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GERSTEL Aktuell Nr. 47 - Gerstel GmbH & Co.KG

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Ein Zeppelin NT kann rund eine Tonne technischen Geräts transportieren und erlaubt<br />

umfangreiche Onlinemessungen in für Atmosphärenforscher interessanten Lufthöhen.<br />

len. In einem Labor ist all dies in der Regel ohne Probleme<br />

möglich. An Bord eines mit technischem Equipment<br />

ausgestatteten Flugzeugs oder Zeppelins jedoch<br />

herrscht stets ein gewisser Platzmangel. An das Aufstellen<br />

eines herkömmlichen GC/MS-Systems ist hier<br />

gar nicht zu denken. Um von einem Luftschiff oder<br />

Flugzeug aus online die Außenluft zu untersuchen,<br />

braucht man eine spezielle Anfertigung, die kleiner<br />

in den Ausmaßen und gleichzeitig kompakter und<br />

leichter ist, ohne jedoch Wünsche in puncto Leistungsfähigkeit<br />

offen zu lassen. Im Gegenteil, bringt<br />

es Dirk Bremer, Leiter der Entwicklung bei GERS-<br />

TEL, auf den Punkt. Zudem sind die Anforderungen<br />

bezüglich der Flugsicherheit zu erfüllen, so sei etwa<br />

B<br />

A<br />

D<br />

E<br />

der Nachweis zu erbringen, dass sich auch bei einem<br />

Notfall keine Teile vom Instrument lösen.<br />

Als Kooperationspartner des Forschungszentrums<br />

Jülich hatte Dr. Robert Wegener im Jahr 2005<br />

<strong>GERSTEL</strong> den Auftrag erteilt, ein GC/MS-System zu<br />

entwickeln und zu bauen, das sich im Forschungsflugzeug<br />

HALO (High Altitude LOng Range) des Deutschen<br />

Zentrums für Luft- und Raumfahrt montieren<br />

und während des Flugs betreiben lässt. Das Pflichtenheft<br />

setzte den Entwicklern, allen voran Bernd Rose,<br />

dem Leiter der mechanischen Entwicklung und des<br />

Prototypings bei <strong>GERSTEL</strong>, enge Grenzen:<br />

Für den Einbau des Systems an Bord galten die Maße<br />

der üblicherweise verwendeten Instrumentenracks<br />

C<br />

Blick in den GC/MS-<br />

Einschub. Geordnetes<br />

Durcheinander mit<br />

GC-Modulen (A), Massenspektrometer<br />

(B),<br />

Adsorptionsfallen (C),<br />

Kühlschläuchen (D) und<br />

Vorpumpe (E).<br />

(ca. 1,2 m x 0,6 m x 0,8 m). Gleichzeitig durfte das<br />

komplette System ohne Instrumentenrack nicht mehr<br />

wiegen als 116 kg. Zum Vergleich: Ein konventionelles<br />

GC/MS-System wiegt wenigstens rund 130 kg –<br />

ohne Kühlfallen, Steuerung, Autosampler, Gasversorgung,<br />

Instrumentenrack und Befestigungsmaterial.<br />

Gemäß der Leistungsbeschreibung des Forschungszentrums<br />

Jülich sollten in größerer Höhe alternierend<br />

Luftproben für die Dauer von drei Minuten<br />

Länge genommen und die Analyten im Gegenstrom<br />

desorbiert werden; während eine Probe schließlich<br />

analysiert werden würde, sollte bereits die nächste<br />

Probe in der Mache sein. Wasser musste aus der Matrix<br />

entfernt werden, um die Säule nicht zu überfrachten,<br />

was einen weiteren Anreicherungs- sowie einen<br />

Thermodesorptionsschritt umfasst. Um schließlich<br />

noch eine große Bandbreite an unterschiedlich polaren<br />

Verbindungen bestimmen und gleichzeitig kurze<br />

Zykluszeiten zu gewährleisten, sollten unterschiedliche<br />

Trennsäulen möglichst rasch auf Temperatur<br />

gebracht und wieder abgekühlt werden; eine Aufgabe,<br />

die <strong>GERSTEL</strong> unter Einsatz zweier gesonderter<br />

„Low-Thermal-Mass“-Module erreichte. Letztlich<br />

ging es dann noch darum, die Analyten eindeutig zu<br />

identifizieren, weshalb es zum Einsatz eines massen-<br />

Flugzeug-Version<br />

Zeppelin-Version<br />

Elektronik<br />

GC/MS<br />

Kühleinheit<br />

Das GC/MS-Rack, bestehend aus Elektronikeinheit (rot), GC/MS (grün) und Kühleinheit<br />

(blau). Rechner und Gasflaschen wurden auf dem Rack angebracht. Aus<br />

Sicherheitsgründen sind die Seiten mit Aluminiumplatten abgedeckt.<br />

12 <strong>GERSTEL</strong> <strong>Aktuell</strong> – Dezember 2013

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