. In Verbindung mit einer optischen<br />

Visierung ist <strong>die</strong> Kombination aus Klappkorn<br />

und Klappkimme <strong>die</strong> bei weitem vielseitigste<br />

und individuell anpassungsfähigste Lösung.<br />

Die Höhe der Visierlinie erlaubt es zudem, den<br />

Handschutz auch auf der Oberseite zu umfassen,<br />

was bei einem aufgelegten oder seitlich angestrichenen<br />

Anschlag überaus vorteilhaft sein kann.<br />

Die Inst<strong>all</strong>ation des Samson Klappkorns ist<br />

denkbar einfach. Das Korn wird in den Schwalbenschwanz<br />

des SIG Kornträgers geschoben und<br />

mit Mutter und Schraube befestigt. Das Samson<br />

tisch in Verbindung mit AR Visieren, beim Aimpoint<br />

ist <strong>die</strong>s abhängig von der Montagehöhe.<br />

Durch <strong>die</strong>ses Verfahren ist zum einen gewährleistet,<br />

daß bei Ausf<strong>all</strong> der elektronischen Visierung<br />

sofort ein mechanischer Back Up zur Verfügung<br />

steht, zum anderen läßt sich so einfach<br />

überprüfen, ob sich <strong>die</strong> Optik verstellt hat, insbesondere<br />

wenn <strong>die</strong>se mittels einer Schnellspannmontage<br />

auf- und ab<strong>gesetzt</strong> wurde. Wenn<br />

man <strong>die</strong>s in Verbindung mit einem Klappkorn<br />

SIG Sport 551 mit montiertem EOTech sowie aufge-<br />

AR15 Rear Sights. Nun läßt sich <strong>all</strong>es kombinie- und einem Klappdiopter macht, hat man zudem<br />

stelltem Samson Korn und A.R.M.S 40 L Diopter.<br />

67<br />

caliber 4/2009


68 caliber 4/2009<br />

ZUBEHÖR<br />

Das Aurora Diopter besticht durch gute Verarbeitung,<br />

ansprechende Ästhetik und hohen<br />

praktischen Wert. Die Arretierschraube läßt<br />

sich zusätzlich verstiften.<br />

Ganz nah am Original:<br />

Detailansicht des Aurora Korns.<br />

Detailansicht des neuen Korns für das SIG <strong>556</strong><br />

USA. Dank Teilegleichheit in vielen Bereichen<br />

paßt es auch perfekt auf <strong>die</strong> SIG Sport Modelle.<br />

Anders als beim Originalkorn fehlt hier <strong>die</strong><br />

Montagemöglichkeit für das Nachtklappkorn.<br />

Korn ist höhenverstellbar und gegen jedes AR<br />

Korn austauschbar. Für <strong>die</strong> Montage des A.R.M.S<br />

Diopters ist es wie beim Aurora erforderlich,<br />

den Vorderschaft abzunehmen, um das Diopter<br />

auf <strong>die</strong> <strong>Schiene</strong> aufschieben zu können. Sowohl<br />

das Samson Klappkorn als auch das A.R.M.S Diopter<br />

bestechen durch ihre hohe Fertigungsqua-<br />

Sechs mechanische Visierkombinationen für <strong>die</strong> SIG Sport 550 Gewehrbaureihe<br />

lität und ihr solides Erscheinungsbild. Wo viel<br />

Licht ist, ist natürlich auch immer ein wenig<br />

Schatten.<br />

Zunächst mußte der Autor feststellen, daß<br />

sich das von Samson Manufacturing mitgelieferte<br />

A.R.M.S 40L-SP Diopter nicht auf <strong>die</strong> Picatinny-<strong>Schiene</strong><br />

des SIG Sport 551 schieben ließ.<br />

Bei einem Besuch bei Pete Lincoln von Roedale<br />

Precision war der Grund hierfür schnell<br />

gefunden. Mittels Testlehren ermittelte Pete<br />

Lincoln, daß <strong>die</strong> SIG Rail um 0,2 Millimeter<br />

breiter ist als <strong>die</strong> MilSpec-Vorgabe. Ursache<br />

hierfür ist höchstwahrscheinlich <strong>die</strong> SIG-typische<br />

Ilaflon Beschichtung. Einige Striche mit<br />

der Feile an dem A.R.M.S Diopter und das Problem<br />

war gelöst. Ein weiterer, kleiner Wermutstropfen<br />

ist, daß <strong>die</strong> AR-15 typische Bauhöhe<br />

von Kimme und Korn in Verbindung mit<br />

dem Klappschaft der SIG 550er Reihe <strong>die</strong> Verwendung<br />

einer Schaftbackenerhöhung erforderlich<br />

macht. Auch hier war <strong>die</strong> Schaftbacke<br />

von Matthias Kreuz Gold wert. Um für <strong>die</strong> AR<br />

Visierhöhe <strong>die</strong> optimale Höhe für <strong>die</strong> Wangenauflage<br />

