Nutzen einer Zertifizierung
Nutzen einer Zertifizierung
Nutzen einer Zertifizierung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Nutzen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Zertifizierung</strong><br />
Eine kritische Betrachtung.<br />
Dr. Elisabeth Prelog-Igler, MSc, AUVA UKH Kalwang
AUVA UKH Kalwang<br />
Geschichtliches<br />
• In 100 Jahren vom „Gesindespital“<br />
zum modernen UKH<br />
• Viele verschiedene Besitzer<br />
• Traurige Berühmtheit durch Lage<br />
an „Gastarbeiterroute“ bis 1991<br />
• In AUVA Besitz seit 1982<br />
• Das kleinste der 7 AUVA<br />
Unfallkrankenhäuser<br />
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 3
AUVA UKH Kalwang<br />
Strukturdaten 2011<br />
Betten: 70<br />
MitarbeiterInnen: 225<br />
Stationäre Fälle: 3020<br />
Ambulante Fälle: 10631<br />
Röntgenaufnahmen: 38647<br />
CT-Untersuchungen: 2640<br />
MRI-Untersuchuchungen: 1874<br />
PH Einzelbehandlungen: 25448<br />
PH Gruppenbehandlungen: 225<br />
Operationen: 1960<br />
Knie-Arthroskopien 485<br />
Kreuzbandersatz-Operationen 49<br />
Knieendoprothesen 237<br />
Knieoperationen gesamt 820<br />
Hüft-Endoprothesen 153<br />
Schulteroperationen 93<br />
Wundversorgungen 2052<br />
Wurzel-und Facettenblockaden 745<br />
Selbständiges Training: 3032<br />
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 4
AUVA UKH Kalwang<br />
QM-System, Funktionen<br />
• Qualitätssicherungsbeauftragter (QSB)<br />
• Kollegiale Führung (KF)<br />
• Qualitätssicherungskommission (QSK)<br />
• Q-Manager<br />
• Steuerungsgruppe (SG)<br />
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 6
AUVA UKH Kalwang<br />
Entwicklung des QM in der AUVA<br />
• Phase 1 (1995 - 2001): Qualitätszirkel<br />
• Phase 2 (2001 - 2006): Qualitätsanforderungen<br />
• Phase 3 (2006 - 2012): KTQ, CIRPS<br />
• Phase 4 (2012 - 2017): QM wird integrierter<br />
Organisationsbestandteil<br />
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 7
AUVA UKH Kalwang<br />
Entschluss zur <strong>Zertifizierung</strong> 2005<br />
• Alle Qualitätsanforderungen erfüllt<br />
• Innovationsfreudige Kollegiale Führung<br />
• Motivierte QSK und Mitarbeiter<br />
• Standortsicherung<br />
• Beschluss der Zentrale<br />
• Auswahl des <strong>Zertifizierung</strong>sverfahrens nach KTQ®<br />
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 8
KTQ®<br />
7 gute Gründe für das KTQ®-Verfahren<br />
1. Passgenauigkeit<br />
2. Praxiskompetenz<br />
3. Kontinuierliche Verbesserung<br />
4. Interdisziplinarität<br />
5. Anschlussfähigkeit<br />
6. Klarheit<br />
7. Marketing<br />
Quelle: KTQ.de<br />
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 9
KTQ®<br />
Manual und Kategorien<br />
1. Patientenorientierung<br />
2. Mitarbeiterorientierung<br />
3. Sicherheit<br />
4. Kommunikations- und Informationswesen<br />
5. Führung<br />
6. Qualitätsmanagement<br />
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 10
KTQ®<br />
Bewertungsverfahren<br />
• Selbstbewertung durch das KH anhand des KTQ®-Manuals<br />
• Einreichung bei <strong>Zertifizierung</strong>sstelle<br />
• Fremdbewertung/Visitation durch Visitoren<br />
• <strong>Zertifizierung</strong> und Veröffentlichung des KTQ®-<br />
Qualitätsberichtes auf KTQ.de<br />
• Visitationsbericht<br />
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 11
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 12
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 13
<strong>Zertifizierung</strong><br />
Voraussetzungen<br />
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 14
<strong>Zertifizierung</strong><br />
Wann gibt es ein lebendes QM?<br />
• Bekenntnis der Geschäftsführung bzw. des Trägers<br />
• Unterstützung durch Träger - Ressourcen<br />
