KRH Nachrichten - Klinikum Region Hannover GmbH
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<strong>Klinikum</strong> <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong><br />
<strong>KRH</strong><br />
<strong>Nachrichten</strong><br />
Ausgabe 1/2013<br />
<strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Agnes Karll Laatzen | <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Großburgwedel |<br />
<strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Lehrte | <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Neustadt am Rübenberge |<br />
<strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Nordstadt | <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Oststadt-Heidehaus |<br />
<strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Robert Koch Gehrden | <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Siloah |<br />
<strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Springe | <strong>KRH</strong> Geriatrie Langenhagen |<br />
<strong>KRH</strong> Psychiatrie Langenhagen | <strong>KRH</strong> Psychiatrie Wunstorf |<br />
<strong>KRH</strong> Ambulant <strong>GmbH</strong> | <strong>KRH</strong> Servicegesellschaft mbH |
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Januar 2013 ................................................................................................................................................................ 5<br />
Die Neujahrsbabys 2013 im <strong>KRH</strong> ........................................................................................................................... 5<br />
100 niedergelassene Ärzte beim 1. <strong>KRH</strong> Internistentag........................................................................................ 5<br />
Auszeichnung für besondere Leistungen .............................................................................................................. 6<br />
Neues und Altbewährtes zum Anfassen und Ausprobieren ................................................................................. 7<br />
Das Klinische Ethikkomitee in neuer Zusammensetzung ...................................................................................... 8<br />
„Genießen sie die Freiheit“ ................................................................................................................................... 9<br />
Chefärztin leitet Innere Medizin in Laatzen ........................................................................................................ 10<br />
Dezember 2012 ........................................................................................................................................................ 12<br />
Dank für Geleistete Arbeit und Blick Nach vorn ................................................................................................. 12<br />
Es droht der kollektive Kollaps ............................................................................................................................ 13<br />
Prof. Franke und Kollegen publizieren im „Ärzteblatt“....................................................................................... 13<br />
Filme ade: Radiologie jetzt im gesamten <strong>KRH</strong> digital .......................................................................................... 14<br />
US-amerikanische Wissenschaftlerin zu Gast im <strong>KRH</strong> ......................................................................................... 14<br />
Pflege und Medizin mal ganz anders! ................................................................................................................. 15<br />
Lorenz Selberg schreibt über sein Praktikum auf Sri Lanka ........................................................................... 15<br />
Johanniter spenden für Kinder- und Jugendpsychiatrie Geld wird für die Gestaltung der Wunstorfer<br />
Außenanlage verwendet ................................................................................................................................... 16<br />
Erster Platz im PJ-Ranking für <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Nordstadt ...................................................................................... 17<br />
Medizinstudenten benoten das „Praktische Jahr“ in der Anästhesiologie .................................................. 17<br />
Schönhofer gibt Journal zur Beatmungsmedizin heraus ..................................................................................... 18<br />
Fachblatt der Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin ......................................................................... 18<br />
Begeisterte <strong>KRH</strong>-Großfamilie .............................................................................................................................. 18<br />
Weihnachtsmärchen im Theater im Turm ausverkauft ................................................................................. 18<br />
Patienten freuen sich über Weihnachtsaktionen ............................................................................................... 18<br />
Pflegenachwuchs bietet „Verwöhnprogramm“ in allen <strong>KRH</strong>-Häusern ......................................................... 18<br />
November 2012 ....................................................................................................................................................... 20<br />
„Oh Schreck, die Luft wird knapp!“ ..................................................................................................................... 20<br />
Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus ..................................................................................................... 21<br />
3
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
„ANHALTEN ALLE UHREN“ .................................................................................................................................. 21<br />
„Narcotrend“ in China auf Erfolgskurs ................................................................................................................ 22<br />
Gütesiegel für <strong>Klinikum</strong> Robert Koch .................................................................................................................. 23<br />
„Sonografie-Welt“ zu Gast bei Dr. Weskott ........................................................................................................ 23<br />
Viel interesse an Geburt im <strong>Klinikum</strong> Nordstadt ................................................................................................ 24<br />
Das Fortbildungsprogramm 2013 ist da! ............................................................................................................ 24<br />
Zweiter OTA-Ausbildungskurs hat begonnen ..................................................................................................... 25<br />
Unternehmensweite Pflegestandards im Intranet ............................................................................................. 25<br />
Augenklinik-Chefarzt erneut ausgezeichnet ....................................................................................................... 26<br />
Oktober 2012 ........................................................................................................................................................... 27<br />
Das Krankenhaus am Ende der Stadt .................................................................................................................. 27<br />
16 Physiotherapieschüler/-innen bestehen Examen .......................................................................................... 27<br />
Ein neuer Stillstuhl und eine Wärmelampe ........................................................................................................ 28<br />
Erste Gefäßassistentin im <strong>Klinikum</strong> <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> ........................................................................................ 29<br />
Vierter Gesundheitstag im <strong>KRH</strong> Psychiatrie Wunstorf ........................................................................................ 29<br />
Weiche Herzkissen für <strong>KRH</strong>-Brustzentrum Nordstadt ........................................................................................ 30<br />
Familienmitglied pflegen und weiter berufstätig sein ........................................................................................ 31<br />
Kampagne zur Grippeschutzimpfung .................................................................................................................. 32<br />
Lauf gegen Depressionen .................................................................................................................................... 32<br />
„<strong>KRH</strong> Geburtskliniken“ auf Facebook .................................................................................................................. 33<br />
Urologische Kliniken teilen sich modernes Lasergerät ....................................................................................... 34<br />
NDR dreht im Simulationszentrum ..................................................................................................................... 34<br />
Institut sichert Qualität ....................................................................................................................................... 35<br />
Erstmals Geriatrie-„Basislehrgang“ ..................................................................................................................... 36<br />
Herzlichen Glückwunsch, Prof. Dr. med. Thomas Moesta! ................................................................................. 37<br />
Psychiatrie Wunstorf hat Tagesklinik für Jugendliche ........................................................................................ 37<br />
4
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
JANUAR 2013<br />
DIE NEUJAHRSBABYS 2013 IM <strong>KRH</strong><br />
ERSTES BABY DER REGION KAM IN GROßBURGWEDEL ZUR WELT<br />
Am 1. Januar 2013, um 2.51 Uhr kam das erste Baby in einer unserer Geburtskliniken zur Welt: Im <strong>KRH</strong><br />
<strong>Klinikum</strong> Großburgwedel wurde die kleine Nevia geboren. Sie ist auch das erste Baby des neuen Jahres<br />
in der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong>.<br />
Gut drei Stunden später, um 5.55 Uhr, wurde im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Robert Koch Gehrden das erste<br />
Neujahrsbaby geboren. Auch im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Nordstadt kam am Neujahrstag 2013 ein Kind zur Welt:<br />
Um 7.19 Uhr hielten die Eltern von Theodor ihren neugeborenen Sohn in den Armen. Im Kreißsaal des<br />
<strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong>s Neustadt am Rübenberge blieb es am Neujahrstag dagegen ruhig. Dort war am 2.<br />
Januar um 11.26 Uhr die Zeit für das erste Baby des Jahres gekommen, ein gesundes Mädchen mit<br />
dem schönen Namen Laureen Joline.<br />
2012 verzeichneten die Geburtskliniken des <strong>KRH</strong> insgesamt 2.854 Geburten: 819 im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong><br />
Nordstadt, 770 im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Neustadt am Rübenberge, 764 im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Robert Koch Gehrden<br />
und 501 im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Großburgwedel. Mit der Anzahl der Geburten ist allerdings noch nichts über<br />
die Zahl der tatsächlich geborenen Kinder gesagt, denn in allen vier <strong>KRH</strong>-Geburtskliniken kamen<br />
Zwillinge zur Welt: In Neustadt am Rübenberge wurden vierzehn Mal Zwillinge geboren, im <strong>Klinikum</strong><br />
Robert Koch Gehrden gab es sechs Zwillingsgeburten, das <strong>Klinikum</strong> Großburgwedel hatte zwei<br />
Zwillingsgeburten zu verzeichnen und im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Nordstadt gab es eine Zwillingsgeburt.<br />
Insgesamt erblickten damit im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> 2877 Kinder das Licht der Welt.<br />
100 NIEDERGELASSENE ÄRZTE BEIM 1. <strong>KRH</strong> INTERNISTENTAG<br />
ERFOLGREICHE PREMIERE / „STATE OFT THE ART“ IN DER INNEREN MEDIZIN<br />
Erstmals hat das Zentrum für Innere Medizin das breite Leistungsspektrum seines Faches<br />
niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen beim „1. <strong>KRH</strong> Internistentag“ präsentiert: 20 Chefärzte<br />
und Oberärzte aus verschiedenen <strong>KRH</strong>-Kliniken und fünf externe Referenten (u. a. aus den Uniklinika<br />
Charité, Münster und MHH) gaben den Gästen einen kompakten Überblick über den aktuellen Stand<br />
des Wissens in den internistischen Fachgebieten wie Gastroenterologie, Onkologie, Pneumologie,<br />
Kardiologie, Intensivmedizin, Geriatrie, Nephrologie, Angiologie und Rheumatologie.<br />
Die zweitägige Veranstaltung im Hotel Maritim am Neuen Rathaus war ein voller Erfolg, rund 100<br />
ambulant tätige Fachärzte besuchten den Internistentag, informierten sich – und kamen mit den <strong>KRH</strong>-<br />
Ärzten ins Gespräch. Die Organisation lag federführend in den Händen von PD Dr. Ahmed Madisch,<br />
Geschäftsführer des Zentrums für Innere Medizin und Chefarzt der Med. Klinik I im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong><br />
Siloah, sowie seinen Kollegen im Zentrum.<br />
In einem Grußwort stellte <strong>KRH</strong>-Geschäftsführer Norbert Ohnesorg den Gästen die vernetzte Struktur<br />
des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> mit seinen unternehmensweiten medizinischen Zentren und<br />
5
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
standortübergreifenden „Virtuellen Kliniken“ vor. Das <strong>KRH</strong> stehe für moderne Organisation und<br />
innovative Weiterentwicklung.<br />
Der Internistentag zeigte eindrucksvoll, wie umfassend und qualitativ hervorragend die Innere Medizin<br />
im <strong>KRH</strong> aufgestellt ist. Die internistischen Fachkliniken decken das komplette Spektrum des größten<br />
Fachgebiets in der Medizin ab, jährlich werden rund 40.000 Patientinnen und Patienten in den<br />
internistischen Fachklinken des <strong>KRH</strong> behandelt. Das Zentrum für Innere Medizin, in dem alle Chefärzte<br />
eng kooperieren und gemeinsam Therapiestandards weiterentwickeln, gewährleistet das hohe<br />
Qualitätsniveau der klinischen Versorgung in allen <strong>KRH</strong>-Krankenhäusern.<br />
Die Besucher des Internistentags äußerten sich übereinstimmend positiv über das<br />
Fortbildungsangebot, das mit acht Punkten zertifiziert war. Ein besondere Dank von PD Dr. Madisch<br />
ging an seine Assistentin Anja Muhs, die sich neben ihrer „eigentlichen“ Arbeit mit großem<br />
Engagement um das Gelingen der Großveranstaltung gekümmert hatte.<br />
AUSZEICHNUNG FÜR BESONDERE LEISTUNGEN<br />
<strong>KRH</strong> INNOVATIONS- UND WISSENSCHAFTSPREIS ERNEUT AUSGESCHRIEBEN<br />
Das <strong>Klinikum</strong> <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> verleiht zum vierten Mal einen Innovationspreis und einen<br />
Wissenschaftspreis. Mit dem Innovationspreis werden organisatorische, strukturelle oder<br />
wirtschaftliche Innovationen ausgezeichnet, die sich im Krankenhausalltag bewährt haben.<br />
