Globale Entwicklung - Bildung für nachhaltige Entwicklung ...
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währleisten. Dies betrifft ebenso den Unterricht an Sonder- bzw. Förderschulen.<br />
Auch in den gymnasialen Oberstufen gewinnt das fachübergreifende Lernen durch<br />
Profilbildung an Bedeutung (u.a. im Zusammenhang mit der „Besonderen Lernleistung“<br />
und mit Seminarkursen). In den Berufsschulen kann die seit 1996 eingeführte<br />
Erarbeitung von Rahmenlehrplänen nach Lernfeldern die Berücksichtigung der Inhalte<br />
des Lernbereichs „<strong>Globale</strong> <strong>Entwicklung</strong>“ fördern, vor allem dort, wo Berufsarbeit<br />
vielfältig mit Globalisierungsfragen verknüpft ist.<br />
2.2.4 Selbständigkeit von Schulen und Profilbildung<br />
Alle Länder der Bundesrepublik Deutschland haben die Selbstverantwortung der einzelnen<br />
Schulen auf ihrer Agenda. Damit ist in der Regel die Aufforderung verbunden,<br />
sich ein eigenes Schulprofil zu erarbeiten, das die Schwerpunkte und Besonderheiten<br />
der <strong>Bildung</strong>s- und Erziehungsarbeit darstellt. Inspiriert werden solche Profile z.B.<br />
vom Gedanken der Nachhaltigkeit, von den Besonderheiten der Nachbarschaft, von<br />
politischen Zielsetzungen (z.B. Europa) usw. Gerade unter diesen Gesichtpunkten<br />
könnten auch Dimensionen der Globalisierung eine profilgebende Rolle spielen. Erfolgreiche<br />
Schulen, die sich der „<strong>Globale</strong>n <strong>Entwicklung</strong>“ in besonderer Weise verpflichtet<br />
fühlen, können zu einer schnelleren Verankerung dieses Lernbereichs in<br />
Unterricht und Schulleben beitragen, indem sie vorbildlich für andere Schulen wirken.<br />
2.2.5 Trend zu Ganztagsschulen als Chance<br />
Der seit Bekanntwerden der ersten PISA-Ergebnisse einsetzende Trend zu Ganztagsschulen<br />
begünstigt die Umsetzung der Ziele des Lernbereichs <strong>Globale</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />
im Unterricht und vor allem auch im Schulleben. Der größere zeitliche Spielraum<br />
ermöglicht Projekte, an denen sich auch außerschulische Akteure beteiligen können.<br />
Im Organisationsrahmen von Ganztagsschulen lassen sich klassenübergreifende<br />
Arbeitsgruppen bilden, die für eine entsprechende Profilbildung der Schule wichtig<br />
sind. In schulischen Medienzentren können Sonderabteilungen für den Lernbereich<br />
<strong>Globale</strong> <strong>Entwicklung</strong> aufgebaut werden. Ein tieferes Verständnis für fremde Lebensverhältnisse<br />
und <strong>Entwicklung</strong>sbedingungen braucht ein hohes Maß an Veranschaulichung.<br />
Bildmaterial, Nachschlagewerke, typische Artefakte, Spiele und vor allem der<br />
Einsatz des Internets spielen bei der Vermittlung der Inhalte des Lernbereichs <strong>Globale</strong><br />
<strong>Entwicklung</strong> eine herausragende Rolle.<br />
In den Ganztagsschulen eröffnen Konzepte zur Vernetzung von Unterricht und<br />
außerunterrichtlichen Angeboten erweiterte Lernmöglichkeiten. Gerade hierbei<br />
kommt den Angeboten zivilgesellschaftlicher Akteure eine wachsende Bedeutung zu.<br />
Ihr Beitrag zu einer <strong>Bildung</strong> für <strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong> verspricht dann Erfolg, wenn<br />
sie sich in den Prozess des strukturierten Lernorts Schule „einfädeln“ können. Das<br />
gilt auch für Personen aus <strong>Entwicklung</strong>sländern, die eine realitätsnahe und lebendige<br />
Wahrnehmung ihrer eigenen Lebensbedingungen vermitteln können.<br />
Außerschulische Kooperationspartner sind in der Regel mit unterrichtlichen Prozessen<br />
und schulischen Strukturen nicht hinreichend vertraut. Hier bietet der Orientierungsrahmen<br />
für den Lernbereich <strong>Globale</strong> <strong>Entwicklung</strong> eine Grundlage zur Verständigung<br />
auf ein abgestimmtes Vorgehen (z.B. Orientierung auf Kompetenzen und<br />
Anforderungen, verbindliche Inhalte und geeignete methodische Ansätze). Er kann