• Motiviertes, akzeptiertes QM-Team<br />
• „Hausverstand“ bleibt im Fokus<br />
• Wertschätzender Umgang aller Beteiligten<br />
• Weitblick, Geduld und Kritikfähigkeit<br />
Leitfrage: „Schafft mein Handeln <strong>Nutzen</strong> für<br />
den (die) Menschen?“<br />
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 15
<strong>Zertifizierung</strong><br />
Was änderte sich für Mitarbeiter (MA)?<br />
• Leitbild zur Orientierung<br />
• MA-Einarbeitungskonzept<br />
• Periodische MAG in allen Bereichen<br />
• Systematische MA-Befragung<br />
• MA-Vorschlags- und Beschwerdewesen<br />
• Stellenbeschreibungen<br />
• Verbindlichkeiten wurden geschaffen, Wissenspeicher<br />
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 16
<strong>Zertifizierung</strong><br />
Was änderte sich für Patienten?<br />
• Leitbild (=Hausprinzipien)<br />
• Medizinische Behandlungsstandards, Pflegestandards<br />
• Systematische Patientenbefragungen, Interviews<br />
• CIRPS<br />
• Arzneimittelkommission, Antibiotikakommission, Ethik-Team<br />
• Teilnahme an Hüftendoprothesenregister, IPS (Gesundheitsplattform<br />
Stmk.)<br />
• AUVA interne und externe Vergleiche<br />
• Ausbau des Prozess- und Projektmanagements<br />
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 17
<strong>Zertifizierung</strong><br />
Was änderte sich für die Führung?<br />
• Verbindliche Ziele festlegen und Erreichung überprüfen<br />
• Vergleich der Ergebnisse mit anderen Abteilungen<br />
• Bekommt Feedback durch MA-Befragung, Vorschläge und<br />
periodisches MAG<br />
• Höhere Selbstkontrolle, bessere Eigeneinschätzung<br />
• Muss zusammenarbeiten und ein wirkliche „Kollegiale<br />
Führung“ bilden<br />
Vergleiche dienen dazu, festzustellen, ob man wirklich so gut ist,<br />
wie man glaubt..<br />
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 18
<strong>Zertifizierung</strong><br />
Kritikpunkte am KTQ®-Verfahren<br />
• Prozess- und Strukturlastig<br />
• KTQ®-Manual mangelhaft in Bezug auf Patientenorientierung<br />
• Vorwurf der alleinigen Nachweiserbringung/Dok-Flut<br />
• „Papier statt Mensch“: Bürokratisierung<br />
• Dreijahresintervall: Wellental nach <strong>Zertifizierung</strong><br />
• Selbstbewertungsbericht zeitaufwändig<br />
• Punkteanzahl „gleichbleibend“<br />
• Hohe Kosten<br />
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 19
<strong>Zertifizierung</strong><br />
Kritik an Zertifikaten im Gesundheitswesen<br />
• Unüberschaubarer Markt an Anbietern<br />
• Geldmacherei mit Gütesiegeln und Zertifikaten?<br />
• Verwirrung statt Klarheit<br />
• Inflationärer verwendeter Qualitätsbegriff<br />
• „Pickerl“ als Absolution<br />
• Zusätzliche Belastung der Mitarbeiter bei fraglichem <strong>Nutzen</strong><br />
durch Zertifikat<br />
Wer prüft die Prüfer? Wer prüft die Zertifikatsverleiher? EbC..?<br />
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 20
Schlussfolgerung<br />
• Wer nur auf das Zertifikat aus ist, wird sich mit der Zeit<br />
den Groll der Mitarbeiter zuziehen, Menschen<br />
demotivieren und Geld und Zeit zum Fenster<br />
hinauswerfen.<br />
• Ein funktionierendes Qualitätsmanagement ist im Idealfall<br />
integraler Bestandteil eines Unternehmens und wird als<br />
solches nur wahrgenommen, wenn es fehlt. Um es<br />
lebendig zu gestalten, benötigt man fachliche und soziale<br />
Kompetenz.<br />
• Wenn das QM lebt, ist die <strong>Zertifizierung</strong> eine logische<br />
Konsequenz.<br />
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 21
Ein Zertifikat ist das Sahnehäubchen für<br />
jedes funktionierende QM.<br />
Ohne funktionierendes QM ist jedes<br />
Zertifikat nur ein Potemkin'sches Dorf.<br />
Dr. med. Elisabeth Prelog-Igler, MSc | AUVA UKH Kalwang | Folie 22