Insbesondere auch Projekte, mit denen die Servicequalität für Patienten verbessert wird, können für<br />
den Innovationspreis vorgeschlagen werden. Der Wissenschaftspreis zeichnet insbesondere<br />
Forschungsergebnisse, Materialien oder Konzepte zur Weiterentwicklung der Wissenschaft aus oder<br />
wird für die Anwendung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse vergeben.<br />
Der Wissenschaftspreis und der Innovationspreis sind mit jeweils insgesamt 10.000 € dotiert: der erste<br />
Preis mit einer Summe von jeweils 5.000 €, der zweite Preis mit einer Summe von jeweils 3.000 €, der<br />
dritte Preis mit einer Summe von jeweils 2.000 €. Geht ein Preis an eine Gruppe, wird das Preisgeld zu<br />
gleichen Teilen auf die Gruppenmitglieder aufgeteilt.<br />
Vorschlagsberechtigt sind Krankenhäuser, Kliniken, Abteilungen, Institute, Teams oder Einzelpersonen.<br />
Auch Selbstbewerbungen sind möglich.<br />
Prämiert werden abgeschlossene Wissenschafts- oder Innovationsvorhaben aus den Jahren 2011 bis<br />
2012. Die vorgeschlagenen Personen müssen beim <strong>Klinikum</strong> <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> beschäftigt sein.<br />
Bei kooperativen Vorhaben unter Beteiligung externer Wissenschaftler oder Partner muss<br />
nachgewiesen werden, dass die Ergebnisse maßgeblich durch den Einsatz von Ressourcen des<br />
<strong>Klinikum</strong>s <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> erzielt wurden.<br />
Über die Preise entscheiden zwei Jurys (Mitglieder siehe unten).<br />
Einsendeschluss für die Preisvorschläge ist der 8. April 2013 (Eingang bei der Geschäftsführung).<br />
Die Preisvergabe ist im Sommer vorgesehen.<br />
Preisvorschläge sind an die <strong>KRH</strong> Geschäftsführung zu richten. Der Vorschlag ist in einem Umschlag<br />
vorzulegen und zu versehen mit der Bemerkung „Vorschlag Wissenschaftspreis“ bzw. „Vorschlag<br />
Innovationspreis“. Der Preisvorschlag soll nicht mehr als fünf DIN-A-4-Seiten umfassen (Anlagen<br />
zusätzlich). Dem Vorschlag ist eine kurze, allgemeinverständliche Zusammenfassung des Projektes<br />
beizufügen, zudem bitte kurze Angaben zu Alter, beruflichem Werdegang und aktueller Tätigkeit im<br />
<strong>KRH</strong> der Vorgeschlagenen.<br />
6
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
Jury für den Wissenschaftspreis: Dr. J. Kaukemüller (Agnes Karll Laatzen), Dr. M. Memming (Robert<br />
Koch Gehrden), Prof. Dr. O. Rühmann (Agnes Karll Laatzen), Prof. Dr. A. Schwartz (Nordstadt).<br />
Jury für den Innovationspreis: A. Kadler (Nordstadt/Siloah/Oststadt-Heidehaus), J. Lehnert (Agnes<br />
Karll Laatzen), J. Mertes (Zentraler Bereich Finanz- und Rechnungswesen), S. Schröer (Neustadt a.<br />
Rbge.).<br />
NEUES UND ALTBEWÄHRTES ZUM ANFASSEN UND AUSPROBIEREN<br />
ERSTER NOTARZTWORKSHOP DES „NEF 2“ MIT DER FEUER- UND<br />
RETTUNGSWACHE 2<br />
Zum ersten Mal fand jetzt der mit zehn Fortbildungspunkten zertifizierte Notarztworkshop in<br />
Zusammenarbeit mit der zuständigen Feuer- und Rettungswache 2 statt. Nach einführenden Worten<br />
von Andreas Flemming, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes <strong>Hannover</strong>, und Bernd Schwefler,<br />
Ärztlicher Leiter des Notarztstandortes am <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Nordstadt, informierten sich die<br />
teilnehmenden Ärzte und Rettungsassistenten zunächst über die Geburt im Rettungsdienst. Unter<br />
fachkundiger Anleitung von Anna Pfützner, Assistenzärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe, <strong>KRH</strong><br />
<strong>Klinikum</strong> Nordstadt, und Ebru Akcivan, Hebamme, <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Nordstadt, konnten die Teilnehmer/-<br />
innen den natürlichen Vorgang der Geburt, Pathologien sowie das Abnabeln an einem Geburtstrainer<br />
und an echten Nabelschnüren üben.<br />
Thomas Pasedag, Assistenzarzt in der <strong>KRH</strong> Psychiatrie Langenhagen, bereitete die aktiv tätigen<br />
Notärzte auf psychiatrische Notfälle im Rettungsdienst vor. Sehr anschaulich demonstrierte die<br />
Feuerwehrwachabteilung schweres Gerät. Ob technisches Werkzeug bei der Rettung von zum Beispiel<br />
im PKW eingeklemmten Personen, Drehleitereinsätze, die Rettung schwergewichtiger Patienten mit<br />
Schleifkorbtrage und Schwerlastkran oder der Einsatz des Großrettungswagen: Alles konnte angefasst<br />
und überall mitgemacht werden.<br />
Zur Abrundung des Programms gab es ein vielfältiges „Hands-on-Training“ von Neuheiten auf den<br />
Notfalleinsatzfahrzeugen (NEF). Dazu gehörte die Demonstration der EZIO ® (intraossäre<br />
Kanüle/Knochenbohrer), Airtraq ® als alternative Intubationshilfe sowie ein Update von Altbekanntem<br />
wie die Thoraxdrainagenanlage an Schweinehälften, die Reanimation im Team am Simulator oder<br />
externes Pacing und Kardioversion mit dem Corpuls C3 ® .<br />
Die Resonanz auf den Kurs war durchweg positiv. Eine jährliche Fortsetzung sowie die Ausweitung des<br />
Kursangebotes auf die anderen Wachen sind in Planung. Ein besonderer Dank gilt allen Mitwirkenden,<br />
insbesondere den Kollegen der Berufsfeuerwehr der Feuerwache 2.<br />
7
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
DAS KLINISCHE ETHIKKOMITEE IN NEUER ZUSAMMENSETZUNG<br />
ANSPRECHPARTNER BEI ETHISCHEN FRAGESTELLUNGEN IM KLINISCHEN<br />
ALLTAG<br />
Das Klinische Ethikkomitees (KEK) des <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> (<strong>KRH</strong>) konnte nach drei Jahren<br />
erfolgreicher Arbeit neue Mitglieder gewinnen. Um die örtlichen Besonderheiten des <strong>KRH</strong> zu<br />
berücksichtigen, wurde das Gremium auf 12 ständige Mitglieder erweitert. Das KEK ist multiprofessionell<br />
besetzt und besteht aus Mitgliedern unterschiedlicher Bereiche, Hierarchieebenen und<br />
Standorte. Die Patientenperspektive wird innerhalb des KEK durch eine engagierte Bürgerin<br />
eingenommen.<br />
Sowohl Patienten und Angehörige als auch Mitarbeiter des <strong>Klinikum</strong>s haben die Möglichkeit,<br />
sich an das KEK zu wenden, um auf ethische Probleme aufmerksam zu machen, Anregungen<br />
zu geben oder Fragen zu stellen. In schwierigen Entscheidungssituationen besteht die Möglichkeit, um<br />
eine ethische Fallbesprechung auf der jeweiligen Station zu bitten.<br />
„Durch das Herbeiführen von guten Entscheidungen innerhalb guter Entscheidungsprozesse<br />
leistet das KEK einen direkten Beitrag zur Patientenversorgung und zur Qualitätsentwicklung<br />
des <strong>KRH</strong>“ betont Lutz Schütze, Mitglied des KEK.<br />
Zu den durch die <strong>KRH</strong> Geschäftsführung neu berufenen Mitgliedern gehören v.l.n.r.:<br />
Elisabeth Eicke (Amtsgericht <strong>Hannover</strong>)<br />
Claudia Krekel (Neurologie, <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Nordstadt)<br />
Anja Müller-Sackrow (Neurologie, <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Agnes Karll Laatzen)<br />
Lutz Schütze (Hochschule <strong>Hannover</strong>, Fakultät V – Diakonie, Soziales und Gesundheit)<br />
Susanne Schulze (Kath. Klinikseelsorge, <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Nordstadt)<br />
Karin Heckmann (ehrenamtliche Mitarbeiterin Palliativstation, <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Siloah)<br />
Dr. Carsten Dette (Psychiatrie, <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Wunstorf)<br />
Andrea Strube-Kirsch (Palliativstation, <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Siloah)<br />
Arman Gregor (Neurologie, <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Nordstadt)<br />
Dr. Gunther Kaftan (Anästhesie und Intensivmedizin, <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Lehrte)<br />
Nicht auf dem Foto:<br />
Dr. Christiane Hagenah (Anästhesie und Intensivmedizin, <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Siloah)<br />
Susanne Tietz (Intensivpflege, <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Lehrte)<br />
Gute Entscheidungen in guten Entscheidungsprozessen<br />
Das Klinische Ethikkomitees (KEK) des <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> zielt mit seiner Arbeit auf die<br />
ethische Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort in den einzelnen Kliniken. Durch<br />
Herbeiführen von „guten Entscheidungen“ innerhalb „guter Entscheidungsprozesse“ leistet das KEK<br />
einen direkten Beitrag im Rahmen der Patientenversorgung und der Qualitätsentwicklung des <strong>KRH</strong>.<br />
Gute Entscheidungen richten sich dabei nach dem Wohlergehen und den Wünschen der Betroffenen<br />
und werden gemeinsam von den Beteiligten nach bestem Wissen und Gewissen getroffen.<br />
Das KEK handelt durch Auftrag der Geschäftsführung als Teil der Organisation des <strong>KRH</strong>.<br />
Es berücksichtigt den strukturellen Rahmen und gestaltet diesen durch seine spezifischen<br />
Dienstleitungen mit. In seinen Inhalten und in der Gestaltung des vereinbarten<br />
Vorgehens ist das KEK nicht weisungsgebunden.<br />
8
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
<strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong><br />
Klinisches Ethikkomitee<br />
Herrenhäuser Kirchweg 5, 30167 <strong>Hannover</strong>, Tel.: (0178) 5431506, E-Mail: ethikkomitee@krh.eu<br />
„GENIEßEN SIE DIE FREIHEIT“<br />
CHEFARZT DR. LORENZ IN LAATZEN FEIERLICH VERABSCHIEDET<br />
Gut ein Vierteljahrhundert hat er als Chefarzt der Neurologischen Klinik im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Agnes Karll<br />
Laatzen gearbeitet: Dr. med. Reinhard Lorenz wurde jetzt im Beisein zahlreicher Gäste und Kolleginnen<br />
und Kollegen feierlich verabschiedet. Dr. Lorenz sei ein „hoch qualifizierter, außergewöhnlich<br />
sorgfältiger und sehr einfühlsamer“ Arzt , sagte <strong>Region</strong>spräsident Hauke Jagau, der den Chefarzt auch<br />
als Patient erlebt hat: „Ich hatte vor Jahren einen Bandscheibenvorfall und Dr. Lorenz behandelte mich<br />
wohltuend.“<br />
Als Dr. Lorenz vor mehr als 26 Jahren in Laatzen seinen Dienst antrat, sei „die Welt für Krankenhäuser<br />
noch in Ordnung“ gewesen, sagte <strong>KRH</strong>-Geschäftsführer Dr. Friedrich von Kries im Blick auf die damals<br />
vergleichsweise auskömmliche Krankenhausfinanzierung. Seit Jahren bestimmten mittlerweile diverse<br />
Gesetze zur Kostendämpfung alle Sparten der Gesundheitswirtschaft und machten insbesondere den<br />
Krankenhäusern das Leben schwer. Im Namen der Geschäftsführung wünschte Dr. von Kries dem<br />
scheidenden Chefarzt Gesundheit und Glück: „Ganz herzlichen Dank für ihre außergewöhnlich lange<br />
und sehr erfolgreiche Zeit in Laatzen und genießen sie die Freiheit“. Nachfolger von Dr. Lorenz ist seit<br />
Anfang des Jahres Prof. Dr. Andreas Schwartz, der die Laatzener Neurologie neben seiner<br />
Chefarztposition in der Neurologischen Klinik im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Nordstadt zusätzlich leitet.<br />
Dr. Jürgen Kaukemüller, Ärztlicher Direktor in Laatzen, skizzierte die beruflichen Stationen des in<br />
Bremen geborenen Lorenz, der 1968 bis 1974 an der MHH Medizin studierte, von 1975 bis 1981 in der<br />
Neurologischen Klinik der MHH zuletzt als Oberarzt tätig war und dann als leitender Oberarzt in die<br />
Neurologie im <strong>Klinikum</strong> Nordstadt wechselte, bis er 1986 Chefarzt im <strong>Klinikum</strong> Agnes Karrl Laatzen<br />
wurde. „Es hat vorzüglich gepasst“, würdigte Kaukemüller seinen langjährigen Chefarztkollegen. Dr.<br />
Lorenz habe die Neurologie aus dem Nichts zu einer hoch modernen Fachabteilung aufgebaut, die<br />
einen ausgezeichneten Ruf genieße. Neben seinem exzellenten Fachwissen zeichneten ihn preußische<br />
Tugenden aus. Er sei gradlinig und gerecht, bescheiden und diszipliniert. Doch bestehe das Leben des<br />
Dr. Lorenz keineswegs nur aus Arbeit: In seiner Freizeit klettere Dr. Lorenz gern im Hochgebirge und<br />
unternehme Fernreisen nach Alaska, Afrika oder in den Himalaya. Für dieses Hobby hat der<br />
verheiratete Vater von zwei erwachsenen Kindern (beide Ärzte) jetzt endlich mehr Zeit.<br />
Wie hoch geschätzt Dr. Lorenz bei seinen Kollegen ist, zeigten ausführliche weiterte Würdigungen von<br />
Dr. Dietrich Storp, (Chefarzt Kardiologie) und den Neurologen Oberarzt Dr. Gerhard Glinzer und<br />
Assistenzarzt Lukas Hildebrandt. Er verabschiede sich in „tiefer Dankbarkeit“, lautete Lorenz‘ Antwort<br />
auf die Reden. „Erhalten sie sich Empathie und Ideale“, betonte er, dies sei die Basis für den Arztberuf.<br />
9
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
CHEFÄRZTIN LEITET INNERE MEDIZIN IN LAATZEN<br />
PD DR. ANDREA RIPHAUS FOLGT PROF. DR. GERHARD CHEMNITZ<br />
Die Medizinische Klinik im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Agnes Karll Laatzen bekommt zum 1. Februar eine neue<br />
Chefärztin: Privatdozentin Dr. med. Andrea Riphaus folgt Prof. Dr. med. Gerhard Chemnitz, 65, der die<br />
Laatzener Fachklinik für Gastroenterologie als Pionier aufgebaut, entwickelt und geleitet hat – und nun<br />
nach 26 Dienstjahren in den verdienten Ruhestand geht.<br />
Die 42-jährige PD Dr. Riphaus war zuletzt Oberärztin in der Medizinischen Universitätsklinik Bochum<br />
(Knappschaftskrankenhaus). Die habilitierte Internistin mit den Schwerpunkten Gastroenterologie<br />
(Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sowie der Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse),<br />
Ernährungsmedizin, Palliativmedizin (ganzheitliche Behandlung unheilbar Kranker) und Proktologie<br />
(Erkrankungen des Enddarms) kennt das <strong>KRH</strong> bestens: Sie war von April 2000 an zunächst als<br />
Assistenzärztin und seit Mai 2006 als Oberärztin in der Inneren Medizin im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Siloah tätig,<br />
bevor sie im Oktober 2009 nach Bochum wechselte. Dort war sie neben ihrem Schwerpunkt der<br />
interventionellen Endoskopie für den Aufbau und die Leitung des Palliativbereichs verantwortlich und<br />
arbeitete im Bereich der Magen-Darm Onkologie. Die ganzheitliche Behandlung von Patienten mit<br />
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts liegt ihr besonders am Herzen: „Es freut mich, dass wir dieses<br />
auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Konzept, das eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
voraussetzt, auch in Laatzen umsetzen können.“<br />
Die im hessischen Langen geborene Riphaus verfügt über fundierte klinische Erfahrungen in einem<br />
breiten Spektrum der Inneren Medizin und ist zudem wissenschaftlich insbesondere auf dem Gebiet<br />
der Endoskopie (zum Beispiel Magen- oder Darmspiegelung) tätig. Sie publiziert seit Jahren in<br />
nationalen und internationalen Fachmagazinen und ist Mitautorin der deutschen und europäischen<br />
Leitlinien zum Thema Sedierung (Gabe von Schlafmitteln) bei endoskopischen Untersuchungen. Für<br />
eine klinische Studie zur Sedierung bekam Dr. Riphaus 2008 den 2. Wissenschaftspreis des <strong>Klinikum</strong>s<br />
<strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong>. Beim Thema Sedierung, mit dem sie sich auch in ihrer Habilitation beschäftigte, geht<br />
es ihr um größtmögliche Sicherheit der Patienten bei endoskopischen Untersuchungen oder<br />
therapeutischen Eingriffen. Sie ist Mitautorin des Ausbildungscurriculums der „Deutschen Gesellschaft<br />
für Endoskopie – Assistenzpersonal“, nach dem bislang deutschlandweit mehr als 6000 Personen im<br />
