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Der Waldzustand in Europa - ICP Forests

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pH<br />

4.5<br />

NO 3<br />

mmol c /L<br />

0.3<br />

Al<br />

mmol c /L<br />

0.6<br />

3.5<br />

0.1<br />

0.3<br />

1996 1998 2000<br />

1996 1998 2000<br />

1996 1998 2000<br />

Abbildung 3-2: Beispiele für gemessene (Punkte) und simulierte (Kurven) pH-Werte sowie für die Konzentrationen von Nitrat (NO₃) und Alum<strong>in</strong>ium (Al) <strong>in</strong> der Bodenlösung<br />

e<strong>in</strong>er Intensivbeobachtungsfläche. Das Ergebnis der spezifischen Simulation ist für Alum<strong>in</strong>ium gut, für den pH-Wert dagegen weniger zufriedenstellend.<br />

Bei den meisten Flächen wurden zufriedenstellende<br />

bis gute Ergebnisse<br />

erzielt (Abb. 3-2).<br />

Nach erfolgter Optimierung des<br />

Modells wurden für den Zeitraum<br />

1970-2030 die Auswirkungen der<br />

erwarteten Veränderungen bei<br />

den Depositionen simuliert. Dabei<br />

wird davon ausgegangen, dass das<br />

Modell – wenn es <strong>in</strong> der Lage ist, die<br />

Bodenlösungsmessungen für e<strong>in</strong>e<br />

Reihe bereits vergangener Jahre zu<br />

reproduzieren – auch glaubhafte<br />

Ergebnisse bei e<strong>in</strong>er Simulation künftiger<br />

Gegebenheiten liefern wird. Das<br />

Szenario der künftigen Depositionen<br />

legt die im Göteborg-Protokoll vere<strong>in</strong>barten<br />

Emissionsverr<strong>in</strong>gerungen<br />

zugrunde.<br />

Ergebnisse<br />

Die Szenarioanalyse zeigt für alle simulierten<br />

Level II-Flächen (Abb.3-3)<br />

e<strong>in</strong>en starken Rückgang der durchschnittlichen<br />

Sulfatkonzentration <strong>in</strong><br />

der Bodenlösung. Dies ist auf erhebliche<br />

Verr<strong>in</strong>gerungen der Schwefelemissionen<br />

<strong>in</strong> <strong>Europa</strong> zurückzuführen.<br />

Die Analyse verdeutlicht<br />

NO 3<br />

mmol c /L<br />

0.05<br />

ferner, dass e<strong>in</strong>e Reduzierung der<br />

Stickstoffemissionen auch zu ger<strong>in</strong>geren<br />

Nitratkonzentrationen <strong>in</strong> den<br />

Böden führen würde. Weitere Auswertungen<br />

deuten darauf h<strong>in</strong>, dass<br />

die größten Verr<strong>in</strong>gerungen auf den<br />

Flächen zu erwarten s<strong>in</strong>d, die derzeit<br />

durch hohe Nitratkonzentrationen<br />

belastet s<strong>in</strong>d. Bei e<strong>in</strong>igen Flächen<br />

werden auch <strong>in</strong> Zukunft hohe<br />

Nitratkonzentrationen zu verzeichnen<br />

se<strong>in</strong>. <strong>Der</strong> Rückgang bei den<br />

Säuree<strong>in</strong>trägen wird die chemischen<br />

Eigenschaften der Flächen verbessern,<br />

da der pH-Wert erhöht und damit<br />

die Alum<strong>in</strong>iumkonzentrationen verr<strong>in</strong>gert<br />

werden. Dabei muss bedacht<br />

werden, dass sich diese Ergebnisse<br />

nur auf die chemischen Reaktionen<br />

des Bodenwassers beziehen. Die<br />

Bodenfestphase reagiert grundsätzlich<br />

langsamer, und Ergebnisse werden<br />

erst nach Jahrzehnten, <strong>in</strong> manchen<br />

Fällen sogar erst nach Jahrhunderten<br />

zu sehen se<strong>in</strong>.<br />

Die geografische Verteilung der<br />

simulierten Sulfatkonzentrationen<br />

<strong>in</strong> der Bodenlösung der modellierten<br />

Gebiete verdeutlicht den im<br />

5.5<br />

pH<br />

Vergleich zu 1970 starken Rückgang<br />

im Jahr 2030 (Abb. 3-4). Sie zeigt<br />

auch große räumliche Unterschiede<br />

bei den SO₄-Konzentrationen <strong>in</strong> der<br />

Bodenlösung, wobei die höchsten<br />

Werte <strong>in</strong> Mitteleuropa zu verzeichnen<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Die geografische Verteilung der<br />

simulierten Alum<strong>in</strong>iumkonzentrationen<br />

zeigt vor allem, dass sich<br />

die Zahl der Flächen mit zu hohen<br />

Konzentrationen mit der Zeit deutlich<br />

verr<strong>in</strong>gert (Abb. 3-5). So lagen<br />

die Alum<strong>in</strong>iumkonzentrationen anfangs<br />

auf rund 20% der Flächen<br />

oberhalb e<strong>in</strong>es kritischen Werts von<br />

0,2 mol c<br />

/m³. Die Simulationen zeigen<br />

e<strong>in</strong>e deutliche Reduktion dieses<br />

Prozentsatzes auf 5%.<br />

Weiterführende Literatur:<br />

De Vries, W., G.J. Re<strong>in</strong>ds, M. Posch, M. J. Sanz, G.H.M.<br />

Krause, V. Calatayud, J.P. Renaud, J.L. Dupouey, H.<br />

Sterba, M. Dobbert<strong>in</strong>, P. Gundersen, J.C.H. Voogd<br />

and E.M. Vel, 2003. Intensive Monitor<strong>in</strong>g of Forest<br />

Ecosystems <strong>in</strong> Europe. Technical Report. Europäische<br />

Kommission, UNECE 2003, Brüssel, Genf, 170 S.<br />

0.03<br />

0.01<br />

1970 2000 2030<br />

Al<br />

mmol c /L<br />

0.07<br />

0.05<br />

0.03<br />

1970 2000 2030<br />

4.5<br />

1970 2000 2030<br />

SO 4<br />

mmol c /L<br />

0.4<br />

0.2<br />

1970 2000 2030<br />

Abbildung 3-3: Simulation des mittleren pH-Werts<br />

sowie der Konzentrationen von Sulfat (SO₄²-), Nitrat<br />

(NO₃-) und Alum<strong>in</strong>ium (Al) <strong>in</strong> der Bodenlösung auf<br />

200 Intensivbeobachtungsflächen von 1970 bis 2030.<br />

Dabei wurden Emissionen entsprechend dem Göteborg-<br />

Protokoll zugrunde gelegt. Die starken Schwankungen<br />

der Kurven der Jahre 1996 bis 2000 erklären sich dadurch,<br />

dass für diesen Zeitraum jahresbezogene Daten<br />

und nicht wie für die übrigen Jahre Durchschnittswerte<br />

zugrundegelegt wurden.<br />

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