(Cheek Weld) zu haben, sollte der<br />

Schaft um etwa 15 bis 20 Millimeter auf Höhe<br />

der Oberseite des Verschlußgehäuses (ohne<br />

Rail) angehoben werden. Die 1 Zentimeter<br />

Klemmbacke von Matthias Kreuz war hier bereits<br />

sehr hilfreich. Eine fest inst<strong>all</strong>ierte und<br />

höhenverstellbare Variante wäre dann ideal.<br />

Vor- und Nachteile der Samson Visierung<br />

+hohe Fertigungsqualität<br />

+flexibelste und individuell anpassungsfähigste<br />

Lösung für denjenigen,<br />

der neben der mechanischen Visierung eine<br />

Optik montieren oder mittels Schnellspannmontage<br />

schnell zwischen beiden Welten<br />

wechseln möchte.<br />

+größtmögliche Auswahl an passenden Dioptern<br />

- Schaftbackenerhöhung notwendig<br />

Preis: 125 $ (für Samson Quick Flip FFS SIG<br />

Klappkorn)<br />

In letzter Minute<br />

<strong>Auf</strong> der SHOT Show 2009 zeigte SIG Sauer<br />

Inc. erstmals ein für das in den USA produzierte<br />

SIG <strong>556</strong> CLASSIC SWAT entwickeltes Turmdiopter<br />

nebst passendem Korn. Nach zum Teil<br />

harscher Kritik in US-Waffenforen in Bezug auf<br />

<strong>die</strong> ursprüngliche Visierung des <strong>556</strong> sah man<br />

sich in Exeter, New Hampshire, wohl veranlaßt,<br />

hier Abhilfe zu schaffen und konstruierte und<br />

produzierte ein neues Diopter nebst Korn. Das<br />

SIG Sauer Diopter ist dabei ein Schritt in <strong>die</strong><br />

richtige Richtung. Wie <strong>die</strong> LPA Visierung wird<br />

auch <strong>die</strong>ses Diopter einfach auf <strong>die</strong> Picatinny-<br />

<strong>Schiene</strong> <strong>gesetzt</strong> und mit einer Rändelschraube<br />

angezogen. Leider kann man <strong>die</strong>se Schraube<br />

nicht durch einen Splint sichern. Positiv fällt<br />

sofort ins Auge, daß sowohl für <strong>die</strong> Höhen- als<br />

auch <strong>die</strong> Seitenverstellung des Diopters kein<br />

Werkzeug benötigt wird. Die gerändelten Einstellschrauben<br />

können mit der Hand verstellt<br />

werden und rasten sauber mit einem deutli-<br />

SIG Sport 551 mit montiertem EOTech sowie<br />

aufgestelltem Samson Korn und A.R.M.S 40 L<br />

Diopter.<br />

chen Klicken ein. Anders als beim Original rastet<br />

auch der Diopterturm beim Einstellen der<br />

Entfernung ein, was dem Schützen ein angenehmes<br />

Gefühl von Präzision vermittelt. Ebenso<br />

wie beim Aurora fehlt beim SIG Sauer Diopter<br />

in der 300 Meter Lochkimme das Gewinde und<br />

der herausnehmbare Lochkimmeneinsatz. Das<br />

Fluchtvisier ist als reine V-Kimme ohne Dämmerungsmarkierung<br />

gearbeitet. Bei dem uns<br />

vorliegenden Muster des Diopters handelt es<br />

sich um einen Prototypen, bei dem <strong>die</strong> Beschichtung<br />

offensichtlich ein wenig zu kurz gekommen<br />

ist. Während das Korn schön tiefschwarz<br />

daher kommt, ist das Diopter<br />

scheckig, fleckig und an manchen Stellen<br />

schimmert der blanke Stahl durch. Es bleibt zu<br />

hoffen, daß es SIG Sauer gelingt hier für Abhilfe<br />

zu sorgen, denn das Diopter stellt eine wirkliche<br />

Bereicherung der Visieroptionen für <strong>die</strong><br />

SIG Sport Gewehrfamilie 550/551/552 dar. Insgesamt<br />

hat das Erscheinen des SIG <strong>556</strong> auf<br />

dem US Markt <strong>die</strong> Zubehörvielfalt für <strong>die</strong> SIG<br />

550er Modelle deutlich vergrößert, besteht<br />

doch in vielen Bereichen (Verschluß, Abzugsgruppe,<br />

Gasentnahme/Kornträger, etc.) eine<br />

Gleichheit der Teile. Es bleibt zu hoffen, daß<br />

<strong>die</strong> sprichwörtliche Schweizer Präzision dabei<br />

nicht hinten rüber fällt.<br />

Vor- und Nachteile der amerikanischen<br />

SIG Sauer <strong>556</strong> Visierung<br />

caliber-Kontakt<br />

Weitere Informationen erhält man bei:<br />

J.P. Sauer & Sohn GmbH, Sauerstraße 2-6,<br />

24340 Eckernförde, Telefon: 04351-4710,<br />

Fax: 04351-471160, www.sauer-waffen.de sowie Aurora<br />

Industries LLC, Derek Silvers www.auroraind.net<br />

Derek@AuroraInd.net, Samson Manufacturing<br />

www.samson-mfg.com und Matthias Kreuz<br />

Telefon: 0151-57566866, scoromongo@web.de<br />

Aurora und SIG Diopter im Vergleich: Das eigentlich für das SIG <strong>556</strong> entwickelte Aurora ist eine<br />

gelungene Synthese aus Altem und Neuem und paßt sich der Picatinny-<strong>Schiene</strong> perfekt an.<br />