Assistenzbereich ausgebildet wurden. Dr. Riphaus ist als Privatdozentin zudem in der Lehre engagiert.<br />
Ihr langjähriger Lebensgefährte ist als stellvertretender Direktor der MHH-Klinik für Neurochirurgie<br />
tätig. Zu ihren Leidenschaften gehören u. a. das Reisen in fremde Länder und Kulturen. „Es ist wichtig,<br />
seinen Horizont immer wieder zu erweitern und zu sehen, wie andere Menschen leben. So lernt man<br />
zu schätzen, was im Alltag oft als allzu selbstverständlich empfunden wird.“<br />
Prof. Chemnitz übergibt gut aufgestellte Fachklinik<br />
Als Prof. Chemnitz im Januar 1986 seinen Dienst als Chefarzt der Fachklinik für Gastroenterologie in<br />
Laatzen begann, gab es im Raum <strong>Hannover</strong> nur zwei Fachkliniken für Gastroenterologie (MHH und<br />
Henriettenstiftung). Chemnitz wechselte als MHH-Oberarzt nach Laatzen: „Das war damals meine<br />
erste Bewerbung“. Der 38 Jahre junge habilitierte Arzt setzte sich gegen 50 weitere Bewerber durch.<br />
Seine hohe fachliche Kompetenz und seine zugewandte, menschliche Art zeichnen ihn aus, er<br />
„übergibt“ eine gut aufgestellte Fachklinik mit 92 Betten, die mit moderner Medizintechnik<br />
ausgestattet ist.<br />
„Man sollte Patienten so behandeln wie man selbst behandelt werden will“, lautet sein Credo: „Und<br />
trotz ökonomischen Drucks das Menschliche nicht vergessen.“ Kollegialer Kontakt mit den<br />
10
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
niedergelassenen Fachärzten lag Chemnitz immer besonders am Herzen, zu vielen ambulanten<br />
Kollegen pflegt er Freundschaften.<br />
„Es war eine wunderschöne Zeit im Krankenhaus“, sagt der scheidende Chefarzt. Mit dem Beruf ganz<br />
aufhören will er aber noch nicht. Der mit einer Psychotherapeutin verheiratete Vater von zwei<br />
erwachsenen Kindern (beide Ärzte) wird künftig privatärztlich in einer gastroenterologischen<br />
Schwerpunktpraxis tätig sein. Zunächst arbeitet Prof. Chemnitz aber noch bis Ende März als Leiter des<br />
Labors zumindest stundenweise im <strong>Klinikum</strong> Agnes Karll.<br />
11
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
DEZEMBER 2012<br />
DANK FÜR GELEISTETE ARBEIT UND BLICK NACH VORN<br />
GRUß DER GESCHÄFTSFÜHRUNG ZUM JAHRESWECHSEL<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das Jahr 2012 neigt<br />
sich seinem Ende zu, Weihnachten und der Jahreswechsel stehen vor der Tür. Dies ist alljährlich der<br />
Zeitpunkt, zurückzublicken auf das Geschehene und eine Prognose des Kommenden zu versuchen. Wir<br />
schauen auf ein Jahr der Widersprüche zurück: Das <strong>Klinikum</strong> <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> war auch im achten Jahr<br />
seines Bestehens sehr erfolgreich, wie es der gute Zuspruch von Patientinnen und Patienten beweist.<br />
Exzellente medizinische Fachlichkeit mit Elementen der Maximalversorgung und Spitzenmedizin,<br />
Grund- und Regelversorgung, hohes Engagement und Zugewandtheit zu den Menschen – das ist unser<br />
Profil und das wird mit uns verbunden.<br />
Zugleich gerät aber auch das <strong>KRH</strong> im Jahre 2012 in die roten Zahlen. Hauptursache dafür ist aus Sicht<br />
der Experten eine nicht marktgerechte Preisgestaltung, die zu Gewinnen bei den Krankenkassen und<br />
Defiziten bei den Krankenhäusern führt. So wird den Kassen im ablaufenden Jahr ein Überschuss von<br />
28 Milliarden Euro prognostiziert. Der sogenannte Landesbasisfallwert in Niedersachsen ist im<br />
Vergleich zu den anderen Bundesländern am unteren Ende. Für eine Blinddarmentfernung erhält ein<br />
Krankenhaus in Rheinland-Pfalz 240,00 Euro mehr als wir im <strong>KRH</strong>. Und hätten wir nur den<br />
Landesbasisfallwert von Bremen, erhielten wir je Casemix (Leistungsvergütungsfaktor) rund 100 Euro<br />
zusätzlich. Nach Preisen der meisten anderen Bundesländer würden wir - wie schon seit 2008 - auch in<br />
diesem Jahr ein ausgeglichenes Ergebnis schaffen und könnten zum Teil eine gute Umsatzrendite<br />
verzeichnen, die wiederum dem Unternehmen gut täte, bedenkt man zum Beispiel die dringend<br />
notwendigen Investitionen zur baulichen Modernisierung.<br />
In der Branche wird die Organisationsentwicklung des <strong>KRH</strong> mit den virtuellen Kliniken und den<br />
Medizinischen Zentren als vorbildlich gewürdigt und wir werden bisweilen als Modell einer guten<br />
Unternehmensentwicklung vorgestellt und anderen Klinikunternehmen zur Nachahmung empfohlen.<br />
Virtuelle Kliniken und Medizinische Zentren Im neuen Jahr kommt es nun darauf an, dass wir uns<br />
durch Wachstum und interne Modernisierung erfolgreich weiterentwickeln und die schwarzen Zahlen<br />
schnellstmöglich wieder erreichen. Wir müssen dazu noch effizienter werden, unsere „Change<br />
Management Vorhaben“ wie die Neujustierung von Aufgaben und Zuständigkeiten oder den<br />
hausübergreifenden Ressourceneinsatz umsetzen, bei den Sachkosten sparen durch Standardisierung<br />
und auf Basis der Inek-Zahlen (Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus) die Kostendeckung in<br />
allen Fachabteilungen und Bereichen verbessern. Dies wird eine große Herausforderung und wir<br />
müssen schnell sein. Je schneller wir im Vergleich zu den Mitbewerbern sind, desto besser unsere<br />
Ergebnisse!<br />
Geschäftsführung und Krankenhausdirektorien, im Bereich der Change Management Vorhaben unter<br />
Beteiligung des Konzernbetriebsrats, arbeiten bereits an neuen Konzepten und deren Umsetzung. Wir<br />
wollen und wir werden auch künftig eine gute Gesundheitsversorgung gewährleisten und wir werden<br />
die Arbeitsbedingungen erhalten, die vielfach besser sind als bei den Mitbewerbern. Haben Sie alle<br />
herzlichen Dank für die geleistete Arbeit. Mit Ihrem Engagement kommen wir gemeinsam trotz aller<br />
Schwierigkeiten voran! Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch – verbunden mit unseren besten<br />
Wünschen für Sie im neuen Jahr 2013.<br />
Karsten Honsel Norbert Ohnesorg Dr. Friedrich von Kries<br />
12
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
ES DROHT DER KOLLEKTIVE KOLLAPS<br />
21 HANNOVERSCHE KRANKENHÄUSER PROTESTIEREN GEMEINSAM<br />
Das ist ein Novum in der Geschichte des Gesundheitsstandortes <strong>Hannover</strong>: Alle 21 Krankenhäuser,<br />
egal ob in Trägerschaft des Landes, der Kommunen, der Kirche, in gemeinnütziger oder privater Hand,<br />
schließen sich wegen akuter Finanznot in allen Häusern zu einem großen Protestbündnis zusammen.<br />
Moderiert wird diese bisher einmalige Allianz von <strong>Region</strong>spräsident Hauke Jagau.<br />
Massiv beklagen die Geschäftsführungen der Kliniken sowie die Personal- und Betriebsräte und die<br />
Mitarbeitervertretungen der Krankenhäuser die völlig unzureichende Refinanzierung ihrer Leistungen<br />
durch Politik und Krankenkassen. Wegen des desolaten Finanzierungssystems befürchten sie den<br />
kollektiven Kollaps und sehen die Krankenhausversorgung in ihrer jetzigen Qualität bedroht.<br />
Unterstützt werden sie zusätzlich von der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG), dem<br />
Sozialverband Deutschland, der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di. sowie dem Marburger Bund.<br />
Die Krankenhäuser unserer <strong>Region</strong> werden in diesem Jahr dramatische Verluste einfahren. Das<br />
Gesamtminus aller Häuser wird voraussichtlich mehr als 30 Millionen Euro betragen – und für 2013 ist<br />
eine weitere Verschlechterung in Sicht. Das alles vor dem Hintergrund milliardenschwer gefüllter<br />
Geldvorräte bei den Krankenkassen. Die bislang hochwertige Patientenversorgung ist bei andauernder<br />
Unterfinanzierung nicht mehr zu gewährleisten: Der wirtschaftliche Druck belastet spürbar sowohl die<br />
Beschäftigten als auch die Patienten, erklärte die Krankenhausallianz am Mittwoch in einer<br />
gemeinsamen Pressekonferenz in <strong>Hannover</strong>.<br />
In einer von allen Häusern und den unterstützenden Verbänden unterzeichneten „<strong>Hannover</strong>schen<br />
Erklärung“ fordern die an der Allianz beteiligten Krankenhäuser und deren gesamte Belegschaft die<br />
Politik auf, umgehend die wirtschaftliche Stabilität der Kliniken wieder herzustellen und die davon<br />
abhängige medizinische und pflegerische Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten. „Wir benötigen<br />
sofort politische Hilfe, um die zuverlässige Versorgung der Patienten weiter sicher zu stellen und den<br />
hoch qualifizierten Beschäftigten zufriedenstellende Arbeitsbedingungen sowie auch in Zukunft ein<br />
angemessenes Einkommen anbieten zu können“, betonen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner<br />
der Erklärung.<br />
Für das Jahr 2013 ist mit einem weiteren Anstieg der Personal- und Sachkosten in Höhe von mehr als<br />
vier Prozent zu rechnen. Dafür verantwortlich sind neben allgemeinen Kostensteigerungen maßgeblich<br />
die berechtigten Tariferhöhungen sowie steigende Energiekosten und Versicherungsprämien. Der<br />
durchschnittliche Preis für Krankenhausleistungen kann aufgrund einer gesetzlich vorgegebenen<br />
Deckelung in 2013 aber nur um maximal zwei Prozent steigen. Dies führt im Ergebnis zu einer weiteren<br />
erheblichen Finanzierungslücke für alle Krankenhäuser in Niedersachsen.<br />
PROF. FRANKE UND KOLLEGEN PUBLIZIEREN IM „ÄRZTEBLATT“<br />
ZWEI BEITRÄGE ZUR KARDIOLOGISCHEN VERSORGUNG UND<br />
QUALITÄTSSICHERUNG<br />
In der Dezemberausgabe des niedersächsischen Ärzteblatts, dem Organ der Ärztekammer und der<br />
Kassenärztlichen Vereinigung, ist <strong>KRH</strong>-Chefarzt Prof. Andreas Franke (<strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Siloah) gemeinsam<br />
mit Kollegen mit zwei Fachbeiträgen vertreten.<br />
13
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
Prof. Franke und weitere Mitglieder der Arbeitsgruppe Qualitätssicherung der niedersächsischen<br />
Krankenhausgesellschaft schreiben zu den Themen „Stationäre Kardiologische Versorgung in<br />
Niedersachsen – Daten und Fakten aus der externen Qualitätssicherung“ und „Strukturierter Dialog als<br />
Kernstück der Qualitätssicherung – Erfahrungen aus der niedersächsischen Arbeitsgruppe<br />
Kardiologie“.<br />
„In der stationären Versorgung wird seit vielen Jahren auch in der Kardiologie eine umfangreiche<br />
gesetzliche Qualitätssicherung durchgeführt. Dies betrifft zum einen das Feld Herzschrittmacher- und<br />
Defibrillator-Therapie und zum anderen den Bereich Koronarangiographie und Koronarangioplastie.<br />
Die Umsetzung der Qualitätssicherung erfolgt jeweils auf Landesebene – in Niedersachsen durch die<br />
Arbeitsgruppe „Kardiologie“ mit Unterstützung von der Projektgeschäftsstelle Qualitätssicherung“,<br />
heißt es in der Einleitung des Beitrags zur stationären kardiologischen Versorgung.<br />
FILME ADE: RADIOLOGIE JETZT IM GESAMTEN <strong>KRH</strong> DIGITAL<br />
„PACS“-ARCHIVSYSTEM UNTERNEHMENSWEIT ERFOLGREICH EINGEFÜHRT<br />
Ende November wurde auch in der Radiologie im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Nordstadt erfolgreich ein digitales<br />
Archivierungs- und Kommunikationssystem „PACS“ eingeführt. Damit ist das moderne digitale System<br />
nun im gesamten <strong>KRH</strong> aufgebaut und ein wichtiges Ziel des IT-Großprojekts erreicht.<br />
Seit Sommer dieses Jahres fand auf Grundlage eines detaillierten Projektplans die konsequente PACS-<br />
Einführung bzw. die Ablösung des bestehenden Agfa-PACS in allen Unternehmensstandorten statt. Die<br />
termingerechte Einführung optimiert künftig nicht nur die klinische Patientenbehandlung aller<br />
Fachdisziplinen, sondern führt auch zu einer erheblichen Kostenersparnis durch Reduktion der<br />
Röntgenfilmkosten.<br />
Die über 600.000 Röntgenbilder aus dem bisherigen Agfa-PACS wurden migriert und stehen weiter<br />
vollständig klinisch zur Verfügung. Eine neue Version des Radiologie-Befundarbeitsplatzes im SAP-KIS<br />
rundet die <strong>KRH</strong>-weite PACS-Einführung ab. Als erster „Produktivkunde“ überhaupt wird der Bereich<br />
Informationstechnologie zusammen mit der Firma Siemens weiter an der Optimierung der SAP-<br />
Befundungslösung arbeiten. Durch die Bereitstellung einer neuen Version einer 3-D-<br />
Rekonstruktionssoftware, die auch den Chirurgischen Kliniken des Unternehmens zur Verfügung steht,<br />
wird das Projekt abgerundet.<br />
Ein Dank gilt seitens der Projektleitung allen Beteiligten, die im letzten halben Jahr durch großes<br />
Engagement und konstruktive Rückmeldungen zum Projekterfolg beigetragen haben.<br />
US-AMERIKANISCHE WISSENSCHAFTLERIN ZU GAST IM <strong>KRH</strong><br />
DR. CHRISTY A. RENTMEESTER INFORMIERT SICH ÜBER ARBEIT DES<br />
ETHIKKOMITEES<br />
Im Rahmen eines internationalen Workshops zum Thema psychische Gesundheit und Ethik an der<br />
Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar besuchte Dr. Christy A. Rentmeester vom Center<br />
for Health Policy and Ethics (CHPE) der Creighton University, Omaha, Nebraska (USA) das Klinische<br />
Ethikkomitee (KEK) des <strong>Klinikum</strong> <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> (<strong>KRH</strong>). Der Besuch von Dr. Rentmeester diente dem<br />
internationalen Erfahrungsaustausch in den Bereichen der psychiatrischen Versorgung und klinischen<br />
Ethik. Dr. Rentmeester war einer Einladung von Lutz Schütze, Mitglied des KEK, gefolgt, den sie<br />
14
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
während seines pflegewissenschaftlichen Forschungsaufenthalts am CHPE kennengelernt hatte. In<br />
ihrer Arbeit setzt sie sich besonders mit den ethischen und sozialpolitischen Aspekten des<br />
Gesundheitswesens auseinander.<br />
Die US-amerikanische Wissenschaftlerin besuchte die <strong>KRH</strong> Psychiatrie Wunstorf und führte vor Ort<br />
interessante Gespräche mit Mitarbeitern verschiedener Bereiche. Anschließend war sie zu Gast beim<br />
<strong>KRH</strong>-Ethikkomitee. Dort berichtete Dr. Rentmeester von ihren Erfahrungen bei schwierigen<br />
Entscheidungssituationen in ethischen Fallbesprechungen. „Im Bereich der Psychiatrie kommen wir<br />
mit besonders verletzlichen Menschen in Kontakt. Ihre Probleme erfordern daher unsere besondere<br />
Aufmerksamkeit“ sagte Dr. Rentmeester.<br />
PFLEGE UND MEDIZIN MAL GANZ ANDERS!<br />
LORENZ SELBERG SCHREIBT ÜBER SEIN PRAKTIKUM AUF SRI LANKA<br />
Lorenz Selberg, Gesundheits- und Krankenpflegeschüler im <strong>KRH</strong>-Ausbildungszentrum Siloah, hat sein<br />
Pflegepraktikum auf Sri Lanka absolviert und beschreibt seine Erfahrungen:<br />
Wenn mich vor meinem Aufenthalt in Sri Lanka jemand fragte, warum ich für mein Pflegepraktikum<br />
ausgerechnet den Inselstaat südlich von Indien als Aufenthaltsort gewählt habe, war die Antwort<br />
ursprünglich pragmatisch begründet: Ich wollte im Anschluss an das Praktikum meine Schwester in<br />
Peking besuchen. Daher suchte ich nach einem Aufenthaltsland, das in der „Nähe“ von Peking liegt,<br />
mir unbekannt war und sich interessant anhörte.<br />
Die Dauer des Praktikums betrug vier Wochen, für diese Zeit erhielt ich Sonderurlaub. Natürlich<br />
machte ich mir vor dem Praktikum Gedanken, ob alles klappen und ich mich überhaupt wohl fühlen<br />
würde. Sri Lanka ist immerhin ziemlich weit weg und ich spreche kein Wort Singhalesisch. Doch es<br />
stellte sich sehr schnell heraus, dass diese Sorgen völlig unbegründet waren. Die Organisation Projects<br />
