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Versuch E01: Messbereiche von Strom- und Spannungsmessgeräten

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<strong>Versuch</strong> <strong>E01</strong>: <strong>Messbereiche</strong> <strong>von</strong> <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Spannungsmessgeräten</strong><br />

4. März 2010<br />

I<br />

Einleitung<br />

Um die Genauigkeit eines <strong>Strom</strong>- oder Spannungsinstrumentes optimal auszunutzen,<br />

soll der Zeigerausschlag möglichst im oberen Drittel der Skala liegen.<br />

Damit das bei verschiedenen Messwerten möglich ist, passt man den Messbereich<br />

dem zu messenden Wert an. Bei Voltmetern geschieht dies durch<br />

Vorwiderstände, bei Ampèremetern durch Parallelwiderstände. Der Wert<br />

dieser Widerstände richtet sich nach dem gewünschten Messbereich <strong>und</strong> den<br />

elektrischen Kenndaten des benutzten Messwerkes.<br />

1


Fig.1: Schema des Drehspulmesswerkes<br />

Ma/La 07/’06<br />

In diesem Praktikumsversuch sollen zunächst die elektrischen Kenndaten<br />

(d.h. <strong>Strom</strong>fluss für Vollausschlag <strong>und</strong> Innenwiderstand) eines Drehspulmesswerkes<br />

nach Art der Figur 1 bestimmt werden. Danach wird das Messwerk<br />

mit Hilfe <strong>von</strong> Widerständen in seinen <strong>Messbereiche</strong>n als Voltmeter bzw.<br />

Ampèremeter erweitert <strong>und</strong> schließlich werden für je einen <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong> Spannungsmessbereich<br />

die zugehörigen Kalibrierkurven aufgenommen.<br />

Man mache sich zuvor mit der Wirkungsweise <strong>und</strong> den Eigenschaften<br />

eines Drehspulmesswerkes vertraut. Es ist <strong>von</strong> Haus aus ein Galvanometer,<br />

d.h.: ursächlich bewirkt der elektrische <strong>Strom</strong> den Zeigerausschlag.<br />

2


(Bemerkung: Demgegenüber bewirkt beim Elektrometer ursächlich die<br />

elektrische Spannung den Ausschlag). Der Zusammenhang zwischen dem<br />

Drehwinkel α der Drehspule <strong>und</strong> dem durch sie hindurchfließenden <strong>Strom</strong> I<br />

ist durch die Formel<br />

gegeben, wobei<br />

Magneten<br />

bedeuten.<br />

α= n·B·F<br />

D ∗ ·I<br />

n die Windungszahl der Drehspule<br />

B die magnetische Induktion im Luftspalt des<br />

F die Windungsfläche der Drehspule<br />

D ∗ die Winkelrichtgröße der Spiralfedern<br />

Das Drehspulmesswerk stellt ein wichtiges, in vielen Varianten vorkommendes<br />

elektrisches Messwerk dar. Seine Entwicklungsgeschichte reicht bis<br />

zum ØRSTEDT’schen <strong>Versuch</strong> aus dem Jahre 1820 zurück <strong>und</strong> enthält auch<br />

die berühmte SSinus-Tangentenbussole”<strong>von</strong> POUILLET (1837), mit der WE-<br />

BER (1840) erstmalig den elektrischen <strong>Strom</strong> in absoluten Einheiten maß.<br />

(Siehe Praktikumsversuch SSinus-Tangentenbussole ”)<br />

II<br />

Aufgaben<br />

II.1<br />

Bestimmung der elektrischen Eigenschaften des<br />

Drehspulmesswerkes<br />

Zunächst kontrolliere man den mechanischen Nullpunkt <strong>und</strong> stelle ggfs.<br />

nach.<br />

a) Nach der Schaltung <strong>von</strong> Figur 2 messe man den <strong>Strom</strong> I V für den<br />