+gut konstruiertes, solides Trommeldiopter<br />

mit einer präzise arbeitenden<br />

Mechanik<br />

+ausgezeichnetes Visierbild dank passenden<br />

Korns mit Korntunnel<br />

-beim Testmuster (Prototyp) war das Finish<br />

des Diopters leider nicht in gewohnter Qualität.<br />

Preis: 199 Euro (Setpreis Diopter und Korn)<br />

Gesammelte Erfahrungswerte<br />

Dank der Picatinny-<strong>Schiene</strong> auf dem Verschlußgehäuse<br />

sind <strong>die</strong> SIG Sport Modelle<br />

550/551/552 <strong>die</strong> vielseitigsten und flexibelsten<br />

SIG Halbautomaten, welche derzeit auf dem<br />

deutschen Markt erhältlich sind. Neben den bereits<br />

erwähnten Vorzügen der Picatinny-<strong>Schiene</strong><br />

in Bezug auf <strong>die</strong> Montage von Optiken zeigt sich<br />

auch im Bereich der mechanischen Visierungen<br />

<strong>die</strong> unübertroffene Flexibilität <strong>die</strong>ser <strong>Schiene</strong>.<br />

Durch sie kann der Schütze bei der Wahl seines<br />

Diopters und Korns nicht nur sein Visierbild bestimmen,<br />

sondern auch <strong>die</strong> Höhe seiner Visierlinie<br />

maßgeblich beeinflussen. Die Höhe der Visierlinie<br />

des klassischen Stgw 90 mit fest<br />

angebrachtem Diopter auf dem Systemkasten beträgt<br />

etwa 28 Millimeter – gemessen wurde von<br />

der Mitte der Lochkimme bei Einstellung 200<br />

Meter bis zur Oberseite des Verschlußgehäuses.<br />

Mit gerade mal 18 Millimetern bietet das LPA Di-<br />

opter <strong>die</strong> flachste Visierlinie, gefolgt vom Aurora<br />

mit etwa 24 Millimetern. Das SIG Sauer Diopter<br />

liegt mit 29 Millimetern leicht über dem Original.<br />

Die Visierlinie des Swiss Arms Diopter liegt bei<br />

etwa 37 Millimetern und <strong>die</strong> Kombination von<br />

Samson Korn und A.R.M.S Diopter bringt es auf<br />

eine Höhe von rund 44 Millimetern. Für denjenigen,<br />

der ausschließlich eine mechanische Visierung<br />

auf seiner SIG Sport nutzen möchte, bieten<br />

<strong>die</strong> Korn-Diopter-Kombinationen von Aurora und<br />

SIG Sauer eine mechanische Qualität, <strong>die</strong> dem<br />

Original in Bezug auf den praktischen Nutzwert<br />

in nichts nachsteht. Demjenigen der seine<br />

"Irons" nur als Back Up sieht oder aber elegant<br />

zwischen Glas und Stahl wechseln möchte, dem<br />

sei das Samson Korn in Verbindung mit einem AR<br />

kompatiblen Diopter empfohlen. Für <strong>die</strong> Montage<br />

von Dioptern auf der Picatinny-<strong>Schiene</strong> der<br />

SIG Sport Modelle wäre es wünschenswert, wenn<br />

<strong>die</strong> beiden dort angeschweißten Riemenösen<br />

entfernt würden. Nicht nur würde <strong>die</strong>s das Anbringen<br />

von aufzuschiebenden Dioptern deutlich<br />

vereinfachen, sondern es würde zudem <strong>die</strong> Visierlinie<br />

maximieren und schlichtweg besser<br />

ausschauen. Und wo wir schon beim Wünschen<br />

sind: Ein originales Swiss Arms Diopter mit dem<br />

praktischen Nutzwert eines Aurora oder SIG Sauer<br />

Diopters wäre ein Wunschtraum, der in Erfüllung<br />

gehen könnte.<br />

Text und Fotos: Oliver Falk<br />

1/2<br />

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Detailansicht des neuen Trommeldiopters für das<br />

SIG <strong>556</strong> USA. Während <strong>die</strong> Seitenverstellung dem<br />

Original sehr ähnlich ist, wurde <strong>die</strong> Höhenverstellung<br />

gänzlich neu konstruiert. Positiv hervorzuheben<br />

ist hier <strong>die</strong> Beschaffenheit der Be<strong>die</strong>nelemente.<br />

Dadurch, daß beide Justierräder mit einer<br />

Rändelung versehen wurden, lassen sie sich ohne<br />

Werkzeug verstellen. Das rauhe Finish ist dem<br />

Prototypen-Status des Diopters zuzuschreiben.<br />

angeschnitten

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