Abroad, die das Praktikum organisiert hatte, hat alles super geplant. Natürlich darf man keine<br />
deutsche Genauigkeit und Pünktlichkeit erwarten, aber mit ein bisschen Offenheit, Spontanität und<br />
Eigeninitiative ließ sich alles gut meistern. Im Großen und Ganzen konnte ich mich aber immer auf die<br />
Mitarbeiter verlassen.<br />
In Sri Lanka ist alles komplett anders, als ich es von Zuhause gewöhnt bin. Nach einer kurzen<br />
Eingewöhnungsphase verliebte ich mich schnell in Land und Leute. Angefangen vom tropisch-warmen<br />
und selbst in der Monsunzeit fast immer sonnigen Wetter, über das exotische Essen bis hin zu der<br />
abwechslungsreichen Landschaft wusste Sri Lanka immer wieder neu zu faszinieren. Die Menschen,<br />
die ich in Sri Lanka traf, waren ausgesprochen hilfsbereit und meist auch ziemlich neugierig, wenn sie<br />
Ausländer trafen.<br />
Für die Dauer des Praktikums waren wir bei einheimischen Familien untergebracht. Ich wohnte mit<br />
zwei weiteren Freiwilligen bei einer Familie, bei der ich mich rundherum wohl fühlte. Besonders meine<br />
Gastmutter war eine ganz außergewöhnlich reizvolle Frau und gab sich die allergrößte Mühe. Es war<br />
immer lustig, sich mit den Familienmitgliedern trotz sprachlicher Barrieren zu unterhalten.<br />
Mein Projekt fand im größten staatlichen Krankenhaus der <strong>Region</strong> Gale, Karapatiya, statt. Wir konnten<br />
uns zwischen den Units Pädiatrics, ETU und Chirurgie entscheiden. Ich sprang häufig vom Operation<br />
Theatre in die Notaufnahme und wieder zurück. Eine Exkursion in die Pathologie war sehr interessant,<br />
15
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
doch aus hygienischen Gründen nur von kurzer Dauer. Meine persönlichen Highlights waren die<br />
akuten, schweren Notfälle. Die Gelassenheit, mit der das Krankenhausteam agierte, verblüffte mich<br />
immer wieder. Bei Notfällen blieben sämtliche Mitarbeiter konzentriert und ruhig. Die Gelassenheit<br />
erreichte ihren Höhepunkt, als vier erfahrene Ärzte eine Minute lang diskutierten, ob eine 75-jährige<br />
Frau noch reanimiert werden sollte oder nicht. Der Defibrillator wurde mehrere Male angesetzt und<br />
am Ende ließ man es doch sein...<br />
Andererseits kann man die dortigen Krankenhäuser nicht im Mindesten mit europäischen<br />
Krankenhäusern vergleichen. Die technische Ausrüstung ist durch Spenden aus der EU und Australien<br />
sehr modern, die Hygiene lässt aber sehr zu wünschen übrig. Allein dass ich in der Notaufnahme kein<br />
Handdesinfektionsmittel gefunden habe, sagt viel über die Hygienestandards aus. Steril wurde so gut<br />
wie nie gearbeitet und auch mal ohne Mundschutz operiert. Ich konnte jedoch viel lernen und an<br />
Erfahrungen mitnehmen. Das Krankenhaus ist im Übrigen auch ein perfekter Standort, um klinische<br />
Diagnostik zu lernen!<br />
An den Wochenenden hatten wir Freizeit und erkundeten das Land. Ich lernte so fast die gesamte Insel<br />
kennen und da ich immer mit vielen anderen Teilnehmern unterwegs war, hatte ich nie Langeweile.<br />
Wenn mich jetzt jemand fragt: „Warum ausgerechnet Sri Lanka?“, dann sage ich, dass Sri Lanka ein<br />
sehr vielschichtiges, interessantes und wunderschönes Land ist, in dem ich viele nette Leute getroffen<br />
habe, die meinen Aufenthalt zu einem spannenden Erlebnis machten. Außerdem kann ich nur jedem,<br />
der wie ich Gesundheits- und Krankenpfleger lernt, empfehlen, ein Praktikum in Sri Lanka zu machen.<br />
Man gewinnt so viele neue Eindrücke und kann medizinische Versorgung einmal in einem ganz<br />
anderen Licht sehen.<br />
JOHANNITER SPENDEN FÜR KINDER- UND JUGENDPSYCHIATRIE<br />
GELD WIRD FÜR DIE GESTALTUNG DER WUNSTORFER AUßENANLAGE<br />
VERWENDET<br />
Im Herbst veranstaltete der Johanniter Ortsverband Wunstorf-Steinhuder Meer seinen ersten<br />
Hallenflohmarkt, der auf Anhieb großen Anklang fand. Den kompletten Erlös aus dem Caféteria- und<br />
Bratwurstverkauf erhielt jetzt die Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der <strong>KRH</strong><br />
Psychiatrie Wunstorf. Anja Hartmann, die den Flohmarkt organisiert hatte, übergab jetzt den Scheck<br />
über 400 Euro an Chefärztin Anette Redslob und Diplompädagogin Iris Ipach-Sommer. „Wir freuen uns<br />
sehr über diese Spende. Das Geld werden wir für Spielgeräte auf der Außenanlage der neuen<br />
Tagesklinik verwenden“, bedankte sich Anette Redslob und lud die Mitglieder des Johanniter<br />
Ortsverbands ein, sich anzusehen, was von dem gespendeten Betrag angeschafft wurde, sobald das<br />
neue Gerät aufgebaut ist.<br />
16
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
ERSTER PLATZ IM PJ-RANKING FÜR <strong>KRH</strong> KLINIKUM<br />
NORDSTADT<br />
MEDIZINSTUDENTEN BENOTEN DAS „PRAKTISCHE JAHR“ IN DER<br />
ANÄSTHESIOLOGIE<br />
Ein traumhafter Einstand für die Klinik für Anaesthesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie des<br />
<strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong>s Nordstadt: Zum ersten Mal ist die Fachklinik im Online-Bewertungsportal www.pjranking.de<br />
gewertet worden und rutschte direkt auf Platz Eins – damit ist die von Prof. Jantzen geführt<br />
Klinik aus Sicht der Medizinstudenten im praktischen Jahr die beliebteste ihrer Fachrichtung.<br />
Im privaten Beurteilungsportal www.pj-ranking.de sind 334 Fachkliniken aufgeführt und insgesamt<br />
über 11.600 bewertet worden. Aus dem <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> sind ebenfalls das <strong>KRH</strong><br />
<strong>Klinikum</strong> Neustadt am Rübenberge (Platz drei in der Gesamtliste), das <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Robert Koch<br />
Gehrden (Platz zehn in der Gesamtliste) sowie das <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Lehrte (Platz 17 in der Gesamtliste)<br />
aufgeführt.<br />
Die medizinischen Nachwuchskräfte bewerten nicht nur ihr Praktisches Jahr, sondern geben auch<br />
umfangreiches Wissen und Erfahrungen aus ihrer Zeit als Mitarbeiter der Anästhesiologie weiter – hier<br />
einige Zitate aus dem Internet-Portal:<br />
„Insgesamt ein sehr gutes Tertial, Anästhesie im Nordstadt- KH kann man nur empfehlen. Positiv war<br />
vor allem auch die gute Organisation, gleich zu Beginn erhält man den Transponder für die OP´s sowie<br />
eine Führung durch das Haus. Für die Einteilung kann man selbst Wünsche angeben, möglich sind ZOP,<br />
HNO, Gyn, Auge und Neurochirurgischer OP. Hier rotiert man dann je nach Wunsch.“<br />
„Super Tertial! Wenn man möchte, kann man hier in der Anästhesie wirklich viel lernen und viele<br />
Sachen (z.B. ZVK, Plexus, Spinale, Intubationen...)unter Anleitung selbstständig durchführen! Fast alle<br />
Mitarbeiter (sowohl ärztliches als auch pflegerisches Personal) sind offen für Fragen und sehr<br />
hilfsbereit. Man wird ins Team integriert. […] Selbst, wenn man später nicht unbedingt Änasthesie<br />
machen möchte, hier lohnt sich das Tertial!“<br />
„Anästhesie im Nordstadtkrankenhaus hat einfach Spaß gemacht. Man rotiert jeweils 4 Wochen in den<br />
allgemeinen OP (Unfall und Viszeralchirurgie), in den HNO OP, in den Gyn-OP und auf die<br />
Intensivstation. […] Wenn man möchte darf man auch mit dem NEF mitfahren, was ich jedem nur<br />
dringend anraten kann. Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass die Stimmung in der Abteilung<br />
absolut super war. In meinen 16 Wochen dort habe ich sehr viel theoretisch und praktisch gelernt und<br />
dabei auch noch richtig viel Spaß gehabt.“<br />
Für Chefarzt Prof. Dr. med. Jan-Peter Jantzen sind diese Bewertungen eine Auszeichnung der<br />
nachhaltigen und zielgerichteten Arbeit seines gesamten Teams: „Wir wollen die Studenten für unser<br />
Fach und für unsere Klinik gewinnen.“<br />
17
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
SCHÖNHOFER GIBT JOURNAL ZUR BEATMUNGSMEDIZIN HERAUS<br />
FACHBLATT DER VEREINIGUNG FÜR INTENSIV- UND NOTFALLMEDIZIN<br />
Besondere Ehre für <strong>KRH</strong>-Chefarzt Prof. Bernd Schönhofer: In Würdigung seiner Leistungen auf dem<br />
Gebiet der Beatmungsmedizin hat ihn die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und<br />
Notfallmedizin (DIVI) als Gastherausgeber für ein Schwerpunktheft der Gesellschaft zum Thema<br />
Beatmungsmedizin ausgewählt.<br />
Das 80 Seiten starke Fachjournal enthält Beiträge von rund 20 hochrangigen Fachärzten verschiedener<br />
medizinischer Disziplinen, die den aktuellen Stand der wissenschaftlichen und klinischen Erkenntnisse<br />
zur Beatmungsmedizin aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.<br />
Besonders freut es Prof. Schönhofer, dass mit drei Fachkrankenschwestern und -pflegern und einer<br />
leitenden Physiotherapeutin auch nicht ärztliche Autoren einen Beitrag in dem Heft publizieren.<br />
Das Fachjournal ist über die Hompage der Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI),<br />
in Auszügen abrufbar: www.divi-or.de<br />
BEGEISTERTE <strong>KRH</strong>-GROßFAMILIE<br />
WEIHNACHTSMÄRCHEN IM THEATER IM TURM AUSVERKAUFT<br />
Die Vorstellung mit 228 Besucherinnen und Besuchern ausverkauft, das Publikum begeistert: Auch in<br />
diesem Jahr war das Weihnachtsmärchen exklusiv für <strong>KRH</strong>-Beschäftigte mit Kindern im „Theater im<br />
Turm“ (Freizeitheim Lister Turm) wieder voller Erfolg. Aufgeführt wurde „Die Prinzessin auf der Erbse“,<br />
eine Eigenproduktion des Amateur-Schauspielensembles des Theaters im Turm nach dem Märchen<br />
von Hans Christian Andersen. Als Regisseur und Texter war mit Olaf Hüsing, Pflegelehrer im<br />
Ausbildungszentrum, auch ein <strong>KRH</strong>-Kollege beteiligt.<br />
Die große <strong>KRH</strong>-Familie aus Vätern, Müttern, Großeltern, Kindern und Enkelkindern nahm das Angebot<br />
am 7. Dezember mit viel Freude an. Die Resonanz war so groß, dass leider nicht alle Kartenwünsche<br />
erfüllt werden konnten.<br />
Als kleine Überraschung gab es für die Theaterbesucher zudem selbstgebackene Kekse aus der Praxis<br />
für Ergotherapie der <strong>KRH</strong> Psychiatrie Langenhagen.<br />
Organisiert wurde das Angebot von Cornelia Rose, die in unserem Unternehmen für die Koordination<br />
der Maßnahmen im Rahmen des „Audits berufundfamilie“ verantwortlich ist.<br />
PATIENTEN FREUEN SICH ÜBER WEIHNACHTSAKTIONEN<br />
PFLEGENACHWUCHS BIETET „VERWÖHNPROGRAMM“ IN ALLEN <strong>KRH</strong>-HÄUSERN<br />
Auszubildende aus den Schulen des <strong>KRH</strong> Ausbildungszentrums bieten unseren Patienten auch in<br />
diesem Jahr ein weihnachtliches „Verwöhnprogramm“ in allen <strong>KRH</strong> Krankenhäusern. Die Schülerinnen<br />
18
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
und Schüler in der Krankenpflege und Physiotherapie gehen von Station zu Station und singen<br />
Weihnachtslieder, verteilen selbst gebackene Kekse oder Waffeln, bieten Handmassagen mit<br />
Aromaölen oder lesen eine Kurzgeschichte vor. Weiter gehören pflegerische Angebote wie<br />
Haarwäsche, Nagelpflege oder ein Spaziergang ohne Zeitdruck zum Weihnachtsprogramm.<br />
Die Resonanz auf die Weihnachtsaktionen war durchgehend sehr positiv. „Ich finde es sehr schön, dass<br />
sich die jungen Leute Zeit für uns nehmen“, sagte die 85-jährige Irmgard Faupel, die am Dienstag bei<br />
der Weihnachtsaktion im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Lehrte mit der Pflegeschülerin Jeannine Langfort<br />
Weihnachtsschmuck bastelte. In Lehrte wurden bei Kaffee, Tee und Gebäck zudem Gesellschaftsspiele<br />
gespielt, Handmassagen angeboten, es wurde gesungen und Musik gemacht. 18 Schülerinnen und<br />
Schüler des zweiten Ausbildungsjahrgangs waren allein in Lehrte ganztägig im Weihnachtseinsatz.<br />
Pflegelehrer Joachim Link begleitete den Weihnachtschor mit seiner Ukulele.<br />
Die Azubis der <strong>KRH</strong>-Schulen, die bei den Weihnachtsaktionen in allen <strong>KRH</strong>-Häusern in Zeitraum vom 4.<br />
bis zum 19. Dezember mit viel Engagement und Spaß dabei waren bzw. in den nächsten Tagen im<br />
Einsatz sind, haben sich um das Unternehmen verdient gemacht.<br />
19
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
NOVEMBER 2012<br />
„OH SCHRECK, DIE LUFT WIRD KNAPP!“<br />
ERFOLGREICHER GRUNDKURS AIRWAY-MANAGEMENT IM KLINIKUM<br />
NORDSTADT<br />
„Herr Doktor, kommen Sie schnell, Frau Meyer auf Platz 1 hat sich gerade selbst extubiert!“ Ein Blick<br />
auf den Patienten und seine Vitalparameter, und sofort erkennt das Team die Notfallsituation: Einer<br />
der Ärzte greift zum Ambu-Beutel, der zweite schlüpft in die Assistentenrolle und bereitet die<br />
Materialien für die Re-Intubation vor. Gemeinsam verständigt man sich über die notwendigen<br />
Medikamente und klärt die Alternativen, falls die Intubation nicht gleich gelingt: „Haben wir notfalls<br />
auch einen Larynxtubus? – Larynxtubus Größe 4 ist da, ja“. Glücklicherweise erweist sich die<br />
Intubation von Frau Meyer jedoch als einfach, und unter dem Applaus der zehn Mitstreiter und der<br />
drei Kursleiter, die das Szenario durch eine Glaswand beobachten konnten, wird das erfolgreiche Team<br />
aus der Simulation entlassen.<br />
Frau Meyer ist keine echte Patientin, sondern ein Patientensimulator der Firma Laerdal. Diesmal kam<br />
ausschließlich ihre obere Körperhälfte zum Einsatz: Zwölf Intensiv- und Notfallmediziner des <strong>KRH</strong><br />
trainierten zum Abschluss des Grundkurses „Airway-Management“ verschiedene Verfahren der<br />
Atemwegssicherung in simulierten Notfallsituationen. Die Teilnehmer waren allesamt aus nicht<br />
anästhesiologischen Fachgebieten, sodass Atemwegsnotwälle für sie kein Alltagsgeschäft darstellen.<br />
Mehr Sicherheit in derartige Situationen zu bringen war das Ziel einiger Mitarbeiter der Klinik für<br />
Anaesthesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie des <strong>Klinikum</strong> Nordstadt, die den Kurs<br />
organisiert hatten. Morgens wurden zunächst in vier lebhaften Kurzvorträgen grundlegende<br />
Kenntnisse zu Beatmung und Narkosemedikamenten sowie zu Methoden der Fehlervermeidung in<br />
Stresssituationen vermittelt. Dank der Unterstützung der Firma Storz konnte im anschließenden<br />
Hands-On-Workshop neben der klassischen endotrachealen Intubation und den supraglottischen<br />
Verfahren auch die videoassistierte Intubation geübt werden, die insbesondere für den Ungeübten<br />
eine wertvolle Bereicherung des Methodenspektrums darstellt.<br />
Nach dem isolierten Training der einzelnen Techniken sorgte dann im Simulator die Umgebung eines<br />
kompletten Intensivarbeitsplatzes inklusive Zeitdruck, alarmierender Monitore,<br />
Schmerzensäußerungen der „Patientin“ und aufgeregter Kollegen für realitätsnahe Eindrücke - sowohl<br />
bei den jeweils arbeitenden Teams als auch bei den Zuschauern. „Anstrengend war es – aber auch sehr<br />
lehrreich!“, lautete die einhellige Meinung nach der Simulation. „So etwas sollte man viel öfter<br />
machen, um für den Notfall im Training zu bleiben!“ „Es macht Spaß, wenn man erst die anfänglichen<br />
Hemmungen überwunden hat. Und plötzlich fühlt es sich auch gar nicht mehr gespielt an. Den Stress<br />
fühlt man wirklich!“, so das Fazit nach dem achtstündigen Kurs, den auch die Referenten als vollen<br />
Erfolg werteten, sodass es demnächst mit Sicherheit eine Wiederholung geben wird.<br />
20
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
MENSCHEN MIT DEMENZ IM AKUTKRANKENHAUS<br />