Vollausschlag des Zeigers des Messwerkes MW.<br />

3


Fig.2: Schaltung zur Messung <strong>von</strong> I V<br />

b) Zur Bestimmung des Innenwiderstandes R i des Messwerkes MW<br />

schalte man parallel zu letzterem eine Widerstandsdekade <strong>und</strong> stelle<br />

sie so ein, bis das Messwerk genau den halben Ausschlag anzeigt. Man<br />

achte dabei streng darauf, dass der durch das Vergleichsinstrument<br />

angezeigte <strong>Strom</strong> I V konstant bleibt <strong>und</strong> stelle ggfs. nach. Wie lässt<br />

sich aus dem abgelesenen Widerstandswert der Innenwiderstand R i<br />

berechnen?<br />

c) Aus R i <strong>und</strong> I V berechne man den Spannungsabfall U V über<br />

dem Messwerk bei Vollausschlag des Zeigers.<br />

d) Man berechne die vom Drehspulmesswerk verbrauchte Leistung bei Vollausschlag<br />

<strong>und</strong> bei halbem Ausschlag des Zeigers.<br />

II.2<br />

Erweiterung der <strong>Messbereiche</strong> des Drehspulmesswerkes<br />

Für die folgenden Aufgaben unter a) <strong>und</strong> b) berechne man zunächst mit Hilfe<br />

des OHM’schen Gesetzes <strong>und</strong> der KIRCHHOFF’schen Gestze der <strong>Strom</strong>verzweigung<br />

die Widerstände, die die Widerstandsdekade in den verschiedenen <strong>Messbereiche</strong>n<br />

theoretisch annehmen sollte <strong>und</strong> vergleiche diese Werte nachher mit<br />

den auf der Widerstandsdekade abgelesenen Werten des Experimentes.<br />

a) Man stelle den Messbereich des Messwerkes mit Hilfe des Vielfachinstrumentes<br />

<strong>und</strong> der Widerstandsdekade auf den Spannungsbereich <strong>von</strong><br />

zunächst 5 V <strong>und</strong> dann <strong>von</strong> 10 V ein. Wie groß sind die eingestellten<br />

Vorwiderstände R V ?<br />

4


) Man stelle den Messbereich des Messwerkes mit Hilfe des Vielfachinstrumentes<br />

<strong>und</strong> der Widerstandsdekade auf den <strong>Strom</strong>bereich <strong>von</strong> zunächst<br />

5 mA <strong>und</strong> dann <strong>von</strong> 25 mA ein. Wie groß sind die eingestellten Parallelwiderstände<br />

R p ?<br />

II.3<br />

Kalibrierung für zwei <strong>Messbereiche</strong><br />

Man kalibriere mit höchstmöglicher Ableseschärfe das jeweils auf den 5 mA-<br />

Bereich <strong>und</strong> den 5 V-Bereich eingestellte Messwerk, fertige eine Präzisionsgrafik<br />

in DIN A4-Format an, die den Zusammenhang zwischen Messwert <strong>und</strong> Zeigerausschlag<br />

wiedergibt <strong>und</strong> prüfe so die Annahme unter Punkt 2.1 b), wonach<br />

zu ”halbem Vollausschlag”genau der ”halbe <strong>Strom</strong> für Vollauschlag”gehört.<br />

Lassen sich Abweichungen feststellen?<br />

III<br />

Hinweise zur <strong>Versuch</strong>sdurchführung<br />

1.) Man lese die Instrumente stets sorgfältig mit Hilfe der Spiegelskalen ab<br />

<strong>und</strong> beachte, dass zu den verschiedenen <strong>Messbereiche</strong>n des Vielfachinstrumentes<br />

verschiedene Skalen gehören.<br />

2.) Um Leitungswiderstände <strong>und</strong> Kontaktwiderstände vernachlässigbar klein<br />

zu halten, benutze man insbesondere bei einzustellenden kleinen Werten<br />

der Widerstandsdekade die kurzen Kabel mit relativ starkem Querschnitt<br />

<strong>und</strong> Polschuhen.<br />

5

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