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Extra<br />
HUMBOLDT · 12. Dezember 2013 Seite 5<br />
<strong>Hu</strong>mboldts<br />
Wunschzettel<br />
für 2014<br />
HUMBOLDT fragte Universitätsangehörige: Was wünschen Sie sich für Ihren<br />
Alltag an <strong><strong>de</strong>r</strong> HU im kommen<strong>de</strong>n Jahr, wenn Sie an Entschleunigung <strong>de</strong>nken?<br />
Birgit Rößler,<br />
Geschäftsstelle Berliner Chancengleichheitsprogramm<br />
für Frauen in Forschung und Lehre<br />
und Familienbüro<br />
Mit einer Viertel- und einer Dreiviertel-Stelle tanze ich auf zwei<br />
Hochzeiten. Oft muss ich zwischen <strong>de</strong>n Themen hin- und<br />
herspringen, um alles fristgerecht zu schaffen. Ich wünsche<br />
mir manchmal, eine Grenze zu setzen, um die bestehen<strong>de</strong>n<br />
Aufgaben gründlicher bearbeiten zu können. Das wür<strong>de</strong> sich<br />
auszahlen: Mehr Freiraum lässt auch mehr Kreativität zu, dadurch<br />
steigt die Qualität <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit.<br />
Johann-Christoph Freytag,<br />
Professor am Institut für Informatik<br />
Neulich berichtete mir ein Kollege, dass er 13 Formulare ausfüllen<br />
musste, um einen Mitarbeiter einzustellen. Das muss man<br />
sich vorstellen! Wir alle könnten viel Zeit sparen, wenn wir weniger<br />
Bürokratie um die Ohren hätten. Dazu müssen Prozesse<br />
automatisiert wer<strong>de</strong>n. Ein erster Schritt wäre schon, dass Dokumente<br />
online zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n und für alle Beteiligten<br />
einsehbar sind. Was sich für uns vielleicht utopisch anhört,<br />
ist an an<strong><strong>de</strong>r</strong>en bun<strong>de</strong>s<strong>de</strong>utschen Universitäten schon Realität.<br />
Katrin Lanyi,<br />
Webkoordinatorin im Computer- und Medienservice<br />
Je älter wir wer<strong>de</strong>n, umso mehr kehren wir zu Naturheilmitteln, Waldspaziergängen<br />
und Fahrradurlauben zurück. Wir verweigern uns <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
ständigen Erreichbarkeit, kaufen uns Kopfhörer, die keine Musik abspielen,<br />
son<strong><strong>de</strong>r</strong>n uns vor <strong>de</strong>m Lärm <strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en schützen sollen. Ich mag<br />
„bewegte Zeiten“, aber dieses hektische „so schnell wie möglich“ o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
„bitte noch in diesem Jahr“ nicht. Ich wünsche mir, Entscheidungen in<br />
Ruhe treffen zu können, durchdachte Konzepte zu haben und Software<br />
ausgereift übergeben zu können. Diese Dinge brauchen Muße.<br />
Bilguun Bayarsaikhan,<br />
Mitarbeiter im <strong>Hu</strong>mboldt-Store<br />
Ich fin<strong>de</strong>, dass alle etwas gelassener sein sollten. Je<strong><strong>de</strong>r</strong> ist ständig unter<br />
Zeitdruck und jagt durch die Uni. Aber auch unter Druck sollte man nicht<br />
vergessen, entspannt zu bleiben und menschlich miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong> umzugehen.<br />
Damit meine ich, dass man sich mehr Zeit für Kollegen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Kommilitonen<br />
nimmt, zuhört, Fehler auch mal nachsieht und <strong>de</strong>n Blick für<br />
die Personen um sich herum nicht verliert. Für das nächste Jahr wünsche<br />
ich mir, dass wir uns das für <strong>de</strong>n zwischenmenschlichen Umgang immer<br />
wie<strong><strong>de</strong>r</strong> bewusst machen.<br />
Jürgen van Beur, Dekan <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Philosophischen Fakultät IV<br />
Ich wür<strong>de</strong> mich freuen, wenn ich im nächsten<br />
Jahr nicht immer vom Bestcase in vielen Prozessen<br />
ausgehen müsste, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch mal Zeitpuffer<br />
hätte. Ich bräuchte 20 bis 25 Prozent mehr<br />
Ressourcen, um <strong>de</strong>n Alltag besser zu organisieren<br />