FAST 100 GÄSTE BESUCHEN VERANSTALTUNG DES <strong>KRH</strong> ETHIKKOMITEES<br />
Unter dem Titel „Vertrautheit in fremder Umgebung“ beschäftigte sich jetzt das <strong>KRH</strong> Ethikkomitee in<br />
einer von fast 100 Gästen besuchten Veranstaltung im Hörsaal des <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong>s Nordstadt mit dem<br />
Thema Demenz im Akutkrankenhaus. Das Referat von Dr. Ulrich Dieckmann, Leitender Arzt der<br />
Gerontopsychiatrischen Klinik in der <strong>KRH</strong> Psychiatrie Wunstorf verdeutlichte, wie traumatisierend<br />
demente Patientinnen und Patienten den Aufenthalt in einem Akutkrankenhaus erleben können. In<br />
einem Referat von Herrn Ingo Rühlmann wurde die Entwicklung der Station Raphael des Elisabeth-<br />
Krankenhauses Thuine vorstellt. Auf dieser Station werden Patienten und Patientinnen mit<br />
internistischer oder chirurgischer Primärdiagnose sowie der Nebendiagnose Demenz behandelt und<br />
betreut.<br />
Es schloss sich eine lebhafte Podiumsdiskussion an, an der neben Ingo Rühlmann und Dr. Ulrich<br />
Dieckmann auch Prof. Dr. Andreas Schwartz, Ärztlicher Direktor des <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong>s Nordstadt und<br />
Chefarzt der dortigen Neurologischen Klinik, Birgit Wolff, Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Menschen<br />
mit Demenz im Krankenhaus der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin<br />
Niedersachsen e.V., Patricia Gorski-Schmidt, Pflegedienstleitung des Gerontopsychiatrischen<br />
Pflegebereichs Buchholz der Henriettenstiftung, und Stefanie Witalinski, Dipl.-Pflegepädagogin und<br />
Pflegefachkraft im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Oststadt-Heidehaus, teilnahmen.<br />
Die Diskussion mit dem Publikum zeigte neue Wege im Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen<br />
im Alltag einer Akutstation auf. Hierzu gehörten unter anderem die farbliche Gestaltung und<br />
Lichtsituation einer Station, die Begrenzung diagnostischer Maßnahmen auf das Notwendigste und<br />
Abläufe, die sich an den Bedürfnissen der Erkrankten ausrichten. Besonders interessiert wurde der<br />
Vorschlag eines „Demenznotfallkoffer“ für Ambulanzen aufgenommen. Kritisch betrachtet wurden die<br />
Finanzierungssituation solcher speziellen Angebote und die bislang nur mäßig erfolgte Umsetzung in<br />
Akutkrankenhäusern.<br />
„ANHALTEN ALLE UHREN“<br />
DENKMAL FÜR OPFER DER NS-PSYCHIATRIE IN LANGENHAGEN<br />
Die systematische Aussonderung und Tötung „lebensunwerter“ Menschen mit psychischen oder<br />
körperlichen Behinderungen im Nationalsozialismus gehört zu den dunkelsten Kapiteln der<br />
Medizingeschichte. Die <strong>KRH</strong> Psychiatrie Langenhagen hat in der vergangenen Woche im Rahmen einer<br />
Feststunde das von den hannoverschen Künstlern Hans-Jürgen und Almut Breuste geschaffene<br />
Denkmal „ANHALTEN ALLE UHREN“ der Öffentlichkeit übergeben, das an die Verbrechen in der NS-<br />
Psychiatrie erinnern soll.<br />
Auch die <strong>KRH</strong> Psychiatrie Langenhagen war als damalige „Nervenklinik Langenhagen“ Teil der<br />
menschenverachtenden NS-Psychiatrie. Aus Langenhagen wurden auf behördliche Weisung<br />
„lebensunwerte“ Patienten in andere Heil- und Pflegeanstalten verlegt, von wo sie dann im Rahmen<br />
des sogenannten Euthanasieprogramms der Nationalsozialisten in Vernichtungslager gebracht und<br />
getötet wurden. Direkte Transporte von Patienten aus Langenhagen in die Vernichtungslager hat es<br />
nicht gegeben. Die Gesamtzahl der Opfer der NS-Psychiatrie wird auf 300.000 geschätzt, zudem sind<br />
21
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
rund 400.000 Menschen auf Grundlage des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“<br />
zwangssterilisiert worden.<br />
Die würdevolle Veranstaltung in der Festhalle der Langenhagener Fachklinik wurde von klassischer<br />
Musik des Vereins „Yehudi Menuhin Live Music Now“ begleitet. Den Hauptvortrag über den<br />
Forschungsstand zur NS-Psychiatrie hielt Dr. Sebastian Stierl, Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen<br />
Klinik Lüneburg. Über die Opfer der barbarischen NS-Psychiatrie sei wenig bekannt, betonte Stierl. Von<br />
den 481 Patienten, die allein aus Lüneburg in die Tötungslager transportiert wurden, gebe es nur von<br />
drei Opfern Fotos. Stierl stellte die von ihm zusammengetragenen Lebensdaten der drei ermordeten<br />
Menschen vor. Die Täter seien kaum zur Rechenschaft gezogen worden, sagte Stierl. Bei 438 Verfahren<br />
gegen Ärzte und Pflegekräfte habe es nur 30 Urteile gegeben, darunter viele Freisprüche.<br />
Bei der Veranstaltung war auch die Künstlerin Almut Breuste dabei; ihr Ehemann Hans-Jürgen<br />
Breuiste verstarb im Frühjahr dieses Jahres. Das renommierte Künstlerpaar Breuste schuf viele<br />
Objekte aus Eisen und Stahl, eines ihrer Hauptwerke sind die „Rosebusch-Verlassenschaften“ im<br />
ehemaligen Umspannwerk in <strong>Hannover</strong>-Ahlem, das der Industriegeschichte in Verbindung mit<br />
Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen gewidmet ist.<br />
„Was im Namen einer als wissenschaftlich bezeichneten Psychiatrie in der Zeit der NS-Herrschaft<br />
Menschen von Menschen angetan wurde, ist uns Heutigen Mahnung und verpflichtender Auftrag“,<br />
betonten die Direktoriumssmitglieder der <strong>KRH</strong> Psychiatrie Langenhagen, Birgit Krukemeier, Dr. Stefan<br />
Mohr und Matthias Nowack. Das Denkmal im Langenhagener Klinikpark soll dazu beitragen, die<br />
Geschichte nicht zu vergessen. In der <strong>KRH</strong> Psychiatrie Wunstorf gibt es seit 2001 ein Denkmal zur<br />
Erinnerung an die Verbrechen in der NS-Psychiatrie.<br />
„NARCOTREND“ IN CHINA AUF ERFOLGSKURS<br />
CHINESISCHE FACHÄRZTE ZU GAST IM <strong>KRH</strong><br />
Der Präsident der chinesischen Anästhesie-Gesellschaft, Prof. Liu Jin, und der Koordinator der<br />
chinesisch-deutschen Zusammenarbeit im Bereich Narkosetiefe-Monitoring, George Xiu, besuchten in<br />
der vergangenen Woche das <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong>. Auf dem Programm stand neben einem<br />
einführenden Vortrag über den kommunalen Klinikverbund, den Prof. Dr. Thomas Moesta, Ärztlicher<br />
Direktor der <strong>KRH</strong> Kliniken Siloah und Oststadt-Heidehaus, hielt, eine Besichtigung des Rohbaus „<strong>KRH</strong><br />
<strong>Klinikum</strong> Mitte“ auf dem Gelände des <strong>Klinikum</strong>s Siloah. Besonders interessiert zeigten sich die<br />
chinesischen Gäste an der Raumstruktur und -organisation, insbesondere des OP- und<br />
Intensivbereichs. Anschließend besuchte die chinesische Delegation gemeinsam mit Gastgeber Priv.-<br />
Doz. Dr. Dr. Arthur Schultz <strong>Region</strong>spräsident Hauke Jagau und Sozialdezernent Erwin Jordan.<br />
Seit der Expo 2010 in Shanghai bestehen gute Kontakte der chinesischen Anästhesie-Gesellschaft zur<br />
<strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong>. Während der Weltausstellung stellte eine Arbeitsgruppe aus dem <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong><br />
Oststadt-Heidehaus den von Arthur Schultz und seinem Team entwickelten Narcotrend, ein<br />
hochmodernes Gerät zur Narkosetiefenmessung, vor. Seither sind in China mehrere Narcotrend-<br />
Ausbildungszentren, unter anderem in Peking, Shanghai und Guangdong, entstanden. Es besteht eine<br />
enge Kooperation zwischen den hannoverschen und den chinesischen Anästhesisten. Die chinesische<br />
Anästhesie-Gesellschaft empfiehlt in ihren Leitlinien seit 2012 ausdrücklich die Verwendung des<br />
Narcotrends als EEG-Monitoring bei der Narkoseführung. Mit dem Narkose-Monitoring wird einerseits<br />
die Wachheit während der Narkose, andererseits eine zu tiefe Narkose vermieden.<br />
22
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
GÜTESIEGEL FÜR KLINIKUM ROBERT KOCH<br />
KOMPETENZZENTRUM FÜR SCHILDDRÜSENCHIRURGIE IN GEHRDEN<br />
Die von Dr. Martin Memming geleitete Fachklinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie im <strong>KRH</strong><br />
<strong>Klinikum</strong> Robert Koch Gehrden ist als „Kompetenzzentrum für Schilddrüsen- und<br />
Nebenschilddrüsenchirurgie“ anerkannt worden. Das begehrte Zertifikat, das bislang nur wenige<br />
Krankenhäuser in Deutschland erhalten haben, überreichte der Sekretär der Deutschen Gesellschaft<br />
für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV), Prof. Heinz-Johannes Buhr, jetzt dem Chirurgie-Chefarzt<br />
Dr. Memming in der Gehrdener Klinik. Die chirurgische Fachgesellschaft würdigt mit dem Gütesiegel<br />
die große Erfahrung der Chirurgen des <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong>s Robert Koch in der Schilddrüsentherapie.<br />
Patienten können sich darauf verlassen, auf höchstem fachlichem Niveau behandelt zu werden.<br />
Die Chirurgische Klinik in Gehrden hat seit 2003 die Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie als<br />
Schwerpunkt weiterentwickelt. „Es ist uns gelungen, durch die konzentrierte Weiterentwicklung dieses<br />
Teilbereiches der Chirurgie die Technik so weiterzuentwickeln, dass auch komplexe Erkrankungen, wie<br />
Tumoren oder ausgeprägte Entzündungen der Schilddrüsen mit einem exzellenten Risikoprofil<br />
behandelt werden können“, betont Chefarzt Dr. Memming. Das gesamte therapeutische Team sei<br />
stolz auf die Anerkennung durch die Fachgesellschaft.<br />
Aufgrund langjähriger Erfahrung in der operativen Versorgung von jährlich mehr als 400 Patienten mit<br />
Schilddrüsen-Erkrankungen hat sich die Gehrdener Fachklinik zu einem regionsweiten<br />
Schilddrüsenzentrum entwickelt. Bei der Diagnostik und Therapie arbeiten die Chirurgen eng mit<br />
niedergelassenen Schilddrüsenspezialisten zusammen.<br />
„SONOGRAFIE-WELT“ ZU GAST BEI DR. WESKOTT<br />
INTERNATIONALE FORTBILDUNG IM <strong>KRH</strong> KLINIKUM SILOAH<br />
Teilnehmer und Referenten aus aller Welt, Erfahrungsaustausch auf höchstem fachlichen Niveau – und<br />
wie immer eine fast familiäre Atmosphäre dank liebevoller Organisation: Zum fünften Mal war der<br />
Leiter der Zentralen Sonografie im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Siloah, Dr. Hans-Peter Weskott, Gastgeber eines<br />
internationalen Kontrastmittelkurs, bei dem sich vom 8. bis zum 11. November 2012 rund 100<br />
Sonografie-Spezialisten im Siloah-Hörsaal trafen. Der Großteil der Gäste war aus dem europäischen<br />
Ausland angereist, zudem waren Ärzte aus Indien, Singapur, Kanada und Brasilien dabei. „Wir freuen<br />
uns sehr über die seit Jahren große Resonanz“, meinte Weskott, der zu den führenden<br />
Ultraschallexperten gehört und Mitautor mehrerer europäischer Leitlinien zur Kontrastmittel-<br />
Sonografie ist. Der Lehrgang im Siloah ist der größte seiner Art in Europa.<br />
Schwerpunktthema der hochrangig besetzten Fortbildung war der Einsatz von<br />
Ultraschallkontrastmitteln bei Indikationen in den Bereichen Leber, Gallengangsystem und Niere.<br />
Zudem ging es um technische Weiterentwicklungen in der Kontrastmittel-Sonographie. Der<br />
sogenannte "Euroson"-Kurs fand mit Unterstützung der EFSUMB (Europäischer Dachverband der<br />
nationalen Ultraschallgesellschaften) statt. Aus dem <strong>KRH</strong> waren neben Dr. Weskott auch PD Dr.<br />
Christoph Wiesner (Siloah), Dr. Prof. Dr. Ludwig Wilkens (Nordstadt), Dr. Heiko Andreesen und Dr.<br />
Carsten Böhm (beide Siloah) als Referenten bzw. „Instructors“ dabei.<br />
23
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
Mit Kontrastmittel können krankhafte Veränderungen im Vorfeld einer Operation genauer und<br />
sicherer erkannt werden als dies mit konventioneller Ultraschalldiagnostik möglich ist. Im <strong>Klinikum</strong><br />
Siloah werden die speziellen Ultraschall-Untersuchungen bereits seit 2001 regelmäßig eingesetzt. Die<br />
Spezialdiagnostik erfordert ein geeignetes Ultraschallgerät und Untersucher mit fundierter Ausbildung<br />
und Erfahrung.<br />
Zum Erfolg der Fortbildung trug einmal mehr die liebevolle Organisation mit engagierter Hilfe der<br />
Familie des Gastgebers bei. Monatelang hatte Dorothee Weskott, MTA im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Nordstadt<br />
und Ehefrau von Hans-Peter Weskott, die Tagung vorbereitet. Um die Teilnehmer und Referenten<br />
kümmerten sich zudem Weskotts in London lebende Schwester Gaby Phillips und Heike Zahl, die als<br />
Krankenschwester in der Zentralen Sonografie im Siloah beschäftigt ist.<br />
VIEL INTERESSE AN GEBURT IM <strong>KRH</strong> KLINIKUM NORDSTADT<br />
TAG DER OFFENEN TÜR LOCKTE RUND 150 BESUCHERINNEN UND BESUCHER<br />
Rund 150 werdende Eltern nutzten den Tag der offenen Tür am 10. November, um sich über die<br />
Angebote der Frauenklinik rund um die Geburt zu informieren. Die Gäste waren besonders interessiert<br />
an den Geburtshilfekursen, dem Stillcafé und der Aromatherapie. Außerdem führten<br />
Hebammenschülerinnen und zwei Ärztinnen „Live-Geburten“ mit der Simulationspuppe Nathalie vor,<br />
was sowohl zur Information als auch zur Erheiterung beitrug. Zur Erinnerung gab es lustige Fotos zum<br />
Mitnehmen. Mit einem Buffet und der Waffelbäckerei, die Hebammenschülerinnen im Foyer von Haus<br />
A eingerichtet hatten, war auch für das leibliche Wohl gesorgt. „Es war ein durchweg gelungener Tag,<br />
mit dem wir sehr zufrieden waren“, freute sich Angela Becker, leitende Hebamme im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong><br />
Nordstadt.<br />
DAS FORTBILDUNGSPROGRAMM 2013 IST DA!<br />
BILDUNGSZENTRUM BIETET BEWÄHRTE UND NEUE ANGEBOTE FÜR ALLE<br />
BERUFSGRUPPEN<br />
Das neue <strong>KRH</strong>-Fortbildungsprogramm für das Jahr 2013 liegt jetzt in gedruckter Form vor. Das 200<br />
Seiten starke Programmheft mit einer Fülle von Seminaren, Workshops und weiteren Fort- und<br />
Weiterbildungsangeboten für alle Berufsgruppen wird wie in den Vorjahren über die Krankenhaus-<br />
Direktorien sowie über die Bereichsleitungen verteilt. Der Blick ins Programm lohnt sich auf jeden Fall.<br />
Wer seine Kompetenzen vertieft und neue Dinge dazulernt, hilft sich selbst und seinem Unternehmen.<br />
Und nicht zuletzt macht gemeinsames Lernen Spaß.<br />
Das <strong>KRH</strong> Bildungszentrum hat in das vielfältige Programm neben bewährten Angeboten auch einige<br />
neue Seminare aufgenommen: So gibt es zum Beispiel berufsgruppenübergreifende Schulungen zum<br />
Thema Fachkompetenz in der Zentralen Notaufnahme, Lehrgänge zur Reanimation und zum Thema<br />
„Nightmare – Keine Angst vor dem Nachtdienst“, monatliche SAP-Basisschulungen für Ärztinnen und<br />
Ärzte und für Krankenschwestern und -pfleger, einen Basislehrgang Geriatrie oder einen Kurs „Die<br />
Informationsflut professionell meistern“, bei dem Techniken für eine verbesserte Lese- und<br />
Merkfähigkeit trainiert werden.<br />
24
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
Das <strong>KRH</strong>-Fortbildungsprogramm kann sich im Vergleich zu Angeboten anderer Unternehmen sehen<br />
lassen. „Wir freuen uns über die große Resonanz und besonders auch über die zunehmende Zahl<br />
ärztlicher Teilnehmer, die in diesem Jahr um 140 Prozent gestiegen ist“, betont Monika Wagemester,<br />
Leiterin des <strong>KRH</strong> Bildungszentrums.<br />
ZWEITER OTA-AUSBILDUNGSKURS HAT BEGONNEN<br />
230 BEWERBUNGEN FÜR 20 AUSBILDUNGSPLÄTZE / GUTE<br />
BERUFSAUSSICHTEN<br />
20 junge Frauen haben Anfang Oktober ihre Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin (OTA)<br />
im <strong>Klinikum</strong> <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> begonnen. Das <strong>KRH</strong> Bildungszentrum bietet die dreijährige Ausbildung<br />
zum zweiten Mal an, der erste OTA-Kurs begann im Frühjahr 2011. Die praktische Ausbildung findet in<br />
den neun <strong>KRH</strong> Akutkrankenhäuern, der theoretische Unterricht im <strong>KRH</strong> Ausbildungszentrum Laatzen<br />
statt. Kursleiterin ist Heike Klaproth.<br />
Bei der OTA-Ausbildung geht es um frühzeitige Spezialisierung für den Einsatz in operativen<br />
Abteilungen, chirurgischen Ambulanzen, in Zentralsterilisationen und Endoskopien. Wie beim ersten<br />
OTA-Kurs gab es deutlich mehr Bewerberinnen und Bewerber als Ausbildungsplätze, wobei die rund<br />
230 Bewerbungen aus dem gesamten Bundesgebiet kamen.<br />
Die OTA-Auszubildenden lernen zunächst sechs Wochen in der Laatzener Schule, bevor die erste<br />
zehnwöchige Praxisphase in <strong>KRH</strong>-OPs beginnt. Alle Teilnehmer haben dabei jeweils ihr festes „Praxis-<br />
Krankenhaus“. In der Theorie wurden den Auszubildenden zunächst Fachbegriffe in der Anatomie,<br />
Krankheitslehre und Berufsfachkunde vermittelt. Zudem gehörten praktische Übungen zum sterilen<br />
Anreichen von Materialien, Anziehen eines OP-Kittels und steriler Handschuhe in der<br />
Operationsabteilung zum Einführungsprogramm.<br />
Die Auszubildenden des ersten OTA-Kurses werden Ende April 2014 ihre Ausbildung beenden. Die<br />
Aussichten, einen Arbeitsplatz zu finden, sind gut, da der Bedarf an OP-Pflegepersonal sehr groß ist.<br />
UNTERNEHMENSWEITE PFLEGESTANDARDS IM INTRANET<br />
AUSFÜHRLICHE PROZESSBESCHREIBUNGEN FÜR INTENSIV- UND<br />
ANÄSTHESIEPFLEGE<br />
Das <strong>KRH</strong> Bildungszentrum hat jetzt 32 ausführliche Standards für professionelle Pflegeprozesse in der<br />
Intensiv- und Anästhesiepflege im Intranet veröffentlicht. Die für das gesamte <strong>KRH</strong> verbindlichen<br />
Richtlinien sind in den vergangenen Jahren von Praxisanleitern der Intensivstationen und<br />
Anästhesieabteilungen im <strong>KRH</strong> und den Kooperationspartnern Vinzenzkrankenhaus und<br />
Clementinenhaus unter Leitung von Magret Schiemmann (Leitung Fachweiterbildung Intensiv- und<br />
Anästhesiepflege) erarbeitet worden. Die Standards sind das Ergebnis von acht Praxisanleitertreffen zu<br />
diesem Thema. Die Pflegedirektorinnen und<br />
25
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
-direktoren im <strong>KRH</strong> haben die Richtlinien geprüft und genehmigt. Um die Aufbereitung der Richtlinien<br />
für das Intranet kümmerte sich Cornelia Doradzillo, Assistentin der Abteilungsleitung im <strong>KRH</strong><br />
Bildungszentrum.<br />
AUGENKLINIK-CHEFARZT ERNEUT AUSGEZEICHNET<br />
PROF DR. BURKHARD WIECHENS LAUT „FOCUS“ DEUTSCHER TOP-MEDIZINER<br />
Das <strong>Nachrichten</strong>magazin „Focus“ hat den Chefarzt der Augenklinik im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Nordstadt, Prof.<br />
Dr. Burkhard Wiechens, erneut in die Ärzteliste „Deutschlands Top-Mediziner“ aufgenommen. Bereits<br />
seit 2010 ist er auf der Ärzteliste vertreten, die auf Grundlage von Umfragen in Zusammenarbeit mit<br />
medizinischen Fachgesellschaften, wissenschaftlichen Publikationen und Empfehlungen von Ärzten,<br />
Patientenverbänden und Selbsthilfegruppen jährlich erstellt wird. „Wir freuen uns sehr über die<br />
Auszeichnung für Prof. Wiechens, mit der seine medizinische Exzellenz und sein hervorragender<br />
persönlicher Einsatz erneut gewürdigt wird“, betont <strong>KRH</strong>-Geschäftsführer Norbert Ohnesorg.<br />
Zu den Spezialgebieten des 52-jährigen Chefarztes zählen Netzhaut-, Makula- und<br />
Glaskörpererkrankungen. Die von ihm geleitete Augenklinik verfügt dank des erfahrenen und hoch<br />
kompetenten therapeutischen Teams über ein sehr breit gefächertes Leistungsspektrum. „Viele<br />
Patienten kommen von weit her für Operationen zu uns, über die Grenzen Niedersachsen hinweg gibt<br />
es Einweiser, die an uns überweisen“, betont der Netzhaut-Experte, der seit April 2000 die Augenklinik<br />
leitet.<br />
Der verheiratete Vater dreier Kinder ist Mitglied in mehreren nationalen und internationalen<br />
Gesellschaften, in denen seine Fachvorträge geschätzt werden. Außerdem ist Prof. Wiechens im April<br />
2009 in den Beirat der Hornhautbank <strong>Hannover</strong> berufen worden. In dieser Funktion unterstützt er als<br />
Vertreter einer transplantierenden Einrichtung die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation<br />
(DGFG) beim Ausbau einer gemeinnützigen Hornhautbank und der Weiterentwicklung der<br />
Hornhauttransplantation in der <strong>Region</strong>.<br />
26
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
OKTOBER 2012<br />
DAS KRANKENHAUS AM ENDE DER STADT<br />
TECHNISCHER LEITER IM <strong>KRH</strong> KLINIKUM NORDSTADT VERÖFFENTLICHT<br />
SATIRE-BUCH<br />
Wer denkt, Ingenieure seien von Haus aus staubtrocken veranlagte Zeitgenossen, die vor allem und<br />
ausschließlich technische Zeichnungen und Bedienungsanleitungen lesen, der kennt Jörg Ubbens nicht.<br />
Der Technische Leiter des <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong>s Nordstadt liest nicht nur gerne humorvolle Geschichten à la<br />
Kishon oder Loriot, er schreibt auch selbst Satiren, die in umwerfend komischer Weise aus einem<br />
unbedeutend erscheinenden Anlass ein Desaster größten Ausmaßes heraufbeschwören. Gerade ist<br />
sein zweites Buch mit dem Titel „Das Krankenhaus am Ende der Stadt“ erschienen.<br />
In 16 Geschichten aus der Welt der Krankenhäuser erfährt der erstaunte Leser, in welche<br />
Verwicklungen Herr Hagen, der Technische Leiter des <strong>Klinikum</strong>s Persalsus in Bad Risio, gerät. Ob<br />
aufgrund von Kommunikationspannen während einer Brandschutzübung das Krankenhaus bis auf die<br />
Grundmauern niederbrennt, die Bestellung eines Dienstwagen wegen des Tatbestands der<br />
Körperverletzung vor dem Kadi landet oder die Kündigung einer Sekretärin letztlich zu einem<br />
irreversiblen komatösen Zustand des Technischen Leiters führt: Jede einzelne der Geschichten besticht<br />
durch die fantastische Überspitzung und Eskalation der Ereignisse. Dazwischen eingestreut sind die<br />
überaus aufschlussreichen Kommentare des Gynäkologen Dr. Dr. Eberhard von Humbug zu<br />
Siebenstein zu allen aktuellen gesundheitspolitischen Themen, die derzeit heiß diskutiert werden.<br />
Jörg Ubbens findet seine Themen – wie sollte es anders sein – meist während seiner Arbeitszeit. Seine<br />
Laufbahn als Satireschreiber begann er schon vor etlichen Jahren als verantwortlicher Redakteur der<br />
Mitarbeiterzeitschrift des Oststadt-Krankenhauses „Ostwind“, aus der die Mitarbeiterzeitschrift des<br />
<strong>Klinikum</strong>s <strong>Hannover</strong> „Impuls“ hervorging. Dort war die letzte Seite seinen Geschichten vorbehalten,<br />
die von vielen Mitarbeitern gespannt erwartet wurden. „Die vielen positiven Rückmeldungen haben<br />
mich verleitet, immer weiter zu schreiben“, beschreibt der kreative Ingenieur seine Begeisterung fürs<br />
Schreiben. Inzwischen hat der 51-Jährige zwei Bücher herausgegeben. Neben dem „Krankenhaus am<br />
Ende der Stadt“ entstand vor vier Jahren der Satireband „Weißkittel vs. Blaumann – Warum Ärzte<br />
nicht reparieren und Ingenieure nicht operieren können!“. Und noch immer liegen überall Zettel mit<br />
Notizen für neue Verwicklungen herum, aus denen hoffentlich zu gegebener Zeit ein dritter Band<br />
entstehen wird.<br />
„Das Krankenhaus am Ende der Stadt“ von Jörg Ubbens mit Illustrationen von Burhan Jalil ist<br />
erschienen in der Edition Ammonit, Projekte-Verlag Halle 2012, ISBN 978-3-95486-140-8 und kostet als<br />
Paperback 12,50 Euro sowie als Hardcover 15,00 Euro.<br />
16 PHYSIOTHERAPIESCHÜLER/-INNEN BESTEHEN EXAMEN<br />
ABSOLVENTEN HABEN GUTE CHANCEN AUF DEM ARBEITSMARKT<br />
Alle 16 Schülerinnen und Schüler der Physiotherapieschule Neustadt am Rübenberge haben vor<br />
Kurzem ihr Staatsexamen bestanden. Die Ausbildungszeit betrug drei Jahre und endete mit einer<br />
27
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
fünfwöchigen Prüfungsphase, die einen schriftlichen, einen mündlichen und einen praktischen Teil<br />
umfasste.<br />
Die neuen Physiotherapeutinnen und -therapeuten haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Rund<br />
zwei Drittel von ihnen haben Stellen in freien Praxen oder Kliniken in der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> angetreten.<br />
Alle übrigen haben im Rahmen des Kooperationsmodells mit der HAWK Hildesheim im Anschluss an<br />
die dreijährige Ausbildung den zweiten Studienabschnitt an der Hochschule aufgenommen und<br />
studieren nun im Vollzeitstudium zum Bachelor of Science. Diese Schüler/-innen hatten schon<br />
während der Ausbildung in enger Verzahnung mit der Berufsfachschule und der HAWK studiert.<br />
Erstmalig wurden in diesem Jahr im Rahmen des Modells zwischen der <strong>KRH</strong> Schule für Physiotherapie<br />
und der Fachhochschule mit dem Zeugnis auch die Bescheinigung der HAWK über den erfolgreichen<br />
Abschluss des ersten Studienabschnittes überreicht.<br />
Das Examen bestanden haben: Stephanie Berla, Valerie Ermold, Simone Förthmann, Juliane Gehrke,<br />
Michaela Hütte, Hannes Kröger, Johannes Niederberger, Ramona Nuyken, Vanessa Ribbentrop, Julian<br />
Philipp Sauer, Anna Karina Schoer, Annekathrin Sokoll, Rosa Tartaglia, Sina Theiner, Annika Thiel und<br />
Julia Weiland.<br />
EIN NEUER STILLSTUHL UND EINE WÄRMELAMPE<br />
FÖRDERVEREIN DES KLINIKUMS ROBERT KOCH UNTERSTÜTZT DIE<br />
GEBURTSHILFE<br />
Insgesamt 4.100 Euro hat der Förderverein des <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong>s Robert Koch Gehrden investiert, um die<br />
Geburtshilfe mit einem neuen Stillstuhl und einer Wärmelampe auszustatten und dem<br />
Krankenhausseelsorger und Psychoonkologen Matthias Gottschlich ein viertägiges Seminar mit<br />
Brustkrebspatientinnen zu ermöglichen. Dr. Wolfram Seifert, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und<br />
Geburtshilfe dankte den Mitgliedern des Fördervereins: „Der Stillstuhl ist außerordentlich bequem und<br />
hilft, dass der sensible Prozess des Stillens nicht durch Verspannungen gestört wird. Die Wärmelampe<br />
wird im Untersuchungsraum direkt am Kinderzimmer eingesetzt und sorgt dafür, dass die<br />
Neugeborenen bei Untersuchungen nicht auskühlen“, erläuterte er.<br />
Auch Matthias Gottschlich zeigte sich sehr erfreut über die Spende des Fördervereins. „Die Diagnose<br />
Brustkrebs bedeutet für die Betroffenen einen Sturz aus dem Alltag. Auch nach dem stationären<br />
Aufenthalt ist eine psychoonkologische Betreuung immens wichtig, damit die Patientinnen wieder im<br />
Alltag Fuß fassen. Die mehrtägigen Seminare leisten hierfür einen wertvollen Beitrag“, betonte er.<br />
„Uns bedeutet es immer sehr viel, aus dem Mund der Fachleute zu hören, dass wir unser Geld in die<br />
richtigen Anschaffungen investiert haben“, sagte der Vorsitzende des Fördervereins, Dr. Manfred<br />
Mücke. Dem Verein, der 1999 gegründet wurde, gehören rund 320 Mitglieder an. Mit ihren Beiträgen<br />
und zusätzlichen Spenden ermöglichen sie jedes Jahr Investitionen von rund 10.000 Euro im <strong>KRH</strong><br />
<strong>Klinikum</strong> Robert Koch Gehrden. Seit seiner Gründung hat der Förderverein dem Krankenhaus<br />
insgesamt etwa 235.000 Euro zur Verfügung gestellt.<br />
28
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
ERSTE GEFÄßASSISTENTIN IM KLINIKUM REGION HANNOVER<br />
KATHARINA EHLERS BEENDETE MIT ERFOLG DIE ZWEIJÄHRIGE<br />
WEITERBILDUNG<br />
Katharina Ehlers, Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und<br />
Gefäßchirurgie des <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong>s Neustadt am Rübenberge hat jetzt erfolgreich die Prüfung der<br />
Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG) absolviert. Damit ist sie die erste Gefäßassistentin<br />
DGG im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong>. Neben der kontinuierlichen zweijährigen Weiterbildung in der<br />
Ausbildungsklinik gehören zum Erwerb der Fachqualifikation „Gefäßassistentin“ insgesamt sieben<br />
externe Kursgänge in namhaften, teilweise universitären gefäßchirurgischen Einrichtungen. Am<br />
Abschluss der Ausbildung steht eine zentrale bundesweite Prüfung.<br />
Im Jahre 2006 hat die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG) als erste Fachgesellschaft ein<br />
strukturiertes Aus- und Weiterbildungsprogramm entwickelt und die neue Fachqualifikation<br />
„Gefäßassistentin DGG“ definiert. Nach der Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten oder<br />
Krankenschwester kann die zweijährige Zusatzausbildung in entsprechend von der Fachgesellschaft<br />
ermächtigten Kliniken unter einem ebenfalls ermächtigten Weiterbilder erworben werden. Die<br />
Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie (Chefarzt Dr. med. Stephan Kaaden) ist seit<br />
2009 unter Leitung von Herrn Dr. Harald Lichtblau als Ausbildungsklinik offiziell anerkannt. Insgesamt<br />
wurden bundesweit bisher rund 150 Gefäßassistentinnen DGG ausgebildet, sie stellen sehr begehrte<br />
Fachkräfte für die Kliniken dar.<br />
Nach der erfolgreichen Weiterbildung sind die typischen Tätigkeitsfelder der Gefäßassistentin DGG<br />
unter anderem die praktische Durchführung nicht-invasiver Untersuchungsverfahren unter vorläufiger<br />
Wertung der Ergebnisse, die Organisation von Gefäßsprechstunde und Gefäßstation, die Erhebung<br />
einer Basisanamnese einschließlich der vorläufigen Symptomenzuordnung und Stadieneinteilung, die<br />
Kodierung von Erkrankungen und gefäßchirurgischen Eingriffen, die vorbereitende Information des<br />
Patienten (Stufenaufklärung), die Blutabnahme und das Legen von Verweilkanülen, das<br />
Wundmanagement nach ärztlicher Anordnung, die Vorbereitung des Patienten im Operationssaal, die<br />
aktive Assistenz im Operationssaal, die Assistenz bei Qualitätssicherungsmaßnahmen sowie die<br />
Überwachung ärztlich eingeleiteter Therapien.<br />
VIERTER GESUNDHEITSTAG IM <strong>KRH</strong> PSYCHIATRIE WUNSTORF<br />
MEHR ALS 300 INTERESSIERTE INFORMIERTEN SICH ÜBER<br />
GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />
Mehr als 300 Interessierte waren der Einladung zum 4. Gesundheitstag gefolgt und informierten sich<br />
im September im <strong>KRH</strong> Psychiatrie Wunstorf über das Thema „Gesundheit 2012 – Bewegung und<br />
Selbsthilfe als Bausteine einer Gesundheitsförderung“. Die Besucher/-innen kamen mit verschiedenen<br />
Selbsthilfegruppen ins Gespräch und probierten diverse Bewegungsangebote aus. Ob Lach-Yoga,<br />
Übungen gegen Rückenschmerzen, Handmassagen, Messungen von Blutdruck und Blutzucker oder<br />
Informationen zu Ernährungsfragen: Mitarbeiter/-innen und Gäste hatten gleichermaßen viel Spaß an<br />
diesem sonnigen Tag. „Die Besucherzahlen zeigen uns, dass wir mit diesem vielseitigen<br />
Gesundheitsangebot viele Menschen ansprechen konnten“, betont Dieter Salewski, Pflegedirektor der<br />
<strong>KRH</strong> Psychiatrie Wunstorf.<br />
29
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
Als zertifiziertes „selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ unterstützt die <strong>KRH</strong> Psychiatrie Wunstorf die<br />