und mehr Zeit für die Studieren<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> für<br />
Gespräche mit Mitarbeitern o<strong><strong>de</strong>r</strong> für einen Kaffee<br />
auf <strong>de</strong>m Gang zu haben.<br />
Patrick Radmacher,<br />
Masterstu<strong>de</strong>nt Geschichte auf Lehramt<br />
Meinen Wochenplan habe ich schon selbst etwas entschleunigt.<br />
Hier und da ist mal ein Block zwischen <strong>de</strong>n<br />
Veranstaltungen frei. Lei<strong><strong>de</strong>r</strong> sind die Orte, an <strong>de</strong>nen<br />
man sich dann aufhalten kann, nämlich die Mensa<br />
und die Cafés, sehr laut und hektisch. Ich wür<strong>de</strong> mir<br />
wünschen, dass es mehr gemütliche, ruhige Ecken<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> auch Fachschaftsräume gibt, in die man sich zurückziehen<br />
kann, um für die Uni zu arbeiten o<strong><strong>de</strong>r</strong> zu<br />
entspannen.<br />
Carmen Opolski,<br />
Regionalreferentin in <strong><strong>de</strong>r</strong> Abteilung Internationales und<br />
Koordinatorin <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Hu</strong>mboldt Winter and Summer University<br />
Ich bin sicher, dass ich im kommen<strong>de</strong>n Jahr fokussierter arbeiten kann. Zurzeit<br />
habe ich zwei halbe Stellen, ab <strong>de</strong>m neuen Jahr wer<strong>de</strong> ich mich jedoch zu 100<br />
Prozent <strong><strong>de</strong>r</strong> Koordination <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Hu</strong>mboldt Winter and Summer University widmen<br />
– ein Arbeitsbereich, <strong><strong>de</strong>r</strong> sehr vielfältig ist und es mir ermöglicht,<br />
beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s flexibel zu arbeiten. Zu<strong>de</strong>m plane ich, das Weiterbildungsangebot<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Hu</strong>mboldt-Universität im kommen<strong>de</strong>n Jahr stärker zu nutzen. Dabei<br />
interessieren mich beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s Kurse zum Thema Marketing.<br />
Marion Böttger,<br />
Gruppenleiterin Poststelle<br />
Oft wissen Mitarbeiter und externe Partner nicht genau,<br />
wie unsere Strukturen aussehen, was die Zusammenarbeit<br />
erschwert. Verstärkte interne Kommunikation wür<strong>de</strong><br />
die Arbeit um ein großes Stück erleichtern. Wer gehört<br />
zu welcher Abteilung, wo fin<strong>de</strong>t man was, wer kontaktiert<br />
in welchem Fall wen? Das zu wissen, ist Grundvoraussetzung<br />
für einen entschleunigten und trotz<strong>de</strong>m<br />
produktiven Arbeitsalltag.<br />
Jan-Hendrik Olbertz,<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Hu</strong>mboldt-Universität<br />
Wir sollten bestimmte Prozesse und auch Reformen erst einmal schneller<br />
umsetzen, um dann mit <strong>de</strong>m Gewinn daraus eine intelligente Entschleunigung<br />
zu bewirken. Entschleunigung heißt ja nicht Langsamkeit. Sie be<strong>de</strong>utet<br />
Ruhe, Konzentration und gelegentlich Kontemplation. Dazu muss die Arbeit<br />
effektiv organisiert wer<strong>de</strong>n, und Synergien sind zu nutzen. Dann wachsen<br />
nicht nur Sorgfalt und Verlässlichkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Prozesse, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n es wer<strong>de</strong>n auch<br />
Experimentier freu<strong>de</strong> und Kreativität geför<strong><strong>de</strong>r</strong>t.<br />
Die Redaktion <strong><strong>de</strong>r</strong> HUMBOLDT wünscht<br />
entschleunigte Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr!<br />
Aufgezeichnet von: Hans-Christoph Keller, Ljiljana Nikolic, Irina Quan<strong><strong>de</strong>r</strong> und Heike Zappe<br />
Fotos: M. Hey<strong>de</strong>, L. Müller-Hofste<strong>de</strong>, L. Nikolic, I. Quan<strong><strong>de</strong>r</strong>, B. Prusowski, privat.