Selbsthilfegruppen in ihrem Versorgungsgebiet, die mit informativen Ständen auf ihre Angebote<br />
aufmerksam machten. Für die Patienten ist es wichtig, auch nach dem Krankenhausaufenthalt einen<br />
Anlaufpunkt und Unterstützung zu erhalten, eine Aufgabe, die von den Selbsthilfegruppen<br />
ehrenamtlich wahrgenommen wird. „Wir arbeiten schon seit Jahren mit den örtlichen<br />
Selbsthilfegruppen sehr gut zusammen und das wollen wir mit Veranstaltungen wie dem<br />
Gesundheitstag weiter ausbauen“, hebt Bernd Bohle, Selbsthilfebeauftragter der Klinik, hervor.<br />
Ach das Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement steht in der <strong>KRH</strong> Psychiatrie Wunstorf schon<br />
seit fast zehn Jahren im Mittelpunkt der Arbeit. Die Beschäftigten sollen in der Arbeit mit psychisch<br />
Erkrankten unterstützt werden, damit auch ihre eigene Gesundheit stabil bleibt. Der aktuelle „DAK<br />
Gesundheitsreport 2012“ bestätigt, dass die psychischen Erkrankungen und der Krankenstand im<br />
Gesundheitswesen bundesweit stark anwachsen. Und da kann das Haus einiges bieten: der<br />
Gesundheitsgarten MENTALIS bietet Platz für Entspannung und Bewegung, zum Beispiel auf dem<br />
Badminton- und Volleyballfeld oder der Boulebahn. Zudem unterstützen verschiedene Laufgruppen<br />
des Betriebssports Mitarbeiter/-innen in ihrer Gesundheitsfürsorge. Das Krankenhaus engagiert sich<br />
mit diesen Angeboten auch im Projekt „Bewegung 50+“ der Stadt Wunstorf.<br />
WEICHE HERZKISSEN FÜR <strong>KRH</strong>-BRUSTZENTRUM NORDSTADT<br />
AWO-TEXTILWERKSTATT NÄHT HERZKISSEN FÜR BRUSTKREBSPATIENTINNEN<br />
Seit zwei Jahren verteilt das Kooperative Brustzentrum am <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Nordstadt Herzkissen an<br />
Brustkrebspatientinnen. Die Kissen werden in der Jugendwerkstatt Nadelöhr der Arbeiterwohlfahrt<br />
<strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> e.V. von jungen Frauen liebevoll in Handarbeit hergestellt und anschließend dem<br />
Brustzentrum zur Verfügung gestellt. Inzwischen wurden rund 800 Kissen an Patientinnen mit<br />
Brustkrebs verteilt. Dr. Dennis Feiler, stellv. Leiter des Brustzentrums, dankte jetzt der Leiterin der<br />
AWO-Textilwerkstatt für das Engagement: „Unsere Patientinnen reagieren sehr positiv auf die<br />
Herzkissen“, betonte er. Susanne Losigkeit-Gläbe, Leiterin der Textilwerkstatt in der Jugendwerkstatt<br />
Nadelöhr, bestätigt dies: „Auch bei uns gehen häufig Karten und E-Mails von Patientinnen ein, die sich<br />
herzlich bedanken, das motiviert die Jugendlichen sehr.“<br />
Für die Patientinnen bedeuten die weich gefüllten Herzkissen mehr als eine praktische Lagerungshilfe.<br />
Mit ihren frischen Farben und Mustern sind sie vor allem ein „Trostpflaster für die Seele“ und ein<br />
beglückendes Geschenk in einer sehr bedrückend empfundenen Lebenssituation. „Die Herzkissen<br />
begleiten uns auch noch lange nach dem Krankenhausaufenthalt. Die Herzform vermittelt etwas<br />
Positives, Tröstliches. Das ist mir erst allmählich bewusst geworden“, berichtet eine Patientin. Auch für<br />
Inka Rack, Pflegeexpertin für Brusterkrankungen im Brustzentrum sind die Kissen ein wichtiges<br />
Zeichen: „Ein Herzkissen geschenkt zu bekommen bedeutet für jede Patientin auch immer eine<br />
persönliche Wahrnehmung und Wertschätzung. Das passt sehr gut zu der in unserem Brustzentrum<br />
gelebten vertrauensvollen Beziehung zwischen Patientin und Behandlungsteam“, erklärt die<br />
Pflegeexpertin für Brusterkrankungen. Als „Breast Care Nurse“ begleitet sie die von Brustkrebs<br />
betroffenen Frauen ab dem Diagnosegespräch und steht ihnen darüber hinaus als Mittlerin im<br />
berufsgruppenübergreifenden Behandlungsteam während aller Therapiephasen als Ansprechpartnerin<br />
zur Verfügung.<br />
Neben Diagnose, Therapie und Nachsorge spielt die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen eine<br />
große Rolle: Regelmäßig am 2. und 4. Dienstag im Monat treffen sich betroffene Frauen in der<br />
30
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
Frauenklinik des <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong>s Nordstadt zum Onko-Café und zum Onko-Stammtisch. Zudem berät<br />
die „Akutgruppe“ Patientinnen, die kurz vor oder am Beginn der Therapie stehen.<br />
Im zertifizierten Kooperativen Brustzentrum des <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong>s <strong>Hannover</strong>, zu dem neben dem <strong>KRH</strong><br />
<strong>Klinikum</strong> Nordstadt auch die <strong>KRH</strong> Kliniken Robert Koch Gehrden, Großburgwedel und Neustadt am<br />
Rübenberge gehören, werden jährlich mehr als 1.400 Patientinnen mit Brustkrebs stationär und über<br />
4.000 ambulant behandelt.<br />
Die AWO Jugendwerkstatt Nadelöhr unterstützt und berät junge Frauen bei der beruflichen<br />
Orientierung und Qualifizierung, hilft bei der Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche und bietet eine<br />
umfangreiche Unterstützung in den Bereichen Bildung und Lebensplanung an.<br />
FAMILIENMITGLIED PFLEGEN UND WEITER BERUFSTÄTIG SEIN<br />
BUNDESREGIERUNG FÜHRT GESETZLICHE REGELUNG ZUR<br />
FAMILIENPFLEGEZEIT EIN<br />
Wir leben in einer alternden Gesellschaft. Der demografische Wandel wird für viele Berufstätige<br />
deutlich spürbar, wenn sie mit der Pflegebedürftigkeit von Angehörigen konfrontiert sind. Oftmals<br />
führt die Doppelbelastung dazu, dass die Berufstätigkeit zugunsten der Pflege aufgegeben werden<br />
muss.<br />
Die Familienpflegezeit gibt Arbeitnehmer/-innen nun die Möglichkeit, ihre Stundenzahl so weit zu<br />
reduzieren, dass sie parallel zur Pflege eines ihnen nahenstehenden Menschen weiterhin erwerbstätig<br />
sein können. Das Familienpflegezeitgesetz sieht vor, dass Beschäftigte ihre Arbeitszeit über einen<br />
Zeitraum von maximal zwei Jahren auf bis zu 15 Stunden reduzieren können. Während dieser Zeit<br />
erfolgt eine Gehaltsaufstockung um die Hälfte des reduzierten Arbeitsentgelts. Zum Ausgleich müssen<br />
sie im Anschluss an die Pflegezeit wieder zu ihrer alten Arbeitszeit zurückkehren, erhalten aber so<br />
lange ein verringertes Gehalt, bis der Vorschuss nachgearbeitet ist. Um das Risiko von<br />
Berufsunfähigkeit oder – im schlimmsten Falle – den Tod des Arbeitnehmers abzusichern, müssen<br />
Beschäftigte, die die Familienpflegezeit in Anspruch nehmen wollen, eine Versicherung abschließen.<br />
Es besteht - ähnlich wie bei der Altersteilzeit - kein Anspruch auf die Familienpflegezeit, sondern es<br />
bedarf der Zustimmung des Arbeitgebers und einer individuellen Vereinbarung. Während der<br />
Pflegezeit besteht ein besonderer Kündigungsschutz, der sich auch auf die Nachpflegephase erstreckt.<br />
Der Vorteil gegenüber einer „informellen Regelung“ besteht darin, dass sich beide Seiten im<br />
Zweifelsfall auf verbindliche Rahmenbedingungen berufen können, die sie vor Beginn der<br />
Familienpflegezeit vereinbart haben.<br />
Die Familienpflegezeit hat Vorteile für beide Seiten: Die oder der pflegende Beschäftigte hat neben<br />
den körperlichen und emotionalen Belastungen, welche mit der Pflege einhergehen, nicht den<br />
zusätzlichen Druck, seinem Job nicht mehr gerecht werden zu können oder wegen eines<br />
Arbeitsplatzverlusts finanziell in Bedrängnis zu geraten. Für den Arbeitgeber bleiben qualifizierte<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Unternehmen erhalten, ohne dass deren Gesundheit,<br />
Motivation und Leistungsfähigkeit in Mitleidenschaft gezogen werden.<br />
31
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
KAMPAGNE ZUR GRIPPESCHUTZIMPFUNG<br />
MINISTERIN AYGÜL ÖZKAN LÄSST SICH VOR LAUFENDEN KAMERAS IMPFEN<br />
„Wenn der Herbst beginnt, ist die richtige Zeit für die Grippeschutzimpfung“, erklärte Aygül Özkan,<br />
niedersächsische Gesundheitsministerin, zum Auftakt der diesjährigen Kampagne zur<br />
Grippeschutzimpfung. Gemeinsam mit Prof. Bernd Schönhofer, Chefarzt im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Oststadt-<br />
Heidehaus und Repräsentant der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin,<br />
und Dr. Matthias Pulz, Präsident des Landesgesundheitsamtes, rief sie die Bevölkerung dazu auf, sich<br />
impfen zu lassen. Dabei ging die Ministerin mit gutem Beispiel voran und ließ sich vor laufenden<br />
Kameras während der Pressekonferenz im Sozialministerium impfen. „Wer sich schützt, schützt auch<br />
andere“, betonte sie.<br />
Die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts empfiehlt die Grippeschutzimpfung<br />
insbesondere für Risikogruppen. Zu ihnen zählen Menschen über 60 Jahre, Bewohner von<br />
Pflegeeinrichtungen, medizinisches Personal und Frauen im zweiten Drittel der Schwangerschaft. „Eine<br />
Grippewelle gibt es in jedem Jahr, wir wissen jedoch nicht, wie stark sie ausfällt“, erläuterte Dr.<br />
Matthias Pulz. Etwa 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung seien einer Risikogruppe zuzuordnen,<br />
medizinisches Personal nur zu 20 bis 25 Prozent durchgeimpft. Prof. Schönhofer verwies auf die<br />
Wichtigkeit einer Grippeschutzimpfung für Menschen mit geringer Widerstandkraft, zu denen auch<br />
Diabetiker gehören: „Es gibt eine hohe Dunkelziffer an Patienten, die infolge einer Infektion mit<br />
Grippevieren versterben“, sagte er und fügte hinzu: „Die möglichen Nebenwirkungen einer<br />
Grippeschutzimpfung steht in keinem Verhältnis zum Nutzen dieser Impfung.“<br />
Seit 2005 wird die Entwicklung der Erkältungskrankheiten in Niedersachsen von der ARE (Akute<br />
Respiratorische Erkrankungen)-Surveillance ausgewertet. Sie erfasst wöchentlich den Krankenhstand<br />
in Kindertagesstätten und untersucht Rachenabstriche von Patienten aus teilnehmenden Arztpraxen<br />
auf Influenza und andere Viren.<br />
<strong>KRH</strong>-Beschäftigte können sich wie jedes Jahr vom Team Arbeitsmedizin des Betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagements gegen Grippe impfen lassen.<br />
LAUF GEGEN DEPRESSIONEN<br />
PSYCHIATRIEN DES <strong>KRH</strong> BETEILIGEN SICH MIT LÄUFER/-INNEN UND<br />
INFOSTAND<br />
Das <strong>Hannover</strong>sche „Bündnis gegen Depressionen“ veranstaltete jetzt zum siebten Mal den „Lauf gegen<br />
Depressionen“ am Maschsee, der von zahlreichen Läuferinnen und Läufern gut besucht war. Die<br />
Veranstaltung soll zeigen, dass Sport ein guter Weg der Selbstvorsorge bei psychischen Krisen sein<br />
kann. „Es gibt unterschiedlich lange Strecken, sodass für jeden etwas dabei ist“, betont Collin<br />
Rothwell, Mitarbeiter der <strong>KRH</strong> Psychiatrie Wunstorf, der als Läufer mit seiner Zeit sehr zufrieden war.<br />
Auch Christa Bock, Psychologin in der Tagesklinik Deisterstraße nahm mit einer Patientengruppe teil.<br />
Das <strong>KRH</strong> Psychiatrie Wunstorf und die <strong>KRH</strong> Psychiatrie Langenhagen präsentierten sich gemeinsam mit<br />
einem Informationsstand. Interessierte erhielten dort fachkundige Beratung rund um das Thema<br />
Depression sowie Einblicke in das therapeutische Angebot beider Kliniken. Zudem zeigten die<br />
psychiatrischen Kliniken, dass schon bei ersten Anzeichen, die auf eine Depression hinweisen,<br />
32
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
unterstützende Maßnahmen helfen können. Sport ist hier eine Hilfe, aber auch kreative Tätigkeiten<br />
wie Malen, Fotografieren oder Musizieren können Menschen ganz konkret unterstützen, das<br />
Stimmungstief hinter sich zu lassen.<br />
„Die Menschen suchen das Gespräch, um für sich selbst oder für Angehörige Hilfe bei Anzeichen einer<br />
beginnenden Depressionen zu bekommen. Im Einzelgespräch konnten wir die Fragen der Betroffenen<br />
gut aufgreifen“, erläutert Oberärztin Dorothee Ruyter aus der <strong>KRH</strong> Psychiatrie Wunstorf. „Außerdem<br />
eignet sich dieses Angebot vor Ort gut, um mögliche Hemmschwellen zu überwinden“, fügt Martina<br />
Winkelmann, Oberärztin der <strong>KRH</strong> Psychiatrie Langenhagen, hinzu. „Wir wollen aber auch praktische<br />
Alltagshilfen leisten und weisen darauf hin, dass gesunde Ernährung ein wichtiger Bestandteil ist.<br />
Unsere Obstschalen werden daher auch gut von den Besuchern angenommen“, ergänzt Heide Koch<br />
vom Wunstorfer Organisationsteam. Auch der Kontakt zu Selbsthilfegruppen und Vereinen wurde<br />
genutzt, um im regionalen Netzwerk ein gutes therapeutisches Angebot für psychisch Kranke<br />
anzubieten.<br />
„<strong>KRH</strong> GEBURTSKLINIKEN“ AUF FACEBOOK<br />
SOCIAL MEDIA PILOTPROJEKT GESTARTET<br />
Soziale Netzwerke gewinnen im täglichen Leben immer mehr an Bedeutung. Auch Unternehmen<br />
greifen zunehmend auf Social Media zurück, um ihre Marke bekannter zu machen, das Image zu<br />
festigen, Informationen zu verbreiten, Personalrecruiting zu betreiben und mit den relevanten<br />
Zielgruppen in Dialog zu treten. Nun hat auch das <strong>KRH</strong> einen großen Schritt ins Web 2.0 gemacht: Der<br />
Facebook-Account „<strong>KRH</strong> Geburtskliniken“ ist online gegangen.<br />
Die jüngere Generation integriert soziale Medien immer stärker in ihren Lebensalltag und ist in nahezu<br />
allen Lebenssituationen online erreichbar. Dieses Potential möchten wir für eine stärkere<br />
Kommunikation mit bisherigen und potenziellen Patientinnen der Geburtshilfe nutzen. Darüber hinaus<br />
möchten wir ein interaktives Beratungsangebot etablieren, welches in dieser Form unseres Wissens<br />
bisher noch keiner unserer Wettbewerber anbietet.<br />
Die Betreuung des Facebook-Auftritts übernimmt bis auf weiteres Johanna Kaminski (Bereich<br />
Unternehmenskommunikation, Marketing & Vertrieb, UMV) in enger Zusammenarbeit mit Ärztinnen<br />
und Ärzten der Geburtshilfe sowie Hebammen der vier Geburtskliniken in Großburgwedel, Gehrden,<br />
Neustadt am Rübenberge und im Nordstadt.<br />
Um die Facebook-Präsenz bekannter zu machen, sind wir auch auf Ihre Unterstützung angewiesen.<br />
Der Bereich UMV bittet daher alle <strong>KRH</strong>-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die selbst auf Facebook<br />
angemeldet sind, auf der Seite der <strong>KRH</strong> Geburtskliniken auf „gefällt mir“ zu klicken:<br />
www.facebook.com/<strong>KRH</strong>.Geburtskliniken<br />
Über den Link können Sie sich auch dann einen Eindruck über den Facebook-Auftritt verschaffen,<br />
wenn Sie selbst keinen aktiven Account im sozialen Netzwerk besitzen.<br />
33
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
UROLOGISCHE KLINIKEN TEILEN SICH MODERNES LASERGERÄT<br />
SCHONENDE THERAPIEMETHODE BEI GUTARTIG VERGRÖßERTER PROSTATA<br />
Die drei urologischen Fachkliniken des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> in den Häusern Siloah,<br />
Großburgwedel und Robert Koch Gehrden verfügen über ein neues hoch modernes „Greenlight“-<br />
Lasergerät, mit dem Patienten mit gutartiger Prostatavergrößerung besonders schonend behandelt<br />
werden können. Der mobile Laser wird in allen drei <strong>KRH</strong>-Fachkliniken eingesetzt.<br />
Die Greenlight-Lasertherapie der neuesten Generation ist ein minimal-invasives Verfahren, mit dem<br />
überschüssiges Prostatagewebe praktisch unblutig schichtweise verdampft wird. Das rund 120.000<br />
Euro teure Gerät, das durch ein Endoskop in die Harnröhre eingeführt wird, arbeitet exakter als<br />
Vorgängermodelle, es bleibt weniger abgestorbenes Gewebe zurück. Ganz besonders geeignet ist die<br />
Greenlight-Lasertherapie zum Beispiel für Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen<br />
müssen oder für die eine lange Narkose aus gesundheitlichen Gründen nicht vertretbar wäre. Ein<br />
weiterer Vorteil ist das verminderte Risiko von Nebenwirkungen im Bereich der Inkontinenz und<br />
Impotenz. Zudem verkürzt sich der Krankenhausaufenthalt dank der neuen Verfahrens. Nach<br />
erfolgreicher Enfernung des überschüssigen Gewebes kann der Urin wieder ungehindert aus der Blase<br />
in die Harnröhre abfließen.<br />
Nächtlicher Harndrang, ein schwächerer Harnstrahl und vermehrte Harnwegsinfektionen sind nur<br />
einige Beschwerden, die auf eine vergrößerte Prostata beim Mann schließen lassen können. In<br />
Deutschland leidet jeder zweite Mann über 60 Jahren unter einer Prostataerkrankung.<br />
In einem Workshop des <strong>KRH</strong> Zentrums für Urologie haben sich in der vergangenen Woche Ärzte und<br />
Pflegekräfte der drei urologischen Fachkliniken über den Einsatz des Greenlight-Lasers ausgetauscht.<br />
Die Oberärzte Jasper Koenig (Großburgwedel), Dr. Tobias Meßner (Gehrden) und Stephan Ising (Siloah)<br />
referierten über die Behandlungstechnik und aktuelle Studien zum Greenlight-Laser. „Dieser<br />
Workshop war ein gutes Beispiel dafür, wie unser Zentrum in der Praxis gelebt wird“, sagte<br />
Zentrumsgeschäftsführer Dr. Stein.<br />
Die urologischen Fachabteilungen im <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Siloah (Chefarzt PD Christoph Wiesner), <strong>KRH</strong><br />
<strong>Klinikum</strong> Großburgwedel (Chefarzt Dr. Joachim Stein) und <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Robert Koch Gehrden<br />
(Dr.Volker Schick) behandeln jährlich rund 6.000 Patienten. Rund 4.000 Fälle betrafen Krankheiten<br />
und Störungen der Harnorgane, bei rund 1.500 Fällen ging es um Krankheiten und Störungen der<br />
männlichen Geschlechtsorgane.<br />
NDR DREHT IM SIMULATIONSZENTRUM<br />
REPORTAGE ÜBER PATIENTENSICHERHEIT IM KLINIKUM NORDSTADT<br />
Mehrere Tage lang hat der NDR die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong>s Nordstadt in<br />
verschiedensten Arbeitsbereichen mit der Kamera begleitet. Die Diskussion um die Patientensicherheit<br />
in Deutschland hatte den Sender dazu bewogen, dem Thema eine eigene Reportage zu widmen. Die<br />
Wahl für die Dreharbeiten fiel auf das <strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> Nordstadt, weil dort bereits seit zwei Jahren das<br />
Thema Patientensicherheit gleich von mehreren Seiten bearbeitet und betreut wird.<br />
34
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
Das Kamerateam des NDR filmte unter anderem einen Tag lang das Mitarbeiter-Teamtraining im<br />
Simulationszentrum FIPPS der Klinik für Anaesthesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, um zu<br />
zeigen, wie mit einfachen Methoden der Kommunikation Verwechslungen und Versorgungslücken<br />
aufgedeckt werden können. Erst von wenigen Wochen war dort einer der wenigen<br />
Simulationskreißsäle in Deutschland fertiggestellt worden. Derzeit üben dort alle Berufsgruppen, die<br />
an einem Notfallkaiserschnitt beteiligt sind, die Abläufe. Dieses Teamtraining ist als wichtige Säule<br />
beim Bewältigen von Notfällen und im berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeiten anerkannt.<br />
Darüber hinaus zeigt der Beitrag ein Sicherheitsaudit der Firma AssekuRisk in der Augenklinik und die<br />
Durchführung von Sicherheitschecks vor einer Operation. Begleitet wurde das Kamerateam von dem<br />
Piloten Martin Dutschek, der die Einführung der Checklisten und Audits durch die Firma AssekuRisk<br />
maßgeblich begleitet hat. Als Experte für das Zusammenwirken von Technik und Mensch hat er den<br />
medizinischen Mitarbeitern die Lösungsvorschläge der Luftfahrt präsentiert. Die Übertragung auf den<br />
klinischen Alltag erfolgte mit vielen Mitarbeitern des <strong>Klinikum</strong>s Nordstadt. Einige Mediziner durften<br />
auch praktisch in die Welt der Fliegerei einsteigen. So zeigt der Bericht unter anderem, wie Professor<br />
Burkhard Wiechens, Chefarzt der Augenklinik, einen Linienflug in einem Flugsimulator im<br />
Flugsimulationszentrum in Neustadt am Rübenberge bewältigt.<br />
Der voraussichtliche Sendetermin der Reportage ist für Januar 2013 geplant. Der genaue Termin wird<br />
rechtzeitig vor der Ausstrahlung bekanntgegeben.<br />
INSTITUT SICHERT QUALITÄT<br />
STERILGUTVERSORGUNG UNTER EINHEITLICHEM DACH ORGANSISIERT<br />
Hygiene ist ein Topthema für jedes Krankenhaus. Konsequenter Kampf gegen gefährliche Klinikkeime<br />
und vorbeugender Schutz vor Infektionen gehört zu den wichtigsten Aufgaben, um Patientensicherheit<br />
zu gewährleisten. Zu den elementaren Bereichen im Zusammenhang mit Hygiene zählt die<br />
Aufbereitung von Instrumenten. Hier müssen höchste Qualitätsstandards eingehalten werden, um<br />
einwandfreie Hygiene beim Einsatz der rund 100.000 medizinischen Instrumente (z. B. OP-Siebe,<br />
Scheren, Pinzetten, Nadelhalter sowie spezielle Instrumente) im gesamten <strong>KRH</strong> zu gewährleisten.<br />
Das <strong>Klinikum</strong> <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> hat mit dem Aufbau eines zentralen Instituts für Sterilgutversorgung<br />
seit Anfang des Jahres eine neue Organisationsstruktur geschaffen, um einheitliche Prozesse und<br />
Qualitätsstandards in allen Sterilgut-„Produktionsstätten“ unseres Unternehmens sowie ein zentrales<br />
Qualitätsmanagement beim Sterilisieren der OP-Bestecke sicherzustellen.<br />
Zu dem von Gisela Koch geleiteten Institut gehören derzeit vier Sterilgut-Produktionsstätten in den<br />
<strong>KRH</strong>-Häusern Nordstadt, Gehrden, Laatzen und Großburgwedel. Die größte „Produktionsstätte“ ist im<br />
<strong>Klinikum</strong> Nordstadt, hier werden kontaminierte Instrumente aus den <strong>KRH</strong> Häusern Nordstadt, Siloah,<br />
Oststadt-Heidehaus, Lehrte und Neustadt a. Rbge. desinfizierend gereinigt und keimfrei sterilisiert. In<br />
den <strong>KRH</strong>-„Produktionsstätten“ arbeiten insgesamt rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für<br />
diese Tätigkeit durch Fort- und Weiterbildungen qualifiziert sind.<br />
Geplant ist, die Zahl der „Steris“ auf zwei zu reduzieren. Im Jahre 2014 soll es nur noch jeweils eine<br />
Sterilisationsabteilung im <strong>Klinikum</strong> Nordstadt und im <strong>Klinikum</strong> Großburgwedel geben, die dann alle<br />
<strong>KRH</strong>-Häuser auf höchstem Qualitätsniveau und zugleich wirtschaftlich effizient versorgen. Der<br />
35
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
Institutsleitung steht ein sechsköpfiger Beirat mit Fachleuten aus verschiedenen Berufsgruppen zur<br />
Seite.<br />
Sterilisation braucht moderne Technik. Alle Instrumente sind mit eingravierten Barcodes versehen und<br />
können so immer richtig zugeordnet werden. Leistungsstarke Reinigungsmaschinen, ausgefeilte<br />
Logistik und die Nutzung spezieller Software helfen dabei, dass die Kliniken ihre kontaminierten<br />
Instrumente binnen 24 Stunden steril zurückbekommen. Besonders dringende Anforderungen werden<br />
in noch kürzerer Frist erledigt.<br />
ERSTMALS GERIATRIE-„BASISLEHRGANG“<br />
<strong>KRH</strong>-BILDUNGSZENTRUM BIETET KURS MIT 18 PLÄTZEN VON FEBRUAR BIS<br />
MAI 2013<br />
Die Geriatrie gehört zu den medizinischen Fächern, die aufgrund des demografischen Wandels immer<br />
wichtiger werden. Im <strong>KRH</strong> steht die geriatrische Fachklinik in Langenhagen im Mittelpunkt der<br />
Therapie für ältere Menschen, aber auch in anderen <strong>KRH</strong>-Häusern sind geriatrische Schwerpunkte<br />
innerhalb der Inneren Medizin geplant. Voraussetzung für die Stärkung der Geriatrie ist gut<br />
ausgebildetes Personal. Das <strong>KRH</strong> Bildungszentrum bietet deshalb erstmals einen zertifizierten „Zercur<br />
Geriatrie Basislehrgang“ mit 18 Plätzen an, der in der Zeit vom 13. Februar bis zum 15. Mai 2013 an<br />
acht Kurstagen die wichtigsten geriatrischen Themen und Inhalte kompakt und praxisnah vermittelt.<br />
Der Fortbildungslehrgang unter Leitung von Dr. Cornelia Schnittger, Ärztliche Direktorin der <strong>KRH</strong><br />
Geriatrie Langenhagen, richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der therapeutischen Teams,<br />
also Pflegepersonal, Ärzte, Physio- und Ergotherapeuten, (Neuro-) Psychologen,<br />
Sozialarbeiter/Sonderpädagogen und Dipl.-Gerontologen.<br />
Der interdisziplinäre Ansatz der Geriatrie zeigt sich beim Kursinhalt, der aus sechs Modulen besteht:<br />
• Grundlagen der Behandlung alter Menschen<br />
• Ethik und Palliativmedizin<br />
• Mobilität und mobilitätseinschränkende Erkrankungen<br />
• Demenz und Depression<br />
• Harninkontinenz, chronische Wunden, Prothesenversorgung nach Amputation<br />
• Diabetes mellitus und Ernährung<br />
Neben dem theoretischen Unterricht durch Referenten verschiedener Berufsgruppen aus dem <strong>KRH</strong><br />
gehört ein Tag Hospitation in der Geriatrie Langenhagen zum Programm.<br />
Absolventen des Lehrgangs bekommen 78 Fortbildungspunkte (Ärzte) bzw. 18 RbP-Punkte für<br />
Pflegekräfte (RbP=Registrierung beruflich Pflegender).<br />
36
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, PROF. DR. MED. THOMAS MOESTA!<br />
MHH VERLEIHT CHIRURGEN DEN TITEL „AUßERPLANMÄßIGER PROFESSOR“<br />
Dem Ärztlichen Direktor der <strong>KRH</strong> Häuser Siloah und Oststadt-Heidehaus und Chefarzt der Klinik für<br />
Vizeralchirurgie und des Zentrums für minimal invasive Chirurgie im <strong>Klinikum</strong> Siloah, Dr. med. Thomas<br />
Moesta, ist jetzt von der Medizinischen Hochschule <strong>Hannover</strong> (MHH) der Titel des außerplanmäßigen<br />
Professors verliehen worden. Mit dem Titel werden Personen ausgezeichnet, die promoviert und<br />
habilitiert sind und hervorragende Leistungen in Forschung und Lehre erbracht haben. „Wir<br />
gratulieren Prof. Moesta ganz herzlich zu dem Titel“, betont <strong>KRH</strong>-Geschäftsführer Norbert Ohnesorg.<br />
Prof. Moesta habilitierte sich 2004 an der Berliner Charité zum Thema „Metastasierung und<br />
Tumormetabolismus bei kolorektalen Carcinomen“ und nahm eine Lehrtätigkeit mit den<br />
Schwerpunkten chirurgische Onkologie und minimal invasive Chirurgie auf. Im August 2008 erfolgte<br />
die Umhabilitierung an die MHH. Die Urkunde zur Verleihung des Titels „Außerplanmäßiger Professor“<br />
überreichte ihm MHH-Präsident Prof. Dr. med. Dieter Bitter-Suermann.<br />
PSYCHIATRIE WUNSTORF HAT TAGESKLINIK FÜR JUGENDLICHE<br />
NEUN THERAPIEPLÄTZE FÜR 13-18-JÄHRIGE MIT PSYCHISCHEN STÖRUNGEN<br />
In der <strong>KRH</strong> Psychiatrie Wunstorf wurde jetzt eine neue Tagesklinik für ältere Kinder und Jugendliche im<br />
Alter von 13 bis 18 Jahren feierlich eröffnet. Das neue Behandlungsangebot der Fachklinik für Kinderund<br />
Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in der Gustav-Kohne-Straße 34 mit neun Therapieplätzen<br />
ergänzt die bereits seit 2001 bestehende Tagesklinikstation für jüngere Kinder im Alter von 4 bis 12<br />
Jahren. <strong>KRH</strong> Geschäftsführer Norbert Ohnesorg begrüßte die Gäste zur Eröffnung der Tagesklinik und<br />
kündigte den weiteren Ausbau der Fachklinik mit derzeit 30 stationären und 18 tagesklinischen<br />
Behandlungsplätzen an. Künftig werde zudem eine „geschützte“ Station mit acht Therapieplätzen<br />
eingerichtet. Dr. Helmut Kersting, Referatsleiter Psychiatrie im niedersächsischen Ministerium für<br />
Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration zeigte sich angetan von der „modernen und<br />
schönen Tagesklinik mitten in der Stadt“. Die Therapieräume sind in freundlich bunten Farben<br />
gestrichen und mit wohnlichen Möbeln ausgestattet. An der Eröffnungsfeier wirkten auch Kinder und<br />
Jugendliche mit, die einen Sketch aufführten und ein Mut machendes Lied „Irgendwer ist immer<br />
gegen Dich“ sangen.<br />
Die tagesklinische Einheit richtet ihr Angebot an ältere Kinder und Jugendliche mit psychischen<br />
Störungen, bei denen einerseits ambulante Einzelmaßnahmen (noch) nicht ausreichen, bei denen<br />
andererseits aber weder die Ausprägung der Störung noch die Bedingungen im Lebensumfeld eine<br />
vollstationäre Behandlung notwendig machen, betonte Anette Redslob, Chefärztin der Fachklinik für<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in der <strong>KRH</strong> Psychiatrie Wunstorf. Voraussetzung für<br />
eine tagesklinische Behandlung sei ein Mindestmaß an Stabilität und Zuverlässigkeit der Patienten und<br />
deren häuslichem Umfeld.<br />
Es erfolgt eine intensive pädagogische und therapeutische Betreuung durch ein multiprofessionelles<br />
Team, wobei Eltern und wichtige Bezugspersonen unserer Patienten eng mit einbezogen werden.<br />
Zum multiprofessionellen Therapiekonzept gehören psychotherapeutische Einzel-, Gruppen- und<br />
Familientherapie Ergotherapie, Bewegungstherapie, Musiktherapie, Reittherapie,<br />
freizeittherapeutische Angebote und vielfältige pädagogische Gruppenangebote (Theaterpädagogik,<br />
soziales Kompetenztraining, Interaktionsgruppe, Entspannungsgruppe, Gruppe mit Fokus auf<br />
37
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
Ressourcen, Koch- und Backgruppe, freizeitpädagogische Angebote etc.). Darüber hinaus findet 14-<br />
tägig eine Elterngruppe statt. Zudem werden die Patienten klinikintern beschult oder besuchen die<br />
hauseigene Arbeitstherapie. Bei fast allen Patienten erfolgt zum Ende der Behandlung hin eine<br />
sozialpädagogisch begleitete Schulintegration und Außenbeschulung in der Herkunftsschule. In<br />
manchen Fällen erfolgt nach Absprache eine Kooperation mit externen Helfersystemen wie Schule,<br />
Jugendamt, Familienhelfern, ambulanten Therapeuten etc.<br />
Die Therapie beinhaltet tiefenpsychologische, verhaltenstherapeutische und systemische Ansätze und<br />
orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen der Patienten und ihrer Familien.<br />
Die Indikation für eine teilstationäre Behandlung wird im Rahmen der Untersuchungen in der hiesigen<br />
Institutsambulanz oder durch niedergelassene Kinder- und Jugendpsychiater gestellt.<br />
Prinzipiell können die meisten Krankheitsbilder, die auch im stationären kinder- und<br />
jugendpsychiatrisch / psychotherapeutischen Behandlungssetting geheilt oder gelindert werden<br />
können, auch im tagesklinischen Setting therapiert werden. Ausgenommen sind hierbei allerdings<br />
schwerer geistig behinderte Kinder und Jugendliche, akut selbst- und fremdgefährdende Patienten,<br />
Kinder und Jugendliche mit einer manifesten Sucht oder Kinder und Jugendliche, bei denen eine<br />
besonders geschützte Unterbringung bzw. intensiv-medizinische Maßnahmen erforderlich sind.<br />
Die Tagesklinikstation für ältere Kinder und Jugendliche ist von Montag bis Freitag zwischen 7.30 und<br />
16.30 / 17.00 Uhr geöffnet.<br />
38
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
<strong>KRH</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
Herausgeber:<br />
<strong>KRH</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong><br />
Geschäftsführung<br />
Redaktion (V.i.S.d.P.):<br />
<strong>KRH</strong> Unternehmenskommunikation<br />
Bernhard Koch<br />
presse@krh.eu<br />
www.krh.eu<br />
Die <strong>KRH</strong>-<strong>Nachrichten</strong> erscheinen dreimal jährlich (Februar, Juni, Oktober)<br />
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